Cinearte - AG Animationsfilm

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Cinearte - AG Animationsfilm
291 | 02. Mai 2013
Nachrichten für Filmschaffende
herausgegeben von Peter Hartig in Kooperation mit www.crew-united.com
Mein Heimatdialekt Das Festival des
Heimatfilms
Einsendeschluss:
10. Juni 2013
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Deutscher Filmpreis 2013 | 3
Oh Lola
Kleines Debüt gegen großes Spektakel: Beim
»Deuschen Filmpreis« machten zwei Filme die
»Lolas« untereinander aus. Irgendetwas wird
man schon daraus lesen können.
Text Peter Hartig
Oben und Titel: Die »Lolas« sind
Deutschlands wichtigster Filmpreis – auch
weil sie hoch dotiert sind. Trotzdem fehlt
ihnen noch immer die entsprechende
Beachtung. Da geht’s ihnen wie den
Filmen selbst.
Titel und Foto: Deutsche Filmakademie
Feiern kann sich der Deutsche Film schon ganz
gut. Auch wenn das natürlich nicht jedem gefällt, was da am vorigen Freitag im Berliner
Friedrichstadtpalast über die Bühne ging. Und
natürlich kann man sich darüber mokieren,
wenn knapp gewandete Tänzerinnen um die
überdimensionale »Lola« kreisen, die wohl
selbst an Lola rennt erinnern sollen, aber mit ihren roten Perücken eher an das Maskottchen
der Berliner Funkausstellung erinnern. Doch
was soll’s – solche Showeinlagen gehören rund
um die Welt zum Filmpreisgeschäft seit den großen Tagen des Revuefilms. Und wie sonst soll
man ein wenig Glamour über eine Veranstaltung streuen, in der es letztlich nur darum geht,
Preise zu verteilen? Es steht nun mal der »Deutsche Filmpreis« auf der Bühne und nicht der
Friedenspreis des deutschen Buchhandels…
4 | Deutscher Filmpreis 2013
Was für eine Schau: Viele kleine Lolas
rennen um die große in Gold. Bei näherer
Betrachtung sieht das schon ein wenig
seltsam aus. Doch wie anders kann man
eine Preisverleihung unterhaltsam
inszenieren?
Foto: Michael Tinnefeld (API), Deutsche Filmakademie { Marko Greitschus (API), Deutsche Filmakademie
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Und: welches andere Konzept ließe
sich wohl mehr als einmal wiederholen, ohne gänzlich unerträglich zu
sein?
Mehr Grund zum Meckern bietet
da die Unsitte, die Veranstaltung im
Fernsehen spannungsarm, weil zeitversetzt zu übertragen, wenn eh
schon jeder, den es überhaupt interessiert, über Internet und Smartphone weiß, wer gewonnen hat.
Viel Interessanter als die Gala sind
ohnehin die Diskussionen, die sich
vorher und hinterher entfalten – und
einiges über den Zustand des Deutschen Films verraten. Und diejenigen, die sich damit beschäftigen.
»Besser ging’s nicht« titelte etwa die
Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ)
hinterher. Vorher hatte Christine
Peitz, Kulturchefin des Tagesspiegels,
ausführlich den schwachen Jahrgang
beklagt. Das hatten wir voriges Jahr
schon mal; damals hatte unter anderem Dominik Graf in der Zeit gegen
»von Fördergeldern begießkanntes
deutsches Relevanzkino« geschrieben, das nicht wirklich ein Publikum
interessiere, und der Schauspieler
Christoph Maria Herbst lästerte damals sogar während der Gala auf der
Bühne in seiner Laudatio, daß so
richtig ja keiner sehen wolle, was da
jetzt gelobt wird (cinearte 265). Beide
waren eifrig zitiert worden, ihre Zustandsbeschreibungen gelten immer
noch.
Und studiert man die Kommentare
unter den Online-Berichten zur Preis-
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6 | Deutscher Filmpreis 2013
verleihung, sieht das Publikum das wohl ähnlich.
Obwohl: Man kann sich auch kleinreden. War
es wirklich »kein großes Kinojahr«, in dem »ein
klarer Favorit fehlt und dann so etwas wie der
fatale Sog des Mittelmaßes entsteht«, wie Peter
Körte in der FAZ meinte?
Den Favoriten gab es schon: Cloud Atlas, die
wagemutige, aber nach Meinung vieler nicht
vollends geglückte Verfilmung eines Weltbestsellers, der als unverfilmbar galt, war nicht nur
als »Bester Film« nominiert, sondern auch in
acht der neun Kategorien für die kreativen Einzelleistungen – alles außer Drehbuch. Der Roman springt durch funf Jahrhunderte, verschachtelt raffiniert sechs unterschiedlichste
Geschichten und spielt mit Genres und Stilen.
Um das zu bewältigen, hatten sich der deutsche
Regisseur Tom Tykwer und die amerikanischen
Geschwister Andrew und Lana Wachowski (Matrix) zusammengetan, ihre Produzenten schafften es, ein Budget von rund 117 Millionen Euro
und Stars wie Tom Hanks, Halle Berry, Hugo
Weaving, Susan Sarandon und Hugh Grant zusammenzubringen. Heraus kam der wieder mal
teuerste deutsche Film aller Zeiten, der weltweit
seine Herstellungskosten schon fast wieder eingespielt hat und der, wo nicht Begeisterung so
doch zumindest Respekt und Anerkennung
fand. Geht doch, spektakuläre Filmkunst made
in Germany!
Das hätte man gut für den besten Film halten
können. Muß man aber nicht, und stattdessen
ein kleines Debüt wählen, das ganz und gar ungewöhnlich daherkommt. Und so war der beste
deutsche Film des vorigen Jahres nicht der teuerste, sondern ein kleines Schwarzweißdebüt.
Den »Deutschen Filmpreis« in Gold hat Oh Boy
am vorigen Freitag in Berlin erhalten und dazu
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noch fünf weitere »Lolas« für Regie, Drehbuch,
Musik und die männlichen Haupt- und Nebendarsteller. Jan Ole Gersters Film um einen Studienabbrecher, gespielt von Tom Schilling, der
sich ohne Plan und Ziel durch die Hauptstadt
treiben läßt, begeistert seit einem halben Jahr
auf Festivals und gilt mit rund 230.000 Zuschauern als Publikumserfolg.
Schwarzweiß gegen Farbe, Debütant gegen
Weltstars, Riesenbudget gegen Low Budget (für
den Cloud Atlas hätte man fast 400 Oh Boys drehen können) – was nun wirklich besser ist, muß
man nicht entscheiden, weil es eh auch Geschmackssache ist. Aufschlußreich ist aber, mit
welcher Reflexsicherheit gleich die treffenden
Schlagzeilen gefunden wurden, als Oh Boy überwältigende sechs »Lolas« erhielt und Cloud Atlas
bloß fünf: David siegte gegen Goliath! Und außerdem die Kunst gegen den Kommerz, konnte
man da zwischen den Zeilen lesen.
Auch wenn es nicht richtig ist. Cloud Atlas ist
nämlich erstens durchaus nicht als Kommerzkino gemeint und, abgesehen von seiner einzigartigen Erzählung, ein Fest der Filmkünste, die versuchten, den besonderen Geist der literarischen
Vorlage auf die Leinwand zu übersetzen. Doch
die gelten in der allgemeinen Berichterstattung
eh nur als »Nebenkategorien«, weil man mit Bildgestaltung und Schnitt wenig anzufangen weiß
und sich in der Regel auf populäre Schauspieler
stürzt. Da war der Film wegen seiner internationalen Besetzung gar nicht erst vertreten.
Zweitens war der kleine vermeintliche Independent-Streifen als Abschlußfilm an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin im geschützten Biotop des Nachwuchses entstanden,
während die Produzenten und Regisseure des
Mammutwerks trotz üppiger Förderung ein beträchtliches Risiko eingegangen sind: Nicht nur
Fotos: Michael Tinnefeld (API), Deutsche Filmakademie | Deutsche Filmakademie [2]
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Die Preisträger im Gruppenfoto (oben).
Auch das wurde vor der Gala ausführlich
geprobt – samt Fotografen (kleine Fotos).
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die Finanzierung stand mehrmals auf der Kippe, sondern auch die Reputation eines Regisseurs auf dem Spiel, der vor nicht allzu langer
Zeit selbst noch ein Liebling der Filmkritiker
war, wenn sie den originellen Geist im Deutschen Kino suchten.
Doch wenn’s zu groß und unterhaltsam wird,
stellt sich da leicht Unbehagen ein. Deutlich
wurde das in einem Bericht auf Spiegel Online,
der eine »neue Lässigkeit« zumindest bei der
Preisverleihung ausmachte. Nicht wegen der
Gala, die »verkrampfter denn je daherkam«,
sondern weil beim Auftritt der Oh-Boy-Protagonisten mit schmalen Schlipsen »Nouvelle-Vague-Atmo« beim »Deutschen Filmpreis« aufkam. Und noch deutlicher beim nichtendenwollenden Applaus für Werner Herzog, den
70jährigen Autorenfilmer, dem die »Ehren-Lola«
für sein Lebenswerk verliehen wurde. Man ahnt,
wo die Sehnsüchte schlummern. Wenn es hilft,
die Lust am Kino zu fördern, soll es recht sein…
Auch hier steckt viel Arbeit hinter den
Kulissen. Die Gala ist perfekt
durchgeplant.
Fotos: Deutsche Filmakademie
Zwischen den beiden Preisgiganten blieb nicht
viel Platz für andere Werke. Das ist nicht so ungewöhnlich. Auch die »Oscars« verteilten sich
dieses Jahres vor allem zwischen Argo und Life
of Pi: Schiffbruch mit Tiger. Und was bleibt von
einem Filmjahr aus Hollywood, wenn man die
ganzen Spider-, Iron- und Batmänner mal beiseite läßt und schaut, was abseits von schematisch zusammengehämmerten Popcorn-Spektakeln und romantischen Teenie-Komödien
über die Leinwände flimmert? Beim Deutschen
Film hingegen klagt man gleich den Untergang
herbei. Für die Qualität des Angebots sei »natürlich nicht die Akademie verantwortlich«, betont
der Spiegel-Bericht.
Vielleicht doch, wie die Trailershow zum Publikumspreis zeigt, der nach acht Jahren plötzlich wiederbelebt wurde. Darunter, neben am-
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bitionierten Projekten wie Die Vermessung der
Welt, zwar viele Lustspiele, die man sich nicht
zu nominieren traute, weil sie allein auf Unterhaltung zielen. Aber zwischen Jahrmarktsattraktion und Filmmuseum erstreckt sich ein weites
Feld für das Kino, und die versammelten Filmschnipsel bieten durchaus nicht nur Schauwert,
sondern verraten eine Leidenschaft für die bewegten Bilder. Und mehr Vielfalt als noch vor
zehn Jahren. Dazu gehört auch das Recht, nicht
ganz zu gelingen – es ist, bei allen Mängeln, allemal vielfältiger und lebendiger, als dem Filmschaffen im Lande unterstellt wird.
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Zugegeben: In der Kritik am Filmschaffen im
Lande werden treffende und kluge Sachen gesagt. Wenn dann allerdings regelmäßig der Hinweis folgt, daß Schnitt, Kamera, Szenenbild, Kostüm und Maske halt bloß »technische Kategorien seien« (FAZ) und »deutlich weniger
wichtig« (Stern) weiß man nicht so recht, was
man da noch ernst nehmen soll. So also sehen
Deutschlands führende Filmjournalisten die
Filmarbeit. Vielleicht sind ja doch nicht nur die
Filmemacher schuld, wenn das Publikum sich
nicht für ihre Arbeit interessiert. Und schon gar
c
nicht für ihre Preise.
Deutscher Filmpreis 2013
Spielfilm – Gold: Oh Boy von Marcos Kantis, Alexander Wadouh (Produktion Schiwago Film, Chromosom Filmproduktion) und Jan Ole Gerster (Regie) Silber: Hannah Arendt von Bettina Brokemper, Johannes Rexin (Produktion Heimatfilm) und Margarethe von Trotta (Regie) Bronze: Lore von Karsten
Stöter, Benny Drechsel, Liz Watts, Paul Welsh (Produktion Rohfilm, Porchlight Films, Edge City Films)
und Cate Shortland (Regie).
Dokumentarfilm: More than Honey von Thomas Kufus, Helmut Grasser, Pierre-Alain Meier (Produktion Zero One Film, Allegro Film, Thelma Film) und Markus Imhoof (Regie)
Kinderfilm: Kaddisch für einen Freund von Martin Bach (Produktion Sima Film Sigrid und Martin
Bach) und Leo Khasin (Regie)
Drehbuch: Jan Ole Gerster für Oh Boy
Regie: Jan Ole Gerster für Oh Boy
Kamera/Bildgestaltung: John Toll, Frank Griebe für für Cloud Atlas
Schnitt: Alexander Berner für für Cloud Atlas
Szenenbild: Uli Hanisch, Hugh Bateup für Cloud Atlas
Kostumbild: Kym Barrett, Pierre-Yves Gayraud für Cloud Atlas
Maskenbild: Daniel Parker, Jeremy Woodhead für Cloud Atlas
Musik: The Major Minors, Cherilyn MacNeil für Oh Boy
Tongestaltung: Christian Bischoff, Uve Haußig, Johannes Konecny für Die Wand
Hauptdarstellerin: Barbara Sukowa für Hannah Arendt Nebendarstellerin: Christine Schorn für Das
Leben ist nichts für Feiglinge
Hauptdarsteller: Tom Schilling für Oh Boy Nebendarsteller: Michael Gwisdek für Oh Boy
Ehrenpreis: Werner Herzog (Regisseur)
Publikumspreis: Schlußmacher von Matthias Schweighöfer
www.deutscher-filmpreis.de
10 | Wochenschau
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Nicht lustig
Auch Deutschlands Trickfilmer sind unzufrieden: Die Situation fur den Animationsfilm habe sich
»in den letzten Jahren signifikant verschlechtert«, erklärte die Arbeitsgemeinschaft Animationsfilm
während des Internationalen Trickfilmfestivals in Stuttgart und beschloß am Wochende ein »Stuttgarter Manifest«, das an die öffentlichen-rechtlichen Fernsehsender gerichtet ist: Den Animationsfilm fur Erwachsene gebe es »im Kino als Randerscheinung, im Fernsehen faktisch gar nicht mehr«,
Kinder würden mit einem Anteil am Gebührentopf abgespeist, der weit unter ihrem Bevölkerungsanteil liege – »wobei im Animationsbereich Lizenzankäufe aus dem Ausland dominieren.«
In ihrem Manifest stellt die Arbeitsgemeinschaft darum sechs Punkte zur Diskussion, in denen
sie eine Quote und feste Sendeplätze für deutsche Animationsproduktionen fordern sowie »faire
und transparente Geschäftsgrundlagen«, wie es sie etwa in Großbritannien gebe – von konkreten
Terminsetzungen fur Entscheidungsprozesse über definierte Gewinnmargen bis hin zu Mindestlizenz-Summen, Lizenzlaufzeiten, fairer Rechteaufteilung sowie akzeptablen Erlösbeteiligung.
Zudem sollten die Fernsehsender nicht mehr über die Vergabe von Fördermitteln mitentscheiden, die sie schließlich selbst in Anspruch nehmen. Und in den Kontrollgremien der Rundfunkanstalten sollte mindestens ein Platz für Branchenvertreter geschaffen werden.
www.ag-animationsfilm.com
Foto: Trickstudio Lutterbeck
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Mediathek | 11
Bleak House
Großbritannien 2005
New KSM
FSK 12
3 DVD, 467 Minuten
ASIN: B00BI1BTDM
Intrigen in Serie
Lange bevor das Fernsehen die Serie erfand, hatte die Literatur ihr Pendant in Form des Fortsetzungsromans. Von 1852 bis 1853 erschien Charles Dickens’ Bleak House in 20 Folgen. Die junge
Esther Summerson (Anna Maxwell Martin), dickens-üblich mit einer ungeklärten Abstammung geschlagen, geriet da ins namensstiftende Herrenhaus und in einen Erbschaftsstreit, der am Ende gar
zum Kriminalfall auswuchs. Neben der eiskalten Lady Dedlock (Gillian Anderson) und dem umtriebigen Anwalt Tulkinghorn (Charles Dance) hatte das Gesellschäftsporträt über die Nöte der britischen Oberschicht alles an Intrigen und Geheimnissen zu bieten, was eine Fernsehserie so
braucht.
Wenig überraschend also, daß die BBC den Stoff für eine Miniserie nutzte. Das Drehbuch dazu
verfaßte Andrew Davies, umgesetzt wurde es gleich von zwei Regisseuren: Justin Chadwick (Die
Schwester der Königin) und Susanna White (Eine zauberhafte Nanny). Das opulente Drama mit prominenter Besetzung wurde begeistert aufgenommen und mehrfach ausgezeichnet.
Wir verlosen zum Verkaufsstart mit New KSM eine DVD-Box der Mini-Serie. Dafür wollen wir wissen,
welchem Familiensitz, der ebenfalls einem Roman seinen Titel gegeben hatte und durch eine Fernsehserie berühmt wurde, der Drehbuchautor wenig später zu einem Kinoremake verholfen hatte.
Schreiben Sie Ihre Antwort und Postadresse an [email protected] und in die Betreffzeile Ihrer E-Mail »Bleak House«. Einsendeschluß ist
der 13. Mai 2013. Die Lösung verraten wir in der nächsten Ausgabe.
Foto: Universal
12 | Scheibenparade
291 | 02. Mai 2013
Scheibenparade 1
Bekanntlich bietet die Blu-ray die
bessere Sicht. Das glauben wir gerne
und stellen deshalb jede Woche eine
ausgewählte Neuerscheinung vor. Das
Beste daran: Sie können die Scheibe
gewinnen. Dazu müssen Sie nur die Frage
am Ende richtig beantworten. Heute mit
freundlicher Unterstützung von Studiocanal:
Cold Blood – Kein Ausweg. Keine Gnade. In Michigan ist der Winter hart und gnadenlos. Die Geschwister Addison und Liza landen mit dem Wagen kopfüber abseits
der kaum befahrenen Landstraße. Ein Polizist versucht zu helfen, woraufhin Addison ihn erschießt: Die beiden haben gerade ein Casino überfallen und sind auf der
Flucht nach Kanada. Um nicht aufzufallen, trennen sie sich. Liza trifft auf der Straße
auf Jay. Der wurde gerade erst aus dem Knast entlassen und steckt schon wieder in
Schwierigkeiten. Doch sein erstes Ziel soll ihn zu seinen Eltern führen: Thanksgiving
steht vor der Tür. Jay und Liza kommen sich unterwegs näher, und obwohl er nichts
über sie weiß, nimmt er sie mit nach Hause. Ein Fehler, wie sich herausstellt.
Thriller. USA 2012 Regie Stefan Ruzowitzky Drehbuch Zach Dean Bildgestaltung Shane Hurlbut Montage
Arthur Tarnowski, Dan Zimmerman Musik Marco Beltrami Szenenbild Paul D. Austerberry Kostüm Odette
Gadoury Maske Charles Carter, Annick Chartier Ton A. Josh Reinhardt Casting Randi Hiller, Andrea Kenyon,
Randi Wells
Auf den ersten Blick ein geradliniger Actionfilm, der eine blutige Spur durch die
nordamerikanischen Wälder zieht; auf den nächsten ist es viel mehr. Stefan Ruzowitzky nutzte die Gunst der Stunde, einen amerikanischen Genrefilm zu drehen,
der Gewalt zwar nicht ausspart, doch hauptsächlich auf seine ambivalenten Figuren setzt. Was alles nicht überraschen sollte, schließlich hatte er nicht nur mit Die
Fälscher einen »Oscar« geholt, sondern auch mit Anatomie Erfolg mit einem deutschen Genrefilm.Doch sogar in internationaler Koproduktion hat der Österreicher
Erfahrung: In welchem Film schickte er Agenten in Frauenkleidern hinter die
feindlichen Linien?
Schreiben Sie Ihre Antwort an [email protected] und in die Betreffzeile Ihrer E-Mail »Scheibenparade 291-1«.
Einsendeschluß ist der 13. Mai 2013. Die Lösung verraten wir in der nächsten Ausgabe. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Wonach wir in der vorigen Ausgabe an dieser Stelle gefragt hatten: Scheibenparade 1: Whoopi Goldberg. Scheibenparade 2: Venedig. DVD-Serie: Ponderosa.
Foto: Studiocanal
291 | 02. Mai 2013
Scheibenparade | 13
Scheibenparade 2
Bekanntlich bietet die Blu-ray die
bessere Sicht. Das glauben wir gerne
und stellen deshalb jede Woche eine
ausgewählte Neuerscheinung vor. Das
Beste daran: Sie können die Scheibe
gewinnen. Dazu müssen Sie nur die
Frage am Ende richtig beantworten. Heute
mit freundlicher Unterstützung von Universal:
Pitch Perfect. Es gibt tatsächlich höhere Ausbildungsstätten in Amerika, wo sich
nicht alles um Football oder Baseball oder sonst eine Sportart dreht. Die an Musikproduktion interessierte Beca kommt an das College, an dem ihr Vater arbeitet,
und soll sich zumindest einer Aktivität verschreiben. Das große Ding am Ort ist das
A-Capella-Singen. Da gibt es die attraktiven »Bellas«, die allerdings im letzten Finale kläglich gescheitert sind und nun frisches Blut brauchen. Ihre Erzrivalen sind die
»Treblemakers«, eine ausschließlich aus männlichen Studenten bestehende Truppe. Sie sind das Aushängeschild, an ihren Pokal wollen die Mädels ran. Beca, die
eher andere Musik bevorzugt, ist nicht die einzige Außenseiterin der neuen Besetzung unter dem herrischen Regime von Chloe.
