Gedenkschrift zum 150jährigen Stiftungsfest.

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Gedenkschrift zum 150jährigen Stiftungsfest.
1862 – 2012
150 Jahre
Deutsche Gesellschaft
zu Stockholm
Standarte der Deutschen Gesellschaft
1862 – 2012
Die Deutsche Gesellschaft zu Stockholm
über drei Jahrhunderte
1862 hatte wohl noch niemand an das 21. Jahrhundert gedacht.
Die Gründer der Deutschen Gesellschaft vermutlich auch nicht!
Nach dreimal 50 Jahren wird es gewiss für viele der jüngeren
Mitglieder interessant sein, einen Einblick in die Geschichte der
Deutschen Gesellschaft zu bekommen.
Diese Chronik ist eine Fortführung der beiden vorherigen
Gedenkschriften zum 50. und zum 100. Stiftungsfest, in denen
jeweils die letzten 50 Jahre ausführlicher dargestellt werden.
Sie wurde aus dem Archiv der Gesellschaft zusammengetragen.
Eine Übersicht über die Zusammensetzung des Vorstandes in
diesen 150 Jahren ist am Ende eingefügt.
Otto Blank
Bernhard Franke
Emil Eggers
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Erste Seite aus dem Original Protokoll vom 23. August 1862
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Beginn der Zeitreise …
1862
Stiftung der Deutschen Gesellschaft
Die deutsche Gesellschaft "Concordia" hatte zwar seit 1851
bestanden, aber offenbar wurde sie nicht ganz den
Wünschen der nach Neuem strebenden Jugend gerecht.
Die Wirkung innerdeutscher Strömungen, hin zu einem alle
Deutschen umfassenden Reich wurde im Ausland extremer
als in der Heimat empfunden. Dies führte dazu, dass sich
Deutsche aus verschiedenen Ländern und Stämmen näherkamen und die Unterschiede in Sprache und Herkunft
leichter überwinden konnten.
Warum sonst hätten sich wohl am Samstag, dem 23. August
des Jahres 1862 zwanzig junge Herren, deren Mehrzahl das
30. Lebensjahr noch nicht erreicht hatte, im Café Diana auf
Djurgården zusammengetan, um über die Gründung eines
deutschen Vereins ausführlicher zu verhandeln.
Das Café Diana auf Djurgården war ein einfaches Wirtshaus, welches abgesehen von der bis ins 17. Jahrhundert
zurückreichenden Geschichte wenig zu bieten hatte.
Der seinerzeit erst 22-jährige Otto Blank ergriff die
Initiative zur Gründung der Deutschen Gesellschaft.
Dabei unterstützten ihn einige wenige junge Leute mit
deutschem Hintergrund, wie Emil Eggers und Bernhard
Franke.
Es gab allerdings auch Landsleute, die eher die Ansicht
vertraten, in Schweden solle man lieber „schwedische Art
und Sitte“ pflegen, um nicht „deutsch patriotische Bestrebungen“ aufkommen zu lassen.
Dies vor dem Hintergrund, dass 1848 der Versuch, in
Deutschland ein „Deutsches Reich“ zu begründen, gegen
den Widerstand der deutschen Fürsten und insbesondere
des Königs von Preußen nicht durchgesetzt werden konnte.
Das Deutsche Kaiserreich wurde ja erst 1871 gegründet und
bestand bis 1918.
Also eine sehr bewegte politische Situation in Deutschland
und damit auch für die in Schweden lebenden Deutschen.
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Es wurden vorläufige Statuten aufgestellt und ein Vorstand
gewählt, bestehend aus den Herren:
F. G. Nordmann,
1. Vorsitzender
Joh. Kayser
Schatzmeister
Otto Blank
Schriftführer
R. Kospott
A. Schumburg
Otto Blank, einem der jüngsten Mitglieder, wurde von den
versammelten Mitgliedern das Amt des Vorsitzenden
angetragen. Dieser schlug das Amt jedoch aus, um als
Schriftführer zu fungieren, was seiner Neigung und seiner
Gewandtheit besser entsprach.
Die „Deutsche Gesellschaft“ war hiermit gegründet.
Im gleichen Jahr wurde Otto von Bismarck vom preußischen König Wilhelm I. zum Ministerpräsidenten von
Preußen berufen.
1863
Erster Gesellschaftsabend
Von 1863 an hat man alljährlich einen Vorstand aus fünf
Mitgliedern gewählt, dies ist bis heute satzungsgemäß
unverändert. Allerdings wurde der Vorstand inzwischen
auf Beschluss der Generalversammlung um Stellvertreter
erweitert.
Der erste Gesellschaftsabend der „Deutschen Gesellschaft“
wurde am Mittwoch, dem 1. Oktober 1862 im Tyska Lejonet,
Skomarkargatan 34, Ecke Tyska Brinken gegenüber der
Deutschen Kirche gelegen, abgehalten.
Es folgten weitere Gesellschaftsabende in wechselnden
Lokalitäten von unterschiedlicher Qualität. So entstand
zwangsläufig der Wunsch nach einem eigenen, zumindest
besser geeigneten, Lokal.
1864
Restaurant Berns Salonger
Seit 1864 ist Franz Heiss, der Gründer der weit bekannten
Hamburger Bryggeri, Mitglied der Gesellschaft. Er stellte
gerne für zahlreiche Gesellschaftsabende je ein Fässchen
seines Bieres zur Verfügung. Damit wurden auch die Kosten
des Abends niedrig gehalten.
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Im Frühling 1864 verabschiedete man sich in die Sommerpause mit einer Theateraufführung im Lokal des Mitglieds
Berns, aus dem das heutige Restaurant Berns Salonger
hervorgegangen ist.
Berns Salonger
1865
Eigene Räumlichkeiten
Der Wunsch nach einem eigenen Lokal für die wöchentlich
stattfindenden Gesellschaftsabende führte zunächst dazu,
dass 1865 auf Anregung des Vorsitzenden F.G. Nordmann
ein „Lokalanschaffungs- Komitee“ gegründet wurde.
Und im gleichen Jahr mietete man geeignete Räume in dem
Haus Österlånggatan 41 in Gamla Stan an.
Die Gesellschaft reservierte hierfür einen Betrag von 500
Riksdaler, und die Mittel für die Möblierung der Räumlichkeiten wurden durch Aktienzeichnung der Mitglieder
beschafft. Gleichzeitig wurde eine Bibliothek mit deutschen
Büchern gegründet, die von einem Bibliothekar geleitet
wurde. Diesem wurde auch das Zeitungswesen unterstellt,
da inzwischen durch die Gesellschaft deutsche Zeitungen
und Zeitschriften abonniert wurden. Unter den Zeitungen
waren natürlich auch die „Gartenlaube“ und der „Kladderadatsch“.
1866 schon wurden diese Räumlichkeiten gegen andere im
Gebäude der königlichen Oper getauscht.
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Königliche Oper, Stockholm
1870 – 1871
Deutsch-Französischer Krieg
Die hiesige Gesandtschaft übermittelte regelmäßig Berichte
über den Verlauf des Krieges, weil schwedische Zeitungen
zuweilen unzutreffende Berichte veröffentlichten.
Dies mag vielleicht an der traditionellen Freundschaft
Schwedens mit Frankreich gelegen haben.
Viele der hier wohnhaften Deutschen, die bis dahin unserer
Gesellschaft fern gestanden hatten, ließen sich nun als
Mitglieder in die Deutsche Gesellschaft aufnehmen.
Die Deutsche Gesellschaft knüpfte engere Beziehungen zur
Preußischen Gesandtschaft.
Die in den letzten Jahren prekär gewordene Finanzlage der
Gesellschaft wurde dank energischen Durchgreifens des
Schatzmeisters Julius Ungewitter erfolgreich saniert.
Oskar Barth wurde auf der Generalversammlung zum
1. Vorsitzenden gewählt.
1872
Oscar II wird König von Schweden
Im Jahr 1872 wurde Oscar Fredrik Bernadotte - Oscar II. König von Schweden.
Außenpolitisch leitete Oscar II. die Umorientierung
Schwedens ein, weg von der traditionellen Freundschaft mit
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Frankreich und hin zu Deutschland, die bis 1930 hielt.
Deutsch rückte zur ersten Fremdsprache an Schwedens
Oberschulen auf. Dies hatte auch positive Auswirkungen für
die Deutsche Gesellschaft, die inzwischen 80 Mitglieder
zählte.
Schon im Jahr 1872 stattete der deutsche Kronprinz
Friedrich Wilhelm, der spätere Kaiser Friedrich III., Stockholm einen Besuch ab. Bei diesem Anlass empfing er auch
den Vorstand der Deutschen Gesellschaft. Hierdurch wurde
die Gesellschaft „hoffähig“.
Oscar II. - König von Schweden
1873
Gesellschaft gibt Räumlichkeiten auf
Die Räumlichkeiten der Deutschen Gesellschaft im Opernhaus wurden nach acht Jahren gänzlich aufgegeben. Der
Erlös von 400 Kr. aus dem Verkauf der Möbel wurde dem
Vorstand zur Verfügung gestellt.
1876
Deutscher Hülfsverein wird gegründet
Am 22. März 1876 wurde von dem bereits 1874 zum
1. Vorsitzenden gewählten Franz Heiss der Vorschlag
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unterbreitet, einen deutschen Verein zur Unterstützung notleidender Landsleute zu bilden.
Schon zuvor hatte die Gesellschaft Sammlungen durchgeführt, um Not zu lindern, 1870/71 für das deutsche Heer
und 1872 für die Opfer der Sturmflut an der deutschen
Ostseeküste.
Dieser Vorschlag, gefördert durch den deutschen Generalkonsul von Redlich, wurde von den anwesenden Mitgliedern sehr befürwortet und sogleich angenommen.
Die Gründung des „Deutschen Hülfsvereins“ ist somit fest
mit der Deutschen Gesellschaft verbunden.
Der Hülfsverein besteht noch heute mit der gleichen Zielsetzung, und viele Mitglieder der Deutschen Gesellschaft
sind zugleich auch Mitglieder im Deutschen Hülfsverein.
Seit 1987 ist unser erster Vorsitzender, Trutz v. Ahlefeld,
auch Vorsitzender des Deutschen Hülfsvereins, Schirmherrin ist Königin Silvia.
1877
Kaisers Geburtstag
Die Deutsche Gesellschaft feierte den 80. Geburtstag von
Kaiser Wilhelm I. indem sie zu einem großen Bankett
einlud, an dem deutsche Diplomaten offiziell teilnahmen.
Dies war die einzige Veranstaltung, zu der neben schwedischen Gästen auch Herren anderer deutscher Vereine
eingeladen waren.
Die Zahl der Mitglieder ist auf 90 angewachsen.
Louis Fränkel, Mäzen und Chef der Svenska Handelsbanken, wird im Alter von 26 Jahren Mitglied der
Gesellschaft.
1883
Bücherschrank verschenkt
Im März des Jahres beschloss man, jeweils am ersten
Gesellschaftsabend eines Monats auf das Kartenspiel zu
verzichten um eine bessere Unterhaltung zu ermöglichen.
Im Mai schenkte man den Bücherschrank der Gesellschaft
mitsamt den Büchern der Deutschen Schule in Stockholm,
weil die Bücher für die Mitglieder der Gesellschaft doch von
keinem Nutzen wären…
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1887
25 Jahre Deutsche Gesellschaft
Am 22. März wurde der 90. Geburtstag Kaiser Wilhelms I.
mit einem glänzenden Fest im Hotel Rydberg gefeiert.
Zur gleichen Zeit waren die beiden Vorsitzenden vom
damaligen Gesandten von Pfuel zum Dinner geladen.
Als besondere Geste kam der Gesandte mit den beiden Vorsitzenden und weiteren seiner Gäste nach dem Dinner zu
der Geburtstagsfeier ins Hotel Rydberg.
Und im Oktober wurde das 25-jährige Bestehen der Deutschen Gesellschaft mit einem Stiftungsfest im Hotel Rydberg festlich begangen.
Die Anzahl der Mitglieder ist von 20 im Gründungsjahr auf
über 100 gestiegen.
Ehemaliges Hotel Rydberg, am Gustav Adolfs Torg
1896
25. Gründungstag des Deutschen Kaiserreiches
Carl Becker wird 1895 als Vorstandsvorsitzender in den
Vorstand berufen und löst Franz Heiss nach 21 Jahren in
dieser Position ab. Er ist ein Vorsitzender mit Anregungen
sozialer, gesellschaftlicher und geistiger Art.
Zur Feier des 25. Gründungstages des Deutschen Kaiserreiches organisierte er am 18. Januar im Grand Hôtel eines
der größten Feste, das die Gesellschaft bis dahin gegeben
hatte. Dazu wurden auch Mitglieder der anderen deutschen
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Vereine geladen. Der deutsche Gesandte Graf von BraySteinberg hielt dabei die Festrede.
Den Anregungen von Carl Becker folgend taten sich zwölf
stimmlich begabte Mitglieder zusammen, um unter Leitung
des Musikdirektors der Deutschen Kirche, Julius Wiberg,
den Quartettgesang regelmäßig zu pflegen.
Leider mussten diese schönen Abende bald eingestellt
werden weil nicht immer geeignetes Stimmenmaterial
vorhanden war.
Stockholm 16. Januar 1896
Feier des 25. Gründungstages des Deutschen Kaiserreiches
1900
Gesellschaftsabende mit Damen
Um 1900 war die Gesellschaft auf rund 100 Mitglieder
angewachsen und es bewarben sich neben Kaufleuten,
Bankiers und Fabrik-Besitzern inzwischen auch Ingenieure,
Ärzte und Künstler um die Mitgliedschaft.
In der Generalversammlung wurde beschlossen, zukünftig
auch Gesellschaftsabende mit Damen vorzusehen.
Am 29. Juni, vier Jahre nach dem Tod von Alfred Nobel,
wurde in Stockholm die Nobelstiftung gegründet. Das
Testament wurde am 5. Juni 1898 von den Erben Nobels
anerkannt, wodurch die Gründung der Nobelstiftung im
Jahr 1900 möglich wurde.
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1901
Berühmte Mitglieder
Als erster Gelehrter wurde Hans
von Euler-Chelpin Mitglied der
Deutschen Gesellschaft.
Er nahm 1902 die schwedische
Staatsbürgerschaft an und erhielt
1929 gemeinsam mit Arthur
Harden den Chemie-Nobelpreis für
die Erforschung der alkoholischen
Gärung von Kohlenhydraten und
die Rolle der dabei beteiligten
Enzyme.
1902
Standarte der Deutschen Gesellschaft
Carl Becker überraschte zur Generalversammlung mit einer
künstlerisch ausgeführten Standarte.
Auf der Vorderseite die Nationalfarben schwarz weiß rot des
neuen Deutschen Reiches und der Adler in der Mitte,
umgeben vom Namen der Gesellschaft.
Auf der weißen Rückseite in schwedischen Farben das
Monogramm der Gesellschaft in der Mitte, eingerahmt von
einem Eichenkranz. Darunter der von Carl Becker gewählte
Wahlspruch: Seid einig, einig, einig!
Dieser Wahlspruch ist wohl all unseren Mitgliedern bestens
bekannt, das Monogramm ziert noch heute die Dokumente
der Deutschen Gesellschaft.
