Spitzentechnologie

Transcription

Spitzentechnologie
glückauf
3/2001
Die Zeitung für Freunde, Kunden und Mitarbeiter der Georgsmarienhütte Unternehmensgruppe
Anschlag auf
uns alle
Der Reduzier- und Kalibrierblock der GMHütte
Spitzentechnologie
GMHütte · Morgens schmelzen,
mittags gießen, abends walzen
und am nächsten Tag versenden
– dieses Ziel will die Georgsmarienhütte GmbH mit der Erweiterung und Optimierung ihrer
Walzstraße 6 erreichen. Insgesamt 60 Mio. DM sind für das
gesamte Projekt veranschlagt,
das dem Unternehmen ermöglichen wird, die täglich anfallenden 2.500 Tonnen Rohstahl aus
dem E-Ofen nahtlos weiterzuverarbeiten. Das gesamte Modernisierungsprojekt wurde bereits in „glück auf“ 4/2000 vorgestellt. In loser Reihenfolge
wollen wir unseren Lesern die
wesentlichen technologischen
Bestandteile vorstellen:
Das Herzstück der neuen Anlage ist ein 5-gerüstiger Reducing
& Sizing-Block, der derzeit im
sogenannten leichten Strang
des Walzwerkes in der Inbetriebnahme ist. Der maximale
Walzdurchmesser beträgt dort
80 mm. Größere Abmessungen
werden auf dem alten Precision-Sizing-Block im schweren
Strang fertiggewalzt.
Die neue RSB-Generation in
Dreischeiben-Bauweise erfüllt in
idealer Weise alle Anforderungen moderner Stabstahlstraßen:
eine beständige, gleichmäßige
Produktion mit guter Qualität,
eingeengte Toleranzen, tempe-
Die Kombination des 1987 gebauten 3-gerüstigen Precision-Sizing-Block mit den 1991 installierten Reduzier-Walzgerüsten
der Fa. Kocks in der Mittelstahlstraße der GMH ist der Vorläufer der modernen RSB-Blöcke von Kocks.
raturgeregeltes bzw. thermomechanisches Walzen, optimale
Oberflächengüten, eine gezieltere Einstellung mechanischer
Eigenschaften und eine große
Flexibilität des Walzprogramms.
Dabei ermöglicht sie nicht nur
programmfreies Walzen, sondern auch das problemlose Walzen mehrerer Abmessungszyklen pro Monat, Freimaßwalzen
und Präzisionswalzen ohne
werkstoffkundliche Einschränkungen.
Schon 1987 übernahm die
GMHütte durch den Einbau
einer der ersten Precision-Sizing-Blöcke in DreischeibenBauart eine Vorreiterrolle in
puncto Walztechnik. 1991 entstand dann mit einem weiteren
2-gerüstigen, anstellbaren Drei-
Scheiben-Block direkt vor dem
Precision-Sizing-Block eine 5-gerüstige Fertigwalzstaffel. Mit
ihrer modernisierten Walzstraße
wird die GMHütte wieder einmal europaweit einen führenden technologischen Standard
setzen.
Peter van Hüllen
(siehe auch Seite 7: Der neue
Reduzier- und Kalibrierblock)
An dieser Stelle wollten wir
über den Besuch von Bundeskanzler Gerhard Schröder auf
unserem Stand auf der Internationalen Automobil-Ausstellung
2001 berichten. Dieser Besuch
fiel aus, ebenso alle Eröffnungsfeiern rund um die größte Automobilschau der Welt. Die
entsetzlichen Attentate auf das
World Trade Center, das Pentagon und letztlich die gesamte
amerikanische Nation ließen
alles Geplante in der Bedeutungslosigkeit verschwinden.
Dieser Anschlag war ein Anschlag gegen uns alle, nicht
allein gegen die USA. Die Werte der westlichen Welt und das
Selbstverständnis von einem
demokratischen und friedlichen
Miteinander wurden in einer
bislang beispiellosen Art torpediert. Wenn wir gemeinsam
diese Werte, das, was wir in
Jahrhunderten schmerzvoll an
Gemeinsamkeiten erarbeitet
haben, nicht verteidigen; wenn
wir unser tägliches Leben und
das Selbstverständnis ändern
und wenn wir nicht mit Stolz
auf das Erreichte verweisen,
dann haben die Terroristen ihr
Ziel erreicht.
Lassen Sie uns gemeinsam
dafür sorgen, dass sich der
Terror in der Welt gründlich
verrechnet, und dass wir alle
gemeinsam aktiv für die Werte
unserer Gesellschaft, für
Frieden und Freiheit eintreten.
Ihr Jürgen Großmann
Sie finden auf S. 4 einen ausführlichen Bericht über die
Präsenz der Georgsmarienhütte
Unternehmensgruppe auf der IAA.
AUS DEM INHALT
HOLDING
Weitere Einsparungen Weltneuheit
Teamgeist und hohe
Flexibilität prägen die
Arbeit der Sekretariate in
Georgsmarienhütte und
Hamburg.
konnten die Einkäufer und
Sicherheitsexperten der Georgsmarienhütte Unternehmensgruppe erzielen – durch eine
gezielte Reduzierung der verwirrenden Artikel-Vielfalt bei der
persönlichen Schutzausrüstung.
auf Seite 6
auf Seite 9
Vor allem
den „Basaris“ aus
den arabischen Ländern ist es zu
verdanken, dass die BALO-MOTORTEX GmbH ihren ExportUmsatz im 1. Halbjahr des Jahres wesentlich steigern konnte.
Dabei spielt die Liberalisierung
des iranischen Marktes eine besondere Rolle.
auf Seite 24
auf Seite 20
STAHL
SCHMIEDE
Alle Jahre wieder werden auf der GMHütte während
der Betriebsferien umfangreiche
Wartungs- und Reparaturarbeiten durchgeführt. Dieses
Jahr war das anstehende Arbeitspensum besonders umfangreich.
Immer anspruchsvoller
auf Seite 8
bei der
Wildauer Kurbelwelle: Die Oberflächenrissprüfung für Großkurbelwellen war bisher nur
umständlich und abschnittsweise möglich. Die neue Magnetpulver-Rissprüfanlage erleichtert
die Arbeit – und erzielt
bemerkenswerte Ergebnisse.
werden die Produkte, die von
der Edelstahl Gröditz GmbH
produziert werden. Inzwischen
zählen auch Unternehmen des
Werkzeugbaus, der Offshore-Industrie und des Energiemaschinenbaus zu ihren Kunden.
auf Seite 18
GUSS
3 Millionen DM
hat die
Walter Hundhausen GmbH investiert, um ein neues Kernfertigungszentrum einzurichten. Es
gilt als das modernste seiner Art
und sichert die Arbeitsplätze der
schwerbehinderten Kollegen.
auf Seite 22
ANLAGENBAU &
ROHSTOFF
RECYCLING
Einen wahren
Stahlkoloss
von 54 m Länge hat die IAG Industrie-Anlagen-Bau Georgsmarienhütte GmbH gefertigt. Ebenso spektakulär wie die Größe
der 90-Tonnen-Kolonne war der
Transport nach Wesseling
bei Köln.
auf Seite 25
Eine neue Umspannanlage
hat sich die Kranbau Köthen
GmbH zugelegt. Damit hat das
Unternehmen ein weiteres Vorhaben ihres Investitionsprogrammes in die Tat umgesetzt.
auf Seite 27
Ab ins Weltall gehen Teile
der International Space Station,
die von der ASL Aircraft Service
Lemwerder GmbH produziert
werden. Die Hälfte des Auftrages ist bereits zur vollen Zufriedenheit der Kunden abgewickelt.
auf Seite 28
HOLDING
Die neue Währung
LEITARTIKEL
Die Euro-Münzen
Von Zahlen und
Menschen
„ABB – 12.000, Infineon – 5.000, Dell Computer
Corporation – 4.000, Karstadt – 7.000, Motorola
– 4.000, Procter&Gamble – 9.600, Siemens –
10.000, Unilever – 33.000 ...“
Nein, dies sind nicht die aktuellen Aktienkurse. Jeder Zeitungsleser weiß, dass dies die Zahlen
des aktuellen Stellenroulettes sind. Quer durch
alle Branchen setzen Großunternehmen seit
Jahresbeginn auf „Rot“ und bauen
kräftig Arbeitsplätze ab.
Unter dem Druck von Analysten in den Bankhäusern,
von Aktionärsvertretern
und nicht zuletzt auch
von den Medien, müssen Ergebnisse produziert werden. Und zwar
schnell und möglichst
effektvoll. So vehement
noch vor wenigen Monaten in der sogenannten New Economy gegen
ökonomische Grundregeln
gehandelt wurde, indem
zum Beispiel der Umsatz und
nicht der Gewinn im Vordergrund
stand, so sehr gilt jetzt die KostenSense als einzig wahres Allheilmittel.
Voltaire sagte einmal: „Je öfter eine Dummheit wiederholt wird, desto mehr bekommt sie
den Anschein der Klugheit.“ Und Lemmingen
gleich stürzen sich ganze Management-Teams
von den Kostenklippen, nicht wissend, was sie
beim Aufprall erwartet.
Doch es gibt auch wackere Ausnahmen vom
Einheitstrend: So wehrte sich jüngst PorscheChef Wendelin Wiedeking erfolgreich gegen den
Druck, Quartal auf Quartal Gute-Laune-Nachrichten an die Börsianer zu verschicken. Seine Begründung: Drei Monate sind für ein Unternehmen einfach zu kurz, um gute Nachrichten zu
produzieren. Viele Investitionen benötigten einfach mehr Zeit, als das Börsenroulette vorgibt.
Ich finde, er hat recht – und er kann es sich
auch leisten. Denn mit 50.000 verkauften Rennmaschinen im Jahr ist er ohnehin „nur“ ein
Mittelständler unter den Automobilkonzernen.
Rezession oder nicht?
40 Prozent aller Bundesbürger glauben, dass die
Konjunktur sich weiter verschlechtern wird. Die
Gründe für diesen Pessimismus sind einer aktuellen repräsentativen Umfrage der Wirtschaftsjunioren Deutschlands zur Folge vielfältig: So
hätten die Kurseinbrüche an den Aktienmärkten
ebenso Spuren hinterlassen, wie die nach unten
korrigierten Prognosen der Wirtschaftsforscher.
70 Prozent der Deutschen halten das deutsche System für leistungsbehindernd. Das gelte
für das Steuer- und Abgabensystem wie auch für
die Rentenreform. Zugleich wünschten sich
mehr als 52 Prozent der Bürger, dass die Politik
weniger Einfluss auf die Wirtschaft nehmen sollte. Statt „mit ruhiger Hand“ also lieber „mit gar
keiner Hand“.
Schlimmer noch: Fast 43 Prozent der Deutschen halten ihr Land für einen Globalisierungsverlierer und sehen es auf den internationalen
Märkten weit abgeschlagen hinter den Vereinigten Staaten, Japan, China, Korea oder Osteuropa.
Dieser Pessimismus hat mich allerdings dann
doch verwundert. Die deutsche Volkswirtschaft
ist so international ausgerichtet wie nie zuvor;
neue Produkte sind viel stärker auf den Weltmarkt ausgerichtet als noch vor ein paar Jahren.
Und stottert nicht der amerikanische Konjunkturmotor zur Zeit erheblich? Hat nicht gerade vor
ein paar Wochen die Tokioter Börse ein 17-Jahres-Tief einstecken müssen?
Nachdem viele amerikanische Großunternehmen in den Hochzeiten der Konjunktur
der 90-er Jahre massenhaft neue
Jobs geschaffen haben, gehen
sie nun daran, die Arbeitsproduktivität zu steigern,
um die meisten Arbeitsplätze zu erhalten.
Denn dort wie auch
hier gilt: „They never
come back.“
Die Realität zeigt,
dass einmal verlorene
Arbeitsplätze – sei es
durch Abbau oder
Export in andere Volkswirtschaften – auf Dauer
für die heimische Konjunktur verloren sind. Das ist wie
beim Roulette: Dort erhält man
am Ende des Abends das verlorene
Geld ja auch nicht zurück.
Die Münzen sind aufgeteilt in
Euro und Cent wie DM und
Pfennig. Es gibt 1-Euro- und 2Euro-Münzen. Die Vorderseite
der Münzen ist europaweit
einheitlich. Die Rückseite hingegen wurde von den einzelnen Mitgliedsstaaten gestaltet.
Unabhängig davon werden alle Münzen innerhalb der Euro-
päischen Währungsunion akzeptiert. Für die nationale Seite der Euro-Münzen gibt es in
Deutschland drei Motive: Bundesadler, Brandenburger Tor
und Eichenzweig. Neben den
Euros gibt es noch Cent (1, 2,
5, 10, 20 und 50 Cent) sowie
sieben Euroscheine (fünf bis
500 Euro).
Links: Vorder- und Rückseite der deutschen 1-Euro-Münze.
Unten: Die 1-Euro-Münze und ihre Rückseiten.
Erste Reihe von links nach rechts: Frankreich,
Griechenland, Österreich, Belgien,
(zweite Reihe) Finnland, Irland, Italien, Portugal, (dritte Reihe) Luxemburg, Spanien und
Niederlande.
Anfassbar und verlässlich
Interessantestes Umfrageergebnis war in meinen
Augen jedoch, dass allem Pessimismus zum Trotz
65 Prozent der Befragten glauben, dass der eigene Arbeitsplatz in den kommenden zwölf Monaten sicher ist. Vor einem Jahr glaubten dies nur
63 Prozent.
Ich meine, für diese Einschätzung gibt es
gute Gründe – und ebenfalls Zahlen: 69,3
Prozent aller Arbeitsplätze und 80 Prozent aller
Ausbildungsplätze schafft der Mittelstand. Hier
finden keine spektakulären Einstellungswellen
statt – aber hier ist auch nicht nach einem Jahr
Schluss, wenn die Börsenparty zuende ist.
Belegschaft, Kunden und Lieferanten wissen,
dass diesen Unternehmen die Kundenzufriedenheit wichtiger ist als der pure Shareholder Value
– und dass nicht eine ad-hoc-Mitteilung nach
der anderen über die echten Quartalszahlen
hinweg täuschen kann.
Doch damit ich richtig verstanden werde:
Gerade weil wir Mittelständler langfristige Werte
schaffen wollen, müssen wir das jeweils nächste
Quartal auch überleben können. Auch bei uns
sind deshalb harte und schnelle Schnitte denkbar
und manchmal auch notwendig. Sie erfolgen
jedoch dann, wenn sie nötig sind und nicht, um
ein wenig Kurspflege für die Aktie zu betreiben.
Das ist kein frommer Wunsch, der sich von
allein erfüllt. Wir müssen und werden deshalb
auch in Zukunft unsere Chancen als mittelständisch geprägte Unternehmensgruppe nutzen,
die auf Kunden und Mitarbeiter mehr Wert legt
als auf kurzfristig angelegte Erfolge.
In diesem Sinne
Glückauf!
glück auf · 3/2001 .............
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Links: Vorder- und Rückseite der deutschen 2-Euro-Münze.
Die 2-Euro-Münze und ihre Rückseiten.
Erste Reihe von links nach rechts: Frankreich,
Griechenland, Österreich, Belgien,
(zweite Reihe) Finnland, Irland, Italien, Portugal,
(dritte Reihe) Luxemburg, Spanien
und Niederlande.
HOLDING
Einführung des Euro, Teil 2
Auf der Zielgeraden
Der größte Geldtransport der Geschichte steht unmittelbar bevor.
Denn in den kommenden Monaten werden die Euro-Teilnehmerstaaten ihre Banknoten und
Münzen gegen das neue EuroBargeld austauschen – eine riesige Bargeld-Umtausch-Aktion,
wie folgende Zahlen belegen:
Allein die Bundesrepublik
tauscht etwa 270 Milliarden DM
ein. Dies entspricht annähernd
2,6 Milliarden Scheinen und
98.500 Tonnen Münzen – was
4500 Lastwagen-Ladungen oder
50 Güterzüge mit jeweils 40
Waggons ergäbe. Rechnet man
die ausgegebenen Euro-Scheine
und -Münzen hinzu, verdoppeln sich diese Mengen in etwa.
Und berücksichtigt man alle
zwölf Teilnehmerländer, würden sich die Mengen nochmals
verfünffachen – auf 500 Güterzüge mit jeweils 40 Waggons.
Onkel Dagobert wäre begeistert
und die Bundesbahn schriebe
wieder schwarze Zahlen.
Der Euro Privat:
Was tun mit Bargeld?
Gehortete Bargeldbestände sollten Sie möglichst frühzeitig aus
Sparstrümpfen, Geldbehältern,
Schuhkartons und anderen Verstecken holen und Ihrem DMKonto auf der Bank gutschreiben lassen. Ansonsten müssen
Sie mit Beginn der heißen Umstellungsphase in den letzten
Wochen des Jahres garantiert in
Ihrer Bank lange Schlange stehen. Die Guthaben auf den Konten werden zum 31.12.2001 automatisch in Euro umgerechnet.
Zahlen Sie zum Jahreswechsel
und in den ersten Tagen des
neuen Jahres möglichst mit Karte (ec-, Geld-, Kreditkarte oder
auch S-Card). So minimieren Sie
den Bargeldbedarf und die Anzahl der Ein- und Umtauschaktionen. Darüber hinaus werden
so gut wie alle Geldautomaten
zum Jahreswechsel mit EuroBargeld bestückt sein, sodass ein
Anstehen in der Schalterhalle
der Kreditinstitute völlig überflüssig ist.
Keine Angst, wenn bei Ihnen
im Januar oder Februar 2002
noch D-Mark „auftauchen“ bzw.
zur Verfügung stehen. Sie können damit bis zum 28. Februar
im Handel problemlos bezahlen.
Neben den Unternehmen sind
natürlich auch Banken, Versicherungen, Bausparkassen, Fondsgesellschaften und Behörden gezwungen, spätestens zum 1. Januar 2002 auf den Euro als
Hauswährung umzustellen.
In unserer zweiten
Folge zum Euro stellt Jürgen
Abromeit die wesentlichen
Auswirkungen vor, die
sich für Privatleute und
Unternehmen durch
die Einführung des
Euro ergeben.
Was passiert mit
dem Geld auf der Bank?
Ihre Sparkonten und Sparbücher oder andere Bankkonten
werden automatisch, ohne gesonderte Vereinbarung und gebührenfrei spätestens bis zum
1. Januar 2002 umgestellt – zum
offiziellen Umrechnungskurs
von 1,95583 DM. Dies gilt auch
für Daueraufträge und Lastschriften.
Für festverzinsliche Wertpapiere, Aktien und Fonds gilt: Sie
wurden bereits Anfang 1999 auf
den Euro umgestellt. Bei Gutschrift der Dividenden und den
Zinserträgen bei Sparkonten
können Sie die Gutschriftswährung – also DM oder Euro – bis
zum 31. Dezember 2001 noch
selbst bestimmen.
Ihr Vermögen und Ihre Ersparnisse sind nach Einführung des
Euro genauso viel wert wie vorher (was leider auch für Schulden gilt). Die Beträge werden ja
einfach nur in Euro umgerechnet. Insbesondere für Anleger ist
der Euro attraktiv, da nun auf
dem zweitgrößten Finanzmarkt
der Welt ohne Wechselkursrisiko und ohne Umrechnung über
viele Investitionen entschieden
werden kann.
Die in den Freistellungsaufträgen genannten D-Mark-Beträge
werden für jegliche Kapitalanlagen (Aktien, Festverzinsliche,
Informations- und Beratungsangebote im Internet
Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie:
www.bmwi.de
Bundesministerium der Finanzen:
www.bundesfinanzministerium.de
Aktionsgemeinschaft Euro: www.aktion-euro.de
Europäische Kommission: www.eu-kommission.de
Deutscher Industrie- und Handelstag (DIHT): www.diht.de
Deutsche Bundesbank: www.bundesbank.de
Europäische Zentralbank: www.ecb.int
Die Hot-Line der Aktionsgemeinschaft Euro
Kompetenter Ansprechpartner: Telefon 01 80/3 21 20 02,
Werktags 9 – 19 Uhr, Samstags 10 – 14 Uhr
(12 Pf. je angefangene 40 Sekunden).
EURO-Hotline der GMHütte
Jürgen Abromeit Tel. 0 54 01/ 39 – 48 70;
Klaus Wehming Tel. 0 54 01/ 39 – 47 29;
Klaus-Georg Heymann Tel. 0 54 01/ 39 – 46 77.
?
Sparverträge, Bausparverträge
u. ä.) ebenfalls – automatisch –
von der Bank in Euro umgerechnet. (Der Sparer-Freibetrag beträgt 1.550 Euro für Alleinstehende bzw. 3.100 Euro für Verheiratete, die gemeinsam veranlagt sind.)
Was passiert
mit Versicherungen?
Für Versicherungen gilt der
gleiche Grundsatz wie für alle
Vereinbarungen zwischen Vertragsparteien aus den Euro-Ländern: Verträge bleiben in Inhalt
und Beträgen gültig, unabhängig von der Währung, in der sie
dotiert sind (siehe hierzu weiter
unten: Kontinuitätsklausel).
Ob Lebens-, Kfz-, private Kranken-, Unfall-, Rechtsschutz-,
Berufsunfähigkeits-, Haftpflichtoder Hausratsversicherung: Was
immer Sie abgeschlossen haben,
bleibt gültig. Diese Regelung gilt
natürlich auch für alle Bausparverträge, Kreditverträge und
Sparverträge.
Sicherlich werden sich auf
dem deutschen Finanzmarkt
verstärkt ausländische Anbieter
aus dem Versicherungs-, Bankund Investmentbereich um die
Ersparnisse und Guthaben der
deutschen Bürger streiten. Die
deutschen Aufsichtsbehörden
achten gerade dann um so genauer darauf, dass die neuen Anbieter unsere gewohnten Qualitätsstandards wahren.
Der Euro geschäftlich:
Zahlungsverkehr und
Umrechnung
Ab dem 1. Januar 2002 müssen
Schecks und Überweisungen in
Euro ausgestellt werden. Schecks
auf DM, die vor dem 1. Januar
2002 ausgestellt wurden, können
Sie im Rahmen der Vorlegfristen
Ihrer Banken noch eine Zeitlang
zur Gutschrift einreichen.
Fahren Sie zum Jahreswechsel
oder zu Beginn des kommenden
Jahres ins Ausland? Denken Sie
daran: Die Umstellungsszenari-
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en der einzelnen
EWU-Länder im Rahmen der Euro-Bargeldeinführung unterscheiden sich in Terminen und
Fristen. Detaillierte Informationen hierzu erhalten Sie u.a. bei
der Euro-Hotline (siehe unten).
Die Umrechnung aller DM-Beträge muss mit dem offiziellen
Euro-Umrechnungskurs
von
1,95583 DM erfolgen. Anschließend wird kaufmännisch gerundet. Maßgeblich für die Rundung ist ausschließlich die 3.
Stelle nach dem Komma. Sie
entscheidet, ob in der 2. Stelle
nach dem Komma auf- oder abgerundet wird. Ist sie kleiner als
fünf, ist abzurunden. In den übrigen Fällen wird aufgerundet.
Preisgestaltung
Es besteht die Pflicht, spätestens
zum 1. Januar 2002 alle Preise in
Euro anzugeben. Dies ist reine
Umrechnungssache. Besteht aber
auch die Notwendigkeit, die Verkaufspreise neu zu kalkulieren?
Die jeweiligen Verbände raten
allerdings davon ab, die EuroEinführung für Preiserhöhungen zu nutzen, vielleicht deshalb, weil jede neue Euro-Preisauszeichnung argwöhnisch begutachtet wird.
Den Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern in den einzelnen
Funktionsbereichen im Unternehmen ist zu empfehlen, die
Werte in ihren Arbeitsdateien
möglichst frühzeitig auf Euro
umzustellen bzw. parallele Dateien in DM und in Euro anzulegen (zum Beispiel Ein- und Verkaufspreise, Verrechnungspreise, Planzahlen, Budgets, Vergleichswerte aus vergangenen
Perioden).
In der Lohn- und Gehaltsabrechnung der GMHütte wird der
Euro erst im Januar 2002 nach
Zahlung der Löhne und Gehälter für Dezember 2001 eingeführt. Um den Verwaltungsaufwand zu minimieren, passt man
sich hier aus Vereinfachungsgründen dem Umstellungsszenario der Finanzämter und der
Sozialversicherungsbehörden
an. Der jeweilige Lohn- und Gehaltsbeleg wird in DM erstellt,
und die DM-Beträge tauchen
dann im Verwendungszweck
(Textfeld) auf dem Kontoauszug
auf. Die Beträge in der Betrags-
spalte sind allerdings schon in
Euro ausgewiesen.
Vertragskontinuität
Die wichtigste Regel im Zusammenhang mit dem Euro ist die
Vertragskontinuität. Sie besagt,
dass alle Verträge Ihre Gültigkeit
behalten. Dies gilt auch, wenn
im Vertrag Geldbeträge nicht
mehr in einer nationaler Währung, sondern in Euro angegeben werden. Ebenso gilt ein Vertrag auch dann weiter, wenn er
noch nicht auf den Euro umgestellt wurde und daher noch Beträge in DM nennt.
Die Umstellung auf den Euro
ist also kein Kündigungsgrund
für Verträge. Sind im Vertrag
Zahlungen vereinbart, dann
werden die Beträge automatisch
mit dem offiziellen Umrechnungsfaktor von 1,95583 in
Euro umgerechnet.
In diesem Zusammenhang
drängt sich die Frage auf: Ist
auch bei internationalen Verträgen mit Vertragspartnern aus
Übersee und vereinbartem ausländischem Recht die Kontinuität der Verträge gewährleistet (so
wie dies unumstritten zwischen
Vertragspartnern innerhalb der
EWU der Fall ist)?
Die herrschende Meinung der
Juristen (Europäische Kommission und Bundesministerium der
Finanzen) bejaht diese Frage. Allerdings weisen erstaunlicherweise Experten auch darauf hin,
dass bei einem Neuabschluss mit
einem Vertragspartner aus Übersee eine Kontinuitätsklausel mit
einer Euro-Umrechnungsklausel
im Vertrag – man höre und staune – „nicht schaden könnte“.
Muster hierzu sind über die
Euro-Hotline erhältlich.
Gesicherte Informationen zu
den gesetzlichen Regelungen in
den jeweiligen Ländern können
auch über die vor Ort tätigen
Außenhandelskammern sowie
international tätige Wirtschaftsprüfungsgesellschaften und Banken bezogen werden.
Weitere Empfehlungen
Der Umtausch von DM in Euro
wird sicherlich Betrüger und
Vertreter des grauen Kapitalmarktes auf den Plan rufen. Tauschen Sie Ihr Geld deshalb ausschließlich bei Banken, Sparkassen und Landeszentralbanken.
Lassen Sie Euro-motivierte Kapitalanlagen vor der Unterzeichnung von Hausbank oder Steuerberater prüfen.
Ab dem 17. Dezember kann jeder bei Banken und Sparkassen
sein Starter-Kit mit Euro-Münzen für 20 Mark erwerben. EuroScheine gibt es ab Neujahr in
fast allen Geldautomaten.
Jürgen Abromeit
HOLDING
Georgsmarienhütte Unternehmensgruppe auf der IAA
Mittelstand als Partner unerläßlich
und Sonderfahrzeuge, Lenkhebel für Nutzfahrzeuge, Nockenwellen für Diesel-Einspritzpumpen und diverse Teile für die
neue Generation von CommonRail-Einspritzsystemen.
Kein Motor ohne Krümmer
aus Gevelsberg
Acht Unternehmen der Georgsmarienhütte Unternehmensgruppe präsentieren sich auf einem Gemeinschaftsstand auf der IAA.
D
ie mittelständische Zulieferindustrie ist als
Partner für die Weiterentwicklung der Automobilindustrie unerlässlich. Deshalb
schlossen sich acht Unternehmen aus dem Verbund der
Georgsmarienhütte Unternehmensgruppe zusammen, um
sich und ihre Produkte gemeinsam auf einem Stand auf der
IAA 2001 zu präsentieren. „Die
Georgsmarienhütte Unternehmensgruppe sei auf der größten
PKW-Ausstellung der Welt präsent um zu dokumentieren, welchen Anteil auch diejenigen
Unternehmen an der Erfolgsgeschichte des Automobils hätten,
die abseits des Rampenlichtes
stünden,“ formulierte Dr. Großmann zu Beginn der IAA in
Frankfurt.
Mit der kontinuierlichen Weiterentwicklung des Werkstoffes
Stahl werden Produkte aus diesem Werkstoff immer leichter,
immer langlebiger und stehen
somit für immer mehr Anwendungsfelder zur Verfügung. Damit ist er der Werkstoff Nummer
eins im internationalen Automobilbau. In der Halle 4, der
Halle für die Automobilzulieferer werden auf dem 200 m2 großen Stand der Georgsmarienhütte Unternehmensgruppe vor
allem Produkte aus den Bereichen Stahl – Schmiede – Guss
präsentiert, die für die Fahrzeugsicherheit maßgeblich mit
verantwortlich sind.
Glück auf stellt die acht Unternehmen und ihre Leistungspalette vor.
für die Volkswagen AG und die
ZF-Gruppe. Die Herstellung erfolgt nach einem von diesem
Unternehmen selbst entwickelten Verfahren. Die für Sicherheitsteile notwendige Zugfestigkeit des Stahls wird hierbei durch
eine Kaltverfestigung des Werkstoffes erreicht. Konventionell
lässt sich die entsprechende Festigkeitserhöhung durch einen
Wärmebehandlungsprozess erreichen. Das Kaltschmiedeverfahren der Umformtechnik
Bäuerle GmbH ist hingegen materialschonender, kostengünstiger und obendrein ökologisch
verträglicher. Das Produkt hat
am Ende eine höhere Festigkeit
und geringeres Gewicht als ein
hitzevergütetes Vergleichsteil.
was ein Auto in Bewegung hält:
Kurbelwellen, Pleuel, Nockenwellen, Antriebswellen, Getriebeteile, Fahrwerksteile wie Radnabe, Radlagerung, Hinterachswelle sowie eine Reihe von
Komponenten für die Lenkung.
In Ergänzung zum Programm
der Georgsmarienhütte GmbH
ist das österreichische Unternehmen Stahl Judenburg GmbH
stärker auf kleinlosige Spezialitäten ausgerichtet.
Die Georgsmarienhütte GmbH
ist Marktführer in Deutschland.
Bei DaimlerChrysler, im Volkswagen-Konzern, bei Ford und
Opel ist das Unternehmen jeweils der führende Lieferant für
Edelbaustahl.
Dieser Stahl sorgt für Antrieb
Qualität und Sicherheit
an erster Stelle
In fast jedem Fahrzeug auf
Deutschlands und Österreichs
Straßen sorgt Stahl der Georgsmarienhütte GmbH und der
Stahl Judenburg GmbH für den
Antrieb, denn die Unternehmen
liefern den Rohstoff für den
Powertrain von Kraftfahrzeugen. Die Produkte – Edelstahl als
Stabstahl, Blankstahl und Halbzeug – sind Vormaterial für alles,
Schmiedestücke der Schmiedag
GmbH kommen immer dann
zum Einsatz, wenn sie höchsten
Belastungen genügen müssen.
Die Automobilindustrie und deren Zulieferer gehören deshalb
zu den Hauptkunden des Hagener Unternehmens. Geliefert
werden PKW- und LKW-Pleuelstangen, PKW-Querlenker, Getriebe- und Achsenteile für Nutz-
AEK Interform GmbH, Gevelsberg ist spezialisiert auf Gussteile für Fahrzeugmotoren.
Kaum einer kennt ihn, aber fast
jeder hat ihn an seinem Fahrzeugmotor: Einen Abgaskrümmer aus Gevelsberg. Jährlich
werden rund zwei Millionen Abgaskrümmer für die europäische
Fahrzeugindustrie produziert.
Die AEK Interform GmbH aus
Gevelsberg ist spezialisiert auf
die Serienfertigung von Abgaskrümmern, Turboladern und
Gehäusen. Nahezu die gesamte
europäische Fahrzeugindustrie
ist Kunde des Unternehmens.
