Hebamme Sage-femme Levatrice Spendrera Hebamme Sage
Transcription
Hebamme Sage-femme Levatrice Spendrera Hebamme Sage
21.1.2011 7:12 Uhr Seite 1 Hebamme Sage-femme Levatrice Spendrera Sehr kleine Frühgeborene Grands prématurés 2/2011 Foto: Manuela Birrer Titel_02_11 US_Seite_2_bis_4 21.1.2011 NEU 7:13 Uhr Seite 2 9LWDPLQ ' 8QHQWEHKUOLFK IU GHQ JHVXQGHQ $XIEDX YRQ .QRFKHQ XQG =lKQHQ Für eine optimale Entwicklung der Knochen (Rachitisprophylaxe) empfiehlt die Schweizerische Gesellschaft für Pädiatrie eine tägliche Zufuhr von 300-500 IE Vitamin D3 für Säuglinge und Kleinkinder, egal ob sie gestillt werden oder nicht, und dies zumindest während dem 1. Lebensjahr.1) Vitamin D3 Wild Öl: 1 Tropfen = 667 I.E. Vitamin D3 Vitamin D3 Wild Öl: enthält Vitamin D3 in öliger Lösung Vitamin D3 Wild Öl: enthält als Lösungsmittel mittelkettige Triglyceride ohne Allergierisiko Zus: 1 Tropfen enthält 667 I.E. (16.7μg) Cholecalciferolum in öliger Basis (mittelkettige Triglyceride aus Kokosnuss- und Palmöl, nicht allergen). Ind: Prophylaxe und Therapie der Rachitis, Osteomalazie, Vitamin-D-Mangel. Dos: Rachitis-Prophylaxe: 1 Tropfen/Tag, Rachitis-Therapie: 2-8 Tropfen, Osteomalzie: 2-8 Tropfen täglich. KI: Hypercalcämie, Hypercalciurie, kalziumhaltige Nierensteine, Sarcoidose, Pseudohypoparathyeroidismus. IA: Phenytoin und Barbiturate, Thyazid-Diuretika, Herzglykoside. UW: in Folge von Überdosierungen. VK: D. Ausführliche Angaben entnehmen Sie bitte dem Arzneimittelkompendium. 1) Empfehlungen für die Säuglingsernährung 2008, Paediatrica, 19, 19-21, 2008. Dr. Wild & Co. AG, 4132 Muttenz www.wild-pharma.com Inhalt_02_11 24.1.2011 10:46 Uhr Seite 1 IN DIESER NUMMER DANS CE NUMÉRO Geschäftsstelle/Secrétariat central Rosenweg 25C 3000 Bern 23 Tel. 031 332 63 40 Fax 031 332 76 19 info@ hebamme.ch www.hebamme.ch/www.sage-femme.ch Öffnungszeiten: Montag–Freitag 8.15–12 .00/13.30 –17.15 Uhr Heures d’ouverture: Lundi–Vendredi 8 h15–12 h 00/13 h 30 –17 h 15 Offizielle Zeitschrift des Schweizerischen Hebammenverbandes Journal officiel de la Fédération suisse des sages-femmes Giornale ufficiale della Federazione svizzera delle levatrici Revista uffiziala da la Federaziun svizra da las spendreras 109. Jahrgang / 109e année Erscheint 11mal im Jahr Parution: 11 éditions par année Impressum Verlag/Edition Schweizerischer Hebammenverband Fédération suisse des sages-femmes Foto: Veronika Schneckenburger Frühgeburt Das neonatale Outcome 4 Frühgeburtlichkeit ist eine schwerwiegende Schwangerschaftsstörung in einer Phase, in welcher sich der Fetus und besonders sein Gehirn stark entwickeln. Einige Kinder wachsen selbst nach einer stark verkürzten Schwangerschaft zu gesunden Erwachsenen heran. Doch leider ist dies nicht immer der Fall, Überlebensraten und langfristige Behinderungen bleiben wichtige neonatologische Themen. Eine Literaturreview. Redaktion/Rédaction/Redazione Deutschsprachige Redaktion/ Verantwortliche Redaktorin: Gerlinde Michel, Rosenweg 25 C, 3000 Bern 23 Telefon 031 331 35 20, Fax 031 332 76 19 E-Mail: [email protected] Extrem kleine Frühgeborene Rédaction de langue française Josianne Bodart Senn, Chemin du Bochet 4a 1196 Gland, téléphone 022 364 24 66, portable 079 755 45 38, courriel: [email protected] Die kritischen ersten Lebensstunden Redaktioneller Beirat Inge Loos (il), Sue Brailey (sb), Zuzka Hofstetter (zh), Lisa Mees-Liechti (lml), Lorraine Gagnaux (lg) Josée Bernard Delorme (jbd) Die Überlebensrate extrem kleiner Frühgeborener ist in den letzten Jahren dank Steroid- und Surfactant-Anwendungen angestiegen. Doch das Risiko für schwerwiegende Erkrankungen mit bleibenden Folgen ist hoch und stellt grosse Anforderungen an die Neonatologie, die Pflege und die bangenden Eltern. Beraterin Hebammenforschung Dr. phil. Ans Luyben Redaktionsschluss/Délai de rédaction Am 1. des Vormonats/Le premier du mois précédent Gestaltung/Herstellung Tygraline AG, Bern Rosmarie Kerschbaumer Jahresabonnement/Abonnement annuel Nichtmitglieder/Non-membres Fr. 109.– inkl. 2,5% MWST/TVA Ausland/Etranger Fr. 140.– Einzelnummer/Prix du numéro Fr. 13.20 inkl. 2,5% MWST/TVA + Porto Die Bezugsdauer verlängert sich jeweils um ein weiteres Jahr, wenn nicht bis zum 31. Oktober schriftlich gekündigt wird. La durée d’abonnement se renouvelle automatiquement chaque année sauf résiliation par écrit jusqu’au 31 octobre. Anzeigenmarketing/Régie d’annonces KünzlerBachmann Medien AG Geltenwilenstrasse 8a . 9001 St. Gallen T 071 226 92 92 . F 071 226 92 93 [email protected] . www.kbmedien.ch Druck/Impression Vogt-Schild Druck AG Gutenbergstrasse 1, CH-4552 Derendingen www.vsdruck.ch WEMF-beglaubigt ISSN 1662-5862 Bei Trennung von Mutter und Kind 7 9 Wie kann die Hebamme konkret unterstützen? In der Praxis zeigt sich, dass Mütter von Frühgeborenen, die wegen neonatologischer Betreuung von ihren Kindern getrennt sind, teilweise nicht ihren Bedürfnissen entsprechend betreut werden. Zwei studierende Hebammen haben in ihrer Bachelorarbeit konkrete Handlungsvorschläge für Hebammen erarbeitet. Grande prématurité 32 Quoi de neuf en néonatologie? L’arrivée précoce d’un enfant constitue toujours un choc pour les parents. Un accompagnement psychologique et un soutien moral, des explications et des propositions personnalisées sont indispensables pour passer ce cap difficile. En 10 ou 15 ans, le regard sur le grand prématuré a beaucoup changé. 5e Journée scientifique 38 Obésité, troubles du comportement alimentaire et maternité Comment reconnaître les différents troubles alimentaires? Comment aborder efficacement le sujet du surpoids ou de l’obésité avec une femme enceinte? Quelles astuces – plutôt que des conseils directifs – peut-on introduire dans les cours de préparation à la naissance? Rubriken/Rubriques Aktuell Mosaik Forum/Bücher SHV/FSSF Sektionen/Sections Fortbildung SHV Formation FSSF Actualité Mosaïque Stellenangebote Offres d’emploi Hebamme.ch Sage-femme.ch 2/2011 2 13 14 17 25 26 30 40 42 1 Aktuell_S02_03 21.1.2011 7:18 Uhr Seite 2 A K T U E L L Kontroverse Ist Paracetamol für Schwangere gefährlich? In einer dänisch/finnischen Studie wurden die Auswirkungen von leichten Analgetika (Aspirin, Entzündungshemmer, auch Paracetamol) auf die Entwicklung der männlichen Geschlechtsorgane untersucht. Foto: Emérentienne Cattaneo Genfer fpH Protest auf der Strasse «Sicherheit für Mütter und ihre Kinder!» – «Hebammen ja – Ehrenamtlichkeit nein» – «Mutterschaft zu 100% vergüten»: Am 7. Dezember standen 21 frei schaffende Hebammen der Sektion Genf mit Transparenten und Flugblättern auf der Strasse und protestierten. Seit 2006 sind viele Rechnungen der fpH unbezahlt geblieben, weil etliche Frauen ihre Versicherungsprämien nicht mehr bezahlen konnten. Flugs wälzten die Krankenversicherer, allen voran die Helsana, die Last auf die Leistungserbringenden ab und vergüteten in solchen Fällen die bereits erbrachten Leistungen nicht mehr. Allein für das Jahr 2009 belaufen sich die nicht bezahlten Leistungen der Genfer Hebammen auf 40 000 Franken, und früher erbrachte Leistungen sollen überhaupt nicht mehr bezahlt werden. Die Hebammen zogen zuerst zum Kantonalen Gesundheitsdepartement, wo sie einen Protestbrief hinterliessen, anschliessend zu einer Zweigstelle der Helsana. Hier klebten sie gut sichtbar Kopien ihrer unbezahlten Rechnungen an die Schaufenster. Wir sind überzeugt, dass die Politik eine Lösung für das Problem finden muss und kann. Denn eine grosse Krankenkasse hat bereits entschieden, alle unsere ausstehenden Rechnungen seit 2006 zu vergüten. Man sieht, es ist ja möglich... Viviane Luisier Studienkohorte waren 2300 schwangere Däninnen und Finninnen. Insbesondere interessierte es die Forscher, ob die Knaben aufgrund der Einnahme von leichten Analgetika vermehrt mit Kryptorchismus zur Welt kamen. In Tierversuchen ist man auf einen Zusammenhang zwischen Paracetamol und endokrinen Störungen gestossen. Tatsächlich stellten die Forscher in der dänischen Kohorte einen Zusammenhang zwischen kongenitalem Kryptorchismus und der Dosis abhängigen Einnahme von leichten Analgetika fest, nicht aber in der Kohorte aus Finnland. Die Forscher schliessen daraus, dass sich leichte Analgetika zusammen mit anderen antiandrogenen Störfaktoren negativ auf die Entwicklung der männlichen Geschlechtsorgane auswirken können. Über die Studie ist nun eine Fachdiskussion entbrannt. Das französische «Centre de réfé- rence sur les agents tératogènes» stellt nach Analyse der Studie methodologische Mängel fest. Auf eine Kausalverbindung zwischen der Einnahme von Paracetamol und gehäuftem Kryptorchismus könne nicht geschlossen werden. Nur bei Frauen, die im 1. und 2. Trimester während länger als 15 Tagen Paracetamol geschluckt hätten, habe man solche Fälle gehäuft festgestellt. Alice Panchaud vom «Swiss Teratogen Information Service STIS» betont, es sei wichtig, solche Resultate mit Vorsicht zu behandeln. Nur zu oft würden Patientinnen und Gesundheitspersonal unnötigerweise beunruhigt. Das Paracetamol bleibe das sicherste Medikament, eine Kausalität sei nicht bewiesen. Und auch Fieber könne potenziell teratogen wirken. Kristensen D.M., et al. Intrauterine exposure to mild analgesics is a risk factor for development of male reproductive disorders in human and rat. Hum Reprod. 2010 Nov 8 (Epub ahead of print). Neue Studie aus den Niederlanden Höhere Mortalität bei Hebammengeburten? In den Niederlanden werden die risikoarmen Geburten grundsätzlich von Hebammen begleitet. Ärzte betreuen einzig Geburten nach Risikoschwangerschaften, gemäss einer klaren Indikationenliste. Trotzdem, fand jetzt eine im BMJ publizierte Studie heraus, ist das Mortalitätsrisiko bei ärztlich betreuten Risikoschwangerschaften tiefer. Die Intensivmedizinerin Annemieke Evers vom Universitätsspital Utrecht untersuchte die Daten von mehr als 37 000 Geburten von 2007 und 2008 aus dem Einzugsgebiet der Klinik. Die Zahl der perinatalen Todesfälle war mit 2,62 Fällen auf 1000 Kinder insgesamt gering. Dennoch errechnete Evers ein 2.33-fach erhöhtes perinatales Sterberisiko, wenn die Geburt 2 Hebamme.ch 2/2011 Sage-femme.ch unter Hebammenleitung begonnen wurde. Für Schwangere, die unter der Geburt von einer Hebamme zu einem Arzt überwiesen wurden, war das perinatale Sterblichkeitsrisiko sogar 3.66fach, das Risiko einer Überweisung in die perinatale Intensivklinik um den Faktor 2.51 erhöht. In der angelaufenen Diskussion wird diese höhere perinatale Sterblichkeit auf Feh- ler bei der Beurteilung des Schwangerschaftsrisikos zurückgeführt. Andere, insbesondere Forschungshebammen, äussern methodische Bedenken gegenüber Evers’ Studie. Es seien alle intrapartalen und neonatalen Todesfälle, aber nicht sämtliche Geburten aus einem Einzugsgebiet statistisch erfasst worden, somit könnte die Mortalitätsrate der Hebammenpraxen künstlich aufgeblasen sein. Vergleiche man die Mortalitätsrate in Evers’ Studie mit anderen Studien, die sich auf nationale Statistiken stützen, so sei sie einmal doppelt so hoch, ein anderes Mal nur um 3.5 Prozent erhöht. Fehlerhafte Berichterstattung bzw. Datenerfassung könne demnach nicht ausgeschlossen werden. Sogar die Studienautorin und ihre Kollegen stellen fest, dass ihre «Ergebnisse unerwartet sind und weiterer Abklärung bedürfen». Die Schlussfolgerung, Geburten unter Hebammenbetreuung führten zu einem höheren perinatalen Sterblichkeitsrisiko, erfolgte demnach wohl verfrüht. Evers ACC et al. Perinatal mortality and severe morbidity in low and high risk term pregnancies in the Netherlands: prospective cohort study. BMJ 2010 Nov 2; 341: c5639.doi: 10.1136/bmj.c5639. Deutsche Hebammen Zeitschrift 12/2010, S. 25–27. Aktuell_S02_03 21.1.2011 7:18 Uhr Seite 3 Berner Fachhochschule (BFH) 1. Interdisziplinäre Fortbildung Im November 2010 fand als Kooperationsveranstaltung der Frauenklinik Insel Bern und der BFH erstmals eine interdisziplinäre Fortbildung für Hebammen und GynäkologInnen zum Thema «Notfälle in der Geburtshilfe» statt. Notfälle in der Geburtshilfe stellen hohe Anforderungen an Ärzte/Ärztinnen und Hebammen: Die notwendigen Handlungsabläufe müssen korrekt und rasch ablaufen, unter Berücksichtigung klar definierter Zuständigkeiten zwischen den beiden Berufsgruppen. Das Erlernen und Üben dieser Kompetenzen in enger Zusammenarbeit der beiden Professionen war ein wichtiges Ziel der Fortbildung. Die 63 Teilnehmenden (2/3 Assistentinnen/Assistenten, 1/3 Hebammen) bewerteten in der Evaluation den Kurs sehr positiv (Mittelwert: 5.45) Die Praxisrelevanz erhielt eine hohe positive Bewertung (5.88), die offenen Fragen wurden mit «Bitte um Wiederholung» ergänzt. Von Ärzteseite her kam sogar der Vorschlag, die an einer Puppe geübten Skills in ihre Blockmodule für den FHM Geburtshilfe und Gynäkologie aufzunehmen. Die Evaluation zeigt insgesamt, dass solche interdisziplinäre Fortbildungen einem Bedürfnis der Praxis entsprechen. Die beiden Partner werden zukünftig in Kooperation weitere Angebote realisieren. Isabelle Romano Dozentin Bachelorstudiengang Hebamme BFH Kritik des DHV Gebären im Dienste der Wissenschaft? Die beteiligten Geburtshelfer und Radiologen halten es für eine «Weltpremiere». Der Deutsche Hebammenverband DHV spricht von Voyeurismus im Namen einer seelenlosen Wissenschaft. Es geht um die Aufzeichnung einer Geburt mit dem Kernspintomographen (MRT) in der Berliner Charité und der beabsichtigten Publikation dieser Kernspin-Videos. Die Inszenierung der «Weltpremiere» offenbart nach Meinung der Hebammen viel vom technokratischen Interesse am weiblichen Körper und am Geburtsvorgang. Im Namen einer fiktiven wissenschaftlichen Fragestellung werde suggeriert, es geschähe zum medizinischen Wohl der Frauen und ihrer Kinder. Dass den Frauen, die im Dienste der Wissenschaft ihre Kinder ungeschützt gebären und dem neugierigen Blick der Öffentlichkeit preisgeben, eine «kleine Entschädigung im unteren dreistelligen Bereich» gezahlt wird, macht die Sache nicht unbedingt besser. «Wir sind davon überzeugt, dass eine Geburt nur dann zum Wunder und zur wunderbaren Begegnung zwischen Mutter und Kind werden kann, wenn wir den Frauen für ihre Niederkunft einen geschützten Raum bieten und sie vor Störungen behüten. Gehörschutz für die Gebärende und Rückenlage in der offenen Röhre haben nichts mit einer natürlichen Geburt zu tun, offenbaren aber viel über den Zeitgeist männlich geprägter Forschung», so Martina Klenk, Präsidentin des DHV. Pressemeldung des Deutschen Hebammenverbandes, 9. Dezember 2010. www.hebammenverband.de Master of Science in Midwifery Erfolgreich abgeschlossen Ursula Hölzli Reid und Marianne Haueter (Bern) sowie Martina Gisin (Basel) schlossen ihr Masterstudium an der Glasgow Caledonian University im November 2010 erfolgreich ab. Im Rahmen des englischsprachigen Studiums diskutierten die Absolventinnen umfangreiche internationale hebammenrelevante und interdisziplinäre Literatur und vertieften die Auseinandersetzung mit Forschungsmethoden und Statistik. Der gesamte Masterstudiengang konnte online und somit berufsbegleitend absolviert werden. Er bestand aus zwölf Modulen, die sich aus zwei Pflichtmodulen zu Forschungsmethoden und Statistik, sechs Wahlmodulen sowie vier Modulen zur Masterarbeit zusammensetzen. Themen der Masterarbeiten: – Martina Gisin: Women’s experiences of acupuncture during labour at Basel University Hospital – an exploratory qualitative research study. Kontakt: martina.gisin@ gmx.ch – Ursula Hölzli Reid: Swiss first-time pregnant women’s perceptions of the events in the postnatal period and early motherhood – a qualitative descriptive study. Kontakt: [email protected] – Marianne Haueter: Experiences of first-time mothers in Switzerland during the first 4 or 5 months of child’s life – a qualitative study based on a phenomenological hermeneutic approach. Kontakt: [email protected] Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte Ungarn wegen Verbot von Hausgeburten verurteilt Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte in Strasbourg hat im Dezember 2010 Ungarn wegen des Verstosses gegen ein Grundrecht verurteilt, nämlich das Recht auf freie Wahl des Geburtsorts. Als eines der wenigen europäischen Länder verbietet Ungarn Hausgeburten prinzipiell. Gesundheitsfachleute, die bei solchen Aktivitäten erwischt werden, müssen ein Berufsverbot und sogar Haftstrafen befürchten. Das Europäische Gericht hat nun den Fall einer Frau behandelt, die vor einem Jahr offiziell eine Hausgeburt anmelden wollte. Als dieses Begeh- ren abgelehnt wurde, klagte sie. Das Urteil könnte Bewegung in den Fall von Ágnes Geréb bringen. Die Hebamme gilt als Aktivistin in Sachen Hausgeburt in Ungarn. Sie wurde als «Wiederholungstäterin» verhaftet und nach zwei Monaten Untersuchungshaft kürzlich unter Hausarrest gestellt, wo sie auf ihren Prozess wartet. Mittlerweile hat eine politische Partei im Parlament eine Initiative eingereicht. Diese fordert, die Gesetzeslage derjenigen der anderen europäischen Länder anzupassen. http://www.pesterlloyd.net/2010_41/41 hebamme/41hebamme.html Hebamme.ch Sage-femme.ch 2/2011 3 Dossier_dt_S04_16 21.1.2011 12:53 Uhr Seite 4 D O S S I E R E D I T O R I A L Frühgeburt Was motiviert mich als Pflegefachfrau, auch nach über 30 Jahren immer noch auf der Neonatologie zu arbeiten? Ich habe die Fortschritte der Spitzenmedizin miterlebt, immer kleinere unreifere Frühgeborene werden mir anvertraut. Auch in der Pflege haben wir riesige Fortschritte gemacht – sie sind meine Motivatoren. Wahrnehmungs- und entwicklungsfördernde Pflege ist Teil unserer Aufgabe, dazu gehören Kängurupflege, Kinästhetik, Basale Stimulation. Auch Schmerzerfassung und Schmerzbekämpfung sind in meiner Pflege nicht mehr wegzudenken. Der frühe Einbezug der Eltern in die Pflege ganz kleiner Kinder wurde sehr wichtig, und ich bin mir bewusst, dass ich damit eine riesige Verantwortung trage und Präventivarbeit verrichte. Ich unterstütze die Eltern in der erschwerten Situation mit einem kranken Frühgeborenen beim Bindungsprozess. Jedes Mal wenn ich eine Mutter «an der Hand nehme» beim Erstkontakt mit ihrem frühgeborenen Kind, gehe ich mit viel Achtung und Vorsicht an diese Aufgabe. Der erste Kontakt zum Frühgeborenen darf in seiner Vulnerabilität nicht unterschätzt und muss vom Fachpersonal gut begleitet werden. Das neonatale O Gegen Ende des letzten Jahres stand ich mit einer Mutter etwa fünf Tage nach der plötzlichen notfallmässigen Geburt ihres Kindes an seiner Isolette. Das Kind war ein extrem Frühgeborenes, keine 25 Schwangerschaftswochen alt und kaum 500g schwer. Es benötigte intensive Behandlung, die Schläuche und Kabel verdeckten das kleine Mädchen fast. Seine Mutter öffnete die Isolette, berührte ganz sanft den winzigen Kopf, ein Händchen, und nannte ihr Kind beim Namen, begann leise zu reden mit ihm. Plötzlich schaute sie mich an und sagte: Hat meine Tochter nicht wunderschöne Hände? Diese Frage machte mich sehr glücklich. Sie zeigte mir ganz klar, dass hier ein Bonding stattgefunden hatte, dank unserer Arbeit, dank unserer Begleitung der Mutter in dieser schwierigen Situation. Veronika Schneckenburger Dipl. Pflegefachfrau HöFa1 Neonatologie 4 Hebamme.ch 2/2011 Sage-femme.ch Frühgeburtlichkeit ist eine schwerwiegende Schwangerschaftsstörung in einer Phase, in welcher sich der Fetus und besonders sein Gehirn stark entwickeln. Einige Kinder wachsen selbst nach einer stark verkürzten Schwangerschaft zu gesunden Erwachsenen heran. Doch leider ist dies nicht immer der Fall. Deshalb bleiben Überlebensraten und langfristige Behinderungen wichtige neonatologische Themen. Eine Literaturreview. Nicoletta Iacovidou Marianna Varsami Angeliki Syggellou In den USA kommen 11%, in Europa 5 bis 7% und in Kanada zirka 6,5% der Kinder zu früh zur Welt. Frühgeburten sind in den Industrieländern für 70% der neonatalen Mortalität und für 75% der Morbidität verantwortlich. Sie tragen zu ernsthaften langfristigen neurologischen Entwicklungsproblemen, zu Lungendysfunktion und Sehbehinderungen bei. Zu Beginn der modernen Neonatologie galt das Überleben eines früh geborenen Babys als Erfolg. Später, als das Durchbringen der sogenannten «Wunderbabys» nicht länger Ausnahmefall blieb sondern Routine wurde, erkannte man, dass viele der überlebenden Kinder bleibend geschädigt waren. Man musste sich also auch um das langfristige Outcome kümmern. Heute im Zeitalter von Steroiden und Surfactant ist es anerkannt, dass überlebende sehr kleine Frühgeborene eine Rate an neurologischen Schädigungen aufweisen, die man nicht vom Tisch wischen darf. Es handelt sich um zerebrale Lähmungen, geistige Behinderungen, beeinträchtigte Sinnesfunktionen und kognitive Defizite, von milden bis zu schwersten Formen. Oberstes Ziel bei der Pflege dieser Kinder ist das intakte Überleben, das heisst ein Überleben ohne neonatale Morbidität und/oder spätere Beeinträchtigungen. Historisches Vor 1940 war die neonatale Pflege geprägt von einem «Hände weg»-Denken, und das Interesse am Schicksal eines zu früh Geborenen generell tief. Wenige Kinder mit einem Geburtsgewicht von <1500 g überlebten, und erste Untersuchungen zeigten, dass sie mehr Schädigungen aufwiesen als normalgewichtige Neugeborene. Eine Studie verfolgte über längere Zeit Neugeborene, die zwischen 1922 und 1950 in einem Spital in Chicago mit einem Geburtsgewicht von 600 bis 1200 g auf die Welt gekommen waren. 41% der überlebenden Kinder waren geschädigt, 15% von ihnen schwer. Dennoch zeigte die Studie, dass ein beträchtlicher Prozentsatz der Kinder sich normal entwickelte. Dossier_dt_S04_16 21.1.2011 12:53 Uhr Seite 5 e Outcome Fotos: Veronika Schneckenburger. Mit freundlicher Genehmigung der Eltern des kleinen Mädchens und der Abteilung für Neonatologie, Inselspital Bern Dies führte zu grösserem Optimismus und zur Einrichtung zahlreicher Neonatologiestationen in den 50er und 60er Jahren. In den folgenden Jahren trat zutage, dass Frühgeborene Schädigungen davontrugen, die auf Interventionen wie übermässig konzentrierte Sauerstoffgaben und ototoxische Medikamente zurückgingen. Dass die Intensivpflege also zu einer höheren Anzahl behinderter Kinder führen konnte, war eine neue Erkenntnis. Obwohl moderne Intensivpflegestationen eingerichtet wurden und dadurch sehr viel mehr Kinder überlebten, blieb das Problem der langfristigen Behinderungen bestehen und wurde kontrovers diskutiert. Schwerwiegende Komplikationen wie zerebrale Lähmungen, Blindheit, Taubheit und Entwicklungsstörungen manifestieren sich normalerweise vor einem Alter von 18 bis 24 Monaten. Subtilere Beeinträchtigungen oder solche, die erst im Schulalter auffallen, können auch durch äussere Faktoren mit beeinflusst sein. Konsens herrscht, dass langfristige Nach-Untersuchungen in geografisch definierten Regionen für repräsentative und unparteiische Daten unabdingbar sind. Inzwischen haben Neonatologieabteilungen auf der ganzen Welt ihre eigenen Programme implementiert, um langfristige Auswirkungen ihrer Intensivpflege zu evaluieren. Weitere Studien erlaubten einen immer klareren Einblick auf das Outcome nach Frühgeburt. Überlebensraten Technologische und pharmakologische Fortschritte der letzten 30 Jahre, wie vermehrte Überweisungen an Tertiärzentren, Steroide für die vorgeburtliche Lungenreifung, Beatmung von Geburt an, Surfactant-Therapie, neue Beatmungstechniken und Regionalisierung der Geburtskliniken resultierten in verbessertem Management und der substanziell verbesserten Überlebenschance für sehr kleine Frühgeborene (<28 SSW). Die EPICure Studie (Costeloe et al. 2000) erfasst alle überlebenden Frühgeborenen, die zwischen dem 1. März und 31. Dezember 1995 nach 20 bis 25 SSW im Vereinigten Königreich und in der Irischen Republik zur Welt kamen. Das Überlebenstotal betrug 39%; 55% der Nicoletta Iacovidou, Marianna Varsami und Angeliki Syggellou, 2. Departement für Geburtshilfe und Gynäkologie, Nationale Universität Athen, Aretaieion Hospital, Griechenland. Todesfälle traten ein, nachdem die Intensivpflege abgebrochen bzw. gar nicht eingesetzt wurde. Die gleiche Forschergruppe präsentierte 2008 die EPICure 2 Studie. 1995 betrugen die Überlebensraten für 22 bis 23 SSW 19%, für 24 SSW 35% und für 25 SSW 54%, 11 Jahre später hatten sie sich auf 51, 47 und 67% erhöht. Eine vergleichbare Überlebensrate findet sich in der EPIBEL Study (Vanhaesebrouck et al. 2004), für eine Frühgeborenenpopulation, die zwischen dem 1. Januar und 31. Dezember 1999 in Belgien geboren wurde. Das Überlebenstotal betrug hier 54%. 