Filesharing - Universität Osnabrück

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Filesharing - Universität Osnabrück
Filesharing
Ausarbeitung zum Vortrag im Rahmen des Seminars
"Web Publishing"
im Wintersemester 2003 / 2004
bei Prof. Dr. Oliver Vornberger
Universität Osnabrück
von Alexander Koller und Nils von Delft
Web Publishing
Filesharing
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Inhaltsverzeichnis:
1.Einleitung
1.1. Was ist Filesharing?
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2.Entstehung
2.1.Usenet
2.2.IRC
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3.Der Durchbruch
3.1. Napster - Der Anfang
3.2. Napster - Das Ende
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4.Netzstrukturen und Technik
4.1.Netzsysteme
4.1.1.Zentrales System
4.1.2.Ring
4.1.3.Hierarchie
4.1.4.Dezentrales System
4.1.5.Hybrid Systeme
4.2.Hashing
4.3.Resuming
4.4.Auto-Resuming
4.5.Multi Source
4.6.Swarming
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5.Die Erben Napsters
5.1.Audiogalaxy
5.2.Gnutella
5.3.Fasttrack
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6.Mehr als Musik
6.1.Edonkey 2000
6.2. Weiterentwicklung von eDonkey2000
6.3.Bittorrent
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Filesharing
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7.Kostenpflichtige Programme
7.1.Napster2
7.2.I-Tunes
7.3.Phonoline
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8.Gegenwart und Zukunft
8.1 Zukunftstrends
8.2.Andere Clients und Netze
8.2.1.Direct Connect
8.2.2.Overnet
8.2.3.Kademlia
8.2.4.MP2P
8.2.5.Soulseek
8.2.Rechtliche Lage
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9.Exkurse
9.1.Audio Formate
9.2.Video Formate
9.3.Grabben und Rippen
9.4.Player
9.5.Ad- und Spyware
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10.Quellen
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Filesharing
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1. Einleitung
Mit der weiteren Verbreitung des Internet hat sich neben Aspekten wie
Informationsgewinnung oder Kommunikation ein weiterer Punkt ins Interesse der InternetBenutzer gespielt, das so genannte Filesharing.
Aber was ist Filesharing überhaupt? Und was ist alles mit Filesharing verbunden? Diesen
Fragen wollen wir hier auf den Grund gehen, indem wir zunächst klären was es überhaupt ist
und dann auf die grundlegende Struktur sowie die Ideen dieser eingehen.
Anschließend wollen wir natürlich ein paar bekannte, erfolgreiche Systeme vorstellen und
ihre Besonderheiten diskutieren. Beginnen werden wir beim Usenet und IRC um einen
Überblick zu bekommen wie es begonnen hat, um dann direkt an den Punkt zu gelangen an
dem Filesharing für die breite Masse populär wurde, nämlich bei Napster. Anschließend
werden weitere Netze wie AudioGalaxy, Gnutella, Fasttrack, Edonkey2000 und Bittorrent
betrachtet.
Ein Punkt der stark an Filesharing haftet ist die Frage, ob und in welchem Maße es illegal ist.
Auch hier werden wir einen kurzen Einblick bringen - auch wenn dort alles ziemlich unklar
und im ständigen Wandel begriffen ist.
Natürlich interessieren uns auch die Zukunftsaussichten. So werden wir besprechen, welche
Dinge den Usern besonders wichtig und welche Trends abzusehen sind. Hierbei werden wir
auch kurz auf die von der Industrie zur Verfügung gestellten Programme eingehen, mit deren
Hilfe man die Möglichkeit hat, sich für eine bestimmte Gebühr seine Musik direkt aus dem
Netz herunter zu laden.
In kurzen Exkursionen werden wir auf die Randbereiche eingehen und Dinge wie Audio und
Videoformate besprechen, sowie die Frage klären wie die Information überhaupt auf den
Rechner kommt. Sprich: Wie bekomme ich Musik und Videos in das entsprechende
Datenformat? Wie funktioniert "rippen" und "grabben"?
1.1. Was ist Filesharing?
Wörtlich übersetzt bedeutet der Begriff Filesharing "Akten teilen". Es geht also darum
Informationen mit anderen Personen zu teilen, bzw. ihnen zugänglich zu machen. Wir werden
ihn so definieren, wie er wohl den meisten Menschen geläufig ist und zwar als Mittel zum
Datenaustausch in Netzwerken. Dabei geht es vor allem um Austausch von Musik, Videos,
aber auch Spielen, Software, Dokumenten oder anderem.
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Filesharing
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2. Entstehung
Die Anfänge von Filesharing sind schwer zu definieren, da selbst das Verschicken von Emails
und das Bereitstellen von Dateien per FTP streng genommen schon "Filesharing" ist. Wir sind
der Meinung, dass anfangs eher Informationen zu "sharen" waren und sehen die Anfänge des
Filesharings in diesem Bereich.
2.1. Usenet
Die ersten Ansätze von Filesharing-Systemen findet man schon sehr früh, 11 Jahre vor dem
WWW, repräsentiert durch das Usenet (heute vielleicht besser bekannt unter dem Namen
Newsgroups).
Neben WWW und E-Mail gehört das Usenet zu den wichtigsten Diensten des Internet. Es ist
eine Sammlung von Diskussionsforen zu allen nur denkbaren Themen, die mit einem eigenen
Protokoll und einer verteilten Serverstruktur arbeitet.
Das Usenet wurde 1979 von Tom Truscott und Jim Ellis an der Duke Universität von North
Carolina erfunden, indem diese die Möglichkeit ausnutzten, zwei Unix-Rechner über das zum
Betriebssystem gehörige Softwarepaket UUCP (unix-to-unix-copy) miteinander zu
verknüpfen. Daraus wurde ein Konferenzsystem, das über seinen Namen - Unix User
Network - eine gewisse Selbstbezogenheit reflektierte. 1980 wurde ein Band mit einer
Zusammenstellung der für das Usenet notwendigen Software auf einer Konferenz von UnixBenutzern verteilt.
Von Jahr zu Jahr wuchs die Anzahl der Usenet Teilnehmer, so dass es heute die wohl größte
öffentliche Kommunikationsplattform der Welt ist (Ungefähr 18000 öffentliche Newsgroups).
Anders als heute handelte es sich aber nicht um einen Verbund von Rechnern die über eine
Standleitung kommunizierten sondern nur über eine Dial-UP Verbindung. So war das Ganze
anfangs eher ein dezentrales System, in dem jeder Client und Server war. Diese Struktur
ermöglicht es bei einem Verbot des Internets problemlos ein Dial-Up Netzwerk zu gestalten
das weiterhin den Informationstausch ermöglicht. Bei dem steigenden Informationsfluss
bildeten sich 1983 so genannte "Backbones". Das waren die zentralen Rechner die sozusagen
ein Kernstück des Ganzen darstellen. Dadurch erhielten die "Backbone"-Admins aber auch
einen ungeheuren Einfluss auf das Informationsangebot im Usenet. Diese Admins standen
ständig in Kontakt, da nur wenn sie sich einig waren alle Informationen im ganzen Usenet
verfügbar waren. Ab 1987 wurde das Prinzip des Backbones an verschiedenen Stellen
durchlöchert: Die alt-Hierarchie wurde zur Verfügung gestellt, die Einrichtung neuer
Nachrichtengruppen formalisiert und quasi demokratischen Regeln unterworfen. Außerdem
wurde 1986 das Network News Transfer Protocol (NNTP) veröffentlicht, das es ermöglichte,
Usenet-Mitteilungen über das Internet zu transportieren. Mit der Überlagerung von Usenet
und Internet, wie es NNTP erlaubte, übernahm das Usenet auch die Eigenschaft der
Ausfallsicherheit. Bezogen auf die inhaltliche Ordnung hieß das: Eine effektive Kontrolle von
zentralen Stellen war nicht mehr möglich, denn in einem verteilten Netz können Knoten, die
bestimmte Gruppen nicht führen, umgangen werden.
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Filesharing
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Sehr schnell kamen die Nutzer auf die Idee, dass das Usenet auch gut zum Verteilen von
Daten geeignet sei. Allerdings gab es hier ein großes Problem: das Usenet war für Textdateien
ausgelegt und nicht für Binärdateien, aber wie immer fand man einen Weg dieses Problem zu
umgehen. Die Binärdateien wurden in Textdateien umkodiert und dann im Usenet verteilt.
Der Endnutzer musste dann nur noch die Textdateien wieder decodieren und hatte so wieder
die ursprünglichen Binärdateien.
2.2. IRC
Eine weitere große Entwicklung (ohne die es wahrscheinlich kein Napster gegeben hätte) fand
im Jahr 1988 statt, der Finne Jarkko Oikarinen erfand den Textzeilen-Kommunikationsdienst
IRC (Internet Relay Chat). IRC ermöglichte einen "Echtzeit-Chat" auf Textzeilenbasis. Seine
Idee war innerhalb der Uni eine bessere Kommunikationsplattform zu schaffen und war
erstmal nur für Unix ausgelegt. Über Kontakte zu den Universitäten in Helsinki und Tampere
erreichte Jarkko, dass mehrere neue IRC-Server gegründet wurden und die Userzahl ständig
weiter anstieg. Über Jarkkos Freund Vijay Subramaniam (der erste nicht finnische IRC-User)
erfuhren die Leiter der Universitäten von Denver und Oregon vom IRC und bauten bei sich
IRC-Server auf. Sie nahmen sogleich mit Jarkko persönlich Kontakt auf und baten um eine
Anbindung ans finnische IRC Netzwerk. 1989 gab es weltweit bereits 40 IRC Server mit
durchschnittlich 12 Usern online. Es ähnelte zu diesem Zeitpunkt sehr dem Usenet, aber die
Netzstruktur der Server unterschied sich sehr davon. Während das Usenet dezentral angelegt
war, bildeten die IRC-Server eine Kette, so dass es bei einem Rechnerausfall zu einem
"Netsplit" kam, der einige Zeit brauchte um behoben zu werden, da die Synchronisation der
Server sehr aufwendig war. Dieses Problem gibt es auch heute noch und wird auch aufgrund
der Netzstruktur immer bestehen bleiben. Aber der wesentlichste Unterschied zum Usenet
entstand 1990 als das "IRC-Netz" sich das erste Mal aufspaltete. Seitdem entstanden immer
mehr voneinander unabhängige Netze (A-Net, EFNet, Undernet, DALnet).
Nun aber zu der Frage was das textbasierte IRC mit dem Datenaustausch zu tun hat bzw.
welche große Rolle es für die Entwicklung des Filesharing spielt. Zum ersten vereinfachte es
den Kontakt zwischen den tauschwilligen Usern, so dass diese FTP- und Web-Adressen
austauschen konnten. Mit der Einbindung des CTCP-Protokoll und der Umsetzung im DCCTransfer wurde eine schlichte Verbindung zwischen den Usern möglich, über die dann auch
Daten ausgetauscht werden konnten. Eine Erweiterung des ganzen kam dann mit der
Ergänzung des FServe der es ermöglichte ganze Dateilisten mittels Textoberfläche zugänglich
zu machen. Durch die Skriptfähigkeit einiger IRC-Clients ist dies sogar automatisch mittels
vorgefertigter Trigger möglich, die den Zugang zu einem FServer verwalten. Bei reinen
ShareChannels geht es sogar soweit, dass durch Aufrufen eines Triggers die Dateien aller
User im Channel eingesehen werden können. Hier liegt aber auch ein großes Sicherheitsloch.
Dadurch dass der Datentransfer eigentlich nicht vorgesehen war, ist die aktuelle Lösung eher
unschön und durch den Direktzugriff auf die Platte auch risikoreich. Falsch geschriebene
Trigger und schlecht konfigurierte Fserver können dazu führen, dass es möglich ist
unberechtigte Aktionen auf dem Rechner auszuführen.
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Clients:
Windows
mIRC
Gibt es seit 1995, ist mächtig, einfach zu bedienen und in der Shareware-Version
uneingeschränkt nutzbar. Die umfangreichen Skript-Fähigkeiten des Clients lassen sich zum
Guten wie zum Bösen einsetzen. Features wie Trigger-gesteuerte FServer wären ohne Skripts
nicht möglich. mIRC ist der populärste IRC-Client. Das Programm ist uneingeschränkte
Shareware und kostet 20 $.
