100 Jahre Garnisonstadt SONTHOFEN

100 Jahre Garnisonstadt SONTHOFEN
Sonthofen – Die Stadt Sonthofen, die Britischen Streitkräfte in Deutschland und die Bundeswehr
luden zu einem Militärmusikkonzert auf dem Marktanger in Sonthofen.
Sonthofen blickt auf eine 100-jährige Tradition als Garnison zurück. Nach dem Ausbruch des Ersten
Weltkrieges 1914 wurden im Oktober 1915 erstmals Truppen in Sonthofen stationiert: Teile des
Jägerregiments 3 des neu aufgestellten Alpenkorps, die ersten deutschen Gebirgsjägertruppen,
waren im neu erbauten, teils noch im Rohbau befindlichen, Krankenhaus in Sonthofen
untergebracht. Auch die Räume der Alten Schule (heute Stadtbücherei) dienten zeitweise als
Unterkunft für Soldaten. Später wurde die Artilleriekaserne (heute Grüntenkaserne) und weiter noch
die Jägerkaserne gebaut.
Heute prägen noch drei große Kasernen das Stadtbild der Kreisstadt - neben Grünten- und
Jägerkaserne die Generaloberst-Beck-Kaserne. Letztere wurde im Dritten Reich ursprünglich als
Ordensburg für NS-Zöglinge aber nicht als Militärkaserne erbaut. Nach dem Ende des Zweiten
Weltkrieges waren dort zunächst französische Truppen stationiert, ab Februar 1947 richteten die USStreitkräfte dort eine Ausbildungsstätte der US Constabulary ein.
1956 ging sie als Kaserne in den Besitz der Bundeswehr über. Hier hatten die Technische
Truppenschule, die Feldjägerschule, die Stabsdienstschule die Sportfördergruppe und die ABCAbwehrtruppe ihre Wiege. Sie diente bis 2009 der Aus – und Fortbildung vornehmlich der Feldjäger
und des Stabsdienstes. Derzeit wird die GOB umfangreich saniert. Ab 2018 sollen neben dem schon
dort installierten Brandschutzzentrum der Bundeswehr auch die Schule für ABC-Abwehr und
gesetzliche Schutzaufgaben und sämtliche anderen in Sonthofen verbleibende Einheitent ihren
Dienst verrichten. Die Jäger- und die Grüntenkaserne werden dann Konversionsgelände.
Das von der Stadt Sonthofen anlässlich des 100. Jahrestages als Garnisonsstadt veranstaltete
Musikkonzert wird durch das Heeresmusikkorps Ulm unter Leitung von Major Matthias Prock und
den britischen „The Band oft the Brigade of Gurkhas“ unter Leitung von Captain Basu Dev Gurung
BMus (Hons) gestalte. Die Britischen Streitkräfte in Deutschland, die im Allgäu langjährig durch das
„Alpine Training Centre“ vertreten sind, werden nach Umgliederung ihrer Streitkräfte in Europa im
Oberallgäu dann ihren Schwerpunkt haben. Dies und die guten Beziehungen der deutschen und
britischen Soldaten untereinander und zur Bevölkerung zeigen die Bedeutung dieser Verbindung an.
Beide das Ulmer und das Nepali Musikkorps sind international sehr bekannt und blicken auf eine
lange Tradition zurück. Es war ein Konzert der besonderen Art und absolut „hörenswert“. Besonders
zu erwähnen ist, dass die Musiker ihren Auftritt in den Dienst der guten Sache stellen; Spenden
werden dem Bergwacht-Neubau und der Nepalhilfe zu Gute kommen.
Anschließend an das Freiluftkonzert bat die Stadt Sonthofen zum Festakt im Haus Oberallgäu. Der
zweite Bürgermeister Harald Voigt begrüßte den Kommandeur des Landeskommando Bayern
Brigadegeneral HelmutDotzler und den Kommandeur der Britischen Streitkräfte in Deutschland
Brigadier Ian Bell, die ihrerseits die Glückwünsche der Streitkräfte zum Jubiläum überbrachten.