Museumslandschaft NRW

Transcription

Museumslandschaft NRW
Maurice Ravel
Ma mère l‘oye
Daphnis et Cloé
Unsuk Chin
snagS&Snarls
Foto: Benjamin Ealovega
Igor Strawinsky
Pétrouchka
Taksim
Trio
Kent
Nagano
Dirigent
Sonntag
23.03.2014
20:00
Gefördert durch das Kuratorium KölnMusik e. V.
Dieses Konzert wird auch live auf philharmonie.tv übertragen.
Der Livestream wird unterstützt durch JTI.
Foto: Verleih
Foto: Dario Acosta
Freitag
21.03.2014
20:00
Ekaterina Lekhina Sopran
Orchestre Symphonique
de Montréal
Ângelo Freire
portugiesische Gitarre
Pedro Soares Gitarre
André Moreira Bass
João Gomes Keyboards
Mario Costa Schlagzeug,
Percussion
Der Lieblingsfilm
von Frank Peter Zimmermann
Foto:Isabel Pinto
Ana Moura
Desfado
»Some like
it hot«
von
Billy Wilder
koelner-philharmonie.de
0221 280 280
Samstag
29.03.2014
20:00
Medienpartner: choices
KölnMusik gemeinsam mit Kino Gesellschaft Köln
Sonntag
30.03.2014
15:00
.de
choices-Thema.
Kino.
5 WOZU SCHULE
Die Institution Schule reagiert behäbig auf
sich wandelnde Erfordernisse
6 weitere Thementexte
Bühne.
7 Auftritt
8 Theater am Rhein/Freies Werkstatt Theater
9 Premiere
Regisseurin Silvia Werner über „Exit Romeo“
10 Komikzentrum
Comedia/Pantheon
11 Atelier Theater/Gloria
12 Schauspiel Köln
13 Senftöpfchen
15 Theater am Rhein
18 Junges Theater Bonn
19 Prolog
20 Theater-Kalender Köln-Bonn
55 culture club – Pantheon Bonn
Kultur in NRW.
überregional
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Theater in NRW
Oper in NRW
Musical in NRW
Tanz in NRW
Kunst in NRW
choices + choices.de
Im Doppelpack mehr Service, Meinung und Hintergrund
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Film-ABC/Vorspann
Hintergrund – „Saving Mr. Banks“
Kölner Kritikerspiegel/Kino-Kalender
OFF Broadway
Weisshaus
Film-Kritik
Odeon
Filmpalette
Cinenova
culture clubs – Kino-Café/Lieblingsfilm
Hintergrund – „Alles Inklusive“
Rex
Gespräch zum Film
Woki Bonn
Festival – „Filmblicke auf die Fotografie“
41 Roter Teppich
43 Filmforum
44 Metropolis
Thema
6
Tasja Frenzel, Leiterin internationaler
Schulprogramme, berichtet über die
Vorteile eines Auslandsaufenthaltes
und die Diskutierwut deutscher SchülerInnen.
Tasja Frenzel
Foto: privat
Bühne
9
In „Exit Romeo“ geht es um wandelnde Geschlechterrollen, Digitalisierung,
Pornografie und die Fähigkeit im Chaos zu leben. choices sprach mit Regisseurin Silvia Werner.
Silvia Werner
Foto: Mira Moroz
Film
39
Regisseur, Autor und Produzent Arne
Birkenstock im Gespräch zu seinem
neuen Film „Beltracchi – Die Kunst
der Fälschung“.
Literatur.
46 Literatur-Kalender
LitCologne-Termine im März
Wortwahl / Comickultur
Textwelten
Arne Birkenstock
Premiere
9
KINO
„Saving Mr. Banks“
Foto: Wolfgang Ennenbach
Film
41
Franziska Weisz – zu sehen in „Kreuzweg“ von Dietrich Brüggemann – über
traditionalistische Bruderschaften und
den Berufswunsch Schauspielerin.
47 kunst & gut
49 Kunstwandel
50 Museumslandschaft NRW
4 Intro – „Maffay in Gefahr!“
51 Verlagssonderseiten: choices bildet
54 Auswahl – im März
Veranstaltungs-Empfehlungen des Monats
55 Impressum
Foto: Mira Moroz
25. Jhg. I März 2014
Kunst.
choices spezial.
BÜHNE
KULTUR.KINO.KÖLN.
Mehr Meinung. Service. Hintergrund. – In NRW.
empfehlen | weitersagen | kommentieren
Alle Texte. Ihre Stimme. Filmkritik im FORUM.
Franziska Weisz
Musik.
2 Kölner Philharmonie
4 Stadtgarten – choices präsentiert
46 Unterhaltungsmusik
Hintergrund
24
MUSIK
© The Notwist
Lesen Sie mehr auf www.choices.de!
Dieses Icon zeigt Ihnen den Weg.
Unterhaltungsmusik KUNST
46
Emil Orlik, courtesy Käthe
Kollwitz Museum
kunst&gut
47
Intro
0703 Fr Neneh Cherry with Rocketnumber9
Sie prägte die Subkultur Londons maßgeblich mit:
Neneh Cherry trug nicht nur dazu bei, den HipHop
salonfähig zu machen, sondern erreichte mit ihrem
Hit »Seven Seconds« Weltruhm. Analoge Klänge sind
jetzt kantigen, minimalistischen Sounds und reduzierten Synthesizer-Arrangements gewichen: Blank Project
ist Neneh Cherrys erstes Solo-Album seit 17 Jahren.
Neneh Cherry
Tinariwen
Simin Tander
Joy Orbison
Brad Henkel
Roosevelt
Myra Melford
0803 Sa Tinariwen
Ihre Texte befassen sich mit dem gesellschaftlichen
Erwachen der Südsahara, Unterdrückung und der
Sehnsucht nach Freiheit. Tinariwen, das ist die erste
Tuareg-Band, die mit elektrischen Gitarren experimentierte und gilt inzwischen als eine der innovativsten
Formationen, die die Weltmusik zu bieten hat. Unüberhörbar sind Einflüsse von Jimmy Hendrix oder auch
Led Zeppelin.
1203 Mi Simin Tander
CD Release Konzert »Where Water Travels Home«
»Where Water Travels Home« ist für die DeutschAfghanin Simin Tander mehr als nur ein Album, es ist
eine ganz persönliche Reise zu ihren Wurzeln. Für die
Stücke, die Teils aus afghanischen Liedern und teils
aus Eigenkompositionen bestehen, lernte sie in Pashto
zu singen, der Sprache ihres Vaters.
1403 Fr Cologne Sessions
mit Joy Orbison, Aroma Pitch, Mitch
Der elegant zurückhaltende Londoner Peter O’ Grady
alias Joy Orbison ist zu Gast bei den Cologne Sessions
im Studio 672 und präsentiert hier seinen erlesenen
Mix aus Dubstep, UK Funky und Oldschool-Jungle.
Das Kölner Publikum verzauberte er bereits auf der
Cologne Sessions-Bühne auf den PollerWiesen im
Neulandpark Leverkusen im Juli 2013: Hier unterlegte
er mit seiner grandiosen Musikauswahl einen unvergesslichen Sonnenuntergang, von dem noch Heute
geschwärmt wird.
1803 Di Luftbrücke #1
mit The Gate und Henkel/Zwissler/Jung
»Luftbrücke« – so heißt die neue Reihe für improvisierte Musik im Stadtgarten. Im Zentrum der Reihe
steht der Austausch junger Improvisationsmusiker aus
Köln, New York und anderen Metropolen. Die Reihe geht
auf die Initiative des New Yorker Trompeters Brad Henkel zurück, der ab März in Köln leben wird und sich mit
Kurator Thomas Gläßer zusammengetan hat. Zum Auftakt begegnen sich das basslastige Working-Trio »The
Gate« um den New Yorker Tubisten Dan Peck und eine
neue Kollaboration von Brad Henkel mit den beiden
Geräuschexperten Florian Zwissler und Fabian Jung.
2103 Fr Total Confusion
mit Roosevelt, Tobias Thomas, Sven Howland
Der junge Kölner Roosevelt gilt seit seiner Debüt-Single
»Sea« als Senkrechtstarter. Chill Wave, Italo Disco und
Pop fügt er in seinem Mix zusammen und begeistert
sowohl die Elektronik- als auch die Pop- und Indie-Szene. Die legendäre Total Confusion ist wieder zurück im
Studio 672 des Stadtgartens – zurück an dem Ort wo
alles vor 15 Jahren begann. 2014 wird Total Confusion
jeden dritten Freitag im Monat mit exquisiter Musik und
Special Guests aufwarten.
2303 So Myra Melford »Snowy Egret«
Myra Melford gehört ohne Zweifel zu den interessantesten Jazzpianistinnen der Gegenwart. Mühelos gelingt
es ihr, zwischen traditionellen Elementen des Jazz und
Free Jazz zu wandeln, sich über Einschränkungen von
Genregrenzen hinwegzusetzen – und in Musik zu denken. Ihr Spiel ist emotional und impulsiv und von einer
unverfälschten Rohheit.
2603 Mi Die Dicken Finger
featuring Peter Brötzmann
Peter Brötzmann fasziniert seit über 40 Jahren seine
Zuhörer mit seinem Saxofonspiel: Gebrochen, vital, rau
und von tiefster Aufrichtigkeit. Die Dicken Finger mit
Olaf Rupp, Jan Rode rund Oli Steidl arbeiten ebenfalls
mit zersplittertem Klangmaterial und Strukturprinzipien, wie man sie aus der improvisierten Musik kennt.
Muss Udo Jürgens ins Gefängnis?, Foto: Francis Lauenau
Maffay in Gefahr!
Manchmal kommen Redakteure von Tageszeitungen auf drollige Ideen.
Infolge der Staatskrise Edathy wurde mir aufgetragen, des Volkes Stimme
zum Thema Kinderpornographie einzufangen. Die Eckkneipe wirkte sehr
anachronistisch. Das würzige Aroma, das im Schankraum dominierte, deutete auf eine laxe Haltung des Wirtes bezüglich des Nichtraucherschutzes hin. Die Buletten unter der Plastikhaube waren sicherlich schon länger
dort. Am so gekennzeichneten „Stammtisch“ fanden sich ein halbes Dutzend Gesprächspartner. Die Antworten waren vorhersehbar, Lebenslänglich
sei für die Verbreitung oder den Kauf von kinderpornographischem Material nicht genug. Die Entfernung der primären Geschlechtsorgane oder
des Kopfes wurde gefordert. Dann begab sich einer der Stammgäste zur
prähistorisch wirkenden Musikbox. Kurz danach erklangen schöne alte
Schlager. Zunächst war Udo Jürgens mit seinem Hit „Siebzehn Jahr, blondes
Haar“ zu hören, später dann Peter Maffay. In seinem Sommerhit singt er:
„Ich war 16 und sie war 31.“ Gut, dass jene Stammgäste hierzulande keine
Gesetze machen. Die körperliche Unversehrtheit berühmter Musiker wäre
ansonsten nicht zu garantieren.
Um Kinder und Jugendliche geht es auch bei unserem Thema WOZU SCHULE.
Wie müssen Lehranstalten aussehen, damit sie ihre Insassen erreichen und
auf das Leben vorbereiten? Müssen wir den Lehrern das Lehren lehren?
Nützt es, einem Schulsystem, das auf Differenzierung und also Selektion
beruht, nun Inklusion zu verordnen? Ein Drama, das wir Herrn Edathy und
natürlich unseren Lesern empfehlen, ist gerade auf der Studiobühne Köln
zu betrachten. EXIT ROMEO handelt von der ewigen Frage „Wann ist der
Mann ein Mann?“, aber auch von der Digitalisierung und Sexualisierung
des menschlichen Miteinanders. Wir sprachen mit der Regisseurin SILVIA
WERNER über jenes Stück, das man erst ab 18 schauen darf. Jugendfrei hingegen ist die Ausstellung EMIL ORLIK – ZWISCHEN JAPAN UND AMERIKA, zu
sehen im Käthe Kollwitz Museum. Die Lebensgeschichte des Großmeisters
des Holzschnittes wird anhand seiner Werke nachgezeichnet. In unserem
Komikzentrum berichten wir über die Seelenverwandtschaft von Kabarettisten und Schizophrenen. Ausnahmen jener Regel sind, so beweisen wir, die
Kollegen MATTHIAS DEUTSCHMANN und CLAUS VON WAGNER, die Köln in
diesem Monat heimsuchen.
Ist Fotographie ein Thema für das Kino? Bestimmt. Nicht nur, weil der Kameramann dutzende von Fotos in der Sekunde anfertigt. Das Filmforum
NRW zeigt mit seiner Reihe FILMBLICKE AUF DIE FOTOGRAPHIE bekannte
und weniger bekannte Werke zum Thema. Nicht um Fotos sondern um Gemälde geht es bei dem Film BELTRACCHI – DIE KUNST DER FÄLSCHUNG.
Regisseur ARNE BIRKENSTOCK erzählt uns über die Dreharbeiten im offenen
Vollzug. Der Gauner, und das ist selten im Kino zu sehen, spielt sich nämlich
selbst. Weiterhin zu sehen sein wird PHILIP SEYMOUR HOFFMAN, der kürzlich verstarb. Manche seiner Filme sind nämlich noch gar nicht angelaufen.
Wir gedenken des großen Hollywood-Schauspielers. Mit der Schauspielerin FRANZISKA WEISZ sprechen wir über ihren neuen Film KREUZWEG, der
christlichen Fundamentalismus thematisiert.
Peter Brötzmann
choices verlost je 3x2 Freikarten
E-Mail bis 2 Tage vor Wunschkonzert
an [email protected],
Kennwort: Stadtgarten
Stadtgar ten Venloer Str. 40 / 50672 Köln / Tel. 02 21 / 952 994 - 10
www.Stadtgarten.de Änderungen vorbehalten
LUTZ DEBUS
Foto Inhaltsverzeichnis: Mira Moroz
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Thema
Schule muss mehr sein als ein Ort pragmatischer Wissensvermittlung, Foto: Amélie Kai
Von Schulmeistern und Leerkörpern – Die Institution Schule reagiert behäbig auf sich wandelnde Erfordernisse
Die Nachkriegsmaus ist einer der besten wenn stellt und somit unbedingt gelernt werden muss.
nicht der beste Film von Armin Maiwald. Er zeigt, Oder müssen wir nicht viel mehr Wert darauf lewie der kleine Armin 1946 zur Schule geht, in gen, unsere Kinder das Lernen zu lehren? Sogar
Bayern. Das heimatliche Köln musste der Junge konservative Lateinlehrer werden diese Frage bezuvor mit seiner Mutter und seiner Schwester ver- jahen, allerdings mit dem Argument, dass hierfür
ihr Fach besonders
lassen. Es war nur noch
choices-Thema im März:
geeignet sei. Latein
ein Trümmerfeld. Der
schaffe Ordnung im
Vater war in den letzHirn, so eine verbreiten Tagen des Krieges
Nicht für die Schule, für das Leben lernen wir. Bloße
Wissensvermittlung scheint 2014 längst überholt,
tete Binsenweisheit.
getötet worden. Armin
soziale und kreative Kompetenzen müssen im RahGedichte auswendig
musste zur Schule eine
men der schulischen Bildung gefördert werden.
lernen auch, werden
Tafel und einen Teller
Lesen Sie weitere Artikel zum Thema auch unter:
manche Deutschlehrer
mitnehmen. Auf die
trailer-ruhr.de/thema + engels-kultur.de/thema
ergänzen. Algebra sei
Tafel schrieb er, vom
Teller aß er. Essen und Bildung waren die Über- charakterbildend, werden manche Mathelehrer
lebensmittel für den Jungen. Es gab nur einen ergänzen. All diese bekannten Argumente gehen
Lehrer. Der unterrichtete alle Jahrgänge in einem davon aus, dass die Kinder und Jugendlichen moRaum. Es gab kaum Papier. Alles musste aus- tiviert sind oder, wenn sie das nicht sind, eben
wendig gelernt werden. Armin Maiwald selbst ist scheitern. Latein, Gedichte oder Algebra zu lernen
kein Nostalgiker. Aber betrachtet man den Film, macht aber nur einer sehr kleinen Minderheit an
glaubt man, eine Ahnung davon zu bekommen, unseren Schulen Spaß. Nur dann, wenn die Lehwie Schule auch funktionieren kann. Schließlich renden bei den Lernenden Neugier wecken könhat jene Schule einen Menschen geformt, der nen, gelingt Unterricht. Die Frage über Erfolg und
später mehreren Generationen dieser Republik die Misserfolg des Lernenden wird eben auch und oft
unterschiedlichsten Facetten unseres Lebens er- in erschreckend hohem Maß von der Qualität und
klärt hat. Die Schülerinnen und Schüler von Armin der Persönlichkeit des Lehrers entschieden.
Maiwald brauchen auch kein Papier. Sie brauchen Wilfried Bos, Professor für Schulentwicklungskeine Schulpflicht. Sie setzen sich jeden Sonntag forschung an der Technischen Universität Dortfreiwillig um halb Zwölf vor den Fernseher und mund, kritisiert offen die Kriterien, nach denen
die PISA-Studie Jugendliche bewertet. „Die OECD
staunen.
Die erzählende Methodik von „Die Sendung mit als Organisation für wirtschaftliche Zusammenarder Maus“ unterscheidet sich grundsätzlich von beit und Entwicklung, die PISA in Auftrag gibt, ist
der der Schule. Noch immer müssen viele Schü- daran interessiert, Humankapital noch effizienter
lerinnen und Schüler pauken und büffeln, obwohl zu machen, damit man es noch wirtschaftlicher
das abgefragte Wissen inzwischen von jedem einsetzen kann. Aber ist das das Ziel von SchuSmartphone abrufbar ist. Warum müssen 11-Jäh- le?“ Er persönlich findet, dass die eher „weichen“
rige die Gebirge Asiens auswendig lernen? Wollen Fächer wie Kunst, Musik, Religion und Ethik ebenwir unsere Kinder zu guten Kreuzworträtsellöser falls wichtige Bestandteile des Lehrplans werden.
erziehen? Immer wieder muss daher hinterfragt Diese allerdings fragt PISA nicht ab. Es sei eben
werden, welches Wissen Allgemeinwissen dar- nicht nur wichtig, so Bos, Wissen zu vermitteln.
Wozu Schule
5
Der kritische Umgang mit Wissen sei gerade in
der Epoche der Informationsgesellschaft dringend
geboten.
Ein anderes Schlagwort, das in schulpolitischen
Diskussionen oft fällt, ist die Sozialkompetenz.
Schon zu Zeiten von Professor Unrat wäre ein
menschenfreundlicherer Umgang der Akteure an
der Schule wünschenswert gewesen. Damals aber
waren die mitwirkenden Gruppen homogener. Das
Schulsystem war ein Abbild der Drei-Klassen-Gesellschaft. Der Bürgersohn war vom Proletensohn
getrennt. Mädchen und Jungs waren voneinander
separiert. Eine multiethnische Bevölkerungsstruktur, wie wir sie heute erleben, existierte damals
nicht. Cornelia Gräsel, Professorin an der Bergischen Universität Wuppertal, sieht die aktuelle
Heterogenität an unseren Schulen aber eher als
Chance denn als Problem. „Diese Situation bietet
beste Voraussetzungen, Wertemaßstäbe miteinander zu vergleichen, darüber zu sprechen, andere auch in ihrer Andersartigkeit zu verstehen. So
kann viel soziale Kompetenz geschaffen werden.“
Es war in erster Linie nicht die Not, die damals
im Klassenzimmer im tiefen Bayern aus Armin
Maiwald den Kindergeschichtenerzähler der Nation formte. Es war, so erzählte er mir einmal, sein
damaliger Lehrer, der Kinder unterschiedlicher
Herkunft und unterschiedlichen Alters begeistern
konnte. Vielleicht brauchen wir auch kleine, wild
gemischte Klassen, die von wahren Lehrmeistern unterrichtet werden. Im PISA-Wunderland
Finnland unterrichten hochbezahlte, gutausgebildete Fachkräfte kleine Klassen. Differenziert
wird ab Klasse 6, Noten gibt es ab Klasse 8.
LUTZ DEBUS
Aktiv im Thema
www.amg-koeln.de/theatermedien/theatermedienklassen
www.ruhrfutur.de
www.planerladen.de
www.mit-menschen-wuppertal.de
Thema
Die Persönlichkeit eines Kindes lässt sich nicht in Noten messen, Foto: Mira Moroz
„Es geht in erster Linie um Persönlichkeitsentwicklung“
Tasja Frenzel über die Vorteile eines Auslandsaufenthaltes für Schülerinnen und Schüler
choices: Frau Frenzel, was können Jugendliche gener unterrichtet. In Chemie und Physik führen
im Ausland lernen, was sie nicht auch hier ler- die Schülerinnen und Schüler selbst viel mehr Experimente durch. In Kanada zum
nen könnten?
Beispiel werden pro Halbjahr vier
Tasja Frenzel: Es geht bei Aus„Die deutschen Gäste
Fächer unterrichtet. Die Schulen
landsaufenthalten nicht nur dahaben ein wenig den Ruf,
sind oft auch viel besser ausgerum, die Karrierechancen durch
dass sie alles in Grund und
stattet.
bessere Fremdsprachfähigkeiten
Boden diskutieren“
zu verbessern, es geht in erster
Linie um Persönlichkeitsentwicklung. Jugendliche Das angloamerikanische Schulsystem ist also
sind nach ihrer Zeit im Ausland deutlich gereifter, besser als das deutsche?
selbstständiger und selbstbewusster. Sie mussten So würde ich das nicht sehen. Das deutsche Schulneue Freunde finden, sich in einer fremden Kultur system hat auch viele Vorteile. Hier werden die
und in einem anderen Schulsystem zurechtfinden. Jugendlichen mehr nach ihrer eigenen Meinung
gefragt und können viel mehr diskutieren. Die
deutschen Gäste haben an unseren PartnerschuEine neue Schule ist kein Stolperstein?
Viele Jugendliche im Alter von etwa 16 Jahren len ein wenig den Ruf, dass sie alles in Grund und
kämpfen mit einer gewissen Schulmüdigkeit. Da Boden diskutieren. Grundsätzlich ist es aber doch
kann ein Auslandsaufenthalt frischen Wind in eine gute Eigenschaft, Dinge zu hinterfragen.
die Schullaufbahn bringen. Im Ausland kann man
auch ganz andere Fächer wählen. Besonders in Ist das Schulsystem im Ausland strenger?
den Naturwissenschaften wird oft praxisbezo- Nein, im Gegenteil. Es gibt zwar viel mehr Regeln
als bei uns, die Schülerinnen und Schüler empfinden die Atmosphäre an den Schulen jedoch
als freundlicher. Die Lehrer in angelsächsischen
Ländern haben ein anderes Verständnis von ihrem
Beruf. Solange der Jugendliche etwas noch nicht
verstanden hat, hat der Lehrer seinen Job noch
nicht beendet. Viele deutsche Lehrer vermitteln
ihren Stoff und wer ihn nicht versteht, muss sich
woanders Hilfe holen oder scheitert.
INTERVIEW: LUTZ DEBUS
Lesen Sie die Langfassung unter
www.choices.de/thema
ZUR PERSON
Tasja Frenzel, Leiterin Internationale Schulprogramme bei den
Carl Duisberg Centren
Foto: privat
Wenn Schüler Theater machen
Das Albertus Magnus Gymnasium bietet speziellen Unterricht in Theater- und Medienarbeit
„Willst du noch Nerd sein?“ fragt Yonus seinen Theater- und Medienklassen am AMG. Im fünften
Klassenkameraden Philipp. Der antwortet tro- und sechsten Schuljahr stehen vor allem Improvicken: „Nö!“ Yonus ist verzückt: „Geil, dann bin ich sationsübungen und spezielle Übungen zu Rhythmus und Bewegung, Stimmjetzt Nerd.“ Yonus und Philipp
„Die soziale Rolle eines
sind Schüler der Klasse 7c am Schülers verhindert manchmal, bildung und Maskentheater im
Mittelpunkt. „Darüber hinaus
Albertus Magnus Gymnasium
dass er sich als Schauspieler
werden auch Medienkompetenz
(AMG) in Neu-Ehrenfeld. Theverletzlich zeigt“
in den Bereichen Video, Film und
aterspielen ist für die beiden
fester Bestandteil ihres Stundenplans. Sie sind Dokumentation vermittelt“, erläutert Daub das
Schüler der Theater- und Medienklasse (TMK) am Konzept. Ab der siebten Klasse wird differenziert.
AMG. Derzeit proben sie zwei Unterrichtsstunden Die Schüler können dann selbst zwischen Theain der Woche mit der Schauspielerin und Regis- ter-, Tanz- und Filmkursen wählen. Ergänzt werseurin Myriam Chebabi „Und dann gab’s keines den die Genres durch die Bereiche Medien und
mehr“ von Agatha Christie – dem wohl meistver- Technik. „So haben die Schüler die Möglichkeit,
sich ihre Theater-Medienausbildung individuell
kauften Krimi der Welt.
Die TMK startete als Modellprojekt im Schuljahr zusammenzustellen“, sagt Daub. Ab der siebten
2000/01. Heute gehört sie zum unverwechsel- Klasse werden die Stücke auch oft selbst erarbeibaren Profil des AMG. In jeder Jahrgangsstufe tet, so wie in Chebabis Kurs. Gemeinsam bearbeierhält eine von vier Klassen zusätzlich zum re- tet sie den improvisierten Text für den Einstieg in
gulären Unterricht eine theater- und medienspe- die Dramatisierung von Agatha Christies Roman.
zifische Ausbildung. „Die Klasse bekommt in Für Regisseurin Chebabi ist die Arbeit große Freuunterschiedlicher Gewichtung Unterricht im Be- de und Herausforderung zugleich, denn mit einer
reich Theater und klassische Medien wie Film und Klasse zu arbeiten bringt auch Schwierigkeiten:
Fotografie“, erklärt Rainer Daub, Koordinator der „In der Klasse sind die Rollen schon klar verteilt.
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Die jeweilige soziale Rolle eines Schülers verhindert manchmal, dass sich der Schauspieler öffnet,
sich verletzlich zeigt.“ Ab der Oberstufe orientiert sich das Angebot stark an den Interessen
der Schüler. Sonderprojekte fördern verstärkt das
selbstständige Arbeiten. Wie bei der Filmfahrt,
wo die Schüler über eine Woche einen Kurzfilm
drehen, den sie selbst konzipiert und geschrieben haben. Ausgestattet ist die TMK mit einer
eigenen Probebühne. Der Raum im Keller enthält,
was eine Probebühne braucht. Scheinwerfer hängen an Traversen, es gibt ein Lichtpult und eine
Tonanlage. Zwei weitere Räume enthalten den
Fundus. Ein weiterer Proberaum wird mit den
Musikern der Schule geteilt. Gesondert gefördert
wird die TMK nicht, nur die halbe Stelle von Koordinator Daub wird vom Bildungsministerium in
Düsseldorf bezahlt. Alles Weitere wird finanziert
aus Mitteln für den gebundenen Ganztag und den
Elternbeiträgen von 40 Euro im Monat. „Nur so
können wir die Arbeit mit Profis von außerhalb
der Schule bezahlen“, sagt Daub. Auch ein Nerd
zu sein hat eben seinen Preis.
BERNHARD KREBS
Auftritt
Szene aus „Der Kaufmann von Venedig“, Foto: Thomas Aurin
Antisemitismus und Amüsement
„Der Kaufmann von Venedig“ am Schauspiel Köln
Der Laufsteg ist kein Ort für Melancholiker. Fast vierzig Meter lang ist der
aufgeständerte Catwalk, den Thomas Dreissigacker für das Depot 1 entworfen hat. Eine kahle Planche, rechts und links jeweils durch ein weißes
Sofa und einen Kleiderständer eingegrenzt, auf der Eitelkeiten genauso zur
Schau getragen wie ökonomische Konkurrenz ausgefochten werden können. Venedig war zu Shakespeares Zeiten schließlich das, was London heute
ist: multikulturell und Ort des Big Business. Und hier tummelt sich, was sich
für wichtig hält. Der ganz in weiß gekleidete Bassiano (Simon Kirsch) mit
Stulpenhandschuhen, der mal wieder Pleite ist und die Chance in einer Ehe
mit der so schönen wie reichen Portia sieht. Oder der bullige Haudrauf Lorenzo (Jakob Leo Stark) samt dem blassen Mitläufer Gratiano (Yuri Englert).
Eine hedonistische Bande zwischen bürgerlichem Standesbewusstsein und
billiger Hochstapelei, für die die Liebe immer auch einen realen Tauschwert
besitzt, sprich ein Geschäft ist. Und dazwischen ein Mann, zu düster gekleidet in seinem schwarzen Outfit, aber auch zu schick mit seinem Pelzbesatz
am Mantel. Melancholisch hockt der homosexuelle Antonio (Gerrit Jansen)
am Bühnenrand, pflegt die Tristesse seiner nicht erwiderten Liebe zu Bassanio, mit dem er erst am Ende einen gierigen Kuss tauschen darf. Wie Shylock
ein Außenseiter, dem allerdings bei der Begegnung mit dem Juden wilder
antisemitischer Hass entquillt und der idiosynkratisch zurückzuckt bei der
Berührung.
Stefan Bachmann inszeniert Shakespeares „Der Kaufmann von Venedig“
(Übersetzung: Klaus Reichart) und hält sich mit solch düsteren Moment
allerdings nur kurz auf. Der Kölner Intendant nimmt die Genrebezeichnung
„Komödie“ beim Wort und dreht den schwierigen Stoff um Antonios Bürgschaft für einen Kredit Bassanios bei Shylock, der bei Zahlungsausfall ein
Pfund Fleisch aus Antonios Körper verlangt, durch den humorigen Fleischwolf. Da werden Solanio und Salerio zum absurd krächzenden Zwillingspaar
im Seventieslook getrimmt; die Portia der Yvon Jansen in goldpailletierten
Bolerojäckchen und Tutu schleudert ihre diamantharten Bonmots kokett
heraus und inszeniert die Kästchenwahl, also ihr Ehegattendefilee als Auf-
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tritt dreier nackter Statistinnen mit Karnevalsmaske; die Entführung von
Shylocks Tochter Jessica (Julia Riedler, absurderweise zur Flucht in NaziUniform verkleidet) wird zur Lachnummer, bei der sich Lorenzo und Konsorten als orthodoxe Juden verkleiden und das Opfer ihrer Begierde wie
Grillfleisch zwischen die Beine einer Leiter klemmen. Und immer wieder
Musik: Shakespeares Sonette sind zu trivialen Popsongs gemodelt (Musik:
Sven Kaiser, Philipp Plessmann), an Klavier, Schlagzeug, Geige, Marimbaphon tuen sich die Schauspieler im Wechsel hervor. Jeder hat hier seinen
Einsatz, die Stimmung könnte ausgelassener nicht sein. Und allmählich
verschwindet so die Tragödie im Strudel des Komödiantischen. Was als Nebeneinander der Gegensätze gedacht war, als Fallhöhe zwischen Antisemitismus und Amüsement, verkümmert zur Nummernfolge. Das ist umso
unverständlicher, als Bruno Cathomas dem Shylock so überzeugend Gestalt
gibt. Düster auch er im langen schwarzen Mantel und mit Hut, leicht jiddelnd, mit massiger Präsenz, so beiläufig er Pistazien knabbert, so brutal
schleift er seine Tochter an den Haaren ins Haus. Bewegend, wie er sein
Plädoyer für Gleichheit zwischen Juden und Christen ganz zart in Publikum
spricht, um dann in einen hasserfüllten „Rache“-Ruf zu münden. Diese Spiegelbildlichkeit mit Antonio ist allerdings eher in der Charaktersymmetrie, als
der Figur selbst begründet.
Der Gerichtsprozess der beiden Außenseiter findet dann auf der Vorbühne
statt. Zusammenbrüche Antonios werden begleitet von Shylocks Metzgeranmutung in Gummischürze – ein bisschen Trash-Androhung, bevor dann
Portia im Businesssuit des Rechtsgelehrten alle Register der Kasuistik zieht.
Dass Bachmann am Ende den humorigen fünften Akt um den Verlobungsring von Bassanio und Portia breit ausspielt, bestätigt dann das Fazit: Außer
Komödie wenig gewesen.
HANS-CHRISTOPH ZIMMERMANN
„Der Kaufmann von Venedig“ | R: Stefan Bachmann | 6., 9., 23., 26., 27.3.
19.30 Uhr | Schauspiel Köln | 0221 22 12 84 00
Theater am Rhein
„Alle verbergen sich gern unter viel Schminke“, Foto: Thilo Beu
Die Heiligkeit des Niedergangs
Bölls „Ansichten eines Clowns“ in Bad Godesberg
WWW.FWT-KOELN.DE
Valentin Stroh, Oleg Zhukov in DAS BOOT IST VOLL.
Gestaltung / Foto ©MEYER ORIGINALS
Wer gibt schon was auf die Ansichten eines Clowns? Dieser Kulturberuf
hat zu unterhalten, amüsieren, jonglieren, Trompete spielen. Als dummer
August oder schicker Weißclown. Alle verbergen sich gerne unter viel
Schminke, aber Ansichten erwartet keiner. Nobelpreisträger Heinrich Böll
löste mit der Veröffentlichung seines Romans 1963 eine heftige Debatte
aus, 50 Jahre später sind die Ursachen dafür zerstoben, die Kritik längst
überholt. Für seinen Clown hat nur noch die Liebe zu seiner Marie Bestand
– dafür aber bis heute. Regisseurin Alice Buddeberg hat ihn wohl deshalb
in Bad Godesberg auf die Bühne und mit dem Recken Bernd Braun vor den
Eisernen gestellt. Blöd nur das der Satz: „Ich glaube, es gibt niemanden auf
der Welt, der einen Clown versteht, nicht einmal ein Clown versteht den anderen“ vom Publikum erst einmal für bare Münze genommen wird. Während
Braun die ersten Minuten mit ernster Mine still verstreichen lässt, kommen
zwangsläufig die ersten bissigen Kommentare aus den hinteren Reihen, dabei weiß doch noch niemand, was ihn erwartet. Viel Schauspiel, wenig Böll,
viel Leid und vielleicht eine Menge Alkohol, nicht einmal rauchen durfte die
Figur Hans Schnier auf seinem schmalen Laufband. Streichhölzer wurden
ihm versagt und so nestelt er fahrig immer wieder eine Zigarette aus der
Packung, zerbröselt sie in Ermangelung einer Zündvorrichtung.
Braun zelebriert eine Biografie des Mittelmaßes, die gescheiterte Existenz
schlechthin, der Angst vor dem gerissenen Faden hat und doch insgeheim
nach Applaus giert. Ein bisschen austeilen darf er auch, gegen Bonn, gegen
Bochum, gegen Gott und die Welt und die ist geteilt zwischen CDU und
SPD und seiner Flasche. Die Geschichte seiner Marie hält ihn aufrecht, ihr
Weggang drückt ihn wieder zu Boden. Nachkriegstrauma, Streichholzsuche,
und immer den Eisernen im Rücken, der kaum Halt bietet und ihm irgendwie
auch den Weg in die Welt da draußen versperrt. Der Abend in Bonn zeigt
den Monolog eines großartig aufgelegten Schauspielers, der sich ständig
von der Clownsmaske zu befreien sucht, der Kunst entfliehen will und am
Ende den Weg verloren hat, den er nie suchte. Dieser Rest-Böllsche-Kulturschaffende ist am eigenen Anspruch der Anspruchslosigkeit gescheitert und
muss nun mit den Resten des ehemaligen Publikums interagieren, obwohl er
der Kunst misstraut, seinem Können misstraut und lieber seiner verlorenen
Liebe nachweinen will. Bernd Braun ist ein kahlköpfiger Misanthrop, der
den Alkohol als letzten Verbündeten kultiviert hat, der die Gosse fürchtet,
aber auch ignoriert, pleite, hungrig und gedemütigt. Und dennoch doch nur
gekonnt das heilige Mittelmaß darstellen muss, während er auf und ab und
hin und her wandelt, immer nur auf 40 cm. Er hört Stimmen – es ist seine
eigene – hinter dem Vorhang tut sich was, während die Beleuchtung unmerklich weg dimmt. Dann schiebt sich die graue Masse hinter ihm nach
oben, ein Flakscheinwerfer blendet das Publikum. Doch noch Erlösung? Der
Clown geht wortlos ins Licht, die Zuschauer in die Nacht. Vielleicht gibt es
doch niemanden auf der Welt, der einen Clown versteht.
PETER ORTMANN
„Ansichten eines Clowns“ | R: Alice Buddeberg | Sa 8.3. 19.30 Uhr
Kammerspiele, Bad Godesberg | 0228 77 80 22
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Premiere
ternet bietet die Möglichkeit zu einer Art Realitätsflucht, auf der sich Menschen ihre bebilderten
Ängste anschauen können. Es sieht mir ja keiner
zu, wenn ich das zuhause betrachte. Das Internet
ist Zufluchtsort und Parallelwelt zur Realität, die
sich nur schwer verändern lässt.
