Untitled - Integrierte Psychiatrie Winterthur
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Untitled - Integrierte Psychiatrie Winterthur
Impressum Herausgeberin Redaktion Visuelles Konzept und Layout ipw Integrierte Psychiatrie Winterthur Dr. med. Toni Berthel, Christine Gäumann, Susanne Gimmi, Peter Roth formerei gmbh Felicitas Högger, Katja Beyer Fotos Niklaus Spoerri, Fotoarchiv ipw Korrektorat Textarbeit, Sonja Brunschwiler Druck und Ausrüstung Bühler Druck AG 1 Noch näher an die Patientinnen und Patienten! 4 Innovativ dank gutem Personal 5 Schizophrenie: Behandlung zwischen Theorie und Praxis 7 Was ist eine Schizophrenie? 8 Die Stimmen sind «freundlicher» geworden 11 Psychiatrische und soziale Betreuung im GEZ 12 Weitere Elemente einer modernen psychiatrischen Behandlung 15 Früherkennung und Früherfassung von Psychosen 16 Die Angehörigen nicht vergessen 19 Stigma Schizophrenie 20 Streiflichter 2007 22 Kennzahlen 2007 24 Betriebsrechnung 2007 26 Personalstatistik 2007 27 Leitende Mitarbeitende 28 Geschäftsleitung ipw 30 Organigramm 31 Noch näher an die Patientinnen und Patienten! 4 Der neuste Bericht über den Gesundheitszustand der Zürcher Bevölkerung zeigt, dass sich die psychische Ausgeglichenheit bei der Zürcherinnen und Zürchern im Vergleich zu früheren Jahren verbessert hat. Trotzdem wird jede zweite Person im Kanton Zürich im Laufe ihres Lebens mit ernsthaften psychischen Problemen konfrontiert. Bereits 40 Prozent der Menschen, die eine Invalidenrente beziehen, leiden an einer psychischen Beeinträchtigung. In der Region Winterthur hat die ipw mit ihrem Modell der integrierten und vernetzten psychiatrischen Versorgung viel für die Gesundheitsförderung geleistet. Die einzelnen Angebote sind nahe bei den Patientinnen und Patienten – nicht nur örtlich, sondern auch im übertragenen Sinn. Die Behandlungen sind spezifisch auf die Bedürfnisse der Betroffenen ausgerichtet. Interdisziplinäre Teams betreuen die Patientinnen und Patienten zunehmend «aus einer Hand». Dies ermöglicht einen raschen Informationsaustausch unter allen Involvierten. Mit der Adoleszentenstation, die im vergangenen Dezember in Betrieb genommen wurde, kann die ipw zudem nun auch den speziellen Anliegen von Jugendlichen Rechnung tragen. Doch es gilt, noch näher und gezielter an die Patientinnen und Patienten heranzugehen: zum Beispiel durch die aufsuchende ambulante Hilfe oder eine verbesserte Früherkennung psychischer Störungen. Erfreulicherweise wird bereits an entsprechenden Konzepten gearbeitet. Gesundheitsförderung nimmt die ipw nicht nur für ihre Patienten ernst, sondern auch für ihre Mitarbeitenden: Mit dem Programm «Bewegung, Ernährung und Entspannung» schafft sie die Rahmenbedingungen, damit alle am Arbeitsplatz gesund bleiben. Darüber freue ich mich. Ich wünsche der ipw weiterhin viel Erfolg bei ihrer anspruchsvollen Aufgabe, zur psychischen Gesundheit der Einwohner in der Region Winterthur beizutragen. Allen Beteiligten ein herzliches Dankeschön und meinen Respekt für diese nicht immer einfache Arbeit. Regierungsrat Dr. Thomas Heiniger, Gesundheitsdirektor des Kantons Zürich Innovativ dank gutem Personal Im Mittelpunkt des Jahres 2007 standen die Vorbereitungen und Inbetriebnahme der Adoleszentenstation in der Klinik Schlosstal. Dieses Angebot mit zwölf Betten ist auf die Behandlung von 14- bis 18-jährigen psychisch erkrankten Jugendlichen aus dem ganzen Kanton Zürich ausgerichtet. Mitte Dezember nahm die Station ihren Betrieb auf. Damit können Kapazitätsengpässe beseitigt und die Platzierung von psychisch kranken Jugendlichen auf Stationen der Erwachsenenpsychiatrie verhindert werden. Die Geschäftsleitung ipw und die Mitglieder der Bereichsleitungen befassten sich intensiv mit der Erarbeitung der ipw-Strategie für die Jahre 2009 bis 2012. Vieles haben wir in unserer Geschichte bereits angepackt und umgesetzt. Nichtsdestotrotz gilt es, die zukünftige Entwicklung der Angebote rechtzeitig zu diskutieren, die Planung an die Hand zu nehmen und vor allem den Grundgedanken des Psychiatriekonzeptes «Ambulant vor stationär» zu realisieren. Ein Produkt dieser Planung ist die Neugestaltung des Gemeindepsychiatrischen Zentrums (GEZ) an der Rudolfstrasse. Mit einem Tag der offenen Tür präsentierte es der Öffentlichkeit im vergangenen November sein neu differenziertes Angebot mit Ambulatorium, Akuttagesklinik, Case Management und einem diagnosebezogenen, vielfältigen Gruppenangebot. Mit dem Standort direkt beim Hauptbahnhof Winterthur erfüllt das GEZ die Forderung nach Patienten- und Gemeindenähe auf beispielhafte Weise. Von vielen Aussenstehenden wird die ipw als innovativer Betrieb wahrgenommen. Diese positive Fremdbeurteilung freut uns sehr. Das Prädikat fällt uns wohl deshalb zu, weil unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht nur täglich mit vollem Einsatz die Patientinnen und Patienten behandeln, sondern auch an der Weiterentwicklung der ipw mitarbeiten und sich nebenher laufend fort- und weiterbilden. Herzlichen Dank, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, für dieses grosse Engagement! Ein wichtiges Anliegen ist mir auch der Dank an die Partnerinnen und Partner im Psychiatrienetzwerk. Die gute, konstruktive Zusammenarbeit ist eine zwingende Voraussetzung für das Gestalten und Leben einer integrierten Psychiatrie. Peter Roth, Verwaltungsdirektor ipw 5 6 Schizophrenie: Behandlung zwischen Theorie und Praxis Der Prüfstein jeder Psychiatrieversorgung sind die schi- Angebotes hinaus die praktische Anwendung für und mit zophrenen Erkrankungen. Sie sind d i e psychiatrische dem Patienten sichergestellt sein. Hier vor allem beginnen Krankheitsform schlechthin und beschäftigen nicht nur Kunst und Erfolg der Schizophrenieversorgung. Mediziner, Therapeuten, Pflegefachleute und Sozialarbeiter. Auch Sozialwissenschaften und die Philosophie befas- In der Praxis verstecken sich Knacknüsse in jedem Be- sen sich mit den Schizophrenien, ebenso die Jurisprudenz, handlungselement, Setting und Programm für Schizo- der Gesetzgeber, das Gemeinwesen und die Kunst. Sogar phreniekranke: Wie informiert man die Öffentlichkeit über die Psychiatriegeschichte wird anhand der Entwicklung Krankheit und Behandlungsangebot, ohne abzuschrecken? von Verständnis und Umgang mit den Schizophrenien ge- Wie erreicht man Betroffene rechtzeitig oder gar früh- schrieben, obwohl die Psychiatriediagnostik über 100 wei- zeitig? Wie überwindet man abgründiges psychotisches tere psychiatrische Krankheitsformen zählt. Trotz vielen Misstrauen und schafft tragendes Vertrauen für eine län- Fortschritts, seit die Schizophrenien vor 150 Jahren wissen- gerfristige Zusammenarbeit? Wie vereint man je nach schaftlich definiert worden sind, steht der grosse Durch- Krankheitszustand die Bedürfnisse nach Unabhängig- bruch in Form von grundlegenden Erkenntnissen sowie keit, Selbstermächtigung, Fürsorglichkeit, Zwangsmass- bei der Vorbeugung und Behandlung der Krankheit noch nahmen oder Bevormundung? Wie unterstützt, gewinnt immer aus. Noch immer sind genetische, molekulare und oder fordert man Angehörige, Arbeitgeber und Ämter? hirnfunktionale Faktoren der Schizophrenien wenig klar; Wie weit lässt man Rückzugstendenzen, Passivität oder noch immer auch psychologische, interpersonelle und so- exzentrische Lebenswelten zu? ziale Aspekte ihrer Entwicklung. Und nirgendwo winkt ein historischer Sieg in der Krankheitsbekämpfung