50 Jahre Ringer-Bundesliga - der
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50 Jahre Ringer-Bundesliga - der
Die Ringer-Bundesliga wird 50 VON MICHEL M. LEFEBVRE Just am gleichen Tag, am 10. Oktober 1964, als die 7000 Teilnehmer und 75000 Zuschauer die feierliche Eröffnungszeremonie der XVIII Olympischen Spiele im Nationalstadion in Tokio erleben, startet bei uns in Deutschland die Ringer-Bundesliga. Relativ rasch fällt die Entscheidung im DAB, es dem Fußballern gleichzutun, nach den Gewichthebern auch eine Ringer-Bundesliga zu gründen. Die relativ großen Entfernungen beeinflusste wohl die Entscheidung der DAB-Verantwortlichen, in einer Gruppe Nord und einer Gruppe Süd, mit jeweils 6 Mannschaften, zu kämpfen. Man erhofft sich dadurch, die Deutschen Spitzenringer zu bündeln, zu fordern, und zu fördern, nach dem Motto: „Konkurrenz belebt das Geschäft“ oder anders ausgedrückt: je besser der Gegner umso höher die Leistungssteigerungen, zumindest klingt so der Tenor in der DAB-Führungsetage. Folgende Mannschaften bilden die Gruppe Süd: ESV Sportfreunde Neuaubing, AV Germania Freiburg St. Georgen, KSV Köllerbach, KSV Saarbrücken Malstadt, ASV Schorndorf und SV Siegfried Hallbergmoos. Gruppe Nord: SV Einigkeit 05 Aschaffenburg-Damm, KSV Neu Isenburg, Sportunion Witten Annen, ASV Mainz 88, SV Siegfried Nordwest Berlin und ASV Heros Dortmund. an die Spitze gesetzt, gefolgt von Schorndorf. In der Nordgruppe hat die Einigkeit Aschaffenburg-Damm die Nase vorn, gefolgt vom zehnfachen Deutschen Mannschaftsmeister Heros Dortmund. Beide Spitzenreiter kämpfen über Kreuz, Neuaubing besiegt Dortmund (Vor- und Rückkampf 17:15), und Damm eliminiert die Schorndorfer mit 23:12 im Vor- und Rückkampf. Das Finale lockt eine gewaltige Zahl an Sportbegeisterte an. In Ermanglung, keine geeignete, dem Andrang der Zuschauer fassende Sporthalle in Aschaffenburg zu haben, weichen die Dämmer nach Großostheim aus. Über 2600 Zuschauer füllen die Bachgauhalle und die Aschaffenburger besiegen die Münchner mit 9:7. Zu wenig, denn im Endkampf zwingt der ESV die Aschaffenburger wiederum in die „Knie“, mit insgesamt 18:15 haben die Bayern die Nase vorn. Wieder einmal bleibt die Deutsche Mannschaftskrone im Münchner Zirkus-Krone-Bau. Damit nicht genug, kann sich der ESV Sportfreunde Neuaubing damit schmücken, sich als 1. Deutscher Bundesliga Mannschaftsmeister in die sportlichen Annalen einzutragen In der Zwischenzeit existiert die Ringerbundesliga 50 Jahre, vieles hat sich geändert, die Aktiven ringen nicht nur der Ehre wegen. Alle Bundesligavereine kön- nen nur mit Sponsorenhilfe agieren, und mit all den allzu vielen, fremdländischen Namen hat man so seine Schwierigkeiten sich zu identifizieren. Die Präsentation auf und um das Mattengeschehen ist spektakulärer geworden. Beim Kampf um den Titel, kämpfen etliche Europaund Weltmeister auf deutschen Matten um Siegpunkte für Vereine, die sie meist nur dem Namen nach kennen. Fakt ist aber auch, nur wo Hochleistungen und Spannung produziert wird, erscheint auch zahlreiches Publikum. Leider immer noch zu wenig, dass Rundfunk, ARD oder ZDF dem Ringersport ein paar Minuten Sendezeit schenken. Die Zeiten als von fachkundigen Reportern Kirmaier, Stockinger, Angermann und Co. ganze Finalbegegnungen übertragen wurden gehören leider längst der Vergangenheit an. Schade, schade. Zum 50ten, Gratulation und Anerkennung an alle Vereine, die in der Bundesliga waren und an die, die aktuell um Sieg und Punkte kämpfen. Für die Vereine bedeutet der Sportbetrieb in der Bundesliga einen enormen Aufwand an ehrenamtlichen Helfern/innen und ist dazu meist ein hohes, finanzielles Risiko Doch der DRB und unser Ringer Sport braucht die Bundesliga, auch wenn immer wieder manche Ungereimtheiten das schöne Bild „Bundesliga“ stören. Anregungen und Kritik gibt es im Vorfeld auch, nachzulesen im Juli-Heft der Athletik aus dem Jahr 1964. Heinrich Riesterer (SBD) stellt die Frage: „Warum nicht gleich je 8 Ringermannschaften in Gruppe Nord und Süd starten?“ Und es folgt der Vorschlag, dass die Verantwortlichen des DAB sowie die Vereine der Bundesliga sich doch ernsthaft Gedanken darüber machen sollen. Es wäre auch ratsam, wenn man alle in Frage kommenden Vereine zur Sitzung im Juli 1964 in Mannheim einladen würde, um deren Meinung zu hören. 1965 wurde auf je 8 Mannschaften aufgestockt, aber schon ein Jahr später gibt eine Mannschaft zu Beginn auf, und man erlebt die bittere Erfahrung: „Mit der Bundesliga wachsen auch die Probleme!“ Ein eigener Bundesliga-Referent muss her und der hat es von Anfang an sehr schwer! Am 19. Dezember 1964 haben sich in der Südgruppe die Sportfreunde Neuaubing Die „Eisenbahner“ Sportfreunde Neuaubing im Finale mit ihrer siegreichen Mannschaft - von links: Yuksel Toromann, Akduraman Cay, Ewald Tauer, Walter Stich, Siegfried Schweitzer, Gottlieb Neumair, Hans Obermeier und Josef Gammel. Dem stand gegenüber der SV Einigkeit 05 Aschaffenburg-Damm: Mehmet Avcilar, Michel M. Lefebvre, Burhan Bozkurt†, Berni Bergmann†, Franz Schmitt, Otto Schmittner†, Josef Büttner und Karl-Heinz Gerdsmeier†. Schön, sich mal wieder zu erinnern, wie schnell doch 50 Jahre vergehen. Man ist geneigt die Frage zu stellen, wer von der „Eisenbahner Mannschaft“ nicht mehr unter den Lebenden weilt? Mir ist nur bekannt, dass Hans Sterr, der im Vorkampf gegen Franz Schmitt ein Unentschieden erkämpfte, verstorben ist. Foto: Horst Müller Die Geschichte der Ringer-Bundesliga VON MICHEL M. LEFEBVRE 1964/65 „Der Ringer“ veröffentlichte im Heft 12/ 2013 einen Artikel mit dem Titel „Die Ringer-Bundesliga wird 50“. Dieser Artikel ist quasi die erste Folge der Fortsetzungsgeschichte die der DRB in Zusammenarbeit mit einigen Sportbegeisterten publizieren möchte. Endkampf um die DMM 1964 /1965 31.01.1965: SV Aschaffenburg-Damm – ESV Neuaubing 9:7 52F: Mehmet Avcilar Yüksel Toroman 2:0 57G: Michel Lefebvre Abdurrahmann Cay 1:1 63F: Burhan Bozkurt Walter Stich 0:2 70AG: Berni Bergmann Siegfried Schweitzer 2:0 70BF: Heinz Morhard Ewald Tauer 0:2 78G: Otto Schmittner Gottlieb Neumair 1:1 87F: Franz Schmitt Johann Sterr 1:1 + 87G: Karl-Heinz Gerdsmeier Josef Gammel 2:0 Zuschauer:2.600 Kampfgericht: Motzkuhn, Weber, Weißer, Ritterhoff PS 3:0 unentsch. PS PS PS 0:3 unentsch. unentsch. PS 07.02.1965: ESV Neuaubing – SV Aschaffenburg-Damm 11:6 52G: Yüksel Toroman Mehmet Avcilar 0:2 PS 3:5 57F: Abdurrahmann Cay Michel Lefebvre 2:0 PS 8:0 63G: Walter Stich Burhan Bozkurt 1:1 unentsch. 70AF: Ewald Tauer Berni Bergmann 2:0 PS 3:1 70 BG: Adolf Schweitzer Franz Schmitt 0:2 PS 3:4 78F: Hans Obermeier Otto Schmittner 1:1 unentsch. 87G: Gottlieb Neumair Josef Büttner 2:0 PS 6:2 + 87F: Josef Gammel Karl-Heinz Gerdsmeier 3:0 SS Zuschauer:2.500 Kampfgericht: ML: H.Schwindling; PR: T.Matthes, Bordne, Klink Deutscher Mannschaftsmeister: ESV Neuaubing DAB Bundespressewart Hermann David (1897-1971) liebte den Ringersport und seine Heimatstadt Dortmund, unzweifelhaft eine Ringerhochburg, besonders in den Jahren von 1927 bis 1966. Sportfreund David haben wir es zu verdanken, dass man die Berichte, als die Ringer Bundesliga noch in den „Kinderschuhen“ steckte, in der Athletik nachlesen kann. Aber nicht nur in der Athletik, auch in anderen Zeitschriften finden wir von 1952 bis 1969 fachkundige Berichte über Großveranstaltungen. Besonders in der Amtszeit des DAB Vorsitzenden Walter Lippolds trat David als Publizist und Organisator in Erscheinung. Seine Devise war: „was ist unser Sport ohne die Männer der „Feder“ und ohne die begabten Organisatoren. Diese Aussage ist mein Aufhänger, denn neben den vielen Sportlern und Kampfrichtern, wollen wir auch die Journalisten und Pressereferenten mit Namen nennen, sie haben es verdient, sie sind Garant für das Weiterleben unserer Sportgeschichte. Gleich am Anfang dieser Chronik muss ein Mann genannt werden, Klaus Angermann, einer, der über ein halbes Jahrhundert mit dem Ringersport lebte, im Fernsehen Ringen kommentierte ja „dirigierte“ und immer wieder Artikel für den „Der Ringer“ schreibt. Nach Studium und Abitur in Dresden, verschlug es den blutjunger Sportler und Sportbegeisterten in die damalige Ringerhochburg Aschaffenburg- Damm. Seine Sportberichte fürs „Main Echo“, der überregionalen Tageszeitung in Aschaffenburg, waren immer spannend und aktuell, und stets bis ins Detail akribisch recherchiert. Dabei denke ich gerne zurück an den genialen Einfall von Angermann, alle Endkampfringer der Meistermannschaft (9.Febr.1963) als Karikatur ganzseitig ins „Main- Echo“ zu bringen. Durch wiederholte Besuche in den Trainingshallen, bei vielen Gesprächen mit Spitzensportlern sammelte der junge Journalist ein fundiertes Fachwissen. Dabei wurden auch die Gegnermannschaften, wie z.B. Schifferstadt, Witten, Dortmund unter die Lupe genommen und dabei Bände von Notizen im Laufe der Jahre gesammelt. Von 1963 bis 1998 war er als Sportreporter und Moderator beim ZDF, weit über Deutschlands Grenzen hinaus die Stimme der „Tour de France“. Klaus Angermann hatte besonders Wilfried Dietrich ins Herz geschlossen und sich da- für eingesetzt dass Deutschlands Ringeridol in der „Hall of Fame“ verewigt wird. Kann die Bundesliga Aushängeschild des DAB werden? So lautete die ein wenig provozierende Überschrift, zu Beginn des zweiten Bundesligajahres, das am 4./5. Sept. 1965 begann. Sehr kritisch äußerte sich Hermann David über das Verhalten der Zuschauer im Besonderen bei einem BL-Kampf im Kulturheim in Mainz-Weisenau Insgesamt 16 Mannschaften starteten in die neue Saison mit folgenden Ergebnissen: Gruppe Nord: VfK Schifferstadt- Sportunion Witten Annen 11:8; Mainz 88- KSV Neu Isenburg 10:11; Siegfried Nordwest Berlin- SV Einigkeit Aschaffenburg-Damm 9:10; Heros Dortmund- Bavaria Waldaschaff 13:8. Gruppe Süd: KSV KöllerbachMaxvorstadt Nürnberg 19:2; KSV Malstadt- Freiburg St. Georgen 18:1; ESV Neuaubing- ASV Schorndorf 14:6; Siegfried Hallbergmoos- TSV Stuttgart 15:5. Um Reiskosten zu sparen einigten sich der KSV Malstadt - Maxvorstadt Nürnberg auf einen vorgezogenen Kampf der 8:10 ausging. Nach der 5. Runde zeichnete sich Heros Dortmund allen anderen Mannschaften überlegen und führte die Tabelle West mit einer „weißen Weste“ an. In der Gruppe Süd führten die Köllerbacher mit 8:2 Punkten die Tabelle an, nur gegen den ASV Schorndorf mussten die Saarländer „Federn“ lassen. Unbefriedigender Abschluss in der Bundesliga-Runde, so titelte DAB Pressereferent H. David seinen Abschlußbericht. Und fürwahr, es gab etliche Proteste und einige Kampfrichter mussten arges über sich ergehen lassen. Viel Negatives, so der Autor, ereignete sich in der Bundesliga 1965. Mit „unserem liebsten Kind“, der Bundesliga, werden wir energisch ins Gericht gehen, um von der Bundesliga das zu erwarten, was sie sein soll. Sie ist gedacht, den aktiven Deutschen Kader zu stärken, deren Kondition zu verbessern und um mit guten Gegnern eine Perfektion des Ringens zu erreichen. Dass die Bundesliga größere Anforderungen an die Vereinsvorstände, Trainer, Ringer und Kampfrichter stellt, dürfte selbstverständlich sein. Zu diesen Selbstverständlichkeiten gehört in erster Linie die Disziplin. Das gilt für alle Beteiligten. Die Vorstände mit ihren Trainern sollten sich angewöhnen, das Können des Gegners zu respektieren. Das Kampfgericht ist nie so schlecht wie es die Parteigänger sehen! Es gab in der Bundesliga Saison aber auch Positives. Das sind in erster Linie die steigenden Zuschauerzahlen, insgesamt 48 740 konnte man den Kampfprotokollen entnehmen. Fernsehen und Rundfunk (unvergessen der bayrische Rundfunksprecher Josef Kirmaier bei seinen live Übertragungen im Zirkus Krone-Bau in München) waren ständig dabei und die Sportpresse nahm großen Anteil an den Kämpfen. Wenn unsere Vereine einsehen wollen, dass das Kampfgericht nicht immer gerade „uns“ benachteiligt und gegen „uns „ sind, kommen wir einen Schritt weiter. Dies und anderes mehr, damit füllte der DAB Pressereferent Hermann David etliche Seiten in der Athletik. Vieles, was damals von H. David aufs Papier gebracht wurde, ist heute noch aktuell wie vor 50 Jahren, aber nicht Alles, hier sei nur auf die leider heute immer spärlichere Präsens von Rundfunk und Fernsehen hingewiesen. 1965/66 Abschlusstabelle Gruppe West: 1. Heros Dortmund, 2. VfK Schifferstadt, 3. ASV Mainz 88, 4.Aschaf fenburg-Damm, 5. KSV Neu-Isenburg, 6. Bavaria Waldaschaff, 7. Union Witten-Annen, 8. Nordwest Berlin. Gruppe Süd: 1. KSV Köllerbach, 2. ESV Neuaubing, 3. ASV Schorndorf, 4. SV Hallbergmoos, 5. Freiburg/St. Georgen, 6. SV Nürnberg 04, 7. KSV Malstatt, 8.TSV Stuttgart-Münster. Zwei Überschriften zu den Finals: Heros Dortmund - KSV Köllerbach 9:9 im Vorkampf. 3000 Zuschauer in der großen Westfalenhalle. KSV Köllerbach hat es geschafft! Heros Dortmund mit dem Vizemeister zufrieden - Unvergessliches Finale in St. Ingbert. St. Ingbert, 12./13. Febr. 1966. Es ist gut, dass alles vorbei ist. Mit dieser Aussage eines bekannten saarländischen Funktionärs ist die Lage in der Ringer- Bundesliga nach dem Schlussakt in St. Ingbert treffend charakterisiert. Die Strapazen der Ringer, die Aufregungen der Betreuer, die Beurteilungen der Kampfrichter und selbst die unpassenden Worte der Anhänger, die unkontrolliert ihre Kenntnisse an den Mann brachten, sind zur Geschichte geworden, wenn diese Zeilen gedruckt erscheinen. St. Ingbert war an diesem Finaltag sehr gefragt. Alles, was sich im Saarland und Deutschland fürs Ringen interessierte, war unter den 3000 Zuschauern. Noch nie hat diese Halle so viele Fernsehkameras und Fotoreporter gesehen! Die Halle war vorzüglich ausgerichtet und viel Prominenz war dabei. Einer der Ehrengäste, Siegfried Perrey, Mister Olympia, des Deutschen Sportbundes rühriger Mann, wurde mit großem Applaus begrüßt. Schön dass auch einige Spitzenringer, wie Wilfried Dietrich und Paul Neff aus Schifferstadt namentlich begrüßt wurden. Leider lebt Deutschlands Ringeridol Dietrich nicht mehr und Paul Neff lässt sich nur noch selten bei Mannschaftskämpfen in Schifferstadt blicken, weilt er doch meist in seine zweiten Heimat im fernen Thailand. Von Berlin bis Köllerbach Damit unsere Chronik nicht missverstanden wird, einige Worte der Erläuterung. Seit 1922 werden deutsche Mannschaftsmeister im Ringen ermittelt, und wir haben nicht die Absicht die Meistermannschaften von 1922 bis 1964 mit Missachtung zu strafen. Die meisten Ringerfans besitzen die Handbücher des DRB, und darin sind alle Mannschaftsmeister mit Finalgegner aufgeführt. Leider werden heutzutage diese Nachschlagwerke nicht mehr gedruckt, das letzte Handbuch wurde 1999 verlegt. Sicherlich auch eine Folge der modernen Medien wie Computer, Internet und Google. In dieser Serie geht es aber ausschließlich darum, das 50järige Bestehen und die Entwicklung der Ringer-Bundesliga zu würdigen. Vieles hat sich in den letzten 50 Jahren verändert: der Modus mit dem die Endkampfgegner festgestellt werden, die Mannschaftsstärke, die Bewertung nach Punkten, der Anteil an nichtdeutschen Ringern in den Endkampf um die DMM 1965 /1966 06.02.1966: Heros Dortmund – KSV Köllerbach 52F: Manfred Zalesiak Rolf Lacour 57G: Isar Ari Erwin Trouvain 63F: Rolf Krede Ahmed Bilek 70 AG: Karl Porscha Arnold Both 70 BF: Helmut Hölker Helmut Zewe 78G: Peter Nettekoven Wolfgang Neuberger 87F: Alwandi Recep Bozarslan + 87G: Horst Heß Werner Hoppe Zuschauer: 3.000 9:9 0:2 0:2 0:3 2:0 2:0 3:0 0:2 2:0 PS 0:2 PS 2:6 SS PS PS 3. Verw. PS 6:13 PS 2:1 12.02.1966: KSV Köllerbach – Heros Dortmund 12:5 52G: Rolf Lacour Manfred Zalesiak 3:0 3 . Verw. 57F: Erwin Trouvain Isar Ari 0:2 PS 63G: Ahmed Bilek Rudi Schreer 3:0 SS 70 AF: Helmut Zewe Alwandi 0:2 PS 0:10 70 BG: Hans-Josef Noh Karl Porscha 2:0 PS 2:1 78F: Wolfgang Neuberger Helmut Hölker 1:1 unentsch. 