Mann, Frau, hetero-, homo- oder bisexuell. Grenzen verschwimmen in „Exit Romeo“ von Silvia Werner
„Das Internet ist Parallelwelt zur Realität“
Silvia Werner inszeniert an der Studiobühne „Exit Romeo“
choices: Frau Werner, „Exit Romeo“ ist mit der
Altersbeschränkung „ab 18“ versehen? Ist ihr
Stück nicht jugendfrei?
Silvia Werner: Da wir pornographisches Filmmaterial benutzen, muss es eine Altersbegrenzung
geben. Es ist als Warnung gedacht, weil das nicht
jeder sehen möchte oder nicht sehen darf.
Homosexuellen, dessen vermeintliche Freiheit darin besteht, weibliche Attribute anzunehmen.
Aber wird nicht seit Jahren von der Gendertheorie über Hanna Rosins „The End of Men“ bis zu
einem Spiegel-Titel vor zwei Jahren eine „Männerdämmerung“ bis weit hinein in Bildung und
Soziales beschworen?
In welchem Kontext setzen Sie das Material ein? Ich selber arbeite im Bereich Gender-Studies und
kenne diese Werke. Ich weiß
Das Stück basiert auf der Idee,
auch, dass das offizielle Statedass wir in einer Zeit der Bilder
„Je bekannter die Plattform,
ment besagt, dass sich sehr viel
leben, die unsere Wahrnehmung
desto konformer die Bilder
verändert. Meine Frage lautet:
stark beeinflussen. Wir nehmen
von sich selbst“
Stimmt das überhaupt? Oder
diese aus der Werbung, dem Internet oder dem Fernsehen auf und reproduzieren betrifft das wieder nur den Ausnahme-, aber
sie dann wieder. „Exit Romeo“ will hinter die offi- nicht den Durchschnittsmann. Ich kenne auch
zielle Beziehungsfassade oder die offizielle Antwort den Vorwurf, dass das Bildungssystem „verfraut“
auf die Frage „Wer bin ich?“ schauen. Die Pornoin- sei und die Jungs keine Rollenbilder mehr haben,
dustrie ist gerade im Kontext von Sexualität sehr mit denen sie sich identifizieren können. Meine
interessant, weil sie eine Art dunkler Spiegelung These geht etwas weiter: Ich lehne es ab, in der
binären Opposition von Mann und Frau zu dendessen darstellt, worüber man noch reden kann.
ken. Man sollte sich eher einem grundsätzlichen
Der Titel klingt nach einer Bühnenanweisung. Menschenbild annähern. Unsere drei Darsteller
verkörpern alles, Mann, Frau, homo-, hetero- und
Wieso muss Romeo abtreten?
Mit dem Romeo-Mythos verbinden wir dieses bisexuell. Es geht darum, nicht alles sofort zu kaklassische Image von Liebe und Beziehung, von tegorisieren und in Schubladen zu packen.
Treue und Ewigkeit. Dieses Klischee tritt ab und
wir schauen uns an, welche Wünsche und Gedan- Auf welches Material greifen Sie zurück?
ken sich dahinter verbergen. Der Fokus richtet sich Ich habe den Genderkontext genauso wie Maleauf die Identität des Mannes und der Erwartungs- Studies und die Queer-Theorie mit einbezogen.
Das Thema hat sich dann aber stark aus einem
haltung, der er begegnet.
persönlichen Kontext heraus entwickelt. Das MaWie soll der Mann dieser Erwartung nach aus- terial habe ich primär in meinem Freundeskreis
gesammelt, es stammt weniger von den Darstelsehen?
Die äußere Erwartung an den Mann lautet immer lern. Wir reden bei den Proben natürlich sehr viel
noch, der Starke zu sein, in welcher Form auch im- darüber, wie sich die Schauspieler selbst sehen.
mer. Der zu sein, der weiß, wo es lang geht, der
Gefühl von Verstand abtrennen kann, der die Ent- Inwieweit hat sich das Bild des Mannes durch
scheidungen trifft. Das hört sich archaisch an und die Digitalisierung verändert, wie es im Ankündas ist es auch. Die Gesellschaft stellt diese Erwar- digungstext heißt?
tungen nach wie vor an den Durchschnittshetero, Ich glaube, dass die Digitalisierung eine Art Fluchtdaneben existiert das kommerzialisierte Bild des bewegung im Geiste in Gang gesetzt hat. Das In-
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Man kann auch über soziale Netzwerke sein
Außen mit konstruieren.
Plattformen wie Facebook sind natürlich super zur
Selbstdarstellung in jeder Richtung. Aber auch da
will sich jeder von seiner besten Seite zeigen. Jeder
zeigt sich, wie er sich selbst sieht oder wie er von
Fremden wahrgenommen werden möchte. Gerade
bei Facebook achten die Leute stärker darauf, wie
sie sich darstellen. Je bekannter die Plattform, desto konformer die Bilder von sich selbst.
„Exit Romeo“ ist Ihre erste Regie. Wie fühlt es
sich an in einem Beruf, der größtenteils immer
noch von Männern ausgeübt wird?
(Lacht.) Es fühlt sich sehr gut an. Es stimmt, ich
kenne aufgrund meiner Regieassistenzen nur die
männliche Führungsweise. Ich habe mich gefragt,
wie ich sein werde als Regisseur (sic!). Man kennt
ja das Bild vom cholerischen Regisseur mit viel
Streit und Stress, das ist bei uns nicht der Fall, es
geht sehr harmonisch zu.
Sie machen es also auf ihre weibliche Art?
Ich mache es nicht auf meine weibliche Art, sondern auf meine Art.
INTERVIEW: HANS-CHRISTOPH ZIMMERMANN
„Exit Romeo“ | R: Silvia Werner | 11. -15.3. 20 Uhr
Studiobühne Köln | 0221 470 45 13
ZUR PERSON
Silvia Werner, Jahrgang 1986, studiert Anglistik und Fennistik
mit dem Schwerpunkt Literatur und wird im Dezember ihren
Master machen. Ihr persönlicher Forschungsschwerpunkt sind
Gender Studies und Media Studies. 2011/2012 hat sie bei der
Gruppe Port in Air eine Regieassistenz absolviert, danach eine
Produktionsassistenz bei Movingtheatre.de, zuletzt übernahm
sie die Produktionsleitung bei der Emanuele Soavi Incompany.
„Exit Romeo“ ist ihre erste Regie.
Portrait und Probefoto: Mira Moroz
Lesen Sie die Langfassung unter:
www.choices.de/premiere
Komikzentrum Köln-Bonn
+
Kabarett
Comedy
Musik
A Cappella
Legt die Theorie vom feinen Menschen vor: Claus von Wagner, Foto: Simon Büttner
Lesungen
Comedians ticken nicht sauber
Theater
Tanznächte
Deutschmann und von Wagner belegen das Gegenteil
Offene Bühne Rheinland
8.3.20 Uhr
Zum 7.Mal!
Olivier Sanrey
Alle garstig! (Und Sie auch)
7.3.20 Uhr CASINO
Florian Schroeder
Offen für alles und nicht ganz dicht - DIE SHOW
12.3.20 Uhr
Annamateur
& Außensaiter - SCREAMSHOTS
13.3.20 Uhr
Sven Ratzke
Füenf
13.3.
20 Uhr20
CASINO
4.11.
Uhr
Diva 6Diva´s
Phase
l A Cappella
90er-Party 14.3.23h
80er Pop+Wave 21.3.23h
Lieblings-Party 29.3.22:30h
Pa
arty
Robert Griess
Ich glaub´es hackt! (Kabarett)
14.3.20 Uhr
Carrington-Brown
Dream a little Dream
15.19 Uhr +16.3.20 Uhr
1
Jens Heinrich Claassen
Frauen an den Nerd! 15.3.CASINO
PREMIER
E!
Miststück für 3 Damen
m.:BOHR/HALLER/KLING
16.3.CASINO
Reihe Jazz in Concert im Pantheon-CASINO:
Simin Tander 4tet: 17.3.
David P. Stevens : 31.3.
Cavequeen
Du sammeln, ich auch!
Der Familie
Polka´s coming home
18.3.20 Uhr
Popolski
20.3.BRÜCKENFORUM
Jean Faure & Orchestre
Tour de France
21.3.20 Uhr
Konejung & Nitschke
2 Lachsäcke auf Feindfahrt
22.3.
Gunzi Heil
Der Musengau
22.3.20 Uhr
Jan Böhmermann
Schlimmer als...
26.3.20 Uhr
Roberto Capitoni
Italiener weinen nicht!
Wir haben‘s geahnt: Comedians haben einen an der Waffel. Da kommt die
Studie der University of Oxford wie gerufen. 523 Spaßvögel haben an einer
Fragebogen-Aktion via Internet teilgenommen, die jetzt im British Journal of
Psychiatry veröffentlicht wurde. Herausgekommen ist eine auffällige Ähnlichkeit zwischen Menschen mit bipolaren Störungen und Humorarbeitern. Demnach benötigt Kreativität bei beiden Gruppen vergleichbare geistige Merkmale:
Um die Ecke Denken, scheinbar nicht Zusammengehörendes unter einen Hut zu
bringen. Anders bei Schauspielern, die ebenfalls befragt wurden und keinerlei
schizophrene Züge aufwiesen.
Professor Claridge gibt zu bedenken, dass psychotische Persönlichkeiten zu
Humoristen diametral entgegengesetzte Charakteristika aufweisen. Für den
Stand-Upper könnte der Job allerdings eine Möglichkeit sein, emotionale Probleme zu bewältigen. Man muss wohl einigermaßen verpeilt sein, wenn man
sich vor eine Meute stellt, um diese zum Lachen zu bringen. Das gilt auch für
andere Berufe: Wer keine Vorstellungskraft besitzt, sollte die Finger besser vom
Pinsel lassen und keine Geschichten erzählen wollen.
Bereits Hanns Dieter Hüsch hat darauf hingewiesen, dass die Welt balla balla
ist und die Menschen auf die hirnrissigsten Ideen kommen, wohlgemerkt zu
Zeiten, als es noch keine NSA, kein Dschungelcamp und kein Facebook gab.
Die vornehmste Aufgabe des Comedian besteht darin, auf eben diese Absonderlichkeiten hinzuweisen. Matthias Deutschmann ist nicht durchgeknallt,
sondern ein genauer Beobachter der kuriosen bis abstrusen Verhältnisse, in
denen es sich viele Menschen bequem gemacht haben. Wer sich davon überzeugen möchte und satirisch überhöhte Analysen liebt: Am 8.3. gastiert er in
der Comedia.
Ein paar Tage später – am 15. – steht Claus von Wagner mit seiner „Theorie
der feinen Menschen“ auf derselben Bühne. Der neue Gastgeber der „Anstalt“
im ZDF geht in seinem Programm davon aus, 13 Stunden im Tresor einer Bank
eingeschlossen zu sein. Genauer: neben dem Schließfach seines Vaters, ein just
verblichener Wirtschaftsprüfer. Eben deswegen muss er eine Rede vorbereiten.
Über Finanzmärkte – eine Welt, die ihm bislang mindestens so fremd war wie
sein Erzeuger. Der bewegte sich zu Lebzeiten in einem Paralleluniversum aus
Negativwachstum und Bruttoinlandsprodukt. Was das ist, kann Wagner haarscharf erklären – am Beispiel eines Putzmannes.
26.3.CASINO 20 Uhr
Fil Tägert
Die Fil-Show
27.3.ab 20 Uhr
Rainer Pause
Das letzte Gericht
29.3.20 Uhr
Murat Topal
»Best of Ten«
Comedy-Best of
30.3.20 Uhr
: PINK PUNK(5.3.)
rstellungen
r Aschermittwoch
WEITERE Vo
rkauft) + Politische
frei!)
PANTHEON (ausve.) + Late Night Blues (11.3. Eintritt Sascha
Herrencreme (8.3 + 86. WDR-Kabarettfest (17.3.) + (21.3.)
+Johannes Flöck (30.3.)
Ruth Schiffer (12.3.)
tian Pufpaff (20.3.)
Korf (19.3.)+Sebas+Anna Piechotta (28.3.)+Venske/Sting
.)
(28.3
nn
Ma
Tobias
Partytermine: www.tanznacht.com
Am selben Abend im roten Saal der Comedia steht Gardi Hutter als „Die
Schneiderin“ auf der Bühne. Seit 30 Jahren ist die Schweizer Clownin eine
der wenigen großartigen Künstlerinnen ihres Fachs. Man lacht über sie in der
ganzen Welt. Mit ihren Figuren geht sie ans Eingemachte: Diesmal hat sie eine
Schere im Kopf, die ihrem Leben ein Ende zu setzen droht. Dabei ist ihre perfekt choreographierte Show um die Tragödie namens Leben wie immer zum
totlachen. Und noch etwas möchte ich Ihnen nicht vorenthalten: am 20. März
gastiert Jochen Malmsheimer auf der Eltzhof-Bühne in Köln-Wahn: Es wird
ein Abend, an dem Sie begreifen werden, was sprechen bedeutet – verspricht
hoch und heilig die Ihnen stets ergebene
ANNE NÜME
Info-Tel.: 0228-21 25 21
Tickets: www.bonnticket.de 0228-502010
www.koelnticket.de 0221-2801
Pantheon | Bundeskanzlerplatz | 53113 Bonn
choices verlost 3x2 Karten für die Premiere von Andreas Rebers –
„Rebers muss man mögen" - am 4.4. in der Comedia.
E-Mail mit Stichwort „Rebers" bis 30.3. an [email protected]
www.pantheon.de
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BÜRGERHAUS
STOLLWERCK
MÄRZ 2014
BJÖRN PFEFFERMANN
Ausgebrannt! Abgebrannt! Björn ist fertig mit der Welt – und
die Welt mit ihm. Rettung verspricht ein Männermagazin.
Ein Großstädter im Wald: eine astreine Abrechnung.
DschungelCamp für Intelligente.
März 2014
fr. 21.03.
FR, 07.03. 20.00 Uhr
Andrea Volk
HORST FYRGUTH
Ein Waldorfmacho packt aus und räumt mit moderner
Erziehung auf. Er kann seinen Namen tanzen, und Kinder
tanzen ihm nicht mehr auf der Nase rum. Wertvolle SurvivalTipps für Erziehungsberechtigte!
„Volksbelustigung“
Stand-Up & Lies-ab-Kabarett
SA, 08.03. 20.00 Uhr
Anna Piechotta
„Komisch - im Sinne von Seltsam“
ChansonKabarett
MI, 12.03. 20.00 Uhr
fr. 28.03.
Vicki Vomit
Comedy-Solo
Comedy
sa.
01.
20.30: BASF: ...einschlafen können Sie zuhause (Comedy)
22.00: Gratis-Comedy mit Genita
do.
06.
20.30: Hildegart Scholten: Grottenehrlich (Moment-Kabarett)
22.00: Gratis-Comedy mit Manuel Wolff
fr.
07.
20.30: Kristina Kruttke: i, Kruttke – Ich kam, sah und singte (Musik-Bewegungs-Komik)
22.00: Gratis-Comedy mit Michael Schönen
sa.
08.
20.30: Uli Masuth: Und jetzt die gute Nachricht (Musikkabarett)
22.00: Gratis-Comedy mit Michael Schönen
mo.
10.
20.30: Warntjen & Stern: Kommando Bollywood (Schauspielkabarett)
DO, 13.03. 20.00 Uhr
Hans Gerzlich
„Bodenhaltung – Käfighaltung – Buchhaltung“
Kabarett
FR, 14.03. 20.00 Uhr
Annette Kruhl
„Tausche Ex gegen Sex“
Leseshow
SA, 15.03. 20.00 Uhr SO, 16.03. 18.00 Uhr
SCHWARZ UN SCHMITZ
„Flugenten“
Musikkabarett
DO, 20.03. 20.00 Uhr
di.
11.
20.30: Nicolas Evertsbusch: Wir schaffen das! (Musikkabarett)
mi.
12.
20.30: Fußpflege Deluxe: Der Name dieses Programms... (Schauspiel-Comedy)
22.00: Gratis-Comedy mit Hildegart Scholten
do.
13.
20.30: Torsten Schlosser: Ich bin kurz davor,... (Kabarett)
22.00: Gratis-Comedy mit Valerie Gogolin
fr.
14.
20.30: Frizzles: Improvisation mit allen Mitteln (Improcomedy)
22.00: Gratis-Comedy mit Alain Frei
sa.
15.
20.30: Rena Schwarz: Tren-nung für Fortgeschrittene (BeziehungsKabarett)
22.00: Gratis-Comedy mit Ulbtsmichel
Holger Edmaier
„schlacht.reif“
das Beste aus 13 Jahren Lieder , Standups, Querschläger
FR, 21.03. 20.00 Uhr
Anja Schöler
„Nackigmachen“
Kabarett/ Comedy
SA, 22.03. 20.00 Uhr SO, 23.03. 18.00 Uhr
Klaus Birk
„Liebe Dich! Oder Du kannst mich mal gern haben!“
Kabarett
DI, 25.03. 20.00 Uhr
Michael Krebs
mo.
17.
20.30: Monika Blankenberg: Die Zeit ist reif – ICH auch (Gesellschaftskabarett)
18.
20.30: Joris Gratwohl & Ingo Heise: Die glorreichen Zwei (Cowboy-Comedy)
mi.
19.
20.30: Maria Vollmer: Sünde, Sekt und Sahneschnittchen (Musik-Comedy)
22.00: Gratis-Comedy mit Petra Pansen
do.
20.
20.30: Fußpflege Deluxe: Der Name dieses Programms... (Schauspiel-Comedy)
22.00: Gratis-Comedy mit Catherine de la Roche
fr.
21.
20.30: Björn Pfeffermann: Björn out (Kabarett)
22.00: Gratis-Comedy mit Jacqueline Feldmann
sa.
22.
20.30: Frizzles: Improvisation mit allen Mitteln (Improcomedy)
22.00: Gratis-Comedy mit Alain Frei
Frank Fischer
„Angst und andere Hasen“
Kabarett/ Comedy
DO, 27.03. 20.00
Serhat Dogan
„Kückück-Ein Türke sieht schwarz-rot-gold“
Kabarett/Comedy
FR, 28.03. 20.00
Michael Steinke
„Funky! Sexy! 40!“
Stand Up Tragedy - Comedy Musik Kabarett
mo.
24.
20.30: Özgür Cebe: Freigeist oder geistfrei? (Musik-Comedy)
25.
20.30: Nicolas Evertsbusch: Wir schaffen das! (Musikkabarett)
mi.
26.
20.30: Silvia Doberenz: Erleuchtung für Anfänger (Kama-Kabarett)
22.00: Gratis-Comedy mit Hildegart Scholten
do.
27.
20.30: Senay Duzcu: Ich bleib dann mal hier (Integrations-Comedy)
22.00: Gratis-Comedy mit Valerie Gogolin
fr.
28.
20.30: Horst Fyrguth: Männer sind die besseren Mütter (Kabarett)
22.00: Gratis-Comedy mit Simon Slomma
sa.
29.
20.30: Travestie verkehrt: Pottpüree der Stars (Travestie)
22.00: Gratis-Comedy mit Simon Slomma
mo.
31.
20.30: Monika Blankenberg: Altern ist nichts für Feiglinge (Gesellschaftskabarett)
Nito Torres
Musikshow
BÜRGERHAUS STOLLWERCK
Dreikönigenstr.23 • 50678 Köln
Tel. 0221 - 99 11 08-0
Fax 0221 - 99 11 08-70
www.buergerhausstollwerck.de
Ticket-Service: 0221 – 24 24 85
Roonstr. 78 – 50674 Köln
www.ateliertheater.de / Jetzt mit ONLINE-TICKETING!
Theater-Beginn 20.30 Uhr, Eintritt: EUR 18 /13
11
PREMIERE
di.
SA, 29.03. 20.00
„Weiberabend - Prosecco.
Schokolade. Lieblingslieder“
PREMIERE
di.
„Zusatzkonzert“
Musik Kabarett
MI, 26.03. 20.00
PREMIERE
Mo.–Sa. ab 18.00 Uhr
TANZ
WIM VANDEKEYBUS |
WHAT THE BODY DOES NOT REMEMBER
ULTIMA VEZ | ICTUS ENSEMBLE
04. | 05. APR. 2014 » 20.00 UHR DEPOT 1
www.schauspielkoeln.de | Tickets: 0221.221 28400
konzept&gestaltung » ute brachwitz | foto » danny willems
EIN ABEND VON UND MIT RAINALD GREBE
UND VIELEN JECKEN
REGIE RAINALD GREBE
DEPOT 1 / 21.03. / 22.03. / 25.03. / 28.03.
THEATERKASSE: 0221 - 221 28400
WWW.SCHAUSPIELKOELN.DE
FOTO GESA SIMONS
Das Düsseldorfer Schauspielhaus, Foto: Stefan Sturm
Köpfe sind zum Rollen da
Düsseldorf wirft Schauspielchef raus
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DO 6.3.
Stand-up Comedy und Zauberei, dazu Geschichten aus dem Alltag, das Ganze witzig
verpackt und herrlich pointiert vorgetragen – runde Sache!
Florian Schroeder
DI 11.3.
Offen für alles und nicht ganz dicht – die Show Kabarett
Bestellen Sie mit F. Schroeder Coffee bei Starbucks oder einen Aperol Sprizz - Sie
bekommen alles aktuell, tagespolitisch und gnadenlos lustig serviert.
Nils Heinrich
...weiß Bescheid! Kabarett & Musik
MI 12.3.
René Steinberg
Wer lacht, zeigt Zähne! Comedy
DO 13.3.
Martina Ottmann
Highlights Musik-Kabarett
SO 16.3.
Geboren im Sozialismus, sozialisiert im Kapitalismus, kapituliert in der EU – charmant-boshafter
Revolutionär der Alltagskomik.
Starke Stimme, die ganze Gefühlsskala hoch und runter, schlagfertige Zunge – beste
Unterhaltung!
Fatih Çevikkollu
Fatih Tag Kabarett
KÖLNPREMIERE
Stimmiger Wechsel zwischen Kabarett und Stand-up, zwischen Parodien, Liedern und
Tanzeinlagen – dieser Mann ist ein begnadeter Entertainer!
DI 18.3.
Die einen haben multiple Orgasmen, die anderen multiple Identitäten. Hier geht’s eher um
Identitäten und um Jazz und um Postmigranten…
Henning Schmidtke
MI 19.3.
Hetzkasper – zu blöd für Burnout Musik-Kabarett
Zeit ist kostbar und manchmal so knapp wie ein Tanga – ein zeitlos schöner Abend,
„uhrkomisch“ präsentiert von H. Schmidtke.
Martin Zingsheim
Opus meins Kabarett + Zukunftsmusik
KÖLNPREMIERE
Wenn dieses neuerliche Interim dann 2016 zu Ende geht und ein/eine
NachfolgerIn bereit steht, werden Stadt und Land als gemeinsame Träger
vier Jahre nach einem neuen Intendanten gesucht haben. Plan- und orientierungsloser hat schon lange keine Stadt, kein Bundesland mehr ihr/sein
Schauspiel behandelt. Unstrittig ist, dass das Haus Schulden gemacht hat,
unstrittig ist aber auch, dass die künstlerische Leistung nicht so schlecht
war, wie sie vielerorts dargestellt wurde. Schon zu Beginn der Intendanz
Holm hatte sich eine Phalanx der Gegner formiert, die die Bühne systematisch destabilisierte. Die Front reichte quer durch Politik, Presse und Zuschauer. Wer Repertoirevorstellungen gelungener Inszenierungen besucht
hat (wie der Autor), wunderte sich über die fast vorsätzliche Verweigerung
des Publikums. Zwar hat der Zuspruch inzwischen leicht angezogen, doch
Weber und seinem Team hat es nichts mehr genutzt. Dass der Name des
vermeintlichen Retters Beelitz bereits Tage vor Webers Abberufung durch
die Stadt geisterte, ist Ausdruck einer großen Stillosigkeit. Desavouiert
wurden damit auch die Mitarbeiter des Hauses, die kurz
vor Webers Rausschmiss in einem öffentlichen Brief vor
weiterer Diffamierung des Haues sowie einer Debatte
um einen neuen Interimsintendanten warnten. Nicht zu
Unrecht beklagten sie die Hinhaltetaktik von Stadt und
Land. Genau dieses Interim des Interims ist nun eingetreten. Wo auch immer die Schuld im Detail liegen mag, der
Hans-Christoph
Ruf Düsseldorfs als kulturpolitisch schwieriges und theZimmermann
aterpolitisch konservatives Parkett wurde einmal mehr
Journalist und
Theaterkritiker
bestätigt.
Ingo Oschmann
Hand drauf! Comedy & Magie
DO 20.3.
Originelle Komik, mitreißende Musik und ein brillantes Gefühl für Sprache.
Michael Fitz
Erfolg Konzert
FR 21.3.
Poetischer Gesang, eigene Texte und ironisch-witzige Zwischenmoderationen –
M. Fitz hat auch als Musiker und Sänger einiges zu bieten.
KÖLNPREMIERE
Von Hans-Christoph Zimmermann
Ein Intendant mehr oder weniger – darauf kommt es in Düsseldorf derzeit
nicht an. Ob das durch Rücktritt, Durchstecherei oder Abberufung geschieht,
die Landeshauptstadt gibt sich beim Enthaupten ihres Schauspiels großzügig: Köpfe sind zum Rollen da. Nachdem
vor zwei Jahren Staffan Valdemar Holm
„Plan- und orientierungswegen Burnout von der Leitung der Bühne loser hat schon lange keine
am Gründgensplatz zurückgetreten war,
Stadt mehr ihr Schauspiel
explodierte kurz darauf die Findungskombehandelt.“
mission, aus der Namen eines Nachfolgers
lanciert worden waren. Nun muss Interimsintendant Manfred Weber seinen
Hut nehmen, weil ihm ein Defizit von 5,4 Mio. Euro zum Abschluss des
Betriebsjahres 2012 angelastet wird, das Stadt und Land als Träger ausgleichen mussten. Ein weiteres Minus für die folgenden Spielzeiten 12/13 und
13/14 scheint nicht ausgeschlossen.
Richten soll es ab 1. März die Altherrenriege Günther Beelitz als künstlerisch Verantwortlicher und Alexander von Maravic als Geschäftsführer. Der
eine leitete das Haus schon einmal in grauer Vergangenheit, der andere
amtierte zuletzt als Verwaltungschef der Oper Leipzig. Sie sollen das Haus
innerhalb von zweieinhalb Jahren wirtschaftlich konsolidieren und es dann
frisch aufpoliert übergeben. Wie das gelingen soll, steht in den Sternen. Da
die beiden ihren Job nicht umsonst machen werden, dürfte dies das Defizit
weiter in die Höhe treiben.
KÖLNPREMIERE
6.3. Ingo Oschmann: Hand drauf!
Theater in NRW
Henning Schmidtke & Gäste
DI 25.3.
Schön reden – mit Klaus Jürgen „Knacki“ Deuser Live-Talk&Kabarett
)GRƀGIVGT6CNMCWHFGO5QHCKO9GEJUGNOKVURQPVCPGP5VCPFWR0WOOGTPFGU)CUVGUWPF
Musik des Moderators – neu und immer anders!
Deutsche Kabarettmeisterschaft – 4. Spieltag DO 27.3.
Alexandra Gauger vs. Ludger K.
Musik-Kabarettistin auf dem Weg zum Glück trifft Berufsjugendlichen im Ruhestand.
Thomas Reis
SA 29.3. + SO 30.3.
...und SIE erregt mich doch! Kabarett
T. Reis’ Schärfe, Dichte, Rasanz, Energie und Wortgewalt ist einzigartig!
Außerdem im Programm:
DI 4.3. SakkoKolonia; MI 5.3. + MO 31.3.Thomas Freitag; FR 7.3. Bernd Lafrenz;
SA 8.3. + SO 9.3 Werner Koczwara; MO 10.3. Manfred Lütz; FR 14.3. Andreas
Etienne; SA 15.3. Lydie Auvray Trio; MO 17.3. Margie Kinsky;
SA 22.3. + SO 23.3. Pause & Alich; MO 24.3. Die 3 Buschmänner & Bigband
Ballroom-Sündikat; MI 26.3. Astrid Gloria; FR 28.3. Lüder Wohlenberg
TICKETS: 02 21 - 258 10 58 (tgl. 16:00 – 20:00 h)
Große Neugasse 2–4 · 50667 Köln-Altstadt · Vorstellungsbeginn 20:15 h
Jetzt auch online buchen unter: www.senftoepfchen-theater.de
13. Februar bis 4. Mai 2014
blütenträume
2. und 3. April 2014, 20 Uhr
M
Robert Kreis
01
mit seinem neuen Programm
„MANCHE MÖGEN´S KREIS!“
.. Pariser Platz 1 . 50765 Köln Chorweiler ..
www.buergerzentrum-chorweiler.de
Damenwahl
MixShow
Fr. 21.03.2014
JENNY JÜRGENS
ULLI KINALZIK
MARTIN ARMKNECHT
URSULA BREDIN
VOLKER CONRADT
RENATE HUNDERTMARK
KLAUS SCHLEIFF
UTE STEIN
H. Knebels
Affentheater
Der Letzte macht
dat Licht aus
Gerd
Dudenhöffer
www.theater-am-dom.de
Die Welt
rückt näher
guter abend.
Theater am Dom, Glockengasse 11, Opern Passagen, Kasse: 0221-2580153/54
Fr 04.04.2014
Tommy
Engel
Tour 2014
Fr 11.04.2014
Foto: Manfred Esser
März 2014
Do
06.
Fr
07.
Sa
So
Do
Fr
Sa
Mi
Fr
Sa
Mo
Di
Mi
Do
Sa
So
08.
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27.
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Seeschlacht von Reinhard Goering
100 Jahre Erster Weltkrieg
Seeschlacht von Reinhard Goering
100 Jahre Erster Weltkrieg
Dinner for One - Killer for Five
Dinner for One - Killer for Five
Die Agonie und die Ekstase des Steve Jobs
Die Agonie und die Ekstase des Steve Jobs
Die Agonie und die Ekstase des Steve Jobs
Wer hat Angst vor Virginia Woolf…?
Wer hat Angst vor Virginia Woolf…?
Wer hat Angst vor Virginia Woolf…?
Iphigenie auf Tauris
Iphigenie auf Tauris
Iphigenie auf Tauris
Iphigenie auf Tauris Zum letzten Mal!
Dinner for One - Killer for Five
Dinner for One - Killer for Five
R
HÖHEPUNKTE
Samstag
Erwin
Pelzig
20:30
Pelzig stellt sich
Fr 09.05.2014
20:30
19:30
20:30
20:30
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20:30
20:30
20:30
20:30
20:30
20:30
20:30
20:30
19:30
16:11 Uhr
Zochparty
Karneval ab 18 Jahren
€ 6,– VVK/8,– AK
07
Freitag
20:00 Uhr
Sekt and the City
„Vier Frauen mit Mumm“
Comedy-Revue
€ 16,– VVK/18,– AK
SCHAU S TA L L
08
Samstag
19:30 Uhr
Jugendsinfonieorchester der Tonhalle
Dirigent: Ernst von Marschall
Konzert € 12,– VVK/14,– AK
SCHAU P L AT Z
15
Samstag
20:00 Uhr
Evi + Das Tier
„Full House – 15 Years
of German Kleinkunst“
Musikshow
€ 16,– VVK/18,– AK
SCHAU S TA L L
22
Samstag
20:00 Uhr
Jürgen von der Lippe
„Wie soll ich sagen?“
AUSVERKAUFT
Comedy
€ 32,25 VVK/35,– AK
SCHAU P L AT Z
29
Samstag
20:00 Uhr
Frederic Hormuth
„Mensch ärgere Dich“
Kabarett
€ 16,– VVK/18,– AK
SCHAU S TA L L
30
Sonntag
16:30 Uhr
it’s teatime
The Outside Track
Irish Folk
20:30
Z
SCHAU P L AT Z
Fr. 28.03.2014
Komödie von Lutz Hübner
Regie: René Heinersdorff
Ä
€ 8,– VVK/10,– AK
SCHAU P L AT Z
VORSCHAU:
Die Geschwister
Pfister (02.05.)
Stunk Unplugged
(16.05.)
Lars
Reichow
Das Beste
Springmaus (28.05.)
Hellmuth Karasek
trifft Jan Cornelius
(31.05.)
Fr. 16.05.2014
Lachquadrat
Mixshow
Fr. 20.06.2014
PL A T Z
SCHAU LANGENFELD
GMBH
Schaustall
Winkelsweg 38
40764 Langenfeld
Schauplatz
Hauptstraße 129
40764 Langenfeld
€ 3,– Ermäßigung für Schüler, Studenten,
Auszubildende, FSJler bis 30 Jahre sowie
Sozialpassinhaber. Vorverkaufspreise zzgl.
Gebühren. www.schauplatz.de
Theater Tiefrot | Dagobertstr.32 | 50668 Köln
0221 - 46 00 911 | [email protected] | www.theater-tiefrot.de
14
Theater am Rhein
„Raus aus Bernadas Haus“, Foto: Till Böcker
„Seeschlacht“, Foto: Volker Lippmann
„Einer und Eine“, Foto: Meyer Originals
Das Wesen der Gewalt
Im Nebel der Emphase
Vergeistigte Egos
Ein grünes Kleid, das Meer und die Augen von
Pepe el Romano – nicht viel, wovon die Töchter
der Bernarda Alba träumen. Acht Jahre Trauer isoliert von der Gesellschaft hat die Witwe sich und
ihren fünf Töchtern nach dem Tod ihres Mannes
verordnet und beschwört damit eine Tragödie
herauf. Federico Garcia Lorca schrieb „Bernarda
Albas Haus“ 1936 – ein reines Frauenstück, seltene Ware in der Theaterwelt. Aber das nur am
Rande. Der körperlich abwesende Mann ist omnipräsent und in der Adaption von Andrea Bleikamp auch auf der Bühne zugegen: als Bild, als
Gender-Stereotype und als Teil des Schauspieler-Duos Tomasso Tessitori und Frederike Bohr.
Wie sich die beiden zu Beginn sprechend aus
der Dunkelheit lösen und sich inmitten von 18
schwarz verhüllten Kleiderpuppen nicht von diesen unterscheiden, ist ein großer Theatermoment.
Andrea Bleikamp und ihr Ausstatter Claus Stump
entwerfen in der Folge eine klaustrophobische
Atmosphäre in einem strengen Schwarz-Weiß.
Die Kleiderpuppen demonstrieren die Macht der
Gesellschaft ebenso wie religiösen Fundamentalismus, der den weiblichen Körper den Blicken
der Öffentlichkeit entzieht. Die Produktion nähert
sich Lorca assoziativ, verfolgt einzelne Gedankengänge über das Wesen von Unterdrückung und
Gewalt. Es wird nicht erzählt, sondern ein Diskurs
eröffnet – eigentlich die große Stärke der Arbeiten von Andrea Bleikamp. Hier nun aber erzeugt
die Montage verschiedener Ästhetiken, die Collage aus Chorälen, Popsongs und Pferdewiehern,
die Konfrontation von Videobildern mit dem Bühnentableau, die mehrfache Auflösung der Rollen,
keine produktiven Brüche, sondern eine große,
ermüdende Offensichtlichkeit. Gesprochene Regieanweisungen und Dialogzeilen Lorcas werden
in Beziehung gesetzt zu dem Bericht einer Vergewaltigung, wie sie während der Massenproteste
in Ägypten immer wieder stattgefunden hat. Der
von Frederike Bohr emotionslos vorgetragene Report gehört zu den intensivsten Momenten der
Inszenierung. Gerade die Zurücknahme lässt das
Ungeheuerliche vor dem inneren Auge Gestalt
annehmen. Die Gesellschaft, zumal die männlich
dominierte, ist hochgradig gewalttätig, jede Form
von Abweichung wird unterdrückt. Der Sehnsucht
nach Leben bleibt nur ein wilder Tanz als Ventil.
Den Mut hat kein anderes Theater in Köln. Das
Theater Tiefrot hat zur Erinnerung an den 1.
Weltkrieg nicht die obligate Lesung veranstaltet, sondern tief in die Literaturkiste gegriffen
und Reinhard Goerings Einakter „Seeschlacht“
heraufbefördert. Ein hochpathetisches expressionistisches Drama, 1918 uraufgeführt, das sechs
Matrosen in einem Panzerturm während einer
Kampfpause zeigt. Wie so oft bei Volker Lippmann wirkt die ästhetische Durchgestaltung eher
nachlässig: Ein paar Matratzen und ein kleiner
Turm aus Holzkisten dienen als Bühnenbild, die
musikalische Untermalung mit Musik von Igor
Strawinsky ist unkoordiniert, die Videoeinspielung
mit Kriegsbildern konventionell. Doch die Annäherung an den Text überzeugt dann umso mehr.