Download: http://www.mirc.com
Unix
BitchX
Ist eine modifizierte Version des Klassikers ircII, der ideale Client für Skript- Kiddies. Dank
seiner Plugin- und Skript-Fähigkeiten ist damit so ziemlich alles machbar, was sich über IRC
theoretisch machen lässt. Allerdings erfordert das Programm auch eine erhebliche
Einarbeitungszeit. Zum Dateitausch kann man mit BitchX wie mit mIRC FServer betreiben
oder im Channel in regelmäßigen Abständen interessante Dateien ankündigen.
Download: http://bitchx.org/
XChat
Bietet im Gegensatz zu BitchX eine grafische Oberfläche für das X Window System, benutzt
GTK+ und kann optional für Gnome kompiliert werden. Die Oberfläche ist intuitiver zu
bedienen und eher mIRC ähnlich.
Download: http://www.xchat.org
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3. Der Durchbruch
Man kann behaupten, dass der große Durchbruch und der "Volkssport Filesharing" mit dem
Auftreten von Napster begann. Kaum ein Filesharing-Tool hat so starken Einfluss auf die
Mentalität der Internetnutzer gehabt wie Napster.
Es stellt sich also die Frage: Warum war Napster so erfolgreich? Was hatte Napster was das
Usenet nicht bieten konnte? Bevor wir auf diese Fragen eingehen, müssen wir aber am Rande
eine Entwicklung erwähnen ohne die Napster nicht so bekannt und groß geworden wäre.
3.1. Napster - Der Anfang
Nach dem kleinen Exkurs zurück zum Kernthema. Die Geschichte des Durchbruchs beginnt
im IRC, wo sich Shawn Fanning, ein Informatik-Student an der Boston University, der
Hackergruppe w00w00 (als passives Mitglied) anschloss. Während sich seine Kommilitonen
nicht so sehr für das IRC interessierten wie er, sondern mehr die schnelle UniversitätsAnbindung ans Netz nutzen, um dort nach digitalisierter Musik zu suchen, überlegte Fanning
sich, dass es doch viel besser wäre, wenn die MP3-Fans sich direkt, wie im IRC, austauschen
würden und nicht mehr auf die zentralen Instanzen (Lycos, Scour.com waren zu dem
Zeitpunkt die besten Webanbieter dafür) angewiesen sein, die viel zu langsam für die
kurzlebigen Angebote waren. Denn zu dem Zeitpunkt kam es häufig vor, dass große
Angebote schnell wieder verschwanden, auf Grund von rechtlichem Druck, oder weil die
Provider nicht bereit waren Gigabyte um Gigabyte Traffic für die Musik bereit zustellen.
Fannings Idee war, dass die User (Sucher) direkt auf die Platte des jeweiligen Users
(Anbieter) zugreifen können sollten, während die Suche über zentrale Indexserver erfolgen
sollte, bei denen sich der User beim Einloggen registrierte. Damit legte er die Grundidee des
Peer to Peer (Von Nachbar zu Nachbar), die schon seit den 70igern bekannt war, als
Grundstein für sein Projekt und für alle zukünftigen Filesharing-Programme und Netze fest.
Im Herbst 1998 begann er mit dem Konzept und der Planung des Projektes "Napster" (sein
damaliger IRC Nickname), was schnell so groß wurde, dass er sich von der Universität
abwand und nach einem Semester seine Universitätskarriere beendete. Unterstützung für sein
Projekt fand er bei seinem Onkel, der ein kleines Internet-Schach-Portal betrieb und sich
damit finanzierte. Als Fanning dann im Juni 1999 die erste Napster Version an seine Freunde
und diese die dann weiter verteilten, fand es schnell eine große Usergemeinde. Spätestens als
download.com Napster mit dem Spotlight kürte, verbreitete sich Napster rasend schnell. Aber
hier gab es auch das erste Problem: Die Napsterserver brachen einfach unter dem großen
Ansturm zusammen. Er brauchte Hilfe und die fand er bei seinen Freunden von w00w00,
Sean Parker und Jordan Ritter. Zeitgleich gründete er mit seinem Onkel "Napster Inc.", die
das ganze Projekt professionalisieren sollte.
Im September 99 veröffentlichte Napster Inc. die 2.0 Version und zog nach Kalifornien um.
Der Vorteil von Napster war einfach, dass tote Links gar nicht erst auftraten und das Angebot
immer den aktuellen Bestand der verbundenen User darstellte. Hier ist ein erster Kritikpunkt
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zu finden: Die 80 Server von Napster Inc. kommunizierten nicht untereinander, so dass keine
Synchronisation stattfand, was ein wenig die Auswahl einschränkte. Trotzdem war das
Angebot gewaltig und durch eine IRC-ähnliche Chatfunktion baute sich eine kleine
Community auf, weiter unterstützt durch die Möglichkeit einer Freundes-Liste, die anzeigte
ob ein neu gefundener Musikfreund online war oder nicht und die Möglichkeit, einfach die
freigegebenen Ordner eines Users zu durchsuchen, um zu sehen was der andere noch so hörte.
Features waren zudem Resuming und Auto-resuming, die es ermöglichten abgebrochene
Downloads auch später fortzusetzen. Nachteil war, dass die Suche UserIP zurück lieferte, was
eine Strafverfolgung vereinfachte.
3.2. Napster - Das Ende
Mit wachsender Userzahl geriet Napster zunehmend in das Visier der Recording Industry
Association of America (RIAA). Im November 1999 verlangte die RIASS die Schließung
Napsters mit dem Vorwurf, dass ein Großteil der dort getauschten Musikstücke, Kopien
urheberrechtlich geschützten Materials seien, und machte Napster indirekt für die
Umsatzrückgänge verantwortlich. Napster führte an, dass dadurch der CD- und
Konzertkartenverkauf noch gefördert wurde. Mit der Klage tat sich die RIAA keinen
Gefallen: Dadurch rückte Napster noch mehr ins Licht der Öffentlichkeit und die Userzahlen
stiegen weiter. Anfang 2000 sahen sich mehrere Unis gezwungen die Verbindung zu den
Napsterservern zu unterbinden, da der massive Datentransfer teilweise die kompletten
Universitätsnetze lahm legte.
Zu der Zeit klagte auch die Band Metallica gegen Napster und verlangte die Sperrung von
335435 Usern, die über die Drittfirma NetPD ermittelt wurden. Napster kam dieser Forderung
nach und sperrte die Usernamen, die gesperrten User änderten aber einfach ihren Nick und
tauschten dann fröhlich weiter.
Ende Oktober 2000 versuchte die Bertelsmann eCommerce Group (BeCG) vergeblich,
Napster in einen Abo-Dienst zu verwandeln, der die Künstler entsprechend vergütete. Derweil
zog sich der Gerichtsprozess in die Länge und Napster wurde immer populärer. In der Woche
vor der Gerichtsentscheidung stieg das Datentransfervolumen in drei Tagen um das vierfache
an. Napster verlor aber vor Gericht. Die Richterin lehnte den Suchmaschinenvergleich ab,
obwohl keine einzige Datei jemals über einen Napsterserver gelaufen war.
Am 28. März 2001 musste Napster auf richterlichen Beschluss ein Filtersystem einführen, das
die 650.000 von der RIAA genannten Songs aus dem Angebot herausfilterte. Die ersten
Varianten des Filtersystems scheiterten an der Intelligenz der User. Da nur nach Dateinamen
gefiltert wurde, variierten die User den Namen geringfügig und das Tauschen konnte
weitergehen. Spätere Filter nutzen eine dem Hashing-Verfahren ähnliche Technik um die
Dateien zu identifizieren. Am 1.7.2001 nahm Napster Inc. die eigenen Server vom Netz, um
angeblich ein neues Filtersystem zu installieren, Napster ging aber nie wieder online. Shawn
Fanning hatte mit Napster eine Revolution ausgelöst die bis heute nicht gestoppt werden
konnte, und mit 40 Millionen Usern und 5,4 Millionen zeitgleich online befindlichen Usern
auch heute noch zu einem der größten Netze gehören würde.
Mit dem Ende Napster hieß es: Napster ist tot - lang lebe Peer to Peer!
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Viele Nutzer wechselten zu ähnlichen Systemen wie Gnutella, Audiogalaxy oder Kazaa.
Andere bauten ihre eigenen Napsternetze auf. Durch die Entschlüsselung und die
Dokumentation der Napster-Protokolle entstanden zwei Server-Projekte, OpenNap und
Jnerve. Jnerve, auf Java basierend, setze sich nicht durch da es zu umständlich war es
einzusetzen, so dass es heute viele kleine OpenNap-Netze gibt, die zwar nie so groß wie
Napster werden, aber eigentlich die direktesten Nachfolger von Napster sind.
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4. Netzstrukturen und Technik
Um das Filesharing effizienter zu machen werden immer neue Verfahren entwickelt. Da diese
natürlich auch immer neue Begriffe mit sich bringen wollen wir kurz ein paar grundlegende
Begriffe klären und dadurch gleich die neuen Ideen und "Tricks" zum effizienteren
Filesharing deutlich machen.
Aber zunächst wollen wir etwas auf die grundlegenden Netzstrukturen eingehen
4.1. Systeme
Es soll nun darum gehen ein paar grundlegende Verteilungssysteme des Filesharings
darzustellen. Dabei geht es vor allem bei neueren Tools nur noch um die Suche, da das
Senden der Dateien, um das Netz nicht zu belasten, direkt zwischen den Beteiligten abläuft.
Da aber das Suchen natürlich ein wesentlicher Bestandteil des Filesharing und gerade dies der
Punkt ist, an dem sich die Systeme unterscheiden, hier also ein bisschen Theorie.
4.1.1. Zentrales System
Dies ist das wohl einfachste System, sehr oft verwendet bei
Client/Server Anwendungen, Datenbanken, Webservern und
anderen einfachen Systemen. Alle Informationen und
Funktionen werden an einen zentralen Server geschickt. Alle
Clients sind mit diesem einen Server verbunden, der die
Steuerung übernimmt.
Viele Peer-To-Peer Anwendungen haben auch eine zentralisierte
Komponente. Das SETI@Home System beispielsweise ist
vollständig zentralisiert mit einem Server der die Aufgaben
verteilt. Die Suchfunktion des alten Napster war vollkommen
zentralisier (das Filesharing hingegen nicht).
4.1.2. Ring System
Bei vielen Client Anfragen bekommt ein zentraler Server häufig
Probleme, daher ist eine gängige Lösung mehrere Rechner in
Ringform anzuordnen und als Server fungieren zu lassen. Die
Kommunikation wird dabei so geregelt, dass eine Gruppe von
Rechnern
identische
Informationen
besitzt
aber
Sicherheitsmechanismen und "load-balancing Fähigkeiten" hat.
Im Gegensatz zu den anderen Systemen werden Ring-Systeme
generell da eingesetzt wo die Rechner nah zusammen stehen und
zur selben Organisation gehören.
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4.1.3. Hierarchisches System
Das hierarchische System wird schon lange im Internet
eingesetzt, jedoch in der Praxis als dezentrales System oft
übersehen.
Das bekannteste hierarchische System im Internet ist der
Domain Name Service, bei dem die Zuständigkeit von der
Wurzel, dem Name Server, zum Server auf den der Name
registriert ist und oft noch auf weitere Ebenen übergeben
wird.
Das Network Time Protocol (NTP) stellt ein weiteres hierarchisches System dar. Dort gibt es
so genannte "root time"-Server mit der festgelegten Normzeit. Die anderen Rechner gleichen
sich mit dieser Zeit in einem selbst organisierenden Baum ab. Das NTP hat über 175.000
Mitglieder von denen die meisten nur zwei oder drei Verbindungen vom Root-Server entfernt
sind.
Ein anderes großes hierarchisches System ist das Usenet, das eine baumartige Struktur
benutzt, um Artikel zwischen den Servern zu kopieren.
