25 Jahre - soering.de
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[ 02_03 ] YOUR GLOBAL FREQUENCY „Söring, einer der Pioniere der Ultraschall-Technologie, versorgt seit 25 Jahren den internationalen Markt mit innovativen Lösungen für die Ultraschall- und Hochfrequenzchirurgie. Als Marktführer bieten wir flexible und maßgeschneiderte Lösungen für alle Anforderungsbereiche an und sind dabei ständig auf der Suche nach innovativen Verbesserungen. Der enge Austausch mit Chirurgen und Ingenieuren sowie die sprichwörtliche deutsche Gründlichkeit begründen die weltweit anerkannte Qualität und die hohe Verlässlichkeit aller Produkte aus unserem Hause. Bei unserer Arbeit treibt uns heute die gleiche Motivation wie vor 25 Jahren an: Die Aussicht, durch die Verwirklichung unserer Visionen die Medizintechnik ein Stück weit nach vorn zu bringen.“ Natali Salcenko General Manager Director of Sales & Marketing [ 04_05 ] Fragen zur Zukunft 1 Wohin führt der Weg im OP der Zukunft? 2 Wann wird die Technik den Menschen ersetzen? 3 Der vernetzte OP – wo liegen die Grenzen? Wohin führt der Weg im OP der Zukunft? [ 06_07 ] 1 Im Operationssaal der Zukunft wird es zu einer Verschmelzung von Medizintechnik und IT-Technologie kommen. Diese Entwicklung – die im industriellen Bereich bereits vor Jahren vollzogen wurde – zeichnet sich gegenwärtig deutlich ab. Verschiedene medizintechnische Geräte werden künftig zu Systemen vernetzt. Auf diese Weise können die unterschiedlichen Funktionen der Geräte miteinander kombiniert werden, was wiederum zu einem beachtlichen Mehrwert für Anwender und Patienten führt. In diesen hochinnovativen vernetzten Systemen treffen alle Daten aus den Bereichen der präoperativen Diagnostik, der bildgebenden Verfahren, der Therapie und der Nachbehandlung zusammen. Im Operationssaal selber wird sich das Geschehen auf die zentralen Bedieneinheiten zur Steuerung aller Geräte fokussieren. Bestenfalls werden diese Geräte „in der Ecke verschwinden“ und so möglichst wenig wertvollen Raum verbrauchen. Wann wird die Technik den Menschen ersetzen? [ 08_09 ] 2 Die Zusammensetzung und Vernetzung verschiedener medizinischer Systeme – im diagnostischen, endoskopischen und elektrochirurgischen OP-Umfeld in Form einheitlicher Bedienalgorithmen und -oberflächen – wird den Ärzten und Schwestern ihre alltägliche Arbeit in Zukunft sicherlich erheblich erleichtern. Diese absehbare technische Entwicklung wird es dem medizinischen Personal ermöglichen, sich schnell auch mit hochkomplexen Systemen im OP-Feld vertraut zu machen. Für den Routinebetrieb im Operationssaal ist dies ein großer Vorteil, da so die sichere Bedienung der Geräte garantiert ist. So wird der Operationssaal der Zukunft zwar viele technische Fortschritte und Vereinfachungen mit sich bringen, eine Entwicklung kann und wird allerdings niemals erfolgen: Auch die innovativste Technik wird Ärzte und Schwestern niemals ersetzen können. Sie wird es dem Personal aber erlauben, sich ganz auf das Wesentliche zu konzentrieren: den Patienten. Der vernetzte OP – wo liegen die Grenzen? [ 10_11 ] 3 Durch das Zusammenführen verschiedener technischer Systeme werden nicht nur einheitliche Bedienkonzepte ermöglicht, sondern zusätzlich auch eine durchgängige Patientendokumentation aller OP-Ereignisse erreicht: Patientendaten gelangen in den Operationssaal und werden mit den eingestellten und angewandten Chirurgieund Therapieparametern sowie den Befundungsdaten ergänzt. Auf diese Weise kann eine durchgängige Krankenfalldokumentation erreicht