Komödie. USA 2012 Regie Jason Moore Drehbuch Kay Cannon Bildgestaltung Julio Macat Montage Lisa Zeno
Churgin Musik Christophe Beck, Mark Kilian Szenenbild Barry Robison Kostüm Salvador Pérez Jr. Maske
Debbie Zoller, Kimberly Amacker Ton Lee Orloff, Paul Ledford Casting Kerry Barden, Paul Schnee
Filme und Serien über Ausbildungsstätten zu Gesang und Tanz liegen ja zur Zeit
mal wieder im Trend. Dem folgt man hier, nicht ganz originell in der Figurenentwicklung und mit den üblichen Drehbuchbausteinen, die seltsam hastig zusammengestückelt wurden, daß sie nicht den Rhythmus finden. Macht aber nicht, weil
wenigstens die Gesangs- und Tanzeinlagen perfekt durchchoreografiert sind, und
ihrer Zielgruppe gar die Schönheit des A-Capella-Gesangs näherbringen. Und da
wird’s dann doch wieder originell: Das Drehbuch basiert auf einem Sachbuch über
diese Sangeskunst. Und womit sich Regisseur und Drehbuchautorin darauf eingestimmt hatten, zeigt ihre Hommage an welchen 30 Jahre alten Klassiker des Kinos für Heranwanchsende?
Schreiben Sie Ihre Antwort an [email protected] und in die Betreffzeile Ihrer E-Mail »Scheibenparade 290-2«.
Einsendeschluß ist der 13. Mai 2013. Die Lösung verraten wir in der nächsten Ausgabe. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Foto: Universal
14 | Kolumne: Das wahre Leben
Glaube und Spiritualität – um die zwei Superstars im Kosmos der Gefühle, die in den vergangenen Jahren regelmäßig Spitzenplätze auf einer imaginären Rangliste einnahmen, ist es in
letzter Zeit ein wenig still geworden. 2005 waren
wir Deutsche noch Papst. Von der damaligen
kollektiven Seligkeit über Kardinal Ratzingers
Wahl zum Führer der katholischen Kirche ist jedoch nicht mehr viel übriggeblieben. Stattdessen scheint sich vielerorts eine Verdrossenheit
gegenüber Kirche und Religion auszubreiten,
scheinen Krisen der Spiritualität keinen Raum
zu lassen. Man weiß nicht viel über die Einstellung der Schweizer zum deutschen Papst. Doch
zwei Kunstereignisse in Basel spüren im Mai der
Auseinandersetzung von Künstlern mit den etwas aus der Zeit gefallenen Empfindungen
»Glaube und Spiritualität« nach: die Gruppenausstellung Provocate im »Kunst- und Performancespace IwbFlter 4« und das Happening Die
Nacht des Glaubens, das zehn Tage lang im Basler Münster und an vielen Orten der Stadt, auch
Open Air stattfindet, unter anderem mit einem
Konzert von Nina Hagen.
Bryan Haab, einer der Kuratoren von Provocate erläutert: »Die Ausstellung Provocate möchte den Heartbeat von Künstlern entdecken und
diesem eine Plattform bieten. Es interessiert
uns, was sie glauben, hoffen und von was sie
provoziert sind. Durch visuelle Kunst, aber auch
durch Musik und Performance soll ein spannender Begegnungsort entstehen für Künstler,
Denker, Macher. Wir freuen uns auf diesen Austausch.«
Die Ausstellung wurde mit Hilfe einer prominenten Jury zusammengestellt, unter anderem
von Andres Pardey, Vizedirektor des Tinguely
Museums, und wird Bilder, installative, performative und skulpturale Kunst zeigen. Im Begleitprogramm gibt es Musik, Tanz und Film.
Foto: Christoph Brandl
291 | 02. Mai 2013
Pro-voziert!
Es gibt eine Welt jenseits der Leinwände.
Bilden wir sie ab! Unsere Kolumne »Das
wahre Leben« ist dem Dokumentarfilm
gewidmet. Christoph Brandl, selbst Filmemacher, stellt in jeder Ausgabe aktuelle Filme,
Trends und Diskussionen vor.
Text Christoph Brandl
Ein bißchen Eigenwerbung für die gute
Sache: Unser Autor ist im
Mai in Basel bei zwei
Ausstellungen vertreten.
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So kommt am 23. Mai der Dokumentarfilm
It’s a Girl (USA 2012) von Evan Grae Davis zur
Aufführung, ein beeindruckendes Werk, das sich
mit dem Phänomen des »Genderzids« auseinandersetzt: Die Vereinten Nationen schätzen,
daß in Indien, China und an anderen Orten der
Welt bis zu 200 Millionen Mädchen einer geschlechtsselektierten Abtreibung oder Kindsmord nach der Geburt zum Opfer gefallen sind.
Forscher sprechen in Anlehnung an den Genozid von einem Genderzid. Der Film schlüsselt
auch auf, wie dies mit dem Menschenhandel
verknüpft ist und porträtiert Mütter im Kampf
um ihre Töchter oder wie sie unter dem Druck
von Familientradition töten.
Um die ganze Vielfalt künstlerischen Schaffens
als Ausdruck des christlichen Glaubens und des
Ringens darum zu zeigen, steigt am 17. Mai 2013
in Basel die erste Nacht des Glaubens, das Festival für Kunst und Kirche. An diesem Freitag vor
dem Pfingstwochenende 2013 werden Künstler
aus dem In- und Ausland vom späten Nachmittag bis in die frühen Morgenstunden an vielen
Orten der Stadt Basel ihre Werke präsentieren
Kolumne: Das wahre Leben | 15
und Kostproben aus ihrem professionellen
Schaffen zum Thema »Glaube und Kirche« geben: überraschend, kritisch, fromm, ernst, humor- und hoffnungsvoll. Ganz Basel wird an
diesem Freitag in einen großen Kunstraum verwandelt: Auf den Plätzen der Innenstadt wird
musiziert, auf dem Barfüßerplatz ist ein Chorkonzert geplant, im Schmiedenhof Kammermusik, zudem treten Jazzformationen, SingerSongwriters sowie Pop- und Rockbands auf. Im
Münster und weiteren Kirchen, die in dieser
Nacht offen stehen, soll die dort vorhandene
und vorübergehend ausgestellte Kunst neu erfahrbar gemacht werden. Geplant sind zudem
Filme in einem Open-Air-Kino, Lesungen sowie
Theater- und Tanzaufführungen.
Auch ich bin bei beiden Baseler Veranstaltungen
vertreten: In Provocate werde ich den Container
(2013) zeigen, eine speziell für diese Ausstellung
angefertigte Installation aus einer Bauschuttmulde, einer Audioinstallation und Mixed Media, die
den zweiten Teil meiner USA-Trilogie darstellt.
Auch die beiden Arbeiten für Die Nacht des Glaubens sind neu: eine fotografische Arbeit und eine
Installation, jeweils dreiteilig. Beide Arbeiten beschäftigen sich auf originelle Weise mit dem
Senfkorn, dem kleinsten Samen, dessen Glaubensanalogie aus der Bibel stammt: »Wenn ihr
Glauben habt wie ein Senfkorn, so könnt ihr sagen zu diesem Berge: Heb dich dorthin!, so wird
c
er sich heben; und euch wird nichts unmöglich
sein.« Matthäus 17, Vers 20.
Provocate 8. bis 31. Mai.
www.provocate.net/555974
Die Nacht des Glaubens 17. Mai. Ausstellung im Baseler Münster
bis 26. Mai (Versteigerung der Werke).
www.nachtdesglaubens.ch
16 | SMS-Festival
So lustig kann Casting sein: Eines der
15 nominierten »Self Made Movies« der
ersten Veranstaltung – und der Favorit
der Redaktion.
Videostills: SMS-Festival
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291 | 02. Mai 2013
SMS-Festival | 17
Wer ich bin
Es geht auch anders: Vor zwei Jahren rief die ZAV Künstlervermittlung Schauspieler auf, sich
selber mal ein Showreel auszudenken. Jetzt gibt es einen neuen Aufruf für die »Self Made
Shorties«. Daniel Philippen, Initiator des Ganzen, erklärt, warum.
Interview Peter Hartig
Herr Philippen, wie entstand die Idee zum
SMS-Festival?
Aus unseren Beratungsgesprächen mit Schauspielern und deren Frage: Wie kriege ich ein
Showreel hin, wenn ich noch gar kein Filmmaterial habe, keine aktuellen Filmszenen oder
einfach keine präsentablen Szenen? Denn kurz:
ohne Filmrolle kein Band – ohne Band keine
Rolle. Wie komm’ ich also raus aus diesem Teufelskreis?
Und wie kommt man?
Jedenfalls nicht mit tausend mehr oder weniger
klugen Regeln, wie so ein Band auszusehen
habe, sondern indem man nach der Funktion
der Showreels fragt. In Deutschland haben wir
die besondere Situation eines total dezentralisierten Marktes…
…mit seinen vielen Medienstandorten.
Ja. Da sind persönliche Begegnung auf dem kurzen Weg oder gar Castings schwer zu organisieren. Also braucht man dafür Ersatz. Kein Band
der Welt kann eine persönliche Begegnung ersetzen, aber wenn wir schon so ein Ersatzmittel
nutzen müssen, dann ist doch jedes Band gut,
das so persönlich wie möglich ist.
Zudem gab es ja schon Schauspieler, die so
etwas gemacht und uns das dann meistens sehr
verschämt gezeigt haben: »Ich hab’ nichts Richtiges – nur so Selbstgemachtes.« Aber fast immer waren das dann tolle Showreels, die Spaß
machten und Neugier auf mehr. Wir wollten diese Art, sich zu präsentieren, aus der Schamecke
herausbringen und im Gegenteil einen großen
Auftritt bieten. Wir wollten feiern, daß Schauspieler aktiv werden und nicht auf die Gelegenheit, die große Rolle, den nächsten Workshop
warten. Wir wollten mit Beispielen Mut machen.
Und kreierten gleich noch ein Festival. Haben
wir noch nicht genügend?
Die sogenannten Get Together bei Festivals werden immer restriktiver: Einladung, Personencode, Personalausweis, nur für Sie persönlich,
bloß nicht noch jemanden mitbringen, Dress
Code, nicht übertragbar… Mein Gott, wo bleibt
da der Charme? Wir wollten ein Get Together,
wo man sich zwanglos begegnen kann, dafür
18 | SMS-Festival
sollte aber im Mittelpunkt stehen, worum es
geht: ums Filmemachen, um Schauspieler, um
Geschichten. Also gab es gleich 15 Geschichten,
eine Jury, eine Festivalpräsidentin und Preise.
Und einen Roten Teppich.
Wie war die Resonanz?
Überwältigend und überraschend: 480 Einreichungen, erstaunliche Qualität, alles kleine filmische Kunstwerke – und ein volles Kino. Dieses Jahr ist es dasselbe Kino, ist aber luxuriöser
ausgestattet. Das finden wir gut: für Schauspieler, die Filme machen, nur das Beste. Besonders
hat uns übrigens die Reaktionen vieler Caster
gefreut. Die nutzen die Shorties gerne als Bespiel in Beratungsgesprächen, aber auch auf
dem kurzen Weg, um jemanden vorzustellen:
»Schau’ Dir den mal an…« Oder auch, um neue
Schauspieler zu entdecken. Es ist doch so: Ob
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Castingdirector, Schauspieler, Agent oder Regisseur – es ist doch viel spannender, jemanden auf
diese Weise erst mal kennenzulernen, oder auch
neu zu entdecken, als irgendwelche (auch noch
so guten) Szenen von gestern organisieren, archivieren und anschauen zu müssen.
Ist das Konzept nur für Neulinge oder Einsteiger gedacht?
Da kann jeder professionelle Schauspieler mitmachen. Etablierte Schauspieler können Seiten
zeigen, oder Fähigkeiten, die in den Filmausschnitten auf ihrem Showreel bisher nicht zur
Geltung kamen – der Dialekt zum Bespiel. Oder
schauen Sie sich mal das Shorty von Navid Akhavan an, um mal einen etablierten Teilnehmer
zu nennen.
Werden die Clips dann von den Schauspielern
auch tatsächlich eingesetzt?
Selber machen. Vor zwei Jahren hieß es zum ersten Mal: Filmt Euch, zeigt Euch, präsentiert Euch!
Fast 500 Schauspieler hatten ihre selbstgedrehten Showreels eingereicht, eine Auswahl von 15 »Self
Made Shorties« wurde im Rahmen des Münchner Filmfests auf der großen Kinoleinwand gezeigt –
nicht nur die Preisträgerfilme werben inzwischen in den einschlägigen Datenbanken und Videoportale für ihre Macher.
Grund für einen zweiten Durchlauf, dieses Mal zu einem vorgegebenen Thema: Heimat. In höchstens drei Minuten können Schauspieler sich hier selbst präsentieren. Nicht auf technische Perfektion kommt es an, sondern auf die persönliche Note. Gerne auch mit Dialekt.
15 dieser Heimat-Shorties werden von einer Fachjury ausgewählt und am Freitag, 5. Juli 2013, um
14 Uhr im Rahmen des Münchner Filmfests im Kino »Gloria Palast« präsentiert. Das Publikum wählt
seine drei Lieblings-Stücke.
Konzipiert hatte den Wettbewerb die ZAV Künstlervermittlung, ausgerichtet wird er inzwischen
von Crew United und Schauspielervideos in Kooperation mit Casting Network, die dafür auch Preise
gestiftet haben. Alle nominierten Shorties werden auf einer Extra-DVD an die Castingbüros geschickt und bleiben auf www.schauspielervideos.de abrufbar. Einreichschluß fürs Hochladen ist
Montag, 10. Juni.
www.schauspielervideos.de/ecasting/bewerbung/sms-festival
Die 15 nominierten Shorties von 2011 sehen Sie hier:
http://www.schauspielervideos.de/ecasting/ergebnis/sms-festival
Videostills: SMS-Festival
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Ich finde viele über You Tube, man braucht man
bloß »SMS-Shorty« einzugeben, aber auch über
die Schauspielerdatenbanken oder Websites der
Schauspieler. Wir möchten aber, daß sich diese
Methode weiter etabliert, daß immer mehr
SMS-Shorties die Datenbanken bevölkern.
Gibt es Erkenntnisse, was aus den Preisträgern
der ersten Veranstaltung wurde?
Das haben wir nicht überprüft – es haben ja
auch viele mitgemacht, die von der ZAV nicht
vertreten werden, deren Werdegang wir also
nicht verfolgen. Wir wissen aber, daß die 15 Nominierten viel Aufmerksamkeit in der Branche
bekamen, und daß SMS-Shorties gerne angeschaut und vorgestellt werden. Es geht aber
auch darum, Mut zu machen, aus der passiven
Haltung herauszukommen: »Oh je ich bin so
arm, ich hab’ keine Szene!« Wenn Du keine hast,
dann mach’ eine! Du kannst eigentlich nichts
falsch machen, außer nichts zu machen. Wir, die
ZAV-Vermittler, wollen den freien, den informierten, den selbstbestimmten und den aktiven
Schauspieler.
Das SMS-Festival war ursprünglich als einmalige Sache geplant. Wieso gibt es jetzt doch
noch einen Durchlauf?
Ich könnt’ jetzt sagen: auf vielfachen Wunsch! Es
wurde mit dem Erfolg quasi vorausgesetzt, daß
das nun jedes Jahr stattfindet. Da waren wir, ich
und meine ZAV-Kolleginnen, eher die Spaßbremse und haben uns gefragt: Wozu soll man
eine gute Initiative durch Wiederholung gleich
institutionalisieren?
Nein, wir »schenken« der Allgemeinheit unsere Initiative – sollen alle, die wollen, damit auf
ihre Art umgehen. Hauptsache, es kommt mehr
Persönlichkeit, Kreativität und Phantasie, vielleicht auch mehr Humor in die Branche. Und
Schauspielervideos und Crew United wollten
damit etwas anfangen… aber nur, wenn wir Ih-
SMS-Festival | 19
Natürlich kann man Filmschnipsel
aneinanderreihen, um seine Wandlungsfähigkeit zu zeigen – sofern man die hat.
Ansonsten kann man sich auch einfach
selber etwas ausdenken. Ist eh viel
persönlicher zur Eigenpräsentation, fand
die ZAV Künstlervermittlung München und
rief vor zwei Jahren zum Wettbewerb für
selbstgemachte Showreels. Dabei ist fast
alles erlaubt, wenn es nur der darstellenden
Kunst dient. Die Idee kam an: Dieses Jahr
gibt’s das zweite SMS-Festival beim
Münchner Filmfest.
Daniel Philippen ist Vermittler für Film- und
Fernsehschauspieler in der ZAV Künstlervermittlung München.
291 | 02. Mai 2013
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nen dabei beratend zur Seite stehen. Gut, dann
aber: keine Wiederholung, sondern Zuspitzung
und gleichzeitig Erweiterung, Ergänzung. Auch
ein Überraschungsmoment wäre gut – etwas,
wo keiner im Vorhinein so genau weiß, was dabei herauskommt.
Warum Heimat und Dialekt als Thema?
Weil er zur Zeit in aller Munde ist. Von Garmisch
bis zur Küste wird dialektisch gemordet und ermittelt, heimatlich geliebt, gelitten und gestritten. In unserer täglichen Arbeit ist die Nachfrage
nach Dialekt groß. Und der Dialekt ist ja eine Fähigkeit, die zur Persönlichkeit gehört, wie Talent
und Charakter. Kann verkümmern, kann man
aber auch pflegen. Gehört also zentral zum Thema »Self Made Shorties«.
Aber was ist denn Heimat? Und was ist das
für Schauspieler? Wie sieht das aus, wie stellt
man das dar? Wie fühlt es sich an, und wie hört
sie sich an? Ist das der Ort, den man verlässt,
nimmt man ihn mit sich mit? Muß man ihn immer wieder neu erfinden? Wir sind gespannt,
was da kommt. Vielleicht viele feine Heimatfilme im Shorty-Format. Aber alles wieder zum
Vorteil von Schauspielern, die sich mit diesen
Shorties persönlich präsentieren können, und
zum Nutzen aller, die für ihre Besetzungen nach
Persönlichkeiten suchen.
Sprechen Sie selbst Dialekt?
Eben nicht, dabei ist Öcher Platt, das spricht man
in der Eruopastadt Aachen, eine echte Lebensund gleichzeitig Kunstsprache, schade. Wenn ich
in Wien gefragt werde, wo ich herkomme, sage
ich aus München – immerhin lebe ich da die
meiste Zeit meines Lebens. Dann schauen die
mich ungläubig an und sagen: »Nein, klingt aber
nicht so – Du bist kein Bayer! Wo ist Deine Heimat? Sage ich dann ganz frech, na hier gerade,
weil es mir hier gefällt: »Aber nein, Du wohnst
c
doch in München…« Oh je, heimatlos?
291 | 02. Mai 2013
Fragebogen | 21
Was treibt die nächste Generation?
Die Umfrage von HFF München und cinearte auf dem Internationalen Festival der Filmhochschulen.
Christian Hödl
Dokumentarfilm und Fernsehpublizistik.
Hochschule für Fernsehen und Film München,
Deutschland
So habe ich mich ins Kino verliebt:
Die Lichter gehen aus. Musik ab. Man sieht ein
Gebäude – ein Tanztheater. Die Tänzer bewegen
sich sanft im Rhythmus. Pina, tanzt, sonst sind
wir verloren. Das spürt man. Bei jeder Bewegung, bei jedem Schritt. Eine Reise in eine andere Welt erleben wir in diesem Film. In eine Welt,
die uns verzaubert, die aber trotzdem real ist.
Mein Traumprojekt in drei Sätzen:
Eine Reise irgendwohin, ohne konkretes Ziel.
Begleitet von einem kleinen Team, drehen wir
alles, was uns Interessantes vor die Linse
kommt, jeden Menschen, der uns auf irgendeine Weise berührt.
Ein Monat, eine einsame Insel und nur ein
Video*. Welches?
Das Video von meinen ersten Weihnachten, um
etwas von meiner Familie bei mir zu haben und
mich nicht so einsam zu fühlen.
* Stromanschluß vorhanden
Fragebogen und Foto: Christopher Aoun
22 | Drehstarts
291 | 02. Mai 2013
Drehmomente
17.04–01.05 Geliebter Feind Die Geschichte der deutsch-französischen Beziehungen
Sparte
Dokumehrteiler
Regie
diverse
Ausführende Produktion
Gruppe 5
Auftragssender
Arte, ZDF Infokanal
Produktionsland
Deutschland
Genre
Geschichte
Kostüm
Kostümbildnerin
Daniele Gossens-Dommel
Regie
Regisseurin
Christel Fomm
Regisseur
Martin Carazo Mendez
Produktionsfirmen
Gruppe 5
Produktionsinformationen
Lauflänge
10 x 45 Minuten
Technische Informationen
Farbe/SW
Farbe
Die deutsch-französische Freundschaft feiert Geburtstag: Am 22. Januar 2013 jährt sich die Unterzeichnung des Élysée-Vertrages zum 50. Mal. Arte nimmt die Feierlichkeiten zum Anlaß für einen
Rückblick auf die deutsch-französischen Beziehungen. Dabei geht der Blick weit über die Nachkriegsgeschichte hinaus: Wir wollen wissen, was dran ist an der angeblich Jahrhunderte dauernden »Erbfeindschaft« beider Völker. Unter dem Arbeitstitel »Geliebter Feind« widmet sich die
zehnteilige Dokumentation der gemeinsamen Geschichte von Deutschen und Franzosen, von Karl
dem Großen bis in die Gegenwart.