Für Audi, BMW, Iveco und
DaimlerChrysler ist die AEK Interform GmbH Systemlieferant;
für letztere zählt sie zu den
„A-Lieferanten“. Ein Großteil der
Gussprodukte wird bereits bearbeitet und einbaufertig in die
PKW-Montagewerke geliefert.
Auf einen Nenner gebracht
Der Name der AEK Interform
GmbH, Zorge ist zugleich das
Programm. Auf einen Nenner
gebracht steht die Abkürzung
AEK – Automotive, Engineering, Komponenten – für alle
die Bereiche, in denen das im
Harz ansässige Unternehmen erfolgreich tätig ist.
Dieser IAA-Teilnehemer aus der
Georgsmarienhütte Unternehmensgruppe zählt zu den
Toplieferanten
von
Abgaskrümmern – die überwiegend spanend bearbeitet werden – Getrieben, Kupplungs- und Schwungradgehäusen für viele große deutsche und europäische Kraftfahrzeug- und Motorenhersteller. Zum
Programm gehören auch Wasserpumpengehäuse für Dieselmoto-
So bleibt das Auto
auf der Spur
Umformtechnik Bäuerle GmbH,
Spezialist für Zahnstangen und
Lenkungen, präsentiert auf der
IAA ausgereifte Lösungen rund
um Kraftfahrzeug-Lenkungen.
Bäuerle verfügt über ein hervorragendes Know-how und ist alleiniger Zahnstangen-Lieferant
An Exponaten zum Anfassen und durch Videopräsentationen können sich Kunden und Lieferanten zusätzlich informieren.
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ren. Wichtige Abnehmer sind außerdem die Hersteller von Antriebs- und Getriebegehäusen für
Land- und Baumaschinen sowie
stationären Aggregaten.
Lieferung mit System
Die BALO-MOTORTEX GmbH
gehört zu den ersten Unternehmen in Deutschland, die erfolgreich nach ISO / TS 16949 zertifiziert wurden. Damit unterstreicht das 1961 gegründete Unternehmen seine Kompetenz als
Systemlieferant für die europäische Fahrzeug- und Motorenindustrie. Die Vorschrift ISO / TS
16949 harmonisiert die Qualitätsmanagement – Standards
nach QS-9000 und VDA 6.1 und
wird von der internationalen
Automobilindustrie anerkannt.
BALO-MOTORTEX ist spezialisiert auf die komplette mechanische Bearbeitung von Gusswerkstoffen wie Grauguss, Sphäroguss, Vermikulargraphitguss,
Stahlguss und Druckguss (Aluminium). Spezialität des Unternehmens ist die Lieferung einbaufertiger Komponenten wie
Zylinderköpfe für LokomotivMotoren. Unter dem weltweit bekannten Markennamen
„BALO“ vertreibt das Unternehmen ein Ersatzteilprogramm
mit Verschleißkomponenten für
die Motoren- und Fahrzeugindustrie in über 70 Länder.
High-Tech-Guss
für die Fahrzeugindustrie
Die Walter Hundhausen
GmbH zählt zu den profiliertesten Systemanbietern von
Achs- und Antriebskomponenten für die europäische Automobilindustrie. Dazu trägt nicht
allein die komplexe Lieferpalette für Formgussteile bei, sondern auch die Entwicklung
innovativer Produkte und Lösungen, beispielsweise Schweißtechnologien, die neue Verbundkonstruktionen aus Gusseisen mit Kugelgraphit und
Stahl für Achsen und Fahrwerksteile ermöglichen.
Zum umfangreichen Lieferprogramm bei Gussprodukten
zählen Hinterachsgetriebe- und
Differentialgehäuse, Ausgleichsgehäuse, Radnaben und Getriebegehäuse. Herausragendes Merkmal ist das umfassende Qualitätsmanagement des Schwerter
Unternehmens. Neben Auditierungen durch bedeutende internationale Kunden verfügt es
über die Zulassungen namhafter
Abnahmegesellschaften.
Mit dem „Simultaneous Engineering“ unter CAD, CAQ und
FEM setzt die Walter Hundhausen GmbH auch in Zukunft auf
die Optimierung der Kosten und
die Verkürzung der Entwicklungszeiten neuer Produkte.
ikw
HOLDING
RRD - Rohstoff Recycling Dortmund GmbH
Zuwachs
Neue Tochter der Holding will sich
auf Nischengeschäft konzentrieren
GMH-Holding
erweitert
Guss-Sparte
RRD · Die neu gegründete Rohstoff Recycling Dortmund
GmbH (RRD) hat im Hardenberghafen, einem Teil des Dortmunder Hafens, ihren Standort
bezogen. Von dort aus wird man
künftig auf einer Fläche von ca.
72.000 qm, wo sich ehemals der
Erzumschlagplatz der Thyssen
Krupp Stahl AG befand, die Verund Entsorgung für Hüttenwerke und Gießereien in Deutschland und Europa übernehmen.
Damit hat die Georgsmarienhütte Holding GmbH die Anzahl
ihrer Unternehmensstandorte in
Nordrhein-Westfalen auf sieben
erhöht. Die bisher dort angesiedelten sechs Unternehmen erwirtschaften mit 2600 Beschäftigten einen jährlichen Umsatz
von knapp 700 Mio. DM.
Der Standort Dortmund hatte
sich – sehr zur Freude des Hafendirektors Hubert Collas – gegen Bochum durchgesetzt. „Für
Dortmund“, so Dr. Jürgen Großmann, Gesellschafter und Vorsitzender der Geschäftsführung
der Georgsmarienhütte Holding
GmbH, „sprachen die strategi-
Hafenchef Hubert Collas (links) überreicht RRD-Geschäftsführer Gustav Schreiber
(rechts) einen Willkommensgruß. In der Mitte Heinrich Engemann, Geschäftsführer
der Rohstoff Recycling Osnabrück GmbH.
sche Lage, die Verkehrsanbindung über Straße, Schiene und
Wasser und die räumliche Nähe
zu unseren anderen Werken.“
Zum Geschäftsfeld der RRD
gehören die Roheisen- und
Stahlbärenbearbeitung, die Aufbereitung von Separationsmaterial und schweren legierten
Blöcken, die Zerkleinerung von
Stahlwalzen bis max. 60 t sowie
die Entsorgung von eisenhalti-
gen Nebenprodukten wie Walzensinter, Hammerschlag und
Flämmschlacke. „Ein Nischengeschäft“, so RRD-Geschäftsführer Gustav Schreiber. Zudem ist
geplant, später das Gießereigeschäft auszuweiten.
Wie schon die Rohstoff Recycling Osnabrück ist auch dieser
neue nordrhein-westfälische
Standort logistisch günstig gelegen. Bevor allerdings Anfang
2002 mit sieben Mitarbeitern
die Arbeit aufgenommen werden kann, müssen noch umfangreiche Vorarbeiten geleistet
werden. Dazu gehören die Erschließung des Grundstückes,
die Sanierung der Gleisanlagen,
die Entwässerung und Platzbefestigung, die Installation von Ölabscheider und Schrottboxen
sowie die Renovierung der Bürogebäude.
Modernste Aggregate sollen
die zügige Verarbeitung und
Separation des angelieferten
Schrottmaterials garantieren –
was bis zum Jahre 2004 Investitionen von insgesamt 20 Mio.
DM erfordert.
„Für das erste Geschäftsjahr“,
so RRD-Geschäftsführer Gustav
Schreiber, „ist ein Absatz von
250.000 t geplant, eine Zahl, die
wir bis zum Jahre 2004 auf
370.000 t steigern wollen.“ Wird
dieses Ziel erreicht, können bei
der RRD insgesamt 44 Mitarbeiter beschäftigt werden. Dabei
will man die Arbeitskräfte am
hiesigen Markt rekrutieren.
ikw
Die Georgsmarienhütte Holding GmbH
hat mit der Rohstoff Recycling Dortmund
GmbH wieder Zuwachs bekommen.
Hier das aktuelle Organigramm
(Stand 1. September 2001) der
Georgsmarienhütte Holding GmbH.
glück auf · 3/2001 .............
5
GMHolding · Die Georgsmarienhütte Holding GmbH wird zum
1. Oktober die Friedrich Wilhelms-Hütte übernehmen und
als eigenständiges siebtes Unternehmen in den Guss-Bereich
eingliedern.
Mit dem Erwerb der Mühlheimer Eisen- und Stahlgießerei
ergänzt die GeorgsmarienhütteUnternehmensgruppe ihr Gesamtprogramm in der GussSparte bei Werkstoffen- und Teilegewichten im Marktsegment
Energietechnik sinnvoll. Die
Übernahme dient zugleich der
Verbesserung der Marktposition
und der Realisierung der angestrebten Wachstumsziele.
Die bislang zur Thyssen Umformtechnik + Guss GmbH
gehörende Friedrich WilhelmsHütte stellt mit 560 Mitarbeitern
im wesentlichen Zylinderblöcke
für Dieselmotoren, Großgehäuse für Gas- und Dampfturbinen
und anspruchsvolle Gussteile
her. „glück auf“ wird die Neuerwerbung in der nächsten Ausgabe ausführlich vorstellen.
ikw
HOLDING
Rückblick auf ein Jahr MBA-Studium in den USA
Spartencoach
W
as oder wer ist
eigentlich der
„Spartencoach“
in der Georgsmarienhütte
Unternehmensgruppe? –
fragte sich sicher schon
manchmal der eine oder
andere.
Der Begriff „Coach“ ist in
seiner Bedeutung als Trainer
und Betreuer einer Sportmannschaft durchaus bekannt und auch gebräuchlich
in der Umgangssprache. Er
„coacht“ zum Beispiel die
Sportmannschaft während
eines Wettkampfes.
Und der Coach in der
Georgsmarienhütte Unternehmensgruppe betreut und
koordiniert (coacht) verantwortlich die Aktivitäten in
seinem Unternehmensbereich. Der „Spartencoach“ ist
somit nichts anderes als ein
modernes Wort für die eher
etwas schwergängigen Begriffe „Bereichsleiter“ oder
„Bereichskoordinator“.
Im 19. Jahrhundert hingegen hatte Coach allerdings
eine ganz andere Bedeutung.
Eine vierrädrige Kutsche für
vier Personen wurde damals
mit „die Coach“ bezeichnet.
ikw
Freundschaften bleiben das Wichtigste
Uwe Robben absolvierte ein
MBA-Studium an der Krannert
Graduate School of Management in West Lafayette. Hier
sein Erfahrungsbericht:
„Kaum zu glauben, dass es
jetzt schon ein Jahr her ist, dass
ich mit einer Mischung aus Unsicherheit und gespannter Erwartung in die USA geflogen
bin, um mein MBA-Studium zu
beginnen. Es kommt mir noch
immer so vor, als sei es gestern
gewesen. Wenn ich dann allerdings überlege, was in der Zwischenzeit alles geschehen ist
und was ich alles gelernt habe,
so müsste eigentlich viel mehr
Zeit vergangen sein.
Da das MBA-Studium darauf
basiert, dass alle Aufgaben in
Teams erledigt werden, war dies
auch das erste, was ich von
Krannert mitbekommen habe:
die Einteilung des ersten Teams.
Eingeteilt deshalb, damit es gar
nicht erst dazu kommt, dass nur
Studenten gleicher Nationalitäten oder Freunde, die sich schon
gefunden hatten, zusammenarbeiten.
So bestand mein Team in den
ersten acht Wochen aus drei
Amerikanern und einem Inder.
Graduierung zum MSIA '01 Anfang August vor dem Krannert Gebäude (v.l.n.r.):
Die Stipendiaten der GMH-Holding Oliver Deller, Uwe Robben und Eva Hochrein.
Und damit hatte Krannert genau das angestrebte Ziel erreicht, das auch den Rest des
Studiums prägen sollte: uns aufzuzeigen, welche Vorteile das
Arbeiten in der Gruppe bringt –
aber auch, welche Probleme auftreten können.
Heute bin ich davon überzeugt, dass es viel weniger wichtig ist, aus welchem Land oder
welcher Kultur jemand kommt
als vielmehr, welche Persönlichkeit die Teammitglieder haben
und ob man sich auf jeden einzelnen verlassen kann.
Aber wir haben nicht immer
nur am Schreibtisch oder in der
Uni gesessen. Das Studieren war
zwar unglaublich zeitintensiv,
aber wir haben auch gelernt, wie
wichtig es ist, zwischendurch
mal abzuschalten und mit
Freunden etwas anderes zu un-
ternehmen. Wenngleich West
Lafayette als Kleinstadt im mittleren Westen der USA alles andere als der Mittelpunkt der
Welt ist, haben wir es doch geschafft, sehr viel Spaß zu haben
– bei einem Ausflug nach Chicago, einem Wochenende bei einer
Kommilitonin in Florida, beim
Kinobesuch oder einfach nur
beim Grillen auf der Terrasse.
Wenn ich immer davon spreche, was „wir“ gemacht haben
und nicht, was „ich“ gemacht
habe, dann spiegelt das wider,
was für mich mit das Wichtigste
in Krannert war und bleiben
wird: die Freundschaften, die
ich mit Menschen aus allen Teilen dieser Welt geschlossen habe
und von denen einige hoffentlich ein Leben lang halten werden. Ich weiß, dass ohne diese
Freunde im letzen Jahr einiges
sehr viel schwerer oder gar nicht
möglich gewesen wäre.
Mein herzlicher Dank gilt
nicht zuletzt Herrn Dr. Jürgen
Großmann, der mit seinem Stipendium für uns vier Studenten
aus Deutschland den Aufenthalt
in den USA um einiges leichter
gemacht hat.
Uwe Robben
Gelebte Teamarbeit
Weshalb 1 plus 1 gleich 1 ist
Dr. Jürgen Großmann ist, wie
man weiß, ständig in Bewegung – auch geographisch. So
ist es nicht verwunderlich,
dass er gleich zwei Büros unterhält, die ihn bei seinen vielfältigen Aktivitäten tatkräftig
unterstützen: das hamburger Büro der Georgsmarienhütte Holding GmbH,
und das Büro in derGeorgsmarienhütte
GmbH. Den Informationsfluss zwischen dem „magischen Dreieck“
GroßmannHamburg-Georgsmarienhütte
ständig aufrecht
zu erhalten, ist keine leichte Aufgabe,
wie Gesa Kettler vom
GMH-Holding-Büro in Hamburg zu berichten weiß:
„Als man mir beim Einstellungsgespräch vor knapp zwei
Jahren die Konstellation der Sekretariate von Herrn Dr. Großmann beschrieb, überstieg dies
meine Vorstellungskraft. Wie
sollte das überhaupt möglich
sein?
Wie ich aus eigener Erfahrung
wusste, ist es schon schwierig
genug, Informationen innerhalb einer kleinen Büroeinheit
oder gar innerhalb eines Gebäudes vernünftig auszutauschen. Aber zwei Sekretariate zu
führen, die 1:1 arbeiten sollen
und 240 km voneinander entfernt sind, schien mir unmöglich.
Doch es geht – der modernen
Kommunikationstechnik sei
Das Team in Hamburg:
Gesa Kettler (links) und
Kirsten Ahrend
Dank:
Von jedem Schriftstück, das in Hamburg oder Georgsmarienhütte erstellt wird,
geht am selben Tag noch eine
Kopie per Fax zum anderen Sekretariat. Die wichtigste Post wird
zu demjenigen Sekretariat gefaxt, in dem sich Dr. Großmann
gerade aufhält. Wichtige Informationen müssen ihm natürlich auch zugestellt werden,
wenn er auf Reisen ist. Damit
nicht beide Sekretariate gleichzeitig daran arbeiten, stimmen
wir vorher untereinander ab,
wer was verschickt.
Sobald ein Termin feststeht,
wird er in den Outlook-Kalender eingetragen und das
andere Büro per Email darüber informiert. Zur Sicherheit führen beide Sekretariate
noch einen traditionellen
Handkalender. Und wenn Restaurants, Hotels oder Flüge reserviert worden sind, bekommt
auch hier das andere Sekretariat eine Kopie.
„Das Geheimrezept ist die
ständige und genaue Abstimmung, damit alle stets
auf dem laufenden sind,“
verrät Ingrid Michalski, die
seit 8 Jahren in der Georgsmarienhütte das Büro leitet.
Doch die moderne Kommunikationstechnik ist nur eine
Hilfestellung. Ob die Kommunikation zwischen allen Beteiligten reibungslos funktioniert,
hängt immer noch von denjenigen ab, die sie benutzen. Deshalb muss vor allem die menschliche Komponente, die „Chemie“ untereinander und die
glück auf · 3/2001 .............
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Grundeinstellung zur
Teamarbeit stimmen.
Denn nur so kann
eine offene, ver-
Das Team
aus dem Gemeinschaftssekretariat der
Georgsmarienhütte
GmbH (von oben):
Brigitte Westermann
(Sekretariat Hartwig Kockläuner),
Monika Schliehe (Sekretariat Peter van
Hüllen) und Ingrid Michalski
(Sekretariat Dr. Großmann)
trauensvolle, harmonische aber
auch fröhliche Atmosphäre
wachsen. Hilfsbereitschaft statt
Einzelkämpferdenken sollte vorherrschen, denn im Team geht
es meist besser und schneller.
Jeder hat andere Stärken
und andere Schwächen.
Wenn sie sich ergänzen und ausgleichen, läuft es rund.
Dies gilt auch
dann, wenn mal
Fehler passieren.
Meist fällt es dem
anderen Sekretariat
bereits im Vorfeld auf.
Man spricht darüber
und räumt den Fehler
aus. Dadurch hat
man – im positiven
Sinne – eine gute
zusätzliche „Kontrolle“.
Natürlich darf
man nicht empfindlich sein, wenn
einem ein Fehler
unterläuft und eine
Kollegin darauf hinweist. Im Gegenteil: Besser,
es fällt vorher auf, als dass etwas
schief geht.
Meine Erfahrung nach knapp
2-jähriger Tätigkeit im HoldingBüro: Nicht nur die Büros in Georgsmarienhütte und Hamburg
arbeiten so gut zusammen, sondern dieser Teamgeist wird in
der gesamten Georgsmarienhütte-Gruppe gelebt.“
Gesa Kettler
Unternehmensbereich
Georgsmarienhütte GmbH · GMH Blankstahl GmbH · Wärmebehandlung Osnabrück GmbH · Stahl Judenburg GmbH · VTK Krieglach GmbH · Stahlwerk
Bous GmbH · Umformtechnik Bäuerle GmbH · J. A. Bäuerle GmbH & Co. KG ·
SHW Blankstahl GmbH · Berufsbildungsgesellschaft Georgsmarienhütte mbH
STAHL
Walzwerk
Der neue Reduzier- und Kalibrierblock
GMHütte · Durch den Einbau eines 2-gerüstigen, anstellbaren
Drei-Scheiben-Blockes direkt vor
dem 1987 installierten PSB (Precision Sizing Block) entstand auf
der GMHütte 1991 eine 5-gerüstige Fertigwalzstaffel. Sie kombinierte starkes Umformen und
Maßwalzen und galt damals als
modernste Technik ihrer Art. Die
Dreischeiben-Technik der Bauart
Kocks hat weltweit einen Siegeszug angetreten.
Trotz der großen Erfolge, die
Kalibrierblöcke mit starren Gerüsten und einer Antriebswelle
erzielten, machte die Marktentwicklung mehr und mehr deutlich, wo die Nachteile lagen:
• Es muss immer vom kleinsten
zum größten Fertigdurchmesser gewalzt und damit ein fester Abmessungszyklus eingehalten werden.
• Programmfreies Walzen (Programm-Free-Rolling = PFR) ist
nicht möglich. Das Walzen
mehrerer Abmessungszyklen
pro Monat ist zeit- und kostenintensiv.
• Freimaßwalzen (Free-Size-Rolling = FSR) ist nur mit hohem
Zeit- und Maschinenaufwand
zu erzielen.
• Für das Präzisionswalzen existieren werkstoffkundliche Einschränkungen.
• Daneben gab es noch eine Reihe konstruktiver und betriebstechnischer Nachteile dieser
Gerüste.
Die Erfahrung allerdings zeigte, dass eingeengte Toleranzen
bei entsprechender Kalibrierungsänderung auch bei höheren Abnahmen in weniger Maßwalz-Gerüsten möglich waren.
Was noch fehlte, war eine Berücksichtigung der werkstoffkundlichen Erfordernisse (temperaturgeregeltes bzw. thermomechanisches Walzen) und eine
größere Flexibilität des Walzprogramms.
Diese Überlegungen führten
zu einem neuen Gerüsttyp und
der Kombination von Walz- und
Kalibrierblock (Reducing&Sizing-Block = RSB).
Der RSB verbindet Umformstiche mit bis zu 23 % Querschnittsabnahme und sogenannte Kalibrierstiche mit geringeren Abnahmen zwischen
6 und 16 % und besteht aus 3 – 5
Gerüsten.
Der neue Gerüsttyp eliminiert
fast alle beschriebenen Nachteile und ist offen für eine zukunftsorientierte Prozessentwicklung. Die Walzringe sind
anstellbar und erlauben, Walzringe schnell zu wechseln. Die
einfache Bauform macht das
Gerüst steif und ermöglicht sehr
niedrige Walztemperaturen.
Ein weiterer maßgeblicher
Meilenstein war die Einführung
der FSR-Technologie (Free-SizeRolling). Sie ermöglicht die Her-
Querschnitt eines Precision-Sizing-Blocks. Der Walzenantrieb erfolgt
für jedes Drei-Scheiben-Gerüst über eine sogenannte C-ModulGetriebeeinheit. Fünf dieser Einheiten sind in Walzrichtung hintereinander angeordnet.
das Stahlwerk mit ein- eine sogenannte C-Modul-Geschließt. Auf der Ge- triebeeinheit. Fünf dieser Einorgsmarienhütte wird heiten sind in Walzrichtung
zukünftig nur noch hintereinander angeordnet. Die
Ein 4-gerüstiger RSB mit den Verbindungswellen für
ein Stranggussquer- C-Module sind für jede Gerüstdie Einstellung der Gerüste und der Rollenführungen.
schnitt für die gesamte position innerhalb des Blocks
Die Anstelleinheiten, bestehend aus Servomotoren und
Abmessungspalette gleich und auf einer gemeinsaReduziergetrieben sind in der Sicherheitsvorkehrung
des Walzwerkes gegos- men Aufnahme montiert. Zuuntergebracht, die nach oben geöffnet werden kann.
sen, und es kann in der sammen mit dem oberen RahSequenz der Strang- men bildet diese Einheit dann
einen kompakten Block.
stellung eines großen Abmes- gießanlage gewalzt werden.
Die Motoren und entspresungsbereiches von stufenlos
chende
Vorgelege sind platzspawählbaren Fertigdurchmessern
Der Reducing & Sizing Block
rend abwechselnd auf oberen
• aus demselben AnstichquerBei der GMHütte ist ein 5-gerüs- und unteren Positionen monschnitt im RSB,
• nur durch Walzspaltanstel- tiger Reducing&Sizing-Block im tiert. In dem gemeinsamen Aufsogenannten leichten Strang nahmerahmen sind auch Gelung der Gerüste im RSB,
• bei Beibehaltung gleich enger des Walzwerkes installiert. Der rüstklemmung und Gerüstmaximale Walzdurchmesser be- wechselsystem untergebracht.
Toleranzen wie im PSB.
Eine neuartige Drei-Scheiben- trägt dort 80 mm. Größere Ab- Beim Gerüstwechsel werden die
Kalibrierung lässt dabei einen messungen werden auf dem oberen und unteren AntriebsFree-Size-Bereich von 9 % des alten Precision-Sizing-Block im kupplungen zurückgezogen und
die Gerüste – je nach WalzNenn-Fertigdurchmessers bis schweren Strang fertiggewalzt.
Die Antriebsleistung be- abmessung – entweder alle oder
maximal 3 Millimeter zu. Die
entsprechenden Vorteile bezüg- trägt 4000 KW, die maximale einzeln aus dem Block auf den
lich Kaliber- und Gerüstwechsel- Endwalzgeschwindigkeit 13 m/s Wechselwagen geschoben.
Der Wechselwagen wird wegzeiten, Walzen- und Führungs- und die niedrigste Walztempegefahren, damit ein zweiter, der
bevorratung sind offensichtlich. ratur 800 Grad Celsius.
Der Walzenantrieb erfolgt für für den nächsten AbmessungsBei größeren Toleranzen wird
der Free-Size-Bereich größer, jedes Drei-Scheiben-Gerüst über bereich vorbereitet wurde, vor
bei kleinerem Free-Size-Bereich
Kapazitätsentwicklung der Dreischeiben-Blöcke (Fa. Kocks): Zunächst bauten die
können die Toleranzen verbes- europäischen Staaten mit Deutschland an der Spitze entsprechende Kapazitäten auf.
sert werden.
Es folgten Asien und schließlich Anfang der 90er Jahre Amerika. Heute beträgt die
Das Free-Size-Rolling ist eine jährliche weltweite Stabstahlkapazität von Dreischeiben-Blöcken über 15 Mio. t.
wesentliche Voraussetzung für
das PFR-Verfahren (ProgrammFree-Rolling). Dort
Südafrika
• ist jede Fertigabmessung jederUSA
Argentinien
zeit herstellbar,
Brasilien
• wird nur ein Einsatzquerschnitt für die Walzstraße verJapan
wendet,
Taiwan
• werden AbmessungsänderunKorea
Thailand
gen durch FSR und/oder
schnellen Gerüstwechsel
durchgeführt,
Deutschland
• existieren keine werkstoffItalien
kundlichen Einschränkungen.
England
Frankreich
Auch der konventionelle
Spanien
Walzstraßenteil muss dafür einRussland
gerichtet sein. Dies ergibt eine
Programmflexibilität, die auch
glück auf · 3/2001 .............
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dem Block positioniert werden
kann. Die Wechselzeit beträgt
max.fünf Minuten. Alle Gerüste
im Block sind identisch und untereinander austauschbar.
Die Walzenwellen rotieren in
Exzenterhülsen, was eine konzentrische Walzspalteinstellung
ermöglicht. Die Walzenwellen
können auch axial eingestellt
werden. Die Gerüste sind nur
mit Fett geschmiert.
Die Walzringe werden zwischen zwei Wellenflanschen
durch eine hydraulisch vorgespannte und mit einer Mutter
gesicherten Zugstange geklemmt. Diese Klemm-Methode
eignet sich auch besonders für
den Einsatz von Walzringen aus
Hartmetall. Alle drei Walzringe
lassen sich mit einem automatischen Hydraulik-Wechselwerkzeug innerhalb von 30 Minuten
austauschen.
Walzringe werden einzeln auf
normalen Drehbänken oder
Schleifmaschinen (bei Hartmetall) bearbeitet; spezielle Bearbeitungsmaschinen sind also
nicht erforderlich.
Um innerhalb des „Free-Size“Bereichs von einer Stababmessung zur nächsten zu wechseln,
lassen sich Walzen und Führungen im Block exakt und schnell
einstellen.
Die Anstelleinheiten aus aus
Servomotoren und Reduziergetrieben sitzen in der Sicherheitsvorrichtung, die nach oben geöffnet werden kann. Beim
Schließen dieser Vorrichtung
werden die Anstellwellen mit
den Motoren gekuppelt.
Die Einstellwerte für Walzen
und Führungen errechnet das
sogenannte Bar-Mill-Configuration-Programm je nach gewünschtem Endprodukt. Die
entsprechende Einstellung erfolgt während einer Knüppelpause von maximal 1 Minute
mit einer Genauigkeit von
0,01 mm. Dies ermöglicht einen
effizienten und wirtschaftlichen
Betrieb des RSB mit höchster
Präzision, wobei menschliches
Versagen weitestgehend ausgeschlossen ist.
Nach dem Walzringwechsel
werden die Gerüste in der Walzenwerkstatt mit Hilfe einer
computergesteuerten optischen
Vorrichtung, die mit einer Laserlichtquelle und einer DiodenZeilen-Kamera arbeitet, eingestellt. Dies gilt auch für die Rollenführungen. Ein Computerprogramm wertet die Signale der
Kamera automatisch aus, wobei
die radialen und axialen Walzeneinstellwerte auf dem Monitor dargestellt werden.
Gekürzte Auszüge aus einem
Vortrag von Dr.-Ing. WilliJürgen Ammerling, Geschäftsführer Technik und Vertrieb
der Friedrich Kocks
GmbH & Co (Hilden).
Unternehmensbereich
STAHL
Wartungs- und Reparaturarbeiten in den Betriebsferien
Dienste hatten riesiges
Arbeitspensum zu bewältigen
GMHütte · Wie jedes Jahr führten die Dienste der Georgsmarienhütte GmbH während der Betriebsferien umfangreiche Wartungs- und Reparaturarbeiten
durch.
Wegen der Neu- und Umbauten an Straße 6 und Stranggießanlage hatten sie diesmal allerdings ein riesiges Arbeitspensum zu absolvieren – das nur
dank präziser Organisation, der
Einsatzbereitschaft aller Beteiligten und einer optimalen Zusammenarbeit zu bewältigen war.
Auch in diesem Jahr mussten etliche Mitarbeiter von Fremdfirmen zur Unterstützung angefordert werden. Von den Arbeiten
hier ein kleiner Ausschnitt in
Form von Kurzberichten:
Die Neubauabteilung konzentrierte sich voll auf den Umbau von Straße 6 und Stranggießanlage. Zunächst wurden
im Walzwerk auf der BanningSeite die Säge 1, die 800-t-Sche-
abdeckung. Die Ofenwiege hatte sich im Laufe der Zeit durch
die hohe Belastung derart verzogen, dass sie erneuert werden
musste. Überdies wurden am
Manipulator der Zylinder gewechselt, an der Entstaubung
die Ventilatoren repariert und
der Staubtransport kontrolliert.
An der Vakuumanlage standen
der Umbau des Teleskoprohres
und die Überholung des Pfannenwagens an. Die Bandanlage
zur Förderung der Zuschläge
wurde im Bereich der Transportbänder und Übergabepunkte repariert. Als besonders arbeitsintensiv erwiesen sich die Arbeiten
an der Stranggießanlage. Neben dem Umbau
mussten Fettschmierung und Rollgänge
überarbeitet werden.
Der Maschinenbetrieb Umformung
wechselte Verschleiß-
ren
s o
Nicht nur die Wartungs- und Reparaturarbeiten sondern auch die Inbetriebnahme der
modernisierten Stranggießanlage (im Hintergrund) hielt die Mitarbeiter der GMHütte in
Trab. Mit dem Ergebnis können sie mehr als zufrieden sein (von links nach rechts):
Friedhelm Winter (MB-Metallurgie), Peter Wolters (Stahlwerk) und Detlev Meyer
(Konstruktionsabteilung).
Johann Schedlberger (links, Fa. Braun) und Baris Akdogan (Zurichterei) bei der
Inbetriebnahme der Trennschleifmaschine 3
re, die Hydraulik und ein Teil
des Rollgangs an Bühne 7 demontiert. Für den dortigen Vorstoß und die TSM 1 (Trennschleifmaschine) benötigte man
neue Fundamente. Im Anschluss daran folgte die Montage der TSM 1 durch die Fa. Sket.
Die Rollgangsantriebe vom Ablaufrollgang Sack-Kühlbett bis
zur Bühne 10 für die Lagenbildung wurden komplett ausgetauscht. Zum Ende der Betriebsferien konnte die TSM 3 am neuen Kühlbett in Betrieb genommen werden. Im Bereich der
Stranggießanlage liefen die Umbauarbeiten so, wie im Vorfeld
geplant und vorbereitet (siehe
dazu auch „glück auf“ 2/2001).