werden. Hier liegen zugleich aber auch die Grenzen des Systems begründet, das durchaus Risiken in sich birgt und neue Problemstellungen aufwirft. Denn wie können die Sicherheit solcher vernetzten Systeme und der sich darauf befindenden Daten gewährleistet werden? Macht die lückenlose Dokumentation aller OP-Ergebnisse den Patienten der Zukunft zum „gläsernen Menschen“? Wird es überhaupt möglich sein, alle erhobenen Daten sicher und in der erzeugten Menge abzulegen? Auch wenn die zukünftige Technologie der medizinischen Systeme hochmodern sein wird, eine absolute Sicherheit wird sie dennoch nicht garantieren können. Diese wird auch weiterhin in den Händen der Ärzte liegen. „Manche behaupten, ich sei ein Schlitzohr!“ Holger Söring gehört zu den ungewöhnlichsten Unternehmern der Branche. Der gelernte Schiffbaumaschinenschlosser führte in 25 Jahren die Söring GmbH von einer Garagenfirma an die Weltspitze. In einem sehr persönlichen Gespräch beantwortete er die Fragen der Wirtschaftsjournalistin Sarah Höner. [ 12_13 ] Sarah Höner: Herr Söring, nach Ihrer Lehre zum Maschinenschlosser haben Sie Physik studiert, mit dem Ziel, Schiffsingenieur für kernkraftgetriebene Anlagen zu werden. An der Abendschule studierten Sie Betriebswirtschaft, gingen erst in die Entwicklung, dann ins Marketing und waren schließlich Generalmanager bei Kone. Was veranlasste Sie zu einem beruflichen Neustart in der Medizintechnologie? Holger Söring: Schuld waren die Amerikaner. Meine Eltern waren schwer an Krebs erkrankt und in Amerika gab es seinerzeit das beste Gerät in der Tumorbekämpfung. Aber sie ließen niemanden an ihre Gerätetechnologie und behaupteten, Krankenhäuser in Deutschland würden sich diese Technologie ohnehin nicht leisten können. Damals habe ich mir geschworen: Dann mache ich das eben selber. Höner: Aber wie haben Sie sich das dafür nötige medizinische Fachwissen angeeignet? Söring: Ach, das war gar nicht so kompliziert. Wissen Sie, wenn Sie es abstrakt betrachten, behandeln wir letztendlich Materie mit rein physikalischen Methoden. Da macht es kaum einen Unterschied, ob Sie in einer wässrigen Umgebung mit Hilfe der Kavitation Strukturen in einer Orange oder einer Leber auflösen. Ich musste nur genügend Leute finden, die von den unterschiedlichen Disziplinen Ahnung hatten. Einer hat mir die Bauteile gedreht, ein anderer war gut in Elektronik. Und dann haben wir einfach alles bei mir in der Garage zusammengebaut. Nebenan hat meine Frau geschlafen, meine Tochter war gerade zur Welt gekommen – das waren schon aufregende Zeiten. Höner: Und die Mediziner haben Sie ernst genommen? Söring: Oh, ja. Ich habe mit den Ärzten aber auch nie in medizinischen Termini geredet, sondern immer in technischen. Da war endlich mal jemand, der ihnen die physikalischen Gesetzmäßigkeiten erläutern konnte und diese auch verstand. Höner: Gab es besondere Herausforderungen in der Entwicklung? Söring: In der Ultraschall-Technologie wandeln wir elektrische Energie in akustische Energie um. Wenn Sie dabei keinen hohen Wirkungsgrad erzielen, dann muss irgendwo die restliche Wärme hingehen. Diese Wärme geht meistens direkt in das Handstück und der Arzt verbrennt sich die Finger. Ich habe viele Nächte in der Garage verbracht, um dieses Problem zu lösen. [ 14_15 ] Höner: Von der Garage in Quickborn bis zum weltweit agierenden Unternehmen war es doch sicherlich auch finanziell ein erheblicher Kraftakt? Söring: Die Banken kannten mich als erfolgreichen Generalmanager eines Konzerns, hatten das nötige Vertrauen und haben mir einen