1997 wurde in Frankreich die EPIPAGE Study (Larroque et al. 2004) durchgeführt und erfasste alle in einer bestimmten geografischen Region nach 22 bis 32 SSW geborenen Kinder. Die totale ÜberHebamme.ch Sage-femme.ch 2/2011 5 Dossier_dt_S04_16 21.1.2011 12:53 Uhr Seite 6 lebensrate betrug 85% aller lebend Geborenen und 89% bei allen Kindern, die auf eine Intensivstation verlegt wurden. Mit steigendem Gestationsalter stiegen die Überlebenschancen: 31% bei 24 SSW, 78% bei 28 SSW, 97% bei 32 SSW. Waren die Frühgeborenen klein für ihr Gestationsalter, Mehrlinge oder Knaben, so sank die Überlebensrate. Auch hier trat in 50% der Fälle der Tod ein, nachdem man sich für den Abbruch bzw. für gar keine Intensivpflegemassnahmen entschieden hatte. Gemäss dem schwedischen Geburtsregister haben sich die Überlebensraten für Frühgeborene nach 23 und 24 SSW mehr als verdoppelt, wenn die Zeitspannen 1989 bis 1991 und 1991 bis 2001 miteinander verglichen werden. Für Kinder, die nach 25 SSW auf die Welt kamen, stieg die Überlebensrate von 54% in der ersten auf 80% in der zweiten Zeitspanne an. In den letzten Jahren hat das mangelhafte Wachstum dieser Frühgeborenen nach der Geburt Aufmerksamkeit erregt, vielleicht deshalb, weil mehr von ihnen lange genug überleben, damit es überhaupt evident werden kann. Mögliche Ursachen dafür sind: BDP, Probleme bei der Nahrungsaufnahme wegen NEC, Operationen und wiederkehrenden Infektionen. Kinder aus der EPICure Studie, die vor der 26. SSW geboren wurden, wogen noch im Alter von 2,5 Jahren signifikant weniger und hatten einen geringeren Kopfumfang als die am Termin geborene Kontrollgruppe. Die meisten Werte lagen jedoch im Normalbereich. Auch wenn das Wachstum nachgeholt werden kann, dauert es bei sehr früh Geborenen länger, bis es evident wird. Noch als Erwachsene sind solche Individuen kleiner als ihre Altersgenossen. Morbidität Die mentale und motorische Entwicklung wird normalerweise mit den Bayley Scales of Infant Development erfasst. Bei Kindern, deren frühe kognitive Fähigkeiten in diesem Assessment schlecht abschneiden, wird das auch später so bleiben. Umgekehrt garantiert ein gutes frühes Abschneiden nicht, dass es für immer so bleibt. Laut der EPICureStudy hatten 17% der Kinder aus einer Gruppe mit medizinischen Problemen im Alter von einem Jahr erhebliche Entwicklungsdefizite, 18% litten unter neurologischen Problemen. Die gleiche Kohorte wurde im Alter von zweieinhalb Jahren wieder untersucht. 19% der Kinder wiesen einen sehr stark verzögerten, 11% einen erheblich verzögerten Entwicklungsstand auf. 10% litten unter ernsthaften neuromotorischen Defiziten (vor allem zerebrale Lähmungen), 2% waren blind oder konnten bloss hell und dunkel unterscheiden, und 3% hatten schwere Gehörstörungen. Insgesamt waren 49% der Gruppe behindert, wobei 23% von ihnen eine schwere Behinderung aufwiesen. Die übrigen Kinder, also rund die Hälfte, waren gesund; allerdings wies die ganze Gruppe einen Entwicklungsrückstand auf. Bezüglich Entwicklung und Behinderung waren Kinder, die in der 23. SSW geboren wurden, nicht schlechter dran als die Kinder, die in der 25. SSW auf die Welt kamen. Wegen der hohen Prävalenz von Behinderungen im Alter von zweieinhalb Jahren wurde diese Kohorte im 6. Altersjahr wieder untersucht. Die Raten schwerer, mittlerer und leichter Behinderung betrugen 22, 24 und 34%; 12% der Kinder litten unter zerebralen Lähmungen. Während die neonatale Mortalitätsrate in den letzten 30 Jahren gesunken ist, ist die Morbiditätsrate nahezu gleich geblieben. Die wichtigsten Krankheiten mit den grössten Auswirkungen auf das langfristige Outcome und die Entwicklung der extrem früh Geborenen sind Hirnschädigungen, bronchopulmonare Dysplasie (BDP), frühgeburtliche Retinopathie (ROP), und mangelhaftes Wachstum als Folge von nekrotisierender Enterocolitis (NEC), von Operationen oder Infektionen. In der EPICure Study litten 18% der Frühgeborenen unter neurologischen Entwicklungsstörungen; 17% von ihnen wiesen auch im Alter von einem Jahr neurologische Defizite auf. Selbst bei einem normalen Ultraschall können langfristige Behinderungen nicht ausgeschlossen werden, da kleine Zysten oder Läsionen in der weissen Gehirnsubstanz nicht immer sichtbar sind. Die Inzidenz von BDP variiert in den verschiedenen Outcome-Studien von 53 bis 86% bei 23 SSW, 34 bis 77% bei 24 SSW, und 33 bis 70% bei 25 SSW. BDP ist mit ungenügender Nahrungsaufnahme, schwachem Wachstum und wiederholten Hospitalisationen wegen Lungeninfektionen assoziiert. Eine schwere Retinopathie (ROP) kann zu Blindheit führen. Die Raten variieren je nach Studie zwischen 18 und 55% bei 23 SSW, 20 und 37% bei 24 SSW, 9 und 27% bei 25 SSW. Neue Therapien haben die Inzidenz von Blindheit gesenkt, aber Probleme wie starke Kurzsichtigkeit bleiben. 6 Hebamme.ch 2/2011 Sage-femme.ch Neurologische Entwicklung Daraus muss man schliessen, dass nach einer extrem frühen Geburt kognitive und neurologische Schädigungen bei Schuleintritt sehr häufig sind. Eine weitere Studie spricht von 19% Kindern mit bleibenden geistigen Behinderungen nach einer Geburt vor der 26. SSW; eine andere von 33 bzw. 10% nach 24 bzw. 25 Gestationswochen. Noch eine Studie evaluierte das neurologische Outcome Frühgeborener (23 bis 27 SSW) aus den Jahren 1991 bis 1992, von denen 18% an mittleren bis schweren Behinderungen litten, und von 1997, wo es 24% betraf. Gemäss der EPIPAGE Studie benötigten 42% der Kinder, die zwischen der 24. und 28. SSW auf die Welt kamen, Intensivpflege, nach 29 bis 31 SSW waren es immer noch 31%. Im Vergleich dazu benötigten nur 16% der Kinder nach 39 bis 40 SSW Intensivpflege. Schlussfolgerung Auch wenn die Überlebensrate extrem früh geborener Kinder weiter ansteigt, bleiben langfristige neurologische Entwicklungsstörungen ein grosses Problem. Wenn man im klinischen Praxisalltag mit extrem früh Geborenen zu tun hat, stösst man immer wieder auf «Grauzonen». Vielleicht kann die Forschung sie mit der Zeit etwas erhellen. Bis es so weit ist, dürfen wir niemandem etwas vormachen, weder uns selbst, den betroffenen Eltern noch der Gesellschaft: es gibt nach wie vor grosse Wissenslücken, was das Management der extrem unreifen Neugeborenen anbelangt. Bevor die Forschung weitere Daten gesammelt und ausgewertet hat, ist es sinnlos, irgendwelche flächendeckenden Richtlinien zur aktiven Pflege herauszugeben, oder in ethischen Guidelines zu formulieren, wer reanimiert werden soll und wer nicht oder wann welcher Intensivpflegegrad eingesetzt, erhalten oder abgebrochen werden soll. Einige Guidelines unterstreichen, dass an der Grenze zur Lebensfähigkeit der Wunsch der Eltern, nach ausführlichen Gesprächen und Beratungen, unterstützt und respektiert werden soll – ein Aspekt von grösster Wichtigkeit, den man immer wahrnehmen muss. 왗 Quelle N. Iacovidou, M. Varsami, A. Syggellou, Neonatal outcome of preterm delivery. Annals of the New York Academy of Sciences, 1205 (2010): 130–34. Zusammenfassung und Übersetzung: Gerlinde Michel. Die dazugehörige Literaturliste ist auf Wunsch bei der Redaktion erhältlich. Dossier_dt_S04_16 21.1.2011 12:53 Uhr Seite 7 Extrem kleine Frühgeborene Die kritischen ersten Lebensstunden Die Überlebensrate extrem kleiner Frühgeborener ist in den letzten Jahren dank Steroid- und SurfactantAnwendungen angestiegen. Doch das Risiko für schwerwiegende Erkrankungen mit bleibenden Folgen ist hoch und stellt grosse Anforderungen an die Neonatologie, die Pflege und die bangenden Eltern. Neugeborene mit einem Geburtsgewicht unter 1500g bezeichnet man als sehr kleine Frühgeborene, wiegen sie weniger als 1000g, nennt man sie extrem kleine Frühgeborene. Sie kommen gewöhnlich vor der 28. Schwangerschaftswoche auf die Welt; eines von zehn gehört zur Kategorie der extrem kleinen Frühgeborenen. Ihre Überlebensrate ist in den vergangenen 20 Jahren dank der Anwendung von mütterlichen Steroiden und Surfactant angestiegen. Ein Gestationsalter von 23 Wochen gilt heute als Bedingung für das Überleben, wenige Kinder haben gar mit 21 und 22 Wochen überlebt. Die Morbiditäts- und Mortalitätsrate steigt mit abnehmendem Gestationsalter an. Risikofaktoren Für die Frühgeburtlichkeit gibt es viele Risikofaktoren: • Prädisponierende mütterliche Faktoren: sozioökonomische Situation, Ernährungszustand, Alter, Drogenkonsum, Stress usw. • Vorbestehende Krankheiten: Diabetes, Bluthochdruck, Schilddrüsenprobleme, Blutarmut, Herz- und Kreislaufprobleme, systemischer Lupus erythematosis usw. • Geburtshilfliche Probleme: wiederholter Abort, Blutgruppen-Inkompatibilität, Totgeburten, Infektionen, Plazenta- und Nabelschnurprobleme, Mehrlingsschwangerschaften, Präeklampsie/Eklampsie • Fetale Komplikationen: chromosomenbedingt, anatomisch oder lagebedingt Die Frühgeborenenrate reduzieren Leider liegt die Hauptursache der Frühgeburtlichkeit noch immer im Dunklen. Auch deshalb unternimmt man grosse Anstrengungen, allen schwangeren Frauen den Zugang zu Schwangerschaftsvorsorge zu ermöglichen. Je früher diese Vorsorge beginnt, umso früher kann bei Komplikationen interveniert werden. An den Vorsorgeterminen werden Fragen des Lebensstils und gesundheitsfördernde Massnahmen diskutiert. Die Frau lernt, Anzeichen und Symptome einer drohenden Frühgeburt oder anderer Komplika- tionen zu erkennen und wann es wichtig ist, medizinische Hilfe zu suchen. Mögliche Anzeichen von Frühgeburtlichkeit sind: • Abdominale Krämpfe • Vermehrter vaginaler Ausfluss • Unterbrochene oder andauernde Rückenschmerzen • Druck im Becken In vielen Fällen lassen sich drohende Frühwehen stoppen: mit Flüssigkeitszufuhr, Bettruhe, Behandlung einer Infektion, Anwendung von Tokolytika. Letztere können zur Anwendung kommen, falls • als Folge von Kontraktionen der Muttermund erweitert oder verstrichen ist • Kind und Lungen unreif sind • der Gesundheitszustand der Mutter gut ist Lässt sich eine Frühgeburt nicht vermeiden oder ist sie vor der 34. SSW absehbar, sollte man die Anwendung von mütterlichen Steroiden zur beschleunigten Lungenreifung in Betracht ziehen. Folgende Indikationen können eine extrem frühe Geburt notwendig machen: Hebamme.ch Sage-femme.ch 2/2011 7 Dossier_dt_S04_16 21.1.2011 12:53 Uhr Seite 8 Fallgeschichte AE ist eine 38-jährige Frau (Gravida 5, Para, 23. SSW) mit einer Geschichte mehrerer Spontanaborte. Wegen Erbrechen und Durchfall suchte sie ein Gesundheitszentrum auf, wo man vorzeitige Wehen und eine Zervixöffnung von 3cm feststellte. Sie bekam Steroid, Tokolytika, Flüssigkeit und Antibiotika und wurde in die nächste Geburtsklinik überwiesen. Bei Eintritt war sie fiebrig, die Leukozyten bei 22, die Zervix bei 6cm, mit stetig stärker werdenden Wehen. Wegen starkem Verdacht auf Chorioamnionitis wurde ein anderes Antibiotikum verordnet. Das Geburtsteam bereitete sich auf eine Frühgeburt vor. Im Gespräch mit dem Neonatologen und dem Geburtshelfer einigte man sich auf Wunsch der Eltern, den Überlebenskampf des Frühgeborenen zu unterstützen. Das Paar hatte sich seit Jahren Kinder gewünscht und wusste über die potenziellen Komplikationen bei einer so extremen Frühgeburt Bescheid. Die kleine Eva kam sieben Stunden nach dem Erstkontakt im Gesundheitszentrum spontan vaginal auf die Welt. Sie bewegte sich gut, schrie leise und wog 525g. CPAP (Continuous Positive Airway Pressure) unterstützte die Atmung, unter Beibehaltung der eigenen funktionellen Restatmung. Beim Verlegen auf die Neonatologie war Eva gut durchblutet und aktiv. Sie lag in einem U-förmigen Kissen, um die Flexion der Gelenke zu beizubehalten. Wegen Unreife, der potentiellen Infektionsgefahr und der Notwendigkeit optimaler Ernährung legte man einen Zugang über die Nabelvene. Die Leukozyten waren erhöht, deshalb bekam Eva Ampicillin und Gentamicin. Über einen arteriellen Katheder wurden der Blutdruck und die Blutgase überwacht. Evas Zustand in den ersten 12 Lebensstunden war aussergewöhnlich gut, bis sie erste Episoden von Atemnot, eine erhöhte CO2Konzentration von 64 und ein tiefes pH von • akuter fetaler Stress • Chorioamnionitis • Schwere Präeklampsie oder Eklampsie • Starke intrauterine Wachstumsretardierung (IUWR) • Physische Instabilität der Mutter Je nach Standard der Geburtsklinik müssen Mutter und Neugeborenes allenfalls in ein Tertiärzentrum verlegt werden. Frühgeburtliche Komplikationen Komplikationen gibt es viele, und sie nehmen mit abnehmendem Gestationsal- 8 Hebamme.ch 2/2011 Sage-femme.ch 7.20 hatte und ihr das Atmen zunehmend schwer fiel. Das Thorax-Röntgen bestätigte ein Respiratorisches Distress-Syndrom (RDS). Eva wurde intubiert, intermittierend mechanisch beatmet, und bekam eine Dosis Surfactant. Während den nächsten 12 Stunden wurde die Beatmung zunehmend reduziert. Evas Eltern und Grosseltern verbrachten viele Stunden an ihrer Seite, sehr besorgt über ihr Wohlbefinden und ihre Prognose. Am 2. Lebenstag wurde die Durchblutung schlecht, der Blutdruck fiel ab, die Lungenfunktion immer schwächer. Die Pflege versuchte einen Mittelweg zwischen verstärkter Beatmung und Vermeidung eines Überdrucktraumas zu finden. Trotzdem verbesserte sich die Durchblutung nicht. In einem nächsten Schritt bekam Eva Dopamin, Dobutamin und Epinefrin, ausserdem ein weiteres Antibiotikum, weil wahrscheinlich ein septischer Schock für die Verschlechterung von Evas Zustand verantwortlich war. In den folgenden 12 Stunden bekam sie Hydrocortison zur Unterstützung des tiefen Cortisolspiegels sowie maximale Unterstützung der Herztätigkeit. Zunehmend musste die Atmung unterstützt werden, was einen rechtsseitigen Pneumothorax auslöste. Nach Konsultation mit den Eltern veranlasste der Neonatologe eine Ultraschallaufnahme (US) des Gehirns. Wegen Evas Alter und instabilem Zustand war das Risiko für eine IVH übermässig erhöht. Der US zeigte eine hochgradige IVH mit deutlicher PVL. Nachdem die Eltern ihre Angehörigen und einen Geistlichen konsultiert hatten, entschieden sie, ausser den rein pflegerischen Handlungen alle medizinischen Massnahmen abzubrechen. An Evas Bettchen sprachen sie liebevoll von der kurzen Zeit, die sie mit ihr verbracht hatten und welche schönen Erinnerungen sie weiterhin begleiten würden. Das winzige Baby starb friedlich in den Armen seiner Mutter. ter zu. Die folgend aufgeführten Komplikationen beeinflussen das Outcome der kleinsten Frühgeborenen entscheidend. Intraventrikuläre Hämorrhagie (IVH) IVH ist eine intracraniale Blutung; in 90% aller Fälle setzt sie während den ersten drei Lebenstagen ein. Extrem kleine Frühgeborene haben das höchste Risiko für IVH. Andere Faktoren sind Asphyxie, Reanimation, Beatmung, Pneumothorax, rascher Einsatz hypertonischer Medikamente, plötzliche Veränderungen des Blutdrucks. Symptome von IVH schliessen Atemstillstand, Bradykardie, Anämie, Azidose, Krämpfe, gespannte Fontanellen, Schock, Veränderungen des Bewusstseinszustandes ein. Die Diagnose wird üblicherweise aufgrund eines Gehirn-Ultraschalls gestellt. Je grösser die Blutung, umso wahrscheinlicher sind neurologische Folgeprobleme. Periventrikuläre Leukomalazie (PVL) Unter PVL versteht man die hypoxischischämische Nekrose der periventrikulären weissen Gehirnsubstanz. Sie kann mit oder ohne IVH auftreten. Extrem kleine Frühgeborene haben das grösste Risiko für PVL. Hauptsächliche Ursachen sind Asphyxie oder die verminderte Blutversorgung des Gehirns, in deren Folge Gehirnzellen absterben. PVL kann zu zerebralen Lähmungen führen. Frühgeburtliche Retinopathie (ROP) Bei der ROP wird das Durchwachsen der sich entwickelnden Retina mit Blutgefässen unterbrochen und tritt vor allem bei extrem früh Geborenen auf. Bei der ROP unterscheidet man fünf Schweregrade, die im schwersten Grad zu Blindheit führen. 20% der Blindheit bei Vorschulkindern geht auf ROP zurück. Nach vier bis sechs Wochen oder in der 32. Gestationswoche sind Augenuntersuchungen bei Frühgeborenen fällig. Laser- oder Kryobehandlungen können das Fortschreiten der Krankheit möglicherweise aufhalten. Hördefizite Der Einsatz von notwendigen jedoch ototoxischen Medikamenten bei der Behandlung zu früh Geborener sowie IVH oder PVL ziehen allenfalls ein eingeschränktes Hörvermögen nach sich. Deshalb müssen alle Frühgeborenen beim Verlassen der Intensivstation auf Hördefizite untersucht werden, um die spätere Sprachentwicklung zu optimieren. Bronchopulmonare Dysplasie (BPD) BPD ist die neonatale Form einer chronischen Lungenkrankheit und in der Regel Folge länger dauernder mechanischer Beatmung oder Sauerstoffgaben, die die Lungenalveolen überdehnen, oder aber einer Entzündung während den ersten Lebenstagen. Die Anwendung von mütterlichen Steroiden unterstützt die Lungenreifung und die notwendige Produktion von Surfactant in den Lungen. Zur Vermeidung von BDP muss die Beatmung den Bedürfnissen des Frühgeborenen aufs Genauste angepasst sein. Nekrotisierende Enterocolitis (NEC) NEC ist Folge einer Verletzung des unreifen Verdauungstrakts. Ursachen sind Asphyxie, ungenügende Durchblutung und Sondenernährung. Wie alle Komplikatio- Dossier_dt_S04_16 21.1.2011 12:53 Uhr Seite 9 F O K U S nen tritt NEC umso häufiger auf, je jünger das Frühgeborene ist. Die Behandlung einer NEC besteht aus unterstützendem Management: keine Nahrung per os, nasogastrische Sonde, Antibiotika, Überwachung aller Körperfunktionen, regelmässige Labor- und Röntgenüberwachung. Wird freie Luft registriert oder macht das Kind keine Fortschritte, so ist eine chirurgische Intervention angezeigt. Ein nekrotischer Darm kann eine Azidose, einen Schockzustand, oder eine progressive Leukopenie, Granulozytopenie und Thrombozytopenie auslösen. Pflegende und Eltern Bei Interventionen an der Grenze zur Lebensfähigkeit ist eine schützende und die Entwicklung unterstützende Haltung essenziell. Diesen Anforderungen wird nur eine koordinierte, umfassende, erfahrene und unterstützende Pflege gerecht. Bei jedem Schritt während der Reanimation und Stabilisierung der Frühgeborenen müssen die Pflegenden die Eltern als Partner ansprechen, sie in die Entscheidungen mit einbeziehen und ihnen Wahlmöglichkeiten anbieten. Es darf nichts verschwiegen werden, so dass die Eltern über den Zustand und die Prognose für ihr Kind jederzeit vollständig Bescheid wissen. Alle Beteiligten sollten ihre eigenen Erfahrungen mit Frühgeborenen mit den Eltern teilen, so dass diese die für ihre Familie bestmöglichste Entscheidung fällen können. Solche Informationen müssen auch Mortalitätsraten sowie kritische statistische Werte der typischen Komplikationen und ihrer Therapiemöglichkeiten enthalten. Die Eltern brauchen Anleitung, wie sie bei der Interaktion mit ihrem Kind therapeutische Massnahmen unterstützen statt behindern. Die Hand auf das Köpfchen des Kindes zu legen mag hilfreich sein, seinen Fuss zu streicheln schon nicht mehr. Vielleicht bringt die Mutter eine saubere Still-BH-Einlage mit und legt sie neben das Gesicht des Kindes, damit es ihren Geruch kennenlernt. Je früher und besser Eltern in die Pflege involviert werden, umso eher sind sie befähigt, Entscheidungen für ihr Kind 왗 zu fällen. Quelle: Carsh D. Gently caring: supporting the first few critical hours of life for the extremely low birth weight infant. Midirs Midwifery Digest 19: 3, 2009. Zusammenfassung und Übersetzung: Gerlinde Michel. Die dazugehörige Literaturliste ist auf Wunsch bei der Redaktion erhältlich. Bei Trennung von Mutter und Kind Wie kann die Hebamme konkret unterstützen? In der Praxis zeigt sich, dass Mütter von Frühgeborenen, die wegen neonatologischer Betreuung von ihren Kindern getrennt sind, teilweise nicht ihren Bedürfnissen entsprechend betreut werden. Zwei studierende Hebammen haben in ihrer Bachelorarbeit konkrete Handlungsvorschläge für Hebammen erarbeitet. Manuela Gehrich Maya Hunger Die Handlungsvorschläge, die unter den Massnahmen (fettgedruckte Überschriften) aufgeführt sind, können innerhalb der verschiedenen Massnahmen ausgetauscht und /oder ergänzt werden. Sie erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit und müssen gemeinsam mit der Frau festlegt und in der Pflegeplanung dokumentiert werden. Kontakt Mutter-Kind ermöglichen • Frau über Besuchszeiten Neonatologie informieren • Bei eingeschränkter Mobilität, Frau zum Kind begleiten • ... Beziehungsaufbau Mutter-Kind fördern • Tagesablauf abstimmen, damit Mutter ausreichend Zeit mit Kind verbringen kann • Mutter erhält ein Foto des Kindes ans Bett • Kind bekommt ein von Mutter getragenes Kleidungsstück oder Tüchlein ins Bett • Mutter unterstützen, die Signale des Kindes deuten zu lernen • Sich täglich auf Neonatologie über das Kind informieren • Informationen über das Kind klientinnengerecht mit der Mutter teilen • Kind immer mit seinem Namen nennen • Mutter ermutigen, Angebot KangorooMother Care zu nutzen •… Muttermilchernährung fördern • Anleitung und Beratung zum Pumpen oder Stillen • Frau bestärken und ermutigen, Muttermilch anzubieten • Frau informieren, dass durch Flasche Hebamme.ch Sage-femme.ch 2/2011 9 Dossier_dt_S04_16 21.1.2011 12:53 Uhr Seite 10 • Eltern ermutigen, an Pflege des Kindes teilzunehmen • Eltern ermutigen, Entscheidungen über das Kind mit zu treffen •… Muttersein unterstützen Manuela Gehrich und Maya Hunger sind Hebammenstudentinnen an der Berner Fachhochschule Bereich Gesundheit. oder Schnuller keine negativen Auswirkungen zu befürchten sind • Pump-/Stillsituation regelmässig überprüfen und Schema anpassen • Beim Pumpen ein Foto des Kindes aufstellen • Tägliche Brustkontrolle • Bei eingeschränkter Mobilität der Mutter Milch auf die Neonatologie bringen • Stressfaktoren reduzieren um Milchbildung zu fördern und Milchstau zu vermeiden • Falls erforderlich Stillberatung einbeziehen •… Familie sein unterstützen • Vater als Betroffenen einbeziehen • Gespräche mit beiden Elternteilen anbieten/führen • Mutter aufzeigen, dass sie wichtigste Bezugsperson für ihr Kind ist • Pflegerische Kompetenzen und Fertigkeiten der Mutter erfassen und dokumentieren •… Psychosoziale Begleitung anbieten • Wiederholt Gespräche anbieten und führen • Ängste, Sorgen und Bedürfnisse erfassen und ernst nehmen • Mutter ermutigen, Gefühle zu zeigen • In Gesprächen Kind mit seinem Namen nennen • Mutter ermutigen, jederzeit Fragen zu stellen • Mutter auf Umgebung und Situation auf Neonatologie vorbereiten • Mutter bestärken durch positives Feedback • Mit Mutter stressreduzierende Massnahmen ermitteln • Anteilnahme am Kind zeigen • Mutter/Eltern ermutigen, sich mit anderen betroffenen Müttern/Eltern auszutauschen •… Mutter in der Wahrnehmung ihrer körperlichen Bedürfnisse unterstützen • Darauf achten, dass Mutter ausreichend Schlaf und Erholung findet • Darauf achten, dass Mutter Zeit findet, die Mahlzeiten einzunehmen • Darauf achten, dass Mutter ausreichend trinkt •… Austritt planen • Erneute Instruktion für Pump-/Stillmanagement und Verhalten bei auftretenden Problemen • Ambulante verlängerte Hebammenbetreuung organisieren • Mutter ermutigen, sich auch langfristig Unterstützung zu holen •… Aus: Manuela Gehrich, Maya Hunger: Unterstützung des Bondings bei Trennung von Mutter und Kind aufgrund neonatologischer Behandlung. Praxisempfehlungen für eine Wochenbettabteilung. Bachelor-Thesis, Berner Fachhochschule Fachbereich Gesundheit Bachelor of Science Hebamme, 2009 Typ II. Im internationalen Vergleich CH-Richtlinien sind vorsichtig In einer Literaturrecherche verglich ein italienisches Forscherteam internationale Richtlinien zur Betreuung von extrem kleinen Frühgeborenen (aus CAN, USA, D, Singapore, F, UK, CH, NL, AUS, NZ, Sp, Int. Vereinigung der Geburtshelfer und Gynäkologen FIGO). Bei seiner Recherche stiess das Team einzig in industrialisierten Ländern auf bestehende Richtlinien, was angesichts der horrenden Kosten der Intensivpflege nicht weiter verwundert. Als besonders vorsichtig bei ihren Empfehlungen werten die Forscher die Schweiz, wo Reanimation auf individuel- 10 Hebamme.ch 2/2011 Sage-femme.ch ler Basis und nicht generell ab 24 SSW empfohlen wird, und die Niederlande, die ebenfalls die vorgängige klinische Beurteilung höher gewichten und ausserdem selten einen Kaiserschnitt aus fetaler Indikation durchführen. Generell ist man sich international einig, dass bei 22 