Der Maschinenbetrieb Metallurgie wechselte turnusmäßig die Anode des E-Ofens und
reparierte Ofengefäß und Erker-
und Herdgussteile und reparierte Türen und Wassertassen an
Ofen 61 und 62. An der 200bar–Anlage wurde der Zunderwäscher komplett erneuert. An
Gerüst 1 und 2 wurden die Lineale repariert, die Getriebekästen eingedichtet, diverse Verschleißteile gewechselt und die
Lagertaschen von Arbeitsrollgang und Rollgangsplatten erneuert. Am Sack-Kühlbett wechselte man die Schleißleiste an
der Zwischenplatte von Gerüst 3
bzw. der Spindel von Gerüst 7
und erneuerte die Rollenstützen, Stützrollen und Verstrebungen der Schleißleisten, des Hubund Festrahmens und der
Spannschlösser. An der großen
Rollenrichtmaschine wurden
die Kapellen sowie die Axialund Vertikaleinstellungen repariert, an Straße 1 und 2 Rollgän-
ge, Laufschienen und Spannvorrichtungen überholt.
Die Abteilung Hydraulik und
Klima musste den Ofenkippzylinder am E-Ofen überholen,
den Umbau der Stranggießanlage unterstützen, allgemeine
Wartungs- und Reparaturarbeiten – u.a. in Walzwerk und Zurichterei – durchführen und die
Klimaanlagen in Stahl- und
Walzwerk auf Vordermann bringen.
Der Kranbetrieb wechselte am
E-Ofen-Kran die Hubbremsen,
das Hubseil, eine Bremsscheibe
sowie den 10-t-Zug. Am Gießkran wurden Zwischenritzel,
Hubtrommel und Hubseile des
210-t-Hubes ausgetauscht. Beim
Kokillenkran standen eine Überholung des Antriebes und der
Austausch des Klimagerätes, des
Hubgetriebes, der Federtöpfe des
Zangenantriebes und der Spindellagerung des Drehwerkes an.
Die Beschickungskörbe, in denen der Schrott von der Schrotthalle zum E-Ofen transportiert
wird, wurden revisionsmäßig
untersucht und repariert. Die Erneuerung der Kranbahnschienen im Walzwerk (Halle 4) und
in der Adjustage (Halle 7) zogen
sich über die gesamten Betriebsferien hin.
Im Verkehrsbetrieb standen
wieder Gleiserneuerungen an.
Im Bahnhof Westerkamp wurden die Gleise Nr. 11, 12 und 13
erneuert. Die Schienenköpfe wa-
glück auf · 3/2001 .............
8
flach abgefahren, dass die
Hemmschuhe, mit denen die
rollenden Waggons aufgefangen
werden, teilweise verklemmten
– was ein sicheres Befahren
nicht mehr zuließ. Im Zuge des
Neubaus der Straße 6 wurde das
Gleis entlang der Werkstraße
ebenfalls erneuert ebenso wie
eine Länge von 30 m im Gießbetrieb, wo zudem neue Backenschienen und Zungen zu montieren waren. In der Schrotthalle hatte sich das südliche Gleis
im laufenden Betrieb so weit
vertikal und horizontal verzogen, dass es aufgenommen und
neu verlegt werden musste.
Neben den allgemeinen Kontroll- und Auswechslungsarbeiten von Verschleißteilen in den
Pumpenhäusern der Straße 6
und des Stahlwerks stand im
Energiebetrieb die Kontrolle
und Wartung diverser Brunnen
auf dem Programm (Martinbrunnen, Brunnen 1, 2 und 3,
Vacuumanlage, Dütebrunnen).
Nach dem Abpumpen hieß es
dann Pumpen kontrollieren
und bei Bedarf reparieren. Außerdem wurde der Umbau der
Wasserwirtschaft an der Stranggießanlage überwacht, die neue
Wasserwirtschaft an Str. 6 in Betrieb genommen, zwei neue
Kompressoren ins Pressluftnetz
eingebunden und andere Kompressoren kontrolliert und überholt. Die Schieber der Fernheizungsstationen an Straße 6, in
Gebäude 3 und in der Station
Nord mussten ebenfalls gewartet werden.
Die Mess- und Regeltechnik
begleitete intensiv den Umbau
der Stranggießanlage. Der Einbau eines neuen Brenners am
E-Ofen erforderte, die Brennersteuerung auszutauschen. Auch
an Erdgasnetz und Regelanlagen
musste einiges montiert und gewartet werden. Zudem wurden
diverse TÜV-Prüfungen und
Waagen-Eichungen vorbereitet
und begleitet.
Der Elektrobetrieb stand in
diesen drei Wochen „voll unter
Strom“ bei begleitenden Arbeiten (Demontage und Neubau)
an der Straße 6 und in der Zurichterei. Außerdem mussten
die üblichen Wartungsarbeiten
durchgeführt werden, zum Beispiel: Wechseln der Schleppkette am Kocksblock und an den
Anlassgefäßen Ilgner 1, diverse
Kleinreparaturen in der gesamten Umformung und die Wartung von Großmotoren. An den
Krananlagen wurden Kabelschlepp und Bremsen umgebaut, Schaltanlagen erneuert,
Schlepp-Profilschienen gewechselt und Stromschienen überholt. Kontroll- und Reinigungsarbeiten fielen in der Gleichrichter-Anlage des E-Ofens, dem
Umrichter Beth-Filter sowie im
Hochstromkanal an.
Der Werkstättenbetrieb überarbeitete bzw. fertigte in der
Schlosserei/Dreherei diverse Teile für E-Ofen, Stranggießanlage
und Krane. Auch die Ofenrollen
der Öfen 61 und 62 und die Rollenrichtmaschine der Straße 6
wurden überarbeitet und die
Schrottwaage in der Schrotthalle gewartet. Die Fahrzeugschlosser brachten die Flurförderzeuge, Seitenstapler, Tele-Tracs und
Lokomotiven wieder auf Vordermann.
Der Bereich Umwelt führte
umfangreiche Reinigungsarbeiten durch. So wurden neben diversen Kranbahnen im gesamten Werksbereich mehrere Anlagen und Keller in den Zurichterei- und Walzwerksbetrieben
gesäubert. Hier zeigte sich: Der
Gesamtaufwand war geringer als
im letzten Jahr, da bereits während des Betriebes bzw. an produktionsfreien Wochenenden
diverse Arbeiten kontinuierlich
durchgeführt wurden. Deshalb
benötigte man dieses Mal nur
drei statt wie im letzten Jahr vier
Super-Succer (Saugwagen). Entsprechend niedrig lag die Anfallmenge für Stäube, Zunder und
Schlämme: etwa 750 t. Im Vorjahr waren es noch 1.000 t.
hu
Unternehmensbereich
STAHL
Flurförderzeugausbildung
Persönliche Schutzausrüstung
Ohne Schein kommt Kostenschraube weiter angezogen
niemand ans Steuer
Das sichere Fahren von Gabelstaplern und batteriegetriebenen Elektro-Transportfahrzeugen will gelernt sein. Bestandteil der zweitägigen Schulung ist ein interaktives
Computer-Lernprogramm, mit dessen Hilfe die angehenden Fahrer ihr Wissen testen und
vertiefen können (von links nach rechts): Ogun Ulas Cemtosun (Zurichterei), Marc
Schlieck (Walzwerk), Anthony Grayshon, Peter Kohls, Harwig Völler (alle RRO).
Im Hintergrund Heinrich Wöhrmeyer, zuständig für die Flurförderzeugausbildung.
GMHütte · Allein in diesem Jahr
wurden bei der Georgsmarienhütte GmbH bisher 30 Kollegen
für den sicheren Betrieb von
Gabelstaplern und batteriegetriebenen Elektro-Transportfahrzeugen ausgebildet. Die Unfallverhütungsvorschrift schreibt
vor, dass diese Fahrer mindestens
18 Jahre alt, für die Tätigkeit
geeignet und ausgebildet sein
müssen.
In der Anlernphase wird der
erste Kontakt mit dem neuen Arbeitsgerät unter Aufsicht eines
erfahrenen Mitarbeiters im Betrieb geknüpft. Die körperliche
Eignung überprüft Betriebsarzt
Oliver Müller. Grundlage ist
für ihn die arbeitsmedizinische
Vorsorgeuntersuchung nach
dem berufsgenossenschaftlichen Grundsatz G 25 („Fahr-,
Steuer- und Überwachungstätigkeiten“). Wenn keine Bedenken
bestehen, kann anschließend die
2-tägige theoretische und praktische Ausbildung beginnen.
Für die Ausbildung der angehenden Flurförderzeugfahrer ist
seit 15 Jahren Heinrich Wöhrmeyer, Mitarbeiter der Arbeitssicherheit, zuständig. Er verantwortet auch die Erstausbildung
und Nachschulung der Kranführer der GMHütte.
Auf dem Lehrplan des ersten
Ausbildungstages stehen Themen wie Aufbau und Arbeitsweise des Gabelstaplers, Standsicherheit sowie Wartung und Reparatur. Darüber hinaus gibt es
auch Video-Schulungsfilme zu
sehen, die für eine anschauliche
Abrundung der Theorie und
Einblicke in die Praxis sorgen.
Nach einführenden Erläuterungen am Gabelstapler stehen
die ersten praktischen Fahr-
übungen auf dem Programm.
Außerdem wird gezeigt, wie das
Fahrzeug zu bedienen ist und
was regelmäßig kontrolliert werden muss.
Schwerpunkt des zweiten Ausbildungstages ist die Belehrung
anhand der einschlägigen Unfallverhütungsvorschriften, insbesondere der BGV D 27 „Flurförderzeuge“. Mit Hilfe eines
interaktiven Computer-Lernprogrammes können die angehenden Fahrer ihr erworbenes
Wissen testen und ihre Kenntnisse weiter vertiefen. Natürlich
steht der Ausbilder jedem mit
Rat und Tat zur Seite, um alle offene Fragen sofort und umfassend zu beantworten.
Die Ausbildungsphase ist damit beendet – und die notwendige Grundlage für das sichere
Führen der Fahrzeuge gelegt. In
der Abschlussprüfung müssen
die Teilnehmer nun zeigen, was
sie im Laufe der zwei Tage gelernt haben.
Um die theoretischen Kenntnisse abzufragen, wird ein 40
Fragen umfassender MultipleChoice-Test eingesetzt. Auf einem Prüfungsparcour – er umfasst sowohl eine Fläche im Freien als auch den Bereich einer
Lagerhalle – müssen die angehenden Fahrer zeigen, ob sie
das Fahrzeug beherrschen.
Nach erfolgreicher Prüfung
wird den Teilnehmern ein
„Fahrausweis für motorisch angetriebene Flurförderzeuge im
innerbetrieblichen
Werkverkehr“ überreicht. Darin kann
der betriebliche Vorgesetzte den
örtlichen Gültigkeitsbereich –
also den definierten betrieblichen Einsatzbereich – eintragen.
Norbert Kölker
Soest · Schon das letzte Treffen
im Mai hatte beträchtliche Einsparungen ergeben. Nun traf
man sich im Juli, um die Standardisierung für PSA-Artikel
(Persönliche Schutzausrüstung)
fortzusetzen.
Treffpunkt war erneut die Firma Piel in Soest, Systemlieferant
der Georgsmarienhütte Unternehmensgruppe. Deren 18 Vertreter aus den Bereichen Arbeitssicherheit und Einkauf machten
sich erneut ans Begutachten
und Aussortieren – mit Erfolg.
Denn 75% der bisher in der
Gruppe verwendeten Augenschutzartikel (Getönte und
Standardschutzbrillen, Brillenvorhänger, Besucher- und Vollsichtbrillen) können entfallen.
Zukünftig reichen 14 Artikel aus,
um die Augen der Mitarbeiter
beim Schweißen, Schleifen etc.
zu schützen. Voraussichtliche
Preisreduzierung: mehr als 10 %.
Auch der Bereich Fußschutz
wurde „entschlackt“: Aus der
Fülle der angebotenen Marken
wie Bark, Elten, Atlas, Lupos,
Herkules, Steitz, Uvex und Delta
hat man sich für Atlas- und El-
ten-Schuhe entschieden. Außerdem werden Elten-Schuhe in
verschiedenen Werken bemustert. Mit Hilfe von Bewertungsbögen sollen Sicherheitsfachkräfte die besten Sicherheitsschuhe ermitteln. Dadurch will
man die Sortenvielfalt auf ein
Minimum reduzieren, die Mengen bündeln und die Preise neu
verhandeln. Voraussichtliche
Preisreduzierung: bis zu 20 %.
Erfreut konnten die Teilnehmer am Ende ihres dritten
Treffens feststellen: Nur noch
der Bereich „Hautschutz, -reinigung und -pflege“ muss durchforstet werden. Diese letzte große Artikel-Gruppe will man im
November – verbunden mit
einem Seminar zum Thema
Hautschutz – mit der Firma
Stockhausen abschließend behandeln.
Dann gilt es wieder, konstruktiv und kompromissbereit zusammenzuarbeiten, um die Auswahl zu treffen, die sowohl der
Arbeitssicherheit als auch den
Kosten gerecht wird.
Friedhelm Apke
Die Hitzeschutzartikel, auf die man sich
bereits im Mai geeinigt hatte, legte jetzt
die Firma Piel zur Begutachtung vor. Spontan schlüpfte Klaus Kuhn vom Stahlwerk
Bous in den Anzug, um dessen Qualität
zu demonstrieren – und überzeugte die
PSA-Begutachter, fachgerecht und richtig
ausgewählt zu haben.
ARBEITSSICHERHEIT
Jährliche Schulung der
Sicherheitsbeauftragten
GMHütte · Einen Tag lang
mussten sich 54 Sicherheitsbeauftragte und Betriebsräte der
GMHütte sowie 27 Beschäftigte
aus den Werken IAG, WBO,
MAGNUM, RRO und Ellermann
weiterqualifizieren. In zwei
Gruppen aufgeteilt nahmen sie
an einer Schulung im Kolpinghaus in Georgsmarienhütte teil.
Schwerpunkt war die Vorstellung der Unfallentwicklung anhand der Unfallkennziffern und
die Erläuterung der meldepflichtigen Betriebsunfälle, die sich
seit dem letzten Zusammentreffen ereignet hatten.
Dabei zeigte sich: Häufig ist
das Verhalten der Mitarbeiter
wesentlich mitverantwortlich
für die Unfälle. Dass an neuen
Franz-Josef Gervelmeyer
(Walzen- und
Armaturenwerkstatt)
glück auf · 3/2001 .............
Arbeitsplätzen Verbesserungen
möglich sind, zeigte die anschließende Diskussion. So gab
es zahlreiche Anregungen, welche Maßnahmen nach Betriebsunfällen ergriffen werden könnten und wie sich die Anzahl der
Unfälle reduzieren ließe. Sie
bezogen sich sowohl auf das
Anlernen und Unterweisen von
Mitarbeitern als auch auf die
technische Ausrüstung von
Maschinen und Anlagen.
Weiteres Thema waren die
Änderungen bei der persönlichen Schutzausrüstung. Schutzanzüge und Arbeitskittel sind
bereits auf rot umgestellt. Die
Sicherheitsschuhe werden künftig mit dem feuchtigkeitsregulierenden Ergotex-Innenfutter
Guntram Haase
(Maschinenbetrieb/Umformung)
9
geliefert und Atemschutzmasken (P1- und P2-Partikelmasken) mit Ausatemventil ausgestattet. Das Hautschutzprogramm für Schutz, Reinigung
und Pflege der Hände bleibt
unverändert. Es ist mit dem
Werksarzt abgestimmt und hat
sich dort, wo mit Ölen, Fetten
oder Kühlschmierstoffen umgegangen wird, bestens bewährt.
Wie jedes Jahr hielt GMHütteWerksarzt Oliver Müller einen
Vortrag, diesmal zum Thema
Gelenke. Und Geschäftsführer
Hermann Cordes konnte vier
GMHütte-Mitarbeiter (siehe
unten) für ihre 15-jährige
ehrenamtliche Tätigkeit als
Sicherheitsbeauftragte auszeichnen.
Norbert Kölker
Hermann-Josef Herkenhoff
(Qualitätswesen/Probendreherei; Sprecher der Sicherheitsbeauftragten)
Hermann Koch
(Blankbetrieb)
Unternehmensbereich
STAHL
Betriebsfest 2001
Nur Wetterfrosch war übel gelaunt
GMHütte · Das Betriebsfest der
Georgsmarienhütte GmbH und
der Schwesterunternehmen aus
dem Osnabrücker Raum wurde
dieses Jahr auf dem MAGNUMGelände in Osnabrück gefeiert.
Trotz Ortswechsel konnten
Dr. Jürgen Großmann und der
neue Betriebsratsvorsitzende
Wilfried Brandebusemeyer über
800 Gäste willkommen heißen.
Getreu dem Motto „Essen und
Trinken hält Leib und Seele zusammen“ war das kulinarische
Angebot wie gewohnt vorzüglich. So gab es neben einer großen Auswahl frischer Getränke
auch Puten-Geschnetzeltes mit
Reis und Schweine-Gulasch ungarischer Art mit Spätzle. Nach
dem Essen heizten die Musiker
der inzwischen wohlbekannten
Gruppe PRO 3 kräftig mit ihren
Oldies ein.
Nicht nur im Zelt war es warm
und feucht. Auch draußen sorgten sommerliche Temperaturen
und Regenschauer für ein tropisches Klima, das den Herren am
kräftig glühenden WürstchenGrill zusätzlich zu schaffen
machte. „Jetzt darf auch mal die
1300 DM konnte Karin Samarowski auf dem Betriebsfest der
Selbst tropisch-schwüle Temperaturen konnten nicht verhindern, dass sich die Gäste auf
dem Betriebsfest prächtig amüsierten (von links nach rechts): Karin Pagel, Ulrich Pagel,
Johannes Scheiper, Hartwig Kockläuner und Marianne Scheiper
Geschäftsführung richtig bei der
Arbeit schwitzen“, witzelten
umstehende Mitarbeiter.
Wer den Würstchen-Grillstand erreichen wollte, musste
mit einer kurzen heftigen Dusche rechnen. Das altbekannte
„Kochmützen-Team“ hatte – wie
jedes Jahr – Glut und Würstchen
voll im Griff.
Für viele Besucher war das ehemalige Klöckner-Terrain Anlass
für Erinnerungen an alte Zeiten.
Denn hier begann für zahlreiche
Kollegen ihre Stahlwerks-Laufbahn. Die Gespräche drehten
sich um den benachbarten Radsatzbau, Klein- und Großdreherei sowie das Sozialgebäude und
die Unterrichtsräume der kaufmännischen Ausbildung in der
damaligen Baracke. Auf kleinen
Spaziergängen erkundeten einige die teils noch bestehenden
Anlagen.
Wer so unbeschwert feiern
kann, sollte auch kranke Menschen nicht vergessen. An diese
Benachteiligten aus ärmeren
Ländern erinnerte Karin Samarowski aus dem Versandbüro,
die um Spenden für den Freibettenfonds bat.
Fazit: eine wiederum gelungene Feier, die – wie jedes Jahr –
von der Geschäftsführung gesponsert und vom Betriebsrat
organisiert worden war.
vl
GMHütte sammeln. Sie kamen dem Freibettenfonds des Franziskus-Hospitals in Georgsmarienhütte zugute. Bei einem Rundgang
mit Stationsarzt Dr. Allersmeier traf sie auf einen 10-jährigen Jungen aus Afghanistan, der durch einen Unfall ein verstümmeltes
Bein hatte, das in seiner Heimat nicht fachgerecht behandelt werden konnte. Leider musste der Unterschenkel amputiert werden.
Die ärztliche Behandlung ist kostenlos, das Geld für Krankenbett
und Prothese wird aus dem Fonds finanziert. Karin Samarowski:
„Allen Spendern herzlichen Dank. Sie haben ein gutes Werk
getan.“ Bei der Scheckübergabe (von links nach rechts): Dr. med.
Heinrich Ehrenbrink (Vorsitzender des Vereins zur Unterstützung
hilfsbedürftiger Personen, dem auch der Freibettenfonds angehört), Karin Samarowski (Versandbüro GMHütte) und Stationsarzt
Karin Samarowski
Dr. Veit Allersmeier.
…kurz notiert
Trauriger Rekord bei einer Kontrollverwiegung der Osnabrücker Polizei: 79,6 Tonnen hatte ein niederländischer LKW mit
Fracht aus Celle auf die Waage gebracht. Die hiesige Polizei nutzt
die GMHütte-Waage für Fremd-LKWs, die auf den Autobahnen
im Landkreis auffällig werden. Der „Gewichtssünder“ war zu
allem Überfluss auch noch mit stark überhöhter Geschwindigkeit
unterwegs gewesen.
Dr. Jürgen Großmann und Peter van Hüllen legten auch dieses Jahr wieder kräftig
Hand an, um ihre Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter mit Würstchen und Getränken
zu versorgen.
BVW
Die mit Spannung erwartete BVW-Sonderverlosungsaktion fand am 29. Juni in Verbindung mit der Frühjahrs-Belegschaftsversammlung statt. Zu
gewinnen gab es einen Chrysler
PT Cruiser (siehe „glück auf“
2/2001). An der Verlosung nahmen alle Verbesserungsvorschläge teil, die zwischen dem
16. November 2000 und dem
25. Juni 2001 eingereicht und
zur Bearbeitung angenommen
worden waren. Insgesamt befanden sich 331 Vorschlagsnummern (Lose) von 199 Einreichern in der Lostrommel. Dabei
war die GMHütte mit 279 Verbesserungsvorschlägen (VV)
und 166 Einreichern, MAGNUM
mit 28 VV /19 Einreichern, IAG
mit 23 VV / 13 Einreichern und
WBO mit 1 VV / 1 Einreicher
vertreten. Marina Schliehe, Aus-
zubildende Industriekauffrau,
durfte als „Glücksfee“ das Gewinnerlos ziehen und machte
Thomas Krick – er arbeitet bei
der GMHütte als 1. Schlosser im
Maschinenbetrieb Umformung
– zum stolzen Besitzer eines
nicht alltäglichen Autos. hg
glück auf · 3/2001 ..........
10
Bereits zum dritten Mal trafen sich im Juli die Stahlwerks-, Gießerei- und Einkaufsleiter der GMH-Gruppe in Georgsmarienhütte. Auf der Tagesordnung standen Themen wie Legierungsbörse, Sprühkühlung für Grafit-Elektroden, Probenahme bei
der Eingangskontrolle von Legierungen und Bündelung der Beschaffung von Blasrohren. Alle Beteiligten äußerten sich positiv zu
dieser Art von Treffen, bietet es doch ein Forum für den offenen
Erfahrungsaustausch und die Gelegenheit, die Zusammenarbeit
zwischen Technik und Einkauf weiter auszubauen. Bereits am
Vorabend des offiziellen Treffens hatte man erste Meinungen ausgetauscht (von links nach rechts): Horst-Paul Johannes (Einkauf
Stahlwerk Bous), Dieter Gastmann, (Einkauf GMHütte), Hans-Jörg
Bertram (Einkauf Gröditz), Christian de Veen (Einkauf GMHütte),
Albrecht Fiedler (Stahlwerk Gröditz), Wolfgang Schmidt (Gießerei
AEK InterForm/Zorge), Dr. Beate-Maria Zimmermann (Einkauf
GMHütte), Jochen Graß (Einkauf AEK InterForm/Gevelsberg),
Frank Holzapfel (Einkauf AEK InterForm/Herzberg), Ralph Wegener (Gießerei AEK InterForm/Gevelsberg), Jörn Riedesel (Gießerei
Walter Hundhausen), Rolf Gerling (Stahlwerk Bous) und Frank
Treppschuh (Stahlwerk GMHütte).
bmz
Unternehmensbereich
STAHL
DaimlerChrysler-Beschaffungsmarktanalyse
Als Top-Lieferant
beste Chancen
GMHütte –––––––––––––––––––––
U
nter insgesamt 16 Mitbewerbern aus aller Welt
konnte sich die Georgsmarienhütte GmbH als bester
Lieferant profilieren. Grundlage
der Bewertung war eine Beschaffungsmarktanalyse für Langprodukte, die der Zentraleinkauf
von DaimlerChrysler im Jahre
2000 erstellt hatte.
Um sich über die Leistungsfähigkeit der GMHütte vor Ort zu
informieren, hatte ein 4-köpfiges DaimlerChrysler-Team aus
den Bereichen Materialeinkauf,
Werkstofftechnik, Schmiede
und Disposition die Georgsmarienhütte im September 2000
besucht. Mit im Gepäck: ein
umfangreicher Kriterienkatalog,
mit dessen Hilfe die Unternehmenskompetenz in den Bereichen Technologie, Entwicklung,
Produktion, Qualität, Verfahren, Logistik, Umweltschutz,
Management und Personalfüh-
rung bewertet wurde. Den Abschlussbericht präsentierte DaimlerChrysler im Oktober 2000.
Ergebnis: Mit einem Erreichungsgrad von 93,7 % konnte
die GMHütte die höchste Bewertung erreichen und ist in der
Einzelbetrachtung als Top-Lieferant empfohlen worden.
Sicherlich kann die GMHütte
auf dieses Ergebnis zu Recht
stolz sein. Andererseits verpflichtet es aber zu weiteren Verbesserungen. So sieht DaimlerChrysler noch Handlungsbedarf
bei den innerbetrieblichen Abläufen, in der räumlichen Aufteilung (z. B. Zurichterei und
Versandbereich) und in der Aufweitung der Kapazitätsengpässe.
Die Weichen, diese Probleme
abzustellen, sind bereits gestellt.
Denn die von DaimlerChrysler
eingebrachten Vorschläge werden mittlerweile durch die laufenden Investitionsmaßnahmen abgedeckt.
Klaus Lückertz
Zerteilanlagen
Nur kurze Zeit gähnende Leere
GMHütte · Ziemlich düster sah
es eine Zeitlang an den Zerteilanlagen des Zurichtereistranges
der Str. 6 aus: Wo kurz vor dem
Blockstillstand die sogenannte
Banning-Zerteilanlage stand,
gähnte nur noch ein großes
Loch. Dass dort bis vor kurzem
noch mit Scheren und Sägeeinrichtungen die Walzadern auf
Kundenlängen zerteilt wurden,
konnte der Laie nur noch erahnen.
Pünktlich zu Beginn des Blockstillstandes wurde der nördliche
Strang der beiden Zerteilstrecken energetisch freigeschaltet
und mit der Demontage der
Säge und Schere begonnen.
Anschließend rückte man mit
speziellen Schneidgeräten dem
Betonfundament zuleibe und
schnitt es so zu, dass Teile davon
für den Neuaufbau genutzt werden konnten.
Der Rest musste mit schwerem
Stemm- und Baggergerät beseitigt werden. In dem frei gewordenen Raum wachsen zur Zeit
die Bewehrungen für die neuen
Fundamente, auf denen dann in
den nächsten Wochen eine der
drei neuen Trennschleifmaschi-
„Ausgrabungsarbeiten“ an den Zerteilanlagen des Zurichtereistranges der Straße 6.
Dort, wo kurz vor dem Blockstillstand noch die sogenannte Banning-Zerteilanlage
gestanden hatte, gähnte zwischenzeitlich nur ein großes Loch.
nen der Straße 6 montiert wird.
Nach der Beendigung des Blockstillstandes muss die ganze Produktion der Straße 6 für einen
gewissen Zeitraum über nur eine
Zerteillinie abgewickelt werden.
Dies fordert allen Mitarbeitern
des Zurichtereistranges höchste
Konzentration und absolute
Einsatzbereitschaft ab, denn
Störungen oder Einschränkun-
gen des Produktionsablaufes sollen so weit wie möglich vermieden werden.
Die Arbeiten an der neuen Zerteilanlage gehen derweil auch
während der gesamten Produktionszeit unvermindert weiter –
mit der Aussicht, in relativ kurzer Zeit die moderne Trenneinrichtung in Betrieb nehmen zu
hgr
können.
Die Entstehung der eisenschaffenden Industrie im Osnabrücker Bergland im neunzehnten Jahrhundert, Teil 8
Trotz Wirren und Krisen geht es aufwärts
D
ie 1860er Jahre sind
von politischen Wirren und wirtschaftlichen Krisen geprägt
sind. Aber trotz des Krieges
Preußens und Österreichs gegen Dänemark, den Spannungen zwischen Preußen und
Österreich und dem Krieg zwischen Hannover und Preußen,
geht es mit dem GeorgsmarienBergwerks-und Hüttenverein
(GMBHV) nach schweren Zeiten, in denen er kurz vor dem
Zusammenbruch stand, endlich voran.
visor Carl Ahrens zur Seite, der
ebenfalls aus Springe stammt.
Beide wurden die ersten Beamten der Gemeinde Georgsmarienhütte. Die Tätigkeit des Gemeindedieners übte Wilhelm
Engel aus Bleckede (Lüneburger
Heide) aus.
Es geht wieder aufwärts
Ein Dorf vom Reißbrett
Der Siedlungsbau hatte für den
GMBHV von Anfang an eine
große Bedeutung, was sich in
der besonders wichtigen Position seines „Baumeisters“ Ludwig Debo zeigte. Debo – Lehrer
für Baukunst an der polytechnischen Schule in Hannover – war
direkt den Hütten- und Grubendirektoren beigeordnet und unterstand wie sie unmittelbar
dem Verwaltungsrat. In seinen
Händen lag die planerische Gestaltung von Ort und Werk Georgsmarienhütte.
Mit dem Bau der Kolonie des
GMBHV – sie war die erste Arbeitersiedlung im heutigen niedersächsischen Raum – erhielt Debo die Möglichkeit, seine eige-
Die etwa um 1862 entstandene Zeichnung von E. A. Müller zeigt einen Blick vom Rehlberg über den nach den Ideen von Ludwig Debo
gestalteten Ort Georgsmarienhütte mit dem dahinter liegenden Hüttenplatz. Am nördlichen Horizont sind die Osnabrücker Kirchtürme
zu erkennen.
nen Vorstellungen erstmals in
einem geschlossenen Ortskonzept zu verwirklichen. Wichtigste Prinzipien für ihn waren Zugänglichkeit und Besonnung.
Um dies zu erreichen, vermied
er geschlossene Innenhöfe und
richtete die Häuser exakt nach
Süden aus. Die neue Siedlung
fügte er in die Gegebenheiten
der Hügellandschaft und der
Bachläufe ein. Allerdings wurde
sein Ortskonzept nur in der ers-
ten Bauphase (1857 – 1859) konsequent umgesetzt.
Nach dem hannoverschen Gemeinderecht hatte die Gemeinde Georgsmarienhütte den
Charakter eines Gutsbezirkes.
Dementsprechend wurde der
GMBHV als Anbauernstelle eingestuft und auch steuerlich veranlagt. Der Verein als alleiniger
Grundbesitzer übernahm alle
Pflichten in der Gemeinde und
verfügte als einziger Steuerzah-
glück auf · 3/2001 ..........
11
ler über das alleinige Stimmrecht und konnte somit die Gemeindepolitik den werksseitigen Bedürfnissen anpassen.
Geleitet wurde die neue Gemeinde von Direktor Carl Wintzer und dem Grubendirektor
Wittenauer. Zum Gemeindevorsteher wurde der Registrator
Louis Meyer, ehemaliger Kämmerer und Sparkassenrendant
aus Springe, bestimmt. Meyer
stand als Beigeordneter der Re-
Unter der Leitung von Karl
Wintzer begann für den
GMBHV in den 1860er Jahren
eine äußerst positive Entwicklung, die sich in folgenden Zahlen widerspiegelt:
1859/60, im ersten Betriebsjahr (das Geschäftsjahr endete
jeweils im Juni) wurden 10.378 t
Roheisen erzeugt. Vier Jahre später, im Geschäftsjahr 1863/64,
hatte man die Roheisenproduktion bereits auf 22.465 t gesteigert. 1858/59 waren 978 Arbeitnehmer beschäftigt. Bis 1866/67
stieg die Zahl auf 1.300.
Erstmals konnte der Verein im
Juli 1864 eine erste bescheidene
Dividende für das Geschäftsjahr
1863/64 in einer Höhe von
2,5 % auszahlen. Bereits im Oktober 1865 beschloss die Generalversammlung eine Dividende
in Höhe von 6 %. Für 1866 und
1867 wurden dann jeweils 9 %
und für die folgenden drei Jahre
10 % Dividende gezahlt.
wa
Unternehmensbereich
STAHL
Die Kraftverkehr Vöpel GmbH stellt sich vor:
Bewährter Partner für heiße Frachten
Remscheid · Seit ihrer Gründung im Jahre 1864 liegt der Firmensitz der Kraftverkehr Vöpel
GmbH in Remscheid. Und genau so lange, seit mittlerweile
fünf Generationen, ist das Unternehmen inhabergeführt.
