Museumslandschaft NRW
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Maurice Ravel Ma mère l‘oye Daphnis et Cloé Unsuk Chin snagS&Snarls Foto: Benjamin Ealovega Igor Strawinsky Pétrouchka Taksim Trio Kent Nagano Dirigent Sonntag 23.03.2014 20:00 Gefördert durch das Kuratorium KölnMusik e. V. Dieses Konzert wird auch live auf philharmonie.tv übertragen. Der Livestream wird unterstützt durch JTI. Foto: Verleih Foto: Dario Acosta Freitag 21.03.2014 20:00 Ekaterina Lekhina Sopran Orchestre Symphonique de Montréal Ângelo Freire portugiesische Gitarre Pedro Soares Gitarre André Moreira Bass João Gomes Keyboards Mario Costa Schlagzeug, Percussion Der Lieblingsfilm von Frank Peter Zimmermann Foto:Isabel Pinto Ana Moura Desfado »Some like it hot« von Billy Wilder koelner-philharmonie.de 0221 280 280 Samstag 29.03.2014 20:00 Medienpartner: choices KölnMusik gemeinsam mit Kino Gesellschaft Köln Sonntag 30.03.2014 15:00 .de choices-Thema. Kino. 5 WOZU SCHULE Die Institution Schule reagiert behäbig auf sich wandelnde Erfordernisse 6 weitere Thementexte Bühne. 7 Auftritt 8 Theater am Rhein/Freies Werkstatt Theater 9 Premiere Regisseurin Silvia Werner über „Exit Romeo“ 10 Komikzentrum Comedia/Pantheon 11 Atelier Theater/Gloria 12 Schauspiel Köln 13 Senftöpfchen 15 Theater am Rhein 18 Junges Theater Bonn 19 Prolog 20 Theater-Kalender Köln-Bonn 55 culture club – Pantheon Bonn Kultur in NRW. überregional 13 16 17 19 49 Theater in NRW Oper in NRW Musical in NRW Tanz in NRW Kunst in NRW choices + choices.de Im Doppelpack mehr Service, Meinung und Hintergrund 23 24 25 26 27 28 29 31 33 34 35 37 39 40 Film-ABC/Vorspann Hintergrund – „Saving Mr. Banks“ Kölner Kritikerspiegel/Kino-Kalender OFF Broadway Weisshaus Film-Kritik Odeon Filmpalette Cinenova culture clubs – Kino-Café/Lieblingsfilm Hintergrund – „Alles Inklusive“ Rex Gespräch zum Film Woki Bonn Festival – „Filmblicke auf die Fotografie“ 41 Roter Teppich 43 Filmforum 44 Metropolis Thema 6 Tasja Frenzel, Leiterin internationaler Schulprogramme, berichtet über die Vorteile eines Auslandsaufenthaltes und die Diskutierwut deutscher SchülerInnen. Tasja Frenzel Foto: privat Bühne 9 In „Exit Romeo“ geht es um wandelnde Geschlechterrollen, Digitalisierung, Pornografie und die Fähigkeit im Chaos zu leben. choices sprach mit Regisseurin Silvia Werner. Silvia Werner Foto: Mira Moroz Film 39 Regisseur, Autor und Produzent Arne Birkenstock im Gespräch zu seinem neuen Film „Beltracchi – Die Kunst der Fälschung“. Literatur. 46 Literatur-Kalender LitCologne-Termine im März Wortwahl / Comickultur Textwelten Arne Birkenstock Premiere 9 KINO „Saving Mr. Banks“ Foto: Wolfgang Ennenbach Film 41 Franziska Weisz – zu sehen in „Kreuzweg“ von Dietrich Brüggemann – über traditionalistische Bruderschaften und den Berufswunsch Schauspielerin. 47 kunst & gut 49 Kunstwandel 50 Museumslandschaft NRW 4 Intro – „Maffay in Gefahr!“ 51 Verlagssonderseiten: choices bildet 54 Auswahl – im März Veranstaltungs-Empfehlungen des Monats 55 Impressum Foto: Mira Moroz 25. Jhg. I März 2014 Kunst. choices spezial. BÜHNE KULTUR.KINO.KÖLN. Mehr Meinung. Service. Hintergrund. – In NRW. empfehlen | weitersagen | kommentieren Alle Texte. Ihre Stimme. Filmkritik im FORUM. Franziska Weisz Musik. 2 Kölner Philharmonie 4 Stadtgarten – choices präsentiert 46 Unterhaltungsmusik Hintergrund 24 MUSIK © The Notwist Lesen Sie mehr auf www.choices.de! Dieses Icon zeigt Ihnen den Weg. Unterhaltungsmusik KUNST 46 Emil Orlik, courtesy Käthe Kollwitz Museum kunst&gut 47 Intro 0703 Fr Neneh Cherry with Rocketnumber9 Sie prägte die Subkultur Londons maßgeblich mit: Neneh Cherry trug nicht nur dazu bei, den HipHop salonfähig zu machen, sondern erreichte mit ihrem Hit »Seven Seconds« Weltruhm. Analoge Klänge sind jetzt kantigen, minimalistischen Sounds und reduzierten Synthesizer-Arrangements gewichen: Blank Project ist Neneh Cherrys erstes Solo-Album seit 17 Jahren. Neneh Cherry Tinariwen Simin Tander Joy Orbison Brad Henkel Roosevelt Myra Melford 0803 Sa Tinariwen Ihre Texte befassen sich mit dem gesellschaftlichen Erwachen der Südsahara, Unterdrückung und der Sehnsucht nach Freiheit. Tinariwen, das ist die erste Tuareg-Band, die mit elektrischen Gitarren experimentierte und gilt inzwischen als eine der innovativsten Formationen, die die Weltmusik zu bieten hat. Unüberhörbar sind Einflüsse von Jimmy Hendrix oder auch Led Zeppelin. 1203 Mi Simin Tander CD Release Konzert »Where Water Travels Home« »Where Water Travels Home« ist für die DeutschAfghanin Simin Tander mehr als nur ein Album, es ist eine ganz persönliche Reise zu ihren Wurzeln. Für die Stücke, die Teils aus afghanischen Liedern und teils aus Eigenkompositionen bestehen, lernte sie in Pashto zu singen, der Sprache ihres Vaters. 1403 Fr Cologne Sessions mit Joy Orbison, Aroma Pitch, Mitch Der elegant zurückhaltende Londoner Peter O’ Grady alias Joy Orbison ist zu Gast bei den Cologne Sessions im Studio 672 und präsentiert hier seinen erlesenen Mix aus Dubstep, UK Funky und Oldschool-Jungle. Das Kölner Publikum verzauberte er bereits auf der Cologne Sessions-Bühne auf den PollerWiesen im Neulandpark Leverkusen im Juli 2013: Hier unterlegte er mit seiner grandiosen Musikauswahl einen unvergesslichen Sonnenuntergang, von dem noch Heute geschwärmt wird. 1803 Di Luftbrücke #1 mit The Gate und Henkel/Zwissler/Jung »Luftbrücke« – so heißt die neue Reihe für improvisierte Musik im Stadtgarten. Im Zentrum der Reihe steht der Austausch junger Improvisationsmusiker aus Köln, New York und anderen Metropolen. Die Reihe geht auf die Initiative des New Yorker Trompeters Brad Henkel zurück, der ab März in Köln leben wird und sich mit Kurator Thomas Gläßer zusammengetan hat. Zum Auftakt begegnen sich das basslastige Working-Trio »The Gate« um den New Yorker Tubisten Dan Peck und eine neue Kollaboration von Brad Henkel mit den beiden Geräuschexperten Florian Zwissler und Fabian Jung. 2103 Fr Total Confusion mit Roosevelt, Tobias Thomas, Sven Howland Der junge Kölner Roosevelt gilt seit seiner Debüt-Single »Sea« als Senkrechtstarter. Chill Wave, Italo Disco und Pop fügt er in seinem Mix zusammen und begeistert sowohl die Elektronik- als auch die Pop- und Indie-Szene. Die legendäre Total Confusion ist wieder zurück im Studio 672 des Stadtgartens – zurück an dem Ort wo alles vor 15 Jahren begann. 2014 wird Total Confusion jeden dritten Freitag im Monat mit exquisiter Musik und Special Guests aufwarten. 2303 So Myra Melford »Snowy Egret« Myra Melford gehört ohne Zweifel zu den interessantesten Jazzpianistinnen der Gegenwart. Mühelos gelingt es ihr, zwischen traditionellen Elementen des Jazz und Free Jazz zu wandeln, sich über Einschränkungen von Genregrenzen hinwegzusetzen – und in Musik zu denken. Ihr Spiel ist emotional und impulsiv und von einer unverfälschten Rohheit. 2603 Mi Die Dicken Finger featuring Peter Brötzmann Peter Brötzmann fasziniert seit über 40 Jahren seine Zuhörer mit seinem Saxofonspiel: Gebrochen, vital, rau und von tiefster Aufrichtigkeit. Die Dicken Finger mit Olaf Rupp, Jan Rode rund Oli Steidl arbeiten ebenfalls mit zersplittertem Klangmaterial und Strukturprinzipien, wie man sie aus der improvisierten Musik kennt. Muss Udo Jürgens ins Gefängnis?, Foto: Francis Lauenau Maffay in Gefahr! Manchmal kommen Redakteure von Tageszeitungen auf drollige Ideen. Infolge der Staatskrise Edathy wurde mir aufgetragen, des Volkes Stimme zum Thema Kinderpornographie einzufangen. Die Eckkneipe wirkte sehr anachronistisch. Das würzige Aroma, das im Schankraum dominierte, deutete auf eine laxe Haltung des Wirtes bezüglich des Nichtraucherschutzes hin. Die Buletten unter der Plastikhaube waren sicherlich schon länger dort. Am so gekennzeichneten „Stammtisch“ fanden sich ein halbes Dutzend Gesprächspartner. Die Antworten waren vorhersehbar, Lebenslänglich sei für die Verbreitung oder den Kauf von kinderpornographischem Material nicht genug. Die Entfernung der primären Geschlechtsorgane oder des Kopfes wurde gefordert. Dann begab sich einer der Stammgäste zur prähistorisch wirkenden Musikbox. Kurz danach erklangen schöne alte Schlager. Zunächst war Udo Jürgens mit seinem Hit „Siebzehn Jahr, blondes Haar“ zu hören, später dann Peter Maffay. In seinem Sommerhit singt er: „Ich war 16 und sie war 31.“ Gut, dass jene Stammgäste hierzulande keine Gesetze machen. Die körperliche Unversehrtheit berühmter Musiker wäre ansonsten nicht zu garantieren. Um Kinder und Jugendliche geht es auch bei unserem Thema WOZU SCHULE. Wie müssen Lehranstalten aussehen, damit sie ihre Insassen erreichen und auf das Leben vorbereiten? Müssen wir den Lehrern das Lehren lehren? Nützt es, einem Schulsystem, das auf Differenzierung und also Selektion beruht, nun Inklusion zu verordnen? Ein Drama, das wir Herrn Edathy und natürlich unseren Lesern empfehlen, ist gerade auf der Studiobühne Köln zu betrachten. EXIT ROMEO handelt von der ewigen Frage „Wann ist der Mann ein Mann?“, aber auch von der Digitalisierung und Sexualisierung des menschlichen Miteinanders. Wir sprachen mit der Regisseurin SILVIA WERNER über jenes Stück, das man erst ab 18 schauen darf. Jugendfrei hingegen ist die Ausstellung EMIL ORLIK – ZWISCHEN JAPAN UND AMERIKA, zu sehen im Käthe Kollwitz Museum. Die Lebensgeschichte des Großmeisters des Holzschnittes wird anhand seiner Werke nachgezeichnet. In unserem Komikzentrum berichten wir über die Seelenverwandtschaft von Kabarettisten und Schizophrenen. Ausnahmen jener Regel sind, so beweisen wir, die Kollegen MATTHIAS DEUTSCHMANN und CLAUS VON WAGNER, die Köln in diesem Monat heimsuchen. Ist Fotographie ein Thema für das Kino? Bestimmt. Nicht nur, weil der Kameramann dutzende von Fotos in der Sekunde anfertigt. Das Filmforum NRW zeigt mit seiner Reihe FILMBLICKE AUF DIE FOTOGRAPHIE bekannte und weniger bekannte Werke zum Thema. Nicht um Fotos sondern um Gemälde geht es bei dem Film BELTRACCHI – DIE KUNST DER FÄLSCHUNG. Regisseur ARNE BIRKENSTOCK erzählt uns über die Dreharbeiten im offenen Vollzug. Der Gauner, und das ist selten im Kino zu sehen, spielt sich nämlich selbst. Weiterhin zu sehen sein wird PHILIP SEYMOUR HOFFMAN, der kürzlich verstarb. Manche seiner Filme sind nämlich noch gar nicht angelaufen. Wir gedenken des großen Hollywood-Schauspielers. Mit der Schauspielerin FRANZISKA WEISZ sprechen wir über ihren neuen Film KREUZWEG, der christlichen Fundamentalismus thematisiert. Peter Brötzmann choices verlost je 3x2 Freikarten E-Mail bis 2 Tage vor Wunschkonzert an [email protected], Kennwort: Stadtgarten Stadtgar ten Venloer Str. 40 / 50672 Köln / Tel. 02 21 / 952 994 - 10 www.Stadtgarten.de Änderungen vorbehalten LUTZ DEBUS Foto Inhaltsverzeichnis: Mira Moroz 4 Thema Schule muss mehr sein als ein Ort pragmatischer Wissensvermittlung, Foto: Amélie Kai Von Schulmeistern und Leerkörpern – Die Institution Schule reagiert behäbig auf sich wandelnde Erfordernisse Die Nachkriegsmaus ist einer der besten wenn stellt und somit unbedingt gelernt werden muss. nicht der beste Film von Armin Maiwald. Er zeigt, Oder müssen wir nicht viel mehr Wert darauf lewie der kleine Armin 1946 zur Schule geht, in gen, unsere Kinder das Lernen zu lehren? Sogar Bayern. Das heimatliche Köln musste der Junge konservative Lateinlehrer werden diese Frage bezuvor mit seiner Mutter und seiner Schwester ver- jahen, allerdings mit dem Argument, dass hierfür ihr Fach besonders lassen. Es war nur noch choices-Thema im März: geeignet sei. Latein ein Trümmerfeld. Der schaffe Ordnung im Vater war in den letzHirn, so eine verbreiten Tagen des Krieges Nicht für die Schule, für das Leben lernen wir. Bloße Wissensvermittlung scheint 2014 längst überholt, tete Binsenweisheit. getötet worden. Armin soziale und kreative Kompetenzen müssen im RahGedichte auswendig musste zur Schule eine men der schulischen Bildung gefördert werden. lernen auch, werden Tafel und einen Teller Lesen Sie weitere Artikel zum Thema auch unter: manche Deutschlehrer mitnehmen. Auf die trailer-ruhr.de/thema + engels-kultur.de/thema ergänzen. Algebra sei Tafel schrieb er, vom Teller aß er. Essen und Bildung waren die Über- charakterbildend, werden manche Mathelehrer lebensmittel für den Jungen. Es gab nur einen ergänzen. All diese bekannten Argumente gehen Lehrer. Der unterrichtete alle Jahrgänge in einem davon aus, dass die Kinder und Jugendlichen moRaum. Es gab kaum Papier. Alles musste aus- tiviert sind oder, wenn sie das nicht sind, eben wendig gelernt werden. Armin Maiwald selbst ist scheitern. Latein, Gedichte oder Algebra zu lernen kein Nostalgiker. Aber betrachtet man den Film, macht aber nur einer sehr kleinen Minderheit an glaubt man, eine Ahnung davon zu bekommen, unseren Schulen Spaß. Nur dann, wenn die Lehwie Schule auch funktionieren kann. Schließlich renden bei den Lernenden Neugier wecken könhat jene Schule einen Menschen geformt, der nen, gelingt Unterricht. Die Frage über Erfolg und später mehreren Generationen dieser Republik die Misserfolg des Lernenden wird eben auch und oft unterschiedlichsten Facetten unseres Lebens er- in erschreckend hohem Maß von der Qualität und klärt hat. Die Schülerinnen und Schüler von Armin der Persönlichkeit des Lehrers entschieden. Maiwald brauchen auch kein Papier. Sie brauchen Wilfried Bos, Professor für Schulentwicklungskeine Schulpflicht. Sie setzen sich jeden Sonntag forschung an der Technischen Universität Dortfreiwillig um halb Zwölf vor den Fernseher und mund, kritisiert offen die Kriterien, nach denen die PISA-Studie Jugendliche bewertet. „Die OECD staunen. Die erzählende Methodik von „Die Sendung mit als Organisation für wirtschaftliche Zusammenarder Maus“ unterscheidet sich grundsätzlich von beit und Entwicklung, die PISA in Auftrag gibt, ist der der Schule. Noch immer müssen viele Schü- daran interessiert, Humankapital noch effizienter lerinnen und Schüler pauken und büffeln, obwohl zu machen, damit man es noch wirtschaftlicher das abgefragte Wissen inzwischen von jedem einsetzen kann. Aber ist das das Ziel von SchuSmartphone abrufbar ist. Warum müssen 11-Jäh- le?“ Er persönlich findet, dass die eher „weichen“ rige die Gebirge Asiens auswendig lernen? Wollen Fächer wie Kunst, Musik, Religion und Ethik ebenwir unsere Kinder zu guten Kreuzworträtsellöser falls wichtige Bestandteile des Lehrplans werden. erziehen? Immer wieder muss daher hinterfragt Diese allerdings fragt PISA nicht ab. Es sei eben werden, welches Wissen Allgemeinwissen dar- nicht nur wichtig, so Bos, Wissen zu vermitteln. Wozu Schule 5 Der kritische Umgang mit Wissen sei gerade in der Epoche der Informationsgesellschaft dringend geboten. Ein anderes Schlagwort, das in schulpolitischen Diskussionen oft fällt, ist die Sozialkompetenz. Schon zu Zeiten von Professor Unrat wäre ein menschenfreundlicherer Umgang der Akteure an der Schule wünschenswert gewesen. Damals aber waren die mitwirkenden Gruppen homogener. Das Schulsystem war ein Abbild der Drei-Klassen-Gesellschaft. Der Bürgersohn war vom Proletensohn getrennt. Mädchen und Jungs waren voneinander separiert. Eine multiethnische Bevölkerungsstruktur, wie wir sie heute erleben, existierte damals nicht. Cornelia Gräsel, Professorin an der Bergischen Universität Wuppertal, sieht die aktuelle Heterogenität an unseren Schulen aber eher als Chance denn als Problem. „Diese Situation bietet beste Voraussetzungen, Wertemaßstäbe miteinander zu vergleichen, darüber zu sprechen, andere auch in ihrer Andersartigkeit zu verstehen. So kann viel soziale Kompetenz geschaffen werden.“ Es war in erster Linie nicht die Not, die damals im Klassenzimmer im tiefen Bayern aus Armin Maiwald den Kindergeschichtenerzähler der Nation formte. Es war, so erzählte er mir einmal, sein damaliger Lehrer, der Kinder unterschiedlicher Herkunft und unterschiedlichen Alters begeistern konnte. Vielleicht brauchen wir auch kleine, wild gemischte Klassen, die von wahren Lehrmeistern unterrichtet werden. Im PISA-Wunderland Finnland unterrichten hochbezahlte, gutausgebildete Fachkräfte kleine Klassen. Differenziert wird ab Klasse 6, Noten gibt es ab Klasse 8. LUTZ DEBUS Aktiv im Thema www.amg-koeln.de/theatermedien/theatermedienklassen www.ruhrfutur.de www.planerladen.de www.mit-menschen-wuppertal.de Thema Die Persönlichkeit eines Kindes lässt sich nicht in Noten messen, Foto: Mira Moroz „Es geht in erster Linie um Persönlichkeitsentwicklung“ Tasja Frenzel über die Vorteile eines Auslandsaufenthaltes für Schülerinnen und Schüler choices: Frau Frenzel, was können Jugendliche gener unterrichtet. In Chemie und Physik führen im Ausland lernen, was sie nicht auch hier ler- die Schülerinnen und Schüler selbst viel mehr Experimente durch. In Kanada zum nen könnten? Beispiel werden pro Halbjahr vier Tasja Frenzel: Es geht bei Aus„Die deutschen Gäste Fächer unterrichtet. Die Schulen landsaufenthalten nicht nur dahaben ein wenig den Ruf, sind oft auch viel besser ausgerum, die Karrierechancen durch dass sie alles in Grund und stattet. bessere Fremdsprachfähigkeiten Boden diskutieren“ zu verbessern, es geht in erster Linie um Persönlichkeitsentwicklung. Jugendliche Das angloamerikanische Schulsystem ist also sind nach ihrer Zeit im Ausland deutlich gereifter, besser als das deutsche? selbstständiger und selbstbewusster. Sie mussten So würde ich das nicht sehen. Das deutsche Schulneue Freunde finden, sich in einer fremden Kultur system hat auch viele Vorteile. Hier werden die und in einem anderen Schulsystem zurechtfinden. Jugendlichen mehr nach ihrer eigenen Meinung gefragt und können viel mehr diskutieren. Die deutschen Gäste haben an unseren PartnerschuEine neue Schule ist kein Stolperstein? Viele Jugendliche im Alter von etwa 16 Jahren len ein wenig den Ruf, dass sie alles in Grund und kämpfen mit einer gewissen Schulmüdigkeit. Da Boden diskutieren. Grundsätzlich ist es aber doch kann ein Auslandsaufenthalt frischen Wind in eine gute Eigenschaft, Dinge zu hinterfragen. die Schullaufbahn bringen. Im Ausland kann man auch ganz andere Fächer wählen. Besonders in Ist das Schulsystem im Ausland strenger? den Naturwissenschaften wird oft praxisbezo- Nein, im Gegenteil. Es gibt zwar viel mehr Regeln als bei uns, die Schülerinnen und Schüler empfinden die Atmosphäre an den Schulen jedoch als freundlicher. Die Lehrer in angelsächsischen Ländern haben ein anderes Verständnis von ihrem Beruf. Solange der Jugendliche etwas noch nicht verstanden hat, hat der Lehrer seinen Job noch nicht beendet. Viele deutsche Lehrer vermitteln ihren Stoff und wer ihn nicht versteht, muss sich woanders Hilfe holen oder scheitert. INTERVIEW: LUTZ DEBUS Lesen Sie die Langfassung unter www.choices.de/thema ZUR PERSON Tasja Frenzel, Leiterin Internationale Schulprogramme bei den Carl Duisberg Centren Foto: privat Wenn Schüler Theater machen Das Albertus Magnus Gymnasium bietet speziellen Unterricht in Theater- und Medienarbeit „Willst du noch Nerd sein?“ fragt Yonus seinen Theater- und Medienklassen am AMG. Im fünften Klassenkameraden Philipp. Der antwortet tro- und sechsten Schuljahr stehen vor allem Improvicken: „Nö!“ Yonus ist verzückt: „Geil, dann bin ich sationsübungen und spezielle Übungen zu Rhythmus und Bewegung, Stimmjetzt Nerd.“ Yonus und Philipp „Die soziale Rolle eines sind Schüler der Klasse 7c am Schülers verhindert manchmal, bildung und Maskentheater im Mittelpunkt. „Darüber hinaus Albertus Magnus Gymnasium dass er sich als Schauspieler werden auch Medienkompetenz (AMG) in Neu-Ehrenfeld. Theverletzlich zeigt“ in den Bereichen Video, Film und aterspielen ist für die beiden fester Bestandteil ihres Stundenplans. Sie sind Dokumentation vermittelt“, erläutert Daub das Schüler der Theater- und Medienklasse (TMK) am Konzept. Ab der siebten Klasse wird differenziert. AMG. Derzeit proben sie zwei Unterrichtsstunden Die Schüler können dann selbst zwischen Theain der Woche mit der Schauspielerin und Regis- ter-, Tanz- und Filmkursen wählen. Ergänzt werseurin Myriam Chebabi „Und dann gab’s keines den die Genres durch die Bereiche Medien und mehr“ von Agatha Christie – dem wohl meistver- Technik. „So haben die Schüler die Möglichkeit, sich ihre Theater-Medienausbildung individuell kauften Krimi der Welt. Die TMK startete als Modellprojekt im Schuljahr zusammenzustellen“, sagt Daub. Ab der siebten 2000/01. Heute gehört sie zum unverwechsel- Klasse werden die Stücke auch oft selbst erarbeibaren Profil des AMG. In jeder Jahrgangsstufe tet, so wie in Chebabis Kurs. Gemeinsam bearbeierhält eine von vier Klassen zusätzlich zum re- tet sie den improvisierten Text für den Einstieg in gulären Unterricht eine theater- und medienspe- die Dramatisierung von Agatha Christies Roman. zifische Ausbildung. „Die Klasse bekommt in Für Regisseurin Chebabi ist die Arbeit große Freuunterschiedlicher Gewichtung Unterricht im Be- de und Herausforderung zugleich, denn mit einer reich Theater und klassische Medien wie Film und Klasse zu arbeiten bringt auch Schwierigkeiten: Fotografie“, erklärt Rainer Daub, Koordinator der „In der Klasse sind die Rollen schon klar verteilt. 6 Die jeweilige soziale Rolle eines Schülers verhindert manchmal, dass sich der Schauspieler öffnet, sich verletzlich zeigt.“ Ab der Oberstufe orientiert sich das Angebot stark an den Interessen der Schüler. Sonderprojekte fördern verstärkt das selbstständige Arbeiten. Wie bei der Filmfahrt, wo die Schüler über eine Woche einen Kurzfilm drehen, den sie selbst konzipiert und geschrieben haben. Ausgestattet ist die TMK mit einer eigenen Probebühne. Der Raum im Keller enthält, was eine Probebühne braucht. Scheinwerfer hängen an Traversen, es gibt ein Lichtpult und eine Tonanlage. Zwei weitere Räume enthalten den Fundus. Ein weiterer Proberaum wird mit den Musikern der Schule geteilt. Gesondert gefördert wird die TMK nicht, nur die halbe Stelle von Koordinator Daub wird vom Bildungsministerium in Düsseldorf bezahlt. Alles Weitere wird finanziert aus Mitteln für den gebundenen Ganztag und den Elternbeiträgen von 40 Euro im Monat. „Nur so können wir die Arbeit mit Profis von außerhalb der Schule bezahlen“, sagt Daub. Auch ein Nerd zu sein hat eben seinen Preis. BERNHARD KREBS Auftritt Szene aus „Der Kaufmann von Venedig“, Foto: Thomas Aurin Antisemitismus und Amüsement „Der Kaufmann von Venedig“ am Schauspiel Köln Der Laufsteg ist kein Ort für Melancholiker. Fast vierzig Meter lang ist der aufgeständerte Catwalk, den Thomas Dreissigacker für das Depot 1 entworfen hat. Eine kahle Planche, rechts und links jeweils durch ein weißes Sofa und einen Kleiderständer eingegrenzt, auf der Eitelkeiten genauso zur Schau getragen wie ökonomische Konkurrenz ausgefochten werden können. Venedig war zu Shakespeares Zeiten schließlich das, was London heute ist: multikulturell und Ort des Big Business. Und hier tummelt sich, was sich für wichtig hält. Der ganz in weiß gekleidete Bassiano (Simon Kirsch) mit Stulpenhandschuhen, der mal wieder Pleite ist und die Chance in einer Ehe mit der so schönen wie reichen Portia sieht. Oder der bullige Haudrauf Lorenzo (Jakob Leo Stark) samt dem blassen Mitläufer Gratiano (Yuri Englert). Eine hedonistische Bande zwischen bürgerlichem Standesbewusstsein und billiger Hochstapelei, für die die Liebe immer auch einen realen Tauschwert besitzt, sprich ein Geschäft ist. Und dazwischen ein Mann, zu düster gekleidet in seinem schwarzen Outfit, aber auch zu schick mit seinem Pelzbesatz am Mantel. Melancholisch hockt der homosexuelle Antonio (Gerrit Jansen) am Bühnenrand, pflegt die Tristesse seiner nicht erwiderten Liebe zu Bassanio, mit dem er erst am Ende einen gierigen Kuss tauschen darf. Wie Shylock ein Außenseiter, dem allerdings bei der Begegnung mit dem Juden wilder antisemitischer Hass entquillt und der idiosynkratisch zurückzuckt bei der Berührung. Stefan Bachmann inszeniert Shakespeares „Der Kaufmann von Venedig“ (Übersetzung: Klaus Reichart) und hält sich mit solch düsteren Moment allerdings nur kurz auf. Der Kölner Intendant nimmt die Genrebezeichnung „Komödie“ beim Wort und dreht den schwierigen Stoff um Antonios Bürgschaft für einen Kredit Bassanios bei Shylock, der bei Zahlungsausfall ein Pfund Fleisch aus Antonios Körper verlangt, durch den humorigen Fleischwolf. Da werden Solanio und Salerio zum absurd krächzenden Zwillingspaar im Seventieslook getrimmt; die Portia der Yvon Jansen in goldpailletierten Bolerojäckchen und Tutu schleudert ihre diamantharten Bonmots kokett heraus und inszeniert die Kästchenwahl, also ihr Ehegattendefilee als Auf- 7 tritt dreier nackter Statistinnen mit Karnevalsmaske; die Entführung von Shylocks Tochter Jessica (Julia Riedler, absurderweise zur Flucht in NaziUniform verkleidet) wird zur Lachnummer, bei der sich Lorenzo und Konsorten als orthodoxe Juden verkleiden und das Opfer ihrer Begierde wie Grillfleisch zwischen die Beine einer Leiter klemmen. Und immer wieder Musik: Shakespeares Sonette sind zu trivialen Popsongs gemodelt (Musik: Sven Kaiser, Philipp Plessmann), an Klavier, Schlagzeug, Geige, Marimbaphon tuen sich die Schauspieler im Wechsel hervor. Jeder hat hier seinen Einsatz, die Stimmung könnte ausgelassener nicht sein. Und allmählich verschwindet so die Tragödie im Strudel des Komödiantischen. Was als Nebeneinander der Gegensätze gedacht war, als Fallhöhe zwischen Antisemitismus und Amüsement, verkümmert zur Nummernfolge. Das ist umso unverständlicher, als Bruno Cathomas dem Shylock so überzeugend Gestalt gibt. Düster auch er im langen schwarzen Mantel und mit Hut, leicht jiddelnd, mit massiger Präsenz, so beiläufig er Pistazien knabbert, so brutal schleift er seine Tochter an den Haaren ins Haus. Bewegend, wie er sein Plädoyer für Gleichheit zwischen Juden und Christen ganz zart in Publikum spricht, um dann in einen hasserfüllten „Rache“-Ruf zu münden. Diese Spiegelbildlichkeit mit Antonio ist allerdings eher in der Charaktersymmetrie, als der Figur selbst begründet. Der Gerichtsprozess der beiden Außenseiter findet dann auf der Vorbühne statt. Zusammenbrüche Antonios werden begleitet von Shylocks Metzgeranmutung in Gummischürze – ein bisschen Trash-Androhung, bevor dann Portia im Businesssuit des Rechtsgelehrten alle Register der Kasuistik zieht. Dass Bachmann am Ende den humorigen fünften Akt um den Verlobungsring von Bassanio und Portia breit ausspielt, bestätigt dann das Fazit: Außer Komödie wenig gewesen. HANS-CHRISTOPH ZIMMERMANN „Der Kaufmann von Venedig“ | R: Stefan Bachmann | 6., 9., 23., 26., 27.3. 19.30 Uhr | Schauspiel Köln | 0221 22 12 84 00 Theater am Rhein „Alle verbergen sich gern unter viel Schminke“, Foto: Thilo Beu Die Heiligkeit des Niedergangs Bölls „Ansichten eines Clowns“ in Bad Godesberg WWW.FWT-KOELN.DE Valentin Stroh, Oleg Zhukov in DAS BOOT IST VOLL. Gestaltung / Foto ©MEYER ORIGINALS Wer gibt schon was auf die Ansichten eines Clowns? Dieser Kulturberuf hat zu unterhalten, amüsieren, jonglieren, Trompete spielen. Als dummer August oder schicker Weißclown. Alle verbergen sich gerne unter viel Schminke, aber Ansichten erwartet keiner. Nobelpreisträger Heinrich Böll löste mit der Veröffentlichung seines Romans 1963 eine heftige Debatte aus, 50 Jahre später sind die Ursachen dafür zerstoben, die Kritik längst überholt. Für seinen Clown hat nur noch die Liebe zu seiner Marie Bestand – dafür aber bis heute. Regisseurin Alice Buddeberg hat ihn wohl deshalb in Bad Godesberg auf die Bühne und mit dem Recken Bernd Braun vor den Eisernen gestellt. Blöd nur das der Satz: „Ich glaube, es gibt niemanden auf der Welt, der einen Clown versteht, nicht einmal ein Clown versteht den anderen“ vom Publikum erst einmal für bare Münze genommen wird. Während Braun die ersten Minuten mit ernster Mine still verstreichen lässt, kommen zwangsläufig die ersten bissigen Kommentare aus den hinteren Reihen, dabei weiß doch noch niemand, was ihn erwartet. Viel Schauspiel, wenig Böll, viel Leid und vielleicht eine Menge Alkohol, nicht einmal rauchen durfte die Figur Hans Schnier auf seinem schmalen Laufband. Streichhölzer wurden ihm versagt und so nestelt er fahrig immer wieder eine Zigarette aus der Packung, zerbröselt sie in Ermangelung einer Zündvorrichtung. Braun zelebriert eine Biografie des Mittelmaßes, die gescheiterte Existenz schlechthin, der Angst vor dem gerissenen Faden hat und doch insgeheim nach Applaus giert. Ein bisschen austeilen darf er auch, gegen Bonn, gegen Bochum, gegen Gott und die Welt und die ist geteilt zwischen CDU und SPD und seiner Flasche. Die Geschichte seiner Marie hält ihn aufrecht, ihr Weggang drückt ihn wieder zu Boden. Nachkriegstrauma, Streichholzsuche, und immer den Eisernen im Rücken, der kaum Halt bietet und ihm irgendwie auch den Weg in die Welt da draußen versperrt. Der Abend in Bonn zeigt den Monolog eines großartig aufgelegten Schauspielers, der sich ständig von der Clownsmaske zu befreien sucht, der Kunst entfliehen will und am Ende den Weg verloren hat, den er nie suchte. Dieser Rest-Böllsche-Kulturschaffende ist am eigenen Anspruch der Anspruchslosigkeit gescheitert und muss nun mit den Resten des ehemaligen Publikums interagieren, obwohl er der Kunst misstraut, seinem Können misstraut und lieber seiner verlorenen Liebe nachweinen will. Bernd Braun ist ein kahlköpfiger Misanthrop, der den Alkohol als letzten Verbündeten kultiviert hat, der die Gosse fürchtet, aber auch ignoriert, pleite, hungrig und gedemütigt. Und dennoch doch nur gekonnt das heilige Mittelmaß darstellen muss, während er auf und ab und hin und her wandelt, immer nur auf 40 cm. Er hört Stimmen – es ist seine eigene – hinter dem Vorhang tut sich was, während die Beleuchtung unmerklich weg dimmt. Dann schiebt sich die graue Masse hinter ihm nach oben, ein Flakscheinwerfer blendet das Publikum. Doch noch Erlösung? Der Clown geht wortlos ins Licht, die Zuschauer in die Nacht. Vielleicht gibt es doch niemanden auf der Welt, der einen Clown versteht. PETER ORTMANN „Ansichten eines Clowns“ | R: Alice Buddeberg | Sa 8.3. 