17.04–17.10 Christian und Herr Wolf (Pilot zur Webserie)
Sparte
TV-Serie
Ausführende Produktion
Alexander Wolf Produktion
Produktionsland
Deutschland
Darsteller
Alexander Wolf
Regie
Regisseur
Regisseur
Preisträger
Alexander Wolf Produktion
Produktionsinformationen
Drehorte
Technische Informationen
Farbe/SW
Adrian Topol
Cem Bahadir Mete
Berlin
Farbe
291 | 02. Mai 2013
Drehstarts | 23
17.04–24.06 Dr. Proktors Pupspulver
Sparte
Kinospielfilm
Regie
Arild Frölich
Ausführende Produktion
Maipo Films [Norwegen]
Produktionsland
Deutschland, Norwegen
Genre
Abenteuer
Ausstattung
Szenenbildnerin
Angelica Boehm
Art Director
Frank Herzog
Set Decorator (Ausstatter)
Thomas Wolf
Innenrequisiteurin
Anja Heinicke
Set Dresser
Lisa Kumpf
Bühnenmalerin
Doris Botwen
Bühnenmalerin
Simone Paintner
Bühnenmaler
Irma Fuchs
Bühnenplastikerin
Marlene Foltyn
Requisitenfahrer
Jan Beger
Kamera
DIT Digital Imaging Technician
David Schaufert
Licht und Bühne
Best Boy
Paul Hasel
Zusatzbeleuchter
Oliver Joest
Kamerabühne
Erik Sens
Kamerabühnenassistent
Christopher Huck
Produktion
Produktionsleiter
Jörn Pott
Produktionskoordinatorin
Ina Almeroth
Produktionsfahrer
Marc Böttcher
Regie
Regisseur
Arild Frölich
2nd Assistant Director
Prisca Beyer
Produktionsfirmen
Maipo Films [Norwegen]
Senator Film Köln
Tradewind Pictures
Facilities
Catering
Moloko Catering
Mietwagen
CMS – Car Motion Service
Produktionsinformationen
Drehorte
Erfurt, Oslo [Norwegen]
Förderungen
Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg
350.000 Euro
Mitteldeutsche Medienförderung
385.000 Euro
Filmförderungsanstalt
150.000 Euro
Technische Informationen
Farbe/SW
Farbe
24 | Drehstarts
17.04–26.06 The Voices
Sparte
Regie
Drehbuch
Ausführende Produktion
Produktionsland
Genre
Darsteller
Ausstattung
Drehbuch
Kamera
Produktion
Regie
Produktionsfirmen
Facilities
Technische Informationen
291 | 02. Mai 2013
Kinospielfilm
Marjane Satrapi
Michael R. Perry
Vertigo Entertainment
USA
Thriller
Alessa Kordeck, Michael S. Ruscheinsky
Baubühne
Drehbuchautor
Kameramann
Produktionsassistentin
Location Manager
Regisseurin
Mandalay Vision [USA]
Vertigo Entertainment [USA]
Kostüm
Sicherheitsdienste
Catering
Komparsen/Kleindarsteller
Farbe/SW
Gunter Müller
Michael R. Perry
Maxime Alexandre
Vera Maria Jung
Lilian Scharnhorst
Marjane Satrapi
Theaterkunst
Bloc Sec
Mundwerk Catering
Agentur Filmgesichter
Farbe
291 | 02. Mai 2013
Drehstarts | 25
18.04–23.05 Von Fall zu Fall – Stubbe – Absturz
Sparte
TV-Film (Reihe)
Regie
Bernd Böhlich
Drehbuch
Astrid Ströher
Ausführende Produktion
Polyphon
Auftragssender
ZDF
Produktionsland
Deutschland
Genre
Krimi
Darsteller
Wolfgang Stumph, Lutz Mackensy, Stephanie Stumph, Wanja Mues,
Heike Trinker, Helene Grass, Judith Rosmair, Ben Becker, Milan
Peschel, Stephan Grossmann, Marion Breckwoldt, Hans Peter Korff,
Jan Georg Schütte
Drehbuch
Drehbuchautorin
Astrid Ströher
Kamera
Kameramann
Gero Steffen
Kostüm
Garderobiere
Annika Brose
Licht und Bühne
Lichtassistent
Christopher Sälzer
Kamerabühne
Hannes Staehle
Kamerabühnenassistent
Björn Wiesenthal
Maske
Maskenbildnerin
Ruth Ute Wagner
Producer
Producer
Johannes Pollmann
Produktion
Herstellungsleiter
Christoph Bicker
Produktionsleiterin
Beate Röber
Produktionsassistentin
Annika Schwingel
Setaufnahmeleiter
Niklas Effenberger
Produktionsfahrer
Nico Viets
Regie
Regisseur
Bernd Böhlich
Regieassistentin
Regina Spreer
TV/Web Content
Redakteur
Thorsten Ritsch
Produktionsfirmen
Polyphon
Facilities
Kostüm
Theaterkunst
Mietwagen
CMS – Car Motion Service
Technische Informationen
Farbe/SW
Farbe
Der Immobilienmakler Tim König wurde erschlagen aufgefunden. Die Ermittlungen führen Stubbe
mitten in den mit harten Bandagen geführten Kampf um einen Hamburger Stadtteil. Der ermordete
Makler war dafür bekannt, alteingesessene Mieter skrupellos aus ihren Wohnungen zu vertreiben.
In den Fokus der Ermittlungen gerät der engagierte Ladenbesitzer Karl Beck. Auch der rücksichtslose
Chef des Ermordeten könnte ein Motiv haben. Ermittlerin Tina Rosinsky trifft am Tatort auf ihre alte
Bekannte Susanne Lorenz, die offensichtlich etwas zu verbergen hat.
26 | Drehstarts
291 | 02. Mai 2013
22.04–20.06 Der Kommissar und das Meer – Ein zweites Leben
Sparte
TV-Film (Reihe)
Regie
Anno Saul
Drehbuch
Martina Mouchot
Ausführende Produktion
Network Movie
Auftragssender
ZDF
Produktionsland
Deutschland
Darsteller
Walter Sittler, Frida Hallgren, Andy Gätjen, Inger Nilsson, Fanny
Risberg, Johan Heldenbergh, Charlotte Lüder, Henrik Norlén, Lisa
Henni, Göran Gillinger, Mette Lysdahl
Ausstattung
Innenrequisiteurin
Susanne Lingens
Drehbuch
Drehbuchautorin
Martina Mouchot
Kamera
Kameramann
Wedigo von Schultzendorff
2. Kameraassistent
Torben Maede
Kostüm
Kostümbildner
Helmut Ignaz Meyer
Kostümbildassistentin
Cordula Standke
Garderobiere
Gwendolyn Koch
Licht und Bühne
Oberbeleuchter
Jörg Santjer
Kamerabühnenassistent
Marc Albrecht
Producer
Producer
Carsten Kelber
Produktion
Herstellungsleiter
Roger Daute
Produktionsleiter
Christian Krohn
Produktionsassistentin
Louisa Luckert
Produktionsfahrer
Volker Stasch
Regie
Regisseur
Anno Saul
Continuity
Susanne Liebetrau
Ton
Filmtonassistent
Max Schmeling
TV/Web Content
Redakteur
Wolfgang Feindt
Produktionsfirmen
Network Movie
Facilities
Grafische Arbeiten
Augenfischer Mediendesign
Requisiten
Axis Mundi Filmwelten
Medizinische Ausstattung
Film Ambulanz Hamburg
Produktion
Produktionsberatung
Polizeiteam.de
Produktionsinformationen
Drehorte
Gotland/Schweden
Technische Informationen
Farbe/SW
Farbe
Kommissar Anders untersucht einen Mordanschlags auf den Lehrer Edvin Lundberg, den dieser
schwerverletzt überlebt. Lundberg war vor Jahren der Hauptverdächtige in einem bis heute ungeklärten Vermißtenfall. Damals verschwand seine 14jährige Schülerin Mia Nordin. Lundberg wurde
einzig durch ein Alibi seiner Frau von den Anschuldigungen entlastet. Könnte der Anschlag ein
später Racheakt von Mias Vater gewesen sein?
291 | 02. Mai 2013
22.04–21.06 Die Mamba
Sparte
Regie
Drehbuch
Ausführende Produktion
Verleih
Produktionsland
Genre
Darsteller
Ausstattung
Drehbuch
Kamera
Producer
Produktion
Regie
Produktionsfirmen
Vertriebs-/Verleihfirmen
Produktionsinformationen
Förderungen
Technische Informationen
Drehstarts | 27
Kinospielfilm
Ali Samadi Ahadi
diverse
E&A Film [Österreich]
Senator
Deutschland, Österreich
Komödie
Michael Niavarani, Christoph Maria Herbst
Szenenbildnerin
Veronika Merlin
Außenrequisiteur
Tom Kratz
Innenrequisiteurin
Ariane Haase
Drehbuchautor
Arne Nolting
Drehbuchautor
Ali Samadi Ahadi
Kameramann
Marcus Kanter
Produzent
Markus Pauser
Produzent
Erich Schindlecker
Produzent
Frank Geiger
Produzent
Mohammad Farokhmanesh
Herstellungsleiter
Mohammad Farokhmanesh
Regisseur
Ali Samadi Ahadi
Regieassistent
Chris Tromboukis
Brave New Work
E&A Film [Österreich]
Senator
Drehorte
Wien (Österreich), Marokko
Kulturförderung des Landes Niederösterreich
Filminstitut
Filmfond Wien
Farbe/SW
Farbe
28 | Drehstarts
291 | 02. Mai 2013
23.04–21.06 Der Kommissar und das Meer – Feindesland
Sparte
TV-Film (Reihe)
Regie
Anno Saul
Drehbuch
Henriette Piper
Ausführende Produktion
Network Movie
Auftragssender
ZDF
Produktionsland
Deutschland
Darsteller
Walter Sittler, Frida Hallgren, Andy Gätjen, Anna Björk, Tobias
Hjelm, Sofia Ledarp, Inger Nilsson, Charlotte Lüder, Angela Kovacs,
Dag Malmberg, Jona Waldfogel, Nova Waldfogel, Tobias Zilliacus
Ausstattung
Innenrequisiteurin
Susanne Lingens
Drehbuch
Drehbuchautorin
Henriette Piper
Kamera
Kameramann
Wedigo von Schultzendorff
1. Kameraassistent
Jan Meckel
2. Kameraassistent
Torben Maede
Kostüm
Kostümbildner
Helmut Ignaz Meyer
Kostümbildassistentin
Cordula Standke
Garderobiere
Gwendolyn Koch
Licht und Bühne
Oberbeleuchter
Jörg Santjer
Beleuchter
Boris Lohmeyer
Kamerabühnenassistent
Marc Albrecht
Producer
Producer
Carsten Kelber
Produktion
Herstellungsleiter
Roger Daute
Produktionsleiter
Christian Krohn
Produktionsassistentin
Louisa Luckert
Produktionsfahrer
Volker Stasch
Regie
Regisseur
Anno Saul
Ton
Filmtonassistent
Max Schmeling
TV/Web Content
Redakteur
Wolfgang Feindt
Produktionsfirmen
Network Movie
Facilities
Grafische Arbeiten
Augenfischer Mediendesign
Requisiten
Axis Mundi Filmwelten
Medizinische Ausstattung
Film Ambulanz Hamburg
Produktionsinformationen
Drehorte
Gotland (Schweden)
Technische Informationen
Farbe/SW
Farbe
Auf die Nerzfarm von Britt und Kent Norén wurde ein Brandanschlag verübt. Kurz darauf wird in das
Haus des prominenten Fußballtrainers Björn Widemark eingebrochen. Bei der Spurensicherung findet die Polizei ein Gewehr mit Blutspuren, das der Einbrecher hinterlassen haben muß. Es handelt
sich um Blut des Landwirts Mats Sjögren, der von seiner Schwester als vermißt gemeldet wurde. Die
Polizei geht von Mord aus, aber von der Leiche fehlt jede Spur.
291 | 02. Mai 2013
23.04–28.05 Charlottes Welt
Sparte
Regie
Drehbuch
Ausführende Produktion
Auftragssender
Produktionsland
Darsteller
Drehbuch
Filmgeschäftsführung
Kamera
Kostüm
Licht und Bühne
Producer
Produktion
Regie
Ton
Ton-Postproduktion
TV/Web Content
Produktionsfirmen
Facilities
Postproduktion
Produktion
Produktionsinformationen
Technische Informationen
Drehstarts | 29
TV-Film
Thomas Nennstiel
Katharina Reschke
Zieglerfilm Köln
ZDF
Deutschland
Aglaia Szyszkowitz, Annika Schrumpf, Sven Gielnik, Filip Peeters,
Stephan Kampwirth, Maximilian Grill, Neel Fehler, Henriette
Richter-Röhl, Jeanne Goursaud, Aaron Hilmer, Oliver Muth, Gustav
Peter Wöhler, Hansjürgen Hürrig, Ella Mainholz, Isabel Gök, Max
Engelke
Drehbuchautorin
Katharina Reschke
Filmgeschäftsführer
Thomas Wolff
Kameramann
Reiner Lauter
1. Kameraassistent
Alexander Schmid
2. Kameraassistent
Tim Rosenbohm
Standfotografin
Marion von der Mehden
Kostümbildnerin
Lore Tesch
Oberbeleuchter
Christian Thümmler
Producer
Thorsten Flassnöcker
Produktionsleiterin
Sabine Schild
Produktionsassistentin
Jeanette Witthaut
Erste Aufnahmeleiterin
Kathrin Schultz
Motivaufnahmeleiter
Jan Zigulla
Setaufnahmeleiter
Eric Schwarz
Assistentin der Set-AL
Sarah-Jane Wrede
Regisseur
Thomas Nennstiel
Filmtonmeister
Maarten van de Voort
Mischtonmeister
Dominik Rätz
Redakteur
Martin R. Neumann
Zieglerfilm Köln
Garderoben-& Maskenmobil
Die Maske
Kostüm
Theaterkunst
Ton (Postproduktion)
Tonbüro
Produktionsservices
Catering by Donatas
Mietwagen
CMS – Car Motion Service
Drehorte
Hamburg und Umgebung
Farbe/SW
Farbe
30 | Drehstarts
291 | 02. Mai 2013
23.04–28.05 Friesland – Mörderische Gezeiten
Sparte
TV-Film
Regie
Dominic Müller
Ausführende Produktion
Eyeworks Germany
Auftragssender
ZDF
Produktionsland
Deutschland
Genre
Krimi
Darsteller
Florian Lukas, Sophie Dal, Theresa Underberg, Matthias Matschke,
Tayfun Bademsoy, Felix Vörtler, Oliver Bröcker, André Szymanski,
Katharina Marie Schubert, Petra Berndt, Friederike Frerichs, Jürgen
Rißmann
Ausstattung
Szenenbildner
Simon Schläger
Szenenbildassistentin
Nora M. Stenutz
Set Decorator (Ausstatter)
Joachim Hattenhauer
Ausstattungsassistentin
Roxana Eppel
Innenrequisiteur
Volker Weiland
Requisitenfahrer
Peter Henk
Besetzung
Casting Director
Marc Schötteldreier
Drehbuch
Drehbuchautor
Arne Nolting
Drehbuchautor
Jan Martin Scharf
Filmgeschäftsführung
Filmgeschäftsführerin
Gabriele Hentschel
Kamera
Kameramann
Simon Schmejkal
1. Kameraassistent
Sascha Kaiser
Kostüm
Kostümbildnerin
Kerstin Westermann
Licht und Bühne
Oberbeleuchter
Michael Koschorreck
Beleuchter
Dirk Oerter
Lichtassistent
Paul Hübner
Kamerabühne
Kim Mikkelsen
Kamerabühnenassistent
Sascha Ossendorf
Producer
Produzentin
Sabine de Mardt
Produzent
Anton Moho
Produktion
Herstellungsleiter
Michael Hahn
Produktionsleiterin
Jutta Bürsgens
Produktionskoordinatorin
Heike Kerschgens
Produktionsassistentin
Marina Viefhues
Motivaufnahmeleiter
René Saldjughian
Setaufnahmeleiter
Kai Skibba
Regie
Regisseur
Dominic Müller
Regieassistentin
Claudia Horst
Schnitt
Cutter/Editor
Günter Schultens
291 | 02. Mai 2013
TV/Web Content
Produktionsfirmen
Facilities
Drehstarts | 31
Redakteur
Eyeworks Germany
Martin R. Neumann
Transport
Pickup 24 Kurierservice
Casting
Marc Schötteldreier Casting
Produktionsinformationen
Drehorte
Leer, Ditzum/Ostfriesland und Köln
Technische Informationen
Farbe/SW
Farbe
In der ostfriesischen Provinz müssen sich Jens Jensen und Süher Özlügül einen Streifenwagen teilen.
Jens ist ein bodenständiger Phlegmatiker, der unbeirrt seiner Arbeit zwischen Radarkontrollen und
Querelen bei den örtlichen Kaninchenzüchtern nachgeht. Süher ist ehrgeizig, temperamentvoll und
äußerst attraktiv. Sie fühlt sich in dem beschaulichen Städtchen, in dem scheinbar nie etwas Aufregendes passiert, gelangweilt und unterfordert. Als die junge Elfie tot in ihrer Wohnung aufgefunden
wird und der Mord von höherer Stelle als Selbstmord vertuscht werden soll, überschreiten die beiden Streifenpolizisten ihre Kompetenzen und greifen in die Ermittlungen ein. Dabei tauchen sie tief
in die zwischenmenschlichen Abgründe der Kleinstadt ein: Korruption, Lügen und Hausfrauenprostitution – all das hätte Jens, der in diesem »Idyll« aufgewachsen ist, nie für möglich gehalten.
26.04–03.06 Der Kuckuck und der Esel
Sparte
Kinospielfilm
Regie
Andreas Arnstedt
Drehbuch
diverse
Ausführende Produktion
Schiwago Film
Darsteller
Thilo Prothmann, Jan Henrik Stahlberg
Ausstattung
Szenenbildner
Drehbuch
Drehbuchautor
Drehbuchautor
Kamera
Kameramann
Regie
Regisseur
Regieassistentin
Produktionsfirmen
Schiwago Film
Facilities
Kamera
Kameras und Zubehör
Produktionsinformationen
Anzahl der Drehtage
Drehorte
Technische Informationen
Seitenverhältnis
Farbe/SW
Stefan Rohde
Jan Henrik Stahlberg
Andreas Arnstedt
Moritz Anton
Andreas Arnstedt
Susan Colak
Cine-Mobil
21
Berlin
Cinemascope (1:2,35)
Farbe
32 | Drehstarts
28.04–20.06 Fack Ju Göhte
Sparte
Regie
Drehbuch
Ausführende Produktion
Produktionsland
Genre
Darsteller
Ausstattung
Besetzung
Drehbuch
Filmgeschäftsführung
Kamera
Kostüm
Licht und Bühne
Maske
Musik
291 | 02. Mai 2013
Kinospielfilm
Bora Dagtekin
Bora Dagtekin
Rat Pack
Deutschland
Komödie
Elyas M'Barek, Jella Haase, Lucas Reiber
Szenenbildner
Szenenbildner
Art Director
Assistant Art Director
Set Decorator (Ausstatterin)
Assistant Set Decorator
Außenrequisiteur
Set Dresser
Set Dresser
Set Dresser
Location Scout
Location Scout
Location Scout
Location Scout
Storyboard Artist
Requisitenfahrer
Casting Director
Drehbuchautor
Filmgeschäftsführer
Kameramann
1. Kameraassistent
2. Kameraassistentin
Kostümbildnerin
Kostümbildassistent
Kostümbildassistentin
Zusatzgarderobiere
Oberbeleuchter
Maskenbildnerin
Maskenbildnerin
Maskenbildassistentin
Perückenmacherin
Komponist
Christian Schäfer
Matthias Müsse
Thomas Göldner
Miriam Müller
Nele Jordan
Tanja Erdmann
Andreas Horstmann
Henne Hensold
Sarah Jablonka
Kati Hagemann
Ute Platzer
Carlos Loza
Gernot Zeglien
Pia Esten
Julia Williams
Alex Recht
Daniela Tolkien
Bora Dagtekin
Andreas Schumann
Christof Wahl
Heiko Wentorp
Natascha Reichert
Regina Tiedeken
Pieter Bax
Julia Hillerich
Eva-Maria Simon
Frank Weber
Nadine Scherer
Christina Baier
Barbara Deuble
Jeanette Latzelsberger
Michael Beckman
291 | 02. Mai 2013
Producer
Produktion
Regie
Schnitt
Spezialeffekte
Ton
Ton-Postproduktion
Visual Effects
Produktionsfirmen
Facilities
Förderungen
Technische Informationen
Drehstarts | 33
Produzentin
Produzent
Junior Producer
Assistentin des Produzenten
Herstellungsleiter
Produktionsleiter
Postproduction Supervisor
Produktionskoordinatorin
Produktionsassistentin
Erster Aufnahmeleiter
Motivaufnahmeleiter
Motivaufnahmeleiterin
Assistentin der Aufnahmeleitung
Produktionsfahrer
Produktionsfahrer
Regisseur
Regieassistent
Persönliche Assistentin
2. Regieassistentin
Cutter/Editor
Cutterassistentin
SFX Spezialeffekte Supervisor
Filmtonmeister
Filmtonassistent
Sounddesigner
VFX Supervisor
Rat Pack
Komparsen/Kleindarsteller
Komparsen/Kleindarsteller
Filmfernsehfonds Bayern
Farbe/SW
Lena Schömann
Christian Becker
Tina Kringer
Melanie Hahn
Oliver Nommsen
Peter Schiller
Elke Andreas-Möller
Caroline Gronemeyer
Jennifer Brünn
Christian Held
Florian Erhard
Sibylle Follmer
Ana Schnell
Lars Kubowitsch
Christoph Siegert
Bora Dagtekin
Frank Kusche
Vanja Miljak
Katharina Haase
Charles Ladmiral
Ana de Mier y Ortuno
Jan Singh
Thorsten Bolzé
Attila Makai
Hubert Bartholomae
Dominik Trimborn
Agentur Filmgesichter
Producer’s Friend
800.000 Euro
Farbe
34 | Drehstarts
28.04–31.05 Das Jerusalem Syndrom
Sparte
TV-Film
Regie
Dror Zahavi
Ausführende Produktion
Moovie – The Art of Entertainment
Darsteller
Benjamin Sadler, Jördis Triebel
Ausstattung
Szenenbildner
Besetzung
Casting Director
Kamera
Kameramann
Kostüm
Kostümbildner
Licht und Bühne
Oberbeleuchter
Kamerabühne
Maske
Maskenbildner
Maskenbildner
Producer
Produzent
Producerin
Produktion
Herstellungsleiter
Line Producer
Produktionskoordinatorin
Regie
Regisseur
Regieassistent
Continuity
Schnitt
Cutter/Editor
Cutterassistentin
Ton
Filmtonmeister
Produktionsfirmen
Moovie – The Art of Entertainment
Produktionsinformationen
Drehorte
Technische Informationen
Farbe/SW
291 | 02. Mai 2013
Ido Dolev
Mai Seck
Carl-Friedrich Koschnick
Ronna Doron
Shuki Paz
Moshe Ben Shabat
Ziv Katanov
Sigalit Grau
Oliver Berben
Sarah Kirkegaard
Lutz Weidlich
Chris Evert
Linda Kornemann
Dror Zahavi
Raimond Schultheis
Candy Maldonado Agustin
Fritz Busse
Silke Zirnité
Oleg Kaiserman
Israel
Farbe
291 | 02. Mai 2013
29.04–20.10 Corn Island
Sparte
Regie
Ausführende Produktion
Produktionsland
Abteilung
Ausstattung
Kamera
Producer
Produktion
Regie
Ton
Produktionsfirmen
Facilities
Kamera
Produktionsinformationen
Förderungen
Technische Informationen
Drehstarts | 35
Kinospielfilm
Giorgi Ovashvili
42 Film
Deutschland, Georgien
Tätigkeit
Szenenbildner
Baubühne
Baubühne
Kameramann
Producerin
Producer
Producer
Producerin
Produktionsleiter
Regisseur
Filmtonmeister
42 Film
Alamdari [Georgien]
Kameras und Zubehör
Anzahl der Drehtage
Drehorte
Lauflänge
Mitteldeutsche Medienförderung
Eurimages (Europa)
Seitenverhältnis
Bildnegativmaterial
Bildpositivmaterial
Tonformat
Farbe/SW
Name
Agi Dawaachu
Matthias Röder
Birk Böttrich
Elemér Ragályi
Eike Goreczka
Nino Devdariani
Guillaume de Seille
Karla Stojakova
Christoph Kukula
Giorgi Ovashvili
Johannes Doberenz
Arri Rental Deutschland
50
Tkibuli, Georgien
100 Minuten
200.000 Euro
200.000 Euro
Cinemascope (1:2,35)
Super 35
DCP
Dolby surround (4 Kanäle)
Farbe
36 | Drehstarts
30.04–28.06 Ich und Kaminski
Sparte
Kinospielfilm
Regie
Wolfgang Becker
Drehbuch
diverse
Ausführende Produktion
X Filme Creative Pool
Verleih
X Verleih
Produktionsland
Deutschland
Genre
Drama
Darsteller
Daniel Brühl
Ausstattung
Location Scout
Besetzung
Casting Director
Drehbuch
Drehbuchautor
Drehbuchautor
Vorlage
Filmgeschäftsführung
Filmgeschäftsführerin
Regie
Regisseur
Produktionsfirmen
X Filme Creative Pool
Vertriebs-/Verleihfirmen
X Verleih
Facilities
Kostüm
Transport
Förderungen
Medienboard Berlin-Brandenburg
Filmförderungsanstalt
Technische Informationen
Farbe/SW
291 | 02. Mai 2013
Anna Maria Fanzun
Suse Marquardt
Wolfgang Becker
Thomas Wendrich
Daniel Kehlmann
Sylke Nitz
Wolfgang Becker
Theaterkunst
Pickup 24 Kurierservice
500.000 Euro
600.000 Euro
Farbe
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30.04–11.06 Die Enklave
Sparte
Regie
Drehbuch
Ausführende Produktion
Drehbuch
Filmgeschäftsführung
Kamera
Produktion
Regie
Produktionsfirmen
Facilities
Produktionsinformationen
Förderungen
Technische Informationen
Drehstarts | 37
Kinospielfilm
Goran Radovanovic
Goran Radovanovic
Sein & Hain Film
Drehbuchautor
Filmgeschäftsführerin
Kameramann
DIT Digital Imaging Technician
Line Producer
Regisseur
Sein & Hain
Goran Radovanovic
Yvonne Kowal
Axel Schneppat
Michael Kirschenlohr
Darko Lovrinic
Goran Radovanovic
Finanzen
Marsh
Anzahl der Drehtage
33
Drehorte
Belgrad, Valjevo, Negotin (Serbien)
Mitteldeutsche Medienförderung 100.000 Euro
Farbe/SW
Farbe
Vermissen Sie etwas? Wir melden in jeder Ausgabe die aktuellen Drehstarts, geprüft und aus erster Hand. Falls Ihre
unserer Übersicht trotzdem fehlen sollte, dann melden Sie sie doch einfach an unter:
www.crew-united.com
Produktion in
38 | Filmförderung
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Startkapital
In der zweiten Jurysitzung 2013 hat die MFG Filmförderung Baden-Württemberg
im April rund 5 Millionen Euro an 26 Spiel- und Dokumentarfilme vergeben. Eingereicht waren 62 Projekte. Es erhalten Förderung für…
…Drehbuch:
Der Fall Herold (Drama, Fernsehen, 120 Minuten Drehbuch Paul Meyer, Hans-Erich
Viet Produktion Paul Meyer) 30.000 Euro > Am Ende des Zweiten Weltkriegs findet
ein 19jähriger Gefreiter zufällig eine Uniform. Als falscher Hauptmann marodiert er
mit versprengten Soldaten durch Nordwestdeutschland. Bei seiner Entlarvung als
Hochstapler haben etwa 200 Menschen ihr Leben verloren. 1946 wird er von einem
britischen Militärgericht zum Tode verurteilt und guillotiniert.