großen Kredit gegeben. Damit konnte man schon etwas anfangen. Aber wenn man sich erst einmal Geld geliehen hat und es zurückbezahlen muss, muss man sich auch wirklich anstrengen. Dann muss man einfach erfolgreich sein. Und ich hatte schon immer mehr Ideen, als ich hätte verwirklichen können – diese Ideen haben mich wirklich nach vorne gebracht. Am Ende hat sogar das Wirtschaftsministerium diese Ideen unterstützt. Höner: Wie ist es mit der Konkurrenz? Beobachten Sie genau, an welchen Technologien man dort gerade arbeitet? Söring: Meine Konkurrenten kenne ich besser, als sie sich selber. Es war auch schon früher als Leiter der Entwicklung meine Aufgabe, die zukünftigen Patente der Konkurrenz gleich mitzuerfinden. Dann haben wir diese als Sperrpatente benutzt und damit war die Entwicklung für die Konkurrenz teilweise versperrt. Grund- sätzlich halte ich Patente und Patentschutz für wesentliche Treiber bei technischen Neuentwicklungen, denn sie spornen immer wieder an, nach neuen Wegen zu suchen. Höner: Gab es einen Moment in Ihrem beruflichen Werdegang, in dem Sie das Gefühl hatten: Jetzt habe ich den Durchbruch geschafft? Einen Moment, in dem Sie wussten, dass Ihre Technik funktioniert? Söring: Ja, diesen Moment gab es. Das war im Jahr 1988, als ich auf einer Messe ausstellte. Professor Samii, der „Papst der Neurochirurgie“ kam und sagte: „Fantastisch, so was muss ich haben!“ Ich bin dann von der Messe weggegangen und habe gedacht: Jetzt kommt der Durchbruch. Aber es dauerte dann doch noch viele Jahre, denn Chirurgen wechseln nicht mal eben so die Geräte und die Technik des Operierens. Aber im Laufe der folgenden 20 Jahre wurden die Geräte der Konkurrenz immer „älter“. Sie haben einfach nicht so viel in die Entwicklung gesteckt wie wir. Höner: Was war denn Ihr persönlicher Antrieb, besser sein zu wollen als die Konkurrenz? Söring: Ganz einfach die Not. Ich musste das machen, sonst hätte ich alles verloren. Und Verantwortung. Denn meine Mitarbeiter mussten ja auch bezahlt werden und das Geld war immer schneller weg als geplant. Deshalb mussten wir uns immer etwas mehr anstrengen, alle technischen Schwierigkeiten schneller lösen und die Sache einfach fertig machen. Wir hatten ja gar keine andere Wahl. Das gilt bis heute. Dieses Gefühl habe ich immer noch: Ich muss diese Sachen fertig machen. Die Entwicklung neuer Technologien kostet immens viel Geld, das wir uns zum Teil von den Banken leihen. Das ist also heute genau wie damals. Höner: Im Jahr 1989 gelang in Malaysia erstmals die Trennung von siamesischen Zwillingen mit nur einer gemeinsamen Leber – dank der Technologie von Söring. Ihr Ultraschall-Gewebezertrümmerer „Sonoca“ wurde quasi über Nacht weltberühmt. Welchen Auftrieb hat diese „medizinische Sensation“ Ihrem Unternehmen gegeben? Söring: Ich hatte, wie Sie auch, einen Auftrieb erwartet. Was kam, war aber eher ein „Abtrieb“. Es war wohl unser größter Rückschlag. Zwar handelte es sich in medizinisch-technischer Hinsicht um eine ganz hervorragende Leistung – die siamesischen Zwillinge wurden in drei Stunden getrennt, nach 14 Tagen aus dem Krankenhaus entlassen und die ganze Weltpresse hat darüber berichtet. Doch dann haben 17 Firmen gedacht: Wenn die das mit dem Gerät gemacht haben, dann müssen wir dieses Gerät auch haben. Sie haben die Technik abgekupfert, haben preiswert verkauft und so kamen 17 Firmen innerhalb eines Jahres mit einem Ultraschall-Dissektor auf den Markt. Der Preis fiel auf 25 Prozent. Da habe ich gedacht: Jetzt ist es vorbei! Höner: War es also ein