SSW keinerlei Hoffnung auf Überleben besteht, ebenso, dass ab Woche 25 bei einer drohenden Frühgeburt Steroide, die Kliniküberweisung und eine Sectio zum Schutze des Kindes empfohlen werden und dass alle Frühgeborenen reanimiert werden, ausser sie seien fehlgebildet. Die Richtlinie aus Deutschland enthält den Grundsatz, dass «lebenserhaltende Massnahmen zu ergreifen sind, wenn für das Kind auch nur eine kleine Chance zum Leben besteht». In Australien und Neuseeland werden praktisch alle in der 24. SSW geborenen Kinder intensiv betreut. Sogenannte «Grauzonen» existieren je nach Land zwischen der 23. und 24. oder der 24. und 25. SSW, in denen individuell und gemäss den Wünschen der Eltern entschieden wird. Die Mehrheit der Richtlinien unterstreicht, wie wichtig einfühlsame «Komfort» – bzw. Palliativpflege ist. Unklar bleibt für die Autoren, wie sehr vorhandene Richtlinien die Überlebensrate beeinflussen. Leider, so bedauern sie, seien sie keine Garantie dafür, dass sich die Einstellung der Mediziner automatisch verändere. Maria Serenella Pignotti, Gianpaolo Donzelli. Perinatal Care at the Threshold of Viability: An International Comparison of Practical Guidelines for the Treatment of Extremely Preterm Births. PEDIATRICS, Vol. 121, No. 1, January 2008, pp. e193–e198. Dossier_dt_S04_16 21.1.2011 12:53 Uhr Seite 11 Schweizerische Gesellschaft für Neonatologie Empfehlungen zur Betreuung von Frühgeborenen an der Grenze der Lebensfähigkeit (Gestationsalter 22 bis 26 SSW) Zusammenfassung Die Betreuung von Feten und Frühgeborenen an der Grenze der Lebensfähigkeit (22 bis 26 Schwangerschaftswochen) muss multidisziplinär durch ein erfahrenes perinatologisches Team erfolgen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass sowohl die eingeschränkte Präzision der Bestimmung des Gestationsalters als auch die biologische Variabilität das Vorgehen im individuellen Fall entscheidend beeinflussen können. Die zu treffenden Entscheidungen sind komplex und von weitreichender Bedeutung. Sie werden in einem kontinuierlichen Dialog zwischen allen Beteiligten (Ärzte, Pflegepersonal und Eltern) erarbeitet und haben zum Ziel, die Massnahmen zu ergreifen, die im Interesse des Kindes als die Besten erachtet werden. Die Kenntnis aktueller nach Gestationsalter abgestufter Mortalitäts- und Morbiditätsstatistiken und die Anwendung anerkannter ethischer Grundprinzipien bilden dabei die Basis für ein verantwortungsvolles Vorgehen. Die Kommunikation zwischen den beteiligten Entscheidungsträgern spielt eine zentrale Rolle. Aufgrund der aktuell verfügbaren Daten über Mortalität und Langzeitmorbidität soll sich die Betreuung von Frühgeborenen mit einem Gestationsalter < 24 SSW in der Regel auf Palliativmassnahmen beschränken. Bei Frühgeborenen mit einem Gestationsalter 24 SSW muss ein erfahrenes Neonatologie-Team im Gebärsaal entscheiden, ob der Einsatz intensivmedizinischer Massnahmen sinnvoll ist. Eine vorläufige intensivmedizinische Unterstützung (provisional intensive care) ermöglicht oft zu einem späteren Zeitpunkt eine umfassendere Beurteilung des kindlichen Zustandes, so dass eine Entscheidung bezüglich Fortsetzen oder Abbruch der intensivmedizinischen Massnahmen besser begründet werden kann. Solange aufgrund engmaschiger Beurteilungen berechtigte Hoffnung darauf besteht, dass das Frühgeborene mit einer akzeptablen Lebensqualität überleben wird und die derzeit notwendigen Therapien zumutbar sind, werden die ergriffenen Massnahmen fortgesetzt. Müssen das betreuende Team und die Eltern jedoch erkennen, dass das durch die Therapie zugemutete Leiden, gemessen am zu erwartenden Gewinn, unverhältnismässig geworden ist, verlieren die intensivmedizinischen Massnahmen ihren Sinn, und andere Aspekte der Betreuung (z. B. Einsatz von Opiaten zur Linderung von Schmerzen und Leiden) werden prioritär (redirection of care). Wird auf lebenserhaltende Interventionen verzichtet (primär oder sekundär), sollte alles getan werden, um dem Kind ein menschenwürdiges Sterben zu ermöglichen (comfort care) und die Eltern in der Sterbebegleitung zu unterstützen. Erarbeitet von einer Arbeitsgruppe der Schweizerischen Gesellschaft für Neonatologie, bestehend aus (in alphabetischer Reihenfolge): Dr. T. M. Berger, Dr. V. Büttiker, Dr. J.-C. Fauchère, Prof. W. Holzgreve, PD Ch. Kind, Prof. R. Largo, Prof. A. Moessinger, PD R. Zimmermann. Redaktionelle Verantwortung: Dr. T. M. Berger, [email protected]. www.neonet.ch Wenig etablierte Strategien Prävention der Frühgeburt Der bekannte deutsche Geburtshelfer Sven Hildebrandt beurteilt die Fokussierung auf das Scheidenmilieu als Präventionsmethode (Testhandschuhe zur Ermittlung des pH-Werts) mit Skepsis. Seine Empfehlungen konzentrieren sich auf folgende Schritte: • Gesundheitserziehung schon vor Schwangerschaft (Rauchen, Alkohol, Drogen, Ernährung, Stress) • Sorgfältige Anamnese zu Beginn der Schwangerschaft (Ermittlung von Risikofaktoren) • Konsequenter Versuch, disponierende Faktoren auszuschalten bzw. deren Einfluss zu mildern • Umfassende psychosoziale Entlastung (Beschäftigungsverbot verordnen, psychotherapeutische Betreuung) • Erkennen und Behandeln von neu eintretenden Indikatoren für eine Frühgeburt (Infektionen, Zervixinsuffizienz, Wehentätigkeit) Auch wenn die Evidenz kontrovers ausfällt: Eine Mehrzahl von Studien empfehlen die Einnahme von Omega-3 Fettsäuren zur Prävention von Frühgeburtlich- keit. Die Omega-3/Omega-6 Fettsäuren spielen bei der Synthese der wehenauslösenden Prostaglandine PGF2 eine Rolle. Ein Missverhältnis zwischen ⏲3 und ⏲6 (zu wenig ⏲3) scheint diese Synthese zu unterstützen. Quellen: – Dr. med. Sven Hildebrandt, Frühgeburten vermeiden – aber wie? Hebammenforum 11/2010. – Farida Hammani, Intérêt des Acides Gras Oméga 3 ou n-3 dans la prévention de l’accouchement prématuré. Les Dossiers de l’Obstétrique No 397, 5–16, Octobre 2010. Hebamme.ch Sage-femme.ch 2/2011 11 Dossier_dt_S04_16 21.1.2011 12:53 Uhr Seite 12 Noch zu wenig erforscht Stress als Ursache für Frühgeburt Zunehmend verfestigt sich die Erkenntnis, dass chronische Stresszustände wie Armut, andauernde Angst, häusliche Gewalt und Rassismus an der zunehmenden Frühgeburtlichkeit mitbeteiligt sind. Die individuelle Stressbeantwortung kann die Physiologie des Geburtsbeginns negativ beeinflussen. Die Zusammenhänge sind komplex und nicht vollständig geklärt, mehr Forschung wäre notwendig. Routinemässig fragt man schwangere Frauen in der Schwangerschaftsvorsorge auch nach psychosozialen Faktoren. Aber oft wissen die Betreuenden nicht, was für konkrete Ratschläge sie dann den werdenden Müttern geben sollen. Welche Art von Unterstützung ist überhaupt wirksam, um das Risiko einer stressbedingten Frühgeburt zu senken? Obwohl es die verfügbaren Daten nahelegen, dass zwischen Frühgeburt und chronischem Stress ein Zusammenhang besteht, müssen die Betreuenden meistens auf intuitive Ratschläge zurückgreifen. Die Forschung bietet dazu wenig an. Einige Untersuchungen empfehlen eine ganze Menge von Stress abbauenden Methoden wie u. a. Massage, Aromatherapie, Akupunktur und Hypnotherapie. Ob diese Mittel das Risiko einer Frühgeburt auch tatsächlich reduzieren, dazu existieren keine Ergebnisse. Zwar haben einige Forschungsarbeiten Stress mildernde Methoden während der Schwangerschaft untersucht und ihre positive Wirkung auf Angstzustände, Stress und Depression dokumentiert. Aber mit zwei 12 Hebamme.ch 2/2011 Sage-femme.ch Ausnahmen wurde die Auswirkung auf das Schwangerschaftsoutcome nicht untersucht. Die Ausnahmen: Eine prospektive Interventionsstudie (Mamelle 2001) dokumentierte den Einfluss von psychologischer Beratung auf Frauen mit drohender Frühgeburt. Im Vergleich mit einer Kontrollgruppe reduzierte sich ihre Frühgeburtsrate signifikant (7,2% vs 15,7%; p < .02). Die zweite Studie ist eine prospektive randomisiert kontrollierte Untersuchung über den Einfluss von Yoga auf das Schwangerschaftsoutcome (Narendran 2005). Auch hier stellten die Forscher eine Reduktion der Frühgeburten fest (14% vs 29% in der Kontrollgruppe, p = .0006), ebenso war intrauterin verzögertes Wachstum weniger häufig (21% vs 36%; P = .003). Solche Ergebnisse sind faszinierend und die einzigen Beispiele von Studien, welche die Auswirkungen von Stress reduzierenden Techniken auf das Outcome einer Schwangerschaft untersucht haben. Zusätzlich zur Entwicklung und Durchführung von Interventions- und Präven- tionsprogrammen müssten sich mehr Studien damit befassen, den komplexen Zusammenhang zwischen chronischen Stresszuständen und Frühgeburt zu identifizieren, evaluieren und tiefer gehend zu erklären. Solche Untersuchungen könnten bei einer Frauenpopulation stattfinden, bei der chronische Stresszustände wahrscheinlich oder bekannt sind, also bei Frauen, die u. a. Diskriminierung, Rassismus, Unterdrückung, Kriegswirren, häuslicher Gewalt, Vergewaltigung, Flucht und sexuellem Missbrauch ausgesetzt sind oder waren. Solche Frauenpopulationen wurden bisher noch kaum wissenschaftlich untersucht. Bis eindeutige und evidenzbasierte Erkenntnisse zur Verfügung stehen, müssen sich die Betreuenden damit begnügen, bei den Frauen nach psychologischen Stressfaktoren nachzufragen und sie über die Folgen von chronischem Stress, soweit bekannt, aufzuklären, ohne ihnen unerprobte Massnahmen als garantiert hilfreich zu empfehlen. Andererseits sind auch keine negativen Folgen der üblichen Stress reduzierenden Techniken bekannt. Im Minimum fühlen sich die Frauen dabei angstfreier oder weniger gestresst, und die Betreuenden können durchaus zu solchen Aktivitäten ermutigen. Ein Grossteil der Kinder von Frauen in chronischen Stresszuständen kommen nicht zu früh auf die Welt, was wahrscheinlich die Vielfalt an Faktoren spiegelt, die zu einer Frühgeburt führen. Dazu trägt neben anderem die genetische Veranlagung bei, welche die Menschen unterschiedlich empfindlich gegenüber den Auswirkungen von chronischem Stress macht. Referenzen Mamelle N. Psychological prevention of early preterm birth: a reliable benefit. Biol Neonate 2001; 79: 268–73. Narendran S. et al. Efficacy of yoga on pregnancy outcome. J Altern Complement Med 2005; 11: 237–44. Quelle: Gwen Latendresse, The interaction between chronic stress and pregnancy: preterm birth from a biobehavioral perspective. MIDIRS Midwifery Digest 19: 2, 2009. Dossier_dt_S04_16 21.1.2011 12:53 Uhr Seite 13 M O S A I K Medizinisch unterstützte Fortpflanzung, Mehrlings- und Frühgeburten Für Eltern von Frühgeborenen Wie hängen sie zusammen? Medizinisch unterstützte Fortpflanzung 2003 2004 2005 2006 2007 2008 Total behandelte Frauen Behandelte Frauen mit SS, in % SS die zu Geburt führten, in % 3571 37,2 71,8 3601 33,5 75,0 4403 34,2 74,7 4970 34,5 70,7 5481 37,0 71,5 5960 36,4 71,5 Mehrlingsgeburten in % der Geburten bei medizinisch unterstützter Fortpflanzung 21,5 22,8 19,6 17,0 17,1 18,6 1,6 1,6 1,6 1,7 Zum Vergleich: Mehrlingsgeburten in % aller CH-Geburten Quelle: Bundesamt für Statistik Statt eines Kommentars ein Zitat: «Die Zahl der Mehrlingsgeburten ist weiter steigend. Dieser Trend wird auf die zunehmende Anwendung der Methoden der assistierten Reproduktion und das steigende Lebensalter der Gebärenden zurückgeführt. (…) Das Outcome von Mehrlingsschwangerschaften ist im Vergleich zu Einlingen signifikant schlechter. Die perinatale Mortalität wird bei Zwillingen 3 bis 7-mal höher eingestuft als bei Einlingen und kommt durch das häufigere Auftreten von Frühgeburten, Wachstumsrestriktionen, Fehlbildungen sowie durch zwillingsspezifische Komplikationen zustande. (…) Daher ist eine Vermeidung von Mehrlingsschwangerschaften bei Kinderwunschpatientinnen erstrebenswert.» Aus: H. Schneider, P. Husslein, K.T.M. Schneider (Hrsg.) «Die Geburtshilfe». Springer Verlag 2010. Neugeborene in der Schweiz Zunahme von Frühgeburten und Mehrlingen Neugeborene 2007 2008 2009 Lebendgeburten 74 494 76 691 78 286 Gestationsalter Sehr frühe Frühgeburten (22–27 Wochen) Frühe Frühgeburten (22–31 Wochen) Frühgeburten (22–36 Wochen) Termingeburten (37–41 Wochen) Übertragene Geburten (mehr als 41 Wochen) 0,3% 1,0% 7,3% 91,9% 0,7% 0,4% 1,0% 7,5% 91,9% 0,6% 0,4% 1,0% 7,4% 91,9% 0,6% Geburtsgewicht Extrem niedriges Gewicht (weniger als 1000 g) Sehr niedriges Gewicht (weniger als 1500 g) Niedriges Gewicht (weniger als 2000 g) Mittleres Geburtsgewicht Neonatale Hypotrophie1 0,4% 0,9% 2,1% 3298 g 8,9% 0,5% 1,0% 2,2% 3295 g 8,7% 0,5% 1,0% 2,3% 3289 g 9,5% Mehrlingsgeburten2 Zwillinge Drillinge 32,0 0,9 33,3 1,2 35,6 0,9 1 2 Definition: siehe Glossar (Referenzwerte: Deutschland 1995–2000, Voigt M. and al., 2006) Anzahl Zwillinge und Drillinge pro 1000 lebende Kinder Quelle: Bundesamt für Statistik, BEVNAT. Hilfreiche Webseiten 쑺 Elternverein Känguruh www.fruehgeborene.ch 쑺 Schweiz. Dachverband der Frühgeborenen-Gruppen www.sefk.ch 쑺 Elternverein frühgeborener Kinder www.alina.ch/efk 쑺 Elterngruppe Frühgeborener Kinder Zentralschweiz www.efkz.ch 쑺 Frühchen-Netz www.fruehchennetz.de 쑺 European Foundation for the Care of Newborn Infants www.efcni.org Empfehlenswerte Broschüre kostenlos Für Eltern Frühgeborener Die Europäische Stiftung für die Pflege der Neugeborenen EFCNI hat einen Ratgeber für Eltern von Frühchen in deutscher Sprache herausgegeben. «Bindung und Pflege von Frühgeborenen» will die Eltern dabei unterstützen, die Bedürfnisse ihres Kindes kennenzulernen und eine Bindung zu ihm aufzubauen. Mit Informationen, einfachen Tipps, nützlichen Adressen und Kontakten. Die Broschüre kann kostenlos als pdf heruntergeladen werden von www.efcni.org. Hebamme.ch Sage-femme.ch 2/2011 13 Dossier_dt_S04_16 21.1.2011 12:53 Uhr Seite 14 F O R U M Teilhabe und Mitverantwortung Anmerkungen zu: Emotionaler Umgang mit Abbrüchen von Dorin Ritzmann H.ch 1/11 Der wohlwollende, diminutive, euphemistische Gebrauch des Wortes «Seelchen» kann als eine verlegen poetische Verklärung eines zugegeben schwierigen Sachverhaltes aufgenommen werden. Er kann auch als Versuch verstanden werden, trotz tödlichem Beziehungsabbruch, trotz Tötung eines ungeborenen Kindes, einer nur noch schwer artikulierbaren Seinskontinuität die Treue zu wahren. Die Autorin weiss, «der Atem der Welt» ist nicht nur warm, wie es das Wort «Seelchen» suggeriert, sondern bisweilen auch von einer schrecklichen Kälte. Mit dem Wort «Seelchen» ergreift die Autorin aktiv Partei für einen Leben zugewandten, für einen Zukunft gläubigen Wärmestrom des Lebens. Die Entschlossenheit, an einem Punkt, wo es einem den Atem verschlägt, weiterzumachen, ohne die Sprache zu verlieren, hat etwas Heroisches. «HaRuach HaOlam», «der Atem der Welt», dieser schöne Ausdruck, verleitet mich dazu, als Poet, eine Glosse zu schreiben: Auch ein Mann kann schwanger werden, z. B., wenn ihn der Gedanke nicht mehr loslässt, dass auch er am unabgeschlossen, offenen Schöpfungs- und Offenbarungsgeschehen teilnimmt. Diese Teilhabe stiftet ein Mitverantwortungsgefühl, das sich den provokativen Schlussfragen (Schritt 5) nicht verschliesst, der Fragwürdigkeit der aufgeworfenen Fragen nicht ausweicht, und dies ohne selbst die Antworten zu wissen. Es scheint, dass ich auf diese unbeholfene Weise nicht mehr vermag, als die paradoxe, dramatische Einsamkeit der schwangeren Frauen zu teilen, die sich für einen irreversiblen Abbruch entscheiden. Peter Fridolin Iten, Uitikon Waldegg Büchertipps Rosemary Mander/ Valerie Fleming (Hrsg.) Becoming a Midwife 2009. 228 Seiten, Fr. 49.– Routledge Chapman & Hall London Das von Rosemary Mander und Valerie Fleming herausgegebene, englischsprachige Buch richtet sich an Frauen und Männer, die sich fürs «Hebamme werden» oder «Hebamme sein» im 21. Jahrhundert interessieren. Die Herausgeberinnen engagieren sich für den Hebammenberuf und somit für werdende Mütter und ihre Familien: Rosemary Mander hat einen Lehrstuhl an der Universität Edinburgh inne und engagiert sich ehrenamtlich als Hebamme in einer lokalen, geburtshilflichen Abteilung; Valerie Fleming ist Professorin für Hebammenwissenschaften an der Glasgow Caledonian University. Das Buch, in zwei Hauptteile mit 16 Kapiteln gegliedert, wurde von 14 Co-Autorinnen und einem Co-Autor mit spannenden Hebammenbiographien verfasst. Jedes Kapitel beginnt mit einer kurzen, prägnanten Darstellung, die einen persönlichen Einblick in die Beweggründe für die Wahl des 14 Hebamme.ch 2/2011 Sage-femme.ch Hebammenberufs der Autorin/ des Autoren gibt. Am Schluss jeden Kapitels heben die Herausgeberinnen in Form eines zusammenfassenden und reflektierenden Kommentars relevante Themen und Konzepte des vorangegangenen Kapitels hervor. Vervollständigt wird das Werk mit einem einführenden und einem abschliessenden Kapitel der Herausgeberinnen, welche den Einfluss der heutigen Politik, Gesellschaft und Medizin auf die Wahrnehmung und Entwicklung der Rolle der Hebamme kritisch diskutieren. Der erste Hauptteil «The midwife and the institution» befasst sich mit typischen Hebammenrollen und wird von den Herausgeberinnen als besonders geeignet für angehende und junge Hebammen gepriesen. Vier Autorinnen beschreiben und reflektieren in den Kapiteln «Midwifery care in the community during the woman’s pregnancy», «Midwifery care with the woman in labour in an institution», «Midwifery care of the mother and baby at home», «Midwives and perinatal mental health» die Hebammenar- beit mit werdenden Müttern und ihren Familien. Beschreibung der Rolle der Hebamme und Tätigkeitsfelder fokussieren vorwiegend auf die hebammengeleitete Betreuung der gesunden Frau und ihres Kindes in der freipraktizierenden Geburtshilfe. Jedes Kapitel betont die zentrale Bedeutung der multidisziplinären Zusammenarbeit beim Auftreten von Risiken oder Komplikationen. Die Autorinnen untermauern ihre Erläuterungen mit Praxisbeispielen aus ihrem reichen Erfahrungsschatz. Ein Kapitel wird der Geburtsbetreuung in einer grossen Klinik gewidmet und präsentiert das klassische Modell der Arzt-Hebammenbetreuung. In Kliniken verankerte hebammengeleitete Betreuungsmodelle wie z. B. «Hebammengeburten», «Beleghebammebetreuung» oder «Hebammensprechstunden» werden in anderen Kapiteln am Rande erwähnt. Fazit: Der erste Hauptteil gibt einen ausführlichen Überblick über die Ausübung gängiger, vor allem freipraktizierender Hebammenrollen und die Betreuung der gesunden Frau und ihren Kindern. Das Buch wäre mit Kapiteln zu den verschiedenen Hebammenrollen im Klinikbereich sowie deren zentrale Bedeutung in der Betreuung von Frauen mit Risiken und Pathologien ausbaubar. So könnten sich angehende und junge Hebammen ein erweitertes Bild über berufliche Entwicklungsmöglichkeiten verschaffen. Der 2. Teil «The midwife and the wider environment» thematisiert Karrieremöglichkeiten für Hebammen, was speziell die erfahrene Leserin anspricht. Dieser Teil zeigt aktuelle berufliche Entwicklungsmöglichkeiten auf und nimmt Bezug zu internationalen Entwicklungen. Die 12 Kapitel thematisieren gängige berufliche Karrieremöglichkeiten wie die Kapitel «The midwife manager», «The midwife who is in education», «The supervisor of midwives» oder Dossier_dt_S04_16 21.1.2011 12:53 Uhr «The independent midwife». Eher neuere, noch wenig diskutierte Hebammenrollen sind in den Kapiteln «The academic midwife», «The midwife historian», «The global midwife», «The midwife as a researcher» oder «The midwife who is an author» beschrieben. Positiv überrascht, da unerwartet, haben mich die Kapitel «A male midwife’s perspective», «The midwife who is not a mother» und «The ex-midwife». Fazit: Autorinnen und Autor erklären ihre Rolle z.T. sehr differenziert, indem sie persönliche Motivation und Herausforderungen für ihre Hebammenkarriere reflektieren und dabei auch Schattenseiten und Einschränkungen aufzeigen. Als Hebammenexpertin fehlt mir, dass die Rolle «The practice development midwife» oder «The consultant midwife» zwar in einzelnen Kapiteln erwähnt, jedoch Seite 15 der Rolle nicht ein eigenständiges Kapitel gewidmet wird. Autorinnen und Autor geben einen persönlichen Einblick in ihr berufliches Leben und Hebammendasein im 21. Jahrhundert. Die Hebammengeschichten kommen vor allem aus Grossbritannien, jedoch sind die Gegebenheiten und Herausforderungen auch Hebammen in der Schweiz vertraut. Das Buch ist in einem leicht verständlichen Englisch verfasst, die Kapitel können einzeln und in beliebiger Reihenfolge gelesen werden. Künftige wie erfahrene Hebammen können sich angesprochen fühlen, um über ihre eigene berufliche Weiterentwicklung zu reflektieren. Mich jedenfalls haben auf einzelne Kapitel zum vertieften Nachdenken verleitet. Simone Büchi Hebammenexpertin MScN Tara R. Franke Was macht eigentlich eine Hebamme? 2007. 28 Seiten, illustriert, 1.50 Euro, ab 30 Ex. 1 Euro Mabuse Verlag Frankfurt Etwas grösser als Pixie-Format, ein goldiges Geschenk für Hebammen, werdende Eltern und ein ideales Mitbringsel für Kinder, die ein Geschwisterchen bekommen. Auch für den Unterricht von Hebammen in Kindergärten ist es sicher gut zu verwenden. Erzählt wird aus der Sicht von Tim und seiner Freundin Leonie, deren Mutter Hanna Hebamme ist und zeigt, was eine Hebamme alles macht. Die Kinder erleben, wie die werdenden Mamis in Hannas Praxis Geburtsvorbereitung machen, wie das Baby im Bauch liegt, wie sich seine Herz- töne anhören und was im Wochenbett passiert. Das bunte, lebendig illustrierte Büchlein erklärt Kindern die Hebammenarbeit und das Kinderkriegen anhand altersgerechter Bebilderung und Sprache und zeigt einen unbefangenen Umgang mit Schwangerschaft und Geburt. Ich finde, es ist ein zauberhaft illustriertes Büchlein über die Arbeit der Hebamme und übers Kinderkriegen. Annette Hesselbarth Hebamme & Körpertherapeutin Bestellmöglichkeiten: www.amazon. de, HebammenHandwerk hebwerk@ t-online.de, Tel. 0049 571 38 83 770 Bestellcoupon Geben Sie Ihrem Kind, was es zum Leben braucht. Senden Sie mir bitte folgende Unterlagen und Muster: Muster: Bio-Säuglings-Folgemilch 2 Muster: Bio-Milchbreie Muster: Bio-Getreidenahrungen Holle Babynahrungs-Ratgeber Holle Fachinformation Name: Strasse, Nr.: PLZ, Ort: Liebe, Geborgenheit und Holle Holle baby food GmbH • Baselstr. 11 • CH-4125 Riehen • www.holle.ch • www.babyclub.de Coupon einsenden an: Holle baby food GmbH Baselstr. 11 • CH-4125 Riehen Tel. 0 61 645 96 00 • Fax 0 61 645 96 09 E-Mail: [email protected] Hebamme.ch Sage-femme.ch 2/2011 15 Dossier_dt_S04_16 21.1.2011 12:53 Uhr Seite 16 PR-WERBUNG Unentbehrlich Vitamin D3 Substitution Vitamin D3 ist unentbehrlich für den gesunden Aufbau von Knochen, Muskeln und Zähnen. Säuglingen wird deshalb im 1. Lebensjahr Vitamin D3 in Tropfenform verabreicht, um Rachitis wirksam zu verhindern. Die Schweizerische Gesellschaft für Pädiatrie empfiehlt täglich die Gabe von Vitamin D3 während des 1. Lebensjahres für alle gestillten und nicht gestillten Säuglinge und Kleinkinder. Neben der antirachitischen Wirkung von Vitamin D3 ist heute bekannt, dass ein Vitamin D3 -Mangel als pathogenetischer Faktor bei folgenden Erkrankungen gilt: Autoimmunerkrankungen, chro- nisch-entzündliche Erkrankungen, HerzKreislauferkrankungen, Immunschwäche, Infektionen, Diabetes und verschiedene Krebserkrankungen. Vitamin D3 wird im Körper selber produziert, wenn genügend Sonnenstrahlen auf die Haut auftreffen. In sehr geringem Mass kann es auch über die Nahrung aufgenommen werden. Die heutigen Lebensbedingungen (Sonnenschutz zur Verhinderung von Sonnenbrand, Luftverschmutzung, Essgewohnheiten) führen aber zu einem alarmierenden Vitamin D3-Mangel. Weit mehr als 50% der Bevölkerung weisen nach neuen Untersuchungen einen Vitamin D3-Mangel auf. Diese Erkenntnisse und die positiven Effekte von Vitamin D3 auf die allgemeine Gesundheit führen dazu, dass Experten Vitamin D3 als effiziente und günstige Gesundheitsvorsorge in jedem Alter betrachten. Dr. Wild & Co. AG, 4132 Muttenz www.wild-pharma.com Forschungsergebnisse Rund ums Stillen Am 6. Internationalen Medela Still- und Laktationssymposium in Amsterdam werden neuste Forschungsergebnisse präsentiert. Wissenschaftler auf dem Spezialgebiet «Ernährung von Frühgeborenen» stellen am 15./16. April 2011 aktuellste Erkenntnisse vor. Ein weiterer Fokus des Symposiums sind «Einsatzmöglichkeiten und Pasteurisierungsmethoden von Spendermilch». Das Wichtigste vom Symposium wird anschliessend am Medela Hauptsitz in Baar präsentiert. Prof. Peter Hartmann, Dr. Donna Geddes, Dr. Paula Meier und ein Team von Studenten der Universität von Westaustralien gehören zu den treiben Kräften in der Stillund Laktationsforschung. Trotz immer neuer Erkenntnisse und beachtlicher Vorstösse insbesondere in der neonatalen Pflege gibt es immer noch unergründete Gebiete. Neues Wissen, welches sich im täglichen Umgang mit Müttern und ihren Termin- oder Frühgeborenen umsetzen lässt und Sicherheit gibt, soll fürs Fachpublikum auf einfache Weise zugänglich gemacht werden. Unter anderem werden folgende Themen präsentiert: • Frauenmilch auf der Neonatalen Intensivstation – Prof. Paula Meier vom Medizinischen Zentrum der Universität Chicago. • Optimierung der Spendermilch-Qualität für Frühgeborene – Lukas Christen, Doktorand im Team von Prof. Hartmann. • Milchbanken in den Niederlanden – Willemijn Corpeleijn. Weitere Informationen zum 6. Internationalen Medela Still- und Laktationssymposium in Amsterdam finden Sie unter: www.medela.com/congress. Für das anschliessende Medela-Lunch Symposium am 18. April 2011 in Baar können Sie sich gerne melden. Weitere Informationen: www.medela.ch, [email protected] oder Telefon 0848 633 352. www.hebamme.ch – www.sage-femme.ch 16 Hebamme.ch 2/2011 Sage-femme.ch Innenteil_S17_29 21.1.2011 7:21 Uhr Seite 17 Schweizerischer Hebammenverband SHV / Fédération suisse des sages-femmes FSSF / Federazione svizzera delle levatrici FSL / Federaziun svizra da las spendreras FSS S H V / F S S F Präsidentin/ Présidente Liliane Maury Pasquier Rosenweg 25 C, 3000 Bern 23 Verbandsnachrichten/Nouvelles de l’association Sektionen/Sections Aargau-Solothurn: Priska Meier-Steffen, Ausserrainstr. 