Grasland (Actionkomödie, Kino, 90 Minuten Drehbuch Nicola Schreiner Produktion
Teamwerk) 15.800 Euro > »Grasland« erzählt mit Motiven des gleichnamigen Romans von Jos Dickreuter von drei blauäugigen, aber beherzten Jungs, Rudolf, Peace
und Addie, Ende 20, die sich nach der Ermordung ihres besten Freundes gegen drei
ausgebuffte Gangster behaupten müssen, um ihr vom Aussterben bedrohtes Dorf
auf der Schwäbischen Alb zu retten.
…Produktionsvorbereitung:
Die Blumen von gestern (Tragikomödie, Kino Drehbuch und Regie Chris Kraus Produktion Four Minutes) 42.000 Euro > Ein deutscher Holocaustforscher mit hochaggressiven Verhaltensstörungen wird durch seine französische Kollegin mit Sex,
Wahrheit und philosemitischem Jiu-Jitsu zurück ins Leben geholt.
Radio Zhora (Antikriegsfilm, Kino Drehbuch und Regie Carsten Unger Produktion Gifted Films) 40.000 Euro > Die Liebesgeschichte zwischen dem Bundeswehrsoldaten
Tim und der afghanischen Journalistin Azada. Romeo und Julia in Masar-e Sharif.
Stonefish Goes East (Arbeitstitel. Dokumentarfilm, Kino/TV Treatment und Regie
Susanne Horizon Fränzel Produktion Indi Film) 22.000 Euro > Der Historiker Darryl
Stonefish reist im Auftrag seines Stammeschefs aus dem Waldland Kanadas in die
Oberlausitz, um Landrechtsfragen anhand alter Niederschriften der Herrnhuter
Missionare zu klären. Aber auch etwas anderes treibt ihn an. Ist es wahr, daß der
Deutsche Klingensmidt sein direkter Ahne ist?
…Produktion:
Der kleine Rabe Socke 2 – das große Rennen (Kinderanimationsfilm, Kino, 72 Minuten Drehbuch Katja Grübel Regie Sandor Jesse und Ute von Münchow-Pohl Produktion Akkord Film) 800.000 Euro > Als dem frechen kleinen Raben Socke durch
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Filmförderung | 39
ein Mißgeschick alle Wintervorräte in den Fluß purzeln, muß ganz dringend Nachschub her. Das Geld dafür will er beim großen Rennen durch den Wald gewinnen.
Doch die Konkurrenz ist groß: Der rasende Rinaldo, ein Papagei aus Südamerika,
macht Socke und seinen Freunden das Leben ganz schön schwer.
Der kleine Drache Kokosnuß (Animierte TV-Serie/Family Entertainment/ActionComedy, TV, 26x22 Minuten bzw. 52x13 Minuten Drehbuch Verena Bird, John Petterson, Silke Riemann, Mark Slater Regie Hubert Weiland Produktion Caligari)
500.000 Euro > Die Dracheninsel ist ein Kosmos für sich und Heimat der unterschiedlichsten Drachenarten: Feuerdrachen, Felldrachen, Seedrachen, Freßdrachen, Höhlendrachen, Erddrachen… manche davon sind riesig, manche winzig
klein. Es ist nicht leicht, sich unter all den Drachen zu behaupten, besonders wenn
man sehr klein ist – so wie der kleine Drache Kokosnuß!
Evie’s Apple (Romantische Komödie, Kino, 110 Minuten Drehbuch und Regie Tobias Meinecke Produktion Action Concept International) 475.000 Euro > »Evie’s Apple« ist eine ebenso gefühlvolle wie vergnügliche romantische Komödie mit einem
Schuß magischem Realismus über eine junge Frau aus Brooklyn (Evie Morgan). Ihrem unschuldig reinen Herzen folgend, begibt sie sich auf eine wilde, fantastische,
zuweilen beängstigende Reise ins mythische Apfelfarmland Ithaca in Upstate New
York, um die wahre unverfälschte Liebe zu finden.
Das Grand Hotel Budapest (Komödie/Drama/Abenteuer, Kino, 110 Minuten
Drehbuch Hugo Guiness und Wes Anderson Regie Wes Anderson Produktion Neunzehnte Babelsberg) 450.000 Euro > Um 1930 in einem europäischen Grandhotel
freundet sich der legendäre Concierge M. Gustave mit dem jungen Angestellten
Zero an. Zusammen geraten sie in einen Strudel unglücklicher Ereignisse.
Das Spinnwebhaus (Fantastisches Drama, TV Drehbuch Johanna Stuttmann Regie
Mara Eibl-Eibesfeld Produktion Tellux Film) 450.000 Euro > Jonas ist 12 Jahre alt
und übernimmt zuversichtlich die Verantwortung für seine beiden jüngeren Geschwister, als seine Mutter sie allein zurückläßt. Doch ihre Abwesenheit zu verheimlichen überfordert Jonas. Er isoliert sich und die Geschwister zunehmend
und sie gleiten in eine eigene Phantasiewelt ab.
Mongobabe (Komödie, TV, 90 Minuten Drehbuch und Regie Christina Schiewe Produktion Zum Goldenen Lamm Filmproduktion) 450.000 Euro > »Mongobabe« erzählt die Geschichte der einjährigen Nicole, einem Mädchen mit Down-Syndrom,
welches auf der Suche nach Liebe ist. Mit ihrer Zärtlichkeit, Energie und Sturheit
bringt sie ihr Umfeld in so manche schwierige Situation…
Wie ich dich liebe, Rätselleben – Lou Andreas-Salomé (Drama/Biopic, Kino, 90
Minuten Drehbuch Susanne Hertel und Cordula Kablitz-Post Regie Cordula Ka-
40 | Filmförderung
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blitz-Post Produktion Avanti Media) 300.000 Euro > Drama über die legendäre, russisch-deutsche Schriftstellerin und Psychoanalytikerin Lou Andreas-Salomé, geboren 1861 in St. Petersburg, die als eine der ersten emanzipierten Frauen gegen
alle Widerstände ein unabhängiges, kosmopolitisches Leben führte und daher bis
heute als Femme Fatale gilt.
Coconut Hero (Tragikomödie, Kino/TV, 90 Minuten Drehbuch Elena von Saucken
Regie Florian Cossen Produktion Teamworx) 200.000 Euro > Mike sucht den Tod,
aber findet das Leben. Ohne zu wissen, was Liebe bedeutet, verliebt er sich in eine
Frau, die unterschiedlicher nicht sein könnte, aber die er nie vergessen wird.
Diplomatie (Drama, Kino, 90 Minuten Drehbuch und Regie Volker Schlöndorff Produktion Blueprint Film) 200.000 Euro > Es ist die Nacht des 25. August 1944, als der
deutsche Stadtkommandant von Paris, Dietrich von Choltitz unmittelbar davor
stand, den Befehl Hitlers zur Zerstörung von Paris auszuführen. Auf der Grundlage
dieser historischen Tatsachen entwickelt sich ein spannendes Psychoduell, in dem
es dem schwedischen Botschafter Raoul Nordling schließlich gelingt, Choltitz von
der Zerstörung von Paris abzubringen.
Loud (Drama. Kino/TV, 81 Minuten Drehbuch und Regie Aneta Lesnikovska Produktion Mouna) 150.000 Euro > Was tust du wenn dir die Welt zu laut wird? Philip,
ein sensibler kleiner Junge, entscheidet sich spontan zu ertauben, um seinen Seelenfrieden zu bewahren. Als Erwachsener dient ihm sein Gehörschaden als idealer
Schutzschild vor der Lautstärke der Welt. Als seine Freundin ein Kind möchte,
kann er sich aber nicht mehr entziehen und muß eine Entscheidung treffen.
Crankos Onegin in 3D (Tanzfilm, Kino, 120 Minuten Drehbuch und Regie Andreas
Morell Produktion Euro Arts International) 120.000 Euro > »Onegin« ist eine Verfilmung eines der berühmtesten Handlungsballette unserer Zeit, ein zeitloser Klassiker aus der Hand des unvergessenen Choreographen John Cranko, mit einer jungen und gleichfalls brillanten Generation von Tänzern des legendären und weltweit gefeierten Stuttgarter Balletts.
14 – Tagebücher des Ersten Weltkriegs (Doku-Drama-Serie, TV, 8x52 Minuten
und 4x45 Minuten bzw. 52 Minuten Drehbuch Stephan Falk, Florian Huber, Jan Peter, Yury Winterberg Regie Jan Peter Produktion Looks) 100.000 Euro > Der Erste
Weltkrieg war die bis dahin gewaltigste Katastrophe in der Geschichte der Menschheit. Am Ende waren zehn Millionen Menschen für wenige Meter Ackerland gestorben – und die Welt sollte niemals mehr so sein wie zuvor. Im Wirbelsturm des
Krieges waren unzählige Männer, Frauen und Kinder aus aller Welt gefangen. Ihr
Leben änderte sich schlagartig und unvorhergesehen und für die meisten für immer.
Wanderlust! Europas schönste Wanderwege (Dokumentarfilm, TV-Serie, 10x43
Minuten Drehbuch und Regie Rolf Lambert, Bernd Girrbach, Jörg Daniel Hissen,
Christian Stiefenhofer, Dimitrious Kisoudis u.a. Produktion Along Mekong Pro-
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Filmförderung | 41
ductions) 100.000 Euro > Feine Luftbilder (Cineflex & Multikopter) erzählen Weg
und Landschaft von oben und wechseln mit einer lebendigen Filmerzählung am
Boden, wo ein sympathischer Protagonist, der britische Lonely-Planet-Trekkingautor Bradley Mayhew, mit ein bis zwei Wanderpartnern aus der Region Kulturund Wanderabenteuer erlebt und interessante Menschen trifft.
Zapped (Dokumentarfilm, Kino/TV, 60/80 Minuten Drehbuch und Regie Thorsten
Schütte Produktion Teamworx) 100.000 Euro > Der abendfüllende Dokumentarfilm rekonstruiert das Phänomen Frank Zappa entlang bislang verschollener und
vergessener Film- und Ton-Dokumente aus der ganzen Welt. Dabei widmet sich
der Film insbesondere Zappas eigenwilligem Umgang mit den Medien, seinem unbändigen Streben nach Aufklärung und seiner geschickten Selbstinszenierung.
Netwars (Dokumentarfilm, TV, 52 Minuten Treatment und Regie Marcel Kolvenbach Produktion Filmtank Stuttgart) 80.000 Euro > Der Film will aufdecken, daß
man seit dem ersten »Stuxnet«-Angriff und den jüngsten Attacken nichts gelernt
hat. Im Gegenteil, die digitale Vernetzung schreitet immer weiter voran – und
macht unsere Gesellschaft damit extrem angreifbar…
Der Südwesten von oben (Dokumentarfilm, TV, 3x43 Minuten Drehbuch und Regie
Willy Meyer, Reinhild Dettmer-Finke, Lothar Zimmermann Produktion Vidicom
Media) 60.000 Euro > Die Dokumentationsreihe wirft einen neuen Blick auf den
Südwesten: Spektakuläre, noch nie in dieser Qualität realisierte Luftaufnahmen
seiner Burgen, Städte und Gebirge zeigen eine Kulturregion und ihre Bewohner.
Burgherren, Extremsportler und Ginbrenner werden in ihrer Landschaft portraitiert und von oben verortet.
Erika Pluhar – die Stimme (Dokumentarfilm, TV, 90 Minuten Treatment und Regie
Sigrid Faltin Produktion White Pepper Filmgesellschaft) 25.000 Euro > Erika Pluhar
– Schauspielerin, Chansonsängerin, Schriftstellerin. Mit 20 war sie das Schönheitsideal vieler Männer, mit 40 wurde sie zum Vorbild vieler Frauen. Sie überstand den
Tod ihrer Tochter und zweier Lebensgefährten. Sie ist in Schönheit gealtert. Alter
und Abschied sind das Lebensthema dieser charismatischen Frau geworden.
Straub (Dokumentarischer Essayfilm, Kino, 75 Minuten Drehbuch und Regie Stefan Hayn Produktion Stefan Hayn Filmproduktion) 10.000 Euro > Kritische Hommage an Jean-Marie Straub. Über die malerische Vergegenwärtigung nähert sich
der dokumentarische Essayfilm dem Werk von Jean-Marie Straub und Danièle
Huillet und fragt nach dessen Relevanz für nachfolgende Generationen.
…Produktionsförderung Junger Dokumentarfilm:
Die Unsichtbaren (Dokumentarfilm, TV, 60 Minuten Drehbuch und Regie Benjamin Kahlmeyer Produktion Av Medien Penrose) 68.699 Euro > Kernstück des Asylverfahrens ist die Anhörung zum Asylantrag: Hier sitzen sich Asylsuchende und
Asylgebende unmittelbar gegenüber. »Die Unsichtbaren« beleuchtet erstmals das
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Innenleben beider Parteien: Die Lebens- und Fluchtgeschichten der Asylbewerber
auf der einen, die Innenansichten der behördlichen »Einzelentscheider« auf der
anderen Seite.
Eislaufmütter (Dokumentarfilm, TV, 58 Minuten Drehbuch und Regie Lin Sternal
Produktion Filmtank Stuttgart) 56.242 Euro > Eisprinzessin, der Traum von Tausenden von Mädchen. Und von ihren Müttern. Der Film erzählt von Müttern, die
es sich zur Aufgabe gemacht haben, diesen Traum ihrer Töchter zu verwirklichen.
Frauen, deren einzige Aufgabe es ist, für das Kind da zu sein und sich ihm mit all
ihrer Kraft zu widmen. Und es ist ein Film über ihre Töchter, die zwischen den
Idealen ihrer Mütter ihren eigenen Weg finden müssen.
Ruf der Unsterblichkeit (Dokumentarfilm, TV, 60 Minuten Drehbuch und Regie Andreas Schnögl Produktion Eikon Südwest) 56.242 Euro > Ein Documentary-Motion-Comic. In der Gegenwart wollen die Menschen den Tod überlisten und sind auf
der Jagd nach Unsterblichkeit, in der Zukunft kämpft eine Comic-Heldin gegen die
übermächtige Unsterblichkeit; eine Geschichte von Genialität und Wahnsinn, ein
Film zwischen Realität und Fiktion.
Die MFG Filmförderung Baden-Württemberg hat Ende April im Bereich
Verleih/Vertrieb neun Projekte mit insgesamt rund 160.000 Euro unterstützt. Es
erhalten:
Ein Freitag in Barcelona – Una pistola en cada mano (Komödie, Kino Regie Cesc
Gay Verleih Camino Start 11. Juli) 45.000 Euro > Acht Männer um die 40, ratlos,
rastlos, geschieden, therapiert, nicht therapiert, verwirrt und verloren auf der Suche nach einer neuen oder alten Identität. Unfähig in alltäglichen Situationen zu
bestehen und auszudrucken, was sie fuhlen. Das ist komisch, bedauernswert, erstaunlich, scharfsinnig und herzerwärmend zugleich – in jedem Fall aber unterhaltsam… auch fur Frauen!
BB King – The Life of Riley (Musikdokumentation, Kino Regie Jon Brewer Verleih
Arsenal Start 9. Mai) 20.000 Euro > Dokumentation uber den legendären BluesMusiker BB King. Regisseur Jon Brewer hat ihn zwei Jahre lang begleitet und uber
250 Stunden Material gefilmt.
Draußen ist Sommer (Familiendrama, Kino Regie Friederike Jehn Verleih Alpha
Medienkontor Start 22. August) 20.000 Euro > Wanda zieht mit ihren Eltern und
Geschwistern aus Baden-Wurttemberg in die Schweiz. Fernab von dem was war,
soll vor allem das zerruttete Verhältnis zwischen den Eltern wieder gekittet werden. Aber in dem neuen Haus wird die Distanz größer und erdruckender, bis Wanda schließlich die Initiative ergreift und handelt…
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Filmförderung | 43
Scherbenpark (Coming-of-age, Kino Regie Bettina Blumner Verleih Neue Visionen
Start 15. August) 20.000 Euro > Die 17jährige Sascha wächst in einem perspektivlosen Hochhausghetto auf. Sie hat ein Ziel: Vadim, den Mörder ihrer Mutter, zu töten.
Ihre jungeren Geschwister sind einverstanden. Doch Vadim sitzt noch im Gefängnis. Als sie den Zeitungsredakteur Volker und seinen Sohn kennenlernt, zieht sie
kurzerhand bei ihnen ein.
Schwestern (Drama, Kino Regie Anne Wild Verleih Farbfilm Start 18. August)
20.000 Euro > Eine Familiengeschichte. Eltern, Onkel, Sohn, Tochter und Enkelkinder treffen nach Jahren wieder zusammen. Eine Familienfeier der besonderen Art
steht an. Kati, die jungste Tochter, hat sich entschlossen, ihre Familie zu verlassen
und einem Orden beizutreten und soll an diesem Sonntag in einem Kloster in
Oberschwaben feierlich eingekleidet werden.