Derzeit leitet Werner Vöpel jr.
die Geschicke des Transportunternehmens, das 55 ausgesuchte
Mitarbeiter mit speziellen Qualifikationen beschäftigt, die im
Durchschnitt bereits mehr als 20
Jahre dem Betrieb angehören.
Zum Kerngeschäft zählen Güternah- und Güterfernverkehr,
Spezial- und Warmtransporte,
De- und Remontage von Maschinen sowie Betriebsumzüge
und Kranarbeiten. Eine eigene
öffentliche LKW-Werkstatt hält
den umfangreichen Fuhrpark in
Schuss, der aus 35 Sattelzügen
besteht.
Die Typenpalette reicht vom
normalen 13,60 Meter langen
Planenauflieger über Schwertransporter mit bis zu 60 Tonnen Nutzlast bis hin zu Tiefbettfahrzeugen mit 3,60 Meter Innenhöhe unter Plane und 40
Tonnen Nutzlast. Alle Fahrzeuge sind mit Autotelefon und einem GPS-System ausgerüstet,
mit dem Position und Fahrzeugdaten von der Zentrale aus
jederzeit und sofort abrufbar
sind.
Seit 1987 führt Kraftverkehr
Vöpel auch Warmtransporte
durch, bei denen Schmiedeblöcke mit bis zu 750 Grad Celsius
in Spezialbehältern mit hoher
Wärmedämmung transportiert
werden. Aus relativ bescheidenen Anfängen hat sich diese
Sparte im Laufe der Zeit zu einem der wichtigsten Kerngeschäfte entwickelt.
Heinrich Drop
arbeitet mit der
Kraftverkehr Vöpel
GmbH schon seit
Jahren zusammen.
Verlader und Disponenten, die für die sachgerechte WarmtransportVerladung zuständig sind (v.l.n.r.): Wolfgang Flasspöhler, Werner Igelbrink,
Susanne Zucker und Rolf Klöntrup
Exakte Terminierung ist oberstes Gebot
Der Warmtransport von Rohblöcken in erhitzten Einheiten
hat seit den Anfängen im Jahre
1992 stark zugenommen: Derzeit liegt der Versand bei etwa
40 % des Rohblockversandes.
Die hierfür erzeugten Chargen
haben ein Gewicht von ca.
125 t, die je nach Kundenbedarf zu Blöcken von 4,5 t bis
38 t in Kokillen abgegossen
werden.
Abhängig von Blockform und
Qualität werden die Rohblöcke
nach der Durcherstarrung in
einer Ausgleichsphase auf Versandtemperatur gebracht. Die
Disposition der für den Transport benötigten Spezialfahrzeuge muss auf eine halbe Stunde
genau sein, denn jede fehlerhafte Temperaturführung führt
zu Qualitätseinbußen.
Die Warmanlieferung der
Blöcke ist für den Kunden weit
wirtschaftlicher. Er kann die
Restwärme der Blöcke nutzen
und sie schneller wieder auf
Schmiedetemperatur bringen
bzw. bearbeiten. Dies setzt allerdings voraus, dass die Erzeugung der Charge, der Transport
und die mit dem Kunden geplante Anlieferung genauestens
terminiert sind. Transportiert
werden die Rohblöcke in einer
isolierten Warmhaube. Wenn
alles zeitlich optimal aufeinander abgestimmt ist, verändert
sich deren Temperatur nur
geringfügig.
Wärmetransporte sind sicherlich eine interessante Variante
der Transportabwicklung. Sie
tragen dazu bei, Erzeugung
und Transport von GMHütteProdukten zu optimieren – ein
Ziel, das in enger Abstimmung
mit der Kraftverkehr Vöpel
GmbH verwirklicht wird.
Heinrich Drop
Von Georgsmarienhütte aus
gehen die Warmtransporte
hauptsächlich ins Ruhrgebiet.
Die termingerechte Übernahme
der heißen Fracht in der
GMHütte, der sichere Transport
und das pünktliche Eintreffen
beim Kunden setzen perfekte
Logistik und große Flexibilität
voraus. Dass dies immer wieder
gelingt, ist nicht nur der intensiven Zusammenarbeit mit den
verantwortlichen Mitarbeitern
der GMHütte, sondern auch den
jeweiligen Abnehmern zu verdanken.
Alle Warmtransporte sind zum
einen als Gefahrgut und zum
anderen wegen der hohen Gewichte als Schwertransporte eingestuft. Sie müssen deshalb von
den Straßenverkehrsbehörden
genehmigt werden. Die Behörde
überprüft, bevor sie eine Genehmigung erteilt, alle von Kraftverkehr Vöpel beantragten Daten wie Achslasten, Streckenführung usw.
Die Thermobehälter für den
Transport der heißen Blöcke –
die Firma Kraftverkehr Vöpel
baut sie übrigens selbst – müssen ständig auf Beschädigungen
hin untersucht und bei Bedarf
sofort ausgebessert werden.
Auch andere sicherheitsrelevante Punkte unterliegen der
ständigen Kontrolle – damit wie
schon in der Vergangenheit die
heiße Fracht sicher beim Empfänger ankommt.
Wolfgang Merten, Vöpel
Besuch von der TU Clausthal
Nachwuchs weiterhin Mangelware
GMHütte · Fünf Studenten und
drei wissenschaftliche Mitarbeiter der Technischen Universität
(TU) Clausthal besuchten im Juli unter der Leitung von Professor Klaus Koch die Georgsmarienhütte GmbH. Produktionsleiter Frank Treppschuh begrüßte
die Gruppe und stellte die Geschichte und Gegenwart der
GMHütte dar. Anschließend
wurden die Produktionsanlagen
besichtigt.
Anlass des Besuchs war das
Hauptseminar „Planen und Entwerfen von Hüttenanlagen“, zu
dem auch eine 1-wöchige Exkursion gehörte, die die Gruppen bereits in unterschiedliche
Stahlwerke des Ruhrgebietes geführt hatte.
Diese Besichtigungen hatten
den Teilnehmern nicht nur Einblicke fachlicher Natur beschert.
Denn überall wo sie hinkamen,
so Professor Koch, beklagten seine Gesprächspartner immer
Professor Klaus Koch von der Technischen Universität (TU) Clausthal mit seinen
Assistenten und Studenten. Ihre 1-wöchige Exkursion in unterschiedliche Stahlwerke im
Ruhrgebiet hatte ihnen aufschlussreiche Einblicke geboten.
wieder die Diskrepanz zwischen
dem hohen Bedarf der Industrie
an Ingenieuren und dem fehlen-
den Nachwuchs: „Viele junge
Menschen sind gegenüber der
Eisen- und Stahlindustrie sehr
glück auf · 3/2001 ..........
12
skeptisch. Offenbar wird die
öffentliche Meinung vom Bild
der krisengeschüttelten und
schrumpfenden Branche bestimmt.“
„Obwohl die Zahl der Gesamtbeschäftigten in der Eisen- und
Stahlindustrie sinkt, steigt der
Bedarf an Ingenieuren und Naturwissenschaftlern. Sie werden
gebraucht, um bei der Erzeugung und Verarbeitung von Eisen und Stahl innovativ und
fortschrittlich zu bleiben – und
unsere Spitzenstellung in Forschung und Technologie zu verteidigen. Hält jedoch der derzeitige Trend an“, so Professor
Kochs düstere Prognose, „so
bleiben bald zwei von drei offenen Ingenieurstellen unbesetzt.“
Aber wie soll man das bundesweit zurückgegangene Interesse
an einem natur- oder ingenieurwissenschaftlichen Studium
wecken?
Der Fachbereich „Physik, Metallurgie und Werkstoffwissenschaften“ der TU Clausthal hat
hier einen interessanten Weg
beschritten. Schüler des 9. bis
13. Jahrgangs sind eingeladen,
in einem eigens zu diesem
Zweck eingerichteten Schülerund Besucherlabor einen ganzen Tag unter Anleitung zu experimentieren und so einen Einblick in die Gewinnung von Eisen und Nichteisen-Werkstoffen
zu bekommen. Gerade dabei
stellt sich für die Schüler oft heraus, wie interessant das Studium der Metallurgie oder der
Werkstoffwissenschaften sein
kann.
Wer sich heute für ein naturoder ingenieurwissenschaftliches Studium entscheidet, hat
übrigens nicht nur in der Stahlindustrie, sondern auch in vielen anderen Branchen „beste Berufsaussichten“.
wa / Robert Kühn
Besuch bei Karmann
Erst Handarbeit ermöglicht Typenvielfalt
Osnabrück · Regelmäßige Schulungen sind auch für die Qualitätsbeauftragten der Georgsmarienhütte GmbH ein Muss. Die
Veranstaltung am 5. Juli fand
erstmals außerhalb der GMHütte statt und zwar als Besuch
beim Automobilbauer Karmann, dem größten Arbeitgeber
Osnabrücks. Absicht war, über
den eigenen Tellerrand zu
schauen und mit den Qualitätsverantwortlichen eines Fahrzeugherstellers Erfahrungen auszutauschen.
Ob VW Golf Cabriolet, Mercedes CLK Coupé bzw. Cabriolet,
Karmann Ghia, VW Käfer Cabriolet, Porsche 914 („Volksporsche“), Scirocco und Corrado
oder auch der Bausatz für den
Dune Buggy auf dem VW-KäferChasis – die weltweit vertriebenen Produkte des Osnabrücker
Unternehmens kennt wohl jeder.
Derzeit werden von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
in Osnabrück auf zwei Fertigungsstraßen Automobile für
verschiedene europäische Hersteller produziert. Während die
meisten der Karosserieteile im
eigenen Hause gepresst werden,
kommen die anderen Bauteile
von den Auftraggebern.
Die GMHütter begleiteten die
Mercedes-Baureihe CLK vom
Karmann: ein Name
macht Geschichte
Vor der Besichtigung der Produktionsanlagen sammelten sich die Qualitätsbeauftragten
der GMHütte vor dem Karmann-Haupttor zu einem gemeinsamen Erinnerungsfoto.
Zusammenschweißen der Karosserie bis zur Endabnahme. Es
fiel auf, dass die Produktion
nicht voll durchautomatisiert ist.
So waren neben den punktenden
Schweißautomaten noch etliche
Fertigungsumfänge zu erkennen,
bei denen die Schweißpunkte
manuell gesetzt wurden.
Auch in den folgenden Produktionsstufen war viel Handarbeit angesagt. Hier wurden die
CLK Cabriolets und Coupés auf
einem Band Stück für Stück fertiggestellt. Eine ausgeklügelte
Logistik sorgt dafür, dass an jeder Produktionsstation das aktu-
ell benötigte Bauteil dem
Wunsch des Kunden entsprechend bereit steht.
Diese Art der Produktion
macht es wohl möglich, kurzfristig unterschiedliche Automobiltypen in relativ kleinen
Serien auf einem Band zu bauen.
So verlassen zur Zeit täglich etwa 240 unterschiedliche Fahrzeuge der Auftraggeber DaimlerChrysler und Volkswagen das
Osnabrücker Werk.
Dr. Werner Klein, Leiter der
Qualitätssicherung der Firma
Karmann, hatte den Besuch der
Qualitätsbeauftragten vortreff-
Am 1. August 1901, also vor fast genau 100 Jahren, übernahm
der Wagenbauer Wilhelm Karmann die bereits in Osnabrück bestehende „Wagenfabrik mit mechanischem Betrieb“ des Christian
Klages mitsamt seiner 20-köpfigen Belegschaft. Man baute Landauer, Coupés und Dogcarts, also zwei- und vierrädrige Kutschen. Bereits ein Jahr später entschloss sich Wilhelm Karmann,
auch Karosserien für „selbstfahrende Kutschen“ zu produzieren.
Die Wilhelm Karmann GmbH zählt heute zu den 100 größten
Automobilzulieferern der Welt – ist aber seit jeher ein Familienunternehmen mit Firmensitz in Osnabrück. Es entwickelt und fertigt
als einziger Zulieferer in Deutschland komplette Automobile.
Neben der in Osnabrück angesiedelten Entwicklungsabteilung
versorgt der Betriebsmittelbau des Unternehmens die eigenen
Presswerke und andere Automobilbauer der Welt mit Presswerkzeugen. Am Osnabrücker Stammsitz sind zur Zeit mehr als
6000 Arbeitnehmer beschäftigt.
Autos werden in Osnabrück, im westfälischen Rheine und in
Brasilien gebaut. Produktionsstätten für Textilien (speziell für
Automobile) befinden sich in Osnabrück, im benachbarten
Bramsche und in Portugal. Im amerikanischen Detroit unterhält
Karmann ein Konstruktionsbüro. Das Unternehmen besitzt auch
die Mehrheit an der Betreibergesellschaft des Prüfgeländes in
Papenburg, dem europaweit einzigen Testareal, auf dem sowohl
Personenwagen als auch Nutzfahrzeuge erprobt werden können.
Auch andere Zulieferer haben die Möglichkeit dort ihre Systeme,
Module und Komponenten zu testen.
lich vorbereitet. Der Leiter des
Qualitätswesens der GMHütte
Dr. Robert Lange, bedankte sich
im Namen aller für die sachkun-
digen Informationen und lud zu
einem Gegenbesuch nach Georgsmarienhütte ein.
wa / Reiner Schimansky
Zu Gast in der Personalabteilung
„Badenser“ vom „kühlen Norden“ angenehm überrascht
GMHütte · Bruno Riebs, Mitarbeiter des Personalwesens der
Badischen Stahlwerke GmbH
in Kehl, hatte vier Wochen
lang Gelegenheit, in der Personalabteilung der Georgsmarienhütte GmbH neue Berufserfahrungen zu sammeln. Er
musste den GMHütte-Mitarbeitern als erstes klar machen,
dass er kein Schwabe, sondern
Badener – unter Eingeweihten
„Badenser“ genannt – ist. Hier
sein Erfahrungsbericht:
„Haben Sie Interesse, einmal
für vier Wochen in einer anderen Personalabteilung zu arbeiten um neue Erfahrungen zu
sammeln?“, fragte mich mein
Chef im Frühjahr. „Jederzeit“,
habe ich ihm geantwortet. Gesagt, getan. Die GMHütte war
sofort bereit, mich für vier Wochen in ihr Personalwesen aufzunehmen.
Am Sonntag, den 8. Juli, ging
es los Richtung Osnabrück.
Nach fünfeinhalb Stunden Anreise war ich in meinem Hotel
Kulmbacher Hof, am Rande der
Altstadt, und richtete mich dort
für die nächsten vier Wochen
ein.
Voller Erwartungen, aber auch
mit einem etwas mulmigen Ge-
Musste seinen „Kollegen auf Zeit“ zunächst klar machen, dass er kein Schwabe, sondern
Badener ist: Bruno Riebs, Mitarbeiter des Personalwesens der Badischen Stahlwerke
GmbH in Kehl.
fühl in der Magengegend, betrat
ich Punkt 8 Uhr die Etage des
Personalwesens und wurde sofort von Herrn Borke in Empfang genommen. „Hallo Herr
Riebs, ich zeige Ihnen zuerst Ihr
Büro, und danach stelle ich Ihnen die Mitarbeiter des Personalwesens vor.“ Ich wurde von
jedem freundlich aufgenommen, und bevor ich mich ver-
sah, war der erste Tag vorbei.
Meine erste Aufgabe bestand darin, meinen neuen Kollegen klar
zu machen, dass ich ein Badener
und kein Schwabe bin. Ich
konnte viel Neues, was die Personalarbeit bei der GMHütte betrifft, kennenlernen. Und vieles
davon werde ich in meiner täglichen Arbeit verwenden können. Beruhigend war es zu er-
glück auf · 3/2001 ..........
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fahren, dass viele Probleme/
Themen nicht nur bei uns in
Kehl vorkommen, sondern auch
bei der GMHütte.
Die Mitarbeiter des Personalwesens habe ich als gut funktionierendes Team kennengelernt.
Die Zusammenarbeit untereinander war geprägt durch gegenseitigen Respekt und Hilfsbereitschaft. Als sehr angenehm habe
ich den sehr freundlichen Umgangston empfunden. Alle neuen Kollegen haben mich sofort
in Ihre Gemeinschaft aufgenommen. So hatte ich schon
nach ein paar Tagen das Gefühl,
schon lange hier zu arbeiten.
Etwas Besonderes waren die
Gespräche und Diskussionen
mit Herrn Cordes und Herrn
Reddehase. Mit diesen beiden so
erfahrenen Personalern zu diskutieren und Meinungen auszutauschen, das war schon etwas
Besonderes für mich.
Während der Betriebsbesichtigung des Stahlwerkes, des Walzwerkes und der Zurichterei hatte ich Gelegenheit, mich mit
Mitarbeitern vor Ort zu unterhalten. Hier spürte ich sehr
deutlich die Verbundenheit zu
Ihrem Unternehmen, den Stolz
auf die GMHütte, den Eigner
und die eigene Leistung. Deutlich sichtbar waren die Investitionen, die in den vergangenen
Jahren sowie in diesem Jahr getätigt wurden. Hier spürt man
den Weg nach vorn.
Rückblickend waren die vier
Wochen etwas kurz, viele Themen konnte ich leider nicht ansprechen. Aber die Erfahrungen
und Erlebnisse werden mich in
beruflicher und vor allem auch
in persönlicher Hinsicht sicherlich noch lange begleiten. Dank
dafür an alle meine Kollegen bei
der GMHütte.
Natürlich nutzte ich auch die
vielfältigen Freizeitmöglichkeiten: Inline-Skaten in der herrlichen Umgebung, Schwimmen
in Badeseen, auf den Spuren der
alten Germanen und Römer in
Kalkriese, Orgelkonzerte im
Rahmen des Osnabrücker Orgelsommers, Rathausführung und
Turmbesteigung von St. Marien,
ausgedehnte Spaziergänge im
Schlosspark und Einkaufsbummel in der Altstadt.
Für einen sonnenverwöhnten
Badener war das Wetter schon
etwas kühler als gewohnt – was
die freundlichen und hilfsbereiten Menschen hier allemal ausglichen. Bruno Riebs (BSW)
Unternehmensbereich
STAHL
Praktikumsbericht
AZUBI-ECKE
Besuch aus Philadelphia
GMHütte · Viele kennen „Philadelphia“ nur als Frischkäse.
„Philadelphia“ in Tennessee
ist aber auch die US-amerikanische Millionen-Stadt, in der
1776 die Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten unterzeichnet wurde. Zudem war sie von 1790 bis 1800
Bundeshauptstadt. Und nicht
zuletzt wohnt dort ein junger
Mann namens Jared Rodrigues. Er studiert an der University of the South und absolvierte jetzt ein 2-monatiges
Praktikum bei der GMHütte –
ein Aufenthalt, den er der
Kooperation zwischen der
GMHütte und seiner Universität verdankt. Er ist inzwischen
der vierte Student, der diese
Möglichkeit nutzte. Hier sein
Praktikumsbericht:
„Ich studiere seit zwei Jahren
Deutsch und Literatur. Viele
fragten mich deshalb, warum
ich als Student, der kein technisches Fach studiert, mich zu einem Praktikum in einem Stahlwerk entschlossen habe. Ich
kann dazu nur sagen: Es gibt
kaum Praktikumsplätze für Literaturwissenschaftler. Und in der
GMHütte hatte ich die Chance,
einen Überblick über ein gesamtes Unternehmen mit seinen
technischen und kaufmännischen Prozessen zu erlangen.
Ich arbeitete im Stahlwerk, im
Verkauf und im Qualitätswesen.
Die Herstellung von Stahl war
für mich etwas ganz Neues. Obwohl ich in den USA als Ferienarbeiter bereits in verschiedenen
Industriebetrieben gearbeitet
habe, war ich von der Größe der
Georgsmarienhütter Produktionsanlagen überrascht.
Im Produktionsbereich faszinierte mich – wie wohl jeden –
die Erschmelzung von Stahl im
Kollegialität ist, wenn Eike Runschke
(rechts) extra für die Zusammenarbeit mit
Jared Rodrigues ein amerikanisch beschriftetes T-Shirt anzieht.
E-Ofen. Aber auch die weiteren
Produktionsschritte bis hin zur
Verladung des produzierten
Stabstahls lernte ich kennen. Im
Verkauf sah ich, was alles notwendig ist, um Stabstahl zu verkaufen. Im Qualitätswesen lernte ich die den Produktionsprozess begleitenden Prüfungen
und Dokumentationen kennen
und wurde in die Materie der
QS 9000 eingeführt.
Für mich war mein Praktikum
ein großer Erfolg. Ich habe nicht
nur etwas über die Herstellung
und den Verkauf von Stabstahl
gelernt, sondern auch viel über
die deutsche Wirtschaft, die
Menschen und die Kultur. Und
ich konnte, wie beabsichtigt
(und wie ich hoffe), mein
Deutsch verbessern. Ich werde
immer dankbar sein für die
Chance, Deutschland zu sehen,
und für die Freundlichkeit und
Unterstützung, die mir die vielen Kollegen entgegenbrachten,
die ich persönlich kennenlernen
Jared Rodrigues
durfte.“
Auszubildende ins Management
Rulle · „Auszubildende ins Management“ – unter dieser Devise gingen 21 Auszubildende aus
acht Unternehmen der Region
Ende Juli in das 1-wöchige Unternehmensplanspiel „Planos“.
Das Projekt wurde im Rahmen
einer Lernort-Kooperation mit
der Fachhochschule Osnabrück
und der Berufsschule durchgeführt. Austragungsort war die
Jugendbildungsstätte Haus
Maria Frieden in Rulle. Heike
Kemper, Auszubildende bei
der GMHütte, berichtet:
„Es ging sofort richtig zur
Sache. Wir wurden nach dem
Zufallsprinzip in vier Gruppen
(sprich: Unternehmen) aufgeteilt. Von diesem Zeitpunkt an
sahen wir uns als Konkurrenten.
Selbst in unserer Freizeit über-
legte jeder genau, was er dem
anderen sagte.
Jedes Unternehmen hatte
einen eigenen Raum zur Verfügung. Alle Informationen wurden dort in Laptops eingegeben
und verarbeitet. Ziel war es,
sich in 10 Entscheidungsrunden
(sprich: Geschäftsjahren) im
Markt zu behaupten, wobei
jedes Unternehmen eine andere
Strategie verfolgte.
Während im 1. Geschäftsjahr
noch 120 Minuten Zeit blieben,
war das Jahr 10 in 30 Minuten
verflogen – ein Zeitdruck, der
gute Organisation und Kommunikation innerhalb des Teams
forderte. In dieser Zeit galt es,
für sein Unternehmen den Jahresabschluss des Vorjahres zu
erstellen und u.a. Qualitäts-,
Gruppenbild mit Mitgliedern der Adventure GmbH bei der Abschlusspräsentation:
Bettina Hemmer (Piepenbrock Service GmbH), Kathrin Flottmann, Jacek Schmatloch
(Kämerer GmbH), Heike Kemper (GMHütte), Christiane van Melis (Leiterin der
Jugendbildungsstätte Rulle), Prof. Rüdiger Preuß (FH Osnabrück) und Maria Engelbert (Berufsschule).
Mengen-, Preis-, Darlehens-,
und Investitionsentscheidungen
zu treffen. Deren Auswirkungen
auf den Markt spiegelte unerbittlich eine Computersimulation wider.
Jedes Unternehmen hatte
auch die Aufgabe, seine Produkte zu präsentieren. Dazu
war viel Kreativität und zusätzlicher Ehrgeiz gefragt: Eines der
Unternehmen produzierte
Waschmaschinen, die durch
einen Werbefilm vermarktet
wurden; eine anderes erfand
neuartige Kontaktlinsen, für die
Flyer und Probelinsen werben
sollten. Die Adventure GmbH –
das Unternehmen, in dem ich
tätig war – hatte sich auf Fahrräder spezialisiert und führte
diese live vor.
Zehn Jahre waren vergangen,
und jedes Unternehmen musste
seine Ergebnisse unter den kritischen Augen von Prof. Rüdiger
Preuß von der Fachhochschule
Osnabrück, der Ausbildungsleiter, der Berufsschullehrerin
und der Konkurrenzunternehmen vorstellen. Fakten, Fakten,
Fakten waren da angesagt.
Gespräche über soziale Aspekte und die sogenannten Schlüsselqualifikationen kamen aber
auch nicht zu kurz. Diese Themen wurden vor allem mit
Christiane van Melis diskutiert,
die das Planspiel unter diesem
Aspekt begleitete. Nach einem
intensiven Feedback-Gespräch
wurde uns allen klar, wie wichtig das Gespräch und die Zusammenarbeit im Team sind,
um Erfolg zu haben.
Heike Kemper
Chance auf gesicherte Zukunft
Um die Walzringe des neuen Kocksblocks RSB 370
bearbeiten zu können, wurde in der Walzen- und Armaturenwerkstatt der Georgsmarienhütte GmbH die von der Firma Boehringer gelieferte VDF-Universal-Drehmaschine Typ DUS 800 ti aufgestellt. Computergesteuert können 72 verschiedene Abmessungen automatisch auf hundertstel Millimeter genau gedreht werden. Damit die komplexe Anlage fachgerecht bedient wird,
durchlief die künftige Bedienungsmannschaft unter Federführung
des Herstellers eine mehrtägige Schulung (von links nach rechts):
Dieter Krome (Fa. Boehringer) sowie Gerhard Broxtermann,
Poul Bastwöste, Herbert Guß, Werner Brinkemöller und Helmut
Berstermann von der GMHütte.
Heinrich Witte
GMHütte · In diesem Jahr hat
die Georgsmarienhütte GmbH
ihr Ausbildungsplatzangebot
nochmals um 10% gesteigert,
so dass 28 Auszubildende am
1. August mit ihrer Berufsausbildung auf der Hütte beginnen
konnten. Als neuer Ausbildungsberuf ist in diesem Jahr
der Informatikkaufmann hinzu
gekommen.
In seiner Begrüßung ging Geschäftsführer Hermann Cordes
vor allem auf das Problem der
Berufsorientierung und die dazu
erforderliche Zusammenarbeit
mit den allgemeinbildenden
Schulen ein: „Schülerpraktika,
Schnuppertage und Betriebserkundungen sind Angebote, die
von den Schülern gerne angenommen werden. Aber auch
viele Lehrer haben sich inzwischen über die Ausbildungsmöglichkeiten bei der GMHütte
glück auf · 3/2001............14
vor Ort informiert. Sie können
somit ihren Schülerinnen und
Schülern wertvolle Hinweise
geben.“
Hermann Cordes betonte
nachdrücklich, dass die GMHütte in allen Sparten gute Fachkräfte braucht: „Wir machen
dabei ,gut’ nicht nur an den
Schulnoten fest. Einsatzfreude,
Interesse für den Beruf, Zuverlässigkeit und der Wille, erfolgreich zu sein, sind Kriterien, die
hier im Unternehmen sehr hoch
bewertet werden. Wir sind
davon überzeugt, jungen
Leuten eine gute Ausbildung
zu bieten – doch ohne deren
Mitarbeit sind auch unsere
Ausbilder chancenlos.“
Mitarbeit, so Cordes weiter,
bezöge sich nicht nur auf die
betriebliche Ausbildung sondern natürlich auch auf die Berufsschule. Bei der praktischen
Ausbildung in der Ausbildungswerkstatt und in den Betrieben
sei zwar das Lernumfeld ganz
anders als in der Schule, aber
auf theoretische Grundlagen
könne man auch hier nicht
verzichten: „Der Vorteil der
dualen Berufsausbildung liegt
aber gerade in der engen Verzahnung zwischen der betrieblichen Praxis und der breiten
Grundlagenvermittlung in der
Berufsschule.“
Betriebsratsvorsitzender Wilfried Brandebusemeyer verwies
darauf, dass Ausbildungsabbrüche die GMHütte noch nicht
erlebt hätte und dass die Auszubildenden ihre Chancen nutzen
sollten: „Wir bilden nicht nur
gut aus, sondern Sie haben
wie viele andere vor ihnen die
Chance, einen sicheren Arbeitsplatz zu finden.“
Jürgen Stapelfeld
Unternehmensbereich
STAHL
Vorsprung dank Innovation
Dietmar Sainitzer
Von der Kunst
des Bohrens
Hohe Auszeichnung ehrt
auch das Unternehmen
Umformtechnik Bäuerle · Sägen,
Bohren, Umformen und Endenbearbeitung – diese vier Stationen müssen die 6 m langen und
im Durchmesser 29 mm dicken
Rundstangen aus C 35 durchlaufen, bis sie das geworden
sind, was auf dem Markt inzwischen auf große Nachfrage
stößt: Lenkstangen für PKWs.
Über die Besonderheiten der
Produktion kann Anton Rathgeb Auskunft geben. Denn er
hat seit 1990 die Zahnstangenproduktion maßgeblich mit aufgebaut – zunächst als Vorarbei-
Judenburg · Dem technischen
Geschäftsführer der Stahl Judenburg GmbH, Dipl.-Ing. Dietmar
Sainitzer, wurde im Juni dieses
Jahres im Rahmen eines Festaktes das „Goldene Ehrenzeichen
des Landes Steiermark“ verliehen. Diese verdiente Auszeichnung feierte man in der Stahl
Judenburg GmbH mit den Aufsichtsratsmitgliedern und leitenden Mitarbeitern des Unternehmens.
Im Namen aller anwesenden
Festgäste dankte der kaufmännische Geschäftsführer Magister
Ewald Thaller in einer Laudatio
seinem Kollegen für die seit
1993 bestehende fruchtbringende Zusammenarbeit. Dabei erwähnte er nicht nur die gelungene Sanierung der Stahl Judenburg GmbH, sondern hob auch
die Manager-Qualitäten von Sainitzer hervor.
Dietmar Sainitzer erwiderte, er
habe dieses Ehrenzeichen in
dem Sinne entgegengenommen, dass damit die Stahl Judenburg GmbH ausgezeichnet wurde. „Hinter dem Erfolg stehen
alle Mitarbeiter. Alle haben dazu
beigetragen, dass sich die Stahl
Judenburg GmbH von einem
,Todeskandidaten‘ zu einem florierenden Betrieb entwickelt
hat. Wir alle haben, glaube ich,
eine respektable Leistung erbracht.“
Sainitzer hat sein Studium der
Fachrichtung Hüttenwesen an
der Montanuniversität Leoben
abgeschlossen. Erste Erfahrungen mit der Führung eines Unternehmens sammelte er kurz
darauf als Betriebsassistent der
Österreichischen Alpinen Montangesellschaft in Donawitz und
stieg bald zum Betriebsleiter des
Na ja, das ist die Kunst des Bohrens – aber auch des Schleifens.
Denn ob es gelingt, hängt auch davon ab, ob der Hartmetall-Aufsatz
des Bohrers richtig geschliffen
und scharf genug ist. Und der
Feinschliff wird nach wie vor von
Hand gemacht.
? Und wie groß ist der Durchsatz beim Bohren?
Wir haben 12-Spindler, das bedeutet: Es werden jeweils bei sechs
Werkstücken von zwei Seiten her
gleichzeitig Bohrungen angebracht.
? Nach dem Bohren wird das
Werkstück nach einem patent-
VORNAME Rathgeb präsentiert die Servolenkung mit Zahnstange von der
Umformtechnik Bäuerle
ter, dann als Industrie-Meister.
Heute ist er für alles zuständig,
was in der Produktion passiert
und was es zu verbessern gilt.
glück auf: Nach Zuschnitt und
Endenbearbeitung tritt die
Herstellung der Lenkstangen
in die „heiße“ Phase: das Tieflochbohren. Sie setzen dafür
zwei neue „Nagel-TieflochBohrmaschinen“ ein. Was ist
das Besondere daran?