4.1.4. Dezentrale Systeme
Das letzte reine System, was wir behandeln wollen ist das
dezentrale System, in dem alle Teilnehmer ähnlich
kommunizieren und gleiche Rollen haben. Gnutella war zu
Beginn eines der reinsten dezentralen Systeme die
verwendet wurden - inzwischen ist durch das Einführen
von Supernodes das Ganze zu einem Hybrid-System
geworden.
Es gibt noch einige andere dezentrale Systeme wie z.B.
Freenet oder OceanStore.
Dezentrale Systeme sind aber nicht neu: Das Internet
Routing Protocol selbst ist großteils dezentral. Dabei wird das Border Gateway Protocol
benutzt um die Verbindungen zwischen verschiedensten autonomen Systemen herzustellen.
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4.1.5. Verbundene Systeme (Hybridsysteme)
In der Praxis entsprechen die Systeme oft mehr als nur einer Architektur. So werden häufig
verschiedene Systeme in ein neues System integriert, ein so genanntes Hybridsystem. Die
Server haben dabei oft mehr als nur eine Rolle. Ein Server kann z.B. zentralisiert mit einem
anderen Rechner agieren und zur gleichen Zeit Teil einer Hierarchie sein.
Zentralisiert und Ring
Wie schon oben erwähnt haben große Webserverapplikationen oft einen Ring als
Grundstruktur um die Last zu verteilen und vor dem Zusammenbruch des Systems durch den
Ausfall eines Rechners geschützt zu sein. Das Serversystem an sich ist dann ein Ring, aber
das Gesamtsystem ist ein Hybrid. Wir haben ein zentrales System wobei die Clients auf einen
Server zugreifen, der in diesem Fall ein Ring ist. Vom Client aus betrachtet haben wir also ein
zentralisiertes System mit der Sicherheit und Performance eines Rings.
Zentralisiert und Zentralisiert
Der Server in einem zentralen System ist selber oft ein Client von einem oder mehreren
Servern. Die Verbindung von mehreren zentralen Systemen ist die Grundlage eines N-Tier
Frameworks. Wenn zum Beispiel ein WebBrowser zu einem Server verbindet ist dieser unter
Umständen nur für die Verarbeitung der Daten zuständig aber nicht dafür sie zu liefern. Er
bekommt diese als Client von einem anderen System (einem Datenbankserver
beispielsweise). Zentrale Systeme werden oft in Kombination mit größeren Systemen
eingesetzt.
Zentralisiert und Dezentralisiert
Immer mehr Peer-To-Peer Systeme basieren auf einer Architektur von zentralen Systemen,
die in eine dezentrales eingebunden sind. Diese Art von Verbindung wird im großen Rahmen
im FastTrack Filesharing System eingesetzt, dass z.B. von KaZaA genutzt wird. Die meisten
Teilnehmer haben eine zentrale Verbindung zu einem "Supernode" und geben alle Suchen an
diesen Server weiter (so ähnlich wie ein Napster Client Fragen an den Server schickt). Aber
die Supernodes sind keine Einzelserver, sondern sie sind in einem, Gnutella ähnlichen
Netzwerk angeordnet. Emails im Internet haben die gleiche Struktur. Mail-Clients haben eine
zentralisierte Verbindung mit einem speziellen Mailserver, aber die Mailserver selber teilen
die Mails dezentral.
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4.2. Hashing
Bei neueren Filesharing Tools wird es immer wichtiger, Dateien eindeutig bestimmen zu
können. Sagen der Name und die Größe der Datei zwar schon einiges aus, möchte man aber
doch auch bei Dateien mit gleichen und natürlich auch bei Dateien mit unterschiedlichen
Namen aber gleichen Größen wissen, ob sie nicht vielleicht doch identisch sind.
Gerade wenn man von verschiedenen Personen eine Datei lädt, ist es natürlich unumgänglich
eindeutig klarzustellen, dass die Dateien gleich sind. Überdies ist die eindeutige
Identifizierung auch sehr sinnvoll um mögliche "Fakes", also Dateien die unter falschem
Namen in Umlauf gebracht werden, zu beschreiben und zu veröffentlichen, um so anderen
beteiligten die Möglichkeit zu geben, diese direkt zu meiden. Außerdem bietet es die
Möglichkeit, die Qualität der Dateien zu bewerten und es anderen Usern eindeutig
mitzuteilen.
Beim Hashing wird die Datei in bestimmte Abschnitte eingeteilt und diese werden analysiert.
So wird ein Hashcode ermittelt, der so komplex ist, dass kaum Möglichkeit besteht, dass zwei
Dateien denselben Code bekommen. Die ersten Hashcodes wurden bereits bei Napster
eingesetzt - sehr zum Leidwesen einiger Kazaa User, die in den USA von der RIAA verklagt
wurden, über Kazaa illegal Musik zu vertreiben. Dass sie die Stücke nicht aus dem eigenen
Besitz gerippt hatten, wurde ihnen zum Teil durch alte Napster Hashcodes nachgewiesen.
4.3. Resuming
Natürlich ist es, besonders bei größeren Dateien, nicht immer möglich sie "in einem Rutsch"
herunter zu laden. Man möchte also eine Datei gerne zu einem späteren Zeitpunkt einfach
wieder aufnehmen und weiter laden. Für diesen Zweck ist das Resuming "erfunden" worden.
Mit Hilfe von Resuming kann man also eine Datei an der Stelle wieder aufnehmen bis zu der
man geladen hatte und den Download weiter fortsetzen. Dies macht natürlich auch in sofern
Sinn, dass immer mal die Verbindung durch irgendetwas unterbrochen werden kann und man
sich den Ärger erspart sie noch einmal ganz von Anfang an laden zu müssen.
4.4. Auto-Resuming
Bei vielen Filesharing Programmen kommt es auch mal vor, dass der Partner von dem man
die Dateien herunter lädt offline geht und erst zu einem späteren Zeitpunkt wieder da ist. In
diesem Fall möchte man sich nicht selber darum kümmern, dass der Download wieder
aufgenommen wird sondern würde das gerne automatisch erledigt haben. Dies ist mit autoresuming möglich. Wenn der Download abbricht wartet das Programm selbständig darauf,
dass der User oder ein anderer User (mit multiple source) verfügbar ist und man von ihm die
Datei an der Stelle weiter lädt, an der der Download zuvor abgebrochen war.
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4.5. Multiple Source
Mit hashing und auto-resuming ist nun auch eine andere Idee durchsetzbar und zwar die, dass
ich meine Dateien nicht nur von einem User lade, sondern wenn mehrere User diese habe sie
auch von verschiedenen Quellen laden kann. Die Dateien sind also im Netzwerk unter ihrem
Hashcode bekannt und so kann die Datei wenn ein Download abgebrochen wird so schnell
wie möglich von irgendeinem User im Netzwerk wieder aufgenommen werden und man muss
nicht warten bis derselbe User, von dem ich zuvor geladen habe, wieder verfügbar ist.
4.6. Swarming
Um noch schnellere und zuverlässigere Downloads zu bekommen ist swarming ein weiterer
wichtiger Punkt beim Thema Filesharing. Das Problem, dass man eine Datei nur von einem
einzigen User gleichzeitig laden kann wird so umgangen, dass die Datei in viele einzelne
Teile eingeteilt wird. So werden gewissermaßen viele kleine Dateien geladen und diese vom
Programm automatisch zusammengesetzt. Dies hat natürlich sowohl den Vorteil, dass sich die
Downloadgeschwindigkeiten der einzelnen Downloads nun zu einer höheren gesamten
Geschwindigkeit aufsummieren.
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5. Die Erben Napsters
Wie schon erwähnt mit dem Ende Napsters, war die Filesahring-Idee nicht gestorben eher das
Gegenteil. Die vielen Netzsuchenden Napster-User wurden von schon existierenden P2PNetzen aufgefangen.
Einige davon werden wir im Folgenden vorstellen.
5.1. Audiogalaxy
Der erfolgreichste Musikdatei-Nachfolger von Napster, war Audiogalaxy. Die in Texas
ansässigen Entwickler, entschieden sich für ein stark zentralisiertes Netzwerk und eine Webbasierte Bedienung.
Nach der Installation des sehr kompakten Audiogalaxy-Satelliten erfolgt zunächst die Eingabe
von Kennung, Passwort und einer E-Mail-Adresse. Das Netzwerk bestand aus einem
zentralen Server, bei dem jeder registrierte Nutzer mit seinem Web-Browser die gewünschten
Dateien suchen und zum Download markieren konnte. Die benötigten
Downloadinformationen (Quelle etc.) wurden dann an den Client übermittelt und dort
weiterverarbeitet, d.h. der Client begann mit der Kontaktaufnahme zum Anbieter und
verwaltete den Download. Anders als bei Napster speicherte der Audiogalaxy-Server die
Dateilisten der User bis zum nächsten Login und aktualisierte diesen dann einfach. So war ein
sehr großes Angebot indexiert und stand dem Suchenden zur Verfügung. Ging der gesuchte
Anbieter wieder online, meldete der Server dieses an die wartenden Clients und diese nahmen
Kontakt zu dem Anbieter auf.
Ein weiterer Vorteil dieses Systems war, dass durch die Registrierung am Anfang und der
Plattform-Unabhängigkeit des Clients, von jedem Rechner aus der User Zugriff auf seinen
Account hatte und so Musik laden konnte.
Audiogalaxy verfolgt nach eigenen Angaben drei Ziele:
1. Konsumenten die Musik zu bieten, die sie suchen,
2. Musikern zu ermöglichen, dass ihre Musik gehört wird
3. die "gute" Musik von der "schlechten" zu trennen.
Den zweiten Punkt ihrer Ziele erreichten sie durch so genanntes Musikhosting. Dem Musiker
wurde Platz auf dem Server zugewiesen, den er zur Verfügung hatte um Musik hochzuladen
und diese an andere zu verteilen. Ob diese Funktion häufig genutzt wurde kann ich leider
nicht sagen, da ich dazu keinerlei Informationen gefunden habe. Punkt drei ist wohl eher ein
"Mode"-Ziel um sich abzuheben.
Da Audiogalaxy als inoffizieller Napster-Nachfolger galt, musste es nach einer gerichtlichen
Auseinandersetzung Mitte 2002 jedoch ebenfalls den Betrieb einstellen. Allerdings scheint es
Audiogalaxy wieder zu geben, jetzt jedoch mit starken Filtersystemen, so dass es nicht mehr
"Volkssport-tauglich" ist.
Link: www.audiogalaxy.com
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5.2. Gnutella
Ein Nachfolger von Napster war das Gnutella Netzwerk. Zunächst entwickelt von der Firma
Nullsoft, wurde die Software aber ziemlich schnell von ihrer Mutterfirma AOL wieder von
der Webseite genommen. Allerdings waren andere Programmierer in der Lage die Struktur
nachzuvollziehen und darauf aufzubauen. Guckt man sich die Struktur des Netzes genauer an,
so stellt man relativ schnell fest, dass diese sich grundlegend von Napster unterscheidet. So
war die Suche zunächst absolut dezentral, wurde aber im Laufe der Zeit in ein Hybrid-System
ausgebaut. Doch beginnen wir mit der Anmeldung im Netz. Zunächst meldet man sich bei
einem Host an, der Informationen, bzw. IP-Adressen, von Teilnehmern gespeichert hat. Mit
diesen kann man sich dann verbinden. Es genügt im Prinzip einen anderen Teilnehmer zu
kennen um ins Netzwerk zu geraten, es ist also kein zentraler Server nötig und im Prinzip ist
jeder selber Server. Zu Entstehungszeiten des Netzes war es so, dass absolut jeder Teilnehmer
im Netz gleichberechtigt war. Bei Suchanfragen wurde bei allen bekannten Nachbarn
angefragt, die die Anfrage dann wiederum an ihre Nachbarn weiter gaben. Das ganze ging bis
in die 7. Ebene. Die Frage wurde also rekursiv weiter gegeben und die Antwort entsprechend
über alle Zwischenstellen wieder zurück zum Fragesteller. Auf diese Weise können bei einer
Suchanfrage schon mal durchaus 70 MB Traffic verursacht werden - was das Netz natürlich
sehr belastete. Vor allem zu Beginn war es möglich mit zu allgemeinen Suchanfragen, wie
beispielsweise die Suche nach "mp3", das ganze System sehr stark belasten, da die
Trefferzahl natürlich sehr hoch war. Später begann man dann durch Sperren bestimmter
Begriffe oder Beschränkung der Ergebnisanzahl solche Probleme zu beheben.
