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NACHRICHTEN FOR MARSBERG UND UMGEBUNG
1. Jahrgang
Kreis Waldeck.
ln teilweise erstaunlich schnellem Tempo
schreitet die Frage der Gemeinde-Zusammen·
schlüsse fort Nachdem sich mehr als 12 Ge·
meinden der rapid wachsenden Kreisstadt Korbach freiwillig berei~s angeschlossen haben,
ist auch anderwärts in Waldeck das Bestreben
deutlich zu spüren, endlich große Gemeinwesen
zu schaffen. Im Südwest-Zipfel, um Goddels·
heim und Sachsenberg, ist eine stattliche Ge·
meinde •im Entstehen, ebenso unterhalb der
Edertalsperre.
Im Nordzipfel Waldecks macht zunächst ein·
mal Arolsen Angebote. Helsen, Schmilinghausen,
Kohlgrund , Wetterburg haben bereits Verhand·
Iungen aufgenommen. Mengeringhausen wehrt
sich vielfach noch mit Händen und Füßen gegen
ein freiwilliges Zusammengehen mit ' Arolsen.
Es pocht auf seine 1000 jährige Geschichte, die
ihm aber keinen Schritt aus seiner Isolierung
weiterhilft. Ein starkes Heimat· und Traditions·
Bewußtsein - an sich zu bejahen - verwan·
delt sich hier aber in einen Oberkonservatis·
mus, mit dem man im Zeitalter des Computers
keine zukunftweisenden Beschlüsse mehr fassen
kann. (siehe Karl Steinbruch " Falsch programiert")·
Mengeringhausens Steueraufkommen liegt
tief, sein Schuldenstand dagegen hoch. Die
Bevölkerungszahl nahm nur deshalb zu , weil
zwei Kasernen errichtet wurden.
Im Nordzipfel Waldecks aber bereitet sich
auch Rhoden darauf vor, Mittelpunkt zu werden.
Die Schüler vieler umliegender Orte kommen
jetzt schon zur neuen Mittelpunktschule: Warum
sollten nicht auch die Verwaltungen der Dörfer
dorthin zusammengelegt. werden? Hier entsteht
aber die Frage nach der Zukunft von Wrexen,
das beachtliche lndustrieen beherbergt, einen
nennenswerten Fremdenverkehr aufweist und
- wie auch Rhoden von einem rührigen
Bürgermeister hauptamtlich verwaltet wird. Verhandlungen zwischen beiden Orten sind ange·
bahnt Wrexen leidet unter seiner Grenzlage.
Wer kann die wie ändern?
Kreis Wolfhagen.
Er war schon immer ein wirtschaftlich be·
nachteiligter Kreis. Kaum Industrie, wenig
Fremdenverkehr, und die Einkäufe wurden in
Kassel getätigt. Nun ist es ein offenes Geheim·
nis geworden, daß dieser Landkreis aufgeteilt
werden soll. Die Volkmarser, die sich "verhin·
derte Waldecker " nennen, haben schon längst
Pläne geschmiedet: "Wir wollen zu dem starken
Waldeck, bilden dann mit den angrenzenden
waldeckischen Gemeinden eine Großgemeinde" .
1. Juni 1970
Dieser Plan ist keineswegs abwegig . Er hat
Aussicht auf Erfolg. Nach der Diskussion über
diese Absichten spielte man laut und vernehm:
lieh in den Gaststätten das waldecker Lied :
" Mein Waldeck lebe hoch .. . "
Kreis Warburg
Hier sind die Probleme der Neuordnung zwar
in Bewegung geraten, aber die Meinung der
Kommunalpolitiker ist völlig uneinheitlich ; erst
recht seit dem Zeitpunkt, da der höxterische
Oberkreisdirektor Paul Seilmann redend seine
Ansicht offenlegte. Und die lautet so :
Kreis Warburg gibt seine Selbständigkeit auf
und schließt sich mit dem Kreis Höxter zu·
sammen.
ln diesem Falle könne der Wunsch von Landrat
Schäfer, der auch Bürgermeister von Scherfede
ist, realisiert werden; nämlich fünf Großgemein·
den im jetzigen Kreis Warburg zu bilden. Kommt
Nummer 2
es aber zur Bildung des " Großkreises Paderborn " , (auch Regionalkreis oder Region ge·
nannt, die Red.) dann verbleiben im jetzigen
Kreis Warburg nur zwei Großgemeinden: War·
burg und Peckelsheim. Scherfede müsste sich
dann Warburg anschließen. So weit die Vorstellungen aus der Sicht eines Fachmannes aus
Höxter.
Die Würfel sind noch nicht gefallen. Sie
fallen auch sicherlich nicht vor den Landtags·
wahlen. Es gibt im Warburger Raum anschei·
nend nur die beiden Möglichkeiten, die große
oder die kleine Lösung. Nur eines gibt es
später sicherlich nicht mehr: einen Kreis War·
burg in seiner jetzigen Form und eine Kreis·
stadt Warburg.
Und der Warburger Oberkreisdirektor Claus·
meyer fügte zu diesem Thema sinngemäß hinzu:
wir haben nur noch anderthalb Jahre Zeit zum
freiwilligen Zusammenschluß einzelner Gemein·
den zu Großgemeinden. Wenn es bis dahin
keine Verträge gibt, dann müsse man den Be·
schluß des Landtages annehmen, ganz gleich,
wie er ausfalle.
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Niedermarsberg.
Der Zusammenschluß im Wirtschaftsleben ist ebenso wenig aufzuhalten
w ie in der Politik und Kommunalpo litik. Schon in den zurückliegenden Jahren hatten sich z. B.
kleinere Spar· und Darlehnskassen vereinigt, um ihren Kunden die nicht geringen Vorteile
größerer Banken bieten zu können, z. B. in Brilon.
Im Marsherger Raum finden z. Zt. Besprechungen statt zwischen der einzigen noch selb· ·
ständigen Spar· und Darlehnskasse in Erlinghausen und der gleichnamigen Kasse in Marsberg.
Es besteht Grund zu der Annahme, daß es auch hier zu einem Zusammenschluß kommt, der
fü r beide Teile vorteilhaft wäre.
Dr. Kleine, der Direktor des Verbandes ländlicher Genossenschaften, kündigte in diesem Sinne
eine zweite Fusionswelle auf unterer Ebene an .. Die Computertechnik und der umfassende
Kundendienst erforderten gewisse Mindestgrößen , die von Bankplatz zu Bankplatz unterschiedlich seien. ln Zukunft können kleine Einheiten auf dem Bankensektor keinen umfassenden
Kundendienst bieten. Mit einem gemeinsamen Bilanzvolumen von 70 Milliarden Mark sei die
genossenschaftliche Wirtschaftsgruppe in der Bundesrepublik absolut stark genug, um alle
Kundenprobleme zu lösen. Nun komme es darauf an, diese wirtschaftliche Kraft auf unterer
Ebene wirkungsvoll und geschlossen anzusetzen . Allein in Westfalen-Lippe sei das Bilanzvo·
Iumen der Spar- und Darlehnskassen inzwischen auf über 7 Milliarden Mark angewachsen:
Während in den letzten Jahren in Westfalen-Lippe von vorher rund 500 einzelnen Instituten
100 Spar· und Darlehnskassen durch Verschmelzungen in größeren Genossenschaftsbanken
aufgegangen seien und eine weitere Konzentration im Gange sei , werde auch auf dem Sektor
der Datenverarbeitung fortschreitend konzentriert. Es werde künftig nur mehr zwei hochmo·
derne EDV-Zentralen dieser Bankengruppe geben, und zwar in Münster und Ostwestfalen.
Auch weitere Kassen in Marsbergs Nachbarschaft kündigten ein Zusammenrücken an.