Fehler, diese Technik publik zu machen? Söring: Man hätte sich die Technik patentieren lassen müssen. Da sie aber bereits in verschiedenen Bereichen verwendet wurde, war das nicht mehr möglich. Wir haben deshalb auf die Entwicklung höchster Qualität gesetzt. DAS war unsere Verpflichtung: Wir wollten die beste Qualität liefern. Und das mussten wir auch jedem erzählen. Allerdings hatten wir keine Marketingabteilung und so bin ich in dieser Mission mit zwei, drei Mitarbeitern im Alleingang um die halbe Welt gereist. Viele der Unternehmen, die unser Gerät nachgebaut hatten, schieden aber in den nächsten drei, vier Jahren wieder aus dem Markt aus, weil sie eben nicht in der Lage waren, unseren hohen Qualitätsstandard zu liefern oder die technischen Anforderungen vernünftig zu lösen. Höner: Wie ging es nach dieser schwierigen Phase mit Söring weiter? Söring: In all den Jahren wurde es im Ausland sehr honoriert, dass wir ein Produkt „Made in Germany“ hatten. Dieses Prädikat hat uns immer geholfen. Aber ich wollte unbedingt ein zweites Standbein aufbauen und habe entschieden, dass wir ein Gerät für die Blutstillung brauchen. Bei OPs hat es natürlich immer geblutet und diese Blutung musste man stillen – am besten mit Geräten von Söring, die untereinander kompatibel waren. Bei dieser Idee passte einfach alles zusammen und wir mussten uns sputen, diese Technik auf den Markt zu bringen. Das war in Deutschland nicht ganz einfach. Höner: Wie haben Sie es vor diesem Hintergrund dann doch zum deutschen Marktführer gebracht? Söring: Ich habe jeder wichtigen Neurochirurgie in Deutschland ein Gerät als Probestellung zur Verfügung gestellt, da es absehbar war, dass diese in den nächsten zwei Jahren Geräte kaufen mussten. Die Krankenhäuser nutzten also meine Geräte, gewöhnten sich daran, waren von der Technik überzeugt und haben schließlich auch gekauft. So wurde ich dann in Deutschland Marktführer in der Neurochirurgie. Doch gibt es in Deutschland nicht so viele Neurochirurgien, dass man davon leben kann. Ich musste also ins Ausland gehen. Ich habe auf Messen ausgestellt, Händler gesucht, sehr viel persönlichen Einsatz gebracht. Ganz Europa habe ich mit dem Auto abgeklappert. Meine Geräte hatte ich im Kofferraum und es war nicht ungewöhnlich, dass ich sie am Dienstag bei einer OP in Rom vorgeführt habe und am Donnerstag in Paris. Das hat am Ende Früchte getragen. Höner: In welchen Ländern waren und sind Sie besonders erfolgreich? Söring: Brasilien, Russland, China. Indien hat als erstes gekauft, dort haben wir mittlerweile einen Marktanteil von 90 Prozent. Höner: Sie haben einige medizintechnische Visionen Wirklichkeit werden lassen. Sind Sie mit dem Erreichten zufrieden oder gibt es noch ein bestimmtes Projekt, dessen Realisierung Ihnen besonders am Herzen liegt? Söring: Wir sind doch erst am Anfang! Nicht nur ich habe noch viel vor, auch meine Kinder und meine Mitarbeiter. Wir haben uns erst in den letzten Jahren so entwickelt, dass wir ein gesundes mittelständisches Unternehmen sind, das von den Banken die notwendigen Kredite kriegt. Das ist die beste Voraussetzung, neue Sachen zu verwirklichen. Und daran arbeiten wir. Höner: Woran genau? Söring: Wir haben viele Einzelgeräte, die wir jetzt zu einem modularen, modernen System zusammenfassen, das vom Mikroskop bis zur IT-Überwachung mit allen anderen Technologien kommunizieren kann. Dann werden wir überprüfen, welche von diesen benachbarten Gebieten technologisch zu uns passen, was wir in Zukunft noch entwickeln und selber machen können. Und dann