Inzwischen haben sich ein paar Dinge geändert und es wurden so genannte "Supernodes"
eingefügt, die die Suchanfragen übernehmen. User mit höherer Bandbreite sind also
Ankerpunkte im Netz - diese sind dezentral mit anderen Nodes verbunden, wobei die
"normalen User" zentral mit einem Node verbunden sind. Die Suchanfrage wird also an den
Node gestellt, der diese dann wie oben zwischen allen Clients beschrieben an andere Nodes
weiter gibt. Dabei ist die Anfrage um den Traffic zu beschränken auf 256 Bytes beschränkt.
Des Weiteren gibt es im Netz eine Zeitgrenze nach deren Überschreitung Fragen automatisch
fallen gelassen werden und Nodes haben die Möglichkeit doppelte Anfragen auszusortieren
und ebenfalls fallen zu lassen. Wenn die Frage normal beantwortet wird enthält die Antwort
dann eine IP Adresse und den Port mit deren Hilfe dann die Dateien über das normale HTMLProtokoll herunter geladen werden können. Das Gnutella Netzwerk ist sehr groß und auch
sehr bekannt, was man unter anderem an der Anzahl der Clients sehen kann. Da gibt es
beispielsweise BearShare und LimeWire - wohl die beiden bekanntesten Clients. Aber auch
andere Programme wie Shareaza, Gnucleus, oder XoloX greifen auf das Gnutella Netzwerk
zu. Ein weiterer Client ist auch Morpheus der allerdings als Fasttrack Client bekannter wurde
und später aus rechtlichen Gründen auf das Gnutella Netzwerk wechselte.
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Die Oberfläche von BearShare
Clients
Shareaza: http://www.shareaza.com
Gnucleus. http://www.gnucleus.com/
LimeWire: http://www.limewire.com/
BearShare: http://www.bearshare.com/
Morpheus: http://www.morpheus.com/
XoloX: http://www.xolox.nl/
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5.3. Fasttrack
Am gleichen Tag an dem Napster die einstweilige Verfügung aufgebrummt bekam, gaben
Niklas Zennström und Janus Fries in Amsterdam den Start eines neuen Filesharing-Tools
bekannt: Kazaa. Eigentlich als Demo-Programm für die Netzwerk-Technologie Fasttrack
angelegt, bot Kazaa im Vergleich zu Napster und Gnutella einige Vorteile. Basierend auf zwei
Netzwerkebenen bot es die Stabilität von zentralen Indexservern und die Unangreifbarkeit der
Dezentralität von Gnutella. Der User baut dabei eine Verbindung zu so genannten Supernodes
(Rechner mit starken Netzanbindungen z.B. in Universitäten und Firmen) auf, der wiederum
mit anderen Supernodes kommuniziert, so dass die Suche selber auf der zweiten
Netzwerkebene abläuft. Der Datenaustausch erfolgt dann weiter über Peer to PeerVerbindungen, so dass die Supernodes (sollten sie nicht selber Anbieter der Datei sein) weiter
nichts mit dem Tausch zu tun haben. Dadurch, dass jeder Rechner theoretisch ein Supernode
werden kann, ist das Schließen des Netzes wie bei Napster nicht möglich. Wird ein Supernode
identifiziert und geschlossen, gibt es immer wieder einen Neuen der an seine Stelle treten
kann. Nur mit der Schließung des Internets könnte man dieses Netzwerk aufhalten.
Als Napster endgültig die Tore schloss, erhielt das Fasttrack Netz, ähnlich wie Audiogalaxy,
einen starken Userzuwachs. Jedoch benutzen die meisten amerikanischen User Morpheus, den
Client von musiccity.com die sich eine Fasttrack-Lizenz erworben hatte. Kazaa und Morpheus
boten beide eine selbsterklärende Oberfläche und ermöglichten neben Musik auch die Suche
nach jedem beliebigem anderem Dateiformat, so dass Ebooks, Programme und sogar
Hollywoodfilme kinderleicht für jedermann im Netz verfügbar wurden. Fasttrack unterstützt
Hashing, Resuming, Auto-resuming und Swarming, so dass auch große Dateien für
Breitbandnutzer in akzeptabler Zeit verfügbar sind.
Da Zennström und Fries aber mehr am wirtschaftlichen Konzept des Fasttrack-Netzwerks
interessiert waren, verkauften sie es im Januar 2002 an Sharman Networks, eine australische
Firma. Kurz darauf gab es Änderungen im Netzwerk-Protokoll, das alle anderen Clients außer
Kazaa aus dem Netz verbannte. Selbst Morpheus, bis dahin offizieller Nutzer des Netzes,
wurde nach einigen Lizenzstreitigkeiten aus dem Netz verbannt und wechselte zu Gnutella
über. Da viele User nicht auf die Annehmlichkeiten von Kazaa verzichten wollten, wechselten
sie somit auf den Kazaa Media Desktop(KMD). Leider wurde schnell bekannt, dass
Sharmann Networks in diesem Client eine Unzahl an Ad- und Spyware eingebaut hatte, was
zu Usereinbrüchen führte, da viele User um ihre Anonymität fürchteten. Diese Entwicklung,
Ad- und Spyware in Filesharing-Tools einzubinden, erfreute sich immer mehr der Beliebtheit
semi-kommerzieller Betreiber solcher Software.
Jedoch sorgte ein OpenSource-Projekt schnell Abhilfe. Kazaa Lite (heute K++) nutzte das
gleiche Protokoll wie der KMD und bot die gleiche und teilweise bessere Leistung ganz ohne
Ad- und Spyware. Jeder Versuch von Seiten Sharman Networks K++ zu übertreffen,
scheiterte an der schnellen Aktualisierungsleistung der OpenSource-Gemeinschaft. Beispiel:
In Kazaa wurde ein Creditsystem eingeführt das Uploader belohnen sollte und bei hoher
Punktzahl einen besseren Download garantierte. K++ reagierte darauf und baute eine Option
ein, die es ermöglichte den Creditwert aufs Maximum zu stellen, so dass letztendlich alles
wieder beim Alten war.
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Links:
Kazaa: http://www.kazza.com
Kazaa Lite: http://www.mp3-world.net
Die Such-Oberfläche von K++
UPDATE: Seit einigen Tagen hat Sharman Networks es geschafft K++ aus dem Netz zu
treiben. Per Gerichtsbeschluss darf K++ nirgends mehr verlinkt werden und die Homepage ist
auch geschlossen worden. Zudem soll es mit der englischen Version nicht mehr möglich sein
sich zu Supernodes zu verbinden, was wir leider nicht ganz nachvollziehen können, weil der
deutsche Client weiterhin problemlos ins Fasttrack-Netz kommt.
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6. Mehr als Musik
Mit wachsenden Dateigrößen und wachsendem Down- und Uploadvolumen entstanden auch
neue Netzwerke, die sich speziell auf große Dateien spezialisiert haben.
Die beiden Größten werden wir hier vorstellen.
6.1. eDonkey2000
Eins der größten Netze für "große Datenmengen" ist das eDonkey2000 Netz, erfunden von
Jed McCaleb. Dieses Filesharingsystem basiert auf dem Multisource File Transfer Protokoll
(MFTP) über das alle Dateitypen getauscht werden können. Die Netzstruktur ist getrennt und
bildet einen Mittelweg zwischen Gnutella und Napster, es gibt Indexserver und Clients.
Anders als bei Napster stehen die Server allerdings nicht alle in einer "Firma", sondern jeder
ist in der Lage mit dem zugänglichen Servertool seinen eigenen Rechner als eDonkey2000
Server ins Netz zu stellen. Mit der Client-Software kann man sich dann auf so einem Server
anmelden und die Suchanfragen an diesen richten.
Ähnlich wie bei Gnutella leiten die Server die Suchanfragen an die ihnen bekannten Server
weiter, so dass ein relativ großer Teil des Netzes mit einer Suchanfrage abgedeckt wird. Die
Resultate werden dem Client direkt (Serverresultate) oder entsprechend der Suchanfrage
(global) zurückgeliefert. Entscheidet sich ein User für einen Download, übernimmt er die
gefundenen Quellen (Anbieter, IPs) in den Transfer, und der Client nimmt direkt Kontakt mit
den entsprechenden Rechnern auf, so dass der Server ab diesem Zeitpunkt nichts mehr mit
dem Filesharing zu tun hat.
Die Such-Oberfläche bei eMule
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Die Anfrage wird von den Anbieterclients in eine Warteliste gesteckt, die den Download
koordiniert. Abhängig von der vorhandenen Bandbreite können mehrere User gleichzeitig mit
Daten bedient werden, alle anderen erhalten einen Platz in der Warteliste. Ist diese voll, muss
der Suchende beim nächsten Kontaktversuch Glück haben, dass gerade ein Platz frei wird.
Somit ähnelt die Netzstruktur Kazaa am ehesten, die auch den Mittelweg zwischen Napster
und Gnutella wählten, sich aber durch die Trennung von Server und Clientsoftware doch
deutlich davon unterscheidet.
Die Netzstruktur ist auch nicht so angreifbar wie die von Kazaa, da dort ja immer erst zu den
festen Supernodes verbunden und von da dann an einen in der Nähe befindlichen
weitergegeben wird. Nachteil des Ganzen ist die Hardwarebelastung bei der
Serverbereitstellung. Diese war anfangs sehr groß, so dass es nicht viele große Server gab, die
viele User und Dateien boten. Waren früher Server mit 1.000 Usern oder 10.000 (als
Highlight) sehr groß, sind heute Server unter 100.000 Usern schon fast nicht mehr interessant.
(Die Topserver liegen bei 200.000-300.000 Usern). Diesen enormen Zuwachs konnte das
Netz nur leisten, da sich ein OpenSource-Team an dem Serverprotokoll zu schaffen gemacht
hat und auch die Hardware der Serverrechner immer besser wurde. Da durch die Verbreitung
von eDonkey mehrere Admins größerer Firmen anfingen, ungenutzte Kapazitäten für das
eDonkey Netz zur Verfügung zu stellen, laufen heute viele große Server "heimlich" in den
"Kellern" für das eDonkey-Netz. Kleines Beispiel: Einer der besten Server, Silent-Bob, stand
angeblich im "Keller" von Mobilcom, ist leider Mitte letzten Jahres vom Netz gegangen, weil
der Server schließlich doch noch zu Firmenzwecken genutzt wurde. (Wurde bei heise.de
erwähnt: Link) Der Verlust wurde aber anders als einige erwartet problemlos aufgefangen.
Die eDonkey2000 Netzstruktur
Man muss dazusagen, dass eDonkey ein eher europäisches Netz ist. Die großen Server stehen
alle irgendwo in Europa, nur vereinzelt findet man nicht-europäische Server in den
Serverlisten der verschiedenen Seiten. Mit dem Stichwort Serverlisten sind wir beim wohl
größten Manko des eDonkey-Netzwerkes. Ohne eine aktuelle Serverliste ist der User
aufgeschmissen. In der Serverliste ist eine Anzahl von Servern mit IPs enthalten die aktiv
sind, so dass der Client sich verbinden kann. Fehlt diese Serverliste oder ist diese veraltet,
kann der User nicht ins Netz und muss sich erst eine Serverliste besorgen. Was zwar durch die
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Vielzahl der Angebote im Netz (einfach mal server.met googeln) ein Leichtes ist, aber doch
die Flexibilität etwas einschränkt.