Auch ein Blick über die Kreisgrenze beweist den Fortgang dieser Bestrebungen: die Volks·
bank Bad Wildungen mit ihren Zweigstellen in Arolsen und Korbach schlossen sich mit der
Volksbank in Kassel zusammen. Diese erreichte dadurch eine Bilanzsumme von 55 Mio. DM.
Bei der Spar· und Darlehnskasse Marsberg, die alle Buchungen ihrer Zweigstellen zentral
durchführt, erhebt sich die Frage nach eineiT\ Um· bzw. Neubau. Sie hat ja bereits vor 3 Jahren
das Nebenhaus von der kath. Kirchengemeinde erworben. Bevor aber der Stadtsanierungsplan
nicht endgültig in Kraft ist, wird ein Vergrößerungsbau nicht genehmigt werden können.
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Ein Wort zum Schuldenmachen in Nie'dermarsberg
Niedermarsberg.
Sie machen ein saures
Gesicht, die Bürger und sprechen von leicht·
fertigem Finanzgebahren, wenn man von den
Schulden der öffentlichen Hand spricht. Die
wenigsten aber machen sich klar, daß Schul denmachen' seitens einer Gemeinde oder eines
Landes ein durchaus normaler und sogar ge,
rechter Vorgang ist. Wenn einer Geld für einen
Autokauf oder für den Bau eines Hauses aufnimmt, dann macht er doch auch Schulden. Das
Auto kauft er, um schneller und bequemer zur '
Arbeitsstätte zu gelangen, wobei er noch zu·
sätzlich die Kosten für die öffentlichen Verkehrsmittel spart. Und die Schulden für einen
Hausneubau verrechnet er mit seiner bisherigen
Miete.
Nur wenn die öffentliche Hand Schulden
macht, dann murrt er. Aber zu Unrecht.
Dabei weiß er nicht einmal genanu, wieviel
Schulden die Stadt Niedermarsberg insgesamt
hat. Der Etat weist Kreditaufnahmen von
4 280 000 DM aus. Umgerechnet auf den Kopf
der Bevölkerung sind das etwas mehr als 400,·
DM, also eine durchaus vertretbare Summe,
die auf der Höhe der Schulden der halb so
großen Stadt Arolsen liegt. (Im Vergleich dazu:
Willingen hat mehr als das Vierfache)
Gewiß, es gibt Gemeinden mit einem niedrigeren Schuldenstand. Aber was ist denn dort
geschaffen worden im Laufe des letzten Jahr·
zehnts?
Wir sagten oben, Schuldenmachen ist ein gerechter Vorgang. Niedermarsberg hat ein wunderschönes Freibad. Hätte die Stadt das Geld
ansparen müssen,, wäre es vielleicht heute erst
Marsberg. Am 18. oder 19. Juni kommt der
neue Präsident der Bundesbahndirektion Wup·
pertal nach Marsberg, um sich auf Einladung .
der Gewerkschaft der Eisenbahner Deutschlands
über die Verhältnisse auf der oberen Ruhrtal·
bahn zu informieren. Die Wünsche der .Eisen·
bahner und der Bevölkerung differieren sehr
mit den Ansichten der Direktion: Ausbau durch
Elektrifizierung - Abbau in eine eingleisige
Strecke. Irgendeine Entscheidung fällt natürlich
nicht.
im Bau, Dass"e lbe gilt für das Hallenbad, für das
Gymnasium, für die Kanalisation, für die Grundund Hauptschulen und für vieles andere mehr.
Kaum eine·s dieser Vorhaben wäre heute durch
Ansparen der Summen in Benutzung.
Und die jetzt lebende Generation hätte alles
aus ihrer eigenen Tasche bezahlen müssen.
Dabei stehen die genannten Arbeiten doch auch
den nächsten Generationen zur Verfügung. Es
w äre höchst ungerecht, einer hart arbeiten·
den Generation alle Kosten aufzubürden, deren
Nutzen auch Kindern und sogar Kindeskindern
zugute kommt.
Parkuhren verschwinden
Marsberg. Die vor der Post probeweise angebrachten Parkuhren sollen wieder abgebaut
werden. Dafür ist tagsüber Parken mit Parkscheibe b is zu· einer Stunde gestattet.
Sch-uldenmachen ist durchaus legitim und wie
unsere Beispiele zeigen, die wirklich gerechte
Verteilung von Lasten auf Jahre hinaus.
Bülberg wird ausgebaut
Obermarsberg. Die zur Oberstadt hinaufführende Straße wird in diesem Jahre fertig
ausgebaut, nachdem der Rat von Niedermarsberg hierfür 60 000 DM als Restbetrag bereitgestellt hat.
Immer mehr Auto-Pendler
Die Hälfte aller Pendler in · Nordrhein-Westfalen fährt mit dem Auto, um schnell und bequem
zur Arbeitsstätte zu gelangen. Das geht aus ei ner Umfrage des Statistischen Landesamtes
hervor. Danach hat sich die Zahl der PKWPendler innerhalb der letzten acht Jahre verdreifacht, obwohl die Zahl der Kraftfahrzeuge
sich im gleichen Zeitraum nur verdoppelte. Außer den Pendlern, die mit eigenem Wagen fahren und Arbeitskollegen mitnehmen, gibt es
noch viele Firmenbusse, die ihre Belegschaft
befördern. Die öffentlichen Verkehrsbetriebe
müssen sich auch im Raum Marsberg etwas
einfallen lassen, um die Abwanderung ihrer
Fahrgäste zu stoppen.
Schon jetzt Koksaufträge
Der Fehlbestand an Koks wird in diesem Jahr
1,5 bis 2 . Mio. t betragen und wieder vor allem
die privaten Haushalte und den Export treffen.
Diese Meinung vertritt das Rheinisch-West·
fälische Institut für Wirtschaftsforschung, Essen,
in seinem Bericht zur Lage der Energiewirt·
schaft. Der gesamte Koksbedarf in der Bundesrepublik wird 1970 auf 44,7 Mio. t veranschlagt
gegenüber43,2 Mio. t im Vorjahr.
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Einen Zander von fast 13 Pfund fing ein
Marsbarger Alrounc;lfischer: Heinz Joste.n. Und
zwar in der Dieme!. Und dann noch mit einer
20er _Schnur. Diese Sc~nur hielt dem starken
Zug des Fisches nicht stand. Doch bevor der
Fisch merkte, daß er frei war, lag Heinz Josten
schon lang in der Diemel und konnte den starken Fisch gerade noch mit bloßen Händen an
das Ufer fächeln. Naß von oben bis unten, aber
glücklich! Wer gönnt ihm da d ie Freude nicht!
Durch das Ablassen des Diemalsees sind
trotz aller Anstrengungen Unmengen .an Fremd fischen in die Dieme! gelangt. Neben tausenden
von Weißfischen sind bisher schon ca. 100
Hechte, te ils verendet oder lebend gefangen
worden. Der stärkste Hecht wurde bei Warburg,
ca. 35 km unterhalb des Diemalsees gefunden ,
mit einem Gewicht von 36 Pfund . Und noch
immer kann man am Diemalufer Hechte sehen.
Vor den großen Wehranlagen in Marsberg fin det der Hecht ähnliche Lebensbedingungen wie
im Diemelsee. Teils ist das Wasser der Dieme!
mehrere hundert Meter bis zu 3 m Tiefe ·gestaut. Ganze Schwärme von Weißfischen trei ·
ben in der Diemel , viele treiben verendet zu
den Ufern .
Im Juni des Jahres soll nun die Diemel im
Marsbarger Raum elektrisch abgefischt werden,
denn dieses Kontrollfischen ist sehr wichtig.