Rathgeb: Die Maschine ist so konstruiert, dass sich nicht nur der
Bohrer, sondern auch das Werkstück dreht, und zwar gegenläufig.
Dies stabilisiert den gesamten Vorgang enorm, vermindert die Abweichung und ergibt eine sehr hohe
Maßgenauigkeit.
? Wofür brauchen Sie die Maschine?
Die Lenkstangen bekommen eine
durchgehende Bohrung, die von
zwei Seiten her gleichzeitig gebohrt
wird. In der Mitte würden die Bohrköpfe natürlich aufeinandertreffen,
deshalb geht ein Kopf frühzeitig
zurück und lässt den anderen die
Bohrung fertigstellen. Das Problem
ist, dass beide Bohrungen absolut
nahtlos, also gratfrei, ineinander
übergehen müssen.
? Und wie stellen Sie dies
sicher?
rechtlich geschützten Verfahren umgeformt. Was ist dabei
schützenswert?
Wie’s funktioniert, wird natürlich
nicht verraten. Aber im Ergebnis
sieht es so aus: Wir können sehr
schnell arbeiten und haben nach
dem Kaltschmieden genau die
Eigenschaften, die wir brauchen.
? Aber die Bohrungen müssen sich doch beim Schmieden
verändern?
Ja und Nein. Auf der einen Seite
wird über einen Dorn geschmiedet.
Dabei arbeiten wir so präzise, dass
wir bei dieser 12-mm-Bohrung Abweichungen von maximal +/- 0,5
mm haben. Von der anderen Seite
her liegt der Durchmesser der Bohrung nach dem Schmieden zwischen 4,8 und 5,6 mm. Aber hier
reicht diese Präzision völlig aus.
? Bäuerle stellt die Lenkstangen hauptsächlich für PKWs
von VW, Toyota, Opel, Audi
und Saab her. Hat sich der Absatz erfolgreich entwickelt?
Das kann man wohl sagen. Am
Anfang haben wir etwa 30.000
Stück pro Woche produziert. Heute,
mit Hilfe neuer Maschinen und unseres patentierten Verfahrens, stellen wir allein für VW schon
42.000 Stück pro Woche her.
pkm
Mitglieder des Aufsichtsrates und leitende Mitarbeiter der Stahl Judenburg GmbH
gruppierten sich anlässlich der Auszeichnung von Dietmar Sainitzer (Bild mitte vorn)
für ein Erinnerungsfoto. Unter den Gratulanten der Aufsichtsratsvorsitzende
Dr. Friedrich Höfer (4. von links vorne) und der Kaufmännische Geschäftsführer
Ewald Thaller (3. von rechts).
Drahtwalzwerkes der VOEST
ALPINE Donawitz auf. Dort war
er auch maßgeblich an den Planungsarbeiten für das 1979 neu
in Betrieb gegangene Drahtwalzwerk beteiligt. Nebenbei akquirierte Sainitzer auch für den
VOEST ALPINE Industrieanlagenbau in Lybien, Rotchina und
Südkorea.
Nach 4-jähriger Tätigkeit als
Executive Vice President der
BAYOU STEEL Corp. (LaPlace,
Louisiana, USA) kehrte er als Leiter der Feinwalzwerkbetriebe der
VA Stahl Donawitz in sein Heimatland Steiermark zurück.
Anfang der 90er Jahre übernahm Dietmar Sainitzer, der
1987 zum „Betriebsdirektor“ ernannt worden war, technische
Beratungstätigkeiten, unter anderem in Rußland, Mexiko, Pakistan und Indien, wo er fünf
Monate im Spezialeinsatz bei
Visakhapatnam Steel Plant tätig
war. Am 1. 10. 1993 schließlich
wurde er technischer Geschäftsführer der Voest Alpine Stahl
Judenburg.
Anfang 1995 wurde das Unternehmen von der Georgsmarienhütte GmbH übernommen.
Gemeinsam mit den Mitarbeitern konnte die Geschäftsführung die Stahl Judenburg
GmbH aus den roten Zahlen
führen und zu einem gewinnträchtigen Unternehmen in der
Region machen.
Um sich die entsprechende
Ablenkung von seinem Beruf zu
verschaffen und gleichzeitig seinem sportlichen Naturell gerecht zu werden, geht Dietmar
Sainitzer gerne Tauchen, Golfen
und Skifahren. Aber auch die
Jagd und das Wandern zählen zu
seinen Freizeitaktivitäten.
Richard Themel
Lieferung von J-64-Viskose-Kupplungen
Gegen 18 Mitbewerber behauptet
und 4-Jahres Auftrag abgeschlossen
VTK. Einen 4-Jahresauftrag über
die Lieferung von J-64-ViskoseKupplungen für den Allrad
Renault Scenic konnte die VTK
Krieglach GmbH mit der SteyerDaimler-Puch, Graz abschließen.
Insgesamt geht es um 142.000
Stück mit einem Umsatzvolumen von 1,4 Mio. DM. Sämtliche 14 Probeaufträge wurden
bereits zu 100 % ausgeliefert.
18 Mitbewerber konnten die
Qualitätsanforderungen nicht
erfüllen.
Die J-64-Viskose-Kupplung ist
mit Lagern und Lagersitzen bestückt und mit Viskose-Öl be-
glück auf · 3/2001 ..........
15
füllt. Die Kupplung muss an bestimmten Bereichen abgedeckt
und absolut dicht sein. Außerdem darf beim Galvanisieren
keine Chemie in das Innere der
Kupplung gelangen.
Vor der Endkontrolle muss
noch ein Sicherungsring montiert werden. Erst dann werden
die Kupplungen nach Abruf direkt an das Montage-Fließband
des Kunden geliefert.
Günther Jauk
Viskose-Kupplungen beim galvanischen
Verzinken in der Gestellzinkanlage bei der
VTK-Krieglach GmbH.
Unternehmensbereich
STAHL
…kurz notiert
BETRIEBSKRANKENKASSE
Wir bleiben weiter in Bewegung
Ende Juni war es soweit. Kisten
durften gepackt und PCs unter
den Arm geklemmt werden.
Denn einige Abteilungen der
BKK zogen in die obere Etage
des benachbarten Pötter-Gebäudes. Im BKK-Hauptgebäude
am Oeseder Feld war es für das
46-köpfige Team langsam aber
sicher zu eng geworden. Allein
in diesem Jahr kamen neun Ar-
beitsplätze im Service-Center
Georgsmarienhütte hinzu –
Tendenz steigend. „Mit den
neuen Räumlichkeiten“, so
Kerstin Hinrichsen, Leiterin des
Service-Centers, „können wir
die interne Organisation und
den Service für unsere Versicherten weiter optimieren.“ Zudem konnte sie Kai Thase als
100.000-sten Versicherten mit
Ab sofort können Sie die BKK DER PARTNER unter der
Telefon-Nummer (0 54 01) 8 36 - 0 erreichen. Wir freuen uns auf
Ihren Anruf.
einem Blumenstrauß begrüßen.
Er ist seit kurzem neuer Mitarbeiter des Feinschmecker-Restaurants „La Vie“ und hatte sich
für die BKK als Krankenkasse
entschieden: „Für mich waren
der günstige Beitragssatz und
die Präsenz vor Ort wichtige
Argumente für meine Krankenkassenwahl“, erklärte das neue
Kerstin Möller
Mitglied.
Wie in jedem Monat hat das Betriebliche Vorschlagswesen auch im Juli wieder 500 DM unter den Einreichern von
Verbesserungsvorschlägen verlost. Über eine kleine „Finanzspritze“ konnten sich freuen: Barbara Trautmann-Rolf (50 DM),
Claudia Riesenbeck (50 DM), Karl-Heinz Töffling (50 DM),
Waldemar Wychowalek (50 DM), Johannes Riemann (100 DM),
Michael Herkenhoff-Wibbelsmann (100 DM) und Franz-Josef
Leinkühler (100 DM).
PERSONALIA
Letzte Dienstfahrt
mit Hindernissen
20.6.01 bis 31.12.2004 in den Bildungsausschuss des
DIHT berufen. Der Ausschuss setzt sich aus Vertretern
der Kammern und der Wirtschaft aus ganz Deutschland
zusammen. Beraten werden Fragen der beruflichen Bildung – von der Ausbildung über die Weiterbildung bis
hin zu bildungspolitischen Grundsatzfragen. Hermann
Cordes wird hier seine langjährige Erfahrung aus verschiedenen verantwortungsvollen Positionen im Personalbereich einbringen und für praxisnahe Problemlösungen plädieren.
Die konstituierende Sitzung fand beim DIHT in Berlin
statt. Verabschiedet wurde das Arbeitsprogramm für
diese Legislaturperiode. Neben vielen Detailproblemen
soll ein Schwerpunkt auch die längerfristige Entwicklung der beruflichen Bildung, insbesondere vor dem
Hintergrund eines zusammenwachsenden Europas sein.
Jürgen Stapelfeld
GMHütte · Nach über 30 Jahren Werkszugehörigkeit
wickelte Dieter Neumann am Freitag, den 27. Juli, seine
letzte Verwiegung ab, bevor für ihn anschließend die
Ruhephase der Altersteilzeit begann.
Seinen Berufsweg in der Stahlindustrie hatte er im
Februar 1971 im ehemaligen Stahlwerk Osnabrück als
Verkäufer in der Werkskantine begonnen. Im März
1979 wechselte er zur GMHütte, wo er zunächst ebenfalls in der Kantine tätig war, ehe er im Februar 1989 in
der Werkssicherheit als Pförtner und Wäger eine neue
Aufgabe fand. Dort fertigte er unter anderem an Tor 4
ein- und ausfahrende LKWs ab.
Hugo Drop (2. von links) hat hautnah miterlebt, wie die alten Anlagen
der GMHütte abgerissen bzw. modernisiert wurden.
Ruhephase der Altersteilzeit wechselte. Früher hatte er
als Schlosser die Gasmaschinen im alten Kraftwerk repariert. Später war er in der Energieversorgung tätig
und dort für die Wasserversorgung zuständig. Diese
Aufgabe umfasste auch Arbeiten bei der IAG und im
Augusta-Schacht. Hugo Drop kann ein erinnerungsreiches Arbeitsleben Revue passieren lassen. In seine
Dienstzeit fiel z. B. der Abbruch der Steinfabrik, des
Hochofens, der KS-Anlage, des alten Kraftwerkes oder
der Gasometer – Betriebe bzw. Anlagen, die das Gesicht der Hütte jahrzehntelang mitgeprägt hatten. Mit
einem Planwagen, der hinter einem Trecker gehängt
worden war, verabschiedeten ihn seine Kollegen. vl
Ein „Arbeitsplatz“, auf dem es auszuhalten ist: Dieter Neumann auf
seiner „letzten Dienstfahrt“.
Die Kollegen hatten sich für ihn eine „Abschiedsfahrt
mit Hindernissen“ ausgedacht: Dieter Neumann wurde
am letzten Arbeitstag auf einer als Büro eingerichteten
und üppig geschmückten Viehwaage nach Hause gebracht, die ein herausgeputzter 6-km/Std.-Trecker zog.
Aber bald schon wurde die Fahrt von Ordnungshütern gestoppt, die mal wieder mit wachem Auge unterwegs waren. Nach der „allgemeinen Verkehrskontrolle“
ging’s unter Polizei-Geleit mit der Aufschrift „Bitte folgen“ zurück zum alten Arbeitsplatz. Hier wurde nochmals gewogen, und die Feststellung weiterer „Mängel“
führte unweigerlich zur Ausstellung eines „Strafzettels“.
Erst nach behördlicher Abnahme und deren Glückwünschen ging es endgültig auf die Heimreise.
Heinz-Jürgen Kothöfer
„Alles Gute, Hugo“
GMHütte · Dieser Abschiedsgruß prangte am 20. Juli
weit sichtbar von einem Banner, das außen am Stahlwerk befestigt war. Er galt dem Kollegen Hugo Drop,
der nach mehr als 44 Jahren Werkszugehörigkeit in die
Praxiserfahrungen
für Verbandsarbeit
Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
die Geschäftsführungen und Betriebsräte der Unternehmen
der Stahlgruppe gratulieren allen Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern herzlich zu ihrem Betriebsjubiläum. Wir
wünschen Ihnen für die Zukunft beste Gesundheit und
viel Erfolg.
GMHütte
Ihr 35-jähriges Dienstjubiläum konnten feiern:
Günter Niemann (Dienste/Maschinenbetrieb),
Ulrich Pagel (Versand), Alfons Rosenbusch (Walzwerk I),
Hermann Schoenhoff (Dienste/Energiebetrieb)
und Dieter Steinriede (Zurichterei)
Ihr 25-jähriges Dienstjubiläum konnten feiern:
Hans-Eduard Barlage (Stahlwerk/Schmelzbetrieb),
Bernhard Becker (Verfahrenstechnik/Labor), Udo
Börger (Dienste/Service Center), Bernward Krause
(Wärmebehandlung), Michael Jünemann (Stahlwerk/Gießbetrieb), Marianne Krause (Verkauf),
Georg Rethmann (Stahlwerk) und Josef-Karl Schuster
(Wärmebehandlung)
GMH Blankstahl GmbH
Ihr 25-jähriges Dienstjubiläum konnten feiern:
Martin Lachmann (Schäler) und Heinrich Laubrock
(Meister)
SHW
Sein 10-jähriges Dienstjubiläum konnte feiern:
Alexander Metzger (Wellenfertigung)
Sein 35-jähriges Dienstjubiläum konnte feiern:
Luigi Quarticelli (Zieherei)
Sein umfangreicher Erfahrungsschatz ist auch bundesweit gefragt:
Geschäftsführer Hermann Cordes
Der Vorstand des Deutschen Industrie- und Handelstages hat Hermann Cordes als Vertreter des Kammerbezirkes Osnabrück-Emsland für die Amtsperiode vom
glück auf · 3/2001 ..........
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Stahlwerk Bous GmbH
Sein 25-jähriges Dienstjubiläum konnte feiern:
Andreas Pusse (Erhaltung)
Unternehmensbereich
SCHMIEDE
Gröditzer Stahlwerke GmbH* · Walzwerk Burg GmbH · Wildauer
Kurbelwelle GmbH · MAGNUM Metallbearbeitung GmbH · VSG Energieund Schmiedetechnik GmbH · Bochumer Verein Verkehrstechnik GmbH
· Radsatzfabrik Ilsenburg GmbH · Schmiedag GmbH
*über Geschäftsbesorgungsvertrag (Edelstahl Gröditz GmbH und Stahlwerk Gröditz GmbH)
Oldtimer-Räder runderneuert
Betriebsbereich Service / Reparatur
Auf „leisen Sohlen“
in den Ruhestand
Kompetent und mobil
BVV ––––––––––––––––––––––––––
V
ielfältig und traditionell sind die Verbindungen, die das
Dahlhauser Eisenbahnmuseum in Bochum und die Bochumer Verein
Verkehrstechnik GmbH (BVV)
miteinander pflegen. So lag es
nahe, dass sich das Museum Anfang des Jahres an den BVV
wandte, als man ein Fachunternehmen für gummigefederte
kaum Ähnlichkeiten mit der
„qualmenden Schwester“.
Kaufpreis und Betriebskosten
sind niedrig, Sicherheit und
Fahrtkomfort hoch – unter anderem dank der gummigefederten Räder. Das macht ihn zur
„leichten Alternative“ für die
schweren und teuren Dampfloks.
Mit der Unterschrift unter das
Abnahmeprotokoll durch den
Vorstand des Reichsbahn-Maschinenamtes in Bremen schick-
Im Januar 2001 gehen die Räder des Schienenbusses, dessen
Radreifen in 65 Jahren lediglich
einmal erneuert werden mussten, zwecks Neubereifung und
Instandsetzung zum BVV. Die
Radreifen werden aus Sonderstahl B5 gewalzt und nach
Zeichnung fertig bearbeitet.
D
ie originalen Gummi-Elemente von 1936 ersetzte
die Firma ContiTech. Das
Unternehmen entwickelt schon
Bohrwerksbearbeitung des Oberteils eines Walzeneinbaugehäuses aus einem
Warmbreitbandwalzwerk.
BVV· Warmformgebung und
Mechanische Bearbeitung (Rollendes Bahnmaterial) gelten als
Kernbereiche der Bochumer Verein Verkehrstechnik GmbH. Weniger bekannt ist der Bereich
Service/Reparatur – obwohl hinter dem Namen wesentlich
mehr steckt, als man auf den ersten Blick vermutet.
Denn die Abteilung stellt
nicht nur einbaufertig bearbeitete Reserveteile her, sondern
setzt auch komplette Baugruppen für den Hütten- und Walzwerksbereich instand. Zu ihren
Kunden zählen die ThyssenKrupp-Stahl AG, die Krupp-Thyssen-Nirosta GmbH, die VSG
Energie- und Schmiedetechnik
GmbH, die Schmiede- und Bearbeitungsbereiche der Bochumer
Verein Verkehrstechnik GmbH
und diverse Fremdfirmen.
Damit die Abteilung ihre vielfältigen Aufgaben erfüllen kann,
können ihre Mitarbeiter auf
breit gefächerte mechanische
Fertigungsmöglichkeiten zugreifen. Dazu zählen CNC-gesteuerte Dreh- und Fräsmaschinen,
Bohrwerke, Schleifmaschinen,
UP-Schweißanlagen, Flammspritzmaschinen sowie digitale
Mess- und Anreißmaschinen.
Außerdem stehen Krankapazitäten von 5 – 60 t zur Verfügung,
die sich mit einer Traverse bis
auf 92 t steigern lassen.
Ein Teil der Mitarbeiter ist für
die maschinelle Neuanfertigung
und Instandsetzungsarbeiten im
Werkstattbereich zuständig. Daneben gibt es die „mobile Einsatztruppe“ – flexible und qualifizierte Reparatur- und Fertigungsschlosser, Universal- und
TÜV-Schweißer, Kontrolleure
und Prüfer. Sie können auf Abruf
Probleme beim Kunden direkt
vor Ort lösen.
Klaus-Dieter Eggemeier
Der BTh T2 ist ein Schienenbus, der mit seinem Gesamtgewicht von 7,5 t und seinen 2 x 50-PS-Ford-Motoren kaum Ähnlichkeiten
mit seinen „qualmenden Schwestern“ hat. Er wurde vor über 65 Jahren für die besonderen Bedingungen des Regionalbahn-Verkehrs
entwickelt. Kaufpreis und Betriebskosten waren niedrig, Sicherheit und Fahrtkomfort hoch – unter anderem dank der gummigefederten
Räder. Der BVV half jetzt dabei, die Räder des Oldtimers rundum zu erneuern.
Räder benötigte. Anlass war die
Aufarbeitung eines Veteranen
der Eisenbahngeschichte.
Man schreibt das Jahr 1936.
Die Dampflokomotive gehört
schon längst zum Alltag – wenn
auch der Personenverkehr in
dünn besiedelten Regionen seit
Jahren unrentabel ist, weil dort
die Betriebskosten für Dampfloks schlicht und einfach zu
hoch sind. Um die Kosten zu
senken, müsste ein neuer Fahrzeugtyp her, ein Fahrzeug, das
einfacher und günstiger zu unterhalten ist.
D
eshalb entwickelte man
den BTh T2. Gebaut wurde er in der Wismarer
Waggonfabrik. Der BTh T2 ist
keine Lokomotive, sondern ein
Schienenbus. Mit seinem Gesamtgewicht von 7,5 t und 2 x
50-PS-Ford-Motoren hat er
te man den BTh T2 am 25. September 1936 definitiv auf die
Gleise. Am Anfang pendelte
er zwischen Bremen, Neustadt
und Thedinghausen, bis er von
der Butzbach-Licher Eisenbahn
übernommen wurde.
1
969 – mit der Übergabe an
das Eisenbahnmuseum in
Dahlhausen – beginnt der
wohlverdiente Ruhestand für
den in die Jahre gekommenen
Schienenbus. Hier gerät er in die
fürsorglichen Hände der ehrenamtlichen Eisenbahnspezialisten, die ihm eine Verjüngungskur verpassen. In den 90-ern
wird er erneut modernisiert, um
die Sicherheitsanforderungen
der Deutschen Bahn zu erfüllen – und wird u. a. mit induktiver Zugbeeinflussung (Indusie),
Zugfunkanlage und Türblockierung bestückt.
seit Jahren spezielle Gummiprodukte. Dazu gehören auch diejenigen anspruchsvollen Entwicklungen, die der BVV für seine
modernen gummigefederten
Räder „BO 54“ und „BO 84“ verwendet.
Nach dem Radzusammenbau
gingen die Räder an das Eisenbahnmuseum zurück, wo sie unter den Schienenbus montiert
wurden.
Mit der Raderneuerung ist
die Rundum-Restaurierung des
BTh T2 zunächst einmal abgeschlossen. Jetzt kann sich der
Oldie-Schienenbus auf einen aktiven Lebensabend freuen. Er
wird sicherlich den vielen
Freunden von Nostalgiefahrzeugen bei Sonderfahrten durchs
Ruhrtal manch schönes Erlebnis
bereiten.
Werner Kartelmeyer /
Darius Wylezol
glück auf · 3/2001 ..........
17
Bei strahlendem Sonnenschein hatten sich bei der
Bochumer Verein Verkehrstechnik GmbH weit über 100 Belegschaftsmitglieder eingefunden, um bei der 3. Gemeinschaftsaktion „Unser Werk soll schöner werden“ tatkräftig mitzuhelfen.
Auch einige der Führungskräfte legten fleißig Hand an, darunter
Dr. Götz-Peter Blumbach und Frank Kahle. Nach der Verschönerungsaktion hatten die Belegschaftsmitglieder und deren Angehörige die Möglichkeit, sich bei Bratwurst, Grillfleisch und kalten
Getränken zu stärken. Für die Kleinen war eine Hüpfburg aufgebaut.
Klaus Hasenfratz
Unternehmensbereich
SCHMIEDE
„Nacht der Industriekultur“
Bewegende Momente
Nachtschwärmer standen
vor „Stahlbäckerei“ Schlange
Nach 58 Jahren Grab
der Mutter besucht
BVV · Am Samstag, den 26. Mai,
feierte das Ruhrgebiet die
„Nacht der Industriekultur“. Etwa 30.000 Menschen waren in
der Zeit von 18 Uhr abends bis
2 Uhr morgens auf den Beinen,
um an dieser Ruhrgebietsparty
teilzunehmen. Sie pendelten
zwischen Duisburg und Hamm
durch Zechen, Werkshallen und
Museen.
Der WDR sendete live aus der
Jahrhunderthalle – einer Halle
des alten Bochumer Vereines –
und berichtete über die diversen
Aktivitäten unter dem Sendetitel „Extraschicht“.
Auch die Bochumer Verein
Verkehrstechnik GmbH hatte
eine Extraschicht eingelegt und
ihre Pforten für Besucher geöffnet, die von der Werks- und Betriebsleitung mit den Worten
„Wir produzieren heute Nacht
nur für Sie“ begrüßt wurden.
Eigentlich war die Besichtigung nur für 170 Personen vorgesehen – der Andrang aber so
groß, dass weit über 500 Besucher in kleinen Gruppen zu 15
Personen durch die laufende
Produktion geführt wurden. Etwa 100 Interessierten musste aus
Zeitgründen der Eintritt leider
verwehrt werden. In der Warmforgebung steckte in dieser
Nacht jede Menge Musik: Das
Pfeifen der Sägen, das Heulen
des Ofens, das Zischen der Entzunderung und der Pressen, das
Brummen der Motoren und
Klopfen der Stempelmaschine
beeindruckte und erschreckte
sogar manch nächtlichen Besu-
Eintauchen von Radreifen ins Ölbad zum
Vergüten.
cher. Ausdrücke wie „toll“, „super“ oder „Hab‘ ich mir so nicht
vorgestellt“ bewiesen, wie erstaunt sie von der Produktion
waren.
Einige sprachen von einer
„Stahlbäckerei“, denn die Art
und Weise, wie die 6000-t-Presse den Vorblock mühelos zu einem „flachen Kuchen knetete“,
imponierte mächtig. In der ers-
ten Gruppe war ein WDR-Fernsehteam mit dabei. Bereits zwei
Stunden später wurde der Bericht im 3. Programm ausgestrahlt. Der BVV erwies sich als
echt sendefähig und wurde sehr
positiv präsentiert.
Viel Engagement war nötig,
um diese Nacht zu ermöglichen:
Die Mitarbeiter des Betriebes Räderwalzwerk hatten sich spontan bereit erklärt, ab 21 Uhr eine
echte Extraschicht bis 2 Uhr
morgens zu fahren.
Geschäftsführer Frank Kahle
sowie die Betriebsleiter HansJürgen Kuckartz, Hans-Albert
Pöll, Dr. Ingo Poschmann und
Dieter Spies betreuten die Besucher während der Rundgänge.
Verstärkung erhielten sie von
den Betriebsräten Werner Schiecke und Udo Smigielski. Werksschutzmann Horst Müller regelte den Ein- und Auslass.
Sie alle waren mit viel Spaß bei
der Sache und stolz darauf, dass
die Aktion so großen Anklang
gefunden und Eindruck hinterlassen hatte. Bei einer ähnlichen
Nacht würden sie wieder mit
von der Partie sein.
Fazit: „Stahlkocher“ kannte
das Ruhrgebiet schon lange. Seit
dieser Nacht kennt es auch
„Stahlbäcker“.
Dieter Spies
Zulieferer für den Energiemaschinenbau
Stück für Stück Profil entwickelt
Gröditz · Bisher galt die Edelstahl Gröditz GmbH (ESG) mit
ihren Schmiedestücken, gewalzten Ringen und Stahlgussteilen hauptsächlich als „Baustahlproduzent“. Aber kontinuierlich entwickelt sie sich auch
zum Hersteller hochwertiger
Erzeugnisse für anspruchsvolle
Branchen wie Werkzeugbau,
Offshore-Industrie und Energiemaschinenbau.
Die dafür erforderlichen Qualifizierungen bei den Hauptkunden Siemens AG, General Electric, VAT Kriens, ALSTOM und
MAN sind bereits abgeschlossen, neue Sortimente wie
MD-Wellen für Siemens und Generatoren für Westinghouse gegenwärtig in der Realisierungsphase.
Extrem anspruchsvoll ist auch
die Einführung der Sortimente
„Turbinenwellen“ (mit 2%-Wolframstahl) und „Turbinenscheiben für Kernkraftwerke“, die gemeinsam mit Siemens erfolgt.
Mit General Electric entwickelt
die ESG seit einem Jahr einen in
Gröditz erschmolzenen Dual-Alloy-Werkstoff für Rotoren aus
ESU-Stahl.
Auf dem Ringsektor laufen gegenwärtig gemeinsam mit der
Anreißen eines Ventilgehäuses vor der mechanischen Bearbeitung durch Friedhard Wehle
Bochumer Verein Verkehrstechnik GmbH und dem Endkunden
Untersuchungen und Testwalzungen zur Verbesserung der
Gebrauchseigenschaften von
Matrizenringen – einem Spitzenprodukt des Ringwalzwerkes.
Diese Entwicklung erfordert
noch einige gezielte Investitionen vorrangig in der Wärmebehandlung, der mechanischen
Bearbeitung und im Prüfbereich.
Dadurch will man auch das Qualitätsniveau stabilisieren.
Parallel dazu wird die vorhandene Zulassungspalette durch
weitere Zertifizierungen ergänzt, zum Beispiel mit der Anerkennung durch die polnische
Überwachungsgesellschaft UDT
und der Zertifizierung nach
Druckgeräterichtlinie 97/23/EG.
Und nicht zuletzt will die Edelstahl Gröditz das Qualitätsmanagementsystem auf die Anforderungen der ISO 9001:2000
ausrichten.
Hubert Fiebig
glück auf · 3/2001 ..........
18
Bewegender Moment: Vassilewna Dorogowa vor dem Grab ihrer Mutter, die 1943 in
einem Zwangsarbeiterlager verstorben war.
Gröditz · Vom 13. bis zum 20.
August weilte die ehemalige
Zwangsarbeiterin Vassilewna
Drogowa gemeinsam mit ihrem
Sohn zu Besuch in Gröditz. Sie
war 1942 mit ihrer Familie
von Stalingrad, dem heutigen
Wolgograd, nach Gröditz zur
Zwangsarbeit verschleppt worden. 1943 verstarb ihre Mutter
im Lager.
Durch eine Spendenaktion, an
der sich auf Initiative des Betriebsrates neben der Belegschaft und der Geschäftsleitung
auch zahlreiche Bürgerinnen
und Bürger aus Gröditz und
Umgebung beteiligt hatten,
wurde der Besuch ermöglicht.
4035 DM kamen zusammen.
Die Insolvenzverwalter übernahmen die Flugkosten.
Besonders bewegend war für
alle Beteiligten der Moment, an
dem sich ihr lang gehegter
Wunsch erfüllte und sie nach 58
Jahren erneut am Grab ihrer
Mutter stand. Natürlich bot diese Woche auch Gelegenheit für
viele Gespräche und Begegnungen sowie einen Besuch in Dresden und Meißen. Für Frau Dorogowa war dieser Besuch auch
Anlass, sich bei den vielen einfachen Menschen zu bedanken,
die ihr in der schweren Zeit der
Gefangenschaft oftmals unter
großem persönlichen Risiko geholfen und so ihr Überleben ermöglicht hatten.
Zum Abschluss des Besuches
sagte sie: „Es ist schön, dass heute Russen und Deutsche ohne
Hass miteinander reden und
sich treffen können, trotz des
vielfachen Leides, das beide Völker im Krieg erlitten haben.“
Sie bat darum, allen Menschen
zu danken, die sich am zustande
kommen dieses Besuches beteiligt hatten.
Uwe Jahn
In neuen Trikots konnte sich die Fußball-Mannschaft der
MAGNUM Metallbearbeitung GmbH auf dem diesjährigen
Turnier des Fußballvereins Victoria 08 aus Georgsmarienhütte
präsentieren. Gesponsert hatten sie Geschäftsführung und Belegschaft des Unternehmens. Sportlich gesehen lief es leider weniger
erfreulich. Wie so oft, wenn der Erfolg ausbleibt, wurde der
Teamchef „gefeuert“. Der Erfolg stellte sich allerdings nur für
kurze Zeit ein, so dass sich MAGNUM letzten Endes mit dem vorletzten Tabellenplatz begnügen musste. In der „dritten Halbzeit“
wurde nach ein paar Bierchen der alte Teamchef mit überwältigender Mehrheit in sein Amt zurück gewählt. Zudem fasste man
den Entschluss, sich auf das Turnier im nächsten Jahr besser vorzubereiten, um an alte sportliche Erfolge anknüpfen zu können.
Andreas Mons
Unternehmensbereich
SCHMIEDE
Neue Halle für Sonderachsenfertigung
Ministerbesuch
Beste Chancen für Qualitätssprung Stark beeindruckt
Rafil · Nach nur 6-monatiger
Bauzeit wurde bei der Radsatzfabrik Ilsenburg GmbH (Rafil)
eine neue Leichtbauhalle eingeweiht: die Halle IX. Sie bietet
Platz für die Fertigungslinien aus
der Halle III, die aus den 50-er
Jahren stammt und jetzt „verjüngt“ und anderweitig genutzt
werden soll.
Die neue Halle wird sich auf
die Sonderachsenfertigung konzentrieren, vor allem auf Treibradsatzwellen mit Hohlbohrungen und Sitzen für achsgelagerte
Antriebe von Lokomotiven und
Triebzügen. Für Radsätze, die
von der Instandhaltung aufgearbeitet werden, fertigt man zudem bedarfsweise Radsatzwellen
nach den Anforderungen der
Deutschen Bahn AG und inter-
nationalen Bahngesellschaften.
Die maschinelle Bestückung ermöglicht, die Werkstücke komplett, durchgehend und zügig
zu bearbeiten. Ob Vordrehen,
Stirnseiten-Bearbeitung, Fertigdrehen, Schleifen, Polieren,
Farbgebung und Qualitätskontrolle – die 825 m2 große Halle
bietet dazu beste logistische Voraussetzungen.