19.30 Uhr Kammerspiele, Bad Godesberg | 0228 77 80 22 8 Premiere ternet bietet die Möglichkeit zu einer Art Realitätsflucht, auf der sich Menschen ihre bebilderten Ängste anschauen können. Es sieht mir ja keiner zu, wenn ich das zuhause betrachte. Das Internet ist Zufluchtsort und Parallelwelt zur Realität, die sich nur schwer verändern lässt. Mann, Frau, hetero-, homo- oder bisexuell. Grenzen verschwimmen in „Exit Romeo“ von Silvia Werner „Das Internet ist Parallelwelt zur Realität“ Silvia Werner inszeniert an der Studiobühne „Exit Romeo“ choices: Frau Werner, „Exit Romeo“ ist mit der Altersbeschränkung „ab 18“ versehen? Ist ihr Stück nicht jugendfrei? Silvia Werner: Da wir pornographisches Filmmaterial benutzen, muss es eine Altersbegrenzung geben. Es ist als Warnung gedacht, weil das nicht jeder sehen möchte oder nicht sehen darf. Homosexuellen, dessen vermeintliche Freiheit darin besteht, weibliche Attribute anzunehmen. Aber wird nicht seit Jahren von der Gendertheorie über Hanna Rosins „The End of Men“ bis zu einem Spiegel-Titel vor zwei Jahren eine „Männerdämmerung“ bis weit hinein in Bildung und Soziales beschworen? In welchem Kontext setzen Sie das Material ein? Ich selber arbeite im Bereich Gender-Studies und kenne diese Werke. Ich weiß Das Stück basiert auf der Idee, auch, dass das offizielle Statedass wir in einer Zeit der Bilder „Je bekannter die Plattform, ment besagt, dass sich sehr viel leben, die unsere Wahrnehmung desto konformer die Bilder verändert. Meine Frage lautet: stark beeinflussen. Wir nehmen von sich selbst“ Stimmt das überhaupt? Oder diese aus der Werbung, dem Internet oder dem Fernsehen auf und reproduzieren betrifft das wieder nur den Ausnahme-, aber sie dann wieder. „Exit Romeo“ will hinter die offi- nicht den Durchschnittsmann. Ich kenne auch zielle Beziehungsfassade oder die offizielle Antwort den Vorwurf, dass das Bildungssystem „verfraut“ auf die Frage „Wer bin ich?“ schauen. Die Pornoin- sei und die Jungs keine Rollenbilder mehr haben, dustrie ist gerade im Kontext von Sexualität sehr mit denen sie sich identifizieren können. Meine interessant, weil sie eine Art dunkler Spiegelung These geht etwas weiter: Ich lehne es ab, in der binären Opposition von Mann und Frau zu dendessen darstellt, worüber man noch reden kann. ken. Man sollte sich eher einem grundsätzlichen Der Titel klingt nach einer Bühnenanweisung. Menschenbild annähern. Unsere drei Darsteller verkörpern alles, Mann, Frau, homo-, hetero- und Wieso muss Romeo abtreten? Mit dem Romeo-Mythos verbinden wir dieses bisexuell. Es geht darum, nicht alles sofort zu kaklassische Image von Liebe und Beziehung, von tegorisieren und in Schubladen zu packen. Treue und Ewigkeit. Dieses Klischee tritt ab und wir schauen uns an, welche Wünsche und Gedan- Auf welches Material greifen Sie zurück? ken sich dahinter verbergen. Der Fokus richtet sich Ich habe den Genderkontext genauso wie Maleauf die Identität des Mannes und der Erwartungs- Studies und die Queer-Theorie mit einbezogen. Das Thema hat sich dann aber stark aus einem haltung, der er begegnet. persönlichen Kontext heraus entwickelt. Das MaWie soll der Mann dieser Erwartung nach aus- terial habe ich primär in meinem Freundeskreis gesammelt, es stammt weniger von den Darstelsehen? Die äußere Erwartung an den Mann lautet immer lern. Wir reden bei den Proben natürlich sehr viel noch, der Starke zu sein, in welcher Form auch im- darüber, wie sich die Schauspieler selbst sehen. mer. Der zu sein, der weiß, wo es lang geht, der Gefühl von Verstand abtrennen kann, der die Ent- Inwieweit hat sich das Bild des Mannes durch scheidungen trifft. Das hört sich archaisch an und die Digitalisierung verändert, wie es im Ankündas ist es auch. Die Gesellschaft stellt diese Erwar- digungstext heißt? tungen nach wie vor an den Durchschnittshetero, Ich glaube, dass die Digitalisierung eine Art Fluchtdaneben existiert das kommerzialisierte Bild des bewegung im Geiste in Gang gesetzt hat. Das In- 9 Man kann auch über soziale Netzwerke sein Außen mit konstruieren. Plattformen wie Facebook sind natürlich super zur Selbstdarstellung in jeder Richtung. Aber auch da will sich jeder von seiner besten Seite zeigen. Jeder zeigt sich, wie er sich selbst sieht oder wie er von Fremden wahrgenommen werden möchte. Gerade bei Facebook achten die Leute stärker darauf, wie sie sich darstellen. Je bekannter die Plattform, desto konformer die Bilder von sich selbst. „Exit Romeo“ ist Ihre erste Regie. Wie fühlt es sich an in einem Beruf, der größtenteils immer noch von Männern ausgeübt wird? (Lacht.) Es fühlt sich sehr gut an. Es stimmt, ich kenne aufgrund meiner Regieassistenzen nur die männliche Führungsweise. Ich habe mich gefragt, wie ich sein werde als Regisseur (sic!). Man kennt ja das Bild vom cholerischen Regisseur mit viel Streit und Stress, das ist bei uns nicht der Fall, es geht sehr harmonisch zu. Sie machen es also auf ihre weibliche Art? Ich mache es nicht auf meine weibliche Art, sondern auf meine Art. INTERVIEW: HANS-CHRISTOPH ZIMMERMANN „Exit Romeo“ | R: Silvia Werner | 11. -15.3. 20 Uhr Studiobühne Köln | 0221 470 45 13 ZUR PERSON Silvia Werner, Jahrgang 1986, studiert Anglistik und Fennistik mit dem Schwerpunkt Literatur und wird im Dezember ihren Master machen. Ihr persönlicher Forschungsschwerpunkt sind Gender Studies und Media Studies. 2011/2012 hat sie bei der Gruppe Port in Air eine Regieassistenz absolviert, danach eine Produktionsassistenz bei Movingtheatre.de, zuletzt übernahm sie die Produktionsleitung bei der Emanuele Soavi Incompany. „Exit Romeo“ ist ihre erste Regie. Portrait und Probefoto: Mira Moroz Lesen Sie die Langfassung unter: www.choices.de/premiere Komikzentrum Köln-Bonn + Kabarett Comedy Musik A Cappella Legt die Theorie vom feinen Menschen vor: Claus von Wagner, Foto: Simon Büttner Lesungen Comedians ticken nicht sauber Theater Tanznächte Deutschmann und von Wagner belegen das Gegenteil Offene Bühne Rheinland 8.3.20 Uhr Zum 7.Mal! Olivier Sanrey Alle garstig! (Und Sie auch) 7.3.20 Uhr CASINO Florian Schroeder Offen für alles und nicht ganz dicht - DIE SHOW 12.3.20 Uhr Annamateur & Außensaiter - SCREAMSHOTS 13.3.20 Uhr Sven Ratzke Füenf 13.3. 20 Uhr20 CASINO 4.11. Uhr Diva 6Diva´s Phase l A Cappella 90er-Party 14.3.23h 80er Pop+Wave 21.3.23h Lieblings-Party 29.3.22:30h Pa arty Robert Griess Ich glaub´es hackt! (Kabarett) 14.3.20 Uhr Carrington-Brown Dream a little Dream 15.19 Uhr +16.3.20 Uhr 1 Jens Heinrich Claassen Frauen an den Nerd! 15.3.CASINO PREMIER E! Miststück für 3 Damen m.:BOHR/HALLER/KLING 16.3.CASINO Reihe Jazz in Concert im Pantheon-CASINO: Simin Tander 4tet: 17.3. David P. Stevens : 31.3. Cavequeen Du sammeln, ich auch! Der Familie Polka´s coming home 18.3.20 Uhr Popolski 20.3.BRÜCKENFORUM Jean Faure & Orchestre Tour de France 21.3.20 Uhr Konejung & Nitschke 2 Lachsäcke auf Feindfahrt 22.3. Gunzi Heil Der Musengau 22.3.20 Uhr Jan Böhmermann Schlimmer als... 26.3.20 Uhr Roberto Capitoni Italiener weinen nicht! Wir haben‘s geahnt: Comedians haben einen an der Waffel. Da kommt die Studie der University of Oxford wie gerufen. 523 Spaßvögel haben an einer Fragebogen-Aktion via Internet teilgenommen, die jetzt im British Journal of Psychiatry veröffentlicht wurde. Herausgekommen ist eine auffällige Ähnlichkeit zwischen Menschen mit bipolaren Störungen und Humorarbeitern. Demnach benötigt Kreativität bei beiden Gruppen vergleichbare geistige Merkmale: Um die Ecke Denken, scheinbar nicht Zusammengehörendes unter einen Hut zu bringen. Anders bei Schauspielern, die ebenfalls befragt wurden und keinerlei schizophrene Züge aufwiesen. Professor Claridge gibt zu bedenken, dass psychotische Persönlichkeiten zu Humoristen diametral entgegengesetzte Charakteristika aufweisen. Für den Stand-Upper könnte der Job allerdings eine Möglichkeit sein, emotionale Probleme zu bewältigen. Man muss wohl einigermaßen verpeilt sein, wenn man sich vor eine Meute stellt, um diese zum Lachen zu bringen. Das gilt auch für andere Berufe: Wer keine Vorstellungskraft besitzt, sollte die Finger besser vom Pinsel lassen und keine Geschichten erzählen wollen. Bereits Hanns Dieter Hüsch hat darauf hingewiesen, dass die Welt balla balla ist und die Menschen auf die hirnrissigsten Ideen kommen, wohlgemerkt zu Zeiten, als es noch keine NSA, kein Dschungelcamp und kein Facebook gab. Die vornehmste Aufgabe des Comedian besteht darin, auf eben diese Absonderlichkeiten hinzuweisen. Matthias Deutschmann ist nicht durchgeknallt, sondern ein genauer Beobachter der kuriosen bis abstrusen Verhältnisse, in denen es sich viele Menschen bequem gemacht haben. Wer sich davon überzeugen möchte und satirisch überhöhte Analysen liebt: Am 8.3. gastiert er in der Comedia. Ein paar Tage später – am 15. – steht Claus von Wagner mit seiner „Theorie der feinen Menschen“ auf derselben Bühne. Der neue Gastgeber der „Anstalt“ im ZDF geht in seinem Programm davon aus, 13 Stunden im Tresor einer Bank eingeschlossen zu sein. Genauer: neben dem Schließfach seines Vaters, ein just verblichener Wirtschaftsprüfer. Eben deswegen muss er eine Rede vorbereiten. Über Finanzmärkte – eine Welt, die ihm bislang mindestens so fremd war wie sein Erzeuger. Der bewegte sich zu Lebzeiten in einem Paralleluniversum aus Negativwachstum und Bruttoinlandsprodukt. Was das ist, kann Wagner haarscharf erklären – am Beispiel eines Putzmannes. 26.3.CASINO 20 Uhr Fil Tägert Die Fil-Show 27.3.ab 20 Uhr Rainer Pause Das letzte Gericht 29.3.20 Uhr Murat Topal »Best of Ten« Comedy-Best of 30.3.20 Uhr : PINK PUNK(5.3.) rstellungen r Aschermittwoch WEITERE Vo rkauft) + Politische frei!) PANTHEON (ausve.) + Late Night Blues (11.3. Eintritt Sascha Herrencreme (8.3 + 86. WDR-Kabarettfest (17.3.) + (21.3.) +Johannes Flöck (30.3.) Ruth Schiffer (12.3.) tian Pufpaff (20.3.) Korf (19.3.)+Sebas+Anna Piechotta (28.3.)+Venske/Sting .) (28.3 nn Ma Tobias Partytermine: www.tanznacht.com Am selben Abend im roten Saal der Comedia steht Gardi Hutter als „Die Schneiderin“ auf der Bühne. Seit 30 Jahren ist die Schweizer Clownin eine der wenigen großartigen Künstlerinnen ihres Fachs. Man lacht über sie in der ganzen Welt. Mit ihren Figuren geht sie ans Eingemachte: Diesmal hat sie eine Schere im Kopf, die ihrem Leben ein Ende zu setzen droht. Dabei ist ihre perfekt choreographierte Show um die Tragödie namens Leben wie immer zum totlachen. Und noch etwas möchte ich Ihnen nicht vorenthalten: am 20. März gastiert Jochen Malmsheimer auf der Eltzhof-Bühne in Köln-Wahn: Es wird ein Abend, an dem Sie begreifen werden, was sprechen bedeutet – verspricht hoch und heilig die Ihnen stets ergebene ANNE NÜME Info-Tel.: 0228-21 25 21 Tickets: www.bonnticket.de 0228-502010 www.koelnticket.de 0221-2801 Pantheon | Bundeskanzlerplatz | 53113 Bonn choices verlost 3x2 Karten für die Premiere von Andreas Rebers – „Rebers muss man mögen" - am 4.4. in der Comedia. E-Mail mit Stichwort „Rebers" bis 30.3. an [email protected] www.pantheon.de 10 BÜRGERHAUS STOLLWERCK MÄRZ 2014 BJÖRN PFEFFERMANN Ausgebrannt! Abgebrannt! Björn ist fertig mit der Welt – und die Welt mit ihm. Rettung verspricht ein Männermagazin. Ein Großstädter im Wald: eine astreine Abrechnung. DschungelCamp für Intelligente. März 2014 fr. 21.03. FR, 07.03. 20.00 Uhr Andrea Volk HORST FYRGUTH Ein Waldorfmacho packt aus und räumt mit moderner Erziehung auf. Er kann seinen Namen tanzen, und Kinder tanzen ihm nicht mehr auf der Nase rum. Wertvolle SurvivalTipps für Erziehungsberechtigte! „Volksbelustigung“ Stand-Up & Lies-ab-Kabarett SA, 08.03. 20.00 Uhr Anna Piechotta „Komisch - im Sinne von Seltsam“ ChansonKabarett MI, 12.03. 20.00 Uhr fr. 28.03. Vicki Vomit Comedy-Solo Comedy sa. 01. 20.30: BASF: ...einschlafen können Sie zuhause (Comedy) 22.00: Gratis-Comedy mit Genita do. 06. 20.30: Hildegart Scholten: Grottenehrlich (Moment-Kabarett) 22.00: Gratis-Comedy mit Manuel Wolff fr. 07. 20.30: Kristina Kruttke: i, Kruttke – Ich kam, sah und singte (Musik-Bewegungs-Komik) 22.00: Gratis-Comedy mit Michael Schönen sa. 08. 20.30: Uli Masuth: Und jetzt die gute Nachricht (Musikkabarett) 22.00: Gratis-Comedy mit Michael Schönen mo. 10. 20.30: Warntjen & Stern: Kommando Bollywood (Schauspielkabarett) DO, 13.03. 20.00 Uhr Hans Gerzlich „Bodenhaltung – Käfighaltung – Buchhaltung“ Kabarett FR, 14.03. 20.00 Uhr Annette Kruhl „Tausche Ex gegen Sex“ Leseshow SA, 15.03. 20.00 Uhr SO, 16.03. 18.00 Uhr SCHWARZ UN SCHMITZ „Flugenten“ Musikkabarett DO, 20.03. 20.00 Uhr di. 11. 20.30: Nicolas Evertsbusch: Wir schaffen das! (Musikkabarett) mi. 12. 20.30: Fußpflege Deluxe: Der Name dieses Programms... (Schauspiel-Comedy) 22.00: Gratis-Comedy mit Hildegart Scholten do. 13. 20.30: Torsten Schlosser: Ich bin kurz davor,... (Kabarett) 22.00: Gratis-Comedy mit Valerie Gogolin fr. 14. 20.30: Frizzles: Improvisation mit allen Mitteln (Improcomedy) 22.00: Gratis-Comedy mit Alain Frei sa. 15. 20.30: Rena Schwarz: Tren-nung für Fortgeschrittene (BeziehungsKabarett) 22.00: Gratis-Comedy mit Ulbtsmichel Holger Edmaier „schlacht.reif“ das Beste aus 13 Jahren Lieder , Standups, Querschläger FR, 21.03. 20.00 Uhr Anja Schöler „Nackigmachen“ Kabarett/ Comedy SA, 22.03. 20.00 Uhr SO, 23.03. 18.00 Uhr Klaus Birk „Liebe Dich! Oder Du kannst mich mal gern haben!“ Kabarett DI, 25.03. 20.00 Uhr Michael Krebs mo. 17. 20.30: Monika Blankenberg: Die Zeit ist reif – ICH auch (Gesellschaftskabarett) 18. 20.30: Joris Gratwohl & Ingo Heise: Die glorreichen Zwei (Cowboy-Comedy) mi. 19. 20.30: Maria Vollmer: Sünde, Sekt und Sahneschnittchen (Musik-Comedy) 22.00: Gratis-Comedy mit Petra Pansen do. 20. 20.30: Fußpflege Deluxe: Der Name dieses Programms... (Schauspiel-Comedy) 22.00: Gratis-Comedy mit Catherine de la Roche fr. 21. 20.30: Björn Pfeffermann: Björn out (Kabarett) 22.00: Gratis-Comedy mit Jacqueline Feldmann sa. 22. 20.30: Frizzles: Improvisation mit allen Mitteln (Improcomedy) 22.00: Gratis-Comedy mit Alain Frei Frank Fischer „Angst und andere Hasen“ Kabarett/ Comedy DO, 27.03. 20.00 Serhat Dogan „Kückück-Ein Türke sieht schwarz-rot-gold“ Kabarett/Comedy FR, 28.03. 20.00 Michael Steinke „Funky! Sexy! 40!“ Stand Up Tragedy - Comedy Musik Kabarett mo. 24. 20.30: Özgür Cebe: Freigeist oder geistfrei? (Musik-Comedy) 25. 20.30: Nicolas Evertsbusch: Wir schaffen das! (Musikkabarett) mi. 26. 20.30: Silvia Doberenz: Erleuchtung für Anfänger (Kama-Kabarett) 22.00: Gratis-Comedy mit Hildegart Scholten do. 27. 20.30: Senay Duzcu: Ich bleib dann mal hier (Integrations-Comedy) 22.00: Gratis-Comedy mit Valerie Gogolin fr. 28. 20.30: Horst Fyrguth: Männer sind die besseren Mütter (Kabarett) 22.00: Gratis-Comedy mit Simon Slomma sa. 29. 20.30: Travestie verkehrt: Pottpüree der Stars (Travestie) 22.00: Gratis-Comedy mit Simon Slomma mo. 31. 20.30: Monika Blankenberg: Altern ist nichts für Feiglinge (Gesellschaftskabarett) Nito Torres Musikshow BÜRGERHAUS STOLLWERCK Dreikönigenstr.23 • 50678 Köln Tel. 0221 - 99 11 08-0 Fax 0221 - 99 11 08-70 www.buergerhausstollwerck.de Ticket-Service: 0221 – 24 24 85 Roonstr. 78 – 50674 Köln www.ateliertheater.de / Jetzt mit ONLINE-TICKETING! Theater-Beginn 20.30 Uhr, Eintritt: EUR 18 /13 11 PREMIERE di. SA, 29.03. 20.00 „Weiberabend - Prosecco. Schokolade. Lieblingslieder“ PREMIERE di. „Zusatzkonzert“ Musik Kabarett MI, 26.03. 20.00 PREMIERE Mo.–Sa. ab 18.00 Uhr TANZ WIM VANDEKEYBUS | WHAT THE BODY DOES NOT REMEMBER ULTIMA VEZ | ICTUS ENSEMBLE 04. | 05. APR. 2014 » 20.00 UHR DEPOT 1 www.schauspielkoeln.de | Tickets: 0221.221 28400 konzept&gestaltung » ute brachwitz | foto » danny willems EIN ABEND VON UND MIT RAINALD GREBE UND VIELEN JECKEN REGIE RAINALD GREBE DEPOT 1 / 21.03. / 22.03. / 25.03. / 28.03. THEATERKASSE: 0221 - 221 28400 WWW.SCHAUSPIELKOELN.DE FOTO GESA SIMONS Das Düsseldorfer Schauspielhaus, Foto: Stefan Sturm Köpfe sind zum Rollen da Düsseldorf wirft Schauspielchef raus 13 DO 6.3. Stand-up Comedy und Zauberei, dazu Geschichten aus dem Alltag, das Ganze witzig verpackt und herrlich pointiert vorgetragen – runde Sache! Florian Schroeder DI 11.3. Offen für alles und nicht ganz dicht – die Show Kabarett Bestellen Sie mit F. Schroeder Coffee bei Starbucks oder einen Aperol Sprizz - Sie bekommen alles aktuell, tagespolitisch und gnadenlos lustig serviert. Nils Heinrich ...weiß Bescheid! Kabarett & Musik MI 12.3. René Steinberg Wer lacht, zeigt Zähne! Comedy DO 13.3. Martina Ottmann Highlights Musik-Kabarett SO 16.3. Geboren im Sozialismus, sozialisiert im Kapitalismus, kapituliert in der EU – charmant-boshafter Revolutionär der Alltagskomik. Starke Stimme, die ganze Gefühlsskala hoch und runter, schlagfertige Zunge – beste Unterhaltung! Fatih Çevikkollu Fatih Tag Kabarett KÖLNPREMIERE Stimmiger Wechsel zwischen Kabarett und Stand-up, zwischen Parodien, Liedern und Tanzeinlagen – dieser Mann ist ein begnadeter Entertainer! DI 18.3. Die einen haben multiple Orgasmen, die anderen multiple Identitäten. Hier geht’s eher um Identitäten und um Jazz und um Postmigranten… Henning Schmidtke MI 19.3. Hetzkasper – zu blöd für Burnout Musik-Kabarett Zeit ist kostbar und manchmal so knapp wie ein Tanga – ein zeitlos schöner Abend, „uhrkomisch“ präsentiert von H. Schmidtke. Martin Zingsheim Opus meins Kabarett + Zukunftsmusik KÖLNPREMIERE Wenn dieses neuerliche Interim dann 2016 zu Ende geht und ein/eine NachfolgerIn bereit steht, werden Stadt und Land als gemeinsame Träger vier Jahre nach einem neuen Intendanten gesucht haben. Plan- und orientierungsloser hat schon lange keine Stadt, kein Bundesland mehr ihr/sein Schauspiel behandelt. Unstrittig ist, dass das Haus Schulden gemacht hat, unstrittig ist aber auch, dass die künstlerische Leistung nicht so schlecht war, wie sie vielerorts dargestellt wurde. Schon zu Beginn der Intendanz Holm hatte sich eine Phalanx der Gegner formiert, die die Bühne systematisch destabilisierte. Die Front reichte quer durch Politik, Presse und Zuschauer. Wer Repertoirevorstellungen gelungener Inszenierungen besucht hat (wie der Autor), wunderte sich über die fast vorsätzliche Verweigerung des Publikums. Zwar hat der Zuspruch inzwischen leicht angezogen, doch Weber und seinem Team hat es nichts mehr genutzt. Dass der Name des vermeintlichen Retters Beelitz bereits Tage vor Webers Abberufung durch die Stadt geisterte, ist Ausdruck einer großen Stillosigkeit. Desavouiert wurden damit auch die Mitarbeiter des Hauses, die kurz vor Webers Rausschmiss in einem öffentlichen Brief vor weiterer Diffamierung des Haues sowie einer Debatte um einen neuen Interimsintendanten warnten. Nicht zu Unrecht beklagten sie die Hinhaltetaktik von Stadt und Land. Genau dieses Interim des Interims ist nun eingetreten. Wo auch immer die Schuld im Detail liegen mag, der Hans-Christoph Ruf Düsseldorfs als kulturpolitisch schwieriges und theZimmermann aterpolitisch konservatives Parkett wurde einmal mehr Journalist und Theaterkritiker bestätigt. Ingo Oschmann Hand drauf! Comedy & Magie DO 20.3. Originelle Komik, mitreißende Musik und ein brillantes Gefühl für Sprache. Michael Fitz Erfolg Konzert FR 21.3. Poetischer Gesang, eigene Texte und ironisch-witzige Zwischenmoderationen – M. Fitz hat auch als Musiker und Sänger einiges zu bieten. KÖLNPREMIERE Von Hans-Christoph Zimmermann Ein Intendant mehr oder weniger – darauf kommt es in Düsseldorf derzeit nicht an. Ob das durch Rücktritt, Durchstecherei oder Abberufung geschieht, die Landeshauptstadt gibt sich beim Enthaupten ihres Schauspiels großzügig: Köpfe sind zum Rollen da. Nachdem vor zwei Jahren Staffan Valdemar Holm „Plan- und orientierungswegen Burnout von der Leitung der Bühne loser hat schon lange keine am Gründgensplatz zurückgetreten war, Stadt mehr ihr Schauspiel explodierte kurz darauf die Findungskombehandelt.“ mission, aus der Namen eines Nachfolgers lanciert worden waren. Nun muss Interimsintendant Manfred Weber seinen Hut nehmen, weil ihm ein Defizit von 5,4 Mio. Euro zum Abschluss des Betriebsjahres 2012 angelastet wird, das Stadt und Land als Träger ausgleichen mussten. Ein weiteres Minus für die folgenden Spielzeiten 12/13 und 13/14 scheint nicht ausgeschlossen. Richten soll es ab 1. März die Altherrenriege Günther Beelitz als künstlerisch Verantwortlicher und Alexander von Maravic als Geschäftsführer. Der eine leitete das Haus schon einmal in grauer Vergangenheit, der andere amtierte zuletzt als Verwaltungschef der Oper Leipzig. Sie sollen das Haus innerhalb von zweieinhalb Jahren wirtschaftlich konsolidieren und es dann frisch aufpoliert übergeben. Wie das gelingen soll, steht in den Sternen. Da die beiden ihren Job nicht umsonst machen werden, dürfte dies das Defizit weiter in die Höhe treiben. KÖLNPREMIERE 6.3. Ingo Oschmann: Hand drauf! Theater in NRW Henning Schmidtke & Gäste DI 25.3. Schön reden – mit Klaus Jürgen „Knacki“ Deuser Live-Talk&Kabarett )GRƀGIVGT6CNMCWHFGO5QHCKO9GEJUGNOKVURQPVCPGP5VCPFWR0WOOGTPFGU)CUVGUWPF Musik des Moderators – neu und immer anders! Deutsche Kabarettmeisterschaft – 4. Spieltag DO 27.3. Alexandra Gauger vs. Ludger K. Musik-Kabarettistin auf dem Weg zum Glück trifft Berufsjugendlichen im Ruhestand. Thomas Reis SA 29.3. + SO 30.3. ...und SIE erregt mich doch! Kabarett T. Reis’ Schärfe, Dichte, Rasanz, Energie und Wortgewalt ist einzigartig! Außerdem im Programm: DI 4.3. SakkoKolonia; MI 5.3. + MO 31.3.Thomas Freitag; FR 7.3. Bernd Lafrenz; SA 8.3. + SO 9.3 Werner Koczwara; MO 10.3. Manfred Lütz; FR 14.3. Andreas Etienne; SA 15.3. Lydie Auvray Trio; MO 17.3. Margie Kinsky; SA 22.3. + SO 23.3. Pause & Alich; MO 24.3. Die 3 Buschmänner & Bigband Ballroom-Sündikat; MI 26.3. Astrid Gloria; FR 28.3. Lüder Wohlenberg TICKETS: 02 21 - 258 10 58 (tgl. 16:00 – 20:00 h) Große Neugasse 2–4 · 50667 Köln-Altstadt · Vorstellungsbeginn 20:15 h Jetzt auch online buchen unter: www.senftoepfchen-theater.de 13. Februar bis 4. Mai 2014 blütenträume 2. und 3. April 2014, 20 Uhr M Robert Kreis 01 mit seinem neuen Programm „MANCHE MÖGEN´S KREIS!“ .. Pariser Platz 1 . 50765 Köln Chorweiler .. www.buergerzentrum-chorweiler.de Damenwahl MixShow Fr. 21.03.2014 JENNY JÜRGENS ULLI KINALZIK MARTIN ARMKNECHT URSULA BREDIN VOLKER CONRADT RENATE HUNDERTMARK KLAUS SCHLEIFF UTE STEIN H. Knebels Affentheater Der Letzte macht dat Licht aus Gerd Dudenhöffer www.theater-am-dom.de Die Welt rückt näher guter abend. Theater am Dom, Glockengasse 11, Opern Passagen, Kasse: 0221-2580153/54 Fr 04.04.2014 Tommy Engel Tour 2014 Fr 11.04.2014 Foto: Manfred Esser März 2014 Do 06. Fr 07. Sa So Do Fr Sa Mi Fr Sa Mo Di Mi Do Sa So 08. 09. 13. 14. 15. 19. 21. 22. 24. 25. 26. 27. 29. 30. Seeschlacht von Reinhard Goering 100 Jahre Erster Weltkrieg Seeschlacht von Reinhard Goering 100 Jahre Erster Weltkrieg Dinner for One - Killer for Five Dinner for One - Killer for Five Die Agonie und die Ekstase des Steve Jobs Die Agonie und die Ekstase des Steve Jobs Die Agonie und die Ekstase des Steve Jobs Wer hat Angst vor Virginia Woolf…? Wer hat Angst vor Virginia Woolf…? Wer hat Angst vor Virginia Woolf…? Iphigenie auf Tauris Iphigenie auf Tauris Iphigenie auf Tauris Iphigenie auf Tauris Zum letzten Mal! Dinner for One - Killer for Five Dinner for One - Killer for Five R HÖHEPUNKTE Samstag Erwin Pelzig 20:30 Pelzig stellt sich Fr 09.05.2014 20:30 19:30 20:30 20:30 20:30 20:30 20:30 20:30 20:30 20:30 20:30 20:30 20:30 19:30 16:11 Uhr Zochparty Karneval ab 18 Jahren € 6,– VVK/8,– AK 07 Freitag 20:00 Uhr Sekt and the City „Vier Frauen mit Mumm“ Comedy-Revue € 16,– VVK/18,– AK SCHAU S TA L L 08 Samstag 19:30 Uhr Jugendsinfonieorchester der Tonhalle Dirigent: Ernst von Marschall Konzert € 12,– VVK/14,– AK SCHAU P L AT Z 15 Samstag 20:00 Uhr Evi + Das Tier „Full House – 15 Years of German Kleinkunst“ Musikshow € 16,– VVK/18,– AK SCHAU S TA L L 22 Samstag 20:00 Uhr Jürgen von der Lippe „Wie soll ich sagen?“ AUSVERKAUFT Comedy € 32,25 VVK/35,– AK SCHAU P L AT Z 29 Samstag 20:00 Uhr Frederic Hormuth „Mensch ärgere Dich“ Kabarett € 16,– VVK/18,– AK SCHAU S TA L L 30 Sonntag 16:30 Uhr it’s teatime The Outside Track Irish Folk 20:30 Z SCHAU P L AT Z Fr. 28.03.2014 Komödie von Lutz Hübner Regie: René Heinersdorff Ä € 8,– VVK/10,– AK SCHAU P L AT Z VORSCHAU: Die Geschwister Pfister (02.05.) Stunk Unplugged (16.05.) Lars Reichow Das Beste Springmaus (28.05.) Hellmuth Karasek trifft Jan Cornelius (31.05.) Fr. 16.05.2014 Lachquadrat Mixshow Fr. 20.06.2014 PL A T Z SCHAU LANGENFELD GMBH Schaustall Winkelsweg 38 40764 Langenfeld Schauplatz Hauptstraße 129 40764 Langenfeld € 3,– Ermäßigung für Schüler, Studenten, Auszubildende, FSJler bis 30 Jahre sowie Sozialpassinhaber. Vorverkaufspreise zzgl. Gebühren. www.schauplatz.de Theater Tiefrot | Dagobertstr.32 | 50668 Köln 0221 - 46 00 911 | [email protected] | www.theater-tiefrot.de 14 Theater am Rhein „Raus aus Bernadas Haus“, Foto: Till Böcker „Seeschlacht“, Foto: Volker Lippmann „Einer und Eine“, Foto: Meyer Originals Das Wesen der Gewalt Im Nebel der Emphase Vergeistigte Egos Ein grünes Kleid, das Meer und die Augen von Pepe el Romano – nicht viel, wovon die Töchter der Bernarda Alba träumen. Acht Jahre Trauer isoliert von der Gesellschaft hat die Witwe sich und ihren fünf Töchtern nach dem Tod ihres Mannes verordnet und beschwört damit eine Tragödie herauf. Federico Garcia Lorca schrieb „Bernarda Albas Haus“ 1936 – ein reines Frauenstück, seltene Ware in der Theaterwelt. Aber das nur am Rande. Der körperlich abwesende Mann ist omnipräsent und in der Adaption von Andrea Bleikamp auch auf der Bühne zugegen: als Bild, als Gender-Stereotype und als Teil des Schauspieler-Duos Tomasso Tessitori und Frederike Bohr. Wie sich die beiden zu Beginn sprechend aus der Dunkelheit lösen und sich inmitten von 18 schwarz verhüllten Kleiderpuppen nicht von diesen unterscheiden, ist ein großer Theatermoment. Andrea Bleikamp und ihr Ausstatter Claus Stump entwerfen in der Folge eine klaustrophobische Atmosphäre in einem strengen Schwarz-Weiß. Die Kleiderpuppen demonstrieren die Macht der Gesellschaft ebenso wie religiösen Fundamentalismus, der den weiblichen Körper den Blicken der Öffentlichkeit entzieht. Die Produktion nähert sich Lorca assoziativ, verfolgt einzelne Gedankengänge über das Wesen von Unterdrückung und Gewalt. Es wird nicht erzählt, sondern ein Diskurs eröffnet – eigentlich die große Stärke der Arbeiten von Andrea Bleikamp. Hier nun aber erzeugt die Montage verschiedener Ästhetiken, die Collage aus Chorälen, Popsongs und Pferdewiehern, die Konfrontation von Videobildern mit dem Bühnentableau, die mehrfache Auflösung der Rollen, keine produktiven Brüche, sondern eine große, ermüdende Offensichtlichkeit. Gesprochene Regieanweisungen und Dialogzeilen Lorcas werden in Beziehung gesetzt zu dem Bericht einer Vergewaltigung, wie sie während der Massenproteste in Ägypten immer wieder stattgefunden hat. Der von Frederike Bohr emotionslos vorgetragene Report gehört zu den intensivsten Momenten der Inszenierung. Gerade die Zurücknahme lässt das Ungeheuerliche vor dem inneren Auge Gestalt annehmen. Die Gesellschaft, zumal die männlich dominierte, ist hochgradig gewalttätig, jede Form von Abweichung wird unterdrückt. Der Sehnsucht nach Leben bleibt nur ein wilder Tanz als Ventil. Den Mut hat kein anderes Theater in Köln. Das Theater Tiefrot hat zur Erinnerung an den 1. Weltkrieg nicht die obligate Lesung veranstaltet, sondern tief in die Literaturkiste gegriffen und Reinhard Goerings Einakter „Seeschlacht“ heraufbefördert. Ein hochpathetisches expressionistisches Drama, 1918 uraufgeführt, das sechs Matrosen in einem Panzerturm während einer Kampfpause zeigt. Wie so oft bei Volker Lippmann wirkt die ästhetische Durchgestaltung eher nachlässig: Ein paar Matratzen und ein kleiner Turm aus Holzkisten dienen als Bühnenbild, die musikalische Untermalung mit Musik von Igor Strawinsky ist unkoordiniert, die Videoeinspielung mit Kriegsbildern konventionell. Doch die Annäherung an den Text überzeugt dann umso mehr. Fünf junge Schauspielerinnen in weißen Anzügen nähern sich dem dichten, hochgestelzten Text – die Klippe des Naturalismus ist damit umschifft, ohne zugleich die Emphase abzuwürgen. Die jungen Matrosen turnen über Kästen und Matratzen – Jungs, die in sich eine dumpfe Sehnsucht spüren, vom Krieg als Wettkampf faseln oder von Frauen auf Samoa träumen. Nur der fünfte Matrose zuckt in einer Wandnische vor sich hin („Einer, der Angst vorm Sterben hat!“). Man ahnt etwas von pubertärer Kriegsbegeisterung, die noch nichts vom Grauen der Materialschlacht weiß. Als dann endlich die Aufschneider in einen von Albträumen durchsetzen Schlaf fallen, entspinnt sich ein Dialog zwischen dem dritten und fünften Matrosen. Zweifel an weltlichen und transzendenten Autoritäten kommen auf, Macht und Besitz werden in Frage gestellt – bis eine utopische Hoffnung heraufdämmert, dass da mehr sein könnte „zwischen Mensch und Mensch“. Doch bevor die Meuterei Faktum wird, tauchen Schiffe auf: „Die Schlacht geht weiter!