Die Diemel war bisher ein ausge~prochenes
Edelfischgewässer. Bisher gab es hier nur Fo rellen und Äschen in großen Mengen. Durch
reichlichen Besatz konnten hier immer wieder
gute Fangergebnisse gemeldet werden . So
konnte z. B. im letzten Jahr ein Sportfischer
aus Niedermarsberg einhundert und einen Fisch
an einem Nachmittag mit der Fliege sicher lan-
führten die Werkstatt weiter, aber nach 1735,
dem Todesjahr Christophers, ist kein Werk mehr
auszumachen, das nach Qualität und Stil auf
die Familie Papen hinweist. Das Buch, an dem
mitgewirkt haben OStudRat Dr.· Schmidt, Dr.
Karl Josef Schmitz (Paderborn) und Dr. Franz
Mühlen, Landesverwaltungsrat in Münster, ist
zum Preise von 5,- DM bei der Amtsverwaltung zu erwerben.
den. ln diesem Jahr sind wohl solche Ergebnisse ·nicht zu erwarten, aber de·r Sportfischerei-Verein aus Marsberg versucht alles, um die
Dieme! wieder zu dem zu machen, was sie war:
ein ideales Gewässer für den Sportangler.
Dem Angelsportverein e. v. Diemaltal in
Marsberg wurde vom Regierungs-Präsidenten
aus Kassel für die tatkräftige .Hilfe der Marsbarger Sportfischer beim Umsetzen der Fische
aus dem Ausgleichsweiher in den Diemalsee
5 Angelerlaubnisscheine für den Diemalsee
kostenlos zur Verfügung gestellt. Danke schön!
"Bunt gemischt"
So lautet der Titel einer Schallplatte, die von
I<H. Brüggemann, Jos. Giller, B. Götte und H.
Hoffmeister, dem Marsbarger Akkordeon-Quartett, bespielt wurde. "Bunt gemischt", d. h. auch
der Kinderchor der ·" Diemelspatzen" unter H .
Hoffmeister ist zu hören . Die Langspielplatte
ist in Marsberg zu haben.
Ein v~rdienter Theaterförderer
Marsberg. Zu Grabe getragen wurde Oberschullehrer Theodor Niehoff. Er erreichte ein
Alter von 80 Jahren. 1924 kam er als junger
Lehrer an die Realschule. Erst 1959 schied er
aus seinem Amt, weit über die Altersgrenze
hinaus. Das kulturelle ~eben , besonders die
Buhnenkunst, fand in ihm einen eifrigen Förderer .. Im Saal des Landeskrankenhauses ließ
er das Westfälische Landestheater auch in den
schlechtesten Zeiten gastierer;~ und inscenierte
mit dem Gesellenverein bekqnnte Werke der
Bühnenliteratur.
Noch zu haben
ist das Buch " Padberg " , das anläßlich der 700Jahrfeier des "Ringes Padberg " von der Gemeinde Padb'erg und der:n Amte Niedermarsberg herausgebracht wurde. An der Heimat. kunde Interessierten kann der Erwerb nur
empfohlen werden . Der Preis: 5,- DM .
Fertiggestellt
Das Papen-Buch
58 Textseiten und 88 Bilder stark ist das Buch,
welches das Wirken der Bildhauer-Familie Papen aus Giershagen beschreibt. Es ist vor wenigen Wochen erschienen aus Anlaß des 250.
Todesjahres des Vaters Heinrich Papen, der ·
am 12. Dezember 1719 in Giershagen verschied.
Seine beiden Söhne Heinrich und Christopher
wurde nach fast zweijährigen Forschungen eine
Arbeit im Marsbarger Heimatmuseum, die vom
Ministerium für Landwirtschaft und Forsten in
Düsseldorf in Auftrag gegeben wurde. Es handelt sich um Hochwasserkatastrophen von. 1500
bis 1967 in Südwestfalen , von der Weser bis
zur Ennepe. Diese Arbeit benutzt das Ministerium als Unterlagen für seine Staubecken-Pläne
in den 70er Jahren.
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Auf Veranlassung ihres
gemeinsamen Ministers Leber haben Bundesbahn und Bundespost eine Vereinbarun-g über
die Bildung einer "Omnibusverkehrs-Gemeinschaft''· beschlossen, die am 1. Januar \971 in
Kraft treten soll. Diese Gemeinschaft soll die
bisher getrennt geführten Omnibusdienste zusammenführen und rationell gestalten.
bestimmte.J Gebiet wird ganz an ein Unternehmen vergeben, entweder an Bahn oder Post
oder an einen Kommunalverband oder an einen
Privatunternehmer.
Dieser Entschluß dürfte auch für Marsberg
von Bedeutung sein . Die Postbus-Linien Marsberg - Arolsen (über Leitmar und über Hesperirighausen) wie auch die Linien Marsberg Fürstenberg . und Marsberg - Westheim Fürstenberg unterstehen einer Post-Betriebslei. tung in Paderborn, die Linien Wrexen - Arolsen und Rhoden - Wethen unterstehen der
Betriebsleitung Warburg, die Linie Marsberg Bredelar - Piemelsee - Adorf werden von
der Post in Korbach aus betrieben. Die Betriebsleitung der Bahnbusse Brilon - Marsberg - Warburg . hat ihren Sitz in Bestwig·.
Dazwischen versieht Omnibusbe\rieb Henning
den innerstädt ischen Verkehr bis in die Vororte
Erlinghausen, Obermarsberg mit Rennufer.
Marsberg. Ab 1.. Juni ist der neue Sommerfahrplan in Kraft getreten. Bei der Bundesbahn
ist in der Hauptsache alles beim alten geblieben. Die Zeiten haben sich nur um einige Minuten verschoben.
Während der innerstädtische · Verkehr sich
dem Verkehrsaufkommen anzupassen versucht,
spielen bei Bahn und Post auch noch andere
Gesichtspunkte eine Rolle, z. B. Anschlüsse an
den Zugfahrplan, Zahl der verfügbaren Busse,
Personalbestand usw. Schon jetzt haben Bahn
und Post Privatbusse aus Wrexen, Essentl-:o
und Arolsen angemietet, um der Verkehrsdichte
Geni:ige zu tun.
Die bisherige Methode der Konzessionsvergabe seitens der Bezirksregierung ist veraltet.
Sie erstreckte sich auf bestimmte Linien. Heute
strebt man die Flächenvergabe an, d. h. ein
7.52 Uhr Büren - Paderborri, nur an Schultg.
12.40 Uhr Büren nur So.
13.30 Ulir Büren - Paderborn nur W.
16.15 Uhr Büren nur W.
17.10 Uhr Büren, W. außer Sa.
18.20 Uhr Fürstenberg nur W.
19.08 Uhr Büren - . Paderborn nur So.
Keine Preisermäßigung b. d. Bundesbahn
Marsberg.
Die Bundesbahn bereitet sich
jetzt schon auf einen starken Sommerreiseverkehr vor. Wer die Preisvergünstigungen der
Bundesbahn nutzen will , sollte sich darum rechtzeitig vor Beginn der Hochsaison auf die Schiene begeben. Vom 26. Juni bis zum 5. September
gewährt die Bundesbahn zur Entlastung des
starken Reiseverkehrs für Gruppenfahrten keine
Fahrpreisermäßigungen. Diese Einschränkung
gilt ab Freitag, 16 Uhr, bis Samstag, 24 Uhr, in
allen Schnell- und Fernschnellzügen . Ausgenommen sind lediglich Fahrten im Auslandsverkehr
und Fahrten im Verkehr mit der DDR.
Bei den Bussen der Post sind einige Verbesserungen zu verzeichnen :
Strecke Arolsen:
5.35 Uhr über Hesperinghausen nur W .
6.10 Uhr über Gierahagen nur W .
6.30 Uhr über Hasperinghausen nur W.
7.05 Uhr über Gierahagen nur W.
12.30 Uhr über Hesperinghausen nur W . _·
13.00 Uhr über Gierahagen nur W.
13.30 Uhr über Hesperinghausen nur So.
15.15 Uhr über Gierahagen nur bis Canstein
nur W .