wie einst- Weniger Akuthospitalisationen und mals mit der Antibiotikabehandlung bei der Progressiven Zwangseinweisungen Paralyse oder mit einer immer wahrscheinlicher werdenden In der Anstaltsära liess man schwer und chronisch Er- Immunotherapie bei der Alzheimer Demenz. krankte in den Betten der Kliniken ein abgesondertes Dasein fristen. In der sozialpsychiatrischen Ära der letzten Die Kunst der erfolgreichen Versorgung 50 Jahre, unterstützt von wirksamen Medikamenten und Im State of the art der heutigen Schizophrenieversorgung neuen Sozialwerken, suchte man Gesundungswege in ist gleichwohl ein immenses Wissen summiert. Die Orga- und mit dem Lebensumfeld im Gemeinwesen und baute nisation, Ausführung und Qualitätssicherung zeitgemässer Ambulatorien und Tageskliniken auf. Heute setzt man mit Schizophrenieversorgung ist zu einem hochanspruchs- neuen Mitteln einer integrierten Versorgung zudem auf vollen komplexen Systemprozess geworden. Im Zentrum Früherkennung, kurze flexible Interventionen aller Art und steht hierbei der schizophren erkrankte Mensch mit seiner nachhaltige Trainings im Normalumfeld. Die ipw konnte Biografie, seinem Lebensumfeld und seiner Krankheits- damit gemeinsam mit allen Akteuren der Psychiatriever- verarbeitung – getragen von interdisziplinärer Teamarbeit, sorgung die Zusammenarbeit mit schizophren erkrankten vielfältiger Vernetzung ins Gemeinwesen und ethisch-men- Patienten und ihren Angehörigen wesentlich verbessern: schenrechtlichen Positionen. Drei Ebenen im Prozess der Akuthospitalisationen sind weniger häufig und von kürze- Versorgung sind zu unterscheiden: Erstens müssen die ak- rer Dauer, Zwangseinweisungen rückläufig, die Patienten tuellen pharmakologischen, psychologischen, therapeu- sind zufriedener. Dies alles sind klare Hinweise auf bes- tischen und sozialen Verfahren auf ihre Wirksamkeit ge- sere Gesundheit, Wohlbefinden und Lebensqualität. prüft und verfügbar sein. Zweitens bedarf es einer Reihe unterschiedlicher Settings und Programme, je nachdem, Anhand der Diagnose Schizophrenie gibt der vorliegende ob sich der Patient in beginnendem, akutem, chronischem Jahresbericht Einblick in wichtige Elemente der moder- oder stabilisiertem Zustand einer aktiven schizophrenen nen Psychiatrieversorgung. Erkrankung befindet. Drittens muss über das blosse Bereitstellen eines integralen schizophreniespezifischen Dr. med. Andreas Andreae, Ärztlicher Direktor (Bild) 7 Was ist eine Schizophrenie? 8 Die Schizophrenie ist eine der gewichtigsten psychiat- den. Unter dem Einfluss bestimmter Drogen oder sehr rischen Erkrankungen. Es handelt sich dabei um eine psy- schweren Erlebnissen kann jeder Mensch psychotisch chische Störung, bei der Denken, Fühlen und Wahrneh- werden. Bei an Schizophrenie erkrankten Menschen ist mung zeitweise stark beeinträchtigt sind. Die Ursachen die Verletzlichkeit, das heisst die Neigung wesentlich stär- sind bis heute nicht abschliessend geklärt. Wahrschein- ker, psychotisch zu werden. Die Krankheit tritt bei Frauen lich beeinflussen verschiedene biopsychosoziale Faktoren und Männern gleich häufig auf. Einer von 100 Menschen die Entstehung und den Verlauf der Erkrankung. Die Schi- erleidet im Laufe seines Lebens mindestens einen schi- zophrenie ist keine Erbkrankheit, kommt aber dennoch zophrenen Schub. Der erste Krankheitsschub beginnt ty- familiär gehäuft vor. Auch haben verschiedene Faktoren pischerweise zwischen Pubertät und 30. Lebensjahr. Bei während der Schwangerschaft einen Einfluss. Frauen beginnt die erste schizophrene Episode in der Regel etwa drei Jahre später als bei Männern. Spätschizo- Während eines Krankheitsschubes ist der Betroffene psy- phrenien – erster Schub nach dem 40. Lebensjahr – tre- chotisch. Das heisst, sein Denken verändert sich. Dies be- ten hauptsächlich bei Frauen auf. Die Krankheitsverläufe trifft die Art des Denkens, das zum Beispiel beschleunigt, sind sehr unterschiedlich. Einige erleben nur eine kurze sprunghaft oder zerfahren ist. Zerfahren meint, dass ein Phase, die endet ohne Restsymptome zu hinterlassen. Gedanke für andere überhaupt nicht mehr verständlich Andere haben über Jahre hinweg schleichende Verläufe, ist. Auch der Inhalt des Denkens kann sich verändern. Oft verbunden mit kognitiven Einbussen und einer deutlichen finden sich Wahngedanken. Ein Wahn ist eine nicht dis- Senkung des sozialen Funktionsniveaus. Im Verlauf kön- kutierbare, kulturell nicht begründbare innere Überzeu- nen weitere Symptome hinzukommen: Antriebsmangel, gung des Betroffenen; der Verfolgungswahn ist dabei der sozialer Rückzug, Verarmung der Gefühlswelt und Inte- bekannteste. In der Psychose kommen auch Halluzinati- resselosigkeit. Diese so genannten Negativsymptome onen vor: Die Betroffenen hören zum Beispiel Stimmen, sind weniger gut therapierbar und stellen ein wesent- die einfach das Verhalten kommentieren, sich teilwei- liches Problem in der Behandlung dar. se beleidigend äussern oder sogar Befehle geben. Aber auch die anderen Sinne können betroffen sein: Dinge und Menschen werden gesehen, die nicht da sind, man riecht Dr. med. Benjamin Dubno, Oberarzt Akutstationen und unangenehme Düfte oder nimmt Empfindungen auf der Depressions- und Angststation Haut oder im Körper wahr. Psychotisch werden kann jeder Mensch Oft fühlen sich Schizophrene auch von aussen beeinflusst oder gesteuert. Sie erleben sich und die Umwelt bisweilen verändert und glauben sich als Teil von einem Spiel oder Theater, bei dem alle Menschen um sie herum gemeinsam etwas vorgeben. Für die Betroffenen sind alle diese Symptome real. Es fehlt ihnen ein Krankheitsbewusstsein, was die Behandlung sehr schwierig machen kann. Man stelle sich vor, jemand ist überzeugt davon, der CIA wolle ihn vergiften, und dann geben ihm fremde Menschen Medikamente ab, statt ihn zu beschützen. Vergleichbar mit der Psychose ist das Erleben im Traum, wo ebenfalls seltsame bis absurde Ereignisse stattfinden, die aber während des Träumens real empfunden wer- 9 10 Die Stimmen sind «freundlicher» geworden Annette Klein ist Mitte 30, von Beruf kaufmännische An- Wochen zu einer Untersuchung und zum Gespräch mit gestellte*. Vor Jahren wurde bei ihr eine Schizophrenie dem behandelnden Oberarzt in der Klinik Schlosstal. diagnostiziert. In einem Gespräch erzählte sie über ihre Krankheit und darüber, wie es ihr heute geht. Inzwischen höre ich die Stimmen nur noch selten, da ich Medikamente bekomme, die sie unterdrücken. Die Auf- «Das erste Mal hörte ich die Stimmen in meinem Kopf forderungen zum Suizid bleiben aus, die Stimmen sind während der Arbeit. Ich hatte einen guten Job bei einer «freundlicher» geworden. Tagsüber sind sie praktisch Versicherung. Ich habe das damals aber nicht besonders ganz verschwunden. Nachts tauchen aber Stimmen und ernst genommen. Doch dann hörte ich die Stimmen im- Bilder noch phasenweise auf. Kürzlich hat sich mir ei- mer öfter: in meiner Freizeit, während der Ferien, Tag und ne «Person» sogar vorgestellt, seither habe ich keine Nacht. Später kamen auch Bilder dazu. Das heisst, ich Angst mehr vor ihr. Ich versuche nun, die Halluzinati- hatte auch optische Halluzinationen. Ich sah Menschen, onen einfach als so etwas wie mein «Private TV» anzu- bekannte Gesichter, die zu mir sprachen. Es wurde im- sehen. Das hilft. mer schlimmer, und das alles machte mir grosse Angst. So, dass ich schliesslich zu trinken begann. Ansonsten Die Hilfe ist vorhanden