Fünf junge Schauspielerinnen in weißen Anzügen
nähern sich dem dichten, hochgestelzten Text –
die Klippe des Naturalismus ist damit umschifft,
ohne zugleich die Emphase abzuwürgen. Die jungen Matrosen turnen über Kästen und Matratzen – Jungs, die in sich eine dumpfe Sehnsucht
spüren, vom Krieg als Wettkampf faseln oder von
Frauen auf Samoa träumen. Nur der fünfte Matrose zuckt in einer Wandnische vor sich hin („Einer, der Angst vorm Sterben hat!“). Man ahnt etwas von pubertärer Kriegsbegeisterung, die noch
nichts vom Grauen der Materialschlacht weiß. Als
dann endlich die Aufschneider in einen von Albträumen durchsetzen Schlaf fallen, entspinnt sich
ein Dialog zwischen dem dritten und fünften Matrosen. Zweifel an weltlichen und transzendenten
Autoritäten kommen auf, Macht und Besitz werden in Frage gestellt – bis eine utopische Hoffnung heraufdämmert, dass da mehr sein könnte
„zwischen Mensch und Mensch“. Doch bevor die
Meuterei Faktum wird, tauchen Schiffe auf: „Die
Schlacht geht weiter!“. Matrose fünf gliedert
sich wieder in die Gruppe ein und dann geht es
ans Sterben. Lippmann findet eine beachtliche
sprachliche Form, die bei allem Pathos nie ins Lächerliche abgleitet. Er schafft historische Distanz
und geschlechtliche Verfremdung, ohne die emotionale Nähe zu gefährden. Am Schluss franst die
Inszenierung allerdings mit chorischem Sprechen,
Off-Stimme und „Le Sacre du Printemps“ kräftig
aus. Trotzdem eine überzeugende Annäherung an
einen komplizierten Text.
Einer, der vorm Überangebot an Quarksorten
verzweifelt. Eine, die ihre Himbeer-Torten-Leidenschaft gerade vorm Kühlregal aufwischt. Ihren Büchern entronnen stehen zwei verkrampfte
Geisteswissenschaftler unterm Supermarkt-Neonlicht voreinander. Liebe auf den ersten Blick, so
glaubten sie bis dahin, gäbe es nur bei „Nichtlesern“. Martin Heckmanns’ bitter-süße Komödie
„Einer und Eine“ ist ein Psychogramm über die
Selbstzweifler unserer Zeit. Der preisgekrönte Autor hat eine Vorliebe für den Witz in der Poesie.
Nach der missglückten Mannheimer Uraufführung 2012 setzt Regisseur Martin Schulze nun
auf die stille Komik des Textes und die schlagende
Natürlichkeit seiner Schauspieler.
Grete ist Literaturwissenschaftlerin, liebt Rilke,
verdient ihr Geld aber mit der Übersetzung von
Gebrauchsanweisungen. Jakob ist Soziologe, telefoniert aber lieber, als face-to-face zu sprechen.
In seiner Freizeit ist er Kundenberater bei einer
Bausparkasse. Mit bezaubernder Tragikomik und
einer Prise Teen-Charme überzeugen Katharina
Waldau und Marc Fischer als liebespessimistisches Bühnenpaar mit Hang zur Hoffnung. Die
Kommunikation verläuft recht holprig. Zum Glück
steht ihnen je ein Erzähler (Jonas Müller-Liljeström und Lissa Schwerm) zur Seite. Abgeklärt
pflanzen sie Zweifel in ihre vergeistigten „Egos“
oder verraten deren kauzige Wunsch-Phantasien
von gemeinsamen Banküberfällen oder einem abgeschiedenen Leben im Wald. Der elegisch schöne Gitarrensound lässt das Scheitern allerdings
schon erahnen. Nach dem Höhepunkt sexueller
Nähe siegt die Skepsis: Auf der Bühnenrückwand
aus durchsichtigem Plastik liest man jetzt die Episoden-Überschrift „Trennung“. Die Erwartungen,
die in Form von romantischen Rilke-Zitaten im
Raum stehen, waren zu groß. Reale Partnerschaft ist höchstens noch die Imitation „wahrer“
Liebe. Schulzes Inszenierung ist so unaufgeregt
und klug wie seine Textvorlage. Er bespöttelt die
Akademiker-Riege, ohne die Figuren mit all ihren
emotionalen Unzulänglichkeiten im Sarkasmus zu
ertränken. Am Ende rettet dann doch die Literatur: Ausgerechnet die Erzähler bringen die beiden
wieder zueinander – diesmal ohne schicksalhaften Quark und Himbeerbrei.
„Raus aus Bernardas Haus“ | R: Andrea Bleikamp
23.5.-27.5. | Studiobühne Köln | 0221 470 45 13
„Seeschlacht“ | R: Volker Lippmann | Do 6.3.,
Fr 7.3. 20 Uhr | Theater Tiefrot | 0221 460 09 11
„Raus aus Bernardas Haus“, Studiobühne
SANDRA NUY
„Seeschlacht“ im Theater Tiefrot
HANS-CHRISTOPH ZIMMERMANN
15
„Einer und Eine“ im Theater der Keller
ROMY WEIMANN
„Einer und Eine“ | R: Martin Schulze
Do 6.3., Di 18.3., Di 25.3., Sa 29.3. 20 Uhr
Theater der Keller | 0221 27 22 09 90
Oper in NRW
Foto: Christian Klingebiel
studiobühneköln
Daniel Brenna als Tannhäuser-Christus. Foto: Thomas Jauk
Dicke Hose auf der Wartburg
WORK ON PROGRESS #1
eine FRISCHLUFTLABORErgebnispräsentation
6. und 7. März, 20h
Exit Romeo (UA)
eine Produktion von
studiobuehne.ensemble
11. (Premiere), 12., 13., 14.
und 15. März, 20h
lit.kid.COLOGNE
18. März
10h: Esther Tulodetzki
12h: Kalle Becker
17h: Samuel Horn
www.studiobuehnekoeln.de
Tel.: 02 21 | 470 45 13
Kay Voges inszeniert Wagners Tannhäuser in Dortmund
Von Karsten Mark
Der Geist ist willig, doch das Fleisch ist schwach. Einer derart scharfen Braut
wie der Venus kann selbst ein edler Held wie der Tannhäuser nicht widerstehen. Die gemeinsame Idylle des Traumpaars ist indes nicht von langer Dauer.
Das gemeinsame Kind stirbt und treibt die Eltern in die Resignation und öde
Normalität des Kleinbürgerdaseins.
Während die Venus im „Dita-Von„Um der Dortmunder Oper
Teese-Look“ eifrig durch die Küche
neues und jüngeres Publikum zu
wienert, versumpft der einst so
verschaffen, ist Kay Voges ganz
sicher der richtige Mann“
strahlende Recke Tannhäuser – das
Dosenbier in der Hand – vor dem
Fernseher. Der Absturz ist umso tiefer, als dass der Tannhäuser, so wie Dortmunds Schauspieldirektor Kay Voges ihn in seinem Debüt als Opernregisseur
auf die Bühne bringt, als Christus eingeführt wird. Ein Christus, wie er im
Roman „Die letzte Versuchung“ von Nikos Kazantzakis auftritt. Der Autor
lässt ihn noch im Todeskampf am Kreuz schwach werden und vom Teufel in
ein bürgerliches Leben mit Maria Magdalena entführen.
Es ist nicht gerade der nächstgelegene Ansatz, den sich Voges für seine
Inszenierung des Tannhäuser ausgesucht hat. Zweifellos hat er mit der
Kazantzakis-Anleihe eine ganze Menge in die Handlung hineininterpretiert, doch die neue Geschichte des nach Erlösung strebenden Tannhäuser
ist nachvollziehbar. Möglich macht´s ein ausgiebiger Einsatz von Videoeinspielungen. Voges und der Videokünstler Daniel Hengst gehen gleich zu Beginn bis an die Belastungsgrenze des Publikums. Doch letztlich obsiegt die
Faszination. Hengsts Filmclips sind außerordentlich gut und wirkungsvoll
gemacht. Und sie stehlen dem Bühnengeschehen absolut nicht die Schau.
Für einen Skandal, wie er vor der Premiere in Dortmund bereits befürchtet
wurde, taugt die Voges-Inszenierung sicher nicht, auch wenn sie konservative Wagnerianer ebenso sicher auf die Palme bringt. Um der Dortmunder Oper neues und jüngeres Publikum zu verschaffen, dafür ist Kay Voges
hingegen ganz sicher der richtige Mann. Er befreit den Wagnerstoff sehr
angenehm vom gewohnten schwülstigen Pathos und ersetzt ihn zum Teil
mit überraschendem Witz. So erscheinen die Minnesänger auf der Wartburg
bei Voges als eine Clique von Gangsta-Rappern, die protzig auftreten, hinter
der neureichen Fassade aber ziemlich unbedarfte Proleten mit der Knarre im
Hosenbund geblieben sind.
Vor der Musik macht die Persiflage aber glücklicherweise Halt. Die Dortmunder Wartburg-Sänger sind allesamt sehr gut besetzt und singen ganz
und gar nicht so ungehobelt, wie sie äußerlich daherkommen. Der amerikanische Tenor Daniel Brenna ist als
Tannhäuser ein doppelter Glücksgriff. Zum Einen singt
er eine durchweg ergreifende Partie, lässt sich auf der
anderen Seite aber auch überzeugend auf die Figur des
Christus-Tannhäuser ein, wie Voges sie konzipiert hat.
Christiane Kohl singt unterdessen eine strahlende ElisaKarsten Mark
beth mit emotionalem Tiefgang. Am Pult kann Dortmund
Journalist mit Schwerpunkt (Musik-)Theater GMD Gabriel Feltz umfassend überzeugen.
„Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg“ | R: Kay Voges
Sa 5.4. 18 Uhr | Oper Dortmund | 0231 502 72 22
16
Musical in NRW
„Jesus Christ Superstar“, Foto: Thilo Beu
Rockige Bibelstunde
„Jesus Christ Superstar“ im Bonner Opernhaus
von Rolf-Ruediger Hamacher
Hatte sich Andrew Webber schon 1973 durch die Lobeshymne „Reich an
geistigen Werten“ vom Radio Vatikan für Jewisons Verfilmung seiner RockOper geadelt gefühlt, so würde ihm sicherlich auch Gil Mehmerts Interpretation wie Butter runtergehen. Sie
„Mehmerts Inszenierung
nimmt ihn so wahr, wie er sich selber
gibt dem Regietheater
gerne sieht: Als modernen Opern-Komkräftig Zucker“
ponist. Die Entscheidung, das vollständig
durchkomponierte Stück in englischer Sprache singen zu lassen, verstärkt
dieses Bemühen noch. Warum man allerdings mit dem Verzicht auf Obertitel – außer einigen spärlichen Szene-Überschriften – das Publikum nicht bei
diesem „Experiment“ mitnimmt, bleibt ein Rätsel.
Mehmerts Inszenierung gibt dem Regietheater kräftig Zucker: Durch ein,
an ein Fußballstadion oder TV-Studiotribünen erinnerndes, ganz in Schwarz
gehaltenes, Bühnenbild (Beatrice von Bomhard) wuselt eine Jesus-Fangemeinde, deren Stimmung aber sehr schnell umschlägt, wenn der drogenabhängige Showmaster Pontius Pilatus (wunderbar zynisch: Mark Weigel) auf
den Plan tritt, um die Massen zu manipulieren. Zur Medienkritik gesellt sich
dann noch die an der Gesellschaft: Auf eine Leinwand werden Dokumentaraufnahmen von Auschwitz über Vietnam bis hin zu 9/11 projiziert, die Hohepriester schweben wie graue Stasi-Agenten vom Himmel und Jesus wird
leidensendlich in einem orangenen Guantanamo-Häftlingsoverall ans Kreuz
genagelt. Solche mit dem pädagogischen Zeigefinger daherkommenden Regieeinfälle haben der gute Lloyd Webber und das Publikum nun wahrlich
nicht verdient. Mehmerts Stärken liegen ohnehin mehr in der Inszenierung
kleiner Musicals, die er meist mit seinen Studenten von der Folkwang Universität der Künste in Essen auf die Bühne bringt (u.a. „Der Mann, der durch
die Wand ging“).
Dieses spielfreudige Ensemble hat er hier kongenial in den Chor und Jugendchor des Theater Bonn integriert und ihm so die übliche OpernchorTrägheit ausgetrieben. Außerdem fungieren die jungen Schauspielschüler
als Jünger und Frauen um Jesus, müssen aber auch für eine peinliche Modenschauszene (mit nackter Brustattrappe) auf dem in den Zuschauerraum
ragenden Kreuz herhalten.
Ein Coup ist Mehmert mit der Besetzung einiger Hauptrollen gelungen. Für
die Titelrolle konnte man den aktuellen Tod aus der Wiener Inszenierung
„Elisabeth“, Mark Seibert, ausleihen, der anfangs zwar etwas bubihaft wirkt,
sich dann aber immer mehr in das Charisma seiner Figur hineinspielt. Sein
weicher Tenor kommt vor allem in der gefühlvoll interpretierten Ballade
„Gethsemane“ zur Geltung, während er bei den harten
Rocknummern („Heaven On Their Minds“) David Jacobs
(als Judas) gesanglich den Vortritt lassen muss.
Patricia Meeden bringt als Maria Magdalena das Kunststück fertig, dass die Augen des Publikums nicht die Oberhand über die Ohren gewinnen, wenn sie sich zu „I Don’t
Know How To Love Him“ entblättert und zu Jesus ins
Rolf-R. Hamacher
Bett steigt. Und Dirk Weiler setzt mit seiner selbst choHochschuldozent
und Beirat des Film- reographierten Steppnummer zum kabarettartigen „King
kritikerverbandes
Herod’s Song“ ein weiteres Highlight des Abends.
musikFabrik im WDR É 49
2014 É 20\00 Uhr É wdr funkhaus
am wallrafplatz É köln
6.\ April
Michael Wertmüller } Neues Werk (2014) } Kompositionsauftrag von
Kunststiftung NRW und Ensemble musikFabrik, gefördert durch
Pro Helvetia } Uraufführung
Evan Johnson } Die Bewegung der Augen (2011/12, rev. 2014) }
Uraufführung
Rebecca Saunders } Neues Werk (2011/13) } Kompositionsauftrag von
Kunststiftung NRW und Ensemble musikFabrik } Uraufführung
Peter Brötzmann (Saxophon) / Dirk Rothbrust (Schlagzeug) / Marino
Pliakas (E-Bass) / Ensemble musikFabrik / Christian Eggen
(Dirigent)
www.musikfabrik.eu
%*&8*-%&/+6/(&/
'PSVNOFVFS.VTJL
CJT"QSJM
&*/&6301`*4$)&4
+")3)6/%&35
*OUFSOBUJPOBMFT4ZNQPTJVN
"QSJM
%&654$)-"/%'6/,
3BEFSCFSHHSUFM,zMO
Infos: www.theater-bonn.de
17
3. Kölner Kindermusikmesse
6. April 2014 Konzerte · Infostände · Mitmachaktionen
7. - 9. April 2014 Konzerte für KiTas & Grundschulen
Abenteuer Musik ist ein
Kooperationsprojekt des
und
Rock, Reggae, Weltmusik … – Konzerte für Kinder von 3 - 8 Jahren
weitere Infos unter www.abenteuer-musik.info
Tanz in NRW
Prolog
Dinozard wird am 9. und 10.3. im Studio 11 zu Gast sein, Foto: Agathe Poupeney
Licht bei hereinbrechender Dunkelheit Borderlining Europe
Fahrt ins Blaue, Foto: Amélie Kai
Selbsthilfe in Zeiten des Tanznotstands
(In)stabile Grenzen eines Kontinents
von Thomas Linden
„Die Kulturverwaltungen verstehen längst nicht mehr, was wir brauchen“,
sagt die Choreographin Silke Z. Mit anderen Choreographen hat sie das
Netzwerk studiotrade aufgebaut, das es
Tänzern ermöglicht, überall in Europa zu
„Das Netzwerk funktioniert,
produzieren und aufzuführen. Will man
weil wir keine Institution
in Irland arbeiten, steht ein Theater und
sein wollen“
ein Cottage zum Aufenthalt bereit, es
kann aber auch in Finnland, Frankreich, England, Portugal, Island oder Litauen produziert werden. In Köln ist das Studio 11 in Ehrenfeld der Ort des
Austauschs von Ideen und Inspiration. Eines der wenigen Fenster in Köln,
die den Blick auf das internationale Tanzgeschehen noch freigeben.
„Das Netzwerk funktioniert, weil wir keine Institution sein wollen“, erklärt
die Kölner Choreographin, „wir sind Partner, arbeiten professionell und
vertrauen einander. Wenn mir eines der Mitglieder eine Gruppe empfiehlt,
kann sie bei uns aufführen. Sie wird gut sein, auch wenn sie meinem persönlichen Geschmack nicht entsprechen muss. Unablässig bewegen sich auf
diese Weise die Künstler innerhalb des Netzwerks durch Europa“. Von der
EU hat man keine Gelder beantragt, weil man unabhängig sein will und sich
gegenseitig mit Knowhow und Material hilft. Das funktioniert besser als
der Dialog mit kommunalen Einrichtungen, „denn Verwaltungen haben ihre
Richtlinien, die sind unseren Bedürfnissen aber artfremd“, fügt sie hinzu.
Eine tapfere Haltung, die neue Strukturen der Selbsthilfe knüpfen will. Denn
die Zeiten werden nicht besser werden. Auch das Studio 11 kommt mit
seiner Existenz ins Schlingern, nachdem die hauseigene Reihe „Wie Leben
geht“ vom Land NRW nicht mehr gefördert wird. Das Studio bringt ästhetisch frischen Wind nach Köln, den gibt es sonst nur in der Tanzhalle von
Barnes Crossing, dem anderen etablierten Tanzort, der aber nur noch auf
Abruf existiert. Die Alte Feuerwache – der ewige Notnagel – hat inzwischen
so viele Funktionen als Kulturzentrum zu erfüllen, dass sie dem Tanz keine
zusätzlichen Kapazitäten mehr zu bieten vermag.
Jetzt zeigt sich, dass der zu erwartende Tanzhaus-Crash auch deshalb verheerende Folgen hat, weil nach dem teuren Scheitern des Großprojekts keine Vision mehr für den Freien Tanz entwickelt wurde. Das Land zieht sich
nicht alleine aus der Tanz-Reihe „Wie Leben geht“ zurück, sondern kürzt
auch „Tanztausch“ – dem einzigen noch verbliebenen internationalen Tanzfestival der Domstadt – die Hälfte der Mittel. Offenbar gibt man dem Tanz
in NRWs Kulturmetropole keine Zukunft mehr. Das ist bitter, aber verwunderlich ist es nicht. Mit den fehlenden Impulsen für einen Tanzort blieb der
vagabundierenden Gemeinde von Tanzfans nur ein notdürftiges Angebot an
Produktionen.
Fatal, dass sich gerade in dem Moment, als das Rautenstrauch-Joest-Museum im Zentrum der Stadt sein luftiges Foyer großzügig für Inszenierungen zur Verfügung stellte, aufgrund
der bevorstehenden Schließung des Hauses eine weitere
Chance verweht. Das Netzwerk von studiotrade entwickelt sich derweil fort, die Europäer nahmen Kontakt mit
Kollegen aus Afrika auf, dort existiert ein ähnliches Netzwerk zwischen dem Senegal, Mozambique und dem KonThomas Linden
go. Von dort kommt Michel Kiyombo, der am 19. März
Journalist und Jurymitglied des Kölner Kinder- tanzend die Lebensgeschichte seines Vaters unter dem
u. Jugendtheaterpreises Titel „Masu Kaino“ erzählen wird.
Die Einkreisungsphobie war eine der beliebtesten ideologischen Münzen,
mit denen das Deutsche Reich 1914 seine Anzahlung auf den 1. Weltkrieg
leistete. Materielle und geistige Demarkationslinien wurden errichtet, die
Waffenlager gefüllt, die Festung ausgebaut. Wer heute die europäischen Debatten um Einwanderer aus den afrikanischen Ländern verfolgt, muss von einer Frontstellung ausgehen, an der von Frontex bis Eurosur alles aufgefahren
wird, was das Durchkommen lebensbedrohlich macht – die lauen Betroffenheitsgesten europäischer Politiker nach den zahlreichen Unglücken, von
denen Lampedusa nur das gravierendste war, lassen auf einstudierte Verhaltenslehren der Kälte schließen. „Partir à l’Aventure“ könnte man mit „ins
Blaue fahren“, „drauflosfahren“ übersetzen. In Afrika steht die Redewendung
für all diejenigen, die den Aufbruch nach Europa wagen, die Wüsten durchqueren, die viel Geld für einen Platz auf Lastwagen und wenig seetüchtigen
Schiffen bezahlen, die von Schleppern ausgenommen werden, nur um dann
mit viel Glück an irgendeinem europäischen Strand in den Armen der Küstenwache zu landen. „Partir à l’Aventure“ heißt der neue Abend von Monika
Gintersdorfer am Theater Aachen, den sie dort mit deutschen und ivorischen
Darstellern erarbeitet und der den kleinen Riten des Übergangs nachspürt,
wenn Grenzen überschritten werden.
Die Außengrenzen sind gesichert, die im Innern auch. Allerdings auf eine
ganz andere Art, als man erwartet. Das europaweite Projekt „Taburopa“
macht sich auf die Suche nach den düsteren Zonen, über denen das ausgesprochene und unausgesprochene Verbot der Berührung liegt. Vier Regisseurinnen aus Polen, Portugal, Belgien und Deutschland haben sich auf die Suche nach europäischen Tabus gemacht. Der Reiz: Die RegisseurInnen durften
nicht im eigenen Heimatland recherchieren, sie mussten das Material auch
noch mit einer fremden Truppe erarbeiten. So hat es die Polin Agnieszka
Blonska mit belgischen Tänzern nach Deutschland verschlagen, wo sie auf
die vielfältige Angst vor Nazisymbolen stieß. Oder der deutsche Regisseur
André Erlen, den es mit polnischen Schauspielern nach Lissabon verschlug,
wo er auf die tabuisierten Spuren der kolonialen Vergangenheit des Landes
stieß – die sich unter anderem im Zustrom von Migranten niederschlägt.
Auf ganz andere Weise einem Tabu unterliegen im linksliberalen Mainstream
die Existenz von Burschenschaften in Deutschland. Dass selbst im Zeitalter der sozialen Netzwerke in Bonn allein fast 50 solcher Verbindungen, ob
schlagend oder nicht, verzeichnet sind, gehört zu den verblüffenden Rechercheergebnissen von Gesine Schmidt und Volker Lösch. Ihr Abend „Bier, Blut
und Bundesbrüder“ nimmt die Männerbünde in Augenschein, untersucht
Wertvorstellungen und Rituale, zeigt Verbindungslinien in Politik und Wirtschaft auf und fragt, welchen Stellenwert solche korporatistischen Bünde in
einer globalisierten Gegenwart überhaupt noch haben. „Partir à l’Aventure“
– das Abenteuer lauert mitunter im eigenen Land.
19
HANS-CHRISTOPH ZIMMERMANN
„Partir à l’Aventure“ | R: Monika Gintersdorfer | Fr 9.5. | Theater Aachen
0241 478 42 44
„Taburopa“ | R: Agnieszka Blondska, André Erlen, Arco Renz, André Tedósio
9.-11.5. | Sommerblut Festival Köln
„Bier, Blut und Bundesbrüder“ | R: Volker Lösch | Fr 9.5. | Theater Bonn
0228 77 80 08
Theater-Termine Köln-Bonn
Theater-Kalender Köln-Bonn
ATELIER THEATER
0221 24 24 85, Beginn 20.30 Uhr
BASF
Sa. 1.3.
Gratis-Comedy
Sa. 1.3., Do. 6.3. bis Sa. 8.3., Mi. 12.3. bis Sa. 15.3., Mi.
19.3. bis Sa. 22.3., Mi. 26.3. bis Sa. 29.3. je 22.00
Hildegart Scholten
Do. 6.3.
Kristina Kruttke
Fr. 7.3.
Uli Masuth
Sa. 8.3.
Warntjen & Stern
Mo. 10.3.
Nicolas Evertsbusch
Di. 11.3., Di. 25.3.
Fußpflege Deluxe
Mi. 12.3., Do. 20.3.
Torsten Schlosser
Do. 13.3.
Frizzles
Fr. 14.3., Sa. 22.3.
Rena Schwarz
= Premiere
= choices-Empfehlung auf den Auswahlseiten
Konrad Beikircher
Ist das Internet kaputt?
Offene Bühne Rheinland
Fr. 14.3.
Sa. 8.3. 20.00, Diskussion
Sa. 8.3.
Fr. 14.3. 20.30
So. 9.3., So. 23.3. je 20.00
Sa. 8.3.
Sa. 15.3.
Mi. 12.3. m. Einführung um 18.45
Mi. 12.3.
Sa. 15.3. 20.30
Mi. 12.3. m. Einführung um 19.30, Do. 13.3., Fr. 14.3.
20.00, So. 16.3. 20.00
Mi. 12.3.
Das wüste Gobi
Gardi Hutter
Claus von Wagner
Die Geschichte vom Fuchs, der den
Verstand verlor
Die Welt mein Herz
Der Streik
Der gute Mensch von Sezuan
Die Präsidentinnen
Fr. 21.3. 10.30, Sa. 22.3. 15.00, So. 23.3. 15.00
Sa. 15.3. 20.00, So. 30.3. 20.00
Fr. 21.3.
So. 16.3. 16.00
Sa. 22.3.
Di. 18.3. 20.00, Do. 20.3. 20.00, Ort: Die Grotte
Mo. 24.3.
Mi. 19.3. 20.00
Di. 25.3. 19.30, Mi. 26.3. 19.30
Fr. 21.3., Sa. 22.3., Di. 25.3., Fr. 28.3.
Trude träumt von Afrika
Richard Rogler
Köster & Hocker
Alles muss raus
Piet Klocke & Simone Sonnenschein
Der nackte Wahnsinn
Bartleby, der Schreiber
Hit Me Baby One More Time
Die fünfte Jahreszeit
Florian Schroeder
Ruth Schiffer
Annamateur & Außensaiter
Do. 13.3.
Sven Ratzke
Do. 13.3.
Robert Griess
Fr. 14.3.
Carrington-Brown
Sa. 15.3., So. 16.3.
Jens Heinrich Claassen
Sa. 15.3.
Bohr, Haller, Kling
So. 16.3.
WDR Kabarettfest
Di. 25.3.
Frieda Braun
Herrencreme
SENFTÖPFCHEN
0221 2 58 10 58, Beginn 20.15 Uhr
Mo. 17.3., Tobias Mann u. Gäste
Mi. 26.3.
Do. 27.3. 20.30
SakkoKolonia
Sascha Korf
Simon & Jan
Sebastian Pufpaff
Cavequeen
Di. 18.3.
Di. 4.3.
Mi. 19.3.
Mi. 5.3., Mo. 31.3.
Do. 20.3.
Do. 6.3.
Fr. 21.3.
Fr. 7.3.
Sa. 22.3.
Sa. 8.3., So. 9.3.
Sa. 22.3.
Mo. 10.3.
Mo. 24.3.
Di. 11.3.
Mi. 26.3.
Nils Heinrich
Roberto Capitoni
Mi. 12.3.
Mi. 26.3.
René Steinberg
FiL
Do. 13.3.
Do. 27.3.
Anna Piechotta
Fr. 7.3., Sa. 8.3., Mi. 12.3., Do. 13.3.
Andreas Etienne
BabyBühne
Fr. 14.3.
Fr. 28.3.
Tobias Mann
So. 9.3. 11.00, Mo. 10.3. bis Mi. 12.3. je 9.30 u. 11.00
Lydie Auvray Trio
X-Freunde
Sa. 15.3.
Fr. 28.3.
Rainer Pause
So. 9.3., Sa. 22.3., So. 23.3.
Das Boot ist voll
So. 16.3.
Sa. 29.3.
Fr. 14.3., Sa. 15.3., Fr. 28.3., Sa. 29.3.
Margie Kinsky
Ein Freund zum Frühstück
Mo. 17.3.
So 30.3. 19.00
So. 16.3. 16.00
Fatih Cevikkollu
Musikalische Stadtgeschichten IV
Di. 18.3.
So. 30.3. 19.00
So. 16.3. 19.00
Vom Leben
Mi. 19.3.
Mo. 17.3. 15.00, Mi. 19.3. 11.00, Do. 20.3. 11.00
Do. 20.3.
SPRINGMAUS / BONN
0228 79 80 81, Beginn 20 Uhr
Nulli und Priesemut: Gibt es eigentlich
Brummer, die nach Möhren schmecken?
Fr. 21.3.
Nachbarn reloaded
Pause & Alich
Fr. 7.3., Sa. 8.3.
Sa. 22.3., So. 23.3.
Maren Kroymann & Band
Sa. 29.3., So. 30.3. je 16.00
Die 3 Buschmänner & Bigband BallroomSündikat
So. 9.3.
Di. 11.3.
Sa. 8.3.
GLORIA
0221 28 01, Beginn 20 Uhr
Mo. 24.3.
Henning Schmidtke & Gäste
Springmaus-Ensemble
Di. 25.3., zu Gast: Knacki Deuser
Mi. 12.3., Do. 13.3.
Mi. 12.3.
Frau Jahnke hat eingeladen…
Astrid Gloria
Sebastian Schnoy
Fr. 14.3., Sa. 15.3.
So. 9.3., Mo. 10.3.
Mi. 26.3.
WDR Ladies Night
Deutsche Kabarettmeisterschaft
Bill Mockridge
So. 16.3.
Mi. 12.3.
Do. 27.3., Alexandra Gauger vs. Ludger K.
Fang den Mörder
Lüder Wohlenberg
Thorsten Havener
Di. 18.3., Mi. 19.3.
So. 16.3. 19.30
Fr. 28.3.
Thomas Reis
Do. 20.3.
Do. 20.3.
Sa. 29.3., So. 30.3.
So. 23.3. 18.00
Di. 25.3.
STUDIOBÜHNE KÖLN
0221 4 70 45 13, Beginn 20 Uhr
Do. 27.3.
Di. 11.3. bis Sa. 15.3.
Sa. 15.3.
Monika Blankenberg
Mo. 17.3., Mo. 31.3.
Joris Gratwohl & Ingo Heise
Di. 18.3.
Maria Vollmer
Mi. 19.3.
Björn Pfeffermann
Fr. 21.3.
Özgür Cebe
Mo. 24.3.
Silvia Doberenz
Fr. 28.3.
Robert Griess
Fr. 28.3. 20.30
Hennes Bender
Sa. 29.3.
FiL
Sa. 29.3. 20.30
Taksi to Istanbul
So. 30.3. 18.00, Mo. 31.3. 11.00
Der Versuch
Mo. 31.3.
Mi. 26.3.
Senay Duzcu
Do. 27.3.
Horst Fyrguth
Fr. 28.3.
Travestie verkehrt
Sa. 29.3.
BÜRGERHAUS KALK
0221 870 11 25, Beginn 20 Uhr
White Horse Theatre
Di. 11.3. bis Do. 13.3. je 11.30
Die Taubenhaucher
Sa. 15.3.
Kalker KunstRasen
Do. 27.3., Herrn Ernst u. Frau Putzelig u. Gäste
FREIES WERKSTATT THEATER
0221 32 78 17, Beginn 20 Uhr
Alexandra – Das Comeback
Am Ende der Nacht
BÜRGERHAUS STOLLWERCK: THEATER 501
0221 9 91 10 80, Beginn 20 Uhr
Andrea Volk
Mi. 26.3., Do. 27.3.
Fr. 7.3.
Andrea Piechotta
Vicki Vomit
Hans Gerzlich
Do. 13.3.
Annette Kruhl
Fr. 14.3.
Schwarz un Schmitz
Sa. 15.3., So. 16.3. 18.00
Holger Edmaier
Do. 20.3.
Anja Schöler
Fr. 21.3.
Klaus Birk
Sa. 22.3., So. 23.3. 18.00
Michael Krebs
Di. 25.3.
Frank Fischer
Mi. 26.3.
Caveman
Michael Steinke
Fr. 28.3.
Nito Torres
Sa. 29.3.
The Petits Fours Burlesque Revue
Bingolinchen
OPER KÖLN: AM DOM
0221 22 12 84 00, Beginn 19.30 Uhr
Karneval einmal klassisch
Sa. 1.3.
Cäcilia Wolkenburg
So. 2.3. 11.00 u. 15.30, Di. 4.3.
Anny Hartmann, Frieda Braun,
Wanninger & Rixmann
Samson et Delila
Herbert Knebels Affentheater
Artaserse
De Familich
So. 2.3.
Maren Kroymann & Band
Fr. 7.3.
Edelweißpiraten
Sa. 8.3. 19.00, So. 9.3. 19.00, Di. 11.3. 11.00 u. 19.00,
Mi. 12.3. 11.00 u. 19.00
Martina Ottmann
Martin Zingsheim
Michael Fitz
Exit Romeo
THEATER AM DOM
0221 2 58 01 53, Beginn 20 Uhr
Blütenträume
Sa. 1.3. 17.00 u. 20.00, Mi. 5.3. bis Sa. 8.3., So. 9.3.
17.00 u. 20.00, Di. 11.3. bis Sa. 15.3., So. 16.3. 17.00 u.
20.00, Di. 18.3. bis Sa. 22.3., So. 23.3. 17.00 u. 20.00,
Di. 25.3. bis Fr. 28.3., Sa. 29.3. 17.00 u. 20.00, So. 30.3.
17.00 u. 20.00
Seeschlacht
Amerika
Mi. 5.3. 20.00, Fr. 7.3. m. Einführung um 19.30, Di.
11.3. m. Einführung um 19.30, Sa. 29.3. 20.00
Der Kaufmann von Venedig
Do. 6.3. m. Publikumsgespräch, So. 9.3. 18.00, So.
23.3. 18.00 m. Publikumsgespräch, Mi. 26.3. m.
Einführung um 18.45, Do. 27.3.
Kabale und Liebe
Mo. 10.3., Di. 11.3.
Mi. 12.3.
Sa. 8.3., Di. 11.3. m. Einführung um 18.45
Erna Ómarsdóttir: We Saw Monsters
Judith
Johannes Flöck
Konejung & Nitschke
Gunzi Heil
8 Frauen auf einen Streich
Jan Böhmermann
Murat Topal
Sting & Venske
Leipziger Pfeffermühle
Chin Meyer
Alfons
Sa. 22.3.
The Rock’n’Rollator Show
So. 23.3. 15.00
Hastenraths Will
So. 23.3.
Nightwash
Di. 25.3., Luke Mockridge u. Gäste
Weiber Weiber
Mi. 26.3.
Queenz of Piano
Do. 27.3.
Delta Q
Fr. 28.3.
@rheinkabarett
Sa. 29.3., So. 30.3.
JUNGES THEATER BONN
0228 46 36 72
Das Dschungelbuch
Sa. 8.3., So. 9.3., Sa. 29.3., So. 30.3.
Di. 4.3. 10.00, Mi. 5.3. 10.00, Do. 6.3. 9.00 u. 11.00, Fr.
7.3. 9.00 u. 11.00, Sa. 8.3. 15.00, Sa. 15.3. 15.00, So.
16.3. 15.00, Mo. 17.3. 10.00, Di. 18.3. 9.00 u. 11.00,
Mi. 19.3. 10.00, So. 30.3. 15.00 mit GebärdensprachÜbersetzung, Mo. 31.3. 10.00
Do. 13.3. bis Sa. 15.3.
So. 9.3. 15.00, Mo. 10.3. 10.00
Mi. 19.3., Fr. 21.3., Sa. 22.3.
Di. 11.3. 10.00, Mi. 12.3. 10.00
Mo. 24.3. bis Do. 27.3.
Do. 13.3. 10.00 u. 19.30, Fr. 14.3. 10.00 u. 19.30
Do. 6.3., Fr. 7.3.
SCHAUSPIEL KÖLN: DEPOT
0221 22 12 84 00, Beginn 19.30 Uhr
Sebastian Pufpaff
Henning Schmidtke
Sa. 29.3. 20.00, Foyer
Fr. 7.3. bis So. 9.3. je 20.00, Ort: Halle Kalk
Annamateur & Außensaiter
Florian Schroeder
THEATER TIEFROT
0221 46 00 911, Beginn 20.30 Uhr
Lieder und Lidele
Sa. 8.3. 20.30
Auf der Spur
Manfred Lütz
So. 16.3. 18.00, Mi. 19.3., Fr. 21.3., so. 23.3. 16.00
Fr. 7.3., Mo. 24.3. m. Einführung um 18.45, Sa. 29.3.
m. Publikumsgespräch, So. 30.3.
Matthias Deutschmann
Werner Koczwara
So. 9.3. 18.00
Fr. 28.3.
COMEDIA
0221 888 77 222, Beginn 20 Uhr
Bernd Lafrenz
So. 30.3. 14.00
BÜRGERHAUS CHORWEILER
0221 22 19 63 79, Beginn 20 Uhr
Fr. 21.3.
Ingo Oschmann
Michl Müller
Jan Böhmermann
Serhat Dogan
Do. 27.3.
Thomas Freitag
Dinner for One – Killer for Five
Die Agonie und die Ekstase des Steve Jobs
Wer hat Angst vor Virginia Woolf…?
Iphigenie auf Tauris
PANTHEON / BONN
0228 21 25 21, Beginn 20 Uhr
Pink Punk Pantheon
Sa. 1.3. bis Di. 4.3. je 19.00
Politischer Aschermittwoch
Mi. 5.3.