87G: Werner Hoppe Horst Heß 0:0 beide 3V. + 87F: Recep Bozarslan Peter Nettekoven 3:0 AS Zuschauer: 3.000 Kampfgericht: Böck (München), Carda (Frankfurt), Gruber (Pfalz), Weber (Stuttgart) Deutscher Mannschaftsmeister: KSV Köllerbach Mannschaften, die Gruppeneinteilung und anderes mehr. Was geblieben ist, ja was sich den letzten Jahren noch gesteigert hat, ist die Begeisterung der Massen. Kein noch so hochkarätiges internationales Ringerturnier in Deutschland, auch keine Deutsche Einzelmeisterschaften, locken so viele Zuschauer an wie die Endkämpfe um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaften. Und immer wieder ist zu beobachten: nur mit hochkarätigem Spitzensport ist die Aufmerksamkeit der Presse zu erringen. Das heißt auch für die DRB-Verantwortlichen die Balance zu wahren, internationale Spitzenringer gepaart mit erfolgreichen Deutschen Ringern, das ist die richtige Mischung um Begeisterung und gesteigertes Interesse für den Ringersport zu wecken. Fortsetzung folgt. Die Mannschaft des KSV Köllerbach nach dem 12:5-Sieg über Heros Dortmund in St. Ingbert. Stehend v. l.: Walz, Bozarslan, Hoppe †, Neuburger, Both und Noh. Kniend: Heinz Kläs † (Vorsitzender), Trouvain †, Bilek †, Zewe, Lacour. Die Geschichte der Ringer-Bundesliga VON MICHEL M. LEFEBVRE September 1966 Mit einem Paukenschlag beginnt das 3. Ringer-Bundesliga-Jahr: Titelverteidiger Köllerbach verliert in Schorndorf 5:9 Guten Sport gibt es und überraschende Paarungen mit nicht erwarteten Entscheidungen, zufriedene Zuschauerzahlen (bis 1800) und keine Einsprüche. Das ist genau das, was die Erfinder der Ringer Bundesliga wollen. Die erste BL- Runde sieht wie folgt aus: In der Gruppe West: Witten 07- KSV Neu-Isenburg 10:7; VfK Schifferstadt- ASV Mainz 88 9:9; Bavaria Waldaschaff- Heros Dortmund 8:9; Einigkeit A.burg- Damm- Siegfried Kleinostheim 14:7 Gruppe Süd: AC Bad Reichenhall- Freiburg St. Georgen 6:12; ASV Schorndorf- KSV Köllerbach9:5; Siegfried Hallbergmoos- ASV Nendingen 11:8; ESV Neuaubing- SC Nürnberg 04 14:4 Siegfried Kleinostheim refft bereits in der zweiten Woche „die Segel“. Nach den großen Anstrengungen der Kleinostheimer, in die Bundesliga aufzusteigen, klingt die Nachricht aus Frankfurt unglaubhaft. Streitigkeiten mit türkischen Gastringern und Verletzungen zweier nicht ersetzbarer Ringer, wird als Grund des Rücktritts genannt. Was in diesem Zusammenhang Siegfried Kleinostheim der Öffentlichkeit bekannt gibt, verursacht ein Rauschen im „Blätterwald“. DAB Sportwart Hermann Schwindling nimmt die Tatsache „zähneknirschend“ zur Kenntnis und ordnete an: die angesetzten Kämpfe mit Kleinostheim sind zu streichen. Zur Halbzeit führt der KSV Witten mit einer makellosen Weste und 12:0 Punkten die Tabellenspitze Gruppe West an. In der Gruppe Süd führt der Vorjahresmeister Köllerbach nach 7 Mannschaftskämpfen mit 12:2 Punkten. Entwicklungshilfe Zum gleichen Zeitraum erscheint in der „Athletik“ ein Artikel mit der Überschrift „ Entwicklungshilfe für den Ringersport“ ein höchst interessanter Bericht: Der Deutsche Athletenbund beschreitet neue Wege, um den Amateurringer der Bundesrepublik dichter an den internationalen Leistungsstand heranzuführen. Mit dem schweren Amt des Bundestrainers hat er den 26 Jahre jungen Heinz Ostermann aus Saarland betraut, auf den zunächst einmal folgende Aufgaben warten: 1. Betreuung der Nationalmannschaft, 2. Trainingsunterweisung der 15 Bundesligavereine, 3. Ausbildung von Trainern und Übungsleitern um die Anleitung der Ringer systematischer zu gestalten. Bei den Bundesligavereinen in Köllerbach, Neu-Isenburg und Bad Reichenhall demonstriert Ostermann seine Auffassung vom modernen Training und leistete damit „Entwicklungshilfe“ für die höchste Deutsche Ringer-Klasse. Wie hautnah der junge Bundestrainer am realen Geschehen ist, dürfte der kleine Rückblick auf das Jahr 1965 im September zeigen. Da kämpft Heinz Ostermann in der jungen Ringerbundesliga noch für den KSV Malstadt im Federgewicht, auch ein Fritz Ostermann kämpft im Leichtgewicht und ein Peter Ostermann im Bantamgewicht. Drei Ostermänner in einer saarländischen Mannschaft? Tabellenstand im Dezember 1966: Gruppe West Gruppe Süd Witten 07 Hallbergmoos Schifferstadt Köllerbach MainzSchorndorf AschaffenburgNeuaubing Dortmund Freiburg-St. Georgen Neu-Isenburg Bad Reichenhall WaldaschaffNendingen Nürnberg PRESSESCHAU – ASM BAYERN Hallbergmooser Ringer waren faire Verlierer Großkampfstimmung der rund 1800 Zuschauer in Hallbergmoos zum Vorschlussrundenkampf SV Siegfried Hallbergmoos gegen VfK Schifferstadt in der neuen Turnhalle. Das Spezial-Pionier- Versuchsbataillon der Bundeswehr hatte im Rahmen einer Bundeswehrübung für eine schöne Kulisse gesorgt und eine Stahlrohrtribüne erbaut, die jedem Zuschauer eine gute Sicht ermöglichte. Vorstand und Bürgermeister Ludwig Gruber konnte zu Beginn der Veranstaltung viele Ehrengäste der Bundeswehr, des Landratsamtes, des BSV und auch den Landrat von Speyer, Otto Johann, begrüßen. Sein dringender Appell an das Fair-play im Sport an alle Anwesenden blieb nicht ohne Erfolg. Nicht auf allen Matten hat sich bisher das begeisterte Publikum nach einem solch dramatischen Kampfverlauf so sportlich verhalten. Grubers Mahnung an alle, „man muss auch in sportlicher Haltung verlieren können“, sollte für viele Vereinsvorstände Richtschnur sein, unser Sport hätte viel gewonnen! Mit dem VfK Schifferstadt hat nach dem 13:5 im Vorkampf und dem Gesamtergebnis von 24:15 die einwandfreie bessere, vor allem erfahrene Staffel gewonnen. Sie hat in dieser Besetzung auch gegen Titelverteidiger KSV Köllertbach, der nach einem 10:5 und 8:10 gegen den KSV 07 Witten Finalgegner ist, reelle Chancen. Das Dreimann- Kampfgericht, Schmitz (Hilgen), Schlicht (Eppelheim), Hahn (Stuttgart), erfüllte insgesamt gesehen seine verantwortungsvolle Aufgabe; in der Erteilung von Verwarnungen konnte man allerdings nicht immer einig gehen! So war es völlig unverständlich, 30 Sekunden vor Schluss an den für Hallbergmoos ringenden Türken Ali Demirkazik die dritte Verwarnung auszusprechen, denn bis zu diesem Zeitpunkt hatten sowohl Neff als auch Ali je zwei Verwarnungen wegen Passivität. Wenn zwei Spitzenringer zusammentreffen, die mit allen Wassern gewaschen sind, ist eben ein anderer Maßstab anzusetzen! Hier sollte sich der DAB-Sportwart etwas Besseres einfallen lassen, denn bezahlt das Publikum, das wir so notwendig brauchen (auch der DAB), nicht verhältnismäßig hohe Eintrittspreise, um dann Urteile hinnehmen zu müssen, die nicht dem Leistungsstand vieler Ringer entsprechen? Sehr großzügig war das Kampfgericht dann in den Kämpfen des Federgewichts-, Leichtgewichts A und B sowie im Halbschwergewicht…. (wie großzügig wurde in diesem Artikel leider nicht verraten). Nachruf für einen Sportjournalisten Winter 1966 verstarb der bekannte Münchner Rundfunksprecher Josef Kiermair im Alter von 69 Jahren. Unvergessen bleiben für mich diese unverwechselbare Stimme mit dem typischen bayerischen Akzent, sowie seine Live-Übertragungen der Ringerfinals im bayerischen Rundfunk, aus dem Zirkus Krone Bau. Josef Kiermair war Spezialist für Schwerathletik, Boxen und Eissport. Für die Ringer und Gewichtheber war er schlechthin das Sprachrohr. International kannte er viele Sportler, nicht nur den Namen, sondern auch nach ihren Leistungen. Überaus fleißig war er, Hermann David erinnert sich. In Dortmund wurde der Ringerländerkampf Deutschland gegen Belgien durchgeführt. Am Sonnabend reiste er von München nach Dortmund, nahm am gleichen Tage an dem Länderkampf teil, reiste nach dem Kampf sofort wieder ab und war am anderen Tage wieder bei einem Eishockey-Länderspiel zu finden. Dass er viele Jahre lang den Sportteil des bayerischen Fernsehens leitete und auch jahrelang als Schriftleiter des „Kraftsport“ (amtliches Blatt der Schwerathleten) tätig war, wollen wir nicht unerwähnt lassen. Josef Kiermair war für die deutsche Sportjournalistik eine Persönlichkeit ohne Furcht und Tadel. 1967 Die Tabellenzweiten machen den Kampf um die Mannschaftskrone unter sich aus Am 7.1.1967 Vorkämpfe Köllerbach- Witten: 10:5, das Kampfgericht: KR. Heubach, PR. Koers und Huber Schifferstadt-Hallbergmoos: 13:5, KR. Carda, PR. Metzler u. Weber 14.1.1967 Rückkämpfe Witten- Köllerbach: 10:8, KR. Merscheidt, PR. Ländle und Matthes Hallbergmoos-Schifferstadt 10:11, KR Schmitz, PR Hahn u. Schlicht. Somit lauten die Finalisten: Schifferstadt und Köllerbach Ein 10:10 im Endkampf genügt den Schifferstädtern nach dem 12:5-Heimsieg zum Titelgewinn. Endkampf um die DMM 1966 /1967 11.02.1967: VfK Schifferstadt – KSV Köllerbach 12 : 5 52F: Yilaz Erden Rolf Lacour 1 : 1 57G: Paul Neff Erwin Trouvain 2 : 0 63F: Bernd Fleig Ahmed Bilek 0 : 2 70 AG: Gerhard Bertram Arnold Both 1 : 1 70 BF: Hayrullat Sahin Helmut Zewe 2 : 0 78G: Werner Schröter Werner Hoppe 1 : 1 87F: Otto Alt Recep Bozarslan 2 : 0 + 87G: Wilfried Dietrich Gerd Volz 3 : 0 Zuschauer: 3.000 Kampfgericht: Böck, Herbert, Broß, Motzkuhn Als Wilfried Dietrich als letzter Mann der Schifferstädter Mannschaft in St. Ingbert vorgestellt wird, pfeift man ihn aus. „Dietrich raus“, brüllen die Zuschauer auf den Stehplätzen. Den Wilfried störte dies nicht, betont gleichgültig setzt er sich in Bewegung, um seinen Gegner, Gerd Volz die Hand zu geben. Zeigen sollen die Proteste, dass man mit der Gangart Dietrichs beim Vorkampf in Hassloch nicht einverstanden ist. Die raue Ringart Dietrichs, der Sturz mit seinem Gegner Volz vom Podium, die Verwarnung die der Schifferstädter einstecken muss, all dies erhitzt die Gemüter der Köllerbacher Anhänger. 18.02.1967: KSV Köllerbach – VfK Schifferstadt 10 : 10 52G: Rolf Lacour Yilaz Erden 2 : 0 57F: Camalattin Oruc Paul Neff 0 : 2 63G: Ahmed Bilek Bernd Fleig 3 : 0 70 AF: Peter Ramo Hayrullat Sahin 0 : 3 70 BG: Hans-Josef Noh Gerhard Bertram 3 : 0 78F: Wolfgang Neuburger Otto Alt 0 : 2 87G: Werner Hoppe Werner Schröter 2 : 0 . + 87F:Gerd Volz Wilfried Dietrich 0 : 3 Zuschauer: 3.000 Kampfgericht: Helmut Fritz, Wilhelm Nees, Fritz Götschau In der Handballhalle in St. Ingbert, die mit rund 3000 Zuschauern gefüllt ist, liegt die Matte auf dem Boden, so kann es keine Stürze vom Podium geben. Dafür muss der gesamte Innenraum vom Publikum frei bleiben, dies hat besonders dem Kampfgericht imponiert. Jeder Kampfrichter schätzt sich glücklich, wenn er nicht von Zuschauern umringt und bedrängt wird! nach 45 Sekunden eine Schleuder ansetzt, sein Vorhaben blitzschnell ändert und mit einem schulmäßigen Kopfhüftzug den „Sack“ zuschnürt. Groß ist der Jubel der mitgereisten Schifferstädter Ringerfans. Helmut Fritz (Korb), Wilhelm Nees (Dettingen), Fritz Göttschau (Nürnberg) und Josef Rössler (Hohenlimburg), sie bringen im großen und ganzen den Endkampf über die „Bühne“, lediglich in der Zusammenarbeit als Team zeigen sich einige Schwächen. 10:7 führt der KSV Köllerbach vor dem letzten Kampf des Abends. Und hier irrt der DAB Pressereferent in seinem Bericht in der „Athletik“, Hermann Davids Annahme, falls Gerd Volz Dietrich geschultert hätte, wäre Köllerbach Meister geworden, basierte auf einem Kalkulationsfehler. Für das fachkundige Ringerpublikum ist die prickelnde Spannung vor dem letzten Kampf verflogen! Ringerkönig Dietrich macht „en passant“ seinem Namen alle Ehre, in dem er Deutscher Mannschaftsmeister: VfK Schifferstadt Der VfK Schifferstadt ist nach 1959 zum zweiten Mal Deutscher Mannschaftsmeister im Ringen. Erinnerungen werden wach, am 30.Mai 1959, (so spät im Jahr finden damals die Endkämpfe statt) muss ich nicht nur die Überlegenheit von Paul Neff anerkennen, sondern auch einige tausend aufgeheizte Zuschauer in Oktoberfeststimmung verkraften. Das Finale findet nämlich in einem riesigen Zelt statt, das immer zum Rettichfest aufgebaut wird, und bei dem Unmengen an Bier und Wein konsumiert werden. Der SV Einigkeit 05 Aschaffenburg-Damm erkämpft zuhause einen 12:8 Sieg, verliert im Finale 7:11, Ausschlaggebend bei dem insgesamt 19:19 ist schließlich die kürzerer Ringzeit. Meister Schifferstadt (von links) Dietrich, Schröter, Alt, Sahin, Bertram, Fleig, Neff, Erden. Die Geschichte der Ringer-Bundesliga VON MICHEL M. LEFEBVRE 1967 Um Platz Drei Ein kurzer Nachtrag, denn am 11. und 18. Februar 1967 fanden noch die Kämpfe um Platz Drei in der Bundesliga statt. Dies soll nicht unerwähnt bleiben. Die Zuschauerzahlen entsprechen aber so gar nicht dem Wunsch der Verantwortlichen, denn die Kämpfe um Platz 3 sind für die Vereine ein Zuschussgeschäft. Deshalb ist es fraglich ob im nächsten Jahr weiterhin um Platz Drei gerungen wird. Hallbergmoos – Witten 15: 7, im Rückkampf dreht Witten den Spieß um und siegt 16:5, damit erringen die Nordrhein-Westfalen 1967 den offiziellen dritten Platz im Bundesliga-Mannschaftsringen. Aufstiegskämpfe In den Monaten April, Mai und Juni 1967 finden die Kämpfe zum Aufstieg in die Bundesliga statt. Gruppe West: KSC Mömbris, KSV Friesenheim, SN Berlin, KSV Hombruch. Gruppe Süd: KSV Bamberg, KSV Malstadt, ASV Tuttlingen, ASV Daxlanden. Unter den Aufsteigern ist keine Mannschaft klar favorisiert. Die Aufstiegskämpfe zeigen den Vereinsverantwortlichen und natürlich auch den Sportlern, dass die Bundesliga kein Zuckerschlecken ist. Am 24. 6. 1967 stehen Friesenheim und Tuttlingen als Aufsteiger fest. Zur Halbzeit der Ringer-Bundesliga schreibt die Süddeutsche Zeitung, München: Ein Wochenende der Skandale kann man den letzten Kampftag vor der Halbzeit-Pause in der Ringer-Bundesliga treffend charakterisieren. Tumulte und Schlägereien waren an der Tagesordnung. In Daxlanden und Nendingen „kämpfte“ das Publikum mit und in Schorndorf verließ AV Freiburg St. Georgen beim Stande von 5:4 aus Protest den Kampfplatz. Nicht unerwartet stellte sich kurz vor dem Ende der Bundesliga-Vorrunde noch Unerfreuliches ein. Gleich drei von den vier Begegnungen der Bundesliga-Vorrunde der Gruppe Süd verzeichneten einen Skandal! Und immer stand der Kampfrichter – der DAB hatte aus Kostengründen die Zahl der Unparteischen vor Beginn der neuen Saison von vier auf einen zusammengestrichen – im Mittelpunkt. DAB-Pressereferent H. David berichtet von dem Pech der Dortmunder, die nach Neu-Isenburg und nach Aschaffenburg reisen, jedoch an beiden Wochenenden „glänzt“ der eingeteilte Kampfrichter durch Abwesenheit. Dadurch kommt jedes Mal nur ein unbedeutender Freundschaftskampf zustande! In meinem Sportbuch, 21. Oktober 67, kann ich die Geschehnisse nachlesen: Da kein Kampfleiter zum Bundesligakampf in Aschaffen- Endkampf um die DMM 1967 /1968 03.02.1968: KSV Witten 07 – KSV Köllerbach 7 : 9 52F: Erwin Drywa Rolf Lacour 0 : 3 57G: Nacati Karli Erwin Trouvain 0 : 2 63F: Fritz Schrader Ahmed Bilek 0 : 0 70 AG: Karl-H.Schlopsnies Hans-Josef Noh 0 : 0 70 BF: Klaus Rost Helmut Zewe 3 : 0 78G: Herbert Alt Werner Hoppe 3 : 0 87F: Kurt Schudlich Bozarslan 0 : 3 +87G: Heinz Eichelbaum Gerd Volz 1 : 1 Zuschauer: 2.000 Kampfgericht: Böck, Fritz, Ritterhof, Setzt 11.02.1968: KSV Köllerbach – KSV Witten 07 10 : 8 52G: Rolf Lacour Erwin Drywa 3 : 0 57F: Camalattin Oruc Nacati Karli 2 : 0 63G: Ahmed Bilek Fritz Schrader 1 : 1 70 AF: Helmut Zewe Klaus Rost 0 : 3 70 BG: Hans-Josef Noh Karl-H. Schlopsnies 1 : 1 78F: Neuburger Kurt Schudlich 0 : 2 87G: Werner Hoppe Herbert Alt 2 : 0 +87F: Gerd Volz Heinz Eichelbaum 1 : 1 Zuschauer: 3.500 Kampfgericht: Bross, Hahn, Carda, Göttschau Deutscher Mannschaftsmeister: KSV Köllerbach burg erscheint, einigen sich beide Mannschaften zwei lizenzierte Sportler pfeifen zu lassen. Das Fliegen- und Bantamgewicht pfeift Edi Schwaben, die übrigen sechs Kämpfe leitet M. Lefebvre. Selbstverständlich wird der 15:7-Sieg der Aschaffenburger von den Dortmundern nicht akzeptiert. Die Angelegenheit landet bei den DAB-Verantwortlichen. Wenige Tage später reagiert der DAB: Ab sofort leiten zwei Kampfrichter die Ringer-Bundesliga! Diese Anordnung des DAB Bundes-Vorstand wird mit gemischten Gefühlen aufgenommen. Oberstes Sportgesetz ist, der beorderte Kampfrichter hat zur Stelle zu sein. Der Kampfrichter, der nicht mehr verlässlich ist, muss die „Flöte“ an den Nagel hängen! Das sind harte Worte, aber man kann keiner Mannschaft zumuten, dass sie zweimal 700 km völlig nutzlos zu einem Bundesligakampf anreist! Ein dickes Lob fürs Fernsehen Der 25./26. November 1967 – ein großer Tag der Schwerathleten, so titelt Hermann David voller Begeisterung seinen eingerahmten Artikel. Die Präsenz des Fernsehens in der Sportschau, die Ausstrahlung des Mannschaftskampfes: Mainz 88 gegen Witten 07. Im Anschluss sogar alle Ergebnisse der Ringer Bundesliga! Der Pressereferent ist „happy“ und seine Freude gipfelt in einem gedruckten herzlichen „Danke“ an die Berufsjournalisten: Ernst Huberty, Dr. Jörg Stockinger, Gerd Mehl und Hugo Murero. 10. Dezember 1967 – Skandal! Der diesjährigen Ringer-Bundesliga bleibt nichts erspart. Am vorletzten Kampftag, an dem auch Witten 07 gegen Schifferstadt zum „Duell“ ansteht, überrascht die Meldung: Ringerskandal in Witten, die Kampfrichter Werner Artmann und Johannes Herbert tätlich angegriffen! Von Flensburg bis München haben Fernschreiber und Telefon diese Meldung als „Skandal“ ausgespuckt. Ein Ringer schlägt den Seitenrichter Herbert, und mehrere unbesonnene Zuschauer stürmen die Matte. Der Verlauf der Keilerei kann nur mit Hilfe von Polizeibeamten und einiger besonnener Vorstandsmitglieder geschlichtet werden. Beim Stand von 7:7 erfolgt der Kampfabbruch, der Schwergewichtskampf zwischen Eichelbaum und Dietrich findet nicht statt. Tabellenstand: Gruppe West: Gruppe Süd: 1. Schifferstadt 1. Hallbergmoos 2. Witten 2. Köllerbach 3. Mainz 3. Neuaubing 4. Aschaffenburg 4. Schorndorf 5. Dortmund 5. Nendingen 6. Friesenheim 6. Freiburg 7. Neu-Isenburg 7. Tuttlingen 8. Waldaschaff 8. Karlsruhe Ergebnisse Vorentscheidung: Schifferstadt gewinnt mit 11:7 über Köllerbach, muss aber den Rückkampf ohne den verletzten Dietrich bestreiten. Witten 07 schlägt den SV Hallbergmoos 14:4. Ein Aktiver zum Vorentscheidungskampf Schifferstadt gegen Köllerbach: Kaum sind die letzten Raketen und Feuerwerkskörper der Neujahrs feiern verlöscht, entbrennen wieder die erbitterten Kämpfe um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft. Der erste Vorentscheidungskampf zwischen dem ersten der Bundesliga West, VfK Schifferstadt, und dem zweiten der Gruppe Süd, KSV Köllerbach, findet in der idealen Friedrich-Ebert-Halle in Ludwigshafen statt. Über 3000 ringkampfbegeisterte Zuschauer aus nah und fern bilden eine klassische Kulisse. Wie man aus Gesprächen mit Schifferstädtern entnehmen kann, sprechen alle vom heutigen Kampf nur als Hürde, die es zu überspringen gilt, von einer Klippe, an der man scheitern kann, ist kaum die Rede. Seiner Favoritenrolle wird Schifferstadt bis zum vorletzten Kampf gerecht, alles läuft bestens für die Pfälzer. Vor dem letzten Kampf steht es 11:4 und es ist schon immer so, dass Dietrich am Schluss das Punktekonto erhöht, auch heute zweifelte keiner daran. Aber da passiert es, kurz vor der dritten Minute stürzt Dietrich am Mattenrand zu Boden, mit schmerzverzerrtem Gesicht greift er sich ans Knie. Beim Versuch wieder aufzustehen, sackt er wieder zusammen. Sanitäter und Betreuer schwärmen wie die Bienen um Dietrich. Beim hastigen Einreiben und Verbinden tickt unaufhörlich die Uhr, 4.30 Minuten hört man warnend aus dem Lautsprecher, unaufhaltsam verrinnt die Unterbrechungszeit. Dietrich rappelt sich hoch, um über die letzten Sekunden der ersten 3 Minuten zu gelangen. Der Gong ertönt, der Pfälzer schlägt mit beiden Armen nach unten und lässt sich resigniert fallen. Fassungslos starrt er auf sein Bein, der Schmerz steht ihm ins Gesicht geschrieben. Zwischen den Augenwimpern sieht man Tränen glitzern. Man wähnt es zu spüren, die Enttäuschung und die Ohnmacht sind übergroß. Hinter der Bühne wird Dietrich auf einer Tragbahre hinausgetragen, auf der Bühne wird Volz zum Sieger erklärt. Dietrichs Kampf mit dem „Eisen“, interessierter Zuschauer Prof. Manfred Steinbach, Weitsprung-Olympiavierter in Rom. Foto: K. Angermann 11:7 für Schifferstadt lautet das Ergebnis, auf keiner Seite sieht man lachende Gesichter. Zu schwer lastet das Ereignis auf den Gemütern. Die Krone, Deutscher Mannschaftsmeister, hatte für die Pfälzer eigentlich schon ein wenig an Glanz verloren, man würde den Titel behalten, so eben ganz normal. Aber heute sieht die Sache ganz anders aus, höher ist das Ziel gerückt, begehrlicher der Griff danach. Auf einmal schwebt um die „Krone“ ein ganz neuer Glanz und man kann darob wieder Tränen vergießen. Athletik Heft 1 1968 – M .M. Lefebvre Der „Dicke“ ist schon wieder im Training! Köllerbach bezwingt in der Saarlandhalle vor über 2000 Zuschauern den VfK Schifferstadt mit 12:6. Ohne Zweifel, das verletzungsbedingte Fehlen von Dietrich ist entscheidend. Nach der Operation von Innen- und Kreuzband am linken Knie sucht Wilfried Dietrich Hilfe im Institut für Leibesübungen der Universität Mainz. (Verletzung beim Kampf gegen Köllerbach). Witten schlägt vor über 1000 Zuschauer in Hallbergmoos die Bayern mit 13:7. Eine ganze Seite Text mit sieben Fotos, die Dietrich in voller Aktion in der Mainzer „Folterkammer“ zeigen, hat Klaus Angermann den Regenerierungsbemühungen Dietrichs in der „Athletik“ (März 1968) gewidmet. Ich bin mir nicht sicher, aber ich werde den Verdacht nicht los, dass der Sport Journalist Angermann bei der Vermittlung mit der Sport Uni Mainz, Hilfestellung geleistet hat. Die Finals bestreiten Witten und Köllerbach. 