22, 4703 Kestenholz, Tel. 062 396 17 28, E-Mail: [email protected] Daniela Hari, Solothurnerstrasse 53, 4702 Oensingen, Natel 078 625 54 43, [email protected] Bas-Valais: Danielle Meizoz Monney Ch. Des Amandiers 68, 1950 Sion Tél. 079 484 60 82 e-mail: [email protected] Beide Basel (BL/BS): Sandra Aeby, Hechtweg 31, 4052 Basel, Tel. 061 693 31 71 E-Mail: [email protected] Regina Burkhardt Ostenbergstrasse 3, 4410 Liestal Telefon 061 322 33 64 [email protected] Bern: vakant [email protected] Fribourg: Daniela Vetter, Rte des Muguets 3, 1484 Aumont, Tél. 026 660 12 34 e-mail: [email protected] Genève: Béatrice Van der Schueren 13, chemin du Signal, 1233 Bernex Tél. 022 757 29 10, N: 079 328 86 77 [email protected] ou [email protected] Oberwallis: Ruth Karlen Mühlackerstrasse 26a, 3930 Visp Tel. P: 027 945 15 56 [email protected] Priska Andenmatten, Weingartenweg 4, 3930 Visp, Tel. 027 946 29 88 E-Mail: [email protected] Ostschweiz (SG/TG/AR/AI/GR): Madeleine Grüninger Weidenhofstrasse 3, 9323 Steinach Tel. 071 440 18 88, 079 238 40 78 [email protected] Schwyz: Christine Fässler-Kamm Chappelihof 26, 8863 Buttikon P: 055 445 21 54, N: 079 733 18 48 [email protected] Marie-Gabrielle von Weber Urenmatt, 6432 Rickenbach P: 041 811 13 26, N: 079 516 08 59 [email protected] Ticino: Simona Margnetti, Via Tarchini 24, 6828 Balerna, Tel. 076 349 31 53 E-Mail: [email protected] Vaud-Neuchâtel-Jura (VD/NE/JU): Fabienne Rime, Route du Martoret 5, 1870 Monthey, Tél. 079 654 64 71 E-Mail: [email protected] Zentralschweiz (LU/NW/OW/UR/ZG): Esther Waser-Christen Melchtalerstrasse 31, Postfach 438, 6064 Kern, Tel. P 041 661 09 93 E-Mail: [email protected] Susanne Leu, Untere Gründlistrasse 20, 6055 Alpnach, Tel. P 071 440 25 14 E-Mail: [email protected] Zürich und Umgebung (ZH/GL/SH): Claudia Putscher, Tösstalstr. 10, 8492 Wila, Tel. 052 385 55 67 E-Mail: [email protected] Nancy Bellwald-Pedegai, Katharina Sulzer Platz 10, 8400 Winterthur Tel. 052 203 26 11 E-Mail: [email protected] Pensionierung Gerlinde Michel Abschiedsapéro für alle! Nach fast 15 Jahren Redaktionstätigkeit und 161 Nummern der Hebamme.ch geht Gerlinde Michel Ende April 2011 in Pension. In dieser Zeit hat sie mit vielen Hebammen zusammengearbeitet und zahllose weitere an Kongressen und Anlässen kennengelernt. Es ist ihr Wunsch, ihren Abschiedsapéro zusammen mit möglichst vielen Hebammen zu geniessen. Deshalb sind ALLE SHV-Mitglieder dazu eingeladen! Mittwoch, 6. April 2011, ab 17.00 bis ca. 20.00 Uhr Mahogany Hall, Klösterlistutz 14, Bern (Trolleybus Nr. 12 Richtung Paul Klee Zentrum, bis Haltestelle Bärengraben) Wir freuen uns auf euch! Gerlinde Michel, Doris Güttinger Anmeldungen bis 20. März an: [email protected], Tel. 031 332 63 40 Gerlinde Michel prend sa retraite Un apéro d’adieu pour toutes! Après presque 15 années passées à la rédaction et quelque 161 numéros de «Sage-femme.ch», Gerlinde Michel prend sa retraite fin avril 2011. Durant toutes ces années, elle a collaboré avec de nombreuses sages-femmes et elle en a rencontré bien d’autres lors des congrès et diverses manifestations. Elle souhaite maintenant voir un maximum de sages-femmes à son apéro d’adieu. C’est pourquoi l’invitation s’adresse à TOUTES LES MEMBRES de la FSSF! Mercredi, 6 avril 2011, dès 17.00 h jusqu’à env. 20.00 h Mahogany Hall, Klösterlistutz 14, Bern (Trolleybus N. 12 – Direction Paul Klee Zentrum – Arrêt Bärengraben) Nous vous attendons avec plaisir! Gerlinde Michel, Doris Güttinger Inscriptions jusqu’au 20 mars auprès de: [email protected], tél. 031 332 63 40 Hebamme.ch Sage-femme.ch 2/2011 17 Innenteil_S17_29 21.1.2011 7:21 Uhr Seite 18 S H V / F S S F Verbandsnachrichten/Nouvelles de l’association Arbeitsrechtliche Informationen Das Vorstellungsgespräch Im Mitgliederbereich auf der Website ist das erste Dokument mit arbeitsrechtlichen Fragen für angestellte Hebammen aufgeschaltet. Dieses gibt Auskunft über Rechte und Pflichten bei einem Vorstellungsgespräch. Im Verlaufe des nächsten Jahres werden weitere arbeitsrechtliche Themen von unserer Verbandsjuristin ausgearbeitet und dort veröffentlicht. Das Vorstellungsgespräch Einzelne Themen 1. Persönliche Situation Die Arbeitgeberin darf von Ihnen einzig die Koordinaten einholen, die sie für ihre Mitarbeiteradministration, z.B. für die Lohnabrechnungen, benötigt. Zu diesen Angaben gehört beispielsweise der vollständige Name, Geburtsdatum, Wohnadresse und der Zivilstand. Mit wem Sie verwandt sind, ob Sie bereits Kinder haben oder noch eine Familie planen, ob Sie in einer Partnerschaft leben und was Sie in Ihrer Freizeit tun, ist Ihre Privatsache. Diese Angaben müssen Sie nicht preisgeben. Einzig Führungspersonen müssen mehr Auskünfte geben. Wichtig ist, dass Sie nichts von sich aus spontan erzählen müssen. 2. Gesundheit Hier gilt die Faustregel, dass im Bewerbungsgespräch nur zum Thema gemacht werden soll, was einen Bezug zur neuen Arbeit haben könnte. Das bedeutet: Sie informieren von sich aus über ansteckende Krankheiten und Spitalaufenthalte, die Sie nach Arbeitsbeginn absolvieren müssen. Über chronische Krankheiten müssen Sie die Arbeitgeberin informieren, wenn sich diese auf Ihre Arbeitsleistung auswirken oder Sie deshalb einen besonders gestalteten Arbeitsplatz benötigen. Fragen zu früheren Krankheiten müssen Sie nicht beantworten. Sind 18 Hebamme.ch 2/2011 Sage-femme.ch Sie HIV-positiv, müssen Sie dies der Arbeitgeberin mitteilen, wenn sie danach fragt; es geht hier um die Ansteckungsgefahr bei der Berufsausübung. Es ist Ihnen als Hebamme sicher auch ein ethisches Anliegen, keine Mutter und kein Neugeborenes in gesundheitliche Schwierigkeiten zu bringen. Tipps Wie reagieren Sie auf unzulässige Fragen? Es passiert immer wieder, dass Arbeitgebende Fragen stellen, die sie eigentlich nicht stellen dürften. In diesem Fall haben Sie das Recht, mit einer Lüge zu kontern. Rechtliche Nachteile entstehen Ihnen daraus nicht. Dies ist das «Notwehrrecht auf Lüge». Was muss ich von mir aus sagen? 3. Schwangerschaft Die Arbeitgeberin darf Sie prinzipiell nicht fragen, ob Sie schwanger sind; das Gleichstellungsgesetz verbietet dies. 4. Vermögen und Schulden Hier ist umstritten, wie viele Auskünfte Sie der Arbeitgeberin auf ihre Fragen geben müssen. Zurückhaltung ist ratsam. Dies betrifft insbesondere Schulden und Lohnpfändungen. Legitim kann die Frage danach nur sein, wenn Ihr neues Beschäftigungsgebiet in diesem Bereich besondere Vertrauenswürdigkeit verlangt, etwa weil Sie Vermögen der Arbeitgeberin oder von Klientinnen anvertraut bekommen und dies Ihre hauptsächliche Aufgabe sein wird. Von sich aus müssen Sie jedenfalls nichts über Ihre Finanzen erzählen. 5. Vorstrafen Sie müssen die Arbeitgeberin wahrheitsgemäss über einschlägige Vorstrafen informieren. Dies gilt, solange die Vorstrafen nicht gelöscht sind. Von sich selbst aus müssen Sie diese Informationen dann liefern, wenn Sie sich für eine besonders exponierte Stelle bewerben, also wenn Sie die Arbeitgeberin gegen aussen in einer Führungsposition repräsentieren. Als Faustregel gilt, dass Sie die Arbeitgeberin über alles informieren müssen, was für das Arbeitsverhältnis wichtig ist und die Arbeitgeberin nicht von sich aus wissen kann. Klassische Beispiele hier sind etwa der länger dauernde Spitalaufenthalt, der kurz nach Stellenantritt geplant ist, oder ein entzogener Führerausweis. 6. Persönliche Ansichten und Haltungen Religion und politische Ansichten sind Ihre Privatsache. Das gilt auch für Mitgliedschaften bei entsprechenden Gruppierungen, z. B. Gewerkschaften. Anders steht es einzig, wenn Sie sich von einem sogenannten «Tendenzbetrieb» anstellen lassen. Darunter versteht man Arbeitgeberinnen, die bereits definitionsgemäss eine bestimmte Haltung vertreten, etwa ein christliches Hilfswerk. Doch selbst bei einer solchen Anstellung sollte eine andere Religionszugehörigkeit oder Gesinnung kein Problem darstellen, solange Sie Ihre private Haltung nicht öffentlich äussern. Hat man sich einmal auf die Zusammenarbeit geeinigt, sind Fragen nach der Gewerkschaftszugehörigkeit zulässig – die Arbeitgeberin muss diese kennen, um etwa den Solidaritätsbeitrag vom Bruttolohn abzuziehen, falls dies der Fall ist. Auch spezielle Freizeitwünsche, die sich aus Ihrer Religionszugehörigkeit ergeben, werden Sie bei der Gestaltung des Arbeitsverhältnisses benennen müssen, sonst kann man nicht auf Sie eingehen. Von sich aus müssen Sie sich im Bewerbungsgespräch zu Ihrer Gesinnung nicht äussern. 7. Nebenbeschäftigungen Wenn Sie neben der Anstellung bei der neuen Arbeitgeberin einer Nebenbeschäftigung nachgehen möchten, müssen Sie dies sagen, wenn sie sich danach erkundigt. Von sich aus müssen Sie Nebenbeschäftigungen nicht erwähnen. Advokaturbüro advocomplex, Bern Innenteil_S17_29 21.1.2011 7:21 Uhr Seite 19 S H V / F S S F Verbandsnachrichten/Nouvelles de l’association Question du droit du travail L’entretien d’embauche Dans le domaine réservé aux membres sur notre site Internet, vous trouverez des documents traitant de questions du droit du travail et intéressant les sages-femmes salariées. Un premier document donne des informations sur les droits et devoirs spécifiques à l’entretien d’embauche. Dans le courant de l’année, d’autres thèmes seront analysés par la juriste de notre Fédération et paraîtront dans nos pages. L’entretien d’embauche Sujets traités 1. Situation personnelle L’employeur ne peut exiger de votre part que des informations relatives à l’administration et à la gestion des collaboratrices et des collaborateurs. Cela comprend tout d’abord des données telles que le nom, la date de naissance, l’adresse et l’état civil. Par contre, des questions concernant: les liens de parenté, avoir ou non des enfants, vivre en couple ou la manière d’occuper ses loisirs relèvent strictement de la sphère privée de la personne et n’ont pas à être discutés dans ce cadre. Il n’y a que les personnes postulant pour une fonction de cadre qui doivent éventuellement donner plus d’informations. Il est important de ne rien livrer spontanément de vous-même. 2. Santé La règle d’or est – lors de l’entretien d’embauche – d’aborder uniquement des sujets en rapport avec le futur travail. Cela signifie que vous devez, par exemple, prendre l’initiative de mentionner si vous êtes atteinte d’une maladie contagieuse ou si vous prévoyez une hospitalisation après votre engagement. En cas de maladie chronique, vous devez en informer l’employeur si cela a un effet sur l’exercice de votre activité ou demande un aménagement spécial de la place de travail. Vous ne devez pas répondre à des questions concernant des maladies antérieures. En situation de HIV positif, vous devez répondre à l’employeur s’il vous pose la question: il s’agit là du danger de contagion dans l’exercice de la profession et, en tant que sage-femme, vous êtes certainement attentive à la santé des mères et des nouveauxnés. 3. Grossesse En principe, l’employeur ne doit pas vous demander si vous êtes enceinte; la loi sur l’égalité l’interdit. 4. Avoir et dettes C’est un thème délicat et qui continue à faire débat à propos de ce qu’il faut dire ou ne pas dire. Mieux vaut faire preuve de retenue, en ce qui concerne en particulier les dettes et les saisies de salaire. La question peut seulement être posée de façon légitime si votre nouvelle activité requiert un degré particulier de confiance dans le domaine financier, par exemple si vous devez gérer des avoirs de l’employeur ou de client(e)s. De manière générale, ce n’est pas à vous d’aborder le sujet de vos finances spontanément. 5. Condamnations antérieures Vous devez informer l’employeur avec honnêteté à propos de condamnations antérieures tant qu’elles ne sont pas effacées du casier judiciaire. Vous devez prendre l’initiative de livrer vous-même ces informations si vous postulez pour un poste particulièrement exposé et également si vous êtes Quelques conseils Comment réagir à des questions inadmissibles? Il arrive régulièrement qu’un employeur pose des questions qu’il ne serait pas en droit de poser. Dans ce cas, vous avez le droit de recourir au mensonge pour y répondre sans suites juridiques préjudiciables pour vous. Il s’agit du «droit au mensonge pour cause de légitime défense». Que dois-je dire de ma propre initiative? La règle d’or est que vous devez informer l’employeur de tout ce qui est important en relation avec les rapports de travail et que l’employeur ne peut connaître de vous. Deux exemples classiques: un séjour hospitalier de longue durée intervenant juste après le début du nouveau travail ou un retrait du permis de conduire. appelée à représenter votre employeur à l’extérieur, en tant que cadre. 6. Convictions personnelles La religion et les convictions politiques appartiennent à la sphère privée de chacun. Ceci vaut aussi pour l’appartenance à des groupements p.ex. des syndicats. Il en va autrement seulement si vous êtes engagée dans un emploi à connotation politique, religieuse ou autre, par exemple un organisme chrétien d’assistance. Mais, même dans un tel cas, une autre appartenance religieuse ou de convictions ne devrait pas poser problème tant que vous ne les affichez pas publiquement. Lorsque l’engagement a été décidé, il devient légitime de discuter de l’appartenance à un syndicat – l’employeur devant en être informé afin de pouvoir déduire, le cas échéant, la contribution de solidarité du salaire brut. Si vous deviez avoir des souhaits de congés en rapport avec votre appartenance religieuse, faites-en part lors de l’organisation concrète de votre travail sinon l’employeur risque de ne plus pouvoir les prendre en compte. Vous ne devez pas prendre l’initiative de vous exprimer sur vos convictions lors d’un entretien d’embauche. 7. Occupations accessoires Si vous souhaitez exercer une occupation accessoire en plus de votre travail auprès de votre nouvel employeur, vous devez l’en informer s’il vous le demande. Il n’est cependant pas nécessaire de l’annoncer spontanément. Bureau d’avocats advocomplex, Berne Hebamme.ch Sage-femme.ch 2/2011 19 Innenteil_S17_29 21.1.2011 7:21 Uhr Seite 20 S H V / F S S F Verbandsnachrichten/Nouvelles de l’association km-Entschädigung im Tarifvertrag fpH Korrekte Interpretation Nach Rücksprache mit Frau Dr. Kummer, Verbandsjuristin SHV, und nach eingehender Diskussion in der Expertinnengruppe Best Practice des SHV wurde klar, dass die heutige Auslegung der Krankenkassen bezüglich der Interpretation der KM-Entschädigung im Tarifvertrag für die frei praktizierenden Hebammen (fpH) nicht korrekt ist. Korrekt aus Sicht des SHV ist folgende Anwendung der Regelung: Die Hebamme kann höchstens 15 km mehr pro Weg (30 km mehr pro Besuch) abrechnen, als die Distanz zwischen der Frau und der nächstwohnenden Hebamme beträgt. Wohnt also die Frau 30 km von der nächstwohnenden Hebamme entfernt, so kann die leistungserbringende Hebamme maximal 45 km pro Weg (90 km pro Besuch) in Rechnung stellen. Oder wohnt die Frau im gleichen Dorf wie die nächstwohnende Hebamme, so kann die leistungserbringende Hebamme maximal 15 km pro Weg (30 km pro Besuch) abrechnen. Diese Regelung gilt nicht, wenn die Zuziehung der weiter entfernt wohnenden Hebamme nach der besonderen Lage des Falles aus anderen Gründen gerechtfertigt war. Eine besondere Lage des Falles liegt vor, wenn die Frau durch diejenige Hebam- me betreut wird, welche bereits in der Schwangerschaft, bei der Geburt oder bei vorangegangenen Mutterschaften Leistungen bei der Frau erbracht hat oder wenn die nächstwohnende Hebamme abwesend ist oder keine Kapazitäten hat. Tritt ein besonderer Fall ein, kann die Hebamme immer die effektiv zurückgelegten km verrechnen. Wir raten in diesem Fall, dies auf der Rechnung zu vermerken. Beweiserbringung im Falle von Beanstandungen der Rechnung der Hebamme Da die Beweiserbringung im Falle von Beanstandungen der Rechnung durch die Krankenkasse im Vertrag der fpH nicht explizit geregelt ist, wird vorgegangen, wie wenn es sich dabei um eine Gesetzesbestimmung handelte: Die Hebamme muss bei Uneinigkeit mit der Krankenkasse beweisen, dass sie die verrechneten Kilometer tatsächlich gefahren ist, und die Krankenkasse muss belegen können, wer die nächstwohnende Hebamme gewesen ist. Es muss davon ausgegangen werden, dass es einen Fall vor der PVK geben wird, weil nicht alle Krankenkassen dies akzeptieren werden. Der SHV wird die betreffende Hebamme in einem solchen Fall unterstützen. Doris Güttinger Geschäftsführerin Frei praktizierende Hebammen Start Online-Erfassung der Statistik verschoben Wie angekündigt, wurde die Entwicklung eines Onlineportals für das Erfassen der SHV Statistik der frei praktizierenden Hebammen erfolgreich realisiert. Dabei zeigte sich jedoch, dass im Interesse eines möglichst geringen Aufwands Schnittstellen zu anderen Programmen wie zum Beispiel GammadiA zu schaffen sind. Die Entwicklung und das Testen dieser komplexen Schnittstellen braucht Zeit. Deshalb wurde entschieden, den Start der Onlineerfassung um ein Jahr auf 2012 zu verschieben. Folgen: 1. Für die Erfassung der Daten 2010 entstehen keine Änderungen, alles läuft ab wie bis anhin (Eingabe bis spätestens Ende Januar 2011). 2. Ab Mitte Januar ist ein neues Excel Formular für die Datenerfassung ab 2011 auf www.hebamme.ch aufgeschaltet: Bitte für 2011 nur dieses Formular verwenden. 3. Ab 2012 werden die Daten neu auf der Online Plattform eingegeben (mit Schnittstellen für GammadiA und andere Programme). 4. Genauere Informationen und Instruktionen erhalten Sie zu einem späteren Zeitpunkt. Wir sind zuversichtlich, dass wir mit dieser Lösung die Bedürfnisse aller Hebammen und Geburtshäuser befriedigen können. Da Apple Computer die Programmierung des aktuellen Excelformulars nicht lesen können, wird für die betreffenden Hebammen eine Übergangslösung gesucht. Sind Sie von diesem Problem betroffen und an einer Übergangslösung interessiert, wenden Sie sich bitte an Doris Güttinger, d.guettiner@ hebamme.ch. Doris Güttinger Geschäftsführerin SHV Projektteam: Dr. phil. Claudia König, Leiterin F&E Institut für Hebammen, ZHAW. Monika Schmid, Hebamme, Projektassistentin, Institut für Hebammen, ZHAW. Sie arbeiten beim Verband nicht aktiv mit, wollen aber trotzdem informiert sein: Abonnieren Sie unseren Newsletter unter www.hebamme.ch, Aktuell, und Sie erhalten 5 mal jährlich aktuellste Informationen zu den Themen Berufspolitik, Angestellte Hebammen, Ausbildung, Freipraktizierende Hebammen und Neuigkeiten aus der Geschäftsstelle. «Informiert sein ist ein gutes Gefühl» 20 Hebamme.ch 2/2011 Sage-femme.ch Innenteil_S17_29 21.1.2011 7:21 Uhr Seite 21 S H V / F S S F Verbandsnachrichten/Nouvelles de l’association Indemnité au km dans la convention tarifaire sfi Interprétation correcte Après vérification auprès de Me Kummer, juriste de la FSSF, et des discussions approfondies dans le groupe des expertes Best Practice, il apparaît clairement que la pratique actuelle des caisses maladie concernant l’indemnité kilométrique dans la convention tarifaire applicable pour les sages-femmes indépendantes n’est pas correcte. Aux yeux de la FSSF, le règlement devrait être appliqué de cette manière: La sage-femme peut facturer jusqu’à 15 km de plus par trajet (30 km de plus par visite) que la distance entre la cliente et la sagefemme la plus proche. Ainsi, si la femme habite à 30 km de la sage-femme la plus proche, la sage-femme qui fait les visites peut facturer 45 km au maximum par trajet (90 km par visite). Si la femme habite dans le même village que la sage-femme la plus proche, la sage-femme qui fait les visites peut alors facturer au maximum 15 km par trajet (30 km par visite). Cette règle ne s’applique pas si le choix de la sage-femme habitant plus loin est justifié par les particularités d’une situation. Ces particularités sont réunies lorsque la femme a été suivie par cette sage-femme durant la grossesse, lors de l’accouchement ou pour ses précédentes maternités, ou bien lorsque la sage-femme la plus proche est absente, ou encore lorsqu’elle est surchargée. S’il s’agit d’une situation particulière, la sage-femme peut toujours facturer les km effectifs. Nous conseillons dans ce cas d’en faire la mention sur la facture. Fourniture de preuves en cas de contestations de la facture de la sage-femme Comme la fourniture de preuves en cas de contestations de la facture par la caisse maladie pour les prestations de la sfi n’est pas réglée explicitement, la procédure est la même que s’il s’agissait de dispositions légales: en cas de li- tige avec la caisse maladie, la sage-femme doit faire la preuve qu’elle a effectivement fait les kilomètres supplémentaires et la caisse maladie doit pouvoir prouver quelle aurait été la sage-femme la plus proche. On peut s’attendre à ce que cette interprétation aboutisse à un cas devant la commission paritaire parce que toutes les caisses maladie ne vont pas l’accepter. La FSSF est prête à assister la sage-femme qui se trouverait dans une telle situation. Doris Güttinger Secrétaire générale Statistique des sages-femmes indépendantes Le recueil en ligne des données est reporté Comme annoncé, le portail en ligne destiné à recueillir les données statistiques des sages-femmes indépendantes de la FSSF a été réalisé avec succès. Cependant, nous avons réalisé que des interfaces vers différents autres programmes – comme p.ex. GammadiA – devaient être créées afin de faciliter la tâche des sages-femmes utilisatrices. Toutefois, le développement de ces interfaces complexes et leur test demanderont un certain temps. Pour cette raison, il a été décidé que le début du recueil en ligne des données ne commencerait qu’en 2012. Conséquences: 1. Il n’y a pas de changement pour le recueil des données 2010: vous le faites comme d’habitude jusqu’à fin janvier 2011 au plus tard. 2. Dès mi-janvier, un nouveau formulaire Excel pour le recueil des données dès 2011 sera téléchargeable sur www. sage-femme.ch. Pour les données en 2011, veuillez s.v.pl. ne vous servir que de ce formulaire. 3. Dès 2012, les données devront être entrées sur la plateforme en ligne (avec interfaces avec GammadiA et d’autres programmes). 