Die Anlage zur Farbgebung der
Radsatzwellen garantiert eine
Oberflächenbehandlung mit einem Endanstrich, der dauerhaft
den Prüfbedingungen der Betreiber und Einsteller der Schienenfahrzeuge Rechnung trägt.
Alle Prozesse – von der Versorgung mit Vormaterial bis zur Beseitigung der Späne – erfüllen
bereits jetzt die Forderungen an
eine umweltgerechte Produktion, an deren Auditierung Rafil
derzeit arbeitet.
In der Halle arbeiten pro
Schicht in der Regel vier Werker
und ein Mitarbeiter der Qualitätssicherung. Für sie haben sich
die Arbeitsbedingungen erheblich verbessert, was sicherlich zu
einer zügigen und optimierten
Auftragsabwicklung und somit
zu noch mehr Kundenzufriedenheit beiträgt.
Die Umsetzung der Maschinen und ihr Aufbau bei laufender Fertigung waren eine echte
Herausforderung für die Mitarbeiter – was sie nicht davon
abhielt, zahlreiche Vorschläge
einzubringen, wie man die Arbeitsplätze optimieren kann.
Eberhard Mehle
AZUBI-ECKE
Ausbildungsstart für 13 Berufsanfänger
Gröditz · Für 13 neue Auszubildende begann bei der Edelstahl
Gröditz GmbH (ESG) am 8. August das 1. Lehrjahr. Unter ihnen waren 3 Verfahrensmechaniker, 2 Gießereimechaniker,
1 Zerspanungsmechaniker,
2 Werkstoffprüferinnen, 2 Industriemechaniker, 2 Energieelektroniker und 1 Industriekauffrau. Obwohl dieses Jahr
nicht ausgeschrieben, bildet die
ESG auch weiterhin Mechatroniker, Konstruktionsmechaniker
und Studenten (BA) aus.
Damit ist die Zahl der Azubis
auf insgesamt 65 angewachsen.
Ihre Ausbildung ist nicht nur
an den staatlichen Berufsausbildungsordnungen, sondern
auch an den betrieblichen Erfordernissen orientiert und von
daher sehr praxisbezogen.
Schwerpunkte sind eine fundierte Grundausbildung – vorrangig im 1. Ausbildungsjahr im
Ausbildungsverbund mit dem
Qualifizierungszentrum Riesa –
und diverse Zusatzqualifikationen in den Bereichen Logistik,
Schweißen und Werkstoffprüfung. Für starke Betriebsnähe
Im Foyer Verwaltungsgebäude vor einer fertig bearbeiteten Kurbelwelle (v.l.n.r.): Irmin
Vogler, Dr. Jürgen Großmann, Minister Jörg Schönbohm, Dr. Götz-Peter Blumbach,
Wilhelm Robben und Dr. Peter K. Martin
Wildau. Der Innenminister und
stellvertretende Ministerpräsident des Landes Brandenburg,
Jörg Schönbohm, war am 5. Juni bei der Wildauer Kurbelwelle
GmbH zu Besuch. Bei einem Betriebsrundgang und in nachfolgenden Gesprächen informierte
er sich über die Entwicklung des
Unternehmens. Er konnte sich
davon überzeugen, dass durch
die Verlagerung der Kurbelwellenfertigung vom Bochumer
Verein nach Wildau und die Modernisierung dieser Anlagen die
Leistungsfähigkeit des Werkes
deutlich gestärkt wurde. Mit Investitionen in Höhe von 17 Mio.
DM will Wildau seinen Standort
zu einem der weltweit modernsten Fertigungsstätten für Kurbelwellen ausbauen. Zu den 225 Arbeitskräften werden bis Ende
2001 etwa 20 weitere hinzukommen. Der Minister zeigte sich
von den Veränderungen und der
Leistungsfähigkeit der Wildauer
Kurbelwelle beeindruckt. Außerdem sagte er zu, das Unternehmen bei einer ungehinderten
Entwicklung zu unterstützen.
Dr. Peter K. Martin
…kurz notiert
Mit dem Auftrag, mehrere Maschinen umzurüsten,
gingen Mitarbeiter der spanischen Firma BOST in der Halle 1 der
Wildauer Kurbelwelle ein und aus. Eine der Maschinen war die
D1200 SGK-2-KU. Sie wurde ursprünglich als Kopierdrehbank
genutzt und von Bost vollständig generalüberholt und mit einer
CNC-Sinumerik 840 C ausgerüstet.
Die Personalchefin der Edelstahl Gröditz GmbH, Angelika Weichelt, überreicht
Katrin Kiefel (Auszubildende „Werkstoffprüferin“) den heißersehnten Ausbildungsvertrag und wünscht ihr alles Gute für eine erfolgreiche Lehrzeit im Unternehmen.
Im Hintergrund links: Ausbilder Andreas Donat.
sorgen unter anderem Schichteinsätze und Projektarbeiten.
Dieser erfolgreiche Mix hat
maßgeblich dazu beigetragen,
dass in den letzten Jahren fast
alle Ausgelernten befristet oder
unbefristet als Facharbeiter
übernommen werden konnten
(ausgenommen während der
Insolvenz). Wer bei der ESG
nicht unterkam, wurde in
Fremdbetriebe vermittelt.
Nur einige wenige Ausgelernte, bei denen es an Fleiß und
Interesse fehlte, mussten den
Weg zum Arbeitsamt antreten –
Ausnahmen, die immer seltener
Andreas Donat
werden.
Erstmals startete die VSG Energie- und Schmiedetechnik
Vorerst befristete Verträge erhalten
Rafil · Alle vier Auszubildenden,
die bei der Radsatzfabrik Ilsenburg GmbH eine Ausbildung als
Zerspanungsmechaniker absolviert hatten, haben ihre Abschlussprüfung mit Erfolg bestanden.
Sie erhielten einen vorerst befristeten Arbeitsvertrag. Dies gilt
auch für eine kaufmännische
Auszubildende, der man vor
drei Jahren außerhalb der eigenen Berufsausbildung einen
Praktikumsplatz zur Verfügung
gestellt hatte.
Für das Ausbildungsjahr
2001/02 sind bereits drei neue
Azubis hinzugekommen. Sie
werden den Beruf des Zerspanungsmechanikers (Fachrichtung Drehtechnik) erlernen.
Allgemeine Einweisung, Klärung
von organisatorischen Fragen,
die Ausgabe der Arbeitsschutzbekleidung und erste Erfahrungen haben sie schon hinter sich.
Auch das Teutloff-Bildungszentrum in Wernigerode konnten sie
schon kennenlernen ebenso wie
den organisatorischen Ablauf
der Grundausbildung, die sie
dort absolvieren werden.
Sabine Dannhauer
glück auf · 2/2001 ..........
19
GmbH in Hattingen eine Aktion, um ihr Werk zu verschönern.
Freiwillig trafen sich 80 Mitarbeiter aus Produktion und Verwaltung an einem regenfreien Samstag im Juli auf dem Werksgelände, darunter auch die Geschäftsführer Dr. Götz-Peter Blumbach,
Martin Kausler und Dr. Rolf Steinmetz. Im Vorfeld hatte man
„Gärtner- und Putzkolonnen“ zusammengestellt, die Blumenbeete anlegten, Sträucher und Büsche schnitten, Unkraut jäteten
und das Gelände säuberten. Nach Abschluss der Arbeiten wurden die Geschäftsführer auf einem „Ausguck“ über das Werksgelände gefahren – und zeigten sich vom Ergebnis der Verschönerungsaktion sichtlich beeindruckt. Ab 14 Uhr hatten die Mitarbeiter die Gelegenheit, ihren Familienangehörigen mal „Papas
Arbeitsplatz“ zu zeigen. Etwa 100 Interessierte machten von
diesem Angebot Gebrauch, um anschließend bei Bratwurst,
Grillfleisch und erfrischenden Getränken gemütlich zusammenzusitzen.
Ulrich Birkner
Unternehmensbereich
SCHMIEDE
Schmiedeprozesse
Werkzeugstahl-Servicecenter
Gut simuliert ist
so gut wie produziert
Konsequent auf den Bedarf
der Kundschaft ausgerichtet
Schmiedag · Das Schmieden im
Gesenk ist ein komplexer Vorgang, mit vielen Einflussfaktoren. Dazu gehören zum Beispiel
Umformaggregat, Material, Temperatur, Ausgestaltung und Reibungsverhältnisse im Gesenk, in
dem das Teil geformt wird.
Deshalb ist es schwierig vorherzusagen, ob bei einem Teil,
das neu gefertigt wird, die Werkzeuge und die einzelnen Stufen
der Umformung richtig geplant
worden sind. Es kann sein, dass
das Teil nicht komplett ausgefüllt wird oder dass beim
Schmieden Falten bzw. Risse
entstehen, die zu einem Ausfall
mit enormen Folgekosten für
den Anwender führen.
In der Vergangenheit hat die
Schmiedag die Probleme gelöst,
indem sie in mehreren Schmiedungen Gesenke und Werkzeuge veränderte. Auch bei laufenden Teilen konnten Probleme
auftreten, z. B. ein schneller Verschleiß der Werkzeuge.
Um den Anlauf von Neuteilen
in der Fertigung sicherer zu gestalten und Probleme bei laufenden Schmiedungen besser zu
verstehen, arbeitet die Schmiedag nun mit einer „Simulationssoftware“. Mit ihr ist der Umformprozess in kleinsten Schritten am Rechner vorhersehbar –
eine Art Zeitlupe eines geplantes
Ablaufes.
Zeigt eine „Simulation“ wirklich, was in der Realität auch ablaufen würde? Anlass für einen
ersten Test war der Verschleiß an
den Gesenken für neue Pumpenkörper. Ergebnis: Die Gesenke für die erste Umformstufe
mussten verändert werden – was
zu erheblich höheren Stand-
mengen der Gesenke führte. Die
ausgewählte Software „MSC.SuperForge“ kann eine sehr realitätsgetreue Abbildung des realen Schmiedeprozesses „errechnen“ – bis hin zur Darstellung
von Schmiedefehlern. Und sie
verbessert und verkürzt die Neuteilentwicklung, ein für Kunden
ungeheuer wichtiger Entscheidungsfaktor.
Daneben werden weitere erhebliche Einsparungen erwartet
– durch die Optimierung von Serienprozessen (Standzeitenerhöhung, Prozessstabilisierung), die
Minimierung des Materialeinsatzes (Vormaterialeinsparungen), die Erhöhung der Qualität
der Schmiedestücke, die Fertigung von Versuchswerkzeugen
und durch überflüssig gewordende Probefertigungen.
Bereits während der 2-tägigen
Vor-Ort-Schulung war der Vorteil der Simulation klar zu erkennen. Die gegenwärtige Einstiegsphase bestätigt die hohen Erwartungen, die das Unternehmen an die Simulationssoftware
geknüpft hatte.
Das neue Programm lebt natürlich von der Qualität der Ergebnisvorschau. Es muss aber
auch mit Parametern gefüttert
werden, die das Verhalten der
Schmiedeaggregate und des Materials, die Schmierung im Gesenk u.a.m. möglichst zuverlässig beschreiben. Diese Parameter werden derzeit erarbeitet.
Die Schmiedag ist sich schon
heute sicher, dass sie einen
wichtigen Schritt hin zu einer
qualifizierten Entwicklungspartnerschaft mit ihren Kunden gemacht hat.
Volker Berghold /
Achim Fölster
Frank Peschke bei der Bearbeitung eines Werkstückes auf dem CNC-Bohrwerk
Burg · Die erste Stufe des Werkzeugstahl-Servicecenters der
Walzwerk Burg GmbH wurde
bereits im Januar 1996 in Betrieb
genommen. Ziel war zunächst,
Werkzeugstahl zu lagern und
den Kunden nach deren Vorgaben Zuschnitte zu liefern.
Aber bekanntlich ist aller Anfang schwer. Als Neueinsteiger
galt es, ihr Vertrauen zu gewinnen und ihnen die Sicherheit zu
geben, dass Burg ein zuverlässiger und termintreuer Partner
mit hoher Produktqualität ist.
Die Anfangsschwierigkeiten
wurden gemeistert. Heute kann
das Unternehmen auf mehr als
200 Firmen in Deutschland und
im europäischen Ausland verweisen. Zu ihnen gehören nicht
nur namhafte Werkzeug- und
Formenbauer, sondern auch
Automobilhersteller, die als Direktkunden gewonnen werden
konnten und heute zu den
Stammkunden zählen. Der Exportanteil liegt bei 25 %. Einen
vorderen Platz nehmen dabei
die skandinavischen Länder
und Osteuropa ein.
Von Anfang an wurden alle
Aktivitäten auf die Erfordernisse
und Wünsche der Kunden ausgerichtet, was zu einem weiteren Ausbau des Serviceangebotes führte. Heute bevorratet
Burg 16 Materialgüten, die kurzfristig ausgeliefert werden können. Dazu gehören Kunststoffformenstahl, Warmarbeits- und
Gesenkstahl sowie Kaltarbeitsstahl. Der Service umfasst die
Be- und Verarbeitung von Grobblechen ab 30 mm Stärke sowie
Schmiedebrammen, geliefert
von der Edelstahl Gröditz
GmbH.
Sechs Sägen mit einem maximalen Querschnitt von 1660 x
1060 mm ermöglichen, Zuschnitte innerhalb kürzester Zeit
– bei Bedarf innerhalb von wenigen Stunden – zu realisieren.
Kunden, die auf vorbearbeitete Materialien zurückgreifen,
können ihre Herstellungskosten
um mehr als 30 % senken. Die
Vorbearbeitung umfasst Werkzeugelemente für Druckguss-,
Spritzguss, Stanz- und Schnittwerkzeuge.
Werkzeugkomponenten wie
zum Beispiel Stempel und Matrizen nach Kundenvorgaben werden auf modernen CNC-Fräsmaschinen bearbeitet. Um die
Lieferzeiten so kurz wie möglich
zu halten, arbeitet man im
Mehrschichtsystem.
Zum Team des ServiceCenters
gehören 15 Mitarbeiter in der
Produktion sowie zwei Mitarbeiterinnen in der Produktionsvorbereitung und im Verkauf. Sie
stehen im direkten Kontakt mit
den Kunden und bieten kompetente Beratung hinsichtlich
Werkstoffauswahl, Konstruktion und Bearbeitbarkeit. Gemeinsam mit den Kollegen der
Produktion sucht man für den
Kunden die günstigste Lösung.
Der Einsatz computergestützter Technik verlangt eine ständige Weiterbildung. Alle Mitarbeiter haben deshalb einen Facharbeiterabschluss mit entsprechender Zusatzqualifikation.
Und dennoch: Das Lernen geht
weiter – mal in innerbetrieblichen Kursen, mal wird aber
auch in Lehrgängen „gebüffelt“
und an Anlagen trainiert.
So bleibt Burg ständig auf dem
neuesten Stand der Technik und
kann seinen Kunden ein Partner
sein, auf den er sich verlassen
kann.
Jens Hammecke
Magnetische Rissprüfung
Weltneuheit mit bemerkenswertem Erfolg
Wildau · Anfang August 2001
war es soweit: Die erste Großkurbelwelle wurde auf der eigens
für die Wildauer Kurbelwelle
GmbH (WKW) entwickelten
Magnetpulver-Rissprüfanlage
einer Oberflächen-Rissprüfung
unterzogen. Gerade die in der
Kurbelwellenfertigung hergestellten, hochbelasteten Großkurbelwellen unterliegen sehr
strengen Anforderungen, was
die Oberflächenqualität betrifft.
Nur so können sie dauerhaft in
Diesel- und Gasmotoren ihren
Dienst verrichten.
Rückblende: Bislang wurden
Kurbelwellen, die länger als 4 m
waren, umständlich mit abschnittsweiser Ankopplung des
Magnetisierungsstroms mit
Schraubzwingen rissgeprüft.
(Übrigens: Mittlerweile werden
bei der WKW ein Großteil der
Die neue Magnetpulver-Rissprüfanlage ermöglicht optimale Oberflächen-Rissprüfungen.
Kurbelwellen mit größerer Länge gefertigt.)
Dabei konnte man die geforderten Prüfparameter nur mühsam erreichen. Hinzu kamen
schlechte Arbeitsbedingungen
für die Prüfer und die ständige
Gefahr von Brandstellen. In der
Planungsphase des Ausbaus der
Fertigungskapazität im großen
glück auf · 2/2001 ..........
20
Kurbelwellenbereich (5 bis 11m)
wurde daher sehr schnell klar:
Bei der Rissprüfung müssen
neue Wege beschritten werden,
um zukünftig prüfsicherer, effektiver und ergonomischer zu
arbeiten.
Ziel war, Wellen bis 11 m Länge und 25 t Masse im fertigbearbeiteten Zustand in einem Arbeitsgang risszuprüfen und dabei alle Rissrichtungen kombiniert zu erfassen.
Das Dumme war: Bisher wurde noch keine Anlage dieser
Größe gebaut, die dem Pflichtenheft der WKW entsprach. So
beauftragte man die Firma HOFMANN-interflux in Essingen, eine solche Anlage in Zusammenarbeit mit Mitarbeitern der
WKW zu konzipieren und zu
fertigen. Seit August ist diese Anlage nun als Weltneuheit in Be-
trieb: mit bemerkenswertem Erfolg. Die Anlage erfüllt alle Anforderungen an die Rissprüfparameter selbst bei den größten
Kurbelwellen mit ausreichender
Reserve. Eine Verdunklungskabine ermöglicht, die Oberfläche
unter UV-Licht ohne störendes
Tageslicht zu untersuchen.
Beste Arbeitsbedingungen
sind gegeben, da der Prüfer jeden Punkt der Welle mit einem
in drei Richtungen verfahrbaren
Shuttle erreichen kann. Schon
in der Testphase wurde die Anlage von wichtigen Kunden und
Vertretern der Klassifikationsgesellschaften bestaunt. Mit dieser
Anlage wurde ein Meilenstein in
der Rissprüftechnik an Großbauteilen gelegt – und wieder
einmal das Motto der WKW
deutlich: „Qualität ist unser Antrieb“.
Stefan Eckert
Unternehmensbereich
SCHMIEDE
PERSONALIA
Ihr 35-jähriges Dienstjubiläum konnten feiern:
Hans Reiner Beck (NC Programmierer) und
Heinz Stauf (Einkauf).
Edelstahl Gröditz
Ihr 40-jähriges Dienstjubiläum konnten feiern:
Ulrich Boldt (Vertrieb), Wolfgang Enk (Werkserhaltung),
Manfred Geier (Werkserhaltung), Holger Grimm
(Werkserhaltung), Anita Liebmann (Qualitätswesen),
Siegfried Vetter (Qualitätswesen) und Horst Weisse
(Stahlwerk).
Dipl.-Ing. Michael Krause ist neuer Leiter
des Qualitätswesens der Radsatzfabrik Ilsenburg GmbH.
Er wurde mit Wirkung vom 23. Juli 2001 als Nachfolger
für den am 31. Dezember 2001 ausscheidenden
Norbert Gemba auf Probe eingestellt. Krause studierte
von 1976 bis 1980 Schienenfahrzeugtechnik an der
Verkehrshochschule in Dresden. Seit 1980 war er in
verschiedenen leitenden Funktionen auf dem Gebiet
des Qualitätswesens tätig. Michael Krause wurde am
15. März 1958 in Halberstadt geboren, ist verheiratet
und hat ein Kind.
Eberhard Mehle
Ingenieurnachwuchs
aus eigenen Reihen
Gröditz · Bei der Edelstahl Gröditz GmbH (ESG)
feierten kürzlich auch fünf Mitarbeiter ihr 40-jähriges
Betriebsjubiläum, die nach der Lehre auf dem 2. Bildungsweg im Direkt- oder Fernstudium ihr IngenieurDiplom erlangt hatten. Diese Tradition wird fortgesetzt,
indem qualifizierte Jungfacharbeiter die Möglichkeit
bekommen, an einer der Berufsakademien Sachsens zu
studieren.
Beispielsweise Remo Winter. Er hatte nach dem Abitur
bei der ESG gelernt und im Februar 2000 mit einem
sehr guten Ergebnis die Ausbildung als Elektriker beendet. Zwischen ihm, der Berufsakademie Bautzen und
Edelstahl Gröditz GmbH wurde vereinbart, dass er von
Oktober 2000 bis September 2003 Elektrotechnik
(Studiengang Automatisierungstechnik) studiert.
Seitdem wechseln sich bei Remo Winter Studium
und Praktika in der ESG vierteljährlich ab. Er erhält
eine monatliche Vergütung von durchschnittlich
1.150 DM, als wäre er Auszubildender der Edelstahl
Gröditz GmbH. Langjährige Erfahrungen zeigen: Wer
in einem Unternehmen gelernt hat, von diesem Unternehmen während des Studiums gefördert wird und
dort seine Praktika absolviert, der wird auch anschließend als Ingenieur zur Verfügung stehen.
Diese Investition in „Humankapital“ rechnet sich immer: Einerseits schafft der Student während der Praktika Werte, andererseits erspart sich das Unternehmen
die hohen Akquisitionskosten bei der Ingenieursuche.
Hubert Borns
Betriebsjubiläen
Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
die Geschäftsführungen und Betriebsräte der Unternehmen
der Schmiedegruppe gratulieren allen Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern herzlich zu ihrem Betriebsjubiläum.
Wir wünschen Ihnen für die Zukunft beste Gesundheit
und viel Erfolg.
BVV
Sein 25-jähriges Dienstjubiläum konnte feiern:
Werner Schlüter (mechanische Endmontage).
Ihr 25-jähriges Dienstjubiläum konnten feiern:
Wolfgang Bärwald (Schmiede), Andreas Donat (Ausbilder), Klaus-Peter Gehre (Umweltschutz), Ralf Gerth
(Ringwalzwerk), Sabine Goldbach (Allgemeine Verwaltung), Monika Hoffmann (Schmiede), Pia Kendziora
(Qualitätswesen), Volker Knobloch (Qualitätswesen),
Uwe Klunker (Mechanische Bearbeitung), Patrick
Martin (Stahlwerk), Volkmar Naumburger (Schmiede),
Detlef Nicklisch (Mechanische Bearbeitung), Friedhelm
Pohl (Logistik), Jürgen Pötzsch (Schmiede), Matthias
Pötzsch (Ringwalzwerk), Jürgen Richter (Stahlwerk),
Steffen Richter (Werkserhaltung), Uwe Ritter (Mechanische Bearbeitung), Norbert Scharff (Mechanische Bearbeitung), Gernot Schicketanz (Logistik), Klaus Schliebs
(Mechanische Bearbeitung), Steffen Schwarzburger
(Mechanische Bearbeitung), Henry Seidel (Mechanische
Bearbeitung), Jürgen Wendt (Mechanische Bearbeitung), Dieter Werner (Gießerei) und Petra Wolf
(Schmiede).
Werk Homburg
Ihr 25-jähriges Dienstjubiläum konnten feiern:
Horst Bieber (Mechanische Werkstatt), Bernd Eberhard
(Mechanische Werkstatt) und Heinz-Peter Schuler
(Versand).
VSG Energie- und Schmiedetechnik GmbH
Ihr 25-jähriges Dienstjubiläum konnten feiern:
Jürgen Bartel (Mechanische Bearbei-tung), Otmar
Ehrhard (Warmformgebung), Peter Hackmann
(Mechanische Bearbeitung), Ralf Helf (Mechanische
Bearbeitung), Gerd Kraus (Wärmebehandlung),
Winfried Schäfer (Mechanische Bearbeitung), Michael
Sobiella (Verkauf), Manfred Wagner (Qualitätswesen)
und Rainer Werner (Mechanische Bearbeitung).
Sein 35-jähriges Dienstjubiläum konnte feiern:
Siegfried Stein (Kurbelwellenbearbeitung).
Sein 45-jähriges Dienstjubiläum konnte feiern:
Friedhelm Kestermann (Mechanische Bearbeitung).
Walzwerk Burg
Ihr 35-jähriges Dienstjubiläum konnten feiern:
Wolfgang Burgatzki (Rostfreibandverarbeitung),
Lutz Schlößner (Instandhaltung), Karl-Heinz Weber
(Meisterbereich Spezialbleche) und Heinz Wischnewski
(Meisterbereich Spezialbleche).
Sein 30-jähriges Dienstjubiläum konnte feiern:
Manfred Gloser (Meisterbereich Spezialbleche).
MAGNUM
Sein 35-jähriges Dienstjubiläum konnte feiern:
Dieter Bruning (Sanitär).
Ihr 25-jähriges Dienstjubiläum konnten feiern:
Frank-Michael Schulz (Rostfreibandverarbeitung)
und Peter Strotmann (Ausbilder).
Ihr 25-jähriges Dienstjubiläum konnten feiern:
Hartmut Alting (Großbearbeitung), Reinhold Grafe
(Instandhaltung und Reparatur) und Udo Moldenhauer
(Großbearbeitung).
Ihr 20-jähriges Dienstjubiläum konnte feiern:
Kathleen Lingner (Verkauf).
Rafil
Ihr 45-jähriges Dienstjubiläum konnte feiern:
Christa Riemer (Einkauf).
Ihr 40-jähriges Dienstjubiläum konnten feiern:
Horst Breitenstein (Fertigung) und Klaus Giese
(Werkerhaltung).
Ihr 35-jähriges Dienstjubiläum konnten feiern:
Dietmar Eilers (Fertigung), Bernd Gaede
(Werkerhaltung), Franzmarkus Künzel (Fertigung),
Ingrid Mahrla (Finanzen), Gabriele Schacht
(Lagerhaltung) und Monika Weber (Fertigung).
Ihr 30-jähriges Dienstjubiläum konnten feiern:
Christiane Dickehut (Qualität), Klaus-Dieter Hildebrandt
(Fertigung) und Ralf Röder (Qualität).
Ihr 25-jähriges Dienstjubiläum konnten feiern:
Andreas Bader (Vertrieb), Jutta Bahr (Qualität), Ute
Becker (Fertigung), Uwe Dahle (Konstruktion), Andreas
Langer (Fertigung) und Volker Wiedenbein
(Personalwesen).
Ihr 20-jähriges Dienstjubiläum konnten feiern:
Thomas Bertram (Fertigung), Brita Bruns (Finanzen),
Ronald Krautheim (Fertigung), Holger Kühne (Qualität),
Gerald Ruhnow (Fertigung), Rüdiger Schulze (Qualität)
und Peter Wegener (Fertigung).
Ihr 15-jähriges Dienstjubiläum konnten feiern:
Detlef Clausing (Fertigung), Ingo Kaye (Fertigung),
Michael Müller (Fertigung) und Heidi Willgeroth
(Sekratärin Marketing).
Schmiedag GmbH
Werk Hagen
Ihr 25-jähriges Dienstjubiläum konnten feiern: Emin
Ari (Endfertigung) und Dieter Henkes (Werkzeugbau)
glück auf · 3/2001 ..........
21
Ihr 15-jähriges Dienstjubiläum konnte feiern:
Ellen Brandt (Verkauf).
Wildauer Kurbelwelle
Ihr 45-jähriges Dienstjubiläum konnte feiern:
Hubert Zalter (Qualitätsprüfer)
Ihr 35-jähriges Dienstjubiläum konnten feiern:
Peter Borowski (Schmierlochbohrer), Harry Boy
(Qualitätsprüfer) und Klaus-Peter Witt (Schlosser
Instandhaltung).
Ihr 30-jähriges Dienstjubiläum konnten feiern:
Manfred Fahrendholz (Schmierlochbohrer),
Siegfried Holst (Fertigdreher), Ulrich Höwler (Schmierlochbohrer), Jörg Hunger (Leiter Qualitätssicherung
Bereich Schmiede), Lutz Konetzky (Elektriker/Reparaturschlosser/Vorarbeiter), Siegbert Petrow (Drehfräser
Fertigbearbeitung mit Schichtverantwortung),
Bernhard Stutzki (Meister Zuschnitt/Adjustage/Versand)
und Jörg Ziehe (Qualitätsprüfer).
Ihr 25-jähriges Dienstjubiläum konnten feiern:
Andreas Acker (Schlosser/Taumler), Detlef Driebusch
(Drehfräser Fertigbearbeitung), Detlef Kilian (CNCDreher/Flanschdreher), Andreas Mäkel (Mitarbeiter
Materialeingang/Säger), Lutz Oede (Schmied),
Harald Widera (Ofenwart), Peter Winter (Drehfräser
Vorbearbeitung) und Monika Peltre (Disponent
von Werkzeuge u. Messmitteln).
Ihr 20-jähriges Dienstjubiläum konnten feiern:
Dirk Kämke (Glüher mit Schichtverantwortung) und
Thomas Senst (Meister der Kurbelwellenfertigung).
Ihr 15-jähriges Dienstjubiläum konnten feiern:
Rene Bengsch (Dreher), Mario Gallaus (Kranfahrer/Transportarbeiter) und Karin Hornung
(Sachbearbeiterin).
Unternehmensbereich
GUSS
Walter Hundhausen GmbH · AEK InterForm GmbH Werk Herzberg ·
AEK InterForm GmbH Werk Zorge · AEK InterForm GmbH Werk Gevelsberg ·
BALO-MOTORTEX GmbH · Pleissner GmbH
Neues Kernfertigungszentrum in Betrieb genommen
Qualitativer Quantensprung
Hundhausen ––––––––––––––––––
sie über das Schlichtebecken
und taucht sie ein.
F
ast 3 Mio. DM hat
die Walter Hundhausen
GmbH investiert, um
ein neues Kernfertigungszentrum einzurichten. Es gilt als modernste
Anlage seiner Art und ist seit
Anfang August in der Erprobungsphase.
Für Hundhausen kommt die
Investition einem Quantensprung in der Herstellung von
Coldbox-Kernen gleich. Denn
die 4-Stationen-Kernschießmaschine ersetzt sieben herkömmliche Kernschießmaschinen mit
einem Schießvolumen von 16
bis 25 Litern.
N
Gesamtanlage mit Schlichteaufbereitung, Sandmischeranlage (obere Bühne)
sowie Beladestationen und Roboter
D
Schlichtebecken und Beladebucht mit Regalen, Knickarmroboter im Hintergrund
Die neue Anlage kommt Kundenanforderungen, Qualitätsaspekten und Produktivitätsgesichtspunkten gleichermaßen
entgegen und eröffnet neue
Möglichkeiten für die Auftragsentwicklung bei Hinterachs-Getriebegehäusen.
Die höchst flexible und variable Robotertechnik gestattet
es, auch Kerne unterschiedlicher
Größe und im Wechsel – bei entsprechender Maschinenausrüstung – auch unterschiedlicher
Art herzustellen.
•
•
•
•
•
•
richtungen und Kernsandmischer mit einer Mischleistung
bis 7200 kg pro Stunde
Begasungs- und Spülstation
Linearmanipulator (Entnahmegerät)
4-Takt-Drehtisch zur Kontrolle und – falls nötig – zum Nachbearbeiten der Kerne
Knickarmroboter
Schlichtebecken einschließlich
automatischer Schlichteaufbereitungsstation
Zwei Beladestationen für je
zwei Regale, wobei pro Regal
40 Kerne aufgenommen werden
Durchlauf-Trockenofen mit
Kettenförderer.
Die Bestandteile des Kernfertigungszentrums sind:
•
• 4-Stationen-Kernschießmaschine für vertikal geteilte
Kernkästen mit einem Schießvolumen von 20 Litern
• dazugehörige – über der Kernschießmaschine positionierte –
Kernsandaufbereitung mit
3-zelligem Sandsilo, Kernsanderhitzer mit Wiegevorrichtung, 2 Additivdosierungen,
Bindemitteldosierungs-Ein-
Die Kernschießmaschine arbeitet in vier Schritten, wobei
im ersten Schritt die Kerne geschossen, im zweiten die Kerne
begast, im dritten die Kerne gespült und im vierten die Kerne
vom Linearmanipulator entnommen werden. Auf diese Weise
werden in 20 Sekunden zwei
Kerne produziert.
er
Linearmanipulator
setzt die beiden Kerne
auf einem Drehtisch ab,
wo sie vier Stationen durchlaufen. Jede Station ist mit einer
drehbaren Aufnahmevorrichtung mit je zwei Aufnahmedornen bestückt. Der Abstand der
Dorne wird mit einem Pneumatikzylinder so verändert, dass
die Kerne im Transportregal –
wo sie letztlich abgelegt werden
– optimal zu liegen kommen.