3. Februar 1968 Der KSV Köllerbach besiegt in der Husemannhalle den KSV Witten 07 mit 9:7. Das Finale in der Saarlandhalle, vor über 3500 Zuschauern, gewinnt nach einem erbitterten Schlagabtausch wiederum der KSV Köllerbach. Das 10:8. ergibt einen Gesamtpunktestand 19:15. Damit haben die Köllerbacher zum 2.Mal den Titel nach Saarland geholt. Werner Hoppe wird als „Held des Tages“ gefeiert, sein 2:0 Sieg über Herbert Alt ist für die Saarländer eine besondere Leistung die gebührend in der Halle gefeiert wird. Im Kampf um Platz Drei dominieren klar die Männer aus der Pfalz. In Hallbergmoos (500 Zuschauer) gewinnt Schifferstadt mit 12:7 und in Ludwigshafen am 11. Februar 1968 in der Friedrich-Ebert Halle 12:8, und dies auch ohne die Verletzten Schröter und Dietrich. Nirgendwo in seiner näheren Heimat findet Dietrich so ideale vielseitige Trainingsbedingungen wie hier in Mainz: Kraftraum, Sauna, Schwimmbad, Massagezimmer- alles auf einem Fleck. Kein geringerer als Professor Beno Wischmann, Sportchef der Mainzer Uni, und Oberarzt Dr. Mittelsbach (Ludwigshafen) haben Wilfried Dietrich mit folgenden Worten eingeladen: Dietrich möge sich doch dieser Möglichkeiten bedienen, so oft und so lange er Lust habe. Und mit Eifer quält sich Dietrich, immer das Ziel vor Augen: an seinen vierten olympischen Spielen in Mexiko City teilzunehmen – und zum vierten Male auch eine Medaille zu gewinnen. Übrigens, nur wenige besondere Freunde, dürfen zu Dietrich „Der Dicke“ sagen! KSV Köllerbach (v.l.): Volz, Bazarslan, Hoppe, Zewe, Noh, Bilek, Trouvain, Lacour. Auf dem Bild fehlen Oruk und Neuburger. Die Geschichte der Ringer-Bundesliga VON MICHEL M. LEFEBVRE Teil 5: 1968 Ab- und Aufsteiger Waldaschaff, LO Hessen und Karlsruhe, LO Nordbaden, als Tabellenletzte müssen sich als Vereine aus der Bundesliga verabschieden. Ab März 68 beginnt der „Tanz“ um die höchste Klasse von neuem. Folgende Vereine streiten um den Aufstieg in die Bundesliga: SV Brötzingen; AC Heusweiler; AC Thaleischweiler; TSV Gailbach; Stuttgart- Münster und der AC Bad Reichenhall. Im April stehen auch etliche Länderkämpfe gegen die erfolgsverwöhnte Nationalmannschaft Rumäniens im Sportkalender. Deutschlands Spitzenringern mangelt es um diese Jahreszeit wahrlich nicht an harten Wettkämpfen. Im März feiert der DAB Bundesvorsitzender Walter Lippold seinen 65 Geburtstag, was die wenigsten wissen, Lippold ist in Brüssel geboren, und beherrschte perfekt die französische Sprache. Sonnenklar? Oder auch wieder nicht, denn ich kenne jemand der auch in Brüssel geboren ist, aber der in Französisch höchstens die Note ungenügend erreicht. April/ Mai 1968, nach zum Teil recht heftigen Kämpfen feiern der SV Brötzingen und der KSV Efferen den Aufstieg in die Bundesliga. Mexiko 12. Oktober 68, glanzvolle Eröffnung der Olympischen Spiele in Mexiko City, Wilfried Dietrich marschiert an der Spitze als Fahnenträger. Ein unvergessliches Erlebnis, darf ich doch als Assistent für den Sport Informationsdienst (dank Karl Adolf Scherer sid) und als Berichterstatter und Fotograf verantwortlich zeichnen für die Athletik, das amtliche Organ des Deutschen Athleten-Bundes. Trotz gedrängten Terminkalenders wird auch um einen Bundespokal gerungen. Mainz 88 schaltet den ASV Schorndorf aus und erringt den Pokal. Wegen der Olympiade beginnt die Bundesligarunde erst am 2. 11. bzw. 9. 11. 1968 mit folgenden Mannschaften: Gruppe West: ASV Mainz; KSV Witten; SV Aschaffenburg-Damm; VfK Schifferstadt; KSV Neu Isenburg; Heros Dortmund; KSV Efferen; KSV Friesenheim. Gruppe Süd: ESV Neuaubing; ASV Tuttlingen; Frbg.- St. Georgen ASV Schorndorf; SV Hallbergmoos; KSV Köllerbach; ASV Nendingen; SV Brötzingen. 1969 Am 4. 1. 1969 führt der ESV Neuaubing ungeschlagen mit 20: 0 die Tabellenspitze Süd an, vor Freiburg St. Georgen mit 12:6 Punkten. In der Gruppe West hält der SV Aschaffenburg Damm mit 14: 4, punktgleich mit dem ASV Mainz, den Tabellen Spitzenplatz. Endkampf um die DMM 1968 /1969 03.05.1969: KSV Witten 07 – VfK Schifferstadt 52F: Erwin Drywa Yilmaz Erden 57G: Isa Ari Paul Neff 63F: Fritz Schrader Gerhard Wißmann 70 AG: Karl-H. Schlopsnies Bernd Fleig 70 BF: Klaus Rost Mehmet Altun 78G: Herbert Alt Werner Schröter 87F: Heinz Sperling Otto Alt + 87G: Heinz Eichelbaum Wilfried Dietrich 9:9 0:3 0:2 3:0 2:0 2:0 0:2 2:0 0:2 10.05.1969: VfK Schifferstadt – KSV Witten 07 13 : 4 52G: Yilmaz Erden Erwin Drywa 2:0 57F: Paul Neff Isa Ari 2:0 63G: Gerhard Wißmann Fritz Schrader 0:2 70 AF: Mehmet Altun Klaus Rost 1:1 70 BG: Bernd Fleig Karl-H. Schlopsnies 1:1 78F: Otto Alt Herbert Alt 2:0 87G: Werner Schröter Heinz Sperling 2:0 + 87F: Wilfried Dietrich Heinz Eichelbaum 3:0 Zuschauer: 3. 000 Kampfgericht: ML: Kohler, PR: Böck; MP: Bross Deutscher Mannschaftsmeister: VfK Schifferstadt Klippan-Turnier Zum Traditionsturnier nach Klippan (Südschweden) am 24. bis 26. Januar 1969 entsendet der DAB eine komplette Mannschaft (neu: 10 Gewichtsklassen) mit einem Kampfleiter, Artur Kohler. Als Leiter der Mannschaft fungiert Pressereferent Hermann David, so schlägt man zwei Fliegen mit einer Klappe und spart die Kosten für den Berichterstatter (von dieser Sitte macht der DRB auch heute noch Gebrauch!) Auf der Rückfahrt schwärmt der Bundestrainer H. Ostermann von dem griffreichen griechisch-römischen Turnier, mit unglaublichen, spektakulären Kämpfen von hohem Niveau. Kein Wunder, dass die Schweden den freien Stil fast völlig ablehnen! 25. Januar 1969: Kuriose Ergebnisse in der 12. Runde. Hohe, eindeutige Kampfresultate machen deutlich: wenn die Endrunde nicht mehr erreicht werden kann, wird die Mannschaftaufstellung zur Nebensache. Mit 19: 1 fertigt Witten den KSV Efferen ab. Mainz 88 schlägt Friesenheim mit 19:3 und Frbg. St. Georgen putzt den SV Brötzingen mit 18:1 von der Matte. Auch Schifferstadt punktet mit 11:4 klar über die Aschaffenburger. Aubinger Ringer bitten ins Wirtshaus (Pressestimme Süddeutsche Zeitung) Am Sonntagvormittag, Beginn 10 Uhr, Bundesligakampf ESV Neuaubing- Moosbach- ASV Nendingen in der Aubinger Bahnhofswirtschaft. Ein Hammerlock zum Bier gefällig. Das ist kein Faschingsscherz, liebe Ringkampffreunde! Der neue Südmeister ist Opfer der Münchner Sporthallenmisere, denn die AW- Halle ist für den Fasching reserviert und im Münchner Westen gibt es keine andere Halle. Den Zirkus Krone Bau können sich die Neuaubinger nur für Finalkämpfe leisten! Februar 1969: Abschlusstabelle Gruppe Süd 1. ESV Neuaubing 2. ASV Tuttlingen 3. AV Frbg.- St. Georgen 4. ASV Schorndorf 5. KSV Köllerbach 6. ASV Nendingen 7. SV Hallbergmoos 8. SV Brötzingen Gruppe West ASV Mainz 88 KSV Witten 07 VfK Schifferstadt SV Aschaffenburg-Damm KSV Efferen KSV Neu- Isenburg Heros Dortmund KSC Friesenheim Acht wollen in die Bundesliga, zwei dürfen nur aufsteigen Am 1.3. 1969 geht’s los, an diesem Tag beginnen die Aufstiegskämpfe zur Bundesliga. In der Gruppe Süd streiten sich: AC Bad Reichenhall; AC Heusweiler; SG Baienfurt AC Ziegelhausen. Gruppe Nord sieht wie folgt aus: Siegfried NW Berlin; ASV Essen- West; TSV Gailbach; Siegfried Koblenz Ende März 1969. Wieder großer Wirbel bei den Ringern! Es sage keiner, die Ringer haben kein Talent für Schlagzeilen. Im Pfälzer und Mainzer Ländchen tobt seit Wochen unter den Athleten ein harter Krieg. Der DAB-Rechtsausschuss hat Hochbetrieb. Man droht und bekämpft sich mit den krassesten Mitteln. Wer etwas abseits steht, kann es nicht begreifen mit wie viel Eifer und Ehrgeiz es zur Sache geht. Man scheut sich nicht, mit offenem Visier anzugreifen und die etwas fragwürdige alte Art der Kriegsführung, „mit offenen Briefen“ den Leser zu strapazieren. Unter dem Titel „Ein Aktiver zum Kampf Mainz-Schifferstadt“ ist im Februar Heft Athletik 1969, ein ganzseitiger Artikel veröffentlicht der wie folgt beginnt: Im Kurfürstlichen Schloss gewann der ASV Mainz 88 vor rund 2000 Zuschauern aus der ganzen Bundesrepublik, den Spitzenkampf der Bundesliga gegen den zweifachen Deutschen Mannschaftsmeister VfK Schifferstadt mit 10:8. Den schwersten Kampf haben aber die Mainzer noch vor sich mit dem laufenden Protest. Die Herren vom Rechtausschuss stehen vor keiner leichten Entscheidung. Handeln sie nach der WKO, was Recht ist, wird es einen Riesenspektakel geben und übereifrige Journalisten werden kräftig mittels Presseveröffentlichungen schüren. Geben sie den Mainzern Recht, so sperren sie Tür und Tor auf für gewinnbringende Manipulationen. Denn nichts lockt mehr die Zuschauer als schwere Kämpfe um die Spitze. Sonnenklare Favoriten sind gar nicht so gefragt, aber ein Mann zur rechten Zeit vom Bosporus geholt, gibt gewaltigen Auftrieb, die Anhänger wachsen mit den steigenden Erfolg. Der Kassier trägt dann, trotz hoher Investitionen, ein lachendes Gesicht und der Regisseur, sprich Vorstandschaft, reibt sich vergnügt die Hände. Auf den hoffentlich salomonischen Spruch der Rechtsinstanz warten jedenfalls einige Bundesligavereine sehr gespannt. Im sportlichen Teil kann man beiden Mannschaften höchsten Einsatz bescheinigen. Um was geht`s? Der Kampf, des zweifache Europameister Sirri Acar gegen Schröter. Es fiel kein Griff, jeder hatte anscheinend zuviel Respekt vor dem anderen. Nachdem beide Ringer die „Obligatorische“ erhalten hatten, bekam Schröter im zweiten Abschnitt eine Ermahnung. In den letzten 3 Minuten bewies der Mainzer „Import“ seine Gerissenheit, er tat gar nichts mehr und Schröter gab sich damit zufrieden. Da sprach der temperamentvolle Kampfleiter Nees, Hessen, für jeden eine Ermahnung aus. Damit waren der Seitenrichter Heindel und Jurymann Kupferschmitt aber nicht einverstanden, sie plädierten für eine Verwarnung an Schröter. Der Kampf lief weiter, ohne dass offiziell eine Verwarnung ausgesprochen war. Am Schluss wurde unter Jubel Acar mit 2:1 Punkten als Sieger erklärt und es stand 10: 5 für Mainz. Sprechchöre skandierten: „Hie, ha, ho, Schifferstadt ist k o“! Wilfried konnte mit seinem Sieg über Volz die Niederlage nicht verhindern, das Endergebnis lautete 10: 8 für Mainz 88. So kann man als Abschluss nochmals die Einleitung lesen, denn ob das Ergebnis bleibt, darüber entscheidet die Rechtsinstanz. Protestverhandlungen Das Fußvolk läst sich zwar von Rechtsanwälten und anderen Juristen führen, aber irgendwie steckt der ganze Prozess fest, denn es fehlen zwei gewichtige Männer, nämlich der DAB-Präsident und der Sportwart, die mit der Equipe bei den Weltmeisterschaften in Argentinien weilen. Viel ist aus diesem Fall wieder zu lernen, und der DAB wird sich in Zukunft noch mehr bemühen, sein „Gesicht“ zu wahren. Der Rechtsausschuss hat sein Möglichstes getan. Schifferstadts Vorsitzender Vogt, obwohl er sich besonders im Recht fühlte, fand ein erlösendes Wort, als er dem Rechtsausschuss den Vorschlag macht, die Kämpfe um den Titel mit sechs Mannschaften zu bestreiten. Inzwischen hat Kampfrichter Obmann Hans Heubach, Nürnberg, auf Grund der Vorgänge ein Urteil gefällt, in dem in ganzen 26 Wörtern der ganze Sachverhalt klargestellt ist. In dem Urteil wird eine Formulierung angewandt, die richtungweisend sein kann. Tabellenkorrektur: Die 10:8 Niederlage von Schifferstadt gegen Mainz wird umgemünzt zu einem 9:9 Unentschieden. Dadurch verändert sich die Tabelle Gruppe West: 1. Schifferstadt, 2. Witten, 3. Mainz Salomonische Entscheidung für die Kämpfe um die Mannschaftskrone 29. März 1969, die Männer des DAB-Vorstandes, Bundesvorsitzender Lippold, Kampfrichterobmann Heubach, Sportwart Grünkranz, Rechtsausschuss I. Instanz Schlicht, Rechtausschuss II. Etzel trifft am 22.3.1969 in Mannheim eine Entscheidung, die „salomonisches Format“ hat und die, wenn man guten Willens ist, noch oft zitiert wird. Durch diese Entscheidung des DAB-Vorstandes im Fall MainzSchifferstadt kommt es in der Mannschaftsmeisterschaft erstmals zu einer Zwischenrunde. An ihr nehmen die die drei Vorrundensieger und jener Verein teil, der von den Verlierern das beste Kampfverhältnis aufweist. Tuttlingen - Schifferstadt 7:12 und 3:13; WittenNeuaubing 12:5 und 9:8; Freiburg St. Georgen- Mainz 11:8 und 5:16 Die Zwischenrunde erreicht damit Schifferstadt, Witten, und Mainz. Von den Verlierern hat Freiburg das beste Gesamtsiegverhältnis und ist damit der vierte Teilnehmer. Am 12. 4.und 19. 4. 1969 kommt es zu folgenden Kämpfen: Mainz - Witten 9:11 und 1:15; Schifferstadt St. Georgen 14:5 und 11:8. Damit ist entschieden, dass das Finale Witten kontra Schifferstadt heißt. 3. Mai 1969 In der überfüllten Fritz-Husemann-Halle ertrotzt sich der KSV Witten 07 ein 9:9 gegen Schifferstadt. Der KSV feiert mit diesem Kampf seinen größten Publikumserfolg seit seiner Zugehörigkeit zur Bundesliga. Der Vfk Schifferstadt kommt mit einem Sonderzug in die Ruhrstadt, frei nach dem Motto: „die Bahn macht`s möglich“, man kann es auch als „Kundenservice“ für die Schifferstädter Zuschauer bezeichnen. Die Schlagzeile eine Woche später beglückt die ganze Pfalz: „ Der VfK siegt vor über 3000 Zuschauern mit 13:4 über den KSV Witten!“ Die pikfeine neue Sporthalle in Schifferstadt platzt aus allen Nähten! Um den Kampf um Platz Drei sind die beiden Mannschaften Mainz und Freiburg „übrig geblieben“, ein Ergebnis konnte ich in meinen Unterlagen nicht finden. In der Zwischenzeit haben auch die Aufstiegskämpfe planmäßig stattgefunden und die Tabelle hat folgendes Bild: Gruppe Nord: Gruppe Süd: TSV Gailbach SG Baienfurt SNW Berlin AC Reichenhall ASV Essen-West AC Heusweiler Siegfried Koblenz Germania Ziegelhausen Somit stehen die Aufsteiger Gailbach (Hessen) und Baienfurt (Württemberg) fest! Wie wird die Saison im nächsten Jahr aussehen, die bereits in diesem Jahr beginnt? VfK Schifferstadt (v.l.): Yilmaz Erden, Paul Neff, Gerhard Wißmann, Bernd Fleig, Mehmet Altun, Otto Alt, Werner Schröter, Wilfried Dietrich. Die Geschichte der Ringer-Bundesliga VON MICHEL M. LEFEBVRE Teil 6 6. September 1969 – Jeweils 8 Bundesliga Mannschaften starten zur BL Runde 1969/70 – Die Neulinge kommen unter die Räder! Der SG Baienfurt kassiert in Freiburg St. Georgen eine 21:2-Klatsche und der ASV Mainz schickt den TSV Gailbach mit einer 21:0-Packung nach Hause. In der Athletik ist zwar von einem Heimkampf der Gailbacher die Rede, aber nach einigen Recherchen dürfte es hiermit richtig gestellt sein. Der SV Aschaffenburg-Damm bezwingt den Deutschen Vizemeister KSV Witten 10:4, so kann der Chronist durchaus von einem turbulenten Bundesligastart sprechen. Wer genau dies damals zu Papier gebracht hat, ist nicht immer korrekt zu sagen, einmal unterschreibt der Frankfurter Manfred Müller, dann wieder der DAB-Sportwart Georg Lecke, Kassel, oder der Herausgeber der „Athletik“ Werner Artmann, Karlsruhe. Leider fehlt öfter der Name des Verfassers gänzlich. Nach vier Runden führt in der Gruppe Süd der SV Hallbergmoos und in der Gruppe West der ASV Mainz. Am Tabellenende bleiben von Anfang an der SG Baienfurt und der TSV Gailbach. Die sechste BL-Runde Ein Höhepunkt bildet die Spitzenbegegnung am 18. 10. 69: ASV Mainz gegen den VfK Schifferstadt. Vor über 1100 Zuschauern im Kurfürstlichen Schloss in Mainz endet die spannungsgeladene Partie 10: 9. Über diesen Spitzenkampf findet sich ein ganzseitiger Artikel mit der Beschreibung aller 8 Kämpfe, sowie einigen Fotos von Kampfszenen in der „Athletik“ wieder. Bemerkenswert die Worte der Anerkennung und das Lob, das beide Kampfrichter, Edelbert Schmitz und Georg Metzler, ernten. Obwohl Schmitz noch bei der Vorstellung mit Buhrufen empfangen, Metzler dagegen mit Applaus bedacht wurde, haben beide am Ende überzeugt. In die Schlagzeilen gerät der Titelverteidiger VfK Schifferstadt durch seine überraschende zweite Niederlage in Aschaffenburg mit 11: 9, und dies innerhalb von zwei Wochen. Spannend geht es auch in der Südgruppe zu, der ASV Schorndorf besiegt den SV Hallbergmoos knapp aber verdient, vor über 1400 Zuschauern, mit 9: 8, und löst damit die Bayern von der Spitze ab. Die Abschlusstabelle: Gruppe Süd Gruppe West 1. ASV Schorndorf 1. ASV Mainz 2. SV Hallbergmoos 2. VfK Schifferstadt 3. ASV Tuttlingen 3. SV Aschaffenburg-Damm 4. AV Freiburg 4. KSV Witten 5. KSV Köllerbach 5. KSV Efferen 6. ESV Neuaubing 6. Heros Dortmund 7. ASV Nendingen 7. TuS Gailbach 8. SG Baienfurt 8. KSV Neu-Isenburg Die ersten Vier jeder Gruppe bestreiten die Zwischenrunde im k. o.System in Vor- und Rückkämpfen, am 10.1. und 17. 1. 1970. Die Verlierer scheiden aus, die Sieger kommen in die Endrunde. 