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1905
Deutsche Vereine schließen sich zusammen
Im Januar wurde nach achtjähriger Bauzeit das neue
Reichstags-Gebäude eingeweiht. Mit der Auflösung der
Union mit Norwegen bekommt Schweden am 1. November
eine neue, die heutige Flagge.
Robert Schumburg wird zum 1. Vorsitzenden gewählt und
löst Carl Becker ab, der 10 Jahre amtierte.
Für die Vertreter der deutschen Regierung, die sich zum
Abschluss des deutsch- schwedischen Handelsvertrages hier
aufhielten, wurde ein Bierkommers gegeben. An der Spitze
der Delegation stand Geheimrat Exzellenz Paul von
Koerner, der uns auch später mit einigen seiner Mitarbeiter
besuchte.
Die übrigen deutschen Vereine hatten sich inzwischen zu
einem Gesamtverein zusammengeschlossen.
Die Deutsche Gesellschaft jedoch blieb weiterhin eigenständig und gab ihre Stellung nicht auf.
Geburtstagsfeier zu Ehren von Kaiser Wilhelm II.
1907
Carl Beckers Vermächtnis und Kaisergeburtstag
Der Geburtstag von Kaiser Wilhelm II. wurde in der
Deutschen Gesellschaft am 27. Januar festlich begangen.
Nach dem plötzlichen Tod unseres lieben Ehrenmitglieds
Carl Becker am 3. Februar 1907 überreichte uns seine Frau
Elisabeth Becker eine Urkunde, mit der sie der deutschen
Gesellschaft in Stockholm die Summe von Kr. 10.000
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übermittelte, deren Zinsertrag für alle Zeiten dem jeweiligen Vorstand im Interesse und zur Hebung des Ansehens
der Gesellschaft zur Verfügung stehen sollte.
1908
Audienz im königlichen Schloss
Anlässlich des Besuchs Ihrer Majestäten des deutschen
Kaisers Wilhelm II. und Kaiserin Auguste Viktoria bei
hiesigem Hofe, wurde durch Vermittlung des damaligen
Gesandten Graf C. von Pückler für den Vorstand eine
Audienz bei den Majestäten im königlichen Schloss zu
Stockholm ermöglicht.
Adolf Burchard wurde zum 1. Vorsitzenden und Max
Däumichen, k. u. k. Generalkonsul, zum 2. Vorsitzenden
gewählt.
Kaiser Wilhelm II. und Kaiserin Auguste Viktoria
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1909
Gesandter Graf von Pückler
übernimmt das Ehrenpräsidium
Gesandter Graf von Pückler wurde Ende 1909 gebeten, das
Ehrenpräsidium der Gesellschaft zu übernehmen, eine
Gepflogenheit, die lange Jahre erhalten blieb.
An den Gesellschaftsabenden wurden inzwischen auch Vorträge gehalten. Ein Brauch der Wissen und Können vermittelte und im Einklang mit der Zielsetzung der Gesellschaft steht.
Akademiker bewarben sich nun in steigender Zahl um Mitgliedschaft.
Auf Anregung der Leitung der Stockholmer KunstgewerbeAusstellung veranstaltete die Gesellschaft anlässlich der
Einweihung der Fährverbindung Sassnitz-Trelleborg im
Ausstellungsrestaurant ein Frühstück, bei dem unter Vorsitz
des deutschen Gesandten Graf von Pückler hohe schwedische und deutsche Persönlichkeiten von den Eröffnungsfeierlichkeiten zusammentrafen.
Im gleichen Monat konnte die Deutsche Gesellschaft die
erste deutsche Torpedobootflottille, begleitet vom Kreuzer
Prinz Adalbert, in Stockholm begrüßen.
Die Offiziere waren Gäste der Gesellschaft und wurden zum
Abendessen auf Hasselbacken geladen.
Durch Einladung von Journalisten wurde für eine größere
Publizität der Veranstaltungen gesorgt.
1912
50. Stiftungsfest / Gründung Baufonds
Die Deutsche Gesellschaft war in organisatorischer und
finanzieller Hinsicht ganz und gar selbständig. Aus freien
Stücken erachtete sie es als selbstverständlich, ein Vertreter
des Deutschen Reiches zu sein.
Das 50. Stiftungsfest wurde am 23. November 1912 mit über
250 Teilnehmern begangen und war einer der Höhepunkte
in der Geschichte der inzwischen 140 Mitglieder zählenden
Gesellschaft.
Für das Festprogramm sorgten die Mitglieder selbst: Herr
Julius Wiberg komponierte den Festmarsch, Herr Dr. Carl
Frahne dichtete den Festprolog, Herr Jacques Goldberg
inszenierte die „Lebenden Bilder“ und Herr C.E. Hermann
Facklam verfasste die Festschrift.
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Gesandter Franz von Reichenau hielt die Festansprache und
stellte der Gesellschaft einen durch Spenden zusammengekommenen Betrag von Kr. 50.000 als Grundfonds für ein
eigenes Vereinshaus zur Verfügung.
Dieser Grundstock war bis 1913 auf nahezu Kr. 100.000
angewachsen und es wurde beschlossen, eine eigene
Satzung für den Baufonds der Gesellschaft zu verfassen.
1913
… denk mal - 100 Jahre
Zur Feier des 25-jährigen Regierungsjubiläums überreichte die Deutsche Gesellschaft Kaiser Wilhelm II. eine im
Atelier des Hofjuweliers Hallberg kunstvoll ausgeführte
Huldigungsadresse, die vom ganzen Vorstand unterzeichnet
war.
Der Militärattaché der Deutschen Gesandtschaft, Major von
Gieße, sprach mit einem Lichtbildervortrag über das gerade
eingeweihte, aber noch nicht ganz fertig gestellte Völkerschlachtdenkmal bei Leipzig.
Mit 91 Metern ist es eines der größten Denkmäler Europas.
Die beiden Vorsitzenden der Gesellschaft hatten am 18.
Oktober in der Riddarholmskirche am Sarkophag des
Königs Carl XIV. Johan, des einstmaligen Marschalls
Bernadotte, der ja 1813 als Kronprinz mit seinen schwedischen Truppen im Norden von Leipzig mitgekämpft hatte,
einen Kranz niedergelegt. Sie waren daraufhin von der
schwedischen Königin Viktoria, dem Kronprinzen und
Prinzessin Ingeborg empfangen worden.
1914
Ausbruch des Ersten Weltkriegs
Das Jahr nahm seinen üblichen Verlauf bis zum Ausbruch
des Ersten Weltkriegs, in den Schweden nicht hineingezogen wurde.
19 Gesellschaftsmitglieder leisteten im Deutschen Heer
Kriegsdienst, dies waren die Herren von Aweyden,
Bönninger, von Brockhusen, Dabelstein, Eilentrop, von
Euler-Chelpin, Grimm, Jürke, Kanzler, von Kienlien,
Matthes, W. R. Meyer, Dr. Michael, Paltzer, Pohl,
Praedikow, Redlin, Richter und Schwedler, drei von Ihnen
sind gefallen (unterstrichene Namen).
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Die Deutsche Gesellschaft verzichtete während des Krieges
auf besondere Feiern und Stiftungsfeste, stattdessen fanden
einfache Essen statt.
Die Beträge, die sonst für die Feste der Gesellschaft verausgabt wurden, flossen der Kriegswohlfahrt zu. Ebenso
wurden dem Deutschen Roten Kreuz sowie für Soldatenheime und Hinterbliebene rund 200.000 Mark, die zum
größten Teil durch Sammlungen aufgebracht wurden, zur
Verfügung gestellt.
Bei diesem Wirken konnte die Deutsche Gesellschaft auf
Verständnis von Seiten Königin Viktorias rechnen.
1918
Audienz bei Königin Viktoria
Während der Kriegsjahre, bei der nur zögerlichen Vortragstätigkeit, trat eine fruchtbare Zusammenarbeit mit SvenskTyska Föreningen in Erscheinung. So hielten auch
Schweden in der Deutschen Gesellschaft Vorträge.
Der gesamte Vorstand der Gesellschaft wurde anlässlich des
Namenstages von Königin Viktoria in Audienz empfangen.
Königin Viktoria
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1919
Humanitäres Wirken und Eisbeinessen
Selbstverständlich fand in der Nachkriegszeit angesichts der
großen Not und der Geldentwertung in Deutschland die
Hilfe und Unterstützung eine Fortführung.
Man beteiligte sich an Hilfsaktionen, bedachte Erholungsund Genesungsheime wie auch andere einschlägige
Organisationen in Deutschland, ebenso die Volksspende für
Kriegs- und Zivilgefangene mit 19.000 Kr.
Auch der Verein für das Deutschtum im Ausland und die
1920 gegründete Vereinigung zur Pflege deutsch- schwedischer Beziehungen wurden finanziell gefördert.
Im Zuge dieses humanitären Wirkens entwickelte sich eine
recht fruchtbare Zusammenarbeit mit dem Deutschen
Verein in Helsingfors, dem Deutschen Verein in Kristiania
und dem Deutschen Club in Kopenhagen.
Es wurden auch wieder Stiftungsfeste im Grand Hotel Royal
gefeiert, aber in bescheidenerem Rahmen, die ersparten
Gelder werden Hilfsorganisationen zur Verfügung gestellt.
Es bürgerten sich auch wieder Weihnachtsfeste für die
Kinder der Mitglieder und die lustigen Eisbeinessen im
Rådhus-Restaurant ein.
Franz Diekelmann wird zum 1. Vorsitzenden gewählt, er löst
Adolf Burchard nach 11-jähriger Amtszeit ab.
Die Gesellschaft zählt inzwischen rund 200 Mitglieder.
1921
Feier des 50. Gründungstages des Deutschen Reichs
Der erste Gesandte der Republik, Rudolf Nadolny, übernahm den Ehrenvorsitz der Deutschen Gesellschaft wie
seine kaiserlichen Vorgänger.
Durch seine Initiative kam die Feier des 50. Gründungstages des Deutschen Reichs zustande.
Die Gesandtschaft forderte alle deutschen Vereine Stockholms zur Teilnahme auf und versuchte, die Deutschen im
Allgemeinen durch Zeitungsinserate zu informieren.
Die Besucher kamen recht zahlreich zu dieser Feier mit dem
Titel, Deutsche und Heimat. Oft konnten wir Vorstandsmitglieder der anderen schwedisch-deutschen Vereinigungen begrüßen.
Vom Januar 1921 an war die Reichsgründungsfeier im
großen Saal der Musikalischen Akademie ein alljährlich
wiederkehrendes Ereignis für alle deutschen Vereine und
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alle Deutschen in Stockholm. Nur gingen die Vorbereitungen der Feier von der Gesandtschaft auf die Deutsche
Gesellschaft über.
1922
Die deutschen Vereine in Stockholm
Die Deutsche Vereinigung hatte mit zwei weiteren
deutschen Vereinen in Stockholm ein eigenes Lokal und
bildete mit diesen einen Verband deutscher Vereine.
Als die Deutsche Gesellschaft 1922 vom Grand Hôtel Royal
zum Restaurant Rosenbad übersiedelte, wurde auch die
Möglichkeit erörtert, das Lokal des Verbandes mit zu
benutzen.
Im Oktober, zum ersten Mal nach dem Weltkrieg, kam ein
Schiff der Deutschen Kriegsmarine, die Hannover, nach
Stockholm. Die Deutsche Gesellschaft veranstaltete sowohl
ein Fest wie einen Bierabend und das mit Recht so beliebte
Bordfest.
In den Verhandlungen über einen organisatorischen
Zusammenschluss der Stockholmer deutschen Vereine kam
man vor allem deswegen nicht richtig weiter, weil die
Deutsche Gesellschaft wegen ihres langen Bestehens und
Ansehens es für nötig erachtete, dass ihr in diesem
Zusammenschluss eine ihr gebührende besondere Stellung
eingeräumt werde. Bei diesen Verhandlungen spielte der für
das Berliner Tagblatt und die Frankfurter Zeitung wirkende
Journalist Walter Singer, als Mitglied der Deutschen Gesellschaft und der Deutschen Vereinigung, eine wichtige
Mittlerrolle.
Das 60. Stiftungsfest bekam durch die Anwesenheit von
Jakob Wassermann, einem berühmten deutsch-jüdischen
Schriftsteller, der aus seinen Werken vorlas, eine besondere
Note.
1923
Eine Kupferplatte für Stockholm Stadshus
Von der Deutschen Gesellschaft wurde 1923 eine
nummerierte Kupferplatte für das Dach des zwischen 1911
und 1923 erbauten Stadshus in Stockholm gestiftet. Dies
wurde im prachtvollen „Kupferbuch“ des Stadshuset eingetragen und ist heute noch zu sehen.
Die Zahl der Mitglieder ist auf 123 zurückgegangen.
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Ein Grund dafür war, dass viele wieder zurück in die
Heimat gezogen waren.
Professor Seeberg aus Berlin hielt den versammelten
Deutschen in Stockholm einen Vortrag, den man als “ Rede
an die Deutsche Nation“ bezeichnen konnte.
Stockholms Stadshus - das neue Stockholmer Rathaus
1924
Silberne Ehrenbecher
Der „Altherrenabend“, wurde im Herbst 1924 zum ersten
Mal begangen und war von nun an ein ständiges Ereignis
der Gesellschaftsabende. Diese Tradition wird bis heute
fortgeführt. Dieser Abend ist nicht nur für „ältere Herren“
gedacht, nein gerade durch die Teilnahme von jüngeren
Mitgliedern wird dieser Abend besonders interessant.
Den Mitgliedern, die der Gesellschaft 25 Jahre angehörten,
wurde an diesem Abend ein silberner Ehrenbecher
überreicht. Dies waren damals 17 Herren, einige von ihnen
waren schon mehr als 25 Jahre Mitglied der Gesellschaft.
Auch diese Tradition wird bis heute fortgeführt, ergänzt am
Altherrenabend 1926 um den goldenen Ehrenbecher für 50jährige ununterbrochene Mitgliedschaft.
Franz Diekelmann wird nach 5 Jahren als 1. Vorsitzender
der Gesellschaft von Max Däumichen abgelöst.
Die Zahl der Mitglieder beträgt inzwischen 140.
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1928
Ausschuss Deutscher Vereine in Stockholm
Im Mai 1928 wurde der Ausschuss der Deutschen Vereine in
Stockholm gegründet, in denen neben der Deutschen
Gesellschaft und der Deutschen Vereinigung noch weitere
acht Vereine ihre Vertreter entsandten und dem der Hauptpastor der Deutschen Gemeinde angehörte. Leiter des
Ausschusses war der 1. Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft.
Als Name für diesen Zusammenschluss kam der Begriff
„Kolonie“ auf, der jedoch falsche Vorstellungen erweckte,
denn der Ausschuss arbeitete unabhängig von der Deutschen Gesandtschaft und ohne die geringste Beeinflussung
von Deutschland aus.
Zum 70. Geburtstag von König Gustaf V. am 16. Juni 1928
überwies der Verband deutscher Vereine dem Fonds zur
Bekämpfung der Krebskrankheiten 4.500 Kr, wovon die
Deutsche Gesellschaft alleine 3.000 Kr beigesteuert hatte.
1929
Tanz in der Blauen Halle
In diesem Jahr kam Admiral Iwan Christian Hermann
Oldekop mit einem ganzen deutschen Geschwader nach
Stockholm; es waren die Linienschiffe „Schleswig-Holstein“
und „Hessen“, so wie die Torpedoboote „Wolf, Tiger,
Jaguar, Iltis, Luchs“.