Die Serverliste
Kleine Zwischenbilanz: eDonkey
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•
•
•
•
•
ist unabhängig von einem zentralen Server
Client und Server stehen getrennt zur Verfügung
sowohl der Client als auch der Server unterstützen dynamische Ports, so dass ein
Portblock keinen langfristigen Einfluss auf das Netz haben muss
die Suche erfolgt über (fast) alle User die im Netz sind (über den Server hinaus)
es werden beliebige Dateitypen unterstützt
Dateien erhalten eine eindeutige ID (Hash), die es ermöglicht auch nach einem
Neustart des Clients den Download weiter fortzusetzen
es gibt eine Datei-Sammelfunktion (Collection) die es erlaubt Dateien zu Gruppen
zusammenzufassen
es wird Swarming durch das MFT unterstützt
die fragmentarischen Dateien stehen anderen Usern automatisch zum Download zur
Verfügung (Dateien im Download werden automatisch "geteilt" und es gibt auch keine
Möglichkeit dies abzustellen)
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6.2. Weiterentwicklung von eDonkey2000
Der von Jed McCaleb entwickelte eDonkey2000 Client wird heute aber kaum noch
verwendet, denn "am Morgen des 13. Mai 2002 war Merkur (Nick eines der Entwickler von
eMule) mit dem originalen eDonkey2000-Client unzufrieden und war überzeugt, es besser
machen zu können." (Zitat: http://emule-project.net/ ) Er suchte sich ein paar Freunde und rief
das eMule-Project ins Leben. Der neue Client eMule bietet eine Fülle von Funktionen, die der
eDonkey Client nicht bietet oder nur beschränkt zur Verfügung stellt.
Eine Liste einiger der Besonderheiten von eMule (Quelle: http://emule-project.net/):
•
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•
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•
Clients nutzen mehrere Netzwerke, um ein zuverlässiges Netzwerk zu
aufzubauen(ED2K, Quellenaustausch, Kad)
Kad ist noch im Alpha-Stadium - ein Testclient steht zum Download bereit
Die Warteschlange und das Credit-System helfen dabei, dass jeder die gewünschte
Datei herunterladen kann, indem jene belohnt werden, die dem Netzwerk etwas
zurückgeben.
eMule ist absolut kostenlos. eMule ist auch komplett frei von Adware, Spyware,... Wir
tun was wir tun zum Vergnügen und für Erfahrungen, nicht für Geld.
Jede Datei wird während des Ladens auf Fehler geprüft, um die Korrektheit der
Dateien sicherzustellen.
Die "Intelligente Fehlerkorrektur" von eMule findet fehlerhafte Dateisegmente mit
einer Genauigkeit von wenigen Kilobytes. Dies spart Zeit und Bandbreite, bei der
Reparatur.
Auto-Prioritäten und Quellenmanagement erlauben es viele Dateien herunterzuladen,
ohne dies andauernd zu überwachen.
Mit der Vorschau Funktion kannst du dir Videos und Archive anschauen, bevor sie
ganz heruntergeladen sind. Für Videovorschauen empfehlen wir den VideoLAN
Client.
eMule unterstützt so genannte Web-Services, mit denen du schnellen Zugriff zu
andere Web-Seiten hast.
Du kannst Kategorien für deine Downloads erstellen, um diese komfortabel zu
organisieren.
Um die Datei zu finden, die du suchst, bietet eMule mehrere Möglichkeiten:
Serversuche (lokal, und global), web-basiert (Jigle und Filedonkey) sowie Kademliabasierte Suche (noch im Test).
eMule erlaubt weiterhin sehr komplexe boolesche Suchanfragen, was die Suche sehr
flexibel hält.
Mit dem Nachrichten und Freundessystem kannst du Nachrichten zu anderen Clients
schicken und sie als Freunde hinzufügen. In deiner Freundeliste kannst du immer
sehen, wenn ein Freund online ist.
Mit dem eingebauten IRC-Client kannst du mit anderen Downloadern auf der ganzen
Welt chatten.
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Ein Download mit Quellenherkunft
Hinzu kommt, dass eMule
•
•
•
•
ohne Installation auskommt
ein schlichtes, kompaktes, intuitives User Interface hat
ed2k-Links* unterstützt werden (wird im eDonkey jetzt seit neustem auch)
(als wohl wichtigster Punkt) einen automatischen server.met-Import bietet
*ed2k Links sind im Internet verfügbare Links, die Datei-Informationen zum Download
beinhalten und durch Anklicken den Download automatisch in eMule integrieren. Beispiel:
(Eselfilme)
All diese Vorteile haben eMule zum erfolgreichsten Client gemacht und so findet man heute
zu 98% eMule-Clients im eDonkey2000-Netz. Auch die Kombination von eDonkey2000 und
Overnet hatte die User nicht zu einem Wechsel bewegt. Jetzt mit der noch im Alpha-Test
befindlichen serverlosen Variante Kademlia wird ein Wechsel weit in die Ferne gerückt sein.
Wenn man also ins eDonkey Netz reinsehen möchte, sollte man sich auf jeden Fall für den
eMule-Client entscheiden, da dieser leichter zu handhaben ist.
Links:
www.edonkey2000.com - offizielle eDonkey2000 Homepage
www.emule-project.net - offizielle eMule Homepage
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6.3. Bittorrent
Im Vergleich zu vielen anderen Filesharing-Systemen ist das Bittorrentsystem kein großes
zusammenhängendes Gesamtsystem. Es geht dabei mehr um eine Technologie bzw. Software
um einzelne Dateien oder auch Dateiengruppen als Einheiten zu "sharen". Man geht also
weniger davon aus, dass man ein großes System hat in dem 1000 Leute mit 1000 Leuten 1000
mp3s tauschen wollen die alle nichts miteinander zu tun haben, sondern die Grundidee ist
vielmehr, dass es Dateien oder einen Verbund von Dateien gibt und alle Beteiligten an dem
gesamten Inhalt interessiert sind.
Dabei gibt es einen Tracker und Torrentfiles. Mit Hilfe der TorrentFiles und der BitTorrent
Software kann man die Verbindung zu einem Tracker herstellen der dann den Kontakt zu
anderen Rechnern im Netzwerk aufbaut, bzw. die IP’s der Rechner zurückgibt damit man
selbst die Verbindung herstellen kann. Zuvor wird jedoch noch der gesamte, für die Datei
nötige, Platz auf der Festplatte reserviert. Die Datei wird in Teile eingeteilt (Stichwort
swamming) so dass von mehreren Quellen gleichzeitig geladen werden kann. Die TorrentFiles sind normal nur wenige kb groß und können z.B. auf Webseiten herunter geladen
werden. Mit dem System werden Verbindungen zu mehrere Rechnern hergestellt - sowohl
zum Down- als auch zum Upload. Der Vorteil zum einfachen verschicken ist, dass die Last
von einem Server genommen wird und der Upload aller Teilnehmern genutzt werden kann.
Des weitern kann man sich sicher sein, dass man auch nur diese Datei hoch lädt und keine
anderen Dateien getauscht werden. In dem Moment in dem man das Programm schließt wird
der Upload direkt beendet. Lädt man später eine anderen Datei so bekommt dann auch nur
diese den vollen Upload. Das System ist also besonders geeignet für neue Dateien, die über
einen kurzen Zeitraum verteilt werden sollen.
Zentrales "normales" Serversystem.
Quelle: http://bitconjurer.org/
Bittorrent System
Das System macht es der Industrie zum einen einfacher, illegales Verteilen zu Verhindern, da
sie nur die Torrent Files vom Markt schaffen müssen. Es reicht also, ein paar Webseiten, die
Torrent Files verteilen, zu schließen, man muss nicht gleich die ganze Torrent Software
verbieten (was auch schwer möglich ist, weil sie ja durchaus auch für legale Dinge genutzt
werden kann). Auf der anderen Seite ist es für sie aber so auch schwerer, größere Quellen zu
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Filesharing
WS 03/04
finden, weil man nicht mehr über eine zentrale Stelle an "die Täter" herankommt. Es ist aber
nicht so, dass der Torrent nur für rechtlich fragliche Zwecke eingesetzt wird. So wird das
System auch zum Verteilen von freier Software (beispielsweise freie Linux Distributionen)
benutzt.
Links:
http://bitconjurer.org/BitTorrent/ - offizielle Homepage
http://bt.degreez.net/ - "experimental client" mit erweiterten Funktionen
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Filesharing
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7. Kostenpflichtige Programme
Da die Musikindustrie mit starken Verlusten in den letzten Jahren zu kämpfen hat und dies
unter anderem auf Filesharing und die Möglichkeit sich Musik direkt aus dem Netz zu laden
zurückführt, hat sie sich entschlossen "auf diesen Zug aufzuspringen". So gibt es neuerdings
Programme bei denen man kostenpflichtig Musik herunterladen kann und diese dann legal
erworben hat. In Deutschland gibt es bisher so ein System noch nicht, daher werden wir 2
amerikanische Systeme vorstellen und kurz auf ein zurzeit für den deutschen Markt geplantes
eingehen.
7.1. Napster 2
Wieder auferstanden ist Napster. Allerdings scheint Name und Design so ziemlich das einzige
zu sein, was geblieben ist. Napster 2 ist eines der ersten online Programme bei denen man für
Bezahlung legal Lieder erwerben kann. Napster hat Verträge mit den 5 größten Plattenfirmen
und noch hunderte kleinerer und hat laut Homepage "über 500.000 Tracks mit einer
Spannweite über alle Genres von Eminem bis Miles Davis" im Angebot. Im online Katalog
hat man die Möglichkeit sich 30 Sekunden der Lieder direkt anzuhören. Möchte man ein Lied
kaufen (wozu man allerdings die Premium Version benötigt) muss man 0,99$ investieren. Ein
Album kostet 9,95$. Zusätzlich fällt bei der Premium Version, noch eine Grundgebühr von
9,95$ pro Monat an. Eine Brennfunktion ist direkt in das Programm integriert. Des Weiteren
gibt es noch Features wie detaillierte Informationen zu Künstlern und Liedern einen
Playlisteditor, eine Umfangreiche Suchfunktion (mit Genre, Artist, Titel und Beliebtheit),
sowie Informationen über 40 Jahre US Charts und ähnliches.
Napster setzt auf Microsofts Audio-Codec Windows Media Audio. Streams erfolgen - je nach
Internetverbindung - zwischen 32 und 96 kBit/s. Die herunter geladene Musik landet in einer
Qualität von 128 kBit/s auf der Festplatte, wobei Napster allerdings auf kodierte Altbestände
zurückgreift: Neben dem aktuellen WMA-Codec in der Version 9 finden sich auch Titel, die
mit überholten Versionen (v8 und v7) enkodiert wurden.
Bisher steht der bezahlte Dienst nur für US User zur Verfügung. Wann Napster in Europa
starten soll ist noch nicht bekannt.
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Filesharing
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Die Oberfläche von Napster 2
Link: http://www.napster.com
7.2. iTunes Music Store
Eine weitere, Napster recht ähnliche, Software gibt es von den Apple Machern, den iTunes
Music Store. Der Unterscheid in der Handhabung und Steuerung ist sehr gering. Das Angebot
ist zwar - trotz einer großen Auswahl an Audiobooks (die Napster nicht hat) - etwas kleiner
als beim Konkurrenten (laut Angaben 400.000 statt 500.000 Titel Mitte November), dafür ist
es aber erfolgreicher. So gab Apple Anfang November den Verkauf von 1,5 Millionen Songs
bekannt, und zwar für den Zeitraum in dem Konkurrent Napster, kurz nach dessen Start, nur
300.000 Titel verkauft habe. Der allgemeine Erfolg der Apple Software hatte die Macher
bereits einen Monat zuvor veranlasste auch eine Windows Version auf den Markt zu bringen.
Um die Marktführung weiter auszubauen schloss das Unternehmen einen Vertrag mit AOL,
der den AOL Usern einen schnelleren Zugriff zu iTunes ermöglicht und auf der anderen Seite
stellt Apple AOL Musik Events direkt über iTunes bereit.
Wie mittlerweile bekannt wurde ist es einem norwegischen Hacker angeblich gelungen den
iTunes Kopierschutz zu umgehen. Dabei soll Quicktime so gepatcht werden, dass es
anschließend die von Quicktime für die Wiedergabe entschlüsselten Musik-Daten "abfangen"
und speichern kann.