1970/ 71 starten die Bundesligamannschaften mit 10 Gewichtsklassen. Am 14. Dezember 1969 tagt im Parkhotel in Mannheim der DRB Sportausschuss mit allen anwesenden Bundesligavereinen. Bei der Abstimmung findet der Antrag, ab der Saison 1970/71 die Mannschaftsstärke auf 10 Gewichtsklassen zu erhöhen, Zustimmung. Die Gewichtsklassen lauten: 48kg; 52kg; 57kg; 62kg; 68kg; 74kg; 82kg; 90kg; 100kg und über 100kg. Künftig nur noch ein Ausländer in einer Mannschaft. Die Mannschaftsstärke erhöht, die Startberechtigung der Ausländer dagegen reduziert. Von bisher Zwei auf nur noch Einen, der Sportausschuss hat sich gewundert, wie gelassen die Bundesligavereine diesen Antrag aufnehmen. Mal sehen ob der DRB-Sportausschuss dazu auch grünes Licht gibt? Auch die Herabsetzung der Altersgrenze, von 16 auf 15 Jahre, ja sogar einen Schritt weiter, auch Jugendliche ab 14 Jahre startberechtigt in der ersten Mannschaft einzugliedern, wird heftig diskutiert. Vorrundenkämpfe, Rückkämpfe in Klammern: Schorndorf - Witten 10:9; (2:15) Mainz - Hallbergmoos 8:10; (4:13) Tuttlingen - Schiffer- stadt 10:6; (6:11) Freiburg St. Georgen - Aschaffenburg 13:7. (9:9) Zwischenrunde:Schifferstadt - Freiburg St. Georgen 14:5 (11:9); Witten - Hallbergmoos 9:8 (13:5) Das Finale bestreiten der KSV Witten 07 und der VfK Schifferstadt. Bundesliga-Aufstiegskämpfe Noch ist der Deutsche Mannschaftsmeister nicht gekürt und schon beginnt im Februar 1970 der „Aufstiegsreigen“ mit 8 Mannschaften. Gruppe Süd: AC Bad Reichenhall; AC Heusweiler; KSV Aalen; ASV Daxlanden. Gruppe West: SU Annen; AV Schaafheim; SNW Berlin; KSC Friesenheim. Es können nur zwei das Ziel „Bundesliga“ erreichen, heuer ist es der AC Bad-Reichenhall und die SU Annen. Sind Kampfrichter Freiwild? Unter diesem Titel schreibt der Spitzenkampfrichter Georg Metzler, sechsfacher Olympiakampfrichter (von 1972 ununterbrochen bis 1992) einen anklagenden Artikel (Athletik Januarheft 1970). Gerne zitiere ich einige Passagen davon, nur um zu verdeutlichen wie schwierig es damals für die Männer in Weiß war. Besonders bei Bundesligakämpfen ist immer öfter eine feindselige Haltung gegenüber den Kampfrichtern zu beobachten. Ein Teil der Zuschauer lässt jegliche, sportliche Fairness vermissen, ihr unsportliches Verhalten richtet sich oft gegen die Gastringer, aber insbesondere gegen die Kampfrichter, die als Verbrecher , Idioten, Dreckspatzen, Schieber und dergleichen beschimpft, ja sogar mit Tätlichkeiten bedroht werden. Also alles Vergehen, die an und für sich den strafrechtlichen Tatbestand der Beleidigung, üblen Nachrede und Nötigung darstellen. Das klingt für manchen vielleicht übertrieben. Sehen sie sich aber einmal die fanatischen Zuschauer an, die sich zeitweise in einem fast rauschähnlichen Zustand steigern und unsere Wettkampfstätten mit einem Tummelplatz für Rowdys verwechseln. Von einer objektiven sportlichen Einstellung ist da nichts mehr zu bemerken. Wir Kampfrichter sind auch gewillt, sachliche Kritik entgegenzunehmen, doch Beschimpfungen und Bedrohungen haben mit einer objektiven Kritik nichts zu tun. Ich weiß auch genau, dass es nicht nur den fanatischen Zuschauer gibt. Der überwiegende Teil der Zuschauer ist objektiv und anständig. Was vor allem auch für den aktiven Ringer gilt. Doch es ist höchst bedauerlich, das sich das Rabaukentum einer gewissen Minderheit immer mehr durchsetzt und dem Ringersport dadurch großen Schaden zufügt. Ich bin überzeugt, dass meine Zeilen nicht bei allen Verständnis finden werden. Würden sie jedoch den einen oder anderen zum Nachdenken bewegen, so wäre schon etwas erreicht Endkampf um die DMM 1969 /1970 KSV Witten 07 – VfK Schifferstadt 9:8 52F: Yilmaz Erden Günter Maas 2:0 57G: Willi Wagner Paul Neff 0:2 63F: Fritz Schrader Gerhard Wissmann 2:0 70 AG: Klaus Rost Bernd Fleig 3:0 70 BF: Sakir Alpaslan Otto Alt 0:2 78G: Herbert Alt Werner Schröter 0:2 87F: Heinz Sperling Mehmet Altun 2:0 + 87G: Heinz Eichelbaum Wilfried Dietrich 0 :2 Zuschauer:2.000 Kampfgericht: ML: Schlicht; PR: Wiedenhöfer; MP: Bohn VfK Schifferstadt – KSV Witten 07 10 : 10 52G: Günter Maas Erwin Drywa 1:1 57F: Paul Neff Willi Wagner 3:0 63G: Bernd Fleig Fritz Schrader 0:2 70 AF: Gerhard Wissmann Klaus Rost 0:3 70 BG: Mehmet Altun Herbert Alt 0:3 78F: Otto Alt Sakir Alpaslan 1:1 87G: Werner Schröter Heinz Sperling 2:0 + 87F: Wilfried Dietrich Heinz Eichelbaum 3:0 Zuschauer: 3. 000 Kampfgericht: ML: Artur Kohler; PR: Hugo Weber; MP: Theo Matthes Deutscher Mannschaftsmeister: KSV Witten 07 KSV Witten 07 – v.l. Heinz Sperling, Herbert Alt, Sakir Alpaslan, Klaus Rost, Fritz Schrader, Willi Wagner, Erwin Drywa. Auf dem Bild fehlt Heinz Eichelbaum. Finalvorkampf: Witten 07 besiegt den amtierenden Deutschen Mannschaftsmeister VfK Schifferstadt vor über 2000 Zuschauern denkbar knapp mit 9:8. Wird der Minimalvorsprung reichen? Der allgemeine Tenor danach: „nur ein Wunder kann den Wittenern noch die Meisterschaft einbringen!“. Ein paar Stimmen am Wettkampfort: Fritz Schrader ist guter Dinge, er meint: „Schlechter als in Witten kann es für uns auch in Schifferstadt nicht mehr laufen, ein Unentschieden reicht uns ja.“ Der DRB-Präsident Hermann Schwindling sieht auch gar nicht so schwarz für den KSV. Er sagt nach dem Kampf: „der KSV Witten war diesmal zu nervös, die Ringer gingen überhastet zu Werke. Es ist auf jeden Fall noch alles drin, erinnern wir uns an die Begegnung in Hallbergmoos.“ Finale in Schifferstadt Die Wittener kommen zuversichtlich zum Endkampf nach Schifferstadt. In der Sporthalle knistert es vor Spannung, während zwei Jugendmannschaften flotte Kämpfe zeigen, füllen sich die Ränge. Von weit her kommen die Ringerfans, nicht nur aus Westfalen, auch aus den entferntesten Teilen Norddeutschlands und dem tiefsten Süden der Bundesrepublik. Der Kassier zeigt ein zufriedenes Gesicht, alle Sitzplätze zu DM 12 und Stehplätze zu DM 6 sind verkauft. Sogar der Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz weilt unter den geschätzt 3000 Zuschauern. 10:10 lautet das Endresultat, Dietrichs Schultersieg nach 3.30 Minuten nützte in diesem Fall nichts. Der KSV Witten 07 holt im 63. Jahr seines Vereinsbestehens den Pott nach NRW. Hätte sich Dietrich in Witten gegen Eichelbaum nicht mit einem Punktsieg begnügt ... so sinniert mancher Pfälzer Fan! Aber vergebens, auch da hat der neue Meister mit 3 Dreier zu 2 Dreiern die Nase immer noch vorne. Tage danach, am Montag, organisierte der Oberbürgermeister von Witten, Friedhelm Ottlinger einen großen Bahnhof mit Autokorso für seine erfolgreichen Recken. Die Geschichte der Ringer-Bundesliga VON MICHEL M. LEFEBVRE Teil 7 September 1970: Ringer-Bundesliga startet nur mit 14 Mannschaften. Der ESV Sportfreunde Neuaubing hat kurzfristig seine Mannschaft zurückgezogen, so dass die Gruppe Süd in der kommenden Saison nur mit 7 Mannschaften ringt. Auch die Gruppe West wird nur aus 7 Mannschaften bestehen, weil der Hessische Schwerathletik Verband seinen für ihn freigehaltenen achten Platz nicht besetzt. Gruppe West: KSV Witten 07 (Titelverteidiger), KSV Efferen, ASV Mainz 88, SU Witten Annen, VfK Schifferstadt, SV Einigkeit 05 Aschaffenburg-Damm und ASV Heros Dortmund Gruppe Süd: 1.AC Bad Reichenhall, KSV Aalen, KSV Köllerbach, SV Hallbergmoos, ASV Tuttlingen, ASV Schorndorf und AV Freiburg St. Georgen. Regelkunde: Interessant dürften sein, was vor 44 Jahren die neuen Richtlinien für die Bundesliga aussagten, hier ein paar Auszüge: Bundesligakämpfe werden von einem Dreimann-Kampfgericht geleitet, das Kampfgericht muss im Besitz der Bundeslizenz sein. Pressewart (Kommissarisch) Manfred Müller, Frankfurt, Nachfolger des erkrankten Hermann David, Dortmund und Sportwart Georg Lecke sorgen für die Öffentlichkeitsarbeit. Deshalb müssen Mannschaftsprotokolle in 7facher Ausfertigung nebst Punktzettel und Aufstellungslisten sofort nach Beendigung der Kämpfe durch den Kampfrichter an den Sportwart gesendet werden. Vereine, die nicht fristgerecht die Ergebnisse an den zuständigen Pressewart durchgeben werden mit einem Ordnungsgeld von DM 20 belegt. Die Gästemannschaften haben ab sofort mit blauen Trikot und die Gastgeber im roten Trikot anzutreten. In einer Mannschaft (10 Ringer) kann höchstens ein Ringer starten, der nicht im Besitz der deutschen Staatsangehörigkeit ist. Deutscher Mannschaftsmeister Witten besiegt den Vizemeister Schifferstadt In der Gruppe West fällt in der 6.Runde eine wichtige Entscheidung: Vor über 1000 Zuschauern schlägt der KSV Witten den VfK Schifferstadt mit 12:8 Punkten. Der KSV Efferen erzielt mit 26:3 über SU Annen den höchsten Sieg der Runde, Aschaffenburg-Damm mit einem 12:11 Erfolg über Heros Dortmund, den knappsten. Auch die Südgruppe verzeichnet eine Überraschung: Spitzenreiter Bad Reichenhall unterliegt auf eigener Matte dem SV Hallbergmoos mit 10:15 Endkampf um die DMM 1970 /1971 27.02.1971: VfK Schifferstadt – KSV Witten 07 48F: Willi Heckmann Yilmaz Erden 57F: Paul Neff Willi Wagner 62G: Gerhard Wissmann Fritz Schrader 68F: Bernd Fleig Klaus Rost 74G: Otto Alt Herbert Alt 82F: Mehmet Altun Hartwig Tenzler 90G: Werner Schröter Jürgen Schmidt 100F: Heinz Kiehl Heinz Sperling +100G: Wilfried Dietrich Heinz Eichelbaum Zuschauer:3.500 Kampfgericht: ML: Georg Metzler (SRL); 17 : 7 0:2 3 : 0 1 : 1 0 : 2 1 : 1 3 : 0 2 : 0 1 : 1 3 : 0 Die Namen der beiden anderen Kampfrichter fehlen 06.03.1971: KSV Witten 07 – VfK Schifferstadt 9 : 15 48G: Rainer Brockhoff Günter Maas 0:3 52F: Yilmaz Erden Willi Heckmann 3:0 57G: Willi Wagner Paul Neff 0 : 3 62F: Fritz Schrader Gerhard Wissmann 2 : 0 68G: Karl H. Schlopsnies Bernd Fleig 1 : 1 74F: Klaus Rost Otto Alt 1 : 1 82G: Herbert Alt Werner Schröter 0 : 2 90F: Heinz Sperling Mehmet Altun 2 : 0 100G: Jürgen Schmidt Heinz Kiehl 0 : 3 +100F: Heinz Eichelbaum Wilfried Dietrich 0 : 2 Zuschauer:2.000 Kampfgericht: ML: Theo Matthes (RHL); PR: Arthur Kohler (SRL); MP: Helmut Fritz (WTB) Deutscher Mannschaftsmeister: VfK Schifferstadt Nach der zehnten Mannschaftsrunde: Am 29.11.1970 führt der ASV Tuttlingen die Spitze der Bundesliga Süd mit 14:6 an, dicht gefolgt vom SV Hallbergmoos (12: 8), wobei alle drei Vereine: AV Freiburg St. Georgen, AC Bad Reichenhall und der KSV Köllerbach mit(10:8) Punkten in Lauerstellung liegen. Die Westgruppe führt zwar der KSV Witten mit 16:2 an, aber Schifferstadt klebt den Nordrhein Westfalen dicht an den Fersen (14:4). Mit 0:18 Punkten und mit 0:20 Punkten sind der KSV Aalen und die SU Witten Annen Abstiegskandidaten. Der Spitzenkampf der vorletzten Runde ist die Begegnung Schifferstadt gegen Witten. Über 1000 Zuschauer drängen sich in der Schifferstädter Sporthalle. Witten hatte den Vorkampf mit 12:8 für sich entschieden, heute will Schifferstadt diese Scharte auswetzen, dies auch ohne Dietrich. Wilfried hat sich mit seinem Verein verkracht und darob rauscht es im Deutschen „Pressewald“. Mit einem winzigen Punkt Vorsprung (12:11) gelingt den Pfälzern ein hauchdünner Sieg. In der letzten Runde der Bundesliga sorgen einige saftige Überraschungen für Furore in der Bundesliga. Der SV Hallbergmoos leistet sich in Aalen den größten „Schnitzer“. Mit 12:14 verlieren die Bayern gegen das Schlusslicht Aalen und dies nach einem Vorkampfsieg von 26:1 in Hallbergmoos. Zwar siegte St. Georgen über Köllerbach zweimal 17:7 und 16:8. Der erste Mannschaftskampf kann nicht gewertet werden, da alle drei „Unparteiische“ durch nicht Erscheinen negativ glänzen. Dies bringt den Terminkalender ein wenig durcheinander und so muss der 2. Weihnachtstag als Wettkampftag herhalten. An dem Ergebnis in der Tabelle ändert sich nichts, denn die Südbadener haben auch beim Wiederholungskampf mit 18:8 die Nase vorn. Danke DAB-Sportwart Georg Lecke findet es angebracht, in seinem Abschlussbericht allen Vereinen, den Ringern, Kampfleitern und den Publikationsorganen sehr herzlich Dank zu sagen für den Einsatz der ihm bei der Veröffentlichung in der „Athletik“ zuteil wird. Neben der Abschlusstabelle erscheinen: Auswertung der Kämpfe mit unvollständig angetretenen Mannschaften; Kampfausgänge Schultersiege, überlegene Punktsiege, Siege durch Übergewicht u.s.w.; Anzahl der nicht erschienenen Kampfrichter; Berichte über Kampfverlauf fair, unsportlich u.s.w.; Zahl der Ringer die zum Einsatz gekommen sind; Aufzählung der Bundesligaringer, gestaffelt nach Anzahl der Siege, sowie eine Zuschauertabelle der gesamten Bundesligarunde für alle Vereine, dabei demonstriert die Gruppe Süd mit 27 385 Zuschauern gegenüber der Gruppe West 17 240, mit einem Plus von über 10000 Ringerfans eine klare Dominanz. Bad Reichenhall, Gruppe Süd, hat bei den 6 Heimkämpfen 7000 Zuschauer in die Halle gelockt, gefolgt von Tuttlingen mit 5150 Ringerfans. Gruppe West sieht Mainz mit 3500 Zuschauern an der Spitze, gefolgt von Witten und Schifferstadt mit je 3200. Abschlusstabelle 1970/71 Gruppe Süd Freiburg St. Georgen 16: 8 Bad Reichenhall 15: 9 ASV Tuttlingen 14:10 SV Hallbergmoos 13:11 KSV Köllerbach 13:11 ASV Schorndorf 11:13 KSV Aalen 2:22 Gruppe West KSV Witten 07 20: 4 VfK Schifferstadt 18: 6 KSV Efferen 15: 9 ASV Mainz 88 14:10 SV Einigkeit 05 A‘burg11:13 Heros Dortmund 6: 18 SU Annen 0:24 Die Kämpfe der letzten Acht Am 20.12. 1970 erfolgt in Ludwigshafen die Auslosung der Paarungen. Gleich zu Beginn des neuen Jahres, am 9. Januar 1971 und am 16.Januar 1971 geht es weiter mit dem „Tanz“ um die Mannschaftskrone. Schifferstadt- Freiburg 15:7 (10:12); Bad Reichenhall- Mainz 15:10 (9:16). Über den entscheidenden Sieg der Mainzer in der mit 1100 Zuschauern gefüllten Mombacher Sporthalle, gegen Bad Reichenhall, kann man in der „Athletik“ einen ganzseitigen Bericht mit vier Fotos (Kampfszenen) nachlesen. Auch ein ausführliches Interview mit Hermann Schwindling ist dort abgedruckt. Witten- Hallbergmoos; 12:5 (10:13) Tuttlingen- Efferen 11:11 (10:14) So deutlich überlegen wie die 7 Vereine der Südgruppe mit den Zuschauerzahlen sind, so kämpferisch spielt die Westgruppe ihre überlegene Stärke aus, denn alle Vereine aus der Südgruppe sind in der Zwischenrunde ausgeschieden. Eine Woche später kommt es zur heißen Phase, Witten feiert vor über 1000 begeisterten Zuschauern einen klaren 16:5 Sieg über Efferen. Nach Schifferstadt sind über 1200 Zuschauer angereist und feiern den überlegenen 17:5 Sieg der Pfälzer über den ASV Mainz. Auch bei den Rückkämpfen anfangs Februar feiern beide Vereine ihre Überlegenheit und Siegen auch auswärts, in Efferen 14:8 und in Mainz 13:9. Damit kommt es zu einer Wiederholung der Finalbegegnungen wie im letzten Jahr, nur mit umgekehrtem Ausgang. Deutscher Mannschaftsmeister Der Kampf um den deutschen Mannschafts-Meistertitel 1970/71 ist entschieden. Der VfK Schifferstadt gewinnt beide Finalkämpfe gegen den KSV Witten 07, den Vorkampf vor 3500 Zuschauern in der bestens präparierten Ludwigshafener Friedrich Ebert Halle (17:7). Den Rückkampf mit 15:9, bei beachtlichen 2000 Zuschauern in der Wittener Sporthalle. Die Ringer des VfK Schifferstadt machen immer wieder von sich reden. Während Ringerkönig Wilfried Dietrich mit seiner spektakulären Ankündigung, den VfK zu verlassen für Schlagzeilen sorgt, wird am 20.12. 1970 Werner Schröter, ein Mannschaftskamerad von Wilfried Dietrich, vom Deutschen Athleten Bund zum ersten „Ringer des Jahres“ in der Geschichte des DAB gekürt. Werner Schröter wird in diesem Zusammenhang auch als Vorzeigeathlet bezeichnet, einer der im Sport und im Beruf hervorragendes leistet. Das Präsidium hat sich noch eine besondere Auszeichnung ausgedacht: „Bundesliga-Ringer des Jahres“! In diesem Jahr fällt die Wahl auf Roland Bock, Tuttlingen, seines Zeichens in Ostberlin Europameister im Schwergewicht, er bekommt 1970 diesem Ehrentitel zuerkannt. Eine Würde, die der DAB künftig alle Jahre verleihen möchte. Aufstiegskämpfe Die Kämpfe um den Bundesliga Aufstieg verlaufen irgendwie unorthodox, man will die Ligen auf 8 Mannschaften aufstocken, aber die potentiellen Vereine ziehen nicht mit. In der Bundesliga Süd gewinnt der KV Untertürkheim beide Kämpfe gegen den AC Heusweiler. In nachfolgenden Kämpfen, KSV Aalen kontra Heusweiler behalten die Württemberger hauchdünn die Nase vorn und bleiben, obwohl Abstiegskandidat, ein weiteres Jahr in der Bundesliga. Zwei Aufsteiger verzichten, kein Interesse an der Bundesliga! Die beiden Gruppen der Ringer-Bundesliga werden in der nächsten Saison wiederum mit nur je 7 Mannschaften bestückt sein. Der Vorstand des DAB beschließt bei seiner Tagung in Ludwigshafen, den KSV Köllerbach von der Gruppe Süd zur Gruppe West zu verschieben. Der Transfer der saarländischen Mannschaft ist notwendig ge- worden, weil die beiden Aufsteiger, Niedernberg/Kleinostheim und Ringerunion Berlin auf den Aufstieg verzichten und die Sportunion Witten Annen als Absteiger kein Interesse an der weiteren Bundesliga-Zugehörigkeit zeigt. Die Mannschaften der Bundesliga Saison 1971/72: Gruppe West: KSV Witten; VfK Schifferstadt; ASV Mainz 88; KSV Efferen; Einigkeit Aschaffenburg-Damm; Heros Dortmund und KSV Köllerbach. Gruppe Süd: AV Freiburg- St. Georgen; AC Bad Reichenhall; SV Hallbergmoos; ASV Tuttlingen; ASV Aalen; ASV Schorndorf und KV Untertürkheim. Richtlinien für die BL Saison 1971/72: Eine wichtige Änderung tritt für die Bundesliga in Kraft, man nimmt wieder Abstand von dem für die Vereine so kostenintensiven Dreimann Kampfgericht. Wiederum trägt nur ein bundeslizenzierter Kampfrichter die gesamte Verantwortung. Ansonsten bleibt alles beim Alten. Hermann David, der Bundes-Pressereferent der Schwerathleten ist tot Mit besonderer Wertschätzung wollen wir des Mannes gedenken der für die Schwerathleten so viel getan hat. Wenige Monate nach seinem 74ten Geburtstag stirbt Hermann David am 30.Aug. 1971 in seiner geliebten Heimatstadt Dortmund. Seine Verdienste liegen auf dem publizistischen und organisatorischen Gebiet. Im Jahre 1925 kam er zu uns, sein Sportredakteur gab ihm den Auftrag, sich um die Ringer zu kümmern. So wie damals die Ringer eine Blütezeit erlebten, so schlägt Hermann`s Herz fortan für die Schwerathleten. Von 1928- 1936, gibt es in Deutschland kein ringerisches Großereignis, über das er nicht berichtet hat. Nicht nur in der Athletik, auch in anderen Zeitschriften finden wir von 1952 bis 1969 fachkundige Berichte über Großveranstaltungen, Bundesligakämpfe und Tagungen. Hermann David war eine musische Natur, ein Schöngeist, beim Lauschen einer Symphonie von Beethoven fühlte er sich so begeistert, wie wenn im edlen Wettstreit ritterlich um sportliche Ehre gekämpft wird. Hermann David, ein Mensch den man gern haben musste. VfK Schifferstadt – v.l. Wilfried Dietrich, Heinz Kiehl, Werner Schröter, Bernd Fleig, Otto Alt, Mehmet Altun, Gerhard Wissmann, Paul Neff, Günter Maas, Willi Heckmann. Die Geschichte der Ringer-Bundesliga VON MICHEL M. LEFEBVRE Teil 8 Das Jahr 1971 hat gerade begonnen, da verkündet der Ringer Weltverband Trauer: ihr Präsident, Roger Coulon (Foto) ist völlig überraschend am 22. Januar 1971 mit gerade mal 60 Jahren verstorben. Persönlich erinnere ich mich bei dieser Nachricht an eine kleine Episode im Jahr 1967, bei den EM in Istanbul. Am späten Abend, im vollbesetzten „Mithat-Pascha“ Nationalstadion, Wilfried Dietrich im Finale gegen den bulligen Bulgaren Osman Duraliew, ein verbissener Kampf. Mit lauten Anfeuerungsrufen und heftigem Klopfen auf dem Mattenrand (damals durfte man als Fotograf noch nah dran) versuchte ich Dietrich zum Sieg zu peitschen. Bis der FILA-Chef Coulon höchstpersönlich dies unterband und mich vom Mattenrand verwies. Übrigens gewann Dietrich, sehr hart umkämpft mit 8:3 Punkten und wurde Europameister, und dies auch ohne meine Anfeuerungsbemühungen. 