müssen wir sehen, wo wir bereits entwickelte Techniken, die noch nicht am Markt sind, in der Anwendung platzieren können. Das gilt nicht nur für den Ultraschall, das gilt auch für die KaltplasmaTechnik, die überhaupt noch nicht richtig am Markt ist. Jede Neuro- chirurgie könnte so ein Gerät brauchen und wir sind die einzige Firma der Welt, die so etwas entwickelt hat. Höner: Es kommt also noch viel Neues auf Söring zu? Söring: Ja. Jetzt gerade sind wir zum Beispiel in der Lage, durch Ultraschall Bakterien abzutöten. Mit dieser Technik habe ich in Amerika angefangen, wo auch die Patente angemeldet sind. Ich habe nämlich immer die Patente in den Ländern angemeldet, wo der größte Markt ist. Wenn die Amerikaner durch Patente geblockt sind, dann haben sie auch nicht den Mut, nach Europa zu gehen. Deshalb behaupten manche, ich sei ein Schlitzohr (lacht). Jetzt habe ich also die nötige Zeit, diese Anwendung auszubauen. Durch diese Technik, die sich auch hervorragend für chronische Wunden und diabetische Wundbehandlung eignet, werden alle Bakterien abgetötet und Infektionen können weitestgehend ausgeschlossen werden. Mit dieser Technik gehen wir gerade in die Orthopädie; ich glaube, das wird ein Riesenmarkt. Höner: Wie sehen Sie das weitere Entwicklungspotenzial der Branche? Gibt es bestimmte Länder, in denen der Bedarf an Ihren Technologien besonders wachsen wird? Söring: Ja, dieses Entwicklungspotenzial sehe ich und deswegen haben wir eine bestimmte Strategie entwickelt: Die Technologie, die wir in Europa und Amerika anwenden und die langsam in die Jahre kommt, wollen wir in die Länder geben, die keine Möglichkeiten haben, diese Technik selber zu entwickeln und zu produzieren. In Russland z.B. haben wir eine Produktionsstätte aufgemacht, in der wir ein russisches Gerät mit deutscher Technologie entwickelt haben. Dieses Gerät ist erst vor ein paar Wochen von Medwedew ausgezeichnet worden. Der russische Präsident hat meinem Partner erklärt, genau dieses Gerät für den russischen Markt haben zu wollen und sich erkundigt, welche Hindernisse es gebe. Das Problem waren die zu hohen Zölle auf den Fertigungsanlagen. Höner: Hat man Sie denn bei der Beseitigung dieser Hindernisse unterstützt? Söring: Ich war schon zu dem Entschluss gekommen, nicht in Russland zu produzieren. Das konnte ich einfach nicht bezahlen. Nur zwei Tage nach dem Gespräch mit Medwedew hat Putin im Fernsehen bekanntgegeben, dass die entsprechenden Zölle runtergesetzt werden. Das hat mich wirklich sehr gefreut. Denn es gibt in Russland Tausende Krankenhäuser, die einfach nicht gut ausgerüstet sind. Das muss nachgeholt werden. Höner: In Russland gibt es also einen riesigen Markt für die Technik von Söring? Söring: Nicht nur dort. Das gleiche gilt für China, Afrika und Lateinamerika. Doch wir müssen uns sehr genau überlegen, ob wir mit Beteiligungen in diese Länder gehen. Denn je mehr Technik wir diesen Ländern anbieten, desto wichtiger ist es, dass wir auch die Kontrolle über die Produktionsstätten und die produzierte Qualität haben. Wenn China beispielsweise vorschreibt, dass wir 51 Prozent Chinesen als Mehrheitspartner haben, dann habe ich einfach keine Lust, das zu machen. Das entgleitet mir doch. Ich habe dann ja nichts mehr zu sagen. Höner: Und Sie möchten schon das Sagen haben. Söring: Natürlich. Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Produktion in diesen Ländern ist, ob wir staatliche Unterstützung beim Aufbau dieser Produktion bekommen. Denn wir schaffen in diesem Land ja neue Technologien und natürlich auch Arbeitsplätze. Da kann man schon mal nach staatlicher Unterstützung fragen – sei es in finanzieller Form, sei es durch Hilfe der Universitäten bei den Fachkräften oder durch staatlichen Schutz unseres Produktes. Wir sind zwar ein kleines Unternehmen – im Ausland werden wir aber als ein bedeutendes deutsches Unternehmen mit hoher Technologiekompetenz und Leistungsfähigkeit wahrgenommen ... Höner: … eine erfolgreiche Idee für schnelles zukünftiges Wachstum. [ 18_19 14_15 ] Söring: Ja, wir entwickeln in den verschiedenen Ländern jeweils nationale Produkte. Und Söring ist überall mit mindestens 50 Prozent beteiligt. Durch diese verschiedenen Cluster können wir natürlich schneller wachsen. Teilweise können wir in diesen Ländern drei höchstqualifizierte Ingenieure zum Preis von einem beschäftigen und erzielen so einen ganz erstaunlichen Knowhow-Transfer. Die Manager, Ingenieure und Verkäufer in diesen Ländern entwickeln eine Eigendynamik, die wirklich bewundernswert ist und von der wir unternehmesweit profitieren. Höner: Ihre Mitarbeiter haben also eine besondere Bedeutung für die Zukunft des Unternehmens? Söring: Ohne meine Mitarbeiter hätte ich das alles nicht machen können. Das sind erstklassige Leute, wirklich erstklassig. Und wir sind immer auf der Suche nach weiteren hochqualifizierten und hochmotivierten Leuten. Sie sind die Basis unseres Erfolges. Höner: Aber auch national engagieren Sie sich stark, z.B. im Aufsichtsrat bei Norgenta. Warum? Söring: Erst einmal freue ich mich sehr, dass meine Kinder dieses Unternehmen erfolgreich weiterführen wollen, aber ich habe keines von Söring: Norgenta bündelt die LifeScience-Aktivitäten von Hamburg und Schleswig-Holstein. Ich bin Schleswig-Holsteiner und lebe gerne hier. Wenn man so viele Reisen ins Ausland macht wie ich, weiß man, in was für einem schönen Land wir hier leben. Wir haben eine saubere Technologie entwickelt, die einfach in diese Landschaft passt. ihnen gedrängt, hier einzusteigen. Mit 67 Jahren bin ich jetzt in einem Alter, in dem man in absehbarer Zeit aufhören sollte. Deshalb habe ich rechtzeitig ein neues und sehr qualifiziertes Management in dieser Firma aufgebaut – angefangen bei einer sehr kompetenten Geschäftsführerin, einer neuen kaufmännischen Direktorin, einem Verkaufsdirektor und einem technischen Direktor. Die sind alle in der Lage, die Firma vielleicht sogar besser zu führen als ich. Aber eine besondere Unsere Hightech-Medizintechnik ist es wirklich wert, gefördert zu werden. Dafür muss man mehr tun. Wir bilden als Lehrbetrieb nicht nur qualifizierten Nachwuchs heran. Wenn jemand die Beratungskompetenz von Leuten sucht, die in der Medizintechnik den Weg von unten nach oben gemacht haben, stehe ich dafür immer gern zur Verfügung. Höner: In einigen Jahren werden Sie aus dem Unternehmen ausscheiden und die Firmenführung an Ihre Kinder übergeben. Haben Sie eine bestimmte Arbeitsphilosophie oder ein Motto, das Sie der nächsten SöringGeneration mit auf den Weg geben möchten? Philosophie, die gibt es nicht. Diese zu entwickeln, überlasse ich lieber meinen Kindern – ich selber habe einfach immer nur ein bisschen mehr gegeben als die Konkurrenz. Höner: Herr Söring, ich danke Ihnen sehr für dieses interessante Gespräch. 