habe ich sehr lange nichts unternommen. Heute geht es mir soweit gut. Trotzdem: Meinen Job habe ich verloren. Ich bin zu 100 Prozent invalid geschrie- Erst nach Jahren ging ich endlich zum Hausarzt. Der ben. An eine geregelte Arbeit ist momentan wohl nicht zu Arzt hat mich dann in die Klinik Schlosstal eingewiesen. denken. Letztes Jahr habe ich in einer Institution für Er- Erst war ich skeptisch. Bald war ich jedoch froh, dort zu werbsbeeinträchtigte halbtags während zweier Monate sein. Vor allem die Medikamente haben rasch gewirkt. gearbeitet. Aber dann sind die Stimmen plötzlich wieder Aber auch die Einzelgespräche mit dem Oberarzt haben gekommen; irgendwie durch das Arbeiten, ich weiss es sehr geholfen. Insgesamt war ich knapp vier Wochen in nicht. Deshalb habe ich wieder aufgehört. Ich würde je- der Klinik stationiert. Ich fühlte mich aufgehoben und vor dem, der Anzeichen einer Schizophrenie feststellt, ra- allem nicht mehr so allein und abgeschottet mit meiner ten, sich sofort in Behandlung zu begeben. Auf jeden Fall Krankheit. nicht so lange zu warten wie ich und vor allem, die Sache ernst zu nehmen. «Private TV» Die Stimmen machen furchtbar müde. Es ist, als ob man Ich lebe mit meiner Schwester und mit meiner Katze zu- dauernd träumt, einfach im Wachzustand. Eine Zeit lang sammen. Meistens gehe ich in die «Dunschtig-Gruppä», waren die Stimmen extrem penetrant; sie wollten mich das ist ein Freizeitangebot für Menschen mit einer psy- regelrecht in den Selbstmord treiben. Sie sagten, ich solle chischen Beeinträchtigung, das von einer Fachperson ge- mir doch endlich die Pulsadern aufschneiden. Immer wie- leitet wird. Wir gehen wandern oder unternehmen sonst der. Schlimme Sachen. Ich musste richtiggehend dagegen etwas miteinander. Weitere Hilfen habe ich bis anhin nicht ankämpfen, damit ich die «Befehle» nicht tatsächlich be- in Anspruch genommen. Ich denke aber, das Angebot in folgte. Das Ganze fühlte sich so unglaublich real an. Winterthur ist sehr gut und ausreichend. Beklagen kann ich mich nicht. Die Hilfe, die ich brauche, ist eigentlich Nach der stationären Behandlung schlug man mir vor, vorhanden.» mich in eine Tagesklinik zu begeben. Nachdem ich mich zu dieser Klinik erkundigt hatte, ging ich für zwei Tage versuchsweise dahin. Das hat mir aber nicht zugesagt. Ich möchte jetzt mal sagen: Dafür geht es mir zu gut. Es ist mir zum Glück möglich, meinen Tag selber zu strukturieren. Bis heute gehe ich aber regelmässig alle zwei * Name von der Redaktion geändert. Das Gespräch führte Susanne Gimmi 11 Psychiatrische und soziale Betreuung im GEZ 12 Die psychiatrisch-psychotherapeutische Versorgung von Menschen mit Erkrankungen aus dem schizophrenen Formenkreis ist eine der Kernaufgaben des Gemeindepsychiatrischen Zentrums GEZ. Die zentrale Lage direkt hinter dem Bahnhof von Winterthur ist eine optimale Voraussetzung für eine niederschwellige Betreuung unserer Klienten. Das GEZ beherbergt unter seinem Das Ambulatorium Dach das sozialpsychiatrische Ambulatorium, die Akut- Für unsere psychoseerfahrenen Patienten ist das Am- tagesklinik, das Case Management und ein breit gefä- bulatorium das Rückgrat und die Basisplattform ihrer chertes, ambulant zugängliches Gruppenangebot. psychiatrischen Betreuung. Eine sich immer schneller verändernde Umwelt stellt für die Betroffenen eine besondere Herausforderung dar, und sie haben grosse Schwierigkeiten, im Alltag damit zurecht zu kommen. Für sie ist es daher besonders wichtig, dass wir ihnen eine auf Stabilität und Kontinuität ausgerichtete Betreuung in wohlwollend empathischer Atmosphäre anbieten können. Nebst den psychischen Problemen sehen sich unsere Patienten oft noch mit ökonomischen (Arbeitslosigkeit, Obdachlosigkeit, Schulden etc.) und sozialen (fehlende soziale Kontakte) Problemen konfrontiert, die sie ohne Unterstützung unmöglich selbstständig bewältigen können. Im Ambulatorium finden sie einerseits psychotherapeutische, psychiatrische und medikamentöse Betreuung, aber auch Unterstützung in ihren sozialen und ökonomischen Anliegen durch den Sozialdienst. Von der Erkrankung eines Patienten mit Schizophrenie sind immer auch Angehörige und Freunde stark betroffen. Das soziale Netz ist für unsere Patienten sehr wichtig. Leider ist dieses, wenn sie zu uns in Behandlung kommen, oft nicht mehr oder nur noch rudimentär vorhanden. Es ist uns deshalb wichtig, auch Angehörigen, Bekannten und weiteren Betreuungspersonen zur Verfügung zu stehen: mit Angehörigengesprächen, Standortgesprächen und Gruppenangeboten. Letztere befinden sich zurzeit noch im Aufbau. Wir nehmen auch die Gelegenheit für öffentliche Vorträge wahr, um dem interessierten Publikum die Problematik der Erkrankungen aus dem schizophrenen Formenkreis näher zu bringen. Unser Bestreben in der Behandlung ist es, die Autonomie und Sozialkompetenz der Patienten so weit als möglich zu fördern, ohne sie dabei zu überfordern. Sie sollen sich in unserer Gesellschaft so gut als möglich integrieren. Das Case Management Die meisten unserer Klienten, die unter einer Schizophrenie leiden, brauchen wiederholt einen schützenden bzw. anregenden Aufenthalt in einem unserer stationären Angebote. Durch Eigensinn einerseits und Stigmatisierung andererseits leben diese Menschen häufig isoliert und werden erst wieder als Person wahrgenommen, wenn sie Hilfe brauchen oder sich in einer gefährdenden Situation befinden. Dank behandelndem Team auf der Station erhalten sie erste Informationen zu unserem Angebot des psychiatrischen Case Managements. Der Erstkontakt zwischen Klient und Case Manager findet meist in der Klinik statt. Eine Vertrauensbasis für eine zukünftige und gemeinsame Zusammenarbeit zu erarbeiten, ist eine der grössten Herausforderungen in unserem beruflichen Alltag. Es braucht Zeit und Ausdauer, sind doch die Biografien unserer Klienten oftmals durch häufige Beziehungsabbrüche gekennzeichnet. Kontinuität in der Beziehungsgestaltung, Unterstützung und Stärkung der Ressourcen, Achtung vor dem Eigensinn – das sind die Voraussetzungen, die den Selbstwert des Klienten stärken, ihn befähigen, an seine Ressourcen zu glauben, und eine konstruktive Beziehung wachsen lassen. Mit Hilfe von Gesprächen und eines standardisierten Assessments werden die Bedürfnisse, Möglichkeiten und Die Akuttagesklinik Ressourcen unserer Klienten geklärt und ein Hilfeplan Die Akuttagesklinik ist auf die Behandlung von Men- erstellt. Dieser zielt auf eine individuelle Unterstützung schen mit unterschiedlichen psychischen Erkrankungen und legt den Rahmen der Zusammenarbeit zwischen ausgerichtet. Sie offeriert ein zeitlich begrenztes Ange- Klient, Case Manager und einem bereits bestehenden bot für Akut- und Psychotherapiebehandlungen im Ein- oder einem aufzubauenden Helfernetz fest. zel- und Gruppensetting an. Klienten mit Erkrankungen Unsere bisherigen Erfahrungen zeigen, dass unse- aus dem schizophrenen Formenkreis können neben ei- re Klienten vor allem in sozialen Angelegenheiten be- ner Einzel- und medikamentösen Therapie störungs- gleitet und unterstützt werden müssen. Im Sinne einer spezifische und -übergreifende Gruppentherapieange- integrierten Versorgung arbeiten wir mit ipw-internen bote nutzen. Die einzelnen Therapiebausteine werden (GEZ, KIZ etc.) wie auch mit externen Angeboten eng zu Beginn der Behandlung modulartig zusammenge- zusammen. stellt, sodass eine auf die Bedürfnisse des Patienten ausgerichtete Behandlung erfolgen kann. Wichtig dabei ist, dass die bewährten ambulanten Behandlungs- Dr. phil. Daniela Gamper, Therapeutische Leiterin Akuttagesklinik module (z. B. Einzelgespräche beim niedergelassenen Klaus Raupp, Leiter Case Management Behandler) auch während des Aufenthalts in unserer Dr. med. Michael Braunschweig, Oberarzt und Angebotsleiter GEZ Akuttagesklinik beibehalten werden können. 