9. September 1971 Mit dem Beginn der Ringerbundesliga-Saison wird allgemein bekannt wie sich das „Karussell“ der Vereinswechsler in den letzten Wochen und Monaten gedreht hat. Fünf Vereine präsentieren ihre „Einkäufe!“ Beim ASV Mainz ist es Wilfried Dietrich, bei Köllerbach Gerd Volz, bei Aalen Helmut Westphal, bei Freiburg Bernd Fleig und Valerie Albu und bei Schorndorf die Gebrüder Hecher. Die Mannschaften: Gruppe Süd: KV Untertürkheim, AV Freiburg St. Georgen, ASV Schorndorf, SV Hallbergmoos, KSV Aalen, AC Bad Reichenhall und ASV Tuttlingen. Gruppe West: VfK Schifferstadt, Heros Dortmund, KSV Köllerbach, ASV Mainz, KSV Witten und SV Einigkeit 05 Aschaffenburg-Damm. Nur sechs Mannschaften treten in der Gruppe West an, acht Tage vor Beginn der Runde zieht der KSV Efferen, sehr zum Leidwesen der Konkurrenz, zurück. Geschädigt sind auch die Spitzenringer des KSV: Schmengler, Hornig, Lohr, Vorbuchner, Dunke, und Gentzen, die sich nun in der Oberliga tummeln müssen. Die eingesetzten Kampfrichter der ersten Runde: Carda, Fritz, Weber, Metzler und Bohn. Für die zweite Runde stehen Tratz, Seitz, Bross, und Adam auf den Listen. Runde Drei sieht folgende Kampfrichter auf der Matte: Bongartz, Heindl, Kollbacher, Wiedenhöfer und Motzkuhn. In der vierten Runde interessiert besonders die Begegnung: Schifferstadt kontra Witten. Schifferstadt, erstmals mit Detlef Schmengler ringend, gewinnt knapp mit 21:19. Schmengler teilt sich die Punkte mit Fritz Schrader. Leider sind die Namen der Kampfrichter nur sporadisch vermerkt, so entstehen immer wieder Lücken in der Chronik, was ich sehr bedauere. In Runde 5 amtieren: Tratz, Fritz, Metzler, Rollar und Bohn, in Runde 6: Matthes, Sturm, Kohler, Weissert und Schmitz. In Runde 7 auf der Matte: Böck, Diefenbach, Carda, Schlicht und Ostermann. Am 16. Oktober 1971 entwickelt sich die brisante Begegnung: Schifferstadt – Mainz zu einem Politikum, und das führt zu einem außergewöhnlichen Bundesligakampf mit Zuschauerrekord. Über 1000 Ringerfans wollen Dietrich gegen Schifferstadt ringen sehen. Und viele nutzen die Gelegenheit um einen großartigen Sportler auszubuhen und zu demonstrieren. Übrigens, Schifferstadt besiegt Mainz auch ohne ihren Ehrenbürger Wilfried mit 25:15. Der Neumainzer Dietrich braucht nur 30 Sekunden um Eisfeld auf die Schultern zu knallen. 1. Bundestag in Ludwigshafen Obwohl der Deutsche Ringer-Bund im DAB schon seit 1969 besteht, und beim DAB-Bundestag am 10. Juli 1971 unabhängig wurde, fand am 25. September 1971 in Ludwigshafen erst die offizielle Gründungsversammlung statt. Nun, man sollte sich an dem Wort „Gründungsversammlung“ nicht allzu sehr stören, und man wird den DRB wohl auch kaum „DRB von 1971“ nennen, weil in Deutschland schon im vorigen Jahrhundert gerungen wurde und die Ringer seit 1896 fest organisiert sind. Die 1. Generalversammlung des DRB war für alle Fälle, denn der DRB gab sich im Pfalzbau eigene Satzungen, eigene Recht- und Strafordnungen, eine eigene Finanzordnung, und es lag auch ein kompletter Kassenbericht vor. Vorsitzender H. Schwindling hatte gute Vorarbeit geleistet, so dass die Tagung zügig abgewickelt werden konnte und man obendrein noch Zeit fand zu einem Empfang ins Rathaus zu gehen. An der Vorstandschaft des DRB änderte sich nichts. Vorsitzender blieb Hermann Schwindling (Saarbrücken), Sportwart Georg Lecke (Kassel), Kassenwart Helmuth Pauli (Tuttlingen), Pressewart Manfred Müller (Frankfurt). Auch die Rechtausschussvorsitzenden Heinz Kläs (Köllerbach) und Heinz Etzel (Moosburg) blieben im Amt. Kampfrichterobmann Hans Heubach (Feucht) und Jugendwart Peter Weber (Kirrlach) wurden in ihren Ämtern bestätigt. Kassenprüfer wurden die Sportkameraden Walter Sacher (Niedernberg) und Günter Schnee (RHH). Bundestrainer Werner Kluge trat aus gesundheitlichen gründen zurück. Heinz Ostermann (Saarbrücken) wurde zum Cheftrainer ernannt. Athletikverleger Werner Artmann (Karlsruhe) schilderte die finanzielle Notlage der Fachzeitschrift „Athletik“. Das Athletik-Unternehmen ist seit langem ein Verlustgeschäft und kann auch mit dem geringen DRB- Zuschuss nicht mehr aufrechterhalten werden. Die Auflage ist zu klein. Die Ausgaben stehen in keinem Verhältnis zu den Einnahmen. Die Auflage muss auf 6000 Exemplare gesteigert werden. Auf freiwilliger Basis ist keine Steigerung zu erzielen, dies wurde schon seit vielen Jahren erfolglos versucht. Pflichtexemplare ist der einzige und letzte Weg! Wird keine Hilfe garantiert, so wird Athletik von Oktober bis Dezember nur mit je 24 Seiten Umfang herauskommen und ab 1. 1. 1972 wird das Erscheinen eingestellt. Diese Sätze waren deutlich. Alle Landesverbände waren gegen eine Einstellung. Dem Antrag den Vereinen zur Auflage zu machen, für 10 % ihrer Mitglieder über 18 Jahre „Athletik“ abzunehmen, wurde zugestimmt. Dauerbrenner: Amtliches bzw. offizielles Organ des DAB und DRB Die Sorgen und Nöte der Finanzierung der eigenen gedruckten Publikationen sind schon so alt wie das Ringen in Deutschland. Gerade deshalb möchte ich ein paar Sätze dazu anfügen. Dieses berechtigte „Klagelied“ kenne ich bereits seit vielen, vielen Jahren, der Verleger Werner Artmann (Karlsruhe) hat es „gesungen“, und auch Walter Sacher (Niedernberg) und seine beiden Sacher Söhne, Sigi und Lothar. Es wird so oft angestimmt, aber zu einem gelungenen „Erfolgschor“ ist es, meines Erachtens, noch nicht geworden. Ich kenne ein Erfolgsrezept, das Interesse der Leser muss immer wieder neu und verstärkt geweckt werden, dazu können moderne Medienmittel sehr hilfreich sein, aber dazu braucht man auch mehr Geld um die „Pofis“ für Berichte, Fotos und Aufmachung zu zahlen. Und da sind wir wieder beim Punkt „Finanzierung“. Wenn Sie den „Der Ringer“ von heute und dem aus dem Gründungsjahr 1975 betrachten, werden Sie einen gewaltigen positiven Unterschied in der Aufmachung, farbigen Bilddruck und im Glanzpapier, erkennen. Trotzdem hat es dem Herausgeber kaum mehr Abonnementen beschert. So viele ehrenamtliche Mitarbeiter gestalten mit viel Einsatz unser Informationsblatt, aber es fehlen die Leser, die monatlich verkaufte Auflage ist einfach zu gering! Auf Seite 5 der Athletik, Dezemberheft 1971, ist für mich ein Satz im Bundesligabericht sehr bedeutsam. Nicht die Auflistung der Bundesliga-Ergebnisse am Wochenende des 7. November, nicht die Berichte über die Begegnungen: Schorndorf – St. Georgen, Schorndorf – Reichenhall, Witten – Schifferstadt nein aber Schifferstadt – Aschaffenburg. Dabei sticht mir besonders der kurze, ja lapidare Satz ins Auge: „In der Westgruppe besiegt Schifferstadt zuhause Aschaffenburg mit 22:18. Paul Neff verliert gegen Lefebvre nach Punkten!“ Als Kampfrichter im Einsatz: Seitz, Metzler, Adam, Ostermann und Bross, am 13.11.71 Fritz, Schlicht, Kohler, Weisert und Wiedenhöfer. Die Bundesliga-Gruppenkämpfe gehen ihrem Ende entgegen, am 26. 12. 71 und am 2. 1. 1972 finden die Zwischenrundenkämpfe statt, an denen die vier Erstplatzierten der Gruppe Süd und der Gruppe West teilnehmen. In der Westgruppe stehen die ersten Vier schon seit Wochen fest: ASV Mainz, KSV Köllerbach, KSV Witten und VfK Schifferstadt beteiligen sich an den Zwischenrunden. In der Südgruppe stehen mit ASV Schorndorf, AV Freiburg St. Georgen und dem AC Bad Reichenhall drei Teilnehmer fest, die Entscheidung über den vierten Teilnehmer fällt erst in der letzten Runde (18. 12. 71) und zwar in den Kämpfen Aalen gegen Freiburg und Untertürkheim gegen Hallbergmoos. Abschlusstabelle 18. Dezember 1971 Gruppe Süd Gruppe West ASV Schorndorf 18:6 KSV Köllerbach 15:5 AV Frbg.-St. Georgen 18:6 ASV Mainz 15:5 AC Bad Reichenhall 14:10 KSV Witten 12:8 KSV Aalen 11:13 VfK Schifferstadt 10:10 KV Untertürkheim 8:16 SV Aschaffenburg-Damm 6:14 SV Hallbergmoos 8:16 Heros Dortmund 2:18 ASV Tuttlingen 7:17 Vorschlussrunde Köllerbach, St. Georgen, Schifferstadt und Mainz erreichen die Vorschlussrunde im Kampf um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft. Bad Reichenhall, Witten, Schorndorf und Aalen sind ausgeschieden. Witten – Freiburg: 21,5:18,5 (12:20) Mainz – Aalen: 31,5:8,5 (28,5:7,5) Reichenhall – Köllerbach 21:20 (8,5:31,5) Schorndorf – Schifferstadt 19:21 (18:22) 8. und 16. Januar 1972 Schifferstadt – Mainz 23,5:17,5 (19,5: 20,5) Köllerbach – St. Georgen 25: 15. (16: 24) Das Finale bestreiten Köllerbach und Schifferstadt. Die Handballhalle in St. Ingbert platzt aus allen Nähten, als die beiden Finalisten aufmarschieren. Über 2000 Zuschauer drängen und schieben sich durch die engen Gänge. Und dies an einem gewöhnlichen Montag! Der KSV Köllerbach kann im ganzen Saarland weder am Samstag noch am Sonntag eine geeignete Sporthalle bekommen. Auch die Saarlandhalle ist nicht frei, die hat das Fernsehen belegt. „20.000 DM gehen uns schleifen“, jammert Vereinsvorsitzender Heinz Kläs, ist schon ärgerlich! Die Unentwegten, aus dem ganzen Saarland angereist, werden belohnt durch spektakuläre Kämpfe und durch einen „Bombensieg“ der eigenen Mannschaft. Zum Rückkampf in der Friedrich-Ebert-Halle in Ludwigshafen reisen etwa 2000 Zuschauer an, dies ist – gemessen an der Aussichtslosigkeit der Schifferstädter – eine stattliche Zahl. Der VfK hat aber seit Jahrzehnten seine Stammzuschauer und das ist gut so. Endkampf um die DMM 1971 /1972 24.01.1972: KSV Köllerbach – VfK Schifferstadt 26:14 48F: Fritz Schmidt Willi Heckmann 1 : 3 52G: Rolf Lacour Michael Frech 4 : 0 57F: Paul Schneider Zirko Jankowski 0 : 4 62G: Hans Jürgen Veil Gerhard Bertram 4 : 0 68F: Hermann Lohr Gerhard Wissmann 4 : 0 74G: Arnold Both Werner Schröter 1 : 3 82F: Gerhard Hartmann Otto Alt 0 : 4 90G: Werner Hoppe Hermann Fouquet 4 : 0 100F: Fred Theobald Manfred Eisfeld 4 : 0 +100G: Gerd Volz Heinz Kiehl 4 : 0 Zuschauer:2.000 Kampfgericht: KR-Hans Heubach, PR-Jakob Tratz, MP-Otto Wiedenhöfer 05.02.1972: VfK Schifferstadt – KSV Köllerbach 18,5:21,5 48G: Willi Heckmann Fritz Schmidt 1 : 3 52F: Peter Foss Rolf Lacour 0 : 4 57G: Paul Neff Hans Jürgen Veil 0 : 4 62F: Zirko Jankowski L. Oruc 4 : 0 68G: Gerhard Wissmann Gerhard Hartmann 2 : 2 74F: Otto Alt Hermann Lohr 3 : 1 82G: Werner Schröter Arnold Both 3,5 : 0,5 90F: Hermann Fouquet Fred Theobald 0 : 4 100G: Manfred Eisfeld Werner Hoppe 1 : 3 +00F: Heinz Kiehl Gerd Volz 4 : 0 Zuschauer:2.000 Kampfgericht: KR-Hans Heubach, PR-Jakob Tratz, MP-Otto Wiedenhöfer Deutscher Mannschaftsmeister: KSV Köllerbach Köllerbach besiegt die Pfälzer Mannschaft sehr sicher. Vor dem letzten Kampf führen die Saarländer uneinholbar mit 21,5:14,5. Im Superschwer gibt Volz gegen Kiehl schon in der ersten Minute auf. Den Abschluss haben sich alle Ringerfans schöner vorgestellt. Dem Jugoslawen Zirko Jankowski, der für den VfK Mannschaftspunkte sammelt wird später eine besondere Ehre zuteil, er wird zum erfolgreichsten Bundesliga Ringer der Saison 1971/72 proklamiert. Aufstiegskämpfe für die Bundesliga-Saison 1972/73 Der KSV Eppelborn hat sich mit seinen Siegen am 8. Januar (22:18) und am 22. Januar 1972 (22,5:18,5) für den Aufstieg qualifiziert. KSV Köllerbach – v.l. Schmidt, Lacour, Orug, Veil, Hartmann, Lohr, Hoppe, Both, Theobald, Volz. Die Geschichte der Ringer-Bundesliga VON MICHEL M. LEFEBVRE Teil 9 Die Jahreszahl 1972 verbinden die meisten Sportinteressierten mit den Olympischen Spielen in München. In meinem Sonderheft: „Olympia- Geschichten, Fakten, Statistiken 1896-2012“ ist immer wieder vom Mythos Olympia die Rede, hier, mit diesem kurzen Hinweis spreche ich in erster Linie all die Leser an, die 1972, selbst vor Ort das Geschehen als Sportler, Funktionär oder Zuschauer erlebten. Erinnern kann so schön sein! Nach den Spielen, 20. August bis 11. September 72, folgt wieder der Alltag, und für die aktiven Ringer die „Wochenend“ Mannschaftskämpfe, von der Bundesliga bis zur Kreisklasse. 16. 9. 1972 Wieder beginnt die Bundesliga-Saison mit Paukenschlägen: der amtierende Deutsche Mannschaftsmeister KSV Köllerbach zieht seine Mannschaft zurück! Die aufstiegsberechtigte Mannschaft der Ringer-Union Berlin lehnt den Aufstieg ab. An Stelle der Berliner Mannschaft springt der Kölner CfK in die Bresche. Gruppe Süd: SC Anger, SV Hallbergmoos, AV Freiburg St. Georgen, ASV Schorndorf, KSV Aalen, KV Untertürkheim, ASV Eppelborn und AC Bad Reichenhall. Gruppe West: VfK Schifferstadt, KSG Ludwigshafen, ASV Mainz 88, SV Aschaffenburg- Damm, Heros Dortmund, KSV Witten 07, und Kölner CfK. Die Gruppe West nur mit sieben Mannschaften. 10. Oktober 1972: DRB-Ehrenvorsitzender Walter Lippold gestorben. Walter Lippold, war ein Mann der seine Heimatstadt Köln liebte und den DAB, den Deutschen Athletenbund. Lippold war 1. Vorsitzender, seinen Einsatz, ja Kampf um den Dachverband DAB zu erhalten, focht er vergebens. Seine Amtszeit als DAB Vorsitzender begann im Jahr 1962, in Schifferstadt wurde er kommissarisch eingesetzt. 1963 in Frankfurt/M. wurde er zum Vorsitzenden gewählt und auf den Bundestagen 1965 in Köln und 1967 in Schwetzingen zwei weitere Male. 1969 in Bremen ernannte man Lippold zum Ehrenvorsitzenden. Haar-Erlass des Ringerbundes Aus sportlichen und hygienischen Gründen wird höflich darauf hingewiesen, dass die Athleten mit einem Haarschnitt antreten, der dem Ringkampfsport gerecht wird. Der Ringer- Bund ist damit der erste deutsche Fachverband, der sich zu einer „haarigen“ Verordnung entschlossen hat. Diese Nachricht des (sid) rauscht durch den gesamten deutschen „Blätterwald“. Eine Maßnahme die für viel Wirbel und Ärger sorgt, denn für manchen Kampfrichter sind kurz geschnittene Haare nicht kurz genug, und für manchen „Schiri“ lange Mähnen kein Anlass dies zu monieren. Eine fragwürdige Anweisung die auf den Rücken der Unparteischen ausgetragen wird! Halbzeitmeister Die Tabelle Süd führt Hallbergmoos mit 10: 4 Mannschaftssiegen an, punktgleich mit Schorndorf. In der Gruppe West hat der VfK Schifferstadt knapp 10: 2 die Nase vorn, dicht gefolgt und ebenfalls Punktgleich von Witten und Mainz. Schonungslose Pressestimmen 18. Oktober 1972 Ein Artikel des Kölner Stadtanzeiger von einem gewissen Herrn Kurt Röttgen wird in der Athletik unzensiert übernommen, darin haben die beiden Schwergewichtler Dietrich und Bock mit schwerem Geschütz auf den DRB-Präsidenten geschossen. Ein Sturm im Wasserglas? Natürlich ist daneben auch die Gegendarstellung von Hermann Schwindling wortgetreu abgedruckt. Mag es auch für die Beteiligten nicht angenehm sein, aber Kritik kann auch belebend wirken. Und die Leser einer Fachzeitschrift haben das Recht auf möglichst korrekte Informationen. Immer häufiger taucht auch der Name des Top-Journalisten Karl Adolf Scherer in der Athletik auf. Ein Mann der schonungslos „Ross und Reiter“ beim Namen nennt. Artikel wie: Mammutturnier in Hennef, mit den Untertiteln: Für die Ringer beginnt nach Olympia München eine neue Zeitrechnung- Aufstellung der neuen National- mannschaft- 110 Kämpfe in 12 Stunden- Vier Olympioniken vorBreite Basis vorhanden. Es würde den Rahmen sprengen all die heißen Themen hier wiederzugeben, die Herr Scherer mit knappen aber klaren Worten anspricht. ASV Mainz setzt gesperrten Rolf Lacour ein. Der ASV Mainz 88 tritt am 9. Dezember 72 erneut mit dem gesperrten Lacour gegen den VfK Schifferstadt an und kassiert dadurch eine 0:40-Niederlage. Lacour verliert dazu recht deutlich gegen Heckmann. Den Freundschaftskampf gewinnt der VfK mit 22,5:18,5 vor 1500 Zuschauern. Dietrich hat sich das Pfeifkonzert erspart, Hans Jürgen Veil kommt zu spät an die Waage, verschenkt nicht nur die Punkte an Müller, er tritt auch nicht zum Freundschaftskampf an. Abschlusstabelle am 23. Dezember 1972 Gruppe Süd Gruppe West 1. SV Hallbergmoos 21: 7 1. KSV Witten 07 22: 2 2. AC Bad Reichenhall 18:10 2. VfK Schifferstadt 20: 4 3. ASV Schorndorf 18:10 3. ASV Mainz 88 18: 6 4. AV Frbg. St. Georgen 14:14 4. SV Ab. Damm 8: 16 5. KSV Eppelheim 12:16 5. KSG Ludwigshafen 8:16 6. KSV Aalen 12:16 6. ASV Dortmund 7:17 7. KV Untertürkheim 9:19 7. Kölner CfK 93 1:23 8. SC Anger 8:20 Die Auslosung zur Zwischenrunde um die deutsche Mannschaftsmeisterschaft am 17. Dezember 1972 ergibt folgende Paarungen: Hallbergmoos – Mainz 17: 19, (15: 21 - in Klammer Rückkampfergebnis). Schorndorf - A.burg-Damm 22:14, (24:16) Witten- Bad Reichenhall 26,5:13,5 (14,5:25,5) und Schifferstadt- Frbg. St. Georgen 18,5:21,5 (22:18) Das Interesse an diesen Mannschaftskämpfen ist groß, die Zuschauerzahlen sprechen für sich. Es kommen nach Ludwigshafen 1200, Schorndorf 1000, Witten 900 Hallbergmoos 800 Zuschauer. Ausgeschieden sind Aschaffenburg, Bad Reichenhall, Freiburg und Hallbergmoos. Am 13. 1. 73 kämpfen Mainz kontra Schorndorf 27:10 (24,5:16,5) und Witten- Schifferstadt 18:11 (16,5:19,5) so stehen Mainz und Witten im Finale Mainz, wie es ringt und lacht Am 5. Februar überschreibt die „Frankfurter Allgemeine“ ihren Bericht vom Rüsselsheimer Finalkampf um die deutsche RingerMannschaftsmeisterschaft mit „Mainz wie es ringt und lacht“. Wegen der Mainzer Fastnacht sind die Ringer vom ASV Mainz 88 vom linken auf das rechte Rheinufer ausgewichen; der Ausflug ist den Mainzern gut bekommen. 