16.15 Uhr über Hasperinghausen nur W.
16.20 Uhr über Gierahagen bis Canstein
nur W,außer Sa
18.15 Uhr über Giershagen nur bis Canstein, '
tägl.
Verderbliche Postsendungen
Der Hinweis auf die leichte Verderblichkeit
oder hohe Empfindlichkeit des Inhalts einer
Paketsendung, z. B. durch Aufklebezettel, ver_p flichtet die Bundespost nicht, bei der Beförderung solcher Pakete besondere Schutzmaß•
nahmen zu treffen. Dies entschied das Oberverwaltungsgericht Münster auf die Klage eines
Versenders von frischen Pflanzen hin, die auf
dem Transport verdorben waren. Da diese Verderblichkeit eine "typisch gefahrerhöhende
Eigenschaft" der Ware sei, sei hier die Haftung
der Post nur begrenzt. (OVG Münster - IV A
Strecke Fürstenberg:
6.15 Uhr Paderborn nur W.
7.25 Uhr Büren - Paderborn nur W.
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Gesamtanbaufläche verkleinert würde. Nur so
ließe sich der Agrarüberschuß eindämmen, sa·
gen sie.
•
Jahrelang verschrieb man der Landwirtschaft
Rezepte. Gelder flossen. Gleichmäßig wurde der
Segen über kranke und gesunde Höfe, kleine
und große Dörfer verteilt. Heute wissen wir, daß
allein in der Bundesrepublik 500 000 . Bauern
ihre Betriebe aufgeben müssen. Der ländliche
Raum scheint langsam auszutrocknen. Kennzeichen sind: Dörfer ohne Attraktion; Jugend,
die abwandert; Bauern, die zu kleine Betriebe
bewirtschaften; Pendler, die oft 200 km weft zur
Arbeit fahren . Ist die Landwirtschaft überhaupt
noch zu retten - oder entstehen auf dem Lande
die Slums der Zukunft?
Nur: ein Zusamenschluß müßte schon bald
erfolgen. Wir erinnern an das Grußwort der
Landesregierung anläßlich des 150-jährigen
Bestehens des Landkreises Brilon: .. Was in
fünf Jahren nicht geschehen ist, wird nie mehr
geschehen ... "
Der nordrhein-westfälische Landwirtschaftsminister Denecke wurde bei einem Besuch im
Kreise Warburg sehr deutlich. Er empfahl eine
.. marktwirtschaftlich wie gesellschaftspolitische
sinnvolle Lösung in Form einer Umfunktionierung der Klein- zu Hobbylandwirten.
Diesen Fragen ging eine Sendung des Fernsehens nach.. Sie befaßte sich mit der Entwicklung im Emsland, entlang der holländischen
Grenze. Auch dort gibt es wie auch im Marsberger Raum, kleine unterentwickelte Gemeinden, finarizschwach, mit unrentablen Höfen und
einem GeV:.erbe, das nicht alle Arbeitswilligen ·
aufnehmen kann.
Hier stellt sich die gleiche Frage, die auch
Baron von Elverfeldt (Canstein) in einer Amtsvertretung in Marsberg aufwarf: .. Was geschieht
mit den Dörfern, die immer mehr entvölkert
werden . .. "
Nun, zunächst muß dafür gesorgt werden, daß
die Dörfer nicht zu Slums absinken, daß sie die
liebenswerte Heimat mit guten Verkehrsverbindungen bleiben. Aus eigener Kraft können sie
das nicht. Ein Hilfsmittel· zur besseren DorfAusstattung ist die Zusammenlegung von Nachbargemeinden zu größeren Gemeinwesen . .. Vereint sind auch die Schwachen mächtig . .. ", sagt
Friedrich Schiller. Die größere Finanzkraft einer
größerEm Gemeinde bringt Vorteile.
t<{Jie.- ~ii-1.: 6 ~zt
""'eu.e.-f\.-
57,6 Prozent aller Hofbesitzer in NordrheinWestfalen lassen sich nämlich nur mit Vorbehalt als Landwirte bezeichnen . Sie bewirtschaften Mini-Betriebe bis zu 40 Morgen und stellen
ihrer großen Zahl wegen ein soziales, aber
kaum ein produktionstechnisches Problem dar,
denn sie bewirtschaften noch nicht mal 20 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche. Das
ist auch der Mittelpunkt der Erklärungen der
deutschen und europäischen Politiker, wenn sie
sagen, eine halbe Million Bauern seien ;n
Deutschland zuviel.
Im Kreise Warburg wurden im Vorjahre 1997
solcher Minibetriebe gezählt, im Kreise Brilon
liegen die Verhältnisse schon wegen der Berghänge nicht besser, wenn sie sich auch geändert haben: vor dem Kriege gab es 2750 solcher
Kleinbauern.
Nun verschwinden von Jahr zu Jahr immer
mehr solcher Zwerghöfe. Im letzten Jahre z. B.
hat ihre Zahl um 13 Prozent abgenommen, doch
gehört heute noch jeder zweite Hof in diese
Klein -Kategorie.
Den Agrarpolitikern wäre es lieb, wenn neben
dem Verschwinden von Zwerghöfen auch die
{i)a-vdif\.-e""'?
Minister Denecke: .. Jede Mark. die zur Verbesserung der Infrastruktur, in diesem Falle zur
Schaffung von gewerblichen Arbeitsplätzen , ausgegeben wird, ist besser angelegt als diejenige,
die in der Landwirtschaft neue Produktionsreserven schafft."
Gewerbliche Arbeitsplätze können aber nicht
in jeder Gemeinde neu geschaffen werden. Die
.Industrie geht nur da hin, wo sie für den Betrieb
und für die dort beschäftigten Menschen günstige Verhältnisse der Daseinsfürsorge vorfindet.
15 000 DM fürs Pfarrhaus
Niedermarsberg. Die Stadtvertretung hat für
den Neubau des evgl. Pfarrhauses 15 000 DM
bewilligt. Es handelt sich um einen freiwilligen
Zuschuß der Stadt. Der Neubau war notwendig
geworden, da das alte .Gebäude feucht war und
auch nicht mehr den Anforderungen der heutigen Zeit entsprach.
Kredite für Möbel und Autos
Wie eine Erhebung der Kundenkreditbank
Düsseldorf ergab, ersuchten Kauflustige im vergangenen Jahr in der Hauptsache dann um
einen Kredit, wenn sie ein Auto oder neue Mö. bel kaufen wollten . Andere Wünsche kamen
erst in weitem Abstand. .. Kredite nach Maß"
gibt es auch in Marsberg bei allen Banken und
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Marsberg. Die Bundesbahn hat sich für Fe·
den-Urlauber wieder etwas neues einfallen
lassen: eine Ferien-Tourenkarte. Das bedeutet
für Marsberg folgende Vergünstigung:
Wer im Raum Marsberg Ferien macht' und
mindestens 200 Kilometer angereist ist oder
wer eine Fahrkarte bei einem Reiseunternehmen
gelöst hat, wobei hier die Entfernung keine
Rolle spielt, kann in Marsberg eine Zusatzkarte
lesen: eine Person für 20.- DM, zwei Perso- ·
nen fJr 30.- DM u,nd eine •ganze Familie für
40.- DM . Mit dieser Karte kann er in dem Raum
Kassel - Schwerte, Hamm - Bad Oeynhausen, Hameln, Altenbeken, Kassel beliebig oft
innerhalb von 14 Tagen reisen, sogar mit den
Bussen der BB. Sie ist also viel mehr wert,
als ihr Preis, zumal sie auch für D-Züge gilt.