4. Vous recevrez des informations plus précises et des instructions en temps utile. Nous avons confiance dans le fait que cette solution permettra de satisfaire les besoins de toutes les sages-femmes et maisons de naissance. Vu qu’il n’est pas possible de lire la programmation du formulaire Excel ac- tuel sur Apple, une solution de transfert sera trouvée pour les sages-femmes qui l’utilisent. Si vous êtes vous-même concernée par ce problème et intéressée par cette solution, veuillez svp vous adresser à Doris Güttinger, [email protected]. Doris Güttinger secrétaire générale FSSF Équipe de projet: Dr. phil. Claudia König, cheffe de projet Statistique sfi, ZHAW. Monika Schmid, sage-femme, assistante de projet Statistique sfi, ZHAW. Vous n’êtes pas active au sein de la FSSF, mais souhaitez tout de même être informée: abonnez-vous donc à notre Newsletter sous www.sage-femme.ch, Actualité, et vous recevrez 5 fois par an les informations les plus récentes concernant la politique professionnelle, les sages-femmes hospitalières et indépendantes, la formation et des nouvelles du secrétariat central. «Etre informée est un bon sentiment» Hebamme.ch Sage-femme.ch 2/2011 21 Innenteil_S17_29 21.1.2011 7:21 Uhr Seite 22 S H V / F S S F Verbandsnachrichten/Nouvelles de l’association Aufstockung Zentralvorstand European Midwives Association EMA Wahl neuer Mitglieder an der DV 2011 Fokus auf Nachsorge An der Delegiertenversammlung vom 12. Mai 2011 in Fribourg wird über die neuen Statuten abgestimmt, welche statt 5 zukünftig 7 bis 9 Mitglieder im Zentralvorstand vorsehen. Da die revidierten Statuten nach Annahme durch die DV sofort in Kraft treten sollen, müssen in der Folge noch mindestens zwei neue Zentralvorstandsmitglieder gewählt werden. Deshalb werden auf diesen Zeitpunkt mindestens zwei motivierte Hebammen zur Mitarbeit im Zentralvorstand gesucht. Mitgestalten ist spannend Die Arbeit im Zentralvorstand ist komplex und anspruchsvoll aber auch äusserst spannend. An mindestens fünf Sitzungen pro Jahr werden strategische Fragen di- skutiert und Entscheide zur Entwicklung des SHV gefällt. Als Mitglied könnten Sie dabei direkt Einfluss nehmen auf die zukünftige Ausrichtung und Positionierung des SHV und die Zukunft der Hebammen aktiv mitgestalten. Das Anforderungsprofil für ZV-Mitglieder kann unter der untenstehenden Adresse bestellt werden. Zwingend erforderlich sind dabei Kenntnisse der zweiten Landessprache, wobei in der eigenen Sprache kommuniziert werden kann, jedoch Voraussetzung ist, dass die andere Landessprache verstanden wird. Sind Sie interessiert? Schicken Sie einen kurzen Lebenslauf mit Angaben zu Ihrer Motivation bis spätestens Ende Februar 2011 an Doris Güttinger, Geschäftsführerin, d.guettinger @hebamme.ch. Anschliessend an eine Review über die Praxis in der Schwangerenbetreuung in Europa, welche 2009 von EMA abgeschlossen wurde, haben die EMA-Delegierten beschlossen, sich dem Thema Nachsorge zu widmen. 25 europäische Hebammenverbände, die ca. 80 000 Hebammen repräsentieren, nahmen anfangs 2010 an einer Umfrage teil. Dabei wurde klar, dass viele Hebammen von ausserklinischer Nachsorge eigentlich nichts wissen, da diese in ihren Ländern nicht existiert oder durch andere Personen in meist eingeschränkter Form angeboten wird. Die gewonnen Erkenntnisse sowie die daraus resultierenden Bedenken führten dazu, dass EMA eine Stellungnahme (Statement) veröffentlichte. Diese enthält auch Empfehlungen an die Hebammenverbände. Eine davon lautet: Weitere For- schungsarbeiten im Gebiet der Nachsorge sollen gemacht werden, um die Vorteile und die Stärken der Hebammenarbeit aufzuzeigen. Solche Erkenntnisse aus Umfragen zusammen mit Forschungsarbeiten, gestützt auf praktische und wissenschaftliche Erfahrungen, können den weiten Kompetenzbereich der Hebammenarbeit stützen. Zuzka Hofstetter ICM und EMA Delegierte des SHV Renforcement du comité central EMA (European Midwives Association) Election de membres suppléQuestion du suivi post-partum mentaires du comité central à à une revue des pratiques concernant la prise en charl’assemblée des déléguées 2011 Suite ge postnatale en Europe, qui a été menée par l’EMA et qui Lors de l’assemblée des déléguées du 12 mai 2011 à Fribourg, nous voterons sur l’adoption des nouveaux statuts qui prévoient un comité central composé de 7 à 9 membres, au lieu de 5 actuellement. Comme ces statuts révisés entreront en vigueur immédiatement après leur adoption par l’assemblée des déléguées, il faudra élire au moins deux membres du comité central dans la foulée. Pour cette raison, nous sommes à la recherche d’au moins deux sages-femmes motivées par une collaboration au sein du comité central. Un travail passionnant Le travail du comité central est complexe, exigeant et passionnant à la fois. Lors de ses cinq séances – au minimum – par année, des questions stratégiques sont débattues et des décisions 22 Hebamme.ch 2/2011 Sage-femme.ch sont prises concernant le développement de la FSSF. En tant que membre du comité, vous pourriez avoir une influence directe sur le positionnement et les orientations de la FSSF et participer ainsi activement à la construction du futur des sages-femmes. Il est possible de demander directement le profil de compétences des membres du comité central à l’adresse électronique ci-dessous. Il est absolument nécessaire d’avoir des connaissances de l’autre langue nationale – français ou allemand, l’italien n’étant malheureusement pas suffisamment maîtrisé! – car, lors des séances, chaque membre a la possibilité de s’exprimer dans sa propre langue mais doit aussi comprendre celle de l’autre. s’est achevée en 2009, les déléguées EMA ont décidé de traiter du thème du suivi de grossesse. Intéressée? Envoyez un bref curriculum vitae jusqu’à fin février 2011 au plus tard à Doris Güttinger, secrétaire générale, [email protected]. Zuzka Hofstetter déléguée FSSF auprès de l’ICM et de l’EMA Début 2010, 25 associations européennes qui représentent env. 80 000 sages-femmes ont participé à une enquête par questionnaire. Il en ressort très nettement qu’il existe des sages-femmes qui ignorent qu’un suivi extrahospitalier est possible parce que, dans leur pays, une telle prestation n’existe pas, ou bien parce qu’elle est offerte par d’autres personnes le plus souvent de manière plus restreinte. Les résultats ainsi que les réflexions qui en résultent ont conduit l’EMA à la rédaction d’une prise de position, autrement dit un «Statement». Celui-ci contient également des recommandations éthiques aux associations de sages-femmes. Une de ces recommandations est la suivante: des travaux de recherche dans le domaine du suivi doivent être réalisés pour démontrer les avantages et les forces du travail des sagesfemmes. De tels travaux de recherche s’appuyant sur des expériences à la fois pratiques et scientifiques pourraient ainsi élargir de champ de compétences du travail des sages-femmes. Innenteil_S17_29 21.1.2011 7:21 Uhr Seite 23 *KDHMRSD !@AXR AQ@TBGDM ,TSSDQLHKBG @L CQHMFDMCRSDM Natürlicher Schutz für die sensible BabySchnupfen-Nase #@R /QDDLHD /QNFQ@LL ADRBGKDTMHFS CHD (MHSHHDQTMF TMC CHD TE QDBGSDQG@KSTMF CDQ ,HKBGOQNCTJSNM ADH ,ŘSSDQM UNM %QŘGFDANQDMDM CHD DHMD !QTRSOTLOD ADMTSYDM ZZZPHGHODFK Emser Nasentropfen ® • befeuchten und befreien die Nasenschleimhaut bei vermehrter Schleim- und Krustenbildung • unterstützen durch ihre Mineralstoff- und Spurenelementkombination die Schleimhautfunktion • stärken die lokale Abwehrkraft • unterstützen die Verflüssigung zäher Sekrete und neutralisieren saure Stoffwechselprodukte mit ihrem Hydrogencarbonat-Puffer-System Mit Natürlichem Emser Salz Frei von Konservierungsstoffen – nach Anbruch 6 Monate haltbar • Stärkungsmittel mit langjähriger Tradition, zur erfolgreichen Unterstützung während der Schwangerschaft und in der Stillzeit • reich an Eisen, Kalzium, Magnesium und Vitamin C • mit ausgesuchten Kräuterextrakten Bitte senden Sie mir mehr Informationen: Name: Strasse: PLZ/Ort: Beruf: Erhältlich in Apotheken und Drogerien! Kräuterhaus Keller Herboristerie seit 1910 1227 Carouge-Genève Tel. 022 300 17 34, Fax 022 300 36 79 SIEMENS & CO, D-56119 Bad Ems www.emser.ch Innenteil_S17_29 21.1.2011 7:21 Uhr Seite 24 Einladung Fachbereich Gesundheit, Studiengang Hebamme BFH & Dep. Gesundheit, Institut Hebamme ZHAW Berner Fachhochschule, Fachbereich Gesundheit, Studiengang Hebamme, Murtenstrasse 10, 3008 Bern Donnerstag, 3. März 2011, 9.00–12.00 Uhr, Informationsveranstaltung zu den Themen: • Vorstellen der Abteilungen Forschung & Entwicklung sowie Weiterbildung & Dienstleistungen Hebamme • Bachelorthesen: Prozess und Inhalte • Praxismodule: Rückblick auf die erste Durchführung Praxismodule 3 und 4 sowie Ausblick Praxismodule 5–8 (Zusatzmodul B); Anwendung der Notenskala Die Einladung richtet sich an Ausbildungspartnerinnen und -partner in der Praxis d.h. Pflegedienst-, Bereichs- und Stationsleitende, Ausbildungsverantwortliche, Praxisausbildnerinnen und/oder Praxismentorinnen und frei praktizierende Hebammen. Die Informationsveranstaltung findet in der Kinderklinik des Inselspitals Bern statt. Das Programm und den Anmeldetalon finden Sie unter: www.gesundheit.bfh.ch – > Studiengang Hebamme als Grundausbildung – > Aufbau Bachelorstudiengang – > Praxisausbildung Anmeldeschluss: 25. Februar 2011 Hebammenorientierte Donnerstag, 12. 5. 2011, Praxisschulung mit Schwerpunktthema Zusatzmodul B am Vormittag und Erfahrungsaustausch am Nachmittag. Weiterbildung in 2 x 3 Tagen Die Einladung richtet sich an Praxisausbildnerinnen und/oder Praxismentorinnen und frei praktizierende Hebammen. Anmeldeschluss: 6. 5. 2011 Verantwortliche: K. Tritten Schwarz, Ressortverantwortliche Praxisausbildung Studiengang Hebamme, ([email protected], Tel. +41 31 848 35 73) ZHAW Winterthur, Gebäude TS, Technikumstrasse 71, 8401 Winterthur Informationsveranstaltung Donnerstag, 24. März 2011 16.00 –18.00 Uhr: Aktuelles aus dem Institut und anschliessender Einladung zum Apéro Die Einladung richtet sich an Pflegedienstleitende, Bereichsleitende, Stationsleitende, Ausbildungsverantwortliche und frei praktizierende Hebammen. Programme und Anmeldungen für beide Veranstaltungen sind auf der Internetadresse (siehe unten) aufgeschaltet. Praxisschulung Montag, 4. April 2011, 19.00–16.30 Uhr Thema: Gemeinsam ausbilden Vormittag: Offene Türen in folgenden Unterrichtssequenzen: • Kritische Ereignisse unter der Geburt, Theorie-Unterricht 6. Semester • Klinisches Assessement, freies Üben, Neurologie und Psychischer Status, 6. Semester • Gesundheitsförderung, Theorie-Unterricht, 2. Semester Nachmittag: Moderierter Austausch mit Dozentinnen ZHAW und den Tagungsteilnehmenden zur Verbindung Lehre-Praxis. Die Einladung richtet sich in erster Linie an: Praxisausbildnerinnen, Praxismentorinnen und Ausbildungsverantwortliche. Programm und Anmeldetalon unter: http://www.gesundheit.zhaw.ch/de/gesundheit/praktika/ praktika-im-bachelorstudiengang-hebamme.html Bitte beachten Sie, dass eine Anmeldung erforderlich ist! Kontaktadresse: Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Departement Gesundheit, Frau Vanessa Züger, Technikumstrasse 71, 8401 Winterthur, Tel. 058 934 64 22, [email protected] Anmeldeschluss für beide Veranstaltungen: 18.März 2011 Craniosacral Therapie und Geburtstraumata auflösen Sowohl für im Spital tätige Hebammen und Freischaffende. Ihr lernt die wichtigsten Griffe, um in der Schwangerschaft und unter der Geburt das blockierte Becken und Ischias zu lösen und pp. im Wochenbett die Körperstatik der Frau wieder herzustellen. Sofortige Erste Hilfe, bzw. Lösungsgriffe nach Vacuum, Zange und Sectio beim Baby werden intensiv gelernt und neue Wege das Bonding zu stärken und heilen, aufgezeigt. Die Geburtsverarbeitung von Mutter und Baby ist Kernthema. Andere Fachpersonen welche meinen Kurs: «Emotionale Narben einer Geburt achtsam begleiten» besuchten, dürfen auch teilnehmen. Kursort ist in Winterthur. 2 x 3 Tage: Kurs A 28. – 30. Juni und 2. – 4. Sept. 2011 Kurs B 5. – 7. Sept. und 4. – 6. Nov. 2011 Total Kosten: Fr. 1080.– Info und Anmeldung: Brigitte Meissner, Hebamme und Craniosacral Therapeutin, spezialisiert auf Geburtstraumata, Seminarleiterin, Tel. 052 203 37 37. Innenteil_S17_29 21.1.2011 7:21 Uhr Seite 25 S E K T I O N E N S E C T I O N S Sektionsnachrichten /Communications des sections AARGAU– SOLOTHURN 078 625 54 43 062 396 17 28 Neumitglieder: Engelen Martina, Ennetbaden, 1998, Aachen DE; NatuzziSiegenthaler Yolanda, Kölliken, 1971, Aarau Jahresversammlung 2011 Diese findet am 28. April 2011 im Congresshotel Olten in Olten statt. Die fpHs treffen sich um 17.00 Uhr, um 19.30 Uhr beginnt die Mitgliederversammlung. Wir freuen uns auf zahlreiches Erscheinen! Priska Meier und Vorstand Brandneu und topp-aktuell Hebammen Geburtenbuch Das Buch hat Platz für 138 persönliche Einträge mit eigener Statistik. Preis pro Buch Fr. 25.– zuzüglich Fr. 7.– Versandkosten. Das Buch kann besichtigt werden unter: www.hebammen.ch, Rubrik «Aktuell». Bestellungen unter: hexenzauber @windowslive.com, oder: Priska Meier, Ausserrainstr. 22, 4703 Kestenholz Priska Meier BERN Neumitglied: Ratti Andrina, Ittigen, Studentin an der BFH BEIDE BASEL BL/BS 061 693 31 71 061 322 33 64 Neumitglied: Görnert Kerstin, Bruderholz, 1987, Würzburg/Bayern Foto: Annette Hesselbarth FRIBOURG 026 660 12 34 World Café Am 15. November 2010 hat in Basel das erste World Café stattgefunden. VertreterInnen aus diversen Berufsgruppen und natürlich auch wir Hebammen nahmen daran teil. Der Anlass stand unter dem Motto: «Es braucht Euch alle!» Thema war, wie die Familienbetreuung nach der Geburt auch nach den Veränderungen durch die Einführung der DRGs gut gelingen kann. Es fanden anregende Gespräche in einer ungezwungenen Café-Atmosphäre statt. Eine Arbeitsgruppe wird die Thematik weiterverfolgen. Aline Weilenmann Nouveau membre: Savoy Chantal, Prez-vers-Siviriez, 2000, Genève ZÜRICH UND UMGEBUNG 052 385 55 67 052 203 26 11 Neumitglieder: Cornelius Nadja, Zürich, Studentin an der ZHAW; Gasche Jill, Hittnau, Studentin an der ZHAW OSTSCHWEIZ 071 440 18 88 Neumitglieder: Koller Sonia, St. Gallen, Studentin an der ZHAW; Schmietz AnnKathrin, Altnau, 2007, Stuttgart DE Hauptversammlung 2011 Wir laden alle Mitglieder herzlich ein zur Hauptversammlung: 31. März 2011, 19.30 Uhr. Restaurant Adler in Emmenbrücke Silvia Schmid-Baur Mitgliederversammlung 30. März 2011 Ort wird noch bekannt gegeben. Ab 17.00 Uhr: Informationsveranstaltung: «Hebammenarbeit heute! Was sagen unsere Kundinnen?» Auswertung der Kundinnenbefragung 2009 Zürich und Umgebung. Ab 19.00 Uhr: Mitgliederversammlung Barbara Ehrat Hebamme.ch Sage-femme.ch 2/2011 25 Innenteil_S17_29 21.1.2011 7:21 Uhr Seite 26 FORTBILDUNG S H V F O R M AT I O N F S S F Kursorganisation: Bildungsbeauftragte Deutschschweiz Marianne Luder-Jufer, Huttwilstrasse 55, 4932 Lotzwil Telefon 062 922 15 45, E-Mail: [email protected] Anmeldungen für Kurse des SHV: Schriftlich an die Geschäftsstelle des SHV in Bern Sie finden das ganze Kursprogramm auf www.hebamme.ch Weiterbildungsreihe Trauma verstehen – Trauma begleiten Mitte März startet erneut die Weiterbildungsreihe mit dem Titel «Trauma verstehen – Trauma begleiten». In einem modular aufgebauten 12 tägigen Seminar beschäftigen Sie sich mit verschiedenen Aspekten zum Thema Trauma in der Arbeit als Hebammen. Die Weiterbildung ist auf die speziellen Bedürfnisse der Hebammen zugeschnitten und vermittelt theoretische Kenntnisse wie auch praktische Fähigkeiten, welche die Hebamme in ihrem Praxisumfeld einsetzen kann. Modul 1: 15.–17. März 2011, Zürich In einem ersten Block beschäftigen sich die Kursteilnehmerinnen mit Ursachen und Auswir- kungen von Traumata. Dabei geht es um theoretische Grundlagen, um die richtige Gesprächsführung und um eine Einführung in die Imaginationsarbeit. Modul 2: 3.–5. Mai 2011, Zürich In diesem Block erfahren Sie mehr über die Theorie der Traumasymptomatik, vertiefen die Gesprächsführung und erfahren einiges über Interventionen zur Klärung der Traumahypothese. Modul 3: 21.–23. Juni 2011, Zürich Der dritte Block ist der Wirkung von Traumen auf die betroffenen Familien gewidmet. Schwerpunkte sind Themen wie Bindungsforschung und Familiendynamik. Modul 4: 6.–8. September 2011, Zürich Schliesslich widmet sich der vierte Block dem Thema Traumaverarbeitung, mit dem Schwerpunkt von möglichen Interventionen zur Verarbeitung traumatischer Geburtserlebnisse. Die Dozentin Christiane Sautter hat zum Thema verschiedene Bücher geschrieben. Ihr neustes Buch trägt den Titel «Treibgut meiner Seele». Frau Sautter wählt diesmal die freie Form eines Romans, um den Beziehungskiller Kindheitstraumen in Szene zu setzen. Heftige emotionale Reaktionen in der Gegenwart haben häufig ihre Wurzeln in der Vergangenheit. Marianne Luder Bildungsbeauftragte SHV Ein Buch über mutige Menschen und den Sieg der Liebe! Treibgut meiner Seele Christiane Sautter, Hardcover Verlag 2010 ISBN 978-3-98099-36-7-8 Fortbildungsangebot 2011 Kursnummer und -themen Datum DozentIn Kursorte 7 Krisenintervention in der Geburtshilfe 8. 3. 2011 12. 4. 2011 Michael Freudiger, Notfallpsychologe, Psychotherapeut Winterthur 8 Yoga in der Schwangerschaft 11. 3. 2011 Brigitte Bruni, Hebamme, Yogalehrerin Bern 9 Trauma erkennen – Trauma begleiten 4 x 3 Tage 15.–17. 3. 2011 Christiane Sautter, systemische Familientherapeutin Selma Müller, Pflegefachfrau, systemische Beraterin Zürich 10 Babymassage für das gesunde und auffällige Kind Grundkurs 18./19. 3. 2011 29./30. 4. 2011 17./18. 6. 2011 Sybille Graber, Pflegefachfrau, Erwachsenenbildnerin Giovanna Caflisch Allemann, Hebamme, Atemtherapeutin, Kinästehic Trainerin Bern 11 Homöopathie in der Geburtshilfe Dr. Friedrich Graf/Teil 3 18./19. 3. 2011 Dr. Friedrich Graf Homöopatischer Arzt, Geburtshelfer Olten 12 Grundkurs Informatik Windows/MS-Office für den Einstieg 22./23. 3. 2011 5./6. 4. 2011 Josef Müller, Stv. Schulleiter Seminarzentrum Eiger, Computer Schule Bern Bern 13 Unruhige Babys – erschöpfte Mütter 1./2. 4. 2011 Dr. Elisabeth Kurth, Hebamme, Pflegewissenschaftlerin Ursula Dolder, Mütterberaterin, Dozentin Olten 26 Hebamme.ch 2/2011 Sage-femme.ch Innenteil_S17_29 21.1.2011 7:21 Uhr Seite 27 FORTBILDUNG S H V F O R M AT I O N F S S F Organisation des cours de la FSSF: Chargée de la formation Suisse romande et Tessin, Valentine Jaquier-Roduner, En Champ Didon 134, 1740 Neyruz, tél. 026 477 07 44, e-mail: [email protected] Inscriptions aux cours de la FSSF: Secrétariat central de la FSSF à Berne, par écrit Vous trouverez le programme complet des cours sur www.sage-femme.ch Cours 7/2011 Yoga et maternité: préparer les couples à une naissance équilibrée et harmonieuse Vu le succès rencontré par cette formation en 2010, nous avons décidé de la reconduire cette année. Je ne peux que vous conseiller chaleureusement de suivre ces deux jours de cours avec une collègue très motivée à partager son expérience avec nous. Le nombre de participants étant limité à 10, cela permettra d’avoir un cours plus ciblé sur les besoins de chacun. femmes et le couple en période prénatale et de favoriser une naissance eutocique et harmonieuse: – en prenant conscience du bassin, de ses articulations, du périnée, du col de l’utérus, – en pratiquant une préparation physique, énergétique, émotionnelle et spirituelle du couple, – en revisitant les périodes de l’accouchement dans la pratique du yoga. Les objectifs du cours Acquérir des bases de pratique du yoga afin d’accompagner les Le contenu de ces journées – Travail didactique à partir de l’approche corporelle – Prise de conscience, analyse des sensations – Bien vivre la grossesse: les abdominaux, la respiration, les contractions utérines, les problèmes circulatoires. – La peur de l’accouchement, comment l’apprivoiser? – Les contractions utérines: les moyens de gérer la douleur et son intensité – Les phases de respiration durant le travail et l’accouchement – La présence du compagnon, sa place et son rôle durant les différentes phases du travail. – Eléments favorisant le processus de la naissance. Madame Barbara Valax, sagefemme indépendante, enseignante de yoga et formatrice d’adultes. Renseignements et inscription jusqu’au 25 février 2011: www.sage-femme.ch. Formation organisée par la FSSF, en partenariat avec la HEdSGenève. 25–26 mars 2011 de 9 h à 17 h, Lausanne. Cours 9/2011 Sensibilisation à la méthode Pilates Des exercices basés sur la Méthode Pilates pour améliorer la posture des femmes enceintes et pour une remise en forme post-natale. J’ai voulu cette sensibilisation afin de voir si l’intérêt pour une formation menant à une certification est présente ou non. Avec Mme Pepper, nous avons déjà des idées en tête en vue d’offrir une formation sur mesure pour les sages-femmes. Le Pilates est une approche très demandée par les femmes enceintes et celles qui viennent d’accoucher. La formation complète que nous envisageons éventuellement, vous donnerait la possibilité d’obtenir un certificat reconnu par plusieurs caisses maladie. Cette journée est donc une première approche indispensable pour savoir si cette méthode vous parle, plus ou moins. Les objectifs du cours En suivant une formation de moniteur à la Swissbody쏐 Pilates Academy, les participants comprennent dans les détails les exercices traités et apprennent à reconnaître les besoins de chaque client. Ils savent adapter leur enseignement aux besoins propres à chaque personne. Durant cette journée, vous allez être sensibilisées à la méthode Pilates. Le contenu de cette journée – Évaluation puis alignement cor- rect de la posture – Évaluation puis alignement correct de la posture d’une femme enceinte – Les exercices pour la femme enceinte: à faire ou à ne pas faire – Les exercices pour la femme en phase post-natale: à faire ou à ne pas faire – Les avantages d’un bassin et d’une colonne vertébrale neutres pour le Pilates – La respiration pour la méthode Pilates – Des exercices pour la stabilisation lombaire – Des exercices pour la stabilisation de la ceinture scapulaire – Des exercices spécifiques au problème de la cyphose – Des exercices spécifiques au problème de la lordose – Comment enseigner la sollicitation des muscles du plancher pelvien Susan Pepper, Master Instructor et fondatrice des centres Swissbody쏐 Pilates et de la Swissbody쏐 Pilates Academy, ancienne danseuse professionnelle. Renseignements et inscription jusqu’au 2 mars 2011: www.sage-femme.ch. Formation organisée par la FSSF, en partenariat avec la HEdSGenève. 2 avril 2011 de 9h à 17h, Genève. Il reste encore quelques places pour ces cours 7. Yoga et maternité. 25–26 mars 2011 à Lausanne. 8. Le portage. 30 mars 2011 à Lausanne. 9. Pilates. 2 avril 2011 à Genève. 12. La crise psycho-sociale. 27 mai et 17 juin 2011 à Fribourg. 13. Potion magique/phytothérapie. 28–29 mai 2011 à Fribourg. 14. Cours d’informatique. 27–30 juin 2011 à Lausanne. Hebamme.ch Sage-femme.ch 2/2011 27 Innenteil_S17_29 21.1.2011 7:21 Uhr Seite 28 Ausbildungen in Zürich • Atemtherapie nach Professor Ilse Middendorf • Psychologie Basisausbildung für KomplementärtherapeutInnen • Anatomie Grundausbildung • Psychosomatik Diese fundierten, umfassenden 3-jährigen teilzeitlichen Ausbildungen finden in Zürich beim Hauptbahnhof statt. Infos und Unterlagen: Institut für Atem, Bewegung und Therapie Yvonne Zehnder GmbH Sekretariat Ingrid Zanettin Telefon/Fax 044 722 20 24 [email protected], www.ateminstitut.ch Weiterbildung in 2 Tagen Reflexzonentherapie Eichmann, Basel Emotionale Narben einer Geburt achtsam begleiten In diesem Seminar lernt ihr einige tief berührende, wirksame und liebevolle Möglichkeiten kennen, um bei Mutter und Baby erlebten Geburtsstress oder Enttäuschung aufzufangen und einen schweren Anfang leichter zu machen. Die Kursleiterin zeigt auf, welche Auswirkungen traumatische, oder mit Interventionen verbundene Geburten auf Mütter und Babys haben können. Der Kurs findet in Winterthur statt. Am ersten Kurstag: Alles rundum das Kind – mögliche Probleme, Symptome und die Heilung des Bondings. Am zweiten Kurstag: Die typischen Zyklen der Frauen bei der Geburtsverarbeitung werden betrachtet und wie wir sie achtsam unterstützen können. 2 Tage Kurs A 1./2. Juli 2011 (Fr und Sa) Kurs B 7./8. November 2011 (Mo und Di) Kosten: Fr. 380.