“. Matrose fünf gliedert sich wieder in die Gruppe ein und dann geht es ans Sterben. Lippmann findet eine beachtliche sprachliche Form, die bei allem Pathos nie ins Lächerliche abgleitet. Er schafft historische Distanz und geschlechtliche Verfremdung, ohne die emotionale Nähe zu gefährden. Am Schluss franst die Inszenierung allerdings mit chorischem Sprechen, Off-Stimme und „Le Sacre du Printemps“ kräftig aus. Trotzdem eine überzeugende Annäherung an einen komplizierten Text. Einer, der vorm Überangebot an Quarksorten verzweifelt. Eine, die ihre Himbeer-Torten-Leidenschaft gerade vorm Kühlregal aufwischt. Ihren Büchern entronnen stehen zwei verkrampfte Geisteswissenschaftler unterm Supermarkt-Neonlicht voreinander. Liebe auf den ersten Blick, so glaubten sie bis dahin, gäbe es nur bei „Nichtlesern“. Martin Heckmanns’ bitter-süße Komödie „Einer und Eine“ ist ein Psychogramm über die Selbstzweifler unserer Zeit. Der preisgekrönte Autor hat eine Vorliebe für den Witz in der Poesie. Nach der missglückten Mannheimer Uraufführung 2012 setzt Regisseur Martin Schulze nun auf die stille Komik des Textes und die schlagende Natürlichkeit seiner Schauspieler. Grete ist Literaturwissenschaftlerin, liebt Rilke, verdient ihr Geld aber mit der Übersetzung von Gebrauchsanweisungen. Jakob ist Soziologe, telefoniert aber lieber, als face-to-face zu sprechen. In seiner Freizeit ist er Kundenberater bei einer Bausparkasse. Mit bezaubernder Tragikomik und einer Prise Teen-Charme überzeugen Katharina Waldau und Marc Fischer als liebespessimistisches Bühnenpaar mit Hang zur Hoffnung. Die Kommunikation verläuft recht holprig. Zum Glück steht ihnen je ein Erzähler (Jonas Müller-Liljeström und Lissa Schwerm) zur Seite. Abgeklärt pflanzen sie Zweifel in ihre vergeistigten „Egos“ oder verraten deren kauzige Wunsch-Phantasien von gemeinsamen Banküberfällen oder einem abgeschiedenen Leben im Wald. Der elegisch schöne Gitarrensound lässt das Scheitern allerdings schon erahnen. Nach dem Höhepunkt sexueller Nähe siegt die Skepsis: Auf der Bühnenrückwand aus durchsichtigem Plastik liest man jetzt die Episoden-Überschrift „Trennung“. Die Erwartungen, die in Form von romantischen Rilke-Zitaten im Raum stehen, waren zu groß. Reale Partnerschaft ist höchstens noch die Imitation „wahrer“ Liebe. Schulzes Inszenierung ist so unaufgeregt und klug wie seine Textvorlage. Er bespöttelt die Akademiker-Riege, ohne die Figuren mit all ihren emotionalen Unzulänglichkeiten im Sarkasmus zu ertränken. Am Ende rettet dann doch die Literatur: Ausgerechnet die Erzähler bringen die beiden wieder zueinander – diesmal ohne schicksalhaften Quark und Himbeerbrei. „Raus aus Bernardas Haus“ | R: Andrea Bleikamp 23.5.-27.5. | Studiobühne Köln | 0221 470 45 13 „Seeschlacht“ | R: Volker Lippmann | Do 6.3., Fr 7.3. 20 Uhr | Theater Tiefrot | 0221 460 09 11 „Raus aus Bernardas Haus“, Studiobühne SANDRA NUY „Seeschlacht“ im Theater Tiefrot HANS-CHRISTOPH ZIMMERMANN 15 „Einer und Eine“ im Theater der Keller ROMY WEIMANN „Einer und Eine“ | R: Martin Schulze Do 6.3., Di 18.3., Di 25.3., Sa 29.3. 20 Uhr Theater der Keller | 0221 27 22 09 90 Oper in NRW Foto: Christian Klingebiel studiobühneköln Daniel Brenna als Tannhäuser-Christus. Foto: Thomas Jauk Dicke Hose auf der Wartburg WORK ON PROGRESS #1 eine FRISCHLUFTLABORErgebnispräsentation 6. und 7. März, 20h Exit Romeo (UA) eine Produktion von studiobuehne.ensemble 11. (Premiere), 12., 13., 14. und 15. März, 20h lit.kid.COLOGNE 18. März 10h: Esther Tulodetzki 12h: Kalle Becker 17h: Samuel Horn www.studiobuehnekoeln.de Tel.: 02 21 | 470 45 13 Kay Voges inszeniert Wagners Tannhäuser in Dortmund Von Karsten Mark Der Geist ist willig, doch das Fleisch ist schwach. Einer derart scharfen Braut wie der Venus kann selbst ein edler Held wie der Tannhäuser nicht widerstehen. Die gemeinsame Idylle des Traumpaars ist indes nicht von langer Dauer. Das gemeinsame Kind stirbt und treibt die Eltern in die Resignation und öde Normalität des Kleinbürgerdaseins. Während die Venus im „Dita-Von„Um der Dortmunder Oper Teese-Look“ eifrig durch die Küche neues und jüngeres Publikum zu wienert, versumpft der einst so verschaffen, ist Kay Voges ganz sicher der richtige Mann“ strahlende Recke Tannhäuser – das Dosenbier in der Hand – vor dem Fernseher. Der Absturz ist umso tiefer, als dass der Tannhäuser, so wie Dortmunds Schauspieldirektor Kay Voges ihn in seinem Debüt als Opernregisseur auf die Bühne bringt, als Christus eingeführt wird. Ein Christus, wie er im Roman „Die letzte Versuchung“ von Nikos Kazantzakis auftritt. Der Autor lässt ihn noch im Todeskampf am Kreuz schwach werden und vom Teufel in ein bürgerliches Leben mit Maria Magdalena entführen. Es ist nicht gerade der nächstgelegene Ansatz, den sich Voges für seine Inszenierung des Tannhäuser ausgesucht hat. Zweifellos hat er mit der Kazantzakis-Anleihe eine ganze Menge in die Handlung hineininterpretiert, doch die neue Geschichte des nach Erlösung strebenden Tannhäuser ist nachvollziehbar. Möglich macht´s ein ausgiebiger Einsatz von Videoeinspielungen. Voges und der Videokünstler Daniel Hengst gehen gleich zu Beginn bis an die Belastungsgrenze des Publikums. Doch letztlich obsiegt die Faszination. Hengsts Filmclips sind außerordentlich gut und wirkungsvoll gemacht. Und sie stehlen dem Bühnengeschehen absolut nicht die Schau. Für einen Skandal, wie er vor der Premiere in Dortmund bereits befürchtet wurde, taugt die Voges-Inszenierung sicher nicht, auch wenn sie konservative Wagnerianer ebenso sicher auf die Palme bringt. Um der Dortmunder Oper neues und jüngeres Publikum zu verschaffen, dafür ist Kay Voges hingegen ganz sicher der richtige Mann. Er befreit den Wagnerstoff sehr angenehm vom gewohnten schwülstigen Pathos und ersetzt ihn zum Teil mit überraschendem Witz. So erscheinen die Minnesänger auf der Wartburg bei Voges als eine Clique von Gangsta-Rappern, die protzig auftreten, hinter der neureichen Fassade aber ziemlich unbedarfte Proleten mit der Knarre im Hosenbund geblieben sind. Vor der Musik macht die Persiflage aber glücklicherweise Halt. Die Dortmunder Wartburg-Sänger sind allesamt sehr gut besetzt und singen ganz und gar nicht so ungehobelt, wie sie äußerlich daherkommen. Der amerikanische Tenor Daniel Brenna ist als Tannhäuser ein doppelter Glücksgriff. Zum Einen singt er eine durchweg ergreifende Partie, lässt sich auf der anderen Seite aber auch überzeugend auf die Figur des Christus-Tannhäuser ein, wie Voges sie konzipiert hat. Christiane Kohl singt unterdessen eine strahlende ElisaKarsten Mark beth mit emotionalem Tiefgang. Am Pult kann Dortmund Journalist mit Schwerpunkt (Musik-)Theater GMD Gabriel Feltz umfassend überzeugen. „Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg“ | R: Kay Voges Sa 5.4. 18 Uhr | Oper Dortmund | 0231 502 72 22 16 Musical in NRW „Jesus Christ Superstar“, Foto: Thilo Beu Rockige Bibelstunde „Jesus Christ Superstar“ im Bonner Opernhaus von Rolf-Ruediger Hamacher Hatte sich Andrew Webber schon 1973 durch die Lobeshymne „Reich an geistigen Werten“ vom Radio Vatikan für Jewisons Verfilmung seiner RockOper geadelt gefühlt, so würde ihm sicherlich auch Gil Mehmerts Interpretation wie Butter runtergehen. Sie „Mehmerts Inszenierung nimmt ihn so wahr, wie er sich selber gibt dem Regietheater gerne sieht: Als modernen Opern-Komkräftig Zucker“ ponist. Die Entscheidung, das vollständig durchkomponierte Stück in englischer Sprache singen zu lassen, verstärkt dieses Bemühen noch. Warum man allerdings mit dem Verzicht auf Obertitel – außer einigen spärlichen Szene-Überschriften – das Publikum nicht bei diesem „Experiment“ mitnimmt, bleibt ein Rätsel. Mehmerts Inszenierung gibt dem Regietheater kräftig Zucker: Durch ein, an ein Fußballstadion oder TV-Studiotribünen erinnerndes, ganz in Schwarz gehaltenes, Bühnenbild (Beatrice von Bomhard) wuselt eine Jesus-Fangemeinde, deren Stimmung aber sehr schnell umschlägt, wenn der drogenabhängige Showmaster Pontius Pilatus (wunderbar zynisch: Mark Weigel) auf den Plan tritt, um die Massen zu manipulieren. Zur Medienkritik gesellt sich dann noch die an der Gesellschaft: Auf eine Leinwand werden Dokumentaraufnahmen von Auschwitz über Vietnam bis hin zu 9/11 projiziert, die Hohepriester schweben wie graue Stasi-Agenten vom Himmel und Jesus wird leidensendlich in einem orangenen Guantanamo-Häftlingsoverall ans Kreuz genagelt. Solche mit dem pädagogischen Zeigefinger daherkommenden Regieeinfälle haben der gute Lloyd Webber und das Publikum nun wahrlich nicht verdient. Mehmerts Stärken liegen ohnehin mehr in der Inszenierung kleiner Musicals, die er meist mit seinen Studenten von der Folkwang Universität der Künste in Essen auf die Bühne bringt (u.a. „Der Mann, der durch die Wand ging“). Dieses spielfreudige Ensemble hat er hier kongenial in den Chor und Jugendchor des Theater Bonn integriert und ihm so die übliche OpernchorTrägheit ausgetrieben. Außerdem fungieren die jungen Schauspielschüler als Jünger und Frauen um Jesus, müssen aber auch für eine peinliche Modenschauszene (mit nackter Brustattrappe) auf dem in den Zuschauerraum ragenden Kreuz herhalten. Ein Coup ist Mehmert mit der Besetzung einiger Hauptrollen gelungen. Für die Titelrolle konnte man den aktuellen Tod aus der Wiener Inszenierung „Elisabeth“, Mark Seibert, ausleihen, der anfangs zwar etwas bubihaft wirkt, sich dann aber immer mehr in das Charisma seiner Figur hineinspielt. Sein weicher Tenor kommt vor allem in der gefühlvoll interpretierten Ballade „Gethsemane“ zur Geltung, während er bei den harten Rocknummern („Heaven On Their Minds“) David Jacobs (als Judas) gesanglich den Vortritt lassen muss. Patricia Meeden bringt als Maria Magdalena das Kunststück fertig, dass die Augen des Publikums nicht die Oberhand über die Ohren gewinnen, wenn sie sich zu „I Don’t Know How To Love Him“ entblättert und zu Jesus ins Rolf-R. Hamacher Bett steigt. Und Dirk Weiler setzt mit seiner selbst choHochschuldozent und Beirat des Film- reographierten Steppnummer zum kabarettartigen „King kritikerverbandes Herod’s Song“ ein weiteres Highlight des Abends. musikFabrik im WDR É 49 2014 É 20\00 Uhr É wdr funkhaus am wallrafplatz É köln 6.\ April Michael Wertmüller } Neues Werk (2014) } Kompositionsauftrag von Kunststiftung NRW und Ensemble musikFabrik, gefördert durch Pro Helvetia } Uraufführung Evan Johnson } Die Bewegung der Augen (2011/12, rev. 2014) } Uraufführung Rebecca Saunders } Neues Werk (2011/13) } Kompositionsauftrag von Kunststiftung NRW und Ensemble musikFabrik } Uraufführung Peter Brötzmann (Saxophon) / Dirk Rothbrust (Schlagzeug) / Marino Pliakas (E-Bass) / Ensemble musikFabrik / Christian Eggen (Dirigent) www.musikfabrik.eu %*&8*-%&/+6/(&/ 'PSVNOFVFS.VTJL CJT"QSJM &*/&6301`*4$)&4 +")3)6/%&35 *OUFSOBUJPOBMFT4ZNQPTJVN "QSJM %&654$)-"/%'6/, 3BEFSCFSHHSUFM,zMO Infos: www.theater-bonn.de 17 3. Kölner Kindermusikmesse 6. April 2014 Konzerte · Infostände · Mitmachaktionen 7. - 9. April 2014 Konzerte für KiTas & Grundschulen Abenteuer Musik ist ein Kooperationsprojekt des und Rock, Reggae, Weltmusik … – Konzerte für Kinder von 3 - 8 Jahren weitere Infos unter www.abenteuer-musik.info Tanz in NRW Prolog Dinozard wird am 9. und 10.3. im Studio 11 zu Gast sein, Foto: Agathe Poupeney Licht bei hereinbrechender Dunkelheit Borderlining Europe Fahrt ins Blaue, Foto: Amélie Kai Selbsthilfe in Zeiten des Tanznotstands (In)stabile Grenzen eines Kontinents von Thomas Linden „Die Kulturverwaltungen verstehen längst nicht mehr, was wir brauchen“, sagt die Choreographin Silke Z. Mit anderen Choreographen hat sie das Netzwerk studiotrade aufgebaut, das es Tänzern ermöglicht, überall in Europa zu „Das Netzwerk funktioniert, produzieren und aufzuführen. Will man weil wir keine Institution in Irland arbeiten, steht ein Theater und sein wollen“ ein Cottage zum Aufenthalt bereit, es kann aber auch in Finnland, Frankreich, England, Portugal, Island oder Litauen produziert werden. In Köln ist das Studio 11 in Ehrenfeld der Ort des Austauschs von Ideen und Inspiration. Eines der wenigen Fenster in Köln, die den Blick auf das internationale Tanzgeschehen noch freigeben. „Das Netzwerk funktioniert, weil wir keine Institution sein wollen“, erklärt die Kölner Choreographin, „wir sind Partner, arbeiten professionell und vertrauen einander. Wenn mir eines der Mitglieder eine Gruppe empfiehlt, kann sie bei uns aufführen. Sie wird gut sein, auch wenn sie meinem persönlichen Geschmack nicht entsprechen muss. Unablässig bewegen sich auf diese Weise die Künstler innerhalb des Netzwerks durch Europa“. Von der EU hat man keine Gelder beantragt, weil man unabhängig sein will und sich gegenseitig mit Knowhow und Material hilft. Das funktioniert besser als der Dialog mit kommunalen Einrichtungen, „denn Verwaltungen haben ihre Richtlinien, die sind unseren Bedürfnissen aber artfremd“, fügt sie hinzu. Eine tapfere Haltung, die neue Strukturen der Selbsthilfe knüpfen will. Denn die Zeiten werden nicht besser werden. Auch das Studio 11 kommt mit seiner Existenz ins Schlingern, nachdem die hauseigene Reihe „Wie Leben geht“ vom Land NRW nicht mehr gefördert wird. Das Studio bringt ästhetisch frischen Wind nach Köln, den gibt es sonst nur in der Tanzhalle von Barnes Crossing, dem anderen etablierten Tanzort, der aber nur noch auf Abruf existiert. Die Alte Feuerwache – der ewige Notnagel – hat inzwischen so viele Funktionen als Kulturzentrum zu erfüllen, dass sie dem Tanz keine zusätzlichen Kapazitäten mehr zu bieten vermag. Jetzt zeigt sich, dass der zu erwartende Tanzhaus-Crash auch deshalb verheerende Folgen hat, weil nach dem teuren Scheitern des Großprojekts keine Vision mehr für den Freien Tanz entwickelt wurde. Das Land zieht sich nicht alleine aus der Tanz-Reihe „Wie Leben geht“ zurück, sondern kürzt auch „Tanztausch“ – dem einzigen noch verbliebenen internationalen Tanzfestival der Domstadt – die Hälfte der Mittel. Offenbar gibt man dem Tanz in NRWs Kulturmetropole keine Zukunft mehr. Das ist bitter, aber verwunderlich ist es nicht. Mit den fehlenden Impulsen für einen Tanzort blieb der vagabundierenden Gemeinde von Tanzfans nur ein notdürftiges Angebot an Produktionen. Fatal, dass sich gerade in dem Moment, als das Rautenstrauch-Joest-Museum im Zentrum der Stadt sein luftiges Foyer großzügig für Inszenierungen zur Verfügung stellte, aufgrund der bevorstehenden Schließung des Hauses eine weitere Chance verweht. Das Netzwerk von studiotrade entwickelt sich derweil fort, die Europäer nahmen Kontakt mit Kollegen aus Afrika auf, dort existiert ein ähnliches Netzwerk zwischen dem Senegal, Mozambique und dem KonThomas Linden go. Von dort kommt Michel Kiyombo, der am 19. März Journalist und Jurymitglied des Kölner Kinder- tanzend die Lebensgeschichte seines Vaters unter dem u. Jugendtheaterpreises Titel „Masu Kaino“ erzählen wird. Die Einkreisungsphobie war eine der beliebtesten ideologischen Münzen, mit denen das Deutsche Reich 1914 seine Anzahlung auf den 1. Weltkrieg leistete. Materielle und geistige Demarkationslinien wurden errichtet, die Waffenlager gefüllt, die Festung ausgebaut. Wer heute die europäischen Debatten um Einwanderer aus den afrikanischen Ländern verfolgt, muss von einer Frontstellung ausgehen, an der von Frontex bis Eurosur alles aufgefahren wird, was das Durchkommen lebensbedrohlich macht – die lauen Betroffenheitsgesten europäischer Politiker nach den zahlreichen Unglücken, von denen Lampedusa nur das gravierendste war, lassen auf einstudierte Verhaltenslehren der Kälte schließen. „Partir à l’Aventure“ könnte man mit „ins Blaue fahren“, „drauflosfahren“ übersetzen. In Afrika steht die Redewendung für all diejenigen, die den Aufbruch nach Europa wagen, die Wüsten durchqueren, die viel Geld für einen Platz auf Lastwagen und wenig seetüchtigen Schiffen bezahlen, die von Schleppern ausgenommen werden, nur um dann mit viel Glück an irgendeinem europäischen Strand in den Armen der Küstenwache zu landen. „Partir à l’Aventure“ heißt der neue Abend von Monika Gintersdorfer am Theater Aachen, den sie dort mit deutschen und ivorischen Darstellern erarbeitet und der den kleinen Riten des Übergangs nachspürt, wenn Grenzen überschritten werden. Die Außengrenzen sind gesichert, die im Innern auch. Allerdings auf eine ganz andere Art, als man erwartet. Das europaweite Projekt „Taburopa“ macht sich auf die Suche nach den düsteren Zonen, über denen das ausgesprochene und unausgesprochene Verbot der Berührung liegt. Vier Regisseurinnen aus Polen, Portugal, Belgien und Deutschland haben sich auf die Suche nach europäischen Tabus gemacht. Der Reiz: Die RegisseurInnen durften nicht im eigenen Heimatland recherchieren, sie mussten das Material auch noch mit einer fremden Truppe erarbeiten. So hat es die Polin Agnieszka Blonska mit belgischen Tänzern nach Deutschland verschlagen, wo sie auf die vielfältige Angst vor Nazisymbolen stieß. Oder der deutsche Regisseur André Erlen, den es mit polnischen Schauspielern nach Lissabon verschlug, wo er auf die tabuisierten Spuren der kolonialen Vergangenheit des Landes stieß – die sich unter anderem im Zustrom von Migranten niederschlägt. Auf ganz andere Weise einem Tabu unterliegen im linksliberalen Mainstream die Existenz von Burschenschaften in Deutschland. Dass selbst im Zeitalter der sozialen Netzwerke in Bonn allein fast 50 solcher Verbindungen, ob schlagend oder nicht, verzeichnet sind, gehört zu den verblüffenden Rechercheergebnissen von Gesine Schmidt und Volker Lösch. Ihr Abend „Bier, Blut und Bundesbrüder“ nimmt die Männerbünde in Augenschein, untersucht Wertvorstellungen und Rituale, zeigt Verbindungslinien in Politik und Wirtschaft auf und fragt, welchen Stellenwert solche korporatistischen Bünde in einer globalisierten Gegenwart überhaupt noch haben. „Partir à l’Aventure“ – das Abenteuer lauert mitunter im eigenen Land. 19 HANS-CHRISTOPH ZIMMERMANN „Partir à l’Aventure“ | R: Monika Gintersdorfer | Fr 9.5. | Theater Aachen 0241 478 42 44 „Taburopa“ | R: Agnieszka Blondska, André Erlen, Arco Renz, André Tedósio 9.-11.5. | Sommerblut Festival Köln „Bier, Blut und Bundesbrüder“ | R: Volker Lösch | Fr 9.5. | Theater Bonn 0228 77 80 08 Theater-Termine Köln-Bonn Theater-Kalender Köln-Bonn ATELIER THEATER 0221 24 24 85, Beginn 20.30 Uhr BASF Sa. 1.3. Gratis-Comedy Sa. 1.3., Do. 6.3. bis Sa. 8.3., Mi. 12.3. bis Sa. 15.3., Mi. 19.3. bis Sa. 22.3., Mi. 26.3. bis Sa. 29.3. je 22.00 Hildegart Scholten Do. 6.3. Kristina Kruttke Fr. 7.3. Uli Masuth Sa. 8.3. Warntjen & Stern Mo. 10.3. Nicolas Evertsbusch Di. 11.3., Di. 25.3. Fußpflege Deluxe Mi. 12.3., Do. 20.3. Torsten Schlosser Do. 13.3. Frizzles Fr. 14.3., Sa. 22.3. Rena Schwarz = Premiere = choices-Empfehlung auf den Auswahlseiten Konrad Beikircher Ist das Internet kaputt? Offene Bühne Rheinland Fr. 14.3. Sa. 8.3. 20.00, Diskussion Sa. 8.3. Fr. 14.3. 20.30 So. 9.3., So. 23.3. je 20.00 Sa. 8.3. Sa. 15.3. Mi. 12.3. m. Einführung um 18.45 Mi. 12.3. Sa. 15.3. 20.30 Mi. 12.3. m. Einführung um 19.30, Do. 13.3., Fr. 14.3. 20.00, So. 16.3. 20.00 Mi. 12.3. Das wüste Gobi Gardi Hutter Claus von Wagner Die Geschichte vom Fuchs, der den Verstand verlor Die Welt mein Herz Der Streik Der gute Mensch von Sezuan Die Präsidentinnen Fr. 21.3. 10.30, Sa. 22.3. 15.00, So. 23.3. 15.00 Sa. 15.3. 20.00, So. 30.3. 20.00 Fr. 21.3. So. 16.3. 16.00 Sa. 22.3. Di. 18.3. 20.00, Do. 20.3. 20.00, Ort: Die Grotte Mo. 24.3. Mi. 19.3. 20.00 Di. 25.3. 19.30, Mi. 26.3. 19.30 Fr. 21.3., Sa. 22.3., Di. 25.3., Fr. 28.3. Trude träumt von Afrika Richard Rogler Köster & Hocker Alles muss raus Piet Klocke & Simone Sonnenschein Der nackte Wahnsinn Bartleby, der Schreiber Hit Me Baby One More Time Die fünfte Jahreszeit Florian Schroeder Ruth Schiffer Annamateur & Außensaiter Do. 13.3. Sven Ratzke Do. 13.3. Robert Griess Fr. 14.3. Carrington-Brown Sa. 15.3., So. 16.3. Jens Heinrich Claassen Sa. 15.3. Bohr, Haller, Kling So. 16.3. WDR Kabarettfest Di. 25.3. Frieda Braun Herrencreme SENFTÖPFCHEN 0221 2 58 10 58, Beginn 20.15 Uhr Mo. 17.3., Tobias Mann u. Gäste Mi. 26.3. Do. 27.3. 20.30 SakkoKolonia Sascha Korf Simon & Jan Sebastian Pufpaff Cavequeen Di. 18.3. Di. 4.3. Mi. 19.3. Mi. 5.3., Mo. 31.3. Do. 20.3. Do. 6.3. Fr. 21.3. Fr. 7.3. Sa. 22.3. Sa. 8.3., So. 9.3. Sa. 22.3. Mo. 10.3. Mo. 24.3. Di. 11.3. Mi. 26.3. Nils Heinrich Roberto Capitoni Mi. 12.3. Mi. 26.3. René Steinberg FiL Do. 13.3. Do. 27.3. Anna Piechotta Fr. 7.3., Sa. 8.3., Mi. 12.3., Do. 13.3. Andreas Etienne BabyBühne Fr. 14.3. Fr. 28.3. Tobias Mann So. 9.3. 11.00, Mo. 10.3. bis Mi. 12.3. je 9.30 u. 11.00 Lydie Auvray Trio X-Freunde Sa. 15.3. Fr. 28.3. Rainer Pause So. 9.3., Sa. 22.3., So. 23.3. Das Boot ist voll So. 16.3. Sa. 29.3. Fr. 14.3., Sa. 15.3., Fr. 28.3., Sa. 29.3. Margie Kinsky Ein Freund zum Frühstück Mo. 17.3. So 30.3. 19.00 So. 16.3. 16.00 Fatih Cevikkollu Musikalische Stadtgeschichten IV Di. 18.3. So. 30.3. 19.00 So. 16.3. 19.00 Vom Leben Mi. 19.3. Mo. 17.3. 15.00, Mi. 19.3. 11.00, Do. 20.3. 11.00 Do. 20.3. SPRINGMAUS / BONN 0228 79 80 81, Beginn 20 Uhr Nulli und Priesemut: Gibt es eigentlich Brummer, die nach Möhren schmecken? Fr. 21.3. Nachbarn reloaded Pause & Alich Fr. 7.3., Sa. 8.3. Sa. 22.3., So. 23.3. Maren Kroymann & Band Sa. 29.3., So. 30.3. je 16.00 Die 3 Buschmänner & Bigband BallroomSündikat So. 9.3. Di. 11.3. Sa. 8.3. GLORIA 0221 28 01, Beginn 20 Uhr Mo. 24.3. Henning Schmidtke & Gäste Springmaus-Ensemble Di. 25.3., zu Gast: Knacki Deuser Mi. 12.3., Do. 13.3. Mi. 12.3. Frau Jahnke hat eingeladen… Astrid Gloria Sebastian Schnoy Fr. 14.3., Sa. 15.3. So. 9.3., Mo. 10.3. Mi. 26.3. WDR Ladies Night Deutsche Kabarettmeisterschaft Bill Mockridge So. 16.3. Mi. 12.3. Do. 27.3., Alexandra Gauger vs. Ludger K. Fang den Mörder Lüder Wohlenberg Thorsten Havener Di. 18.3., Mi. 19.3. So. 16.3. 19.30 Fr. 28.3. Thomas Reis Do. 20.3. Do. 20.3. Sa. 29.3., So. 30.3. So. 23.3. 18.00 Di. 25.3. STUDIOBÜHNE KÖLN 0221 4 70 45 13, Beginn 20 Uhr Do. 27.3. Di. 11.3. bis Sa. 15.3. Sa. 15.3. Monika Blankenberg Mo. 17.3., Mo. 31.3. Joris Gratwohl & Ingo Heise Di. 18.3. Maria Vollmer Mi. 19.3. Björn Pfeffermann Fr. 21.3. Özgür Cebe Mo. 24.3. Silvia Doberenz Fr. 28.3. Robert Griess Fr. 28.3. 20.30 Hennes Bender Sa. 29.3. FiL Sa. 29.3. 20.30 Taksi to Istanbul So. 30.3. 18.00, Mo. 31.3. 11.00 Der Versuch Mo. 31.3. Mi. 26.3. Senay Duzcu Do. 27.3. Horst Fyrguth Fr. 28.3. Travestie verkehrt Sa. 29.3. BÜRGERHAUS KALK 0221 870 11 25, Beginn 20 Uhr White Horse Theatre Di. 11.3. bis Do. 13.3. je 11.30 Die Taubenhaucher Sa. 15.3. Kalker KunstRasen Do. 27.3., Herrn Ernst u. Frau Putzelig u. Gäste FREIES WERKSTATT THEATER 0221 32 78 17, Beginn 20 Uhr Alexandra – Das Comeback Am Ende der Nacht BÜRGERHAUS STOLLWERCK: THEATER 501 0221 9 91 10 80, Beginn 20 Uhr Andrea Volk Mi. 26.3., Do. 27.3. Fr. 7.3. Andrea Piechotta Vicki Vomit Hans Gerzlich Do. 13.3. Annette Kruhl Fr. 14.3. Schwarz un Schmitz Sa. 15.3., So. 16.3. 18.00 Holger Edmaier Do. 20.3. Anja Schöler Fr. 21.3. Klaus Birk Sa. 22.3., So. 23.3. 18.00 Michael Krebs Di. 25.3. Frank Fischer Mi. 26.3. Caveman Michael Steinke Fr. 28.3. Nito Torres Sa. 29.3. The Petits Fours Burlesque Revue Bingolinchen OPER KÖLN: AM DOM 0221 22 12 84 00, Beginn 19.30 Uhr Karneval einmal klassisch Sa. 1.3. Cäcilia Wolkenburg So. 2.3. 11.00 u. 15.30, Di. 4.3. Anny Hartmann, Frieda Braun, Wanninger & Rixmann Samson et Delila Herbert Knebels Affentheater Artaserse De Familich So. 2.3. Maren Kroymann & Band Fr. 7.3. Edelweißpiraten Sa. 8.3. 19.00, So. 9.3. 19.00, Di. 11.3. 11.00 u. 19.00, Mi. 12.3. 11.00 u. 19.00 Martina Ottmann Martin Zingsheim Michael Fitz Exit Romeo THEATER AM DOM 0221 2 58 01 53, Beginn 20 Uhr Blütenträume Sa. 1.3. 17.00 u. 20.00, Mi. 5.3. bis Sa. 8.3., So. 9.3. 17.00 u. 20.00, Di. 11.3. bis Sa. 15.3., So. 16.3. 17.00 u. 20.00, Di. 18.3. bis Sa. 22.3., So. 23.3. 17.00 u. 20.00, Di. 25.3. bis Fr. 28.3., Sa. 29.3. 17.00 u. 20.00, So. 30.3. 17.00 u. 20.00 Seeschlacht Amerika Mi. 5.3. 20.00, Fr. 7.3. m. Einführung um 19.30, Di. 11.3. m. Einführung um 19.30, Sa. 29.3. 20.00 Der Kaufmann von Venedig Do. 6.3. m. Publikumsgespräch, So. 9.3. 18.00, So. 23.3. 18.00 m. Publikumsgespräch, Mi. 26.3. m. Einführung um 18.45, Do. 27.3. Kabale und Liebe Mo. 10.3., Di. 11.3. Mi. 12.3. Sa. 8.3., Di. 11.3. m. Einführung um 18.45 Erna Ómarsdóttir: We Saw Monsters Judith Johannes Flöck Konejung & Nitschke Gunzi Heil 8 Frauen auf einen Streich Jan Böhmermann Murat Topal Sting & Venske Leipziger Pfeffermühle Chin Meyer Alfons Sa. 22.3. The Rock’n’Rollator Show So. 23.3. 15.00 Hastenraths Will So. 23.3. Nightwash Di. 25.3., Luke Mockridge u. Gäste Weiber Weiber Mi. 26.3. Queenz of Piano Do. 27.3. Delta Q Fr. 28.3. @rheinkabarett Sa. 29.3., So. 30.3. JUNGES THEATER BONN 0228 46 36 72 Das Dschungelbuch Sa. 8.3., So. 9.3., Sa. 29.3., So. 30.3. Di. 4.3. 10.00, Mi. 5.3. 10.00, Do. 6.3. 9.00 u. 11.00, Fr. 7.3. 9.00 u. 11.00, Sa. 8.3. 15.00, Sa. 15.3. 15.00, So. 16.3. 15.00, Mo. 17.3. 10.00, Di. 18.3. 9.00 u. 11.00, Mi. 19.3. 10.00, So. 30.3. 15.00 mit GebärdensprachÜbersetzung, Mo. 31.3. 10.00 Do. 13.3. bis Sa. 15.3. So. 9.3. 15.00, Mo. 10.3. 10.00 Mi. 19.3., Fr. 21.3., Sa. 22.3. Di. 11.3. 10.00, Mi. 12.3. 10.00 Mo. 24.3. bis Do. 27.3. Do. 13.3. 10.00 u. 19.30, Fr. 14.3. 10.00 u. 19.30 Do. 6.3., Fr. 7.3. SCHAUSPIEL KÖLN: DEPOT 0221 22 12 84 00, Beginn 19.30 Uhr Sebastian Pufpaff Henning Schmidtke Sa. 29.3. 20.00, Foyer Fr. 7.3. bis So. 9.3. je 20.00, Ort: Halle Kalk Annamateur & Außensaiter Florian Schroeder THEATER TIEFROT 0221 46 00 911, Beginn 20.30 Uhr Lieder und Lidele Sa. 8.3. 20.30 Auf der Spur Manfred Lütz So. 16.3. 18.00, Mi. 19.3., Fr. 21.3., so. 23.3. 16.00 Fr. 7.3., Mo. 24.3. m. Einführung um 18.45, Sa. 29.3. m. Publikumsgespräch, So. 30.3. Matthias Deutschmann Werner Koczwara So. 9.3. 18.00 Fr. 28.3. COMEDIA 0221 888 77 222, Beginn 20 Uhr Bernd Lafrenz So. 30.3. 14.00 BÜRGERHAUS CHORWEILER 0221 22 19 63 79, Beginn 20 Uhr Fr. 21.3. Ingo Oschmann Michl Müller Jan Böhmermann Serhat Dogan Do. 27.3. Thomas Freitag Dinner for One – Killer for Five Die Agonie und die Ekstase des Steve Jobs Wer hat Angst vor Virginia Woolf…? Iphigenie auf Tauris PANTHEON / BONN 0228 21 25 21, Beginn 20 Uhr Pink Punk Pantheon Sa. 1.3. bis Di. 4.3. je 19.00 Politischer Aschermittwoch Mi. 5.3. Olivier Sanrey Fr. 7.3. 20 Der Grüffelo Rico, Oskar und die Tieferschatten Geheime Freunde Nichts – was im Leben wichtig ist Do. 20.3. 10.00 u. 19.30 Tote Mädchen lügen nicht Fr. 21.3. 10.00 u. 19.30, Sa. 22.3. 19.30 Für Hund und Katz ist auch noch Platz So. 23.3. 11.00 u. 15.00, Mo. 24.3. 10.00, Di. 25.3. 10.00 Die Chroniken von Narnia Do. 27.3. 10.00, Fr. 28.3. 10.00 u. 18.30, Sa. 29.3. 15.00 u. 19.30 Woki Metropolis www.choices.de OFF Broadway Weisshaus Odeon Filmpalette Cinenova Rex am Ring 25. Jhg. | März 2014 WESTEN EIN FILM VON CHRISTIAN SCHWOCHOW senator.de/movie/westen ab 27.3. im Kino AB 20. MÄRZ IM KINO „INTELLEKTUELLE SCHÄRFE UND EMOTIONALE WUCHT“ SPIEGEL ONLINE 70th Venice International Film Festival Special Jury Prize Seville European Film Festival 2014 Best Actress WWW.DIE-FRAU-DES-POLIZISTEN.DE DEMNÄCHST IM KINO WWW.KR E U Z WE G - D E R F I L M . D E 22 Film-ABC Vorspann „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“, S. 28 KULTUR.KINO.KÖLN. 25 Jhg. I März 2014 FILMKRITIK-ÜBERSICHT FILMSTART-TERMINE 27.2. 6.3. 300: Rise of an Empire X 32 A Floresta de Jonathas - Im dunklen Grün X 35 Alles inklusive X 39 Beltracchi – Die Kunst der Fälschung X 36 Bibi & Tina - Der Film X 36 Cerro Torre – Nicht den Hauch einer Chance 28 Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand Die Abenteuer von Mr. Peabody & Sherman 13.3. 20.3. X X X 30 Die Bücherdiebin 32 Die Frau des Polizisten X X 30 Die Moskauer Prozesse X 42 Die schöne Krista X 36 Grand Budapest Hotel X 38 Hévì - Die Hoffnung X 30 Im August in Osage County X 39 Jack Ryan: Shadow Recruit 38 Journey to Jah X 36 Kreuzweg X 38 Land in Sicht 28 Like Someone in Love X X X Lone Survivor X Man of Tai Chi 39 Mitgift – Ostdeutschland im Wandel 30 Mittsommernachtstango X X X Need for Speed X 42 Non-Stop X 42 Pettersson und Findus – Kleiner Quälgeist, Große Freundschaft X 32 Philomena X Pompeii X 24 Saving Mr. Banks 38 Transmitting X Vampire Academy X 32 Viva la Libertà 42 Wer ist Thomas Müller 28 Westen Abgedreht Für einen Moment ungläubig verstummt: Hartmut Ernst Zum Tode von Philip Seymour Hoffman Es ist dieser völlig unerwartete Moment, der einen für einen andauernden Augenblick ungläubig verstummen lässt, der einen in Bestürzung versetzt, der einen lähmt in flüchtigem Schock und nachhaltiger Trauer. Und der eine ungewisse Gewissheit erwachsen lässt darüber, was einem nun in Zukunft alles entgeht. Was ist passiert? Philip Seymour Hoffman ist gestorben. Einfach so. Und während die Medien hierzulande schon am Tag darauf vordergründig die Todesursache durchjournalisieren („Versorgte sein Dealer schon Amy Winehouse mit Drogen?“), anstatt erst einmal angemessen zu würdigen, wer da gelebt hat, („Owning Mahony“, „Capote“, „The Master“) ,überschattet die Nachricht andere schlicht und bloß mit stummer Fassungslosigkeit. Weil da ein Leinwandkünstler stirbt, den man schätzte. Der aber vor allem noch mitten im Leben stand, mitten im Spiel. Ein viel zu früher Tod ereilte Philip Seymour Hoffman. Gleiches wiederfuhr James Gandolfini im letzten Jahr und Heath Ledger 2008. Und natürlich sind noch andere gestorben in den letzten Monaten. Otto Sander und Peter O‘Toole, Rosemarie Fendel und Maximilian Schell. Doch sie allesamt hinterließen ein abgeschlossenes Lebenswerk. Anders als Hoffman, Gandolfini, Ledger und – seien wir fair – anders auch als ein Paul Walker, der sich vielleicht noch an die Liga der anderen heran gespielt hätte, wäre er nicht tödlich im Auto eines Kumpels verunglückt. Was bleibt, ist das unvollendete Vermächtnis einer Phase, ein Stückwerk abendfüllender Erinnerungen. Was aber hat ein Nachruf im Vorspann verloren? Was kümmert uns der Tod eines Schauspielers, den wir nicht kennen? Eines Fremden, den man vermisst, um den man trauert? Er kümmert uns, weil wir damit wieder mitten drin sind im Kino, das beim Zuschauer auf abstrakte, mitunter verteufelt spielerische Art Emotionen freisetzt, die sich auf Mechanismen und Erfahrungen stützen, die das tatsächliche Leben schreibt. Es ist gewaltig, was das Kino mit einem anstellen kann. So trivial und synthetisch, so echt und wahrhaftig. So wie die Trauer um Philip Seymour Hoffman. Kein Freund, kein Partner. Aber eine anregende Gewohnheit, die zu einer erhabenen Konstante erwuchs. Zu einer Bereicherung. Ein cineastischer Weggefährte, ein Zeitgenosse, der spätestens jetzt ein Star ist. Stars werden nicht Stars genannt, bloß weil sie strahlen. Dann wäre ja jeder sogenannte „Superstar“ ein Star. Nein, Stars sind Stars, weil sie auch noch leuchten, wenn sie schon tot sind, einem Stern gleich. Philip Seymour Hoffman hat ein paar Filme abgedreht, die zum Zeitpunkt seines Todes noch nicht im Kino gestartet sind. Und so wird er für uns auch auf der großen Leinwand noch ein wenig nachflackern. Und das ist schön so. X X X HARTMUT ERNST 27.3. Wertung unter den Filmkritiken: 1( ) bis 6 ( ) 6 Punkte = Höchstwertung Mit Filmtrailer, Hintergrund, Interview, Portrait ... 