25 Jahre Tradition in Innovation. [ 20_21 ] von 1985 ... < OPEN HERE > 25 Jahre Tradition in Innovation. [ 22_23 ] ... bis heute. Einführung des „Sono-Cor“, dem Nachfolgemodell des „Sonoca“. Als Gewebe- und Kalkzertrümmerer öffnet der Ultraschall-Dissektor neue Wege in der Herzchirurgie. Erstes Ultraschallmesser für OPs im Bauch- und Unterleibsbereich Firmengründung in Quickborn Verkauf der ersten „Sonoca I“-Geräte nach Indien Erstes Patent für das „Sonoca“-Handstück 1985 1986 1987 Der erste funktionstüchtige Prototyp des „Sonoca“ wird auf einem neurochirurgischen Kongress vorgeführt. Erste Entwicklung in der Garage 1988 1989 1990 „Sonoca“ wird erstmals nach Amerika verkauft. In Malaysia gelingt die erste erfolgreiche Trennung von siamesischen Zwillingen, die über nur eine Leber verfügen. Söring wird weltweit bekannt. Umzug in das erste Firmengebäude am Justus-von-Liebig-Ring Für die Entwicklung und Umsetzung einer neuen Technologie auf dem Gebiet der Operationstechnik mit Ultraschall wird Söring mit dem Schmidt-RömhildTechnologiepreis ausgezeichnet. 1991 1992 1993 Erster Prototyp eines OP-Gerätes mit Argon-Schutzgas 1994 1995 1996 1997 Erste Messeteilnahme in Russland Erstes Patent in Amerika für das Argon-Multifunktionshandstück Einstieg am Wischnewski-Institut der Universität Moskau Der „Arco MC“ wird als erstes Söring-Gerät serienmäßig produziert. Mit diesem Argon-Coagulator können Blutgefäße genau verschweißt und Blutungen schnell gestillt werden. 199 98 Erste Elektro-Chemische-Lysis: Tumore werden durch Elektrolyse zerstört. Einführung der berührungslosen Kaltplasma-Technologie, die ohne Patientenelektroden auskommt. Markteinführung des „Sonoca 180“ Die Einführung der ersten wiederverwendbaren UltraschallSchere für „Sonoca“ ermöglicht wirtschaftliches Einsparpotenzial. 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 Eröffnung der Vertriebsfirma Söring PM in Sankt Petersburg Einführung von OEM-Produkten Einführung des „Sonoca Lipo“ zur Liposuktion. Die neue Technik zerstört Fettzellen durch Kavitation, schont das Bindegewebe und minimiert den Kraftaufwand für den Chirurgen erheblich. Umzug in den neuen Firmensitz am Justus-von-Liebig-Ring 2 Ausrüstung von 14 Kliniken der Militärakademie in Russland Einstieg in den chinesischen Markt mit dem „Arco 3000“ Mit einem revolutionär kleinen neuro-chirurgischen Ultraschall-Handstück in „Pen-Größe“ setzt Söring einen neuen internationalen Maßstab. (Abbildung zeigt Originalgröße) Gründung von Söring Medical Technology in Miami Beginn der Produktion des „MBC 200“ in Russland Weltweit erstes neuroendoskopisches Handstück 2006 2007 Einstieg in den kolumbianischen Markt Erstes modulares Kombihandstück für Ultraschall- und Hochfrequenzchirurgie 2008 2009 2010 Die Hochfrequenzgeräte „MBC 200“ und „BCC 140“ werden eingeführt. Gründung der repräsentativen Niederlassung in Moskau Verkauf des „Sonoca“ an das nepalesische Gesundheitsministerium Das Land Schleswig-Holstein unterstützt Söring bei der Entwicklung eines modernen molekularen Gerätesystems für den OP mit einer Förderhilfe von 1,4 Mio. Euro. UNSEREN ERFOLG VERDANKEN WIR VIELEN: SCHWESTER DEODATIS EDMUND SU MINGDA ARMIN HUE DIRK K DR. MAHMOUD SHORBUGY DIETER INATOWITZ H.K. LEE ANIL NATH MR. NOH MARIO KUNAR KANWAL " KUKU ABI CHAHINE CHRIS SELWA AWAD OMAR RAINER SIRING BARBARA EMMERICH YOUSEF FITTIANI RAINER GRÖLL PROF. ANDREY ALEXEEV PROF. ALEXEY BOURSUKOV PROF. MIKHAIL KAPLAN DR. WLADIMIR KHRAMILIN DR. S DR. OLEG BERLEV DR. ARMAN HAKOBJAN SERGEY TSCHIRIKOV OLGA MAKAROVA EVGENY IVANOV ELENA KUN IGOR ZAKHAROV MIKHAIL GUTERMANN KAIRAT SEYSENOV ZHANAR KOBIKOVA OLGA VOROBJEVA PROF. SERIK A PEDACHENKO KONSTANTIN PRISHEPAUV VIKTORAS SHARPIS ROMAS LAUCIUS ALES ZAVORKA GREGOR MAK DIANA GIL CARLOS RODRIGUEZ DIEGO GIRALDO NESTOR CAMACHO JOHANNA VARGAS JUAN SEBASTIAN SAND HEILER