Kairo 678 (Spielfilm, Kino Regie Mohamed Diab Verleih Arsenal Start 12. April
[DVD-Vertrieb]) 10.000 Euro > Drei in Kairo lebende Frauen aus unterschiedlichen
sozialen Schichten wollen sich nicht länger mit den sexuellen Übergriffen der
Männer abfinden. Fayza wird ständig in den uberfullten Bussen der Metropole begrapscht, Seba wurde vor Jahren Opfer einer Massenvergewaltigung, und Nelly ist
bei einem Überfall nur knapp ihren Peinigern entkommen. Ganz unterschiedlich
reagieren die Frauen, die nicht mehr Opfer sein wollen: Die eine zieht vor Gericht,
die andere das Messer…
Playoff (Zeitgeschichte, Kino Regie Eran Riklis Verleih Wild Bunch Germany Start
30. Mai) 10.000 Euro > »Playoff« erzählt von dem Holocaust-Überlebenden Max
Stoller, der in seiner Heimat Israel ein erfolgreicher Basketball-Coach ist und der
dann Anfang der 80er Jahre gebeten wird, die westdeutsche Nationalelf zu trainieren.
Slow (Dokumentarfilm, Kino Regie Sascha Seifert Verleih Mouna Start 23. Mai)
10.000 Euro > Ferne Welten so nah. Eine cineastische Dokumentarfilm-Reise in die
mystische Welt der Schnecken. Voller faszinierender Momente von verzaubernder
Langsamkeit und voll anmutiger Abenteuer.
Where the Condors Fly – A Cinematographic Journey with Victor Kossakowsky
(Dokumentarfilm, Kino & TV Regie Carlos Klein Verleih TM Filmproduktion Start 1.
Juni [DVD-Vertrieb]) 7.000 Euro > Der chilenische Regisseur Carlos Klein begleitet
den russischen Filmemacher Viktor Kossakowsky bei dessen Dreharbeiten in Patagonien, am Baikalsee und Schanghai. Klein dokumentiert auf persönliche Weise
die Entstehung dieses aufwendigen Films, angetrieben von seiner eigenen inneren
Suche nach Bildern, die heute noch zu beruhren vermögen. Dabei deckt er seine
und Kossakowskys ambivalente Haltung zum Filmemachen auf.
www.mfg.de
44 | Filmförderung
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In ihrer zweiten Fördersitzung 2013 vergab die Film- und Medienstiftung NRW im
April rund 7 Millionen Euro für 36 Projekte. Es erhalten Förderung für…
…Produktion:
Lichtjahre (Kino Produktion Heimatfilm Koproduktion Mact Productions [Frankreich], Entre Chien & Loup [Belgien] Sender WDR, Arte Verleih NFP Vertrieb The
Match Factory Regie Christoph Hochhäusler Drehbuch Christoph Hochhäusler, Ulrich Peltzer Darsteller Florian David Fitz, Lilith Stangenberg, Horst Kotterba, Corinna Kirchhoff) 850.000 Euro.
Gespensterjäger – Auf eisiger Spur (Kino Produktion Lucky Bird Pictures Koproduktion Lotus Film [Österreich], Attraction Media [Kanada], Warner Brothers Verleih Warner Brothers Vertrieb Beta Cinema Regie Tobias Baumann Drehbuch Murmel Clausen, Christian Tramitz, Martin Ritzenhoff Darsteller Anke Engelke, Michael Ostrowski, Wotan Wilke Möhring, Christian Tramitz) 800.000 Euro.
Murder Mystery (Kino Produktion Action Concept International Koproduktion
Egoli Tossell Film New, U Media [Belgien], Endgame Entertainment [USA], Denver
& Delilah [USA] Verleih Koch Media/Constantin Weltvertrieb U Film Regie John
Madden Drehbuch James Vanderbilt Darsteller Charlize Theron, Adam Sandler, Colin Firth, Emily Blunt)) 800.000 Euro.
Die Vampirschwestern und das große Herzflattern (Kino Produktion Claussen &
Wöbke & Putz Koproduktion Deutsche Columbia Pictures Verleih Sony Weltvertrieb Arri Worldsales Regie Wolfgang Groos Drehbuch Ursula Gruber nach der Romanvorlage von Franziska Gehm Darsteller Laura Roge, Marta Martin, Stipe Erceg,
Christiane Paul, Michael Kessler) 700.126 Euro.
Die Kleinen und die Bösen (Kino Produktion Coin Film Koproduktion Red Lion
[Luxemburg], KGP [Österreich] Regie Markus Sehr Drehbuch Xao Seffcheque, Martin Ritzenhoff Darsteller Christoph Maria Herbst, Axel Prahl) 600.000 Euro.
Allein gegen die Zeit – Der Film (Kino Produktion Askania Media Sender NDR Verleih NFP Vertrieb Global Screen Regie Alexandra Schmidt Drehbuch Michael Demuth Darsteller Timmi Trinks, Janina Fautz, Denis Moschitto) 300.000 Euro.
Box (Kino Produktion Augenschein Filmproduktion Koproduktion Fantascope
[Rumänien] Verleih Real Fiction Sender ZDF, Arte Regie Florian Serban Drehbuch
Florian Serban) 200.000 Euro.
Hirngespinster (Kino Produktion Crazy Film Koproduktion Roxy Film Sender BR,
Arte Verleih Movienet Regie Christian Bach Drehbuch Christian Bach Darsteller Tobias Moretti, Jonas Nay, Hanna Plaß) 17.225 Euro.
Bin im Wald. Kann sein, daß ich mich verspäte (Dokumentarfilm, Low Budget Produktion Zero One Film Sender SWR, BR Verleih Piffl Regie Corinna Belz Drehbuch
Corinna Belz Darsteller Peter Handke) 150.000 Euro.
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Filmförderung | 45
Krieg und Spiele (Dokumentarfilm, Low Budget. Produktion Bildersturm Sender
SWR, WDR, NDR, MDR Verleih Real Fiction Regie Karin Jurschick Drehbuch Karin
Jurschick) 150.000 Euro.
10.000.000.000 (Dokumentarfilm, Low Budget. Produktion Alte Celluloid Fabrik
Thurnfilm Sender WDR, SWR Verleih Prokino Vertrieb Autlook Filmsales Regie Valentin Thurn Drehbuch Valentin Thurn, Sebastian Stobbe) 140.000 Euro.
Von Kumpels und Bräuten (Dokumentarfilm, Low Budget. Produktion Ifage Filmproduktion Sender WDR Verleih Real Fiction Regie Wilm Huygen Drehbuch Wilm
Huygen) 130.000 Euro.
Sternstunden meines Lebens (TV Produktion Thevissen Filmproduktion Sender
WDR, Degeto Regie Erica von Moeller Drehbuch Ulla Ziemann Darsteller Iris Berben,
Anna Maria Mühe, Maren Kroymann, Traute Hoess, Florian Stetter) 480.000 Euro.
Landauer (TV Produktion Zeitsprung Pictures Sender BR + Alpha, WDR, Degeto Regie
Hans Steinbichler Drehbuch Dirk Kämper Darsteller Josef Bierbichler) 400.000 Euro.
Götz von Berlichingen (TV Produktion Teamworx Koproduktion MIA Film, Tschechien Sender RTL Regie Carlo Rola Drehbuch Christian Schnalke) 400.000 Euro.
24h Jerusalem (Dokumentarfilm. TV Produktion Zero One 24 Koproduktion Alegria,
Frankreich Sender BR, Arte Weltvertrieb First Hand Films Regie Volker Heise und weitere Drehbuch Volker Heise) 150.000 Euro.
Schloß und Amt – Der Fall des Präsidenten Christian Wulff (TV, Dokumentarfilm,
Low Budget. Produktion Eikon West Sender WDR, SWR, RBB, Phoenix Regie Lutz
Hachmeister Drehbuch Lutz Hachmeister) 180.000 Euro.
Es werde Stadt! (TV, Dokumentarfilm, Low Budget. Produktion Megaherz Sender
WDR, SWR, BR, NDR Regie Dominik Graf Drehbuch Dominik Graf) 120.000 Euro.
…Drehbuch:
Heute für Geld (Produktion Filmform Drehbuch Peter Steinbach) 20.000 Euro.
Revoluzzer a. D. – 68 geht in Rente (Drehbuch Alexandra Schröder, Natalie Muntermann) 20.000 Euro.
Das Erwachen (Drehbuch Türker Süer) 20.000 Euro.
…Produktionsvorbereitung:
All Panthers Are Pink (Produktion Unafilm Drehbuch Bojan Vuletic, Dimitrije
Vojnov) 50.000 Euro.
Das Stumme Versprechen (Produktion Hupe Film- und Fernsehproduktion Drehbuch Claudia Pütz, Danijela Vrdoljak) 30.000 Euro.
…Modellprojekt:
Veve – One Fine Day Film Workshop 2013 (Produktion One Fine Day Films Koproduktion Ginger Ink. [Kenia]) 100.000 Euro.
46 | Filmförderung
…Verleih:
Zum Geburtstag (Verleih X Verleih) 40.000 Euro.
Scherbenpark (Verleih Neue Visionen) 26.500 Euro.
Abseitsfalle (Verleih Alpha Medienkontor ) 20.000 Euro.
Mein Weg nach Olympia (Verleih Senator) 15.000 Euro.
Halbschatten (Verleih Farbfilm) 25.000 Euro.
Layla Fourie (Verleih Real Fiction) 40.000 Euro.
…Präsentation:
Kinderkinoabspielring Westfalen-Lippe 40.000 Euro.
…Modernisierung von Filmtheatern:
»Universum«, Soest 15.000 Euro.
»Bambi Filmstudio«, Düsseldorf 5.800 Euro.
»Zoom-Kino«, Brühl 4.000 Euro.
»Lichtburg«, Oberhausen 2.900 Euro.
»Kino in der Brotfabrik«, Bonn 2.300 Euro.
www.filmstiftung.de
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Filmförderung | 47
Die Mitteldeutsche Medienförderung hat in ihrer zweiten Sitzung des Jahres am
16. April mehr als 4,5 Millionen Euro für 30 Projekte vergeben. Es erhalten Förderung für…
…Produktion:
540 Grad (Drama Produktion Senator Drehbuch Lars Büchel, Elfie Donnelly, Paul
Aarato Regie Lars Büchel) 500.000 Euro.
Bibi & Tina – Der Film (Kinder-/Jugendfilm Produktion DCM Pictures Drehbuch
Bettina Bögerding Regie Detlev Buck) 450.000 Euro.
The Monuments Men (Thriller Produktion Siebente Babelsberg, Smokehouse Productions Drehbuch George Clooney, Grant Heslov Regie George Clooney) 400.000
Euro > Mit George Clooney als Regisseur und Hauptdarsteller stehen in weiteren
Rollen Matt Damon, Bill Murray, Cate Blanchett, Jean Dujardin und John Goodman vor der Kamera. Der Thriller nach dem Buch von Robert M. Edsel und Bret
Witter handelt von einer Gruppe Kunstexperten, die im Auftrag der Alliierten in
den letzten Kriegsmonaten nach Deutschland reist, um Kunstwerke vor der Zerstörung durch die Nationalsozialisten zu retten. Die Dreharbeiten finden unter anderem in Sachsen-Anhalt statt.
Sils Maria (Drama Produktion Pallas Film Drehbuch und Regie Olivier Assayas)
350.000 Euro.
Da muß Man(n) durch (Komödie Produktion NFP Drehbuch Christoph Silber, Marc
Rothemund Regie Marc Rothemund) 325.000 Euro.
Die goldene Gans (Märchenkomödie Produktion Kinderfilm Drehbuch Thomas
Steinke Regie Leander Haußmann) 300.000 Euro.
Rico, Oskar und die Tieferschatten (Family Entertainment Produktion Lieblingsfilm Drehbuch Christian Lerch, Andreas Bradler, Klaus Döring Regie Neele Vollmar)
300.000 Euro > Die Verfilmung des Kinderbuchs von Andreas Steinhöfel erzählt
vom »tiefbegabten« Rico, der eines Tages auf den hochbegabten Oskar trifft. Nachdem es Rico auf abenteuerliche Weise gelingt, Oskar aus den Fängen eines Entführers zu befreien, werden die beiden Freunde fürs Leben.
Die Bücherdiebin (Drama Produktion Zwanzigste Babelsberg Drehbuch Michael
Petroni Regie Brian Percival) 250.000 Euro.
The Happy Prince (Dark Tone Comedy Produktion Cine Plus Drehbuch und Regie
Rupert Everett) 250.000 Euro.
Der Fall Ritter (Krimi Produktion FFP New Media Drehbuch Holger Karsten
Schmidt Regie Johannes Grieser) 200.000 Euro.
Kleine Hände im großen Krieg (Dokumentarfilm-Serie Produktion Looks Drehbuch Maarten van der Duin Regie Anna van der Heide) 190.000 Euro.
48 | Filmförderung
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10.000.000.000 (Dokumentarfilm Produktion Alte Celluloid Fabrik mit Tina Leeb
und Jürgen Kleinig Drehbuch Valentin Thurn, Sebastian Stobbe Regie Valentin
Thurn) 165.000 Euro.
Die Hälfte der Stadt (Anima Dok Produktion Balance Film, Leykauf Film, Follow
Me Film [Polen] Drehbuch und Regie Pawel Siczek) 125.000 Euro > In einer Mischung aus Dokumentar- und Animationsfilm wird der jüdische Fotograf Chaim
Berman porträtiert, der in den 1930er Jahren das Leben der polnischen, jüdischen
und deutschen Bewohner der Stadt Kozienice mit der Kamera begleitete.
…Produktion/Nachwuchs:
Zurich (Drama Produktion Rohfilm Drehbuch Helena van der Meulen Regie Sacha
Polak) 250.000 Euro.
Los Ángeles – Die Engel (Drama Produktion Weydemann Bros. Drehbuch und Regie Damien John Harper) 85.000 Euro.
Country for no Man (Dokumentarfilm Produktion Sunday Film Drehbuch und Regie Tom Lemke) 35.000 Euro.
…Projektentwicklung/Nachwuchs:
Herbert (Drama Produktion Departures Film Drehbuch Thomas Stuber, Clemens
Meyer Regie Thomas Stuber) 47.000 Euro.
…Drehbuch:
Die Frauen der Familie (Komödie Produktion Immer wieder gerne Film Drehbuch
Klaus Wolfertstetter) 17.500 Euro.
…Drehbuch/Nachwuchs:
Die Spur (Drama Produktion Mona Becker Drehbuch Mona Becker) 25.000 Euro.
Silber ist Gold (Tragikomödie Produktion 1 Meter 60 Film Drehbuch Wolfgang Andrä) 10.000 Euro.
…Verleih:
Zum Geburtstag (Psychothriller Verleih X Verleih Regie Denis Dercourt) 42.500
Euro.
Mans Feld (Dokumentarfilm Verleih 42 Film Regie Mario Schneider) 35.000 Euro.
Kopfüber (Kinderfilm Verleih Alpha Medienkontor Regie Bernd Sahling) 30.000
Euro.
Tilt (Drama Verleih Port au Prince Pictures Regie Viktor Chouchkov) 23.000 Euro.
In The Darkroom (Dokumentarfilm Verleih Real Fiction Regie Nadav Schirman)
15.000 Euro.
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Filmförderung | 49
…Sonstige Maßnahmen:
Filmmusiktage Sachsen-Anhalt (Antragsteller International Academy of Media
and Arts) 75.000 Euro.
Cartoon Master Training for Trainers (Antragsteller Cartoon AEFA) 50.000 Euro.
German Previews (Antragsteller German Films) 20.000 Euro.
Schulkinowochen Sachsen-Anhalt & Thüringen (Antragsteller EJBW – Europäische
Jugendbildungsstätte) 18.000 Euro.
Schulkinowochen Sachsen (Antragsteller Objektiv) 15.000 Euro.
www.mdm-online.de
Der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) fördert acht
Vorhaben von Filmverleihern mit einem Gesamtbetrag von 92.000 Euro. Es erhalten:
Scherbenpark (Verleih Neue Visionen Regie Bettina Blümner) 15.000 Euro.
Staub auf unseren Herzen (Verleih Movienet Regie Hanna Doose) 10.000 Euro.
Freier Fall (Verleih Salzgeber Regie Stephan Lacant) 20.000 Euro.
Abseitsfalle (Verleih Alpha Medienkontor Regie Stefan Hering) 8.000 Euro.
Ricky (Verleih Farbfilm Regie Kai S. Pieck) 10.000 Euro.
Richard Deacon – In Between (Verleih Mindjazz Pictures Regie Claudia Schmid)
9.000 Euro.
Sofia’s Last Ambulance (Verleih W-Film Regie Ilian Metev) 10.000 Euro.
Unplugged: Leben Guaia Guaia (Verleih W-Film Regie Stefan Schwietert) 10.000
Euro.
Nächster Einreichtermin ist der 4. Juni.
www.kulturstaatsminister.de
50 | Filmförderung
291 | 02. Mai 2013
Der Filmfernsehfonds Bayern hat in der zweiten Sitzung des Jahres 28 Projekte mit
insgesamt 6,8 Millionen Euro gefördert. Insgesamt sind 53 Anträge eingereicht worden. Es erhalten Förderung für…
…Produktion:
Fack Ju Göthe (Kino. Komödie Produktion Constantin Drehbuch und Regie Bora
Dagtekin) 800.000 Euro > Zeki Müller steht kurz vor seiner Entlassung aus dem Gefängnis und plant bereits seinen nächsten Coup. Um an seine versteckte Beute zu
gelangen, will er sich als Hausmeister Zugang zu der Schule verschaffen. Wegen einer Verwechslung wird er Aushilfslehrer und hat nun nicht nur mit einer Problemklasse zu kämpfen.
Eine ganz heiße Nummer – Alle nackert (Kino. Komödie Produktion Telenormfilm
Drehbuch Andrea Sixt Regie Markus Goller) 750.000 Euro und 350.000 Euro Erfolgsdarlehen > Maria kehrt nach sechs Monaten aus dem südamerikanischen Regenwald zurück und kündigt den Besuch eines Schamanen an, der die Dorfbewohner
von ihren Leiden befreien soll. Doch Marias missionarischer Eifer und ihre
Schwärmerei für den Südamerikaner stoßen bei ihren Freundinnen auf Unverständnis und bei der Gemeinde auf Vorurteile.
Die Vampirschwestern 2 (Kino. Familienfilm Produktion Claussen & Wöbke & Putz
Drehbuch Ursula Gruber Regie Wolfgang Groos) 750.000 Euro > Nach dem ersten
Band der gleichnamigen Buchreihe von Franziska Gehm. Daka will in den Sommerferien unbedingt ihrem Idol Murdo von der Vampir-Rockband Krypton Krax
auf dessen Tournee folgen. Gegen den Willen ihrer Eltern fliegt sie mit ihrer Schwester Silvania zum Konzert. Doch die Begegnung mit Murdos Manager bringt die
zwei Schwestern in eine bedrohliche Situation.
Fünf Freunde 3 (Kino. Familienfilm Produktion Sam Film Drehbuch Peer Klehmet,
Sebastian Wehlings Regie Mike Marzuk) 715.000 Euro > nach der gleichnamigen Jugendbuchreihe von Enid Blyton. Die fünf Freunde dürfen Onkel Quentin in die Karibik begleiten. Auf einem alten Schiffswrack entdecken sie einen Hinweis auf einen legendären Piratenschatz und machen sich auf eine abenteuerliche Schatzjagd durch den Dschungel.
Die abhandene Welt (Kino. Melodram Produktion Clasart Drehbuch und Regie
Margarethe von Trotta) 450.000 Euro > Die Jazzsängerin Sophie erfährt von der Existenz ihrer älteren Schwester in New York. Sie macht sich auf den Weg, um die Unbekannte aufzusuchen und stößt zunächst auf Ablehnung.
No Name Restaurant (Kino. Komödie Produktion Blue Eyes Fiction Drehbuch und
Regie Stefan Sarazin, Peter Keller) 400.000 Euro > Die jüdische Gemeinde in Alexandria ist in Not: Um sie zu retten, wird der junge orthodoxe Jude Ben aus Brooklyn
nach Alexandria entsandt. Als er während der Reise inmitten der Wüste Sinai ausgesetzt wird, ist der mürrische Beduine Adel seine letzte Hoffnung.
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Filmförderung | 51
Love, Rosie (Kino. Romantische Komödie Produktion Constantin Drehbuch Juliette Towhidi Regie Christian Ditter) 250.000 Euro > Nach dem Roman »Für immer
vielleicht« von Cecelia Ahern: Rosie und Alex sind seit ihrer Kindheit unzertrennlich. Als sie sich dazu entschließen, gemeinsam zum Studieren nach Boston zu gehen, kommt alles anders, und ihre Wege trennen sich. Erst Jahre später sehen sie
sich wieder, was für beide Konsequenzen mit sich bringt.
The Fencer (Kino. Drama Produktion Kick Film Drehbuch Anna Heinämaa Regie
Klaus Härö) 200.000 Euro > Um der sowjetischen Geheimpolizei zu entgehen,
flieht ein junger Mann aus Leningrad und taucht in der estnischen Provinz unter.
Was er zunächst als das Ende all seiner Hoffnungen empfindet, entwickelt sich
letztlich zu einem unerwarteten und erfüllten Leben.
Moorlandschaften (Kino. Dokumentarfilm Produktion Nautilusfilm Drehbuch und
Regie Jan Michael Haft) 200.000 Euro > Der Film dokumentiert einen Lebensraum,
den jeder kennt, über den man aber wenig weiß. Einerseits unheimlich, andererseits bedroht – Moore sind Fenster in die Vergangenheit und zu Zeiten der Klimaerwärmung als CO2-Speicher wichtig. Vor allem aber steckt das Moor voller spektakulärer Naturgeschichte.
Die Seelen im Feuer (TV. Historisches Drama Produktion Film-Line Productions
Sender ZDF/ORF Drehbuch Anette Hess Regie Urs Egger) 450.000 Euro > Nach dem
Roman von Sabine Weigand. 1630: Die Hexenjagd hält die Stadt Bamberg in Aufruhr. Der fanatische Fürstbischof von Bamberg nutzt die Angst der Bevölkerung,
um sich seiner Gegner zu entledigen. Hunderte von Unschuldigen verbrennen am
Scheiterhaufen. Erst durch ein Urteil des Reichsgerichtshofs in Wien gelingt es, das
Unheil zu stoppen.