Olivier Sanrey
Fr. 7.3.
20
Der Grüffelo
Rico, Oskar und die Tieferschatten
Geheime Freunde
Nichts – was im Leben wichtig ist
Do. 20.3. 10.00 u. 19.30
Tote Mädchen lügen nicht
Fr. 21.3. 10.00 u. 19.30, Sa. 22.3. 19.30
Für Hund und Katz ist auch noch Platz
So. 23.3. 11.00 u. 15.00, Mo. 24.3. 10.00, Di. 25.3.
10.00
Die Chroniken von Narnia
Do. 27.3. 10.00, Fr. 28.3. 10.00 u. 18.30, Sa. 29.3.
15.00 u. 19.30
Woki
Metropolis
www.choices.de
OFF Broadway
Weisshaus
Odeon
Filmpalette
Cinenova
Rex am Ring
25. Jhg. | März 2014
WESTEN
EIN FILM VON CHRISTIAN SCHWOCHOW
senator.de/movie/westen
ab 27.3. im Kino
AB 20. MÄRZ IM KINO
„INTELLEKTUELLE SCHÄRFE
UND EMOTIONALE WUCHT“
SPIEGEL ONLINE
70th Venice International
Film Festival
Special Jury Prize
Seville European
Film Festival 2014
Best Actress
WWW.DIE-FRAU-DES-POLIZISTEN.DE
DEMNÄCHST IM KINO
WWW.KR E U Z WE G - D E R F I L M . D E
22
Film-ABC
Vorspann
„Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“, S. 28
KULTUR.KINO.KÖLN.
25 Jhg. I März 2014
FILMKRITIK-ÜBERSICHT
FILMSTART-TERMINE
27.2.
6.3.
300: Rise of an Empire
X
32
A Floresta de Jonathas - Im dunklen Grün
X
35
Alles inklusive
X
39
Beltracchi – Die Kunst der Fälschung
X
36
Bibi & Tina - Der Film
X
36
Cerro Torre – Nicht den Hauch einer Chance
28
Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand
Die Abenteuer von Mr. Peabody & Sherman
13.3. 20.3.
X
X
X
30
Die Bücherdiebin
32
Die Frau des Polizisten
X
X
30
Die Moskauer Prozesse
X
42
Die schöne Krista
X
36
Grand Budapest Hotel
X
38
Hévì - Die Hoffnung
X
30
Im August in Osage County
X
39
Jack Ryan: Shadow Recruit
38
Journey to Jah
X
36
Kreuzweg
X
38
Land in Sicht
28
Like Someone in Love
X
X
X
Lone Survivor
X
Man of Tai Chi
39
Mitgift – Ostdeutschland im Wandel
30
Mittsommernachtstango
X
X
X
Need for Speed
X
42
Non-Stop
X
42
Pettersson und Findus – Kleiner Quälgeist, Große Freundschaft
X
32
Philomena
X
Pompeii
X
24
Saving Mr. Banks
38
Transmitting
X
Vampire Academy
X
32
Viva la Libertà
42
Wer ist Thomas Müller
28
Westen
Abgedreht
Für einen Moment ungläubig verstummt: Hartmut Ernst
Zum Tode von Philip Seymour Hoffman
Es ist dieser völlig unerwartete Moment, der einen für einen andauernden
Augenblick ungläubig verstummen lässt, der einen in Bestürzung versetzt,
der einen lähmt in flüchtigem Schock und nachhaltiger Trauer. Und der
eine ungewisse Gewissheit erwachsen lässt darüber, was einem nun in Zukunft alles entgeht. Was ist passiert? Philip Seymour Hoffman ist gestorben. Einfach so. Und während die Medien hierzulande schon am Tag darauf
vordergründig die Todesursache durchjournalisieren („Versorgte sein Dealer schon Amy Winehouse mit Drogen?“), anstatt erst einmal angemessen
zu würdigen, wer da gelebt hat, („Owning Mahony“, „Capote“, „The Master“) ,überschattet die Nachricht andere schlicht und bloß mit stummer
Fassungslosigkeit. Weil da ein Leinwandkünstler stirbt, den man schätzte.
Der aber vor allem noch mitten im Leben stand, mitten im Spiel. Ein viel
zu früher Tod ereilte Philip Seymour Hoffman. Gleiches wiederfuhr James
Gandolfini im letzten Jahr und Heath Ledger 2008. Und natürlich sind noch
andere gestorben in den letzten Monaten. Otto Sander und Peter O‘Toole,
Rosemarie Fendel und Maximilian Schell. Doch sie allesamt hinterließen ein
abgeschlossenes Lebenswerk. Anders als Hoffman, Gandolfini, Ledger und
– seien wir fair – anders auch als ein Paul Walker, der sich vielleicht noch
an die Liga der anderen heran gespielt hätte, wäre er nicht tödlich im Auto
eines Kumpels verunglückt. Was bleibt, ist das unvollendete Vermächtnis
einer Phase, ein Stückwerk abendfüllender Erinnerungen.
Was aber hat ein Nachruf im Vorspann verloren? Was kümmert uns der Tod
eines Schauspielers, den wir nicht kennen? Eines Fremden, den man vermisst, um den man trauert? Er kümmert uns, weil wir damit wieder mitten
drin sind im Kino, das beim Zuschauer auf abstrakte, mitunter verteufelt
spielerische Art Emotionen freisetzt, die sich auf Mechanismen und Erfahrungen stützen, die das tatsächliche Leben schreibt. Es ist gewaltig, was
das Kino mit einem anstellen kann. So trivial und synthetisch, so echt und
wahrhaftig.
So wie die Trauer um Philip Seymour Hoffman. Kein Freund, kein Partner.
Aber eine anregende Gewohnheit, die zu einer erhabenen Konstante erwuchs. Zu einer Bereicherung. Ein cineastischer Weggefährte, ein Zeitgenosse, der spätestens jetzt ein Star ist. Stars werden nicht Stars genannt,
bloß weil sie strahlen. Dann wäre ja jeder sogenannte „Superstar“ ein Star.
Nein, Stars sind Stars, weil sie auch noch leuchten, wenn sie schon tot sind,
einem Stern gleich. Philip Seymour Hoffman hat ein paar Filme abgedreht,
die zum Zeitpunkt seines Todes noch nicht im Kino gestartet sind. Und so
wird er für uns auch auf der großen Leinwand noch ein wenig nachflackern.
Und das ist schön so.
X
X
X
HARTMUT ERNST
27.3.
Wertung unter den Filmkritiken:
1(
) bis 6 (
) 6 Punkte = Höchstwertung
Mit Filmtrailer, Hintergrund, Interview, Portrait ...
23
www.choices.de/heute-im-kino
Hintergrund
Eigensinnig sperrig: P.L. Travers
Von Mäusen und Menschen
„Saving Mr. Banks“ von John Lee Hancock
Anfang der 1960er will Walt Disney endlich „Mary Poppins“ verfilmen. Die Urheberin
aber hat Einwände.
C Drama über das wundersame Gelingen einer Literaturverfilmung
Man schreibt das Jahr 1961. Walt Disney (Tom Hanks) bemüht sich seit mittlerweile zwei Jahrzehnten, der britischen Autorin P.L. Travers das Einverständnis für die Verfilmung ihres Romans „Mary Poppins“ abzuringen. Doch
Mrs. Travers (Emma Thompson) gibt sich sperrig. Sie fürchtet beim HollywoodProjekt um den erforderlichen Tiefgang, um fehlenden Respekt für ihr Lebenswerk. Als Disney ihr das letzte Wort beim Drehbuch überlässt, willigt Travers
ein und begleitet fortan die Stoffentwicklung. Dabei verbittet sie sich gleich
zu Beginn Trickfilmelemente und eine Umsetzung als Musical. Davon, wie
„Mary Poppins“ ein teilanimiertes Musical wurde, erzählt dieses Drama.
2012 widmete sich Sacha Gervasi in seinem Spielfilm „Hitchcock“ der Produktion von Alfred Hitchcocks „Psycho“. Ähnlich inspiriert beleuchtet „Saving Mr.
Banks“ nun die Entstehung eines der schönsten Familienfilme Disneys. Ebenso
wie Gervasi zelebriert Regisseur John Lee Hancock warmherzig die Leidenschaft seiner Protagonisten für ihr Werk und für das Kino. Hancock geht dann
den Schritt zu weit, in erschöpfenden Rückblenden auf die Kindheit von P.L.
Travers zurückzublicken. Auf ihre Kindheit in Australien, die geprägt ist von
der Beziehung zum warmherzigen Vater (Colin Farrell), der seiner Tochter den
Wert von Phantasie vermittelt, dessen Alkoholsucht aber zugleich die Familie
zu zerstören droht. Die analytische Tragödie, die melodramatisch eingestreute Momente fordert, um zu erklären, wie Travers zu jener eigensinnigen Frau
wurde, der Disney begegnet. Etwas, das „Hitchcock“ nicht nötig hatte und
„Saving Mr. Banks“ nicht in diesem Ausmaß braucht.
Unterm Strich aber bleibt auch dieses Werk stark, weil es sich vordergründig
auf die Annäherung des Filmemachers und seines kreativen Stabs an die
Autorin und ihr Werk konzentriert. So erwächst das Drama zu einer anschaulichen und unterhaltsamen Auseinandersetzung mit dem Thema Literaturverfilmung. Hier, die uneinsichtige Urheberin, dort der Filmemacher, der das
Original respektvoll der Leinwand anzupassen sucht. Der für seine Ideen
kämpfen muss und dem Original zugleich Respekt zollt. Weil Disney genau
weiß, was in Travers vor sich geht. Dazu braucht er sich nur auf seine prominenteste Schöpfung zu besinnen: „The Mouse is Family“, erinnert sich Walt
Disney, und wehe dem, der sich an ihr vergreift. Entsprechend stur gibt sich
die Travers, genährt aus den Erlebnissen ihrer Kindheit, genährt aus ihrem
anfänglichen Unverständnis darüber, dass eine Adaption immer Interpretation
ist, Kürzung und Neu-Arrangement. Dass der Film anders erzählt und erzählen darf und muss als das Buch und es dabei zugleich schafft, die Seele der
literarischen Vorlage zu spiegeln. Doch auch Disney lernt von Travers. Ein aufreibendes Geben, Nehmen, Lernen und Hinnehmen, ein Austausch unter
Kreativen, anregend erzählt in einem Film übers Halten und Loslassen, über
Kompromiss und Leidenschaft und nicht zuletzt, und das hat Hancock dem
Film von Gervasi voraus, über die heilende Kraft der Phantasie.
HARTMUT ERNST
SAVING MR. BANKS
Int. Filmfestival Palm Springs: Preis für sein Kreatives Werk als Regisseur, John Lee Hancock
USA 2013 - Drama / Komödie - Regie: John Lee Hancock - Kamera: John Schwartzman mit: Emma Thompson, Tom Hanks, Paul Giamatti - Verleih: Disney
Start: 6.3. Cinenova, Metropolis
SAVING MR. BANKS – Am Rande
Egal ob gut gelungen oder schlecht verfilmt, ob detailgetreu oder verfälscht – Romanverfilmungen versprechen stets, die Kinokassen zum klingeln zu bringen. Spätestens seit „Der Herr der Ringe“, „The Hunger Games“,
„Twilight“ oder der populären Serie „Game of Thrones“ merkt man, dass
diese Art des Films den Zeitgeist trifft. Dabei sind sie meist durchaus kontrovers, schließlich verbindet jeder Mensch mit einem Roman eine ganz
eigene, persönliche Erfahrung. Filmkritiker und Fans scheinen sich daher
regelrecht darauf zu freuen, die Verfilmung eines beliebten Romans in der
Luft zu zerreißen. Leider tun sie dies oft zu Recht. Nicht selten wird der
www.choices.de/heute-im-kino
Autor eines Werkes nicht einmal in die Produktion eingebunden, oder er
darf lediglich eine beratende Position einnehmen. Das Ergebnis: verfälschte Charaktere, eine platte Story, wenig Tiefgang und arge Kürzungen im Inhalt. Dabei zeigen Beispiele wie „Harry Potter“, dass die enge Zusammenarbeit zwischen Regisseur, Drehbuch- und Romanautor ein regelrechtes
Epos erschaffen kann. Genau aus diesem Grund ist „Saving Mr. Banks“
so interessant. Das Konzept, einen biographischen Film über eine Romanverfilmung zu machen, ist etwas erfrischend Neues und ermöglicht völlig
neue Einblicke in die Filmwelt.
SANJE GAUTAM
24
Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln
Kölner Kritikerspiegel
März 2014
Die häufigsten Nennungen
Frank
Olbert
Kölner
Stadtanzeiger
Thomas
Linden
Kölnische
Rundschau
Simone
Schlosser
WDR
1Live
Ingrid
Bartsch
ARD Morgenmagazin
R.-Ruediger
Hamacher
film-Dienst
Like Someone in love
von
A. Kiarostami
Grand
Budapest
Hotel von
W. Anderson
Philomena
von S. Frears
Grand
Budapest
Hotel von
W. Anderson
Bemerkenswert
Beltracchi
Die Frau des
von
Polizisten
A. Birkenstock von
P. Gröning
Kreuzweg
von D.
Brüggemann
Beltracchi
Journey to
von
Jah von
A. Birkenstock N. Dernesch &
M. Springer
Best of
Comedy
Petterson &
Findus
von A. Samadi
Ahadi
Best of
Drama
Besondere
Erwähnung
Herausragend Philomena
von S. Frears
Grand
Budapest
Hotel von
W. Anderson
Die Schöne
Krista von A. Schneider &
C. Waldbauer
Kreuzweg
Im August
Osage County von D.
Brüggemann
von
J. Wells
Kreuzweg
Im August
Osage County von D.
Brüggemann
von
J. Wells
Westen
von
C. Schwochow
Die Frau des
Polizisten
von
P. Gröning
Mittsommer- Non-Stop
nachtstango von
J. Collet-Serra
von V.
Blumenschein
Mittsommernachtstango
von V.
Blumenschein
Susan
Vahabzadeh
Süddeutsche
Zeitung
Sven von
Reden
StadtRevue
Philomena
von S. Frears
Grand
Budapest
Hotel von
W. Anderson
Grand
Budapest
Hotel von
W. Anderson
Like Someone in love
von
A. Kiarostami
Verena
Lueken
FAZ
Daniel
Lars-Olav
Kothenschulte Beier
Frankfurter
Spiegel
Rundschau
Die Frau des
Polizisten
von
P. Gröning
Grand
Budapest
Hotel von
W. Anderson
Die Frau des
Polizisten
von
P. Gröning
Like Someone in love
von
A. Kiarostami
Cristina Nord Katja
Nicodemus
taz
Die Zeit
Christian
Meyer
choices
Kultur.Kino.Köln.
(Urlaub)
A Floresta
de Jonathas
von
S. Andrade
A Floresta
de Jonathas
von
S. Andrade
Philomena
von
S. Frears
Die Frau des
Polizisten
von
P. Gröning
Grand
Budapest
Hotel von
W. Anderson
Grand
Budapest
Hotel von
W. Anderson
Grand
Budapest
Hotel von
W. Anderson
Grand
Budapest
Hotel von
W. Anderson
Philomena
von S. Frears
Die Frau des
Polizisten
von
P. Gröning
Kreuzweg
Im August
Osage County von D.
Brüggemann
von
J. Wells
Kreuzweg
von D.
Brüggemann
Like Someone in love
von
A. Kiarostami
Kreuzweg
von D.
Brüggemann
Beltracchi
von
A. Birkenstock
Kino-Kalender
PREVIEWS, FILMREIHEN, FESTIVALS & SONDERVORFüHRUNGEN
2.3., 17 Uhr SAVING MR. BANKS, Cinenova
Preview der Geschichte um Mary Poppins, s.S. 24
5.3. - 17.4. PROGRAMMÄNDERUNG – KURZFILME 2014, Domforum
Montags bis donnerstags werden um 13 Uhr Kurzfilme gezeigt
5.3., 19 Uhr NO BURQAS BEHIND BARS, Filmforum NRW
Blicke in ein Frauengefängnis in Afghanistan, anschließend Diskussion
5.3., 21 Uhr KATHARINA – DIE NACKTE ZARIN, Filmhaus
Something Weird Cinema zeigt deutsche Kostümerotik von 1983
6.3., 19.30 Uhr CERRO TORRE, Cinenova
Preview zum Kletterfilm, David Lama und Peter Ortner sind anwesend,
s.S. 36
6. - 27.3. REIHE BRITISCHES KINO, Filmclub 813
Filme der letzen Jahrzehnte. Info: www.filmclub-813.de
7.3., 17 Uhr DER JUNGE MIT DEM FAHRRAD, Domforum
Beeindruckende Sozialstudie der Dardenne-Brüder
7.3., 19.30 SIE KÜSSTEN UND SIE SCHLUGEN IHN, Domforum
Das bewegende Debüt von François Truffaut
8.3., Uhrzeit tba HEVI – HOFFNUNG, Filmhaus
Premiere der Doku über Frauen in der kurdische Unabhängigkeitsbewegung, s.S. 38
9.3., 15 Uhr PETTERSSON UND FINDUS, Cinenova
Preview des zweiten Teils „Kleiner Quälgeist, große Freundschaft“, s.S. 42
9.3., 15.30 Uhr THE BROKEN CIRCLE, Off Broadway
Das niederländische Drama filmpsychologisch betrachtet
11.3., 20 Uhr ZWISCHEN WELTEN, Off Broadway
Preview des Afghanistan-Dramas von Feo Aladag
12.3., 14.30 Uhr PHILOMENA, Odeon
Seniorenkino zeigt den neuen Film von Stephen Frears, s.S. 32
12.3., 19 Uhr IM HAUS MEINES VATERS ..., Filmforum NRW
Doku über die Grabeskirche in Jerusalem, anschl. Filmgespräch
12.3., 19 Uhr TRAUMWÄRTS, Odeon
Doku über den Extremsportler Andreas Niedrig,
Gäste: A. Niedrig u. Jean Pütz
13.3., 19 Uhr BLOW UP, Filmforum NRW
Antonionis Meisterwerk eröffnet die Reihe „Filmblicke auf die Fotografie“
14.3. - 22.3. FILM TRIFFT LITERATUR, Filmforum NRW
lit.Cologne und Filmstiftung NRW präsentieren Literaturverfilmungen
15.3., 19 Uhr EINMAL BAUERNHOF UND ZURÜCK, Filmforum NRW
Spielfilm von Olaf Kreinsen mit Hildegard Krekel, anschl. Filmgespräch
„Der Junge mit dem Fahrrad“
„Zwischen Welten“
„Blow Up“
Mit Filmtrailer, Hintergrund, Interview, Portrait ...
25
15.3., Uhrzeit tba LAND IN SICHT, Filmhaus
Doku über drei Asylbewerber in Brandenburg, anschließend Filmgespräch,
s.S. 38
16.3., 15 Uhr MODERN TIMES, Filmforum NRW
Der Cellist Gautier Capuçon zeigt als seinen Lieblingsfilm Chaplins
Klassiker
17.3., 20 Uhr HER, Weisshaus
Preview des neuen Films von Spike Jonze („Being John Malkovich“)
17.3., 21 Uhr BLUE SURFFILM NACHT, Cinenova
Mit der europäischen Surfdoku „The Old, the Young and the Sea“
18.3., 20 Uhr HOTEL RUANDA, Off Broadway
Spielfilm von 2004 über den Genozid in Ruanda
19.3., 19 Uhr, ATOMIC AFRICA, Odeon
Marcel Kolvenbachs Doku über Atomkraft in Afrika, in Anwesenheit des
Regisseurs
19.3., Uhrzeit tba DIE SCHÖNE KRISTA, Filmhaus
Preview der Doku über einen Schönheitswettbewerb – für Kühe, s.S. 42
19.3., 21 Uhr, DER MANN DER PETER KÜRTEN HIESS, Filmhaus
Serienkiller Kürten wird in dem Film von 1965 zum Proto-Nazi
22.3., 18 Uhr MOLIÈRE AUF DEM FAHRRAD, Cinenova
Preview der Komödie mit Fabrice Luchini um einen alternden Schauspieler
23.3., 16 Uhr POPULATION BOOM, Filmforum NRW
Doku über die Überbevölkerung, anschl. Gespräch mit dem Regisseur
25.3., 20 Uhr APPLE STORIES, Off Broadway
Doku über die Produktionswege von Apple-Produkten
26.3., 19.30 Uhr HUNGER – SEHNSUCHT NACH LIEBE, Filmforum
Spielfilm von 1997 zum Thema Bulimie
27.3., 19 Uhr BERND ALOIS ZIMMERMANN, Filmforum NRW
Dokus über den Komponisten und sein Werk „Requiem ...“
28.3., 19.15 Uhr CLOUDBURST, Filmforum NRW
Spielfilm über zwei rüstige alte Damen
28.3., 21.30 Uhr HENRY – PORTRAIT OF A SERIAL KILLER, Filmhaus
Something Weird Cinema zeigt den Killerklassiker von 1986
29.3., 20 Uhr WO DER WIND SO KALT WEHT, Filmforum NRW
Dokumentarfilmdebüt über die Menschen in einem Dorf
30.3., 15 Uhr MANCHE MÖGENS HEISS, Filmforum
Der Lieblingsfilm von Violinist Frank Peter Zimmermann
30.3., 17 Uhr A LONG WAY DOWN, Cinenova
Preview der tragikomischen Nick Hornby-Verfilmung
„Her“
„Molière auf dem Fahrrad“
„A long way down“
www.choices.de/heute-im-kino
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NEUSTARTS
NYMPH()MANIAC 1 (O.m.U.)
Ab 20.2.
DK/D/F/B 2013, R: Lars von Trier, D: Charlotte Gainsbourg,
Stellan Skarsgård, Stacy Martin, Shia LaBeouf, Christian Slater
RISMATISCHENZU*AHREN'EFÊNGNISVERURTEILTEN-ALERDERSICH
EINSTDIE,àCKENIM7ERKVERZEICHNISGRO”ER+àNSTLERWIE#AM
PENDONK ODER %RNST ZUNUTZE MACHTE ZEIGT DER &ILM BEI SEINER
!RBEITIM!TELIERWÊHRENDDESOFFENEN6OLLZUGSSOWIEIMGANZ
PRIVATEN5MFELD$ABEIDàRFTENNICHTNUR+UNSTFREUNDEANDIE
SENSPANNENDENMITUNTERIRONISCHEN%INBLICKENINDEN+UNSTBE
TRIEB'EFALLENlNDEN
ZWISCHEN WELTEN
Ab 27.3.
D 2014, R: Feo Aladag, D: Ronald Zehrfeld, Mohsin Ahmady,
Felix Kramer, Burghart Klaußner, Saida Barmaki
.ACHIHREMGRO”EN%RFOLGu$IE&REMDEhWAGTSICH&EO!LADAGNUN
ANEIN4HEMAUND'ENREDASSIMDEUTSCHEN+INOKAUMEXISTENT
ISTu:WISCHEN7ELTENhHANDELTVONDEUTSCHEN3OLDATENIM+RIEG
3IEERZÊHLTVOM%INSATZIN!FGHANISTANDEM,EBENINEINERGANZ
ANDEREN+ULTURUNDDEN3CHWIERIGKEITENZUERKENNENWASINSO
EINEM +ONmIKT WIRKLICH WICHTIG IST %IN BEMERKENSWERTER &ILM n
ABERAUCHEINUMSTRITTENER
!NEINEMKALTEN7INTERABENDlNDETDERCHARMANTEÊLTERE*UNG
GESELLE 3ELIGMAN EINE HALB BEWUSSTLOSE ZUSAMMENGESCHLAGENE
&RAUNAMENS*OEINEINERDRECKIGEN3EITENSTRA”E%RNIMMTSICH
IHRERANBRINGTSIEZUSICHNACH(AUSEUNDPmEGTDIE3CHWERVER
LETZTE!LSDIESEIRGENDWANNWIEDERZUSICHKOMMTUND*OEIHRE
7UNDENBEHANDELTFRAGTERSIEWASGESCHEHENIST/HNEJEGLICHE
3CHEU ERZÊHLT *OE DEM &REMDEN IHRE ,EBENSGESCHICHTE VON DER
'EBURTBISZUIHREMFàNFZIGSTEN,EBENSJAHREINGETEILTINACHT+A
PITEL $IE EIGENE ,EBENSDIAGNOSE ALS .YMPHOMANIN IST GEPRÊGT
VONMANNIGFALTIGEN&ACETTENUNDEROTISCHEN%RLEBNISSENDIEVON
FILMPSYCHOLOGISCHE BETRACHTUNGEN –
IHRENTIEFVERBORGENEN%MOTIONENUND"EDàRFNISSENZEUGEN
PSYCHOANALYTIKER STELLEN FILME VOR
NYMPH()MANIAC 2 (O.m.U.) startet im OFF am 3.4.
Sonntag, 9. März, 15.30 Uhr
GRAND BUDAPEST HOTEL (O.m.U.)
Ab 6.3.
USA/D 2013, R: Wes Anderson, D: F. Murray Abraham, Ralph
Fiennes, Mathieu Amalric, Tilda Swinton, Bill Murray
THE BROKEN CIRCLE
B/NL 2012, R: Felix van Groeningen, D: Johan Heldenbergh,
Veerle Baetens, Nell Cattrysse
Vorgestellt von Dr. med. Sabine Wollnik
)M'RAND"UDAPEST(OTELERLEBTDERGEBILDETE#ONCIERGE-ON
SIEUR'USTAVEDASPULSIERENDE,EBENDER'OLDENENERHAUTNAH
MIT%RBEKOMMTMIT:ERO-OUSTAFAEINENNEUEN,OBBY"OYZU
GEWIESENUNDFàHRTSEINENJUNGEN0ROTEGÏINDIE'EHEIMNSISSE
SEINES"ERUFESEIN'EMEINSAMWERDENSIEEIN!BENTEUERUMEIN
GESTOHLENES2ENAISSANCEGEMÊLDEEINRIESIGES&AMILIEN6ERMÚ
GENUNDDIEGESCHICHTLICHEN5MWÊLZUNGENIHRER%POCHEVERWI
CKELT5NDDANNSTIRBTAUCHNOCHDIEBETAGTE-ADAME$(ERRLICH
SKURRILEUNDCHARMANTE+OMÚDIEDESGRO”ARTIGEN7ES!NDERSON
BELTRACCHI – DIE KUNST DER FÄLSCHUNG
!USGEZEICHNETMITDEM,ABEL%UROPA#INEMASUNDDEM0ANO
RAMA0UBLIKUMSPREIS&ILMFESTSPIELE"ERLIN
ALLERWELTSKINO-Filmprogramm im OFF Broadway
Allerweltskino-Preview: Dienstag, 11. März, 20.00 Uhr
ZWISCHEN WELTEN
Ab 6.3.
D 2013, R: Arne Birkenstock, D: Wolfgang Beltracchi, Helene
Beltracchi, Hendrik Hanstein
Dienstag, 18. März, 20.00 Uhr
HOTEL RWANDA – HOTEL RUANDA (O.m.U.)
Dienstag, 25. März, 20.00 Uhr, Schwerpunkt: Arbeit
APPLE STORIES (O.m.U.)
Dienstag, 1. April, 20.00 Uhr, Schwerpunkt: Arbeit
7ASUNTERSCHEIDETDEN+àNSTLERVOM(ANDWERKERUNDWASDAS
/RIGINALVONDER&ÊLSCHUNG.ACH!RNE"IRKENSTOCKSAUFSCHLUSS TIAN ZHU DING – A TOUCH OF SIN (O.m.U.)
REICHERGANZAUFDEN+UNSTFÊLSCHER7OLFGANG"ELTRACCHIZUGE Am 27. Februar (Weiberfastnacht) & 3. März (Rosenmontag)
SCHNITTENER$OKUMENTATIONSTELLENSICHVIELE&RAGEN$ENCHA bleibt das OFF Broadway Kino geschlossen!
weisshaus
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NEUSTARTS
MONUMENTS MEN – UNGEWÖHNLICHE
HER
Ab 27.3.
USA
2013,
R:
Spike
Jonze,
D:
Joaquin
Phoenix,
Scarlett
Johansson
HELDEN
Ab 20.2.
USA 2013, R: George Clooney, D: George Clooney, Matt Damon
"ASIEREND AUF DER 'ESCHICHTE EINER 'RUPPE VON +UNSTEXPERTEN
DER!LLIIERTENDIEGEGEN%NDEDES:WEITEN7ELTKRIEGSLOSGESCHICKT
WURDE UM VON DEN .AZIS GESTOHLENE +UNST ZU RETTEN ERZÊHLT
'EORGE #LOONEY IN SEINER FàNFTEN 2EGIEARBEIT EINE KLUGE UND
VERSCHMITZTE6ERSIONVONu$ASDRECKIGE$UTZENDh:WARLEGTDAS
3TARAUFGEBOT6ERGLEICHEMITDENu/CEAN@Sh&ILMENNAHETATSÊCH
LICH ABER IST #LOONEYS WEITESTGEHEND IN $EUTSCHLAND GEDREHTER
&ILMEINUNTERHALTSAMESUNDBEWEGENDES0LÊDOYERFàRDIE"EDEU
TUNGVON+UNSTFàREINEZIVILISIERTE'ESELLSCHAFT
PHILOMENA
Ab 27.2.
GB 2013, R: Stephen Frears, D: Judi Dench, Steve Coogan
Weisshaus-Preview: Mo., 17.3. 20 Uhr (amerik. Original)
4HEODORE4WOMBLY*OAQUIN0HOENIXISTEININTROVERTIERTEREIN
SAMER -ANN DER UNTER DER 3CHEIDUNG SEINER &RAU LEIDET 3ELBST
WEITGEHENDUNFÊHIGSEINE'EFàHLEOFFENAUSZUDRàCKENVERDIENT
ERPARADOXERWEISESEIN'ELDDAMITFàRANDERE-ENSCHENPRIVATE
"RIEFEZUVERFASSEN)NSEINER%INSAMKEITFREUNDET4HEODORESICH
MIT SEINEM NEUEN "ETRIEBSSYSTEM AN DAS MIT EINER ARTIlZIELLEN
)NTELLIGENZAUSGESTATTETISTUNDIHNAUFALLSEINEN'ERÊTENBEGLEI
TET$ASPERSONIlZIERTE3YSTEMDIEàBERAUSCHARMANTE3AMANTHA
3CARLETT*OHANSSONORDNETNICHTNUR4HEODORES-AILSSONDERN
UNTERHÊLTIHNMITVIELEN&RAGENàBERDIE7ELTUNDDAS,EBEN:WI
SCHENDENBEIDENENTSTEHTEINEENGEUNDSONDERBARE"EZIEHUNGx
KINDERKINO
Samstag & Sonntag um 15.00 Uhr
Sa. 1. März & So. 2. März, um 15.00 Uhr
SPUTNIK
D/B/CS 2013 - R: Markus Dietrich
&3+ABEMPFAB*AHRE&"70RÊDIKATBESONDERSWERTVOLL
6OR *AHREN WURDE 0HILOMENA ,EE UNGEWOLLT SCHWANGER )M
+LOSTER SOLL SIE MIT HARTER !RBEIT FàR DIE 3àNDE Bà”EN DERWEIL
IHR3OHNZUR!DOPTIONFREIGEGEBENWIRD%INHALBES*AHRHUNDERT
SPÊTERBEGIBTSICHDIE-UTTERMIT(ILFEEINESHARTNÊCKIGEN*OUR
NALISTENAUFDIE3UCHENACHDEMVERLORENEN+IND%INEFAMOSE
4RAGIKOMÚDIE DIE SOUVERÊN DIE "ALANCE ZWISCHEN BEFREIENDEM
7ITZUNDBEWEGENDEM$RAMAHÊLT5NDINDERDIEWUNDERBAREN
*UDI$ENCHZUOSCARREIFER(ÚCHSTFORMAUmÊUFT
DER HUNDERTJÄHRIGE, DER AUS DEM
FENSTER STIEG UND VERSCHWAND Ab 20.3.
S 2013, R: Felix Herngren, D: Robert Gustafsson, Iwar Wiklander, Mia Skäringer, David Wiberg, Jens Hultén, Alan Ford
*ONAS*ONASSONS$EBàTROMANu$ER(UNDERTJÊHRIGEDERAUSDEM
&ENSTERSTIEGUNDVERSCHWANDhISTEINWELTWEITES0HÊNOMEN$IE
-ISCHUNG AUS LAKONISCHER 3ATIRE UND INTELLIGENTER 'ESCHICHTS
STUNDETRAFOFFENKUNDIGEINEN.ERV)N*ONASSONS(EIMAT3CHWE
DEN AVANCIERTE DIE 6ERlLMUNG LÊNGST ZUM 0UBLIKUMSLIEBLING
+ULTKOMIKER2OBERT'USTAFSSONSPIELTDARINDENRàSTIGEN'REISDER
AUFEINBEWEGTES,EBENZURàCKBLICKTINDEM7AHRHEITUND&IKTI
ONNICHTIMMERLEICHTZUUNTERSCHIEDENSIND3EHRIRONISCHSEHR
LAKONISCHnEINE!RTSKANDINAVISCHE!NTWORTAUFu&ORREST'UMPh
Sa. 8. März & So. 9. März, um 15.00 Uhr
PIPPI LANGSTRUMPF
S/D 1969 - R: Olle Hellborn
&3+ABEMPFOHLENAB*AHRE
Sa. 15. März & So. 16. März, um 15.00 Uhr
ELLA UND DAS GROSSE RENNEN
FN 2012 - R: Taneli Mustonen
&3+ABEMPFAB*AHRE&"70RÊDIKATBESONDERSWERTVOLL
Sa. 22. März & So. 23. März um 15.00 Uhr
AUF DEM WEG ZUR SCHULE
F 2013 – R: Pascal Plisson
&3+ABEMPFAB*AHRE&"70RÊDIKATBESONDERSWERTVOLL
Sa. 29. März & So. 30. März um 15.00 Uhr
ALFIE, DER KLEINE WERWOLF
NL/B 2011 – Regie: Joram Lürsen
&3+ABEMPFOHLENAB*AHRE
Am 3. März (Rosenmontag) bleibt das Weisshaus Kino
geschlossen!
Film-Kritik
Entdeckungsreise in die Herzen einsamer Seelen
Begegnungen mit Menschen in Osteuropa
Wer bin ich?
Fragwürdige Zukunft
„Like Someone in Love“ von Abbas Kiarostami
„In Sarmatien“ von Volker Koepp
Eine Studentin arbeitet als Prostituierte und trifft auf einen alten Dozenten. Ihr Freund
wird eifersüchtig.
C Ruhiges Verwirrspiel um Identitäten
Ein intensiver Blick auf die Region von Litauen über die Ukraine zu Moldawien.
C Einblicke in die Lage Osteuropas
Zuletzt hat der iranische Regisseur Abbas Kiarostami mit „Die Liebesfälscher“
in Italien ein Verwirrspiel zwischen einer Frau und einem Mann erzählt, nun
begibt er sich nach Japan, und lässt eine Studentin, die als Prostituierte arbeitet, auf einen pensionierten Dozenten treffen. Was nach Alte-Herren-Fantasie
klingt, enthält sich jeglicher sexuellen Konnotation. Kiarostami lässt lediglich
einsame Seelen aufeinander treffen. Der Zufall führt dann zu einigen Verwirrungen. Rollenspiel und Lüge eskalieren schließlich. Inszeniert ist der Film in
langen, statischen Einstellungen, die den Zuschauer auf eine ruhige Entdeckungsreise schicken. Die Wahrnehmung kreist im Rahmen des Bildausschnitts, während die Fantasie die einzelnen Sequenzen zu einer Geschichte zusammensetzt.
Seit über vierzig Jahren bereist Volker Koepp Regionen in Osteuropa und lernt
dort die Menschen und ihre Kultur kennen. Mit „In Sarmatien“ kehrt er nach
Moldawien und in die Ukraine zurück, wo er schon häufig gefilmt hat. Protagonisten älterer Filme tauchen wieder auf, wir lernen neue Menschen kennen,
und so entsteht ein großes Bild über Gesellschaftsschichten und viele Jahrzehnte europäischer Geschichte voller Migration, Kriegen, Judenverfolgung
und Völkermorden hinweg. Koepp nimmt sich dafür Zeit, lässt seine Gegenüber aussprechen und die Geschichte sich entfalten. Es sind von Europa vergessene Landstriche mit wenig Zukunft und viel Abwanderung. Die aktuellen
Ereignisse in der Ukraine werfen noch einmal einen dunklen Schatten über die
Szenerie.
CHRISTIAN MEYER
CHRISTIAN MEYER
LIKE SOMEONE IN LOVE
IN SARMATIEN
F/IRN/J 2012 - Drama - Regie: Abbas Kiarostami - mit: Tadashi Okuno,
Rin Takanashi, Denden - Verleih: Peripher
Start: 27.2. Cinenova, Filmhaus
D 2013 - Dokumentarfilm - Regie: Volker Koepp - Kamera: Thomas Plenert Verleih: Salzgeber
Start: 20.3. Filmpalette
Harrt blauäugig dessen, was da so kommt: Alla
Erlebt den Westen alles andere als rosig: Nelly (Jördis Triebel)
Es ist, wie es ist
Im Auffanglager
„Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“
von Felix Herngren
„Westen“ von Christian Schwochow
Ein rüstiger Greis reißt aus und blickt zurück auf ein hochabenteuerliches Leben.