Die Blaue Halle des Stockholmer Stadshus
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Die Kolonie gab ein Fest für über 500 Offiziere und
Mannschaften in der „Blauen Halle“ des Stockholmer
Stadshus mit Tee und Tanz, an dem mindestens 700
Stockholmer Deutsche teilnahmen.
1931
Stiftungsfest und Winterhilfe
Wegen der zunehmenden Not in Deutschland und der in
Schweden stärker werdenden wirtschaftlichen Stagnation
wurde das Stiftungsfest nur als ein Vortragsabend abgehalten. Der dadurch eingesparte Betrag zuzüglich Spenden,
zusammen 1.715 M, wurde der Deutschen Winterhilfe
überwiesen.
Max Däumichen bat nach seiner 7-jährigen Amtszeit von
einer Wiederwahl abzusehen. An seine Stelle wird Oskar v.
Hillern-Flinsch gewählt.
Herr Däumichen behielt jedoch das Amt des Vorsitzenden
des Ausschusses der deutschen Vereine.
Angesichts der sich verschlechternden wirtschaftlichen Lage
in Schweden wurde beschlossen, die Gesellschaftsabende
auf nur zwei je Monat zu reduzieren. Tatsächlich wurde
damit ein besserer Besuch der Abende erreicht.
1932
Der Trostpreis
Das 70. Stiftungsfest 1932 bot den über 200 Teilnehmern
neben Musikvorträgen und Rezitationen auch das
Theaterstück „Der Trostpreis“. Es wurde vom Schatzmeister
E. A. Bolle verfasst und inszeniert und von Gesellschaftsmitgliedern aufgeführt. Herr Bolle selbst spielte dabei die
Rolle des Ehemanns.
1933
Auswirkungen politischer Wirren in Deutschland
Am 18. Januar fand wiederum eine Reichsgründungsfeier
vom Ausschuss der deutschen Vereine statt. Der Festredner
Staatsminister a. D. Dr. Boelitz sprach über „Die Entwicklung des deutschen Nationalgefühls“. Er versuchte, die derzeit schwierigen Verhältnisse in der deutschen Heimat
darzulegen und den Glauben an deren Zukunft zu erwecken.
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Mit der Machtübernahme Adolf Hitlers am 30. Januar
wurde in Deutschland und binnen kurzem in der ganzen
Welt eine neue Lage geschaffen, die auch Auswirkungen
außerhalb von Deutschland zur Folge hatte.
In Stockholm wie in allen übrigen Hauptstädten trat neben
den diplomatischen Vertreter auch ein Bevollmächtigter der
Partei.
Es war eine unvermeidliche Folge, dass sich auch die
Deutsche Gesellschaft mit der in der ganzen Welt sprunghaft entfalteten Macht der nationalsozialistischen Staatsführung auseinandersetzen musste. Zunächst ist ein
Schweigen zu beobachten, welches wohl kritisches Denken
zur Ursache gehabt haben mochte.
Im Herbst war ein von Deutschland entsandtes Parteimitglied eifrig bemüht, dem Ausschuss der deutschen
Vereine in Stockholm, der nur bei gesellschaftlichen Veranstaltungen in Erscheinung trat, durch eine Satzung ein
festeres Gepräge zu geben und die Vereinsvermögen in
einer gemeinsame Kasse zu vereinigen. Durch den Großkaufmann Max Däumichen, ein angesehenes Mitglied der
Deutschen Gesellschaft und Vorsitzender der deutschen
Kolonie, gelang es diese Bestrebungen zu verzögern und auf
jeden Fall jede politische Bindung auszuschließen.
Grand Hôtel Stockholm
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So war es bedeutungsvoll, im November beim Stiftungsfest
im Spiegelsaal des Grand Hôtel Kronprinz Gustaf Adolf von
Schweden als Gast bei uns begrüßen zu können. Prinzessin
Sibylla war leider durch eine Reise verhindert und konnte
daher unserer Einladung nicht nachkommen.
1935
Deutsche Gesellschaft in der
Deutschen Kolonie vertreten
Zu Beginn des Gesellschaftsjahres besuchte uns eine
Abordnung der Stadt Lübeck, die als Gäste der neu
gegründeten „Deutschen Handelskammer“ hier in
Schweden weilten.
Am Altherrenabend konnten wir unserem Ehrenmitglied,
Herrn Geh. Hofrat Buxbaum für 50-jährige Mitgliedschaft
den goldenen Ehrenbecher überreichen. Der Jubilar ließ es
sich nicht nehmen, anschaulich von alten Zeiten zu
berichten.
In diesem Jahr wurden neue Satzungen festgelegt, nach
denen an der Spitze der Deutschen Kolonie ein Rat stand,
der sich aus den Vorsitzenden der angeschlossenen
deutschen Vereine und dem Hauptpastor der St. Gertruds
Gemeinde zusammensetzte.
Mit unserem 1. Vorsitzenden, Oskar v. Hillern-Flinsch war
auch die Deutsche Gesellschaft in der Kolonie vertreten und
leistete dieser im Bedarfsfalle freiwillige Beiträge.
Der schon seit Jahrzehnten wiederholt aufgetauchte
Wunsch, alle deutschen Vereine in einem Haus mit gemeinsamer Bewirtung unterzubringen, konnte nun leichter verwirklicht werden.
Es wurden im Hause Sveavägen 29 zwei Etagen angemietet,
zu deren Miete die in der Kolonie zusammengefassten
Vereine beitrugen, falls sie nicht durch die Bewirtung aufgebracht wurde.
Das Kolonieheim, gegründet von vier deutschen Vereinen
im Rahmen der Deutschen Arbeitsgemeinschaft, wurde in
der Form einer schwedischen Aktiengesellschaft mit einem
Kapital von 5.000 Kr. handelsrechtlich eingetragen. Kapital
und Inventar wurden durch Stiftungen und Geschenke von
deutschen Firmen in Stockholm und von Mitgliedern der
Deutschen Kolonie beschafft. Eingeweiht wurde das
Kolonieheim am 11. Januar 1936.
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1937
75. Stiftungsfest
Im Jahr 1937 steigerte sich der Druck von Gesandtschaft
und Partei in Richtung einer Ausschließlichkeit der Kolonie
auf Kosten der Selbständigkeit der Vereine. Die Kolonie
wurde fester organisiert.
Nachdem offiziell erklärt und versichert wurde, dass in der
Deutschen Kolonie keine Politik betrieben würde, beschloss
die Deutsche Gesellschaft in einer außerordentlichen
Generalversammlung, der Deutschen Kolonie formell als
Körperschaft beizutreten. Dass dies erst 1937 erfolgte, ist
ein Indiz für den Willen der Gesellschaft, der eigenen
Tradition die Treue zu halten.
Das 75. Stiftungsfest wurde im Spiegelsaal des Grand Hôtel
mit einem von Dr. Michael verfassten und vom
Zeremonienmeister E. A. Bolle vorgetragenen Prolog
eröffnet.
Unter den Gästen befanden sich der Vorsitzende der
Stockholmer Stadtverordnetenversammlung I. O. Johansson, Generalleutnant Thörnell, Dr. Sven Hedin, Kammarherre Graf von Essen sowie die Vorstandsmitglieder der
Stockholmer deutschen Vereine.
Die Festansprache hielt Hauptpastor Ohly von der
Deutschen St. Gertruds Kirche.
Das königliche Hofbalett tanzte zu den Tönen des Kaiserwalzers. Bei der Verlesung der Glückwunschtelegramme
wurde das von König Gustaf V als erstes verlesen.
Bis zum Ausbruch des II. Weltkriegs verlief das
Gesellschaftsleben in ruhigen Bahnen; man veranstaltete
Gesellschaftsabende, unternahm Sommerausflüge, ergötzte
sich an Eisbeinessen und traf sich entweder im Grand Hôtel
Royal oder im Kolonieheim.
1941
Spenden für das Deutsche Rote Kreuz
Der Ausbruch des zweiten Weltkrieges stärkte den durchaus
natürlichen Zusammenhalt innerhalb der Deutschen
Kolonie. Und man beteiligte sich tatkräftig an humanitären
Sammlungen.
Im Jahr 1941 sah man von der Feier des Stiftungsfestes ab
und stellte vielmehr der Deutschen Kolonie 1.500 Kr. für
das Deutsche Rote Kreuz zur Verfügung.
25
Das 80. Stiftungsfest 1942 musste wegen der runden Zahl
gefeiert werden; es gab verschiedene Reden aber keinen
Tanz.
Die Stiftungsfeste der Jahre 1943 und 1944 wurden als
schlichte Familienabende ohne Tanz im Kolonieheim
begangen, wobei immer wieder erhebliche Spendenbeträge
für Deutschland bereitgestellt werden konnten.
1945
Ende des II. Weltkrieges
Im März fand eine Sitzung von Vertretern des Kolonieheims
und der deutschen Gesellschaft statt Dabei bat das
Kolonieheim die Deutsche Gesellschaft, sein Aktienkapital
und die Mietzahlungen zu übernehmen, da wegen der
politischen Entwicklung ein Fortbestand gefährdet sei.
Daraufhin beschloss die Deutsche Gesellschaft auf ihrer
Generalversammlung, dem Wunsch zu entsprechen.
Die Aktien der Kolonieheim-Gesellschaft wurden von der
Deutschen Gesellschaft übernommen, das Heim wurde
geschlossen und dessen Liquidation eingeleitet.
Von der Aufstellung eines Haushaltsplanes für das
Geschäftsjahr 1945/46 hat man abgesehen und man beschloss, bis auf weiteres, jegliche gesellschaftliche Betätigung einzustellen.
Am 1. Juni legten der 2. Vorsitzende und der Schriftführer
von sich aus ihre Ämter nieder.
Deutschlands völliger Zusammenbruch 1945 wirkte sich im
Ausland ungleich katastrophaler aus als das Kriegsende
1918.
Gemäß einer Verfügung der Alliierten wurde deutsches
Kapital in Schweden beschlagnahmt. Das etwa 75.000 Kr.
Ausmachende Vermögen der Deutschen Gesellschaft wurde
von Amts wegen gesperrt. Eine gesetzliche Berechtigung
dazu konnte kaum vorliegen, da es sich um Vermögen einer
schwedischen Vereinigung handelte.
1946
Kleinste Generalversammlung der Gesellschaft
An der am 9. April abgehaltenen Generalversammlung
nahmen neben den 6 Herren vom Vorstand weitere 18
Gesellschaftsmitglieder teil.
26
Edwin Albert Bolle legte nach 8 Jahren den Vorsitz der
Gesellschaft nieder, somit bestand der Vorstand nur noch
aus drei Mitgliedern: Ernst A. Meyer als 1. Vorsitzenden,
Hermann Zeidler als Schriftführer und Willy Gretzer als
Schatzmeister. Dies war wohl die kleinste und unter den
Umständen betrüblichste Generalversammlung seit Gründung der Deutschen Gesellschaft.
Diese 24 Herren waren dennoch ein Zeichen für den
Existenzwillen der Gesellschaft und ein Beweis für die
Verbundenheit mit den Geschicken der deutschen Heimat,
wobei die Gesellschaft jedoch ein unabhängiges Eigenleben
geführt hat.
Auf einer weiteren Generalversammlung am 14. Mai konnte
mitgeteilt werden, die staatliche Untersuchung der Kapitalverhältnisse der Deutschen Gesellschaft habe ergeben, dass
bei ihr keine Anlagen vorhanden seien, die dem „Flyktkapitalbyrå“ unterliegen. Ein Antrag auf Aufhebung der
Kapitalsperre könne eingereicht werden. Dabei wurde hervorgehoben, dass die Deutsche Gesellschaft als schwedische
Vereinigung anzusehen sei und das traditionelle Zusammenwirken mit der deutschen Gesandtschaft nichts mit
ihrem schwedischen Charakter zu tun gehabt habe.
Sofort wurde beschlossen, dem Evangelischen Hilfswerk in
Deutschland 3.000 Kr. und der Stockholmer Deutschen
Gemeinde für ihre Hilfsarbeit in Deutschland 1.000 Kr.
zukommen zu lassen.
Das einstige Aktienkapital des Kolonieheims in Höhe von
5.000 Kr. wurde dem Schwedischen Roten Kreuz zur
Verfügung gestellt.
Der bei der Versteigerung des Inventars des Kolonieheims
erzielte Erlös von etwa 65.000 Kr. wurde dem damaligen
Vertreter der Hilfsorganisation des Evangelischen Hilfswerks und späteren Bundestagspräsidenten, Eugen
Gerstenmaier, für das Hilfswerk übergeben.
Der regelmäßige Gesellschaftsbetrieb wurde im Herbst des
Jahres wieder aufgenommen, aber in sehr bescheidenem
Rahmen und ohne Stiftungsfest, und zwar im Restaurant
Metropol.
1949
Erholungsphase
Allmählich erholte sich die Deutsche Gesellschaft von den
Nöten Mitte der 1940er Jahre. Die Gesellschaftsabende
waren wieder etwas zahlreicher besucht und außer dem
27
Stiftungsfest fanden alle herkömmlichen Veranstaltungen
statt. Man konnte wieder Herren aus Deutschland als Gäste
an Gesellschaftsabenden begrüßen.
Herr Generalkonsul Max Däumichen wurde in Würdigung
seiner außerordentlich wertvollen Verdienste um die Deutsche Gesellschaft, sowie um das Stockholmer Deutschtum,
an seinem 85. Geburtstag zum Ehrenmitglied ernannt.
Im gleichen Jahr wurde die Bundesrepublik Deutschland
und die Deutsche Demokratische Republik gegründet.
Das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland tritt am
23. Mai in Kraft.
1950
König Gustaf V. verstorben
Die Gesellschaft zählt bereits wieder 80 Mitglieder.
Auf der Generalversammlung wird Edwin Albert Bolle
erneut zum 1. Vorsitzenden gewählt und löst damit
Hermann Zeidler ab, der dieses Amt 3 Jahre innehatte.
Das für November geplante Stiftungsfest musste leider abgesagt werden, weil kurz zuvor, am 29. Oktober, König
Gustaf V. verstorben war.
König Gustaf V.
28
Dafür beging man im Dezember den Altherrenabend, an
dem Bischof Johannes Müller, langjähriges Oberhaupt der
Katholischen Kirche in Skandinavien, und Hermann
Zeidler, der in der Krise 1947 den Vorsitz der Gesellschaft
übernommen hatte, durch die Ernennung zu Ehrenmitgliedern besonders geehrt wurden.
1951
Vertretung der Bundesrepublik Deutschland
Im Frühjahr 1951 wird die Vertretung der Bundesrepublik
Deutschland im Gebäude der früheren Deutschen Gesandtschaft in der Hovslagargatan eröffnet; zunächst als Generalkonsulat und einige Monate später als Gesandtschaft, bis
1953 unter der Leitung des Gesandten Dr. Kurt Sieveking,
der ein gern gesehener Gast der Gesellschaft war.
Die Gepflogenheit, den Deutschen Gesandten als Ehrenvorsitzenden in die Gesellschaft aufzunehmen, wird im
gegenseitigen Einverständnis nicht weitergeführt.
Im Jahr 1956 wird die Gesandtschaft in eine Botschaft
umgewandelt.