Der Drehtisch taktet jeweils
um 90° in der Weise, dass die erste Station die Kerne vom Linearmanipulator übernimmt und
den Abstand der beiden Kerne
für die Regalbelegung optimiert.
In der zweiten und dritten Station können die Kerne manuell
kontrolliert und bei Bedarf nachgearbeitet werden. In der vierten übernimmt der mit Spreizdorn ausgestattete Knickarmroboter die beiden Kerne, schwenkt
ach kurzer Verharrungszeit über dem Schlichtebecken legt er sie in eines
der beiden speziell konzipierten
Regale, die jeweils bis zu 40 Kerne aufnehmen können und
übereinander in der Beladestation liegen. Ist ein Regal belegt,
macht eine sich automatisch
öffnende Hubtür das Regal für
den Staplerfahrer frei (während
das leere Regal wieder für den
Roboter zugänglich wird).
Mit der Hubameise kommen
die Regale bzw. Kerne dann in
den Durchlaufofen, wo sie
nach vorgewählter Taktzeit
trocknen. Danach geht es zur
Formanlage. Eine technische
Besonderheit der Anlage ist es,
dass vier verschiedene Kerne
gleichzeitig hergestellt werden
können.
Für die Kontrolle und die Putzarbeiten, die eventuell anfallen,
sind schwerbehinderte Mitarbeiter zuständig. Ihre Arbeitsplätze wurden mit finanzieller
Unterstützung des Landschaftsverbandes und der Fürsorgestelle Unna behindertengerecht
ausgestattet.
D
ie neue Anlage, die ihresgleichen sucht, wäre ohne die Leitung der Kernmacherei und der Technischen
Planung nicht denkbar gewesen. Sie haben nicht nur intensive Vorarbeiten geleistet, sondern waren auch ständig auf der
Suche nach Möglichkeiten, das
Konzept zu verbessern.
Paul-Günther Mayer
Paul-Günther Mayer (Leiter Technische Planung) und Markus Göbel (Leiter Kernmacherei) bei der Inspektion der Anlage
glück auf · 3/2001 ..........
22
Unternehmensbereich
GUSS
Rentnertreffen in Werdohl
Absauganlage
Alle Jahre wieder
Präventiv Gesundheit schützen
Aufmerksam verfolgten die Ehemaligen die Ausführungen von Reiner Alexius.
Hundhausen · Es ist schon Tradition, dass man die Rentner des
ehemaligen Werkes Werdohl alle Jahre wieder einlädt, um sie
über den aktuellen Stand bei der
Walter Hundhausen GmbH zu
informieren.
Diesmal hatten Geschäftsführung und Betriebsrat ins Haus
Werdohl geladen. Die Einschätzung, die der Betriebsratsvorsitzende Reiner Alexius geben
konnte, war mehr als erfreulich:
„Seit der Verselbständigung von
Walter Hundhausen geht es echt
aufwärts.“ Die Fakten, die er
dann den Ehemaligen im Einzelnen präsentierte, sprechen in
der Tat für sich: Die Beschäftigung ist zufriedenstellend, das
Ergebnis leicht positiv und die
Belegschaft um rund 100 Mitarbeiter angewachsen. Außerdem
werden in Schwerte in diesem
Jahr rund 10 Mio. DM investiert.
„Ich bin sicher“, so Reiner Alexius, „dass alle die Chance nutzen,
den Standort zu festigen und die
Arbeitsplätze abzusichern.“
Reiner Alexius
AEK Zorge · Vorbeugender Gesundheitsschutz wird bei der
AEK Interform GmbH Werk Zorge konsequent umgesetzt. Weiteres Beispiel dafür ist die Installation einer zentralen Absauganlage im Bereich Modellbau/Tischlerei.
Die bisherige punktuelle Absaugung erwies sich als untauglich, die Staubbelastung entscheidend zu verringern und gefährdete dadurch die Gesundheit der Mitarbeiter. Betroffen
war Wolfgang Uhe, dessen Atembeschwerden ständig zunahmen. Auch eine persönliche
Atemschutzmaske konnte keine
Abhilfe schaffen.
Nach Rücksprache mit den behandelnden Ärzten, dem Betriebsarzt Dr. Klaus Niemann,
der Abteilungsleitung Modellbau, der Arbeitssicherheitsfachkraft, der Schwerbehindertenvertretung und dem Betriebsrat
wurden verschiedene Möglichkeiten diskutiert, den Gesundheitsschutz zu optimieren. Die
größte Chance auf Erfolg versprach eine zentrale Absauganlage, die auf die speziellen Bedürfnisse des Modellbaus zugeschnitten wurde.
Im Rahmen eines Projektes zur
Gestaltung von Arbeitsplätzen
für Behinderte wurde die Maß-
Mit der neuen Absaugung ausgerüstete Arbeitsplätze im Modellbau
nahme vom Integrationsamt
Hildesheim positiv bewertet
und mit 90 % der Gesamtkosten
gefördert. Dadurch konnte
Wolfgang Uhe in seinem gewohnten Arbeitsumfeld verbleiben.
Für die Installation der Anlage
sorgten die H.J. Helbig GmbH
(Absauganlagen), Elektro-Schme-
ling (Industrieservice) sowie Betriebsmaurer und Energieanlagen-Elektroniker der AEK InterForm Zorge. Noch ist der Lärmpegel der neuen Anlage nicht
zufriedenstellend. Der Einbau
einer elektronischen Steuerung
wird aber auch dieses Problem
aus der Welt schaffen.
Günter Störmer
Investitionen
Nur wer technisch mithalten kann,
bleibt konkurrenzfähig
Für die rationelle Bearbeitung von Rohgussteilen
(insbesondere Abgaskrümmer) sorgt eine neue vollautomatische
Stanzentgratlinie, die seit Juli bei der AEK InterForm (Werk Gevelsberg) in Betrieb ist. Die Teile werden über ein Staufördersystem
dem Bestück- und Entnahmeroboter zugeführt und anschließend
mit einer Presskraft von 1600 kN in einem Doppelwerkzeug der
Presse entgratet. Zeitgleich überprüft ein Computer, ob die Maße
der Krümmer und die Durchgängigkeit der Krümmerkanäle den
Vorgaben entsprechen, so dass die Gussteile direkt versandfertig
sind. Die komplette Anlage wird von nur zwei Personen bedient –
eine Arbeit, die schwerbehinderte Mitarbeiter übernehmen. Denn
im Vergleich zum herkömmlichen Putzen entfallen manuelle Hebe- und Tragarbeiten. Lärm, Staub und Vibrationen sind ebenfalls
deutlich reduziert. Die Einrichtung der Schwerbehinderten-Arbeitsplätze wurde vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe mit
250.000 DM gefördert.
Jörg Bartels
Pleissner · Es geht wieder bergauf: Etwa ein Jahr nach der
Übernahme durch die Georgsmarienhütte Holding GmbH
stehen bei der Pleissner GmbH
in Elze Investitionen mit einem
Gesamtvolumen von 8 Mio. DM
an – ein erfreulicher Anlass für
die Geschäftsführung, vor Vertretern aus Politik, Wirtschaft
und der Georgsmarienhütte
Holding GmbH eine erste Bilanz
zu ziehen.
Auch Dr. Birgit Grote, Staatssekretärin im Wirtschaftsministerium, war der Einladung von
IG Metall-Chef Henry Kirch gefolgt, um sich von dem Unternehmen, das im vergangenen
Jahr nur knapp der Schließung
entkommen war, ein Bild zu machen. In einem einführenden
Gespräch lobte Kirch die hervorragende Zusammenarbeit aller
Mitarbeiter, ohne die diese Sanierung nicht so schnell vorangekommen wäre.
Geschäftsführer Dr. Hans
Schmidt-Horix sowie Dietrich
Krönecke, Hauptgeschäftsführer
im Verband der Metallindustriellen in Niedersachsen, bekräftigten das sehr gute Engagement
und Miteinander der 156 Mitarbeiter, von denen derzeit fünf
glück auf · 3/2001 ..........
23
eine Ausbildung zum Gießereimechaniker beziehungsweise
Handformer absolvieren.
Während eines Betriebsrundganges erläuterte Schmidt-Horix
die vorgesehenen Investitionen
für das laufende Jahr. Der Löwenanteil des Geldes wird dabei
in den neuen Schmelzbetrieb investiert, denn er entspreche
nicht mehr dem Standard, den
er benötige, um auf dem HighTech-Markt erfolgreich zu sein.
Dabei wird der Kupolofen
durch einen Elektroofen ersetzt.
Die Energie zum Schmelzen des
Roheisens wird dann nicht
mehr durch Koks, sondern
durch Strom erzeugt. Diese Umstellung soll reibungslos und ohne Produktionsverlust über die
Bühne gehen.
Wie Geschäftsführer Josef
Ramthun erläuterte, bringt der
Elektroofen erhebliche Vorteile
mit sich. So wird die Staubbelastung für die Mitarbeiter wesentlich geringer werden. Außerdem
können chemische Zusammensetzungen und Temperaturen
besser auf das jeweilige Produkt
eingestellt werden. „Wir erreichen dadurch eine wesentlich
höhere Flexibilität bei der Reihenfolge der Werkstoffe“, so
Ramthun. Dadurch sei es auch
möglich, neue Werkstoffe in die
Produktpalette mit aufzunehmen, zum Beispiel im höheren
Temperaturbereich. Und: „Durch
den Elektroofen erreichen wir
eine höhere Prozesssicherheit,
da eine deutlich höhere Produktion von Flüssigeisen möglich
ist“, ergänzte Schmidt-Horix.
Zusätzlich werden auf dem
Gelände der Pleissner GmbH
zwei neue Hallen entstehen. Der
Bereich der Handformerei wird
um rund 1200 Quadratmeter erweitert. Da in Elze zukünftig ein
größerer Produktionsfluss anfällt, sei es erforderlich, entsprechenden Platz zu schaffen. „Wir
erreichen dadurch eine geordnete Logistik“, so Ramthun. Durch
diese Maßnahme sei es auch
möglich, die Lieferzeiten zu verkürzen, die in der Vergangenheit einfach zu lang waren.
Ebenfalls eine Größe von etwa
1000 Quadratmetern ist für die
neue Leichtbauhalle vorgesehen. Hier werden zukünftig die
Modelle aus der Handformerei
gelagert – eine Maßnahme, die
den Modellhaushalt optimieren
wird.
Quelle: „Alfelder Zeitung“
und „Leine Deister Zeitung“
Unternehmensbereich
GUSS
Exportanteil kontinuierlich gesteigert
AZUBI-ECKE
Vor allem „Basaris“ tragen
zur Umsatzsteigerung bei
Acht neue Auszubildende konnte die Walter Hundhausen am 20. August begrüßen. Von links: René Helbing (Industriemechaniker), Felix Lachnitt (Industriekaufmann), Oliver
Hudek (Energieelektroniker), Sebastian Voß (Modellbaumechaniker), Nadine Schwich (Praktikantin Maschinenbau), Mounir El Aifi
(Industriemechaniker), Nils Böttcher (Modellbaumechaniker) und
Bastian Steffen (Energieelektroniker). Damit hat Walter Hundhausen insgesamt 24 Auszubildende in einem Ausbildungsverhältnis.
rw
…kurz notiert
Sonderaktion
Verkaufsleiter Reiner Bartkowiak, BALO-MOTORTEX (2. von rechts) im Rahmen einer Verkaufsreise bei einem Kunden in Kuwait
BALO · Zum ersten Mal hatten
im Jahre 2000 die Ausfuhren der
BALO-MOTORTEX GmbH die
50-%-Marke überschritten. Im
1. Halbjahr diesen Jahres stiegen
sie auf 58,2 %. Der Zuwachs wurde hauptsächlich mit den Märkten im Iran, in den Vereinigten
Arabischen Emiraten und in
Japan erzielt.
Weltweit versorgt BALO derzeit 51 Länder mit Artikeln aus
dem Ersatzteilprogramm. Bei so
vielen unterschiedlichen Bestimmungsländern erstaunt es nicht,
dass den Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern der Exportabteilung einiges abverlangt wird.
Denn sie müssen darüber auf
dem Laufenden bleiben, was
sich in den zahlreichen Ausfuhrbestimmungen der Bundesrepublik Deutschland und den
Importgesetzen der einzelnen
Märkte ändert.
Export bedeutet auch „Papierkrieg“. Ob für die Zollbehörden
in den Verladehäfen Hamburg
und Bremen oder in den ausländischen Bestimmungshäfen: Der
Zeitaufwand, die Papiere für den
logistischen Ablauf zu erstellen,
ist erheblich höher als bei einem
Inlands- oder EG-Geschäft – nicht
zu vergessen das Bankeninkasso,
um die pünktliche Zahlung aus
dem Ausland zu gewährleisten.
Der Export-Aufschwung zeichnete sich bereits im September
2000 bei der „Automechanika“
in Frankfurt ab, auf der BALO
mit einem eigenen Messestand
vertreten war. Er wurde verstärkt
von Interessenten aus dem Privatsektor der Autoteilehändler
aus dem Iran frequentiert.
Auslöser der zahlreichen Anfragen war die Entscheidung der
iranischen Regierung, die Kompetenzen der halbstaatlichen
Importgesellschaften zu beschneiden, um den privaten
Handel zu fördern. Sofort sahen
die „Basaris“ – Bezeichnung unter Exporteuren für die privaten
iranischen Importeure – eine
Chance, ihr Geschäft wieder neu
aufzubauen, das sie nach der Revolution an die halbstaatlichen
Importgesellschaften verloren
hatten. Der iranische Staat stellte zu einem fairen Wechselkurs
Devisen zur Verfügung, so dass
der Privatsektor ohne Probleme
Akkreditive eröffnen konnte.
Noch im November 2000 besuchte der BALO-Verkaufsleiter
Reiner Bartkowiak insgesamt 15
Importeure in Teheran. Vor Ort
ist es ihm gelungen, ein gutes
Stück vom „Kuchen Ersatzteilgeschäft“ abzuschneiden. So ist
der Export Richtung Teheran in
den ersten sechs Monaten dieses
Jahres gegenüber dem 1. Halbjahr 2000 um 158 % gestiegen.
Im gleichen Zeitraum stieg
auch der Export in die Vereinigten Arabischen Emirate. Dieser
Zuwachs um 56 % ist ebenfalls
den liberalisierten Einfuhrbestimmungen der Islamischen
Republik Iran zuzuschreiben.
Denn die meisten iranischen
Importeure haben in Dubai Einkaufsbüros eröffnet und leiten
die Waren via Dubai über die
Freihandelszone „Jebel Ali“ nach
Teheran – ein Weg, der die Zollkosten erheblich senkt.
Ebenfalls erfreulich ist die Entwicklung auf dem japanischen
Markt. Hier wurde im 1. Halbjahr gegenüber dem Vorjahr eine Zuwachsrate von 21 % erzielt.
Japan ist nach den USA der
wichtigste Bremsscheibenmarkt
der BALO-MOTORTEX.
In Zahlen: In den USA und in
Japan wurden dieses Jahr in den
ersten sechs Monaten mehr als
110.000 Bremsscheiben abgesetzt, was einem Umsatz von 3,5
Mio. DM entspricht. Bleibt zu
erwähnen, dass auch der USAMarkt gegenüber dem Vorjahr
um 15 % zugelegt hat.
Ein Hauptmarkt allerdings stagniert: die Türkei. Geschüttelt
von einer tiefen Rezession, deren Ende noch nicht abzusehen
ist, konnte gerade noch der Umsatz der ersten 6 Monate des Jahres 2000 erreicht werden. Zudem hat sich durch die angespannte Wirtschaftslage die
Zahlungsmoral der türkischen
Kunden verschlechtert. Ein
Rückgang der Exporte in die
Türkei für das 2. Halbjahr 2001
ist wahrscheinlich.
Wenn man einem Umfrageergebnis des Deutschen Industrieund Handelskammertages Glauben schenken darf, bleibt trotz
Abkühlung der Weltwirtschaft
der deutsche Export auch 2001
eine Stütze der Konjunktur. Man
rechnet gegenüber dem Vorjahr
mit einem Anstieg der Ausfuhren von 7 %. Die Schwäche des
Euro wirkt sich nach wie vor
positiv auf den deutschen Export auf. So ist zu erwarten, dass
zum Jahresende der Exportanteil der BALO-MOTORTEX die
60-%-Marke überschreiten wird.
Reiner Bartkowiak
glück auf · 3/2001 ..........
24
Betriebliches Vorschlagswesen. Nicht immer
sprudeln die Ideen für Verbesserungen im betrieblichen Alltag
ohne Unterlaß. Aber bekannt ist auch, daß die Potenziale eines
jeden Einzelnen und in der Gesamtheit der Belegschaft eine unerschöpfliche Quelle für Ideenreichtum und Kreativität sind.
Deshalb startete die Walter Hundhausen eine Sonderaktion
im Rahmen des Betrieblichen Vorschlagswesens mit attraktiven
Sonderpreisen unter dem Motto „Sauberkeit und Ordnung“,
die bis Ende des Jahres ausgeschrieben ist.
PERSONALIA
Nach über 30 Jahren
Firmenzugehörigkeit schied der
Technische Geschäftsführer Klaus Sänger im April mit Erreichen
des 60. Lebensjahres aus dem Unternehmen aus. Im Mai wurde
Heinz Wiebelhaus zum weiteren Geschäftsführer bestellt.
rw
Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
wir, die Geschäftsführung und Betriebsräte der Unternehmen innerhalb der Guss-Gruppe, möchten allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die ihr Betriebsjubiläum feiern, herzlich gratulieren.
Wir wünschen Ihnen weiterhin viel Erfolg auf Ihrem Berufsweg,
beste Gesundheit und auch im Privaten alles Gute.
Walter Hundhausen
Sein 35-jähriges Dienstjubiläum konnte feiern:
Udo Schnell (Formerei).
Ihr 25-jähriges Dienstjubiläum konnten feiern:
Mehmet Aydin (Endfertigung), Zihni Aykac (Trennband), Gerald
Beele (Modellbau), Frank Braune (Modellbau), Ramazan Bulut
(Glüherei), Sami Ceyhan (Kernmacherei), Abdullah Demir (Endfertigung), Klaus Doert (Formerei), Michael Ries (Instandhaltung),
Arslan Uenal (Endfertigung) und Klaus-Peter Voeller (Fabrikationsvorbereitung).
AEK InterForm Werk Zorge
Ihr 25-jähriges Dienstjubiläum konnten feiern:
Cevat Ak (Putzerei), Lothar Arnhold (Kernmacherei), Uwe Helbing
(Putzerei), Salim Kabaci (Formanlage), Raffaele Marciano (Putzerei), Erika Millnitz (Kernmacherei), Dursun Oezer (Putzerei),
Christian Rewers (Putzerei), Hans-Jürgen Rewers (Werkdienst)
und Hubertus Wolf (Kernmacherei).
Unternehmensbereiche
· IAG Industrie-Anlagen-Bau Georgsmarienhütte GmbH
· Kranbau Köthen GmbH
· ASL Aircraft Service Lemwerder GmbH
ANLAGENBAU &
ROHSTOFF RECYCLING
· Rohstoff Recycling Osnabrück GmbH
· Adolf Ellermann GmbH
· Eberhard Metalle und Recycling GmbH
· Rohstoff Recycling Dortmund GmbH
Schwertransport nach Wesseling
54 Meter Stahl am Stück
IAG ––––––––––––––––––––––––––
cherheit und Sperrungen von
Straßen und Kreuzungen kümmerten.
S
ie ist 54 m lang, „gespickt“
mit über 50 Stutzen in unterschiedlichsten Abmessungen, hat einen Innendurchmesser von 4 m und wiegt etwa
90 Tonnen: die längste Kolonne, die bisher in den Hallen der
IAG Industrie-Anlagen-Bau Georgsmarienhütte GmbH gefertigt wurde. Allein 16 Schüsse für
den Mantel und zwei Schüsse
für die Standzarge waren erforderlich, um den Koloss herzustellen.
Kunde ist die Basell Polyolefine GmbH in Wesseling bei Köln.
Dort soll die Destillationskolonne hochreines Ethylen erzeugen. Es dient als Grundstoff zur
Herstellung von Polyethylen,
einem Kunststoff, mit dem Verpackungsfolien, Kraftfahrzeugtanks
und Rohre produziert werden.
D
Ganz behutsam legen die zwei Krane die
90 Tonnen auf die Stahlböcke.
mehrere Ampelanlagen zeitweise umzulegen. Sogar ein
Buswartehäuschen in Ladbergen musste Platz machen.
P
er Schiff ging es dann
weiter zum Industriehafen Godorf. Dort hievten
im frühen Morgengrauen zwei
große Krane die Kolonne auf
ein zweites Transportfahrzeug.
Mit ihm sollte der schwierigste Abschnitt der Reise bewältigt werden.
Punkt 20.00 Uhr fiel der
Startschuss in Richtung Wesseling – zusammen mit einem
riesigen Aufgebot von Polizei
mit Autos und Motorrädern,
die sich um die Verkehrssi-
W
eil die Kolonne einteilig ausgeliefert werden
musste, war die Gesamtlänge des Transportes selbst
für alte Hasen beeindruckend:
84 m. Und wie bei vielen IAGSchwertransporten ging die Reise zunächst nach Ladbergen
zum Kanalhafen.
Nach sieben Stunden war die
45 km lange Strecke bewältigt –
natürlich nicht, ohne unterwegs
Kritischer Punkt: Schafft der 84 m lange
Transport-Koloss den 90-Grad-Dreh
über die Eisenbahnbrücke?
ie zwei schwierigsten Hindernisse wurden noch am
selben Abend genommen:
eine Eisenbahnbrücke (auf ihr
musste der Tross um fast 90º einlenken) und ein Nadelöhr: die
Durchquerung einer Siedlung
mitten in Godorf. Dort war vor
zwei Jahren ein Schwertransport stecken geblieben. Kein
Wunder, dass die Anwohner, die
ihre PKWs weggefahren hatten,
gespannt und neugierig beobachteten, ob es diesmal gut
ging. Und es ging gut – obwohl
an beiden Seiten des Transports
stellenweise nur wenige Zentimeter Rangierluft waren.
U
m Mitternacht endlich
war der Spuk vorbei: der
Schwertransport
fuhr
durch das Werktor 5 auf das
Werksgelände der Firma Basell,
wo der Koloss am anderen Morgen von zwei Kranen auf große
Stahlböcke gelegt wurde. Dort
wartet er jetzt darauf, „dressiert“
(Fachausdruck für: bestückt) zu
werden – mit Einbauten, Bühnen, Leitern und einer Kälteisolierung (–104º C). Im Oktober
soll er in der Ethylenanlage 6
gs
aufgestellt werden.
Laufring-Reparatur
Schnelle und präzise Arbeit
hielt Ausfallzeit in Grenzen
IAG · Jedes Jahr legen Zementwerke eine Stillstandszeit ein,
um ihre Anlagen zu inspizieren
bzw. Teile der Anlagen zu reparieren oder zu erneuern. Ein
westfälisches Zementwerk nutzte die Zeit, von der IAG Industrie-Anlagen-Bau Georgsmarienhütte GmbH den Laufring eines
Laufringschusses mechanisch
bearbeiten zu lassen.
Ein 600-t-Kran war nötig, um
den Ring aus dem Drehrohrofen
zu ziehen und vorsichtig abzulegen – mit einem Durchmesser
von 6.780 mm und einem Gewicht von 155.000 kg keine
leichte Aufgabe. Zwölf Monteure der IAG mussten ebenfalls
kräftig Hand anlegen. Dabei war
schnelles und präzises Arbeiten
gefordert, um für den Kunden
die Ausfallzeit zu minimieren,
die sich aus dem Stillstand der
Anlage ergab.
Der Ring wurde vor Ort vom
Laufringschuss getrennt und anschließend zur mechanischen
Bearbeitung transportiert. Dort
Mit einem 600-t-Kran wurde der Laufring vorsichtig aus dem Drehrohrofen gezogen und
abgelegt. Er hat einen Durchmesser von fast 7 m und ein Gewicht von 155.000 kg.
erhielt er einen neuen Laufringschuss aufgepasst, bevor er wieder in den Drehrohrofen eingeführt und verschweißt werden
konnte. Eine abschließende
Rundlaufprüfung bestätigte
den IAG-Mitarbeitern, dass die
Reparatur erfolgreich durchgeführt worden war.
Friedrich Kohmäscher/gs
glück auf · 3/2001 ..........
In rekordverdächtigen knapp vier Monaten hat die
IAG drei Entschwefelungsreaktoren neuester Technik für eine süddeutsche Raffinerie gefertigt. Bei dem eng terminierten Auftrag
drohte eine beträchtliche Pönale. Dank freiwillig eingelegtem
3-Schicht-Betrieb und Wochenend-Schichten wurde der Termin
sogar unterschritten. Geschäftsführer Jürgen Abromeit: „Unsere
Mitarbeiter haben sich zu über 100 Prozent ins Zeug gelegt.
Dafür gebührt Ihnen ein großes Dankeschön.“ Lohn des Engagements: Die IAG erhielt den Auftrag für drei weitere Entschwefelungsreaktoren. Die Anlagen sind für die Entschwefelung von
Kraftstoffen bestimmt, haben einen Innendurchmesser von 3 m
mit Wanddicken von 35 und 40 mm, eine Höhe über alles von
etwa 13,6 m und ein Gewicht von annähernd 50.000 kg.
Gefertigt wurden sie aus schweißgeeignetem Feinkornbaustahl
P 460 NH nach DIN/EN 10028 (Teil 3) – ein Werkstoff mit sehr
hoher Streckgrenze, der eine besonders sorgfältige Verarbeitung
abverlangt.
Antonius Schönhoff
25
Unternehmensbereiche
ANLAGENBAU & ROHSTOFF RECYCLING
Luxusliner Aida II
Erstmals Seeluft geschnuppert
IAG · Ein Hauch von internationalem Flair, Urlaub, Meer und
Abenteuer wehte durch die Abteilung „Sonderkonstruktionen“.
Denn erstmals waren die Mitarbeiter der IAG Industrie-Anlagen-Bau Georgsmarienhütte
GmbH für den Schiffsbau tätig.
Der erste Auftrag betraf den
202 m langen und 28,10 m breiten Luxusliner Aida II. Das
„Traumschiff“ benötigte sogenannte Wellenrohre – eine Führungskonstruktion für die Antriebswellen, mit denen die
Schiffsschrauben verbunden sind.
Die Gusskonstruktion aus dem
Werkstoff GS 20 Mn 5 wurde bei
der Edelstahl Gröditz GmbH gefertigt und bei der IAG zusammengeschweißt.
Sie besteht aus einer Rohrdurchführung, von der aus zwei
Schenkel abgehen, die unter dem
Heck angeschweißt werden. Die
Rohrdurchführung hat einen
Durchmesser von 1.100mm und
eine Länge von 2.000 mm. Die
Schenkel sind jeweils von Mitte
Nabe bis Spantenaußenkante
5.500 mm lang. Spantenabstand:
7.000 mm. Die Länge der 240
mm dicken Schweißverbindung
beträgt 1.200 mm.
Als zweites wurde ein etwa
10.000 kg schwerer Antriebsschaft für ein Fährschiff gefertigt. Er verbindet Elektro-Antriebsmotor und Rollen-Drehverbindung. Zwei jeweils etwa
950 kg schwere Flossen – sie werden seitlich am Antriebsmotor
angeflanscht – gehörten ebenfalls zum Auftrag. Die IAG baute
sie in rechtsdrehender und linksdrehender Ausführung. Die Flossen stabilisieren den Antrieb
und die Wasserflussleitung zwischen Vorder- und Hinterantriebspropeller.
Josef Große-Hartlage/gs
Oben:
Klaus-Dieter Kirchhoff,
offizieller Abnehmer vom
Germanischen Lloydt,
und IAG-Prüffachmann
Helmut Rebstock beim
Untersuchen der Schweißnähte.
Für ein Fährschiff gefertigt: Schaft und
zwei jeweils etwa 950 kg schwere Flossen.
unten:
Der Luxusliner Aida II
macht auch „auf dem
Papier“ eine gute Figur.
Festdach-Tanks
AZUBI-ECKE
Aufgabe für
Fachbetrieb
Die neuen Auszubildenden sind da
IAG · Sechs junge Männer sind
bei der IAG Industrie-AnlagenBau Georgsmarienhütte GmbH
seit August auf dem Weg zum
Anlagenmechaniker (Fachrichtung Apparatetechnik). In Empfang genommen und begrüßt
hatten sie Geschäftsführer
Jürgen Abromeit, Personalleiter
Edgar Vette, Betriebsratsvorsitzender Dieter Schumann und
ihr Ausbilder Erwin Denker.
Am ersten Arbeitstag wurden
die Azubis mit Arbeitsanzügen
und -schuhen eingedeckt, nah-
men an einer Werksbesichtigung teil und erfuhren von
Erwin Denker, was sie alles im
Laufe ihrer Ausbildung bis hin
zur Zwischen- und Abschlussprüfung erwartet.
Mit der 6-köpfigen Verstärkung ist die Schar der Auszubildenden auf 23 Jungen (davon
ein Technischer Zeichner) gestiegen. Sechs davon werden
Anfang 2002 ihre Abschlussprüfung vor der IHK Industrieund Handelskammer ablegen.
gs
Erste Ausbildungshürde problemlos gemeistert. Zum Gruppenbild haben von links
nach rechts Platz genommen: Sven Kinzel, Frank Böhme, Hendrik Weihe und Mathias
Jesse. „Standhaft“ geblieben sind Christian Bathelt, Daniel Hertling und René
Felgenträger. Nicht auf dem Foto: Andreas Müller, Jeanette Metzner, Karina Gerber.
Erfolgreiche Zwischenprüfung
Freuen sich gemeinsam mit Ausbilder Erwin Denker (2. von links) auf Ihre Ausbildung: Eduard Rein, Falco Philipps Mike Pieper, Sylwester Lach, Ozgür Adar und
Pascal Schulz.
Kranbau Köthen · Die Auszubildenden des 2. Ausbildungsjahres der Kranbau Köthen
GmbH haben die erste Hürde
ihrer 3-jährigen Berufsausbildung, die Zwischenprüfung,
erfolgreich genommen. In
gemütlicher Runde mit Geschäftsführung, Betriebsrat und
ihren Ausbildern wurden die
Ergebnisse gemeinsam ausgewertet. Fazit: Alle haben sich
tapfer geschlagen. Neun Azubis liegen mit ihren Prüfungsergebnissen im bzw. über dem
IHK-Durchschnitt. Für besonders gute Prüfungsleistungen
glück auf · 3/2001 ..........
26
bekamen Christian Bathelt,
Andreas Müller und Jeannette
Metzner einen Buchscheck
überreicht. Die angehenden
Konstruktionsmechaniker (fünf
Azubis), Zerspanungsmechaniker (zwei Azubis), technischen
Zeichner (zwei Azubis) und
eine Industriekauffrau können
jetzt schon wesentlich gefasster
der vorläufig letzten Herausforderung entgegen sehen: der
Abschlussprüfung. Bis dahin
wollen sie das bisher erreichte
Niveau zumindest halten und
wo möglich sogar verbessern.
Annegret Schmidt
Die Festdach-Tanks stehen bereits in
Wessling.
IAG · Dank vorliegender Bauartzulassung konnte die IAG Industrie-Anlagen-Bau Georgsmarienhütte GmbH zwei FestdachTanke für die DEA in Wesseling
bei Köln fertigen. Jeder Tank hat
ein Fassungsvolumen von 8.700
cbm und ist mit Auffangtasse
und Doppelboden ausgerüstet,
so wie es das Bundesgesetzblatt
des Wasserhaushaltsgesetzes für
die Lagerung von wassergefährdeten und brennbaren Flüssigkeiten vorschreibt. Das Gesetz
will Umwelt und Natur vor gefährlichen Flüssigkeiten schützen, falls es zu einer Havarie des
Lagerbehälters kommt. Als zugelassener Fachbetrieb ist die IAG
berechtigt, solche Bauwerke herzustellen und zu überwachen.