13 14 Weitere Elemente einer modernen psychiatrischen Behandlung Neben den eigentlichen Therapieinhalten liegt der An- ne echte Auseinandersetzung mit den Bedürfnissen und satz einer modernen Behandlung bei allen psychischen den Perspektiven unserer Patientinnen und Patienten so- Erkrankungen darin, die Ressourcen von Patienten ak- wie deren Angehörigen. So stellt sich die Frage, ob Re- tiv zu integrieren und zu fördern. «Ambulant vor statio- covery tatsächlich mit unseren Haltungen, Normen und när» gilt als Motto des Zürcher Psychiatriekonzepts. In Werten übereinstimmt: Sind wir wirklich (schon) dazu be- diesem Sinne sollen Patienten durch so genanntes «Em- reit, beispielsweise Mitarbeitende einzustellen, die eine powerment» unterstützt werden, ihren Alltag möglichst psychische Erkrankung haben? Trialog und Patientenrat, selbstständig zu bewältigen. «informierte Zustimmung» und die Akzeptanz einer (Behandlungs-)Ablehnung sind Beispiele, wie Recovery ge- Empowerment wird von Andreas Knuf, Psychologe, Psy- fördert werden kann. chotherapeut und Mitarbeiter des psychosozialen Teams der Pro Mente Sana, wie folgt definiert: «Empowerment Es braucht Echtheit, Wertschätzung und meint Selbstbefähigung. Mit Empowerment-Förderung Einfühlungsvermögen werden Arbeitsansätze in der psychosozialen Praxis be- Die Bielefelder Behandlungsvereinbarung ist vorbildlich zeichnet, die Menschen zur Entwicklung eigener Stärken und hat im deutschsprachigen Raum eine Vorreiterfunkti- ermutigen und Hilfestellung leisten bei der Entwicklung on eingenommen; sie und die Patientenverfügung setzen von Selbstbestimmung und Selbsthilfe.» Im vergangenen sich im Alltag immer mehr durch. Dies zeigt sich unter Jahr hat die ipw ein öffentliches Symposium mit dem Ti- anderem dadurch, dass sie sowohl von den Patientenver- tel «Empowerment & Recovery» durchgeführt. Dies in- einigungen als auch von Professionellen geschätzt wird spirierte die Teilnehmenden und stellte sie gleichzeitig und anerkannt ist. Eine Behandlungsvereinbarung wird vor die Frage: Wie ist dies im Alltag umzusetzen? nach Klinikaustritt abgeschlossen. Voraussetzung da- Motivieren und Ressourcen fördern ner stabilen Phase befindet. In einem gemeinsamen Ge- für ist, dass sich der oder die psychisch Erkrankte in eiSelbstbefähigung ist ein Thema, welches sich unter ver- spräch mit den Betroffenen, ihren Vertrauenspersonen schiedenen Bezeichnungen im Alltag findet. Es ist ei- und dem Behandlungsteam wird die Behandlungsverein- ne grosse Herausforderung für die pflegerische Pra- barung ausgehandelt. Darin aufgenommen wird lediglich, xis, Motivations- und Hoffnungsarbeit zu leisten. Diese was beidseitig umsetzbar ist. besteht etwa darin, den Patienten zu motivieren, «verlorene Hobbies» wieder zu entdecken, Patienteneduka- Um diese Aspekte der modernen Behandlung im All- tion durchzuführen, Angsttraining in den Alltag zu in- tag umsetzen zu können, ist eine Haltung notwendig, die tegrieren, Selbstpflege bewusst wahrzunehmen, einen von Wertschätzung, Echtheit und Einfühlungsvermögen individuellen Krisenpass zu erarbeiten oder Adhärenz- geprägt ist. Wichtig dafür ist die Bereitschaft, sich mit arbeit zu leisten. Unter Adhärenz ist die Einhaltung der dem Gegenüber auseinander setzen zu wollen, der Mut, gemeinsam gesetzten Therapieziele von Patient und Be- sich in deren Perspektive zu versetzen, die Betroffenen handler zu verstehen. als gleichberechtigt anzusehen und sie «gern zu haben». Dies muss ein Selbstverständnis sein. «Recovery könnte mit Genesung oder Wiedererlangung von Gesundheit übersetzt werden und meint die Perspektive, dass auch langjährig kranke Menschen wieder gesunden können. Als Gesundung wird hier nicht die vollkommene Abwesenheit von Symptomen und Krisen verstanden», definiert Andreas Knuf. Dies führt uns im Behandlungssetting auf unsere Grundwerte, Haltungen und unser ethisches Verständnis zurück. Es bedingt ei- Ursula Bregenzer, Pflegeexpertin HöFa II 15 Früherkennung und Früherfassung von Psychosen 16 Die Früherkennung von psychiatrischen Erkrankungen ist onären Aufenthalts, die Behandlungskosten und die «The- klinisch gesehen ein altes Thema, wissenschaftlich je- rapiedisziplin» werden günstig beeinflusst. Angehörige doch ein junges. Erst Mitte der 90er-Jahre hat man sich werden zudem weniger belastet. wissenschaftlich mit der Früherkennung von Psychosen auseinander gesetzt. Die so genannte ABC-Schizophre- Aus diesen Erkenntnissen lassen sich folgende Ziele nie-Studie zeigt, dass der ersten psychotischen Episode der Früherkennung und Frühintervention bei Psycho- eine Erkrankungsphase von etwa fünf Jahren mit unspe- sen ableiten: zifischen Erkrankungssymptomen (Prodromalphase) so- – Rückbildung und Verbesserung der aktuellen wie eine gut einjährige Phase, bis die Psychose behandelt wird, vorausgehen. Die unspezifischen Erkrankungssymptome stellen eine Herausforderung dar, weil diese nicht zwingend zu einem psychotischen Ausbruch führen müssen. Zu ihnen zählen die reduzierte Konzentration, Aufmerksamkeit und Motivation, ein verminderter Antrieb, eine depressive Grundstimmung und Schlafstörungen. Symptomatik – Vermeidung bzw. Verminderung sozialer und leistungsbezogener Defizite bzw. sozialer und beruflicher Stagnation – Vermeidung oder zumindest Verzögerung des Übergangs in eine manifeste Psychose Weiter gehören dazu Ängstlichkeit, sozialer Rückzug, – Verbesserung der Verlaufprognose Einbussen in sozialen und beruflichen Rollenfunktionen – Reduktion der Krankheits- und Folgekosten (Leistungsknick), Reizbarkeit sowie gelegentliche Unsicherheit in der Wahrnehmung. Ausreichend Informationen sammeln In der Früherkennungssprechstunde bei Psychosen erfolgt Die Prodromalphase lässt sich in zwei Untergruppen ein- die Untersuchung neben ausführlichen Abklärungsge- teilen: das psychoseferne und das psychosenahe Prodrom. sprächen mit Hilfe von evaluierten Früherkennungsinstru- Als psychosefernes Symptom ist im Speziellen die vom menten. Um das Risiko einer falsch-positiven Erfassung Betroffenen selbst wahrgenommene Störung der Infor- so klein wie möglich zu halten, werden noch zusätzliche mationsverarbeitung erkennbar. Eine solche zeigt sich Informationen gewonnen: über die prämorbiden Per- unter anderem in Form von Gedankeninterferenzen, Ge- sönlichkeitsmerkmale, die Risikofaktoren (genetisches dankendrängen und Störungen der rezeptiven und ex- Risiko, Geburtskomplikationen, neurobiologische Auf- pressiven Sprache (Basissymptome). fälligkeiten), über das soziale Funktionsniveau, die Neuropsychologie sowie die somatische Untersuchung. So Frühzeitige Behandlung reduziert Suizidrisiko kann eine relativ sichere Aussage zu einem erhöhten Als psychosenahe Symptome werden die attenuierten Psychoserisiko gemacht und können entsprechende In- (abgeschwächten) psychotischen Symptome bezeichnet: terventionen, die jeweils auf das Individuum abzustim- Beziehungsideen, magisches Denken, ungewöhnliche men sind, eingeleitet werden. Wahrnehmungserlebnisse oder