Gesandtschaft der Bundesrepublik Deutschland 1951
heute Designerhotel Lydmar
29
1952 Satzungsänderung…
In der Generalversammlung am 1. April wurde wie in
früheren Zeiten ein aus acht Herren bestehender Vorstand
gewählt.
Eine außerordentliche Generalversammlung am 21. Mai beschloss wichtige Änderungen der Satzungen, die allerdings
erst am 1. Januar 1954 in Kraft treten sollten:
Das Geschäftsjahr wurde dem Kalenderjahr gleichgesetzt,
die bisherigen zwei Generalversammlungen wurden in eine
einzige zusammengelegt, und eine Satzungsänderung kann
nur durch Zweidrittelmehrheit der Stimmen der auf der
dafür anberaumten außerordentlichen Generalversammlung anwesenden oder durch Vollmacht vertretenen
Mitgliedern beschlossen werden.
Am 11. November wurden König Gustaf VI. Adolf die
Glückwünsche zu seinem 70. Geburtstag telegrafisch übermittelt, für die er der Deutschen Gesellschaft auf gleichem
Wege seinen Dank zum Ausdruck brachte.
Ein Ereignis besonderer Art war das seit 1942 erstmals
wieder gefeierte Stiftungsfest, das als 90. wiederum in den
Räumen des Grand Hôtel Royal begangen wurde.
Stiftungsfest im Grand Hôtel Royal 1952
30
Unter den zahlreichen Gästen befand sich auch der
Gesandte der Bundesrepublik Deutschland in Schweden,
Dr. Kurt Sieveking, sowie die Vorsitzenden der SvenskTyska Föreningen, der Concordia und des Frauenbundes.
Dozent Dr. Emil Schieche hielt den Festvortrag: „Rückblick
über 9 Jahrzehnte Deutsche Gesellschaft“.
Nach der Abendtafel wurde getanzt, ein Vergnügen, zu dem
seit 1938 kein Stiftungsfest mehr Gelegenheit geboten hatte.
1954
Name der Gesellschaft
Im Gründungsprotokoll von 1862 nannte sich die Gesellschaft schlicht „Deutsche Gesellschaft“.
Seit 1909 wurde in Protokollen und Schriftstücken der
Name „Deutsche Gesellschaft in Stockholm“ angewendet.
Ab dem Jahr 1954 wird bis zum heutigen Tage der Name
„Deutsche Gesellschaft zu Stockholm“ geführt.
Dem Ende 1953 scheidenden Gesandten Dr. Sieveking folgte
der neue Gesandte Dr. Herbert Siegfried, ein oftmaliger und
ebenso gern gesehener Gast der Deutschen Gesellschaft.
1956
Veränderungen in der Mitgliederstruktur
Bis 1956 verliefen die Gesellschaftsabende wie üblich, man
traf sich in den Festräumen des Restaurants Metropol.
Das Stiftungsfest hatte man im letzten Augenblick wegen
der tragischen Ereignisse in Ungarn abgesagt. Ganz vereinzelt wurden auch wieder Gesellschaftsabende mit Damen
arrangiert.
Die wirtschaftlich und vereinsmäßig wieder erstarkte
Deutsche Gesellschaft ist etwas anders als vor 1945 und
auch vor 1918.
Damals bestand sie überwiegend aus einem Zusammenschluss von Kaufleuten und Industriellen. Zwischenzeitlich
traten Ärzte, Rechtsanwälte, Ingenieure, Künstler und
Gelehrte der Deutschen Gesellschaft bei.
So vollzog sich über die Jahre ein Wandel weg vom exklusiv,
bürgerlich feudal anmutenden Kreis von Männern des
Handels und der Industrie, immer mehr zu einem Kreis, der
der gesellschaftlichen Struktur in Deutschland und
Schweden entspricht.
31
1958
Steigende Teilnehmerzahlen
Die Zahl der Mitglieder steigt auf über 100 und das
Durchschnittsalter sinkt auf 57 Jahre. Neue Ehrenmitglieder kommen hinzu.
Leider sind auch treue und hoch geschätzte Mitglieder von
uns gegangen, wie unser langjähriger Schatzmeister,
Heinrich Guggenberger.
Die Festräume im Metropol erwiesen sich als zu klein für
die inzwischen häufig über 30 Teilnehmer an den Gesellschaftsabenden, sodass man zum Restaurant Apollonia
übersiedelte. Die Stiftungsfeste wurden zu dem intimeren
Stallmästaregården verlegt.
Im gleichen Jahr ist auch der Beginn des Neubaus der
Deutschen Botschaft in der Skarpögatan 9 durch den deutschen Architekten Godber Nissen im Stil der Nachkriegsmoderne. Am 1. Oktober 1960 wurde das neue Botschaftsgebäude eröffnet.
1960
Gesellschaftsabende im Grand Hôtel Royal
Erich Dingel war seit 1906 Mitglied und wurde nach über
50-jähriger Mitgliedschaft zum Ehrenmitglied ernannt.
Daraufhin hat er die Gesellschaft mit einer Weinspende
bedacht, aus der am ersten Gesellschaftsabend im
September der Wein beglichen werden soll. Er nahm
persönlich an diesen Abenden teil, bis er 1968 verstarb.
Diese Weinspende wird bis zum heutigen Tag fortgesetzt.
Für die Gesellschaftsabende wurden jetzt wieder die
vertrauten Räume des Grand Hôtel Royal gewählt.
Am 5. Januar wird der Großflugplatz „Stockholm Arlanda“
mit längeren Startbahnen für allgemeinen Betrieb eröffnet.
Dadurch wurden Langstreckenflüge mit größeren Flugzeugen von Stockholm aus möglich.
1962
100 Jahre Deutsche Gesellschaft
Das 100. Stiftungsfest der Deutschen Gesellschaft wurde am
10. November mit einem großartigen Fest im Spiegelsaal
des Grand Hôtel begangen. Die Gesellschaft hat derzeit 120
Mitglieder. Neben zahlreichen anderen Persönlichkeiten
war der Bundesminister Dr. Hans-Joachim von Meerkatz
32
aus Deutschland angereist. Gegen Mitternacht erlebten wir
ein phantastisches Feuerwerk, welches zu Ehren des 80.
Geburtstages von König Gustaf VI. Adolf veranstaltet
wurde.
Neben zahlreichen Reden zum Fest gab es nach dem
vorzüglichen Diner ausreichend Gelegenheit zum Tanz.
Das Fest endete erst spät in der Nacht.
Grand Hôtel Stockholm
1965
23 Jahre
Auf der Generalversammlung übergibt Edwin Albert Bolle
nach einer zunächst 8-jährigen Amtszeit und danach 15
Jahren in seiner zweiten Amtszeit endgültig den Vorsitz der
Gesellschaft an Ernst v. Borries. Somit hatte er insgesamt
23 Jahre die Geschicke der Gesellschaft als Vorsitzender
gelenkt und war bis dahin dienstältester Vorstandsvorsitzender.
In diesem Jahr qualifiziert sich auch die deutsche FußballNationalmannschaft durch ein 2:1 gegen Schweden für die
kommende Fußball-Weltmeisterschaft 1966 in England.
33
1969 Ernst und Humor
Der Direktor der Deutschen Schule, Herr Dr. Peinert, hielt
im Februar einen Vortrag über „Schwarz und Weiß im
südlichen Afrika“. Und im April hörten wir einen Vortrag
von Robert Wiebel über die schwedische Außenpolitik
gestern und heute.
Herr Schiebe, Hauptpastor der Deutschen St. GertrudsGemeinde, gab uns im April eine glänzende Darstellung des
Denkers und Philosophen Wilhelm Busch unter dem Titel
„Vom Baum des Ernstes ist der Humor die Blüte“.
Das Stiftungsfest wurde wieder in den Räumen des
Stallmästaregården gefeiert, es wurde bis lange in die Nacht
getanzt.
1971
Pyttipanna und Bier
Die Anzahl der Mitglieder beträgt derzeit 135, davon sind 5
Ehrenmitglieder.
Im Februar berichtete E. A. Bolle über seine gerade beendete Weltreise „Bei den Antipoden“ und zeigte dazu sehr
schöne Farbfotos.
Auch im Februar fand ein gemütlicher Abend mit Pyttipanna und Bier im „Von der Lindeska Valvet“, Västerlånggatan 68 in der Altstadt statt.
Der Sommerausflug mit Damen führte uns nach Trosa.
Nach der Besichtigung des Schlosses Tullgarn begaben wir
uns zum Abendessen in das Trosa Stadshotell. Anschließend
bot sich Gelegenheit zum Tanz.
Schloss Tullgarn bei Trosa
34
1972
Vorträge und Liederabend
Zahlreiche Gesellschaftsabende mit interessanten Vorträgen
wurden arrangiert, wie der Vortrag unseres Mitgliedes Dr.
Erwin Hansen-Schmidt zum Thema „Streiflichter von einer
Reise in das andere Deutschland“ anlässlich der
Hauptversammlung der Goethe-Gesellschaft in Weimar
1971, und Pater Peter Hornung berichtete über die
Missionstätigkeiten der Jesuiten von 1570 bis 1770 in
Schweden; sowie zum Thema Umweltschutz „Können
deutsche Gewässer mit schwedischen Methoden gerettet
werden?“
Im April wurde ein Liederabend in Gamla Stan im „Von der
Lindeska Valvet“ ausgerichtet. Es herrschte eine sehr gute
Stimmung und der Versuch, beim Gesang eine Pause
einzulegen missglückte immer wieder …
Das 110. Stiftungsfest wurde im Spiegelsaal des Grand Hôtel
gefeiert. Im Festvortrag wurden Lichtbilder über die
Künstlergemeinschaft des Deutschen Expressionismus
„die Brücke“ in Berlin präsentiert. Eine gut besuchte und
gelungene Veranstaltung.
Der Versuch, neue Mitglieder zu werben zeigte Erfolge –
es kamen jüngere Herren auf der Gästeliste.
1973
Filmvorführungen
Verschiedene Mitglieder verließen die Gesellschaft aus
beruflichen Gründen, weil sie neue Aufgaben in anderen
Ländern übernommen hatten. Die Mitgliederzahl liegt jetzt
bei 120.
Im Februar spricht unser Historiker Dr. Emil Schieche über
„Die Deutschen Militärinternierten in Schweden 1945/46“
Am Gesellschaftsabend im März wurde der eindrucksvolle
Film „Bayern wie es lebt“ vorgeführt.
Im August fand ein Bootsausflug unter dem Motto „Lidingö
von der Wasserseite“ bei herrlichem Wetter, großer Beteiligung und bester Stimmung statt.
Im April hielt Dr. Erwin Hansen-Schmidt einen
Lichtbildervortrag über das Thema „St. Petersburg 1910 –
Leningrad 1972“.
Auf dem Stiftungsfest im Stallmästaregården wurde ein
amüsanter Film über Hamburg und Berlin gezeigt.
35
Die Generalversammlung beschließt, den Jahresbeitrag bei
50 Kr zu belassen, die Aufnahmegebühr wird auf 50 Kr
erhöht.
1974
Gastredner von Svenska Handelsbanken
Herr Direktor R. Jalakas von Svenska Handelsbanken
berichtete als Gastredner in seinem Vortrag über das Thema
„Sveriges ekonomiska läge idag och i framtiden“.
Am Skatabend im Februar nahmen 16 skatfreudige Mitglieder und der Botschafter Dr. Dieter Stöcker als Gast teil.
Zu gewinnen gab es den von unserem Poeten Dr. Hans
Schützler gestifteten „Wanderpreis für Skatspieler“, ein
ironisches Gedicht.
Im März wurde wiederum ein Liederabend im „Von der Lindeska Valvet“ arrangiert. Der Unterhaltungsmusiker Walter
Prinz begleitete den Gesang auf seinem Akkordeon.
Unser Mitglied Peter Hornung sprach diesmal in seinem
Vortrag über das Thema „Jesuitenorden heute, 200 Jahre
nach der Aufhebung durch den Papst“.
Im August besuchten wir Skottvångs Gruva, ca. 30 km
südlich von Mariefred. Nach dem Besuch der Erzgrube
wurde das Essen im „Bergmannshaus“ serviert.
1975
Wahlkomitee gegründet
Gastredner Direktor Günther Coenen vom Goethe-Institut
beschrieb die „Aufgaben und Tätigkeiten des GoetheInstituts“.
Unser Mitglied Dr. Gerd Reidemeister stellte in seinem
Vortrag „Keine Angst vor Führungstechnik“ Managementmethoden in deutsch-schwedischer Anwendung dar.
Der Forst- und Landwirtschafts- Attaché der Deutschen
Botschaft, Dr. R. Holzapfl, veranschaulichte bei einer Weinprobe Theorie und Praxis deutscher Weine und Weinanbaugebiete.
Nach längerer Pause fand wieder ein Gesellschaftsabend mit
Damen statt, der Vortrag zum Thema „Möten med musiker“
wurde von unserem Gast, Konserthuschef Johannes Norrby,
gehalten.
36
Auf der Generalversammlung schlägt Edwin Albert Bolle
vor, ein Wahlkomitee zu gründen, welches der Generalversammlung Vorschläge für die Wahl der Mitglieder des
Vorstandes unterbreiten soll. Dieser Vorschlag wurde
angenommen und ein Wahlkomitee ist bis in die heutigen
Tage weiterhin vor der Generalversammlung aktiv.
Hans-Alfred Ehrhardt, der bereits seit acht Jahren dem
Vorstand angehört, wird zum 1.Vorsitzenden gewählt. Er
übernimmt den Vorsitz von Ernst v. Borries, der dieses Amt
10 Jahre bekleidete.
Verfassungsänderung in Schweden, dem König verbleiben
nur noch repräsentative Aufgaben.
1975
Terroranschlag auf die Botschaft der BRD
Am 24. April dringen bewaffnete RAF-Terroristen
gewaltsam in die Botschaft der Bundesrepublik in Stockholm ein und nehmen zwölf Botschaftsangehörige als
Geiseln. Sie fordern die Freilassung von insgesamt 26
Gesinnungsgenossen in Deutschland.
Der deutsche Bundeskanzler Helmut Schmidt beschließt,
nicht auf die Forderungen der Terroristen einzugehen.
Aus ungeklärten Gründen explodiert um 23:46 Uhr eine von
den Terroristen angebrachte Sprengladung.
Alle Kommandomitglieder und die Geiseln erleiden
Verbrennungen. Zwei Mitarbeiter der Botschaft kommen
bei dem Attentat ums Leben: Militärattaché Oberstleutnant
Andreas von Mirbach und Wirtschaftsattaché Heinz
Hillegart, beide waren gerne gesehene Gäste unserer
Gesellschaftsabende.
Am Morgen nach dem Überfall besucht unser neuer
1.Vorsitzender H-A Ehrhardt Frau Hillegart, wo er
Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher trifft, und
Frau von Mirbach; sowie in den Krankenhäusern die
verletzten Botschaftsangehörigen, und steht anschließend
den angereisten Beamten des Bundeskriminalamtes für
verschiedene Aufgaben zur Verfügung.
Ein paar Tage später gibt Ministerpräsident Olof Palme ein
Essen für Bundeskanzler Helmut Schmidt in einem kleinen
Kreis, bei welchem der 1.Vorsitzende der Gesellschaft die
Deutschen in Schweden vertritt.