– Info und Anmeldung: Brigitte Meissner, Telefon 052 203 37 37 Hebamme, Craniosacral Therapeutin, spezialisiert rundum Geburtstraumata, Seminarleiterin, Autorin. Klassische und Traditionelle Chinesische Medizin Berufsbegleitende und Vollzeitausbildung in: . .. .. Neuer Lehrgang in Akupunktur: Kursbeginn: 26. März 2011 Kräuterheilkunde Tui Na/An Mo Massage Diätetik Qi Gong Academy of Chinese Healing Arts I Unterer Graben 1 I 8400 Winterthur Telefon 052 365 35 43 I [email protected] I www.chiway.ch Schule Hanne Marquardt 6I¾I\^SRIRXLIVETMI EQ *YWW JV ,IFEQQIR ¯ ¯ ¯ ¯ ¯ ¯ ¯ ¯ 6>*,IFEQQIR+VYRHOYVW 8IMP 6>*,IFEQQIR+VYRHOYVW 8IMP 6>*,IFEQQIR0]QTLOYVW 8IMP 6>*,IFEQQIR0]QTLOYVW 8IMP 6>*,IFEQQIR%YJFEYOYVW 8IMP 6>*,IFEQQIR%YJFEYOYVW 8IMP 1IXEQSVTLSWI4VmREXEPXLIVETMI 1IXEQSVTLSWI4VmREXEPXLIVETMI 0IMXYRK%RRE 1EVME )MGLQERR .ELVI 4VE\MW YRH 9RXIVVMGLX [[[JYWWVI¾I\V^JGL Tel +41 61 331 38 33 info@fussreßex-rzf.ch Innenteil_S17_29 21.1.2011 7:21 Uhr Seite 29 Gesundheit Institut für Hebammen Mit «Reflektierte Praxis» und «Best Practice» zum NTE Der Besuch des Moduls «Reflektierte Praxis – Wissenschaft verstehen» hat bereits zahlreichen Hebammen 5 ECTS-Punkte eingebracht. Mit 5 weiteren Punkten aus dem Modul «Hebammenarbeit im Kontext von Best Practice» erfüllen die Absolventinnen die Bedingung von 10 ECTS-Punkten für den nachträglichen Titelerwerb «Hebamme FH». Modul «Reflektierte Praxis – Wissenschaft verstehen» (ab März, August, September 2011) Theorie, Praxis und Training für den Umgang mit wissenschaftlicher Methodik Modul «Hebammenarbeit im Kontext von Best Practice» (ab April 2011) Hebammenwissen und Werte in Verbindung mit ökonomisch-sozialen Prinzipien Beide Kurse dauern je 8 Tage und finden in Winterthur statt. Weitere Infos und das Anmeldeformular unter www.gesundheit.zhaw.ch. Zürcher Fachhochschule Committed To Your Success Universitätslehrgang :LU JDUDQWLHUHQ IU XQVHUH 3UHLVH XQG 4XDOLWlW Fragen Sie nach unseren monatlichen Angeboten. Fordern Sie unseren kostenlosen Katalog an! ab €209 Odenwaldring 18A 64747 Breuberg-Germany. )RQ )D[ (0DLO LQIR#ULNHSDGHPRGH ,QWHUQHW ZZZULNHSDGHPRGH ab €1198 Neuerscheinung: der Geburtsatlas in Deutsch Der Universitätslehrgang dauert vier Semester und richtet sich an Hebammen und Geburtshelfer mit mehrjähriger Berufserfahrung, die sich auf Führungsaufgaben in Einrichtungen des Gesundheitswesens vorbereiten oder als selbstständige UnternehmerInnen tätig werden wollen. Start: 24. Oktober 2011 Dauer: 4 Semester, berufsbegleitend Kosten: EUR 11.500,Information: Mag. Michael Ogertschnig, Tel: +43 (0)2732 893-2818 E-Mail: [email protected] www.donau-uni.ac.at/midwifery E AU UN ERSI IV K R Donau-Universität Krems Dr.-Karl-Dorrek-Strasse 30, 3500 Krems, Austria www.donau-uni.ac.at DON ab €150 wie: Becken-, Fetal-, Uterus-, Plazentamodelle Still, Geburtsatlanten, Simulatoren, Doppler, CTG Geräte, Waagen, Instrumente, Matten, Bälle, Praxisbedarf und vieles mehr. Der Universitätslehrgang „Midwifery“ startet am 24. Oktober 2011 bereits zum fünften Mal an der Donau-Universität Krems. Ziel dieses berufsbegleitenden Lehrgangs ist die Verbindung von traditionellem Hebammenwissen und persönlicher Erfahrung mit modernen Managementmethoden und wissenschaftlicher Arbeit. M S T TA Warum woanders suchen, wenn Sie bei uns alles finden! Wir sind spezialisiert auf geburtshilfliches Lehr- u. Demonstrationsmaterial Master of Science in Midwifery Actuel_S30_31 21.1.2011 7:23 Uhr Seite 30 A C T U A L I T É Cinéma Ménopause précoce Nouveaux tests en vue Au Royaume-Uni Des chercheurs ont identifié quatre variants génétiques dont la présence est associée à un risque accru de ménopause précoce, ouvrant la voie à un test génétique qui permettrait aux femmes de planifier une grossesse à temps. Une femme sur 20 est affectée par la ménopause avant 45 ans (1% avant 40 ans). Or la fertilité chute dix ans avant la ménopause, ce qui signifie qu’une femme affectée de ménopause précoce voit ses chances d’avoir un bébé décliner drastiquement dès 30 ans, un âge auquel la plupart des femmes ont aujourd’hui leur premier enfant. Un test génétique per- En Iran Une équipe iranienne dirigée par la Professeure Fahimeh Ramezani Tehrani (Téhéran) avait annoncé en juin dernier une autre méthode basée cette fois sur un test sanguin. Ces chercheurs avaient prélevé du sang, tous les trois ans, à 266 femmes âgées de 20 à 49 ans afin de mesurer les concentrations d’une hormone, l’hormone anti-müllérienne (AMH) sécrétée par les ovaires. Les participantes avaient également passé un examen médical tous les trois ans. Ces spécialistes ont développé un modèle statistique pour prédire l’arrivée de la ménopause en fonction des niveaux de l’hormone ovarienne qui baissent au fil du temps. Ils ont mettrait à ces femmes de régler leurs choix de maternité sur leur horloge biologique. Les chercheurs de l’université d’Exeter et de l’Institut de recherche sur le cancer ont travaillé sur quatre variants génétiques repérés dans les variations d’âge de la ménopause. Ils ont cherché ces quatre variants chez 2000 femmes ménopausées avant 45 ans, par rapport à un échantillon comparable de femmes ménopausées à un âge normal (autour de 51 ans). Ces femmes font partie d’une très vaste étude britannique sur le cancer, portant sur 100000 femmes suivies sur près de quarante ans. Source: Communiqué AFP, 18.10.2010. ainsi pu déterminer à l’avance avec précision l’âge à laquelle 63 femmes de l’étude ont effectivement atteint la ménopause. En moyenne, l’écart entre l’âge prédit de la ménopause et l’âge réel de sa survenue n’était que de quatre mois, et la marge maximale d’erreur a été de trois à quatre ans. Des concentrations sanguines faibles de l’hormone à 20 ans aboutissent à une ménopause précoce (avant 45 ans, voire 40 ans), selon l’étude. A l’inverse, un niveau hormonal élevé à 20 ans (au moins 4,5 nanogrammes par millilitre), qui se maintient relativement à 25 ans (3,8) puis à 30 ans (2,9), correspond à une ménopause après 50 ans. Source: Communiqué AFP, 29.6.2010. Dépenses de santé En hausse constante En 2008, les dépenses de santé se sont élevées au total à 58,5 milliards de francs, soit 10,7% du produit intérieur brut. Elles ont augmenté de 5,9% par rapport à l’année précédente. Ce qui représente une hausse supérieure à la moyenne des cinq dernières années (3,5%). Source: Office fédéral de la statistique (OFS). 30 Hebamme.ch 2/2011 Sage-femme.ch «La petite chambre» Premier long métrage de deux Lausannoises, Stéphanie Chuat et Véronique Reymond, «La petite chambre» est à l’affiche depuis la mi-janvier 2011. C’est une histoire de cœur. Celui d’Edmond (Michel Bouquet) n’est plus très solide. Mais il se bat au rythme d’une indépendance farouche, celle qui lui fait refuser l’idée même d’entrer en maison de retraite, celle qui le pousse à refuser les soins de Rose (Florence Loiret Caille), qu’on lui envoie comme infirmière à domicile. De son côté, la jeune femme lui tient tête. Elle sait le tumulte qui saisit un cœur quand il faut accepter l’inacceptable. Son propre cœur n’est pas encore remis de la perte de son enfant mort-né. Un jour, une mauvaise chute oblige Edmond à accepter l’aide de Rose... Avignon du 17 au 19 mars 2011 «Soigner – Prendre soin – du bébé et de ses parents» L’ARIP (Association Recherche Information Périnatalité) annonce son prochain colloque international de périnatalité qui ambitionne d’associer des recherches fondamentales récen- tes, des recherches-actions novatrices et des renouvellements de pratique quotidienne. Renseignements et inscription: http://arip.fr/ A proximité des centrales nucléaires 20 000 filles en moins Une étude de Ralf Kusmierz, Kristina Voigt et Hagen Scherb, du Centre allemand de recherche pour la santé environnementale à Munich, a examiné le rapport entre les naissances et la proximité des centrales nucléaires, aussi bien en Suisse qu’en Allemagne. On sait que le sex ratio est en général de 105 garçons pour 100 filles. Or, dans les régions qui entourent les centrales nucléaires, les naissances féminines sont encore plus basses que cette moyenne. Il avait déjà été démontré que l’exposition au rayonnement radioactif n’a pas les mêmes effets sur les naissances de filles et de garçons, les conséquences sur les embryons féminins étant particulièrement lourdes. Cette nouvelle étude met en évidence des conséquences graves liées à la simple proximité des centrales nucléaires. Ainsi, durant les 40 dernières années, dans les zones situées à une distance de 35 kilomètres des 31 centrales nucléaires allemandes et suisses, le nombre de naissances de fillettes présente un déficit total de 20 000 par rapport aux données attendues. Les chercheurs ont aussi mis en évidence une augmentation nette des cas de tumeurs des enfants dans les environs des centrales nucléaires. Source: Communiqué de presse SORTIR DU NUCLEAIRE du 23.11. 2010. Actuel_S30_31 21.1.2011 7:23 Uhr Seite 31 Journée mondiale de la femme 2011 «Rêves pour ma Fille» Le 8 mars 2011 marquera le 100e anniversaire de la Journée mondiale de la femme. A cette occasion, l’Alliance du Ruban Blanc (ARB) vous demande de lui envoyer vos «Rêves pour ma Fille» avec vos propres mots et images, ou encore un court-métrage. A travers le monde, des familles espèrent que leurs filles pourront avoir accès à une éducation, rester en bonne santé, choisir quand se marier, et avec qui, choisir si elles veulent avoir des enfants et les avoir quand elles seront prêtes, et pouvoir vivre leur grossesse et l’accouchement dans les meilleures conditions sanitaires. Toutefois, cela n’est pas encore «un rêve» pour des millions de jeunes filles et c’est une injustice mondiale. envoyés à [email protected]. Votre photo devra être accompagnée d’une courte légende. Merci de vérifier que la taille de la photo est inférieure à 7MB. Votre exposé devra se limiter à 500 mots ou moins. Votre vidéo devra durer moins de 2 minutes. Vous pouvez aussi participer en ligne en publiant vos rêves sur le mur de notre profil Facebook http://www.facebook.com/whi teribbonalliance. Impliquez-vous! Que souhaitez-vous pour les femmes de demain? Quels étaient vos propres rêves, et se sont-ils réalisés? Nous voulons inclure votre voix car, ensemble, nous sommes mieux entendus et nous faisons bouger les choses pour les jeunes filles à travers le monde. Nous vous invitons à présenter vos rêves sous la forme d’une déclaration écrite, d’une photo avec légende, ou bien dans un court-métrage, ou une combinaison des trois. Nous utiliserons ces documents afin de soutenir notre travail de campagne, sur notre site web et/ou pour la réalisation d’un film. Organisez un dîner! Dans les jours qui précèdent – ou qui suivent – la Journée mondiale de la femme, dans de nombreux pays, les membres de l’ARB organiserons également des dîners pour montrer leur solidarité envers les mères à travers le monde et leurs bébés, pour discuter des rêves que nous partageons pour le futur de nos filles, et pour collecter des fonds très nécessaires pour aussi apporter à ces rêves un soutien pratique. Pour plus d’informations ou pour nous faire part de vos projets, merci de bien vouloir prendre contact avec nous en écrivant à: [email protected]. Comment participer? Tous les matériels doivent être Informations transmises par Zuzka Hofstetter Nouveau «Naissance» en DVD En automne 2009, le film «Naissance» (titre original en allemand «Geburt») est sorti dans les salles dans Suisse alémanique et, au printemps 2010, en Suisse romande. Dès maintenant, vous pouvez en acquérir le DVD. Rappelons que ce film permet au spectateur de vivre la naissance d’un être humain comme une aventure primordiale. Il montre clairement que les femmes osent des actes imprévisibles et inéluctables, opposent aux angoisses et aux incertitudes assez de confiance pour lâcher prise, attendre et s’arrêter à leur propre rythme. Voir aussi: www.langjahr-film.ch Médecines complémentaires Remboursement sous conditions Le Département fédéral de l’intérieur (DFI) a décidé que la médecine anthroposophique, l’homéopathie, la thérapie neurale, la phytothérapie et la médecine traditionnelle chinoise seront remboursées, à certaines conditions, par l’as- surance obligatoire des soins dès le 1er janvier 2012 pour une période provisoire allant jusqu’à fin 2017. Cette période transitoire sera mise à profit pour clarifier les aspects controversés. Source: Communiqué DFI 12.1.11. Cour européenne des droits de l’homme La Hongrie est déclarée coupable A Strasbourg, la Cour européenne des droits de l’homme a déclaré coupable la Hongrie en raison de sa violation d’un droit fondamental, à savoir celui du libre choix de lieu de l’accouchement. La Hongrie est l’un des rares pays européens à interdire en principe l’accouchement à domicile. Les profes- sionnel(le)s de la santé qui se font prendre pour de telles activités se voient infliger une interdiction de pratiquer et risquent même des peines d’emprisonnement. La Cour européenne vient de traiter le cas d’une femme qui a demandé il y a une année, de manière officielle, à ouvrir une maison de naissance. Elle s’est plainte du refus de cette requête. Ce jugement pourrait faire avancer le cas d’Ágnes Geréb, cette sage-femme considérée comme une activiste dans l’affaire des accouchements à domicile en Hongrie, qui a été arrêtée comme «récidiviste» et qui, après deux mois de déten- tion, a été mise en résidence surveillée dans l’attente de son procès. Entre-temps, un parti politique a lancé une initiative parlementaire qui réclame d’adapter la législation hongroise à celle des autres pays européens. Source: www.pesterlloyd.net/2010_41/41 hebamme/41hebamme.html Hebamme.ch Sage-femme.ch 2/2011 31 Dossier_fr_S32_41 21.1.2011 7:24 Uhr Seite 32 D O S S I E R E D I T O R I A L Grande prématurité Ce mois-ci, deux sujets qui remettent à jour nos connaissances: la grande prématurité et les problèmes de poids chez la femme enceinte. Ce sont deux sujets toujours d’actualité qui nous sont présentés et je pense que nous avons besoin de nous y pencher de temps en temps. L’interview du Dr Riccardo Pfister est enthousiasmante. C’est un homme passionnant pour qui l’a déjà rencontré. C’est une personne respectueuse des bébés et de ce que vivent les couples lors d’une situation de prématurité, voire de grande prématurité. Il nous livre là l’essentiel de ce qu’il faut savoir pour pouvoir informer, de manière détaillée et correcte, les couples que nous accompagnons. Par ailleurs, nous rencontrons de plus en plus de femmes ayant des problèmes de poids. Et il est bien possible que nous en rencontrions désormais beaucoup, si notre société suit la tendance venue des Etats-Unis. Il est important que nous sachions ce qu’il en est, que nous évitions les idées reçues et que nous puissions en parler efficacement avec les femmes que nous suivons. Comme il est dit dans le compte rendu de la 5e Journée scientifique, nous avons un espace de parole – lors de la grossesse et/ou durant le post-partum – qui est tout spécialement privilégié. A nous donc de nous informer pour pouvoir aider, conseiller, sensibiliser et, au besoin, diriger les femmes vers les personnes compétentes. Je vous souhaite une bonne lecture et, si certains propos vous enchantent ou au contraire vous choquent, n’hésitez pas à nous en faire part dans une lettre de lectrice. Quoi de neuf en n Edith de Bock Antonier 32 Hebamme.ch 2/2011 Sage-femme.ch Ces dernières années, des observations plus précises ainsi que des données chiffrées récoltées pour l’ensemble de la Suisse ont enrichi les connaissances sur les limites et les potentialités des grands prématurés. Il en résulte un tout autre regard et de nouvelles appréciations. Pour les sages-femmes, il est important de connaître ces nouvelles pratiques en néonatologie, car elles impliquent bien davantage les parents. Comment définit-on la grande prématurité? Il existe deux manières de délimiter la grande prématurité. Dans les études internationales, on se base souvent sur la distinction anglo-saxonne qui fait référence au poids de l’enfant. Dans la grande prématurité, on distingue deux groupes: 1. Very low birth weight (VLBW), ou très petit poids de naissance (<1500 g) 2. Extremely low birth weight (ELBW) ou petit poids de naissance extrême (<1000 g) En Suisse, où l’âge gestationnel peut être déterminé avec précision grâce à un suivi exceptionnel de la grossesse avec datation par ultrason précoce, on préfère parler de l’âge de gestation calculé depuis le premier jour des dernières règles. Le poids est facile à mesurer précisément après la naissance, mais les risques sont plus étroitement liés à l’âge qu’au poids. En général, un âge de gestation inférieur à 32 semaines est considéré comme grande prématurité et inférieure à 28 semaines comme très grande prématurité. Depuis plus de 10 ans, les néonatologues suisses récoltent dans un fichier anonyme commun des données clefs de tous ces enfants nés avant 32 semaines. Il s’agit d’une source d’information très précieuse et assez unique puisqu’elle couvre une population entière, celle de la Suisse. Quels sont les risques de la grande prématurité? Les risques de la prématurité sont étroitement et inversement liés à l’âge de ges- Aujourd'hui, on connaît mieux les limites de viabilité. Photos: Dr. Riccardo Pfister Dossier_fr_S32_41 21.1.2011 7:24 Uhr Seite 33 n néonatologie? Tableau 1: Taux de mortalité1 Age gestationnel Suisse (2000–2004)2 n = 516 Suisse (2005–2009)3 n = 562 USA – NICHD (1998–2003)4 n = 4446 USA – NICHD (2003–2007)5 n = 4160 USA – VON (1998–2003)6 n = 4477 Suède (2004–2007)7 n = 707 Australie (2005)8 n = 157 22 0/7 – 22 6/7 100% 100% 95% 94% 96% 90% 95% 23 0/7 – 23 6/7 89% (80–100) 96% (73–100) 74% 74% 62% 48% 78% 24 0/7 – 24 6/7 70% (47–100) 69% (27–100) 44% 45% 37% 33% 49% 25 0/7 – 25 6/7 49% (26–62) 39% (11–62) 25% 28% 24% 19% 33% 1 5 En pourcentage pour toutes les naissances vivantes. 2 Fischer et al. Arch Dis Child Fetal Neonatal 2009. 3 MNDS 2005–2009. 4 Tyson et al., N Engl J Med 2008. Stoll etl. Pediatrics 2010. 6 Mercier et al. Neonatology 2010. 7 Fellmann et al. JAMA 2009. 8 Doyle et al. J Pediatr 2010. Tableau 2: Taux de handicap Taux de mortalité1 Survie avec handicap profond 2,3 Survie avec handicap sévère2,4 Survie sans handicap ni profond ni sévère2,4 22 0/7 – 22 6/7 95% 60%a 73–80%a,d 20–27%a,d 23 0/7 – 23 6/7 74% 20–38%a,b,c 27–52%a,c,d 10–53%a,c,d 24 0/7 – 24 6/7 44% 23–40%a,b,c 22–44%a,c,d 16–55%a,c,d 25 0/7 – 25 6/7 25% 17–25%a,b,c 22–27%a,c,d 48–61%a,c,d Age gestationnel 1 Pourcentages des enfants nés vivants. 2 Pourcentages des survivants. 3 Handicap profond: MDI/PDI <50 ou QI <55; Suivi non ambulatoire; Handicap visuel sévère (aveugle) ou handicap auditif sévère. 4 Handicap sévère: MDI/PDI 50–70 ou QI 55–70; Suivi ambulatoire; Vision limitée ou aide auditive. a Tyson 2008. b Mikkola 2005. c Marlow 2006. d Mercier 2010. Références des tableaux 1 et 2 T.M. Berger, V. Bernet, S. Elalami, J.-C. Fauchère, I. Hösli, O. Irion, C. Kind, B. Latal, M. Nelle, R. Pfister, D. Surbek, A. Truttmann, R. Zimmermann: Perinatale Betreuung an der Grenze der Lebensfähigkeit zwischen 22 und 26 vollendeten Schwangerschaftswochen – Revision 2011 der Empfehlungen aus dem Jahre 2002 (www.neonet.ch). tation, qu’il s’agisse de la mortalité ou de la morbidité. De cette dernière nous préoccupe à long terme surtout celle qui conduit à un handicap. Plus les efforts de soins intensifs tendent de réduire la mortalité, plus le risque du handicap augmente. Une question éthique se pose immédiatement, à savoir: quelles sont les limites de viabilité? Aujourd’hui, avec de petites différences selon le pays, sur dix très grands prématurés en-dessous de 24 semaines soumis à des soins intensifs, huit vont décéder, deux survivront mais un seul sans handicap sévère (voir Tableau 1). On se dit alors que, dans ces tout petits âges, il faut repérer les fac- teurs favorables et trouver une attitude raisonnable. La Société suisse de néonatologie en 2002 a édité des directives ( www.neonet.ch ) qui étaient à l’époque pionnières et qui parlent d’une «zone tampon» entre 24 et 26 semaines de gestation. Elles reflètent le compromis entre risque de mortalité (voir Tableau 1) et risque de handicap (voir Tableau 2). C’est dans cette zone qu’une décision individualisée – optant soit pour les soins de confort, soit pour les soins intensifs – doit être prise. Les questions éthiques sont fortement empreintes par la société dans laquelle on vit et elles évoluent avec elle. En Suisse, le handicap est en général forte- ment rejeté. Aussi, réanimer très tôt et agressivement nécessiterait l’acceptation d’un risque de handicap plus élevé, ce qui est généralement estimé comme «irraisonnable». De nouvelles directives suisses vont paraître début 2011: elles ne changeront que peu les limites de viabilité qui resteront entre 24 et 25 semaines de gestation. Avec des chiffres récents ainsi que l’inclusion de facteurs objectifs qui modulent le risque à la limite de la viabilité, ce document aidera les cliniciens. Les facteurs suivants sont associés à une issue plus favorable: être fille, avoir eu des stéroïdes anténataux et avoir un bon poids. Ceci pose évidemment aussi des quesHebamme.ch Sage-femme.ch 2/2011 33 Dossier_fr_S32_41 21.1.2011 7:24 Uhr Seite 34 tions éthiques, puisque l’on fait ainsi une sélection entre garçons et filles… La néonatologie est souvent confrontée à des problèmes éthiques, la plupart du temps à la limite de la viabilité! Le dilemme du néonatologue est qu’il n’y a souvent pas de solution «idéale»! Il s’agit de trouver la meilleure, de cas en cas, avec les parents qui doivent comprendre les nuances des choix qui vont devoir être faits. Les quatre principes de bioéthique aident dans cette réflexion; ils se basent sur la bénéficience, la non-maléficience, le respect de l’autonomie et la justice de distribution. ce risque surgit dans un laps de temps très court, quasiment ponctuel: en général durant les premières heures de vie. Après ce premier risque majeur de la naissance, ceux liés à la prématurité se modifient dans un passage temporel. Les néonatologues rappellent souvent que «La prématurité n’est pas une maladie»; le bébé prématuré grandit, évolue et sort de la prématurité. Il faut donc aider les parents – en résonnance avec cette évolution – à sortir du «maintenant» et à projeter et envisager le futur de leur bébé. Cette projection débute donc idéalement avant la naissance du bébé prématuré. Et, puisque l’imaginaire est souvent pire que la réalité, nous Quand se fait cette informons les parents de faréflexion? çon la plus réaliste et objective Si possible, elle débute Entretien avec le Dr. Ric- possible, nous les invitons à avant la naissance. La première cardo Pfister, médecin – visiter la néonatologie et, s’ils responsable de l’unité de question qui se pose à la limi- Néonatologie, Hôpitaux uni- ne peuvent pas se déplacer en te de la viabilité est celle-ci: versitaires de Genève; futur personne, nous disposons Est-ce raisonnable d’intervenir président de la Société suis- maintenant d’un petit film sur se de néonatologie. avec des soins intensifs? C’est notre site Internet qui montre avec les parents que «le meilleur chemin des images d’une trajectoire type d’un à prendre» est choisi. Il s’agit bien de enfant prématuré (http://neonatologie. prendre des décisions quant au chemin et hug-ge.ch) de la naissance au retour à non quant à l’issue. Ainsi, il est du devoir domicile. Comme eux, d’autres parents du néonatologue de choisir avec les pa- sont passés par là… rents par exemple des soins de confort plutôt que de soins intensifs, mais jamais Vous semblez favoriser d’intervenir pour induire volontairement les changements de regard un décès. Dans le contexte de l’éthique, les in- sur cette dure réalité? Oui, et de diverses manières. J’ai parlé fluences culturelles sont majeures. Dans les pays nordiques, les prises de décisions des questions éthiques, de même que parentales actives sont attendues après des pronostics basés sur des données épila présentation des chiffres statistiques démiologiques, mais au niveau politique alors que, dans les pays du Sud, une atti- cette fois, la perspective économique est tude plus paternaliste prévaut. Dans les le nerf de la guerre: que coûte un enfant pays de l’Est, les questions éthiques ne prématuré? Sans disposer de chiffres préfont qu’émerger des vestiges de l’in- cis pour la Suisse, les coûts réels d’une fluence politique totalitaire, par crainte journée de soins intensifs de néonatologie sont de 2000 à 3000 francs par jour. de sanction. En Suisse, nous cherchons une solution Ainsi, un prématuré extrême de 24 sequi permet une participation parentale maines entraîne des dépenses totales sans que repose sur eux tout le poids de proches du demi-million de francs (pour la décision (et, par conséquent, une éven- 4 mois d’hospitalisation). Calculé par antuelle culpabilité ultérieure); les parents née de vie de bonne qualité gagnée (en ont d’une certaine façon un droit de tenant donc compte du coût de ceux qui veto. Il est donc primordial, pour l’équipe décèdent ou qui survivent avec un handide néonatologie, de rencontrer les pa- cap grave), le coût est estimé à 20 000 rents, de discuter souvent plusieurs fois francs par année. Ce coût est au moins avec eux, d’affiner la décision en fonction dix fois moins important que pour un pade l’évolution et de ce qu’ils sont et de ce tient âgé aux soins intensifs, ou même trente à quarante fois moins cher que qu’ils pensent. J’ai souvent à rappeler que, pour tout pour un cancer ou une leucémie chez bébé, le risque de la naissance est l’un l’adulte. En termes économiques, les des plus grands de toute son existence. grands prématurés coûtent sans doute En comparaison, en Suisse, il faudra cher mais, dans une justice distributive, attendre 70 ans pour retrouver le même cet investissement devient modeste risque de décès! Mais, singulièrement, compte tenu des années de vie gagnées. 