23 www.choices.de/heute-im-kino Hintergrund Eigensinnig sperrig: P.L. Travers Von Mäusen und Menschen „Saving Mr. Banks“ von John Lee Hancock Anfang der 1960er will Walt Disney endlich „Mary Poppins“ verfilmen. Die Urheberin aber hat Einwände. C Drama über das wundersame Gelingen einer Literaturverfilmung Man schreibt das Jahr 1961. Walt Disney (Tom Hanks) bemüht sich seit mittlerweile zwei Jahrzehnten, der britischen Autorin P.L. Travers das Einverständnis für die Verfilmung ihres Romans „Mary Poppins“ abzuringen. Doch Mrs. Travers (Emma Thompson) gibt sich sperrig. Sie fürchtet beim HollywoodProjekt um den erforderlichen Tiefgang, um fehlenden Respekt für ihr Lebenswerk. Als Disney ihr das letzte Wort beim Drehbuch überlässt, willigt Travers ein und begleitet fortan die Stoffentwicklung. Dabei verbittet sie sich gleich zu Beginn Trickfilmelemente und eine Umsetzung als Musical. Davon, wie „Mary Poppins“ ein teilanimiertes Musical wurde, erzählt dieses Drama. 2012 widmete sich Sacha Gervasi in seinem Spielfilm „Hitchcock“ der Produktion von Alfred Hitchcocks „Psycho“. Ähnlich inspiriert beleuchtet „Saving Mr. Banks“ nun die Entstehung eines der schönsten Familienfilme Disneys. Ebenso wie Gervasi zelebriert Regisseur John Lee Hancock warmherzig die Leidenschaft seiner Protagonisten für ihr Werk und für das Kino. Hancock geht dann den Schritt zu weit, in erschöpfenden Rückblenden auf die Kindheit von P.L. Travers zurückzublicken. Auf ihre Kindheit in Australien, die geprägt ist von der Beziehung zum warmherzigen Vater (Colin Farrell), der seiner Tochter den Wert von Phantasie vermittelt, dessen Alkoholsucht aber zugleich die Familie zu zerstören droht. Die analytische Tragödie, die melodramatisch eingestreute Momente fordert, um zu erklären, wie Travers zu jener eigensinnigen Frau wurde, der Disney begegnet. Etwas, das „Hitchcock“ nicht nötig hatte und „Saving Mr. Banks“ nicht in diesem Ausmaß braucht. Unterm Strich aber bleibt auch dieses Werk stark, weil es sich vordergründig auf die Annäherung des Filmemachers und seines kreativen Stabs an die Autorin und ihr Werk konzentriert. So erwächst das Drama zu einer anschaulichen und unterhaltsamen Auseinandersetzung mit dem Thema Literaturverfilmung. Hier, die uneinsichtige Urheberin, dort der Filmemacher, der das Original respektvoll der Leinwand anzupassen sucht. Der für seine Ideen kämpfen muss und dem Original zugleich Respekt zollt. Weil Disney genau weiß, was in Travers vor sich geht. Dazu braucht er sich nur auf seine prominenteste Schöpfung zu besinnen: „The Mouse is Family“, erinnert sich Walt Disney, und wehe dem, der sich an ihr vergreift. Entsprechend stur gibt sich die Travers, genährt aus den Erlebnissen ihrer Kindheit, genährt aus ihrem anfänglichen Unverständnis darüber, dass eine Adaption immer Interpretation ist, Kürzung und Neu-Arrangement. Dass der Film anders erzählt und erzählen darf und muss als das Buch und es dabei zugleich schafft, die Seele der literarischen Vorlage zu spiegeln. Doch auch Disney lernt von Travers. Ein aufreibendes Geben, Nehmen, Lernen und Hinnehmen, ein Austausch unter Kreativen, anregend erzählt in einem Film übers Halten und Loslassen, über Kompromiss und Leidenschaft und nicht zuletzt, und das hat Hancock dem Film von Gervasi voraus, über die heilende Kraft der Phantasie. HARTMUT ERNST SAVING MR. BANKS Int. Filmfestival Palm Springs: Preis für sein Kreatives Werk als Regisseur, John Lee Hancock USA 2013 - Drama / Komödie - Regie: John Lee Hancock - Kamera: John Schwartzman mit: Emma Thompson, Tom Hanks, Paul Giamatti - Verleih: Disney Start: 6.3. Cinenova, Metropolis SAVING MR. BANKS – Am Rande Egal ob gut gelungen oder schlecht verfilmt, ob detailgetreu oder verfälscht – Romanverfilmungen versprechen stets, die Kinokassen zum klingeln zu bringen. Spätestens seit „Der Herr der Ringe“, „The Hunger Games“, „Twilight“ oder der populären Serie „Game of Thrones“ merkt man, dass diese Art des Films den Zeitgeist trifft. Dabei sind sie meist durchaus kontrovers, schließlich verbindet jeder Mensch mit einem Roman eine ganz eigene, persönliche Erfahrung. Filmkritiker und Fans scheinen sich daher regelrecht darauf zu freuen, die Verfilmung eines beliebten Romans in der Luft zu zerreißen. Leider tun sie dies oft zu Recht. Nicht selten wird der www.choices.de/heute-im-kino Autor eines Werkes nicht einmal in die Produktion eingebunden, oder er darf lediglich eine beratende Position einnehmen. Das Ergebnis: verfälschte Charaktere, eine platte Story, wenig Tiefgang und arge Kürzungen im Inhalt. Dabei zeigen Beispiele wie „Harry Potter“, dass die enge Zusammenarbeit zwischen Regisseur, Drehbuch- und Romanautor ein regelrechtes Epos erschaffen kann. Genau aus diesem Grund ist „Saving Mr. Banks“ so interessant. Das Konzept, einen biographischen Film über eine Romanverfilmung zu machen, ist etwas erfrischend Neues und ermöglicht völlig neue Einblicke in die Filmwelt. SANJE GAUTAM 24 Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln Kölner Kritikerspiegel März 2014 Die häufigsten Nennungen Frank Olbert Kölner Stadtanzeiger Thomas Linden Kölnische Rundschau Simone Schlosser WDR 1Live Ingrid Bartsch ARD Morgenmagazin R.-Ruediger Hamacher film-Dienst Like Someone in love von A. Kiarostami Grand Budapest Hotel von W. Anderson Philomena von S. Frears Grand Budapest Hotel von W. Anderson Bemerkenswert Beltracchi Die Frau des von Polizisten A. Birkenstock von P. Gröning Kreuzweg von D. Brüggemann Beltracchi Journey to von Jah von A. Birkenstock N. Dernesch & M. Springer Best of Comedy Petterson & Findus von A. Samadi Ahadi Best of Drama Besondere Erwähnung Herausragend Philomena von S. Frears Grand Budapest Hotel von W. Anderson Die Schöne Krista von A. Schneider & C. Waldbauer Kreuzweg Im August Osage County von D. Brüggemann von J. Wells Kreuzweg Im August Osage County von D. Brüggemann von J. Wells Westen von C. Schwochow Die Frau des Polizisten von P. Gröning Mittsommer- Non-Stop nachtstango von J. Collet-Serra von V. Blumenschein Mittsommernachtstango von V. Blumenschein Susan Vahabzadeh Süddeutsche Zeitung Sven von Reden StadtRevue Philomena von S. Frears Grand Budapest Hotel von W. Anderson Grand Budapest Hotel von W. Anderson Like Someone in love von A. Kiarostami Verena Lueken FAZ Daniel Lars-Olav Kothenschulte Beier Frankfurter Spiegel Rundschau Die Frau des Polizisten von P. Gröning Grand Budapest Hotel von W. Anderson Die Frau des Polizisten von P. Gröning Like Someone in love von A. Kiarostami Cristina Nord Katja Nicodemus taz Die Zeit Christian Meyer choices Kultur.Kino.Köln. (Urlaub) A Floresta de Jonathas von S. Andrade A Floresta de Jonathas von S. Andrade Philomena von S. Frears Die Frau des Polizisten von P. Gröning Grand Budapest Hotel von W. Anderson Grand Budapest Hotel von W. Anderson Grand Budapest Hotel von W. Anderson Grand Budapest Hotel von W. Anderson Philomena von S. Frears Die Frau des Polizisten von P. Gröning Kreuzweg Im August Osage County von D. Brüggemann von J. Wells Kreuzweg von D. Brüggemann Like Someone in love von A. Kiarostami Kreuzweg von D. Brüggemann Beltracchi von A. Birkenstock Kino-Kalender PREVIEWS, FILMREIHEN, FESTIVALS & SONDERVORFüHRUNGEN 2.3., 17 Uhr SAVING MR. BANKS, Cinenova Preview der Geschichte um Mary Poppins, s.S. 24 5.3. - 17.4. PROGRAMMÄNDERUNG – KURZFILME 2014, Domforum Montags bis donnerstags werden um 13 Uhr Kurzfilme gezeigt 5.3., 19 Uhr NO BURQAS BEHIND BARS, Filmforum NRW Blicke in ein Frauengefängnis in Afghanistan, anschließend Diskussion 5.3., 21 Uhr KATHARINA – DIE NACKTE ZARIN, Filmhaus Something Weird Cinema zeigt deutsche Kostümerotik von 1983 6.3., 19.30 Uhr CERRO TORRE, Cinenova Preview zum Kletterfilm, David Lama und Peter Ortner sind anwesend, s.S. 36 6. - 27.3. REIHE BRITISCHES KINO, Filmclub 813 Filme der letzen Jahrzehnte. Info: www.filmclub-813.de 7.3., 17 Uhr DER JUNGE MIT DEM FAHRRAD, Domforum Beeindruckende Sozialstudie der Dardenne-Brüder 7.3., 19.30 SIE KÜSSTEN UND SIE SCHLUGEN IHN, Domforum Das bewegende Debüt von François Truffaut 8.3., Uhrzeit tba HEVI – HOFFNUNG, Filmhaus Premiere der Doku über Frauen in der kurdische Unabhängigkeitsbewegung, s.S. 38 9.3., 15 Uhr PETTERSSON UND FINDUS, Cinenova Preview des zweiten Teils „Kleiner Quälgeist, große Freundschaft“, s.S. 42 9.3., 15.30 Uhr THE BROKEN CIRCLE, Off Broadway Das niederländische Drama filmpsychologisch betrachtet 11.3., 20 Uhr ZWISCHEN WELTEN, Off Broadway Preview des Afghanistan-Dramas von Feo Aladag 12.3., 14.30 Uhr PHILOMENA, Odeon Seniorenkino zeigt den neuen Film von Stephen Frears, s.S. 32 12.3., 19 Uhr IM HAUS MEINES VATERS ..., Filmforum NRW Doku über die Grabeskirche in Jerusalem, anschl. Filmgespräch 12.3., 19 Uhr TRAUMWÄRTS, Odeon Doku über den Extremsportler Andreas Niedrig, Gäste: A. Niedrig u. Jean Pütz 13.3., 19 Uhr BLOW UP, Filmforum NRW Antonionis Meisterwerk eröffnet die Reihe „Filmblicke auf die Fotografie“ 14.3. - 22.3. FILM TRIFFT LITERATUR, Filmforum NRW lit.Cologne und Filmstiftung NRW präsentieren Literaturverfilmungen 15.3., 19 Uhr EINMAL BAUERNHOF UND ZURÜCK, Filmforum NRW Spielfilm von Olaf Kreinsen mit Hildegard Krekel, anschl. Filmgespräch „Der Junge mit dem Fahrrad“ „Zwischen Welten“ „Blow Up“ Mit Filmtrailer, Hintergrund, Interview, Portrait ... 25 15.3., Uhrzeit tba LAND IN SICHT, Filmhaus Doku über drei Asylbewerber in Brandenburg, anschließend Filmgespräch, s.S. 38 16.3., 15 Uhr MODERN TIMES, Filmforum NRW Der Cellist Gautier Capuçon zeigt als seinen Lieblingsfilm Chaplins Klassiker 17.3., 20 Uhr HER, Weisshaus Preview des neuen Films von Spike Jonze („Being John Malkovich“) 17.3., 21 Uhr BLUE SURFFILM NACHT, Cinenova Mit der europäischen Surfdoku „The Old, the Young and the Sea“ 18.3., 20 Uhr HOTEL RUANDA, Off Broadway Spielfilm von 2004 über den Genozid in Ruanda 19.3., 19 Uhr, ATOMIC AFRICA, Odeon Marcel Kolvenbachs Doku über Atomkraft in Afrika, in Anwesenheit des Regisseurs 19.3., Uhrzeit tba DIE SCHÖNE KRISTA, Filmhaus Preview der Doku über einen Schönheitswettbewerb – für Kühe, s.S. 42 19.3., 21 Uhr, DER MANN DER PETER KÜRTEN HIESS, Filmhaus Serienkiller Kürten wird in dem Film von 1965 zum Proto-Nazi 22.3., 18 Uhr MOLIÈRE AUF DEM FAHRRAD, Cinenova Preview der Komödie mit Fabrice Luchini um einen alternden Schauspieler 23.3., 16 Uhr POPULATION BOOM, Filmforum NRW Doku über die Überbevölkerung, anschl. Gespräch mit dem Regisseur 25.3., 20 Uhr APPLE STORIES, Off Broadway Doku über die Produktionswege von Apple-Produkten 26.3., 19.30 Uhr HUNGER – SEHNSUCHT NACH LIEBE, Filmforum Spielfilm von 1997 zum Thema Bulimie 27.3., 19 Uhr BERND ALOIS ZIMMERMANN, Filmforum NRW Dokus über den Komponisten und sein Werk „Requiem ...“ 28.3., 19.15 Uhr CLOUDBURST, Filmforum NRW Spielfilm über zwei rüstige alte Damen 28.3., 21.30 Uhr HENRY – PORTRAIT OF A SERIAL KILLER, Filmhaus Something Weird Cinema zeigt den Killerklassiker von 1986 29.3., 20 Uhr WO DER WIND SO KALT WEHT, Filmforum NRW Dokumentarfilmdebüt über die Menschen in einem Dorf 30.3., 15 Uhr MANCHE MÖGENS HEISS, Filmforum Der Lieblingsfilm von Violinist Frank Peter Zimmermann 30.3., 17 Uhr A LONG WAY DOWN, Cinenova Preview der tragikomischen Nick Hornby-Verfilmung „Her“ „Molière auf dem Fahrrad“ „A long way down“ www.choices.de/heute-im-kino !24(!53+)./s+½,.s:Ã,0)#(%2342s777/&&"2/!$7!9$% 02/'2!--2%3%26)%25.'s+)./+ !33% s+/.4!+4 /&&"2/!$7!9$% NEUSTARTS NYMPH()MANIAC 1 (O.m.U.) Ab 20.2. DK/D/F/B 2013, R: Lars von Trier, D: Charlotte Gainsbourg, Stellan Skarsgård, Stacy Martin, Shia LaBeouf, Christian Slater RISMATISCHENZU*AHREN'EFÊNGNISVERURTEILTEN-ALERDERSICH EINSTDIE,àCKENIM7ERKVERZEICHNISGROER+àNSTLERWIE#AM PENDONK ODER %RNST ZUNUTZE MACHTE ZEIGT DER &ILM BEI SEINER !RBEITIM!TELIERWÊHRENDDESOFFENEN6OLLZUGSSOWIEIMGANZ PRIVATEN5MFELD$ABEIDàRFTENNICHTNUR+UNSTFREUNDEANDIE SENSPANNENDENMITUNTERIRONISCHEN%INBLICKENINDEN+UNSTBE TRIEB'EFALLENlNDEN ZWISCHEN WELTEN Ab 27.3. D 2014, R: Feo Aladag, D: Ronald Zehrfeld, Mohsin Ahmady, Felix Kramer, Burghart Klaußner, Saida Barmaki .ACHIHREMGROEN%RFOLGu$IE&REMDEhWAGTSICH&EO!LADAGNUN ANEIN4HEMAUND'ENREDASSIMDEUTSCHEN+INOKAUMEXISTENT ISTu:WISCHEN7ELTENhHANDELTVONDEUTSCHEN3OLDATENIM+RIEG 3IEERZÊHLTVOM%INSATZIN!FGHANISTANDEM,EBENINEINERGANZ ANDEREN+ULTURUNDDEN3CHWIERIGKEITENZUERKENNENWASINSO EINEM +ONmIKT WIRKLICH WICHTIG IST %IN BEMERKENSWERTER &ILM n ABERAUCHEINUMSTRITTENER !NEINEMKALTEN7INTERABENDlNDETDERCHARMANTEÊLTERE*UNG GESELLE 3ELIGMAN EINE HALB BEWUSSTLOSE ZUSAMMENGESCHLAGENE &RAUNAMENS*OEINEINERDRECKIGEN3EITENSTRAE%RNIMMTSICH IHRERANBRINGTSIEZUSICHNACH(AUSEUNDPmEGTDIE3CHWERVER LETZTE!LSDIESEIRGENDWANNWIEDERZUSICHKOMMTUND*OEIHRE 7UNDENBEHANDELTFRAGTERSIEWASGESCHEHENIST/HNEJEGLICHE 3CHEU ERZÊHLT *OE DEM &REMDEN IHRE ,EBENSGESCHICHTE VON DER 'EBURTBISZUIHREMFàNFZIGSTEN,EBENSJAHREINGETEILTINACHT+A PITEL $IE EIGENE ,EBENSDIAGNOSE ALS .YMPHOMANIN IST GEPRÊGT VONMANNIGFALTIGEN&ACETTENUNDEROTISCHEN%RLEBNISSENDIEVON FILMPSYCHOLOGISCHE BETRACHTUNGEN – IHRENTIEFVERBORGENEN%MOTIONENUND"EDàRFNISSENZEUGEN PSYCHOANALYTIKER STELLEN FILME VOR NYMPH()MANIAC 2 (O.m.U.) startet im OFF am 3.4. Sonntag, 9. März, 15.30 Uhr GRAND BUDAPEST HOTEL (O.m.U.) Ab 6.3. USA/D 2013, R: Wes Anderson, D: F. Murray Abraham, Ralph Fiennes, Mathieu Amalric, Tilda Swinton, Bill Murray THE BROKEN CIRCLE B/NL 2012, R: Felix van Groeningen, D: Johan Heldenbergh, Veerle Baetens, Nell Cattrysse Vorgestellt von Dr. med. Sabine Wollnik )M'RAND"UDAPEST(OTELERLEBTDERGEBILDETE#ONCIERGE-ON SIEUR'USTAVEDASPULSIERENDE,EBENDER'OLDENENERHAUTNAH MIT%RBEKOMMTMIT:ERO-OUSTAFAEINENNEUEN,OBBY"OYZU GEWIESENUNDFàHRTSEINENJUNGEN0ROTEGÏINDIE'EHEIMNSISSE SEINES"ERUFESEIN'EMEINSAMWERDENSIEEIN!BENTEUERUMEIN GESTOHLENES2ENAISSANCEGEMÊLDEEINRIESIGES&AMILIEN6ERMÚ GENUNDDIEGESCHICHTLICHEN5MWÊLZUNGENIHRER%POCHEVERWI CKELT5NDDANNSTIRBTAUCHNOCHDIEBETAGTE-ADAME$(ERRLICH SKURRILEUNDCHARMANTE+OMÚDIEDESGROARTIGEN7ES!NDERSON BELTRACCHI – DIE KUNST DER FÄLSCHUNG !USGEZEICHNETMITDEM,ABEL%UROPA#INEMASUNDDEM0ANO RAMA0UBLIKUMSPREIS&ILMFESTSPIELE"ERLIN ALLERWELTSKINO-Filmprogramm im OFF Broadway Allerweltskino-Preview: Dienstag, 11. März, 20.00 Uhr ZWISCHEN WELTEN Ab 6.3. D 2013, R: Arne Birkenstock, D: Wolfgang Beltracchi, Helene Beltracchi, Hendrik Hanstein Dienstag, 18. März, 20.00 Uhr HOTEL RWANDA – HOTEL RUANDA (O.m.U.) Dienstag, 25. März, 20.00 Uhr, Schwerpunkt: Arbeit APPLE STORIES (O.m.U.) Dienstag, 1. April, 20.00 Uhr, Schwerpunkt: Arbeit 7ASUNTERSCHEIDETDEN+àNSTLERVOM(ANDWERKERUNDWASDAS /RIGINALVONDER&ÊLSCHUNG.ACH!RNE"IRKENSTOCKSAUFSCHLUSS TIAN ZHU DING – A TOUCH OF SIN (O.m.U.) REICHERGANZAUFDEN+UNSTFÊLSCHER7OLFGANG"ELTRACCHIZUGE Am 27. Februar (Weiberfastnacht) & 3. März (Rosenmontag) SCHNITTENER$OKUMENTATIONSTELLENSICHVIELE&RAGEN$ENCHA bleibt das OFF Broadway Kino geschlossen! weisshaus &),-+5.34 4(%!4%2s+½,.s,58%-"52'%2342s 7777%)33(!53+)./$% 02/'2!--2%3%26)%25.'s+)./+ !33%s +/.4!+4 7%)33(!53+)./$% NEUSTARTS MONUMENTS MEN – UNGEWÖHNLICHE HER Ab 27.3. USA 2013, R: Spike Jonze, D: Joaquin Phoenix, Scarlett Johansson HELDEN Ab 20.2. USA 2013, R: George Clooney, D: George Clooney, Matt Damon "ASIEREND AUF DER 'ESCHICHTE EINER 'RUPPE VON +UNSTEXPERTEN DER!LLIIERTENDIEGEGEN%NDEDES:WEITEN7ELTKRIEGSLOSGESCHICKT WURDE UM VON DEN .AZIS GESTOHLENE +UNST ZU RETTEN ERZÊHLT 'EORGE #LOONEY IN SEINER FàNFTEN 2EGIEARBEIT EINE KLUGE UND VERSCHMITZTE6ERSIONVONu$ASDRECKIGE$UTZENDh:WARLEGTDAS 3TARAUFGEBOT6ERGLEICHEMITDENu/CEAN@Sh&ILMENNAHETATSÊCH LICH ABER IST #LOONEYS WEITESTGEHEND IN $EUTSCHLAND GEDREHTER &ILMEINUNTERHALTSAMESUNDBEWEGENDES0LÊDOYERFàRDIE"EDEU TUNGVON+UNSTFàREINEZIVILISIERTE'ESELLSCHAFT PHILOMENA Ab 27.2. GB 2013, R: Stephen Frears, D: Judi Dench, Steve Coogan Weisshaus-Preview: Mo., 17.3. 20 Uhr (amerik. Original) 4HEODORE4WOMBLY*OAQUIN0HOENIXISTEININTROVERTIERTEREIN SAMER -ANN DER UNTER DER 3CHEIDUNG SEINER &RAU LEIDET 3ELBST WEITGEHENDUNFÊHIGSEINE'EFàHLEOFFENAUSZUDRàCKENVERDIENT ERPARADOXERWEISESEIN'ELDDAMITFàRANDERE-ENSCHENPRIVATE "RIEFEZUVERFASSEN)NSEINER%INSAMKEITFREUNDET4HEODORESICH MIT SEINEM NEUEN "ETRIEBSSYSTEM AN DAS MIT EINER ARTIlZIELLEN )NTELLIGENZAUSGESTATTETISTUNDIHNAUFALLSEINEN'ERÊTENBEGLEI TET$ASPERSONIlZIERTE3YSTEMDIEàBERAUSCHARMANTE3AMANTHA 3CARLETT*OHANSSONORDNETNICHTNUR4HEODORES-AILSSONDERN UNTERHÊLTIHNMITVIELEN&RAGENàBERDIE7ELTUNDDAS,EBEN:WI SCHENDENBEIDENENTSTEHTEINEENGEUNDSONDERBARE"EZIEHUNGx KINDERKINO Samstag & Sonntag um 15.00 Uhr Sa. 1. März & So. 2. März, um 15.00 Uhr SPUTNIK D/B/CS 2013 - R: Markus Dietrich &3+ABEMPFAB*AHRE&"70RÊDIKATBESONDERSWERTVOLL 6OR *AHREN WURDE 0HILOMENA ,EE UNGEWOLLT SCHWANGER )M +LOSTER SOLL SIE MIT HARTER !RBEIT FàR DIE 3àNDE BàEN DERWEIL IHR3OHNZUR!DOPTIONFREIGEGEBENWIRD%INHALBES*AHRHUNDERT SPÊTERBEGIBTSICHDIE-UTTERMIT(ILFEEINESHARTNÊCKIGEN*OUR NALISTENAUFDIE3UCHENACHDEMVERLORENEN+IND%INEFAMOSE 4RAGIKOMÚDIE DIE SOUVERÊN DIE "ALANCE ZWISCHEN BEFREIENDEM 7ITZUNDBEWEGENDEM$RAMAHÊLT5NDINDERDIEWUNDERBAREN *UDI$ENCHZUOSCARREIFER(ÚCHSTFORMAUmÊUFT DER HUNDERTJÄHRIGE, DER AUS DEM FENSTER STIEG UND VERSCHWAND Ab 20.3. S 2013, R: Felix Herngren, D: Robert Gustafsson, Iwar Wiklander, Mia Skäringer, David Wiberg, Jens Hultén, Alan Ford *ONAS*ONASSONS$EBàTROMANu$ER(UNDERTJÊHRIGEDERAUSDEM &ENSTERSTIEGUNDVERSCHWANDhISTEINWELTWEITES0HÊNOMEN$IE -ISCHUNG AUS LAKONISCHER 3ATIRE UND INTELLIGENTER 'ESCHICHTS STUNDETRAFOFFENKUNDIGEINEN.ERV)N*ONASSONS(EIMAT3CHWE DEN AVANCIERTE DIE 6ERlLMUNG LÊNGST ZUM 0UBLIKUMSLIEBLING +ULTKOMIKER2OBERT'USTAFSSONSPIELTDARINDENRàSTIGEN'REISDER AUFEINBEWEGTES,EBENZURàCKBLICKTINDEM7AHRHEITUND&IKTI ONNICHTIMMERLEICHTZUUNTERSCHIEDENSIND3EHRIRONISCHSEHR LAKONISCHnEINE!RTSKANDINAVISCHE!NTWORTAUFu&ORREST'UMPh Sa. 8. März & So. 9. März, um 15.00 Uhr PIPPI LANGSTRUMPF S/D 1969 - R: Olle Hellborn &3+ABEMPFOHLENAB*AHRE Sa. 15. März & So. 16. März, um 15.00 Uhr ELLA UND DAS GROSSE RENNEN FN 2012 - R: Taneli Mustonen &3+ABEMPFAB*AHRE&"70RÊDIKATBESONDERSWERTVOLL Sa. 22. März & So. 23. März um 15.00 Uhr AUF DEM WEG ZUR SCHULE F 2013 – R: Pascal Plisson &3+ABEMPFAB*AHRE&"70RÊDIKATBESONDERSWERTVOLL Sa. 29. März & So. 30. März um 15.00 Uhr ALFIE, DER KLEINE WERWOLF NL/B 2011 – Regie: Joram Lürsen &3+ABEMPFOHLENAB*AHRE Am 3. März (Rosenmontag) bleibt das Weisshaus Kino geschlossen! Film-Kritik Entdeckungsreise in die Herzen einsamer Seelen Begegnungen mit Menschen in Osteuropa Wer bin ich? Fragwürdige Zukunft „Like Someone in Love“ von Abbas Kiarostami „In Sarmatien“ von Volker Koepp Eine Studentin arbeitet als Prostituierte und trifft auf einen alten Dozenten. Ihr Freund wird eifersüchtig. C Ruhiges Verwirrspiel um Identitäten Ein intensiver Blick auf die Region von Litauen über die Ukraine zu Moldawien. C Einblicke in die Lage Osteuropas Zuletzt hat der iranische Regisseur Abbas Kiarostami mit „Die Liebesfälscher“ in Italien ein Verwirrspiel zwischen einer Frau und einem Mann erzählt, nun begibt er sich nach Japan, und lässt eine Studentin, die als Prostituierte arbeitet, auf einen pensionierten Dozenten treffen. Was nach Alte-Herren-Fantasie klingt, enthält sich jeglicher sexuellen Konnotation. Kiarostami lässt lediglich einsame Seelen aufeinander treffen. Der Zufall führt dann zu einigen Verwirrungen. Rollenspiel und Lüge eskalieren schließlich. Inszeniert ist der Film in langen, statischen Einstellungen, die den Zuschauer auf eine ruhige Entdeckungsreise schicken. Die Wahrnehmung kreist im Rahmen des Bildausschnitts, während die Fantasie die einzelnen Sequenzen zu einer Geschichte zusammensetzt. Seit über vierzig Jahren bereist Volker Koepp Regionen in Osteuropa und lernt dort die Menschen und ihre Kultur kennen. Mit „In Sarmatien“ kehrt er nach Moldawien und in die Ukraine zurück, wo er schon häufig gefilmt hat. Protagonisten älterer Filme tauchen wieder auf, wir lernen neue Menschen kennen, und so entsteht ein großes Bild über Gesellschaftsschichten und viele Jahrzehnte europäischer Geschichte voller Migration, Kriegen, Judenverfolgung und Völkermorden hinweg. Koepp nimmt sich dafür Zeit, lässt seine Gegenüber aussprechen und die Geschichte sich entfalten. Es sind von Europa vergessene Landstriche mit wenig Zukunft und viel Abwanderung. Die aktuellen Ereignisse in der Ukraine werfen noch einmal einen dunklen Schatten über die Szenerie. CHRISTIAN MEYER CHRISTIAN MEYER LIKE SOMEONE IN LOVE IN SARMATIEN F/IRN/J 2012 - Drama - Regie: Abbas Kiarostami - mit: Tadashi Okuno, Rin Takanashi, Denden - Verleih: Peripher Start: 27.2. Cinenova, Filmhaus D 2013 - Dokumentarfilm - Regie: Volker Koepp - Kamera: Thomas Plenert Verleih: Salzgeber Start: 20.3. Filmpalette Harrt blauäugig dessen, was da so kommt: Alla Erlebt den Westen alles andere als rosig: Nelly (Jördis Triebel) Es ist, wie es ist Im Auffanglager „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“ von Felix Herngren „Westen“ von Christian Schwochow Ein rüstiger Greis reißt aus und blickt zurück auf ein hochabenteuerliches Leben. C Verschrobenes Abenteuer Dies ist eine weitere jener Perlen, die uns aus den nordischen Gefilden erreichen und auf so beeindruckend verschrobene Art und Weise zu verzaubern wissen. Der Roman wurde zum Bestseller, ihm folgt nun diese freche Adaption, die kurzweilig und kauzig dem hundertjährigen Allan Karlsson auf seinem Weg ins späte Glück folgt. Nebenbei lässt Regisseur Felix Herngren Allans Leben Revue passieren, und das ist gepflastert von irrwitzigen, schicksalhaften Begegnungen des unbedarften Titelhelden mit den Mächtigen dieser Welt. Ein filmischer Leckerbissen, angereichert mit stillem Humor und explosiven Spitzen, mit Slapstick und groteskem Milieu, mit Süße und unverblümtem Schmerz. So, wie es nur der Norden kann. HARTMUT ERNST Cinenovaelly reist mit ihrem neunjährigen Sohn 1978 aus der DDR aus und kommt in einem Auffanglager im Westen unter. C Detailreiches Ost-West-Drama In Christian Schwochows Adaption des Bestsellers „Lagerfeuer“ von Julia Franck sind noch viele der Details erkennbar, die die Geschichte ausmachten und den Zuschauer problemlos eintauchen lassen in eine längst vergangene, aber noch gar nicht allzu ferne Zeit. Mutter und Sohn kommen in ein Auffanglager, in dem sie sich Misstrauen und Demütigungen gegenüber sehen, da die Verhörmethoden der Alliierten denen der Stasi in nichts nachzustehen scheinen. Schwochow erzählt von bürokratischen Barrieren, von denen die meisten vielleicht noch nie etwas gehört haben und entfaltet zum Ende hin eine Spannung, die so manchem Krimi zur Ehre gereicht hätte. Getragen von wunderbaren Darstellern, entsteht so ein Film, dessen Aktualitätsbezüge gleichfalls deutlich herausgearbeitet sind. FRANK BRENNER DER HUNDERTJÄHRIGE, DER AUS DEM FENSTER STIEG UND VERSCHWAND WESTEN S 2014 - Komödie - Regie: Felix Herngren - Kamera: Göran Hallberg mit: Robert Gustafsson, Iwar Wiklander, David Wiberg - Verleih: Concorde Start: 20.3. Cinenova, Odeon, Rex, Weisshaus Montréal Film Festival 2013: Beste Schauspielerin (Jördis Triebel), FIPRESCI-Preis (Regie) D 2013 - Drama - Regie: Christian Schwochow - Kamera: Frank Lamm - mit: Jördis Triebel, Alexander Scheer, Tristan Göbel - Verleih: Senator Start: 27.3. Cinenova www.choices.de/heute-im-kino 28 Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln KÖLSCHE FILMMATINÉE So. 09.03. um 11.30 Uhr In Memoriam Peter Herbolzheimer *31.12.1935 in Bukarest, †27.03.2010 in Köln PETER HERBOLZHEIMER EIN LEBEN MIT DER BIG BAND Portrait zum 70. Geburtstag. Ein Film von Elmar Sommer & Ali Haurand. WDR JAZZ LINE 2005, 90 min Der Deutsche Musikrat, dessen Ehrenmitglied Herbolzheimer war, würdigte ihn als einen der ganz Großen des internationalen Musiklebens, „der die europäische Jazzgeschichte geprägt und beeinflusst hat“. NEUSTARTS PHILOMENA AB 27.2. Großbritannien 2013 | 98 Minuten R: Stephen Frears | D: Judi Dench, Steve Coogan, Michelle Fairley u.a. Der britische Premium-Regisseur widmet sich einmal mehr der wahren Geschichte einer außergewöhnlichen Frau. Diesmal geht es nicht um „Die Queen“, sondern um eine Heldin aus einfachen Verhältnissen. Vor 50 Jahren wurde Philomena Lee ungewollt schwanger. Im Kloster soll sie mit harter Arbeit für die Sünde büßen, derweil ihr Sohn zur Adoption freigegeben wird. Ein halbes Jahrhundert später begibt sich die Mutter mit Hilfe eines hartnäckigen Journalisten auf die Suche nach dem verlorenen Kind. Eine Reise voll befreiender und leidvoller Entdeckungen. SENIORENKINO VIVA LA LIBERTA 12.03. um 14.30 Uhr, Eintritt: 4,– Italien 2013 | 94 Minuten | R: Roberto Andò | D: Toni Servillo, Valerio Mastandrea, Valeria Bruni Tedeschi, Michela Cescon, Anna Bonaiuto u.a. PHILOMENA 12.03. um 19.00 Uhr TRAUMWÄRTS USA 2012 | 89 Minuten | R: Martin Szafranski Das Filmprojekt nimmt eines der längstens Radrennen der Welt, das Race Across America, zum Anlass, um sich intensiv mit der Frage nach Träumen von Menschen auseinander zu setzen. Zentral ist dabei die Frage, warum Menschen ihre Träume sehr oft aufgeben und warum sie sich bei deren Erreichung so leicht aus der Bahn werfen lassen. Zu Gast Andreas Niedrig und Jean Pütz 19.03. um 19.00 Uhr ATOMIC AFRICA D 2013 | 90 Minuten | R: Marcel Kolvenbach Der Wirtschaftsboom in den afrikanischen Staaten braucht Energie, Stromausfälle sind an der Tagesordnung. Immer mehr afrikanische Regierungen wollen deshalb auf Atomkraft setzen. Nach einer Prognose der Internationalen Atomenergie-Organisation IAEA sollen bis 2050 in Afrika 40 neue Atomkraftwerke entstehen. „Atomic Africa“ ist ein politischer Road-Movie durch das nukleare Afrika: Vom Krieg in Mali bis hin zum Raubbau an der Natur in Tansania. KINDERKINO jeden Samstag ca. 14:00 Uhr AB 27.2. Das zauberhafte Politmärchen erzählt vom Chef der linken Oppositionspartei, dem Umfragewerte und Intrigen das Leben vermiesen. Als er spontan verschwindet, soll sein Zwillingsbruder heimlich die Rolle übernehmen, um einen Skandal zu verhindern – das eineiige Double freilich entwickelt ein Eigenleben, läuft zur Höchstform auf und wird wie ein Messias gefeiert. Flotte Dramaturgie, liebenswerte Figuren, pfiffige Dialoge sowie ein meisterhafter Hauptdarsteller machen aus der guten alten Doppelgänger-Nummer eine gelungene Politsatire. GRAND BUDAPEST HOTEL AB 6.3. USA/Deutschland 2013 | 100 Minuten R: Wes Anderson | D: F. Murray Abraham, Ralph Fiennes, Mathieu Amalric, u.a. Im Grand Budapest Hotel erlebt der gebildete Concierge Monsieur Gustave das pulsierende Leben der Goldenen 20er hautnah mit. Er bekommt mit Zero Moustafa einen neuen Lobby Boy zugewiesen und führt seinen jungen Protegé in die Geheimnsisse seines Berufes ein. Gemeinsam werden sie in ein Abenteuer um ein gestohlenes Renaissancegemälde, ein riesiges Familien-Vermögen und die geschichtlichen Umwälzungen ihrer Epoche verwickelt. Herrlich skurrile und charmante Komödie des großartigen Wes Anderson. MITGIFT AB 6.3. Deutschland 2013 | 96 Minuten R&B: Roland Blum | K: Wolfgang Lindig, Norbert Kleiner Im Frühjahr 1990, wenige Monate nach dem Untergang der DDR, begann der Kameramann und Filmemacher Roland Blum eine sehr persönliche Reise von Bitterfeld über Leipzig bis zum Brocken. Seiner Kamera präsentierte sich ein Land, das nicht nur politisch, wirtschaftlich und moralisch am Ende war, sondern auch vor dem ökologischen Zusammenbruch stand. Er wiederholte die Reise in den Jahren 2000 und 2013 und dokumentierte die erstaunliche Wandlung, die die Städte und Landschaften nahmen. AUF DEM WEG ZUR SCHULE DER HUNDERTJÄHRIGE (...) AB 20.3. Schweden 2014 | 114 Minuten | R: Felix Herngren | D: Robert Gustafsson, Iwar Wiklander, David Wiberg Pascal Plisson begleitet vier Kinder in Marokko, Indien, Argentinien und Kenia auf ihrem Schulweg, der beinahe schon eine Reise ist – auf jeden Fall aber ein Abenteuer. Die herrlichen Landschaftsaufnahmen sind dabei genauso beeindruckend wie der Blick in das schwierige Leben der Menschen in abgelegenen Regionen der Erde. Nach einem langen und ereignisreichen Leben landet Allan Karlsson im Altenheim. Doch Karlsson ist immer noch bester Gesundheit und langweilt sich zu Tode. An seinem 100. Geburtstag beschließt er, der Ödnis des Heims zu entkommen und klettert kurzerhand aus dem Fenster. Was folgt, ist eine Reihe unerwarteter Ereignisse, die ihn auf eine lange Reise führen, während der man erfährt, dass er an einem Großteil der bedeutendsten Ereignisse des 20. Jahrhunderts beteiligt war. Und das trotz seines völligen Desinteresses für Politik und Religion ... KINO IN DER SÜDSTADT s SEVERINSTRASSE 81 s TELEFON 0221. 