37
Deutsche Botschaft Stockholm
1976
Diamanten und Verlobung
Am 12. März sendet der Vorstand der Gesellschaft ein
Glückwunschtelegramm zur Verlobung S. M. König Carl
XVI. Gustaf mit Fräulein Silvia Sommerlath. Und in der
Vorweihnachtszeit überbringt eine Delegation des
Vorstandes bei einer Audienz im Stockholmer Schloss das
Hochzeitsgeschenk der Gesellschaft an das Königspaar, eine
Oberammergauer Krippe.
Einen Gesellschaftsabend mit Damen nutzt unser Mitglied
Rolf Krieger für seinen Vortrag über Diamanten und andere
edle Steine.
Botschaftsrat Dr. Reinhold Schenk informiert über die
personellen Änderungen an der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland.
Die Erhöhung der Geselligkeit und Werbung von jungen
deutschen Mitgliedern werden zu Schwerpunkten des
Vorstands.
1977
Piano für die Deutsche Schule Stockholm
Vermutlich erster Englisch sprechender Vortragshalter in
der Deutschen Gesellschaft ist Mr. Theodor Rumme vom US
Trade Center in Stockholm, er informierte über Wirtschaft
und Aufgabenbereich des Trade Center.
38
Ein großer Zuhörerkreis, darunter auch jüngere Mitglieder,
interessierte sich für den gut recherchierten Vortrag über
die Vorgeschichte und das Zustandekommen der Deutschen
Gesellschaft.
Der Liederabend mit Damen im Sjöfartshuset war dank
guter Vorbereitung durch Dr. Gerd Reidemeister ein
fröhlicher und erfolgreicher Gesellschaftsabend.
Dr. Emil Schieche zog mit einem Vortrag den Vergleich
zwischen der Deutschen Gemeinde um 1670 und der Gesellschaft um 1910, wozu Ali Bolle mit Angaben über die DG in
den 30er -40er Jahre ergänzte.
Erwähnenswert ist auch die Initiative von Bertil Reichmann
und Jochen Schuermann, die Spendensammlung für ein
lang ersehntes Klavier für den Musikunterricht an der
Deutschen Schule.
H-A Ehrhardt stellte den Antrag einen „Jugendfonds“
einzurichten, mit dem Ziel die Jugend an der Deutschen
Gesellschaft zu interessieren.
1978
Baden-Badener Gespräche
Besichtigung eines Schnellbootgeschwaders
Die Deutsche Gesellschaft organisierte zusammen mit der
Deutsch-Schwedischen Handelskammer im Spiegelsaal des
Grand Hôtel die außerordentlich erfolgreiche Großveranstaltung
der
sogenannten
„Baden-Badener
Gespräche“, an der Damen und Herren der Deutschen
Wirtschaft so wie Spitzenkräfte der schwedischen
Wirtschaftspolitik teilnahmen.
Höhepunkt war der Vortrag von Wirtschaftsminister Gösta
Bohman über „die heutigen Probleme der schwedischen
Wirtschaftspolitik“.
Im Sommer fand eine besonders für die Mitglieder der
Deutschen Gesellschaft arrangierte Besichtigung eines
Schnellbootgeschwaders der Bundesmarine statt.
Unser Mitglied Oberstudiendirektor Johannes Kettlack von
der Deutschen Schule Stockholm berichtete am 10. Oktober
ausführlich über die Entwicklung des Schulwesens in der
Bundesrepublik in den letzten Jahren.
Auf der Generalversammlung äußerten die Mitglieder den
Wunsch, der Bericht des Schatzmeisters solle vor der
Generalversammlung verschickt werden.
39
Die verschiedenen Vorschläge, was mit dem Geld des
Baufonds geschehen solle, führten zu einer großen
Diskussion, die jedoch ohne fassbares Ergebnis blieb.
1979
Leben wir um zu arbeiten,
oder arbeiten wir um zu leben?
Durch die Streichung von Mitgliedern, die über mehrere
Jahre keinen Mitgliedsbeitrag geleistet hatten, reduzierte
sich die Mitgliederzahl auf 126.
Werner Engen hielt im April einen Vortrag über neue
Computerkassen im Einzelhandel, die zunehmend eingeführt werden.
Ein weiterer Vortrag von Bischof Dr. Hubertus Brandenburg zum Thema „Leben wir um zu arbeiten, oder arbeiten
wir um zu leben?“ regte zum Nachdenken und Diskutieren
an.
Auch in diesem Jahr organisierte die DG mit der DeutschSchwedischen Handelskammer im Spiegelsaal des Grand
Hôtel die „Baden-Badener Gespräche“, an denen leitende
Damen und Herren aus der deutschen Wirtschaft teilnahmen; Bankdirektor Olle Lindgren von „Skandinaviska
Enskilda Banken“ berichtete in einem Vortrag über aktuelle
schwedische Kulturfragen.
Ende des Jahres beginnt Claus v. Preen an der Zusammenstellung des lang ersehnten neuen Mitgliederverzeichnisses
zu arbeiten.
Durch die Generalversammlung wird der Mitgliedsbeitrag
auf 100 Kronen erhöht und der Aufnahmebeitrag auf 50
Kronen gesenkt.
1979
Auswertung der Fragebogenaktion
Die im März des Jahres durchgeführte Fragebogenaktion
zeigte folgende Ergebnisse.
1. Die Kosten für Gesellschaftsabende werden als zu hoch
empfunden, was die Geselligkeit erschwert.
2. Es besteht weiterhin der Wunsch nach eigenen
Clubräumen, ein Ausschuss soll Möglichkeiten prüfen.
40
3. Eine Informationsbroschüre soll gedruckt werden.
4. Ein Jugendausschuss soll gebildet werden mit dem
Ziel, das Interesse des Abiturientenkreises der
Deutschen Schule Stockholm für die Gesellschaft zu
fördern.
5. Kontakte mit deutschen Institutionen sollen etabliert
werden. Dies übernimmt Christian Heger.
6. Vorstellungsreferate „Egovorträge neuer Mitglieder
sollen regelmäßig durchgeführt werden.
7. Der Stil der Gesellschaft soll den Referaten von Dr.
Gerd Reidemeister und Peter v. Kaehne folgen.
8. Mitgliederwerbung: Es sollen auch weiterhin nur
Herren in die Gesellschaft aufgenommen werden.
Damen sollen zu besonderen Veranstaltungen
eingeladen werden.
9. Mitgliederverzeichnis: Der Vorstand beabsichtigt
schnell ein neues, einfaches Mitgliederverzeichnis zu
erstellen, es soll 1980 verfügbar sein.
1980
Informationsheft der DG
Die „Baden-Badener Gespräche werden gemeinsam mit der
Deutsch-Schwedischen Handelskammer im dritten Jahr im
Grand Hotel veranstaltet.
Festredner ist der schwedische Wirtschaftsminister Gösta
Bohman.
Dr. Georg-Helmut Fischer hielt einen Vortrag über
„Medizinische Forschung für bessere Arzneimittel“.
Das Informationsheft der DG wurde hauptsächlich durch
den Schriftführer Georg Purkhold fertig gestellt und an die
Mitglieder verschickt.
Auf Vorschlag von Herrn Habenicht wird das Rauchen
während des Essens zukünftig vermieden.
Hans Fickler hielt im Januar an dem Gesellschaftsabend
mit Damen einen Vortrag über Dresden, die Stadt der
Musik und Kunst.
41
Dresden, Frauenkirche um 1880
1981
Das Mitgliederverzeichnis ist fertig gestellt
Auf der Generalversammlung wird die Zusammenlegung
von Baufonds und Vermögen der Deutschen Gesellschaft
ergebnislos diskutiert.
Ein Gesellschaftsabend fand im Altstadtrestaurant „Zum
Tiroler Adler“ mit österreichischer Hausmannskost statt,
und Dr. Georg-Helmut Fischer gab in seinem Vortrag eine
Übersicht über das schwedische Gesundheitswesen mit
seinen Vor- und Nachteilen.
Bischof Dr. Hubertus Brandenburg hielt einen Vortrag über
Wehrdienst und Gewissen. Als Gast aus Wittenberg hatten
wir an jenem Abend Pfarrer Schorlemer zu Gast, der Ende
der 80er Jahre in der DDR eine große Rolle spielen sollte.
Das neue Mitgliederverzeichnis wurde gedruckt.
42
1982
Goldschmiedekunst
Mitglied Georg Kraft hält im Februar einen engagierten
Vortrag über seine Zeit als politischer Häftling in Bautzen /
damalige DDR. Mit dem Thema „25 Jahre danach“ war es
ein persönlicher Rückblick.
Ein ungewöhnliches Programm war die Besichtigung der
Küche des Grand Hôtel.
Heinz Decker berichtete an einem Gesellschaftsabend mit
Damen über die Entwicklung der Goldschmiedekunst.
Dr. Erich Hansen-Schmidt, ein regelmäßiger Teilnehmer an
den Gesellschaftsabenden, verstarb 1981. Da er der DG sehr
verbunden war machte seine Frau uns eine Stiftung, so dass
wir jedes Jahr ein Glas Rotwein zu seinem Gedenken
trinken können. Wir haben dafür meist den letzten
Gesellschaftsabend vor dem Sommer bestimmt, weil sein
Geburtstag im Juni war. Seine Witwe besuchte uns noch
einige Jahre an dem Abend, an dem seiner gedacht wurde;
die Tradition wird fortgeführt.
Am 28. Mai läuft in den Stockholmer Hafen das
Segelschulschiff der Bundesmarine „Gorch Fock“ ein.
Die Mitglieder der Deutschen Gesellschaft bekommen
Gelegenheit zur Besichtigung des schönen Schiffes.
Segelschulschiff der Bundesmarine „Gorch Fock“
43
1983
Die lange Bahnfahrt
Bei schönstem Wetter fand der sommerliche Gesellschaftsabend mit Stadtwanderung durch den Stadtteil
Södermalm statt.
An einem Gesellschaftsabend mit Damen hielt Hans Fickler
den Vortrag über seine 10.000 km lange Bahnfahrt von
Helsinki über Leningrad, Moskau, Ulan Bator, Peking,
Shanghai bis nach Hongkong.
Pater Peter Hornung berichtet an einem Gesellschaftsabend
über seine Eindrücke während seines längeren Aufenthalts
als Austauschpater in Peru.
1984
Abrüstung in Europa
Am 17. Januar beginnt in Stockholm auf AußenministerEbene die KSZE-Folgekonferenz über Vertrauensbildung
und Abrüstung in Europa (KVAE).
Am Gesellschaftsabend im September berichtete der Leiter
der deutschen Delegation bei der Stockholmer Konferenz,
Herr Botschafter Dr. Claus Citron, über seine Arbeit hier in
Stockholm.
Am gleichen Abend konnten wir den neuen Schulleiter an
der Deutschen Schule Stockholm, Dr. Gerhard Kunzendorf,
sowie den neuen Leiter des Wirtschaftsreferates an der
Deutschen Botschaft, Dr. Alexander Petri, unter den Gästen
begrüßen.
1985
Schwedischer Kulturspiegel
An einem Gesellschaftsabend mit Damen hielt Ingeborg
Kraft ihren Lichtbildervortrag über das Thema „Eine Reise
ins Heilige Land“.
Der Besuch der Livrustkammaren mit Führung musste
abgesagt werden, weil nur zwei Anmeldungen vorlagen.
Im November hielt Herr Direktor Olle Lindgren von
SE-Banken einen Gastvortrag zum Thema „Schwedischer
Kulturspiegel - Rückgang, Stagnation oder Expansion“.
Das Stiftungsfest wurde im Stallmästaregården gefeiert.
Ehrengäste waren unter anderen der Botschafter Dr. Claus
Citron und der Gesandte Claus von Kameke mit Gemahlin.
44
Im Altstadtrestaurant „Zum Tiroler Adler“ traf man sich
öfters im Jahr zu gemütlichen Abenden mit zwanglosem
Programm.
1986
Perlen, Korallen und Bernstein
Der Gesellschaftsabend mit Damen stand im Zeichen edler
Steine die keine Steine sind, Perlen, Korallen und Bernstein,
von Rolf Krieger sachkundig und Interesse erweckend
vorgetragen.
Man traf sich zu gemütlichen Abenden mit Ego-Vorträgen.
Ende des Jahres wurde ein Festausschuss gebildet. Der
Vorstand verstärkte sich mit Dietrich Timm und Alfred von
Sterneck, um das 125. Stiftungsfest vorzubereiten. Federführend war unser Zeremonienmeister Claus von Preen.
1987
Globen-Baustelle
In Anwesenheit von König Carl XVI. Gustaf und Königin
Silvia, Altbundespräsident Walter Scheel und ca. 800
Gästen aus dem In- und Ausland wurde am 14. Mai das 125.
Stiftungsfest der Gesellschaft als rauschendes Fest im
Stockholmer Stadthaus gefeiert.
Unter Leitung von Claus von Preen wurde im Juni eine
Berlinreise organisiert.
Der Oktober stand im Zeichen der Friedens- und Konfliktforschung. Herr Dr. Walter Stützle, der neue Direktor des
weltbekannten Stockholmer Friedens-Forschungs-Institutes
SIPRI, hält einen hochinteressanten Vortrag über die Rolle
des 1966 gegründeten SIPRI.
Im November besichtigte man die „Globen-Baustelle“ unter
qualifizierter Führung unseres Mitglieds Dr. Andreas
Carstens, der selbst am Zustandekommen dieser gewaltigen
Mehrzweckarena mitgewirkt hat. Über die Bauweise dieses
Projektes wurde im Grand Hôtel ein Videofilm gezeigt.
Auf der Generalversammlung wird beschlossen, den
Jahresbeitrag und den Aufnahmebeitrag auf je 200 Kronen
anzuheben, für über 65-Jährige wird der Aufnahmebeitrag
auf 1000 Kronen erhöht.
45
Globen Baustelle 1987
1988
Schlossbrauerei Kaltenberg, Kaltenbergbräu
Um Steuern zu sparen entstanden Bestrebungen, die
Statuten des Baufonds zu ändern um daraus die Anmietung
der Räume im Stallmästaregården und im Grand Hôtel zu
bezahlen. Voraussetzung dafür ist, dass die Gesellschaft als
Ideeller Verein anerkannt werden muss.
Luitpold Prinz von Bayern, Geschäftsführer der Schlossbrauerei Kaltenberg, der zu einer anderen Veranstaltung im
Grand Hôtel weilte, stattete überraschend dem
Gesellschaftsabend im April einen kurzen Besuch ab.
Wir erfuhren von ihm so einiges über das deutsche
Brauereiwesen, das Prinzip des Reinheitsgebots und so
weiter. Beim Abendessen wurden wir dann zum vorzüglichen Kaltenberg Bräu eingeladen.
Vom 31. Mai bis 2. Juni war Bundespräsident Richard von
Weizsäcker auf Staatsbesuch in Schweden; dabei bestätigte
und festigte er die guten Beziehungen zwischen unseren
beiden Staaten. Mehrere unserer Mitglieder nahmen auf die
eine oder andere Weise am Besuchsprogramm teil.
Dr. Rolf Lindner von der Universitätsklinik Giessen, zur
Fortbildung an die Transplantationsklinik in Huddinge
46
entsandt, hielt einen hochinteressanten Vortrag nicht nur
über Methoden der Transplantation, sondern auch über die
ethischen Aspekte seiner Arbeit.