DR. STEFAN WURLITZER DR. CLAAS SCHULZE ADLER AG BAUER & HÄSELBARTH GMBH BÜRKERT GMBH & MARTIN GLASER BURGHARD SCHULZ HOLGER RÖDER TOMMY HELLBERG FORTECH JÖRG ASMUSSEN JAQUE BETH HERBERT BLANK BOOG BÖTTGES ALEXANDRA BRATISHCHEVA URSULA DANNER IWAN DELCH MATTHIAS GROTE SERGEI GÜNTER ALEXANDER GURSKI SUSANNE HÄBEL WOLFGANG HABENICHT KERSTIN HA KATHARINA HECHT MARLIES HEMMY DIETER HOLDT GERD HÖSEL-UHLIG YURI JABUROV HELMA JACHMANN G BAHATTIN KARAKURT JANA KHAN MICHAEL KLÄHN OXANA KLIMOVA ARNE KLOSS MARION KOHLEY CLAUDI LOGASHOVA HELGA LOHSTÖTER PRZEMYSLAW LUCZAK MATTHIAS LÜTH EUGENIA MAYER MARKUS MEIER JÜRG LUZ PARDO-MEYER STEFAN PAULINI JANINA PETER OLIVER PRÜSS JENS REICHENBACH VERONICA RODRIGUE ROGER-MARKUS SCHAUF-JÜRGENSEN ARNE SCHEUNEMANN EMEL SCHMIDT MANFRED SCHMIDT MICHAEL S SÖRING CHRISTINE SÖRING CHRISTIAN SOWADA CHRISTIAN SPIEWECK ADAM TOMASZ SPRYCHA HAUKE STIEFEL VOSS CHRISTIAN WAHL KARIN WÄHLING JÜRGEN WALTZ STEFAN WEIHRAUCH JULIANE WINTERROTH GÖKH MICHAEL APE DR. RAIMUND MILDNER PROF. DR. BRUCH DR. KLEEMAN DR. LANG STEFFEN GLOISTEHN THOMAS GIOVANNI DI DEDDA TURAN NECMETIN DANIEL HERRMANN ABILIO ALMEIDA THOMAS ROSSDEUTSCHER PR BERGMANN DR. NILS HAUSTEDT DR. HERGO SCHMIDT PROF. DR. MED. DR. H.C. MULT. MADJID SAMII FRAU P RAUTMANN PROF. DR. SERGEI SAWITZKI DR. MED. RENÉ TOLBA DR. MED. WOLFGANG PROBST DR. HORST GR REDECKE RAINER THIES FRAU MAGIERA JÜRGEN RAUH PETER GIBSON BOB JAGO H. J. JACOBS JITENDRA PRASSA ALAVEH KLAUS HENSEL BERND ROSS PABLO GUZOVSKY MANUEL MORALES BIRGIT SÖRING JOHNNIE WALK ANTONIO FOLCH-LEIMONA BERND BÖSCHE WOLFGANG SACHAU JOHAN VAN DER WAT K. KHULLAR HASSAN H MARIO KUNA JÜRGEN HAUSCHILDT JOHN DAVIES SENZO TAMIYA PEDRO INFANTE BERND KREMER ALESSAND HILGENBERG PROF. DR. MED. HANS-PETER BRUCH PROF. DR. MED. UWE KEHLER PROF. DR. MED. KARL J. OLD CORDERO LOPEZ MILTON LEONEL CORDOBA GARZON ANGIE ALEXANDRA FIGUEREDO RODRIGUEZ LAURA ANG SANCHEZ CARLOS ALONSO IVAN ROLANDO SANDOVAL MESA JUAN SEBASTIAN VARGAS VILLARRAGA JOHANN RICARDO FERIS ANTONIO BERRIO CARLOS MARIO YEPES MARCO FONSECA ENRIQUE ANTOLIZ JUAN CARLOS BEN ENRIQUE JIMENEZ JORGE ARISTIZABAL GILBERTO MEJIA GERMAN GOMEZ CAMILO PRIETO JUAN CARLOS ORTIZ CARLOS MONROY CESAR BARRERA JUAN CARLOS LEON SANDRA MARTINEZ CIRO VEGA GUSTAVO BOHORQUEZ DO PEDRO MINETTI MAYER CHAMAH PABLO GUZOVSKY SERGIO FUCHS JOSE LUIS VASQUEZ GINES SANCHEZ URRU SCHEINER ANIL NATH SERGEY GUBENKO OLEG RUMIANTSEV ANNA PAVLOVYCH VLADIMIR KARTASHEV BAZIL BUR BULPAKDI PARINYA JITJANA SUPACHAI TRAIKOMUT LI LI XIAO MEI LIU LIU YAN AN DIANA GIL CARLOS RODRI COUTINHO GABOR KANYO PABLO GUZOVSKI ALI AL-JAWAD FAISAL AL-JAWAD HAZEL AL-JAWAD H.M. NO ERDOGAN NECMETTIN TURAN GEORGE ABI-CHAHINE GEROLD BORESCHSERGEJ SERGEJ TSCHIRIKOV ALEXAN LAUCIUS ROMUALDAS EDUARDO JIMENEZ-CARLÉS DANIEL HERRMANN ILJA LITINSKI SWETLANA OTROKH MA LITVINOVA ANDREAS PÖHNLEIN DR. IGOR CHMYREV DR. AMAR PAL SINGH SURI DR. SHRINIVAS ROHIDAS DR. MAX Konzeption: www.sop-hamburg.de KARSTENSEN FREDERIK SOLOMON PRASAD JITENDRA PHONGSAKDI CHAKSHUVEJ NAMPECH YOTHINPATTONA U" KHULLAR ANDY LEE MAY LI XIAO CHANINTORN BULPAKDI HARRY WAJANOTO ANURAG TOSHNIVAL GEORGE PROF. ALEXEY KHOKHLOV PROF. VALERIY PARFENOV PROF. ALEXANDR POTAPOV PROF. MALEXANDR KONOVALOV ERGEY PETROV PROF. GEORGIY INGOROKVA DR. GIA GWARAMIA DR. ANATOLIY TSCHISTJAKOV DR. A.N. TOKIN NITZINA WLADIMIR KARTASHEV SVETLANA OTROKH ELENA TUTORSKAJA VALERY MALAKHOV WLADIMIR SPIRIN AKSHULAKOV PROF. ABAJ BAIGENZHIN TUDOR CHAYCOVSKI IVAN KORNIENKOV OLEG RUMJANZEV PROF. 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