Außerdem wird das Fahrrad kostenlos mitgenommen .
Zusätzlich gibt es im Verkehrsbüro, Niedermarsberg, Hauptstraße 50, kostenlos ein Prospekt, das alles Nähere besagt.
dem Teilstück Briloh-Scherfede ist sie verkehrsarm, Warum sollte bei fehlendem Gegenverkehr
hier keine hohe Geschwindigkeit erlaubt sein?
Allzu viele Reglementierungen hindern den Verkehrsablauf und lassen den Autofahrer unnütz
schuldig werden.
Ab Mai keine Spikes
Mit 30 DM Geldbuße hat jeder Kraftfahrer zu
rechnen. der jetzt noch von der Polizei mit
Spikes-Reifen angetroffen wird. Darauf wies
die Vereinigung der technischen überwachungsvereine in Essen hin. DerTOV empfiehlt, bei der
Demontage der Spikes die Laufrichtung genau
zu markieren, um die Lebensdauer der Reifen
zu erhöhen.
75 Jahre Gewerkschaft
Kreis Brilon.
Die Industrie-Gewerkschaft
IG Metall, die im Kreise Brilon etwa 3300 Mitglieder zählt, kann auf ein 75jähriges Bestehen zurückblicken. Eine Feier findet demnächst
it;~ der Schützenhalle in Brilon statt, zu der u. a.
auch der Vorsitzende der Gewerkschaft, Otto
Brenner, MdB, erwartet wird.
Das Landesgericht Wuppertal hat den Anwendungsbereich der Sozialklausel im neuen Mietrecht um einen Punkt erweitert: Danach kann
der Kündigung einer Wohnung auch mit der
Begründung widersprochen werden, daß der
mit dem Umzug verbundene Schulwechsel dem
Fortkommen der Kinder abträglich sei. Bisher
waren hauptsächlich hohes Alter, Krankheit, Gebrechen, Schwangerschaft und der Mangel an
Ersatzwohnraum als Widerspruchsgründe anerkannt worden. Dieses Urteil kann nicht so ausgelegt werden, daß z. B. Widerspruch gegen
Wohnungs-Kündigung eingelegt werden kann,
wenn eine Familie gezwungen würde, von Niedermarsberg nach Bredelar oder anderswohin
ir'n Amte zu verziehen. Im Raume Marsberg
verkehren soviele Schulbusse, daß jeder Schüler rechtzeitig zum Unterricht in der bisherigen
Schule . erscheinen kann.
Akt.-Z. 9 S 121-69
Änderung im Stückgutverkehr
Mit grüner Karte ins Ausland
Marsberg. Der Fahrplanwechsel am 1. Juni
bringt auch eine Änderung des Stückgutverkehrs mit sich. An der Bahnstrecke Warburg Marsberg wird der Stückgutverkehr in Zukunft
nur von den Stationen VVarburg, Marsberg .und
Brilon-Stadt durchgeführt. Andere, bisher noch
bestehende Auslieferungsbahnhöfe stellen den
Stückgutverkehr ein. ·
Die deutschen Autofahrer werden weiterhin
auch bei Fahrten in EWG-Länder die grüne Versicherungskarte vorweisen müssen. Der Brüsseler Europa-Kommission ist es bisher trotz einer .
gegenteiligen Zusage nicht gelungen, konkrete
Vorschläge zur Abschaffung dieser Karten auszuarbeiten.
Von Marsberg aus werden beliefert die Orte
Obermarsberg, Giershagen, Padberg, Bredelar,
Beringhausen, Madfeld, Westheim, Essentho,
Fürstenberg, Meerhof und Wünnenberg. Stückgutempfänger in hier nicht aufgeführten Orten
werden beim Eintreffen von Sendungen benachrichtigt.
Nur noch Tempo 100?
Der Verkehrsausschuß des Bundestages hat
sich für eine g.enerelle Geschwindigkeitsbeschränkung auf allen Straßen mit Gegenverkehr
ausgesprochen. Der Verkehrsminister wurde
aufgefordert, eine solche Anordnung zu erlassen . Als mögliche Höchstgeschwindigkeit wurde
100 km genannt. Wir halten eine solche . generelle Regelung für unangebracht. Nehmen wir
als Beispiel die B 7, die von der holländischen
Grenze bis an die Zonengrenze verläuft. · Auf
Kündigungswiderspruch auch bei
Schulwechsel
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Hadf.l'id&t~l4
Beim Standesamt Niedermarsberg wurden in
der Zeit vom 1. bis 15. Mai 1970, 19 Geburten,
2 Eheschließungen und 21 Sterbefälle, davon 11
aus dem Amt Niedermarsberg und Umgebu.ng
beurkundet, u. a. folgende:
ln der neuen Baustoff- und Fliesenfachschau
Geburten:
zeigen wir .u. a. :
Dieter Adamek und Frau Ute, Padberg (Jörg);
Ditmar Niemeier und Frau Aloisia, Leitmar (Frank
wie man : Dachausbauten unter Verwendung von
Dietmar); Heinrich Blumenstein und Frau Annerose, Giershagen (Frank) ; Bernhard Bornemann
GERRIX-Giaswolle richtig isoliert,
und ' Frau Ursula, Niedermarsberg, Winkelstr. 1
(Marcus); Reinhold Jütte und Frau Maria, Giers·
wie man : einem alten Haus ein neues Aussehen unter
hagen (Aiexandra Maria); Lothar Ghomse und
Verwendung von ETERNIT-Fassadenplatten gibt,
· Frau Brigitte, Meerh_of (Anja); Johann Kreis und
Frau Helga, Niedermarsberg, Hauptstr. 12 (Jo-
wie .man : unter Verwendung von KNAUF-Dekorplatten
hannes); Helmut Raubold und Frau Margarete,
Wohnräume neu und geschmackvoll gestaltet.
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Str. 52
(Karin);
Günter Stumm und Frau Br,igitte, Niedermars-
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berg, Meisenberg 35 (Michael); Josef Koch und
Frau Renate, Ganstein (Sandra Helene) ; Heinrich Böttcher und Frau Rosi, Erlinghausen' (Ale:<·
an der); Heinz:Dieter Mitzke und Frau Monika,
Padberg (An ja);. Josef Niggerneier und Frau
lngrid, Niedermarsberg, Burgstr. 19 (Anke Be·
ate); Georg Dittert und Frau lngrid, Ganstein
(Stefanie Elisabeth).
Sterbefälle:
Franziska Düding, geb. Leonhard, Bredelar (74
Jahre alt); Margareta' lsenberg, geb. Wolfram,
Niedermarsberg, Bornbergweg 27 (72 Jahre alt);
Magdalena Forstmann, geb. Wiegelmann, Ni~lllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllilllllllllllllllllillllllllllllllllllll.lllllll
dermarsberg, ln der Schel:
Iomputerkönnen
·· eine ganze IDengel -
--=·
le 1. (72 Jahre alt); Bernhard Lange, Beringhausen
(69 Jahre alt); Ernestine
Scholz,
Frömmer,
geb.
Obermarsberg, Dornliedstr. 11 (93 Jahre alt); Johann Bohle, Padberg (84
Jahre alt) ; Katharina Piechulek, geb. Slawik, Niedermarsberg, Bornbergweg
. 27 (84 Jahre alt); Theod'o r
Niehoff, · Niedermarsberg,
Grüner ·vveg 14 (79 Jahre
alt); Auguste Labonde, geb.
Ballsieper, Niedermarsberg
Bülberg 1 (86 Jahre alt);
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Jberg, Hermann-Löns-Str. 1
und Margarete Bremerich,
Warstein.