3600 Zuschauer unterstützen in der herrlichen Anlage im Rüsselsheimer Industriezentrum ihre Mannschaft. Nach dem 25,5 zu 14,5 Sieg der Mainzer herrschte Fastnachtstimmung: „Mainz wie es singt und lacht“. Die Rechnung mit der Eingliederung von Wilfried Dietrich ist aufgegangen. Drei Punkte sammelt Dietrich auf der Rüsselsheimer Matte. Dietrich ringt die ersten zwei Minuten wie der Weltmeister von einst. Danach kämpft er langsamer; das Alter läst ihm nicht mehr viel Zeit. Finale: Die Wittener gewinnen zwar den Endkampf in der qualvollen Enge ihrer Husemann-Sporthalle mit 23:13, aber es reicht nicht! Die Stimmung in Witten ist ein wenig gereizt. Die im Vorkampf erteilte Abbruchniederlage von Schrader in der 8ten Minute gegen Steinmetz wurde von vielen Westfalenanhänger als Heimbonus beurteilt und dies obwohl Steinmetz mit 4:1 führte. Ein Punkt hat zwischen Mainz und Witten entschieden, dabei hat das Kampfgericht natürlich eine Rolle gespielt. Die Herren Heubach, Kohler und Tratz müssen sich allerhand anhören. In Witten können einige Ringerfans die Spannung nicht mehr aushalten und springen raketengleich auf die Ringermatte, um – ja, um was zu tun? Ich möchte jenen Mainzer Schlachtenbummler als Zeugen nehmen, der anderthalb Stunden das Kampfgericht schmäht, dann aber, als der Sieg feststeht, versöhnlich meint: „Die waren eigentlich in Ordnung“. Und wenn schon ein Lob ausgesprochen werden darf, dann auch dieses: Die Ringer von Witten sind großartige Verlierer, und die Haltung Kowalewskis, der Schrader immer wieder beruhigt, imponiert besonders. Mainz 88 hat den Titel ohne Rolf Lacour gewonnen. Das Thema wird nicht verschwiegen. Wer sich ein wenig im Ringersport auskennt, soll froh darüber sein. Lacour und Mainz haben von den Konkurrenzvereinen Nachsicht verlangt. Es ist gut, dass sich der Deutsche Ringer-Bund nicht zu einer Lex Lacour bereit gefunden hat. Wandern soll man, wenn Wanderzeit ist. Lacour sechs Monate gesperrt Der elffache Deutsche Ringermeister Rolf Lacour kann bei den Deutschen Meisterschaften im März in Witten (Freistil) und Daxlanden (gr.-röm. Stil) seine Titel nicht verteidigen. Der Bundesrechtsausschuss des DRB verurteilt Lacour zu einer Sperre von sechs Monaten bis einschließlich 2. September 1973 und zu einer Geldstrafe von 300 DM. Der Grund: Lacour war am 9. und 16. Dezember 1972 in den Bundesligakämpfen seines neuen Vereins, ASV Mainz 88. gegen den VfK Schifferstadt und den KSV Witten 07 angetreten, obwohl nach seinem Vereinswechsel die dreimonatige Sperre noch nicht abgelaufen war. Der deutsche Mannschaftsmeister ASV Mainz 88 wurde wegen Aufstellung eines noch nicht freien Ringers zu einer Geldstrafe von 500 DM verurteilt. Außerdem wurde der ASV mit einer Geldstrafe von 1000 DM belegt, weil der Verein ohne Genehmigung des DRB wegen Lacours Startberechtigung ein ordentliches Gericht angerufen hatte. Dem Verein wurde zur Auflage gemacht, die Geldstrafen und zwei Drittel der Verhandlungskosten bis spätestens 20. März 1973 an den DRB zu zahlen. Andernfalls wird die Ringerabteilung für Starts in der Bundesrepublik gesperrt. Aufstiegskämpfe zur Bundesliga Vier Mannschaften, die Regionalligameister, kämpfen um den Aufstieg: Spvgg. Freising, SV Frbg. – Haslach, SRV Kahl und KG Hamburg wollen in die Ringerbundesliga. Freising und Kahl schaffen den Sprung. Höchst interessant ist in diesem Zusammenhang, der kurze Artikel in der „Athletik“ vom damaligen Kahler Cheftrainer und aktiven Ringer Engelbert Stenger. Mit viel Herzblut schildert er darin die beiden Begegnungen der Westgruppe gegen den KG Hamburg: 20,5: 20,5 und 18: 18 lauten die Ergebnisse. Die Kampfzeit hat über den „Aufstieg“ entschieden, ein absoluter Höhepunkt in der 72jährigen Kahler Vereinsgeschichte, so der verantwortliche Trainer Stenger, der mit Akribie seine Mannschaft zu diesem Erfolg führte. Heute ist Engelbert Stenger als agiler Vorsitzender ganz in seinem Club 82, initiative Körperbehinderter e.V. eingebunden. Ein Mann der diese wahre Menschlichkeit lebt und deshalb verdientermaßen das Bundesverdienstkreuz am Bande erhalten hat. Ich kann mich gut an einem Trainingsbesuch vor vielen, vielen Jahren in Kahl erinnern, mit welcher Sorgfalt Stenger seine Trainings- Endkampf um die DMM 1972 /1973 03.02.1973: ASV Mainz 88 – KSV Witten 07 48F Heinz Schmieden Ylmaz Erden 52G Dietmar Friedrich Horst Nettesheim 57F Emil Müller Horst Hornig 62G Bruno Steinmetz Fritz Schrader 68F Hermann Lohr Klaus Rost 74G Ilhan Topsakal Herbert Alt 82F Reinhardt Zeiher Detlef Englich 90G Wolfgang Ries Günter Kowalewski 100F Reinhold Drott Heinz Sperling +100G Wilfried Dietrich Heinz Eichelbaum Zuschauer:3.600 Kampfgericht: ML: Heubach; PR: Kohler; MP: Tratz 10.02.1973: KSV Witten 07 – ASV Mainz 88 48G Yilmaz Erden Heinz Schmieden 52F Horst Nettesheim Ditmar Friedrich 57G Hosrt Treml Emil Müller 62F Detlef Schmengler Bruno Steinmetz 68G Fritz Schrader IlhanTopsakal 74F Klaus Rost Hermann Lohr 82G Herbert Alt Franz Schmitt 90F Jörg Sperling Reinhardt Zeiher 100G Günter Kowalewski Reinhold Drott +100F Heinz Eichelbaum Wilfried Dietrich Kampfgericht: ML: Heubach; PR: Kohler; MP: Tratz 25,5 : 14,5 1:3 1:3 4:0 4:0 3:1 4:0 3,5 : 0,5 0:4 2:2 3:1 23 : 13 4:0 4:0 0:4 3:1 1:3 4:0 0:0 3:1 4:0 0:4 Deutscher Mannschaftsmeister: ASV Mainz 88 pläne und den Trainingsbesuch seiner Aktiven notierte. Dieses Wissen und Können, bei den Ringern erworben, kann Stenger heute bei seinen Körperbehinderten nutzbringend und gut einsetzen. Nach Olympia Mit Olympia 72 habe ich diesen Artikel begonnen, mit Olympia beende ich ihn. Was geschah noch für die Ringer nach Olympia? Der Wechsel von Manfred Müller von München nach Frankfurt hat sich lautlos vollzogen, so der Artikelschreiber Artmann. Manfred Müller, der Sachbearbeiter bei den Olympischen Spielen in München in Sachen Ringen, hat sein Arbeitsgebiet in der Münchner Saarstraße 7 aufgegeben und ist nach Frankfurt a/M. in die Stegstraße übergewechselt, wo sich ab 1. Januar 1973 das Generalsekretariat des DRB befindet. Dieses „lautlos“ des Redakteurs W. Artmann sollte man nicht wörtlich nehmen, denn bei vielen DRB Sitzungen erlebte ich einen sehr lautstarken und wortgewaltigen Manfred Müller. Heute ist es still geworden um den ehemaligen, engagierten Spitzenfunktionär, zumindest was das Ringen betrifft. ASV Mainz 88 – v.l. Friedrich, Schmieden, Müller, Steinmetz, Topsakal, Lohr, Zeiher, Drott, Ries, Dietrich. Die Geschichte der Ringer-Bundesliga VON MICHEL M. LEFEBVRE Teil 10 22. September 1973 Vollzählig, mit jeweils 8 Mannschaften beginnen die Rundenkämpfe der Ringer um einen guten Tabellenplatz. Erstes Ziel aller Mannschaften ist: am Ende in die lukrative Endrunde zu gelangen. Gruppe Süd: AC Bad Reichenhall; KSV Eppelborn; KSV Aalen; SV Hallbergmoos; ASV Schorndorf; KV Untertürkheim; Spvgg. Freising; AV Frbg.-St. Georgen; Gruppe West: ASV Mainz; KG Hamburg; VfK Schifferstadt; Heros Dortmund; SRV Kahl; SV Aschaffenburg- Damm; KSV Witten; KSG Ludwigshafen. ne. Wichtigster Punkt der Präsidialsitzung ist der Vorstoß des Bundes- und Regionalliga Ausschusses, die Endrunde der deutschen Mannschaftsmeisterschaft 1973/74 wieder zu ändern. Gerolf Staschull hat durchaus einige gute Argumente für die Vereine, die wegen Reduzierung auf vier EndrundenKlubs am lukrativen Geschäft vorbeigehen. Es wird niemals eine gerechte Lösung geben, gerecht in der Weise, dass Sieger wie Besiegte zufrieden sind. Der Vorschlag eines Viertelfinals mit Kämpfen „Jeder gegen Jeden“ hat zweifellos Bestechendes an sich, wird jedoch blass, wenn man die Gedanken in reale Möglichkeiten umsetzt. Die Zuschauerzahlen schwanken in den Runden zwischen 300 und 800 Zuschauern. Nach Reichenhall pilgern die meisten Ringeranhänger. Der DRB übersieht dabei nicht die finanziellen Probleme der Vereine, muss aber darauf bedacht sein, dass das sportliche Argument immer die Oberhand behält. Es ist ein Zeichen von Labilität und eigener Unsicherheit, wenn man alle Jahre wieder den Austragungsmodus ändert, weil eine bestimmte Seite eine gute Lobby hat. Mit der Bundesliga startet auch die Regionalliga in vier Gruppen mit jeweils 8 Mannschaften, aber kurz vor dem Start springt der ASV Tuttlingen in der Gruppe Süd ab. Unter dem Titel „Eine Million Worte“ veröffentlicht die Athletik dazu einen mit spitzer Feder geschriebenen Kommentar, den wir ihnen nicht vorenthalten möchten: Regeln: Dass man von morgens um 9 Uhr bis 12.30 Uhr und dann von 15 bis 20.30 Uhr in einem Sitzungsraum verbringt und dort mit heißen Wortgefechten die Klingen kreuzt, kannte ich bisher nur vom Hören und Sehen in der Politik. Bei der Bundeshauptausschuss- Sitzung am 22. Dezember 1973 in Deidesheim wurde ich belehrt, was Stehvermögen im Sport bedeutet. Präsident Schwindling brachte es fertig, den ganzen langen Nachmittag, im Stehen, seine Zuhörer mit Worten zu foppen und zu fesseln. Kampfrichterobmann Hans Heubach, Nürnberg, würzte seine Beiträge mit seinem sprichwörtlichen, bayerischen Humor, und sorgte für Kontra, Lachen und Sitzungsbelebung. Eine Mannschaft ist mit 10 Ringern besetzt, vom Papiergewicht 48kg bis Superschwergewicht +100kg. Die Sonderbestimmungen für Mannschaftskämpfe, in der Athletik veröffentlicht, umfasst 4 Seiten. Zum Spitzenkampf in der 5.Runde, Mainz 88 kontra Schifferstadt drängen sich 1200 Zuschauer in die Sporthalle. Mainz gewinnt 25: 15. Lacour, Mainz, kocht ins Papiergewicht ab, mit Erfolg, 4:2 Punktsieg über Erden. Heinz Kiehl schwitzt in die 100kg Klasse ab und steuert 4 Punkte für Schifferstadt bei, was aber nur Ergebniskosmetik bedeutet. Halbzeitmeister sind Witten und Hallbergmoos, aber am Ende der Bundesliga Runde verdrängt Schorndorf den SV Hallbergmoos noch von der Spitze. Der Deutsche Ringer-Bund tagt in Deidesheim Vorstand und Hauptausschuss des DRB trifft sich am letzten Wochenende vor Weihnachten 1973 im Hotel „ Reichsrat von Buhl“ in Deidesheim an der Weinstraße zu seiner schon traditionellen Jahresabschluss Sitzung. Das Programm ist umfangreich, die Aktivitäten der Teilnehmer bemerkenswert und Präsident Schwindling in ausgesprochener Tagungslau- Der KSV Witten 07, Meister der Saison 1973/74 – v.l. Eichelbaum, Kowalewski, Sperling, Englich, Öngör, Rost, Schmengler, Treml, Nettesheim, Galiskan. Mit wie viel Überlegung und mit welcher Strategie man an die so genannte „schönste Nebensache der Welt“, den Sport, herangeht, kann man vom Cheftrainer Ostermann erfahren. Bis ins kleinste Detail hat er alles zerlegt, gezählt und geordnet. Bei so viel Engagement von Ostermann findet ein Großteil der Sitzungsteilnehmer es als selbstverständlich, dass die Planung bis 1980 hinaus auf Papier steht. Darüber hinaus hören wir von einem Experten des Bundesleistungssportamtes, Herrn Mayer, dass alles für die Olympiade 1976 in Montreal in Bewegung gesetzt wird. Nebenher findet die Auslosung für die Endkämpfe um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft statt. Beim Beschluss, für eine bessere, koordinierte Kampfleiter Schulung zu sorgen und der dazu gestellten Frage „wer prüft die Prüfer“ lebt die Versammlung förmlich auf. Es folgen Stegreifvorträge redefreudiger Kampfleiter und noch vieles andere mehr, wie Vergaben internationaler und nationaler Turniere. Aber das vorgetragene Klagelied des Verlegers Werner Artmann, Karlsruhe, über den zweifelhaften Fortbestand der „Athletik“, gibt mir am meisten zu denken. Eine illustrierte Fachzeitschrift, von bleibendem Wert als Nachschlagewerk, ist zum Sterben verurteilt! Warum? Wir werden von der heutigen Zeit in eine Form gepresst, die nur dem Augenblick lebt, und dabei hat das Gestrige nur noch statistischen Wert. Da zentriert sich der wunde Punkt auf uns selbst! Frage: wie viele Ringer, Gewichtheber und Funktionäre beziehen ihre Athletik? Wenn wir nur noch den spärlichen, oftmals unobjektiven Text der Tageszeitungen lesen oder huschende Ergebnisse über den Bildschirm verfolgen, werden wir um eine korrekte Chronik bangen müssen. Aber wie gefragt: wen interessiert das schon? Vier Mannschaften erreichen die Endrunde: Schorndorf, Bad Reichenhall, Witten und Mainz. Am 5.1.74 kämpfen Witten gegen Bad Reichenhall 21: 16 (am 19. 1. 1974: 14: 18) und Mainz gegen Schorndorf 25:15 (am 19. 1. 74: 13: 28) Die Rückkämpfe in die Waiblinger Rundsporthalle, wohin der ASV Bauknecht Schorndorf ausgewichen ist, locken über 3000 Zuschauer an. In der schönen Bad Reichenhaller Sporthalle verfolgen 2500 Ringerfans das Kampfgeschehen. So lautet das Finale Schorndorf kontra Witten. Der 43. deutsche Mannschaftsmeister im Ringen heißt KSV Witten 07. Die Wittener Mannschaft schlägt den ASV Bauknecht im Vorkampf mit 21: 17 und erreicht in Witten ein 18,5 zu 18,5. Beide Mannschaften sind keine Neulinge auf der Ringermatte, aber der KSV Witten 07 ist doch der Erfolgreichere. 1970 waren die Westfalen schon einmal Meister und in den Jahren 1968, 1969, 1971 und 1973 standen sie jeweils im Endkampf. Die Schorndorfer bestritten zweimal Endkämpfe, 1958 gegen ESV Neuaubing und nun 1974 gegen den KSV Witten. Beide Finals verloren die Württemberger. Vielleicht glückt ihnen der dritte Anlauf im Jahr 1974/75, dem KSV glückte auch erst der dritte Anlauf (1970), nachdem er vorher an dem KSV Köllerbach (1968) und VfK Schifferstadt (1969) gescheitert war. Endkampf um die DMM 1973 /1974 09.02.1974: ASV Bauknecht Schorndorf – KSV Witten 07 17:21 48F Schmidt Frank Weniger 4:0 52G Gaa Horst Hettesheim 0:4 57F Partsch Adem Okur 1:3 62G Eduard Giray Fritz Schrader 1:3 68F Bilgin Klaus Rost 0:4 74G Günter Schmoll Frank Bartel 4:0 82F Amargan Hüsametin Öngör 0:4 90G Hucker Günter Kowalewski 3:1 100F Alfons Hecher Heinz Sperling 0:0 +100G Lorenz Hecher Heinz Eichelbaum 4:2 Kampfgericht: ML: Jakob Tratz; PR: Hossein Schakeri; MP: Walter Heindl Zuschauer:4.000 16.02.1974: KSV Witten 07 – ASV Baukn. Schorndorf 18,5 : 18,5 48G Güngür Galiskan Schmidt 1:4 52F Horst Nettesheim Hans Partsch 3:1 57G Horst Treml Tiren 0:4 62F Detlef Schmengler Edmund Giray 1:3 68G Klaus Rost Günter Schmoll 4:0 74F Hüsametin Öngör Guldi 4:0 82G Detlef Englich Reinhold Hucker 0:4 90F Heinz Sperling Amargan 3,5 : 0,5 100G Günter Kowalewski Lorenz Hecher 0:0 +100F Heinz Eichelbaum Alfons Hecher 2:2 Kampfgericht: ML: Jakob Tratz; PR: Hossein Schakeri; MP: Walter Heindl Zuschauer:3.000 Deutscher Mannschaftsmeister: KSV Witten 07 Zwei von hundert kommen durch Ein Artikel von Karl Adolf Scherer in der FAZ (1974) Damit zwei Ringer zur internationalen Spitzenklasse vorstoßen, müssen wenigstens hundert Talente an deutschen Jugendmeisterschaften teilnehmen. Das ist das Ergebnis von vergleichenden Untersuchungen im DRB Wo sind sie geblieben- die Hoffnungen von gestern? 98 von 100 Athleten einer bereits selektierten Leistungsklasse durchbrechen die letzte Barriere nicht. Der DRB kann sich weder über Mangel an Nachwuchs noch über fehlende Begeisterung bei der Jugend beklagen. Aber die Zahl derer, die zur Weltspitze aufsteigen, wird immer kleiner. Aufgrund der im DRB hervorragend organisierten Nachwuchsschulung seit 1964- mit dem renommierten Trainer Ostermann- erlauben Vergleiche gültige Rückschlüsse. Auch Ausleseprinzip, finanzielle Unterstützung und zentralisierte Steuerung haben optimale Werte erreicht. Die Erfolgsquote von zwei Prozent (bei Teilnehmern an deutschen Jugendmeisterschaften) zeigt aber, wie viele Anstrengungen der Verbände einfach verpuffen. Ringer brauchen mehr Zeit. Ein Jahrgang, der einst sehr viel versprach, fand sich 1965 zu den deutschen Jugendmeisterschaften zusammen. 217 Aktive gingen in den zehn Gewichtsklassen an den Start. Nur ein einziger dieser 217 Meisterschaftsteilnehmer stieß inzwischen zur internationaler Klasse vor: der Bad Reichenhaller Manfred Schöndorfer. Sechs von ihnen spielen national eine gute Rolle. Man kann sagen, dass etwa von den 217 Jugend-Ringern heute zwei Prozent zur Weltklasse zählen. Der Final-Vorkampf in der Rundsporthalle in Waiblingen V.l. ASV Bauknecht Schorndorf: Schmidt, Gaa, Partsch, Giray, Bilgin, Schmoll, Amargan, Hucker, A. Hecher, L. Hecher; Kampfgericht: Heindl, Schakeri, Tratz; KSV Witten 07: Eichelbaum, Sperling, Kowalewski, Öngör, Bartel, Rost, Schrader, Okur, Nettesheim, Weniger. Die Geschichte der Ringer-Bundesliga VON MICHEL M. LEFEBVRE Teil 11 Pünktlich gehen am 22. 12. 1973 die Ringer-Regionalligakämpfe zu Ende. In der Südgruppe (7 Mannschaften) ist der ATSV Kelheim Meister, in der Südwestgruppe (8 Mannschaften) der KSV Köllerbach, in der Westgruppe (8 Mannschaften) der KSV Seeheim und in der Nordwestgruppe (8 Mannschaften) der KSV Efferen. Diese vier Mannschaften bestreiten die Aufstiegskämpfe zur Bundesliga. Kelheim und Köllerbach ringen um den freien Platz in der Bundesliga Süd, Seeheim und Efferen um den freien Platz in der Gruppe West. Die Verlierer verbleiben in ihren Regionalligen. Bundesliga-Aufstiegskämpfe am 9. und 16. Februar 1974 Die Termine, bei der DRB-Hauptausschuss Sitzung in Deidesheim festgelegt, sind verbindlich. Ergebnisse: Efferen: Seeheim 22: 18 (Rückkampf 20: 17) Köllerbach: Kelheim 21,5: 18,5 (7: 29) Damit stehen die Aufsteiger fest, Efferen in der Gruppe West und Kelheim in der Gruppe Süd. 1974 – Wilfried Dietrich macht die „30“ voll. Dietrich hat es wahr gemacht, er startet bei den Deutschen Einzel meisterschaften in Schifferstadt im gr.-röm. Stil für seinen neuen Verein Mainz 88. Wilfried steht auf der höchsten Stufe des Siegerpodestes, zum dreißigsten Mal bei einer Deutschen Einzelmeisterschaft, ein Vierzigjähriger als sein eigenes Denkmal. Noch einmal nimmt er den Beifall auf wie Ambrosia. Vierzehn Jahre nach seinem Olympiasieg von Rom bringen ihm die Freunde aus der Heimatgemeinde, die er vor Jahren verließ, Ovationen dar. Dietrich hebt den rechten Arm, ein dankender und dankbarer Gladiator im höchsten Glücksgefühl. Schifferstadt stand am Anfang der Karriere und steht nun am Ende der Via Triumphales. Rot-Blau-Gelb-Weiß Es soll hier nicht etwa für eine neue Ringerflagge plädiert werden, obwohl kein Zweifel besteht, Rot-Blau-Gelb-Weiß sind die vier Hauptfarben im DRB: Rot und Blau für die Ringertrikots, Gelb für die Kampffläche der Ringermatte und Weiß für die Kleidung der Kampfrichter. Von den letzteren soll hier die Rede sein, denn sie sind oftmals die „schwarzen Schafe“ auf der Matte. Um dieses Dilemma zu ändern, so nehme ich an, haben sich die Verantwortlichen des DRB der FILA angeschlossen und beschließen, die Bundeskampfrichter jährlich zu prüfen und in Kategorien einzuteilen. So geschehen erstmals bei den „Deutschen“ in Schifferstadt und Freiburg. Ein Prüfungsausschuss, der sich aus den Herren Sportfunktionären: Metzler, Schmitz, Ritterhoff und Matthes zusammensetzt, fühlt den anderen Kollegen in Weiß auf den „Zahn“! Fragen aus der WKO müssen schriftlich beantwortet werden, Auftreten und das Leiten von Kämpfen wird unter die „Lupe“ genommen und bewertet. So weit, so gut. Aber das Einteilen in Kategorien? Diese Entscheidung hat viel Staub aufgewirbelt und viele Unzufriedene auf den „Plan“ gerufen. Einige Prüflinge zweifeln an der Kompetenz und Neutralität der Prüfer, andere haben sich eine längere Anlaufzeit gewünscht. Heute sind Schulungen, Prüfungen und Kategorien in Deutschlands Kampfrichterwesen schon seit Jahren eine Selbstverständlichkeit und unsere Referees genießen meist ein gutes Ansehen, besonders auf internationalem „Parkett“. 