kurzzeitig psychotische Symptome. Sind diese Symptome vorhanden, besteht ein Seit 2006 bietet die Beratungsstelle für Jugendliche die erhöhtes Risiko für einen Übergang in eine Psychose. Früherkennungssprechstunde an. Insgesamt haben wir gute Erfahrungen gemacht: Die Abklärungen bringen fast Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Dauer der unbehan- immer einen Nutzen für Betroffene, Angehörige und die delten Psychose, die, wie oben erwähnt, ein gutes Jahr Behandelnden. Wir freuen uns weiterhin über eine rege beträgt. Die Dauer der unbehandelten Psychose gilt es Nachfrage des Angebots. zu verkürzen, denn es gibt Hinweise, dass dies einen positiven Effekt auf Behandlung, Lebensqualität, Suizidrisiko (sonst um 7–10% erhöht) und auf das Abklingen der Dr. med. Axel Guntermann, Krankheitssymptome hat. Aber auch die Länge des stati- Oberarzt Beratungsstelle für Jugendliche 17 18 Die Angehörigen nicht vergessen Der Verein Trialog fördert die dialogische Behandlungs- Ein anderes Beispiel: Wenn früher ein Elternteil in ei- kultur und den Abbau öffentlicher Vorurteile gegenüber ne Klinik eingewiesen wurde, hat sich niemand gefragt, Menschen mit psychischen Leiden. Er setzt sich ein für wie die Kinder zu Hause mit dieser Situation fertig wer- ein besseres Verständnis psychisch bedingter Krank- den. Die ipw hat sich mit diesem Problem auseinander heiten – im Alltag und in den Medien. Hierzu werden Se- gesetzt. Heute werden diese Kinder adäquat betreut. Das minare und Weiterbildungen für Interessierte veranstaltet ist einfach grossartig! sowie entsprechende Aktivitäten und Projekte gefördert. In so genannten Psychoseseminaren treffen sich Betrof- Gleichberechtigter Austausch fene, Angehörige und Professionelle zum gleichberech- Ich wage zu behaupten, dass die Psychoseseminare, an tigten Austausch. welchen nach wie vor viele Fachpersonen aus dem Raume Als Präsidentin des Vereins Trialog gehört es zu meinen Winterthur teilnehmen, einiges bewirken. In den Semi- Aufgaben, den Verein in der Öffentlichkeit zu vertreten. naren erhalten sie die Möglichkeit, gemeinsam mit Be- Das Interesse an unserer Tätigkeit wird immer grösser, troffenen und Angehörigen auf gleichberechtigter Ebene und es bieten sich immer wieder Gelegenheiten, bei de- Erfahrungen auszutauschen. Viele Fachpersonen berich- nen ich berichten kann, wer wir sind und welche Ziele ten uns, dass sie in diesen Seminaren die Betroffenen wir verfolgen. Eine Frage wird fast immer gestellt: Wie von einer ganz anderen Seite kennen lernen. Sie erfah- ist eine Zusammenarbeit zwischen Betroffenen, Ange- ren von ihren Bedürfnissen, von ihren Nöten und nehmen hörigen und Fachpersonen möglich? Funktioniert das die Anliegen der Angehörigen sehr ernst. Die Professio- wirklich? Ist diese Zusammenarbeit von Nutzen? Früher nellen erzählen, dass sie danach mit einer anderen Ein- wäre ich diesen Fragen mit einer gewissen Skepsis gegen- stellung an ihre Arbeitsstellen zurückkehren: Sie stel- über gestanden. Heute kann ich ohne rot zu werden sa- len den Menschen in den Vordergrund. Die Krankheit gen, dass sich diese Zusammenarbeit aus der Sicht aller ist nicht mehr omnipotent und allgegenwärtig. Vielmehr Beteiligten wirklich lohnt. Eine positive Veränderung ist wird auf Bedürfnisse eingegangen, Eigenarten des Ein- bereits spürbar, in der Psychiatrie im Allgemeinen und zelnen werden eher akzeptiert – denn es ist normal, ver- in der ipw im Besonderen. schieden zu sein. Gemeinsam kann es uns gelingen, die Psychiatrie men- Grosse Bedeutung: Patientenverfügung schenwürdiger zu gestalten. Und sollte es irgendwann In erster Linie ist die Patientenverfügung zu erwähnen. so sein, dass der Besuch eines Psychoseseminars für Vor ein paar Jahren noch wäre es kaum denkbar gewe- ipw-Mitarbeitende zu einem festen Bestandteil in der sen, dass psychisch Erkrankte in einer guten Phase eine Ausbildung wird, dann kann ich nur sagen: Unsere Ge- Verfügung verfassen können, in der wichtige Einzelheiten bete wurden erhört! festgehalten werden. Eine Patientenverfügung ist dann von grosser Bedeutung, wenn der oder die Betroffene in eine Klinik eingewiesen werden muss und zu diesem Zeitpunkt nicht urteilsfähig ist. Jede Person kann so im Voraus bestimmen, welche Art der Behandlung und Betreuung sie wünscht. In der Patientenverfügung kann auch stehen, ob und welche Angehörige über den Krankheitsverlauf auf dem Laufenden gehalten werden sollen. Damit erhalten die Angehörigen einen ganz neuen Stellenwert im Behandlungsprozess: Sie fühlen sich nicht mehr ausgeschlossen. Diese Zusammenarbeit ist wichtig, sind es doch meistens die Angehörigen, die nach einem Klinikaufenthalt wieder für die Betroffenen sorgen. Franca Weibel, Präsidentin Verein Trialog 19 Stigma Schizophrenie 20 Wer kennt ihn nicht: «Psycho» – den alten Hitchcock-Thril- gesellschaftlichen Leben auswirken wie die eigentliche ler, in dem Anthony Perkins einen unauffälligen Mann mit Einschränkung durch die psychische Erkrankung. Nach gespaltener Persönlichkeit spielt. Ein Krankheitsbild, das Auffassung von Fachpersonen ist es für die Betroffenen früher oft irrtümlich in Zusammenhang mit Schizophrenie immer noch ratsam, mit Informationen über die Krank- gebracht wurde. An Schizophrenie erkrankte Menschen heit gegenüber anderen sparsam umzugehen, gegebe- gelten in der Volksmeinung oft als unberechenbar und nenfalls zu lügen. Denn nach wie vor haben die Betrof- potenziell gewalttätig. Dass sie jedoch nicht häufiger als fenen gravierende Nachteile bei der Stellensuche, auf psychisch Gesunde Gewalttaten begehen, ist der Öffent- dem Wohnungsmarkt oder bei Abschluss einer Versi- lichkeit in der Regel nicht bekannt. Die gängigen Vorur- cherung in Kauf zu nehmen, wenn sie mit offenen Karten teile haben nichts mit der Realität zu tun, und trotzdem spielen. Psychisch Kranke würden sich selbst auch nicht geistern diese Bilder immer noch in den Köpfen vieler anstellen: Die befragten Klinik- und Tagesklinikpatienten Menschen herum. Weshalb? schätzen ihre eigenen Fähigkeiten als eher schlecht ein. Unser Wissen über die soziale Umwelt bildet sich heute Dies verdeutlicht, wie wenig Selbstvertrauen die Betrof- meist nicht über eigene Erfahrung, sondern grössten- fenen haben und wie stark sie die gesellschaftlichen Bil- teils über Massenmedien. Diese wiederum benutzen und der verinnerlichen. Nach den Erfahrungen von Experten verstärken gerne gerade jene Stereotypen und Vorur- ist die gesellschaftliche Distanzierung gegenüber an Al- teile, die bereits in der Bevölkerung bestehen. Medien- koholismus und Schizophrenie erkrankten Personen am analysen in fast allen westlichen Ländern ergaben, dass stärksten. Dies bewirkt bei den Betroffenen eine gestei- Schizophrenie-Erkrankte in Seifenopern und Krimis häu- gerte Verletzlichkeit, die zur Vermeidung von sozialen fig als aggressiv, gefährlich und auch als Mörder darge- Kontakten oder zur absoluten Geheimhaltung der Krank- stellt werden. So führt das von den Medien gepflegte Vor- heit führt, was sich wiederum negativ auf den Krank- urteil zur «Vor-Verurteilung» bzw. zur Stigmatisierung* heitsverlauf auswirkt und die Lebensqualität vermindert. der Betroffenen. Insofern müssen die sozialen Folgen der Stigmatisierung als zweite Krankheit verstanden werden. Was ist ein Stigma? Die Zugehörigkeit zu einer Gruppe ist für jeden Menschen Was tut die ipw? ganz zentral. Die meisten Personen fühlen