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Der Kulturring und seine Saison 1969-70
Neben den vielfältigen anderen öffentliche·n
Aufgaben zeigte sich Niedermarsberg nach dem
Kriege in zunehmendem Maße auch der Pflege
der Kultur verpflichtet. Hauptträger auf diesem
Gebiet war ohne Zweifel der Kulturring der
Stadt, wobei die dankenswerten Bemühungen
verschiedener anderer einschließlich kirchlicher
Vereinigungen und der später hinzugetretenen
Volkshochschule keineswegs übersehen werden
dürfen. 1957 zunächst als "Eingetragener Verein" (e. V.) gegründet, versteht sich der Kulturring seit 1968 als städtische Institution ohne
Vereins-Charakter, geleitet von einem geschäftsführenden - zur Programm-Beratung aber erweiterten Vorstande, der künstlerische Theaterund Musikdarbietungen zu vermitteln hat.
Etwa 140 solcher Veranstaltungen hat es bisher gegeben. Sie fanden nacheinander auf den
Bühnen des Westf. Landeskrankenhauses, am
Markt, des Kolpingsaales im Hotel Kloke-Poelmann und jetzt des Schützenhofes statt, abgesehen von verschiedenen anderen Notbühnen.
Wie hieraus schon zu ersehen, spielte das
Bühnenproblem eine große Rolle . und hemmte
eine angemessene' Entfaltung des Kulturringes
bis heute ziemlich stark. Gleichwohl hat Marsberg seit Gründung des Kulturringes, zumal in
.den letzten sieben Jahren, schon große BühnEmabende gehabt, die über den Rahmen sonstiger örtlicher Ereignisse hinausgingen. Vielleicht wäre hierüber noch ausführlicher zu
berichten; jetzt soll uns jedoch die Gegenwart
beschäftigen, die nun auslaufende Saison 69,7!i.
. Das Programm begann am 9. 10. 1969 mit
einem sozusagen hochaktuellen Stück, das erst
im Frühjahr 1969 im Berliner Schillertheater un-
ter großer Spannung uraufgeführt war: "Davor"
von .Günter Grass. Die westfälischen Kammerspiele in Paderborn hatten es unter seinem
cleveren Intendanten Eiert Bode möglich gemacht. Nun ist Grass, der vielumstrittene, aber
unübersehbare Autor auf der Bühne nicht so
stark wie . in seinen bekannten · Romanen: Trotzdem boten die Paderborner eine gutbesetzte,
dramaturgisch dichte·, im ganzen beeindruckende Inszenierung . der Handlung, in der rebellierende Jugendliche am Berliner Ku-Damm einen
Hund demonstrativ zu verbrennen versuchen ,
was Grass in größerem Rahmen in Romanform
unter dem Titel "Ortlieh betäubt" dargestellt hat.
Auf etwa gleicher Ebene lag das nachfolgende sozial-kritische Stück von Bert Brecht "Die
Mutter". Hans Dieter Schwarze, der neue Intendant des Westf. Landestheaters hatte im Brechtsehen Geiste inszeniert, wie er diesen nicht
umstrittenen Stil seiner ganzen Arbeit aufzuprägen versucht. Ursula Herking als Gast machte
aus der leidgeprüften Mutter eine die bürgerliche Gesellschaft schneidend anklagende Frau
im russisch-revolutionären Milieu.
Dieser Aufführung ging für die Kinder das
alljährliche Märchen voraus. "Rumpelst'ilzchen"
zeigte sich aber in eben diesem Geiste gerupft
und entzaubert, sodaß es solcherart frisiert
nicht mehr als das vertraute Märchen wiederzuerkennen war. Für die Zukunft wäre hier Vorsicht geraten!
Höhepunkt der Saison, wenigstens äußerlich,
war die Curt-Goetz-Komödie "Der Lügner und
die Nonne" mit den Bildschirm-Stars Hans-Joachim Kuhlenkampff und seinem Butler-Schatten
Martin Jente in den Hauptrollen. Während der
Wir sind bekannt
für erstklassige und frische . Waren
1n allen Abtei [ungen !
Kulturring im allgemeinen über zu schlechten
Besuch zu klagen hat, hatte der beliebte "Kuli"
700 Zuschauer angezogen. Ein im ganzen humoriger Schmunzelabend, an dem sich der
Hauptprominente als durchaus seriöser Charakterspieler auszuweiseh wußte.
Auf dem Programm stand als nächste Darbietung das zeitkritische Stück des neuentdeckten Ungarn Odön von Horvath "Don Juan
kommt aus dem Krieg". Wie wohl noch in frischer Erinnerung, zog der Vorstand im Hinblick
auf den allzu kläglichen Vorverkauf und die daraus zu schließende zu schwache Resonanz die
Aufführung drei Tage vorher zurück, eine gewiß
spektakuläre Maßnahme, die hier erstmalig war
und die auf einer das ganze Bühnen- und Kulturringproblem aufwerfenden allgemeinen Bürgerversammlung verteidigt wurde. An diesem
Abend wurde auch die einzige örtliche musikalische Darbietung der Saison, nämlich das geplante Solo-Klavierkonzert des bekannten Pianisten Ludwig Hoffmann, auf den nächsten• Kulturwinter verschoben.
Zum festen Bestandteil des Programms gehören seit ZE!hn Jahren auch die Opernbesuche
im Kasseler Staatstheater, eine willkommene
und für ein Kulturring-Programm auch wohl notwendige Ergänzung, da solches hier nie geboten werden kann. Bisher wurden von den zwei
oder drei geplanten Fahrten erst eine durchgeführt, und zwar Mozarts köstliche Rokoko-Spieloper "Cosi fan tutte" .
Das Programm am Ort klang aus mit dem
vom Westf. Landestheater jüngst in Arnsberg in
deutscher Fassung uraufgeführten Stück des
Franzosen Pierre Halet "Ein Pferdeleben" . Auch
diese skurrilsatirische Komödie enthielt viele
Zeit- und Gesellschaftskritik, ausgeteilt von einem personifizierten Pferd in origineller Kabarettmanier.
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Das Wort Sport ·stammt aus dem Lateinischen:
disportare, was soviel heißt wie Spiel \ Zeitvertreib und Zerstreuung . . ln der heutigen . Zeit
also, jede körperliche Betätigung, die im Wettkampf den spielerischen Ausgleich zur Arbeitswelt sucht, zugleich aber im freien Spiel der
Kräfte die Grenze der eigenen Persönlichkeit
weitet. Sport ist also ein Zeitve'r treib für Je,d~tr·
mann.
Was ist die Antriebsfeder, daß soviele Menschen Sport treiben? Für den überwiegenden
Teil dürfte die körperliche Ertüchtigung maßge, bend sein. Sp 0 rt ist für diese Menschen Ausgleich, Gesundheitsförderung, Rehabilitation und
Leistungssteigerung.
Die materiellen Gründe könnten beruflicher
Art sein: also Sport als sozialer Aufstieg.
Aus ideellen Gründen dürfte sich auch ein
großer Teil Menschen .sportlich betätigen, sei
es als Freizeitbeschäftigung, aus Freude am
Spiel, Selbstbestätigung oder zwecks Bildung
gesellschaftlicher Kontakte.
ln Marsberg bieten sich erfreulicherweise recht
viele Möglichkeiten: im Fußballverein, S<;hwimmverein, Turnverein, Tanzverein, Reiterverein,
Tischtennis- oder Tennisve,rein, aber auch Versehrtensportgemeinschaft. Die Stadt hat dafür
zwei Turnhallen, einen Sportplatz und ein Hallenund Freibad geschaffen. Somit sind die Voraussetzungen für den Interessierten vorhanden.
Jeder sollte diese Möglichkeiten seiner Neigung entsprechend nutzen, zumal die Arbeitszeitverkürzung zu vermehrter Freizeit führt, die
man durch sportliche Betätigung sinnvoll gestalten kann.