C Verschrobenes Abenteuer
Dies ist eine weitere jener Perlen, die uns aus den nordischen Gefilden erreichen
und auf so beeindruckend verschrobene Art und Weise zu verzaubern wissen.
Der Roman wurde zum Bestseller, ihm folgt nun diese freche Adaption, die
kurzweilig und kauzig dem hundertjährigen Allan Karlsson auf seinem Weg ins
späte Glück folgt. Nebenbei lässt Regisseur Felix Herngren Allans Leben Revue
passieren, und das ist gepflastert von irrwitzigen, schicksalhaften Begegnungen des unbedarften Titelhelden mit den Mächtigen dieser Welt. Ein filmischer
Leckerbissen, angereichert mit stillem Humor und explosiven Spitzen, mit Slapstick und groteskem Milieu, mit Süße und unverblümtem Schmerz. So, wie es
nur der Norden kann.
HARTMUT ERNST
Cinenovaelly reist mit ihrem neunjährigen Sohn 1978 aus der DDR aus und kommt in
einem Auffanglager im Westen unter.
C Detailreiches Ost-West-Drama
In Christian Schwochows Adaption des Bestsellers „Lagerfeuer“ von Julia Franck
sind noch viele der Details erkennbar, die die Geschichte ausmachten und den
Zuschauer problemlos eintauchen lassen in eine längst vergangene, aber noch
gar nicht allzu ferne Zeit. Mutter und Sohn kommen in ein Auffanglager, in
dem sie sich Misstrauen und Demütigungen gegenüber sehen, da die Verhörmethoden der Alliierten denen der Stasi in nichts nachzustehen scheinen.
Schwochow erzählt von bürokratischen Barrieren, von denen die meisten vielleicht noch nie etwas gehört haben und entfaltet zum Ende hin eine Spannung,
die so manchem Krimi zur Ehre gereicht hätte. Getragen von wunderbaren Darstellern, entsteht so ein Film, dessen Aktualitätsbezüge gleichfalls deutlich herausgearbeitet sind.
FRANK BRENNER
DER HUNDERTJÄHRIGE,
DER AUS DEM FENSTER STIEG UND VERSCHWAND
WESTEN
S 2014 - Komödie - Regie: Felix Herngren - Kamera: Göran Hallberg mit: Robert Gustafsson, Iwar Wiklander, David Wiberg - Verleih: Concorde
Start: 20.3. Cinenova, Odeon, Rex, Weisshaus
Montréal Film Festival 2013: Beste Schauspielerin (Jördis Triebel), FIPRESCI-Preis (Regie)
D 2013 - Drama - Regie: Christian Schwochow - Kamera: Frank Lamm - mit: Jördis Triebel,
Alexander Scheer, Tristan Göbel - Verleih: Senator
Start: 27.3. Cinenova
www.choices.de/heute-im-kino
28
Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln
KÖLSCHE FILMMATINÉE
So. 09.03. um 11.30 Uhr
In Memoriam Peter Herbolzheimer
*31.12.1935 in Bukarest, †27.03.2010 in Köln
PETER HERBOLZHEIMER EIN LEBEN MIT DER BIG BAND
Portrait zum 70. Geburtstag. Ein Film von Elmar
Sommer & Ali Haurand. WDR JAZZ LINE 2005, 90 min
Der Deutsche Musikrat, dessen Ehrenmitglied Herbolzheimer war, würdigte ihn als einen der ganz
Großen des internationalen Musiklebens, „der die
europäische Jazzgeschichte geprägt und beeinflusst hat“.
NEUSTARTS
PHILOMENA
AB 27.2.
Großbritannien 2013 | 98 Minuten
R: Stephen Frears | D: Judi Dench, Steve Coogan, Michelle Fairley u.a.
Der britische Premium-Regisseur widmet sich einmal mehr der wahren Geschichte
einer außergewöhnlichen Frau. Diesmal geht es nicht um „Die Queen“, sondern um
eine Heldin aus einfachen Verhältnissen. Vor 50 Jahren wurde Philomena Lee ungewollt schwanger. Im Kloster soll sie mit harter Arbeit für die Sünde büßen, derweil
ihr Sohn zur Adoption freigegeben wird. Ein halbes Jahrhundert später begibt sich
die Mutter mit Hilfe eines hartnäckigen Journalisten auf die Suche nach dem verlorenen Kind. Eine Reise voll befreiender und leidvoller Entdeckungen.
SENIORENKINO
VIVA LA LIBERTA
12.03. um 14.30 Uhr, Eintritt: 4,–
Italien 2013 | 94 Minuten | R: Roberto Andò | D: Toni Servillo, Valerio Mastandrea,
Valeria Bruni Tedeschi, Michela Cescon, Anna Bonaiuto u.a.
PHILOMENA
12.03. um 19.00 Uhr
TRAUMWÄRTS
USA 2012 | 89 Minuten | R: Martin Szafranski
Das Filmprojekt nimmt eines der längstens Radrennen der Welt, das Race Across America, zum
Anlass, um sich intensiv mit der Frage nach Träumen von Menschen auseinander zu setzen. Zentral
ist dabei die Frage, warum Menschen ihre Träume
sehr oft aufgeben und warum sie sich bei deren
Erreichung so leicht aus der Bahn werfen lassen.
Zu Gast Andreas Niedrig und Jean Pütz
19.03. um 19.00 Uhr
ATOMIC AFRICA
D 2013 | 90 Minuten | R: Marcel Kolvenbach
Der Wirtschaftsboom in den afrikanischen Staaten
braucht Energie, Stromausfälle sind an der Tagesordnung. Immer mehr afrikanische Regierungen
wollen deshalb auf Atomkraft setzen. Nach einer
Prognose der Internationalen Atomenergie-Organisation IAEA sollen bis 2050 in Afrika 40 neue
Atomkraftwerke entstehen. „Atomic Africa“ ist ein
politischer Road-Movie durch das nukleare Afrika:
Vom Krieg in Mali bis hin zum Raubbau an der Natur in Tansania.
KINDERKINO
jeden Samstag ca. 14:00 Uhr
AB 27.2.
Das zauberhafte Politmärchen erzählt vom Chef der linken Oppositionspartei, dem
Umfragewerte und Intrigen das Leben vermiesen. Als er spontan verschwindet, soll
sein Zwillingsbruder heimlich die Rolle übernehmen, um einen Skandal zu verhindern – das eineiige Double freilich entwickelt ein Eigenleben, läuft zur Höchstform
auf und wird wie ein Messias gefeiert. Flotte Dramaturgie, liebenswerte Figuren,
pfiffige Dialoge sowie ein meisterhafter Hauptdarsteller machen aus der guten alten Doppelgänger-Nummer eine gelungene Politsatire.
GRAND BUDAPEST HOTEL
AB 6.3.
USA/Deutschland 2013 | 100 Minuten
R: Wes Anderson | D: F. Murray Abraham, Ralph Fiennes, Mathieu Amalric, u.a.
Im Grand Budapest Hotel erlebt der gebildete Concierge Monsieur Gustave das
pulsierende Leben der Goldenen 20er hautnah mit. Er bekommt mit Zero Moustafa
einen neuen Lobby Boy zugewiesen und führt seinen jungen Protegé in die Geheimnsisse seines Berufes ein. Gemeinsam werden sie in ein Abenteuer um ein
gestohlenes Renaissancegemälde, ein riesiges Familien-Vermögen und die geschichtlichen Umwälzungen ihrer Epoche verwickelt. Herrlich skurrile und charmante Komödie des großartigen Wes Anderson.
MITGIFT
AB 6.3.
Deutschland 2013 | 96 Minuten
R&B: Roland Blum | K: Wolfgang Lindig, Norbert Kleiner
Im Frühjahr 1990, wenige Monate nach dem Untergang der DDR, begann der Kameramann und Filmemacher Roland Blum eine sehr persönliche Reise von Bitterfeld über Leipzig bis zum Brocken. Seiner Kamera präsentierte sich ein Land, das
nicht nur politisch, wirtschaftlich und moralisch am Ende war, sondern auch vor
dem ökologischen Zusammenbruch stand. Er wiederholte die Reise in den Jahren
2000 und 2013 und dokumentierte die erstaunliche Wandlung, die die Städte und
Landschaften nahmen.
AUF DEM WEG ZUR SCHULE
DER HUNDERTJÄHRIGE (...)
AB 20.3.
Schweden 2014 | 114 Minuten | R: Felix Herngren | D: Robert Gustafsson, Iwar
Wiklander, David Wiberg
Pascal Plisson begleitet vier Kinder in Marokko,
Indien, Argentinien und Kenia auf ihrem Schulweg, der beinahe schon eine Reise ist – auf jeden
Fall aber ein Abenteuer. Die herrlichen Landschaftsaufnahmen sind dabei genauso beeindruckend wie der Blick in das schwierige Leben der
Menschen in abgelegenen Regionen der Erde.
Nach einem langen und ereignisreichen Leben landet Allan Karlsson im Altenheim.
Doch Karlsson ist immer noch bester Gesundheit und langweilt sich zu Tode. An
seinem 100. Geburtstag beschließt er, der Ödnis des Heims zu entkommen und
klettert kurzerhand aus dem Fenster. Was folgt, ist eine Reihe unerwarteter Ereignisse, die ihn auf eine lange Reise führen, während der man erfährt, dass er an
einem Großteil der bedeutendsten Ereignisse des 20. Jahrhunderts beteiligt war.
Und das trotz seines völligen Desinteresses für Politik und Religion ...
KINO IN DER SÜDSTADT s SEVERINSTRASSE 81 s TELEFON 0221. 31 31 10 s WWW.ODEON-KOELN.DE
Film-Kritik
Kulturaustausch zwischen finnischer Kauzigkeit und Tango-Seele
Die Nerven liegen blank zwischen Mutter und Töchtern
Skurrile Theorie
Geheimniskrämer
„Mittsommernachtstango“ von Viviane Blumenschein
„Im August in Osage County“ von John Wells
Drei argentinische Musiker machen sich auf den Weg, den wahren Ursprung des Tangos
zu entdecken, der um 1850 in Finnland entstanden sein soll.
C Tango-seeliges Roadmovie
Weil der Vater verschwunden ist, versammelt sich die ganze Familie im Haus der Eltern.
Schon bald reißen alte Wunden auf.
C Bissiges Familiendrama
Eigentlich waren es finnische Hirten, erzählt uns Aki Kaurismäki zu Beginn des
Films bierernst, die, um die Wölfe von ihren Herden fernzuhalten, Tango-Lieder
anstimmten. Von da aus gelang er durch Auswanderer und Matrosen über Uruguay
nach Argentinien, wo sich nun der Tango-Sänger Walter, der Bandoneon-Spieler Pablo und der Gitarrist Diego auf den Weg machen, um den Wahrheitsgehalt
der skurrilen Theorie zu überprüfen. Und tatsächlich entdecken sie zwischen
dörflichen Tanz-Dielen, endlosen Wäldern und mobilen Ein-Mann-Saunas den
„Ur-Tango“, mit dessen heutigen Interpreten wie M.A. Numminen sie sich anfreunden. Vivian Blumenschein hat diese Entdeckungsreise in einem stimmungsvoll fotografierten Roadmovie festgehalten, dessen Zusammenklang aus finnischer Kauzigkeit und Tango-Sexapeal zu einer wunderbaren Hommage an die
völkerverbindende Kraft der Musik verschmilzt. ROLF-RUEDIGER HAMACHER
Sie alle tragen ihr Päcklein und ein Geheimnis mit sich herum: Die frisch von
ihrem Mann Bill (Ewan McGregor) getrennte Barbara (Julia Roberts), ihre Schwestern Ivy (Julianne Nicholson) und Karen (Juliette Lewis), der Neffe, der Onkel und
auch die eigene Mutter (Meryl Streep). Als sie sich im Elternhaus einfinden, liegen wegen des Verschwindens des Vaters (Sam Shepard), aber auch wegen der
Tablettensucht der Mutter die Nerven eh schon blank. Aber es kommt noch
schlimmer! Die zunehmende Dichte der dramatischen Einschläge ist tatsächlich
bemerkenswert. Dennoch verliert der Film nie an Glaubwürdigkeit. Das hat die
Theaterverfilmung der natürlichen Ausstrahlung der prominenten Besetzung,
aber auch der gänzlich undramatischen Inszenierung von John Wells zu verdanken.
CHRISTIAN MEYER
IM AUGUST IN OSAGE COUNTY
MITTSOMMERNACHTSTANGO
D/FIN/ARG 2012 - Dokumentarfilm - Regie: Viviane Blumenschein Kamera: Björn Knechtel - Verleih: Neue Visionen
Start: 13.3. Filmpalette
USA 2013 - Komödie / Drama - Regie: John Wells - Kamera: Adriano Goldman mit: Meryl Streep, Julia Roberts, Ewan McGregor - Verleih: Tobis
Start: 6.3. Cinenova, Metropolis, Rex
Sucht Trost im Buch: Die Bücherdiebin Liesel
Glaubwürdiger als das Original: Die inszenierte Verhandlung
Widerworte
Wo Kunst endet
„Die Bücherdiebin“ von Brian Percival
„Die Moskauer Prozesse“ von Milo Rau
Ein kleines Mädchen entdeckt in den Grauen des Zweiten Weltkriegs die Kraft der Lektüre.
C Nazidrama aus Kindersicht
Ein Regisseur inszeniert Schauprozesse gegen russische Künstler neu, darunter der Fall
„Pussy Riots“.
C Doku über ein originelles politisches Theaterexperiment
In seinem Roman „Die Bücherdiebin“ beschreibt Markus Zusak das Grauen der
Nazidiktatur aus Sicht der neunjährigen Liesel, die in einer bayerischen Kleinstadt die Bücherverbrennungen erlebt, von ihrem Ziehvater für das Lesen fasziniert wird, und plötzlich klopft ein flüchtiger Jude an die Tür. Der Verfilmung
gelingt die Verdichtung auf das Wesentliche. Sophie Nélisse verkörpert die
Titelheldin grandios. Zerbrechlich und mit großen, neugierigen Augen verfolgt
sie die menschlichen Abgründe und entdeckt zugleich die Lust am Lesen. Der
Film vernachlässigt die verführerische, böse Macht der Worte. Doch er erzählt
sanft brodelnd und für junge Menschen zugänglich von der Faszination, vom
Schrecken und vom Sterben unter Hitlers Herrschaft.
HARTMUT ERNST
Fundamentalistische Orthodoxe in Russland sind davon überzeugt, dass die
Mehrheit aller Russen so denkt wie sie. Die Politik sieht das ähnlich und unterstützt die zunehmend radikale Strömung. Das bekommen Künstler zu spüren,
die dem kritisch begegnen. Regisseur Milo Rau nimmt sich dreier Schauprozesse an, bei denen Künstler fern von Rechtstaatlichkeit der Prozess gemacht
wurde, und inszeniert sie neu. Nicht mit Schauspielern, sondern mit den tatsächlichen Gegnern. Vor allem aber als faire Verhandlung. Es fehlt der Einblick
in die Kunstgegenstände, die Stein des Anstoßes sind. Trotzdem ist dieses Dokument eines Prozesses geglückt, in dem die Verteidigung nicht immer zielführend agiert, in dem sich die Kläger aber vor allem selbst entlarven.
DIE BÜCHERDIEBIN
USA/D 2013 - Drama - Regie: Brian Percival - Kamera: Florian Ballhaus mit: Sophie Nélisse, Geoffrey Rush, Emily Watson - Verleih: Fox
Start: 13.3. Rex
choices verlost 1 Paket bestehend aus 2 Karten, 1 Poster, 1 Füller, 1 Lesezeichen und der
Romanvorlage. E-Mail bis 16.3. an [email protected], Kennwort: Bücherdiebin
www.choices.de/heute-im-kino
HARTMUT ERNST
DIE MOSKAUER PROZESSE
D 2013 - Dokumentarfilm - Regie: Milo Rau - Verleih: RealFiction
Start: 20.3. Filmpalette
30
Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln
FILMKUNSTKINO · Lübecker Str. 15 · 50668 Köln · Tel. 0221 – 12 21 12 · www.filmpalette –koeln.de
AB 6. MÄRZ
BELTR ACCHI – DIE KUNS T DER FÄL SCHUNG
Arne Birkenstock porträtiert den Kunstfälscher Wolfgang Beltracchi. Er zeigt den
charismatischen, zu sechs Jahren Gefängnis verurteilten Maler, der sich die Lücken
im Werkverzeichnis großer Künstler wie Campendonk oder Ernst zunutze machte.
Ein mitunter ironischer Einblick in den Kunstbetrieb (D 2013 • 101 Min.).
SONDERPROGRAMM
A F L O R E S TA D E J O N AT H A S –
IM DUNKLEN GRÜN (OmU)
Sergio Andrade führt seinen Helden Jonathas und dessen Bruder in ein
Campingabenteuer ins ländliche Amazonasgebiet Brasiliens. Um der Amerikanerin
Milly seine Zuneigung zu zeigen, macht sich Jonathas auf, Passionsfrüchte zu suchen
– und verirrt sich im dunklen Grün des Dschungels (Brasilien 2012 • 99 Min.).
MY BROTHER THE DEVIL
AB 13. MÄRZ
SASCHA
M I T T S O M M E R N A C H T S TA N G O ( O m U )
Grünes Kino: DAS GRÜNE WUNDER – UNSER WALD
TRANSMITTING
OBERHAUSEN ON TOUR 2014
Laut Aki Kaurismäki kommt der Tango aus Finnland. Das sehen drei argentinische
Tangomusiker anders und steigen in einen Flieger nach Helsinki, um dieser These
auf den Grund zu gehen. Ein amüsantes musikalisches Roadmovie von Viviane
Blumenschein – Preview mit Gästen am 10. März, 21h (ARG/FIN/D 2013 • 82 Min.)
Christoph Hübner und Gabriele Voss begleiten den Jazzpianisten Joachim Kühn
bei einem Musikprojekt nach Marokko. In Tangar entstehen die Aufnahmen für
ein neues Album, die Kühn und seine Kollegen Ramon Lopez und Majd Bekkas
auch zu Musikern ins Landesinnere führen (D 2013 • 87 Min.).
am 11.3., 20h: Ein Dokumentarfilm von Jan Haft über das Leben der
Waldtiere und der Natur in den deutschen Wäldern – anschl. Diskussion u.a.
mit Horst Becker (MdL), Parlamentarischer Staatssekretär für die ländlichen
Räume (D 2012 • 94 Min.).
am 12.3., 20h mit Höhepunkten aus dem Deutschen Wettbewerb 2013, und
am 26.3., 21.30h mit einer Auswahl aus dem Internationalen Wettbewerb
2013. u.a. mit dem Hauptpreisträger „Ziegenort“ von Tomasz Popakul.
painting movies: MAX ERNST –
MEIN VAGABUNDIEREN, MEINE UNRUHE
am 17.3., 20 Uhr: Ein schon klassischer Dokumentarfilm von Peter
Schamoni über Leben und Werk des Künstlers Max Ernst (1891-1976),
mit einer Fülle an Archivmaterial und neu gedrehten Aufnahmen von
Originalschauplätzen seiner Biografie (D 1991 • 100 Min.).
homochrom: MY BROTHER THE DEVIL
BELTRACCHI – DIE KUNST DER FÄLSCHUNG
DIE MOSK AUER PROZESSE
AB 20. MÄRZ
DIE MOSK AUER PROZESSE (OmU)
Im Moskauer Sacharow-Zentrum versammelte Milo Rau Protagonisten der Prozesse
um Pussy Riot und zwei umstrittene Ausstellungen. Der Regisseur lässt sie mit
offenem Ausgang neu verhandeln. Auf der Bühne stehen dabei nicht Schauspieler,
sondern Akteure aus dem realen, politischen Leben (D 2014 • 86 Min.).
JOURNEY TO JAH
am 18.3., 21h: Das vielfach prämierte Regiedebüt von Sally El Hosaini über
die Brüder Mo und Rashid im Londoner Problemviertel Hackney. Rashids
erwachende Sexualität provoziert unvorhergesehene Ereignisse, die jedoch
das enge Band der Bruderschaft zu zerreißen drohen (GB 2012 • 111 Min.).
Köln im Film: SASCHA
am 19.3., 18h anlässlich der Ausstellung „Drunter und Drüber: Der
Eigelstein“: Gefühlschaos am Eigelstein: In seinem Kinodebüt erzählt
Regisseur Dennis Todorovic gekonnt vom Liebesleid eines jungen Schwulen
mit montenegrinischen Wurzeln (D 2010 • 102 Min.).
Filmpalette & Film-Dienst
präsentieren ausgezeichnetes
Kinder- und Jugendkino.
Moritz Springer und Noël Dernesch begleiten zwei Musiker in ihre Wahlheimat
Jamaika: Der Deutsche „Gentleman” Tilmann Otto und der Italiener Alborosie
fanden dabei einen Ort, der sich stark von dem Bild unterschied, das der Rest
der Welt vom Ursprungsland von Rastafari und Reggae hatte (D 2013 • 91 Min.).
I N S A R M AT I E N
Sarmatien – antikes Reich zwischen Weichsel, Wolga, Ostsee und Schwarzem
Meer, einst die Mitte Europas, nun aus unserem Blick nahezu verschwunden.
Volker Koepp entdeckt diese Region neu, folgt den Gedichten Bobrowskis und
den großen Flüssen bis zum Kurischen Haff (D 2013 • 122 Min.).
AB 27. MÄRZ
MY SWEET PEPPER L AND (OmU)
Ein kurdischer Western von Hiner Saleem: Schauplatz ist ein Provinznest im
Niemandsland zwischen Iran, Irak und der Türkei. Polizeichef Baran kämpfte dort
gegen einen korrupten Stammesfürsten – und lernt die Lehrerin Govend kennen
– Premiere am 12. März, 20.30h (Irak/F/D 2013 • 95 Min.).
Skurrile Charaktere, schräge Gags und ein
sympathischer Appell gegen Geld und Machtgier
Ella und das große Rennen
Ab 9. März
Ein Film von Taneli Mustonen
(FIN 2012 • 81 Min. • FSK: frei o.A.)
Film-Kritik
Wie neu geboren: Der Zwilling redet Tacheles
Kommt vom Weg ab: Jonathas (Begê Muniz)
Politiker von Sinnen
Verloren
„Viva la Libertà“ von Roberto Andò
„A Floresta de Jonathas – Im dunklen Grün“ von Sergio Andrade
Ein zerknirschter Politiker taucht unter und wird von seinem Zwillingsbruder ersetzt.
C Satirische Gesellschaftskomödie
Jonathas lebt mit seiner Familie im Amazonas-Gebiet. Während eines Campingtrips
verirrt er sich.
C Stimmungsvolles Dschungelabenteuer
Als italienischer Oppositionsführer sieht sich Enrico Oliveri mit sinkenden
Umfragewerten und Anfeindungen aus den eigenen Reihen konfrontiert.
Also taucht er kurzentschlossen ab nach Paris zu einer Freundin. Seine Partei
sucht in der Not seinen Zwillingsbruder auf, einen geistreichen Freigeist und
Philosophen. Der übernimmt das Amt und stößt mit seiner unorthodox offensiven Ehrlichkeit nicht nur den Journalisten vor den Kopf. Toni Servillo („La
Grande Bellezza“) verkörpert die Zwillinge und changiert erhaben zwischen
Melancholie und Schalk. Die wohltemperierte Leichtigkeit raubt diesem Werk
zugleich ein Stück Relevanz, doch reicht dies immer noch zu einer warmherzig inszenierten Gesellschaftskomödie mit satirischen und philosophischen
Spitzen.
HARTMUT ERNST
Zusammen mit seinem Bruder Juliano kümmert sich Jonathas um einen Obstund Gemüsestand an einer Landstraße, manchmal geht er auch mit seinem
Vater zur Ernte. Der leichtlebige Juliano überredet ihn zu einem Campingwochenende. Dort verliebt er sich in die Amerikanerin Milly. Als er vom Weg
abkommt, verirrt er sich. Nach der Hälfte des Films wird die ruhige Milieustudie zu einem kontemplativen Abenteuer, das Jonathas im Urwald zeigt –
zunehmend verzweifelt und von Halluzinationen heimgesucht. Die vage an
einen authentischen Fall angelehnte Geschichte erinnert im zweiten Teil
entfernt an die Filme des Thailänders Apichatpong Weerasethakul („Uncle
Boonmee“), ohne dessen faszinierende Entrücktheit ganz zu erreichen.
CHRISTIAN MEYER
VIVA LA LIBERTÀ
Italian National Syndicate of Film Journalists 2013: Bestes Drehbuch
I 2013 - Komödie - Regie: Roberto Andò - Kamera: Maurizio Calvesi - mit: Toni Servillo,
Valerio Mastandrea, Valeria Bruni-Tedeschi - Verleih: Arsenal
Start: 27.2. Odeon
A FLORESTA DE JONATHAS – IM DUNKLEN GRÜN
BRA 2012 - Drama - Regie: Sergio Andrade - Kamera: César Yure - mit: Begê Muniz,
Francisco Mendes, Viktoryia Vinyarska - Verleih: Bildkraft
Start: 6.3. Filmpalette
Trügerischer Zusammenhalt: Christine, Uwe und Töchterchen Clara
Eine Begegnung zwischen britischem Humor und bitterem Ernst
Drama Familie
Vergeben lernen
„Die Frau des Polizisten“ von Philip Gröning
„Philomena“ von Stephen Frears
In einer Kleinstadt lebt eine glückliche Kleinfamilie. Doch was wie Liebe aussieht, ist ein
Geflecht aus Abhängigkeiten, Macht und Gewalt.
C Intensiv erzähltes Familiendrama
Eine ältere irische Dame macht sich auf die Suche nach ihrem Kind, das ihr im Kloster
kurz nach der Geburt weggenommen und zur Adoption freigegeben wurde.
C Warmherzige Tragikomödie
Ebenso wie seine Kloster-Dokumentation „Die große Stille“ ist Philip Grönings
erster Film seit neun Jahren knapp drei Stunden lang. Diese Zeit nimmt sich
der Regisseur, um die Mechanismen häuslicher Gewalt genau zu untersuchen.
Aufnahmen von großer Zartheit stehen Alltagsereignissen, aber auch psychischem und physischem Missbrauch gegenüber. Eingeteilt in über 50 Kapitel,
erzählt der Film von einer Entwicklung, die immer mehr außer Kontrolle gerät.
Der Widerspruch, dass Zärtlichkeit neben Gewalt steht und Alltag neben Ausnahmezustand, transportiert die elliptische Erzählweise in schockierender Weise.
Ein eindringlicher Film, der in seiner Intensität an die Filme des leider fast vergessenen Deutsch-Iraners Sohrab Shahid Saless („Utopia“, „Rosen für Afrika“)
erinnert.
CHRISTIAN MEYER
Als die junge Philomena sich das erste Mal verliebt, hat dies schwerwiegende
Konsequenzen – unaufgeklärt und unerfahren wird sie schwanger und daraufhin ins Kloster geschickt. Doch die Nonnen dort lassen die gefallenen Mädchen
ihre Verachtung spüren und für ihre „Vergehen“ hart arbeiten. Die geborenen
Kinder werden nicht nur den Müttern weggenommen, sondern sogar für einen
hohen Preis an wohlhabende Familien verkauft. Nach vielen Jahren des Schweigens beschließt Philomena, mittlerweile eine patente alte Lady, sich auf die
Suche nach ihrem Sohn zu machen, mit Hilfe eines Journalisten. Frears gelingt
mit einem schweren Thema, basierend auf einer wahren Geschichte, ein mitreißender Publikumsfilm, dessen warmherzige Komik durchweg überzeugt.
SILVIA BAHL
PHILOMENA
DIE FRAU DES POLIZISTEN
D 2013 - Drama - Regie: Philip Gröning - Kamera: Philip Gröning - mit: Alexandra Finder,
David Zimmerschied, Pia Kleemann - Verleih: 3L
Start: 20.3. Filmhaus
www.choices.de/heute-im-kino
GB 2013 - Komödie / Drama - Regie: Stephen Frears - Kamera: Robbie Ryan mit: Dame Judi Dench, Steve Coogan, Michelle Fairley - Verleih: Universum
Start: 27.2. Cinenova, Odeon, Weisshaus
32
Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln
culture club
präsentiert: Kino-Café
„Der
Jahrhundertfälscher.”
Vanity Fair
„Ich habe eine so
einfühlsame Täuschung
noch nie gesehen.
Beltracchi ist ein genialer
Klon von Max Ernst.”
präsentiert: Lieblingsfilm
DA GEHT NOCH WAS
MODERNE ZEITEN
(OV)
Sie sprechen seit Jahren nicht miteinander: Conrad (Florian David Fitz) und sein
Vater Carl (Henry Hübchen). Als die Mutter mit dem Vater Schluss macht, muss
sich Conrad um das gedemütigte Familienoberhaupt kümmern. Beide Männer
trotzen einander, die Folgen sind äußerst
turbulent. Tragikomische Komödie über
einen holprigen familiären Neuanfang –
und über wahre Werte.
Der französische Cellist Gautier Capuçon
hat sich als Lieblingsfilm Chaplins 1936
gedrehtes Meisterwerk über den modernen Menschen in den Fängen einer
unbarmherzigen Arbeitswelt gewünscht.
In seiner Figur des Tramps muss Chaplin
in einer Fabrik wie ein Roboter arbeiten
und dreht durch. Dann lernt er ein armes
Mädchen kennen, das Sängerin werden
möchte.
Der Spiegel
„Ist er
ein Rockstar?”
culture club
Werner Spieß, Kunsthistoriker
Ein Film von Arne Birkenstock
UCI Kinowelt Hürth
Theresienhöhe 1,
Hürth-Park
Karten: 02233 79 91 23
Filmforum im Museum Ludwig
Bischofsgartenstr. 1, Köln
Karten an der Kinokasse
www.beltracchi.senator.de
choices verlost 3x2 Karten.
E-Mail bis 23.3. an [email protected],
Kennwort: „Da geht noch was“
AB 6. MÄRZ IM KINO!
Mi 2.4. 14.30 Uhr
choices verlost 3x2 Tickets,
E-Mail bis 9.3. an [email protected],
Kennwort: „Chaplin“
So 16.3. 15 Uhr
Hintergrund
Verloren vereint: Apple und ihre Mutter
Sie sind doof
„Alles inklusive“ von Doris Dörrie
Doris Dörrie erzählt von der Entfremdung und der Hoffnung auf Wiederannäherung einer
Mutter und ihrer Tochter.
C Schwerelos inszenierte Tragikomödie
Doris Dörrie verfilmt Doris Dörrie. Die Regisseurin adaptiert mit ihrem neuen
Kinofilm ihren Roman aus dem Jahr 2013. Eine Geschichte über die zerrüttete Beziehung der blauäugigen Apple (Nadja Uhl) zu ihrer Mutter Ingrid
(Hannelore Elsner). Eine Geschichte, die Ende der 1960er Jahre beginnt, als
sich deutsche Blumenkinder im spanischen Torremolinos frei liebten. Ingrid,
davon erzählen Rückblicke, war solch ein Blumenkind. Unbedarft, sorglos und
frei. Frei von der Gesellschaft, frei von Verantwortung. Das legt Ingrid auch
nicht ab, als sie Apple auf die Welt bringt. Heute, dreißig Jahre später, ist ihre
Tochter befallen von Selbstzweifeln und befindet sich ungebremst auf der
Suche nach Halt. Ihr einziger treuer Gefährte heißt Dr. Sigmund Freud und ist
ein Hund. Während Apple ihre Mutter nach deren Hüft-Operation nach
Torremolinos verdonnert, wo Ingrid inmitten von Sauf- und Party-Wahn schicksalhafte Begegnungen mit einem prolligen Deutschen (Axel Prahl), einem afrikanischen Flüchtling (Elton Prince) und einem Transvestiten (Hinnerk Schönemann)
hat, begegnet Apple daheim in Deutschland dem Tierarzt Dr. Fellborn (Fabian
Hinrichs). Traurig-hysterisch getrieben, meint sie schon bald, in ihm die Geborgenheit zu finden, die sie so schmerzlich vermisst.
Was inspiriert tragikomisch beginnt, verliert sich gelegentlich in einem Zuviel
an Konflikten, Konstellationen und nicht zuletzt auch an Spielzeit. Jedoch,
wer Doris Dörrie mag, dem wird es gefallen. Gewohnt warmherzig begleitet
sie ihre Figuren durch die Lebenskrise, findet frechen Witz in der Tragik und
Melancholie im kleinen Glück. Gelungen fängt sie hier den Geist der Alt-68er
ein, der sich rückblickend dramatisch verformt und von Apple trefflich entschlüsselt wird, wenn sie über Ingrid sagt: „Meine Mutter glaubt nicht an
materielle Dinge. Aber nur, weil sie immer pleite ist.“ So schwebt Dörries
Drama dahin mit frecher Ironie, pointierten Denkanstößen und mit Sätzen, die
man sich merken will. Sätze, die fallen, wenn Ingrid den plumpen Annäherungsversuchen ihrer Urlaubsbekanntschaft mit einem schlichten und zugleich knackig direkten „Sie sind doof“ kontert.
Was diesen Film spürbar bereichert, ist Nadja Uhl, die auf der Leinwand seit
„Sommer vorm Balkon“ aufs Sträflichste von Herausforderungen verschont
blieb. Hier darf sie sich erneut beweisen als liebenswert naives Mädchen (wie
du und ich), blauäugig, verzweifelt, offen für die Hoffnung an das Gute und
dabei immer etwas drüber. Und sie hat sichtlich Spaß daran. Abgesehen davon ist die Besetzung insgesamt gelungen in dieser schwerelos inszenierten
Tragikomödie, die sich mal lebensnah, mal surreal gibt, mal federleicht, mal
konstruiert. Ein bewölkt optimistisches Drama über Verlorenheit, Einsamkeit,
Sehnsucht und über den festen Glauben an das Glück.
HARTMUT ERNST
ALLES INKLUSIVE
D 2014 - Komödie - Regie: Doris Dörrie - Kamera: Hanno Lentz - mit: Hannelore Elsner,
Nadja Uhl, Hinnerk Schönemann - Verleih: Constantin
Start: 6.3. Rex
ALLES INKLUSIVE – Am Rande
An der andalusischen Costa del Sol, vor den Toren Málagas, liegt die
70.00-Einwohner-Stadt Torremolinos. In „Alles Inklusive“ spielt diese
Stadt eine Art Doppelrolle: als Rückzugsort der Hippies und Hort der Freien Liebe in den Sechzigern und als zubetoniertes Urlaubsziel der Pauschaltouristen in der Jetztzeit. Doris Dörrie ist nicht die erste Künstlerin,
die Torremolinos als Kulisse wählte. In seinem 1971 erschienenen Roman
„The Drifters“ (deutsch: „Die Kinder von Torremolinos“) erzählt James
Michener die Geschichte einiger junger Aussteiger, die unter anderem
in Torremolinos ihr Glück suchen. Und in Pablo Bergers („Blancanieves“)
2003 erschienener Komödie „Torremolinos 73“ wird ein Ehepaar unfrei-
Mit Filmtrailer, Hintergrund, Interview, Portrait ...
35
willig zu Pornodarstellern und dreht schließlich einen Porno, der – so der
Mann – an den jungen Ingmar Berman erinnert – der Titel: „Torremolinos 73“. Und dann gab es da noch das textbasierte Computerspiel „Terrormolinos“ (erschienen 1985 unter anderem für den Commodore 64).
Die Handlung des Adventures war denkbar einfach: Der Held macht in
„Terrormolinos“ Pauschalurlaub und muss zehn Fotos schießen, um zu
beweisen, wie schön der Urlaub war… Aussteigen, den Horizont erweitern
oder am Buffet den Bauch vollschlagen: Das Reisen hat viele Gesichter,
und für alle steht Torremolinos.
JON WITTE
www.choices.de/heute-im-kino
Film-Kritik
Tina hoch zu Ross
Hungert für den Herrn: Maria (Lea van Acken)
Hüa Hex!
Tödliche Fundamente
„Bibi & Tina“ von Detlev Buck
„Kreuzweg“ von Dietrich Brüggemann
In diesem Spin-off zu Bibi Blocksberg verbringt die kleine Hexe ihre Ferien auf dem
Reiterhof.
C Sonniges Ferienabenteuer
Maria steht kurz vor der Firmung. Für sie ist der Glaube wichtiger als für ihre Altersgenossen.