sich in ver- Die ipw versucht, dem Stigma durch klassische Öffent- schiedenen Gruppen «zu Hause»: Familie, Land/Gemeinde, lichkeitsarbeit rund um das Thema «psychische Erkran- Verein, Arbeitsort. Besonders wichtig für das Gruppen- kung» entgegenzuwirken (Vorträge, Tag der offenen Tür, gefühl sind die Grenzen nach aussen und die Frage: Wer Filme etc.). Sie unterstützt die in Winterthur zweimal jähr- gehört dazu und wer nicht? Stigmatisierung hat deshalb lich durchgeführten Psychoseseminare, wo ein gleichbe- viel mit Sicherung und Sichtbarmachung dieser Gren- rechtigter Trialog zwischen Betroffenen, Angehörigen und zen zu tun. Stigmaträger gehören nicht zur Gruppe. An Fachpersonen stattfindet. Bei der Behandlung werden diesem Punkt beginnt die Ausgrenzung. Weil sie nicht Patientinnen und Patienten sowie Angehörige möglichst mit den gängigen Vorstellungen der Gesellschaft über- ausführlich über Ursachen, Behandlungsmöglichkeiten einstimmen und Angst machen, werden Schizophrenie- und Verlauf der Krankheit aufgeklärt. Ein wichtiger Schritt Erkrankte aus der Gruppe der Normalen und Berechen- in Richtung «Entstigmatisierung» von psychisch kranken baren ausgeschlossen. Man möchte «mit denen nichts zu Menschen wurde aber nicht zuletzt damit erreicht, dass tun haben», auch wenn man mit den Betroffenen noch die psychiatrische Versorgung generell einen grossen nie eigene Erfahrungen gemacht hat. Wandel vollzogen hat: vom «entrückten Irrenhaus» zur gemeindenahen, möglichst niederschwelligen Behand- Folgen der Stigmatisierung lung in modernen und offenen Räumen. Stigmatisierung kann sich bei den Betroffenen ebenso negativ auf die Lebensqualität und die Teilnahme am * Stigma ist altgriechisch und bedeutet «Brandmal» Gisela Heim, Leiterin Soziales & Netzwerk 21 Streiflichter 2007 22 Gerontopsychiatrie In Zusammenarbeit mit der Forel-Klinik hat die Psychotherapiestation einen Workshop zu Thema «Sucht im Alter» durchgeführt. Themen wie Altersalkoholismus oder Benzodiazepinabhängigkeit bzw. der Umgang mit Angehörigen, Rückfällen, Suchtverträgen und Hausordnungen wurden angegangen. Der Workshop hat viele Erkenntnisse hervorgebracht, die auf der Station in das Therapieprogramm einfliessen werden. täglichem Konsum nach sechs Monaten 30% abstinent sind und 70% nur noch gelegentlich konsumieren. Im September musste die Assessmentstation, die im Pavillon auf dem Schlosstal-Areal ihren Standort hatte, Erwachsenenpsychiatrie der neuen Adoleszentenstation Platz machen. Der neue Mitte Dezember wird nach nur kurzer Aufbauzeit in der Standort im Hauptgebäude der Klinik Schlosstal wurde Klinik Schlosstal die neue Adoleszentenstation in Betrieb für die neuen Bedürfnisse renoviert und ausgerichtet. genommen. Mit dem neuen Angebot können Kapazitäts Das bewährte Konzept wurde beibehalten. engpässe bei der Behandlung von 14- bis 18-jährigen psychisch erkrankten Jugendlichen im Kanton Zürich Die Gruppe «Soziales Kompetenztraining» hat mit den minimiert bzw. diejenigen Institutionen für Erwachsene Patientinnen und Patienten der gerontopsychiatrischen entlastet werden, in denen Jugendliche aus Platzmangel Tagesklinik eine Vortragsreihe erarbeitet. Thema: Ein untergebracht wurden. wichtiger Ort für mich in der Umgebung Winterthur. Die Patienten bereiteten die Vorträge selber vor, wenn nötig Die Veröffentlichung einer Studie zur Versorgungslage von mit Unterstützung, und präsentierten die Inhalte jeweils Kindern psychisch kranker Eltern im April fand schweiz- der Gruppe. Die Patientinnen und Patienten waren über- weit Beachtung. Untersucht wurde die Psychiatrieregion aus motiviert; das Empowerment konnte stark gefördert Winterthur in Zusammenarbeit mit der Hochschule für So- werden. Zwei der vorgestellten Orte wurden im Verlaufe ziale Arbeit Zürich und dem Sozialpädiatrischen Zentrum des Jahres mit der Gruppe besucht. der Kinderklinik am Kantonsspital Winterthur. Allein in der Adoleszenz & Sucht Region Winterthur sind 700, hochgerechnet auf den Kanton Zürich 4000 Kinder betroffen. Die Studie verdeutlicht Die Leitenden des Bereiches Adoleszenz & Sucht ipw ha- den Handlungsbedarf in Form präventiver Massnahmen ben zusammen mit der Stadt Winterthur ein Strategie- für die Betreuung der Kinder. Die Erarbeitung geeigneter papier «Suchtpolitik Winterthur 2007 – 2011» erarbeitet. Instrumente zur Umsetzung ist im Gange. War früher der Heroinkonsum das dringendste Thema, so sorgt man sich heute über die zunehmende Zahl von Ambulanz & Krise jugendlichen Rauschtrinkern, Partydrogen und Canna- Nach länger währenden organisatorischen Anpassungen bis an den Schulen. Das Strategiepapier basiert auf den ist der Ausbau des Gemeindepsychiatrischen Zentrums vier Säulen Prävention, Therapie, Schadensminderung (GEZ) an der Rudolfstrasse in ein eigenständiges, gut ver- und Repression. netztes Schwerpunktzentrum abgeschlossen. Das GEZ steht für ambulante, teilstationäre und aufsuchende Be- Die Beratungsstelle für Drogenprobleme hat ein detailliert handlungen bei schweren komplexen Erkrankungen. Es strukturiertes Therapieprogramm für Kokainabhängige umfasst ein sozialpsychiatrisches Ambulatorium, eine erarbeitet. Das spezialisierte Programm wird seit 2001 Akuttagesklinik und neu das Case Management der ipw. angewendet. Eine wissenschaftliche Auswertung hat nun Im November hat sich das GEZ mit einem Tag der offenen gezeigt, dass von 78% mit regelmässigem bis mehrmals Tür erfolgreich der Öffentlichkeit präsentiert. 23 Im Bereich Ambulanz & Krise wurde ein Konzept für das entwicklung der Sozialen Arbeit in der Integrierten Psy- Angebot von diversen themenbezogenen Gruppenthera- chiatrie Winterthur» ist durch DORE, dem Förderinstru- pien für die Öffentlichkeit entwickelt. So zum Beispiel das ment für praxisorientierte Forschung an Fachhochschulen Gruppenangebot «DBT» (Dialektisch-behaviorale Thera- des Schweizerischen Nationalfonds, bewilligt und finan- pie) bei Borderlinestörungen oder weitere Gruppenan- ziert. Ziele des Forschungsprojekts sind die Festlegung gebote zu den Themen Angst-, Schmerz- oder Essstö- eines allfälligen Optimierungsbedarfs und die Entwick- rungen. Die Umsetzung ist im Gange. lung solider und zukunftsfähiger konzeptioneller Grund- Management & Logistik Der Psychiatrieverbund Winterthur und Zürcher Unter- lagen für die Soziale Arbeit in der ipw. Pflege land (PVZ), dem neben der ipw die Psychiatriezentren Über 200 Personen haben am 19. September am interdis- Hard und Rheinau angehören, hat per Anfang März die ziplinären Fachsymposium «Empowerment & Recovery Informatikabteilungen mit Sitz in der Klinik Schlosstal zu- sichtbar machen» in der Klinik Schlosstal teilgenommen. sammengelegt. Dabei wurden alle Bedürfnisse der Ver- Empowerment meint die Selbstbefähigung, Selbstbe- bundskliniken in einer IT-Strategie 2007 festgehalten und mächtigung bzw. die Ermutigung zur Selbsthilfe und zur in Prioritätsklassen eingeteilt. Je eine IT-Kommission bil- Selbstbestimmung eines Erkrankten. Recovery meint Ge- det das Bindeglied zwischen den Geschäftsleitungen und nesung oder Gesundung. Es geht darum, herauszufinden, dem IT-Lenkungsausschuss PVZ. Weitere Synergien der wie psychisch Kranke im positiven Sinne Einfluss auf ihr Verbundskliniken werden bei den psychiatrischen Gut- Leben nehmen können. Wie können Fachpersonen die achten und dem Materialeinkauf genutzt. Patienten in ihrer Selbstbefähigung am besten unterstützen? Mit dem