·
Außer der Freizeit bringt die heutige moderne
Arbeitswelt aber aueh weitverbreitete Zivilisa-
tionskrankheiten. (Haltungsschwächen, Kreislaufstörungen, Herzinfakt) mit sich. Die Statistik
(Universität Marburg 1963) besagt; daß 39,7
Prozent der Bevölkerung an Veränderungen und
Erkrankungen des Bewegungssystems und 7
Prozent an Herz und Kreislauferkrankungen
leiden.
Nach medizinischen Kenntnissen kann man gerade diesen Krankheitserscheinungen mit sportlicher Betätigung wirksam begegnen.
Die Verantwortlichen in . Marsberg sind bemÜht, durch den Bau weiterer Sportstätten der
gesamten Bevölkerung noch mehr Möglichkeiten
zu bieten. Dies wird sicher auch zu . weiteren
sportlichen Erfolgen führen können, denn, daß im·
Sport Erfolg und Anerkennung erzielt werden
kann, haben d. Marsberger Sportvereine zur Ge-
Oberkreisdirektor wiedergewählt
Kreis Brilon.
Der Kreistag des Landkreises
Brilon hat in seiner letzten Sitzung unter dem
Vorsitz vön Landrat~ B. Siederbeck den bisherigen Oberkreisdirektor Dr. Müllmann für· die
nächsten 12 Jahre wiedergewählt Die Wahl erfolgte einstimmig.
Molkerei ausgezeichnet
Westheim. Die Westheimer Molkerei hatte
zu den monatlich durchgeführten Güte-Prüfungen im abgelaufenen Jahre regelmäßig 9 bis 14
Erzeugnisse eingesandt. Sie wurden als überdurchschnittlich gut befunden, ~odaß' der Mol- '
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nüge gezeigt. Dort wo Talente entdeckt u. gefördert werden, kann durch gutes Training auch eine
außergewöhnliche L~istung erreicht · werden.
Dies hat in der letzten Zeit besonders der IV!arsberger Schwimmverein bewiesen: Dort sind
inzwischen sehr gute Talente herangebildet
worden, die den Verein, wie auch die Stadt
Niedermarsberg bestens nach außen hin repräsentiert haben.
Aber auch die anderen Sportvereine haben
sich bisher redlich um den sportlichen Erfolg
bemüht. Dies wird auch in Zukunft weiterhin
sein. Wenn jedoch in dem einen oder anderen
Verein mangels Talente keine herausragenden
.Leistungen erzielt werden, so zeigt sich doch
auch deutlich die Aufgabe des Sportvereins,
Breitensport für Jedermann zu .bieten.
Somit bleibt zum Schluß nur die Aufforderung:
Treibe Sport! - Erhalte Deine Gesundheit! -
kerei eine hohe Auszeichnung durch den nordrhein-westfälischen Landwirtschaftsminister zuteil wurde.
Auch der Leiter der Molkerei, Erich Schwering, erhielt wegen vorbildlicher Führung der
Molkerei eine hohe Auszeichnung.
Zum Einzugsgebiet der Molkerei Westheim
gehören 23 Gemeinden mit 1150 Mitgl'iedern. ·
Aus dem Kreis Waldeck liefern nach Westheim
Rhoden mit Laubach und dem Georgenhof,
Wrexen, Orpethal, Helmighausen, Hesperinghausen, Neudorf, Kohlgrund, Massenhausen,
Vasbeck und Rhenegge. 45 Prozent der Gesamtlieferung vonüber 25 Millionen Kilogramm Milch
kommt aus dem Raum .Wa.ldeck.
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MARSBERG
Wie soll sie heißen, die neue Großgemeinde an der Diemel?
Als sich im Herbst 1929 die Städte Elberfeld,
Barmen und Vohwinkel zusammenschlossen, da
suchte man nach einem "neutralen " Namen für
die neue Großstadt. Man fand ihn leicht, in der
Geographie: Wuppertal.
Es dürfte auch nicht schwer sein, für die sich
rechts und links der Dieme! im Raume Marsberg bildende Großgemeinde einen gemeinsamen Namen zu finden. Diesmal nicht in der Geographie, sondern in der Geschichte. Die beiden
St8dte Ober- und Niedermarsberg haben schon
mehrmals ihren Namen gewechselt. Da sollte
bei der großen "Auswahl" aus vergangenen
Zeiten doch ein Name gefu~den werden .. .
Die Kelten waren die Ersten
Das Diemeltal, wie auch das übrige Sauerland war ursprünglich von den Kelten \Jewohnt.
Hier etwa verlief die Grenze zwischen den
Niedersachsen und den Kelten , Grenzland also,
wie auch heute wieder. Als die Kelten . nach
Südwesten abgedrängt wurden, folgten die
Sachsen nach. Das ist etwa 500 vor Chr. gewesen. Die Namen aus der Keltenzeit sind also
uralt, aber. vielfach heute noch gängig; so z. B.
Bülberg und Bilstein, die A, Ar oder Bike, Familien-Namen wie Kleffner, Ortsnamen w ie Canstein . ynd Horhusen. Das heutige Niedermarsberg hieß früher Horhusen, d. i. "Ortschaft am
Sumpf." Dieme I und Glinde, beide recht breite
Sumpfflüsse, hatten ihr Bett ursprünglich näher
am Bülberg als heute. Die "Insel" ist ein Beweis dafür, auch die heutige Burgstraße war
damals eine Uferstraße. Der Name Horhusen
bestand also zu Recht. Bis etwa 1400 blieb er
erhalten.
Obermarsberg war die Eresburg
Die zweite Silbe des Namens Obermarsberg
ist eine Verballhornung, gewissermaßen eine
1000-jährige Unkorrektheit der Aussprache .
Oben lag die alte Eresburg der Germanen, das
Nationalheiligtum, wo der Gott "ER" verehrt
wurde. Die Germanen zogen also "tom Eresburg ", zum Eresberg. Daraus entstand " to Meresberg " (Vergleiche auch unser heutiges "Gute
Nabend " und sogar· "Nabend zusammen "). Meresberg , Mersberg und Mersperc]1 sind in Urkunden dutzendfach erhalten, auch auf Münzen,
den " Marsberger Moneten ", wie sie im Amtsmuseum zu besichtigen sind.
M it der Bezeichnung " Mersberg" konnten sich
die Benediktiner, die im Gefolge Karls des
Großen zur Eresburg gekommen waren, aber
nicht anfreunden. Sie als des Lateins kundige
Leute kannten wohl den römischen Kriegsgott
Mars und so schrieben sie Marsberg und sogar
ganz eindeutig "mons Martis" (Berg des Mars" )
Das also war die · Geburtsstunde des Wortes
· MARSBERG, zwar nicht der Geschichte entsprechend, aber durchaus verständlich.
Das jetzige Obermarsberg (auf der Höhe des
Eresberges) war nach 1227 mindestens ebenso
groß w ie Horhusen, ganz bestimmt aber mächtiger als Horhusen im Glindetal. Obermarsberg
hatte neben dem Stadtrecht eine Garnison,
hatte Münzrecht, (sicherlich seit 1229), die
Zünfte, die Schule, die Rechtspflege und anderes mehr. Vor allen Dingen aber die Verwal tung beider Orte, fast 60Ö Jahre lang. Obermarsberg war .die "Oberstadt" , Niedermarsberg
die "Aitenstadt".