Let’s go (TV. Drama Produktion Eikon Süd Sender BR, Degeto, WDR Drehbuch und
Regie Michael Verhoeven) 420.000 Euro > Nach dem Roman »Von Zuhause wird
nichts erzählt« von Laura Waco. 1968 kehrt Laura zur Beerdigung ihres Vaters aus
den USA zurück nach München. In der alten Heimat angekommen, beginnt für sie
die Auseinandersetzung mit ihrer jüdischen Familiengeschichte. Ihre Eltern haben
den Holocaust überlebt und sind nach Kriegsende in München geblieben. Kann
Laura das Schicksal ihrer Eltern begreifen und sich ihrer Mutter annähern?
Weißes Baby, brauner Bauch (TV. Drama Produktion Roxy Film Sender BR Drehbuch Florian Hanig, Sandra Nettelbeck Regie Andreas Kleinert) 350.000 Euro > Julia
und Mark haben auf legalem Wege alles versucht, um ein Kind zu bekommen. Um
sich endlich den Kinderwunsch zu erfüllen, treten sie an eine indische Leihmutter
heran. Zunächst scheint alles gut zu klappen – bis die indische Frau mit dem Kind
der beiden im Bauch eines Tages spurlos verschwindet.
Die verbotene Frau (TV. Melodram Produktion TV 60 Sender Sat.1 Drehbuch Carolin Hecht, Martin Kluger, Maureen Herzfeld Regie Hansjörg Thurn) 100.000 Euro
und 117.219 Euro Erfolgsdarlehen > Nach dem gleichnamigen Bestseller von Vere-
52 | Filmförderung
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na Wermuth. Als sich Verena in den Araber Khalid verliebt, wird ihre Liebe auf eine
harte Probe gestellt – denn Khalid ist der zukünftige Scheich und einer anderen
versprochen. Die beiden kämpfen mit aller Macht um ihre Beziehung und stehen
vor einer großen Entscheidung, die ihr Leben verändern wird.
…Nachwuchs – Abschlußfilm:
Paula, Pieps und der Papierflieger (Animationsfilm für Kinder Produktion Kaamos
Film Lucia Scharbatke Drehbuch und Regie Christoph Englert) 50.000 Euro > Die
alleinstehende Vogelmutter Paula bekommt den schlechtesten Nistplatz am alten
Apfelbaum zugewiesen und findet dennoch eine Lösung: Paula strickt sich ein
Nest für ihr Ei. Als das Vogelküken Pieps schlüpft und beinahe aus dem Nest fällt,
rettet ein Papierflieger Pieps. Paula nimmt ihn als Kind an und als die Vogelmutter
auch noch die Liebe wiederfindet, ist die Familie vereint.
Weil ich hier hingehöre (Dokumentarfilm/Cross-Media-Projekt Produktion, Drehbuch und Regie Magdalena Hutter) 25.000 Euro > Der Dokumentarfilm porträtiert
Jugendliche in Deutschland und nähert sich der Frage an, was für junge Menschen
mit den unterschiedlichsten familiären und sozialen Hintergründen jeweils »Heimat« bedeutet. Dabei soll der Dokumentarfilm auf interaktive Art und Weise online
weiterentwickelt werden.
…Anderer Nachwuchsfilm:
Outlier (Tragikomödie Produktion Lailaps Pictures Drehbuch und Regie Martin
Wallner) 25.000 Euro > Die zynische Erfolgsautorin Lilith ist ein »Outlier«, jemand,
der nach allen Gesetzen der Medizin längst tot sein müßte. Doch sie kämpft – für
ein würdiges Ende ihres Romanhelden und gegen ihre geschwätzige Zimmernachbarin Odamee. Was als Ärgernis beginnt, mündet in einer wunderbaren Freundschaft, die Lilith ihre Angst vor dem Tod und damit auch die Schreibhemmung
überwinden läßt.
PIX (Komödie Produktion, Drehbuch und Regie Sophie Linnenbaum) 10.000 Euro
> Der Film porträtiert das Leben eines Mannes von der Geburt bis zu seinem Tode
in Fotos. Dazu werden in Plansequenz-Optik die typischen Stationen als Kulissen
aufgebaut, in die die handelnden Menschen wie Statisten eintreten.
Meine Behinderung ist auch nur ein Mensch (Dokumentation Produktion, Drehbuch und Regie Thomas Stork) 5.000 Euro > »Jeder hat das Recht auf Sexualität«. In
der Dokumentation werden Betroffene, Angehörige und Menschen, die es sich
zum Beruf gemacht haben, sexuellen Kontakt mit Behinderten aufzubauen, begleitet. Dabei wird die Dokumentation mit Interviews von den Betreuern und Angehörigen sowie dem Experten der Sexualitätsbewegung für Behinderte in
Deutschland, Lothar Sandfort, ergänzt.
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Filmförderung | 53
…Projektentwicklung:
Montauk (Drama Produktion Ziegler Film Drehbuch Volker Schlöndorff, Colm Toibin Regie Volker Schlöndorff) 40.000 Euro > inspiriert von Max Frischs gleichnamiger Erzählung. Der verheiratete Autor Max reist zur Premiere seines Theaterstücks
in seine alte Heimatstadt New York City. Dort angekommen, holt ihn die Vergangenheit ein. Seine frühere Geliebte Rebecca will ein Wochenende mit ihm in Montauk verbringen, dem Ort, an dem sie sich das letzte Mal gesehen haben. Doch das
heimliche Treffen verläuft für Max anders als erwartet.
Männertag (Komödie Produktion Chestnut Films Drehbuch Gerrit Hermans, Ilja
Haller, Philip Voges) 40.000 Euro > Stevie plant nach langer Zeit einen VatertagsAusflug mit seinen alten Schulfreunden: dem Transvestiten Peter, dem drogensüchtigen Schauspieler Chris und dem in seiner Vaterrolle aufgehenden Klaus-Maria. Doch aus dem Männerausflug wird unerwartet ein Familienausflug, bei dem
die Freundschaft der Männer auf die Probe gestellt wird.
Reden, die die Welt verändern (Doku-Reihe Produktion Tangram International
Drehbuch Kirsten Esch) 40.000 Euro > Die vierteilige Doku-Reihe widmet sich vier
wichtigen Reden des 20. Jahrhunderts, die bis heute politisch wirksam und im kollektiven Gedächtnis verankert sind. Anhand ausgewählter Reden von Joseph
Goebbels, Ben Gurion, Charles de Gaulle und Ronald Reagan wird der Tagesablauf
des jeweiligen Redners bis hin zum Zeitpunkt seines Auftritts erzählt – mit Ausflügen in die politische Vergangenheit und Zukunft.
Aus kurzer Distanz (Gangsterdrama Produktion Devifilm Drehbuch La van Phuong) 24.000 Euro > Vietnam 1973. Hung muß mit ansehen, wie sein Vater im Auftrag der südvietnamesischen Regierung ermordet wird. Als sein Racheplan mißlingt, flieht Hung und wird von dem Vietcong Trung gefunden. 20 Jahre später befinden sich Hung und Trung inmitten der vietnamesischen Zigarettenmafia in
Berlin: Hung ist dort zum eiskalten Killer für einen Mafiaboß geworden und Trung
arbeitet als Spitzel für die Polizei. Bei einer Auseinandersetzung mit der Mafia
kommt für Trung jede Hilfe zu spät. Es liegt nun an Hung, die Familie des Toten zu
schützen.
…Drehbuch:
Kindergeburtstag (Komödie Produktion Drei Wünsche Drehbuch Lea Schmidbauer, Tim Moeck) 30.000 Euro > Der 34jährige Ben wurde von all seinen Ex-Freundinnen verlassen. Umso mehr legt er sich bei seiner aktuellen Freundin ins Zeug, der
alleinerziehenden Coco. Doch ihr Sohn Tristan versucht, die Beziehung der beiden
um jeden Preis zu verhindern. Bei Tristans Kindergeburtstag will Ben seiner Freundin beweisen, daß er der Richtige ist. Doch als die Feier durch verschiedene Zwischenfälle eskaliert, macht Coco Ben dafür verantwortlich und schmeißt ihn raus.
Jetzt kann nur noch Tristan helfen, die beiden wieder zueinander zu bringen.
54 | Filmförderung
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Das dritte Sterben (Politthriller Produktion Walker & Worm Drehbuch Philipp Leinemann) 22.000 Euro > nach einer wahren Begebenheit. Robert arbeitet als Tierarzt in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Bei einem Wiedersehen mit seiner
Frau in Berlin werden die beiden Opfer eines Anschlags, der für Roberts Frau tödlich endet. Nach dem Schock macht sich Robert auf die Suche nach dem Mörder –
und kommt dabei einer Terrororganisation auf die Spuren.
O’zapft is (Komödie Produktion Terra Media Corporation Landgraf & Gulde Drehbuch Peter Dollinger) 20.000 Euro > Eine Unterbiberger Blaskapelle ist für die Eröffnung der »Westbank-Wiesn« nach Ramallah in die palästinensischen Autonomiegebiete eingeladen. Die Woche vor dem Anstich nutzen die Bayern, um eine
Rundreise durch Israel zu unternehmen. Dabei werden sie unter anderem von einer Israelin und einem Palästinenser begleitet, die ihre Vorurteile und Anfeindungen dem anderen gegenüber erst überwinden können, als sie gezwungen sind, zusammenzuarbeiten – gemeinsam müssen sie eine verlorengegangene Tuba finden,
damit das Konzert stattfinden kann.
…Verleih- und Vertriebsförderung:
Hanni & Nanni 3 (Verleih Universal Regie Dagmar Seume) 80.000 Euro.
Drei Stunden (Verleih NFP Regie Boris Kunz) 50.000 Euro.
Das Märchen von der Prinzessin, die unbedingt in einem Märchen vorkommen
wollte (Verleih Summiteer Films Regie Steffen Zacke) 30.000 Euro.
www.fff-bayern.de
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Filmförderung | 55
Das Medienboard Berlin-Brandenburg hat in seiner zweiten Vergaberunde des Jahres Mitte April 6,15 Millionen Euro für 33 Filmprojekte zugesagt. Eingereicht waren
59 Projekte. Es erhalten:
…Produktion:
Götz von Berlichingen (TV Produktion Teamworx 800.000 Euro > Carlo Rola erzählt mit moderner leichter Hand die Adaption von Goethes Heldengeschichte
vom Ritter mit der eisernen Hand.
Fack ju Göhte (Produktion Rat Pack) 650.000 Euro > Einen Nachfolger seines Kassenschlager »Türkisch für Anfänger« startet Regisseur Bora Dagtekin mit seinem
neuen Projekt – eine Schulkomödie mit Elyas M'Barek und Karoline Herfurth in
den Hauptrollen.
The Voices (Produktion Dreiundzwanzigste Babelsberg) 450.000 Euro > Thriller
um einen Schizophrenen, der nach Absetzen seiner Medikamente völlig außer
Kontrolle gerät. Unter der Regie von Marjane Satrapi.
The Happy Prince (Produktion Cine Plus) 400.000 Euro > Der Film erzählt die wenig bekannte Geschichte von Oscar Wildes letzten Lebensjahren im Exil, wobei Rupert Everett Autor, Regisseur und Hauptdarsteller des Filmprojekts ist. Zudem gehören Colin Firth, Emily Watson und Tom Wilkinson zum Cast.
The Monuments Men (Produktion Siebente Babelsberg) 400.000 Euro > Seit März
dreht der US-Star George Clooney im Studio Babelsberg und in Schauplätzen in
Berlin und Brandenburg seinen neuen Film mit den weiteren Stars Matt Damon,
Cate Blanchett und John Goodman.
Agent 47 (Produktion Fox International) 300.000 Euro.
Allein gegen die Zeit – der Film (Produktion Askania Media) 300.000 Euro > Die erste Kinder-Echtzeit-Serie Deutschlands wagt jetzt den Sprung auf die große Leinwand: Ein normaler Schultrip wird zum lebensgefährlichen Abenteuer…
Richard, der Storch (Produktion Knudsen & Streuber Medienmanufaktur) 300.000
Euro.
Die Ostdeutschen (TV. Produktion Credofilm) 250.000 Euro > Das »TV-Event« von
Lutz Pehnert soll zum 25. Jahrestag des Mauerfalls 2014 entstehen.
Hedi Schneider steckt fest (Produktion Komplizen Film) 250.000 Euro > Eine Tragikomödie über die Angst von Sonja Heiss.
Quatsch (Produktion Veit Helmer Filmproduktion) 250.000 Euro > In der Kinderkomödie von Veit Helmer reißt eine Bande kleiner Strolche ihr Dorf aus der Mittelmäßigkeit.
303 (Produktion Kahuuna Films) 200.000 Euro > On the Road spielt Hans Weingartners neues Projekt: Auf dem Weg von Berlin nach Portugal in einem alten Mercedes-303-Bus philosophieren zwei Mittzwanziger über das Leben und wie es sein
könnte.
56 | Filmförderung
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Sommersonnenwende (Produktion Mafilm) 200.000 Euro.
Remainder (Produktion Amusement Park Films) 200.000 Euro > An die Verfilmung
des gleichnamigen Erfolgsromans von Tom McCarthy wagt sich der weltweit erfolgreiche Medienkünstler Omer Fast.
24h Jerusalem (TV Produktion Zero One Film) 180.000 Euro.
Desaster (Produktion Schiwago Film) 150.000 Euro.
Wacken 3D – Louder than Hell (Dokumentarfilm Produktion Jumpseat 3D plus
Germany) 150.000 Euro > 80.000 Heavy-Metall Fans bei Open-Air-Konzert auf den
Äckern von Wacken – und das in 3D.
Winter Sleep (Produktion Bredok Film Production) 150.000 Euro > Der Regisseur
Nuri Bilge Ceylan ist mit seinen Filmen regelmäßig in Cannes vertreten.
1982 (Produktion Twenty Twenty Vision) 120.000 Euro > Die deutsch-libanesische
Koproduktion beschreibt den Kriegsausbruch im Libanon aus den Augen zweier
Kinder.
Francofonia – der Louvre unter deutscher Besatzung (Produktion Zero One Film)
100.000 Euro > Der Regisseur Alexander Sokurov stellt die Frage nach dem Verhältnis zwischen Kunst und Macht, Moral, Ehre und Menschlichkeit.
Lichtgestalten (Produktion Christian Moris Müller Filmproduktion) 50.000 Euro.
Ein Apartment in Berlin (Produktion Gebrüder Beetz) 30.000 Euro.
SAKR (Produktion Armsfilm, Berlin 20.000 Euro.
Obon – Geistertage (Produktion Hörmann Filmproduktion) 15.000 Euro.
…Stoffentwicklung:
Die letzte Sau (Produktion Kaminski Stiehm Film) 20.000 Euro > Der Film ist nach
»Kohlhaas und die Verhältnismäßigkeit der Mittel« das zweite Spielfilmprojekt von
Aron Lehmann.
Rhythmus (Produktion Frisbeefilms) 15.000 Euro > Eine Geschichte von drei
Freunden in der Midlifecrisis.
…Verleih und Vertrieb:
Hanni & Nanni 3 (Verleih Universal Regie Dagmar Seume) 80.000 Euro.
Gold (Verleih Piffl Regie Thomas Arslan) 35.000 Euro.
Das Wochenende (Verleih Universum Regie Nina Grosse) 25.000 Euro.
Beerland (Verleih Movienet Regie Matt Sweetwood) 15.000 Euro.
Halbschatten (Verleih Farbfilm Regie Nicolas Wackerbarth) 15.000 Euro.
Kohlhaas oder die Verhältnismäßigkeit der Mittel (Verleih Missing Films Regie
Aron Lehmann) 15.000 Euro.
Layla Fourie (Verleih Real Fiction Regie Pia Marais) 15.000 Euro.
www.medienboard.de
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Festivals | 57
Filmfestspiele
02.05–06.05 Busan [Süd-Korea] »Busan International Short Film Festival« …Kurze Spiel-, Dokumentar-, Animations- und Experimentalfilme mit Fertigstellung nach dem 1. Januar 2012. Wettbewerbe für
kurze (bis 30 Minuten), mittellange (30 bis 60 Minuten) und »extrem kurze« Filme bis drei Minuten.
www.bisff.org
02.05–07.05 Oberhausen »Internationale Kurzfilmtage« …Wettbewerb: Dokumentar-, Animations-,
Experimental- und Kurzspielfilme bis 35 Minuten (35 und 16mm, Video). Deutscher Wettbewerb bis
45 Minuten. Kinderkino. Filmmarkt.
www.kurzfilmtage.de
02.05–11.05 Tel Aviv [Israel] »Doc Aviv – The Tel Aviv International Documentary Film Festival« …
Dokumentarfilme ab 45 Minuten mit Premiere in Israel. 35 und 16mm, Beta SP; englische Untertitel.
www.docaviv.co.il
03.05–11.05 Löwen [Belgien] »Docville Film Festival« …Dokumentarfilmfest.
www.docville.be
05.05–12.05 Madrid [Spanien] »Documenta Madrid Festival Internacional de Documentales de Madrid« …Dokumentarfilmfest mit verschiedenen Wettbewerbssektionen.
www.documentamadrid.com
07.05–15.05 Freiburg »Freiburger Film Forum« …Filme von Dokumentarfilmern und filmenden Ethnologen.
www.freiburger-filmforum.de
08.05–12.05 Beverly Hills [USA] »Beverly Hills Film Festival«.
www.beverlyhillsfilmfestival.com
08.05–15.05 München »Internationales Dokumentarfilmfestival München« …Wettbewerb: ausschließlich Premieren, kurze und lange Dokumentarfilme (35 und 16mm), diverse Preise. Sektion
»Point of View«.
www.dokfest-muenchen.de
09.05–16.05 Seoul [Südkorea] »Green Film Festival in Seoul« …Erstes und größtes Festival des Landes für Umweltthemen.
www.gffis.org
58 | Festivals
291 | 02. Mai 2013
10.05–19.05 Warschau [Polen] »Planete + Doc Film Festival« …Wettbewerb für Dokumentarfilme.
www.planetedocff.pl
11.05–17.05 Ingolstadt »20 Min Max Kurzfilmfestival« …Filme unterschiedlichster Genre bis 20 Minuten.
www.20minmax.de
11.05–15.05 Shenzhen [China] »China International King Bonn New Media Shorts Award« …Kurze
Dramen, Dokumentationen und Animationen. Diverse Preise.
www.kingbonn.cc
15.05–26.05 Cannes [Frankreich] »Festival International du Film de Cannes« Wettbewerb: Lange
und kurze (bis 15 Minuten) Spielfilme (35mm) – »Semaine Internationale de la Critique«: lange und
kurze (bis 15 Minuten) Spiel- und Dokumentarfilme ( 35 und 16mm), erste und zweite Werke. Filmmarkt – »Quinzaine des Réalisateurs« Lange Spielfilme (35mm), die in Frankreich noch nicht gelaufen sind und an keinem Internationalen Festivalwettbewerb außer in ihrem Heimatland teilgenommen haben – »Un Certain Regard« Lange Spielfilme außer Konkurrenz (35mm) – »Cinéfondation« …
Wettbewerb: Hochschul- und erste Spiel- und Animationsfilme (35 und 16mm) bis 60 Minuten, die
in den 18 Monaten vor dem Festival produziert und noch nicht auf großen internationalen Festivals
gezeigt wurden.
www.festival-cannes.org
www.quinzaine-realisateurs.com
23.05–16.06 Tokio [Japan] »Short Shorts Film Festival« …Eines der größten Kurzfilmfestivals in
Asien für Filme bis 25 Minuten und Fertigstellung bis zwei Jahre vor dem Festival. Auswahl für die
Kurzfilm-»Oscars«.
www.shortshorts.org
24.05–02.06 Zürich [Schweiz] »Videoex Zürich – Video & Experimental Film Festival« …Internationaler und Schweizer Wettbewerb. Experimental-, Animations-, innovative Dokumentar- und Musikfilme aller Formate bis 60 Minuten.
www.videoex.ch
26.05–01.06 Krakau [Polen] »Cracow Film Festival« …Drei Wettbewerbssektionen: Lange Dokumentarfilme ab 60 Minuten, kurze Dokumentarfilme bis 60 Minuten, Animations- und andere Kurzfilme
bis 30 Minuten. 35 und 16mm.
www.kff.com.pl
291 | 02. Mai 2013
Festivals | 59
27.05–01.06 Zlín [Tschechien] »Zlin International Film Festival for Children and Youth« …Wettbewerb: Filme für Kinder und Jugendliche mit englischen Untertiteln. Andere Sektionen, diverse Preise. Markt.
www.zlinfest.cz
28.05–02.06 Barcelona [Spanien] »Docsbarcelona – International Documentary Film Festival« …
Dokumentarfilmfestival.
www.docsbarcelona.com
28.05–02.06 Innsbruck [Österreich] »Internationales Filmfestival Cinematograph Innsbruck« …Filme aus und über Afrika, Asien und Lateinamerika. Internationaler Wettbewerb.
www.iffi.at
28.05–30.05 Lyon [Frankreich] »Festival national Handica« …Festival für Kurzfilme zum Thema Behinderung bis 25 Minuten.
www.festival-handica.fr
28.05–09.06 Padua [Italien] »River Film Festival« …Kurze Animations- und Spielfilme bis 30, Dokumentarfilme bis 60 Minuten.
www.riverfilmfestival.org
28.05–02.06 Wien [Österreich] »Vienna Independent Shorts« …Kurzfilme bis 30 Minuten in allen
Formaten und allen Genres. Verschiedene thematische Kurzfilmprogramme.
www.viennashorts.com
60 | Festivals
291 | 02. Mai 2013
Anmeldeschluß
02.05 Cabourg [Frankreich] »Festival du Film de Cabourg (13.06–17.06).
www.festival-cabourg.com
03.05 Leeds [Großbritannien] »Leeds International Film Festival« (08.11–24.11) …Alle Genres und
Formate. Internationaler Wettbewerb für Kurzfilme, die in Großbritannien noch nicht gelaufen sind.