Thema will die ipw sowohl intern ein Zei- Die Geschäftsleitung hat nach dem Einsatz einer Quali- chen setzen als auch die Partner in der Psychiatrieregi- tätskommission ein Rahmenkonzept für ein ipw-Qualitäts- on sensibilisieren. management gutgeheissen. Als Pilotprozess zur Einführung eines Prozessmanagements für die ipw wurde die Das Thema «Deeskalation» hat bei der Behandlung der «Patientenaufnahme stationär» bestimmt. Dieser Pilot- Patienten einen hohen Stellenwert. Aggressionsereignisse prozess konnte mittels Abbildung der Software ViFlow, und Zwangsmassnahmen konnten/können mit entspre- welche auch den direkten Zugriff auf hinterlegte Doku- chenden Massnahmen häufiger vermieden werden. Der mente erlaubt, erfolgreich abgeschlossen werden. professionelle Umgang mit sich anbahnenden schwie- Ärztlicher Dienst schult werden. Diesbezüglich wurde eine Richtlinie er- rigen Situationen soll systematisch und wiederholt ge- Das Interesse an einer praxisorientierten Forschung zur arbeitet, welche die Wichtigkeit des Themas in der ipw Professionalisierung der Sozialen Arbeit in der Psychiat- zusätzlich unterstreicht. rie führte zur Kooperation mit der Hochschule für Soziale Arbeit an der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW). Ein Forschungsprojekt «Arbeitsfeldanalyse und Konzept- Kennzahlen 2007 24 Stationäre Behandlung Bereich Austritte Pflegetage Bettenbestand Bettenbelegung in % Durchschnittliche Aufenthaltsdauer in Tagen Erwachsenenpsychiatrie 689 17‘564 48 100,3 25,5 Kriseninterventionszentrum 475 4’056 12 92,6 8,5 0 89 0,5 48,8 0,0 Psychotherapiestation Villa 59 5’162 16 88,4 87,5 Gerontopsychiatrie Akut 87 5’176 14 101,3 59,5 242 23’641 72 90,0 97,7 1’552 55’688 162,5 93,9 35,9 Adoleszentenstation (ab 17.12.07) Gerontopsychiatrie Rehabilitation Total Austritte (Fälle) nach Regionen Region Winterthur Anzahl in % 1’186 76,4 78 5,0 Unterland 156 10,1 Oberland 58 3,7 Horgen 19 1,2 1’497 96,4 51 3,3 4 0,3 1’552 100,0 Zürich Kanton Zürich total Übrige Schweiz Ausland Total Teilstationäre Behandlung 25 Austritte Behandlungstage 164 5’107 20 103,0 46 2’539 10 102,4 210 7’646 30 102,8 Akuttagesklinik Erwachsenenpsychiatrie Tagesklinik Gerontopsychiatrie Total Ambulante Behandlung Psychiatrische Poliklinik am KSW Kriseninterventionszentrum Behandlungsplätze Belegung in % Anzahl Konsultationen 4’043 432 Ambulatorium Erwachsenenpsychiatrie 5’885 Ambulatorium Gerontopsychiatrie 1’524 Beratungsstelle für Jugendliche 3’066 Psychotherapiestation Villa Beratungsstelle für Drogenprobleme Ikarus: Methadonprogramm Ikarus: Heroinprogramm Konsiliar- und Liaisondienst am KSW Winterthurer Fachstelle für Alkoholprobleme Total Konsultationen Fachstelle für psychiatrische Gutachten 111 11’906 926 2’772 775 2’693 34’133 Anzahl Gutachten 127 Betriebsrechnung 2007 26 Budget 2007 Rechnung 2006 in 1000 CHF Besoldungen Rechnung 2007 32‘992 29‘889 31‘924 4‘920 4‘543 4‘818 109 80 101 1‘182 1‘073 1‘114 39‘203 35‘585 Medizinischer Aufwand 1‘532 1‘705 1‘532 Lebensmittelaufwand 1‘189 1‘374 1‘587 275 325 265 Unterhalt und Reparaturen 1‘494 1‘359 1‘362 Anlagenutzung 6‘522 6‘695 6‘571 Energie und Wasser 629 530 613 Zinsaufwand auf Umlaufvermögen 459 511 537 Verwaltungs- und Informatikaufwand 2‘811 1‘673 1‘358 Übriger patientenbezogener Aufwand 2‘686 2‘584 2‘699 0 0 0 179 193 187 0 0 43 Sachkosten 17‘776 16‘949 16‘754 Total Aufwand 56‘979 52‘534 54‘711 13‘192 12‘293 13‘781 455 37 487 0 0 0 28 –14 –209 157 260 208 7‘060 6‘412 6‘242 77 115 83 4‘973 2‘338 2‘400 0 96 40 0 25‘982 21‘537 22‘993 –30‘997 –30‘997 –31‘719 46% 41% 42% 2‘517 780 1‘561 Sozialleistungen Arzthonorare Personalnebenkosten Personalkosten Haushaltaufwand Entsorgung Übriger Betriebsaufwand Einlagen in Rücklagen Erträge aus med., pfleg. & therap. Leistungen Erträge Arzthonorare, Gutachten, Zeugnisse Übrige Spitaleinzelleistungen Wertberichtigungen Erträge aus Leistungen am Patienten Erträge aus Poli- und Tageskliniken Miet- und Kapitalzinsertrag Erträge aus Leistungen an Personal/Dritte Sockelbeiträge Entnahmen aus Rücklagen Total Ertrag Betriebsergebnis (Kantonsbeitrag) Kostendeckung Investitionsrechnung 37‘957 Personalstatistik 2007 Stand 31. Dezember 2007 Frauen Männer Total Davon Ausländer: Frauen und Männer Davon Personal in Ausbildung Durchschnittlicher Personalbestand 2007 Ärztlicher Direktor, Leitende Ärztinnen /Ärzte 1 4 5 0 – 5,7 Oberärztinnen und -ärzte 6 15 21 9 – 14,8 Spitalärztinnen und -ärzte – 1 1 1 – 0,6 Assistenzärztinnen und -ärzte 25 16 41 25 – 32,0 Psychologinnen/Psychologen 26 7 33 6 12 24,7 Kaderpersonal Pflegebereich 13 9 22 5 – 20,1 Dipl. Pflegefachfrauen/-männer 100 46 146 57 6 115,2 Pflegefachfrauen/-männer DN I 35 5 40 9 32 30,1 Pflegeassistentinnen und -assistenten 3 – 3 – – 2,8 Pflegerisches Hilfspersonal 4 1 5 3 1 4,7 Labor/Röntgen/Apotheke 2 – 2 – – 1,3 Physio- und Bewegungstherapie 10 3 13 4 4 9,7 Ergo- und Kunsttherapie 11 2 13 4 1 8,2 Personal medizinische Sekretariate 18 – 18 – – 11,4 Sozialdienstpersonal 11 3 14 2 1 11,7 4 – 4 1 1 1,7 Verwaltungspersonal * 22 16 38 5 2 31,7 Ökonomie/Hausdienst/Transportdienst 35 17 52 24 4 47,1 Technischer Dienst/Gärtnerei 2 16 18 2 3 18,9 Kinderkrippe 5 – 5 1 – 2,9 158 67 395,4 Andere medizinische Fachbereiche * inkl. Mitarbeitende Psychiatrieverbund Winterthur und Zürcher Unterland (Geschäftsstelle, IT) Gesamtes Personal 333 161 494 Anzahl Beschäftigte nach Herkunft Tschechische Repuplik 2 Deutschland 72 Belgien 1 Österreich 17 Bolivien 1 Serbien 16 Schweiz 340 Bulgarien 1 Italien 6 Kenia 1 Philippinen 5 Kuba 1 Kroatien 5 Mazedonien 1 Sri Lanka 4 Niederlande 1 Portugal 4 Slowenien 1 Bosnien-Herzegowina 3 Schweden 1 Finnland 3 Türkei 1 Indien 2 Ukraine 1 Kosovo 2 Spanien 2 TOTAL 494 27 Leitende Mitarbeitende 28 Stand März 2008 Ambulanz & Krise BSD Beratungsstelle für Drogenprobleme Bereichsleitung: Angebotsleitung: Dr. med. Sebastian Haas, Leitender Arzt, Bereichsleiter Dr. med. André Kuntz, Oberarzt Budimir Toskovic, Leiter Pflege, Stv. Bereichsleiter Dr. med. Michael Braunschweig, Oberarzt Dr. med. Thomas Heinsius, Oberarzt Mirjana Kovacevic, Teamleiterin WFA Winterthurer Fachstelle für Alkoholprobleme Kurt Schätti, Betriebsleiter Dr. med. André Kuntz, Oberarzt PsychPol Psychiatrische Poliklinik am KSW Ikarus Zentrum für heroin- und methadongestützte Behandlung Angebotsleitung: Käti Schneider, Betriebsleiterin Dr. med. Michèle Abelovsky, Oberärztin Dr. med. Lucija Babic-Honjec, Oberärztin Dr. med. Herbert Assaloni, Oberarzt Dr. med. Thomas Heinsius, Oberarzt Erwachsenenpsychiatrie Dr. med. Jan Martz, Oberarzt Bereichsleitung: GEZ Gemeindepsychiatrisches Zentrum Christine Gäumann, Leitende Sozialarbeiterin, Co-Bereichsleiterin Angebotsleitung: Dr. med. Benjamin Dubno, Oberarzt, Co-Bereichsleiter Dr. med. Michael Braunschweig, Oberarzt Annette Wild, Leiterin Pflege, Stv. Bereichsleiterin Daniela Gamper, Therapeutische Leiterin Robert Haberl, Stationsleiter Klaus Raupp, Leiter Case Management Ursula Widmer, Teamleiterin Akutangebote Angebotsleitung: KIZ Kriseninterventionszentrum Dr. med. Benjamin Dubno, Oberarzt Angebotsleitung: Annette Wild, Leiterin Pflege Mirjana Kovacevic, Teamleiterin Dr. med. Fabian Alvarez, Oberarzt Luc Goossens, Stv. Teamleiter Barbara Gressly, Stationsleiterin Gregor Harbauer, Therapeutischer Leiter Brigitt Meier, Stationsleiterin Dr. med. Ruedi Schweizer, Triage-Oberarzt Adoleszenz & Sucht Bereichsleitung: Dr. med. Toni Berthel, Stv. Ärztlicher