34 Hebamme.ch 2/2011 Sage-femme.ch Les réanimations sont-elles fréquentes? Oui, la réanimation néonatale est fréquente, mais aussi planifiable, standardisée et très efficace, ce qui conduit, contrairement à celles chez l’adulte, à un excellent pronostic. Le but primaire est de préserver le cerveau et d’établir un premier équilibre des organes vitaux, poumon et circulation. Au total, 10% des nouveau-nés nécessitent une intervention immédiate à la naissance. Dans un centre périnatal, la population à plus haut risque entraîne plus de réanimations, ce qui représente à Genève près de 15% d’interventions ou 2,8% de réanimations lourdes (deux réanimations lourdes par semaine). Les très grands prématurés qui ne font que 1% de toutes les naissances nécessitent une grande partie de ces ressources. Mais, là encore, c’est une question de perspective. Toute naissance est un vrai miracle. Prenez la température: la croyance populaire veut que ce soit la maman qui chauffe son enfant. En réalité, c’est le contraire: le fœtus ne peut perdre de la température qu’à travers sa maman et est donc toujours plus chaud que sa mère: son métabolisme est plus intense et, physiquement, il a de la peine à se refroidir, il a toujours «trop chaud». Si, avant la naissance, il lutte pour baisser sa température, immédiatement à la naissance, il doit lutter contre la perte de chaleur. Les nouveau-nés de petit poids, et en particulier les très grands prématurés, sont très vulnérables à cette perte de chaleur. Un nouveau-né qui lutte pour ne pas se refroidir utilise de l’énergie prévue pour d’autres processus: c’est ainsi que en Afrique, des températures élevées pour un adulte peuvent être insuffisantes pour le nouveau-né de petit poids: aujourd’hui encore, la mortalité par hypothermie est là-bas une des causes fréquentes de mortalité. Et après la réanimation néonatale? Au-delà de l’adaptation primaire nécessaire à la survie de la naissance pour tout nouveau-né, l’enfant prématuré doit accélérer la maturation de tous ses organes et systèmes encore immatures à la nouvelle vie. Nous avons évolué de l’attitude qui cherchait à mimer un utérus artificiel et donc à maintenir l’enfant prématuré dans un état «fœtal» à une nouvelle philosophie où l’aide apportée à l’enfant prématuré consiste dans l’accompagnement à l’acquisition des nouvelles fonctions aériennes à une vitesse individuelle pour Dossier_fr_S32_41 21.1.2011 7:24 Uhr Seite 35 L'incubateur très hautement humidifié compense l'immaturité de la kératine. chaque organe. La néonatologie moderne cherche donc à donner à l’enfant les appuis et le support nécessaire pour faire l’adaptation de façon autonome, en évitant dans la mesure du possible les complications qui pourraient faire obstacle à ce processus et en donnant un maximum d’autonomie à l’enfant. La philosophie est donc: «Le moins possible». Passons quelques-uns des éléments importants en revue, en précisant quelles sont les attitudes et les pratiques nouvelles. Prenons en premier l’oxygénation. Tous les organes sont dépendants de l’oxygène, en premier lieu évidemment le cerveau. Dans les années 1920–30, la découverte que ce gaz diminuait la mortalité du nouveau-né prématuré a conduit à son utilisation extensive et non contrôlée. 25 ans plus tard, les nombreuses rétinopathies (alors appelées fibroplasies rétrolentales) trouvées chez ces enfants ont permis de conclure à une toxicité de l’oxygène. Aujourd’hui, la prudence s’impose, particulièrement chez les prématurés les plus jeunes avec les organes les plus immatures. Aussi, pour éviter des complications oculaires, les apports en oxygène sont aujourd’hui titrés au plus bas sous contrôle continuel de l’oxygénation sanguine. Pour éviter les complications des radicaux libres de l’oxygène, cette tendance s’est même étendue à la réanimation primaire avec la recommandation très récente de débuter la ventilation à l’air ambiant. Un changement radi- cal qui contraste avec les anciennes recommandations qui préconisaient un début avec 100%. Les poumons nécessitent souvent, en plus de l’oxygène, une pression pour aider les échanges gazeux particulièrement chez les grands prématurés: on peut leur apporter cette aide soit par ventilation mécanique invasive à travers un tube dans la trachée et en contrôlant complètement la fonction, soit par une ventilation non invasive à l’aide d’une CPAP appliquée au nez de l’enfant qui donne une certaine autonomie à l’enfant. Suivant l’exemple nordique, notre philosophie est aujourd’hui d’aider mais, si possible, de «ne pas tout faire»: une autonomie permet souvent d’éviter des complications. C’est ainsi qu’en Suisse nous avons, par rapport à de nombreux centres aux EtatsUnis, des chiffres beaucoup moins élevés de dysplasie broncho-pulmonaire chez le très grand prématuré (12% vs 30–40%), une des complications typiques à cet âge de gestation. Autre domaine problématique: la peau et la thermorégulation. La peau du grand prématuré est aussi perméable aux déperditions que celle d’un grand brûlé. L’immaturité de la couche de kératine conduit à des pertes d’eau très élevées, parfois plus de 140 ml/kg chez les plus petits. Imaginez-vous, toutes proportions gardées, qu’un adulte pesant 80 kg perde plus de 12 litres d’eau par jour! Pour minimiser ce problème majeur chez le très grand prématuré qui explique en grande partie aussi leur risque de déperdition de chaleur, nous utilisons maintenant des incubateurs très hautement humidifiés (80% d’humidité). La nouvelle vie aérienne induit une maturation accélérée. En une dizaine de jours, la peau se modifie pour améliorer la protection et la thermorégulation, un processus très similaire à celui observé pour le poumon. Dans le domaine des systèmes vitaux à surveiller étroitement, il y a la circulation. Le fœtus doit modifier sa circulation à la naissance et l’immaturité chez l’enfant prématuré, a fortiori s’il est très jeune, ne favorise pas cette adaptation. La persistante des «courts-circuits» ou résistances de la circulation fœtale après la naissance, comme par exemple la persistance du canal artériel, oblige le cœur à travailler trop intensément et peut ainsi conduire à une défaillance circulatoire qui nécessite une intervention médicamenteuse ou même chirurgicale pour rétablir la bonne perfusion des organes, condition pour l’apport d’oxygène. Sans pouvoir discuter tous les processus d’adaptation, les efforts des équipes néonatales visent en priorité absolue à protéger le système nerveux central. Ainsi, le maintien de la stabilité thermique, respiratoire et circulatoire, mais aussi métabolique et nutritionnelle, est au profit du système nerveux central. Mais on peut faire davantage pour l’avenir de l’enfant. Déjà en situation aiHebamme.ch Sage-femme.ch 2/2011 35 Dossier_fr_S32_41 21.1.2011 7:24 Uhr Seite 36 La position en flexion stimule le développement sensorimoteur. guë, nous favorisons les approches qui aident le cerveau, par exemple en donnant des appuis et en positionnant l’enfant en flexion. Nous avons abandonné la position du malade «à plat sur le dos, membres étendus» forts du constat qu’après des hospitalisations longues (pour les plus jeunes de 3–4 mois), les enfants prématurés sortants avaient un tonus corporel dysfonctionnel et des difficultés proprioceptives et motrices considérables. Un positionnement qui exploite positivement la gravité terrestre, nouvelle pour l’enfant prématuré, qui soutient son tonus musculaire et encourage qu’il se touche avec mains et pieds, favorise sa proprioception et stimule son développement sensorimoteur. Autre soutien développemental possible qui touche une des zones les plus sensibles chez le jeune enfant, la zone péri-orale et orale. Durant les premières semaines, un petit tube gastrique permet de nourrir l’enfant prématuré si possible avec du lait maternel tiré. Pour les mères d’enfants prématurés qui doivent tirer leur lait pendant plusieurs mois avant qu’un allaitement au sein ne soit efficace, cela constitue un long chemin. Pendant des semaines et des mois, l’enfant prématuré associe la stimulation de l’alimentation (par le tube) non pas à un plaisir oral, mais plutôt à une dis-stimulation de cette zone très sensible par des nécessités vitales telles la ventilation, la CPAP ou les aspirations fréquentes. La mise au 36 Hebamme.ch 2/2011 Sage-femme.ch sein et la succion non nutritive dès les premiers jours, ainsi qu’une stimulation péri-orale étudiée pour mimer la mise au sein, permettent de maintenir l’association entre sentiment de satiété lors de l’alimentation par sonde et stimulation agréable de la zone orale. La progression à une alimentation active sans tube en est facilitée. La priorité reste l’alimentation au sein et, chez nous, grâce à un énorme effort des mères, 60 à 70% des très grands prématurés ont encore un allaitement (au moins partiel) à la sortie de l’unité de Néonatologie, donc 3–4 mois après la naissance. Le fait que nous ayons opté pour le lait maternel frais, c’est-àdire sans la pasteurisation préconisée dans d’autres centres surtout français, profite ainsi à un grand nombre de nos enfants très prématurés pour une petit risque d’infection virale que nous devons accepter. Ces stimulations sont relativement nouvelles? Oui, nos attitudes ont beaucoup changé en néonatologie. Il y a 10 ou 15 ans, nous faisions tout pour maintenir le grand prématuré comme s’il était encore un fœtus, en somme dans des conditions proches de celles de l’utérus. Avec l’observation que la peau, le poumon, la circulation et tous les organes s’adaptent de façon accélérée après la naissance, nous visons aujourd’hui plutôt un soutien de ces processus d’adaptation pour faire en sorte que le grand prématuré devienne progressivement «comme n’importe quel autre nouveau-né». Dans le passé, la nutrition était souvent sacrifiée en faveur de la médecine intensive qui se concentrait sur les supports technologiques et médicamenteux. Aujourd’hui, nous faisons tous les efforts possibles pour parfaire la nutrition dès les premières heures de vie, d’abord avec des nutritions intraveineuses adaptées à la croissance phénoménale de cet âge, puis en passant précocement mais progressivement à une nutrition dans le tube digestif, d’abord passivement par une sonde, puis activement dès que la maturité de coordination de la déglutition et de la respiration le permet. Dans la même perspective de maturité accélérée, nous vaccinons précocement les grands prématurés. En Suisse, jusqu’ici, cela se passait à 2, 3 et 4 mois, souvent avec des retards considérables pour l’enfant prématuré pour qui l’on craignait en raison de son faible poids et âge. Les nouvelles directives 2009 proposent la vaccination des enfants prématurés à 8, 12 et 16 semaines d’âge non corrigé, c’est-à-dire plus rapidement que pour les enfants à terme. Ceci permet de protéger les enfants les plus vulnérables, les grands prématurés, contre les infections les plus dangereuses pour eux, comme la coqueluche ou les infections invasives à pneumocoque. Dossier_fr_S32_41 21.1.2011 7:25 Uhr Seite 37 Il faut saisir toutes les chances d'impliquer les parents. Y a-t-il des pathologies plus fréquentes chez les grands prématurés? Comme je l’ai déjà mentionné, le cerveau est notre première préoccupation. Les hémorragies intracrâniennes (HIC) sont effectivement plus fréquentes chez l’enfant prématuré et augmentent inversement avec l’âge de gestation. Elles sont donc les plus fréquentes chez les enfants les plus jeunes. Certaines de ces hémorragies sont banales, mais les lésions de grade plus élevé (grade III et IV selon Papile) nous préoccupent. En Suisse, l’incidence varie de 30% à 23 semaines d’âge gestationnel à 10% à 27 semaines et 1% à 31 semaines. Heureusement, le pronostic est souvent moins grave que généralement suspecté, particulièrement si un seul côté du cerveau est atteint. La leucomalacie périventriculaire (PVL) est une autre atteinte typique du cerveau fœtal et néonatal. Cette lésion est souvent associée à un trouble de la perfusion du fœtus combinée à une réaction inflammatoire/infectieuse, mais elle n’est pas plus fréquente pour les plus jeunes des enfants prématurés et se trouve aussi chez les enfants proches du terme. Endessous de 32 semaines, tranche d’âge que nous connaissons particulièrement bien grâce à un relevé statistique qui couvre tout le territoire suisse, l’incidence de cette pathologie qui a un pronostic en général sombre est de 2–3 %. Le pronostic des lésions cérébrales du nouveau-né en général et plus particulièrement de l’enfant très prématuré est très difficile à faire. Il ne dépend que partiellement de la taille et de la zone dans laquelle elle se trouve et contraste ainsi fortement d’une lésion chez un adulte. Ceci s’explique par le développement et la croissance du cerveau, loin d’être terminée, même à terme. Si c’est une difficulté importante pour conseiller les parents, c’est aussi un point encourageant. C’est l’espoir de la plasticité du cerveau. Cette plasticité dépend à la fois de l’âge (elle culmine entre 0 et 24 mois) et de l’information que le cerveau reçoit des organes du sens, d’où l’importance des soins comportementaux qui stimulent et améliorent la situation. Que peut-on faire pour soutenir cette plasticité du cerveau? Nous n’en sommes qu’au début de cette forme de prise en charge. La technicité arrive à un plateau de très haut niveau et, pour faire des progrès ultérieurs, des investissements technologiques vont sûrement être importants. En revanche, du côté des soins comportementaux, il y a encore beaucoup à apprendre. La recherche dans ce domaine est indispensable. Et ce qui est réjouissant, c’est que ces soins comportementaux impliquent les parents. Tout nouveau-né a besoin de contact et d’interactions. Nous le savons depuis longtemps: les stimulations favorisent le développement. Pour donner un ordre de grandeur, nous pouvons par exemple observer le nombre de connections que les cellules nerveuses du cortex font entre elles. Les connexions ou synapses témoignent d’un apprentissage cérébral. Le bébé à terme a 2500 synapses par neurone et des centaines de milliers de neurones. A deux ans, ce bébé aura 15 000 synapses par neurone alors que l’adulte n’en aura plus que 7 à 8000 par neurone. Ces chiffres témoignent de l’énorme potentiel du cerveau, mais aussi de l’attitude générale dans la nature à n’entretenir que les fonctions qui sont utilisées. Nous pensons qu’il faut saisir toutes les chances d’utiliser ce potentiel formidable et qu’il faut y impliquer les parents! Il faut les aider à en prendre conscience, puis leur apprendre à stimuler leur enfant dans la variation sensorielle: la lumière, les couleurs, les sons, la musique, les bruits, le toucher, les contrastes chaud/froid, les goûts, etc. En somme, des expériences toutes simples, tout en douceur et en émotion puisqu’elles doivent évoquer une réponse favorable de l’enfant et qui vont créer de nouvelles connexions dans leur cerveau et dans leur vie… Propos recueillis par Josianne Bodart Senn Hebamme.ch Sage-femme.ch 2/2011 37 Dossier_fr_S32_41 21.1.2011 7:25 Uhr Seite 38 F O K U S 5e Journée scientifique Obésité, troubles du comportement alimentaire et maternité Cette année, l’attention de la Journée scientifique1 s’est portée sur ces écarts par rapport aux normes corporelles qui sont si sévèrement sanctionnés dans notre société. Le dialogue est bien difficile entre le personnel médical qui considère que toute accumulation anormale ou excessive de tissus adipeux représente un danger pour la santé et les femmes qui jugent leur situation par rapport à une image idéale tendant actuellement vers la minceur, voire la maigreur. Entre «danger» et «image idéale», comment se faire entendre et comprendre Barbara Soldera Kaiser dans les consultations prénatales ou postnatales? Josianne Bodart Senn Aujourd’hui, une femme sur dix porte une attention exagérée à l’alimentation et une part non négligeable des femmes en âge de procréer (4,5 – 9%) présente des troubles du comportement alimentaire. «Ce sont des patientes secrètes», précise Barbara Soldera Kaiser, sage-femme, professeure (HEdS Genève). Elles ont honte de leur pathologie. Elles font tout pour se conformer à la norme et cachent leurs troubles du comportement alimentaire. Or, Obésité et surpoids Quelques chiffres • En Suisse, 37% de la population est en surpoids et 8% en état d’obésité • C’est l’indice de masse corporelle (IMC) AVANT la conception qui est le plus important • La prise de poids idéale durant la grossesse était de 6,8 kg dans les années 30 aux Etats-Unis. Elle était de 10 kg dans le années 50 en Suisse. En 1990, l’Institut américain de médecine (IOM) préconisait 9,1 kg. • Les chiffres réels sont bien différents: – En 2004, 44,9% des femmes prenaient plus de 15 kg et 14,2% plus de 20 kg – En 1986, 18,1% des femmes prenaient plus de 15 kg et 2,1% plus de 20 kg – De 1986 à 2004, l’IMC supérieur à 25 a doublé (il est passé de 15,9 à 30,1%) Maria-Pia Politis Mercier, sage-femme, professeure HECVSanté Lausanne 38 Hebamme.ch 2/2011 Sage-femme.ch la grossesse est justement un moment critique parce qu’elles éprouvent un sentiment d’inconfort, qu’elles perdent soudain le contrôle sur leur poids – ce qui est primordial pour elles – mais aussi sur leur corps et sur leur vie. Les sages-femmes sont donc aux premières loges et il serait bien que chaque femme enceinte présentant des troubles du comportement alimentaire n’ait qu’une seule sage-femme référente. Connaître les signes et les symptômes Comment dépister les troubles du comportement alimentaire? 45% des femmes concernées demandent elles-mêmes un traitement, mais les autres restent dans un déni total. Il faut aussi savoir que 70% sont en amélioration durant la grossesse: diminution du déni, responsabilisation vis-à-vis de l’enfant, réceptivité des conseils, amélioration de l’image de soi. Il existe des signes d’alerte: IMC bas en début de grossesse (< 18), prise de poids insuffisante au 2e trimestre, perte de poids durant la grossesse, vomissements incoercibles, puberté tardive, règles irrégulières. Le profil des femmes souffrant de troubles du comportement alimentaire est le suivant: • 19–21 ans, • Européenne, • perfectionniste, obsédée, anxieuse, impulsive, • perd facilement le contrôle de soi, • a une faible estime de soi, • adopte une posture «effondrée», • se présente toujours en retrait, • a le regard fuyant, • a des antécédents familiaux (troubles du comportement alimentaire et /ou dépression), • a connu des abus sexuels ou des abus de substances Pour pouvoir amorcer un dialogue, la sagefemme devrait utiliser des questions très ouvertes: Faites-vous un régime en ce moment? Utilisez-vous des laxatifs? Faitesvous des exercices physiques? Le moment venu, elle expliquera tous les examens médicaux et indiquera ce que signifient leurs résultats, parce que ces femmes ont un tel manque d’estime d’elles-mêmes que tout acte médical est perçu comme une intrusion et, de ce fait, est souvent très mal vécu. Se centrer sur la santé du fœtus puis du nouveau-né Lors des pesées, la sage-femme doit être prudente, parce que cet acte, qui semble très banal pour les autres, est vécu par ces femmes hypersensibles comme très anxiogène. Il faut donc procéder toujours de la même manière (nue, sur la même balance), demander à la femme si elle désire connaître son poids, garder un faciès neutre, assurer la confidentialité, se centrer uniquement sur la santé du fœtus. Lors des consultations prénatales, la sage-femme devrait parler • des signes de la dépression post-partum (trois fois plus de risque pour les femmes souffrant de troubles du comportement alimentaire); • des possibilités de l’allaitement (qui est généralement moins fréquent et moins long, avec une préoccupation exagérée du poids de l’enfant); 1 A nouveau organisée par les filières sages-femmes HES-SO de Genève et de Lausanne ainsi que par la FSSF, cette 5e Journée scientifique a eu lieu à Lausanne, le 7 décembre 2010. Dossier_fr_S32_41 21.1.2011 7:25 Uhr Seite 39 • de la contraception, car, souvent, ces femmes se croient infertiles et se retrouvent enceintes sans l’avoir désiré. Ou bien elles utilisent un contraceptif oral alors qu’elles gardent l’habitude de se faire vomir... Pour le Dr. Vittorio Giusto, médecin endocrinologue (CHUV), les cinq premières minutes de la première consultation sont déterminantes et les professionnel(le)s de la santé doivent s’adapter à la patiente et non l’inverse. Dans cette perspective, il indique qu’une bonne dose d’empathie est indispensable, pas seulement au niveau verbal. Ainsi, il faut veiller à ne pas dominer (sièges à même hauteur), à ne pas rester les bras croisés (attitude défensive), à privilégier les questions les plus ouvertes possibles. Le Dr. Vittorio Giusto rappelle par ailleurs qu’une femme obèse sur quatre est en dépression. Il cite Roland Rosmond (2003) pour qui l’obésité et la dépression seraient la même maladie. Dès lors, il faut que l’équipe de soignants s’adapte à la patiente, et non le contraire. Il ne sert à rien de prescrire des restrictions. Il convient plutôt de viser un rééquilibrage des apports et des dépenses et d’introduire de nouvelles activités physiques. Maaike Kruseman, diététicienne (Genève), ajoute que, paradoxalement, les conseils nuancés sont estimés «peu clairs» par les patientes. Elle suggère aux sages-femmes de poser quelques questions simples, qui peuvent déjà faire comprendre un certain nombre de choses avant d’orienter vers la diététicienne: • Qu’est-ce que c’est «avoir faim»? La sentez-vous sous forme de «creux à l’estomac»? • Qu’est-ce que la satiété? Comment la ressentez-vous? Que faites-vous alors: vous arrêtez-vous ou avez-vous tendance à finir votre assiette? • Mangez-vous sans faim? Quand? Où? Pourquoi? • Grignotez-vous souvent? Quand? Où? Pourquoi? A cela, Maaike Kruseman ajoute une astuce en principe facile à intégrer: «Toujours s’asseoir pour manger!» Pas de conseils trop directifs, mais des astuces Autre principe facile à retenir: «Stimuler le plaisir de bouger!» Le Dr. Bengt Kayser, médecin (Institut des sciences du mouvement et de la médecine du sport, Genève) rappelle que la sédentarité et le manque de mobilité rendent souvent l’accouchement problématique, parce qu’un épuisement physique se fait rapidement sentir au cours du travail. Troubles du comportement alimentaire Comment les reconnaître? Anorexie mentale (0,5%): 9 femmes pour 1 homme • Manque de confiance en soi, perfectionnisme radical, doute perpétuel sur ses compétences • Nécessité d’un contrôle absolu de soi et des autres: la personne devient tyrannique pour diminuer son anxiété • Perception de l’image corporelle gravement altérée et surinvestie: la personne ne ment pas quand elle dit «je suis énorme», elle voit de la «graisse» là où nous percevons des «creux» • Déni ou ambivalence quant à ses troubles: la personne est peu motivée et quand elle l’est, ce n’est pas pour très longtemps • Isolement social subi: la personne redoute les moments conviviaux où l’on boit et mange ensemble • Refoulement massif de la sexualité et détestation des caractères sexuels • Règle des 3 «A»: Amaigrissement + Anorexie + Aménorrhée • Hyperactivité sans fatigue, surinvestissement intellectuel • Au début, euphorie («orgasme de la faim»), puis irritabilité, enfin dépression • «Pour une fois, je me sens compétente. Pas question de changer...» Boulimie (1,5% à 3,5%): 7 femmes pour 3 hommes • Littéralement, «faim de bœuf» • Episodes récurrents d’hyperphagie, de frénésie alimentaire et de perte de contrôle, suivis de mécanismes compensatoires (vomissements provoqués, prise de laxatifs) • Poids apparemment normal On a longtemps pensé que la grossesse était la période de «couvaison» et, que pour éviter les fausses couches ou les accouchements prématurés, il fallait s’abstenir de bouger. A l’inverse, des études récentes menées en Suisse ont démontré les effets bénéfiques de l’activité physique modérée chez les femmes enceintes et leur fœtus (voir: Sage-femme.ch, 12/2009, p. 28). Souvenez-vous aussi que la fréquence cardiaque durant le travail est semblable à celui des sportifs entraînés (course à pied, vélo, etc.). Le Dr. Bengt Kayser pense que les sages-femmes devraient en parler plus longuement dans les sessions • Même profil que l’anorexique (en moins sévère) Dans 50 à 90% des cas, anorexie et boulimie se présentent avec d’autres morbidités psychiques: • Troubles de l’humeur • Anxiété (TOC, phobie sociale) • Troubles de la personnalité • Syndrome de dépendance (tabac, alcool, cocaïne, jeux, cleptomanie, etc.) • Suicidalité Risques accrus Anorexie et boulimie amènent un risque accru de fausses couches, de poids faible à la naissance, de césarienne. Mais, par un soutien psychologique adéquat, il est possible de faire évoluer l’ambivalence. Apparaît alors un sentiment d’être responsable face au fœtus. Un soutien social et identitaire peut même se constituer. Toutefois, un risque de récidive après accouchement n’est pas exclu lorsqu’il y a difficulté d’allaiter ou de créer un lien d’attachement. En outre, il existe un risque accru de dépression post-partum: 1 sur 3 chez les boulimiques, 2 sur 3 chez les anorexiques, alors que, dans population générale, il se situe entre 3 et 12%. Pronostics Chez les anorexiques, 50% de guérison, 25% d’amélioration (préoccupations alimentaires encore présentes mais moindres) et 25% de chronicité (danger subsiste). Dr. Sandra Gebhard responsable médical du Centre vaudois anorexie et boulimie (abC) de préparation à la naissance. L’idée à faire passer, pour toutes les femmes enceintes quel que soit leur IMC, serait celle-ci: tout mouvement fait dépenser de l’énergie et toute contraction musculaire augmente le métabolisme, ce qui conduit à un nouvel équilibre entre apports et dépenses. D’où des astuces simples, comme: • Prendre les escaliers plutôt que l’ascenseur; • Compter ses pas et les augmenter de jour en jour: s’auto-observer grâce à un podomètre, en faire davantage régulièrement, tous les jours et, si possible, ajouter de petits effets de «sprint». 