Wettbewerb »Neue Regisseure«.
www.leedsfilm.com
10.05 Neuchâtel [Schweiz] »Neuchâtel International Fantastic Film Festival« (05.07–13.07) …Festival für den Fantastischen Film. Wettbewerbe für Langfilme (16 und 35mm) und Kurzfilme (16 und
35mm, Video).
www.nifff.ch
15.05 Gympie [Australien] »Heart of Gold International Film Festival« (11.07–14.07) …Internationaler Kurzfilmwettbewerb.
www.heartofgold.com.au
15.05 Lama [Frankreich] »Festival du Film de Lama« (27.07–02.08) …Lange Spiel- und Dokumentarfilme. Wettbewerb für Kurzfilme bis 30 Minuten zu ländlichen Themen mit Fertigstellung nach dem
1. Januar 2012.
www.festilama.org
15.05 Newport [USA] »Rhode Island International Film Festival« (06.08–11.08).
www.film-festival.org
15.05 Pontresina [Schweiz] »Swiss Mountain Film Festival Pontresina« …Wettbewerb für Spiel- und
Dokumentarfilme zum Natur- und Kulturerbe der Berge. Besondere Berücksichtigung der Landschaften der Welt, des Alpinismus und Bergtourismus.
www.swissmountainfilmfestival.com
15.05 Zagreb [Kroatien] »25 FPS International Experimental Films & Video Festival« …Internationales Experimentalfilm- und Videofestival.
www.25fps.hr
15.05 Saint-Paul-Trois-Châteaux [Frankreich] »Festival du film de Saint Paul Trois Châteaux« (12.10–
19.10).
www.festivaldufilm-stpaul.fr
291 | 02. Mai 2013
Festivals | 61
15.05 Cabrières d’Avignon [Frankreich] »Festival Court, c’est Court – Rencontres de courts métrages
Cabrières d’Avignon« (14.11–17.11) …Kurzfilme bis 30 Minuten.
www.cinambule.org
17.05 Paris [Frankreich] »Festival Silhouette« (31.08–08.09) …Kurzfilmfestival mit Freiluftaufführungen.
www.association-silhouette.com
17.05 Ottawa [Kanada] »Ottawa International Animation Festival« (18.09–22.09) …Animationskurzfilme bis 30 Minuten und Filme von Hochschulen.
www.animationfestival.ca/index.php
17.05 London [Großbritannien] »Raindance Film Festival« (25.09–06.10) …Wettbewerb für Independent-Kino.
www.raindance.co.uk
19.05 Nizza [Frankreich] »Festival du court métrage de Nice« (15.10–20.10) …Europäischer Wettbewerb für Kurzfilme bis 60 Minuten.
www.nicefilmfestival.com
24.05 Rio de Janeiro [Brasilien] »Brazilian Student Film Festival« (12.08–25.08) …Internationaler
Wettbewerb für Studentenfilme bis 30 Minuten.
www.fbcu.com.br
30.05 Aigues-Vives [Frankreich] »Festival du Film Court d’Aigues-Vives« (26.07–27.07) …Spiel-, Animations- und Dokumentarfilme bis 30 Minuten.
www.cine-aiguesvives.fr
30.05 Seoul [Süd-Korea] »Seoul International Extreme-Short Image & Film Festival« (13.09–18.09)
…Internationale Wettbewerbe für »Extreme Shorts« und Filme, die mit Mobiltelefon beziehungsweise DSLR-Kamera aufgenommen wurden – alle bis fünf Minuten. Stereoskopie-Wettbewerb bis 15
Minuten. DCP, Side-by-side. Diverse Preise.
www.sesiff.org
62 | Kinostarts: 02. Mai
291 | 02. Mai 2013
Diese Woche im Kino
Foto: Concorde
291 | 02. Mai 2013
Kinostarts: 02. Mai | 63
Iron Man 3
Action. USA 2013
Regie Shane Black Drehbuch Shane Black, Drew Pearce
Bildgestaltung John Toll Montage Peter S. Elliot, Jeffrey Ford
Musik Brian Tyler Szenenbild Bill Brzeski Kostüm Louise Frogley
Maske Allan A. Apone Ton Jose Antonio Garcia, Peter Devlin
Casting Sarah Halley Finn
Der Krieg gegen die Aliens ist geschlagen, doch
Tony Stark, der superreiche Industrielle, leidet
an dem Trauma. Und schon dräut neues Ungemach: Selbstmordattentate amerikanischer Soldaten versetzen das Land in Angst und Schrekken. Sie dienen anscheinend einem Prediger,
der sich der »Mandarin« nennt und äußerlich in
seinen Videobotschaften an Bin Laden erinnern
soll: Er gibt vor, der Regierung Lehren erteilen
und das Land vernichten zu wollen. Tony Stark
erklärt ihm, ebenfalls medial, den Kampf. Im ersten großen Kaboom fliegt Stark darum sein eigenes Heim um die Ohren. Er entdeckt zwar,
daß die Bedrohung nicht von den vermeintlichen Attentätern kommt, die selbst nur Opfer
sind, scheint aber dem Widersacher, um dessen
Identität kein großes Geheimnis gemacht wird,
immer einen Schritt hinterher zu sein.
Spaß macht das Spektakel, dessen Regie nach
Jon Favreau nun Shane Black (Kiss Kiss Bang
Bang) übernommen hat, weil es sich auf die Krise seines Superhelden konzentriert, und ihn
wieder zum Mechaniker werden läßt. Er landet
in der Garage eines kleinen Knirpses, der in seiner Gabe zu staunen und zu basteln, stark an
ihn selbst erinnert, und mit Herz und Mut
macht sich Stark daran, auch dieses Mal die seine
nen zu retten.
64 | Kinostarts: 02. Mai
291 | 02. Mai 2013
Charlies Welt – wirklich nichts ist wirklich
Komödie. USA 2012
The Court
Dokumentarfilm. Deutschland 2013
Regie und Drehbuch Roman Coppola Bildgestaltung Nick Beal
Regie und Drehbuch Marcus Vetter, Michele Gentile
Montage Robert Schafer Musik Liam Hayes, Roger Neill Szenen-
Bildgestaltung Christian Haardt, Michele Gentile, Marcus Vetter
bild Elliott Hostetter Kostüm April Napier Maske Roz Music,
Montage Michele Gentile Musik Sven Kaiser Ton Aljoscha Haupt
Calvin Scott Ton Andrew Bollas Casting Nicole Daniels, Courtney
Sheinin
Charles Swan (Charlie Sheen) ist ein Frauenheld, wie er im Buche steht. Seine Welt zimmert
er sich zurecht, wie es ihm gefällt. Das kann er
jedoch auch nur, weil seine Freundin Ivana (Katheryn Winnick) der eigentliche Fixpunkt im Leben des Traumtänzers ist. Als sie die Faxen dick
hat, verläßt sie ihn – und der Egomane Charles
versucht seine Welt zu kitten, indem er seine
schizophrenen Vorstellungen freie Bahn läßt:
dazu gehört der Kampf des Wild-West-Cowboys
gegen die Frauenwelt, die als Nußknacker-Bande daherkommt.
Zwischen Fiktion und Wahrheit bewegt sich
das mediale Erleben des Hollywood-Schauspielers Charlie Sheen, der seit Jahrzehnten mit Drogenexzessen und diversen Affären auffährt. Der
Regisseur Roman Coppola griff diese Hollywood-Selbstdarstellung fiktiv auf und läßt den
Zuschauer raten, wo die tatsächlichen Berührungspunkte mit der Biografie seines Hauptdarstellers zu finden sind. Die absurd-komische Erzählweise lehnt dabei an die von Wes Anderson
an: Mit dem Filmemacher hatte Coppola zuletzt
das Drehbuch zu Moonrise Kingdom geschrieben.
kw
Fotos: Koch Media | Bukera | W-Film | NFP
Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag
im Jahr 2012: Der Chefankläger Luis MorenoOcampo befaßt sich mit dem Fall des kongolesischen Milizenführer Thomas Lubanga Dyilo.
Der hatte Kindersoldaten rekrutiert und für seine Zwecke mißbraucht. Doch der Chefankläger
ist nicht nur den hochkomplizierten juristischen Verfahren des Strafgerichtshofs verpflichtet. Als in Lybien die Revolution von Muammar
Al-Gaddafi niedergeschlagen wird, reist Moreno-Ocamp in das Land. Sein Ziel: Verhandlungen.
Der Filmemacher Marcus Vetter, der in Das
Herz von Jenin den israel-palästinensischen
Konflikt in einer zwingend menschlichen Sicht
darstellte, greift in dem mit Michele Gentile geschaffenen Dokumentarfilm die Arbeitsweise
des Internationalen Strafgerichtshofs auf. Dabei
geht es nicht allein um ein Porträt der Arbeit des
Chefanklägers, sondern auch um die Politik hinter dem Strafgerichtshof, dessen Statut auch
von großen Nationen wie USA oder Rußland
nicht anerkannt wird.
kw
291 | 02. Mai 2013
Kinostarts: 02. Mai | 65
Frohes Schaffen – Ein Film zur Senkung der
Arbeitsmoral
Doku-Drama. Deutschland 2012
I, Anna
Thriller. Großbritannien/Deutschland/Frankreich 2011
Regie und Drehbuch Konstantin Faigle Bildgestaltung Stephan
Regie und Drehbuch Barnaby Southcombe Bildgestaltung Ben
Ketelhut Montage Andreas Menn Musik Theo Pauss Szenenbild
Smithard Montage Peter Boyle Musik K.I.D. Szenenbild Tom Bur-
Irina Kurtishvili Kostüm Marpa Schneider Maske Astrid Weber
ton Kostüm Pam Downe Maske Jan Sewell Ton Giancarlo Della-
Ton Nic Wohlleben
pina Casting Gail Stevens
Bloß nicht irritieren lassen, wenn Konstantin Faigle (Out of Edeka) nach einer langen Schwarzblende fragt, ob uns schon langweilig sei. Reine
Provokation. Damit ist man jedoch auf Kurs: Mitdenken und in Frage stellen. Müssen wir arbeiten? Passanten auf der Straße antworten ganz
selbstverständlich, daß Arbeit Erfüllung bedeute.
Es stimmt, in einer Unterhaltung mit Fremden
kommt sehr schnell das »Was machen Sie beruflich?«. Wir definieren uns über unseren Beruf,
unsere Berufung. Historiker, Journalisten und
Wissenschaftler vermitteln dem Zuschauer das,
was er schon weiß, was er aber dringend mal gesagt bekommen sollte: Die protestantische Ethik
gebietet die Arbeit, die industrielle Revolution
prägte das Tempo. Für Faigle haben wir die Arbeit
zu unserer Religion erhoben und mit einer Moral
verknüpft. Da gilt es neue Denkansätze zu finden, denn längst reicht die Arbeit nicht mehr für
alle. Faigle bedient sich eines ironischen Tons,
mit Darstellern bereitet er Fälle auf von Freischaffenden, Rentnern und Müttern, die trotz
gültiger Aussage unbeholfen wirken. Der Erkenntniswert, zumal vieles nicht untermauert
wird, ist dabei minimal.
ne
Der Polizist Bernie Reid (Gabriel Byrne) wird zu
einem Mordfall in einem Londoner Haus gerufen. Im Treppenhaus begegnet er der geheimnisvollen Einzelgängerin Anna Welles (Charlotte
Rampling). Als sich beide kurz darauf bei einem
Single-Dating-Treff wiederbegegnen, finden sie
aneinander einen kleinen Halt inmitten der unwirtlichen Metropole. Der Mordfall holt beide
ein, als Anna immer wieder in ihren Träumen
den Mord erlebt. Bernie wird klar, daß seine Gefährtin ein Geheimnis verwahrt…
Die Autorin Elsa Lewin lieferte die Romanvorlage für die Adaption von Regisseur Barnaby
Southcombe, der hier seine Mutter Charlotte
Rampling in Szene setzt. Der dunkle Thriller
konnte bereits einige Aufmerksamkeit gewinnen – unter anderen auf dem Filmfestival in
Vancouver. Hier wurde der Film vergangenes
Jahr als beliebtester internationaler Kinospielfilm ausgezeichnet.
kw
66 | Kinostarts: 02. Mai
291 | 02. Mai 2013
The Invisible Men
Dokumentarfilm. Israel/Niederlande/Palästina
2012
Ohne Gnade
Komödie. Deutschland 2012
Regie Yariv Mozer Drehbuch Yariv Mozer, Adam Rosner Bildge-
Schultzendorff, Rodja Kükenthal Montage Wolfgang Weigl,
staltung Shahar Reznik Montage Yasmine Novak Musik Wouter
Marco Pav D Auria Musik Frankie Chinasky, Daniel Wehr Szenen-
van Bemmel
bild Dennis Duis Kostüm Hila Bargiel Maske Bernhard Klinglmair,
Yariv Mozer wollte immer schon wissen, wie es
ist, auf der anderen Seite der Seperationsmauer,
in Palästina, schwul zu sein. Dann erfuhr er, daß
es in Israel palästinensische Schwule gibt, deren
Schicksal zum Himmel schreit: Louie muß in Tel
Aviv zwar nicht verschweigen, daß er Männer
liebt, dafür aber seine Nationalität. Die Entdekkung und Abschiebung kann seinen Tod bedeuten. Es gibt nur eine Lösung: Er muß Asyl in einem Drittland beantragen. Louie macht das jedoch schwer zu schaffen, denn er sieht Israel als
seine Heimat an.
Mozer (My First War), der israelische Produzent und Regisseur, beleuchtet Louies und zwei
weitere Schicksale, vermittelt ihre Ängste, dokumentiert den Prozeß, sich von einer Familie, die
sie nicht annimmt, und einem Land, daß sie
nicht will, zu lösen und geleitet sie durch die Instanzen der Behörden. Wobei sein Engagement
nicht selbstverständlich war, denn es ist verboten, Palästinenser, die sich illegal in Israel aufhalten, in irgendeiner Form zu helfen. Während sich
Out in the Dark«, der ebenfalls jetzt startet, dem
Thema in Spielfilmform annimmt, zeichnet The
Invisible Men reale Schicksale auf.
ne
Die jungen Schwestern Biene (Sylta Fee Wegmann) und Püppi (Sina Tkotsch) leben mit ihrer
alleinerziehenden Mutter Hilde in einem Schrebergarten. Geld ist zwar Mangelware, jedoch
verfügen die Geschwister über viel rotziges
Selbstbewußtsein: Biene heckt den Plan aus,
Männer zuerst anzulocken und dann erpresserisch auszunehmen, um die Finanzen wieder
auf Vordermann zu bringen. Ersteres gelingt,
das zweite nach ersten Erfolgen immer weniger.
Denn mit jedem Opfer handelt sich die Familienbande mehr Feinde an…
Die Parodie um Gleichberechtigung auf dem
Arbeitsmarkt setzte Regisseurin und Drehbuchautorin Birgit Stein in einer dynamischen und
bisweilen schrillen Erzählweise um. Für ihren
ersten langen Kinospielfilm arbeitete sie unter
anderen mit dem Kameramann Wedigo von
Schultzendorff (Lulu und Jimi, Pandorum) zusammen.
kw
Regie und Drehbuch Birgit Stein Bildgestaltung Wedigo von
Ines Tschirpke Ton Achim Strommenger
Fotos: GM Films | Senator | Ascot Elite | Senator
291 | 02. Mai 2013
Kinostarts: 02. Mai | 67
Passion
Thriller. Frankreich/Deutschland 2012
Saiten des Lebens
Drama. USA 2012
Regie Brian De Palma Drehbuch Brian De Palma , Natalie Carter
Regie Yaron Zilberman Drehbuch Yaron Zilberman, Seth Gross-
Bildgestaltung José Luis Alcaine Montage François Gédigier
man Bildgestaltung Frederick Elmes Montage Yuval Shar Musik
Musik Pino Donaggio Szenenbild Cornelia Ott Kostüm Karen
Angelo Badalamenti Szenenbild John Kasarda Kostüm Joseph
Muller Serreau Maske Björn Rehbein Ton Nicolas Cantin Casting
G. Aulisi Maske Maya Hardinge, Christopher Milone Ton Felix
Anja Dihrberg
Andrew Casting Cassandra Kulukundis
Für die ehrgeizige Werbefachfrau Christine (Rachel McAdams) geht der Weg steil nach oben: sie
will die Leitung der Berliner Filiale ihrer Firma
als Sprungbrett für höhere Aufgaben nutzen.
Ihre junge Mitarbeiterin Isabelle (Noomi Rapace) kommt ihr da mit ihren frischen Ideen entgegen, die Christine vor den US-Chefs des Konzerns doch glatt als ihre eigenen ausgibt. Gewieft spiegelt sie Isabelle eine große Karriere vor
und glaubt, die junge Frau im Griff zu haben.
Doch die Untergebene ist keineswegs auf die
Generosität ihrer Chefin angewiesen. Ihre Demütigung weiß Isabelle durchaus zu rächen…
Der Filmemacher Brian De Palma greift die
Geschichte von Liebe und Intrigen des Regisseurs Alain Corneau aus dem Jahre 2010 in diesem Remake auf. Für die erzählerisch-bildnerische Hermetik sorgt unter anderem das von
Cornelia Ott geschaffene Szenenbild, die als Art
Director an Roman Polanskis Der Ghostwriter
und auch Christian Alvarts Pandorum arbeitete.
Die Bilder in Brian De Palmas neuestem Werk
komponierte José Luis Alcaine (Die Haut, in der
ich wohne, Volver).
kw
Die vier New Yorker Musiker des Fugue String
Quartet bestreiten bereits seit 25 Jahren Auftritte in aller Welt. Kurz vor dem Jubiläum wird
beim Cellisten Peter Mitchell (Christopher Walken) die Parkinson-Krankheit diagnostiziert. Als
Gründer des Ensembles will er sein berufliches
Ende auch mit dem Ende des Quartetts verbinden. Doch seine Mitmusiker (Philip Seymour
Hoffman, Catherine Keener, Mark Ivanir) bestehen auf dem Fortbestehen. Plötzlich brechen
lange Zeit im Verborgenen schlummernden
Konflikte zwischen den Musikern auf. Die Individualisten suchen nach 25 Jahren die gemeinsame Stimme, die sie einst zusammenbrachte.
Als Metapher auf das Miteinander setzt Yaron
Zilberman in diesem Spielfilmdebüt die Geschichte um vier Musiker in Szene. Für die Musik hinter der Musik zeichnete der Filmkomponist Angelo Badalamenti verantwortlich, der
bereits den subtilen Score zu David Lynchs
Mullholland Drive und auch die überschwengliche Filmmusik für das Liebesdrama Mathilde –
Eine große Liebe von Jean-Pierre Jeunet lieferte.
kw
68 | Kinostarts: 02. Mai
Der Tag wird kommen
Dramödie. Frankreich/Belgien 2012
Regie und Drehbuch Benoît Delépine, Gustave de Kervern
291 | 02. Mai 2013
Verliebte Feinde
Drama. Schweiz 2012
Bildgestaltung Hugues Poulain Montage Stéphane Elmadjian
Regie Werner Schweizer Drehbuch Wilfried Meichtry Bild-
Szenenbild Paul Chapelle Kostüm Florence Laforge Ton
gestaltung Carlotta Holy-Steinemann, Reinhard Köcher Montage
Guillaume Le Braz
Kathrin Plüss Musik Michel Seigner Szenenbild Urs Beuter
Kostüm Monika Görner-Vogt, Cornelia Peter Ton Dieter Meyer
Die Brüder Bonzini könnten verschiedener nicht
sein. Wenn die beiden, schon jenseits der 40, ihre
Eltern besuchen, die in einem tristen ShoppingAreal ein Kartoffelrestaurant betreiben, dann redet sich der eine über Plasma-Fernseher in Rage,
während der andere über die Gesellschaft herzieht. Jean-Pierre arbeitet als Matrazenverkäufer
nebenan, Benoît hat seit Jahrzehnten keinen Job
und zieht es vor, frei von allen Verpflichtungen zu
leben. Auf seiner Stirn sind die Lettern »NOT«
eingeritzt. Not ist gegen alles und hält sich für
den ältesten Punk Europas. Es kann in dieser
Welt aus Konsum, Beton, gescheiterten Zukunftsplänen und kaputten Ehen nur den Ausstieg als Chance geben. Und als Jean-Pierre in
seinem kleinkarierten Job endgültig austickt, ritzt
ihm sein Bruder »DEAD« auf die Stirn und nimmt
ihn unter die Fittiche. Es gibt viel zu lernen, um
ein selbstbestimmtes Leben führen zu können.
Benoît Delépine und Gustave de Kervern haben nach Mammuth ein weiteres Mal eine lakonische, gesellschaftskritische Komödie gedreht.
Es sind kleine Episoden voller Absurditäten,
schwarzen Humors und einer Prise Anarchie, die
zum kreativen Ausstieg anleiten.
ne
Fotos: Fotos: Alamode | Rendezvous | Paramount
Eine in der Gesellschaft ihrer Zeit allzu offene
Weltsicht pflegt die junge Iris Meyer, die in der
ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Bern ein
Studium der Rechtswissenschaften aufnimmt.
Sie verliebt sich in den konservativen Landadeligen Peter von Roten. Die beiden gehen eine offene Ehe ein, die sich gegenseitig einen bislang
unerhörten auch öffentlichen Freiraum zugesteht: die von Rotens führen eine gemeinsame
Anwaltskanzlei. Die Ehefrau wird jedoch oft nur
als Sekretärin wahrgenommen. Als Meyer ihr feministisches Manifest Frauen im Laufgitter verfaßt, hat neben der Frauenrechtlerin auch ihr
Mann einen schweren Stand, den sie beide zu
verteidigen bereit sind.
Der Regisseur Werner Schweizer porträtiert
den privaten und gesellschaftlichen Werdegang
der Schweizer Frauenrechtler Iris Meyer und Peter von Roten. Im Spielfilm greift Schweizer
auch auf Archivaufnahmen und Zeitzeugenaussagen zurück. Als Leitfaden gilt ihm dabei die
Biografie von Wilfried Meichtry.
kw
291 | 02. Mai 2013
Kinostarts: 09. Mai | 69
Nächste Woche im Kino
Star Trek – Into Darkness
Science Fiction. USA 2013
Regie J. J. Abrams Drehbuch Roberto Orci, Alex Kurtzman, Damon Lindelof Bildgestaltung Daniel Mindel Montage Maryann Brandon,
Mary Jo Markey Musik Michael Giacchino Szenenbild Scott Chambliss Kostüm Michael Kaplan Maske Deborah Rutherford Casting
April Webster, Alyssa Weisberg
Ganz entgegen dem Lehrbuch wagt Captain James T. Kirk (Chris Pine) ein Manöver, nur um das Leben seines Freundes Spock (Zachary Quinto) zu retten – mit Folgen. Spock wird gerettet, doch Kirk
von seiner Kommandatur entlassen. Dabei braut sich über dem Schicksal der legendären Sternenflotte das Unheil zusammen. Der Widersacher Khan plant, nicht nur die Flotte, sondern gleich die
Erde auszulöschen.