Im November konnte der Vorstand den neuen Botschafter
der Bundesrepublik, Dr. Reinhold Schenk, erstmals zu
einem Gesellschaftsabend begrüßen. Er sprach über seine
Vorstellungen und Erwartungen als Botschafter in
Schweden.
1989
Henriksdalsberget
Die Gesellschaft erhält von Frau Dr. Brigitte HansenSchmidt eine großzügige Stiftung zur Erinnerung an unser
im Laufe des Jahres 1981 verstorbenes Mitglied Dr. Erwin
Hansen-Schmidt mit dem Zweck, für alle Zukunft am
letzten Gesellschaftsabend im Frühjahr zum Wein
einzuladen.
Der Land- und Forstwirtschaftsattaché an der Botschaft der
Bundesrepublik, Dr. Uwe Kossmack, hält einen Vortrag
über Landwirtschaftspolitik der EG und Schwedens, wobei
im Vergleich viele Ähnlichkeiten zu erkennen sind.
Lothar Cronenberg organisiert im April am Granitfelsen
Henriksdalsberget den Einstieg in das ca. 40 km lange
Tunnellabyrinthsystem der Stockholmer Unterwelt, die
Großkläranlage mit vierstufiger Klärtechnik, verschiedenen
Klärbecken und überhaupt nicht übel riechenden Felssälen.
1990
Steine und Mauern
Erster Ernst Stiller-Abend, an dem der Wein des Abends
aus dem Ertrag des Stiller-Fonds von 1969 gestiftet wird.
Dies wird von nun an traditionell immer am ersten
Gesellschaftsabend im Januar fortgeführt.
Unser Mitglied Ernst Stiller und seine Frau waren Kinderlos. Im gemeinsamen Testament legten sie 1969 fest, dass
die Deutsche Gesellschaft daraus einen großen Betrag
bekommen solle sowie die Leistungen einer länger
laufenden Rentenversicherung, wenn seine Frau vor Ablauf
der Versicherung sterben sollte. Wir erhielten dann über
etwa 10 Jahre die Auszahlungen. Seinen Neffen bedachte er
mit einem größeren Geldbetrag mit der Auflage dass der
Neffe keinen Einspruch gegen das Testament erheben dürfe,
in diesem Falle würde auch dieser Betrag an die Deutsche
47
Gesellschaft fallen. Der Neffe klagte und das Gericht entsprach dem Testament...
Am Gesellschaftsabend mit Damen im Mai berichtete Frau
Monica Gaudy aus Ihrer Schatzkiste Gemmologiekenntnisse über edle, weniger edle aber trotzdem sehr schöne
Steine. Fast aus jedem normalen Stein kann man ein
schönes Schmuckstück schleifen.
Mit Hans Fickler nach Dresden, das war das Motto für eine
vom 5. bis 9. September 1991 geplante Reise mit Damen
nach Dresden.
Am 2. Oktober, am Vorabend des Tages der Deutschen
Einheit, hatte die Gesellschaft zu einem besonderen
Gesellschaftsabend geladen. Botschafter Dr. Reinhold
Schenk, inzwischen Ehrenmitglied der Gesellschaft, hielt
eine viel beachtete Rede in der die Entwicklung bis zur
Vereinigung kompetent und klar beschrieben wurde.
Deutsche Wiedervereinigung oder Deutsche Vereinigung.
Richtungweisend für diese Entwicklung war die Öffnung der
Berliner Mauer am 9. November 1989, die den endgültigen
Zerfall des politischen Systems der DDR bewirkte. Durch
den Zwei-plus-vier-Vertrag, den Vertrag über die abschließende Regelung in Bezug auf Deutschland, wurde der
Einheit der beiden deutschen Staaten zugestimmt und dem
vereinten Deutschland die volle Souveränität über seine
inneren und äußeren Angelegenheiten zuerkannt. Staatsrechtlich spricht man vom „Beitritt zum Geltungsbereich
des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland“.
1991
Deutsch-schwedische Kommunikation
Ein nicht ganz erst gemeinter Vortrag wurde von Christian
Heger zu dem Thema „deutsch-schwedische Kommunikation im Geschäftsleben“ gehalten.
Anstatt einem Sommerfest wurde eine "Kräftskiva" veranstaltet. Mit dem Schiff ging es hinaus in die Stockholmer
Schären und dort wurden schwedische Signalkrebse
serviert.
Der Ehrengast des Abends, Hans Fickler, berichtete über
eine phantastische Reise nach Dresden, die mit großer
Sachkenntnis vorbereitet wurde. Die Teilnehmer der Reise
bekundeten, dass dies ein gelungener Ausflug war!
48
1993
Schulbesuch
Zu einem Gesellschaftsabend mit Damen besuchte man die
Brauerei Pripps in Bromma.
Zu einem anderen Gesellschaftsabend fand man sich in der
Deutschen Schule Stockholm ein. Unser Mitglied und
Schulleiter Dr. Franz-Josef Schott zeigte den neuen Speisesaal der Schule, konzipiert wurde er von unserem Mitglied
Dr. A. Carstens.
Im gleichen Jahr wurde damit begonnen ein neues Mitgliederverzeichnis zusammenzustellen.
Deutsche Schule Stockholm - DSS
1994
Oktoberfest
Hans-Heinrich Fickler berichtet in seinem Vortrag über
Dresden und seine Frauenkirche, für deren Wiederaufbau
er sehr geworben hat.
Der Vortrag mit dem interessanten Thema „Alt werden und
jung bleiben “ wurde von Dr. K. O. Aly an einem Gesellschaftsabend mit Damen gehalten.
Rolf Krieger hält an einem Gesellschaftsabend mit Damen
im Restaurant Hasselbacken einen Vortrag mit dem Thema
„Wie schön Juwelen sind“.
49
Im November wurde dass Münchner Oktoberfest im Festzelt auf Djurgården natürlich mit Damen gefeiert.
Seit 1994 wurden Gesellschaftsabende des öfteren im
renovierten Hasselbacken begangen.
Restaurant Hasselbacken
1995
Stiftungsfest versus Luciafest
Am 1. Januar wird Schweden Mitglied der erweiterten
Europäischen Union.
In der Generalversammlung wurde beschlossen, für den
Wiederaufbau der Frauenkirche in Dresden einen Stein zum
symbolischen Wert von 2.500 DM zu spenden.
Der ehemalige Schüler der Deutschen Schule Stockholm
inzwischen Weinjournalist Peter Behrens präsentiert an
einem Gesellschaftsabend mit Damen eine kleine Weinprobe.
Die Vorstände von Svensk-Tyska Föreningen und Deutsche
Gesellschaft fassen den Beschluss, zukünftig das
Stiftungsfest der DG und das Luciafest von STF gemeinsam
im jährlichen Wechsel zu begehen. Das Luciafest am
1. Dezember 1995 war das erste gemeinsam ausgerichtete
Fest.
50
1996
Wahlausschuss
Auf der Generalversammlung wird beschlossen, dass ein
Jugendstammtisch gegründet werden soll. Zweck des
Stammtisches ist es, jüngere Personen für die Gesellschaft
zu interessieren.
Eine Satzungskommission bestehend aus den Herren
Dietmar Jäck, Eduard Gaudy, Hans-Alfred Ehrhardt und
Günther Schumann wird eingesetzt, um sprachliche
Berichtigungen der Satzungen der Gesellschaft vorzunehmen und die Reihenfolge der Paragraphen anzupassen.
Weiterhin wird beschlossen, die Subvention für das Essen
für Mitglieder von 30% auf 50% zu erhöhen.
Nach mehrjähriger Pause wird der Wahlausschuss wieder
eingerichtet.
1997
Neues Mitgliederverzeichnis
Ein Gesellschaftsabend mit Damen wurde als Franz
Schubert-Abend im Restaurant Hasselbacken veranstaltet.
Dabei wurde in einem Kurzbericht sein Leben geschildert,
und der deutsche Tenor Dietmar Keitz sang verschiedene
Lieder und Opernarien. Darunter war auch eines der
bekanntesten Lieder Schuberts, nämlich „Die Forelle“! Am
Flügel begleitete Christian Ejnarsson.
Am Gesellschaftsabend im Juni berichtete Dr. Reinhold
Schenk über seine Eindrücke als Botschafter von 1992 –
1995 in Teheran.
Im April besuchten wir mit unseren Damen Stockholms
„Hotell- och Restaurangskola“. Berufschullehrer Dieter
Hamprecht berichtet über seine Tätigkeit dort und führt uns
durch die Unterrichtsräume der Schule. Anschließend
wurde uns von Schülern ein eigens für uns zusammengestelltes Dreigänge-Menü serviert.
Wolfgang Hohlfeld stellte das neue Mitgliederverzeichnis
zusammen und Hans-Jürgen Masuhr führte den Druck aus.
Zum Luciafest mit Julbord wurde in den Spiegelsaal des
Restaurant Hasselbacken eingeladen.
51
1998
DG Pin für Gesellschaftsmitglieder
Am 13. Januar wurde eine Außerordentliche Generalversammlung der DG einberufen, in der die neue Fassung
der Satzung vorgestellt wurde.
In dieses Dokument wurden gleichzeitig die Statuten für
den Baufonds unverändert integriert. Diese neue Fassung
wurde auf der Generalversammlung einstimmig beschlossen und ist ab sofort gültig.
Stephan Ehrhardt wirft die Frage nach sogenannten Pins für
Mitglieder der Gesellschaft auf; über diesen Antrag soll auf
der Generalversammlung beraten werden.
Im September besuchte man das VASA-Museum. Zum
Abendessen machte man anschließend einen kleinen
Spaziergang zum beliebten Restaurant Hasselbacken.
1999
Berlinwohnung
Im August findet die „Kräftskiva“ an Bord des Schiffs
M/S Oden Gamle statt.
M/S Oden Gamle
Hans Heinrich Fickler hat einen detaillierten Plan für eine
Reise nach Dresden im September ausgearbeitet.
Auf der Außerordentlichen Generalversammlung am 26.
Oktober wurde beschlossen, die Statuten für den Baufonds
52
neu zu regeln. Hintergrund ist der Vorschlag, eine
Wohnung in Berlin zu kaufen und diese den Mitgliedern für
Berlinbesuche kostengünstig zur Verfügung zu stellen.
Auf einem Gesellschaftsabend mit Damen lauschten wir der
Kabarettistin und Schauspielerin Frau Monica Nielsen, die
Lieder von „Bellman bis Evert Taube“ vortrug.
2000
Ein Koffer in Berlin
Reinhard Ahrens hält im Januar einen Vortrag über die
Entwicklungen im Bankensektor: unter anderem sind mit
der Einführung des Euro bestimmte Arbeiten der
Währungsumrechnung nicht mehr erforderlich.
Prof. Dr. H. Müssener hält in „Piperska Muren“ einen
Vortrag „Exil in Schweden“ über den Spagat von
Emigranten, die in Deutschland und in Schweden eine
Heimat haben.
Michael Sohlman, VD der Nobelstiftelsen, hält einen
interessanten und humorvollen Vortrag über die Nobelstiftung mit dem Thema „Nobelpriset och Nobelsystemet“.
Eine Führung durch die von Gustav III. geschaffene
Orangerie des Schlosses Ulriksdal wurde von Fachkräften
geleitet, die über die zahlreichen Skulpturen und deren
Bildhauer informierten.
Der Kauf zweier Eigentumswohnungen in Berlin,
Veteranenstraße 10, stellt die bisher größte Investition des
Baufonds dar. Nach der Einrichtung stehen die Einzimmerund die Zweizimmerwohnung ab Juli den Mitgliedern und
deren Freunden zur Verfügung.
Auf der Generalversammlung übernimmt unser Schriftführer seit 25 Jahren, Trutz v. Ahlefeld, den Vorsitz der
Gesellschaft von Hans-Alfred Ehrhardt. Hans-Alfred kann
mit seiner 25-jährigen, ununterbrochenen Amtszeit auf die
längste Periode als Vorsitzender zurückblicken. Als Kuratoriumsvorsitzender des Baufonds ist er weiterhin im
Vorstand aktiv. Er wird einstimmig zum Ehrenmitglied
ernannt.
Das 138. Stiftungsfest feierten wir im Hazeliussaal des
Scandic Hotel Hasselbacken.
Die 16 Kilometer lange Öresundverbindung, eine Auto- und
Eisenbahnverbindung zwischen Kopenhagen und Malmö,
wird von Königin Margrethe II. von Dänemark und König
53
Carl XVI. Gustaf von Schweden eröffnet. Sie besteht aus der
Kombination der 1092 m langen Öresundbrücke und dem
3510 m langen Drogdentunnel nebst einer 4055 m langen
künstlichen Insel und einer Auffahrtsrampe.
2001
Schwedische Gardinen und Orgelpfeifen
Besuch im Långholmens Wärdshus mit angeschlossenem
Museum, eine Führung durch „Gamla Kronohäktet“, das
alte Gefängnis auf Långholmen. Die ehemaligen Gefängniszellen sind jetzt zu Hotelzimmern umgestaltet. Der
Ausdruck „Schwedische Gardinen“ kann hier nachempfunden werden.
Auf der Generalversammlung wird beschlossen, der
Deutschen St. Gertruds Gemeinde vier Orgelpfeifen im Wert
von SEK 20.000 für die „Düben-Orgel“ zu spenden.
Der Vorschlag unseres Mitglieds Roman v. d. Heide, eine
eigene Internetseite für die Deutsche Gesellschaft ins Leben
zu rufen, wurde zunächst skeptisch aufgenommen, weil
hierdurch private Daten der Mitglieder im Internet verfügbar würden.
An Gesellschaftsabenden mit Damen besuchten wir das Vinoch Sprithistoriska Museet so wie die Almgrens Sidenväveri,
eine Industriegedenkstätte.
Genau am 11. September, nur wenige Stunden nach den
Terroranschlägen in New York, trafen wir uns zum Gesellschaftsabend im Van der Nootska Palatset, einem gut
erhaltenen Palais aus dem 17. Jahrhundert mit Restaurant
und Konferenzsälen.
Wir gedachten der Opfer der für uns noch immer unfassbaren Ereignisse. Dies war auch das dominierende
Gesprächsthema des Abends.
Der Altherrenabend wurde in den Räumen des Grand Hôtel
im KAK-Gebäude begangen. Der Einladung waren 50
jüngere und ältere Mitglieder gefolgt. Von dort hatten wir
Aussicht auf das königliche Schloss in dem zum gleichen
Zeitpunkt das Galadiner des Königspaares zu Ehren der
Nobelpreisträger, im 100. Jubiläumsjahr der Verleihung der
Nobelpreise, stattfand.
Die beiden Berlinwohnungen erreichten bereits eine Auslastung von 51%.
54
Van der Nootska palatset, 1890
2002
Nobelbankett von 1929
Mats Hallgren, Wirtschaftskorrespondent von Svenska Dagbladet, hielt im Januar im Restaurant Piperska Muren für
uns einen Vortrag über den Euro und dessen erfolgreiche
Einführung in Europa.
Im Februar besichtigten wir mit unseren Damen das
Stockholmer Stadthaus; 60 Teilnehmer folgten der Führung
von Annika Raab durch die verschiedenen Räume. Anschließend wurde uns ein Nobelbankett serviert, und zwar
extra ausgewählt das Menü von 1929, da in jenem Jahr
unser Ehrenmitglied Prof. Hans von Euler-Chelpin den
Nobelpreis für Chemie überreicht bekommen hatte.