31 31 10 s WWW.ODEON-KOELN.DE Film-Kritik Kulturaustausch zwischen finnischer Kauzigkeit und Tango-Seele Die Nerven liegen blank zwischen Mutter und Töchtern Skurrile Theorie Geheimniskrämer „Mittsommernachtstango“ von Viviane Blumenschein „Im August in Osage County“ von John Wells Drei argentinische Musiker machen sich auf den Weg, den wahren Ursprung des Tangos zu entdecken, der um 1850 in Finnland entstanden sein soll. C Tango-seeliges Roadmovie Weil der Vater verschwunden ist, versammelt sich die ganze Familie im Haus der Eltern. Schon bald reißen alte Wunden auf. C Bissiges Familiendrama Eigentlich waren es finnische Hirten, erzählt uns Aki Kaurismäki zu Beginn des Films bierernst, die, um die Wölfe von ihren Herden fernzuhalten, Tango-Lieder anstimmten. Von da aus gelang er durch Auswanderer und Matrosen über Uruguay nach Argentinien, wo sich nun der Tango-Sänger Walter, der Bandoneon-Spieler Pablo und der Gitarrist Diego auf den Weg machen, um den Wahrheitsgehalt der skurrilen Theorie zu überprüfen. Und tatsächlich entdecken sie zwischen dörflichen Tanz-Dielen, endlosen Wäldern und mobilen Ein-Mann-Saunas den „Ur-Tango“, mit dessen heutigen Interpreten wie M.A. Numminen sie sich anfreunden. Vivian Blumenschein hat diese Entdeckungsreise in einem stimmungsvoll fotografierten Roadmovie festgehalten, dessen Zusammenklang aus finnischer Kauzigkeit und Tango-Sexapeal zu einer wunderbaren Hommage an die völkerverbindende Kraft der Musik verschmilzt. ROLF-RUEDIGER HAMACHER Sie alle tragen ihr Päcklein und ein Geheimnis mit sich herum: Die frisch von ihrem Mann Bill (Ewan McGregor) getrennte Barbara (Julia Roberts), ihre Schwestern Ivy (Julianne Nicholson) und Karen (Juliette Lewis), der Neffe, der Onkel und auch die eigene Mutter (Meryl Streep). Als sie sich im Elternhaus einfinden, liegen wegen des Verschwindens des Vaters (Sam Shepard), aber auch wegen der Tablettensucht der Mutter die Nerven eh schon blank. Aber es kommt noch schlimmer! Die zunehmende Dichte der dramatischen Einschläge ist tatsächlich bemerkenswert. Dennoch verliert der Film nie an Glaubwürdigkeit. Das hat die Theaterverfilmung der natürlichen Ausstrahlung der prominenten Besetzung, aber auch der gänzlich undramatischen Inszenierung von John Wells zu verdanken. CHRISTIAN MEYER IM AUGUST IN OSAGE COUNTY MITTSOMMERNACHTSTANGO D/FIN/ARG 2012 - Dokumentarfilm - Regie: Viviane Blumenschein Kamera: Björn Knechtel - Verleih: Neue Visionen Start: 13.3. Filmpalette USA 2013 - Komödie / Drama - Regie: John Wells - Kamera: Adriano Goldman mit: Meryl Streep, Julia Roberts, Ewan McGregor - Verleih: Tobis Start: 6.3. Cinenova, Metropolis, Rex Sucht Trost im Buch: Die Bücherdiebin Liesel Glaubwürdiger als das Original: Die inszenierte Verhandlung Widerworte Wo Kunst endet „Die Bücherdiebin“ von Brian Percival „Die Moskauer Prozesse“ von Milo Rau Ein kleines Mädchen entdeckt in den Grauen des Zweiten Weltkriegs die Kraft der Lektüre. C Nazidrama aus Kindersicht Ein Regisseur inszeniert Schauprozesse gegen russische Künstler neu, darunter der Fall „Pussy Riots“. C Doku über ein originelles politisches Theaterexperiment In seinem Roman „Die Bücherdiebin“ beschreibt Markus Zusak das Grauen der Nazidiktatur aus Sicht der neunjährigen Liesel, die in einer bayerischen Kleinstadt die Bücherverbrennungen erlebt, von ihrem Ziehvater für das Lesen fasziniert wird, und plötzlich klopft ein flüchtiger Jude an die Tür. Der Verfilmung gelingt die Verdichtung auf das Wesentliche. Sophie Nélisse verkörpert die Titelheldin grandios. Zerbrechlich und mit großen, neugierigen Augen verfolgt sie die menschlichen Abgründe und entdeckt zugleich die Lust am Lesen. Der Film vernachlässigt die verführerische, böse Macht der Worte. Doch er erzählt sanft brodelnd und für junge Menschen zugänglich von der Faszination, vom Schrecken und vom Sterben unter Hitlers Herrschaft. HARTMUT ERNST Fundamentalistische Orthodoxe in Russland sind davon überzeugt, dass die Mehrheit aller Russen so denkt wie sie. Die Politik sieht das ähnlich und unterstützt die zunehmend radikale Strömung. Das bekommen Künstler zu spüren, die dem kritisch begegnen. Regisseur Milo Rau nimmt sich dreier Schauprozesse an, bei denen Künstler fern von Rechtstaatlichkeit der Prozess gemacht wurde, und inszeniert sie neu. Nicht mit Schauspielern, sondern mit den tatsächlichen Gegnern. Vor allem aber als faire Verhandlung. Es fehlt der Einblick in die Kunstgegenstände, die Stein des Anstoßes sind. Trotzdem ist dieses Dokument eines Prozesses geglückt, in dem die Verteidigung nicht immer zielführend agiert, in dem sich die Kläger aber vor allem selbst entlarven. DIE BÜCHERDIEBIN USA/D 2013 - Drama - Regie: Brian Percival - Kamera: Florian Ballhaus mit: Sophie Nélisse, Geoffrey Rush, Emily Watson - Verleih: Fox Start: 13.3. Rex choices verlost 1 Paket bestehend aus 2 Karten, 1 Poster, 1 Füller, 1 Lesezeichen und der Romanvorlage. E-Mail bis 16.3. an [email protected], Kennwort: Bücherdiebin www.choices.de/heute-im-kino HARTMUT ERNST DIE MOSKAUER PROZESSE D 2013 - Dokumentarfilm - Regie: Milo Rau - Verleih: RealFiction Start: 20.3. Filmpalette 30 Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln FILMKUNSTKINO · Lübecker Str. 15 · 50668 Köln · Tel. 0221 – 12 21 12 · www.filmpalette –koeln.de AB 6. MÄRZ BELTR ACCHI – DIE KUNS T DER FÄL SCHUNG Arne Birkenstock porträtiert den Kunstfälscher Wolfgang Beltracchi. Er zeigt den charismatischen, zu sechs Jahren Gefängnis verurteilten Maler, der sich die Lücken im Werkverzeichnis großer Künstler wie Campendonk oder Ernst zunutze machte. Ein mitunter ironischer Einblick in den Kunstbetrieb (D 2013 • 101 Min.). SONDERPROGRAMM A F L O R E S TA D E J O N AT H A S – IM DUNKLEN GRÜN (OmU) Sergio Andrade führt seinen Helden Jonathas und dessen Bruder in ein Campingabenteuer ins ländliche Amazonasgebiet Brasiliens. Um der Amerikanerin Milly seine Zuneigung zu zeigen, macht sich Jonathas auf, Passionsfrüchte zu suchen – und verirrt sich im dunklen Grün des Dschungels (Brasilien 2012 • 99 Min.). MY BROTHER THE DEVIL AB 13. MÄRZ SASCHA M I T T S O M M E R N A C H T S TA N G O ( O m U ) Grünes Kino: DAS GRÜNE WUNDER – UNSER WALD TRANSMITTING OBERHAUSEN ON TOUR 2014 Laut Aki Kaurismäki kommt der Tango aus Finnland. Das sehen drei argentinische Tangomusiker anders und steigen in einen Flieger nach Helsinki, um dieser These auf den Grund zu gehen. Ein amüsantes musikalisches Roadmovie von Viviane Blumenschein – Preview mit Gästen am 10. März, 21h (ARG/FIN/D 2013 • 82 Min.) Christoph Hübner und Gabriele Voss begleiten den Jazzpianisten Joachim Kühn bei einem Musikprojekt nach Marokko. In Tangar entstehen die Aufnahmen für ein neues Album, die Kühn und seine Kollegen Ramon Lopez und Majd Bekkas auch zu Musikern ins Landesinnere führen (D 2013 • 87 Min.). am 11.3., 20h: Ein Dokumentarfilm von Jan Haft über das Leben der Waldtiere und der Natur in den deutschen Wäldern – anschl. Diskussion u.a. mit Horst Becker (MdL), Parlamentarischer Staatssekretär für die ländlichen Räume (D 2012 • 94 Min.). am 12.3., 20h mit Höhepunkten aus dem Deutschen Wettbewerb 2013, und am 26.3., 21.30h mit einer Auswahl aus dem Internationalen Wettbewerb 2013. u.a. mit dem Hauptpreisträger „Ziegenort“ von Tomasz Popakul. painting movies: MAX ERNST – MEIN VAGABUNDIEREN, MEINE UNRUHE am 17.3., 20 Uhr: Ein schon klassischer Dokumentarfilm von Peter Schamoni über Leben und Werk des Künstlers Max Ernst (1891-1976), mit einer Fülle an Archivmaterial und neu gedrehten Aufnahmen von Originalschauplätzen seiner Biografie (D 1991 • 100 Min.). homochrom: MY BROTHER THE DEVIL BELTRACCHI – DIE KUNST DER FÄLSCHUNG DIE MOSK AUER PROZESSE AB 20. MÄRZ DIE MOSK AUER PROZESSE (OmU) Im Moskauer Sacharow-Zentrum versammelte Milo Rau Protagonisten der Prozesse um Pussy Riot und zwei umstrittene Ausstellungen. Der Regisseur lässt sie mit offenem Ausgang neu verhandeln. Auf der Bühne stehen dabei nicht Schauspieler, sondern Akteure aus dem realen, politischen Leben (D 2014 • 86 Min.). JOURNEY TO JAH am 18.3., 21h: Das vielfach prämierte Regiedebüt von Sally El Hosaini über die Brüder Mo und Rashid im Londoner Problemviertel Hackney. Rashids erwachende Sexualität provoziert unvorhergesehene Ereignisse, die jedoch das enge Band der Bruderschaft zu zerreißen drohen (GB 2012 • 111 Min.). Köln im Film: SASCHA am 19.3., 18h anlässlich der Ausstellung „Drunter und Drüber: Der Eigelstein“: Gefühlschaos am Eigelstein: In seinem Kinodebüt erzählt Regisseur Dennis Todorovic gekonnt vom Liebesleid eines jungen Schwulen mit montenegrinischen Wurzeln (D 2010 • 102 Min.). Filmpalette & Film-Dienst präsentieren ausgezeichnetes Kinder- und Jugendkino. Moritz Springer und Noël Dernesch begleiten zwei Musiker in ihre Wahlheimat Jamaika: Der Deutsche „Gentleman” Tilmann Otto und der Italiener Alborosie fanden dabei einen Ort, der sich stark von dem Bild unterschied, das der Rest der Welt vom Ursprungsland von Rastafari und Reggae hatte (D 2013 • 91 Min.). I N S A R M AT I E N Sarmatien – antikes Reich zwischen Weichsel, Wolga, Ostsee und Schwarzem Meer, einst die Mitte Europas, nun aus unserem Blick nahezu verschwunden. Volker Koepp entdeckt diese Region neu, folgt den Gedichten Bobrowskis und den großen Flüssen bis zum Kurischen Haff (D 2013 • 122 Min.). AB 27. MÄRZ MY SWEET PEPPER L AND (OmU) Ein kurdischer Western von Hiner Saleem: Schauplatz ist ein Provinznest im Niemandsland zwischen Iran, Irak und der Türkei. Polizeichef Baran kämpfte dort gegen einen korrupten Stammesfürsten – und lernt die Lehrerin Govend kennen – Premiere am 12. März, 20.30h (Irak/F/D 2013 • 95 Min.). Skurrile Charaktere, schräge Gags und ein sympathischer Appell gegen Geld und Machtgier Ella und das große Rennen Ab 9. März Ein Film von Taneli Mustonen (FIN 2012 • 81 Min. • FSK: frei o.A.) Film-Kritik Wie neu geboren: Der Zwilling redet Tacheles Kommt vom Weg ab: Jonathas (Begê Muniz) Politiker von Sinnen Verloren „Viva la Libertà“ von Roberto Andò „A Floresta de Jonathas – Im dunklen Grün“ von Sergio Andrade Ein zerknirschter Politiker taucht unter und wird von seinem Zwillingsbruder ersetzt. C Satirische Gesellschaftskomödie Jonathas lebt mit seiner Familie im Amazonas-Gebiet. Während eines Campingtrips verirrt er sich. C Stimmungsvolles Dschungelabenteuer Als italienischer Oppositionsführer sieht sich Enrico Oliveri mit sinkenden Umfragewerten und Anfeindungen aus den eigenen Reihen konfrontiert. Also taucht er kurzentschlossen ab nach Paris zu einer Freundin. Seine Partei sucht in der Not seinen Zwillingsbruder auf, einen geistreichen Freigeist und Philosophen. Der übernimmt das Amt und stößt mit seiner unorthodox offensiven Ehrlichkeit nicht nur den Journalisten vor den Kopf. Toni Servillo („La Grande Bellezza“) verkörpert die Zwillinge und changiert erhaben zwischen Melancholie und Schalk. Die wohltemperierte Leichtigkeit raubt diesem Werk zugleich ein Stück Relevanz, doch reicht dies immer noch zu einer warmherzig inszenierten Gesellschaftskomödie mit satirischen und philosophischen Spitzen. HARTMUT ERNST Zusammen mit seinem Bruder Juliano kümmert sich Jonathas um einen Obstund Gemüsestand an einer Landstraße, manchmal geht er auch mit seinem Vater zur Ernte. Der leichtlebige Juliano überredet ihn zu einem Campingwochenende. Dort verliebt er sich in die Amerikanerin Milly. Als er vom Weg abkommt, verirrt er sich. Nach der Hälfte des Films wird die ruhige Milieustudie zu einem kontemplativen Abenteuer, das Jonathas im Urwald zeigt – zunehmend verzweifelt und von Halluzinationen heimgesucht. Die vage an einen authentischen Fall angelehnte Geschichte erinnert im zweiten Teil entfernt an die Filme des Thailänders Apichatpong Weerasethakul („Uncle Boonmee“), ohne dessen faszinierende Entrücktheit ganz zu erreichen. CHRISTIAN MEYER VIVA LA LIBERTÀ Italian National Syndicate of Film Journalists 2013: Bestes Drehbuch I 2013 - Komödie - Regie: Roberto Andò - Kamera: Maurizio Calvesi - mit: Toni Servillo, Valerio Mastandrea, Valeria Bruni-Tedeschi - Verleih: Arsenal Start: 27.2. Odeon A FLORESTA DE JONATHAS – IM DUNKLEN GRÜN BRA 2012 - Drama - Regie: Sergio Andrade - Kamera: César Yure - mit: Begê Muniz, Francisco Mendes, Viktoryia Vinyarska - Verleih: Bildkraft Start: 6.3. Filmpalette Trügerischer Zusammenhalt: Christine, Uwe und Töchterchen Clara Eine Begegnung zwischen britischem Humor und bitterem Ernst Drama Familie Vergeben lernen „Die Frau des Polizisten“ von Philip Gröning „Philomena“ von Stephen Frears In einer Kleinstadt lebt eine glückliche Kleinfamilie. Doch was wie Liebe aussieht, ist ein Geflecht aus Abhängigkeiten, Macht und Gewalt. C Intensiv erzähltes Familiendrama Eine ältere irische Dame macht sich auf die Suche nach ihrem Kind, das ihr im Kloster kurz nach der Geburt weggenommen und zur Adoption freigegeben wurde. C Warmherzige Tragikomödie Ebenso wie seine Kloster-Dokumentation „Die große Stille“ ist Philip Grönings erster Film seit neun Jahren knapp drei Stunden lang. Diese Zeit nimmt sich der Regisseur, um die Mechanismen häuslicher Gewalt genau zu untersuchen. Aufnahmen von großer Zartheit stehen Alltagsereignissen, aber auch psychischem und physischem Missbrauch gegenüber. Eingeteilt in über 50 Kapitel, erzählt der Film von einer Entwicklung, die immer mehr außer Kontrolle gerät. Der Widerspruch, dass Zärtlichkeit neben Gewalt steht und Alltag neben Ausnahmezustand, transportiert die elliptische Erzählweise in schockierender Weise. Ein eindringlicher Film, der in seiner Intensität an die Filme des leider fast vergessenen Deutsch-Iraners Sohrab Shahid Saless („Utopia“, „Rosen für Afrika“) erinnert. CHRISTIAN MEYER Als die junge Philomena sich das erste Mal verliebt, hat dies schwerwiegende Konsequenzen – unaufgeklärt und unerfahren wird sie schwanger und daraufhin ins Kloster geschickt. Doch die Nonnen dort lassen die gefallenen Mädchen ihre Verachtung spüren und für ihre „Vergehen“ hart arbeiten. Die geborenen Kinder werden nicht nur den Müttern weggenommen, sondern sogar für einen hohen Preis an wohlhabende Familien verkauft. Nach vielen Jahren des Schweigens beschließt Philomena, mittlerweile eine patente alte Lady, sich auf die Suche nach ihrem Sohn zu machen, mit Hilfe eines Journalisten. Frears gelingt mit einem schweren Thema, basierend auf einer wahren Geschichte, ein mitreißender Publikumsfilm, dessen warmherzige Komik durchweg überzeugt. SILVIA BAHL PHILOMENA DIE FRAU DES POLIZISTEN D 2013 - Drama - Regie: Philip Gröning - Kamera: Philip Gröning - mit: Alexandra Finder, David Zimmerschied, Pia Kleemann - Verleih: 3L Start: 20.3. Filmhaus www.choices.de/heute-im-kino GB 2013 - Komödie / Drama - Regie: Stephen Frears - Kamera: Robbie Ryan mit: Dame Judi Dench, Steve Coogan, Michelle Fairley - Verleih: Universum Start: 27.2. Cinenova, Odeon, Weisshaus 32 Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln culture club präsentiert: Kino-Café „Der Jahrhundertfälscher.” Vanity Fair „Ich habe eine so einfühlsame Täuschung noch nie gesehen. Beltracchi ist ein genialer Klon von Max Ernst.” präsentiert: Lieblingsfilm DA GEHT NOCH WAS MODERNE ZEITEN (OV) Sie sprechen seit Jahren nicht miteinander: Conrad (Florian David Fitz) und sein Vater Carl (Henry Hübchen). Als die Mutter mit dem Vater Schluss macht, muss sich Conrad um das gedemütigte Familienoberhaupt kümmern. Beide Männer trotzen einander, die Folgen sind äußerst turbulent. Tragikomische Komödie über einen holprigen familiären Neuanfang – und über wahre Werte. Der französische Cellist Gautier Capuçon hat sich als Lieblingsfilm Chaplins 1936 gedrehtes Meisterwerk über den modernen Menschen in den Fängen einer unbarmherzigen Arbeitswelt gewünscht. In seiner Figur des Tramps muss Chaplin in einer Fabrik wie ein Roboter arbeiten und dreht durch. Dann lernt er ein armes Mädchen kennen, das Sängerin werden möchte. Der Spiegel „Ist er ein Rockstar?” culture club Werner Spieß, Kunsthistoriker Ein Film von Arne Birkenstock UCI Kinowelt Hürth Theresienhöhe 1, Hürth-Park Karten: 02233 79 91 23 Filmforum im Museum Ludwig Bischofsgartenstr. 1, Köln Karten an der Kinokasse www.beltracchi.senator.de choices verlost 3x2 Karten. E-Mail bis 23.3. an [email protected], Kennwort: „Da geht noch was“ AB 6. MÄRZ IM KINO! Mi 2.4. 14.30 Uhr choices verlost 3x2 Tickets, E-Mail bis 9.3. an [email protected], Kennwort: „Chaplin“ So 16.3. 15 Uhr Hintergrund Verloren vereint: Apple und ihre Mutter Sie sind doof „Alles inklusive“ von Doris Dörrie Doris Dörrie erzählt von der Entfremdung und der Hoffnung auf Wiederannäherung einer Mutter und ihrer Tochter. C Schwerelos inszenierte Tragikomödie Doris Dörrie verfilmt Doris Dörrie. Die Regisseurin adaptiert mit ihrem neuen Kinofilm ihren Roman aus dem Jahr 2013. Eine Geschichte über die zerrüttete Beziehung der blauäugigen Apple (Nadja Uhl) zu ihrer Mutter Ingrid (Hannelore Elsner). Eine Geschichte, die Ende der 1960er Jahre beginnt, als sich deutsche Blumenkinder im spanischen Torremolinos frei liebten. Ingrid, davon erzählen Rückblicke, war solch ein Blumenkind. Unbedarft, sorglos und frei. Frei von der Gesellschaft, frei von Verantwortung. Das legt Ingrid auch nicht ab, als sie Apple auf die Welt bringt. Heute, dreißig Jahre später, ist ihre Tochter befallen von Selbstzweifeln und befindet sich ungebremst auf der Suche nach Halt. Ihr einziger treuer Gefährte heißt Dr. Sigmund Freud und ist ein Hund. Während Apple ihre Mutter nach deren Hüft-Operation nach Torremolinos verdonnert, wo Ingrid inmitten von Sauf- und Party-Wahn schicksalhafte Begegnungen mit einem prolligen Deutschen (Axel Prahl), einem afrikanischen Flüchtling (Elton Prince) und einem Transvestiten (Hinnerk Schönemann) hat, begegnet Apple daheim in Deutschland dem Tierarzt Dr. Fellborn (Fabian Hinrichs). Traurig-hysterisch getrieben, meint sie schon bald, in ihm die Geborgenheit zu finden, die sie so schmerzlich vermisst. Was inspiriert tragikomisch beginnt, verliert sich gelegentlich in einem Zuviel an Konflikten, Konstellationen und nicht zuletzt auch an Spielzeit. Jedoch, wer Doris Dörrie mag, dem wird es gefallen. Gewohnt warmherzig begleitet sie ihre Figuren durch die Lebenskrise, findet frechen Witz in der Tragik und Melancholie im kleinen Glück. Gelungen fängt sie hier den Geist der Alt-68er ein, der sich rückblickend dramatisch verformt und von Apple trefflich entschlüsselt wird, wenn sie über Ingrid sagt: „Meine Mutter glaubt nicht an materielle Dinge. Aber nur, weil sie immer pleite ist.“ So schwebt Dörries Drama dahin mit frecher Ironie, pointierten Denkanstößen und mit Sätzen, die man sich merken will. Sätze, die fallen, wenn Ingrid den plumpen Annäherungsversuchen ihrer Urlaubsbekanntschaft mit einem schlichten und zugleich knackig direkten „Sie sind doof“ kontert. Was diesen Film spürbar bereichert, ist Nadja Uhl, die auf der Leinwand seit „Sommer vorm Balkon“ aufs Sträflichste von Herausforderungen verschont blieb. Hier darf sie sich erneut beweisen als liebenswert naives Mädchen (wie du und ich), blauäugig, verzweifelt, offen für die Hoffnung an das Gute und dabei immer etwas drüber. Und sie hat sichtlich Spaß daran. Abgesehen davon ist die Besetzung insgesamt gelungen in dieser schwerelos inszenierten Tragikomödie, die sich mal lebensnah, mal surreal gibt, mal federleicht, mal konstruiert. Ein bewölkt optimistisches Drama über Verlorenheit, Einsamkeit, Sehnsucht und über den festen Glauben an das Glück. HARTMUT ERNST ALLES INKLUSIVE D 2014 - Komödie - Regie: Doris Dörrie - Kamera: Hanno Lentz - mit: Hannelore Elsner, Nadja Uhl, Hinnerk Schönemann - Verleih: Constantin Start: 6.3. Rex ALLES INKLUSIVE – Am Rande An der andalusischen Costa del Sol, vor den Toren Málagas, liegt die 70.00-Einwohner-Stadt Torremolinos. In „Alles Inklusive“ spielt diese Stadt eine Art Doppelrolle: als Rückzugsort der Hippies und Hort der Freien Liebe in den Sechzigern und als zubetoniertes Urlaubsziel der Pauschaltouristen in der Jetztzeit. Doris Dörrie ist nicht die erste Künstlerin, die Torremolinos als Kulisse wählte. In seinem 1971 erschienenen Roman „The Drifters“ (deutsch: „Die Kinder von Torremolinos“) erzählt James Michener die Geschichte einiger junger Aussteiger, die unter anderem in Torremolinos ihr Glück suchen. Und in Pablo Bergers („Blancanieves“) 2003 erschienener Komödie „Torremolinos 73“ wird ein Ehepaar unfrei- Mit Filmtrailer, Hintergrund, Interview, Portrait ... 35 willig zu Pornodarstellern und dreht schließlich einen Porno, der – so der Mann – an den jungen Ingmar Berman erinnert – der Titel: „Torremolinos 73“. Und dann gab es da noch das textbasierte Computerspiel „Terrormolinos“ (erschienen 1985 unter anderem für den Commodore 64). Die Handlung des Adventures war denkbar einfach: Der Held macht in „Terrormolinos“ Pauschalurlaub und muss zehn Fotos schießen, um zu beweisen, wie schön der Urlaub war… Aussteigen, den Horizont erweitern oder am Buffet den Bauch vollschlagen: Das Reisen hat viele Gesichter, und für alle steht Torremolinos. JON WITTE www.choices.de/heute-im-kino Film-Kritik Tina hoch zu Ross Hungert für den Herrn: Maria (Lea van Acken) Hüa Hex! Tödliche Fundamente „Bibi & Tina“ von Detlev Buck „Kreuzweg“ von Dietrich Brüggemann In diesem Spin-off zu Bibi Blocksberg verbringt die kleine Hexe ihre Ferien auf dem Reiterhof. C Sonniges Ferienabenteuer Maria steht kurz vor der Firmung. Für sie ist der Glaube wichtiger als für ihre Altersgenossen. C Streng inszeniertes Religions-Drama 2007 inszenierte Detlev Buck „Hände weg von Mississippi“ und wandte sich damit erstmals einem jungen Publikum zu. Kinder und Pferde scheinen es dem Regisseur („Karniggels“, „Knallhart“, „Die Vermessung der Welt“) angetan zu haben, denn auch „Bibi & Tina“ geizt nicht mit reitenden Zweibeinern und wiehernden Huffüßlern. Die junge Hexe Bibi Blocksberg (Lina Larissa Strahl) verbringt in diesem Ferienabenteuer den Urlaub mit ihrer besten Freundin Tina (Lisa-Marie Koroll) auf dem Pferdehof. Dort erwartet die beiden so manche Herausforderung, die ihre Freundschaft auf die Probe stellt. Charly Hübner und Michael Maertens ergänzen das Cast in diesem sommerlichen Kinder- und Jugendspaß, der auf der gleichnamigen Zeichentrickserie basiert. Marias Familie gehört einer fundamentalistischen Bruderschaft an. Die strenge Auslegung der Bibel nimmt sie sehr ernst. Der Glaube gibt ihr Halt, und in der Idee des Opfers erkennt sie einen Sinn für ihr junges Leben. Allmählich formt sich der Wunsch, sich für ihren entwicklungsverzögerten Bruder, der nicht spricht, zu opfern. Ihre Umwelt bemerkt den inneren Wandel nicht. Nach seinen leicht inszenierten Filmen „Renn, wenn Du kannst“ und „3 Zimmer, Küche, Bad“ wird Brüggemann beim neuen Thema sehr streng: In 14 Kapiteln, entsprechend den Stationen des Kreuzwegs, jeweils in einer Einstellung gefilmt, begleitet er seine junge Protagonistin auf ihrem Weg. Maria wächst einem ans Herz, Familie und Kirche kommen nicht so gut weg. Ganz ohne Polemik entlarven sich die Ideologen mit ihrer perfiden inneren Logik selbst. CHRISTIAN MEYER HARTMUT ERNST KREUZWEG BIBI & TINA konnte vor Redaktionsschluss nicht gesehen werden D 2013 - Kinderfilm - Regie: Detlev Buck - Kamera: Marc Achenbach - mit: Lina Larissa Strahl, Lisa-Marie Koroll, Ruby O. Fee - Verleih: DCM Start: 6.3. Metropolis, Rex Berlinale 2014: Bestes Drehbuch D 2014 - Drama - Regie: Dietrich Brüggemann - Kamera: Alexander Sass mit: Lea van Acken, Franziska Weisz, Florian Stetter - Verleih: Camino Start: 20.3. Knallbunt und mittendrin: Der Lobby Boy und die Geliebte (Saoirse Ronan) Wenn der Berg ruft, dann muss Lama aufi Hände weg vom Lobby Boy Hallenfuzzi als Alpinist „Grand Budapest Hotel“ von Wes Anderson „Cerro Torre – Nicht den Hauch einer Chance“ von Thomas Dirnhofer Concierge & Lobby Boy eines Grandhotels fliehen vor gierigen Erben durch ein fiktives Osteuropa der 1930er Jahre. C Skurrile Komödie a la Wes Anderson Hallenkletterer David Lama erntete viel Spott, als er verkündete, den Cerro Torre freikletternd erklimmen zu wollen. C Mitreißende Bergsteigerdoku In Wes Andersons neustem Film geht es um Mord, Kunstraub und vor allem um Gustave H. Er ist Concierge in einem Grandhotel in den Bergen, irgendwann in einer Zeit zwischen Faschismus und Kommunismus. Als Stammgast Madame D. Gustave ein wertvolles Gemälde vermacht, muss er vor ihrer gierigen Sippe fliehen. Wes Anderson serviert stilistischen Augeschmaus, er spielt mit Filmformaten und findet nach dem melancholischen „Moonrise Kingdom“ zurück zu seiner bunten Bildsprache. Statt Grübeleien gibt es Slapstick-Einlagen und viel Wortwitz, bzw. Namenswitz, denn der Regisseur zeigt in diesem Film viel Freude an der deutschen Sprache. Dieser Film ist spaßig, irre, verspielt und, wie immer, sehr schräg. NINA HEINRICHS Der 1990 geborene Kletter-Shooting-Star David Lama wollte den eisverkrusteten Cerro Torre in Patagonien unbedingt frei erklettern. In der Branche als Hallenfuzzi belächelt, gelingt ihm im dritten Anlauf tatsächlich das scheinbar Unmögliche. Dirnhofers Dokumentation zerfällt in drei Teile. Zunächst beleuchtet er die Geschichte des Cerro Torre und erster Besteigungsversuche, dann widmet er sich den beiden fehlgeschlagenen Versuchen Lamas, um im letzten Drittel schließlich den tatsächlichen Aufstieg zu dokumentieren. Dann entfaltet er einen Schwindel erregenden Sog, der die Zuschauer hautnah bei der abenteuerlichen Klettertour dabei sein lässt. Sensationelle Aufnahmen aus verschiedensten Blickwinkeln summieren sich zu einem perfekt montierten Nervenkitzel. FRANK BRENNER GRAND BUDAPEST HOTEL CERRO TORRE – NICHT DEN HAUCH EINER CHANCE USA/D 2013 - Komödie - Regie: Wes Anderson - Kamera: Robert Yeoman - mit: Ralph Fiennes, F. Murray Abraham - Verleih: Fox Start: 6.3. Metropolis, Odeon, OFF Broadway A 2013 - Dokumentarfilm - Regie: Thomas Dirnhofer Kamera: Thomas Dirnhofer, Lincoln Else, Günther Göberl, Franz Hinterbrandner, Christian Mitterbauer - mit: David Lama, Peter Ortner, Toni Ponholzer Verleih: Red Bull Start: 13.3. Cinenova choices verlost 3 Pakete bestehend aus 2 Freikarten, 1 Karte mit Cross Key Pin und 1 Poster. E-Mail bis 9.3. an [email protected], Kennwort: Grand Budapest Hotel www.choices.de/heute-im-kino 36 Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln Programmänderungen vorbehalten Kartenreservierung online www.rex-koeln.de Eintrittspreise Alle ggf. zzgl. 3D Zuschlag 3,00 € und/oder Überlängenzuschlag • Do Kinotag 4,00 €; Fr bis So und Feiertag 7,50 €; Mo bis Mi 5,00 € • KiFi/FaFi: Sonderpreise für Kinder- und Familienfilmvorstellungen Kinder bis 15 J. 4,00 € und begleitende Erwachsene 5,00 €; soziale Gruppen 3,50 € Kartenreservierung Online www.rex-koeln.de Am Ring ab 06.03. USA 2014 • Action • 103 Min. • R.: Noam Murro • D.: Sullivan Stapleton, Eva Green, Lena Headey • 18 J. Nach Xerxes‘ Sieg über König Leonidas wird die griechische Hauptstadt Athen das erste Eroberungsziel des brutalen Herrschers. General Themistocles sieht sich einer ganz besonde3D ren Gegnerin gegenüber: Artemisia. Sie ist die rücksichtslose und intrigante Anführerin der persischen Truppen und ihre Gier nach Rache an den Athenern macht sie umso gefährlicher. Bibi & Tina - Der Film ab 06.03. D 2013 • Kinderfilm • 101 Min. • R.: Detlev Buck • D.: Lina Larissa Strahl, Lisa-Marie Koroll, Charly Hübner, Max von der Groeben, Detlev Buck • o.A. Bibi Blocksberg, die freche Hexe, verbringt zusammen mit ihrer besten Freundin Tina wundervolle Sommertage auf dem Martinshof. Mit Vorliebe jagen die beiden auf ihren Pferden Amadeus und Sabrina durch die Prärie. Doch die Idylle wird jäh getrübt, als der zwielichtige Kakmann auftaucht, der dem Grafen von Falkenstein dessen wertvolles Fohlen Socke abluchsen will. Alles inklusive ab 06.03. DE 2014 • Komödie • 123 Min. • R.: Doris Dörrie • D.: Hannelore Elsner, Nadja Uhl, Hinnerk Schönemann • 12 J. Apple hat ihre Mutter nach Torremolinos zur Reha in ein all-inklusive-Hotel geschickt. Während die einstige Hippiefrau mit ihrer Vergangenheit im früheren Fischerdorf konfrontiert wird, fällt die Tochter zu Hause auf einen Tierarzt herein, der ihrem Mops namens Dr. Sigmund Freud eine neue Hüfte einsetzt. An Spaniens Küste treffen sich alle wieder, die Mama und ihr einstiger Lover, dessen Transen-Sohn und die unsichere Apple, die sich endlich ins Leben traut. Im August in Osage County ab 06.03. USA 2013 • Komödie • 121 Min. • R.: John Wells • D.: Meryl Streep, Julia Roberts, Ewan McGregor, Abigail Breslin, Chris Cooper, Juliette Lewis • 12 J. Der Familienpatriarch setzt seinem Leben ein Ende, ertränkt sich in der Nähe seines Herrenhauses inmitten einer Einöde in Oklahoma. Zurück lässt er seine unerbittliche und hasserfüllte Frau Violet, die an Zungenkrebs leidet und unter dem Einfluss schwerster Schmerzmittel steht. Wie eine schwarze Witwe in ihrem Netz wartet sie auf die Ankunft ihrer Töchter, die mit ihren Männern im Schlepptau zur Beerdigung anreisen und in das Haus zurückkehren, das sie einst nicht schnell genug verlassen konnten. Die Bücherdiebin ab 13.03. DE/USA 2013 • Drama • 132 Min. • R.: Brian Percival • D.: Sophie Nélisse, Geoffrey Rush, Emily Watson • 6 J. Liesel Meminger kommt, nach dem Tod ihres Bruders und der Verhaftung der Mutter, im Jahre 1938 bei Pflegeeltern in einer deutschen Kleinstadt unter. Ihr neuer Papa bringt dem aufgeweckten Kind Lesen und Schreiben bei. Bald stellt das Mädchen fest, dass „Wörter Leben sind“. Ihre Phantasie ermöglicht es ihr, den schlimmen Ereignissen, die um sie herum geschehen, zu entfliehen. Große Sorgen macht sie sich um Max, einen Juden, der in ihrem Keller Unterschlupf gefunden hat. Non-Stop Öffnungszeiten täglich ca. 15 Minuten vor der 1. Vorstellung Wir verzichten auf Produktwerbung vor unseren Filmen. Bitte kommen Sie pünktlich. Hohenzollernring 60 • 50672 Köln • www.rex-koeln.de 300: Rise of an Empire (dt.F. + engl. OV) Telefon (0221)72 24 36 • Mo - Fr ab 14:00, Sa/So und Feiertag mit Beginn der 1. Vorstellung ab 13.03. USA 2014 • Thriller • 106 Min. • R.: Jaume Collet-Serra • D.: Liam Neeson, Julianne Moore, Michelle Dockery • 12 J. Der altgediente, seit dem Tod seiner Tochter alkoholsüchtige Air Marshall Bill Marks tritt einen weiteren Routineflug über den Atlantik in einer vollbesetzten Passagiermaschine an, als ein allwissender Erpresser ihm auf seinem Sicherheitshandy eine hohe Geldforderung stellt - oder er ermordet alle 20 Minuten einen Fluggast. Fieberhaft fahndet der abgehalfterte Sicherheitsbeamte in Zivil nach einem möglichen Täter, verliert aber rasch Vertrauen von Crew und Flugsicherung, die ihn für den Flugzeugentführer halten. Pettersson & Findus - Kleiner Quälgeist, große Freundschaft ab 13.03. DE 2014 • Kinderfilm • 90 Min. • R.: Ali Samadi Ahadi • D.: Ulrich Noethen, Marianne Sägebrecht, Max Herbrechter • o.A. Auch wenn es Pettersson nicht zugeben mag, aber etwas einsam ist der alte Tüftler und Bastler schon auf seinem abgeschiedenen Hof mit ein paar Hühnern. Deshalb ist es ihm gar nicht so unrecht, als Nachbarin Beda eines Tages mit einem kleinen Kätzchen bei ihm auftaucht. Sofort weckt Findus, wie er ihn nennt, Vatergefühle bei Pettersson. Als sich herausstellt, dass der Kater sprechen kann, erleben die beiden fortan gemeinsam spannende Abenteuer. Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand ab 20.03. SE 2014 • Komödie • Länge n.n.b. • R.: Felix Herngren • D.: Robert Gustafsson, Iwar Wiklander, David Wiberg • FSK n.n.b. Allan Karlsson hat keine Lust auf das Feiern seines 100. Geburtstags und verschwindet klammheimlich aus dem langweiligen Altersheim in Pantoffeln und mit nur ein paar Münzen in der Tasche. Am Busbahnhof kommt er zufällig an einen Koffer voller Geld und macht sich ohne bestimmtes Ziel auf die Socken. Er findet neue Freunde und muss sich aber auch mit nicht gerade charmanten Ganoven auseinandersetzen. Auf Umwegen gelangt er nach Bali, wo er es sich unter Palmen gut gehen lässt. Mit 100 ist schließlich noch lange nicht Schluss. Lone Survivor ab 20.03. USA 2014 • Actiondrama • 122 Min. • R.: Peter Berg • D.: Mark Wahlberg, Taylor Kitsch, Emile Hirsch • 16 J. Marcus Lutrell und seine Navy-Seals-Kameraden werden im Zuge der Operation Red Wings 2005 nach Afghanistan geschickt. Sie sollen Talibanführer Ahmad Shah ausspähen und töten. Auf ihrer Mission in der Kunar Provinz treffen sie auf drei Ziegenhirten, die sie nach hitziger Diskussion nicht erschießen, sondern am Leben lassen. Ein Fehler, denn bald haben sie es mit 150 Talibankämpfern zu tun. Die Navy Seals stehen ihren Mann, liefern sich ein ausgedehntes Feuergefecht, doch haben sie gegen diese Übermacht keine Chance. Antboy - Der Biss der Ameise ab 27.03. DK 2014 • Komödie • 80 Min. • R.: Ask Hasselbalch • D.: Oscar Dietz, Nicolas Bro, Samuel Ting Graf • o.A. Pelle ist zwölf, schüchtern und wird von seiner Umwelt kaum wahrgenommen. Das ändert sich, als er eines Tages von einer genmanipulierten Ameise gebissen wird. Plötzlich ist Pelle stärker als sein fieser Sportlehrer, kann Wände hoch laufen und mit seinem Urin sogar Metall wegätzen. Mit Hilfe seines neuen Freundes, dem Comic-Nerd Wilhelm, wird Pelle schließlich zu Antboy, der die Menschheit vor allem Kriminellen beschützen soll. Das ist auch bitter nötig, denn eine widerwärtige Kreatur namens „Der Floh“ führt Böses im Schilde. Captain America 2: The Return of the First Avenger ab 27.03. USA 2013 • Action • Länge n.n.b. • R.: Anthony Russo, Joe Russo • D.: Chris Evans, Scarlett Johansson, Cobie Smulders • FSK n.n.b. Supersoldat Steve Rogers wird zusammen mit weiteren S.H.I.E.L.D-Soldaten gerufen, ein gekapertes Schiff zurückzuerobern. Doch dies ist nicht 3D nur der Beginn eines riesigen Komplotts, sondern auch der größten Gefahr, der sich Captain America bisher stellen musste. Ihm zur Seite steht dabei erneut Black Widow und erstmals The Falcon. Banklady ab 27.03. D 2013 • Drama • 118 Min. • R.: Christian Alvart • D.: Nadeshda Brennicke, Charly Hübner, Ken Duken • 12 J. In den frühen 1960er Jahren sorgte die erste Bankräuberin Deutschlands für Aufregung. Die 30-jährige Arbeiterin Gisela Werler erbeutete höflich, aber bewaffnet und in immer neuen Maskeraden 400.000 Mark, ein Rekord. Sie verliebt sich in ihren Komplizen, der als liebender Familienvater ein Doppelleben führt, und dennoch ihrem Charme verfällt. Die Polizei tappt lange im Dunkeln... Interesse an einer Sondervorstellung? Rufen Sie uns Mo.- Fr. zwischen 09:00 und 17:00 Uhr an: 0221 - 97 26 297 Film-Kritik Menschenrechtlerin Eren Keskin im friedlichen Protest Drei Jazzer auf Suche nach Inspiration und Improvisation Trauer verboten! Wichtig ist, wo man hingeht „Hêvî – Hoffnung“ von Yüksel Yavuz „Transmitting“ von Christoph Hübner Portrait von vier Kurdinnen, die auf unterschiedliche Weise für ihre kulturelle Identität kämpfen. C Beeindruckende Dokumentation über den kurdischen Widerstand Drei Jazzmusiker reisen durch Marokko und finden Inspiration für ihr neues Album. C Atmosphärische Doku über eine musikalische Reise Der Dokumentarfilm portraitiert vier kurdische Frauen, die sich, friedlich oder im bewaffneten Widerstand, gegen die Unterdrückung ihres Volkes engagieren und engagierten. Die Prominenteste unter ihnen, Sakine Cansiz, wird während der Dreharbeiten ermordet. Ihre Wegbegleiterinnen erinnern sich an die geachtete Freiheitskämpferin und blicken zurück auf Jahrzehnte von Repression, staatlich gelenkter Ausmerzung kultureller Identität, auf Entrechtung, Folter, Tod und Widerstand. Ein aktuelles Dokument über ein bis heute anhaltendes und nicht aufgearbeitetes Unrecht in der Türkei. Zugleich die beeindruckende Geschichte über Frauen im Kampf für die Freiheit. Und nicht zuletzt ein Film über die Last der Mütter in diesem traurigen Konflikt. HARTMUT ERNST Die drei Jazzmusiker Joachim Kühn, Majid Bekkas und Ramon Lopez reisen für einen Monat nach Marokko, wo sie ein Studio anmieten und eine CD aufnehmen wollen. Gastmusiker werden eingeladen, die Künstler selbst unternehmen Ausflüge hinaus in die Wüstendörfer und laden Einheimische ein zur Improvisation. Der Film folgt dem Unterfangen in gemächlichem Tempo. Dabei bleibt die Grenze zwischen Improvisation und Komposition im Unklaren. Doch es geht hier sowieso weniger um die Vermittlung von Wissen als primär um die Seele und den Geist des Augenblicks, den Regisseur Christoph Hübner stimmungsvoll einfängt und zu Szenen montiert, in denen er die Musik am liebsten selbst sprechen lässt. Eine sinnliche, abenteuerliche Reise für Jazzfans. HARTMUT ERNST HÊVÎ – HOFFNUNG TRANSMITTING TRK 2013 - Dokumentarfilm - Regie: Yüksel Yavuz - Kamera: Cemil Kizildag Verleih: Newa Film Start: 6.3. Filmhaus D 2013 - Dokumentarfilm - Regie: Christoph Hübner, Gabriele Voss Verleih: RealFiction Start: 13.3. Filmpalette Erleuchtet von Reggae und Jah: Gentleman Befremdlich: Der Deutsche und der Fremde Jamaikanischer Vibe In der Fremde „Journey to Jah“ von Noël Dernesch und Moritz Springer „Land in Sicht“ von Antje Kruska und Judith Keil Gentleman & Co. bieten Einblicke in des Reggaes reine Seele. C Musik-Doku Der Film begleitet drei Asylbewerber durch ihren Alltag in der ostdeutschen Provinz C Culture-Clash in Brandenburg Tilmann Otto reiste 1992 nach Jamaica. Ein Trip, der sein Leben veränderte. Hier, unter den Rastas, fühlte er sich geborgen, hier fand er, im Reggae, seine Musik. Aus Tilmann Otto wurde Gentleman, der Rest ist Geschichte. Die Dokumentation begleitet den Musiker, seinen Bandkollegen Alborosie und andere Weggefährten durch Jamaika und Europa. Sie äußern sich allesamt zur Seele des Reggaes, zur Spiritualität der Musik, zu ihrem Glauben an Jah und an die Freiheit. Zugleich problematisieren sie die Kriminalität in dem Land, die Macht der Drogenkartelle, die Homophobie und die deutsche Angst. Das alles eher pointiert anekdotisch als nachhaltig vertieft. Eine stylish montierte Reise durch das Land, ins Studio und auf die Bühne. HARTMUT ERNST Abdul aus dem Jemen, Brian aus Kamerun und Farid aus dem Iran sind in der Kleinstadt Brezig in Brandenburg gestrandet. Sie sind mitten in ihrem Asylverfahren und versuchen, sich in der neuen Umgebung zurechtzufinden. Das ist für einen Iraner im Fitnessstudio, einem jemenitischen Scheich im Gespräch mit Mitarbeiterinnen des Arbeitsamtes oder für einen Kameruner in Angesicht des örtlichen Spielmannszugs nicht immer leicht und oft befremdlich. Den Regisseurinnen gelingt es, dass man am Ende zwischen den Stühlen sitzt: Das „Deutsche“ kommt einem ebenso befremdlich vor wie das Fremde. „Land in Sicht“ ist ein Film, der für seine Protagonisten Empathie schafft, aber nicht in positiven Rassismus verfällt: So bleibt der Wertekanon des Scheichs bis zum Schluss zweifelhaft. CHRISTIAN MEYER JOURNEY TO JAH D/CH 2013 - Dokumentarfilm - Regie: Noël Dernesch, Moritz Springer Kamera: Marcus Winterbauer - mit: Gentleman, Alborosie - Verleih: Zorro Start: 20.3. Filmpalette www.choices.de/heute-im-kino LAND IN SICHT D 2013 - Dokumentarfilm - Regie: Judith Keil, Antje Kruska - Kamera: Marcus Winterbauer, Eva Katharina Bühler - Verleih: Basis Start: 13.3. Filmhaus 38 Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln Film-Kritik Gespräch zum Film Nimmt es mit Humor: Kunstfälscher Wolfgang Beltracchi Regisseur Arne Birkenstock, Foto: Wolfgang Ennenbach, Fruitmarket Kultur und Medien GmbH Eine Art Gaunerkomödie Genie und Marktsinn „Beltracchi – Die Kunst der Fälschung“ von Arne Birkenstock Arne Birkenstock über „Beltracchi – Die Kunst der Fälschung“ Wolfgang und Helene Beltracchi wurden im Herbst 2011 wegen Betrugs verurteilt. Er hatte Bilder gefälscht, seine Frau hat sie verkauft. C Humorvolle Beleuchtung eines Kunstskandals Arne Birkenstock, Jahrgang ’67, arbeitet als Autor, Regisseur und Produzent von Filmen wie „Chandani und ihr Elefant“ oder „Sound of Heimat“. Gut gelaunt erzählt der verurteilte Wolfgang Beltracchi in seinem Anwesen in Südfrankreich, wie er zum Gemäldefälscher wurde. Dass er damit viel Geld verdient hat, sieht man im Bildhintergrund. Seine Arbeitstechniken zeigt er wenig später freimütig in seinem Atelier in Köln, das er nach seinem Haftantritt im offenen Vollzug tagsüber nutzen darf. Zu Wort kommen neben Beltracchi mit seinen charmant großspurigen Kommentaren auch Galeristen, Sammler und Kunstexperten, Betrogene und Nutznießer. Neben der Reflexion über Kunst im Allgemeinen und Innovation, Genie und Handwerk im Speziellen wird auch das System des Kunstmarkts, das solche Fälscherkarrieren ermöglicht, unter die Lupe genommen. CHRISTIAN MEYER choices: Herr Birkenstock, wie kamen sie auf die Idee zu diesem Film? Arne Birkenstock: Ich habe Wolfgang und Helene Beltracchi durch die Vermittlung meines Vaters, der ihr Anwalt im Strafprozess war, nach ihrer Verurteilung im Herbst 2011 kennengelernt. Sie hatten damals mehrere Anfragen für Filme, TV-Sendungen und Bücher. Sie haben alle diese Angebote in Ruhe geprüft und sich dann, was den Film angeht, zum Glück für mich und mein Team entschieden. BELTRACCHI – DIE KUNST DER FÄLSCHUNG D 2013 - Dokumentarfilm - Regie: Arne Birkenstock - Verleih: Senator Start: 6.3. Cinenova, Filmpalette, OFF Broadway Jack Ryan: Shadow Recruit USA 2013 - Action / Thriller - Regie: Sir Kenneth Branagh - Verleih: Paramount Chris Pine überzeugte bisher vor allem als neuer Captain Kirk auf der Enterprise. Nun tritt er erneut in die Fußstapfen großer Vorbilder: Nach Alec Baldwin, Harrison Ford und Ben Affleck verkörpert Pine den CIA-Agenten Jack Ryan. Der will sich eigentlich zurückziehen. Doch daraus wird nichts: Ein russischer Oligarch plant, das westliche Finanzwesen zu sabotieren. Agententhriller. HE Start: 27.2. Metropolis, Rex Mitgift – Ostdeutschland im Wandel D 2014 - Dokumentarfilm - Regie: Roland Blum - Verleih: Film Kino Text Die Wiedervereinigung aus ökologischer Sicht: Regisseur Roland Blum schnappt sich kurz nach dem Mauerfall die Kamera und dokumentiert, was in der DDR im Argen liegt und welche besorgniserregenden Altlasten sie hinterlässt. 2013 wiederholte er seine filmische Reise durch die neuen Bundesländer. Doku über Umweltaktivisten in der maroden DDR und über unschöne Vermächtnisse. HE Start: 6.3. Odeon Mit Filmtrailer, Hintergrund, Interview, Portrait ... 39 Wie konnten sie die Dreharbeiten mit dem angeklagten Ehepaar realisieren? Nach der Urteilsverkündung wurden die Beltracchis aus der Untersuchungshaft entlassen, und es vergingen ein paar Monate bis sie ihre Haftstrafe im Offenen Vollzug antreten mussten. In dieser Zeit konnten wir mit ihnen auch außerhalb von Köln drehen, insbesondere in ihren Häusern in Freiburg und Frankreich, die ja vor der Pfändung standen. Nachdem beide Anfang 2012 ihre Haftstrafe antraten, konnten wir mit den beiden nur noch tagsüber und auch nur noch in Köln bzw. in Bergisch Gladbach drehen. Es gibt das Genre der Künstlerdoku, und sie zitieren ja auch Peter Schamonis Max Ernst-Film. Hatten sie Vorbilder, oder erfordert eine KunstFälscher-Doku noch mal einen ganz anderen Ansatz? Ein Künstlerporträt wie über Max Ernst oder Gerhard Richter hätte ich in diesem Fall unangemessen gefunden. Aber natürlich gibt es eine ganze Reihe Szenen, die diesem Genre recht nah kommen, etwa die Atelierszenen, wo wir sehen, wie Beltracchi gearbeitet hat und ihn bei seiner Kunstfertigkeit erleben. Ich habe das Ganze eigentlich immer als eine Art von Gaunerkomödie betrachtet. Ahnten Sie, wie unterhaltsam Wolfgang Beltracchi sein würde? So ganz genau weiß man das vorher nie, denn viele Protagonisten wirken in Vorgesprächen ganz natürlich und sind dann ganz schüchtern oder steif, sobald eine Kamera ins Spiel kommt. Wolfgang Beltracchi war tatsächlich ein ungemein dankbarer Protagonist. Nicht nur, weil er unterhaltsam ist, sondern auch, weil er sich nicht verstellt hat und sehr authentisch rüberkommt. Man erlebt seine guten, aber auch seine schlechten Seiten doch sehr nah: Einerseits den Witz, den Charme und seine Pfiffigkeit, andererseits aber auch eine gewisse Hybris und Großspurigkeit. Am Ende bleibt das Gefühl eines Kavaliersdeliktes ... Das wundert mich. Beltracchis Ansicht, wonach seine Fälschungen womöglich besser oder wertvoller seien als die Originale selbst, wird im Film deutlich entgegengetreten. Die Kunsthändler und Sammler erklären darin ganz gut, was ein Bild verliert, wenn sich herausstellt, dass es nicht das ist, wofür es gehalten wurde. Und der Ausschnitt mit Max Ernst verdeutlicht, dass ein künstlerischer Prozess sehr viel mit Fragen, Ausprobieren und Suchen und manchmal auch mit der Angst vor der leeren Leinwand zu tun hat. INTERVIEW: CHRISTIAN MEYER Lesen Sie die Langfassung unter: www.choices.de/gespraech-zum-film www.choices.de/heute-im-kino Festival Der Fotograf und sein Model: Michelangelo Antonionis „Blow Up“, Foto: Neue Visionen Krise der Beweiskraft Eine Filmreihe untersucht das Thema Fotografie im Spielfilm In einer der bedeutendsten Texte zur Fotografie – Roland Barthes’ Essay „Die helle Kammer“ von 1980 – unterscheidet der französische Philosoph zwischen den Konzepten des Studiums und des Punctums. Ersteres bezeichnet den objektiven Zugang, der es dem Betrachter ermöglicht, allgemeine Zusammenhänge und Hintergründe zu erkennen, eine Mimik zu deuten oder einen Handlungsablauf zu erahnen. Punctum hingegen bezeichnet den Teil einer Fotografie, der eine ganz subjektive Ergriffenheit beim Betrachter auslöst. Nicht nur der erste Film der Reihe „Filmblicke auf die Fotografie: Fotografie im Spielfilm von den 1960ern bis heute“, die vom 13. März bis zum 10. Juli im Filmforum zu sehen ist, lotet das Spektrum zwischen diesen beiden Begriffen aus: Michelangelo Antonioni begleitete 1966 in seinem im „Swinging London“ angesiedelten Klassiker „Blow Up“ einen arroganten Modefotografen, der daran verzweifelt, in einem seiner Fotos etwas zu sehen, was kein anderer sieht und was auch in der Realität nicht da ist: eine Leiche. Antonionis elegant erzählte Kritik an der Beweiskraft der Fotografie leitet die Reihe mit einer Einführung zur „Krise des Sehens“ ein (13.3.). An acht Abenden werden jeweils um 19 Uhr Filme zum Thema gezeigt. Als Vorfilm gibt es jeweils eine Einführung und thematisch passende WDR-Dokumentationen von der Photokina aus den Jahren 1966 bis 2012. Peter Watkins’ „Privilege“ von 1967 zeigt anhand eines Starkults, wie Fotografie und Film Wirklichkeit erst entstehen lassen. Die Zukunftsvision um einen Popsänger ist als Mockumentary inszeniert und bezieht damit eine weitere Ebene zum Thema Wirklichkeitskonstruktion mit ein. Der Kölner Filmkritiker Daniel Kothenschulte gibt eine Einführung zu dem selten gezeigten Film (17.4.). Die Handlung von „Privilege“ ist in der nahen Zukunft angesiedelt. Am 8.5. läuft Helke Sanders „Die allseitig reduzierte Persönlichkeit“ von 1977. Eine Gruppe von Fotografinnen soll Berlin dokumentieren. Als das Ergebnis aber gar nicht typische „Frauenthemen“ zeigt, ist der Auftraggeber verärgert. Helke Sander wird an dem Abend über ihren Film sprechen. Am 28. Mai ist „Blood Simple“ von den Coen-Brüdern zu sehen. In ihrem Debüt von 1984 zieht ein gefälschtes Foto fatale Konsequenzen nach sich. Das Beweisfoto spiegelt also nicht eine vergangene Wirklichkeit, sondern begründet erst die zukünftige Wirklichkeit. „High Art“ (1998) von Lisa Cholodenko („The Kids are All Right”) erzählt von einer Fotografin und ihrer Freundin, die sie für ihre Arbeit instrumentalisiert. Cholodenko thematisiert in ihrem eleganten Erotikfilm den weiblichen Blick und die Frau als Objekt ebenso wie die Kunstszene. In Christopher Nolans rückwärts erzähltem „Memento“ aus dem Jahr 2000 dient die beinahe schon archaisch anmutende Polaroidkamera dem Protagonisten als Gedächtnisprothese. Tatsächlich überlagern die Fotografien aber zunehmend die Reste seiner Erinnerung (27.6.). Zur Abschlussveranstaltung am 10. Juli wird Angela Schanelecs Film „Marseille“ von 2004 gezeigt. Die Protagonistin – eine Fotografin – nähert sich der fremden Stadt über die analoge Fotografie – ohne Geschwindigkeit und Überfluss des Digitalen. Die Regisseurin ist anwesend. Am 25. Mai wird um 15 Uhr das Ergebnis des Workshops „Wir machen Film“ für Jugendliche zum Thema Fotografie und Film gezeigt. Parallel zur Filmreihe zeigt die fotografische Sammlung des Museum Ludwigs vom 28.6. bis 5.10. seine Bestände in den beiden Ausstellungen „Das Museum der Fotografie. Eine Revision“ und „Unbeugsam und ungebändigt: Dokumentarische Fotografie um 1979“. CHRISTIAN MEYER „Filmblicke auf die Fotografie“ | 13.3. - 10.7. | Filmforum NRW www.filmforumnrw.de 40 Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln Roter Teppich Mit Tochter Maria beim Arzt: Franziska Weisz als Mutter in „Kreuzweg“ „Als ich klein war, habe ich Jerry Lewis imitiert“ Franziska Weisz über „Kreuzweg“, traditionalistische Bruderschaften und den Berufswunsch Schauspielerin Mit Ulrich Seidls „Hundstage“ wurde die 1980 in Die Projekte waren ganz unterschiedlich, deswegen Wien geborene Franziska Weisz 2001 bekannt. war auch die Arbeitsweise ganz verschieden. Bei In den folgenden Jahren stand sie in Kinofilmen „Renn, wenn du kannst“ kannten wir uns damals noch nicht so gut. Dietrich ist jewie „Hotel“, „Distanz“, „Renn, „Mittlerweile bin ich aus mand, der ganz genau weiß, was wenn du kannst“ oder „Tom und der Kirche ausgetreten“ er will. Aber damals war noch viel Hacke“ vor der Kamera. Nun ist Spontaneität dabei, die man sich sie als streng religiöse Mutter in Dietrich Brüggemanns Film „Kreuzweg“ zu se- bei „Kreuzweg“ nun nicht erlauben konnte, weil hen, der auf der Berlinale gerade mit dem Sil- dort jeder Frame eingemauert war und wir so viele bernen Bären für das Drehbuch prämiert wurde. Kinder am Set hatten. Mit Erwachsenen kann man vielleicht improvisieren, aber ich hätte jetzt nicht choices: Frau Weisz, was war Ihr erster Gedanke, unnötig meinen vierjährigen Filmsohn verwirren als Sie gesehen haben, dass „Kreuzweg“ aus vier- wollen (lacht). zehn statischen Einstellungen aufgebaut sein soll? Franziska Weisz: Ich kannte Dietrich Brüggemanns Sind Sie selbst auch religiös erzogen worden und Film „Neun Szenen“ und dachte mir deswegen was wussten Sie im Vorfeld über die katholischen spontan, super, Dietrich verfolgt dieses Konzept Traditionalisten, denen Ihre Figur angehört? weiter! Wenn jemand den Mut hat, so etwas zu Der Film ist nicht als Religionskritik zu verstehen, machen, dann er. Und dann dachte ich mir: „Holla, sondern er handelt nur von einer kleinen fanatischen Gruppierung innerhalb einer Religion, und das wird schwierig für die Schauspieler!“ (lacht). damit hatte ich nie Berührungspunkte. Aber ich bin Hat sich diese Befürchtung bewahrheitet? ganz normal, wie man das im Wienerwald tut, röMussten die Szenen sehr häufig geprobt werden, misch-katholisch aufgewachsen, war als Kind sogar einige Zeit Ministrantin, bis eine Strömung aufkam, damit sie am Stück gefilmt werden konnten? Interessanterweise hatte ich es mir viel schwieriger dass Mädchen in dieser Position nicht mehr ervorgestellt, als es letztendlich war. Die Probenarbeit wünscht waren. Dann wurde ich ganz schnell wiewar wirklich mit Theaterspielen zu vergleichen. Ich der verabschiedet und mein Interesse daran ging mache nicht viel Theater, aber hin und wieder spiele auch zurück. Kirche war für mich immer etwas ganz ich am Schauspielhaus Wien. Den Text musste man Normales, aber auch ohne jeglichen Druck dahinter. einfach so oft wiederholen wie früher Lateinvo- Meine Mutter hat sich gefreut, dass ich das mache, kabeln, dann blieb er schon irgendwann hängen. aber sie hätte das nie bewusst initiiert oder mich Glücklicherweise hatten wir immer einen Probetag, dazu gezwungen. Mittlerweile bin ich aber aus der am nächsten Tag wurde dann gedreht. Ich glaube, Kirche ausgetreten. das absolute Maximum an wiederholten Takes lag bei ungefähr 20. Das ist aber nicht schlimm, denn Haben Sie über die traditionalistischen Bruderbei normalen Drehs schafft man am Tag drei bis schaften im Vorfeld recherchiert? vier Filmminuten abzudrehen, bei Fernsehserien Ja, natürlich! Ich hab mir viel angeschaut und viel sind es ungefähr sieben Minuten. Und wir haben es dazu gelesen. So habe ich auch Kirchen gefunden hier geschafft, bis zu 15 Schnittminuten am Tag zu und bin dorthin gegangen, um mir Gottesdienste produzieren, so lang war das längste Kapitel. Dafür anzuschauen und zu sehen, wie diese Menschen so sind. Interessant fand ich, dass ja heutzutage Kirsind 20 Takes wenig. chengemeinden mangels Zulauf oft sogar schließen „Kreuzweg“ ist ihre dritte gemeinsame Arbeit müssen, aber bei diesen Gottesdiensten war es am mit Dietrich Brüggemann. Haben Sie mittlerwei- Sonntagmorgen brechend voll! Ich saß dann nicht le schon gegenseitiges Verständnis für die jewei- eingeschüchtert und verängstigt dazwischen, aber ligen Arbeitsmethoden entwickelt, oder ist die ich erkannte trotzdem, dass diese Bruderschaft alohnehin von Projekt zu Projekt unterschiedlich? les deutlich ernster nimmt als der Rest der Kirche. Mit Filmtrailer, Hintergrund, Interview, Portrait ... 41 Hat es Ihnen mehr Spaß gemacht, jemanden darzustellen, der mit dem eigenen Leben nicht so viele Gemeinsamkeiten hat? Es war ein Sprung ins kalte Wasser, weil diese Rolle etwas völlig anderes war, aber es hat Riesenspaß gemacht. Man möchte ja als Schauspieler nicht immer dieselbe Rolle spielen und das war wirklich etwas extrem anderes. Ich bin als Schauspielerin bislang glücklicherweise noch in keine Schublade gesteckt worden und habe nie zweimal dasselbe gespielt, aber hier nun eine Figur zu spielen, die komplett meiner Fantasie entspringt und von der ich überhaupt keine Parallelen zu meinem eigenen Leben ziehen kann, das war wahnsinnig spannend und befreiend. Scheinbar helfen einem Parallelen zum eigenen Leben, in Wahrheit können sie aber auch behindern. Wenn eine Rolle viel mit einem selbst zu tun hat, finde ich das als Schauspielerin schwieriger, weil eine deutlich gezeichnete Rolle auch ein Schutz zwischen mir und dem Publikum sein kann. Diese Rolle war deshalb so speziell, weil ich nicht gefallen wollte oder musste. Das war hier sehr befreiend: komplett uneitel, sowohl was das Äußerliche als auch was das Charakterliche angeht, einfach draufloszuspielen, das war toll. Ich merke, dass Sie mittlerweile Feuer und Flamme für die Schauspielerei sind, obwohl das gar nicht Ihr ursprünglicher Berufswunsch war und Sie eher zufällig beim Film gelandet sind, richtig? Ja, genau, da haben Sie jetzt wirklich zwei komplett richtige Sachen gesagt, allerdings mit einem Twist. Es war immer mein Traumberuf, ich wollte immer Schauspielerin werden! Als ich klein war, habe ich Jerry Lewis und Peter Sellers imitiert und musste immer etwas tun, um Gäste bei uns in der Familie zu unterhalten. Ich wollte das immer machen, aber es war kein realer Berufswunsch. In meiner Familie gibt es keine Künstler oder jemanden, der mit Medien irgendetwas zu tun hat. Es war für mich ein völlig abwegiger Gedanke, mich einfach bei einer Schauspielschule zu bewerben. INTERVIEW: FRANK BRENNER Lesen Sie die Langfassung unter: www.choices.de/roter-teppich www.choices.de/heute-im-kino Film-Kritik Foyer Non-Stop USA 2014 - Thriller - Regie: Jaume Collet-Serra - Verleih: Studiocanal Dieser knackige Genrestreifen versetzt Air-Marshall Bill (Liam Neeson) in eine aussichtslose Situation: In einem Passagierflugzeug über den Wolken simst ihn ein Unbekannter an und erpresst ihn. Schon bald stirbt ein Passagier, und es wird nicht der letzte sein. Bill indes gerät immer mehr hinein in ein Komplott, das den sicheren Boden in immer weitere Ferne rückt. Spannend! HE Dirk Steinkühler eröffnete die Gesprächsrunde in der KHM MENSCHENRECHTE Start: 13.3. Metropolis, Rex „EIN APARTMENT IN BERLIN“ in der Aula der Kunsthochschule Cornelia Klauß im Gespräch mit Alice Agneskirchner Pettersson und Findus – Kleiner Quälgeist, große Freundschaft D 2014 - Kinderfilm - Regie: Ali Samadi Ahadi - Verleih: Senator Nach den bereits liebevoll umgesetzten Trickfilmen über den Kauz Pettersson und dessen Kater Findus folgt nun dieser teilanimierte Realfilm, ein Reboot, in dem Ulrich Noethen in die Rolle des Findus schlüpft und den sprechenden Kater erst einmal kennenlernt. Der Beginn einer wunderbaren Freundschaft, inszeniert von Ali Samadi Ahadi („Salami Aleikum“). HE Start: 13.3. Cinenova, Metropolis, Rex Mittwoch, 29. Januar: Für die Realisierung ihres Films „Ein Apartment in Berlin“ hatte die Filmemacherin Alice Agneskirchner das „Gerd-Ruge-Stipendium“ erhalten. In einem Werkstattgespräch in der Aula der KHM im Rahmen des Dokumentarfilmfestivals „Stranger than Fiction“ unterhielt sie sich mit der freien Kuratorin Cornelia Klauß über den langwierigen Entstehungsprozess des Films. Fernsehsender hatten aus den unterschiedlichsten Gründen eine finanzielle Beteiligung abgelehnt, insbesondere, weil der geplante Film in seiner Hybridform in keine Senderschemen passte. Agneskirchner erläuterte, dass sie als Kind in den 70er Jahren durch die Fernsehserie „Holocaust“ erstmals mit den Gräueln der NS-Zeit konfrontiert worden war. Da sie sich auch in ihren bisherigen Filmen gerne mit urdeutschen Themen wie der Polizei und Hundebesitzern beschäftigt hatte, war es nur eine Frage der Zeit, bis sie sich auch dieser Thematik annahm. „MANDELA – DER LANGE WEG ZUR FREIHEIT“ im Cinenova Die schöne Krista D 2013 - Dokumentarfilm - Regie: Antje Schneider, Carsten Waldbauer - Verleih: Aries Images Sie sollte „von Kopf bis zum Fuß nach Milch aussehen“. Milchkuh Krista aus Oldenburg entspricht nahezu perfekt diesen Anforderungen und wird zur „Miss Holstein of Germany“ gekürt. Der Film begleitet sie und ihren Besitzer und gibt schmunzelnde, zum Ende hin aber etwas ermüdende Einblicke in den Alltag und die Kunst der Zucht. Merke: Eine Kuhzucht ist kein Ponyhof! HE Start: 20.3. Filmhaus Wer ist Thomas Müller? Die Expertengesprächsrunde im Cinenova Donnerstag, 30. Januar: Das Friedensbildungswerk Köln, amnesty international und das FilmInitiativ Köln e.V. hatten gemeinsam zu einer Expertenrunde anlässlich des deutschen Kinostarts von „Mandela – Der lange Weg zur Freiheit“ ins cinenova geladen. Ulrike Behmenburg, die in den 70er Jahren innerhalb der Anti-Apartheid-Bewegung zum Bankenboykott aufgerufen hatte, erklärte dem Publikum hierzu die Hintergründe. Ingo Jacobsen von amnesty international kommentierte die anfänglichen Probleme seiner Organisation mit Nelson Mandela, der zu Beginn seines Widerstandes durchaus Gewaltbereitschaft gezeigt hatte. 2006 wurde er von der Menschenrechtsorganisation dann aber doch zum „Botschafter des Gewissens“ ernannt, weil sich seine Einstellung zur Gewalt entscheidend gewandelt hatte. TEXT/FOTOS: FRANK BRENNER D 2013 - Dokumentarfilm - Regie: Christian Heynen - Verleih: Camino Oder besser: Wer ist es nicht? Allen Thomas Müllers sei gesagt: Von euch gibt es die meisten hierzulande, ihr seid Zehntausende, kein Name wird statistisch häufiger erfasst! Dieser Dokumentarfilm begibt sich auf die Suche nach den Menschen hinter diesem Namen. Quer durch Land, Medien und das World Wide Web führt diese unterhaltsame Suche nach dem Durchschnittsdeutschen. HE Lesen Sie die Langfassungen unter: www.choices.de/foyer Start: 20.3. Filmhaus www.choices.de/heute-im-kino 42 AlleFoyer Filme, alleNachrichten Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln aus der Kino-Welt Filmforum im Museum Ludwig Bischofsgartenstr. 