Vor vier Jahren hatte J. J. Abrams (Lost, Super 8, Mission Impossible III) bereits das Science-Fiction-Epos aus der Feder von Gene Roddenberry wieder auf die Kinoleinwand gehievt. An der modernisierten 3D-Fassung der Geschichte arbeitete auch in dieser Fortsetzung der Szenenbildner Scott
Chambliss (Alias – Die Agentin, Cowboys and Aliens) mit, sowie der Kostümbildner Michael Kaplan
(Burlesque, Mr. & Mrs. Smith, Fight Club). Nach der aktuellen Fortsetzung ist auch schon das nächste
Abenteuer des Raumschiffs Enterprise in Planung, das voraussichtlich 2016 die Weiten des Kinos erkw
forschen wird.
70 | Kinostarts: 09. Mai
291 | 02. Mai 2013
B. B. King: The Life of Riley
Dokumentarfilm. Großbritannien 2012
Hanni & Nanni 3
Kinderfilm. Deutschland 2013
Regie Jon Brewer Bildgestaltung Josh Gibson, Matt Greenham,
Regie Dagmar Seume Drehbuch Christoph Silber Bildgestaltung
Willie Mann, Jeff Smart Montage Matt Greenham Maske Annah
Felix Poplawsky Montage Manuel Reidinger Musik Stefan
Yevelenko
Broedner Szenenbild Jörg Baumgarten Kostüm Nici Zinell
Maske Silke Dotzauer, Markus Hollinger, Jana Filipp, Ji-Na Kim,
Waldemar Pokromski Ton Ben Krüger, Magnus Pflüger
Der Aufstieg war steinig: 1925 wurde B.B. King in
Mississippi geboren. Seine Eltern starben früh,
er wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf. Seine
musikalische Begabung wurde jedoch ebenso
früh offenbar. Trotz des herrschenden Rassismus’ schrieb der »King of Blues« Musikgeschichte.
Jon Brewer zeichnet den Werdegang des Musikers nach und begleitete B. B. King zwei Jahre
lang auf seinen Sessions und Touren. Welchen
Einfluß der Bluesmusiker bis heute hat, davon
zeugen Interviews mit Eric Clapton, Bono und
auch der US-Präsident Barack Obama.
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Fotos: Arsenal | Universal | Senator | Barnsteiner
Immer zueinander halten, das haben sich Hanni (Jana Münster) und Nanni (Sophia Münster)
versprochen. Auf dem Lindenhof soll das Schuljahr mit einem großen Fest abgeschlossen werden. Dazu gehört auch die Theateraufführung
von Romeo und Julia. Doch dann bringt die Ankunft einer englischen Klasse alles durcheinander. Denn unter den Jungs ist auch einer, der die
Herzen von Hanni und Nanni gleichermaßen
für sich gewinnen kann. Ob das die Schwesterliebe aushält?
Rund 850.000 Besucher zogen die beiden vergangenen Filme der Hanni-und-Nanni-Trilogie
in die Kinos, die nun mit dieser dritten Folge ihren Schlußpunkt findet. Erzählerisch wird dieser Punkt mit der Pubertät und der ersten Liebe
gesetzt, die Drehbuchautor Christoph Silber mit
einer Prise Ironie für die Leinwand erschrieben
hat. Die Regie führte Dagmar Seume (Danni Lowinski).
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291 | 02. Mai 2013
Kinostarts: 09. Mai | 71
No Place on Earth – Kein Platz zum Leben
Doku. USA/Großbritannien/Deutschland 2012
Off the Beaten Track – Abseits aller Pfade
Dokumentarfilm. Irland/Rumänien 2010
Regie Janet Tobias Drehbuch J. Tobias, Paul Laikin Bildgestaltung
Regie und Drehbuch Dieter Auner Bildgestaltung Nora Agapi,
Sean Kirby, Eduard Grau, Peter Simonite, César Charlone Montage
Dieter Auner, Alex Brendea Montage Mark Aitken, Catalin
Claus Wehlisch, Alexander Berner, Deirdre Slevin Musik John
Cristutiu, Roxana Maraloiu, Filip Muresan, Alexandru Radu, Robin
Piscitello Szenenbild Imola Láng Kostüm Andrea Flesch Ton Anton
Warren Musik Eugen Nucu Pandrea Ton Frank Ilfman
Gold, Elijah Lawson, Giles Khan, Gabor Vadnay, Michael Silvestri
Casting Mária Boros
Chris Nicola reiste 1993 in die Ukraine. um nach
seinen Vorfahren zu suchen. Dabei entdeckte er
in einem weitverzweigten Höhlensystem einen
Schuh und Metallgeschirr. Fasziniert und erschüttert forschte er oberirdisch weiter, wem diese Gegenstände wohl gehört haben mögen. Es
gab Gerüchte, jüdische Familien hätten sich in
den 40er Jahren dort versteckt.
Seine Suche, die ihn bis zurück nach Amerika
führte, ist nur eine Seite dieses Films. Janet Tobias, Produzentin der Dokumentationsreihen Life
360 und Living Dangerously stellte die Ereignisse
mit Schauspielern in den Aggteleker Höhlen Ungarns unter anderem mit dem Kameramann
Eduard Grau (Buried) nach. Die Geschichte erzählt sich wie ein klaustrophobisches Drama: Die
Dunkelheit, die Enge wirken unmittelbar. Über
500 Tage harrten die Familien in immer größeren
Tiefen aus. Die Organisation des Alltags war elementar, die filmische Aufbereitung wirkt als Mittel, die einstige Notlange zu begreifen: Überlebende und Nachkommen reisen schließlich zurück an den Ort. Ihr Staunen wird ebenso
eingefangen.
ne
Fotos:
Albin Creta ist einer der letzten Schafhirten im
Norden Transsylvaniens. Sein Berufsstand ist
Jahrhunderte alt, Creta ist stolz darauf, ihn in
der Familie weiterzutragen. Doch immer mehr
werden die Schafhirten verdrängt. Um in Rumänien mit dem Fortschritt mitzuhalten, müssen
sich die Hirten dem Wettbewerbsdruck unterwerfen. Um überhaupt noch zu einem Einkommen zu kommen, nutzen viele Familien die Saisonarbeit in Deutschland.
Der Dokumentarfilmer Dieter Auner blickt
hinter die Kulissen der Saisonarbeiter, oder genauer: in ihr Heimatland. Er begleitete ein Jahr
lang die Schafbauern und dokumentiert ihr Leben auf dem Lande. Doch er zeigt auch, welchen Niedergang der Wert der traditionellen
Produkte in einer Zeit von der Vision des westlichen Wohlstands erleidet.
kw
72 | Kinostarts: 09. Mai
291 | 02. Mai 2013
Out in the Dark
Drama. Israel/USA/Palästina 2012
Schimpansen
Dokumentarfilm, Tierfilm. USA 2012
Regie Michael Mayer Drehbuch Yael Shafrir, Michael Mayer
Regie Alastair Fothergill, Mark Linfield Drehbuch Alastair Fothergill,
Bildgestaltung Ran Aviad Montage Maria Gonzales Musik Mark
Mark Linfield, Don Hahn Bildgestaltung Martyn Colbeck, Bill
Holden, Michael Lopez Szenenbild Sharon Eagle Kostüm Hama-
Wallauer Montage Andy Netley Musik Nicholas Hooper Ton Tim
da Atallah Maske Keren Assaf Ton Martin J. Lopez Casting Hila
Owens
Yuval
Nimr studiert Psychologie. Seine Familie hält das
für nutzlos. Die Erlaubnis, als Palästinenser einen
Kurs in Tel Aviv zu besuchen weckt ihren Argwohn. Gut, daß sie nicht wissen, daß Nimr
schwul ist. Für ihn würde es den Tod bedeuten. In
Tel Aviv lernt Nimr Roy kennen. Zwischen den
beiden kommt es zu mehr als nur einer flüchtigen Begegnung, und es ist nicht nur Sex. Roy ist
Anwalt, aber politisch genauso desinteressiert
wie Nimr. Trotzdem drohen die politischen und
gesellschaftlichen Umstände ihre Beziehung zu
zerstören. Als der israelische Geheimdienst Nimr
zusetzt, für sie gegen seinen Bruder zu ermitteln,
kommt es zum herben Konflikt.
Michael Mayer erzählt in seinem Debütfilm
von der Schwierigkeit seine Familie zu lieben,
wenn die einen nicht annimmt, von der Spaltung
zwischen dem schwulenfreundlichen Israel und
dem Land, daß muslimischen Palästinensern
keine Zuflucht gewährt. Mayer stellt die Loyalität
von Nimr und Roy in den Mittelpunkt, konzentriert sich auf Liebe und Ablehnung, während der
politische Kontext eben nur die Grundlage bleibt.
ne
Fotos: Pro-Fun Media | Walt Disney | Sony | Rapid Eye Movies
Der kleine Oscar ist ein junger Schimpanse, der
inmitten seines Familienverbandes im tropischen Regenwald in Westafrika lebt. Für seine
Mutter ist er ein Augenstern: sie hegt und pflegt
ihren Zögling, bringt ihm bei, was eßbar ist und
was nicht und wie sich schnell Eßbares besorgen läßt. Doch als sie einen tragischen Tod erleidet, ist das junge Tier auf sich allein gestellt.
Mehr und mehr nimmt ihn das Alpha-Männchen jedoch unter seine Fittiche…
Erzählerisch fassen der Dokumentarfilmer
Alastair Fothergrill (Unser blauer Planet, Planet
Erde, Frozen Planet – Eisige Welten) und der Regisseur Mark Linfield das Leben eines jungen
Schimpansen zu einer emotional packenden
Geschichte zusammen. Als Beraterin fungierte
keine andere als die berühmte Primatenforscherin Jane Goodall.
kw
291 | 02. Mai 2013
Kinostarts: 09. Mai | 73
Smashed
Drama. USA 2012
Starlet
Drama. USA 2012
Regie James Ponsoldt Drehbuch James Ponsoldt, Susan Burke
Regie Sean Baker Drehbuch Sean Baker, Chris Bergoch
Bildgestaltung Tobias Datum Montage Suzanne Spangler Musik
Bildgestaltung Radium Cheung Montage Sean Baker Musik
Andy Cabic, Eric D. Johnson Szenenbild Linda Sena Kostüm
Manual Szenenbild Mari Yui Kostüm Shih-Ching Tsou Ton Irin
Diaz Jacobs Maske Dania Ridgway Ton Bill Jenkins Casting Kim
Strauss Casting Julia Kim
Coleman, Avy Kaufman
Kate (Mary Elizabeth Winstead) und ihren
Mann Charlie (Aaron Paul) verbindet nicht nur
die Liebe zueinander, sondern auch die zum Alkohol. Als sich eines Morgens die Lehrerin vor
ihrer Klasse übergibt, schiebt sie entschuldigend die Behauptung vor, sie sei schwanger.
Vom schlechten Gewissen geplagt, beschließt
sie, abstinent zu werden. Doch ihre Entscheidung muß sie gegenüber ihrem Ehemann und
vielen Freunden durchsetzen…
Daß zum ausgelassenen Lifestyle auch ein
paar Promille dazugehören, diese Vorstellung
zerstört der Regisseur James Ponsoldts nicht anhand eines Fingerzeigs, sondern mit einer
warmherzigen Geschichte. Das Low-BudgetDrama ist der zweite Sundance-Beitrag des Regisseurs nach Off the Black, das bereits Alkoholismus zum Thema hatte. Für den stilisierten
Look des Films sorgte der Kameramann Tobias
Datum (Terri) mit seiner feinen Bildkomposition.
kw
Viel mehr als die Sonne hat Kalifornien für Jane
nicht zu bieten. San Fernando Valley ist kein Paradies, die sonnendurchfluteten Bilder stehen im
Kontrast zu einem öden Leben. Jane wohnt bei
einem Junkie-Pärchen, hängt rum und dreht Pornos. Bei einem Garagen-Flohmarkt ersteht sie
eine alte Thermoskanne. Ein häßliches Ding,
doch sie findet darin 10.000 Dollar. Was nun? Ein
erster Versuch, es zurückzugeben, scheitert bereits an der Haustür. Jane läßt sich nicht abwimmeln, spontan kümmert sie sich, obwohl die Alte
jede Hilfe zurückweist.
Sean Baker erzählt von einer ungewöhnlichen Freundschaft voller Unsicherheiten. Das
Geld, obwohl alle Figuren mittellos sind, ist nur
ein Auslöser. Hingabe und Vertrauen bleiben
unbezahlbar. Jane ist so jung und hübsch und
doch so allein. Ganz wie die alte und mürrische
Sadie. Kann Sadie die spontane Freundschaft
von Jane annehmen, die überschafftet von dem
Wissen ist, Geld zu besitzen, daß eigentlich der
Alten gehört? Jane läßt ihr gar keine Wahl. Für
die 87jährige Besedka Johnson war Sadie leider
die erste und letzte Filmrolle.
ne
74 | Kinostarts: 09. Mai
Stoker
Horror. USA/Großbritannien 2013
291 | 02. Mai 2013
The End of Time
Dokumentarfilm. Schweiz/Kanada 2012
Regie Chan-wook Park Drehbuch Wentworth Miller, Erin Cressida
Regie Peter Mettler Drehbuch P. Mettler, Alexandra Gill Bild-
Wilson Bildgestaltung Chung-hoon Chung Montage Nicolas De
gestaltung P. Mettler, Camille Budin, Nick de Pencier Montage
Toth Musik Clint Mansell Szenenbild Thérèse DePrez Kostüm
P. Mettler, Roland Schlimme Musik Bruno Degazio, Costanza Franca-
Kurt and Bart Maske Linda Boykin-Williams, Sandy Jo Johnston
villa, Christos Hatzis, Richie Hawtin, Robert Henke, Vincent Hänni,
Ton Peter Zimbicki
Thomas Koner, Gabriel Scotti Ton P. Mettler, Peter Bräker, Dominik
Die 18jährige India Stoker (Mia Wasikowska) ist
über den Tod ihres Vaters tief betroffen. Zu ihrer
Mutter Evelyn (Nicole Kidman) hat sie ein eisiges Verhältnis. Als plötzlich ihr Onkel Charles
(Matthew Goode) in die Familie drängt, nehmen die Spannungen zwischen Tochter und
Mutter noch zu. Denn Charles kann mit viel
Charme die Mutter einnehmen. Doch mit India
verbindet ihn mehr als Blutsbande…
Die verstörende Geschichte stammt aus der
Feder von Wentworth Miller (Prison Break). Der
Regisseur Park Chan-wook (Oldboy) setzt den
Familienthriller in leisen Tönen um. Das subtile
Unbehagen, das der Regisseur zu kreieren versteht, spiegelt sich auch im Szenenbild von
Therese DePrez (Black Swan, I Shot Andy Warhol).
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Fricker, Michael Gerber, Steve Richman
Foto: 20th Century Fox | Real Fiction | Port au Prince | Kairos
Zeit, wie sie auf Uhren abgebildet wird, taktet
die Handlungen der Menschen und gibt ihren
Halt. Doch was genau ist und wie erfahren wir
Zeit? Am Anfang, so erklärt eine Off-Stimme,
hatten die Dinge keinen Namen – Menschen gaben ihnen einen. So verhält es sich auch mit der
Zeit. Der kanadisch-schweizerische Regisseur
Peter Mettler (Gambling, Gods and LSD) geht
der subjektiven Wahrnehmung von Zeit nach. Er
besucht den Teilchenbeschleuniger in Cern und
einen Mann, der als letzter Bewohner einer Insel den nahenden Lavaströmen nicht ausweicht. Mettler vermittelt philosophische Ansätze, spirituelle Betrachtungen und wissenschaftliche Erwägungen, wobei der Zuschauer
den Gedankensprüngen nicht immer folgen
kann. The End of Time besticht jedoch durch die
Bilder, die den Kreislauf der Natur, nach dessen
Regeln der Mensch die Zeit gesetzt hat, folgen.
Durch Zeitraffer und ungewöhnliche Kamerawinkel löst er filmisch, was das menschliche
Auge sonst nicht erfahren könnte und zeigt, daß
Zeit weiterhin dehnbar bleibt.
ne
291 | 02. Mai 2013
Tilt
Drama. Bulgarien/Deutschland 2010
Kinostarts: 09. Mai | 75
Das Weiterleben der Ruth Klüger
Dokumentarfilm. Österreich 2011
Regie Viktor Chouchkov Drehbuch V. Chouchkov, Borislav Chouch-
Regie und Drehbuch Renata Schmidtkunz Bildgestaltung Avner
kov Bildgestaltung Rali Raltschev Montage Kostadin Kostadinov,
Shahaf, Heribert Senegacnik, Oliver Indra Montage Gernot
Zoritsa Nikolova Musik V. Chouchkov, Dimitar Vasilev-Nufri, Yavor Ru-
Grassl, Tanja Lesowsky Musik Norbert Rusz, Gerhard Kuebel Ton
sinov Szenenbild Vanina Geleva Kostüm Elena Stoyanova Ton Alex-
Robert Lachowitz, Renata Schmidtkunz, Hans Schranz
ander Bachvarov, Olaf Mehl, Sebastian Schmidt Casting Vanja Bajdarova, Victor Bojinov, Hristo Dimitrov, Alexander Kossev, Ilka Valcheva
Bulgarien im Jahr der Wende. Eine Gruppe junger
Punker träumt von einer Zukunft, in der sie den
Laden, in dem sie abhängen, selbst besitzen.
Doch noch reicht es nur zum Kopieren und Verticken von Pornokassetten. Stash, der Coolste
unter ihnen, verliebt sich in Becky. Die beiden
werden ein Paar, ihr Vater ist Funktionär – er
denkt gar nicht daran, seine Tochter einem suspekten Element zu überlassen. Der Mauerfall im
fernen Berlin hallt zwar über die Medien bis in
ihre Heimat, doch Veränderungen bringt die
Wende nicht. Im Gegenteil, Beckys Vater setzt alles daran, daß Stash das Land verläßt.
Viktor Chouchkovs Jugenddrama gibt seinen
Figuren zu wenig Raum, um über ihre dramaturgische Funktion hinauszureichen. Im Vordergrund steht der politische Wandel, der sich ohne
gesellschaftliche Veränderung vollzieht. In Bulgarien der Postwendezeit ändert sich an den
Machtverhältnissen wenig, was Stash und seine
Freunde zur Verzweifelung treibt. In Bulgarien
war Tilt, eine deutsche Koproduktion, ein Publikumserfolg, der folglich ins »Oscar-Rennen« geschickt wurde.
ne
Ruth Klüger ist Literaturwissenschaftlerin. Als
Kind überlebte sie den Holocaust. 1992 veröffentlichte sie ihre Autobiografie Weiter leben,
Eine Jugend. Daran knüpft die Dokumentarfilmerin Renata Schmidtkunz an und beginnt mit
einer Ehrung in Wien, Klügers Geburtstagstadt.
Doch ein Zitat stellt klar: »Wiens Wunde, die ich
bin, und meine Wunde, die Wien ist, sind unheilbar.« Ruth Klüger ist eine Denkerin, und das
Porträt vermittelt ihre Gedanken, die durchaus
Anstoß geben sollen. Sie interessiert sich nicht
für Opfer und Täter. Stattdessen strebt sie danach, daß die Opfer frei sein mögen. Als Kind
war sie eine, die sich über Wasser halten konnte,
sie schrieb Gedichte, die sie sich im Kopf merkte, sie war eine, die aufmerksam beobachtete,
die man ernst nehmen mußte. Auch heute hat
sie eine ganz eigene Sicht auf Erinnerungskultur. Dreiviertel ihres Lebens ist sie Amerikanerin. Für ihre Söhne ist sie dennoch Österreicherin – Deutsch sprechen sie nicht. Die Filmemacherin folgt ihr auf die Reise nach Israel, dem
Land, das das ihre hätte sein können. Doch sie
stellt klar, daß es nicht ihr Land sei.
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76 | Kinostarts: 09. Mai
291 | 02. Mai 2013
Impressum
cinearte – Nachrichten für Filmschaffende erscheint jeden zweiten Donnerstag mit 26 Ausgaben im Jahr.
Redaktion: Verantwortlich für den Inhalt ist Peter Hartig,
Friedrichstraße 15, 96047 Bamberg, Telefon 0951-297.469-55.
Redaktion: Karolina Wrobel, Mitarbeit: Elisabeth Nagy.
München, Telefon 089-552.985-63, Fax -64, E-Mail
Verwundete Erde
Drama. Frankreich, Deutschland, Polen 2011
[email protected].
Regie Michale Boganim Drehbuch Anne Weil, Michael Boganim
Anzeigen: Michael Wesp-Bergmann, Paosostraße 68a, 81243
Kamera Giorgos Arvanitis, Antoine Heberle Montage Anne Weil,
Redaktionsschluß ist Mittwochmittag vor Erscheinen. Für unver-
Thierry Derocles Musik Leszek Mozdzer
langt eingesandte Manuskripte und Fotos übernehmen wir keine
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unbedingt der Meinung der Redaktion. Nachdruck, auch
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Fotos: Farbfilm
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An einem Tag im Jahr 1986: Im kleinen Städtchen Prypjat geht alles seinen gewohnten Gang.
Während Anya und Piotr mitten in den Feierlichkeiten ihrer eigenen Hochzeit stecken, wird
Piotr plötzlich zum Löscheinsatz gerufen. Ein
Störfall im benachbarten Atomkraftreaktor.
Piotr wird von den Behörden zum Stillschweigen verpflichtet, er taucht unter. Zehn Jahre
später ist Prypjat eine Geisterstadt. Zur Touristenattraktion verkommen, zieht Anya als Reiseführerin Besucher durch die Gegend.
Die in Israel geborene Dokumentarfilmerin
Michael Boganim zeigt in ihrem Spielfilmdebüt
die Auswirkungen des Reaktorunglücks von
Tschernobyl auf die Bewohner einer russischen
Kleinstadt.
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