In der Generalversammlung wurde die Möglichkeit Einladungen als E-Mail zu versenden durch den Schriftführer
Günther Schumann vorgestellt. Dieses Angebot wurde meist
von jüngeren Mitgliedern begrüßt.
Es wurde beschlossen, das „Alte Mitgliederverzeichnis“ neu
binden zu lassen.
Der Vorstand hat sich mit dem Vorschlag einer eigenen
Internetseite auseinander gesetzt und sich zu einer Realisierung in kleinen Schritten entschlossen. Dies wurde den
Mitgliedern vorgestellt und durch den Schriftführer, der
diese Idee stark unterstützte, als eine Vorversion erarbeitet,
die zunächst nur auf einer CD-ROM den Mitgliedern
55
ausgehändigt werden soll. Dazu mussten vorhandene Daten
überprüft, ergänzt und die verfügbaren Passbilder eingescannt werden. Eine zeitraubende Aufgabe, die vom zweiten
Schriftführer, Uwe Steuer unterstützt wurde.
Das Grundlagenkonzept für die Vergabe von Stipendien aus
dem Stipendienfonds wurde von Frank Schliephacke als
Arbeitspapier vorgestellt.
Grünewaldvilla, Saltsjöbaden
Das „Spargelessen“ mit unseren Damen in Vår Gård in
Saltsjöbaden wurde mit einem Besuch in der nahegelegenen
Grünewaldvilla verbunden. Dort gab unser Mitglied Gerhard Paping ein kleines Konzert auf dem restaurierten
Flügel des Hauses, bevor wir zu Vår Gård hinüber gingen.
Mit unseren Damen fuhren wir mit der M/S Aphrodite von
Slussen nach Nacka zum Restaurant Telegraf.
Unter dem Motto, „wir kochen selbst“ wurde unter sehr
sachkundiger Anleitung unserer Mitglieder Dieter
Hamprecht, Kurt Weid, Heinz Glöckler in Stockholms
„Hotell- och Restaurangskola“ im Oktober ein Dreigänge
Menü zubereitet und im angeschlossenen Restaurant
„Flitiga Lisa“ serviert.
Das 140. Stiftungsfest wurde mit rund 90 Teilnehmern der
Deutschen Gesellschaft und Svensk-Tyska Föreningen
feierlich in den Festräumen von Stallmästaregården
begangen. Als Tombolapreise wurden eine Flugreise,
56
Wohnungsaufenthalte in unseren Berlinwohnungen, ein
Festessen im Grand Hôtel und weitere Preise geboten.
Der beträchtliche Erlös der Tombola wurde der Stiftung
Livslust in Lettland gespendet, die dort eine Berufsschule
für Waisenkinder unterhält.
2002
Einführung des EURO €
Die Währungsunion wurde am 1. Juli 1990 mit der
Herstellung des freien Kapitalverkehrs zwischen den
EG-Staaten eingeleitet. 1992 wurden die rechtlichen Grundlagen für die weitere Umsetzung gelegt.
Mit der Gründung des Europäischen Währungsinstituts
(EWI) und der Überprüfung der Haushaltslage der Mitgliedsstaaten begann 1994 die zweite Stufe.
Die letzte Stufe wurde 1999 mit der Gründung der
Europäischen Zentralbank (EZB) und der endgültigen
Festlegung der Euro-Wechselkurse der nationalen
Währungen erreicht. Ab da war der Euro gesetzliche
Buchungswährung.
Die Europäische Kommission duldet bislang, dass
Schweden durch den Nichtbeitritt zum Wechselkursmechanismus II absichtlich eines der Konvergenzkriterien
verfehlt, um so den Eurobeitritt zu vermeiden. Seit dem 1.
Januar 2002 ist der EURO € gesetzliches Zahlungsmittel in
zwölf Teilnehmerstaaten der Europäischen Währungsunion.
2003 Führung durch die Stockholmer Altstadt
Das Jahr begann mit einem deftigen Eisbeinessen im
Haga-Salongen des Sheraton Hotels.
Im April besuchten wir die Deutsche St. Gertrudskirche,
wo uns unser Mitglied Hauptpastor Gerhard Paping in die
Geschichte der Kirche und Gemeinde einführte und den
vorgesehenen Platz auf der Empore für die „Düben- Orgel“
zeigte.
Hans-Jürgen Breuer, im Kirchenvorstand verantwortlich
für das Orgelprojekt, berichtete über Einzelheiten der
„neuen Orgel“. Organist Michael Dierks spielte zwei
Stücke auf der derzeitigen, moderneren Orgel.
57
Anlässlich des Staatsbesuchs des deutschen Bundespräsidenten, Johannes Rau und seiner Gattin hatten viele
Mitglieder Gelegenheit, der Begrüßungszeremonie im
königlichen Schloss in Gamla Stan beizuwohnen.
In der Abendsonne im September begann Frau Brigitta
Tennander die etwa einstündige Führung durch die
Stockholmer Altstadt. Das Thema: Der Einfluss der
Deutschen im Stockholm der früheren Jahrhunderte.
Stockholmer Altstadt mit Turm der St. Gertruds Kirche
Die Versendung der Einladungen per E-Mail ist auf 70%
gestiegen und fördert zudem auch die Kommunikation
untereinander. Auch der Vorstand setzt dieses Medium
vermehrt ein. Dadurch ist es möglich geworden, dass der
Schriftführer inzwischen in Deutschland wohnt und die
Versorgung weiterhin reibungslos verläuft.
In Dezember wurde das Luciafest von Svensk-Tyska
Föreningen im Restaurant Stallmästaregården mit echt
schwedischem „Julbord“ ausgerichtet.
58
2004
Zinnbecher
Im Januar besuchten wir das Nationalmuseum auf Blasieholmen, eine fachkundige Rundwanderung zum Thema
„Liebe in der Kunst“.
Das seit 2002 bestehende Zentrum für Deutschlandstudien
an der Hochschule von Södertörn wurde uns in einem
Vortrag von Maj-Brit Schartau und unserem Mitglied
Professor Helmut Müssener vorgestellt.
Auf Einladung von unserem Mitglied Martin May und
Vattenfall AB besuchten wir das seit 1915 in Betrieb befindliche Wasserkraftwerk Älvkarleby.
Zum Spargelessen in „Vår Gård“ hielt der Königliche Hoftracteur Werner Vögeli auf charmante Weise einen Vortrag
über seinen Lebens- und Berufsweg, der ihn nach Schweden
und über weitere Stationen zum Schloss führte.
Die traditionelle Kräftskiva war diesmal an Bord der M/S
Riddarholmen und führte über den Mälaren, musikalisch
unterhielt uns die Band „Skärgårdspojkarna“ mit Blasmusik
und Gesang.
M/S Riddarholmen mit den „Skärgårdspojkarna“
Zur Wahl der Vorstandsmitglieder wurden Wahlzettel eingeführt, um den Wahlvorgang zu vereinfachen. Neben der
Möglichkeit, weitere Namen einzufügen, sind darin die vom
Wahlausschuss vorgeschlagenen Namen bereits eingedruckt. Ebenso wurde beschlossen, für 10-jährige
Mitgliedschaft in der Gesellschaft Zinnbecher zu verleihen.
59
Die Daten für die neue Auflage der CD-ROM wurden weiter
ergänzt und an die Mitglieder ausgegeben.
Das 142. Stiftungsfest der Deutschen Gesellschaft wurde in
den für uns Traditionsreichen Gesellschaftsräumen von
Stallmästaregården begangen. Der Erlös der Tombola
wurde gänzlich der Stiftung Livslust überwiesen, die ein
Ausbildungszentrum für Waisenkinder in Lettland betreibt.
2005
Edle Steine - edles Metall
Die Königliche Bibliothek haben wir im Januar besucht;
dabei wurde uns Funktion und Wirkungsbereich der
Bibliothek vorgestellt. Jedes schwedische Druckerzeugnis
wird dort mit einem Exemplar hinterlegt.
Wiederum auf Einladung von unserem Mitglied Martin May
und Vattenfall AB besuchten wir das Kernkraftwerk
Forsmark. Hier bekamen wir einen beeindruckenden
Einblick in die Funktion eines Kernkraftwerkes.
Eine neue Version der CD-ROM wurde erstellt und an die
Mitglieder ausgegeben.
Im September organisierte unser Zeremonienmeister Dieter
Hamprecht eine Weinreise an die Mosel, und dort besuchten wir unter anderem die alte Römerstadt Trier, die Burg
Elz und die Edelsteinmetropole Idar-Oberstein.
Mit unseren Damen besichtigten wir im Oktober das Atelier
unseres Gold- und Silberschmieds Wolfgang Gessl und
konnten dabei neben einer Vielzahl von Handwerkzeugen
einige in Bearbeitung befindliche sowie fertige Kunstwerke
betrachten.
Das Archiv der Deutschen Gesellschaft wurde bisher ungeordnet und immer wieder an anderen Stellen in verschiedenen Kellerräumen aufbewahrt.
Auf Initiative unseres Ersten Vorsitzenden T. v. Ahlefeld
und unseres Ehrenmitglieds H-A. Ehrhardt wird das Archiv
in die Obhut von Stockholms Centrum för Näringslivshistoria in Bromma gegeben, wo der Inhalt gesäubert,
gesichtet, katalogisiert und für die Zukunft sicher
untergebracht wird, ebenso wird dort das Material des
Deutschen Hülfsvereins aufbewahrt.
Das Luciafest wurde in den Räumen des Van der Nootska
Palatset gefeiert.
60
2006
Fahrt mit ältester schwedischer Eisenbahn
Erneut besuchten wir das Restaurant Stadshuskällaren, um
nach dem Vortrag über das Stadshus und das Nobelfest mit
seiner Logistik das Menü des vorjährigen Nobelfestes mit
seinen Köstlichkeiten zu genießen. Der Nobelpreis wird seit
1901 verliehen, das Nobelbankett seit 1930 im Stockholmer
Stadshus serviert.
Das traditionelle Spargelessen fand wiederum in Vår Gård
statt. Diesmal fuhren wir mit der extra für uns bereitgestellten, ältesten schwedischen elektrischen Eisenbahn
(Motorvagn Nr. 15 aus dem Jahr 1913) von Slussen nach
Saltsjöbaden. Die Fahrt mit dem Museumszug wurde von
unserem Mitglied Werner Nüchterlein arrangiert.
Das neue Mitgliederverzeichnis wurde nach längeren
Verzögerungen gedruckt und an die Mitglieder
ausgehändigt.
Inzwischen hat der Schriftführer den Inhalt der CD-ROM
als Homepage ins Internet gestellt
http://www.dg-stockholm.com.
Der Bereich mit persönlichen Daten wird durch Zugangsberechtigung geschützt.
Homepage der Deutschen Gesellschaft zu Stockholm
61
Die Ausgabe der jährlichen CD-ROM wird eingestellt. Die
Mitglieder können aktuelle Informationen über die
Gesellschaft, einschließlich des Belegungsplanes der Berlinwohnungen direkt im Internet abrufen.
Unser stellvertretender Zeremonienmeister Kurt Weid
ermöglichte uns den Besuch bei „Lantmännen-MatpartnerAxa“ in Järna. Wir bekamen einen interessanten Einblick in
die Herstellung von Haferflocken, Müslis und Pastaprodukten.
Im Oktober lud uns unser Mitglied Michael Steinle in die
exklusive Demonstrationsküche von Bosch Siemens Hausgeräte in Solna ein. Wir bereiteten unter Anleitung und mit
wichtigen Tipps von Dieter Hamprecht und Kurt Weid ein
köstliches Menü bestehend aus
Sallad på quinoa
Helstekt lammytterfilé
Karamelliserad ananas“.
In den Räumen des Sjöfartshuset berichtete unser Gast
Klaus Böhler, Direktor der Deutsch-Schwedischen Handelskammer, über die Wirtschaftsbeziehungen zwischen
Deutschland und Schweden und die von der Handelskammer dafür angebotenen Dienste.
Restaurang Sjöfartshuset, Skeppsbron 10
62
Die Witwe unseres im Mai verstorbenen Ehrenmitglieds
Dr. Gerd Reidemeister machte der DG einen Geldbetrag
zum Geschenk, so dass wir von Zeit zu Zeit ein Glas Wein zu
seinem Andenken trinken können.
Das 144. Stiftungsfest haben wir zusammen mit Mitgliedern
von Svensk-Tyska Föreningen in den Räumen von Operaterrassen gefeiert.
Am Altherrenabend im Dezember in den Räumen des
Sjöfartshuset wurden wiederum Ehrenbecher für 50-, 25und 10-jährige ununterbrochene Mitgliedschaft überreicht.
2007
Archiv und Operngesang
In der DG Homepage wurde ein Bereich für den Vorstand
eingefügt, in dem Protokolle, Einladungen und weitere
Daten durch Zugangskontrolle geschützt für die Vorstandsmitglieder zugänglich sind.
Im Februar besuchten interessierte Mitglieder das
„Centrum för Näringslivshistoria“ in Bromma.
Unser Mitglied Alexander Husebye, Direktor des Zentrums,
informierte uns über die Rolle des Archiv- und
Dokumentationszentrums. Besonders interessierten uns
natürlich die teilweise recht kostbaren Archivalien der
Gesellschaft und des Deutschen Hülfsvereins, die im
vergangenen Jahr dort sachgerecht geordnet und
katalogisiert wurden. Für unsere Mitglieder besteht die
Möglichkeit, Einblick in die historischen Unterlagen
unserer Gesellschaft zu bekommen. Diese Gedenkschrift
stützt sich auch auf diese Quelle.
Erneut auf Einladung unseres Mitglieds Martin May und
Vattenfall AB besuchten wir das Biomasse-Kraftwerk in
Uppsala. Hier werden Brennstoffe wie Haus- und
Industriemüll, Torf und Holzhackschnitzel zur Erzeugung
von elektrischer Energie und Fernwärme eingesetzt.
Im September besuchten wir die Brauerei Spendrups in
Vårby. Nach dem Rundgang, in dem uns der gesamte
Brauprozess bis hin zur Abfüllung gezeigt wurde, haben wir
in einer „Bierprobe“ unter fachmännischer Anleitung von
Frau Marie Ekberg unterschiedliche Biersorten verkostet.
Am Gesellschaftsabend mit unseren Damen im Sjöfartshuset im Oktober lauschten 50 Teilnehmer der Sopranistin
Sara Sandström, die von Martin Hellström am Klavier
63
begleitet wurde. Sara, die in diesem Sommer in Drottningholm in „Xerxes“ aufgetreten war, bot ein Repertoire aus
verschiedenen Opern.
Hartmut Pauldrach hielt im November einen hochinteressanten Vortrag über die bei Kriegsende aus dem
Baltikum nach Gotland geflohenen über 600 deutschen
Soldaten.
Das Luciafest, welches durch die Schwedisch-deutsche
Vereinigung (Svensk-Tyska Föreningen) organisiert wird,
fand diesmal in dem sehr schönen Festsaal der königlichen
Akademie der Ingenieurwissenschaften (IVA) statt. Mit 90
Teilnehmern war es eine überaus gelungene Veranstaltung,
gekrönt von einer wunderschönen Lucia mit ihrem
musikalischen Gefolge.