Nun taucht Stadtberge auf
Die Oberstadt lag auf dem Berge, die Altenstadt lag am Berge und so setzte sich etwa
seit 1400 der Name Stadtberge durch. 350 Jahre
lang war dieser Name die volkstümliche, aber
auch amtliche Bezeichnung·. Es läßt sich heute
nicht mehr genau feststellen, für welchen Ort
der Name zuerst gegolten hat. Pater Stadelmeier verwendet ihn in seinen hinterlassenen
Schriften mal für die Oberstadt, mal für die
Altenstadt. Da es aber nur eine gemeinsame
Verwaltung gab, ist anzunehmen, daß der Name
Stadtberge für beide Orte galt. ln einer Original-Urkunde über eine Bürgermeisterwahl sie liegt im Amtsmuseum - heißt es: " Actum
Marsberg, in curia , den 8. February 1703 .. "
und zum Schluß : " Gegeben Stadtberg, den 8.
Febr. 1703." Daraus ist zu entnehmen, daß die
" Oberstadt" damals Marsberg, die " Aitenstadt"
aber Stadtberge genannt wurde. Zwar gibt es
den Namen Stadtberge seit 100 Jahren nicht
mehr, aber wenn man rings im Lande eine alte
Bauersfrau nach ihrem Fahrziel fragt, dann antwortet sie heute wie ihre Vorfahren " to Stadt~
birge. "
Seit 100 Jahren wieder Marsberg
Als 1870- 72 die Ruhr- und Diemeltalbahn
Hagen - Marsberg - Kassel erbaut wurde,
gab die Staatseisenbahn ihrem Bahnhof den
Namen MC!rsberg. Die Bahn blickte also 100
Jahre voraus? Nein, es war keine Weitsicht,
die den Namen schuf, es war ein Kompromiss.
Es gab nämlich zwischen den beiden Städten
Differenzen wegen der Lage des Bahnhofes.
Die einen wollten ihn in der Nähe des Kuhwegs
haben, d ie anderen wollten den Bahnhof dorthin legen, wo es für die Niedermarsberger einfacher war: nämlich dort, wo er heute liegt. Damit sich aber die Oberstädter nicht zurückgesetzt zu fühlen brauchten, bekam der Niedermarsberger Bahnhof den Namen M arsberg und
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Abe.r Siederbeck hat mit beiden klanglichen
Obereinstimmungen nichts zu tun. Die NamensGeographie, d. h. das Wissen um die Urheimat
eines Namens führt den Forschenden auf die
richtige Spur.
Heute: Siederbeck - Biederbick
Die Schreibweise dieses Namens kann auch
Bi_
e derbek oder Biederbik · sein. Pfarrer und
Küster schrieben früher nach Gehör, daher kommen Veränderungen der Schreibweie bei vielen
·Namen sehr häufig vor.
Bei der Erklärung dieses Namens ist die Gefahr einer Falschdeutung besonders groß, da
es ähnlich klingende Namen gibt: Biedermann,
d. i. mittelhochdeutsch biderbe - der Ehrenfeste - der • bidere man". Es gab im 14. Jahrhundert einen .Herzog Leopold, den Biderbe".
Und bis auf den heutigen Tag gibt es noch die
Eigenschaftswörter • treu und bieder".
Es gibt auch eine klangliche Verbindung mit ,
dem Marsherger Namen Bickmann. (Siehe demnächst unter Bickmann).
(Fortsetzung MARSBERG)
die Städte hießen seit dieser Zeit Obermarsberg und Niedermarsberg.
Wobei noch zu sagen wäre, daß es fast täglich an den Fahrkartenschaltern in der Bundesrepublik ein Fragespiel gibt, wenn der Beamte
entgegnet: "Es gibt keinen Bahnhof . Niedermarsberg. Wo soll der Ort liegen?" Oder wenn
der Gast von auswärts das Verkehrsbüro anruft:
• Ich habe eine Fahrkarte bis Marsberg, 'a ber
wie komme ich nun nach Niedermarsberg?"
Die Biederbick stammen aus jenem Teil des
niedersächsischen Sprachraumes·, der vor den
Sachsen von den Kelten bewohnt war. Die
heute noch feststellbare Sprachgrenze 'verläuft
in unserem Raum etwa auf der Linie Olpe Sachsenberg Edersee Hallenberg Fritzlar - Kassel. Südlich da.v on heißt es bei
den Alteingesessenen . die Bach " , nördlich davon .die Bicke " z. B. in Arolsen, (am . Niederrhein breit gezogen: die . bä-äk") siehe auch
die vielen Bachnamen auf ike, eke, oder einfach
ke, alles Kürzungen von bike: Hammeke, Rummecke usw. Südlich dieser Sprachgrenze (also
im fränkischen Raum) kommt der Name Biederbick nicht vor, nördlich davon ist er sehr häufig
anzutreffen.
Alle Familien Siederbeck im Kreise Brilon
stammen aus Waldeck, aus dem Upland und
der Umgebung des jetzigen Diemelsees, wo
heute noch viele Träger dieses Namens wohnen.
Der Marsherger Zweig der Siederbeck
stammt · aus Stormbruch, wo Bernhard Siederbeck (damals Biederbick geschrieben) 1780 geboren wurde. Er übernahm am 18. November
1809 den " Burghof" (sicherlich die Wiege und
damit der älteste Hof in beiden Marsberg) zunächst in Pacht, später als Eigentum. Er starb
am 27. 9. 1843, also im Alter von 63 Jahren.
Bleiben wir bei "MARSBERG"
. Kehren wir wieder an den Anfang dieses
geschichtlichen Rundganges zurück. Da lautete
die Frage : • Wie soll die neue Großgemeinde
später heißen?" Wenn Sie mich fragen, lieber
Leser, dann würde ich vors<;hlagen:
MARSBERG !
Der Name Siederbeck ist also eine Ortsbe·
zeichnung, ein Gehöft, das . bei der Sicke ", also
an einem Bache lag. (Vielleicht die ltter?)
Vergleichbare Namen sind Biederkark - bei
der Kirche, ferner Biederwieden - (!n den Wei·
den, sowie Overbeck - oberhalb des Baches
und auch noch Beimfort - bei der Furt.
Daß diese Namensdeutung Siederbeck zweifellos richtig ist, beweist auch eine gängige
Obertragung ins Hochpeutsche: Beckmann und
Bachmann.
Daß die Urheimat des Namens im Waldeckischen liegt, geht noch aus fo.lgendem hervor.
Biederbicks gibt es heute noch in Adorf, in
Benkhausen, in Stormbruch (4), in Usseln (5),
in Schwalefeld, in Rattlar, in Giebringhausen, in
Ottlar und in Sudeck. Diese sind fast alle Bauern geblieben. Bei anderen Namenstragern in
Nordwaldeck (Arolser Raum) hat sich das . i "
in ein "e" verwandelt. Die meisten von ihnen
sind längst keine Bauern mehr.
Anmeldungen häufen sich
Marsberg. Im Mai hatte der neu ins Leben
gerufene Verkehrsverein 7000 Prospekte der
beiden Schwesterstädte in den Raum Wup·
pertal verschickt. Aufgrund des großen Echos
~urden dieserTageweitere 12 000 in den linken
Niederrhein verschickt. Die Interessenten nehmen an einer Verlosung teil, deren Hauptgewinn
ein 8tägiger Aufenthalt ist. Den Gästen wird bei
ihrer Ankunft ein Gutscheinheft ausgehändigt,
in dem sie viele Vergünstigungen ·finden (z. 8.
vollautom. Wagenwaschen, Kegelbahnbenutzung, 6 Fotos, verbilligte Wochenkarten fürs
Freibad, sogar Sonderpreise für ein • Westf.
Schinkenbröt" und für eine Forelle nach Müllerin Art.) Wie stets, ist auch in diesem Jahr eine
zweimal wöchentliche Führung zu den histori·
sehen Stätten in Obermarsberg fest eingeplant,
wie auch das Museum für die . Sommergäste
ständig geöffnet ist.
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