1, 50667 Köln www.filmforumnrw.de Filmblicke auf die Fotografie Fotografie im Spielfilm von den 1960ern bis heute 13. März – 10. Juli 2014 Donnerstag, 13. März, 19.00 Uhr Mittwoch, 28. Mai, 19.00 Uhr BLOW UP BLOOD SIMPLE Michelangelo Antonioni, 1966 Joel und Ethan Coen, 1984 Mit einer Einführung von Dr. Torsten Scheid Mit einer Einführung von Prof. Dr. Bernd Stiegler Donnerstag, 17. April, 19.00 Uhr Mittwoch, 11. Juni, 19.00 Uhr PRIVILEGE HIGH ART Peter Watkins, 1967 Lisa Cholodenko, 1998 Mit einer Einführung von Daniel Kothenschulte Mit einer Einführung von Prof. Dr. Claudia Liebrand Donnerstag, 8. Mai, 19.00 Uhr Freitag, 27. Juni, 19.00 Uhr DIE ALLSEITIG REDUZIERTE PERSÖNLICHKEIT MEMENTO Helke Sander, 1977 BLOW UP, Michelangelo Antonioni, 1966 Gespräch mit der Regisseurin Helke Sander, Moderation Simone Stewens (ifs) Sonntag, 25. Mai, 15.00 Uhr WIR MACHEN FILM! Präsentation des Workshops zur Funktion von Fotografie im Film für Jugendliche Christopher Nolan, 2000 Mit einer Einführung von Prof. Dr. Winfried Pauleit Donnerstag, 10. Juli, 19.00 Uhr MARSEILLE Angela Schanelec, 2004 Gespräch mit der Regisseurin Angela Schanelec, Moderation Prof. Dr. Kathrin Peters Eine Filmreihe des Filmforum NRW e.V. Gefördert durch die Stadt Köln und die MedienStiftung Kultur Programmänderungen vorbehalten Kartenreservierung online www.metropolis-koeln.de Eintrittspreise / Ticket Pricing Alle ggf. zzgl. 3D Zuschlag 3,00 € und/oder Überlängenzuschlag; surcharge for 3D and longer films • Do/Thu Kinotag 4 €; Fr bis So/Fri - Sun und Feiertag/Holiday 7,50 €; Mo bis Mi/Mon - Wed 5,00 € • KiFi/FaFi: Sonderpreise für Kinder- und Familienfilmvorstellungen: Kinder unter 16 J. 4 € und begleitende Erwachsene 5 €; soziale Gruppen 3,50 € • KiFi/FaFi: Children and Family Film Pricing Children under 16 yrs. 4 € with accompanying adults 5 €; social groups 3,50 € Programmkino mit Café • Ebertplatz 19 • 50668 Köln Grand Budapest Hotel (OV) ab 06.03. Saving Mr. Banks (OmU) ab 06.03. USA 2014 • Komödie • Länge n.n.b. • D.: Wes Anderson • C.: Ralph Fiennes, F. Murray Abraham, Willem Dafoe, Jeff Goldblum, Harvey Keitel, Jude Law, Bill Murray, Edward Norton, Tilda Swinton, Tom Wilkinson, Owen Wilson • FSK n.n.b. USA 2013 • Drama / Komödie • 131 Min. • R.: John Lee Hancock • D.: Emma Thompson, Tom Hanks, Paul Giamatti, Jason Schwartzman, Colin Farrell • o.A. Gustave H. ist der legendäre Concierge eines Luxushotels in Europa. In den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts baut er eine enge Freundschaft zu einem jungen Hotelangestellten namens Zero Moustafa auf, der mit der Zeit sein engster Vertrauter und Protégé wird. In der Zwischenzeit geht in dem Hotel ein atemberaubender Kunstdiebstahl vonstatten, Leute werden des Mordes beschuldigt, während in Europa langsam die ersten Anzeichen eines drohenden Krieges nicht mehr zu übersehen sind. Herrlich skurrile, charmante und hochkarätig besetzte Komödie um das abenteuerliche Schicksal des Grand Budapest Hotels und seines Personals. Nachdem P.L. Travers sich viele Jahre geweigert hatte, die Filmrechte an ihrem Kinderbuch „Mary Poppins“ an Walt Disney zu verkaufen, stimmt sie, finanziell angeschlagen, einem Besuch in Los Angeles zu. 14 Tage lang ringt die Autorin dort mit den Kreativen um jedes Detail, zermürbt alle mit Sturheit und Exzentrik. Doch Disney und seine Mitarbeiter werden erkennen, warum sich Travers dem geplanten märchenhaften Musical widersetzt, warum ihre Vergangenheit mit der Zukunft ihrer berühmtesten Schöpfung im Kino unvereinbar scheint. The Grand Budapest Hotel recounts the adventures of Gustave H., a legendary concierge at a famous European hotel between the wars, and Zero Moustafa, the lobby boy who becomes his most trusted friend. The story involves the theft and recovery of a priceless Renaissance painting and the battle for an enormous family fortune -- all against the back-drop of a suddenly and dramatically changing Continent. August: Osage County (OmU) ab 06.03. PREVIEW - Mi, 05.03. - 21:15 Uhr - 5,00 € Walt Disney promises his daughters that he will bring their favorite fictional nanny, Mary Poppins, to the big screen. Soon Disney realizes that author P.L. Travers has no intention of seeing her most famous creation bastardized for moviegoers. Years later, however, when book sales slow, dwindling finances drive Travers to meet with Disney to discuss the film rights. For two weeks in 1961, a determined Disney does his absolute best to convince Travers that the film version of Mary Poppins will be a wondrous and respectful adaptation. Meanwhile the author only grows more convinced that she has made the right move in preventing the adaptation... Non-Stop (OV) ab 13.03. USA 2013 • Komödie • 121 Min. • R.: John Wells • D.: Meryl Streep, Julia Roberts, Ewan McGregor, Abigail Breslin, Chris Cooper, Juliette Lewis • 12 J. USA 2014 • Thriller • 106 Min. • R.: Jaume Collet-Serra • D.: Liam Neeson, Julianne Moore, Michelle Dockery • 12 J. Der Familienpatriarch setzt seinem Leben ein Ende, ertränkt sich in der Nähe seines Herrenhauses inmitten einer Einöde in Oklahoma. Zurück lässt er seine unerbittliche und hasserfüllte Frau Violet, die - wie passend - an Zungenkrebs leidet und unter dem Einfluss schwerster Schmerzmittel steht. Wie eine schwarze Witwe in ihrem Netz wartet sie auf die Ankunft ihrer Töchter, die mit ihren Männern im Schlepptau zur Beerdigung anreisen und in das Haus zurückkehren, das sie einst nicht schnell genug verlassen konnten. Der altgediente, seit dem Tod seiner Tochter alkoholsüchtige Air Marshall Bill Marks tritt einen weiteren Routineflug über den Atlantik in einer vollbesetzten Passagiermaschine an, als ein allwissender Erpresser ihm auf seinem Sicherheitshandy eine hohe Geldforderung stellt - oder er ermordet alle 20 Minuten einen Fluggast. Fieberhaft fahndet der abgehalfterte Sicherheitsbeamte in Zivil nach einem möglichen Täter, verliert aber rasch Vertrauen von Crew und Flugsicherung, die ihn für den Flugzeugentführer halten. Derweil sterben immer mehr Menschen an Bord. August: Osage County tells the tale of the dysfunctional Weston clan, who all come together after the death of patriarch Beverly Weston. His wife Violet, who is fighting mouth cancer and a growing dependency on pain pills, sees her entire family return home. As they bicker and fight, old truths come to the surface, jealousies flourish, and eventually each of the characters confronts some past hurt or future fear. Alcoholic and world-weary, U.S. Air Marshal Bill Marks lost his passion for his work long ago. Even though lives are potentially at stake during every flight, he sees the assignment as a desk job. However, one such „ordinary day at the office“ becomes a high-stakes crisis. During a flight to London, Marks receives text messages demanding that the airline transfers $150 million into an offshore account, or a passenger will die every 20 minutes. • dt.F. deutsche Fassung/German version • OV Originalversion/not dubbed, no subtitles • OmU Originalversion mit dt. Untertiteln/with German subtitles Her (OmU) ab 27.03. USA 2013 • Drama / Komödie • Länge n.n.b. • R.: Spike Jonze • D.: Joaquin Phoenix, Amy Adams, Rooney Mara • FSK n.n.b. Captain America: Return of the First Avenger (OmU) ab 27.03. USA 2013 • Action • Länge n.n.b. • R.: Anthony Russo, Joe Russo • D.: Chris Evans, Scarlett Johansson, Cobie Smulders • FSK n.n.b. 3D Theodore arbeitet erfolgreich in einer Agentur, die sich auf liebevolle, handgeschriebene Briefe spezialisiert hat. Der Anachronismus ist in Zeiten der totalen Vernetzung und Spracherkennung eine viel genutzte Dienstleistung. In seinem Privatleben sieht es jedoch anders aus. Theodore fühlt sich einsam seit seine Frau sich getrennt hat. Auch Telefonsex lindert den Schmerz nicht. Da kauft er sich ein neues, lernfähiges und personalisiertes System für seinen Homecomputer. Es nennt sich Samantha und wird bald seine engste Vertraute und Geliebte. Mittlerweile ist Supersoldat Steve Rogers zwar nicht mehr ganz neu in der Gegenwart, trotzdem hadert er noch mit so einigen modernen Neuerungen. Doch die Bedrohung Amerikas nimmt darauf keine Rücksicht, weswegen er zusammen mit weiteren S.H.I.E.L.D-Soldaten gerufen wird, ein gekapertes Schiff zurückzuerobern. Doch dies ist nicht nur der Beginn eines riesigen Komplotts, sondern auch der größten Gefahr, der sich Captain America bisher stellen musste. Ihm zur Seite steht dabei erneut Black Widow und erstmals The Falcon. A sensitive and soulful man earns a living by writing personal letters for other people. Left heartbroken after his marriage ends, Theodore becomes fascinated with a new operating system which reportedly develops into an intuitive and unique entity in its own right. He starts the program and meets „Samantha“, whose bright voice reveals a sensitive, playful personality. Though „friends“ initially, the relationship soon deepens into love. After the events in New York with his fellow „Avengers“, Steve Rogers, aka Capt. America, lives in the U.S. capital. An attack on a S.H.I.E.L.D. colleague throws him right into a web of intrigue that places the whole world at risk. Joining forces with the Black Widow and a new ally, the Falcon, Rogers struggles to expose an ever-widening conspiracy as he and his team soon come up against an unexpected enemy. K I N D E R Bibi & Tina - Der Film (dt.F.) U N D F A M I L I E N K I N O ab 06.03. Pettersson & Findus - Kleiner Quälgeist, große Freundschaft (dt.F.) ab 13.03. D 2013 • Kinderfilm • 101 Min. • R.: Detlev Buck • D.: Lina Larissa Strahl, Lisa-Marie Koroll, Charly Hübner, Michael Maertens, Max von der Groeben, Detlev Buck • o.A. DE 2014 • Kinderfilm • 90 Min. • R.: Ali Samadi Ahadi • D.: Ulrich Noethen, Marianne Sägebrecht, Max Herbrechter • o.A. Bibi Blocksberg, die freche Hexe, verbringt zusammen mit ihrer besten Freundin Tina wundervolle Sommertage auf dem Martinshof. Mit Vorliebe jagen die beiden auf ihren Pferden Amadeus und Sabrina durch die Prärie. Doch die Idylle wird jäh getrübt, als der zwielichtige Kakmann auftaucht, der dem Grafen von Falkenstein dessen wertvolles Fohlen Socke abluchsen will. Und dann ist da noch die hochnäsige Sophia, die sich ganz unverfroren an Tinas Freund Alex heranmacht. Dabei können Bibi und Tina keinesfalls tatenlos zusehen. Auch wenn es Pettersson nicht zugeben mag, aber etwas einsam ist der alte Tüftler und Bastler schon auf seinem abgeschiedenen Hof mit ein paar Hühnern. Deshalb ist es ihm gar nicht so unrecht, als Nachbarin Beda eines Tages mit einem kleinen Kätzchen bei ihm auftaucht. Sofort weckt Findus, wie er ihn nennt, Vatergefühle bei Pettersson. Als sich herausstellt, dass der Kater sprechen kann, erleben die beiden fortan Abenteuer, die vom Zubereiten einer Geburtstagstorte bis zum Verjagen eines Hühnerdiebes reichen. Antboy - Der Biss der Ameise (dt.F.) ab 27.03. DK 2014 • Komödie • 80 Min. • R.: Ask Hasselbalch • D.: Oscar Dietz, Nicolas Bro, Samuel Ting Graf • o.A. Pelle ist zwölf, schüchtern und wird von seiner Umwelt kaum wahrgenommen. Das ändert sich, als er eines Tages von einer genmanipulierten Ameise gebissen wird. Plötzlich ist Pelle stärker als sein fieser Sportlehrer, kann Wände hoch laufen und mit seinem Urin sogar Metall wegätzen. Mit Hilfe seines neuen Freundes, dem Comic-Nerd Wilhelm, wird Pelle schließlich zu Antboy, der die Menschheit vor allem Kriminellen beschützen soll. Das ist auch bitter nötig, denn eine widerwärtige Kreatur namens „Der Floh“ führt Böses im Schilde. Interesse an einer Sondervorstellung? Rufen Sie uns Mo.- Fr. zwischen 09:00 und 17:00 Uhr an: 0221 - 97 26 297 Unterhaltungsmusik Literatur-Kalender Auch live ein Erlebnis: Die Studiotüftler The Notwist, Foto: The Notwist Gerumpel, whatever ... Genrefusionen bestimmen den Klangkosmos Alexander Schimmelbusch, Illustration ©studio grau Berlin LitCologne-Termine im März 1LIVE-HAUS Danny Brown passt bestens in die Gesellschaft solch verrückter Rapper wie Biz Markie, Ol‘ Dirty Bastard oder Dizzee Rascal. Musikalisch orientiert sich der Detroiter mit der auffälligen Frisur und der schicken Zahnlücke – oder andersrum – sowohl an 90er Jahre East Coast, als auch an überdrehten Ghettobass-Soundattacken und Footstep-Minimalismen, was alles sehr gut zu seinem hypernervösen Rap passt (5.3. 20 Uhr, Club Bahnhof Ehrenfeld). Das ist mal eine Mischung: Forest Swords aus UK entfaltet dubige Klangräume mit klassizistischem und folkloristischem Grundton. Call it PostDubstep! James Blake und Mount Kimbie sind jedenfalls nicht fern. Antonio de Luca, der zweite Act des Abends, bespielt ähnliche Gefilde, während Unru schrabbeligen, mit Crust-Punk vermischten Black Metal zum Besten geben (6.3. 19 Uhr, Baustelle Kalk). Die Tuareg-Band Tinariwen aus Mali pflegt schon lange ihren verzerrten afrikanischen Wüstenrock mit den typischen malinesischen Gesangslinien. Die Gruppe, deren Mitglieder zwischenzeitlich auch aktiv in den Bürgerkrieg in Mali involviert waren, gibt es schon seit 1982, aber erst im Jahr 2000 konnten sie ihre erste CD aufnehmen. Seitdem sind sie auch im Westen erfolgreich und tragen ihren ungewöhnlichen Bluesrock auf unsere Bühnen (8.3. 19.30 Uhr, Stadtgarten). Der 20-jährige Earl Sweatshirt gehört wie Frank Ocean und Tyler, the Creator zur Odd Future-Crew, und bildet zwischen diesen beiden das Bindeglied: Weniger brachial als Tyler, aber experimenteller als Ocean, lässt er seine Raps über die bröckelnde LowFi-Produktion fließen. Entspannte Anspannung (15.3. 20 Uhr, Luxor). Get the Blessing, früher The Blessing, ist ein Quartett um die ehemalige Rhythmussektion von Portishead. Sie machen virtuosen Jazzrock, dessen Bläser den Geist des Jazz der 60er Jahre verströmt, während die Rhythmussektion neben dieser Vorliebe auch die Erfahrungen in aktueller Beat-Musik spiegelt (15.3. 20 Uhr, Philharmonie). Sie sind eine Legende des Post Punk: The Monochrome Set mit Sänger und Songwriter Bid gibt es, mit mehreren Unterbrechungen, seit 1978. Ihr elftes Studioalbum erschien Ende 2013. Ihr Pop besticht durch großartige Melodien, Gesang und Instrumentierung klingen immer leichtfüßig (19.3. 21 Uhr, King Georg). The Notwist gibt es seit 25 Jahren, und seitdem sind sie im ständigen Wandel: Vom Hardcore zur Jazz-Electronica, zum Electronica-Pop, zum IndieElektronik-Art-Pop-Whatever. Elektronische Sounds, komplexe Rhythmen und Gitarrengeschrammel stehen weiterhin im Vordergrund. Minimal Music ist sicher auch ein Bezugspunkt, dazu gerne auch mal Streicher und Kopfstimme. Insgesamt haben die integeren Süddeutschen mit ihrem siebten Album „Close to the Glass“ wieder vieles erneuert, ohne sich zu verlieren (20.3. 20 Uhr, E Werk). The Ministry of Wolves ist eine Supergroup um Alexander Hacke von den Einstürzenden Neubauten, Mick Harvey von Birthday Party, den Bad Seeds und Hackes Ehefrau Danielle de Picciotto – alle drei spiel(t)en auch bei Crime & the City Solution. Dazu noch Paul Wallfisch (Botanica), Musikalischer Leiter am Theater Dortmund, wo die Band das Stück „Republik der Wölfe“ vertont hat. Nun geht es mit dem kammermusikalisch-chansonhaften Gerumpel auf die Konzertbühnen (27.3. 20 Uhr, Clubbahnhof Ehrenfeld). Tony Allen hat gemeinsam mit Fela Kuti den Afro Funk erfunden. Mit seiner Band bringt der über 70-jährige Schlagzeuger immer noch jedes Publikum zum Tanzen. Danach ist Party mit DJ Miles Cleret, dem Betreiber des honorigen Afro-Funk-Labels Soundway aus London (28.3. 20 Uhr, Gloria). CHRISTIAN MEYER 0221 28 01 Lesung und Musik mit Robert Stadlober, Fabian Hinrichs & Co. TIPP Mo 17.3. bis 21.3., jeweils 18 bis 19.30 Uhr Die Short Story: Schauspieler lesen ihre Lieblingsgeschichten vor – unterstützt von LiveMusik und Moderator Mike Litt. Eintritt frei. COMEDIA 0221 28 01 Paul Ingendaay trifft Jochen Rausch So 16.3. 19.30 Uhr Ingendaay liest aus „Nacht von Madrid“, Jochen Rausch aus „Krieg“. Mod.: Christian Schärf. Saša Staniši liest aus „Vor dem Fest“ Di 18.3. 21 Uhr Ein verrückter Roman, in dem Verstorbene und Lebende, Handwerker, Rentner und arbeitslose Halbgötter in Fußballtrikots aufeinandertreffen. Mod.: Traudl Bünger. Marie T. Martin & Gunther Geltinger Mi 19.3. 20 Uhr Martins (Jg. 1982) stellt ihren ersten Lyrikband „Wisperzimmer“ vor, Geltinger (Jg. 1974) liest aus seinem Roman „Moor“. Mod.: Patrick Hutsch. MS RHEINENERGIE/LITERATURSCHIFF 0221 28 01 Kim Leine liest aus „Ewigkeitsfjord“ So 16.3. 18 Uhr Der Roman macht das Leben in Grönland mit allen Sinnen erfahrbar. Mod.: Julia Weitbrecht, dt. Text: Richy Müller. Emmanuèle Bernheim liest aus „Alles ist gutgegangen“ Di 18.3. 20 Uhr Die Tochter des Pariser Kunstsammlers Bernheim hat einen autobiografischen Bericht über die Freiheit zu sterben geschrieben. Mod: Stefan Barmann, dt. Text: Maria Schrader. Werner Spies trifft Jonathan Meese Mi 19.3. 18 Uhr Der Kunsthistoriker und einstige Museumsdirektor Werner Spies (Jg. 1937) erzählt in „Mein Glück“ von den Begegnungen seines Lebens und spricht mit Meese (Jg. 1970). Mod.: Andreas Platthaus. Dennis Lehane liest aus „In der Nacht“ Mi 19.3. 21 Uhr Amerika zur Zeit der Prohibition. In Boston organisiert sich die kriminelle Unterwelt, um die vergnügungssüchtige Bevölkerung mit zu versorgen. Mod.: Bernhard Robben, dt. Text: Dominic Raacke. Leander Haußmann liest aus „Buh“ Do 20.3. 21 Uhr Der Regisseur und Autor zeigt, wie man aus Niederlagen und Skandalen Siege macht: Mit Moritz von Uslar. David Safier liest aus „Was für ein Mensch willst Du sein?“ Sa 22.3. 18 Uhr Der Autor („Mieses Karma“) hat ein Buch über eine 16-Jährige geschrieben, die Lebensmittel schmuggelt, um im Warschauer Ghetto zu überleben. Mod.: Bettina Böttinger. MUSEUM FÜR ANGEWANDTE KUNST 0221 28 01 Gerhard Henschel liest aus „Bildungsroman“ Di 18.3. 19 Uhr Der Autor stellt den 5. Teil seiner Chronik des Helden aus Meppen vor. Mod.: Oliver Maria Schmitt. Jenni Fagan & Stefanie de Velasco Mi 19.3. 18 Uhr Die beiden jungen Autorinnen erzählen ebenso drastisch wie kunstvoll von jungen Mädchen, die sich durch eine kaputte Welt boxen. Mod.: Ute Wegmann, Übersetzung: Tobias Bungter. Lars Mytting liest aus „Der Mann und das Holz“ Mi 19.3. 21 Uhr Der Norweger erzählt von einer Leidenschaft, einer Bewegung und einer sinnlichen Erfahrung mit Holz. Mod.: Anne Helene von Canal. Peter Wawerzinek liest aus „Schluckspecht“ Do 20.3. 20 Uhr In seinem Roman „Rabenliebe“ seziert der Autor (Jg. 1954) die eigene Hingabe am Alkohol und ringt ihm große Literatur ab. Mod.: Monika Schärer. OPER AM DOM 0221 28 01 Die drei Schwestern Brontë Mo 17.3. 18 Uhr | Zusatzveranstaltung mit Nina Kunzendorf, Anja Laïs und Maria Schrader. Die Schauspielerinnen lesen aus den Werken von Charlotte, Emily und Anne Brontë. Bruno Ganz & Heinz Strunk Di 18.3. 19.30 Uhr Das Botho-Strauß-Experiment: Lesung als Hommage an den Dramatiker. Mahlzeit! Ein Leben im Büro Sa 22.3. 16 Uhr, Zusatzveranstaltung: Iris Berben und Christoph Maria Herbst erklären an Hand von Texten von Martin Walser, David Foster Wallace, J.J. Voskuil und Herman Melville einen Ort mit merkwürdigen Ritualen. Mod.: Andreas Platthaus. PHILHARMONIE 0221 28 01 Dominique Horwitz präsentiert „Mensch und Maschine“ Do 20.3. 19 Uhr Der Schauspieler und Chansonnier wirft gemeinsam mit dem WDR Sinfonieorchester (Leitung: Lothar Zagrosek) einen kontroversen Blick auf die 1920er Jahre des letzten Jahrhunderts. Mod.: Isabel Hecker u. Nicolas Tribes. POLIZEIPRÄSIDIUM 0221 28 01 David Peace liest aus „GB84“ Sa 15.3. 19.30 Uhr Vor dreißig Jahren erhoben sich im England Margaret Thatchers die Bergleute. Ihnen setzt der in Tokio lebende Krimi- und Thrillerautor David Peace ein literarisches Denkmal. Mod.: Bernhard Robben. SPARKASSE KÖLNBONN 0221 28 01 Heinrich Steinfest liest aus „Der Allesforscher“ Mi 19.3. 19 Uhr „Ein ganz und gar origineller, ein in seinem überbordenden Einfallsreichtum hinreißender Autor“, meint Moderator Denis Scheck. ZUM SCHEUEN REH 0221 28 01 Alexander Schimmelbusch liest aus „Die Murau Identität“ Do 20.3. 21 Uhr WDR 3 open: WortLaut live präs. einen Roman, in dem es um die Wiedererweckung von Thomas Bernhard geht, der als 83-jähriger Rentner auf Mallorca lebt. Musik: Ada. Mod.: Manuel Gogos (Ausstr. WDR 3 um 23.05 Uhr). Eintritt frei. Empfehlungen von Marianne Kolarik TIPP = choices-Empfehlung auf den Auswahl-Seiten 46 kunst & gut Emil Orlik, Japanische Pilger auf dem Weg zum Fujiyama, 1901, Farbholzschnitt mit Glimmer, 24x42 cm (Ausschnitt), Kunstforum Ostdeutsche Galerie Regensburg, courtesy Käthe Kollwitz Museum Entdeckung der Farbigkeit Das druckgraphische Werk von Emil Orlik im Käthe Kollwitz Museum „Wanderapostel des modernen Holzschnitts“ – so wurde Emil Orlik Anfang des 20. Jahrhunderts genannt. Emil Orlik, ein 1870 in Prag geborener Maler, Zeichner, Bühnenbildner und Graphiker, der 1932 in Berlin starb, hat in gerade mal einem Jahrzehnt den Farbholzschnitt im deutschsprachigen Raum revolutioniert. Welche Meisterschaft er erlangte, das veranschaulicht jetzt eine Ausstellung im Käthe Kollwitz Museum der Kreisparkasse Köln. Sie vermittelt einen Überblick über Orliks druckgraphisches Werk anhand seiner Auslandsreisen, die sich noch in den Motiven der Blätter widerspiegeln. Ausgestellt sind 140 Druckgraphiken und Zeichnungen, hinzu kommen Korrespondenzen und sogar Druckstöcke. Nach den teils impressionistischen Malereien, die hier zuletzt ausgestellt waren und weit in die Räume hinein leuchteten, verlangen die kleinen bis winzigen Drucke die Nahsicht, aber dann erlebt man Großes: Zwischen introvertierter Notation und vitaler vielfarbiger Erzählung. Die druckgraphischen Techniken hatte Emil Orlik an der Münchner Kunstakademie gelernt. Aber erst 1896 setzt er sich gemeinsam mit seinem Studienfreund Bernard Pankok intensiv mit dem Holzschnitt auseinander. Seine Drucke stehen Ende des 19. Jahrhunderts ganz im Zeichen des Jugendstils. Zusammen mit Pankok veröffentlicht er in den Zeitschriften „Pan“ und „Jugend“. Nachdem er 1898/99 durch halb Europa gereist ist, bricht er im März 1900 nach Japan auf, für zwölf Monate. Ziel ist die Vervollkommnung der druckgraphischen Techniken, durch ihre Aneignung bei den Meistern in Japan. Natürlich wird Orlik das Fremde und Exotische, die so gänzlich andere und ferne Welt gereizt haben. In seinen Holzschnitten, die er dort oder anschließend zuhause angefertigt hat, widmet er sich dem Alltagsleben in Japan. Er porträtiert die Berufsstände und wendet sich der typischen Architektur und der Landschaft zu. Aber er macht einen Bogen um touristische Motive. Andererseits behält er die europäische Perspektive mit ihren Verfahren der Bildanlage bei. 47 Wie erfolgreich seine Studien sind, verdeutlicht in der Ausstellung der Vergleich zwischen den frühen Holzschnitten und den Blättern, die anschließend unter dem japanischen Einfluss entstanden sind. Waren die Holzschnitte bis 1900 flächig und nur sparsam – und dann komplementär – farbig, so entwickelt Orlik jetzt geradezu ein Feuerwerk an variabler Raumauffassung, Erzählfreude und Farbnuancierung. So setzt er etwa zahlreiche verschiedene Blau- oder Grüntöne nebeneinander. Emil Orliks Hauptwerk ist die Mappe „Aus Japan“, die er 1904 veröffentlicht hat. Sie enthält Lithographien und Radierungen, überwiegend in Farbe, aber erstaunlicherweise keinen einzigen Farbholzschnitt. Aber Orlik experimentiert hier und kombiniert verschiedene Verfahren. Und fortan gehört er zu ersten Liga der Druckgraphiker. Er wird 1904 als Leiter der Fachklasse für Grafik und Buchkunst an die Lehranstalt des Berliner Kunstgewerbemuseums berufen und hält Vorträge zum Holzschnitt. Für ihn selbst verliert diese Technik allerdings schon bald an Bedeutung. Er entdeckt andere Interessenfelder und reist weiterhin, etwa nach Paris oder später in die USA. Außerdem etabliert er sich als Bühnenbildner und Kostümschneider für das Theater in Berlin. Einmal noch reist er nach Ostasien, 1912, und stellt in Japan ernüchtert fest, dass sich dieses Land in nur einem Jahrzehnt völlig verändert hat und ihn nicht mehr berührt. Neun Jahre später entsteht dazu eine Mappe, nun mit zwölf Blättern, sämtlich Radierungen, von denen aber sich nur vier Japan selbst zuwenden, die anderen widmen sich den vorausgegangenen Reisestationen. Die Beschäftigung mit Japan und mit dem Holzschnitt gehörte für ihn längst der Vergangenheit an – aber vor allem mit seinen faszinierenden druckgraphischen Blättern zu diesem Land ist er bis heute bekannt. THOMAS HIRSCH „Emil Orlik – Zwischen Japan und Amerika“ | bis 27.4. Käthe Kollwitz Museum | 0221 227 28 99 6" Ê,Ê9/ 1 -/ 71**,/, Ê °Î°ÊÊÓ°È°Óä£{ - Ê",/< ÜÜÜ°Û`iÀ iÞ`ÌÕÃÌ >i°`i À}V ÌÊ`ÕÀV \ ->LiÊÀÌâ]Ê->ÊÀVÌV]ÊÓään ÕÃÃV ÌÌ®]Ê*ÀÛ>ÌÃ>Õ} Monika Grzymala Rückbau 09. 02. – 01. 06. 2014 PRO GR AMM 03 /2014 VORTRAG NEGAR TAHSILI: IRANIAN INDEPENDENT CINEMA 11.3.2014, 19.30 Uhr Akademie der Künste der Welt, Im Mediapark 7, Köln WORKSHOP ETCETERA... LORETO GARIN GUZMÁN & FEDERICO ZUKERFELD: THE MOON WORKERS 20. - 22.3.2014 Anmeldung erforderlich, Teilnehmerzahl begrenzt LOUNGE JUNGE AKADEMIE DER KÜNSTE DER WELT MING STADT: EIN KÜNSTLERISCHES STADTPORTRAIT 29.3. - 3.4.2014 Baustelle Kalk, Kalk Mülheimer Straße 124, Köln WWW.ACADEMYCOLOGNE.ORG Die Junge Akademie der Künste der Welt wird gefördert durch Konrad-Adenauer-Platz 8 | 51465 Bergisch Gladbach Telefon 0 22 02 - 14 23 34 | www.villa-zanders.de Bild: Moon Workers, Etcetera… 2014 Kunst in NRW Kunstwandel Die Schwingung als Skulptur Foto: Achim Kukulies Marijke van Warmerdam, Rrrolle – red, 2011 © Marijke van Warmerdam; Kunsthalle Düsseldorf Geheimnisvoll einfach Ausstellungen in Bonn und Düsseldorf Susan Philipsz’ „The Missing String“ in Düsseldorf Im ersten Stock der NRW Kunstsammlung herrscht Stille – und Leere. Denn die dreigeteilte Arbeit der schottischen Künstlerin Susan Philipsz ist kaum zu sehen, eigentlich nur zu hören. Manchmal. Ein martialischer Ton erklingt, gepresst aus den tiefsten Tiefen einer zum Zerreißen gespannten Lunge. Fast ist man an die Urtöne tibetischer Ritualhörner erinnert, doch hier handelt es sich um eine europäische Naturtrompete in Es, die aus zwei Boxen tönt und die Gesamtinstallation rahmt, ansonsten finden die Augen in der Beletage nur schlichte Lautsprecher an der Wand. Nicht viel für eine ausgebildete Bildhauerin, doch sie arbeitet an Klangskulpturen im Grenzbereich zwischen Musik und Installation, hatte ihren internationalen Durchbruch auf der documenta 2012 in Kassel, nachdem sie zuvor den angesehenen britischen Turner-Preis erhalten hatte. Im Zentrum des tönenden Triptychons steht „The Natural History of Destruction“ (2013, 12:27 Loop), eine Fünfkanal Toninstallation, die aus Boxen generiert wird und damit Musikinstrumente aus dem Totenreich zurückbringt. Hier klingen noch einmal ein durchschossenes Signalhorn von 1850, oder auch eine Bass-Ophikleide aus demselben Jahrhundert. Allesamt sind sie kostbare Instrumente, die die Künstlerin aus zahllosen Sammlungen zusammengesucht hat, kriegsversehrt, noch unrestauriert und deshalb sehr schwer zu spielen. Wie ihnen dennoch aufwändig ein respektvoller Ton entlockt wird, zeigt ein Video vor dem Eingang in die Ausstellung. Gequälte Töne als Metapher martialischer Zerstörung – die neuen Arbeiten sind noch direkter als die leisen Streicher auf der letzten documenta, die still an die Judentransporte aus Kassel erinnerten. Hans Holbeins Portraitschinken „Die Gesandten“ (1533) lieferte den Titel der Ausstellung von Susan Philipsz in Düsseldorf. Sie entdeckte die gerissene Lautensaite auf dem Bild voller Devotionalien zweier Diplomaten, die sich dort in Pose werfen. Der kaum sichtbare Silberdraht diente auch in Kassel schon als Titelgeber für „Study for Strings“ (2012), eine 24-Kanal Sound Installation im Kasseler Hauptbahnhof. „The Missing String“ in Düsseldorf ist eine Auseinandersetzung mit den „Metamorphosen für 23 Solostreicher“ von Richard Strauss, der großen Trauerklage von 1945 mit 23 Solostreichern. Philipsz fragmentierte dieses Stück in zweierlei Hinsicht: Ein Cellospieler musste auf eine Saite verzichten und durfte zusätzlich nur einen bestimmten Ton spielen, immer dann wenn er in der Partitur auftauchte. So entstehen zum Teil lange Pausen, die die eigentliche Trauer nicht nur nervend dehnen, sondern auch ein dissonantes Spiel mit der Unruhe des Zuhörers treiben. Nebenan dröhnte dazu leise die europäische Naturtrompete in Es, damit entsteht auch eine zwischenräumliche Gesamtheit, die vom eigentlichen Weglassen lebt und auf ganz eigene Weise an die Folgen des Zweiten Weltkriegs erinnern will. Der dritte Teil der Arbeit führt nach Berlin, in die Wahlheimat der Schottin, wo bis Anfang Mai noch „Part File Score“ (2014) im riesigen Hamburger Bahnhof zu hören ist und an den jüdischen Komponisten Hanns Eisler erinnert. PETER ORTMANN Von Thomas Hirsch Am schönsten ist Kunst, wenn sie einfach aussieht. Besonders verführerisch ist sie, wenn sie von einfachen Dingen handelt, von Alltäglichem, notiert ohne besonderes Zutun, lapidar und humorvoll. Freilich, im Einfachen können eine enorme Präzision und eine dramatische Zu„Präzision geht spitzung liegen, gesättigt auch von Humaniim Intuitiven auf“ tät, etwa wenn sie sich unserer Lebenswirklichkeit widmet und die Menschen in dieser zeigt. All das trifft auf die Werke der Amsterdamer Künstlerin Marijke van Warmerdam zu. Van Warmerdam wurde vor allem mit kurzen Filmen bekannt, die in der nahtlosen Wiederholung unspektakulärer Vorgänge für feine Details sensibilisieren. Ein Windstoß wirbelt Unrat auf einem Industriehof auf. Vor einem Tulpenfeld kreist ein Papagei Kopf voran um eine Stange. Oder die holländische Landschaft wird wie im schwebenden Zustand gefilmt, aufgenommen auf einem Fahrrad. Natürlich sind diese Filme genau geschnitten, überhaupt in ihrer Konzeption komplex, sie verfügen über Zitate und kunsthistorische Verweise, aber Marijke würde jetzt sagen: „Was hast du für eine blühende Fantasie“. Marijke van Warmerdam wurde 1959 geboren, heute lebt sie in Amsterdam und Karlsruhe, wo sie eine Professur an der Kunstakademie innehat. Bereits 1995 hat sie auf der Biennale Venedig und 1997 auf der documenta in Kassel ausgestellt, seitdem sind ihre Werke in aller Munde. Und doch ist das jetzt in der Kunsthalle Düsseldorf ihre erste Werkübersicht in Deutschland. Sie zeigt, dass van Warmerdam mit den gleichen Intentionen auch eine vorzügliche Malerin und Objekt- und Installationskünstlerin ist. Die 1968 in Italien geborene, heute in Paris lebende Tatiana Trouvé ist eine Künstlergeneration jünger als Marijke van Warmerdam. Auch sie hat bereits an den wichtigen Orten ausgestellt und auch sie hat jetzt ihre Premiere in einem deutschen Museum, und zwar im Kunstmuseum Bonn. Auch bei ihr geht es um genuin lapidare Sachverhalte, vorgetragen als Bildhauerei. Aber der Teufel steckt hier im Detail: Da ist das Feld aus Senkbleien, die eben nicht lotrecht von der Decke hängen, sondern an schräg gespannten Seilen auf den Boden zeigen. Oder in einem Raum sind in freier Anordnung grün flimmernde Glasvitrinen mit Holzstücken kombiniert, variieren in ihrer Anordnung und wirken vielleicht wie ein Museumsraum zu Beginn der Aufbauphase. Immer wieder sind Formen und Objekte verdoppelt, und am eindrucksvollsten ist es, wenn Trouvé auf diese Weise ganze Räume gestaltet, ja, auf deren Architektur reagiert. In der Verwendung von Kupferrohr, Bronzeabgüssen von Holz, Grafit und fließendem Wasser, überhaupt in den Materialkontrasten und im Prozesshaften lässt ihr Werk an die Arte Povera denken. Aber Trouvés Kunst ist reduzierter, fast minimalistisch und befreit so die Materialien von jeder mythischen Schwere. Alle Präzision geht im Intuitiven auf, welches die Objekte und den Raum atmosphärisch auflädt. Daraus erwächst eine Poesie, die uns vorsichtiger und leiser auftreten lässt und ein eigenes Gefühl für Zeit entwickelt – auch das hat Tatiana Trouvé mit Marijke van Warmerdam Thomas Hirsch gemeinsam. Beide Ausstellungen gehören mit zum Besten, Kunsthistoriker, Kurator und Journalist das es derzeit in NRW zu sehen gibt. „Tatiana Trouvé – I tempi doppi“ | bis 4. Mai im Kunstmuseum Bonn 0228 77 62 60 Susan Philipsz: „The Missing String“ | bis 6.4. | K21 Ständehaus, Düsseldorf | 0211 838 12 04 „Marijke van Warmerdam – Nahebei in der Ferne“ | bis 16. März in der Kunsthalle Düsseldorf | 0211 899 62 40 49 Kunst-Kalender besonders einem Japan-Aufenthalt, beeinflussten farbigen Druckgrafiken KÖLN – Kunstverein www.koelnischerkunstverein.de Pietro Roccasalva bis 23.3. Erste institutionelle Ausstellung des 1970 geborenen Künstlers in Deutschland, der altmeisterliche Gemälde ebenso wie Filme und Performances erstellt KÖLN – Museum Ludwig www.museum-ludwig.de Oscar Tuazon bis 13.7. Lebensgroße, teils begehbare Konstruktionen zwischen Skulptur und Architektur, die der amerikanische Künstler mit einfachen Baumaterialien realisiert hat KÖLN – Rautenstrauch-Joest-Museum www.museenkoeln.de Made in Oceania bis 27.4. Thematisiert wird der Tapa, ein rötlicher Stoff, der aus der Baumrinde gewonnen und in der Pazifikregion im alltäglichen Leben und im Kunstbetrieb verwendet wird LEVERKUSEN – Museum Morsbroich www.museum-morsbroich.de Achim Hoops bis 22.6. Der Hamburger Künstler (geb. 1953) mit Zeichnungen, die Settings von Medienbildern auf ihre Substanz reduzieren und damit zur kollektiven Erfahrung freigeben MÜLHEIM – Kunstmuseum Achim Hoops, O.T., 2009, Kreide, Buntstift auf Holz, 25 x 45 cm (Ausschnitt) © A. Hoops, courtesy Museum Morsbroich, Leverkusen Museumslandschaft NRW BEDBURG HAU – Museum Moyland www.moyland.de C. Bachmann/S. Banz bis 27.4. Die Schweizer Künstler Caroline Bachmann und Stefan Banz mit einer Installation zur Beuys-Arbeit „Das Schweigen von Marcel Duchamp wird überbewertet“ BOCHUM – Kunstmuseum www.kunstmuseumbochum.de Hans Kaiser bis 27.4. Fotografische Arbeiten und multimediale Projektionen der berühmten Künstlerin BONN – Bundeskunsthalle www.kah-bonn.de Kasimir Malewitsch 8.3.