Antonius Unland
Unternehmensbereiche
ANLAGENBAU & ROHSTOFF RECYCLING
Weitere Investition planmäßig realisiert
Stromversorgung auf eigene Beine gestellt
Kranbau Köthen · Wie im Rahmen der Investitionsplanung
vorgesehen, ging bei der Kranbau Köthen GmbH Ende Juli eine neue Transformatorenstation
in Betrieb. Sie ersetzt die alte
Übergabestation außerhalb des
Werksgeländes und die alte
Transformatorenstation in der
Fertigungshalle des Unternehmens.
Beide Stationen entsprachen
nicht mehr den geforderten
Sicherheitsstandards. Zudem
waren sie störanfällig und nach
dem Wegfall mehrerer Stromverbraucher mit ihrer Gesamtleistung von bis zu 4.000 kW um
ein Vielfaches überdimensioniert.
Die neue Station ist mit Mittelund Niederspannungs-Schaltanlagen, Kondensatorenanlagen
und Öltransformatoren bestückt.
Da sie komplett vorgerüstet war,
konnte sie an einem einzigen
Tag aufgestellt werden.
Anschließend verlegte man 39
Kabel mit Querschnitten bis zu
240 mm2. Um den Aufwand zu
minimieren, wurde ein
vorhandenes Mittelspannungs-Kabel in
die neue Station verschwenkt. Jetzt kann
aus zwei Richtungen Strom eingespeist werden. Sollte ein Kabel ausfallen, übernimmt
das zweite Kabel die Stromzufuhr. Auch der geplante Spannungswechsel im Versorgungsnetz ist unproblematisch: Die
Station läßt sich schnell von
15.000 V auf 20.000 V umschalten.
Das Konzept für die neue
Stromversorgung hatten die
Kranbau-Mitarbeiter Wolfgang
Kürbitz und Rainer Lorenz zusammen mit Winfried Bittner
entwickelt, dem Leiter des örtlichen Netzbetreibers. Fertigungsleiter Walter Radtke wurde hinzugezogen, um mit den Elektrobaufirmen die Ausrüstung der
Station zu besprechen.
Mit der Inbetriebnahme der
Transformatorenstation hat Köthen nun endgültig die Energieund Wasserversorgung von der
Gesamtversorgung des Altunternehmens abgekoppelt und auf
eigene Beine gestellt.
Rainer Lorenz
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bel.
von oben:
Blitzblank präsentiert
sich der Innenraum
der neuen Transformatorenstation.
Sofort nach der Anlieferung wurde die
Transformatorenstation mit einem Schwerlastfahrzeug in die
vorbereitete Baugrube
gesenkt.
Das Montagepersonal
der Elektrobaufirma
beginnt mit Montagearbeiten an den
Transformatoren.
Werbung für den Maschinen- und Anlagenbau
Akademischem Nachwuchs Appetit gemacht
Kranbau Köthen · Ende des
vergangenen Studiensemesters
nutzte die Kranbau Köthen
GmbH die Gelegenheit, sich auf
mehreren Veranstaltungen an
Universitäten und Hochschulen
in Sachsen und Sachsen-Anhalt
vorzustellen. Ziel war, bestehende Kontakte mit den Hochschulen zu vertiefen, in eigener Sache zu werben und sich Studienbewerbern und Studenten zu
präsentieren. Gleichzeitig wollte
man junge Diplom-Ingenieure
davon überzeugen, dass Kranbau Köthen eine gute berufliche
Perspektive zu bieten hat.
Erste Station war der „Tag der
offenen Hochschultür“ der Otto-von-Guericke-Universität in
Magdeburg. Dort hatten die Köthener Kranbauer ihren Informationsstand in der technischen Versuchshalle des Instituts für Förder- und Baumaschinentechnik, Stahlbau und
Logistik aufgebaut.
An einem PC-Terminal konnten Interessentinnen und Interessenten per Mausklick umfangreiches Informationsmate-
„Tag der offenen Hochschultür“ an der Universität Magdeburg. Für den Stand der Kranbau Köthen GmbH interessierte sich auch Prof. Dr. Friedrich Krause, Leiter des Instituts
für Förder- und Baumaschinentechnik, Stahlbau und Logistik (4. von links). KranbauMitarbeiter Rainer Lorenz (ganz rechts) erläuterte ihm das umfangreiche Leistungsspektrum des Unternehmens.
rial, Referenzfotos aktueller
Krane und die Homepage des
Unternehmens abrufen. Was
allerdings Fragen zu Betriebs-
praktika, Diplom-Arbeiten und
Beschäftigungsmöglichkeiten
anging, so musste in diesen Fällen Rainer Lorenz als Leiter des
glück auf · 3/2001 ..........
27
Informationsstandes Rede und
Antwort stehen.
Präsenz zeigten die Köthener
Kranbauer auch auf der 9. Kranfachtagung, einer Veranstaltung,
die jährlich von den fachlich zuständigen Instituten der Universitäten Dresden, Magdeburg
und Dortmund durchgeführt
wird. Sie fand in diesem Jahr in
Dresden statt.
Besonderes viele fachkundige
Besucher interessierten sich für
das Funktionsmodell eines 450t-Gießkranes, das die Köthener
als Highlight aufgebaut hatten.
Andreas Kalz, Leiter des Bereiches Elektroprojektierung, hielt
im Rahmen der Tagung einen
Vortrag über „Qualitätsbewertungen von Kransteuerungen“.
Und Peter Möbius, Reinhard
Witzorke und Rainer Lorenz
nutzten die Chance, zahlreiche
neue Kontakte zu Tagungsteilnehmern zu knüpfen.
Als gute Entscheidung erwies
sich auch die Teilnahme am
1. Forschungsmarkt der Hochschule Magdeburg-Stendal. Deren Rektor, Prof. Dr. Andreas
Geiger, konnte nicht nur Vertreter von über 40 Unternehmen,
sondern auch den Kultusminister
von Sachsen-Anhalt, Dr. Gerd
Harms, begrüßen. Nachdem die
Fachbereiche ihre Forschungsund Dienstleistungsangebote
präsentiert hatten, konnten die
Köthener mit den Leitern und
Mitarbeitern der Fachbereiche
Kontakte knüpfen.
Als besonders vielversprechend erwiesen sich Gespräche
mit Prof. Dr. Uwe Winkelmann
(Fachbereich Maschinenbau),
Prof. Dr. Andreas Linke (Fachbereich Elektrotechnik) und Prof.
Dr. Hans Schwarz (Fachbereich
Fachübersetzen). Ausführlich
wurden Möglichkeiten einer
zukünftigen Zusammenarbeit
diskutiert. Im Herbst will man
diese Gespräche in Köthen fortsetzen.
Nur drei von zehn Absolventen bleiben derzeit „im Land“,
um hier eine Stelle anzunehmen. Mit ihrem Engagement
will Köthen dazu beigetragen,
diesen Trend umzukehren.
Rainer Lorenz
Unternehmensbereiche
ANLAGENBAU & ROHSTOFF RECYCLING
Landrat und Fachausschuss zu Gast
Unterstützung zugesagt
Kranbau Köthen · Sie waren gerne der Einladung der Geschäftsführung gefolgt, um sich einmal
vor Ort über die aktuelle Situation der Kranbau Köthen GmbH
zu informieren: Landrat Ulf
Schindler und der Fachausschuss für Bau, Wirtschaft und
Verkehr des Landkreises Köthen.
Sie wollten dabei nicht nur er-
arbeit mit der Hochschule Anhalt haben wir aktiviert. Schließlich brauchen wir für die nächsten Jahre dringend Berufsnachwuchs für Konstruktion und
Vertrieb.“
Beim Werksrundgang konnten die Gäste einen Blick auf einen Coiltransportkran werfen,
der an die Thyssen Krupp Stahl
PERSONALIA
Schweren Herzens
hat die Kranbau Köthen GmbH
Ihren langjährigen Mitarbeiter
Peter Kühne (Konstruktionsabteilung) in den Ruhestand
verabschiedet. Nicht nur die
Geschäftsführung, sondern
auch die Kollegen bedankten
sich bei dem frisch gebackenen Ruheständler für die langjährige Zusammenarbeit und
wünschten ihm für die Zukunft
alles Gute. Bei der offiziellen
Verabschiedung von rechts
nach links: Geschäftsführer
Uwe Reinecke, Peter Kühne
und Chefkonstrukteur Peter
Möbius, der im Auftrag seiner
Kollegen einen „Abschiedsbrief“ verfasst hatte (siehe
auch: „Lieber Jacko“).
Rainer Lorenz
Lieber Jacko!
Für Dich vollendet sich Deine berufliche Laufbahn in glücklicher Weise hier in Köthen, wo Du vor 38 Jahren
und sechs Monaten im damaligen Förderanlagenbau als Statiker begonnen hast. Das war also 1963. Ein Jahr
später wurde die Wehrpflicht eingeführt und im Gegensatz zu mir und vielen anderen Dich hat es gleich
getroffen: Du wurdest als Statistiker (naheliegend für einen Statiker) für 18 Monate eingezogen.
Herbert Liessem (Bildmitte) erläutert den Mitgliedern des Fachausschusses, welche Produktivitätssteigerung und Qualitätsverbesserung die neue Plasma-Brennschneid-Anlage
beim Zuschnitt ermöglicht. Unter den interessierten Zuhörern waren auch Landrat Ulf
Schindler (rechts), sein Stellvertreter Dieter Beneke (2. von rechts) und FachausschussVorsitzender Volker Täsche (links).
fahren, wie es um die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Betrieben bzw. Institutionen des Landkreises bestellt
ist. Ihr Interesse galt auch der
Geschäftsentwicklung nach der
erfolgreichen Privatisierung.
Das Bild, das Geschäftsführer
Herbert Liessem zur Einführung
zeichnete, war durchweg positiv: „Durch die gute Auslastung
konnten wir sogar eine Reihe
von Aufträgen an Konstruktionsbüros und Zulieferfirmen
vergeben. Auch die Zusammen-
AG Dortmund geht. Mit einer
Länge von 34,2 m liegt er im
„normalen“ Größenbereich der
Köthener Kranbauer. Auf Neugierde stießen auch die PlasmaBrennschneid-Anlage und eine
Ankantpresse, in die man kürzlich investiert hatte.
Der Vorsitzende Volker Täsche
versicherte zum Abschluss, dass
der Ausschuss Kranbau Köthen
dabei unterstützen wolle, die
noch anstehenden großen Aufgaben zu verwirklichen.
Rainer Lorenz
Danach und nach einer relativ kurzen Zeit in Schwedt kamst Du 1967 zum SKET Magdeburg wieder in den Kranbau und bist diesem Fach bis heute treu geblieben. Damals trafen wir, die wir ja seit dem gemeinsamen Studium
befreundet waren, uns auch beruflich wieder. Im SKET warst Du bald als Gruppenleiter für alle metallurgischen
Krane mit starrer Lastführung zuständig. Und seit 1994 haben wir unsere berufliche Heimat in Köthen gefunden.
Auch das ist schon wieder acht Jahre her eine lange Zeit. Eine Zeit, die gut ausreicht, Dich richtig einschätzen
zu können! Und um zu sagen: Köthen wird Dich vermissen!
Damit meine ich nicht nur die Bahnhofsbäckerei (die jetzt sicher die Produktion drosseln wird), sondern auch
wir, Jacko, werden Dich vermissen wegen Deiner fachlichen Kenntnisse; wegen Deiner Schnelligkeit beim Finden
und Ausarbeiten von technischen Lösungen; wegen Deiner unkomplizierten und couragierten Entscheidungsfreudigkeit; vor allem aber, weil Du immer ein echter Kumpel im besten Sinne warst.
Im Namen aller Kollegen wünsche ich Dir für die kommende neue Zeit „in Freiheit“ alles Gute, Gesundheit und
viel Freude.
International Space Station
Baugruppe aus Lemwerder „All-seits“ für gut befunden
ASL · Seit knapp 1000 Tagen umkreist die ISS (International Space Station) die Erde in 400 km
Höhe. Mit ihrer Geschwindigkeit von 28.000 km pro Stunde
schafft sie dabei täglich 16 Erdumrundungen.
Die Raumstation wird noch
kontinuierlich ausgebaut Es
dauert noch einige Jahre, bis
auch die letzten Module montiert sind – eine Aufgabe, an der
auch die ASL Aircraft Service
Lemwerder GmbH seit zwei Jahren mitwirkt. Denn das Unternehmen hatte sich gegen namhafte Konkurrenten durchgesetzt und den Auftrag erhalten,
die Strukturbaugruppen für
Nodes 2 (deutsch: Knoten 2) zu
fertigen und zu montieren. Auftraggeber ist die OHB-SYSTEM,
eine Entwicklungsfirma für
Luft- und Raumfahrt.
Nodes 2 ist ein Verbindungsmodul, an das später weitere Stationsteile montiert werden sollen: das kanadische, das japani-
ASL fertigt die Strukturbaugruppen für Nodes 2 der International Space Station.
sche und das deutsche Modul
„Columbus“. Darüber hinaus
wird es Geräte für wissenschaftliche Arbeiten und die technische Versorgung der Station aufnehmen. Auch das Space-Shuttle wird später im Zentrum dieses
Moduls andocken.
Von insgesamt zehn Baugruppen wurden bisher fünf ausgeliefert – und für gut befunden.
Denn OHB-SYSTEM und andere
beteiligte Firmen wie ALENIA
(Italienischer Luft- und Raumfahrtkonzern) und ESA (European Space Agency) bescheinigten
den Modulen eine hohe Güte.
Die restlichen Baugruppen sollen in ebenso guter Qualität bis
Ende 2001 montiert werden.
Nodes 2 besteht größtenteils
aus komplizierten Frästeilen,
glück auf · 3/2001 ..........
28
was vor allem die Zerspaner,
Konstrukteure und Programmierer von ASL vor große Herausforderungen stellt. Wichtiges Fertigungswerkzeug ist das
CAD/CAM-Programm Pro/Engineer, das man kurz vor Auftragsvergabe angeschafft hatte. Mit
dessen Hilfe konnten die von
OHB-SYSTEM zur Verfügung gestellten Volumenmodelle am PC
programmiert und daraus Produktionsdaten erzeugt werden,
mit denen die Fräsmaschine gesteuert wird.
Weil Termindruck und Qualitätsanforderungen des Auftraggebers so groß waren, mussten
sich die ASL-Mitarbeiter schnell
in das neue Programm einarbeiten. Heute, nach zwei Jahren intensiven Umgangs mit der Software, können sie auf eine gute
Portion Erfahrung zurückgreifen. Mittlerweile konnten mehrere Maschinen für Pro/Engineer umgerüstet werden. Die
Endmontage der Module ist
dem modernen Flugzeugbau
sehr ähnlich, erfolgt auf speziellen Tischen mit Bauvorrichtungen aus eigenem Hause und verläuft in zwei Stufen: Nach einer
Vormontage werden die Teile
wieder demontiert, entgratet
und mit einer Nickelschicht versehen – ein Oberflächenschutz,
der zum ersten Mal in der Raumfahrt eingesetzt wird. Abschließend findet dann die Endmontage statt.
Vielleicht wissen einige Leserinnen und Leser, dass die ISS
auch ohne Fernglas zu sehen ist
– soweit es die Wolkendecke zulässt. Der Überflug dauert bis zu
sechs Minuten. Ob und wann
die Station den eigenen Wohnort überfliegt, erfahren Sie aus
dem Internet (www. heavensabove.com). Und die aktuellen
Flugdaten mit Standortgrafik
können unter www. spaceflight.nasa.gov/realdata/tracking abgerufen werden.
Thomas Kruse-Heidler
VERMISCHTES
VW-Stadt
Alles was Recht ist:
Dank Stahl
Ästhetik pur
Chinesisch
vom Fach
S
ie verfolgen die Indizes wie DAX, XETRA
und NEMAX Composite? Oder auch
CAC 40, FTSE 100, IBEX 35, MIB 30,
OMX, Dow Jones, NASDAQ, S&P 500,
Bolsa Index, Bovespa Index, Wilshire
5000, Nikkei 225, Hang Seng Index und ASX All
Ordinaries?
Dann sind Sie einer von Millionen von Menschen, die sich u.a. für Aktien, Anleihen, GenussScheine, Yankee Bonds, Yield Decrease Warrants,
Blue Chips, Jumbo Bonds, Indexzertifikate,
Hedge-Funds, Tracking Stocks, Treasury Bond
Contracts, Commodity Futures, Zero-Bonds,
Zinsoptionsscheine, Inhaberschuldverschreibungen, High Flyer und Gilt Edge Securities interessieren.
Haben Sie sich von Rekordzahlen, Top-Renditen und Gewinnprognosen der Dotcoms, der
Start-Ups von Internetfirmen, den HalbleiterProduzenten oder dem Markt für UnterhaltungsElektronik leiten lassen? Oder wollen Sie die
Börsenflaute nutzen, um sich erstmalig auf das
Börsen-Parkett zu wagen?
Sind Sie an Shareholder
Equity interessiert
Dass Stahl alles andere als ein schwerfälliger und plumper Werkstoff ist, bewies ein
Besuch der Autostadt von VW in Wolfsburg. Nicht nur ein Blick in das Konzernforum
des Automobilkonzerns zeigt, dass Stahl auch den Anforderungen moderner Architektur
gerecht wird – und wie hier in Kombination mit Glas selbst anspruchsvolle Ästheten
zufrieden stellt.
Wolfsburg · Bei vielen Journalisten gilt der Werkstoff Stahl weder als zukunftsträchtig noch als
modern – und erst recht nicht
als Hightech-Produkt. Der „Ausschuss für Öffentlichkeitsarbeit der Wirtschaftsvereinigung
Stahl“ versucht daher seit geraumer Zeit, dieses falsche Image
zurechtzurücken. Einblicke in
die Praxis sollen die Medienvertreter eines Besseren belehren.
So reisten im Juli sieben Journalisten – unter anderem von
vwd, Handelsblatt und VDINachrichten – in Begleitung der
Kommunikationsleiter einiger
Stahlunternehmen nach Wolfsburg. Dort besichtigte man gemeinsam mit den verantwortlichen Architekten VW-Hallen
und -Pavillons, in denen mehr
als 3000 Tonnen Stahl verbaut
worden sind.
Besonders beeindruckt zeigten
sich die Teilnehmer von den Autotürmen, dem Auslieferungszentrum und dem Konzernforum – Gebäude, die durch die
Kombination von Glas und
Stahl geradezu transparent und
filigran wirken.
bmz
…kurz notiert
Hunde, die bellen, beißen nicht – sagt uns das
Sprichwort. Dafür aber stören sie die Ruhe der Nachbarn. Was
liegt also näher, als in einer Bellverordnung festzulegen, wann
und wie lange gebellt werden darf? Das Amtsgericht Essen hat
daher entschieden: Bellzeit ist von 6 bis 13 Uhr und von 15 bis
22 Uhr. Wenn Bello außerhalb der Bellzeiten oder aber länger
als 30 Minuten täglich bzw. länger als zehn Minuten ununterbrochen bellt, muss Herrchen oder Frauchen mit einem
Ordnungsgeld von bis zu 50.000 DM oder mit bis zu sechs
Monaten Haft rechnen. Wau.
rw
Gehören Sie zu den Fundamentalisten, welche
die täglichen Kursbewegungen ignorieren und
sich auf die periodisch erscheinenden Geschäftsberichte von Unternehmen konzentrieren? Prüfen Sie die Bilanzen, Gewinn- und Verlustrechnungen sowie das Cash Flow Statement mit
dem Cash Transaktionen Operating, Investing
und Financing Activities einschließlich Profitabilität anhand des Kurs-Gewinn-Verhältnisses, der
Eigenkapitalrendite als Kennzahl aus Nettogewinn und dem Shareholder Equity?
Achten Sie auf die Verschuldung mit ihrem
wichtigsten Barometer, dem Debt-Equity-Verhältnis? Bewerten Sie die Preisvolatilität, indem
Sie die Kursschwankung einer Aktie ins Verhältnis zu der des gesamten Marktes (z. B. DAX)
setzen (wobei für Sie als Insider bekannt ist, dass
ein Beta von 1 bedeutet, dass die betreffende
Aktie proportional mit dem Index steigt und
fällt, während ein Beta von weniger als 1 aussagt, dass die Aktie weniger volatil ist im Ver-
Das kleine
F wie Frischen
29
Reagieren Sie bei Stress zu emotional?
Oder sind Sie ein Day Trader? Dann haben Sie
zumindest starke Nerven und Geduld. Haben Sie
dagegen in Stresssituationen Schwierigkeiten,
Entscheidungen zu treffen, oder werden schnell
nervös, reagieren emotional und werfen Strategien über den Haufen, dann müssten Sie (zumindest) reichlich Vermögen haben.
Waren Sie in Ihrem Leben besonders gut im
Poker, Roulette, Skat oder Black Jack? Dann
könnten Sie zu denjenigen gehören, die einen
Trend erfassen, analysieren und ausnützen, bevor die breite Masse nur eine Ahnung davon bekommt. Beenden Sie zumindest Ihre Karriere als
Day Trader, bevor es zu spät ist...
Haben Sie neben der schon erwähnten Volatilität auch auf den Turn over Ratio, die Strippability, das Kurs-Cash-Flow-Verhältnis und die Fungibilität geachtet? Und haben Sie strategische
Elemente wie Vertical Spreed, Long or Short
Straddle, Immediate or Cancelled, Fill or Kill
genutzt?
Hatten Sie in der letzten Zeit vielleicht das
Gefühl, in die Beer Trap geraten zu sein oder
bogenlose Stücke zu besitzen? Oder gleiten Sie
auf der Woge des Bull-Marktes?
Das alles verstehen Sie nicht?
Dann sollten Sie vielleicht doch den Rat der Analysten des Research beherzigen. Oder wenden
Sie sich an einen Broker, eventuell auch an einen
Consultant Ihrer Hausbank, der sich um Ihre Requests kümmert. Dort soll es aus nachweislich
gut unterrichteten Kreisen den einen oder anderen Menschen geben, der Deutsch spricht!
rw
STAHL-
Flüssiges Roheisen enthält unter anderem einen
zu hohen Anteil an Kohlenstoff. Nachteil: Kohlenstoff macht das erstarrte Roheisen spröde
und nicht verformbar. Dadurch ist es für die
meisten technischen Verwendungszwecke unbrauchbar. Um aus Roheisen einen technisch
nutzbaren Stahl zu erzeugen, muss deshalb der
überschüssige Kohlenstoff aus dem flüssigen
Eisen „herausgebrannt“ werden. Diesen Vorgang nennt man „Frischen“.
Beim „Frischen“ wird Sauerstoff in die Schmelze geblasen. Der Sauerstoff geht dort mit dem
Kohlenstoff eine chemische Verbindung ein.
Diese Verbindung ist ein Gas (Kohlenmonoxid
glück auf · 3/2001
gleich zum Index, sie sich eventuell sogar antizyklisch verhalten kann)? Oder gehören Sie zu
den Risikobereiten, die auf den Manager eines
Hedge Funds vertrauen, der Wetten auf den Kurs
eines Wertpapiers oder die Differenz zweier oder
mehrerer Anlageinstrumente abschließt und je
nachdem, mit welchem Geschick er dies tut, unabhängig vom großen Marktgeschehen operiert
und – bei gelegentlich hohem Risiko – ExtraRenditen einfährt?
bzw. Kohlendioxid), das aus der Schmelze
entweicht. Je länger dieser „Blasvorgang“ zeitlich dauert, desto mehr Kohlenstoff wird aus
der Schmelze entfernt.
Gleichzeitig reagieren beim „Frischen“ auch
noch weitere Eisenbegleiter wie Silizium,
Mangan und Phosphor mit dem Sauerstoff und
werden nahezu vollständig bzw. teilweise als
Oxid in die Schlacke abgeschieden. Der Frischvorgang spielt hauptsächlich bei den Konverterverfahren, die ja mit flüssigem Roheisen arbeiten, eine große Rolle. Aber auch im Elektroofen
wird bei Einsatz von festem Roheisen
„gefrischt“.
wa
VERMISCHTES
Jugendreiterfestival
Das Pferd als Sportkamerad und Therapeut
GMHütte/Hagen a.T.W · Das
diesjährige Internationale Jugendreiterfestival auf dem Hof
Kasselmann in Hagen a.T.W.
sorgte nicht nur für sportliche
Akzente. Denn mit von der Partie waren auch rund 15 Kinder
aus der Frühförderung und Erziehungsberatungsstelle Kid &
Co. e.V. sowie der TherapieInsel
Bad Rothenfelde, die zusammen
mit ihren Eltern und Betreuern
angereist waren.
Sie folgten damit einer Einladung der Georgsmarienhütte
GmbH. Den Kindern sollte die
Gelegenheit gegeben werden,
die Begegnungen und die Atmosphäre eines Reitturniers
hautnah mitzuerleben. Zudem
wollte man den kleinen Patienten die Gelegenheit bieten, das
therapeutische Reiten auch einmal vor großem Publikum zu
präsentieren.
Und so zeigten die Vier- bis
Neunjährigen ihren eigenen
Pferdesport: Mit einer Vorführung des therapeutischen Reitens auf dem Dressurplatz beteiligten sie sich am Programm des
internationalen Reiterfestivals
Besuchten das Internationale Jugendreiterfestival in Hagen und präsentierten ihren eigenen Pferdesport: Sabine Butt von der TherapieInsel (Mitte) zusammen mit Kindern und
Therapeuten des hippotherapeutischen Reitens und das Therapiepferd Athos. Mit dabei
war auch Dr. Beate-Maria Zimmermann (links) von der Georgsmarienhütte GmbH.
und weckten auch bei den
Zuschauern Aufmerksamkeit
und Interesse.
Die Kinder beteiligten sich sogar aktiv am Programm des Internationalen Reiterfestivals. Bei
einer Vorführung des therapeutischen Reitens auf dem Dressurplatz konnten sie zeigen, was sie
gelernt hatten und wie gut sie
mit den Pferden umgehen können – eine Vorführung, die auch
bei den Zuschauern Aufmerksamkeit und Interesse weckte.
Beim therapeutischen Reiten
helfen Pferde Kindern, körperliche, seelische oder geistige
Beeinträchtigungen zu lindern
oder sogar zu überwinden. Dabei wirken die Ruhe, die Wärme
und die Persönlichkeit des Tieres
als Eisbrecher für verhaltensund beziehungsgestörte Kinder.
Die Hippotherapie ist zudem
eine Form der krankengymnastischen Behandlung für Kinder
mit Haltungsschwächen, Entwicklungsverzögerungen, geistigen Behinderungen, neurophysiologischen Erkrankungen und
zentralen Bewegungsstörungen.
Aber auch das sportliche Engagement kam nicht zu kurz.
Denn wie schon im letzten Jahr
wurde im Rahmen des Jugendreiterfestivals der „Große Preis
der Georgsmarienhütte GmbH“
ausgetragen: das Einzelfinale des
Springens der Junioren (16 – 18
Jahre). Nur knapp konnte der
Dieses Jahr konnte der Brite Ben Maher den „Großen Preis der Georgsmarienhütte
GmbH“ für sich entscheiden. Auf seinem Pferd Ocior verwies er Jörne Sprehe
(Deutschland) auf Andiamo und Vincent Voorn (Niederlande) auf Kwidanta auf Platz
zwei und drei. Den von der GMHütte gesponserten Siegerpokal übergab Rainer Hardt,
Leiter der Dienste der GMHütte.
Brite Ben Maher den Wettbewerb für sich entschieden. Auf
seinem Pferd Ocior verwies er
Jörne Sprehe (Deutschland) auf
Andiamo und Vincent Voorn
(Niederlande) auf Kwidanta auf
Platz zwei und drei. In einem
Stechen zwischen zwölf Teilnehmerinnen und Teilnehmern
meisterte Maher den Parcours in
glück auf • Rätsel
e
k
c
E
e
t
p
Reze
Kukuruz-Topf
Das Rezept kommt
diesmal von Dieter
Reinecke von der
GMHütte (Leiter
Zurichtereien). Er
isst den KukuruzTopf nach „harten
Hüttentagen“.
Zutaten:
2 Zwiebeln
1 Knoblauchzehe
2 Esslöffel Sojaöl
2 Esslöffel Rosenpaprika
400 g Cabanossi
1 kg Dosentomaten
2 gelbe Paprikaschoten
1 Dose Mais
Pfeffer und Salz
Zubereitung:
Zwiebeln hacken und Knoblauch pressen. Öl in einem Topf
erhitzen und Zwiebeln glasig
dünsten. Cabanossi in Scheiben
hinzufügen und anbraten.
Paprika, Knoblauch, Dosentomaten, Paprikapulver und
Mais (ohne Flüssigkeit) hinzufügen, salzen und pfeffern. Alles
etwa 15 – 20 Minuten köcheln
lassen. Vor dem Servieren auf
jede Portion einen Esslöffel
Creme fraiche geben. Dazu
gibt es Baguette.
Guten Appetit!
Scheinheiligkeit
das ist
(latein.)
Quellgebiet
des
Rheins
Impressum
chem.
Zeichen
für
Tantal
eine
Schulart
altrömische
Silbermünze
ostruss.
Großlandschaft
Visite
süddt.
Radiosender
(Abk.)
Herausgeber:
Georgsmarienhütte Holding GmbH
Neue Hüttenstraße 1
49124 Georgsmarienhütte
www.georgsmarienhuette-holding.de
förmliche
Anrede
Narkosemittel
V.i.S.d.P.:
Iris-Kathrin Wilckens,
Dr. Beate-Maria Zimmermann
ein
Schalentier
kirchl.
Amtsbereich
Holzfußboden
reden
Hptst.
Westaustraliens
Fremdwortteil:
zwischen
Vorname
der
Nielsen †
unentschieden
(Spiel)
Kassenschlager
(ugs.)
Initialen
von
Kopernikus
Schneegleitbrett
Verwaltungsbereich
Netzballspiel
italienischer
Weinort
int.
Kfz-K.
Libanon
Wahrnehmungsorgane
Adelsprädikat
glück auf · 3/2001
Initialen
der
Temple
30
Redaktionsteam:
Hartmut Gattmann, Koordinator (hg),
Wilfried Anders (wa), Klaus Hennig
(kh), Vera Loose (vl), Hans-Günter
Randel (hgr), Gabriele Schönhoff (gs),
Hubert Unland (hu), Iris-Kathrin
Wilckens (ikw), Dr. Rainer Wirtz (rw),
Dr. Beate-Maria Zimmermann (bmz)
Fotos in dieser Ausgabe:
Wilfried Anders, Josef Große-Kracht,
Vera Loose, Henner Fritsche, Rainer
Lorenz, Reiner Schimanzky, VW Autostadt, Werksfotos GMH-Gruppe
Produktion und Grafik:
high standArt-Münster
Textbearbeitung:
Peter Karl Müller (pkm)
Verhältniswort
witzig
Denken Sie daran: Ihre Leserbriefe,
Artikel, Anregungen und Kritik für die
nächste Ausgabe müssen rechtzeitig
bei Ihren Ansprechpartnern vorliegen.
Letzter möglicher Termin ist der:
2.11.2001
unteres
Rumpfende
Lenkrad
kleine
Brücke
Monatsanfang
Parteimitglieder
religiöser
Kultbau
42,51 Sekunden bei null Fehlern. Zwar sprangen auch die
beiden zweit- und drittplatzierten Teilnehmer fehlerfrei, benötigten aber eine Zeit von 42,60
bzw. 42,70 Sekunden. Für die
GMHütte übergab Rainer Hardt
(Leiter der Dienste) den Siegespokal an den Gewinner.
bmz
Druck:
STEINBACHER DRUCK GmbH,
Osnabrück; auf 100% Recyclingpapier, mit Ökoplus-Druckfarben auf
rein pflanzlicher Bindemittelbasis