C Streng inszeniertes Religions-Drama
2007 inszenierte Detlev Buck „Hände weg von Mississippi“ und wandte sich
damit erstmals einem jungen Publikum zu. Kinder und Pferde scheinen es dem
Regisseur („Karniggels“, „Knallhart“, „Die Vermessung der Welt“) angetan zu
haben, denn auch „Bibi & Tina“ geizt nicht mit reitenden Zweibeinern und
wiehernden Huffüßlern. Die junge Hexe Bibi Blocksberg (Lina Larissa Strahl)
verbringt in diesem Ferienabenteuer den Urlaub mit ihrer besten Freundin
Tina (Lisa-Marie Koroll) auf dem Pferdehof. Dort erwartet die beiden so manche Herausforderung, die ihre Freundschaft auf die Probe stellt. Charly
Hübner und Michael Maertens ergänzen das Cast in diesem sommerlichen
Kinder- und Jugendspaß, der auf der gleichnamigen Zeichentrickserie basiert.
Marias Familie gehört einer fundamentalistischen Bruderschaft an. Die strenge Auslegung der Bibel nimmt sie sehr ernst. Der Glaube gibt ihr Halt, und in der
Idee des Opfers erkennt sie einen Sinn für ihr junges Leben. Allmählich formt sich
der Wunsch, sich für ihren entwicklungsverzögerten Bruder, der nicht spricht,
zu opfern. Ihre Umwelt bemerkt den inneren Wandel nicht. Nach seinen leicht
inszenierten Filmen „Renn, wenn Du kannst“ und „3 Zimmer, Küche, Bad“ wird
Brüggemann beim neuen Thema sehr streng: In 14 Kapiteln, entsprechend den
Stationen des Kreuzwegs, jeweils in einer Einstellung gefilmt, begleitet er seine
junge Protagonistin auf ihrem Weg. Maria wächst einem ans Herz, Familie und
Kirche kommen nicht so gut weg. Ganz ohne Polemik entlarven sich die
Ideologen mit ihrer perfiden inneren Logik selbst.
CHRISTIAN MEYER
HARTMUT ERNST
KREUZWEG
BIBI & TINA
konnte vor Redaktionsschluss nicht gesehen werden
D 2013 - Kinderfilm - Regie: Detlev Buck - Kamera: Marc Achenbach - mit: Lina Larissa
Strahl, Lisa-Marie Koroll, Ruby O. Fee - Verleih: DCM
Start: 6.3. Metropolis, Rex
Berlinale 2014: Bestes Drehbuch
D 2014 - Drama - Regie: Dietrich Brüggemann - Kamera: Alexander Sass mit: Lea van Acken, Franziska Weisz, Florian Stetter - Verleih: Camino
Start: 20.3.
Knallbunt und mittendrin: Der Lobby Boy und die Geliebte (Saoirse Ronan)
Wenn der Berg ruft, dann muss Lama aufi
Hände weg vom Lobby Boy
Hallenfuzzi als Alpinist
„Grand Budapest Hotel“ von Wes Anderson
„Cerro Torre – Nicht den Hauch einer Chance“ von Thomas Dirnhofer
Concierge & Lobby Boy eines Grandhotels fliehen vor gierigen Erben durch ein fiktives
Osteuropa der 1930er Jahre.
C Skurrile Komödie a la Wes Anderson
Hallenkletterer David Lama erntete viel Spott, als er verkündete, den Cerro Torre freikletternd erklimmen zu wollen.
C Mitreißende Bergsteigerdoku
In Wes Andersons neustem Film geht es um Mord, Kunstraub und vor allem um
Gustave H. Er ist Concierge in einem Grandhotel in den Bergen, irgendwann in
einer Zeit zwischen Faschismus und Kommunismus. Als Stammgast Madame D.
Gustave ein wertvolles Gemälde vermacht, muss er vor ihrer gierigen Sippe fliehen. Wes Anderson serviert stilistischen Augeschmaus, er spielt mit Filmformaten und findet nach dem melancholischen „Moonrise Kingdom“ zurück zu
seiner bunten Bildsprache. Statt Grübeleien gibt es Slapstick-Einlagen und viel
Wortwitz, bzw. Namenswitz, denn der Regisseur zeigt in diesem Film viel Freude
an der deutschen Sprache. Dieser Film ist spaßig, irre, verspielt und, wie immer,
sehr schräg.
NINA HEINRICHS
Der 1990 geborene Kletter-Shooting-Star David Lama wollte den eisverkrusteten
Cerro Torre in Patagonien unbedingt frei erklettern. In der Branche als Hallenfuzzi
belächelt, gelingt ihm im dritten Anlauf tatsächlich das scheinbar Unmögliche.
Dirnhofers Dokumentation zerfällt in drei Teile. Zunächst beleuchtet er die Geschichte des Cerro Torre und erster Besteigungsversuche, dann widmet er sich
den beiden fehlgeschlagenen Versuchen Lamas, um im letzten Drittel schließlich
den tatsächlichen Aufstieg zu dokumentieren. Dann entfaltet er einen Schwindel erregenden Sog, der die Zuschauer hautnah bei der abenteuerlichen Klettertour dabei sein lässt. Sensationelle Aufnahmen aus verschiedensten Blickwinkeln
summieren sich zu einem perfekt montierten Nervenkitzel. FRANK BRENNER
GRAND BUDAPEST HOTEL
CERRO TORRE – NICHT DEN HAUCH EINER CHANCE
USA/D 2013 - Komödie - Regie: Wes Anderson - Kamera: Robert Yeoman - mit: Ralph Fiennes,
F. Murray Abraham - Verleih: Fox
Start: 6.3. Metropolis, Odeon, OFF Broadway
A 2013 - Dokumentarfilm - Regie: Thomas Dirnhofer Kamera: Thomas Dirnhofer, Lincoln Else, Günther Göberl, Franz Hinterbrandner,
Christian Mitterbauer - mit: David Lama, Peter Ortner, Toni Ponholzer Verleih: Red Bull
Start: 13.3. Cinenova
choices verlost 3 Pakete bestehend aus 2 Freikarten, 1 Karte mit Cross Key Pin und
1 Poster. E-Mail bis 9.3. an [email protected], Kennwort: Grand Budapest Hotel
www.choices.de/heute-im-kino
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Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln
Programmänderungen vorbehalten
Kartenreservierung online www.rex-koeln.de
Eintrittspreise
Alle ggf. zzgl. 3D Zuschlag 3,00 € und/oder Überlängenzuschlag
• Do Kinotag 4,00 €; Fr bis So und Feiertag 7,50 €; Mo bis Mi 5,00 €
• KiFi/FaFi: Sonderpreise für Kinder- und Familienfilmvorstellungen
Kinder bis 15 J. 4,00 € und begleitende Erwachsene 5,00 €; soziale Gruppen 3,50 €
Kartenreservierung Online www.rex-koeln.de
Am Ring
ab 06.03.
USA 2014 • Action • 103 Min. • R.: Noam Murro • D.: Sullivan Stapleton, Eva Green,
Lena Headey • 18 J.
Nach Xerxes‘ Sieg über König Leonidas wird
die griechische Hauptstadt Athen das erste Eroberungsziel des brutalen Herrschers. General
Themistocles sieht sich einer ganz besonde3D
ren Gegnerin gegenüber: Artemisia. Sie ist die
rücksichtslose und intrigante Anführerin der
persischen Truppen und ihre Gier nach Rache
an den Athenern macht sie umso gefährlicher.
Bibi & Tina - Der Film
ab 06.03.
D 2013 • Kinderfilm • 101 Min. • R.: Detlev Buck • D.: Lina Larissa Strahl, Lisa-Marie
Koroll, Charly Hübner, Max von der Groeben, Detlev Buck • o.A.
Bibi Blocksberg, die freche Hexe, verbringt zusammen mit ihrer besten Freundin Tina wundervolle Sommertage auf dem Martinshof. Mit Vorliebe jagen die beiden auf ihren Pferden Amadeus
und Sabrina durch die Prärie. Doch die Idylle wird
jäh getrübt, als der zwielichtige Kakmann auftaucht, der dem Grafen von Falkenstein dessen
wertvolles Fohlen Socke abluchsen will.
Alles inklusive
ab 06.03.
DE 2014 • Komödie • 123 Min. • R.: Doris Dörrie • D.: Hannelore Elsner, Nadja Uhl,
Hinnerk Schönemann • 12 J.
Apple hat ihre Mutter nach Torremolinos zur Reha in
ein all-inklusive-Hotel geschickt. Während die einstige Hippiefrau mit ihrer Vergangenheit im früheren Fischerdorf konfrontiert wird, fällt die Tochter zu Hause
auf einen Tierarzt herein, der ihrem Mops namens
Dr. Sigmund Freud eine neue Hüfte einsetzt. An
Spaniens Küste treffen sich alle wieder, die Mama
und ihr einstiger Lover, dessen Transen-Sohn und
die unsichere Apple, die sich endlich ins Leben traut.
Im August in Osage County
ab 06.03.
USA 2013 • Komödie • 121 Min. • R.: John Wells • D.: Meryl Streep, Julia Roberts,
Ewan McGregor, Abigail Breslin, Chris Cooper, Juliette Lewis • 12 J.
Der Familienpatriarch setzt seinem Leben
ein Ende, ertränkt sich in der Nähe seines
Herrenhauses inmitten einer Einöde in Oklahoma. Zurück lässt er seine unerbittliche und
hasserfüllte Frau Violet, die an Zungenkrebs
leidet und unter dem Einfluss schwerster
Schmerzmittel steht. Wie eine schwarze Witwe in ihrem Netz wartet sie auf die Ankunft
ihrer Töchter, die mit ihren Männern im Schlepptau zur Beerdigung anreisen und in das
Haus zurückkehren, das sie einst nicht schnell genug verlassen konnten.
Die Bücherdiebin
ab 13.03.
DE/USA 2013 • Drama • 132 Min. • R.: Brian Percival • D.: Sophie Nélisse, Geoffrey
Rush, Emily Watson • 6 J.
Liesel Meminger kommt, nach dem Tod ihres Bruders und der Verhaftung der Mutter, im Jahre 1938
bei Pflegeeltern in einer deutschen Kleinstadt unter. Ihr neuer Papa bringt dem aufgeweckten Kind
Lesen und Schreiben bei. Bald stellt das Mädchen
fest, dass „Wörter Leben sind“. Ihre Phantasie ermöglicht es ihr, den schlimmen Ereignissen, die
um sie herum geschehen, zu entfliehen. Große Sorgen macht sie sich um Max, einen
Juden, der in ihrem Keller Unterschlupf gefunden hat.
Non-Stop
Öffnungszeiten täglich ca. 15 Minuten vor der 1. Vorstellung
Wir verzichten auf Produktwerbung vor unseren Filmen. Bitte kommen Sie pünktlich.
Hohenzollernring 60 • 50672 Köln • www.rex-koeln.de
300: Rise of an Empire (dt.F. + engl. OV)
Telefon (0221)72 24 36 • Mo - Fr ab 14:00, Sa/So und Feiertag mit Beginn der 1. Vorstellung
ab 13.03.
USA 2014 • Thriller • 106 Min. • R.: Jaume Collet-Serra • D.: Liam Neeson, Julianne
Moore, Michelle Dockery • 12 J.
Der altgediente, seit dem Tod seiner Tochter alkoholsüchtige Air Marshall Bill Marks tritt einen
weiteren Routineflug über den Atlantik in einer vollbesetzten Passagiermaschine an, als ein allwissender Erpresser ihm auf seinem Sicherheitshandy
eine hohe Geldforderung stellt - oder er ermordet
alle 20 Minuten einen Fluggast. Fieberhaft fahndet
der abgehalfterte Sicherheitsbeamte in Zivil nach einem möglichen Täter, verliert aber
rasch Vertrauen von Crew und Flugsicherung, die ihn für den Flugzeugentführer halten.
Pettersson & Findus - Kleiner Quälgeist, große Freundschaft
ab 13.03.
DE 2014 • Kinderfilm • 90 Min. • R.: Ali Samadi Ahadi • D.: Ulrich Noethen, Marianne
Sägebrecht, Max Herbrechter • o.A.
Auch wenn es Pettersson nicht zugeben mag, aber
etwas einsam ist der alte Tüftler und Bastler schon
auf seinem abgeschiedenen Hof mit ein paar Hühnern. Deshalb ist es ihm gar nicht so unrecht, als
Nachbarin Beda eines Tages mit einem kleinen Kätzchen bei ihm auftaucht. Sofort weckt Findus, wie er
ihn nennt, Vatergefühle bei Pettersson. Als sich herausstellt, dass der Kater sprechen kann, erleben die
beiden fortan gemeinsam spannende Abenteuer.
Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand
ab 20.03.
SE 2014 • Komödie • Länge n.n.b. • R.: Felix Herngren • D.: Robert Gustafsson, Iwar
Wiklander, David Wiberg • FSK n.n.b.
Allan Karlsson hat keine Lust auf das Feiern seines 100.
Geburtstags und verschwindet klammheimlich aus dem
langweiligen Altersheim in Pantoffeln und mit nur ein
paar Münzen in der Tasche. Am Busbahnhof kommt er
zufällig an einen Koffer voller Geld und macht sich ohne
bestimmtes Ziel auf die Socken. Er findet neue Freunde
und muss sich aber auch mit nicht gerade charmanten
Ganoven auseinandersetzen. Auf Umwegen gelangt er
nach Bali, wo er es sich unter Palmen gut gehen lässt.
Mit 100 ist schließlich noch lange nicht Schluss.
Lone Survivor
ab 20.03.
USA 2014 • Actiondrama • 122 Min. • R.: Peter Berg • D.: Mark Wahlberg, Taylor
Kitsch, Emile Hirsch • 16 J.
Marcus Lutrell und seine Navy-Seals-Kameraden werden im Zuge der Operation Red Wings 2005 nach Afghanistan geschickt. Sie sollen Talibanführer Ahmad
Shah ausspähen und töten. Auf ihrer Mission in der
Kunar Provinz treffen sie auf drei Ziegenhirten, die sie
nach hitziger Diskussion nicht erschießen, sondern am
Leben lassen. Ein Fehler, denn bald haben sie es mit
150 Talibankämpfern zu tun. Die Navy Seals stehen ihren Mann, liefern sich ein ausgedehntes Feuergefecht,
doch haben sie gegen diese Übermacht keine Chance.
Antboy - Der Biss der Ameise
ab 27.03.
DK 2014 • Komödie • 80 Min. • R.: Ask Hasselbalch • D.: Oscar Dietz, Nicolas Bro,
Samuel Ting Graf • o.A.
Pelle ist zwölf, schüchtern und wird von seiner Umwelt
kaum wahrgenommen. Das ändert sich, als er eines
Tages von einer genmanipulierten Ameise gebissen
wird. Plötzlich ist Pelle stärker als sein fieser Sportlehrer, kann Wände hoch laufen und mit seinem Urin sogar
Metall wegätzen. Mit Hilfe seines neuen Freundes, dem
Comic-Nerd Wilhelm, wird Pelle schließlich zu Antboy,
der die Menschheit vor allem Kriminellen beschützen
soll. Das ist auch bitter nötig, denn eine widerwärtige
Kreatur namens „Der Floh“ führt Böses im Schilde.
Captain America 2: The Return of the First Avenger
ab 27.03.
USA 2013 • Action • Länge n.n.b. • R.: Anthony Russo, Joe Russo • D.: Chris Evans,
Scarlett Johansson, Cobie Smulders • FSK n.n.b.
Supersoldat Steve Rogers wird zusammen mit
weiteren S.H.I.E.L.D-Soldaten gerufen, ein gekapertes Schiff zurückzuerobern. Doch dies ist nicht
3D
nur der Beginn eines riesigen Komplotts, sondern
auch der größten Gefahr, der sich Captain America
bisher stellen musste. Ihm zur Seite steht dabei erneut Black Widow und erstmals The Falcon.
Banklady
ab 27.03.
D 2013 • Drama • 118 Min. • R.: Christian Alvart • D.: Nadeshda Brennicke, Charly
Hübner, Ken Duken • 12 J.
In den frühen 1960er Jahren sorgte die erste Bankräuberin Deutschlands für Aufregung. Die 30-jährige Arbeiterin Gisela Werler erbeutete höflich,
aber bewaffnet und in immer neuen Maskeraden
400.000 Mark, ein Rekord. Sie verliebt sich in ihren Komplizen, der als liebender Familienvater ein
Doppelleben führt, und dennoch ihrem Charme
verfällt. Die Polizei tappt lange im Dunkeln...
Interesse an einer Sondervorstellung? Rufen Sie uns Mo.- Fr. zwischen 09:00 und 17:00 Uhr an: 0221 - 97 26 297
Film-Kritik
Menschenrechtlerin Eren Keskin im friedlichen Protest
Drei Jazzer auf Suche nach Inspiration und Improvisation
Trauer verboten!
Wichtig ist, wo man hingeht
„Hêvî – Hoffnung“ von Yüksel Yavuz
„Transmitting“ von Christoph Hübner
Portrait von vier Kurdinnen, die auf unterschiedliche Weise für ihre kulturelle Identität kämpfen.
C Beeindruckende Dokumentation über den kurdischen Widerstand
Drei Jazzmusiker reisen durch Marokko und finden Inspiration für ihr neues Album.
C Atmosphärische Doku über eine musikalische Reise
Der Dokumentarfilm portraitiert vier kurdische Frauen, die sich, friedlich oder im
bewaffneten Widerstand, gegen die Unterdrückung ihres Volkes engagieren und
engagierten. Die Prominenteste unter ihnen, Sakine Cansiz, wird während der
Dreharbeiten ermordet. Ihre Wegbegleiterinnen erinnern sich an die geachtete Freiheitskämpferin und blicken zurück auf Jahrzehnte von Repression, staatlich gelenkter Ausmerzung kultureller Identität, auf Entrechtung, Folter, Tod
und Widerstand. Ein aktuelles Dokument über ein bis heute anhaltendes und
nicht aufgearbeitetes Unrecht in der Türkei. Zugleich die beeindruckende Geschichte über Frauen im Kampf für die Freiheit. Und nicht zuletzt ein Film über
die Last der Mütter in diesem traurigen Konflikt.
HARTMUT ERNST
Die drei Jazzmusiker Joachim Kühn, Majid Bekkas und Ramon Lopez reisen für
einen Monat nach Marokko, wo sie ein Studio anmieten und eine CD aufnehmen wollen. Gastmusiker werden eingeladen, die Künstler selbst unternehmen
Ausflüge hinaus in die Wüstendörfer und laden Einheimische ein zur Improvisation. Der Film folgt dem Unterfangen in gemächlichem Tempo. Dabei bleibt
die Grenze zwischen Improvisation und Komposition im Unklaren. Doch es
geht hier sowieso weniger um die Vermittlung von Wissen als primär um die
Seele und den Geist des Augenblicks, den Regisseur Christoph Hübner stimmungsvoll einfängt und zu Szenen montiert, in denen er die Musik am liebsten
selbst sprechen lässt. Eine sinnliche, abenteuerliche Reise für Jazzfans.
HARTMUT ERNST
HÊVÎ – HOFFNUNG
TRANSMITTING
TRK 2013 - Dokumentarfilm - Regie: Yüksel Yavuz - Kamera: Cemil Kizildag Verleih: Newa Film
Start: 6.3. Filmhaus
D 2013 - Dokumentarfilm - Regie: Christoph Hübner, Gabriele Voss Verleih: RealFiction
Start: 13.3. Filmpalette
Erleuchtet von Reggae und Jah: Gentleman
Befremdlich: Der Deutsche und der Fremde
Jamaikanischer Vibe
In der Fremde
„Journey to Jah“ von Noël Dernesch und Moritz Springer
„Land in Sicht“ von Antje Kruska und Judith Keil
Gentleman & Co. bieten Einblicke in des Reggaes reine Seele.
C Musik-Doku
Der Film begleitet drei Asylbewerber durch ihren Alltag in der ostdeutschen Provinz
C Culture-Clash in Brandenburg
Tilmann Otto reiste 1992 nach Jamaica. Ein Trip, der sein Leben veränderte.
Hier, unter den Rastas, fühlte er sich geborgen, hier fand er, im Reggae, seine
Musik. Aus Tilmann Otto wurde Gentleman, der Rest ist Geschichte. Die Dokumentation begleitet den Musiker, seinen Bandkollegen Alborosie und andere
Weggefährten durch Jamaika und Europa. Sie äußern sich allesamt zur Seele
des Reggaes, zur Spiritualität der Musik, zu ihrem Glauben an Jah und an die
Freiheit. Zugleich problematisieren sie die Kriminalität in dem Land, die
Macht der Drogenkartelle, die Homophobie und die deutsche Angst. Das alles
eher pointiert anekdotisch als nachhaltig vertieft. Eine stylish montierte Reise
durch das Land, ins Studio und auf die Bühne.
HARTMUT ERNST
Abdul aus dem Jemen, Brian aus Kamerun und Farid aus dem Iran sind in der
Kleinstadt Brezig in Brandenburg gestrandet. Sie sind mitten in ihrem Asylverfahren und versuchen, sich in der neuen Umgebung zurechtzufinden. Das
ist für einen Iraner im Fitnessstudio, einem jemenitischen Scheich im Gespräch
mit Mitarbeiterinnen des Arbeitsamtes oder für einen Kameruner in Angesicht
des örtlichen Spielmannszugs nicht immer leicht und oft befremdlich. Den
Regisseurinnen gelingt es, dass man am Ende zwischen den Stühlen sitzt: Das
„Deutsche“ kommt einem ebenso befremdlich vor wie das Fremde. „Land in
Sicht“ ist ein Film, der für seine Protagonisten Empathie schafft, aber nicht in
positiven Rassismus verfällt: So bleibt der Wertekanon des Scheichs bis zum
Schluss zweifelhaft.
CHRISTIAN MEYER
JOURNEY TO JAH
D/CH 2013 - Dokumentarfilm - Regie: Noël Dernesch, Moritz Springer Kamera: Marcus Winterbauer - mit: Gentleman, Alborosie - Verleih: Zorro
Start: 20.3. Filmpalette
www.choices.de/heute-im-kino
LAND IN SICHT
D 2013 - Dokumentarfilm - Regie: Judith Keil, Antje Kruska - Kamera: Marcus Winterbauer,
Eva Katharina Bühler - Verleih: Basis
Start: 13.3. Filmhaus
38
Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln
Film-Kritik
Gespräch zum Film
Nimmt es mit Humor: Kunstfälscher Wolfgang Beltracchi
Regisseur Arne Birkenstock, Foto: Wolfgang Ennenbach, Fruitmarket Kultur und Medien GmbH
Eine Art Gaunerkomödie
Genie und Marktsinn
„Beltracchi – Die Kunst der Fälschung“ von Arne Birkenstock
Arne Birkenstock über „Beltracchi – Die Kunst der Fälschung“
Wolfgang und Helene Beltracchi wurden im Herbst 2011 wegen Betrugs verurteilt. Er
hatte Bilder gefälscht, seine Frau hat sie verkauft.
C Humorvolle Beleuchtung eines Kunstskandals
Arne Birkenstock, Jahrgang ’67, arbeitet als Autor, Regisseur und Produzent von Filmen wie „Chandani und ihr Elefant“ oder „Sound of Heimat“.
Gut gelaunt erzählt der verurteilte Wolfgang Beltracchi in seinem Anwesen in
Südfrankreich, wie er zum Gemäldefälscher wurde. Dass er damit viel Geld
verdient hat, sieht man im Bildhintergrund. Seine Arbeitstechniken zeigt er
wenig später freimütig in seinem Atelier in Köln, das er nach seinem Haftantritt im offenen Vollzug tagsüber nutzen darf. Zu Wort kommen neben Beltracchi
mit seinen charmant großspurigen Kommentaren auch Galeristen, Sammler
und Kunstexperten, Betrogene und Nutznießer. Neben der Reflexion über
Kunst im Allgemeinen und Innovation, Genie und Handwerk im Speziellen
wird auch das System des Kunstmarkts, das solche Fälscherkarrieren ermöglicht, unter die Lupe genommen.
CHRISTIAN MEYER
choices: Herr Birkenstock, wie kamen sie auf die Idee zu diesem Film?
Arne Birkenstock: Ich habe Wolfgang und Helene Beltracchi durch die Vermittlung meines Vaters, der ihr Anwalt im Strafprozess war, nach ihrer Verurteilung im Herbst 2011 kennengelernt. Sie hatten damals mehrere Anfragen
für Filme, TV-Sendungen und Bücher. Sie haben alle diese Angebote in Ruhe
geprüft und sich dann, was den Film angeht, zum Glück für mich und mein
Team entschieden.
BELTRACCHI – DIE KUNST DER FÄLSCHUNG
D 2013 - Dokumentarfilm - Regie: Arne Birkenstock - Verleih: Senator
Start: 6.3. Cinenova, Filmpalette, OFF Broadway
Jack Ryan: Shadow Recruit
USA 2013 - Action / Thriller - Regie: Sir Kenneth Branagh - Verleih: Paramount
Chris Pine überzeugte bisher vor allem als neuer Captain Kirk auf der Enterprise.
Nun tritt er erneut in die Fußstapfen großer Vorbilder: Nach Alec Baldwin,
Harrison Ford und Ben Affleck verkörpert Pine den CIA-Agenten Jack Ryan. Der
will sich eigentlich zurückziehen. Doch daraus wird nichts: Ein russischer
Oligarch plant, das westliche Finanzwesen zu sabotieren. Agententhriller. HE
Start: 27.2. Metropolis, Rex
Mitgift – Ostdeutschland im Wandel
D 2014 - Dokumentarfilm - Regie: Roland Blum - Verleih: Film Kino Text
Die Wiedervereinigung aus ökologischer Sicht: Regisseur Roland Blum schnappt
sich kurz nach dem Mauerfall die Kamera und dokumentiert, was in der DDR
im Argen liegt und welche besorgniserregenden Altlasten sie hinterlässt.
2013 wiederholte er seine filmische Reise durch die neuen Bundesländer.
Doku über Umweltaktivisten in der maroden DDR und über unschöne Vermächtnisse.
HE
Start: 6.3. Odeon
Mit Filmtrailer, Hintergrund, Interview, Portrait ...
39
Wie konnten sie die Dreharbeiten mit dem angeklagten Ehepaar realisieren?
Nach der Urteilsverkündung wurden die Beltracchis aus der Untersuchungshaft entlassen, und es vergingen ein paar Monate bis sie ihre Haftstrafe im
Offenen Vollzug antreten mussten. In dieser Zeit konnten wir mit ihnen auch
außerhalb von Köln drehen, insbesondere in ihren Häusern in Freiburg und
Frankreich, die ja vor der Pfändung standen. Nachdem beide Anfang 2012
ihre Haftstrafe antraten, konnten wir mit den beiden nur noch tagsüber und
auch nur noch in Köln bzw. in Bergisch Gladbach drehen.
Es gibt das Genre der Künstlerdoku, und sie zitieren ja auch Peter Schamonis Max Ernst-Film. Hatten sie Vorbilder, oder erfordert eine KunstFälscher-Doku noch mal einen ganz anderen Ansatz?
Ein Künstlerporträt wie über Max Ernst oder Gerhard Richter hätte ich in
diesem Fall unangemessen gefunden. Aber natürlich gibt es eine ganze Reihe
Szenen, die diesem Genre recht nah kommen, etwa die Atelierszenen, wo wir
sehen, wie Beltracchi gearbeitet hat und ihn bei seiner Kunstfertigkeit erleben. Ich habe das Ganze eigentlich immer als eine Art von Gaunerkomödie
betrachtet.
Ahnten Sie, wie unterhaltsam Wolfgang Beltracchi sein würde?
So ganz genau weiß man das vorher nie, denn viele Protagonisten wirken
in Vorgesprächen ganz natürlich und sind dann ganz schüchtern oder steif,
sobald eine Kamera ins Spiel kommt. Wolfgang Beltracchi war tatsächlich ein
ungemein dankbarer Protagonist. Nicht nur, weil er unterhaltsam ist, sondern
auch, weil er sich nicht verstellt hat und sehr authentisch rüberkommt. Man
erlebt seine guten, aber auch seine schlechten Seiten doch sehr nah: Einerseits den Witz, den Charme und seine Pfiffigkeit, andererseits aber auch eine
gewisse Hybris und Großspurigkeit.
Am Ende bleibt das Gefühl eines Kavaliersdeliktes ...
Das wundert mich. Beltracchis Ansicht, wonach seine Fälschungen womöglich besser oder wertvoller seien als die Originale selbst, wird im Film deutlich entgegengetreten. Die Kunsthändler und Sammler erklären darin ganz
gut, was ein Bild verliert, wenn sich herausstellt, dass es nicht das ist, wofür
es gehalten wurde. Und der Ausschnitt mit Max Ernst verdeutlicht, dass ein
künstlerischer Prozess sehr viel mit Fragen, Ausprobieren und Suchen und
manchmal auch mit der Angst vor der leeren Leinwand zu tun hat.
INTERVIEW: CHRISTIAN MEYER
Lesen Sie die Langfassung unter: www.choices.de/gespraech-zum-film
www.choices.de/heute-im-kino
Festival
Der Fotograf und sein Model: Michelangelo Antonionis „Blow Up“, Foto: Neue Visionen
Krise der Beweiskraft
Eine Filmreihe untersucht das Thema Fotografie im Spielfilm
In einer der bedeutendsten Texte zur Fotografie – Roland Barthes’ Essay „Die
helle Kammer“ von 1980 – unterscheidet der französische Philosoph zwischen
den Konzepten des Studiums und des Punctums. Ersteres bezeichnet den objektiven Zugang, der es dem Betrachter ermöglicht, allgemeine Zusammenhänge
und Hintergründe zu erkennen, eine Mimik zu deuten oder einen Handlungsablauf zu erahnen. Punctum hingegen bezeichnet den Teil einer Fotografie,
der eine ganz subjektive Ergriffenheit beim Betrachter auslöst. Nicht nur der
erste Film der Reihe „Filmblicke auf die Fotografie: Fotografie im Spielfilm von
den 1960ern bis heute“, die vom 13. März bis zum 10. Juli im Filmforum zu
sehen ist, lotet das Spektrum zwischen diesen beiden Begriffen aus: Michelangelo Antonioni begleitete 1966 in seinem im „Swinging London“ angesiedelten
Klassiker „Blow Up“ einen arroganten Modefotografen, der daran verzweifelt,
in einem seiner Fotos etwas zu sehen, was kein anderer sieht und was auch in
der Realität nicht da ist: eine Leiche. Antonionis elegant erzählte Kritik an der
Beweiskraft der Fotografie leitet die Reihe mit einer Einführung zur „Krise des
Sehens“ ein (13.3.).
An acht Abenden werden jeweils um 19 Uhr Filme zum Thema gezeigt. Als
Vorfilm gibt es jeweils eine Einführung und thematisch passende WDR-Dokumentationen von der Photokina aus den Jahren 1966 bis 2012. Peter Watkins’ „Privilege“ von 1967 zeigt anhand eines Starkults, wie Fotografie und
Film Wirklichkeit erst entstehen lassen. Die Zukunftsvision um einen Popsänger
ist als Mockumentary inszeniert und bezieht damit eine weitere Ebene zum
Thema Wirklichkeitskonstruktion mit ein. Der Kölner Filmkritiker Daniel Kothenschulte gibt eine Einführung zu dem selten gezeigten Film (17.4.). Die
Handlung von „Privilege“ ist in der nahen Zukunft angesiedelt. Am 8.5. läuft
Helke Sanders „Die allseitig reduzierte Persönlichkeit“ von 1977. Eine Gruppe
von Fotografinnen soll Berlin dokumentieren. Als das Ergebnis aber gar nicht
typische „Frauenthemen“ zeigt, ist der Auftraggeber verärgert. Helke Sander
wird an dem Abend über ihren Film sprechen. Am 28. Mai ist „Blood Simple“
von den Coen-Brüdern zu sehen. In ihrem Debüt von 1984 zieht ein gefälschtes
Foto fatale Konsequenzen nach sich. Das Beweisfoto spiegelt also nicht eine
vergangene Wirklichkeit, sondern begründet erst die zukünftige Wirklichkeit.
„High Art“ (1998) von Lisa Cholodenko („The Kids are All Right”) erzählt von
einer Fotografin und ihrer Freundin, die sie für ihre Arbeit instrumentalisiert.
Cholodenko thematisiert in ihrem eleganten Erotikfilm den weiblichen Blick
und die Frau als Objekt ebenso wie die Kunstszene. In Christopher Nolans rückwärts erzähltem „Memento“ aus dem Jahr 2000 dient die beinahe schon archaisch anmutende Polaroidkamera dem Protagonisten als Gedächtnisprothese.
Tatsächlich überlagern die Fotografien aber zunehmend die Reste seiner Erinnerung (27.6.). Zur Abschlussveranstaltung am 10. Juli wird Angela Schanelecs
Film „Marseille“ von 2004 gezeigt. Die Protagonistin – eine Fotografin – nähert
sich der fremden Stadt über die analoge Fotografie – ohne Geschwindigkeit
und Überfluss des Digitalen. Die Regisseurin ist anwesend.
Am 25. Mai wird um 15 Uhr das Ergebnis des Workshops „Wir machen Film“
für Jugendliche zum Thema Fotografie und Film gezeigt. Parallel zur Filmreihe
zeigt die fotografische Sammlung des Museum Ludwigs vom 28.6. bis 5.10.
seine Bestände in den beiden Ausstellungen „Das Museum der Fotografie. Eine
Revision“ und „Unbeugsam und ungebändigt: Dokumentarische Fotografie um
1979“.
CHRISTIAN MEYER
„Filmblicke auf die Fotografie“ | 13.3. - 10.7. | Filmforum NRW
www.filmforumnrw.de
40
Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln
Roter Teppich
Mit Tochter Maria beim Arzt: Franziska Weisz als Mutter in „Kreuzweg“
„Als ich klein war, habe ich Jerry Lewis imitiert“
Franziska Weisz über „Kreuzweg“, traditionalistische Bruderschaften und den Berufswunsch Schauspielerin
Mit Ulrich Seidls „Hundstage“ wurde die 1980 in Die Projekte waren ganz unterschiedlich, deswegen
Wien geborene Franziska Weisz 2001 bekannt. war auch die Arbeitsweise ganz verschieden. Bei
In den folgenden Jahren stand sie in Kinofilmen „Renn, wenn du kannst“ kannten wir uns damals
noch nicht so gut. Dietrich ist jewie „Hotel“, „Distanz“, „Renn,
„Mittlerweile bin ich aus
mand, der ganz genau weiß, was
wenn du kannst“ oder „Tom und
der Kirche ausgetreten“
er will. Aber damals war noch viel
Hacke“ vor der Kamera. Nun ist
Spontaneität dabei, die man sich
sie als streng religiöse Mutter in
Dietrich Brüggemanns Film „Kreuzweg“ zu se- bei „Kreuzweg“ nun nicht erlauben konnte, weil
hen, der auf der Berlinale gerade mit dem Sil- dort jeder Frame eingemauert war und wir so viele
bernen Bären für das Drehbuch prämiert wurde. Kinder am Set hatten. Mit Erwachsenen kann man
vielleicht improvisieren, aber ich hätte jetzt nicht
choices: Frau Weisz, was war Ihr erster Gedanke, unnötig meinen vierjährigen Filmsohn verwirren
als Sie gesehen haben, dass „Kreuzweg“ aus vier- wollen (lacht).
zehn statischen Einstellungen aufgebaut sein soll?
Franziska Weisz: Ich kannte Dietrich Brüggemanns Sind Sie selbst auch religiös erzogen worden und
Film „Neun Szenen“ und dachte mir deswegen was wussten Sie im Vorfeld über die katholischen
spontan, super, Dietrich verfolgt dieses Konzept Traditionalisten, denen Ihre Figur angehört?
weiter! Wenn jemand den Mut hat, so etwas zu Der Film ist nicht als Religionskritik zu verstehen,
machen, dann er. Und dann dachte ich mir: „Holla, sondern er handelt nur von einer kleinen fanatischen Gruppierung innerhalb einer Religion, und
das wird schwierig für die Schauspieler!“ (lacht).
damit hatte ich nie Berührungspunkte. Aber ich bin
Hat sich diese Befürchtung bewahrheitet? ganz normal, wie man das im Wienerwald tut, röMussten die Szenen sehr häufig geprobt werden, misch-katholisch aufgewachsen, war als Kind sogar
einige Zeit Ministrantin, bis eine Strömung aufkam,
damit sie am Stück gefilmt werden konnten?