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Wie Apple Manager Eddy Cue mitte Januar mitteilte, soll der iTunes Musik Store im Laufe
dieses Jahres auch in Europa starten. Genaueres ist allerdings nicht bekannt.
Die Oberfläche des iTunes Music Stores
Link: http://www.itunes.com
7.3. Phonoline
Der Start der deutschen Musikbörse wurde seit August 2003 schon mehrfach verschoben. Im
Moment wird das erste Quartal 2004 als Starttermin angepeilt. Grund der Verzögerung ist laut
Fokus ein Streit zwischen der GEMA und den Anbietern.
PhonoLine wird als so genannter White-Label-Dienst beliebigen Webanbietern ermöglichen,
einen eigenen Online-Shop zum Musikdownload aufzusetzen, soll also gewissermaßen eine
Verbindung verschiedener Shops sein. Es wird mit Hilfe der Deutsche-Telekom-Tochter TCom aufgebaut und ein Vertrag mit der Einzelhandelsfirma Saturn als Anbieter ist auch schon
sicher. Weiter gibt es Gerüchte über die Teilnahme von Bild, RTL und VIVA. Phonoline soll
dabei allerdings gegen eine Grundgebühr nur die technische Grundlage für die Geschäfte
bieten, um die lizenzrechtlichen Verträge müssen sich hingegen die Anbieten selber
kümmern. Dabei soll die Bitrate nicht fest, sondern von derzeit 128 kBit/s beliebig
hochsetzbar sein. Hier soll es auch (im Gegensatz zu Napster) noch eine Mac und Linux
Version geben.
Update: Wie verschieden Internet Seiten berichten wird sich der Start der Tauschbörse,
nachdem er nun für die CeBit dieses Jahres angekündigt war, noch weiter verschieben.
News link: http://www.heise.de/newsticker/meldung/43846
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Filesharing
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8. Gegenwart und Zukunft
Wie deutlich geworden sein sollte, umfasst das Thema Filesharing heute einen riesigen
Bereich, der nur schwer im Rahmen eines solchen Seminars darzustellen ist. Wir haben uns
für einige Teilgebiete und bekannte Netze entschieden und wollen in diesem Kapitel einfach
noch ein paar andere Clients kurz vorstellen.
Des Weiteren wollen wir kurze Ausblicke auf zukünftige Trends bieten und laienhaft auf die
doch schwer zu durchschauende Rechtslage eingehen.
8.1. Zukunftstrends
Durch die immer stärkeren Bemühungen, diverser Musikverbände, Tauschbörsen zu
schließen, sehen sich viele Entwickler gezwungen neuen Techniken zu entwickeln, die die
Identität der User verschleiern und Anonymität groß schreiben. Denn das Motto lautet:
"Wenn man nichts über den User weiß, kann man ihn auch nicht verklagen." Allerdings wird
dies sehr schwer werden, da immer irgendwie eine Verbindung zwischen den Usern entstehen
und so zumindest die IP bekannt gegeben werden muss.
Andere sehen darin vorerst kein Problem und halten eher die Kopplung mehrer Netze in
einem Client für erstrebenswert, so genannte Hybrid-Tools: Auffälligstes Projekt dazu ist
wohl der Eetee Client der sowohl Fasttrack, OpenNap, Gnutella als auch eDonkey und
Bittorrent unterstützt. Allerdings ist von dem Client abzuraten, da momentan nicht ganz klar
ist, wer hinter dem Projekt steckt.
http://www.eetee.com/ - offizielle Homepage
Als letztes sind hier dann noch die serverlosen Netze zu nennen: Overnet und Kademlia, bei
denen versucht wird auf die Server zu verzichten und ähnlich wie bei Gnutella alles serverlos
zu gestallten, allerdings mit wesentlich weniger Traffic. Mehr zu den beiden Netzen gibt es
hier Overnet und hier Kademlia
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Filesharing
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8.2. Andere Clients und Netze
Natürlich gibt es noch mehr als die hier vorgestellten Netze. Ein paar ausgewählte, beliebte,
besondere oder auch zukunftsweisende wollen wir hier kurz vorstellen.
8.2.1. Direct Connect
Ein weiteres, bei vielen Filesharing-Nutzern sehr beliebtes Netz, ist das Direkt ConnectNetzwerk. Mit 1 Petabyte (1000 Terabyte) Datenmenge ist es eines der größten, wenn nicht
sogar das größte Netz.
Allerdings sind nicht alle Daten auf einen Schlag zu erhalten, sondern es gibt einzelne Server,
so genannte Hubs, bei denen sich der User anmeldet. Dabei haben die Hubs oft besondere
Themen, wie speziell Musik einer bestimmten Stielrichtung oder Filme und fordern außerdem
eine bestimmte zu teilende Datenmenge - hat man weniger als diese kommt man nicht auf den
Hub. Dies führt dazu, dass dieses Netz für Nutzer die keine großen Datenmengen auf ihrer
Festplatte haben kaum zu verwenden ist und so großteils von Usern mit Breitband Anbindung
verwendet wird. Hat man die geforderte Datenmenge freigegeben kann man sich in der Regel
recht schnell mit dem Hub verbinden, der zunächst eine Art Chat ist. Dort gibt es auch eine
Liste von Usern bei denen man direkt Listen ihrer Dateien anfordern kann, oder man nutzt die
Suchfunktion um den Hub nach Dateien zu durchsuchen.
Zwar ist auto-resuming möglich, swarming wird hingegen nicht unterstützt. Trotz dieser
technischen Rückständigkeit erreicht man bei Direct Connect in vielen Fällen deutlich höhere
Geschwindigkeiten als bei anderen Netzen und durch die Thementrennung ist auch die
Dateienvielfalt sehr hoch.
Link:
http://www.neo-modus.com/ - offizielle Homepage
http://dcplusplus.sourceforge.net/ - alternativer Client mit erweiterten Optionen
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Die Oberfläche von DC++
8.2.2. Overnet
Overnet wurde zuerst unter dem Namen Flock bekannt. Die Tauschbörse stammt vom
gleichen Entwickler, der auch schon eDonkey entwickelte, von Jed McCaleb. Overnet ist
deshalb auch ähnlich aufgebaut mit der Ausnahme, dass von dem zentralen Serversystem hin
zu einem dezentralen System gewechselt wurde.
Overnet ist übersichtlich strukturiert und der Benutzer findet sich relativ schnell mit der
Tauschbörse zurecht. Es gibt viele unterschiedliche Einstellungsmöglichkeiten von
verschiedenen Skins bis zu Netzwerkeinstellungen. Des Weiteren unterstützt Overnet sowohl
multiple sources als auch resuming.
Die Suche von Overnet läuft über verschiedene "Hash-Tabellen" ab, wodurch das Netzwerk
weniger belastet und auch die Downloadgeschwindigkeit dadurch weniger beeinträchtigt
wird. Die Suchanfrage von Overnet ist extrem schnell und es werden zumeist auch sehr viele
Suchergebnisse aufgelistet.
Link: www.overnet.com - offizielle Homepage
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8.2.3. Kademlia
Kademlia ist der logische Schritt der eMule Evolution. eMule soll wie Overnet losgelöst von
Servern arbeiten können. Im Moment befindet sich der eMule Kademlia Client in der
Testphase und ist in den üblichen Client integriert.
Dafür sprechen eine Entlastung der Server, die langsam immer mehr belastet werden durch
die wachsenden Userzahlen, was bis jetzt nur durch neue Serverprotokolle erreicht werden
konnte. Zudem macht es das Ganze noch angriffsresistenter, denn selbst wenn eine ganze
Reihe von Nodes gefloodet werden, hat das für das Netz selbst keine allzu großen
Auswirkungen. Mit der Zeit strickt sich das Netz dann um diese "Löcher" herum neu und das
Problem ist gelöst.
Diese Fähigkeiten verdankt Kademlia dem gleichnamigen Algorithmus, der speziell zum
Aufbau eines dezentralen P2P-Netzwerkes erdacht wurde. Die Struktur bilden so genannte
Nodes, deren Aufbau und Kommunikation zugleich vom Algorithmus koordiniert werden.
Grundlage von Kademlia sind das Internet Protocol und das darauf aufbauende, zustandslose
UDP Protocol.
Über einem bestehenden LAN/WAN wird ein neues, virtuelles Netzwerk aufgebaut, in dem
jeder Node durch eine eindeutige Nummer ("Node-ID") identifiziert wird. Die ID dient
sowohl zur Identifizierung, als auch für die weitere Kommunikation und Suche im Netz.
Diese ID wird in dem so genannten "Bootstrapping" Verfahren ermittelt, und beruht auf der
Kombination einer IP eines im Netz befindlichen Nodes und Zufallsgenerierung.
Da es keine zentrale Instanz gibt, die einen Index der vorhandenen Dateien bereitstellt, wird
diese Aufgabe auf alle Clients gleichermaßen aufgeteilt: Ein Node, der eine Datei besitzt,
errechnet zuerst eine eindeutige, und immer gleich lange Bitsequenz (Hash). Die Länge der
im Netz verwendeten Hashes und der Node-IDs muss gleich lang sein. Er sucht nun im Netz
die Nodes, deren ID (in Bits gerechnet) die kleinste "Distanz" zum Hash aufweisen, und
übermittelt ihnen seine Kontaktdaten. Diese werden dann gespeichert und für eine Abfrage
bereitgestellt. Sucht jetzt jemand die Datei, durchläuft er den gleichen Prozess und gelangt so
relativ schnell an die nötigen Kontaktinformationen für den Download. Da das Netz
üblicherweise in ständigem Wandel begriffen ist, werden die Kontaktdaten auf mehrere
Nodes verteilt und von der Quelle alle paar Stunden aktualisiert.
Durch Optimierung lässt sich die für das Protokoll benötigte Bandbreite auf relativ kleine
Werte senken, der Quellentausch von eMule ist hier ein gutes Beispiel.
Link: www.emule-project.net - offizielle Homepage
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8.2.4. MP2P
Die beiden gängigsten Clients für das dezentrale Manolito P2P Netzwerk sind Blubster und
der Nachfolger Piolet. Diese recht junge Tauschbörse erfreut sich inzwischen einer
Benutzeranzahl von rund 100000 Usern, bei denen insgesamt über 20 Millionen Lieder zu
finden sind. Allerdings ist das Angebot auch auf diese begrenzt - hier gibt es nur mp3s.
Multisource und autoresuming werden unterstütz, swarming leider nicht. Bei der Suche nach
Dateien können nur Titel und Interpret angegeben werden, da sich diese Tauschbörse, wie
oben erwähnt, auf das tauschen von mp3’s beschränkt. Suchanfragen werden jedoch schnell
bearbeitet und liefern zügige Ergebnisse. Leider ist die Anzahl der Suchergebnisse im
Vergleich zu größeren, älteren Netzen noch sehr beschränkt.
Die größten Nachteile dieser jungen Tauschbörse sind somit klar die noch vergleichsweise
niedrige Zahl an Usern und die Beschränkung der Dateiformate auf das mp3-Format.
Eine Suche bei Blubster
Link:
http://www.piolet.com
http://www.blubster.com
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8.2.5. Soulseek
Nach dem Ende von Audiogalaxy ist Soulseek wohl die beste Anlaufstelle für seltene
Musikstücke. Allerdings ist man hier wieder zu den Napster-Ursprüngen zurückgekehrt. Es
läuft über einen zentralen Indexserver und das Hauptangebot ist wieder MP3. Zwar ist der
Download von anderen Dateien möglich, aber eher selten.
Das Musikangebot betrifft eher den Nicht-Mainstream-Musik Bereich, man bekommt
Mainstream auch, aber das Angebot ist hier eher gering im Vergleich zu anderen Börsen. Der
Download ist nicht mit Kazaa oder ähnlichem vergleichbar, da Soulseek kein Swarming
unterstützt und nur von einem User zieht, so dass eher niedrige Downloadraten erreicht
werden. Was aber gegenüber den andern Clients leichter fällt ist die Möglichkeit einen ganzen
Ordner in den Download zu schieben, so dass das komplette Album mit einem Klick in der
Downloadliste ist und nicht jeder Song einzeln gesucht werden muss.