2008
2330 Adelsgeschlechter
Im Februar hatten wir Gelegenheit, die nordische und
baltische Hauptniederlassung von VW in Södertällje zu
besuchen. Unser Mitglied M. Heinze, Finanzdirektor bei
VW in Schweden, informierte uns über den Konzern.
Anschließend fuhren wir selbst mit 15 nagelneuen
Fahrzeugen der Marken VW, Audi, Skoda und Seat zum
mitten im Wald gelegenen neuen Zentrallager für das
Baltikum.
Unser Gast Dr. Leon Weintraub hielt einen sachlichen und
ergreifenden Vortrag „Holocaust“ über den von ihm
erlebten Zeitabschnitt, über sein Leben mit Einschränkungen, Entbehrungen und seiner Flucht aus dem letzten
Lager.
Unser Mitglied Horst Böhnke berichtete von seiner ersten
Zeit in Schweden und von seinen Jahren als Chef bei IKEA Kungens Kurva und dann bei NK - Hamngatan, als dieses
noch ein „richtiges Kaufhaus“ war.
Im September sind wir der Einladung von Holger Helmich,
VD bei der Robert Bosch AB in Kista, gefolgt und haben in
einem Vortrag Einblick in die vielseitige Tätigkeit des
Unternehmens und dessen breite Produktpalette erhalten.
Im Oktober haben wir die Miele AB in Solna besucht und in
dem eleganten Ausstellungsraum in einem Vortrag Näheres
über die 1899 gegründete Firma und ihren Inhaber
erfahren, sowie über ihre Produktionsstätten, die
ausnahmslos in Deutschland liegen.
64
Im November wurde uns von Herrn Anders Lindström, dem
Ritterhausintendanten, Stockholms Riddarhus vorgestellt.
Anschließend hatten wir Gelegenheit, bei einem Rundgang
die prachtvollen Räume, die zwischen 1641 und 1672
entstanden, zu besichtigen. Im Rittersaal konnten wir die
auf Kupferplatten gemalten Wappenschilder von 2330
Adelsgeschlechtern bewundern.
Das 146. Stiftungsfest wurde in den Festräumen von
Operaterrassen begangen.
Riddarhuset
2009
Wein, Bier und Gesang
Im Februar besuchten wir Wrangelska Palatset, Sitz des
Svea Hovrätt (mit einem Oberlandesgericht vergleichbar).
Bei der qualifizierten Führung durch dieses historische Gebäude aus dem 16. Jahrhundert, damals größtes Privatpalais, erfuhren wir, dass das Svea Hovrätt seit 1756 dort
untergebracht ist. In dem Gebäude wurden historische
Elemente mit modernster Technik kombiniert.
Im April trafen wir uns in Solna zum Besuch von „Gamla
Filmstaden“. Während der Führung besichtigten wir Gebäude und Anlagen, in denen früher alle schwedischen
Filme produziert wurden. Entstanden sind die Ateliers 1920
und bis 1969 wurden hier über 400 Filme gedreht.
Traditionell wurden wieder ein Spargelessen und eine
schwedische Kräftskiva durch unsere Zeremonienmeister
Dieter Hamprecht und Kurt Weid arrangiert.
65
Der Gesellschaftsabend mit Damen im September stand im
Zeichen der klassischen Musik.
Wrangelska Palatset
Der deutsche Bariton Ferenc von Szita, der Gesang bei
Professor Anton Metternich in Berlin und Dirigieren bei
Professor Michael Gielen in Salzbug studierte, trug in
seinem Auftritt bei der Deutschen Gesellschaft Lieder von
Robert Schumann, Edvard Grieg, Jean Sibelius und
Wilhelm Peterson-Berger vor. Unser Mitglied Gösta Grassman begleitete ihn dabei am Flügel.
Gamla Filmstaden Solna
66
Eine Weinprobe führte uns im Oktober erneut zur Brauerei
Spendrups nach Vårby. Frau Marie Ekberg, die uns im
vorigen Jahr eine Bierprobe servierte, hielt diesmal eine
Weinprobe. Der Brauereikonzern Spendrups ist auch einer
der größten Weinimporteure Schwedens. Die Weine werden
über Systembolaget vertrieben oder direkt an Restaurants
geliefert.
Im November arrangierte uns Dieter Hamprecht einen
vorzüglichen Gåsmiddag auf Skåne-Art im Sjöfartshuset.
2010
Stockholmer Unterwelt
Im Februar hatten wir Dr. Alexander Schenk, Sohn unseres
Ehrenmitglieds Botschafter a. D. Dr. Reinhold Schenk, zu
Gast bei uns. In seinem Vortrag schilderte er uns seine
Beratertätigkeit an der schwedischen Regierungskanzlei für
die Europäische Investitionsbank EIB Luxemburg.
Im April stand ein Besuch der Großkläranlage Käppalaverket auf Lidingö auf unserem Programm.
Dies ist eine der größten schwedischen Kläranlagen, zum
größten Teil tief im Fels gelegen. Durch 60 km Felstunnel
werden die ca. 55 Millionen Liter Stockholmer Abwässer
hoch rein geklärt. Positiv überrascht waren wir von der fast
geruchlosen Anlage und der Sauberkeit.
Die Deutsche St. Gertrudskirche war im September unser
Besuchsziel. Hauptpastorin Susanne Blatt stellte uns in
einer kleinen Führung eine der ältesten Kirchen Stockholms
vor. Der Kirchenraum mit seiner reichen barocken Ausschmückung gilt als eine der großen Stockholmer Sehenswürdigkeiten. Im Anschluss bekamen wir von Kantor
Martin Riessen eine musikalische Präsentation der rekonstruierten Barockorgel, der sogenannten „Düben- Orgel“.
Im Oktober hieß es wieder „Wir kochen selber“. Hierzu
waren wir mit unseren Damen von unserem Mitglied
Michael Steinle in die Demonstrationsküche von Bosch
Siemens Hausgeräte in Solna eingeladen. Unsere Mitglieder
Heinz Glöckler, Dieter Hamprecht und Kurt Weid, selbst
hervorragende Köche, hatten das Menü des Abends
komponiert, dass wir unter Ihrer fachkundigen Anleitung
zubereiteten.
67
Fluffig soppa på butternut - pumpa med rökt renstek,
purjolök och tortillapinnar
Rådjursytterfilé i färstäcke med crepinette med
färska kantareller i crème fraiche och spätzle
Pannacotta med hallon- & paprikakompott
Unser 148. Stiftungsfest haben wir gemeinsam mit SvenskTyska Föreningen in den gemütlichen Räumen des
Sjöfartshuset begangen, ebenso wie unseren traditionellen
Altherrenabend.
Rekonstruierte Barockorgel – „Düben-Orgel“
2011
Garpar, gipskatter och svartskallar
Der erste Gesellschaftsabend des Jahres mit unseren
Damen fand im Restaurant Stadshuskällaren statt.
Als Menü haben wir das Nobelmenü von 1992 gewählt.
Damals hatte unser zweiter Zeremonienmeister Kurt Weid
selbst als Koch mit weiteren 50 Köchen an der Zubereitung
des Menüs für ca. 850 Gäste mitgewirkt.
Zum Gesellschaftsabend im April starteten wir unter
Führung von Frau Marie Andersson, einer Kollegin unseres
Ersten Vorsitzenden Trutz von Ahlefeld, an der Tunnelbahnstation Kungsträdgården eine Kunstwanderung über
Blasieholmen und Skeppsholmen. Sie beschrieb kompetent
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die verschiedenen Objekte und informierte uns über die
Künstler, die Motive und ihre Entstehung.
Das Spargelessen wurde der schönen Tradition folgend in
den Räumen von Vår Gård ausgerichtet. Dabei stellte uns
Kurt Weid ehemalige Kollegen aus der Zeit vir, in der er
selbst dort leitend tätig war.
Das Krebsessen „Kräftskiva“ haben wir in diesem Jahr an
Land verlegt, nämlich in das Restaurant Kalaset Strand in
Alvik. Diese Neuerung wurde von den Teilnehmern gerne
angenommen.
Der Gesellschaftsabend im Oktober führte uns zu A&E
Design AB. Unser Mitglied Hans Ehrich, der Gründer und
Teilhaber dieser Firma ist, zeigte uns verschiedene, von ihm
entworfene Produkte. Zum Beispiele der weltweit
verbreitete klappbare Museumsstuhl „Stockholm II“ und die
Geschirr-spülbürste „Jordan“.
Im November wurde für uns im Sjöfartshuset ein
"Gåsmiddag" - Gänseschmaus - mit allem was dazu gehört
serviert. Als Gast hatten wir den Schriftsteller Anders
Johnson eingeladen. Sein Vortrag zum Thema "Garpar,
gipskatter och svartskallar - invandrarna som byggde
Sverige", stützte sich auf sein gleichnamiges Buch, das vor
einem Jahr erschienen ist. Hierbei handelt es sich um
Einwanderer, die durch alle Epochen vom Mittelalter an
und in allen Branchen eine große Bedeutung für die
wirtschaftliche Entwicklung Schwedens hatten. Natürlich
befasste sich Anders Johnson besonders mit den Einwanderern aus dem deutschen Sprachraum, den "Garparna".
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2012
150 Jahre Deutsche Gesellschaft zu Stockholm
Zur Feier des 150. Stiftungsfests der Deutschen Gesellschaft
am Samstag, dem 12. Mai 2012 kamen rund 180 Mitglieder,
Freunde und Gäste, die zum Teil extra aus Deutschland
angereist waren, in das Restaurant Atrium des Nationalmuseums in Stockholm.
Nachdem sich die Festteilnehmer zunächst im Foyer
versammelt hatten, begaben wir uns gegen 18:00 Uhr in
den Hörsaal. Unser Zeremonienmeister Dieter Hamprecht
stellte uns das EnsembleEins und dessen Leiter Dr. Michael
Dierks, Kantor der Deutschen Sankt Gertruds Gemeinde,
vor.
Werke des Festkonzerts:
Johann Sebastian Bach,
Ouvertüre C-Dur BWV 1066
Georg Friedrich Händel,
Music for the Royal Fireworks HWV 351
Dies war ein gelungener Auftakt für das Stiftungsfest
unserer traditionsreichen Gesellschaft.
Im Foyer wurde uns „von Buhl Rieslings-Sekt“ aus der Pfalz
gereicht. Anschließend sind wir hinüber in das Restaurant
Atrium gegangen, um dort an den festlich gedeckten
Tischen unsere Plätze einzunehmen.
Unser zweiter Vorsitzender Martin Kauffner ergriff das
Wort zur Begrüßung der Festteilnehmer und richtete uns
die Grüße unseres ersten Vorsitzenden Trutz von Ahlefeld
aus, der aus gesundheitlichen Gründen leider nicht an der
Feier teilnehmen konnte.
Unter den Gästen konnten wir unter anderen Herrn
Botschafter Dr. Harald Kindermann, Hauptpastorin
Susanne Blatt und unser Ehrenmitglied Hans-Alfred
Ehrhardt begrüßen.
Nach der Vorspeise übermittelte der Vorsitzende des
Svensk-Tyska Föreningen, Botschafter Leif Sjöström, seine
Grüße und Glückwünsche, lobte den guten Kontakt beider
Gesellschaften und wünschte uns, dass wir noch viele
Jubiläen und Feste gemeinsam feiern können.
Wenig später gratulierte uns die Vorsitzende des Deutschen
Damenclubs, Petra Wikström, zu unserem 150-jährigen
Bestehen immer noch als reiner „Herrenclub“ und bedankte
sich bei den „Deutschen Kavalieren“ für die Einladung
Hauptpastorin Susanne Blatt richtete uns die besten Grüße
der Deutschen St. Gertruds Gemeinde aus und sprach die
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Verbundenheit mit St. Gertrud wie auch die Unterstützung
in unserer Zeit an. Sie wünschte uns, dass wir auch in
Zukunft unserem Wahlspruch „Seid einig, einig, einig“
folgen werden.
Unser Ehrenmitglied und langjähriger erster Vorsitzender
Hans-Alfred Ehrhardt nutzte die Pause nach dem Dessert
für seine Rede, mit der er eine kurze Übersicht über die
Geschichte der Gesellschaft gab, der er bereits 46 Jahre
angehört.
„Aus tiefstem Herzen“ heiße es in der Festschrift zum 50.
Jubiläum, und diese Worte seien auch heute noch gültig,
müssen wir der Gründer der Gesellschaft in Dankbarkeit
gedenken. Heute haben wir auch Mitglieder in der zweiten
oder dritten Generation in der Gesellschaft.
Er erwähnte auch, dass es in dem „Herrenclub“ mehrfach
Überlegungen gab, Frauen in die Gesellschaft aufzunehmen.
Da etwa ein Drittel der Mitglieder dann ihre muttersprachlich deutschen Ehefrauen als Mitglieder einführen
könnten, zwei Drittel der männlichen Mitglieder jedoch
nicht, haben wir bisher davon abgesehen.
Dann wünschte er uns, dass die Gesellschaft fortbestehen
werde und viele von uns das nächste Jubiläum miterleben
können und einen weiterhin schönen Abend hier im Stockholmer Nationalmuseum!
Nach dem Festessen spielte Anders Asp mit seinem
Orchester Tanzmusik, was auch reichlich zum Tanzen
animierte.
Spät, oder eigentlich schon früh am nächsten Tag, endete
das Fest und die Teilnehmer traten den Heimweg durch die
schon recht kühle Nacht an.
Ein sehr gelungenes und gut organisiertes Stiftungsfest, an
das sich viele Teilnehmer noch gerne erinnern werden.
Die Bilder vom Stiftungsfest und das Bildspiel sind auf der
Homepage der Gesellschaft abrufbar unter
http://www.dg-stockholm.com im Mitgliederbereich / Gesellschaftsabende/.
Ebenso können die Bilder vom Stiftungsfest von unseren
Gästen erreicht werden. Dazu bitte diese Internetadresse
verwenden
http://gaeste.dg-stockholm.com/
Folgende Zugangsdaten sind hierfür erforderlich:
Name: GaEstE
Passwort: DGgAST.
Bitte Groß- und Klein-Buchstaben beachten.
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Nationalmuseum Stockholm
Die Deutsche Gesellschaft ist eine der ältesten Gesellschaften
ihrer Art, behaupten Diplomaten, die in der Welt herumgekommen sind. Sie kann allerdings nicht mit der vor 400 Jahren
gegründeten Deutschen Schule Stockholm oder der vor über 430
Jahren gegründeten Deutschen St. Gertruds Gemeinde konkurrieren.
Diese Schrift umfasst nur einen Bruchteil aus der Geschichte der
Deutschen Gesellschaft.
Nicht in Worte zu fassen ist das, was die Mitglieder persönlich
erlebt haben, die Höhen und Tiefen der Geschichte in den
vergangenen 150 Jahren, eine aus heutiger Sicht bewegten Zeit.
Mögen die Mitglieder auch künftig Vorstände wählen, die die
Geschichte bewahren und die Tradition der Gesellschaft weiter
fortführen, treu dem Wahlspruch:
- Seid einig, einig, einig! Dann wird die Gesellschaft in 25 oder 50 Jahren wiederum ein
besonderes Stiftungsfest feiern!
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Verzeichnis der Vorstandsmitglieder
von 1862 bis 2012
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Herausgegeben von Günther Schumann
Schriftführer der Deutschen Gesellschaft zu Stockholm
im Jubiläumsjahr 2012
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