-22.6. Werküberblick mit 300 Gemälden, Grafiken und Skulpturen des berühmten Hauptvertreters des Suprematismus und der sowjetischen Avantgarde BONN – Kunstmuseum www.kunstmuseum-bonn.de Juan Uslé bis 25.5. Der spanische Künstler mit Malereien, die zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit oszillieren BOTTROP – Museum Quadrat www.quadrat-bottrop.de Josef Albers als Lehrer bis 30.3. Der berühmte Farbfeldmaler als Lehrer am Bauhaus, am Black Mountain College und der Yale University mit Werken von sich und von seinen Schülern BRÜHL – MAX ERNST MUSEUM www.maxernstmuseum.lvr.de Seine Augen trinken alles bis 29.6. Werke der 1910er und 1920er Jahre von Max Ernst im Dialog u.a. mit den von ihm bewunderten Delaunay, Klee, Macke, Picasso und Briefdokumente um 1914 DORTMUND – Museum Ostwall www.museumostwall.dortmund.de Matthias Beckmann bis 27.4. Kontur-Zeichnungen zur Struktur und zu Details des Dortmunder U aus wechselnden Perspektiven, die der Berliner Künstler im letzten Jahr angefertigt hat zerlegt, mit anderen Stücken kombiniert und zu wuchernden Objekten zusammensetzt DÜSSELDORF – Museum Kunstpalast ESSEN – Museum Folkwang www.smkp.de www.museum-folkwang.de Grosse Kunstausstellung NRW bis 9.3. Die traditionelle, jurierte Jahresausstellung mit Künstlern, die in ganz verschiedenen Medien arbeiten und unterschiedlichen Generationen angehören Karl Lagerfeld bis 11.5. Eine Inszenierung mit Fotografie, Film, Buchgestaltung, Zeichnung und Mode als Überblick über das Gesamtwerk des berühmten Modeschöpfers aus Paris DÜSSELDORF – K20 www.kunstsammlung.de www.muelheim-ruhr.de August Macke bis 27.4. Eine Ausstellung zum rheinischen Expressionisten (1887-1914), der der Künstlergruppe Blauer Reiter verbunden war, aus dem Bestand der Stiftung Ziegler NEUSS – Langen Foundation www.langenfoundation.de J. Parker Valentine bis 29.6. Deutschlandpremiere der 1980 geborenen Amerikanerin, die von der Zeichnung ausgehend, Malereien und Skulpturen, Fotografien und Filme anfertigt OBERHAUSEN – Ludwiggalerie GLADBECK – Neue Galerie www.ludwiggalerie.de www.neue-galerie-gladbeck.de Andy Warhol bis 18.5. Der große Andy Warhol mit seinen wichtigen Siebdrucken und LeinwandArbeiten, mit denen er die Pop Art mitbegründete und definierte Gerhard Richter bis 9.3. Der weltberühmte Künstler, der mühelos zwischen Realismus und Farbfeldmalerei wechselt, mit einem Überblick über sein grafisches Werk und seine Editionen Doll vs. Havekost bis 4.4. Tatjana Doll (geb. 1970) und Eberhard Havekost (geb. 1967) mit neuen Malereien, die ihre Bedeutung für die zeitgenössische, gegenständliche Malerei belegen DÜSSELDORF – Kunsthalle HAGEN – Emil Schumacher Museum www.kunsthalle-duesseldorf.de www.esmh.de Marijke van Warmerdam bis 16.3. Frühe und aktuelle Arbeiten der multimedial tätigen, holländischen Künstlerin, die vor allem mit ihren kurzen, lapidaren Filmen bekannt wurde Kricke und Schumacher bis 14.4. Eine dialogische Präsentation mit dem Bildhauer Kricke und dem Maler Schumacher, deren Werke seit den 1950ern Linie und Raum thematisieren DÜSSELDORF – NRW-Forum HAGEN – Osthaus Museum www.duesseldorfphotoweekend.de www.osthausmuseum.de Duane Michals bis 2.3. Fotografien und fotografische Sequenzen von 1958 bis 2013 des wichtigen New Yorker Fotografen, der sein eigenes Leben in den Mittelpunkt seiner Arbeit stellt Christian Rohlfs bis 4.5. Das druckgrafische, zwischen 1908 und 1926 entstandene Werk von Rohlfs, der ab 1901 und bis zu seinem Tod sein Atelier im Museum Folkwang in Hagen hatte DUISBURG – Lehmbruck Museum KÖLN – Museum für Angewandte Kunst www.lehmbruckmuseum.de www.makk.de Mischa Kuball bis 11.5. Fotografien von Immigranten aus 100 Ländern, die im Ruhrgebiet heimisch geworden sind und die hier auch in Tondokumenten zu Wort kommen Typisch deutsch? bis 21.4. Der in London lebende Designer und Künstler Rolf Sachs visualisiert die Attribute, die den Deutschen gemeinhin als Eigenschaften zugeschrieben werden DUISBURG – Museum DKM KÖLN – Käthe Kollwitz Museum www.museum-dkm.de www.kollwitz.de www.kollwitz.de Thomas Virnich bis 25.8. Der 1957 geborene, ehemalige documenta-Teilnehmer, der Fundstücke Emil Orlik bis 27.4. Der deutsch-böhmische Künstler (1870-1932) mit seinen v.a. von Reisen, REMAGEN – Museum Rolandseck www.arpmuseum.org Rendez-vous des amis bis 1.6. Die in Teilen neu konzipierte Sammlungspräsentation mit Hans Arp und Sophie Taeuber-Arp im Dialog mit ihrem Künstlerfreund Alexej Jawlensky WUPPERTAL – Neuer Kunstverein www.neuer-kunstverein-wuppertal.de Christian Schreckenberger 8.3.-6.4. Eine Installation des Düsseldorfer Bildhauers, die mit minimalen Mitteln ein ungelöstes Rätsel schafft und dabei Alltägliches beleuchtet WUPPERTAL – Kunsthalle Barmen www.von-der-heydt-kunsthalle.de Sabine Moritz 9.3.-29.6. Die Kölner Malerin und Zeichnerin mit ihren atmosphärisch dichten Malereien, die mit Helikoptern oder Blumen, Ahnungen und kollektive Vorstellungen initiieren Empfehlungen von Thomas Hirsch bildet Verlagssonderveröffentlichung „Die neue Generation scheut den Arbeitsplatzwechsel nicht“, Foto: Irma Flesch Gebildet heißt flexibel Weiterbildung fördert auch neue Arbeitszeitmodelle Der Zynismus des Wirtschaftslebens hat wohl erst dann ein Ende, wenn Kinder und pflegebedürftige Verwandte endlich in die Arbeitszeitplanung mit einfließen können. Nur mit Weiterbildungsmaßnahmen können sich Arbeitnehmer den Vorsprung verschaffen, der nötig ist, um im Zweifelsfall flexible Arbeitszeiten und auch –orte anzumahnen oder, wenn es nicht anders geht, schnell das Unternehmen zu wechseln. Wohl dem, der Krisenfälle schon einmal durchgespielt hat und sich mit Zusatzqualifikationen und Kontaktpflege gezielt bei Konkurrenten ins Gespräch bringen kann. Die neue Generation Y, vor der es einigen Personalchefs mit altertümlichen Ansichten immer mehr graut, scheut nicht mehr den Arbeitsplatzwechsel, und stellt das Privatleben wie selbstverständlich über den Job. Um die neuen klugen Köpfe dieser Generation für sich zu gewinnen, müssen Personaler umdenken und möglichst früh beim Einstellungsgespräch auf die Leistungen und Freiräume des Unternehmens verweisen. Das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie lancierte Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung stellt unter www.kompetenzzentrum-fachkraeftesicherung.de mehrere lesenswerte Publikationen zum Download zur Verfügung. BILDUNG FÜR ALLE – DIE BESTEN ADRESSEN UND TERMINE: Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft / Alanus University of Arts and Social Sciences Alfter bei Bonn, Tel. (02222) 93 21 13, www.alanus.edu Der Bachelorstudiengang „Architektur und Stadtraum“ wurde soeben durch die Europäische Kommission notifiziert. Die im Architekturstudium der Alanus Hochschule erworbene Berufsqualifikation ist damit ab sofort in allen EU-Staaten anerkannt. Archeosophische Gesellschaft Köln Hülchrather Str. 6, Köln, Tel. (0221) 16 85 86 98, www.archeosophische-gesellschaft.de Die 1968 in Rom von Tommaso Palamidessi gegründete Archeosophie verknüpft die traditionellen Lehren der Philosophie und Religion mit den neuesten Erkenntnissen der Wissenschaft und dem grundlegend wichtigen Aspekt der methodischen Experimentation. Nächste Vorträge: Die Konzentration auf den Punkt (14.3. 20 Uhr), Die Kraft des Gebets (28.3. 20 Uhr). FRIEDENSBILDUNGSWERK S t a a t l . A n e rk a n nt e E i n r i c h t u n g N RW NRNRW Mediation Sprachen Politik Mediation für EinsteigerInnen und Interessierte Seit 20 Jahren bilden wir Mediatorinnen/Mediatoren nach den Standards des Bundesverband Mediation BM aus. - als Bildungsurlaub anerkannt 4.– 6. APRIL - Neues Programm erschienen - Atomic Africa – Ein Dokumentarfilm von Marcel Kolvenbach (anwesend) Mi 19.03.2014, 19.00 Uhr Odeon Kino in der Kölner Südstadt Gewerkschaften & Friedensbewegung FOTO Nola Bunke - ein historischer Rückblick Fr 14.03.2014, 19:30 Uhr Friedensbildungswerk in Köln Mitte Friedensbildungswerk Köln Seit 30 Jahren BILDHAUEREI — MALEREI — EURYTHMIE — SCHAUSPIEL — KUNSTTHERAPIE LEHRAMT KUNST — ARCHITEKTUR — PÄDAGOGIK — HEILPÄDAGOGIK KINDHEITSPÄDAGOGIK — BETRIEBSWIRTSCHAFTSLEHRE Neues Programm & Infos unter: www.friedensbildungswerk.de Kontakt: [email protected] 51 51 bildet Br@intop Brügelmannstr. 16-18, Köln; Kolumbusstr. 31, Euskirchen, Tel. (0221) 8 01 97 80, www.braintop.de Weiterbildung und Bewerbungs-Coaching für Jugendliche und Arbeitnehmer jedes Alters. Spezielle EDV-Kurse und Workshops, TÜV-zertifiziert und von Pädagogen geleitet. DA Düsseldorfer Akademie Harffstr. 51, Düsseldorf, Tel. (0211) 73 77 96 80, www.duesseldorfer-akademie.de Die Bildungseinrichtung vereint ein Therapie und Förderzentrum für Logopädie – Ergotherapie - Lese- und Rechtschreibtraining, eine renommierte Schule für Logopädie und ein Weiterbildungs- und Trainingszentrum unter einem Dach. Ausbildung zur Logopädin / zum Logopäden mit der Möglichkeit der Doppelqualifikation zum Bachelor. Englisches Institut Köln – School of English Gertrudenstr. 24-28, Köln, Tel. (0221) 2 57 82 74 und 75, www.englisches-institut-koeln.de Als „praktisch, pragmatisch und fundiert“ gilt die breite Kurspalette des Instituts unter Kursteilnehmern und Firmenklienten. Von Anfang an wird die effektive Kommunikation priorisiert und durch qualifizierte und erfahrene Lehrkräfte mit modernen Methoden und Materialien unterstützt. Fachhochschule Köln – Cologne University of Applied Sciences Claudiusstr. 1, Köln, Tel. (0221) 82 75 34 07, 82 75 34 80, www.fh-koeln.de Deutschlands größte Fachhochschule mit knapp 18.000 Studierenden bietet ein gesellschaftswissenschaftliches Zentrum in der Südstadt, ein ingenieurwissenschaftliches Zentrum in Deutz und einen Campus in Gummersbach. Freunde des Institut Francais Köln Worringer Straße 30, Köln, www.francaisacologne.de Wer die französische Kultur in Köln und besonders die Aktivitäten des Französischen Instituts am Sachsenring unterstützen will, ist hier richtig. FreundIn des Instituts kann man bereits für 50 Euro Jahresbeitrag werden. Friedensbildungswerk Köln e.V. Obenmarspforten 7-11, Köln, Tel. (0221) 9 52 19 45, friedensbildungswerk.de Vortragsreihen und Diskussionsveranstaltungen zu aktuellen politischen Themen sowie Fortbildungen in Mediation, Bildungsreisen und Sprachkurse. Handwerkskammer zu Köln Heumarkt 12, Köln, Tel. (0221) 2 02 20, www.hwk-koeln.de 400 ehrenamtliche UnternehmerInnen tragen das Netzwerk der regionalen Handwerkswirtschaft Köln/Bonn. Eine zentrale Anlaufstelle für Existenzgründer ist der Startercenter NRW. Die Handwerkskammer verfügt über drei Bildungszentren. Diverse Fördermöglichkeiten werden angeboten. Einmal monatlich findet ein Existenzgründerseminar statt. IFS – Internationale Filmschule Köln Werderstr. 1, Köln, Tel. (0221) 9 20 18 80, www.filmschule.de Filmschaffenden oder Filmbegeisterten aus verwandten Bereichen bietet die ifs ein breites Spektrum an Weiterbildungsmöglichkeiten, von mehrmonatigen Vollzeit-Programmen über berufsbegleitende Angebote bis hin zu mehrtägigen Workshops. Darin erhalten die Teilnehmer all das, was sie für ihre weitere Arbeit brauchen: spezifisches Fachwissen, Praxiserfahrung und Freiraum, um die kreativen Fähigkeiten zu entwickeln. Impulse e.V. – Schule für freie Gesundheitsberufe „Weiterbildung praxisnah – für beste Chancen auf dem Arbeitsmarkt“ $GTWHUDGINGKVGPFG3WCNKſMCVKQPGP Ŷ Gesundheitsmanager/in (KA) +PHQ#DGPFG 4GIGNO¼²KIGGŶ Fachwirt/in für Erziehungswesen (KA) ÑNP*QJGPNKPF %CTKVCU#MCFGOK Ŷ 'NGOGPVCTR¼FCIQIGKP -# -ÑNP C 9GTVJOCPPUVT Ŷ Praxismanager/in im Gesundheitswesen (KA) Ŷ (CEJMTCHVH×T2U[EJQOQVQTKM -# Ŷ Betriebswirt/in – in Fachrichtung Erziehungswesen (KA) Ŷ $GVTKGDUYKTVKPŌ(CEJTKEJVWPI5Q\KCNWPF)GUWPFJGKVUYGUGP -# Ŷ (WPFTCKUGTKO'T\KGJWPIUYGUGPGTHQNITGKEJ5RGPFGTWPF5RQPUQTGPIGYKPPGP -# Ŷ 3WCNKV¼VUOCPCIGTKPWPF(CEJCWFKVQTKPKO5Q\KCNWPF)GUWPFJGKVUYGUGP -# Ŷ %QPVTQNNGTKO5Q\KCNWPF)GUWPFJGKVUYGUGP -# Ŷ ;170)6'#%*'PINKUJ0WTUGT[6GCEJGTsŌ'PINKUEJKO'NGOGPVCTDGTGKEJ -# Ŷ (CEJMTCHVH×TGNGOGPVCTR¼FCIQIKUEJG5RTCEJHÑTFGTWPIs -# Ŷ (CEJMTCHVH×T7ŌHT×JMKPFNKEJG$KNFWPIWPF'T\KGJWPI -# Ŷ (CEJMTCHVH×T+PMNWUKQPŌR¼FCIQIKUEJG(ÑTFGTWPIWPF$GINGKVWPI -# Ŷ (CEJMTCHV*QEJDGICDWPIKO'NGOGPVCTWPF8QTUEJWNDGTGKEJ -# Ŷ 'NVGTPIGURT¼EJGMQORGVGPVH×JTGP -# Ŷ 'PVURCPPWPIUR¼FCIQIGKP -# Ŷ /GFKCVQTKP -# Ŷ #& *5%QCEJ -# Ŷ %QCEJKPI INFLAS en + ramm nutz n Förderprog hein einlöse tsc gu gs Bildun + e os , kostenl Individuelle e Beratung persönlich NGEN KAUFMÄNNISCHE SCHULU IT-SEMINARE LDUNGEN BERUFLICHE WEITERBI TAG DER OFFENEN TÜR am Mittwoch, den 19.03.2014 BERATUNG persönlich & professionell #POGNFWPI$GTCVWPIWPF+PHQTOCVKQPGP INFOVERANSTALTUNGEN jeden Mittwoch um 10 Uhr Kolping-Bildungswerk DV Köln e.V. $CTDCTC*GKMCOR|2T¼UGU4KEJVGT2NCV\C|-ÑNP 6GN W (CZ 'OCKNDCTDCTCJGKMCOR"MDYMQGNPFG +PVGTPGVYYYMDYMQGNPFG PROBEUNTERRICHT kostenfrei 100% ÖFFENTLICHE FÖRDERUNG möglich www.lernen-bohlscheid.de oder 0221 - 160500 Akademie-Standort:-ÑNP 52 bildet Verlagssonderveröffentlichung KIK Rubensstr. 20a, Wuppertal, Tel. (0202) 73 95 40, www.impulse-schule.de Vielfältige Studiengänge für Fitnesstrainer, psychologische Berater, Heilpraktiker. KHM – Kunsthochschule für Medien. Peter-Welter-Platz 2, Köln, Tel. (0221) 20 18 90, www.khm.de Eine der wegweisenden künstlerischen Hochschulen im audiovisuellen Bereich. Rund 280 StudentInnen kommen pro Semester in den Genuss, hier für die ästhetische wie inhaltliche Zukunft von Fernsehen und Kino ausgebildet zu werden. KIK – Kölner Institut für Kulturarbeit und Weiterbildung. Hamburger Str. 17, Köln, Tel. (0221) 1 39 05 51, www.kik-wb.de. Weiterbildungen in den Bereichen Kunstpädagogik, heilpädagogisch fundierte Kunsttherapie und musikalische Früherziehung. Zusätzlich Kurse für Kulturmanagement, Medienarbeit und Theaterpädagogik. itut für Kölner Inst g eiterbildun W d un t ei Kulturarb Berufsbegleitende Foto: Xxx Xxxxx Weiterbildungen mit Zertifikat • Kunstpädagogik • Kolping Bildungswerk. Präses-Richter-Platz 1a, Köln, Tel. (0221) 28 39 50, www.kbw-koeln.de Starthilfe für Jugendliche und junge Erwachsene zum Einstieg ins Berufsleben. Hervorragende „TIP“-Lehrgänge („Testen – Informieren – Probieren“) zur Entwicklung einer persönlichen beruflichen Zukunftsperspektive. Am 8.5. Infoabend zu allen Kursangeboten in der Caritas-Akademie in Hohenlind. • Kunsttherapie • • Musikalische Früherziehung • • Kulturmanagement • • Medienkompetenz • lernen bohlscheid – Akademie für Bildungsprojekte GmbH. Hansaring 63-67, Köln, Tel. (0221) 16 05 00, www.lernen-bohlscheid.de. Berufliche Qualifizierungsprojekte in Voll- oder Teilzeit (Bürokaufmann/-frau IHK, Kaufmann/frau für Bürokommunikation IHK, Kaufmann/-frau im Groß- und Außenhandel IHK, Industriekaufmann/-frau IHK). Infoveranstaltungen finden jeden Mittwoch um 10 Uhr statt, kostenfreie Teilnahme am Probeunterricht sowie persönliche und professionelle Beratung. Weitere Angebote: kaufmännische Qualifizierungsbausteine, berufsbegleitende Fortbildungen, Computerführerschein (ECDL), Wirtschaftsführerschein (EBC*L), Wirtschaftsenglisch (LCCI). Volkshochschule Köln. Lotharstraße 14-18, Köln, Tel. (0221) 22 12 59 90, www.stadt-koeln.de/vhs Das Programm der Volkshochschule der Stadt Köln bietet als größte Kölner Weiterbildungseinrichtung in über 90jähriger Tradition hervorragende Bildungsangebote zu günstigen Preisen. Nicht nur Sprachen oder Berufliche Bildung stehen im Vordergrund, auch zu den Themen Gesundheit, Kulturelle Bildung, Politik und Gesellschaft wird ein breitgefächertes Kurs- und Veranstaltungsangebot vorgehalten. TEXT/ZUSAMMENSTELLUNG: JULES LUX ARCHEOSOPHISCHE e.V. GESELLSCHAFTHülchratherstr.KÖLN 6 VORTRÄGE KÖRPER Weitere Angebote, Aufbauund Vertiefungsseminare finden sich unter www.kik-wb.de KIK - Kölner Institut für Kulturarbeit und Weiterbildung Hamburger Straße 17 • 50668 Köln Telefon: 0221 - 13 90 55 1 e-mail: [email protected] Internet: www.kik-wb.de P R Ä S E N T IE RT: SEIT 1923 IN KÖLN. .|OQ &lFLOLHQVWU 7HO LXP UHPium Prem XW3 Sco 6FRut QHU2014 Part 3DUWner GEIST VRUJWIU EXQWHV3URJUDPP PXVLNDOLVFKH+|KHQ IOJHXQGEHVWH 9HUSIOHJXQJ ZUR GESUND HEIT von • Kulturjournalismus • • Ästhetische Frühbildung • SEELE 14. MÄRZ 28. MÄRZ Die Kölner Schultaschen Messe KURS: I INFORMATIONEN ENER NERGO-VITALEE ATMUNG + GYMNASTIK r UhKU 178 bisV n 9 EL voQ 14YR .20 .03 29 Am $P .|OQ J ZH DDU 0 P HX .|OQHU.DUQHYDOVPXV LP MOBIL 0163.540 41 25 5LHVLJH6FKXOUDQ]HQ$XVZDKOXQGNRPSHWHQWH%HUDWXQJ $XHUGHPYRU2UWXQWHUZHJV www.archeosophische-gesellschaft.de 53 53 G]Z^c^hX]ZBjh^`hX]jaZ 5XQWH%URWHFKQLN 6FKOHUVFKUHLEWLVFKH Auswahl Bühne SCHAUSPIEL – DEPOT 1 21., 22., 25., 28.3. 19.30 Uhr Die fünfte Jahreszeit keine Karten mehr. Stimmt nämlich nicht. Zumindest nicht für eine erkleckliche Anzahl von Veranstaltungen. Und zwar keineswegs die uninteressantesten. Vielmehr sind es gerade die anspruchsvollen Lesungen und Gespräche, für die es noch Tickets gibt. Viele von ihnen sind in unserem Literaturkalender aufgeführt. Unabhängig davon gibt es die lit.kid.Cologne, die jede Menge Lesungen für Kinder anbietet – zu moderaten Eintrittspreisen. Möglich gemacht durch die 5000 Euro, mit der der Kölner Kulturpreis dotiert ist. Noch etwas: Die Vorverkaufspreise verstehen sich als Endpreise – bezahlen Sie keinesfalls mehr, als auf dem Ticket steht. Infos: www.litcologne.de, Tel. 0221 2801 GLORIA Mi 5.3. 20 Uhr Midlake SENFTÖPFCHEN Vier Alben, fünf EPs, acht Singles und ein Ende ist bisher nicht abzusehen. Mit alternativem Rock, der vor allem auf dem letzten Album einen stark psychodelischmelancholischen Touch besitzt, begeistert die texanische Band ihre Fans bereits seit 1999. Durchschlagenden Erfolg hatten die sechs Musiker mit ihrem Album „Van Occupanther“ im Jahre 2006, womit sie nicht nur musikalisch die Siebzigerjahre zurückbrachten, sondern auch ihren Erfolg auf europäischem Boden sicherten. Nun sind sie erneut auf Tournee, im Gepäck das 2010 veröffentlichte Album „The Courage of Others“ sowie viele weitere Leckerbissen aus der langjährigen Bandgeschichte. Infos: 0221 66 06 30 Mi 12.3. 20.15 Uhr Nils Heinrich LIVE MUSIC HALL Ein neuer Coup vom Schauspielchef Stefan Bachmann: Rainald Grebe bittet zum Kehraus. Der in und um Köln aufgewachsene Ausnahme-Unterhalter hat sich und der Domstadt ein Stück zum Karneval geschrieben. Grebe und sein Ensemble werden den ganzen „Alaaf“-Hokuspokus hochleben und dann umso tiefer fallen lassen. Infos: 0221 284 00 Geboren in der DDR, aufgewachsen unter Birne – Nils Heinrich kann den Alltag der Gegenwart folglich auf den Punkt bringen wie kein zweiter. Sein mit Raps und Hits gestricktes Musikkabarett ist voller Überraschungen, einmaliger Bonmots und bitterböser Wendungen. Infos: 0258 10 58 Literatur LIT.COLOGNE Mi 12.3.– Sa 22.3. Das 14. Mal Ein häufig geäußertes Vorurteil: Es gibt Musik DEUTSCHLANDFUNK UND MEHR Do 3.4. bis So 6.4. 1914 – 2014 Junge Wilde + Ein europäisches Jahrhundert 8.3. 18.30 Knorkator Wie reflektieren zeitgenössische Künste die fortwährende Modernisierung von Alltag, Arbeit und Militär? Das Forum neuer Musik 2014 versammelt vom 3.4. bis 6.4. Avantgardemusik, Film und Bildende Kunst und unternimmt Tiefenbohrungen in die vergangenen 100 Jahre. In zehn exklusiven Konzerten und Veranstaltungen thematisieren und befragen junge Akteure Zusammenhänge von Krieg, Fortschritt, Männlichkeit, Kunst – damals und jetzt. Der Großteil der Veranstaltungen findet in den Räumlichkeiten des Deutschlandfunks statt. Eines der Konzerte veranstaltet das belgische „Nadar Ensemble“. Unter dem Motto „Zeitgeist“ thematisieren sie die Eignung digitaler Technologie für Unterhaltung und Krieg. Infos: www.deutschlandradio.de „Zeitgeist“ – Nadar Ensemble Fr 4.4. 20 Uhr choices verlost 5x2 Karten. E-Mail bis 23.3. an [email protected], Kennwort: „Zeitgeist“ Man sagt, die Grenze zwischen Genie und Wahnsinn sei eine dünne Linie. Dies trifft eindeutig auf die fünf Kerle aus Berlin zu. Knorkator sind auf ihrem Gebiet ein absolutes Unikat: Eingängiger Hardrock trifft hier auf eine ordentliche Portion Sarkasmus, Comedy und Irrsinn. Auf den Konzerten werden schon mal Fans mit Schaumstoffknüppeln verprügelt, mit geschredderten Obst beworfen oder Sänger Stumpen läuft in einer riesigen Hamsterkugel übers Publikum hinweg. 20 Jahre Bühnenerfahrung und geschlagene 700 Konzerte haben die Jungs bereits hinter sich. Jetzt sind sie wieder auf Tour mit ihrem neuen Album „We Want Mohr“ und versprechen bestes Entertainment. fest, das seit 2009 dem UNESCO-Weltkulturerbe zugerechnet wird. Im Balkan, im Kaukasus, in Zentralasien, im Nahen Osten und in der Schwarzmeerregion wird das Fest seit mehr als 3000 Jahren zelebriert. Einen kleinen Eindruck davon gibt es im März in Köln. Fünf verschiedene Bands spielen und präsentieren die Musik, die den Frühling begrüßen soll. Eine der Künstlerinnen ist Anna Déinyan, sie wird die Zuschauer mit armenischer Folklore begeistern. Ukrainische, deutsch-türkische und traditionelle kurdische Klänge stehen ebenfalls auf dem Programm und sorgen für eine Stimmung, mit der man die ersten frühlingshaften Momente würdig begrüßen darf. Infos: 0221 38 44 63 LUXOR So 30.3. 20 Uhr We Are Scientists Foto: Dan Monick Ein bisschen verrückt und kreativ-eigenwillig, aber mit einem wunderbaren Gespür für Musik und deren Wirkung. Dass die New Yorker Band „We are Scientists“ mit diesem Konzept Erfolge feiert, zeigen sie mit ihrem neuesten, fünften Album, mit dem sie in Kürze auf Europatournee gehen werden. Die Verbindung von Post-Punk mit Popmusik, gemixt mit Stilrichtungen eines David Bowie, Velvet Underground oder Fleetwood Mac, katapultierte sie mehrmals in die Charts und überzeugte die Kritiker. Innovativ und doch ein Genuss für Jedermann – der Plan der Indie-Rock-Band geht auf. Spaß machen die leicht eigenwilligen und schrägen New Yorker auf jeden Fall. Info: 0221 92 44 60 STADTGARTEN Fr 21.3. 19.30 Uhr Blaudzun LUTHERKIRCHE SÜDSTADT Sa 22.3. 19 Uhr Frühling der Kulturen Foto: Eberhard Weible (Sängerin Marianna Sadovska) Der 21. März steht für den Beginn des Frühlings: Alles erwacht, neues Leben beginnt. Grund genug für viele Regionen, diesen Tag mit einem Fest zu begehen. „Nouruz“ heißt das persische Frühlings- 54 Foto: IAMKAT Seinen Namen stibitzte er von einem dänischen Radsportler, aufgewachsen ist er mit Johnny Cash und Bob Dylan und seine ersten Stimmaufnahmen machte er noch auf einem Kassettenrekorder. Blaudzun, alias Johannes Sigmond, liebt und lebt für die Musik und speziell für den Folk. Blaudzuns Interpretationen machen Spaß, enthalten sie doch Einflüsse aus den unterschiedlichsten Musikrichtungen. Spanische Folklore gehört ebenso dazu wie Balkan-Beats oder musikalische Einflüsse der Beatles. Folk-Musik aus den Niederlanden, die so gar nicht niederländisch, sondern eher weltoffen und innovativ klingt. Infos: 0221 952 99 40 Auswahl UNDERGROUND So 9.3. 20 Uhr Harmful culture club sichtbaren und Immateriellen, etwa indem er mit Wasser und seinen Spuren arbeitet und dazu Performances durchführt. Der Entstehungsprozess bleibt den gewellten, dadurch fast skulpturalen Blättern eingeschrieben, fast nichts ist eben doch etwas. Am 30. März ist Bruno Jakob mit einer Performance im KOLUMBA. Infos: 0221 933 19 30 MAKK bis 21.4., Di-So 11-17 Uhr Rolf Sachs – Typisch deutsch? Auch das gibt es manchmal: Die „Farewell Tour” einer Band, die andere Pläne verfolgen und zukünftig an neuen Projekten arbeiten will. Doch man verschwindet nicht, ohne „Tschüss“ zu sagen und so gehen die drei Harmful-Musiker Aren, Chris und Nico auf Tour, um sich von ihren Fans zu verabschieden. Zurück lassen sie insgesamt neun Alben, die sie während ihrer fast zwanzigjährigen Bandkarriere aufnahmen sowie die Ehre, als deutsche Noise-Rock-Institution zu gelten. Die beste Gelegenheit, das Trio ein letztes Mal in der Anfangsbesetzung zu sehen. Infos: 0221 54 23 26 Kunst KOLUMBA bis 5.5., Mi-Mo 12-17 Uhr Bruno Jakob Der 1954 in der Schweiz geborene, seit drei Jahrzehnten in New York lebende Bruno Jakob ist ein Maler ohne die „konventionellen“ Mittel der Malerei. Seine Kunst ereignet sich an der Grenze zum Un- MUSEUM LUDWIG bis 13.7., Di-So 10-18 Uhr Oscar Tuazon Mit seinen sperrigen, mithin sinnlos erscheinenden architektonischen Konstruktionen aus gewöhnlichen robusten Baumaterialien, nimmt der 1975 geborene Oscar Tuazon genaue Vermessungen der jeweiligen räumlichen Umgebung im Verhältnis zum Besucher vor. Mitunter sind seine Arbeiten, die sich zwischen Skulptur und Installation verhalten, zu betreten, und dann erinnern sie erst recht an die jüngere Kunstgeschichte mit der Minimal Art und der Land Art. Spröde und sehenswert! Infos: 0221 221 261 65 WALLRAF-RICHARTZ-MUSEUM bis 4.5., Di-So 10-18, Do 10-21 Uhr Giulio Cesare Bedeschini Rolf Sachs, 2013 © Foto: Byron Slater Rolf Sachs, der als deutschsprachiger, in Frankreich und der Schweiz aufgewachsener Designer heute in London lebt und dadurch einen distanzierten Blick auf die deutsche Gesellschaft besitzt, geht den Klischees unserer Kultur und Charaktereigenschaften nach und hinterfragt ihren Wahrheitsgehalt. Dazu verdichtet er einzelne Begriffe in plastischen Bildern, die aus alltäglichen Gegenständen entwickelt sind und sich etwa rein durch die Materialität und die Form der Präsentation von diesen unterscheiden. Infos: 0221 221 267 14 präsentiert: Kabarett RAINER PAUSE „Unter der Erde liegt unsere Zukunft begraben.“ Als Bestatter nähert sich Pauses Alter Ego Fritz Litzmann dem Tod und seinen Begleiterscheinungen. Ein großartig gespieltes und konzipiertes Kabarettsolo, das sich mit Herz und Hirn über die letzten Tage hermacht – und da anfängt, wo der Kleinkleckerkram vieler Kabarett- und Comedykollegen aufhört. Pantheon Bonn, Bundeskanzlerplatz. Karten: 0228 21 25 21 G.C. Bedeschini, Himmelfahrt Mariens, um 1614, Feder und braune Tusche © Wallraf-RichartzMuseum & Fondation Corboud Das Wallraf-Richartz-Museum hebt einen Schatz aus seiner Sammlung, ergänzt um Leihgaben aus Paris, München und Düsseldorf. Seine Herkunft weist auf die Kölner Jesuiten-Sammlung: Vorgestellt wird der hierzulande weitgehend unbekannte, noch nie umfassend ausgestellte Meister der Abruzzen, Giulio Cesare Bedeschini (1582-1627). Er realisierte seine Zeichnungen u.a. mittels Ausschneidungen und Überklebungen – ein Verfahren, das heute gängig ist, aber damals ungewöhnlich und modern war. Infos: 0221 22 12 11 19 ZUSAMMENGESTELLT VON: SANJE GAUTAM, THOMAS HIRSCH, MARIANNE KOLARIK, ANNA LENKEWITZ, JULES LUX Veranstalter-Infos an: [email protected] choices verlost 3x2 Karten. E-Mail bis 23.3. an [email protected], Kennwort: „Pause“ Sa 29.3. 20 Uhr IMPRESSUM Herausgeber: choices Verlag Joachim Berndt, Büro Köln Maastrichter Str. 6-8, 50672 Köln Tel. 0221-27252-60, Fax: -88 E-Mail: [email protected] www.choices.de Redaktion: Maxi Braun (v.i.S.d.P.), Christian Meyer, Jon Witte Neue Berufe – Gute Chancen Heilpraktiker/in Psychotherapie Gesundheitsberater/in Psychologische/r Berater/in Ernährungsberater/in Entspannungstrainer/in Fitness- und Wellnesstrainer/in Erziehungs- und Entwicklungsberater/in Staatlich zugelassene Fernlehrgänge mit Wochenendseminaren in vielen Städten. Mitarbeit an dieser Ausgabe: Frank Brenner, Lutz Debus, Hartmut Ernst, Sanje Gautam, Rolf-Rüdiger Hamacher, Thomas Hirsch, Marianne Kolarik, Bernhard Krebs, Anna Lenkewitz, Thomas Linden, Jules Lux, Christian Meyer, Anne Nüme, Sandra Nuy, Peter Ortmann, Romy Weimann, HansChristoph Zimmermann Projektleitung: Rüdiger Schmidt-Sodingen Grafik: Amélie Kai, Dominik Empl, Wilhelm Schmidt Anzeigenverwaltung: BERNDT MEDIA Joachim Berndt Dr.-C.-Otto-Str. 196, 44879 Bochum Tel. 0234-94191-0, Fax -94191-91 E-Mail: [email protected] www.berndt-media.de Druckerei: Graphischer Betrieb Henke GmbH Engeldorfer Straße 25 50321 Brühl Impulse e. V. Rubensstr. 20a · 42329 Wuppertal Tel. 0202/73 95 40 · www.Impulse-Schule.de 55 Alle nicht gesondert gekennzeichneten Bilder sind Pressefotos. www.choices.de 25. Jhg. | März 2014 EMMA THOMPSON IST P.L. TRAVERS TOM HANKS IST WALT DISNEY SAVING MR. BANKS www.saving-mr-banks.de ab 6.3. im Kino
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