Während man bei Kazaa noch einfach keine Dateien selbst zum Hochladen anbieten kann,
funktioniert das bei Soulseek nicht so leicht. Man bekommt zwar genug Dateien über die File
Suche, aber dies ist nicht der einzige Weg an Dateien zu kommen. Da viele Leute nur
jemanden aus ihrer so genannten "Buddy-List" downloaden lassen, muss man selbst auch
etwas bieten können, um für diese interessant zu werden. In den eingebauten Chats lassen sich
schnell Bekanntschaften schließen und so kann das fröhliche Downloaden beginnen.
Soulseek wird immer bekannter, was sowohl Vor- als auch Nachteile hat. Denn die Chats
werden immer mehr von Mainstream-Usern überschwemmt, die das Netz auch mit vielen
Nicht-Musikdateien bereichern, wodurch die Suche nach Musik erschwert wird.
Link: http://www.slsknet.org - offizielle Homepage
Die Oberfläche von Soulseek
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8.3. Rechtslage
Da dies ein Informatikseminar ist, bitten wir zu entschuldigen, dass wir nicht auf juristische
Fachkenntnisse zurückgreifen können und nur bedingt gewährleisten, dass alles was hier folgt
rechtlich Bestand hat. Zumal sich momentan an der Rechtslage in Deutschland ständig was
ändert. Wir gehen hier nur auf ein paar entscheidenden Fragen zu unserem Thema ein.
1. Die Rechtslage im Fall Filesharing ist nicht eineindeutig.
2. Das Nutzen von Filesharing-Tools im Allgemeinen ist nicht illegal.
3. Der Austausch von Daten ist, so lange es sich um legales Material (der Anbieter ist
selbst der oder besitzt die Berechtigung der Urheberrechtsinhabers) handelt ist alles
erlaubt, sowohl Up- als auch Download.
4. Der Download ist eine Grauzone
a. wenn die Quelle des Downloads offensichtlich rechtswidrig ist, ist er illegal.
b. sonst ist er vorerst legal, und gilt als Privatkopie.
c. Einschränkung: Eine Straftat liegt erst vor, wenn eine "gewerbliche"
Verwendung danach folgt, oder das Material wieder zum Upload freigegeben
wird.
5. Der Upload ist illegal, wenn es ich um urheberrechtliches Material handelt bei dem
der Anbieter kein Urheberrecht besitzt, dabei handelt es sich um eine Straftat.
Wer sich einen tieferen Einblick gönnen möchte dem empfehlen wir folgende Links:
Neues UrhG -- Das neue Urhebergesetz mit hervorgehobenen Änderungen
UrhG FAQ -- Ein kleines FAQ zum Urheberrecht für die Rechtslage in Deutschland und
Österreich.
In Deutschland wurde die letzte Änderung am 15.09.03 vorgenommen. Allerdings ging es
dabei hauptsächlich um die Vervielfältigung der Daten und das Umgehen von
Kopierschutzsystemen. In weiteren Gesprächen wurde angedacht, das Recht auf die
Privatkopie gänzlich abgeschafft werden soll.
In den USA verklagt die RIAA momentan mehre Tauschbörsenuser, hierbei werden aber nur
Leute mit über 1000 Dateien im Angebot und Top100 Hits berücksichtig.
UPDATE: Vor wenigen Tagen hat die RIAA eine zweite Klagewelle gestartet.
Die europäischen Äquivalente zur RIAA planen seit längerem eine ähnliche Aktion, die aber
an den unterschiedlichen Rechtlagen in den Ländern scheitert.
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9. Exkurse
Hier sind alle Themen kurz angerissen, die nicht direkt mit Filesharing zu tun haben, aber
trotzdem in diesem Zusammenhang genannt werden sollten, um einen besseren Überblick
über die Geschichte und Entwicklung des Filesharing zu vermitteln.
9.1. Exkursion: Audioformate
Mp3
Was ist Mp3? Der MPEG 1 Layer 3 Codec wurde ursprünglich vom Fraunhofer Institut für
Integrierte Schaltungen schon 1987 erfunden und war damals ein revolutionärer
Komprimierungsalgorithmus. 1992 wurde dieser Teil des MPEG 1-Formats. Da es aber eine
erstaunlich gute Qualität bei sehr kleinen Dateigrößen hatte, popularisierte es sich schnell als
eigener Standart.
Was machte mp3 so besonders? Mp3 ermöglichte es die normalen Wav-Dateien die man von
einer CD kopieren konnte, auf ungefähr ein Zehntel ihrer Größe zu reduzieren. Dadurch
wurde aus einem 3-minütigen Lied, das im Wav-Format ungefähr 30 MB einnahm eine
handliche 3 MB große Datei mit ungefähr gleicher Qualität. Durch diesen
Kompressionserfolg wurde auch für den normalen User das Tauschen von Musik im Netz
interessanter, durch die eher geringen Datentransferraten waren Wav-Dateien schon aus
Kostengründen nicht lukrativ.
Vergleich: 30MB Wav-Datei vs. 3MB Mp3-Datei
14.4
ca. 277 min
ca. 27.7 min
32.2
ca. 140 min
ca. 14 min
56.6
ca. 100 min
ca. 10 min
Für den Endnutzer stellte mp3 also kürzere Downloadzeiten und dadurch weniger Kosten dar.
Die wachsende Popularität führte auch zu Weiterentwicklungen, so dass heute fast nur noch
der Lame-Encoder verwendet wird um mp3 zu erzeugen.
Jedoch steht mp3 nicht alleine auf dem Audiokompressionsmarkt, so dass es heute eine
Vielzahl von Alternativen gibt, die versuchen mp3 den Thron abzuringen. Die besten
Kandidaten wollen wir hier kurz vorstellen:
OggVorbis
Was ist OggVorbis? Bei OGG Vorbis handelt es sich um ein Open Source Projekt, welches
einen Audiocoder beinhaltet der von den Leistungen in Kompression und Qualität locker mit
MP3 mithalten kann. Zur Entstehung von OGG Vorbis kam es, da es bei dem freien MP3Encoder immer noch zu patentrechtlichen Schwierigkeiten kommt. Bei OGG Vorbis dagegen
werden keinerlei Patente verletzt.
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Filesharing
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Vorteile gegenüber mp3: Ogg Vorbis ist als so genanntes Containerformat auch sehr flexibel
in der Handhabung. Das Format erzeugt keine lästigen Lücken bei Live-Alben, ist also
"gapless". Durch seine Architektur ist es möglich, Veränderungen (zum Beispiel in der
Lautstärke) vorzunehmen, ohne die Musikdaten umzuschreiben. Gleichzeitig besitzt es die
erstaunliche Eigenschaft des "Bitrate peeling". Dieses Verfahren ermöglicht eine
Veränderung in der Bitrate, ohne die Klangqualität zu verändern. Wenn Sie zum Beispiel eine
große Ogg Vorbis-Datei für eine Versendung per Mail verkleinern wollen, müssen Sie, im
Gegensatz zu MP3, die Datei nicht extra in das ursprüngliche Wav-Format zurückkodieren
und dann erneut berechnen. Dieser verlustbehaftete Vorgang erübrigt sich bei Ogg Vorbis.
Nachteil: OggVorbis stellt höhere Ansprüche an die Hardware als Mp3, so dass eine
Portierung auf portable Systeme nur langsam voranschreitet.
MP3pro
Was ist MP3pro? MP3pro verbindet das etablierte MP3-Format mit neuen Technologien. Bei
der Umwandlung von Musik-Dateien wird der "normale" Ton wie bei MP3 kodiert, allerdings
mit ungefähr halbierter Bitrate. Eine 64 Kbit/s MP3pro-Datei sollte nach Angaben der
Entwickler die Qualität einer 128 Kbit/s Datei erreichen. Durch die Verwendung der Spectral
Band Replication-Technologie (SBR) bleibt in der errechneten Datei im Vergleich zu MP3
die volle Bandbreite erhalten. Die SBR-Technologie greift insbesondere bei hohen
Frequenzen, während sich für die tieferen Frequenzen nach wie vor der MP3-Codec
verantwortlich zeichnet. Von Vorteil ist sicherlich die Abwärtskompatibilität zu MP3. Eine
MP3Pro-Datei lässt sich also mit jedem MP3-Player abspielen, auch mit solchen, die diesen
Codec nicht an Bord haben. Allerdings ist der Klang dann schlechter als bei einem Player, der
MP3pro bereits unterstützt.
Nachteil: MP3pro ist kostenpflichtig.
WMA
Was ist WMA? WMA (= Windows Media Audio) war Microsofts Antwort auf MP3. Das
Format sieht die Integration von Kopierschutzverfahren vor (Digital Rights Management DRM) und ist daher auch für die Musikindustrie interessant.
Vorteile: Im Gegensatz zu MP3 ist das WMA-Format multimedial ausgelegt und beinhaltet
neben dem Audio-Codec auch einen Video-Codec. Über einen Datencontainer können
*.WMA, *.WMV und *.ASF-Dateien abgespeichert werden, die neben Musik oder Video
auch Links zu Webseiten oder Dokumenten enthalten können.
Nachteile: Die Tonqualität lässt zu wünschen übrig. Selbst bei 192 Kbit/s liegt die
Klangqualität komprimierter Audio-Files weit hinter den Erwartungen zurück. Bei 64 Kbit
klingen klassische Stücke verzerrt. Bei Musiktiteln aus dem Bereich Rock oder Pop ist die
Qualität der von MP3 ungefähr ebenbürtig.
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9.2. Exkursion: Videoformate
Schnell, mit der Verbreitung von Breitbandanschlüssen, wuchsen auch im Bereich des
Filesharing die Datenmengen, so dass nicht mehr nur noch Musik sondern auch ganze Filme
zum Download bereitgestellt wurden. In diesem Zusammenhang wollen wir kurz auf
verschiedene Videoformate eingehen und sie grob vergleichen.
Mpeg2/4
Endung: mpeg/mpg
Gilt als Videostandard. Der auf DVDs zu findene Mpeg2 Codec wird langsam vom besseren
Mpeg4-Codec abgelöst, einen kleinen Vergleich bietet die folgende Tabelle:
Quelle: Chip Online
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DivX
Endung: avi
Aktuelle Version: DivX 5.11 und DivX ;-) 3.11 Alpha
DivX liegt in zwei Varianten vor, einmal in der kommerziellen DivX 5.x Version und in der
etwas älteren gehackten Version 3.11 Alpha, wobei letztere nicht mehr mit der aktuellen
DivX 5.x Version mithalten kann. Die 5.11 Version ist neben der Xvid Version das Beste was
es momentan in dem komprimierten Videoformatbereich gibt, er bietet sehr gute Bildqualität
bei flottem Arbeitstempo.
Links
DivX
:
Xvid
Endung: avi
Aktuelle Version: 1.0.0 rc1
Xvid ist die open-source Variante von DivX. Der Unterschied bei den Beiden ist minimal,
Xvid bietet bessere Qualität. Bei der Detailschärfe entstehen dafür schneller Artefakte bei
Actionszenen oder Explosionen.
Link:
Xvid
Apple Quicktime
Endung: mov
Aktuelle Version: Quicktime 6.5
Ab Quicktime 6 setzt Apple auf Mpeg4 auf, so dass Quicktime Filme schon jetzt den Mpeg4
Standard erfüllen. Die Bildqualität ist gut und die Encodierung läuft auch recht schnell.
Allerdings ist dies nur mit kostenpflichtigen Programmen möglich.
Links:
Apple Quicktime
RealVideo
Endung: rm
Aktuelle Version: RealVideo 9
Die Bildqualität von RealVideo 9 ist gut. Artefaktbildung wird dadurch reduziert, dass der
Codec sich auf die wichtigen Objekte im Bildvordergrund konzentriert. Dafür sehen die
Farbverläufe in Hintergründen so aus, als wäre ein Weichzeichner darüber gelegt. Gerade vor
bewegtem Hintergrund wie etwa Rauch, gehen Details und Schärfe verloren. Das größte
Manko dabei ist aber immer noch die Player-Festlegung. Ohne Real One Player ist eine rmDatei nicht abspielbar und eine Hardwareunterstützung ist auch nicht in Sicht.