Interessanterweise hatte ich es mir viel schwieriger dass Mädchen in dieser Position nicht mehr ervorgestellt, als es letztendlich war. Die Probenarbeit wünscht waren. Dann wurde ich ganz schnell wiewar wirklich mit Theaterspielen zu vergleichen. Ich der verabschiedet und mein Interesse daran ging
mache nicht viel Theater, aber hin und wieder spiele auch zurück. Kirche war für mich immer etwas ganz
ich am Schauspielhaus Wien. Den Text musste man Normales, aber auch ohne jeglichen Druck dahinter.
einfach so oft wiederholen wie früher Lateinvo- Meine Mutter hat sich gefreut, dass ich das mache,
kabeln, dann blieb er schon irgendwann hängen. aber sie hätte das nie bewusst initiiert oder mich
Glücklicherweise hatten wir immer einen Probetag, dazu gezwungen. Mittlerweile bin ich aber aus der
am nächsten Tag wurde dann gedreht. Ich glaube, Kirche ausgetreten.
das absolute Maximum an wiederholten Takes lag
bei ungefähr 20. Das ist aber nicht schlimm, denn Haben Sie über die traditionalistischen Bruderbei normalen Drehs schafft man am Tag drei bis schaften im Vorfeld recherchiert?
vier Filmminuten abzudrehen, bei Fernsehserien Ja, natürlich! Ich hab mir viel angeschaut und viel
sind es ungefähr sieben Minuten. Und wir haben es dazu gelesen. So habe ich auch Kirchen gefunden
hier geschafft, bis zu 15 Schnittminuten am Tag zu und bin dorthin gegangen, um mir Gottesdienste
produzieren, so lang war das längste Kapitel. Dafür anzuschauen und zu sehen, wie diese Menschen so
sind. Interessant fand ich, dass ja heutzutage Kirsind 20 Takes wenig.
chengemeinden mangels Zulauf oft sogar schließen
„Kreuzweg“ ist ihre dritte gemeinsame Arbeit müssen, aber bei diesen Gottesdiensten war es am
mit Dietrich Brüggemann. Haben Sie mittlerwei- Sonntagmorgen brechend voll! Ich saß dann nicht
le schon gegenseitiges Verständnis für die jewei- eingeschüchtert und verängstigt dazwischen, aber
ligen Arbeitsmethoden entwickelt, oder ist die ich erkannte trotzdem, dass diese Bruderschaft alohnehin von Projekt zu Projekt unterschiedlich? les deutlich ernster nimmt als der Rest der Kirche.
Mit Filmtrailer, Hintergrund, Interview, Portrait ...
41
Hat es Ihnen mehr Spaß gemacht, jemanden
darzustellen, der mit dem eigenen Leben nicht
so viele Gemeinsamkeiten hat?
Es war ein Sprung ins kalte Wasser, weil diese Rolle
etwas völlig anderes war, aber es hat Riesenspaß
gemacht. Man möchte ja als Schauspieler nicht
immer dieselbe Rolle spielen und das war wirklich
etwas extrem anderes. Ich bin als Schauspielerin
bislang glücklicherweise noch in keine Schublade
gesteckt worden und habe nie zweimal dasselbe
gespielt, aber hier nun eine Figur zu spielen, die
komplett meiner Fantasie entspringt und von der
ich überhaupt keine Parallelen zu meinem eigenen
Leben ziehen kann, das war wahnsinnig spannend
und befreiend. Scheinbar helfen einem Parallelen
zum eigenen Leben, in Wahrheit können sie aber
auch behindern. Wenn eine Rolle viel mit einem
selbst zu tun hat, finde ich das als Schauspielerin
schwieriger, weil eine deutlich gezeichnete Rolle
auch ein Schutz zwischen mir und dem Publikum
sein kann. Diese Rolle war deshalb so speziell, weil
ich nicht gefallen wollte oder musste. Das war hier
sehr befreiend: komplett uneitel, sowohl was das
Äußerliche als auch was das Charakterliche angeht,
einfach draufloszuspielen, das war toll.
Ich merke, dass Sie mittlerweile Feuer und Flamme für die Schauspielerei sind, obwohl das gar
nicht Ihr ursprünglicher Berufswunsch war und
Sie eher zufällig beim Film gelandet sind, richtig?
Ja, genau, da haben Sie jetzt wirklich zwei komplett
richtige Sachen gesagt, allerdings mit einem Twist.
Es war immer mein Traumberuf, ich wollte immer
Schauspielerin werden! Als ich klein war, habe ich
Jerry Lewis und Peter Sellers imitiert und musste
immer etwas tun, um Gäste bei uns in der Familie
zu unterhalten. Ich wollte das immer machen, aber
es war kein realer Berufswunsch. In meiner Familie
gibt es keine Künstler oder jemanden, der mit Medien irgendetwas zu tun hat. Es war für mich ein
völlig abwegiger Gedanke, mich einfach bei einer
Schauspielschule zu bewerben.
INTERVIEW: FRANK BRENNER
Lesen Sie die Langfassung unter:
www.choices.de/roter-teppich
www.choices.de/heute-im-kino
Film-Kritik
Foyer
Non-Stop
USA 2014 - Thriller - Regie: Jaume Collet-Serra - Verleih: Studiocanal
Dieser knackige Genrestreifen versetzt Air-Marshall Bill (Liam Neeson) in eine
aussichtslose Situation: In einem Passagierflugzeug über den Wolken simst ihn
ein Unbekannter an und erpresst ihn. Schon bald stirbt ein Passagier, und es
wird nicht der letzte sein. Bill indes gerät immer mehr hinein in ein Komplott,
das den sicheren Boden in immer weitere Ferne rückt. Spannend!
HE
Dirk Steinkühler eröffnete die Gesprächsrunde in der KHM
MENSCHENRECHTE
Start: 13.3. Metropolis, Rex
„EIN APARTMENT IN BERLIN“ in der Aula der Kunsthochschule
Cornelia Klauß im Gespräch mit Alice Agneskirchner
Pettersson und Findus – Kleiner Quälgeist, große Freundschaft
D 2014 - Kinderfilm - Regie: Ali Samadi Ahadi - Verleih: Senator
Nach den bereits liebevoll umgesetzten Trickfilmen über den Kauz Pettersson
und dessen Kater Findus folgt nun dieser teilanimierte Realfilm, ein Reboot, in
dem Ulrich Noethen in die Rolle des Findus schlüpft und den sprechenden
Kater erst einmal kennenlernt. Der Beginn einer wunderbaren Freundschaft,
inszeniert von Ali Samadi Ahadi („Salami Aleikum“).
HE
Start: 13.3. Cinenova, Metropolis, Rex
Mittwoch, 29. Januar: Für die Realisierung ihres Films „Ein Apartment in
Berlin“ hatte die Filmemacherin Alice Agneskirchner das „Gerd-Ruge-Stipendium“ erhalten. In einem Werkstattgespräch in der Aula der KHM im
Rahmen des Dokumentarfilmfestivals „Stranger than Fiction“ unterhielt sie
sich mit der freien Kuratorin Cornelia Klauß über den langwierigen Entstehungsprozess des Films. Fernsehsender hatten aus den unterschiedlichsten
Gründen eine finanzielle Beteiligung abgelehnt, insbesondere, weil der geplante Film in seiner Hybridform in keine Senderschemen passte. Agneskirchner erläuterte, dass sie als Kind in den 70er Jahren durch die Fernsehserie „Holocaust“ erstmals mit den Gräueln der NS-Zeit konfrontiert worden
war. Da sie sich auch in ihren bisherigen Filmen gerne mit urdeutschen
Themen wie der Polizei und Hundebesitzern beschäftigt hatte, war es nur
eine Frage der Zeit, bis sie sich auch dieser Thematik annahm.
„MANDELA – DER LANGE WEG ZUR FREIHEIT“ im Cinenova
Die schöne Krista
D 2013 - Dokumentarfilm - Regie: Antje Schneider, Carsten Waldbauer - Verleih: Aries Images
Sie sollte „von Kopf bis zum Fuß nach Milch aussehen“. Milchkuh Krista aus
Oldenburg entspricht nahezu perfekt diesen Anforderungen und wird zur „Miss
Holstein of Germany“ gekürt. Der Film begleitet sie und ihren Besitzer und gibt
schmunzelnde, zum Ende hin aber etwas ermüdende Einblicke in den Alltag
und die Kunst der Zucht. Merke: Eine Kuhzucht ist kein Ponyhof!
HE
Start: 20.3. Filmhaus
Wer ist Thomas Müller?
Die Expertengesprächsrunde im Cinenova
Donnerstag, 30. Januar: Das Friedensbildungswerk Köln, amnesty international und das FilmInitiativ Köln e.V. hatten gemeinsam zu einer Expertenrunde anlässlich des deutschen Kinostarts von „Mandela – Der lange
Weg zur Freiheit“ ins cinenova geladen. Ulrike Behmenburg, die in den 70er
Jahren innerhalb der Anti-Apartheid-Bewegung zum Bankenboykott aufgerufen hatte, erklärte dem Publikum hierzu die Hintergründe. Ingo Jacobsen
von amnesty international kommentierte die anfänglichen Probleme seiner Organisation mit Nelson Mandela, der zu Beginn seines Widerstandes
durchaus Gewaltbereitschaft gezeigt hatte. 2006 wurde er von der Menschenrechtsorganisation dann aber doch zum „Botschafter des Gewissens“
ernannt, weil sich seine Einstellung zur Gewalt entscheidend gewandelt
hatte.
TEXT/FOTOS: FRANK BRENNER
D 2013 - Dokumentarfilm - Regie: Christian Heynen - Verleih: Camino
Oder besser: Wer ist es nicht? Allen Thomas Müllers sei gesagt: Von euch
gibt es die meisten hierzulande, ihr seid Zehntausende, kein Name wird statistisch häufiger erfasst! Dieser Dokumentarfilm begibt sich auf die Suche
nach den Menschen hinter diesem Namen. Quer durch Land, Medien und
das World Wide Web führt diese unterhaltsame Suche nach dem Durchschnittsdeutschen.
HE
Lesen Sie die Langfassungen unter: www.choices.de/foyer
Start: 20.3. Filmhaus
www.choices.de/heute-im-kino
42
AlleFoyer
Filme, alleNachrichten
Kinos, alle Filmkritiken,
alle Termine
in Köln
aus der
Kino-Welt
Filmforum im Museum Ludwig
Bischofsgartenstr. 1, 50667 Köln
www.filmforumnrw.de
Filmblicke auf
die Fotografie
Fotografie im Spielfilm von
den 1960ern bis heute
13. März – 10. Juli 2014
Donnerstag, 13. März, 19.00 Uhr
Mittwoch, 28. Mai, 19.00 Uhr
BLOW UP
BLOOD SIMPLE
Michelangelo Antonioni, 1966
Joel und Ethan Coen, 1984
Mit einer Einführung von
Dr. Torsten Scheid
Mit einer Einführung von
Prof. Dr. Bernd Stiegler
Donnerstag, 17. April, 19.00 Uhr
Mittwoch, 11. Juni, 19.00 Uhr
PRIVILEGE
HIGH ART
Peter Watkins, 1967
Lisa Cholodenko, 1998
Mit einer Einführung von
Daniel Kothenschulte
Mit einer Einführung von
Prof. Dr. Claudia Liebrand
Donnerstag, 8. Mai, 19.00 Uhr
Freitag, 27. Juni, 19.00 Uhr
DIE ALLSEITIG
REDUZIERTE
PERSÖNLICHKEIT
MEMENTO
Helke Sander, 1977
BLOW UP, Michelangelo Antonioni, 1966
Gespräch mit der Regisseurin
Helke Sander, Moderation
Simone Stewens (ifs)
Sonntag, 25. Mai, 15.00 Uhr
WIR MACHEN FILM!
Präsentation des Workshops zur
Funktion von Fotografie im Film
für Jugendliche
Christopher Nolan, 2000
Mit einer Einführung von
Prof. Dr. Winfried Pauleit
Donnerstag, 10. Juli, 19.00 Uhr
MARSEILLE
Angela Schanelec, 2004
Gespräch mit der Regisseurin
Angela Schanelec, Moderation
Prof. Dr. Kathrin Peters
Eine Filmreihe des Filmforum NRW e.V.
Gefördert durch die Stadt Köln und die MedienStiftung Kultur
Programmänderungen vorbehalten
Kartenreservierung online www.metropolis-koeln.de
Eintrittspreise / Ticket Pricing
Alle ggf. zzgl. 3D Zuschlag 3,00 € und/oder Überlängenzuschlag;
surcharge for 3D and longer films
• Do/Thu Kinotag 4 €; Fr bis So/Fri - Sun und Feiertag/Holiday 7,50 €;
Mo bis Mi/Mon - Wed 5,00 €
• KiFi/FaFi: Sonderpreise für Kinder- und Familienfilmvorstellungen:
Kinder unter 16 J. 4 € und begleitende Erwachsene 5 €; soziale Gruppen 3,50 €
• KiFi/FaFi: Children and Family Film Pricing
Children under 16 yrs. 4 € with accompanying adults 5 €; social groups 3,50 €
Programmkino mit Café • Ebertplatz 19 • 50668 Köln
Grand Budapest Hotel (OV)
ab 06.03.
Saving Mr. Banks (OmU)
ab 06.03.
USA 2014 • Komödie • Länge n.n.b. • D.: Wes Anderson • C.: Ralph Fiennes, F.
Murray Abraham, Willem Dafoe, Jeff Goldblum, Harvey Keitel, Jude Law, Bill Murray,
Edward Norton, Tilda Swinton, Tom Wilkinson, Owen Wilson • FSK n.n.b.
USA 2013 • Drama / Komödie • 131 Min. • R.: John Lee Hancock • D.: Emma
Thompson, Tom Hanks, Paul Giamatti, Jason Schwartzman, Colin Farrell • o.A.
Gustave H. ist der legendäre Concierge eines Luxushotels in Europa. In den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts baut er eine enge Freundschaft zu einem jungen Hotelangestellten namens Zero Moustafa auf, der mit der Zeit sein engster Vertrauter und Protégé
wird. In der Zwischenzeit geht in dem Hotel ein atemberaubender Kunstdiebstahl vonstatten, Leute werden des Mordes beschuldigt, während in Europa langsam die ersten
Anzeichen eines drohenden Krieges nicht mehr zu übersehen sind. Herrlich skurrile,
charmante und hochkarätig besetzte Komödie um das abenteuerliche Schicksal des
Grand Budapest Hotels und seines Personals.
Nachdem P.L. Travers sich viele Jahre geweigert hatte, die Filmrechte an ihrem Kinderbuch „Mary Poppins“ an Walt Disney zu verkaufen, stimmt sie, finanziell angeschlagen,
einem Besuch in Los Angeles zu. 14 Tage lang ringt die Autorin dort mit den Kreativen
um jedes Detail, zermürbt alle mit Sturheit und Exzentrik. Doch Disney und seine Mitarbeiter werden erkennen, warum sich Travers dem geplanten märchenhaften Musical
widersetzt, warum ihre Vergangenheit mit der Zukunft ihrer berühmtesten Schöpfung
im Kino unvereinbar scheint.
The Grand Budapest Hotel recounts the adventures of Gustave H., a legendary concierge at a famous European hotel between the wars, and Zero Moustafa, the lobby boy
who becomes his most trusted friend. The story involves the theft and recovery of a priceless Renaissance painting and the battle for an enormous family fortune -- all against
the back-drop of a suddenly and dramatically changing Continent.
August: Osage County (OmU)
ab 06.03.
PREVIEW - Mi, 05.03. - 21:15 Uhr - 5,00 €
Walt Disney promises his daughters that he will bring their favorite fictional nanny, Mary
Poppins, to the big screen. Soon Disney realizes that author P.L. Travers has no intention of seeing her most famous creation bastardized for moviegoers. Years later,
however, when book sales slow, dwindling finances drive Travers to meet with Disney
to discuss the film rights. For two weeks in 1961, a determined Disney does his absolute
best to convince Travers that the film version of Mary Poppins will be a wondrous and
respectful adaptation. Meanwhile the author only grows more convinced that she has
made the right move in preventing the adaptation...
Non-Stop (OV)
ab 13.03.
USA 2013 • Komödie • 121 Min. • R.: John Wells • D.: Meryl Streep, Julia Roberts,
Ewan McGregor, Abigail Breslin, Chris Cooper, Juliette Lewis • 12 J.
USA 2014 • Thriller • 106 Min. • R.: Jaume Collet-Serra • D.: Liam Neeson, Julianne
Moore, Michelle Dockery • 12 J.
Der Familienpatriarch setzt seinem Leben ein Ende, ertränkt sich in der Nähe seines
Herrenhauses inmitten einer Einöde in Oklahoma. Zurück lässt er seine unerbittliche
und hasserfüllte Frau Violet, die - wie passend - an Zungenkrebs leidet und unter dem
Einfluss schwerster Schmerzmittel steht. Wie eine schwarze Witwe in ihrem Netz wartet
sie auf die Ankunft ihrer Töchter, die mit ihren Männern im Schlepptau zur Beerdigung
anreisen und in das Haus zurückkehren, das sie einst nicht schnell genug verlassen
konnten.
Der altgediente, seit dem Tod seiner Tochter alkoholsüchtige Air Marshall Bill Marks tritt
einen weiteren Routineflug über den Atlantik in einer vollbesetzten Passagiermaschine
an, als ein allwissender Erpresser ihm auf seinem Sicherheitshandy eine hohe Geldforderung stellt - oder er ermordet alle 20 Minuten einen Fluggast. Fieberhaft fahndet
der abgehalfterte Sicherheitsbeamte in Zivil nach einem möglichen Täter, verliert aber
rasch Vertrauen von Crew und Flugsicherung, die ihn für den Flugzeugentführer halten.
Derweil sterben immer mehr Menschen an Bord.
August: Osage County tells the tale of the dysfunctional Weston clan, who all come together after the death of patriarch Beverly Weston. His wife Violet, who is fighting mouth
cancer and a growing dependency on pain pills, sees her entire family return home. As
they bicker and fight, old truths come to the surface, jealousies flourish, and eventually
each of the characters confronts some past hurt or future fear.
Alcoholic and world-weary, U.S. Air Marshal Bill Marks lost his passion for his work
long ago. Even though lives are potentially at stake during every flight, he sees the
assignment as a desk job. However, one such „ordinary day at the office“ becomes a
high-stakes crisis. During a flight to London, Marks receives text messages demanding
that the airline transfers $150 million into an offshore account, or a passenger will die
every 20 minutes.
• dt.F. deutsche Fassung/German version • OV Originalversion/not dubbed, no subtitles • OmU Originalversion mit dt. Untertiteln/with German subtitles
Her (OmU)
ab 27.03.
USA 2013 • Drama / Komödie • Länge n.n.b. • R.: Spike Jonze • D.: Joaquin Phoenix,
Amy Adams, Rooney Mara • FSK n.n.b.
Captain America: Return of the First Avenger (OmU)
ab 27.03.
USA 2013 • Action • Länge n.n.b. • R.: Anthony Russo, Joe Russo • D.: Chris Evans,
Scarlett Johansson, Cobie Smulders • FSK n.n.b.
3D
Theodore arbeitet erfolgreich in einer Agentur, die sich auf liebevolle, handgeschriebene Briefe spezialisiert hat. Der Anachronismus ist in Zeiten der totalen Vernetzung
und Spracherkennung eine viel genutzte Dienstleistung. In seinem Privatleben sieht
es jedoch anders aus. Theodore fühlt sich einsam seit seine Frau sich getrennt hat.
Auch Telefonsex lindert den Schmerz nicht. Da kauft er sich ein neues, lernfähiges und
personalisiertes System für seinen Homecomputer. Es nennt sich Samantha und wird
bald seine engste Vertraute und Geliebte.
Mittlerweile ist Supersoldat Steve Rogers zwar nicht mehr ganz neu in der Gegenwart, trotzdem hadert er noch mit so einigen modernen Neuerungen. Doch die Bedrohung Amerikas nimmt darauf keine Rücksicht, weswegen er zusammen mit weiteren
S.H.I.E.L.D-Soldaten gerufen wird, ein gekapertes Schiff zurückzuerobern. Doch dies
ist nicht nur der Beginn eines riesigen Komplotts, sondern auch der größten Gefahr,
der sich Captain America bisher stellen musste. Ihm zur Seite steht dabei erneut Black
Widow und erstmals The Falcon.
A sensitive and soulful man earns a living by writing personal letters for other people.
Left heartbroken after his marriage ends, Theodore becomes fascinated with a new
operating system which reportedly develops into an intuitive and unique entity in its
own right. He starts the program and meets „Samantha“, whose bright voice reveals a
sensitive, playful personality. Though „friends“ initially, the relationship soon deepens
into love.
After the events in New York with his fellow „Avengers“, Steve Rogers, aka Capt. America, lives in the U.S. capital. An attack on a S.H.I.E.L.D. colleague throws him right into
a web of intrigue that places the whole world at risk. Joining forces with the Black Widow
and a new ally, the Falcon, Rogers struggles to expose an ever-widening conspiracy as
he and his team soon come up against an unexpected enemy.
K I N D E R Bibi & Tina - Der Film (dt.F.)
U N D
F A M I L I E N K I N O
ab 06.03.
Pettersson & Findus - Kleiner Quälgeist, große Freundschaft (dt.F.) ab 13.03.
D 2013 • Kinderfilm • 101 Min. • R.: Detlev Buck • D.: Lina Larissa Strahl, Lisa-Marie
Koroll, Charly Hübner, Michael Maertens, Max von der Groeben, Detlev Buck • o.A.
DE 2014 • Kinderfilm • 90 Min. • R.: Ali Samadi Ahadi • D.: Ulrich Noethen, Marianne
Sägebrecht, Max Herbrechter • o.A.
Bibi Blocksberg, die freche Hexe, verbringt zusammen mit ihrer besten Freundin Tina
wundervolle Sommertage auf dem Martinshof. Mit Vorliebe jagen die beiden auf ihren
Pferden Amadeus und Sabrina durch die Prärie. Doch die Idylle wird jäh getrübt, als
der zwielichtige Kakmann auftaucht, der dem Grafen von Falkenstein dessen wertvolles Fohlen Socke abluchsen will. Und dann ist da noch die hochnäsige Sophia, die
sich ganz unverfroren an Tinas Freund Alex heranmacht. Dabei können Bibi und Tina
keinesfalls tatenlos zusehen.
Auch wenn es Pettersson nicht zugeben mag, aber etwas einsam ist der alte Tüftler
und Bastler schon auf seinem abgeschiedenen Hof mit ein paar Hühnern. Deshalb
ist es ihm gar nicht so unrecht, als Nachbarin Beda eines Tages mit einem kleinen
Kätzchen bei ihm auftaucht. Sofort weckt Findus, wie er ihn nennt, Vatergefühle bei
Pettersson. Als sich herausstellt, dass der Kater sprechen kann, erleben die beiden
fortan Abenteuer, die vom Zubereiten einer Geburtstagstorte bis zum Verjagen eines
Hühnerdiebes reichen.
Antboy - Der Biss der Ameise (dt.F.)
ab 27.03.
DK 2014 • Komödie • 80 Min. • R.: Ask Hasselbalch • D.: Oscar Dietz, Nicolas Bro,
Samuel Ting Graf • o.A.
Pelle ist zwölf, schüchtern und wird von seiner Umwelt kaum wahrgenommen. Das
ändert sich, als er eines Tages von einer genmanipulierten Ameise gebissen wird.
Plötzlich ist Pelle stärker als sein fieser Sportlehrer, kann Wände hoch laufen und mit
seinem Urin sogar Metall wegätzen. Mit Hilfe seines neuen Freundes, dem Comic-Nerd
Wilhelm, wird Pelle schließlich zu Antboy, der die Menschheit vor allem Kriminellen
beschützen soll. Das ist auch bitter nötig, denn eine widerwärtige Kreatur namens „Der
Floh“ führt Böses im Schilde.
Interesse an einer Sondervorstellung? Rufen Sie uns Mo.- Fr. zwischen 09:00 und 17:00 Uhr an: 0221 - 97 26 297
Unterhaltungsmusik
Literatur-Kalender
Auch live ein Erlebnis: Die Studiotüftler The Notwist, Foto: The Notwist
Gerumpel, whatever ...
Genrefusionen bestimmen den Klangkosmos
Alexander Schimmelbusch, Illustration ©studio grau Berlin
LitCologne-Termine im März
1LIVE-HAUS
Danny Brown passt bestens in die Gesellschaft solch verrückter Rapper wie
Biz Markie, Ol‘ Dirty Bastard oder Dizzee Rascal. Musikalisch orientiert sich
der Detroiter mit der auffälligen Frisur und der schicken Zahnlücke – oder
andersrum – sowohl an 90er Jahre East Coast, als auch an überdrehten
Ghettobass-Soundattacken und Footstep-Minimalismen, was alles sehr gut
zu seinem hypernervösen Rap passt (5.3. 20 Uhr, Club Bahnhof Ehrenfeld).
Das ist mal eine Mischung: Forest Swords aus UK entfaltet dubige Klangräume mit klassizistischem und folkloristischem Grundton. Call it PostDubstep! James Blake und Mount Kimbie sind jedenfalls nicht fern. Antonio
de Luca, der zweite Act des Abends, bespielt ähnliche Gefilde, während
Unru schrabbeligen, mit Crust-Punk vermischten Black Metal zum Besten
geben (6.3. 19 Uhr, Baustelle Kalk).
Die Tuareg-Band Tinariwen aus Mali pflegt schon lange ihren verzerrten
afrikanischen Wüstenrock mit den typischen malinesischen Gesangslinien.
Die Gruppe, deren Mitglieder zwischenzeitlich auch aktiv in den Bürgerkrieg
in Mali involviert waren, gibt es schon seit 1982, aber erst im Jahr 2000
konnten sie ihre erste CD aufnehmen. Seitdem sind sie auch im Westen
erfolgreich und tragen ihren ungewöhnlichen Bluesrock auf unsere Bühnen (8.3. 19.30 Uhr, Stadtgarten). Der 20-jährige Earl Sweatshirt gehört
wie Frank Ocean und Tyler, the Creator zur Odd Future-Crew, und bildet
zwischen diesen beiden das Bindeglied: Weniger brachial als Tyler, aber
experimenteller als Ocean, lässt er seine Raps über die bröckelnde LowFi-Produktion fließen. Entspannte Anspannung (15.3. 20 Uhr, Luxor). Get
the Blessing, früher The Blessing, ist ein Quartett um die ehemalige Rhythmussektion von Portishead. Sie machen virtuosen Jazzrock, dessen Bläser
den Geist des Jazz der 60er Jahre verströmt, während die Rhythmussektion
neben dieser Vorliebe auch die Erfahrungen in aktueller Beat-Musik spiegelt (15.3. 20 Uhr, Philharmonie). Sie sind eine Legende des Post Punk: The
Monochrome Set mit Sänger und Songwriter Bid gibt es, mit mehreren
Unterbrechungen, seit 1978. Ihr elftes Studioalbum erschien Ende 2013.
Ihr Pop besticht durch großartige Melodien, Gesang und Instrumentierung
klingen immer leichtfüßig (19.3. 21 Uhr, King Georg).
The Notwist gibt es seit 25 Jahren, und seitdem sind sie im ständigen Wandel: Vom Hardcore zur Jazz-Electronica, zum Electronica-Pop, zum IndieElektronik-Art-Pop-Whatever. Elektronische Sounds, komplexe Rhythmen
und Gitarrengeschrammel stehen weiterhin im Vordergrund. Minimal Music
ist sicher auch ein Bezugspunkt, dazu gerne auch mal Streicher und Kopfstimme. Insgesamt haben die integeren Süddeutschen mit ihrem siebten
Album „Close to the Glass“ wieder vieles erneuert, ohne sich zu verlieren
(20.3. 20 Uhr, E Werk). The Ministry of Wolves ist eine Supergroup um
Alexander Hacke von den Einstürzenden Neubauten, Mick Harvey von Birthday Party, den Bad Seeds und Hackes Ehefrau Danielle de Picciotto – alle
drei spiel(t)en auch bei Crime & the City Solution. Dazu noch Paul Wallfisch
(Botanica), Musikalischer Leiter am Theater Dortmund, wo die Band das
Stück „Republik der Wölfe“ vertont hat. Nun geht es mit dem kammermusikalisch-chansonhaften Gerumpel auf die Konzertbühnen (27.3. 20 Uhr,
Clubbahnhof Ehrenfeld). Tony Allen hat gemeinsam mit Fela Kuti den Afro
Funk erfunden. Mit seiner Band bringt der über 70-jährige Schlagzeuger immer noch jedes Publikum zum Tanzen. Danach ist Party mit DJ Miles Cleret,
dem Betreiber des honorigen Afro-Funk-Labels Soundway aus London (28.3.
20 Uhr, Gloria).
CHRISTIAN MEYER
0221 28 01
Lesung und Musik mit Robert Stadlober,
Fabian Hinrichs & Co. TIPP
Mo 17.3. bis 21.3., jeweils 18 bis 19.30 Uhr
Die Short Story: Schauspieler lesen ihre
Lieblingsgeschichten vor – unterstützt von LiveMusik und Moderator Mike Litt. Eintritt frei.
COMEDIA
0221 28 01
Paul Ingendaay trifft Jochen Rausch
So 16.3. 19.30 Uhr
Ingendaay liest aus „Nacht von Madrid“, Jochen
Rausch aus „Krieg“. Mod.: Christian Schärf.
Saša Staniši liest aus „Vor dem Fest“
Di 18.3. 21 Uhr
Ein verrückter Roman, in dem Verstorbene
und Lebende, Handwerker, Rentner und
arbeitslose Halbgötter in Fußballtrikots
aufeinandertreffen. Mod.: Traudl Bünger.
Marie T. Martin & Gunther Geltinger
Mi 19.3. 20 Uhr
Martins (Jg. 1982) stellt ihren ersten Lyrikband „Wisperzimmer“ vor, Geltinger (Jg. 1974)
liest aus seinem Roman „Moor“. Mod.: Patrick
Hutsch.
MS RHEINENERGIE/LITERATURSCHIFF
0221 28 01
Kim Leine liest aus „Ewigkeitsfjord“
So 16.3. 18 Uhr
Der Roman macht das Leben in Grönland mit
allen Sinnen erfahrbar. Mod.: Julia Weitbrecht,
dt. Text: Richy Müller.
Emmanuèle Bernheim liest aus „Alles ist
gutgegangen“
Di 18.3. 20 Uhr
Die Tochter des Pariser Kunstsammlers
Bernheim hat einen autobiografischen Bericht
über die Freiheit zu sterben geschrieben. Mod:
Stefan Barmann, dt. Text: Maria Schrader.
Werner Spies trifft Jonathan Meese
Mi 19.3. 18 Uhr
Der Kunsthistoriker und einstige
Museumsdirektor Werner Spies (Jg. 1937)
erzählt in „Mein Glück“ von den Begegnungen
seines Lebens und spricht mit Meese (Jg.
1970). Mod.: Andreas Platthaus.
Dennis Lehane liest aus „In der Nacht“
Mi 19.3. 21 Uhr
Amerika zur Zeit der Prohibition. In Boston
organisiert sich die kriminelle Unterwelt, um
die vergnügungssüchtige Bevölkerung mit zu
versorgen. Mod.: Bernhard Robben, dt. Text:
Dominic Raacke.
Leander Haußmann liest aus „Buh“
Do 20.3. 21 Uhr
Der Regisseur und Autor zeigt, wie man aus
Niederlagen und Skandalen Siege macht: Mit
Moritz von Uslar.
David Safier liest aus „Was für ein Mensch
willst Du sein?“
Sa 22.3. 18 Uhr
Der Autor („Mieses Karma“) hat ein Buch über
eine 16-Jährige geschrieben, die Lebensmittel
schmuggelt, um im Warschauer Ghetto zu
überleben. Mod.: Bettina Böttinger.
MUSEUM FÜR ANGEWANDTE KUNST
0221 28 01
Gerhard Henschel liest aus „Bildungsroman“
Di 18.3. 19 Uhr
Der Autor stellt den 5. Teil seiner Chronik des
Helden aus Meppen vor. Mod.: Oliver Maria
Schmitt.
Jenni Fagan & Stefanie de Velasco
Mi 19.3. 18 Uhr
Die beiden jungen Autorinnen erzählen ebenso
drastisch wie kunstvoll von jungen Mädchen, die
sich durch eine kaputte Welt boxen. Mod.: Ute
Wegmann, Übersetzung: Tobias Bungter.
Lars Mytting liest aus „Der Mann und das Holz“
Mi 19.3. 21 Uhr
Der Norweger erzählt von einer Leidenschaft,
einer Bewegung und einer sinnlichen Erfahrung
mit Holz. Mod.: Anne Helene von Canal.
Peter Wawerzinek liest aus „Schluckspecht“
Do 20.3. 20 Uhr
In seinem Roman „Rabenliebe“ seziert
der Autor (Jg. 1954) die eigene Hingabe
am Alkohol und ringt ihm große
Literatur ab. Mod.: Monika Schärer.
OPER AM DOM
0221 28 01
Die drei Schwestern Brontë
Mo 17.3. 18 Uhr |
Zusatzveranstaltung mit Nina Kunzendorf,
Anja Laïs und Maria Schrader. Die Schauspielerinnen lesen aus den Werken von Charlotte,
Emily und Anne Brontë.
Bruno Ganz & Heinz Strunk
Di 18.3. 19.30 Uhr
Das Botho-Strauß-Experiment: Lesung als
Hommage an den Dramatiker.
Mahlzeit! Ein Leben im Büro
Sa 22.3. 16 Uhr, Zusatzveranstaltung:
Iris Berben und Christoph Maria Herbst
erklären an Hand von Texten von Martin
Walser, David Foster Wallace, J.J. Voskuil und
Herman Melville einen Ort mit merkwürdigen
Ritualen. Mod.: Andreas Platthaus.
PHILHARMONIE
0221 28 01
Dominique Horwitz präsentiert „Mensch und
Maschine“
Do 20.3. 19 Uhr
Der Schauspieler und Chansonnier wirft
gemeinsam mit dem WDR Sinfonieorchester
(Leitung: Lothar Zagrosek) einen kontroversen
Blick auf die 1920er Jahre des letzten Jahrhunderts. Mod.: Isabel Hecker u. Nicolas Tribes.
POLIZEIPRÄSIDIUM
0221 28 01
David Peace liest aus „GB84“
Sa 15.3. 19.30 Uhr
Vor dreißig Jahren erhoben sich im England
Margaret Thatchers die Bergleute. Ihnen setzt
der in Tokio lebende Krimi- und Thrillerautor
David Peace ein literarisches Denkmal. Mod.:
Bernhard Robben.
SPARKASSE KÖLNBONN
0221 28 01
Heinrich Steinfest liest aus „Der Allesforscher“
Mi 19.3. 19 Uhr
„Ein ganz und gar origineller, ein in seinem
überbordenden Einfallsreichtum hinreißender
Autor“, meint Moderator Denis Scheck.
ZUM SCHEUEN REH
0221 28 01
Alexander Schimmelbusch liest aus
„Die Murau Identität“
Do 20.3. 21 Uhr
WDR 3 open: WortLaut live präs. einen
Roman, in dem es um die Wiedererweckung
von Thomas Bernhard geht, der als 83-jähriger
Rentner auf Mallorca lebt. Musik: Ada. Mod.:
Manuel Gogos (Ausstr. WDR 3 um 23.05 Uhr).
Eintritt frei.
Empfehlungen von Marianne Kolarik
TIPP = choices-Empfehlung auf den Auswahl-Seiten
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kunst & gut
Emil Orlik, Japanische Pilger auf dem Weg zum Fujiyama, 1901, Farbholzschnitt mit Glimmer, 24x42 cm (Ausschnitt), Kunstforum Ostdeutsche Galerie Regensburg, courtesy Käthe Kollwitz Museum
Entdeckung der Farbigkeit
Das druckgraphische Werk von Emil Orlik im Käthe Kollwitz Museum
„Wanderapostel des modernen Holzschnitts“ – so wurde Emil Orlik Anfang
des 20. Jahrhunderts genannt. Emil Orlik, ein 1870 in Prag geborener Maler,
Zeichner, Bühnenbildner und Graphiker, der 1932 in Berlin starb, hat in gerade mal einem Jahrzehnt den Farbholzschnitt im deutschsprachigen Raum revolutioniert. Welche Meisterschaft er erlangte, das veranschaulicht jetzt eine
Ausstellung im Käthe Kollwitz Museum der Kreisparkasse Köln. Sie vermittelt
einen Überblick über Orliks druckgraphisches Werk anhand seiner Auslandsreisen, die sich noch in den Motiven der Blätter widerspiegeln. Ausgestellt
sind 140 Druckgraphiken und Zeichnungen, hinzu kommen Korrespondenzen
und sogar Druckstöcke. Nach den teils impressionistischen Malereien, die
hier zuletzt ausgestellt waren und weit in die Räume hinein leuchteten, verlangen die kleinen bis winzigen Drucke die Nahsicht, aber dann erlebt man
Großes: Zwischen introvertierter Notation und vitaler vielfarbiger Erzählung.
Die druckgraphischen Techniken hatte Emil Orlik an der Münchner Kunstakademie gelernt. Aber erst 1896 setzt er sich gemeinsam mit seinem Studienfreund Bernard Pankok intensiv mit dem Holzschnitt auseinander. Seine
Drucke stehen Ende des 19. Jahrhunderts ganz im Zeichen des Jugendstils.
Zusammen mit Pankok veröffentlicht er in den Zeitschriften „Pan“ und „Jugend“. Nachdem er 1898/99 durch halb Europa gereist ist, bricht er im März
1900 nach Japan auf, für zwölf Monate. Ziel ist die Vervollkommnung der
druckgraphischen Techniken, durch ihre Aneignung bei den Meistern in Japan. Natürlich wird Orlik das Fremde und Exotische, die so gänzlich andere und ferne Welt gereizt haben. In seinen Holzschnitten, die er dort oder
anschließend zuhause angefertigt hat, widmet er sich dem Alltagsleben in
Japan. Er porträtiert die Berufsstände und wendet sich der typischen Architektur und der Landschaft zu. Aber er macht einen Bogen um touristische
Motive. Andererseits behält er die europäische Perspektive mit ihren Verfahren der Bildanlage bei.