7. September 1974 Der Bundesligareigen beginnt mit vollem Programm, die Anwärter auf den Meistertitel erringen klare Siege. Gruppe Süd, Schorndorf – Hallbergmoos 27:15 KL: Kollbacher; Reichenhall – Untertürkheim 31,5:8,5 KL: Schrimpf; Freising – Freiburg 19,5:20,5 KL: Metzler; Kelheim – Aalen 16,5:23,5 KL: Nees. Gruppe West: Mainz – Ludwigshafen 31:9; Dortmund – Aschaffenburg 24:16 KL: Thome; Efferen – Schifferstadt 12:28 KL: Dankert; Kahl – Witten 8: 30 KL: Schuster. Runde Zwei sah folgende Kampfrichter auf der Matte, Gruppe Süd: Carda, Seitz, Schuster, Wiedenhöfer, Gruppe West: Bongartz, Schuh, Heindl, Bohn. Kampfleitereinsatz in der dritten Runde: Scheidenberger, Kunz, Schlicht, Weber, Seitz, Nickel und Tratz. Und in der vierten Runde: Metzler, Figur, Igel, Schuster, Schindler, Vogt, Mörgenthaler und Esser. Die „Athletik“ notiert immer wieder die hohen Zuschauerzahlen. In der vierten Runde, in Bad Reichenhall, feuern über 1300 Zuschauer die beiden Mannschaften an, und in Schorndorf wollen 900 Ringerfans die Begegnung gegen Kelheim sehen. Spitzenreiter und verlustpunktfrei führen nach 6 Runden der ASV Mainz 88 und der ASV Schorndorf mit 12:0 Punkten. In der 7. Runde erwischte es die Mainzer in Ludwigshafen 17:19. Aber an der Tabelle änderte sich nichts. Auch nach der 10 Runde führt Schorndorf klar mit 20:0 Punkten und in der Gruppe West sind die Mainzer mit 18:2 vorne, gefolgt von Witten mit 16: 2. Tabellenstand nach der 10. Runde Gruppe Süd: Gruppe West: ASV Schorndorf 10 20: 0 ASV Mainz 88 ASV Aalen 10 15: 5 KSV Witten AC Bad Reichenhall 10 14: 6 VfK Schifferstadt AV Frb. St. Georgen 10 14: 6 SV Ab. Damm Sp. Untertürkheim 10 4:16 Heros Dortmund ATSV Kelheim 10 4:16 KSG Ludwigshafen SV Hallbergmoos 10 4:16 SRV Kahl KSV Efferen 10 18: 2 9 16: 2 9 14: 4 10 10:10 10 8:12 10 8:12 10 2:18 10 2:18 Ein „noch“ ungelöstes Rätsel! Dem aufmerksamen Leser wird sicherlich aufgefallen sein, dass in der Tabelle eine Mannschaft fehlt. Nach meinen Recherchen hat Freising drei Mannschaftskämpfe gewonnen und ein Unentschieden errungen, käme damit auf den fünften Rang. Vor 1500 einheimischen Zuschauern unterliegt Kelheim der Freisinger Staffel auch zuhause knapp mit 19,5: 20,5 und Freisings Sieg Nr. 3 gelingt über den KV Untertürkheim mit 18,5 zu 17,5. Gegen Bad Reichenhall erkämpft Freising, der 3. Bayerische Vertreter ein 18:18-Unentschieden. Warum die SpVgg. Freising nicht in der Tabelle erscheint ist mir ein Rätsel! Vielleicht findet sich ein interessierter Experte der das Rätsel für uns löst? Was nach dem 23. November 1974 geschieht, ist durch das „Aus“ der Athletik meinerseits nicht korrekt nachvollziehbar. Nur einen winzigen Beitrag kann ich Dank meiner privaten Buchführung einfügen: am 11. Januar 1975, Vorrunde um die DMM, Schorndorf: Witten 23:17 und den Rückkampf am 18. Januar 1975 Witten kontra Schorndorf 14:24. Bei beiden Begegnungen amtieren: ML Ph. Seitz, Kleinostheim, MP Michel M. Lefebvre Aschaffenburg. Der dritte Schiri dürfte, wenn ich mich recht erinnere, Hossein Schakeri oder Wilhelm Nees gewesen sein, aber dies ohne Gewähr! Mit dem Dezemberheft der „Athletik“ endet das Kapitel Illustrierte Schwerathletikgeschichte. Beim Blättern in der gebundenen Ausgabe der Athletik 1953 (ab 1953 bis 1974 sind alle Ausgaben in meinem Besitz) kommt ein wenig Wehmut auf, was ist aus all denen geworden, den mit Text und Bild so oft gelobten, großartigen Sportlern? Wie wird es weiter gehen wenn keiner mehr bereit ist eine Fachzeitschrift als Nachschlagewerk zu publizieren? Der Herausgeber Werner Artmann, selbst ein Bundesliga- Kampfrichter, nutzte damals immer die Gelegenheit, Amt und Beruf unter einen „Hut“ zu bringen und Kosten zu sparen, aber schließlich ist er von dem finanziellen Druck eingeholt und überrollt worden! Gestatten Sie einen kurzen Abriss aus dem Jahrbuch 1953. Januarheft 1953, Ehrentafel, die Deutschen Meister, gr. röm. Stil von 1952, für die älteren Leser/Innen sicherlich von Interesse. Fliegengewicht: Heinrich Weber, „Jahn“ Göppingen, Bantamgewicht: Heinz Heuser, „Germania“ Dettingen, Federgew.: Helmut Höhenberger, „Heros“ Dortmund, Leichtgew.: Jakob Kern, KSV Dieburg, Weltergew.: Anton Mackowiak „Heros“ Dortmund, Mittelgew.: Martin Merle, KSV Rheinhausen, Halbschwergew.: Herbert Albrecht „Motor“ Suhl, Schwergew.: Heinz Litewski SV Hörde 04. Im Freistil fand keine DM statt. Das „Aus“ für die „Athletik“ Mit der Nr. 12 „Athletik“ Dezember 1974 beendet das offizielle Fachorgan für den Deutschen Ringerbund, dem Bundesverband Deutscher Gewichtheber, dem Deutschen Rasenkraftsportverband und dem Deutschen Kunstkraftsportverband sein Erscheinen. Werner Artmann, Karlsruhe und sein Sohn haben das „Handtuch“ geworfen, die verkaufte Auflage ist einfach zu gering. Die Illustrierte Zeitschrift für Schwerathletik erscheint in dieser Aufmachung nicht mehr. Ein Stück Geschichte ist gestorben! Damit aber kein Irrtum entsteht, die „Athletik“ der Gewichtheber erfreut sich bester „Gesundheit“, avancierte sie doch mit ihrem 123. Jahrgang im Jahr 2014 zur ältesten Kraftsportzeitung der Welt! Allen ehrenamtlichen Mitarbeitern möchte ich, soweit die Namen in der Serie veröffentlicht wurden, ein aufrichtiges Dankeschön sagen und meine Anerkennung aussprechen. Das gedruckte Wort und die vielen Schwarz-Weiß-Fotos werden ihren Wert bewahren, Sie alle, verehrte ehrenamtliche Mitarbeiter, haben dafür gesorgt, dass das Vergangene abrufbar ist und auch für zukünftige Generationen erhalten bleibt. Für den Chronisten bedeutet dieses „Aus“ eine Lücke in dieser Serie, die vielleicht von einem interessierten Experten geschlossen wird! „Der Ringer“ Sehr eindrucksvoll erscheint im September 1975 die unabhängige Fachzeitschrift „Der Ringer“ mit der Ausgabe 0. Das Titelbild mit dem frisch gekürten Weltmeister Adolf Seger, ein Meister- Endkampf um die DMM 1974 /1975 15.02.1975: ASV Mainz 88 – ASV Schorndorf 15 : 21 48F Heinz Schmieden Fritz Schmidt 1:3 52G Hizir Sari Wolfgang Gaa 4 : 0 57F Emil Müller Hans Partsch 3,5 : 0,5 62G Bruno Steinmetz Eduard Giray 1:3 68F Hermann Lohr Vehbi Akdag 0:4 74G Karl Heinz Helbing Günter Schmoll 1:3 82F Reinhard Zeiher Ali Amargan 0,5 : 3,5 90G Reinhold Bock Reinhard Hucker 0:4 100F Andreas Meyndt Alfons Hecher 0:0 +100G Wilfried Dietrich Lorenz Hecher 4 : 0 Zuschauer: nicht bekannt Kampfgericht: nicht bekannt 22.2.1975: ASV Schorndorf – ASV Mainz 88 22 : 14 48G Fritz Schmidt Heinz Schmieden 4:0 52F Hans Partsch Hizir Sari 2:2 57G Ahmet Tiren Emil Müller 3:1 62F Eduard Giray Bruno Steinmetz 3:1 68G Günter Schmoll Ilhan Topsakal 0:0 74F Vehbi Akdag Reinhard Zeiher 3:1 82G Reinhold Hucker Karl Heinz Helbing 2:2 90F Hans Stratz Reinhold Bock 3:1 100G Alfons Hecher Andreas Meyndt 2:2 +100F Lorenz Hecher Wilfried Dietrich 0:4 Die Waiblinger Rundsporthalle fasste die Zuschauermassen nicht (über 5000 Ringkampffans)! Deutscher Mannschaftsmeister: ASV Schorndorf foto des Sportfotografen Horst Müller, passt wunderbar zum Start der illustrierten Fachzeitschrift. Gut kann ich mich noch erinnern, pünktlich zur DRB-Delegiertenversammlung auf der Insel Mainau präsentiert Walter Sacher mit sichtlichem Stolz, „sein“ neues Heft. Für die Redaktion zeichnet kein geringerer als der Topjournalist Karl Adolf Scherer, für den Verlag, Walter und L othar Sacher. Interessant ist der 1. Kommentar, den ich im nächsten Heft ungekürzt wiedergebe! ASV Bauknecht Schorndorf – stehend v.l. Ali Armagan, Eduard Giray, Hans Partsch, Eberhard Wahl, Reinhold Hucker, Hans-Peter Stratz, Alfons Hecher, Lorenz Hecker, Karl Wahl. Kniend v.l. Vehbi Akdag, Ahmet Tiren, Imre Czinege, Wolfgang Gaa, Fritz Schmidt, Günter Schmoll, Karl-Heinz Bleicher. Die Geschichte der Ringer-Bundesliga VON MICHEL M. LEFEBVRE Teil 12 Der erste „Der Ringer“ Unsere Meinung Nach Leichtathleten und Schwimmen ist Ringen die olympische Sportart Nummer drei und in über einhundert Ländern verbreitet. Der Deutsche Ringer- Bund mit seinen heute 62742 Mitgliedern blickt auf eine bald 85 Jahre alte Tradition zurück. Presse, Funk und Fernsehen geben dem Ringersport in der Bundesrepublik Deutschland in ihren Medien zwar Raum, doch reicht dieser wegen der starken Konkurrenz an anderen Sportarten, allen voran Fußball, nicht aus, den Ringerfreund umfassend zu informieren, ihn mit Hintergründen bekanntzumachen, ihm Probleme aufzuzeigen, ihm Regeln und Richtlinien nahe zu bringen und ihn auch mit personellen Notizen zu versorgen. Diese Aufgabe kann nur eine Fachzeitschrift, die sich allein mit der Sportart Ringen befasst. Redaktion und Verlag der Monatszeitschrift „Der Ringer“ möchten eine Lücke auf dem deutschen Fachzeitschriftenmarkt füllen und den Leser so gut und so schnell wie möglich über die ringerischen Ereignisse im In-und Ausland unterrichten. Vor allen Dingen so schnell wie möglich. „Der Ringer“ wird der Aktualität besonderen Vorrang einräumen. Das heißt: er wird sich an wichtigen Terminen wie Olympischen Spielen, Welt- und Europameisterschaften sowie deutschen Meisterschaften orientieren und sich nicht sklavisch an einen bestimmten Erscheinungstag halten Der Ringer“ erscheint zwölf mal im Jahr, in der Regel monatlich zum Preis von DM 1,90 (Einzelheft) bzw. 20 DM im Jahresabonnement zuzüglich der Versandkosten. Die Ihnen, liebe Leser, vorliegende Probe- oder (wie der Fachmann sagt) Null- Nummer soll in Text und Bild die Absichten von Verlag und Redaktion vermitteln. Sie finden Beiträge von der Weltmeisterschaft in Minsk, von den Junioren- Weltmeisterschaft in Haskovo und von den drei ersten Kampftagen der Bundes- und Regionalliga, Berichte aus dem Ausland und interessante Nachrichten aus dem Deutschen Ringer- Bund. Dazu kommt die neuste Aufstellung der Kernmannschaft (A-, B- und C Kader). In dieser Weise will „Der Ringer“ mit Ihnen Kontakt aufnehmen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger! Wenn Ihnen unsere Zeitschrift gefällt, bitten wir Sie beiliegenden Bestellschein an uns einzusenden. Verlag: Walter und Lothar Sacher Redaktion: Karl Adolf Scherer Damit beginnt ein neues Kapitel. Ab 1975 schöpfe ich in erster Linie aus unserem Organ „Der Ringer“, der heute wie damals nur existieren kann, wenn sich immer wieder uneigennützige Mitarbeiter finden um mit aktuellen und spannenden Geschichten genügend Leser/ Innen zum Abonnieren des „Der Ringer“ animieren. Erfreulicherweise ist die Zahl an Leserzuschriften an die Redaktion relativ hoch, viel Lob spenden Leser und Funktionäre aus ganz Deutschland und darüber hinaus. Bundesliga Saison 1975/76 Mit jeweils 8 Mannschaften startet am 30. August 1975 die neue Bundesliga-Saison und wieder beginnt der Tanz um Mannschaftspunkte, um einen Tabellenplatz im oberen Bereich, und um möglichst am Jahresende um die „Krone“ kämpfen zu können. In der Gruppe West führt nach der 3. Runde Schifferstadt klar die Tabellenspitze mit 6: 0 Punkten an, dicht gefolgt von Mainz mit 5: 1 Punkten. In der Gruppe Süd führen punktgleich Schorndorf und Hallbergmoos mit 6: 0 Punkten. Sehr übersichtlich sind die Tabellen und Ergebnisse der Bundesliga im „Der Ringer“ abgedruckt, neben der kompletten Mannschaftsaufstellung mit Kampfergebnissen, sind kurze Bemerkungen und wichtige Hinweise aufgeführt. Neben einigen Glossen, Kommentaren erfolgte auch eine Kampfrichtersta- tistik von allen Bundeslizenzierten im DRB, eingeteilt in Kategorien: International und National, Kategorie 1a, Kategorie 1, Kategorie 2, Kategorie 3. Interessant dürfte es für manchen ehemaligen Spitzenkampfrichter sein, einen Blick ins Heft 0 „Der Ringer“ zu werfen und den eigenen Namen unter den insgesamt 67 in 8 Kategorien aufgeführten Namen zu suchen. Ich muss dabei speziell an meinem Sportfreund Horst Faller aus Neuss denken, der wird sicherlich neugierig die Sache kontrollieren! Die Tabellen der Regionalligen: Gruppe Süd: Gruppe Südwest: Anger 22: 4 Köllerbach 24: 2 Untertürkheim 22: 4 Reilingen 17: 9 Unterelchingen 20: 6 Freibg. Haslach 17: 9 Joh. Nürnberg 12:14 Wiesental 12:14 Berchtensgaden 12:14 Haslach i.K. 12:14 Mietraching 5:21Kirrlach 11:15 Nürnberg 04 3:21 Brötzinge 9:17 Ebersbach 2:22Heusweiler 2:24 Gruppe Nordwest: Gruppe Mitte: Euskirchen 19: 5 Goldbach 21: 5 Bonn-Duisdorf 18: 4 Dettingen 18: 8 Rheydt 16: 6 Kahl 17: 9 Walheim 13: 9 Landau 12:14 Aldenhoven 8:14 Hellas Mainz 12:14 Berlin 2:20Schaafheim 8:18 Salzgitter 2:20Bretzenheim 8:18 Mömbris 8:18 Deutsche Ringer einfach Spitze! Mit einem Weltmeister, Adolf Seger, einem Europameister, Rolf Krauss sind die deutschen Ringer nicht nur die besten Zweikampfsportler Deutschlands in diesem Jahr (1975), weit vor den Judokas und Boxen, sondern auch im Vergleich mit allen anderen Sportarten äußerst erfolgreich. Rechnet man noch vierte, fünfte und sechste Plätze bei den internationalen Titelkämpfen hinzu, dann hat der Deutsche- Ringerbund schon jetzt zehn Olympiakandidaten für Montreal vorzuweisen. Gut sind auch die Chancen des DRB, einen der Seinen bei der Journalistenwahl zum „Sportler des Jahres“ ziemlich weit nach vorne zu bringen. Weltmeister Adolf Seger steht in hartem Konkurrenzkampf mit dem Gewichtheber-Weltmeister Rolf Milser und dem Ruder-Weltmeister Peter-Michael Kolbe. Die Turner präsentieren wieder Eberhard Gienger, die Fechter ihren Weltmeister Alexander Pusch. Da Leichtathleten und Schwimmer diesmal passen müssen, sind Seger, Milser, Kolbe, Pusch und Gienger erste Wahl, einer von ihnen wird der Sportler des Jahres 1975 sein. Der DRB kann, obwohl ihm innerhalb des bundesdeutschen Sports mit Respekt begegnet wird, eine Aufwertung, wie sie publizistisch bei der Sportlerwahl des Jahres gegeben ist, sehr gut gebrauchen. Feste soll man feiern, wie sie fallen. Magere Zeiten kommen von selbst. „Der Ringer“ bereits ab Nr. 2 „Offizielles Organ des Deutschen Ringer-Bundes“ In einem einstimmigen Beschluss hat das Präsidium des Deutschen Ringerbundes die Fachzeitschrift „Der Ringer“ zum offiziellen Organ des DRB erhoben. Was bedeutet dieser Vorgang in der Praxis? Welche Konsequenzen hat er? Ist damit „Der Ringer“ ein so genanntes „amtliches Organ“ des Deutschen Ringer- Bundes geworden? Bestehen Abhängigkeiten? Entscheidet der DRB, was in der Zeitung stehen darf und was nicht? Genug der Fragen… Die Bezeichnung „offizielles Organ“ besagt, dass ab sofort alle Nachrichten, Erklärungen, Ausschreibungen oder Gerichtsurteile des DRB in der Fachzeitschrift in einem entsprechenden Rahmen zu finden sein werden. Nicht mehr und nicht weniger! Der neue Untertitel bedeutet freilich nicht, dass nun jeder interne Vorgang innerhalb des DRB breit ausgewalzt wird. „Der Ringer“ behält seine verlegerische wie redaktionelle Unabhängigkeit, er fühlt sich nur dem Ringersport verpflichtet. Anweisungen kann es nicht geben, so Redaktionschef Karl Adolf Scherer. Adolf Seger Fünfter Bei der von 632 Sportjournalisten durchgeführten Wahl, (bei insgesamt 28 aufgeführten Sportlern) zum Sportler des Jahres, belegte Adolf Seger hinter Peter Michael Kolbe, Eberhard Gienger, Albin Schockemöhle und Karl-Heinz Riehm, den fünften Rang. Bundesligatabelle am Ende des Jahres: Gruppe West: Gruppe Süd: Schifferstadt 26: 0 Aalen Witten 21: 5 Schorndorf Mainz 88 19: 7 Hallbergmoos Dortmund 12:14Kelheim Efferen 12:14Freiburg Ludwigshafen 9:17 Bad Reichenhall Aschaffenburg 5:21Freising Seeheim 0:26Baienfurt 24: 2 23: 3 19: 7 11:15 9:17 9:17 6:20 3:23 Unter der Überschrift: „Ganz dem Sport verschreiben“ ist ein Lehrgang für Spitzenkampfrichter in Hennef im „Der Ringer“ veröffentlicht, dazu eine Gruppenaufnahme auf der Eingangstreppe zur Sportschule. Alles bekannte Gesichter, aber so viele weilen nicht mehr unter den Lebenden! Meinungen In seiner Bilanz der Bundesligasaison 1975 spricht sich Georg Lecke unmissverständlich für die einteilige Bundesliga mit zehn Vereinen aus. Gleichzeitig sagt der DRB Sportwart wegen der Aufstockung des Bundes- und Regionalliga-Gruppe von acht auf zehn Vereine in der kommenden Saison (1976/77) einen größeren Leistungsabfall unter den Vereinen voraus und prognostiziert eher fallende denn steigende Zuschauerzahlen. Endkampf um die DMM 1975 /1976 17.01.1976: KSV Germ. Aalen VfK Schifferstadt 14,5 : 21,5 48F Dieter Höfler Willi Heckmann 0:4 52G Antonio Jannaccone Rolf Kraus 0:4 57F Otto Hilpert Bilal Tabur 0:4 62G Helmut Westphal Hans-Jürgen Veil 4:0 68F Sevket Ilgarc Gerhard Sattel 3,5 : 0,5 74G Climo Pawlidis Ibrahim Arslan 0:4 82F Willibald Liebgott Werner Schröter 3:1 90G Roland Rautenberg Fred Theobald 0:4 100F Metin Aydin Otto Alt 4:0 +100G Petro Pawlidis Gerd Volz 0 : 0 Zuschauer:4.500 Kampfgericht: H. Adam (Oberstein), Kohler (Saarbrücken), Seitz (Kleinostheim) 24.01.1976: VfK Schifferstadt KSV Germ. Aalen 25 : 15 48G Willi Heckmann Dieter Höfler 4:0 52F Bilal Tabur Antonio Jannaccone 4 : 0 57G Rolf Kraus Richard Weizmann 4 : 0 62F Hans-Jürgen Veil Helmut Westphal 0 : 4 68G Mehmet Arslan Wolfgang Fausel 4 : 0 74F Gerhard Sattel Sevket Ilgarc 0 : 4 82G Werner Schröter Climo Pawlidis 4 : 0 90F AlexanderSenn Willibald Liebgott 1 : 3 100G Fred Theobald Petro Pawlidis 3 : 1 +100F Gerd Volz Metin Aydin 1 : 3 Zuschauer:2.600 Kampfgericht: Kohler Deutscher Mannschaftsmeister: VfK Schifferstadt Damit ist in aller Offenheit die Schwäche des Ligensystems im DRB angesprochen. Es gibt in der Bundesrepublik Deutschland derzeit kaum mehr als acht bis zehn echte Spitzenvereine. In allen Vereinen wird diskutiert und debattiert, jeder möchte das Beste erreichen, am liebsten für seinen eigenen Verein. VfK Schifferstadt – stehend v.l.: 1. Vorsitzender Robert Litzenburger, Gerd Volz, Gerhard Sattel, Alexander Senn, Ibrahim Arslan, Werner Schröter, Fred Theobald, Trainer Paul Neff. Knieend v.l.: Co-Trainer Otto Alt, Bilal Tabur, Willi Heckmann, Rolf Krauss, Hans-Jürgen Veil. Die Geschichte der Ringer-Bundesliga VON MICHEL M. LEFEBVRE Teil 13 – 1976 Die Olympischen Spiele von Montreal gehören schon wieder der Vergangenheit an, der DRB erkämpft mit 15 aktiven Teilnehmern zwei Mal Bronze. Die Erwartungen der DRB Funktionäre und auch der Ringerfans sind einer gewissen Ernüchterung gewichen. Jetzt sucht man nach Erklärungen, es rauscht im deutschen Blätterwald, auch im „Der Ringer“ werden kritische Fragen gestellt. Sid-Chefredakteur Karl Adolf Scherer, mit seinem Mitarbeiter Michel M. Lefebvre (Fotos und Olympisches Tagebuch) füllen den „Der Ringer“ mit mehr als 17 höchst interessanten Seiten über die Olympischen Spiele in Montreal. (Analysen, Kampfberichte, Ergebnisse, Tagebuch, Fotos und Tabellen) Dabei packt Scherer seine Kommentare in „Unsere Meinung“ nicht in Watte. Den letzten Absatz, im Originaltext wiederzugeben, hat seinen Treuewert für einen alten Sportfreund! Klaus Angermann vom ZDF, der doch gewiss an den Ringern hängt, meinte, zwei Höhepunkte im Jahr mit Europameisterschaften in Leningrad und Olympischen Spielen in Montreal seien zuviel für die DRBStars. Er wird eher Recht haben als die Kollegen, die mangelnde Vorbereitung festgestellt haben wollen. Ostermanns Aktive machten in Montreal den Eindruck, des Guten zuviel getan zu haben. 