Direktor, Bereichsleiter DAS Depressions- & Angststation Angebotsleitung: Robert Haberl, Stationsleiter Angela Müller, Psychologin Dr. med. Barbara Hernandez, Oberärztin Dr. med. Axel Guntermann, Oberarzt Villa Psychotherapiestation für junge Erwachsene Dr. med. André Kuntz, Oberarzt Angebotsleitung: Dr. med. Lucija Babic-Hohnjec Dr. med. Till Afflerbach, Oberarzt BSJ Beratungsstelle für Jugendliche ADO Angebotsleitung: Angebotsleitung: Carina Galli, Therapeutische Mitarbeiterin Dr. med. Christian Albers, Oberarzt Dr. med. Axel Guntermann, Oberarzt Markus Halmer, Stationsleiter Adoleszentenstation Gerontopsychiatrie Personaldienst und Ökonomie: Beatrice Renner Bereichsleitung: Qualitätsmanagement: vakant Dr. med. Jacqueline Minder, Leitende Ärztin, Bereichsleiterin Kommunikation: Susanne Gimmi Hans Dubach, Leiter Pflege, Stv. Bereichsleiter Patientenadministration / Empfang: Karin Fisler Andrea Martini, Teamleiterin Materialwirtschaft / Transportdienst: Beat Götschi Dr. med. Bernadette Ruhwinkel, Oberärztin Techn. Dienst / Gebäudeunterhalt: Walter Seeh Thomas Waffenschmidt, Stationsleiter Gärtnerei: Alfred Nägeli Ursula Zimiker, Stationsleiterin Reinigungsdienst / Wäscheversorgung: Corinne Huber GAT Gerontopsych. Ambulatorium & Tagesklinik Angebotsleitung: Andrea Martini, Teamleiterin Dr. med. Johannes Irsiegler, Oberarzt Dr. med. Katerina Laxdal, Oberärztin Peter Elfner, Psychologe Therapieangebote Angebotsleitung: Dr. med. Bernadette Ruhwinkel, Oberärztin Dominique Schai, Psychologin Rolf Huber, Stationsleiter Rehabilitationsangebote Finanzen & Betriebswirtschaft: Martin Hengartner Hotellerie: Markus Bögli Restauration: Giovanna Demont Kinderkrippe: Nicole Keller Ärztliche Direktion Ärztlicher Direktor: Dr. med. Andreas Andreae Stv. Ärztlicher Direktor: Dr. med. Toni Berthel Soziales & Netzwerk Angebotsleitung: Gisela Heim Koordinations- & Beratungsstelle: Yvonne Hänni Sozialdienst: Anna Wurst Behandlungsevaluation Christopher Schuetz Angebotsleitung: Hans Dubach, Leiter Pflege Therapien Dr. med. Thomas Schulte-Vels, Oberarzt Physio- & Bewegungstherapie: Frank Vroomen Dubravka Kraljevic, Stationsleiterin Ergo- & Kunsttherapie: Heidi Nolan Ruedi Amsler, Stationsleiter Agnes Günther, Psychologin Geschützte Angebote Angebotsleitung: Ursula Zimiker, Stationsleiterin Dr. med. Melanie Huber, Oberärztin Medizinischer Dienst ipw Dr. med. Christian Kandler Pflegedienst Leiter Pflegedienst ipw: Helmut Bernt Stv. Leiter Pflegedienst: Budimir Toskovic Volker Stief, Psychologe Entwicklung und Fortbildung Pflege: Ursula Bregenzer, Irene Leber, Peter Wolfensberger Assessment & Demenz Ausbildung: Maria Bollhalder, Hans Peter Hunkeler, Ernst Beyer Angebotsleitung: Thomas Waffenschmidt, Stationsleiter Seelsorge Dr. med. Christian Kandler, Oberarzt Reformierte Seelsorge: Manfred Amez-Droz, Elsbeth Plaz-Lutz, Marcel Schmid Nicole Fitz, Stationsleiterin Management & Logistik Verwaltungsdirektor: Peter Roth Stv. Verwaltungsdirektor: Martin Hengartner Katholische Seelsorge: Martin Paulus 29 Geschäftsleitung ipw Stand März 2008 30 Geschäftsleitung ipw (v. l.): Jacqueline Minder, Sebastian Haas, Helmut Bernt, Peter Roth, Andreas Andreae, Christine Gäumann, Toni Berthel, Martin Hengartner Vorsitz Andreas Andreae, Dr. med. Peter Roth Ärztlicher Direktor Verwaltungsdirektor Mitglieder Helmut Bernt Toni Berthel, Dr. med. Christine Gäumann Sebastian Haas, Dr. med. Martin Hengartner Jacqueline Minder, Dr. med. Supportbereichsleiter Pflege Stv. Ärztlicher Direktor, Bereichsleiter Adoleszenz & Sucht Co-Bereichsleiterin Erwachsenenpsychiatrie Bereichsleiter Ambulanz & Krise Stv. Verwaltungsdirektor / Leiter Finanzen & Betriebswirtschaft Bereichsleiterin Gerontopsychiatrie Matrixorganisation ipw: Angebots- und Supportbereiche Netzwerk- und integrierte Versorgung durch die kantonalen, kommunalen, RPK Wintherthur gemeinnützigen und freien Angebote in der Psychiatrieregion Winterthur. Regionale Psychiatriekommission Winterthur Ambulanz & Krise Management & Logistik Stab Finanzen Personaldienst Technischer Dienst Hotellerie Reinigung Transportdienst Pflegedienst Ausbildung Entwicklung & Fortbildung Adoleszenz & Sucht Erwachsenenpsychiatrie Gerontopsychiatrie PsychPol BSJ Akutangebote GAT Poliklinik am KSW Beratungsstelle für Jugendliche Akutstationen B und C Gerontopsych. Ambulatorium & Tagesklinik GEZ BSD DAS Gemeindepsychiatrisches Zentrum Beratungsstelle für Drogenprobleme Depressions- & Angststation Geschützte Angebote KIZ WFA Villa Therapieangebote Kriseninterventionszentrum Winterthurer Fachstelle für Alkoholprobleme Psychotherapiestation für junge Erwachsene Psychotherapiestation ADO Rehabilitationsangebote Ikarus * ** ** Zentrum für opiatgestützte Behandlung Adoleszentenstation Akutstation A Rehastationen A und B Assessment & Demenz Assessmentstation, Demenzstation Ärztliche Direktion Soziales & Netzwerk Behandlungsevaluation Therapien Medizinischer Dienst KoBe Koordinations- und Beratungsstelle FPG Fachstelle für psychiatrische Gutachten * Trägerschaft Stadt Winterthur und Kanton Zürich ** Trägerschaft Stadt Winterthur 31 ipw Integrierte Psychiatrie Winterthur Villa Psychotherapiestation für junge Erwachsene Wieshofstrasse 102, Postfach 144, 8408 Winterthur Eichwaldstrasse 21, Postfach 144, 8408 Winterthur Telefon / Fax: 052 224 33 33 / 052 224 33 34 Telefon / Fax 052 266 28 98 / 052 266 28 97 www.ipwin.ch, [email protected] E-Mail: [email protected] KIZ BSD Kriseninterventionszentrum Beratungsstelle für Drogenprobleme Bleichestrasse 9, Postfach 144, 8408 Winterthur Trägerschaft Stadt Winterthur und Kanton Zürich Telefon / Fax: 052 224 37 00 / 052 222 89 30 Tösstalstrasse 53, Postfach 144, 8408 Winterthur E-Mail: [email protected] Telefon / Fax: 052 267 59 00 / 052 267 62 29 E-Mail: [email protected] GEZ Gemeindepsychiatrisches Zentrum Rudolfstrasse 19, Postfach 144, 8408 Winterthur Ambulatorium, Akuttagesklinik, Case Management Telefon / Fax: 052 224 37 37 / 052 212 03 82 E-Mail: [email protected] IKARUS Zentrum für heroin- und methadongestützte Behandlung Trägerschaft Stadt Winterthur Tösstalstrasse 53, Postfach 144, 8408 Winterthur Telefon / Fax: 052 267 63 99 / 052 267 63 98 PsychPol Psychiatrische Poliklinik am KSW E-Mail: [email protected] Haldenstrasse 63, Postfach 144, 8408 Winterthur Telefon / Fax: 052 266 28 84 / 052 266 45 13 E-Mail: [email protected] WFA Winterthurer Fachstelle für Alkoholprobleme Trägerschaft Stadt Winterthur Tösstalstrasse 19, 8400 Winterthur Klinik Schlosstal für Psychiatrie und Psychotherapie Erwachsenenpsychiatrie, Gerontopsychiatrie Telefon / Fax: 052 267 66 10 / 052 267 66 20 E-Mail: [email protected] Wieshofstrasse 102, Postfach 144, 8408 Winterthur Telefon / Fax: 052 224 35 00 / 052 224 35 02 E-Mail: [email protected] KoBe Koordinations- und Beratungsstelle, Sozialdienst Albanistrasse 24, Postfach 144, 8408 Winterthur GAT Gerontopsych. Ambulatorium & Tagesklinik Salstrasse 48, Postfach 144, 8408 Winterthur Telefon / Fax: 052 266 49 00 / 052 266 48 60 E-Mail: [email protected] Telefon / Fax: 052 222 22 45 / 052 222 01 89 E-Mail: [email protected] FPG Fachstelle für Psychiatrische Gutachten Albanistrasse 24, Postfach 144, 8408 Winterthur BSJ Beratungsstelle für Jugendliche Trollstrasse 18, Postfach 144, 8408 Winterthur Telefon / Fax: 052 267 68 55 / 052 267 68 54 E-Mail: [email protected] Telefon: 052 266 48 63 / 052 266 48 60 E-Mail: [email protected]