47
Wie erfolgreich seine Studien sind, verdeutlicht in der Ausstellung der Vergleich zwischen den frühen Holzschnitten und den Blättern, die anschließend unter dem japanischen Einfluss entstanden sind. Waren die Holzschnitte bis 1900 flächig und nur sparsam – und dann komplementär – farbig, so
entwickelt Orlik jetzt geradezu ein Feuerwerk an variabler Raumauffassung,
Erzählfreude und Farbnuancierung. So setzt er etwa zahlreiche verschiedene
Blau- oder Grüntöne nebeneinander. Emil Orliks Hauptwerk ist die Mappe
„Aus Japan“, die er 1904 veröffentlicht hat. Sie enthält Lithographien und
Radierungen, überwiegend in Farbe, aber erstaunlicherweise keinen einzigen
Farbholzschnitt. Aber Orlik experimentiert hier und kombiniert verschiedene
Verfahren. Und fortan gehört er zu ersten Liga der Druckgraphiker. Er wird
1904 als Leiter der Fachklasse für Grafik und Buchkunst an die Lehranstalt
des Berliner Kunstgewerbemuseums berufen und hält Vorträge zum Holzschnitt. Für ihn selbst verliert diese Technik allerdings schon bald an Bedeutung. Er entdeckt andere Interessenfelder und reist weiterhin, etwa nach
Paris oder später in die USA. Außerdem etabliert er sich als Bühnenbildner
und Kostümschneider für das Theater in Berlin. Einmal noch reist er nach
Ostasien, 1912, und stellt in Japan ernüchtert fest, dass sich dieses Land in
nur einem Jahrzehnt völlig verändert hat und ihn nicht mehr berührt. Neun
Jahre später entsteht dazu eine Mappe, nun mit zwölf Blättern, sämtlich Radierungen, von denen aber sich nur vier Japan selbst zuwenden, die anderen
widmen sich den vorausgegangenen Reisestationen. Die Beschäftigung mit
Japan und mit dem Holzschnitt gehörte für ihn längst der Vergangenheit
an – aber vor allem mit seinen faszinierenden druckgraphischen Blättern zu
diesem Land ist er bis heute bekannt.
THOMAS HIRSCH
„Emil Orlik – Zwischen Japan und Amerika“ | bis 27.4.
Käthe Kollwitz Museum | 0221 227 28 99
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Monika Grzymala
Rückbau
09. 02. – 01. 06. 2014
PRO
GR
AMM
03
/2014
VORTRAG
NEGAR TAHSILI:
IRANIAN INDEPENDENT CINEMA
11.3.2014, 19.30 Uhr
Akademie der Künste der Welt, Im Mediapark 7, Köln
WORKSHOP
ETCETERA...
LORETO GARIN GUZMÁN &
FEDERICO ZUKERFELD:
THE MOON WORKERS
20. - 22.3.2014
Anmeldung erforderlich, Teilnehmerzahl begrenzt
LOUNGE
JUNGE AKADEMIE DER KÜNSTE DER WELT
MING STADT: EIN KÜNSTLERISCHES STADTPORTRAIT
29.3. - 3.4.2014
Baustelle Kalk, Kalk Mülheimer Straße 124, Köln
WWW.ACADEMYCOLOGNE.ORG
Die Junge Akademie der Künste der Welt wird gefördert durch
Konrad-Adenauer-Platz 8 | 51465 Bergisch Gladbach
Telefon 0 22 02 - 14 23 34 | www.villa-zanders.de
Bild: Moon Workers, Etcetera… 2014
Kunst in NRW
Kunstwandel
Die Schwingung als Skulptur
Foto: Achim Kukulies
Marijke van Warmerdam, Rrrolle – red, 2011 © Marijke van Warmerdam; Kunsthalle Düsseldorf
Geheimnisvoll einfach
Ausstellungen in Bonn und Düsseldorf
Susan Philipsz’ „The Missing String“ in Düsseldorf
Im ersten Stock der NRW Kunstsammlung herrscht Stille – und Leere. Denn
die dreigeteilte Arbeit der schottischen Künstlerin Susan Philipsz ist kaum
zu sehen, eigentlich nur zu hören. Manchmal. Ein martialischer Ton erklingt,
gepresst aus den tiefsten Tiefen einer zum Zerreißen gespannten Lunge.
Fast ist man an die Urtöne tibetischer Ritualhörner erinnert, doch hier handelt es sich um eine europäische Naturtrompete in Es, die aus zwei Boxen
tönt und die Gesamtinstallation rahmt, ansonsten finden die Augen in der
Beletage nur schlichte Lautsprecher an der Wand. Nicht viel für eine ausgebildete Bildhauerin, doch sie arbeitet an Klangskulpturen im Grenzbereich
zwischen Musik und Installation, hatte ihren internationalen Durchbruch
auf der documenta 2012 in Kassel, nachdem sie zuvor den angesehenen
britischen Turner-Preis erhalten hatte.
Im Zentrum des tönenden Triptychons steht „The Natural History of Destruction“ (2013, 12:27 Loop), eine Fünfkanal Toninstallation, die aus Boxen
generiert wird und damit Musikinstrumente aus dem Totenreich zurückbringt. Hier klingen noch einmal ein durchschossenes Signalhorn von 1850,
oder auch eine Bass-Ophikleide aus demselben Jahrhundert. Allesamt sind
sie kostbare Instrumente, die die Künstlerin aus zahllosen Sammlungen zusammengesucht hat, kriegsversehrt, noch unrestauriert und deshalb sehr
schwer zu spielen. Wie ihnen dennoch aufwändig ein respektvoller Ton
entlockt wird, zeigt ein Video vor dem Eingang in die Ausstellung. Gequälte Töne als Metapher martialischer Zerstörung – die neuen Arbeiten sind
noch direkter als die leisen Streicher auf der letzten documenta, die still an
die Judentransporte aus Kassel erinnerten. Hans Holbeins Portraitschinken
„Die Gesandten“ (1533) lieferte den Titel der Ausstellung von Susan Philipsz
in Düsseldorf. Sie entdeckte die gerissene Lautensaite auf dem Bild voller
Devotionalien zweier Diplomaten, die sich dort in Pose werfen. Der kaum
sichtbare Silberdraht diente auch in Kassel schon als Titelgeber für „Study
for Strings“ (2012), eine 24-Kanal Sound Installation im Kasseler Hauptbahnhof.
„The Missing String“ in Düsseldorf ist eine Auseinandersetzung mit den
„Metamorphosen für 23 Solostreicher“ von Richard Strauss, der großen
Trauerklage von 1945 mit 23 Solostreichern. Philipsz fragmentierte dieses
Stück in zweierlei Hinsicht: Ein Cellospieler musste auf eine Saite verzichten
und durfte zusätzlich nur einen bestimmten Ton spielen, immer dann wenn
er in der Partitur auftauchte. So entstehen zum Teil lange Pausen, die die
eigentliche Trauer nicht nur nervend dehnen, sondern auch ein dissonantes
Spiel mit der Unruhe des Zuhörers treiben. Nebenan dröhnte dazu leise die
europäische Naturtrompete in Es, damit entsteht auch eine zwischenräumliche Gesamtheit, die vom eigentlichen Weglassen lebt und auf ganz eigene
Weise an die Folgen des Zweiten Weltkriegs erinnern will. Der dritte Teil der
Arbeit führt nach Berlin, in die Wahlheimat der Schottin, wo bis Anfang Mai
noch „Part File Score“ (2014) im riesigen Hamburger Bahnhof zu hören ist
und an den jüdischen Komponisten Hanns Eisler erinnert.
PETER ORTMANN
Von Thomas Hirsch
Am schönsten ist Kunst, wenn sie einfach aussieht. Besonders verführerisch
ist sie, wenn sie von einfachen Dingen handelt, von Alltäglichem, notiert ohne
besonderes Zutun, lapidar und humorvoll. Freilich, im Einfachen können eine
enorme Präzision und eine dramatische Zu„Präzision geht
spitzung liegen, gesättigt auch von Humaniim Intuitiven auf“
tät, etwa wenn sie sich unserer Lebenswirklichkeit widmet und die Menschen in dieser zeigt. All das trifft auf die Werke
der Amsterdamer Künstlerin Marijke van Warmerdam zu. Van Warmerdam
wurde vor allem mit kurzen Filmen bekannt, die in der nahtlosen Wiederholung unspektakulärer Vorgänge für feine Details sensibilisieren. Ein Windstoß
wirbelt Unrat auf einem Industriehof auf. Vor einem Tulpenfeld kreist ein Papagei Kopf voran um eine Stange. Oder die holländische Landschaft wird wie
im schwebenden Zustand gefilmt, aufgenommen auf einem Fahrrad. Natürlich
sind diese Filme genau geschnitten, überhaupt in ihrer Konzeption komplex, sie
verfügen über Zitate und kunsthistorische Verweise, aber Marijke würde jetzt
sagen: „Was hast du für eine blühende Fantasie“.
Marijke van Warmerdam wurde 1959 geboren, heute lebt sie in Amsterdam
und Karlsruhe, wo sie eine Professur an der Kunstakademie innehat. Bereits
1995 hat sie auf der Biennale Venedig und 1997 auf der documenta in Kassel
ausgestellt, seitdem sind ihre Werke in aller Munde. Und doch ist das jetzt in
der Kunsthalle Düsseldorf ihre erste Werkübersicht in Deutschland. Sie zeigt,
dass van Warmerdam mit den gleichen Intentionen auch eine vorzügliche Malerin und Objekt- und Installationskünstlerin ist.
Die 1968 in Italien geborene, heute in Paris lebende Tatiana Trouvé ist eine
Künstlergeneration jünger als Marijke van Warmerdam. Auch sie hat bereits an
den wichtigen Orten ausgestellt und auch sie hat jetzt ihre Premiere in einem
deutschen Museum, und zwar im Kunstmuseum Bonn. Auch bei ihr geht es
um genuin lapidare Sachverhalte, vorgetragen als Bildhauerei. Aber der Teufel
steckt hier im Detail: Da ist das Feld aus Senkbleien, die eben nicht lotrecht von
der Decke hängen, sondern an schräg gespannten Seilen auf den Boden zeigen.
Oder in einem Raum sind in freier Anordnung grün flimmernde Glasvitrinen
mit Holzstücken kombiniert, variieren in ihrer Anordnung und wirken vielleicht
wie ein Museumsraum zu Beginn der Aufbauphase. Immer wieder sind Formen
und Objekte verdoppelt, und am eindrucksvollsten ist es, wenn Trouvé auf diese
Weise ganze Räume gestaltet, ja, auf deren Architektur reagiert. In der Verwendung von Kupferrohr, Bronzeabgüssen von Holz, Grafit und fließendem Wasser,
überhaupt in den Materialkontrasten und im Prozesshaften lässt ihr Werk an
die Arte Povera denken. Aber Trouvés Kunst ist reduzierter,
fast minimalistisch und befreit so die Materialien von jeder
mythischen Schwere. Alle Präzision geht im Intuitiven auf,
welches die Objekte und den Raum atmosphärisch auflädt.
Daraus erwächst eine Poesie, die uns vorsichtiger und leiser
auftreten lässt und ein eigenes Gefühl für Zeit entwickelt –
auch das hat Tatiana Trouvé mit Marijke van Warmerdam
Thomas Hirsch
gemeinsam. Beide Ausstellungen gehören mit zum Besten,
Kunsthistoriker,
Kurator und Journalist das es derzeit in NRW zu sehen gibt.
„Tatiana Trouvé – I tempi doppi“ | bis 4. Mai im Kunstmuseum Bonn
0228 77 62 60
Susan Philipsz: „The Missing String“ | bis 6.4. | K21 Ständehaus,
Düsseldorf | 0211 838 12 04
„Marijke van Warmerdam – Nahebei in der Ferne“ | bis 16. März in der
Kunsthalle Düsseldorf | 0211 899 62 40
49
Kunst-Kalender
besonders einem Japan-Aufenthalt,
beeinflussten farbigen Druckgrafiken
KÖLN – Kunstverein
www.koelnischerkunstverein.de
Pietro Roccasalva bis 23.3.
Erste institutionelle Ausstellung des 1970
geborenen Künstlers in Deutschland,
der altmeisterliche Gemälde ebenso wie
Filme und Performances erstellt
KÖLN – Museum Ludwig
www.museum-ludwig.de
Oscar Tuazon bis 13.7.
Lebensgroße, teils begehbare
Konstruktionen zwischen Skulptur und
Architektur, die der amerikanische
Künstler mit einfachen Baumaterialien
realisiert hat
KÖLN – Rautenstrauch-Joest-Museum
www.museenkoeln.de
Made in Oceania bis 27.4.
Thematisiert wird der Tapa, ein rötlicher
Stoff, der aus der Baumrinde gewonnen und
in der Pazifikregion im alltäglichen Leben
und im Kunstbetrieb verwendet wird
LEVERKUSEN – Museum Morsbroich
www.museum-morsbroich.de
Achim Hoops bis 22.6.
Der Hamburger Künstler (geb.
1953) mit Zeichnungen, die
Settings von Medienbildern auf
ihre Substanz reduzieren und damit
zur kollektiven Erfahrung freigeben
MÜLHEIM – Kunstmuseum
Achim Hoops, O.T., 2009, Kreide, Buntstift auf Holz, 25 x 45 cm (Ausschnitt) © A. Hoops, courtesy Museum Morsbroich, Leverkusen
Museumslandschaft NRW
BEDBURG HAU – Museum Moyland
www.moyland.de
C. Bachmann/S. Banz bis 27.4.
Die Schweizer Künstler Caroline Bachmann und Stefan Banz mit einer
Installation zur Beuys-Arbeit „Das
Schweigen von Marcel Duchamp wird
überbewertet“
BOCHUM – Kunstmuseum
www.kunstmuseumbochum.de
Hans Kaiser bis 27.4.
Fotografische Arbeiten und multimediale
Projektionen der berühmten Künstlerin
BONN – Bundeskunsthalle
www.kah-bonn.de
Kasimir Malewitsch 8.3.-22.6.
Werküberblick mit 300 Gemälden,
Grafiken und Skulpturen des berühmten
Hauptvertreters des Suprematismus und
der sowjetischen Avantgarde
BONN – Kunstmuseum
www.kunstmuseum-bonn.de
Juan Uslé bis 25.5.
Der spanische Künstler mit Malereien,
die zwischen Abstraktion und
Gegenständlichkeit oszillieren
BOTTROP – Museum Quadrat
www.quadrat-bottrop.de
Josef Albers als Lehrer bis 30.3.
Der berühmte Farbfeldmaler als Lehrer
am Bauhaus, am Black Mountain College
und der Yale University mit Werken
von sich und von seinen Schülern
BRÜHL – MAX ERNST MUSEUM
www.maxernstmuseum.lvr.de
Seine Augen trinken alles bis 29.6.
Werke der 1910er und 1920er Jahre von
Max Ernst im Dialog u.a. mit den von
ihm bewunderten Delaunay, Klee, Macke,
Picasso und Briefdokumente um 1914
DORTMUND – Museum Ostwall
www.museumostwall.dortmund.de
Matthias Beckmann bis 27.4.
Kontur-Zeichnungen zur Struktur
und zu Details des Dortmunder U
aus wechselnden Perspektiven, die
der Berliner Künstler im letzten Jahr
angefertigt hat
zerlegt, mit anderen Stücken kombiniert
und zu wuchernden Objekten
zusammensetzt
DÜSSELDORF – Museum Kunstpalast
ESSEN – Museum Folkwang
www.smkp.de
www.museum-folkwang.de
Grosse Kunstausstellung NRW bis 9.3.
Die traditionelle, jurierte
Jahresausstellung mit Künstlern, die in
ganz verschiedenen Medien arbeiten
und unterschiedlichen Generationen
angehören
Karl Lagerfeld bis 11.5.
Eine Inszenierung mit Fotografie, Film,
Buchgestaltung, Zeichnung und Mode
als Überblick über das Gesamtwerk des
berühmten Modeschöpfers aus Paris
DÜSSELDORF – K20
www.kunstsammlung.de
www.muelheim-ruhr.de
August Macke bis 27.4.
Eine Ausstellung zum rheinischen
Expressionisten (1887-1914),
der der Künstlergruppe Blauer
Reiter verbunden war, aus dem
Bestand der Stiftung Ziegler
NEUSS – Langen Foundation
www.langenfoundation.de
J. Parker Valentine bis 29.6.
Deutschlandpremiere der 1980
geborenen Amerikanerin, die von der
Zeichnung ausgehend, Malereien und
Skulpturen, Fotografien und Filme
anfertigt
OBERHAUSEN – Ludwiggalerie
GLADBECK – Neue Galerie
www.ludwiggalerie.de
www.neue-galerie-gladbeck.de
Andy Warhol bis 18.5.
Der große Andy Warhol mit seinen
wichtigen Siebdrucken und LeinwandArbeiten, mit denen er die Pop
Art mitbegründete und definierte
Gerhard Richter bis 9.3.
Der weltberühmte Künstler, der mühelos
zwischen Realismus und Farbfeldmalerei
wechselt, mit einem Überblick über sein
grafisches Werk und seine Editionen
Doll vs. Havekost bis 4.4.
Tatjana Doll (geb. 1970) und Eberhard
Havekost (geb. 1967) mit neuen
Malereien, die ihre Bedeutung für
die zeitgenössische, gegenständliche
Malerei belegen
DÜSSELDORF – Kunsthalle
HAGEN – Emil Schumacher Museum
www.kunsthalle-duesseldorf.de
www.esmh.de
Marijke van Warmerdam bis 16.3.
Frühe und aktuelle Arbeiten der
multimedial tätigen, holländischen
Künstlerin, die vor allem mit ihren
kurzen, lapidaren Filmen bekannt wurde
Kricke und Schumacher bis 14.4.
Eine dialogische Präsentation mit
dem Bildhauer Kricke und dem Maler
Schumacher, deren Werke seit den
1950ern Linie und Raum thematisieren
DÜSSELDORF – NRW-Forum
HAGEN – Osthaus Museum
www.duesseldorfphotoweekend.de
www.osthausmuseum.de
Duane Michals bis 2.3.
Fotografien und fotografische
Sequenzen von 1958 bis 2013 des
wichtigen New Yorker Fotografen, der
sein eigenes Leben in den Mittelpunkt
seiner Arbeit stellt
Christian Rohlfs bis 4.5.
Das druckgrafische, zwischen 1908 und
1926 entstandene Werk von Rohlfs,
der ab 1901 und bis zu seinem Tod sein
Atelier im Museum Folkwang in Hagen
hatte
DUISBURG – Lehmbruck Museum
KÖLN – Museum für Angewandte Kunst
www.lehmbruckmuseum.de
www.makk.de
Mischa Kuball bis 11.5.
Fotografien von Immigranten aus 100
Ländern, die im Ruhrgebiet heimisch
geworden sind und die hier auch in
Tondokumenten zu Wort kommen
Typisch deutsch? bis 21.4.
Der in London lebende Designer und
Künstler Rolf Sachs visualisiert die
Attribute, die den Deutschen gemeinhin
als Eigenschaften zugeschrieben werden
DUISBURG – Museum DKM
KÖLN – Käthe Kollwitz Museum
www.museum-dkm.de
www.kollwitz.de www.kollwitz.de
Thomas Virnich bis 25.8.
Der 1957 geborene, ehemalige
documenta-Teilnehmer, der Fundstücke
Emil Orlik bis 27.4.
Der deutsch-böhmische Künstler
(1870-1932) mit seinen v.a. von Reisen,
REMAGEN – Museum Rolandseck
www.arpmuseum.org
Rendez-vous des amis bis 1.6.
Die in Teilen neu konzipierte
Sammlungspräsentation mit Hans Arp
und Sophie Taeuber-Arp im Dialog mit
ihrem Künstlerfreund Alexej Jawlensky
WUPPERTAL – Neuer Kunstverein
www.neuer-kunstverein-wuppertal.de
Christian Schreckenberger 8.3.-6.4.
Eine Installation des Düsseldorfer
Bildhauers, die mit minimalen Mitteln
ein ungelöstes Rätsel schafft und dabei
Alltägliches beleuchtet
WUPPERTAL – Kunsthalle Barmen
www.von-der-heydt-kunsthalle.de
Sabine Moritz 9.3.-29.6.
Die Kölner Malerin und Zeichnerin mit
ihren atmosphärisch dichten Malereien,
die mit Helikoptern oder Blumen,
Ahnungen und kollektive Vorstellungen
initiieren
Empfehlungen von Thomas Hirsch
bildet
Verlagssonderveröffentlichung
„Die neue Generation scheut den Arbeitsplatzwechsel nicht“, Foto: Irma Flesch
Gebildet heißt flexibel
Weiterbildung fördert auch neue Arbeitszeitmodelle
Der Zynismus des Wirtschaftslebens hat wohl erst dann ein Ende, wenn
Kinder und pflegebedürftige Verwandte endlich in die Arbeitszeitplanung
mit einfließen können. Nur mit Weiterbildungsmaßnahmen können sich
Arbeitnehmer den Vorsprung verschaffen, der nötig ist, um im Zweifelsfall
flexible Arbeitszeiten und auch –orte anzumahnen oder, wenn es nicht
anders geht, schnell das Unternehmen zu wechseln. Wohl dem, der Krisenfälle schon einmal durchgespielt hat und sich mit Zusatzqualifikationen
und Kontaktpflege gezielt bei Konkurrenten ins Gespräch bringen kann. Die
neue Generation Y, vor der es einigen Personalchefs mit altertümlichen Ansichten immer mehr graut, scheut nicht mehr den Arbeitsplatzwechsel, und
stellt das Privatleben wie selbstverständlich über den Job. Um die neuen
klugen Köpfe dieser Generation für sich zu gewinnen, müssen Personaler
umdenken und möglichst früh beim Einstellungsgespräch auf die Leistungen und Freiräume des Unternehmens verweisen. Das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie lancierte Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung stellt unter www.kompetenzzentrum-fachkraeftesicherung.de
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methodischen Experimentation. Nächste Vorträge: Die Konzentration auf den
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Handwerkswirtschaft Köln/Bonn. Eine zentrale Anlaufstelle für Existenzgründer ist der Startercenter NRW. Die Handwerkskammer verfügt über drei Bildungszentren. Diverse Fördermöglichkeiten werden angeboten. Einmal monatlich findet ein Existenzgründerseminar statt.
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Kölner Inst
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Berufsbegleitende
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Bühne
SCHAUSPIEL – DEPOT 1
21., 22., 25., 28.3. 19.30 Uhr
Die fünfte Jahreszeit
keine Karten mehr. Stimmt nämlich
nicht. Zumindest nicht für eine erkleckliche Anzahl von Veranstaltungen. Und
zwar keineswegs die uninteressantesten.
Vielmehr sind es gerade die anspruchsvollen Lesungen und Gespräche, für die
es noch Tickets gibt. Viele von ihnen sind
in unserem Literaturkalender aufgeführt.
Unabhängig davon gibt es die lit.kid.Cologne, die jede Menge Lesungen für Kinder
anbietet – zu moderaten Eintrittspreisen.
Möglich gemacht durch die 5000 Euro,
mit der der Kölner Kulturpreis dotiert ist.
Noch etwas: Die Vorverkaufspreise verstehen sich als Endpreise – bezahlen Sie
keinesfalls mehr, als auf dem Ticket steht.
Infos: www.litcologne.de, Tel. 0221 2801
GLORIA
Mi 5.3. 20 Uhr
Midlake
SENFTÖPFCHEN
Vier Alben, fünf EPs, acht Singles und ein
Ende ist bisher nicht abzusehen. Mit alternativem Rock, der vor allem auf dem
letzten Album einen stark psychodelischmelancholischen Touch besitzt, begeistert die texanische Band ihre Fans bereits
seit 1999. Durchschlagenden Erfolg hatten die sechs Musiker mit ihrem Album
„Van Occupanther“ im Jahre 2006, womit sie nicht nur musikalisch die Siebzigerjahre zurückbrachten, sondern auch
ihren Erfolg auf europäischem Boden
sicherten. Nun sind sie erneut auf Tournee, im Gepäck das 2010 veröffentlichte
Album „The Courage of Others“ sowie
viele weitere Leckerbissen aus der langjährigen Bandgeschichte.
Infos: 0221 66 06 30
Mi 12.3. 20.15 Uhr
Nils Heinrich
LIVE MUSIC HALL
Ein neuer Coup vom Schauspielchef Stefan Bachmann: Rainald Grebe bittet zum
Kehraus. Der in und um Köln aufgewachsene Ausnahme-Unterhalter hat sich und
der Domstadt ein Stück zum Karneval geschrieben. Grebe und sein Ensemble werden den ganzen „Alaaf“-Hokuspokus hochleben und dann umso tiefer fallen lassen.
Infos: 0221 284 00
Geboren in der DDR, aufgewachsen unter
Birne – Nils Heinrich kann den Alltag der
Gegenwart folglich auf den Punkt bringen
wie kein zweiter. Sein mit Raps und Hits
gestricktes Musikkabarett ist voller Überraschungen, einmaliger Bonmots und bitterböser Wendungen.
Infos: 0258 10 58
Literatur
LIT.COLOGNE
Mi 12.3.– Sa 22.3.
Das 14. Mal
Ein häufig geäußertes Vorurteil: Es gibt
Musik
DEUTSCHLANDFUNK UND MEHR
Do 3.4. bis So 6.4.
1914 – 2014 Junge Wilde +
Ein europäisches Jahrhundert
8.3. 18.30
Knorkator
Wie reflektieren zeitgenössische Künste die
fortwährende Modernisierung von Alltag,
Arbeit und Militär? Das Forum neuer Musik
2014 versammelt vom 3.4. bis 6.4. Avantgardemusik, Film und Bildende Kunst und
unternimmt Tiefenbohrungen in die vergangenen 100 Jahre. In zehn exklusiven Konzerten und Veranstaltungen thematisieren
und befragen junge Akteure Zusammenhänge von Krieg, Fortschritt, Männlichkeit,
Kunst – damals und jetzt. Der Großteil der
Veranstaltungen findet in den Räumlichkeiten des Deutschlandfunks statt. Eines der
Konzerte veranstaltet das belgische „Nadar
Ensemble“. Unter dem Motto „Zeitgeist“
thematisieren sie die Eignung digitaler
Technologie für Unterhaltung und Krieg.
Infos: www.deutschlandradio.de
„Zeitgeist“ – Nadar Ensemble
Fr 4.4. 20 Uhr
choices verlost 5x2 Karten. E-Mail
bis 23.3. an [email protected],
Kennwort: „Zeitgeist“
Man sagt, die Grenze zwischen Genie und
Wahnsinn sei eine dünne Linie. Dies trifft
eindeutig auf die fünf Kerle aus Berlin
zu. Knorkator sind auf ihrem Gebiet ein
absolutes Unikat: Eingängiger Hardrock
trifft hier auf eine ordentliche Portion
Sarkasmus, Comedy und Irrsinn. Auf den
Konzerten werden schon mal Fans mit
Schaumstoffknüppeln verprügelt, mit geschredderten Obst beworfen oder Sänger
Stumpen läuft in einer riesigen Hamsterkugel übers Publikum hinweg. 20 Jahre
Bühnenerfahrung und geschlagene 700
Konzerte haben die Jungs bereits hinter
sich. Jetzt sind sie wieder auf Tour mit
ihrem neuen Album „We Want Mohr“ und
versprechen bestes Entertainment.
fest, das seit 2009 dem UNESCO-Weltkulturerbe zugerechnet wird. Im Balkan,
im Kaukasus, in Zentralasien, im Nahen
Osten und in der Schwarzmeerregion
wird das Fest seit mehr als 3000 Jahren
zelebriert. Einen kleinen Eindruck davon
gibt es im März in Köln. Fünf verschiedene Bands spielen und präsentieren die
Musik, die den Frühling begrüßen soll.
Eine der Künstlerinnen ist Anna Déinyan, sie wird die Zuschauer mit armenischer Folklore begeistern. Ukrainische,
deutsch-türkische und traditionelle kurdische Klänge stehen ebenfalls auf dem
Programm und sorgen für eine Stimmung, mit der man die ersten frühlingshaften Momente würdig begrüßen darf.
Infos: 0221 38 44 63
LUXOR
So 30.3. 20 Uhr
We Are Scientists
Foto: Dan Monick
Ein bisschen verrückt und kreativ-eigenwillig, aber mit einem wunderbaren Gespür für Musik und deren Wirkung. Dass
die New Yorker Band „We are Scientists“
mit diesem Konzept Erfolge feiert, zeigen
sie mit ihrem neuesten, fünften Album,
mit dem sie in Kürze auf Europatournee gehen werden. Die Verbindung von
Post-Punk mit Popmusik, gemixt mit
Stilrichtungen eines David Bowie, Velvet Underground oder Fleetwood Mac,
katapultierte sie mehrmals in die Charts
und überzeugte die Kritiker. Innovativ
und doch ein Genuss für Jedermann –
der Plan der Indie-Rock-Band geht auf.
Spaß machen die leicht eigenwilligen
und schrägen New Yorker auf jeden Fall.
Info: 0221 92 44 60
STADTGARTEN
Fr 21.3. 19.30 Uhr
Blaudzun
LUTHERKIRCHE SÜDSTADT
Sa 22.3. 19 Uhr
Frühling der Kulturen
Foto: Eberhard Weible (Sängerin Marianna
Sadovska)
Der 21. März steht für den Beginn des
Frühlings: Alles erwacht, neues Leben
beginnt. Grund genug für viele Regionen,
diesen Tag mit einem Fest zu begehen.
„Nouruz“ heißt das persische Frühlings-
54
Foto: IAMKAT
Seinen Namen stibitzte er von einem dänischen Radsportler, aufgewachsen ist
er mit Johnny Cash und Bob Dylan und
seine ersten Stimmaufnahmen machte
er noch auf einem Kassettenrekorder.
Blaudzun, alias Johannes Sigmond, liebt
und lebt für die Musik und speziell für
den Folk. Blaudzuns Interpretationen machen Spaß, enthalten sie doch Einflüsse
aus den unterschiedlichsten Musikrichtungen. Spanische Folklore gehört ebenso
dazu wie Balkan-Beats oder musikalische
Einflüsse der Beatles. Folk-Musik aus den
Niederlanden, die so gar nicht niederländisch, sondern eher weltoffen und innovativ klingt.
Infos: 0221 952 99 40
Auswahl
UNDERGROUND
So 9.3. 20 Uhr
Harmful
culture club
sichtbaren und Immateriellen, etwa indem
er mit Wasser und seinen Spuren arbeitet
und dazu Performances durchführt. Der
Entstehungsprozess bleibt den gewellten,
dadurch fast skulpturalen Blättern eingeschrieben, fast nichts ist eben doch etwas.
Am 30. März ist Bruno Jakob mit einer Performance im KOLUMBA.
Infos: 0221 933 19 30
MAKK
bis 21.4., Di-So 11-17 Uhr
Rolf Sachs – Typisch deutsch?
Auch das gibt es manchmal: Die „Farewell
Tour” einer Band, die andere Pläne verfolgen und zukünftig an neuen Projekten arbeiten will. Doch man verschwindet nicht,
ohne „Tschüss“ zu sagen und so gehen die
drei Harmful-Musiker Aren, Chris und Nico
auf Tour, um sich von ihren Fans zu verabschieden. Zurück lassen sie insgesamt neun
Alben, die sie während ihrer fast zwanzigjährigen Bandkarriere aufnahmen sowie
die Ehre, als deutsche Noise-Rock-Institution zu gelten. Die beste Gelegenheit, das
Trio ein letztes Mal in der Anfangsbesetzung zu sehen.
Infos: 0221 54 23 26
Kunst
KOLUMBA
bis 5.5., Mi-Mo 12-17 Uhr
Bruno Jakob
Der 1954 in der Schweiz geborene, seit
drei Jahrzehnten in New York lebende
Bruno Jakob ist ein Maler ohne die „konventionellen“ Mittel der Malerei. Seine
Kunst ereignet sich an der Grenze zum Un-
MUSEUM LUDWIG
bis 13.7., Di-So 10-18 Uhr
Oscar Tuazon
Mit seinen sperrigen, mithin sinnlos
erscheinenden architektonischen Konstruktionen aus gewöhnlichen robusten
Baumaterialien, nimmt der 1975 geborene Oscar Tuazon genaue Vermessungen
der jeweiligen räumlichen Umgebung im
Verhältnis zum Besucher vor. Mitunter
sind seine Arbeiten, die sich zwischen
Skulptur und Installation verhalten, zu
betreten, und dann erinnern sie erst
recht an die jüngere Kunstgeschichte mit
der Minimal Art und der Land Art. Spröde
und sehenswert!
Infos: 0221 221 261 65
WALLRAF-RICHARTZ-MUSEUM
bis 4.5., Di-So 10-18, Do 10-21 Uhr
Giulio Cesare Bedeschini
Rolf Sachs, 2013 © Foto: Byron Slater
Rolf Sachs, der als deutschsprachiger, in
Frankreich und der Schweiz aufgewachsener Designer heute in London lebt und
dadurch einen distanzierten Blick auf die
deutsche Gesellschaft besitzt, geht den
Klischees unserer Kultur und Charaktereigenschaften nach und hinterfragt ihren
Wahrheitsgehalt. Dazu verdichtet er einzelne Begriffe in plastischen Bildern, die
aus alltäglichen Gegenständen entwickelt
sind und sich etwa rein durch die Materialität und die Form der Präsentation von
diesen unterscheiden.
Infos: 0221 221 267 14
präsentiert: Kabarett
RAINER PAUSE
„Unter der Erde liegt unsere Zukunft
begraben.“ Als Bestatter nähert sich
Pauses Alter Ego Fritz Litzmann dem
Tod und seinen Begleiterscheinungen.
Ein großartig gespieltes und konzipiertes
Kabarettsolo, das sich mit Herz und Hirn
über die letzten Tage hermacht – und da
anfängt, wo der Kleinkleckerkram vieler
Kabarett- und Comedykollegen aufhört.
Pantheon Bonn,
Bundeskanzlerplatz.
Karten: 0228 21 25 21
G.C. Bedeschini, Himmelfahrt Mariens, um 1614,
Feder und braune Tusche © Wallraf-RichartzMuseum & Fondation Corboud
Das Wallraf-Richartz-Museum hebt einen
Schatz aus seiner Sammlung, ergänzt um
Leihgaben aus Paris, München und Düsseldorf. Seine Herkunft weist auf die Kölner Jesuiten-Sammlung: Vorgestellt wird
der hierzulande weitgehend unbekannte,
noch nie umfassend ausgestellte Meister
der Abruzzen, Giulio Cesare Bedeschini
(1582-1627). Er realisierte seine Zeichnungen u.a. mittels Ausschneidungen
und Überklebungen – ein Verfahren, das
heute gängig ist, aber damals ungewöhnlich und modern war.
Infos: 0221 22 12 11 19
ZUSAMMENGESTELLT VON: SANJE
GAUTAM, THOMAS HIRSCH, MARIANNE
KOLARIK, ANNA LENKEWITZ, JULES LUX
Veranstalter-Infos an:
[email protected]
choices verlost 3x2 Karten.
E-Mail bis 23.3. an [email protected],
Kennwort: „Pause“
Sa 29.3. 20 Uhr
IMPRESSUM
Herausgeber: choices Verlag
Joachim Berndt, Büro Köln
Maastrichter Str. 6-8, 50672 Köln
Tel. 0221-27252-60, Fax: -88
E-Mail: [email protected]
www.choices.de
Redaktion: Maxi Braun (v.i.S.d.P.), Christian
Meyer, Jon Witte
Neue Berufe – Gute Chancen
Heilpraktiker/in
Psychotherapie
Gesundheitsberater/in
Psychologische/r
Berater/in
Ernährungsberater/in
Entspannungstrainer/in
Fitness- und
Wellnesstrainer/in
Erziehungs- und
Entwicklungsberater/in
Staatlich zugelassene Fernlehrgänge mit
Wochenendseminaren in vielen Städten.
Mitarbeit an dieser Ausgabe:
Frank Brenner, Lutz Debus, Hartmut Ernst,
Sanje Gautam, Rolf-Rüdiger Hamacher,
Thomas Hirsch, Marianne Kolarik, Bernhard
Krebs, Anna Lenkewitz, Thomas Linden, Jules
Lux, Christian Meyer, Anne Nüme, Sandra
Nuy, Peter Ortmann, Romy Weimann, HansChristoph Zimmermann
Projektleitung: Rüdiger Schmidt-Sodingen
Grafik:
Amélie Kai, Dominik Empl, Wilhelm Schmidt
Anzeigenverwaltung: BERNDT MEDIA
Joachim Berndt
Dr.-C.-Otto-Str. 196, 44879 Bochum
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25. Jhg. | März 2014
EMMA THOMPSON
IST P.L. TRAVERS
TOM HANKS
IST WALT DISNEY
SAVING MR. BANKS
www.saving-mr-banks.de
ab 6.3. im Kino