왗 Hebamme.ch Sage-femme.ch 2/2011 39 Dossier_fr_S32_41 21.1.2011 7:25 Uhr Seite 40 M O S A Ï Q U E Controverse Le paracétamol est-il dangereux? Une équipe réunissant des chercheurs français, danois et finlandais a étudié les effets de la prise d’antalgiques légers (aspirine, anti-inflammatoires, mais aussi paracétamol) au cours de la grossesse auprès de 2300 femmes danoises ou finlandaises. Publiés sur le site de la revue Human Reproduction, les résultats indiquent que les garçons danois dont la mère avait pris ces antalgiques pendant leur grossesse, ont plus fréquemment une cryptorchidie – testicule restant en position abdominale et ne descendant pas dans les bourses –, et ce d’autant plus que la mère a pris une dose importante d’antalgiques. Cette association entre la prise d’antalgiques et l’anomalie n’est cependant pas retrouvée pour les femmes finlandaises. Les résultats indiquant que le paracétamol pourrait lui aussi avoir un effet de perturbateur endocrinien sont confortés par l’expérimentation animale chez le rat. Les experts concluent que la prise de paracétamol et d’autres antalgiques légers par les femmes enceintes pourrait s’ajouter à d’autres perturbateurs endocriniens antiandrogéniques et contribuer à des anomalies de l’appareil reproducteur chez les enfants mâles, sources de problèmes de fertilité ultérieurs. Les auteurs entendent continuer de suivre les garçons dont les mères ont participé à l’étude, certains entrant dans la puberté. Source: Intrauterine exposure to mild analgesics is a risk factor for development of male reproductive disorders in human and rat. Kristensen D.M. and al. In: Human Reproduction, depuis le 8. 11. 2010 sur http://humrep.oxfordjournals.org. Réaction en France Le 16 novembre 2010, le Centre de référence sur les agents tératogènes apporte cette mise au point: • «Cet article comporte trois parties: une étude épidémiologique, une expérimentation animale in vivo et une autre ex vivo. • L’étude épidémiologique a été réalisée par interrogatoire de femmes enceintes au 3e trimestre sur leur consommation d’antalgiques au cours des deux premiers trimestres de grossesse. Les garçons ont ensuite été examinés à la naissance à la recherche d’une cryptorchidie. • La fréquence des cryptorchidies n’est pas significative- ment augmentée chez les femmes ayant consommé un antalgique en cours de grossesse, ni chez les femmes ayant consommé spécifiquement du paracétamol, de l’aspirine ou de l’ibuprofène. • Les cryptorchidies ne sont pas augmentées par la prise de paracétamol au 1er ni au 2e trimestre (l’étude n’inclut pas le 3e trimestre). • Ce n’est que chez les enfants des mères ayant pris du paracétamol pendant plus de 15 jours au 1er et au 2e trimestre que l’on retrouve une augmentation des cryptorchidies à la naissance. Aucune information sur leur sévérité, ni sur leur évolution n’est fournie (alors qu’elle est spontanément favorable pour une grande proportion entre l’âge de 1 et 3 mois). • Le nombre important de données manquantes dans la partie épidémiologique et la méthodologie insatisfaisante, doublée de résultats non concluants pour les parties expérimentales, ne permettent pas d’établir à ce jour un lien de causalité entre la prise de paracétamol en cours de grossesse et une augmentation de la fréquence des cryptorchidies. • Le bénéfice du paracétamol en cours de grossesse reste au premier plan, quel que soit le terme de la grossesse.» Source: www.lecrat.org Réaction en Suisse Concernant la prescription de médicaments par les sagesfemmes, Alice Panchaud (Swiss Teratogen Information Service – STIS) précise qu’il est «très important de considérer toutes ces études avec beaucoup de précaution. Les patientes sont souvent plus inquiètes que ce qu’elles devraient et, selon notre étude de perception du risque, les professionnels de santé aussi! Néanmoins, le paracétamol reste la molécule la plus sûre d’utilisation pendant cette période (par rapport aux AINS par exemple) et notamment comme fébrifuge (la fièvre est également considérée comme potentiellement tératogène). Il serait dommage d’entacher sa réputation sans élément solide. Ce n’est pas la première fois que l’exposition in utero au paracétamol est reliée à un outcome négatif (par ex. l’asthme). Le lien de causalité n’en est pas, pour autant, démontré!» Informations transmises par Yvonne Meier Prématurés Des apprenants en herbe Même les bébés prématurés âgés de 33 SA sont capables de reconnaître et de discriminer deux objets de formes différentes (prisme et cylindre) avec leur main droite ou gauche! C’est la première fois qu’est mise en évidence une perception manuelle déjà efficiente chez des bébés prématurés. C’est ce que montrent des chercheurs de deux laboratoires: le laboratoire de psychologie et neurocognition (CNRS/UPMF/U. Savoie) et le laboratoire de psychologie de la perception (CNRS /U.Paris Descartes) en collaboration avec une équipe du service de néonatologie du CHU de Grenoble. A l’origine de toute connaissance perceptive, les 40 Hebamme.ch 2/2011 Sage-femme.ch organes des sens et les systèmes sensoriels du bébé prématuré sont moins efficients que ceux, bien qu’encore inachevés, du bébé né à terme. Dès les premières minutes qui suivent sa naissance, un nouveau-né à terme commence à recevoir des stimulations tactiles en grand nombre: il est lavé, placé sur le ventre de sa mère, allaité, langé... Son corps a donc déjà des contacts avec d’autres peaux que la sienne, avec des linges, draps, tétines, etc. Bref, avec des objets de textures, de consistances et de formes différentes. Le grasping (une forte flexion des doigts lorsque l’on place un index dans la paume de l’enfant) n’est pas qu’un simple réflexe, le nouveau-né né à terme possède déjà, dès les premières heures de vie, une véritable perception manuelle, une capacité tactile qui lui permet d’appréhender son environnement. Mais qu’en est-il pour le bébé prématuré, sachant qu’il présente des fonctions neurologiques d’autant plus immatures qu’il est né en avance? Dossier_fr_S32_41 21.1.2011 7:25 Uhr Pour le savoir, les chercheurs ont mené une expérience auprès de 24 bébés prématurés âgés de 33 à 34 + 6 SA. Leur âge gestationnel moyen (âge de naissance) était de 31 SA (soit après environ 7 mois de grossesse) et leur poids moyen à la naissance était de 1500 g. L’équipe de recherche a proposé une méthode expérimentale basée sur l’habituation (première phase) et la réaction à la nouveauté (seconde phase), similaire à celle utilisée chez les nouveau-nés à terme. Cette méthode s’appuie sur un principe simple et universel qui est le désintérêt progressif que nous manifestons pour un objet familier et le regain d’attention que nous avons pour un objet nouveau. Ainsi, lors de la première phase, l’expérimentateur met un petit Seite 41 objet (prisme pour la moitié des bébés et cylindre pour l’autre) dans une main du bébé (la main droite pour la moitié des bébés et la main gauche pour l’autre). Dès que le nourrisson lâche l’objet, l’expérimentateur le lui remet dans la main et mesure ainsi à chaque essai le temps de tenue de l’objet. Les chercheurs observent que celui-ci diminue aux cours des essais, témoignant que le bébé s’est «habitué» à la forme de l’objet. Dans une seconde phase, une fois le bébé habitué à un objet, les chercheurs présentent à la moitié d’entre eux un objet avec une nouvelle forme, et à l’autre moitié l’objet familier (le même qu’en phase d’habituation). Résultat: le temps de tenue est plus élevé pour l’objet nouveau (réaction à la nouveauté) que pour l’objet familier. Ceci prouve que la baisse des temps de tenue (observée durant la première phase) n’est pas due à une fatigue des bébés sinon ils ne s’intéresseraient pas plus à quelque chose de nouveau. Cette expérience montre pour la première fois que les bébés prématurés sont capables de reconnaître un objet avec leur main (habituation tactile) et qu’ils présentent une préférence pour l’objet nouveau, reflétant ainsi sa capacité à faire la différence entre deux objets de formes différentes (discrimination tactile). Autrement dit, à chaque tenue de l’objet, les bébés prématurés comme ceux nés à terme, sont capables d’extraire tactilement de l’information sur sa forme, de la stocker temporairement dans leur mémoire et de la comparer avec une nouvelle prise d’information tactile. Si l’objet est le même, ils cessent de le tenir et, s’il est différent, ils s’y intéressent davantage Les bébés prématurés, comme les nouveau-nés à terme sont ainsi des consommateurs de nouveauté tactile, et donc des apprenants en herbe. Ces résultats apportent une meilleure connaissance des capacités perceptives des bébés prématurés. Ce qui devrait aider les professionnels des services de néonatologie à optimiser les interventions et les soins prodigués aux prématurés, notamment dans le but de réduire leur stress et de leur offrir des conditions optimales à leur développement. Source: Communiqué de presse Pôle Grenoble Cognition du 2 mars 2010. Voir aussi: Lejeune F., Audeoud F., Marcus L., Streri A., Debillon T. et al.: The Manual Habituation and Discrimination of Shapes in Preterm Human Infants from 33 to 34 + 6 Post-Conceptional Age. In: PLo SONE, 02.2010, www.plosone.org. Suisse Santé des nouveau-nés Nouveau-nés 2007 2008 2009 Naissances vivantes 74 494 76 691 78 286 Très grands prématurés (22–27 semaines) 0,3% 0,4% 0,4% Grands prématurés (22–31 semaines) 1,0% 1,0% 1,0% Prématurés (22–36 semaines) 7,3% 7,5% 7,4% 91,9% 91,9% 91,9% 0,7% 0,6% 0,6% Poids extrêmement faible (moins de 1000 g) 0,4% 0,5% 0,5% Poids très faible (moins de 1500 g) 0,9% 1,0% 1,0% Poids faible (moins de 2000 g) 2,1% 2,2% 2,3% Poids moyen à la naissance 3298 g 3295 g 3289 g 8,9% 8,7% 9,5% Age gestationnel Naissances à terme (37–41 semaines) Naissances après terme (plus de 41 semaines) Poids de naissance 1 Hypotrophie néonatale Naissances multiples2 Jumeaux Triplés 1 2 32,0 33,3 35,6 0,9 1,2 0,9 Définition: voir glossaire (Valeurs de référence: Allemagne 1995–2000, Voigt M. and al., 2006) Nombre de jumeaux et de triplés pour 1000 enfants vivants Source: Communiqué de presse OFS du 23.11. 2010. Hebamme.ch Sage-femme.ch 2/2011 41 Stellen_42_44 21.1.2011 7:26 Uhr Seite 42 WILLKOMMEN IM KSW-TEAM Anzeigenmarketing Régie d’annonce Das Kantonsspital Winterthur bietet mit 2500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine umfassende medizinische Grundversorgung für die KünzlerBachmann Medien AG Geltenwilenstrasse 8a . 9001 St.Gallen T 071 226 92 92 . F 071 226 92 93 [email protected] . www.kbmedien.ch Region. Darüber hinaus bieten wir als Zentralspital überregional ein umfassendes Spektrum spezialisierter Leistungen und leisten einen wichtigen Beitrag im Gesundheitsmarkt. e t o b e g an n e l el St 071 226 92 67 loi p m e ’ d o s e g r e f i p Of m i ’ d e t r e Off Di tw rek ah l: Anzeigenschluss für Stellenanzeigen: Mittwoch, 9. Februar 2011 Für unsere Gebärabteilung mit über 1600 Geburten und rund 2500 Schwangerschaftskontrollen im Jahr suchen wir per sofort oder nach Vereinbarung Dipl. Hebammen 100 % Wir bieten eine fachgerechte und umfassende Schwangerschaftsund Geburtsbegleitung. Die einfühlsame und kompetente Betreuung von Mutter, Kind und Partner ist uns ein grosses Anliegen. Wir sind von Unicef und WHO als stillfreundliche Geburtsklinik zertifiziert. Wir halten uns an die im Rahmen der Baby-FriendlyHospital-Initiative (BFHI) empfohlenen zehn Schritte zum erfolgreichen Stillen. Wir erwarten: • Diplomausbildung als Hebamme HF/FH • Eine motivierte, flexible und teamfähige Persönlichkeit • Freude und Bereitschaft, sich Neues anzueignen Dernier délai pour les offres d’emploi: Mercredi, le 9 février 2011 Wir bieten: • Eine interessante, abwechslungsreiche und anspruchsvolle Aufgabe • Eine sorgfältige Einarbeitungszeit sowie zeitgemässe Anstellungsbedingungen • Selbständiges Arbeiten im Team Als Schwerpunktspital mit 160 Betten und einem Personalbestand von rund 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sind wir für die Akutversorgung der Bevölkerung im Einzugsgebiet des rechten Zürichseeufers verantwortlich. Wir sind ein UNICEF-anerkanntes «Babyfriendly Hospital» mit rund 450 Geburten im Jahr. Die Teams der Gebär-, Geburtshilfe- und Gynäkologiestation arbeiten sehr eng zusammen. Zur Verstärkung des Teams suchen wir per 1. April 2011 oder nach Vereinbarung eine Diplomierte Hebamme 80%–100% Sie bringen nach Möglichkeit einige Jahre Berufserfahrung mit und sind es gewohnt, mit komplexen, schnell wechselnden Situationen umzugehen. Auch in hektischen Zeiten behalten Sie den Überblick und können Prioritäten setzen. Sie arbeiten selbstständig und teamorientiert. Ihre kommunikativen Fähigkeiten und der kooperative Umgang mit verschiedenen Partnern können Sie dabei optimal einbringen. Der Einsatz erfolgt sowohl in der Gebärabteilung als auch auf der Bettenstation Geburtshilfe/Gynäkologie. Ihre Grundkenntnisse als PC-Anwenderin runden Ihr Profil ab. Es erwartet Sie ein vielseitiger, anspruchsvoller Arbeitsplatz in einem motivierten, dynamischen Team. Das gute interne Fortbildungs- und Beratungsangebot unterstützt Sie in Ihrer Aufgabe. Das Sekretariat Pflegedienst Bettenstationen, gibt Ihnen gerne weitere Auskünfte, Tel. 044 922 28 01 oder per Mail [email protected] Ihre schriftliche Bewerbung mit den üblichen Unterlagen senden Sie bitte an: Spital Männedorf, Personaldienst, Postfach, 8708 Männedorf. www.spitalmaennedorf.ch 42 Hebamme.ch 2/2011 Sage-femme.ch • Angebote zur internen und externen Fort- und Weiterbildung Haben wir Ihr Interesse geweckt und sind Sie bereit für eine neue Herausforderung? Für weitere Fragen steht Ihnen Frau Tiziana Suter, Abteilungsleiterin Gebärabteilung, gerne zur Verfügung. Tel: 052 266 27 21, E-Mail: [email protected] Ihre schriftliche Bewerbung erwarten wir gerne unter folgender Adresse: Kantonsspital Winterthur, Albert Jucker, Zentrale Rekrutierung, Postfach 834, Brauerstrasse 15, 8401 Winterthur. E-Mail: [email protected] Stellen_42_44 21.1.2011 7:26 Uhr Seite 43 Als Mitglied der Swiss Leading Hospitals ist die Klinik Linde ein im Belegarztsystem geführtes Privatspital mit 100 Betten und einer medizinischen Infrastruktur auf höchstem Niveau. Membre des Swiss Leading Hospitals, la Clinique des Tilleuls est un établissement privé, doté de 100 lits et d’une infrastructure médicale de très haut niveau. Für die Abteilung Frauen und Neugeborene suchen wir Pour notre département femmes et nouveau-nés, nous cherchons des dipl. Hebammen Voll-/Teilzeit Die Klinik Linde legt grossen Wert auf individuelle und ganzheitliche Betreuung vor, während und nach der Geburt und ist zudem Ausbildungsort von studierenden Hebammen. Sie arbeiten im Geburtszimmer und im Team der Wochenbettabteilung und wirken bei Geburtsvorbereitungskursen mit. Für diese interessante und anspruchsvolle Tätigkeit stellen wir uns eine selbständige Persönlichkeit vor, die ihr fachliches Wissen und persönliches Engagement einbringt. Sie denken und handeln interdisziplinär und teamorientiert, können Prioritäten setzen und meistern hektische Situationen kompetent. Wir bieten Ihnen attraktive Anstellungsbedingungen in einem guten Arbeitsklima sowie eine moderne Infrastruktur. Wenn Sie sich in Deutsch und Französisch fliessend unterhalten können, dann sollten wir uns kennen lernen. sages-femmes diplômées à temps plein/partiel La Clinique des Tilleuls accorde une grande importance à un encadrement individuel et global avant, pendant et après l’accouchement. De futures sages-femmes viennent y accomplir leur formation pratique. Vous travaillerez dans la salle d’accouchement et au sein de l’équipe chargée du suivi des mères et des nouveau-nés. Vous collaborerez en outre à nos cours de préparation à l’accouchement. Cette activité intéressante et exigeante convient à une personne autonome et engagée, possédant de solides connaissances professionnelles. Vous avez le sens de l’interdisciplinarité et du travail en équipe, tant dans la réflexion que dans l’action. Vous savez fixer des priorités et maîtriser avec compétence les situations de forte sollicitation. Haben wir Ihr Interesse geweckt? Nous vous offrons des conditions d’emploi attractives, une ambiance de travail agréable et une infrastructure moderne. Frau Carine Bruntz, Leiterin Frauen und Neugeborene, erteilt Ihnen gerne weitere Auskünfte unter Telefon 032 366 41 90. Si vous parlez français et êtes également en mesure de converser en allemand, voilà une chance à saisir. Ihre schriftliche Bewerbung mit Foto senden Sie bitte an: Klinik Linde AG, Personalwesen, Blumenrain 105, Postfach, 2501 Biel Avons-nous éveillé votre intérêt? oder als vollständige E-Mail-Bewerbung an [email protected] www.kliniklinde.ch Madame Carine Bruntz, responsable du département Femmes et nouveau-nés, vous fournira volontiers de plus amples informations au numéro de téléphone 032 366 41 90. Veuillez faire parvenir votre dossier de candidature écrit, photo incluse, à l’adresse suivante: Clinique des Tilleuls SA, Service du personnel, Crêt des Fleurs 105, CH-2501 Bienne ou votre postulation complète par courriel à: [email protected] www.clinique-des-tilleuls.ch Der Zukunft einen Schritt voraus. Une longueur d’avance sur l’avenier. Hebamme.ch Sage-femme.ch 2/2011 43 Stellen_42_44 21.1.2011 7:26 Uhr Seite 44 Spital Zollikerberg Ihr Schwerpunktspital im Grünen Das Spital Zollikerberg trägt als Privatspital mit öffentlichem Leistungsauftrag und rund 200 Betten zur optimalen medizinischen Versorgung des Grossraumes Zürich bei. Wir behandeln und betreuen stationäre und ambulante Patientinnen und Patienten aller Versicherungsklassen. DER STORCH BRINGT DIE KINDER. Die Hebamme.ch und alles rund um die Geburt. Stellen- und Kommerzinserate Wir sind das einzige Schwerpunktspital im Kanton Zürich, das nebst der Geburtenabteilung eine Klinik für Neonatologie führt. Wir betreuen in unserer Gebärabteilung rund 1‘500 Geburten im Jahr. Die individuelle und familienorientierte Betreuung von Mutter und Kind ist uns ein grosses Anliegen. Zur Ergänzung unserer Teams in der Gebärabteilung suchen wir eine engagierte und kreative Dipl. Hebamme 80 - 100 % KünzlerBachmann Medien AG Geltenwilenstrasse 8a . CH-9001 St.Gallen T 071 226 92 92 . F 071 226 92 93 [email protected] . www.kbmedien.ch Als qualifizierte Fachkraft sind komplexe Pflege- und Betreuungssituationen für Sie eine Herausforderung, welcher Sie sich kompetent und engagiert stellen. Sie schätzen die Atmosphäre eines überschaubaren Betriebes, in dem Innovationsgeist gefragt und gefördert wird. Als flexible Mitarbeiterin bieten wir Ihnen die Chance, Veränderungen und Entwicklungen mit zu gestalten und zu realisieren. Sie finden bei uns ein Arbeitsfeld mit viel Eigenverantwortung und Gestaltungsmöglichkeiten. Teamgeist, ein angenehmes Arbeitsklima und eine gute Arbeitsqualität sind uns wichtig. Fühlen Sie sich angesprochen? Unser Spital liegt am Stadtrand von Zürich, aus dem Zentrum in wenigen Minuten erreichbar und umgeben von beliebten Wohngebieten. Unsere Anstellungsbedingungen sind attraktiv. Für weitere Fragen steht Ihnen Frau C. Thomann gerne zur Verfügung (044 397 27 73). Ihre vollständige Bewerbung senden Sie bitte an das Spital Zollikerberg, Personaldienst, Trichtenhauserstrasse 20, 8125 Zollikerberg oder an [email protected] Geben Sie ihnen Kredit: 40-260-2 Für ein selbstbestimmtes Leben ohne Gewalt. Postkonto 40-260-2 • www.terredeshommes.ch 44 Hebamme.ch 2/2011 Sage-femme.ch US_Seite_2_bis_4 21.1.2011 7:13 Uhr Seite 3 pureTOUCH pureLOVE pureHAPPINESS pureBIO Pure.bio ist geboren. Die neue, biologisch zertifizierte Pflege-Linie von Chicco, um die Haut Ihres Kindes auf natürliche Art zu verwöhnen. Das Bad und die Massage sind Momente von aussergewöhnlicher Intimität zwischen Mutter und Kind. Mit pure.bio, der biologisch zertifizierten Pflege-Linie von Chicco, können Sie Ihr Kind mit reinen Produkten verwöhnen, natürlich, sorgfältig selektionierte Inhaltsstoffe aus biologischem Anbau enthalten und mit zarten Duftnoten verfeinert wurden. Alles, um Ihrem Baby ein reines und natürliches Wohlbefinden zu schenken! www.chiccopurebio.com Das Glück ist eine Reise, die von Klein an beginnt. [^kZee% ph Dbg]^k lbg] US_Seite_2_bis_4 21.1.2011 7:14 Uhr Seite 4 Die Lösung bei Verdauungsproblemen, erstes Problem bei nicht gestillten Säuglingen1 Mit Aptamil Confort bis zu 70% weniger Symptome von Koliken2 6 5 -58% Anzahl untröstlicher Weinphasen 4 3 -70% 2 1 0 Beginn der Studie Nach 7 Tagen Nach 14 Tagen Kontrollgruppe (Standardnahrung – n=103) Aptamil Confort (n=96) Erste empfohlene Milch bei Verdauungsproblemen3 Aptamil h – garantiert durch Wissenschaft. Wissenschaft Inspiriert vom Modell der Muttermilch Wissenschaftliche Information. Wichtiger Hinweis: Stillen ist ideal für Ihr Kind. Die WHO empfiehlt ausschliessliches Stillen während 6 Monaten. 1. U&A Studie 2010 – ISOPUBLIC; 2. Savino et al. Reduction of crying episodes owing to infantile colic : a randomised controlled study on the efficacy of a new formula. European J Clin Nut 2006 ; 1-7 ; 3. HCP tracker Switzerland 2009 – ACNielsen: erste von Fachleuten empfohlene Milch bei Verdauungsproblemen