Links:
Real Networks
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WindowsMediaVideo
Endung: wmv, asf
Aktuelle Version: WindowsMedia 9
Der Microsoft Videostandard erreicht erstmals in der 9er Version akzeptable Qualität und
nähert sich der DivX-Qualität an. Hier liegt das Manko eher an der aufwendigen Encodierung
die sehr lange dauern kann, im Verhältnis zu anderen Codecs. Auch hier sind wie bei
RealVideo die Schwäche in den ruhigen Phasen der Videos zu finden. Es kommt zu Flimmern
und ähnlichen Detailverlusten. Die Actionsequenzen sind fast tadellos.
Links:
Microsoft
9.3. Exkurs: Grabben und Rippen
Was ist Grabben?
Unter Grabben versteht man eine analoge Kopie einer CD.
Was ist Rippen?
Unter Rippen versteht man die digitale Kopie einer CD.
In dieser Exkursion werden Programme vorgestellt, die es einem ermöglichen,
Sicherheitskopien seiner AudioCDs und DVDs zu erstellen, sowie eigene Musik bzw.
Videodateien in ein entsprechendes Format zu konvertieren. Der Schwerpunkt liegt dabei auf
der Videobearbeitung.
1. Teil: Die Audio-CD
Zum Erstellen einer Sicherheitskopie einer Audio-CD gibt es eine Vielzahl von Grabbern und
Rippern. Hier wollen wir kurz CDex vorstellen.
CDex
Aktuelle Version: CDex 1.5.1
CDex ist sehr Einsteiger-freundlich, da es eine intuitive Oberfläche hat und schnell
konfiguriert ist. Zudem bietet es neben den bereits enthaltenen Lame und Ogg Vorbis Codecs
die Möglichkeit zahlreiche externe Encoder zu unterstützt (AAC, Musepack, VQF, WMA,
ACM-Codecs). Mit CDex können nicht nur Audio CDs konvertiert werden, sondern auch
WAV Dateien, wobei CDex als Benutzeroberfläche für verschiedene Encoder fungiert. Somit
ist es auch möglich via CDex eigene Audiodateien in ein akzeptables Format zu bringen und
so weiterzugeben.
Links:
CDex-- offizielle Homepage
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2. Teil: DVD/Video-CD
Im 2. Teil wollen wir uns kurz mit dem Erstellen von DVD-Sicherheitskopien und eigenen
Filmen beschäftigen.
DVD-Sicherheitskopie
Mit Hilfe von CloneDVD und einem DVD-Brenner kann ganz einfach eine Kopie erstellt
werden. Da das Handbuch sehr gut ist, verweise ich an dieser Stelle nur auf die EntwicklerSeite von Elby.
Link: Elby CloneDVD -- offizielle Homepage
Für alle anderen bietet sich das kleine Programm DVDx von labDV an.
Allerdings ist die kostenlose Version nicht mehr frei verfügbar, so dass wir jedem der sich
nicht anmelden will empfehlen, es einfach mal zu googlen.
Link: www.labdv.com -- offizielle Homepage
Eine sehr gute Anleitung, wie man damit arbeitet, findet man unter diesem Link
http://www.blafusel.de/dvd_rip.html Ich denke, das sollte an dieser Stelle reichen da eine
detaillierte Beschreibung des Vorgehens den Rahmen der Ausarbeitung sprengen würde.
Als Videocapture-Tools (Voraussetzung eine TV-Karte) bietet sich
VirtualDub
Aktuelle Version: VirtualDub 1.5.10
VirtualDub ist Freeware und ein Alleskönner, was Video-Captures und Videobearbeitung
angeht. Es verarbeitet AVI-Dateien bis zu einer Größe von 4GB und kann Ton und Video
getrennt verarbeiten und synchronisieren. Als Capture-Tool akzeptiert es anstandslos jede
Auflösung die über die TV-Karte herein kommt und es bietet die Möglichkeit jeden Audio/Videocodec zur Echtzeit-Kompression zu benutzen.
Link: www.virtualdub.org -- offizielle Homepage
Damit kann man dann VHS, Filme, Serien etc. aufnehmen und speichern. Um diese als VCD
oder SVCD zu brennen braucht man noch
TMPGEnc
Aktuelle Version: TMPGEnc 2.521
TMPGEnc ist Semi-Freeware, es gibt eine 30 Tage Begrenzung für den Mpeg2 Encoder. Es
bietet einen großen Funktionsumfang, unterstützt viele Formate, liefert sehr gute VCDQualität und akzeptable S-VCD-Qualität. Ab der 2.50 Version hat es auch sehr an
Encodierungsgeschwindigkeit zugelegt, so dass es heute zu den besten
Bearbeitungsprogrammen überhaupt zählt.
Link: www.tmpgenc.net -- offizielle Homepage
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9.4. Exkursion: Audio/Video-Player
Windows
Winamp
Aktuelle Version: Winamp 5 final
Erfunden von Justin Frankel im April 1997. Dieses Programm wurde zu einer "KillerApplikation" wie Napster. In den nachfolgenden 18 Monaten wurde Winamp 15 Millionen
mal herrunter geladen, was dazu führte das Frankel eine Firma gründete, Nullsoft (kleine
Ahnlehnung an Microsoft), in der fortan ganze Teams an der Entwicklung von Winamp
beteiligt waren. Im Sommer 1999 wurde Nullsoft für ca. 80 Millionen US$ von AOL gekauft.
Richtig bekannt wurde Winamp ab der 2.x Version da hier schon mehre Audioformate, das
Streaming, sowie Skins (wechselbare Oberflächen die selbst designt werden können)
unterstützt wurden. Einen kleinen Rückschritt machte Winamp in der 3er Version die auf
Druck von AOL Time Warner verfrüht und Mängelbehaftet veröffentlicht wurde. Erst mit
Veröffentlichung der 5er Version gelang es wieder an den Erfolg von Winamp 2.x
anzuschließen, so dass Winamp wohl auch weiterhin an der Spitze der Audioplayer bleiben
wird. In der 5er Version unterstützt Winamp fast alle gängigen Audioformate und hat einen
eigenen Videoplayer, so dass auch Videos abgespielt werden können.
Links:
www.winamp.de - offizielle Homepage
Mpex.net - gute deutsche Seite mit deutschen FAQ und Sprachdatei
WindowsMediaPlayer
Aktuelle Version: WindowsMediaPlayer 9
Ist der Microsoft StandardPlayer der ab der aktuellen 9er Version auch "ernst" genommen
werden kann. Auch wenn er noch viel Unmut bei vielen Internetusern verursacht, da hier doch
sehr viel Sicherheitslücken zu stopfen sind und sehr schnell bei "Abweichungen" vom
Standard der Player den Dienst verweigert.
Links:
WindowsMediaPlayer - offizielle Homepage
ZoomPlayer
Aktuelle Version: ZoomPlayer 3.3
Der ZoomPlayer stellt eine sehr gute Alternative zum WindowsMediaPlayer dar. Er überzeugt
durch seine vielen Konfigurationmöglichkeiten und seine Felixibilität. Alleiniges Manko die
DVD Abspielfunktion gibt es nur in der kostenpflichtigen Pro Version.
Links:
ZoomPlayer - offizielle Homepage
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Filesharing
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Linux:
XMMS
Aktuelle Version: XMMS 1.2.8
XMMS ist der Linux Clone von Winamp (unterstützt allerdings nichts von Winamp).
Entwickelt von Mikael and Peter Alm, auf der Grundlage von Winamp. XMMS heißt X
MultiMedia System und spielt mp3, mod, wav und (mit Plugins) weitere Audiodateien.
Links:
www.xmms.org - offizielle Homepage
Xine
Aktuelle Version: Xine 0.9.13
Xine ist ein VideoPlayer für Linux der CDs, DVDs und VCDs abspielt und MultimediaElemente wie avi, mov , wmv, mp3 und Streaming unterstützt.
Links:
xinehq.de - offizielle Homepage
Selflinux: Xine - gute deutsche Anleitung
Plattformunabhängig:
RealOne Player
Aktuelle Version: RealOne Player 2.0
Den RealOne-Player gibt es sowohl für Linux als auch für Windows, er bietet als einziger
Unterstützung für RealMedia-Dateien. Natürlich werden zusätzlich AVI, MP3, MPEG, MOV,
WAV und Quicktime unterstützt.
Links:
www.real.com - offizielle Homepage
Quicktime
Aktuelle Version: Quicktime Player 6.5
StandardPlayer von Apple für Mov-Dateien. In der neusten Version werde neben den
gängigen Formaten noch Flash 5 und ACC Audio unterstützt.
Links:
www.apple.com/quicktime - offizielle Homepage
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Filesharing
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9.5 Exkursion: Ad- und Spyware
Spyware
Als Spyware bezeichnet man Programme, die meistens ohne das Wissen des Anwenders,
Informationen über den PC und das Online-Verhalten an Dritte übermitteln.
Als erstes Unternehmen setzte die Firma Aureate (später Radiate) die Spyware auf der
Festplatte ein. Ziel der Software war es, Werbung in Programme auf dem PC zu integrieren
(Adware).
Die Empfänger der Informationen können die Gewohnheiten des Anwenders beim Surfen
nachvollziehen und dadurch gezielt Werbung über Adware schalten. Einige SpywareProgramme werden aber auch selbst aktiv und versuchen, das Verhalten des Anwenders zu
beeinflussen, indem sie
Suchen auf vorgegebene Seiten umlenken
Funktionen des Browsers veränden
Bannerwerbung und Pop-ups auf Grund des Verhaltens in andere Programme einspielen
Adware
Als Adware bezeichnet man Programme, die es Dritten ermöglichen jede Art von Werbung
(meistens Banner) auf dem Rechner des Anwenders darzustellen. Diese Werbebanner werden
meistens durch die gesammelten Spyware-Informationen auf jeden Anwender abgestimmt.
Schutz vor Ad- und Spyware
Der beste Schutz vor Ad- und Spyware ist wohl das kostenlose Ad-aware von Lavasoft. Es
untersucht die Laufwerke und Registrierung nach Spyware und präsentiert die Ergebnisse.
Der Anwender kann die beanstandeten Programme löschen, wobei auf Wunsch ein Backup in
einem isolierten Verzeichnis behalten wird, um bei Problemen dann diese wiederherzustellen.
Im Allgemeinen werden die Spyware/Adware-Bestandteile aber entfernt, ohne die
Funktionalität von Programmen zu beeinträchtigen. Ad-aware Plus ist ein preisgünstiges
Upgrade, das neben Ad-Watch (ein im Hintergrund laufender Adware-Scanner) noch einige
Zusatzfunktionen bietet.
Link: Lavasoft - offizielle Homepage
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Filesharing
10. Quellen:
Filesharing:
http://www.slyck.com
http://www.filesharingzone.de
http://www.i-loo.com/filesharing
http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/te/8630/1.html
http://www.kefk.net/P2P/Infrastruktur/Netzwerke/
http://www.freenet.de/freenet/computer/internet/filesharing/
Tools:
http://www.mirc.com
http://bitchx.org
http://www.xchat.org
http://www.audiogalaxy.com
http://www.shareaza.com
http://www.gnucleus.com
http://www.limewire.com
http://www.bearshare.com
http://www.morpheus.com
http://www.xolox.nl
http://www.kazza.com
http://www.mp3-world.net
http://www.edonkey2000.com
http://www.emule-project.net
http://bitconjurer.org/BitTorrent
http://bt.degreez.net
http://www.napster.com
http://www.itunes.com
http://www.neo-modus.com
http://dcplusplus.sourceforge.net
http://www.overnet.com
http://www.piolet.com
http://www.blubster.com
http://www.slsknet.org
Rechtliches:
http://www.internet4jurists.at/urh-marken/faq_urh1.htm
Exkursionen:
http://www.chip.de
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