14. August 1976 Bundesligastart Gruppe Süd, 10 Mannschaften: KSV Aalen, ASV Schorndorf, SV Freiburg- Haslach, SV Hallbergmoos, ATSV Kelheim, SV Freising, AV Reilingen, AC Bad Reichenhall, KV Untertürkheim, AV Freiburg- St. Georgen. Gruppe West, 10 Mannschaften: KSV Witten 07, VfK Schifferstadt, ASV Mainz 88, KSV Köllerbach, SV Aschaffenburg- Damm, Bonn- Duisdorf, KSV Efferen, KSG Ludwigshafen, AC Goldbach, Heros Dortmund. 40 Bundesligakämpfe, vom 14. August bis 4. September 1976, hier die Namen, der zum Einsatz kommenden (manche mehrfach) Kampfrichtern, wie immer ohne Anspruch auf Vollständigkeit: Schakeri, Bongartz, Schu, Vogt, Spaniol, Ländle, Lefebvre, Gaiwanger, Schlicht, Figur, Schindler, Seitz, Igel, Schimpf, Lermen, Weissbrodt, Matthes, Sonnhalter, Vierk, Adam, Kohler, Seiler, Heindl. Überschriften im Septemberheft „Der Ringer“ Zwei echte „Krimis“ hintereinander, erst Witten – Schifferstadt (21:19), dann Schifferstadt – Mainz (19:17). Siegesserie des KSV Aalen hält an. Oktober 1976 Ein Artikel über Handgelder und Saisonhonorare schreckt den Leser. Damals noch bedeckt gehandelt, heute allgemeines Gebaren. Im DRB spricht man offen von den dunklen Geschäften mit Handgeldern und Saisonhonoraren für Spitzenringer. Von 5000, ja sogar von 10000 Mark, ist die Rede für eine Punktsaison, die rund vier Monate dauert. Der Fall Turan Sahin beunruhigt die Gemüter. Ist Sahin nur ein Schneeball oder wird er zur Lawine? Das ist die Frage. Heute stellt sich so nicht mehr die Frage, höchstens die, die Vereine könnten sich fragen, ob man die Gelder nicht sinnvoller einsetzen könnte. Bundesligatabelle: Gruppe West Schifferstadt 34: 2 Mainz 32: 4 Witten 30: 6 Aschaffenburg 19:17 Köllerbach 17:19 Ludwigshafen 16:20 Bonn/ Duisdorf 15:21 Goldbach 9:27 Dortmund 4:32 Efferen 4:32 Gruppe Süd Aalen Schorndorf Hallbergmoos Frbg. Haslach Kelheim Reilingen Freising Frbg. St. Georgen Untertürkheim Bad Reichenhall 34: 2 31: 5 20:16 19:17 17:19 16:20 16:20 12:24 12:24 3:33 Dezemberheft 1976, Unsere Meinung In den letzten Wochen hat man viel Negatives über die Kampfrichter gehört, dass man fast glauben möchte, nur ein toter Kampfrichter sei ein guter Kampfrichter. Es möge niemand erschrecken über diese harten Worte, aber wenn man als unmittelbarer Zeuge des Sportgeschehens auf der Matte ist, so muss man annehmen, dass ein großes Stück Wahrheit daran ist. Es ist nun einmal so: Eine Anerkennung ist schon so rar geworden, dass sie einmal ausgesprochen, bereits in ihrer Echtheit angezweifelt werden muss. Nach dem Bundesligakampf Aalen – Schorndorf wurde ich von einem Fernsehreporter gefragt: „Was wohl einen Mann dazu bewegt, Woche für Woche als Kampfrichter zu fungieren, sich immer wieder Grobheiten an den Kopf werfen zu lassen und dies alles für eine kaum nennenswerte Vergütung?“ Diese Frage möchte ich weitergeben an Sie, verehrte Leser, Sportler, Funktionäre oder Zuschauer! Obwohl ich mir selbst schon oft die Frage gestellt habe, eine befriedigende Antwort find ich nicht. Nun sind wieder einige Monate vergangen mit vielen Wettkampfwochenenden. So viele Anfeindungen musste man sich gefallen lassen: der „Buhmann“ schon vor dem Anpfiff, der „Schieber“ fast bei jeder schwierigen Entscheidung. Ein Grund zum Schimpfen findet sich immer. Dazu kommen die von maßgebender Stelle bestätigten Berichte über die Degradierung von FILA Kampfrichtern und auch manche tatsächliche sehr schwache Leistung von Kampfrichtern. Um das Image des Kampfrichters steht es schlecht. Aber nun haben wir eine Sportart ohne exakt messbare Leistung von Griffaktionen, und einen Computer als Kampfrichter gibt es noch nicht. So werden sich immer wieder Sportfreunde zur Verfügung stellen müssen, um das vielgeschmähte Amt zu übernehmen. Sachliche Kritik ja! Schulung ja! Anregungen zu geben, es immer besser zu machen, sind Aufgabe und Pflicht. Aber ebenso bedarf es stetiger Bemühungen, das Rowdytum aus den Sporthallen zu verbannen. Die andere Seite der Medaille FILA-Präsident Ercegan: Ringer besser als Kampfrichter Wenige Tage nach der Zurückstufung von 39 internationalen Kampfrichtern wegen unzureichender Leistungen vor allem bei den Olympischen Spielen in Montreal, auf der Kalendertagung des Ringer-Weltverbandes in Dubrovnik, hat der FIL-Präsident Milan Erzegan (Jugoslawien) in einem offenen Brief an alle Nationalen Fachverbände „vom neuen Weg zu einer objektiven Kampfrichtertätigkeit“ gesprochen und die Feststellung getroffen, dass die Kampfrichter nicht auf dem hohen Niveau stehen, auf dem sich Ringer und Trainer befinden. Mit seinem öffentlichen Appell gibt Erzegan zu, dass es viele Fehlentscheidungen gegeben hat. Hier einige Auszüge aus dem offenen Brief Milan Erzegans: „Wir müssen bei dieser Gelegenheit hinzufügen, dass in Theorie und Praxis des Ringens die Trainer und die Ringer selbst schnellere FortEin Kampfgericht nach Maß: schritte gemacht haben als die Kampfrichter und Juroren. Das hat Metzler, Schuster und Schindler zu einer Disharmonie geführt. Die (v.l.). In Rüsselsheim demonstrierte es die hohe Schule Dinge liegen so, dass wir Zeuge werden von Irrtümern. Ringer, die der Wettkampfleitung. das Reglement im Allgemeinen besser kennen, werden manchmal von denen beurteilt und bewertet, die weniger kompetent sind als sie selbst.“ Ein Wort zur Ergänzung an Erzegans Appell, der FILA-Chef spricht von Europa-, Welt- und Olympischen Spielen. In den allerseltesten Fällen befand sich ein deutscher Kampfrichter unter den Gescholtenen. Zuschauerstatistik 1976, nach der Bundesliga-Vorrunde Kelheim 4600, Aalen 4500, Freiburg 3750, Freising 3100, Reilingen 2903, Hallbergmoos 2600, Witten 2400, Goldbach 2300, Schorndorf 2130, Bad Reichenhall 2050, Freiburg- Haslach 1900, Schifferstadt 1750, Ludwigshafen 1700, Bonn/ Duisdorf 1550, Mainz 1450, Köllerbach 1399, Aschaffenburg 1260, Untertürkheim 850, Efferen 840, Dortmund 785. Kampf um den Titel: Am 8.1.1977 Aalen – Mainz: 21:22 (Kampfgericht: Seitz, Heindl, Nickel); Schifferstadt – Schorndorf: 24: 18 (Kampfgericht: Schindler, Kollbacher, Metzler). Am 16. 1. 1977 Mainz – Aalen: 24: 13 (Kampfgericht: Heindl, Seitz, Nickel); Schorndorf – Schifferstadt: 22: 18 (Kampfgericht: Metzler, Kollbacher, Schindler). So lautet das Finale: Schifferstadt kontra Mainz. Der Vorkampf in Ludwigshafen lockt über 3000 Zuschauer aus der ganzen Bundesrepublik an. Aus dem Kampfbericht geht hervor, dass im Papiergewicht begonnen, danach das Schwergewicht, dann Fliegengewicht u.s.w. Zu dieser Feststellung später mehr. (Leserbrief) Dietrich verliert gegen Volz mit 4:2 durch Kampfabbruch. Die Mainzer buchen zum Finale die Walter-Koebel-Halle, und das haben sie gut gemacht, denn an die 4500 Zuschauer reisen nach Rüsselsheim. Ein packendes Finale, ein Kampf auf Messers Schneide, ausgefochten mit erlaubten und unerlaubten Mitteln, ein „Kracher“ mit „Haken und Ösen“. Ein einziger Punkt beschert den Mainzern den Titel. Das Kampfgericht Metzler, Schuster und Schindler erntet hohe Anerkennung und Lob von allen Seiten. Für den 43jährigen Wilfried Dietrich ist Rüsselsheim glanzvoller Schlusspunkt und Endstation einer unvergleichlichen Karriere, die ein Vierteljahrhundert währte. Mit einem Sieg über seinen alten Widersacher Gerd Volz und als deutscher Mannschafts meister verabschiedet sich der „Ringerkönig“ von seinen Anhängern. Nach 1972/73 feiert Mainz 1976/77 seinen zweiten Titel „Deutscher Mannschaftsmeister. Bekannt ist auch, dass 2012/2013 der „Dritte Streich“ folgte. Bei dieser Feststellung geistert mir immer wieder eine Frage durch den Kopf: Wer kennt nicht die Kultsendung „Mainz bleibt Mainz, wie es singt und lacht?“ Seit 60 Jahren begeistert dieses Fastnachtspektakel Deutschland und die ganze Welt. Auch am 13. Februar 2015 brillieren Büttenredner mit Kokolores und Besinnlichem, dabei erfahren unsere Fußballweltmeister sogar mehrmals, ins Versmaß gesetzt, überschäumendes, ja berechtigte Lobberieselung, und werden quasi vor Millionen Zuschauern geadelt. So weit, so recht, so gut! Seit mehr als 50 Jahren verfolge ich voller Spannung und Freude im Fernsehen die Fastnachtsendung, und immer hänge ich dem Traum nach: Wann wird das Büttenrednerdenkmal Hans Peter Betz oder irgendein anderer Büttenredner/in einmal auch den Ringer-Verein Mainz 88 in ihren Vorträgen beim Namen nennen? Ich bin so frei und behaupte Mal, bei den drei Titeln hätte sich zumindest einmal die Gelegenheit geboten den Ringern diese Ehre zu erweisen. Leserzuschriften Der Ehrenvereinsvorsitzende des SV Germania Weingarten/Baden, Richard Hartmann, verfolgt nicht nur seit vielen Jahrzehnten intensiv das Ringergeschehen, er ist auch eifriger Leser des „Der Ringer“ und spart nicht mit wiederholten Hinweisen und Vorschlägen. Es geht ihm sehr darum, den Ringersport, das äußere Erscheinungsbild ins rechte Licht zu rücken und Verbesserungen anzuleiern. So hat er uns ein Schreiben gesendet, dass die Wechselfolge (48kg 120kg 52kg usw) bei den Mannschaftskämpfen bereits im März 1972 über den Nordbadischen Ringerverband als Antrag an den DRB weitergeleitet wurde und 1973/74 mit kleinen Änderungen übernommen wurde. Das Schreiben vom 3. März 1972 ist unterschrieben vom Kampfleiter A. Schripf und Trainer R. Hartmann. Hans Kern, Chronist des ASV Bauknecht Schorndorf schreibt an der Redaktion als Teilergänzung zu „noch“ ungelöste Rätsel im „Die Geschichte der Ringer- Bundesliga Teil 11: Vorrunde um die Deutsche Endkampf um die DMM 1976 /1977 VfK Schifferstadt – ASV Mainz 88 24 : 18 48F Willi Heckmann Ahmet Cakici 4:0 52G Bilal Tabur Hizir Sari 1:3 57F Reinhard Kraus Emil Müller 0:4 62G Rolf Kraus Roland Jäger 1:3 68F Gerhard Sattel Karl Heinz Helbing 4:0 74G Ibrahim Arslan Abdollah Hadji Ahmad 1:3 82F Alexander Senn Philipp Hofem 4:0 90G Werner Schröter Robert Baumgärtner 4 : 0 100F Fred Theobald Reinhold Bock 1:3 +100G Gerd Volz Wilfried Dietrich 4 : 2 Zuschauer:3.000 Kampfgericht: Kohl, Ritterhof, Adam ASV Mainz 88 – VfK Schifferstadt 26 : 19 48G Heinz Schmieden Willi Heckmann 0:4 52F Hizir Sari Bilal Tabur 4:0 57G Emil Müller Rolf Krauss 0 :4 62F Bruno Steinmetz Gerhard Sattel 1:3 68G Ilhan Topsakal Hans Jürgen Veil 4:0 74F Abdollah Hadji Ahmad Alexander Senn 4:0 82G Karl Heinz Helbing Foss 4:0 90F Reinhold Bock Fred Theobald 3:1 100G Wolfgang Ries Werner Schröter 2 : 4 +100F Wilfried Dietrich Gerd Volz 4 : 2 Zuschauer:4.500 Kampfgericht: Metzler, Schuster, Schindler Deutscher Mannschaftsmeister: ASV Mainz 88 Mannschaftsmeisterschaft, 11. Jan. 1975, 2500 Zuschauer erleben einen klaren Sieg des ASV Schorndorf 23: 17 gegen den amtierenden DMM KSV Witten. Der dritte Schiri, Wilhelm Nees. Den 1. Finalkampf verfolgen ca. 4000 Zuschauer in der Rüsselsheimer Walter- Köbel- Halle, Kampfgericht: ML. Arthur Kohler, PR. Arthur Nickel, MP. Georg Metzler. Das Finale am 22. Feb. 1975 in Schorndorf leiten: ML. Georg Metzler, PR. Arthur Kohler, MP. Arthur Nickel. Bleibt der Redaktion nur Danke zu sagen: an Otto Hauck, Vereinschronist des ASV Schorndorf (cirka 1970 bis 2000), und seinem Nachfolger Hans Kern, der das Amt im Jahr 2000 übernommen hat. Bleibt zu hoffen, dass sich vielleicht von Freising noch jemand meldet, dann wäre die Rätsellösung komplett, das freut wiederum den Chronisten. ASV Mainz 88 – stehend v.l.: N. Cakici, Dietrich, Ries, Baumgärtner, Bock, Hofem, Helbing, H.-Ahmad, Topsakal, Steinmetz, Jäger, Müller, Sari, Schmieden und A. Cakici. Fotos: Postl Die Geschichte der Ringer-Bundesliga VON MICHEL M. LEFEBVRE Teil 14 – 1977 kämpfe mehr gibt, muss ein Silbernadelträger wenigstens sieben Internationale Meisterschaften mitgemacht haben. Gold gibt es für 50 Länderkämpfe. Februar 1977 Ausländer auf deutschen Matten, ein „Dauerbrenner“ Es begann im Jahre 1955. Die ersten Ausländer, die nach dem Zweiten Weltkrieg deutsche Ringermeister werden konnten, waren 1955 im Freistil der Türke Suhar Karmann und der Perser Mansur Hasrati. Stand Dezember 1977: die goldene Nadel haben sich 9, die silberne 35 Ringer verdient. Karmann wird 1956 auch im gr.-röm. Stil Deutscher Meister. Die Vorherrschaft des türkischen Mattenkünstlers wird 1957 durch gewiefte Teamarbeit der beiden Aschaffenburger Franz Schmitt und Berni Bergmann gebrochen. Schmitt wird Meister, der Türke gewinnt Silber. Aber als Hasrati 1957, Freistil, dann noch einmal den Einzeltitel holt und auch der Ungar Hovancsik als deutscher Meister dazu stößt, schiebt der Verband dem Ausländerstart bei deutschen Einzelmeisterschaften einen Riegel vor. Nur deutsche Staatsbürger sind ab 1958 bei Einzelmeisterschaften startberechtigt. Das gilt bis heute so! Anders waren und sind dagegen die Regeln im Mannschaftskampf. Hier können Ausländer eingesetzt werden; in den fünfziger Jahren einer pro Mannschaft, später mit einer Unterbrechung, zwei Ausländer pro Staffel. So wurden zwischen 1958 und 1977 insgesamt 27 Ausländer deutsche Mannschaftsmeister. Wie viele ausländische Spitzensportler mögen es wohl heute sein, die ab 1977 in deutschen Mannschaften starten und den Titel Deutscher Mannschaftsmeister erkämpften? Eine DRB-Bestandserhebung 1977 zeigt eine Bilanz von 68.665 Mitgliedern in 15 Landesorganisationen. Am 6. August 1977: Bundesligastart Im Mai stehen in Gruppe Süd und West je 10 Mannschaften auf dem Papier, aber am 6.8. beim Start fehlt Efferen. Aufgeführt im „Der Ringer“ sind, mit den DRB-Richtlinien, alle Begegnungen mit Datum und den zu leitenden Kampfrichtern für den Zeitraum 6.8. bis 17.12. 1977. Das Gleiche gilt auch für die Regionalligen: Süd, Südwest, Mitte und Nordwest. Die Reihenfolge der Goldnadelträger: Wilfried Dietrich, Rolf Lacour, Paul Neff, Klaus Rost, Adolf Seger, Peter Nettekoven, Fritz Schäfer, Roland Bock, und Manfred Schöndorfer. Statistik Karl Adolf Scherer. „Der Ringer“-Chefredakteur Karl Adolf Scherer, aufgenommen in München 1972 von Michel M. Lefebvre Presse-Seminare, ein Artikel von…. Seit Dezember 1972 hat der Deutsche Ringer-Bund mit Karl Adolf Scherer, 47, erstmals einen Professional als Pressereferenten. Scherers Vorgänger waren unter anderen: Hermann David (Dortmund), Werner Artmann (Karlsruhe) und Manfred Müller (Frankfurt) – jeder auf seine Weise tüchtig, aber eben keine Berufsjournalisten. Nach fast fünfjähriger Tätigkeit hat Scherer, nachdem er das Präsidium des DRB hinter sich wusste, in drei Presse-Seminaren seine Auffassung von einer aggressiven Pressepolitik im Deutschen Ringer-Bund dargelegt. Bei den deutschen Meisterschaften in Wiesental sprach er vor den Pressereferenten der Lan September – Oktober 1977 Im Westen tobt der Kampf der großen Drei In der Bundesliga West entwickelt sich ein Dreikampf zwischen Mainz 88, KSV Witten 07 und VfK Schifferstadt. Bei Halbzeit führt der deutsche Meister Mainz vor Witten und Schifferstadt, wobei alle 14:2 Punkte aufweisen, Mainz allerdings für das beste Kampfverhältnis gesorgt hat. Mainz verliert in Witten mit 20:21, Witten in Schifferstadt anschließend ganz klar mit 15:25. Schifferstadt hatte die Partie in Mainz schon vorher verloren gegeben. (27,5:14,5) Schifferstadts Vorsitzender R. Litzenburger zu der Lage: „Mainz wird in der Rückrunde einige Schwierigkeiten bekommen“! Was genau der Schifferstädter Boss gemeint hat bleibt unerklärt! Interessant wird der Kampf um den vierten Tabellenplatz. Die BonnDuisdorfer erreichen ein 20:20 in Köllerbach. Das ist zumindest die halbe „Miete“. Abstiegkandidat Nr.1 ist Exmeister Aschaffenburg. Fotos: Postl / Harder KSV Aalen allein noch ungeschlagen Die junge Staffel des KSV Aalen geht im Süden zielstrebig ihren Weg. Reilingen, das nicht hält, was es anfangs versprochen hat, wird mit 26,5:13,5 recht deutlich geschlagen. Überraschend ist der SV Freising auf den zweiten Platz vorgestoßen. Die Endrundenteilnahme für den bayerischen Verein scheint gesichert. Um den vierten Platz kämpft Schorndorf, Kelheim und Reilingen. Untertürkheim ist so gut wie Abgestiegen. Der Sieg des Aufsteigers Baienfurt in Stuttgart hat die Vorentscheidung gebracht. Notizen aus dem Dezemberheft „Der Ringer“: „Träger der Länderkampfnadel.“ Der DRB vergibt Länderkampfnadeln in Silber und Gold. Die silberne Nadel erhält, wer wenigstens 20 Länderkämpfe bestritten hat, wobei die Teilnahme an Olympischen Spielen, Welt- und Europameisterschaften mit jeweils drei Länderkämpfen bewertet wird. Da es keine Länder- Einige Schnappschüsse von DRB-Präsidiumsmitgliedern. Oben links: Der Verleger des „Ringer“, Walter Sacher (Mitte), im Gespräch mit DRB-Präsident Hermann Schwindling (rechts) und Cheftrainer Heinz Ostermann. – Oben rechts: Sportwart und Vizepräsident Georg Lecke. – Mitte von links: Helmuth Pauli (Finanzreferent), Georg Metzler (Kampfrichterreferent), Gerolf Staschull (Bundes- und Regionalliga) und Heinz Kläs (Rechtsinstanz). – Unten v. l.: Protokollführer Rolf Backhaus und Ludwig Birkel (DRB-Justitar); aufgenommen am 25. und 26. 11. 1977 beim DRB-Bundestag in Kassel Unten rechts: Generalsekretär Manfred Müller 1982 in seinem Frankfurter Büro. desorganisationen, dann in Bad Kreuznach auf der Tagung der Jugendleiter im DRB, schließlich in Hennef vor den Kampfrichtern. In Bad Kreuznach sagte Scherer, dass Journalisten nicht gerne in Verbänden arbeiten. Die Gefahr der Einengung sei zu groß (weisungsgebunden?). Es sei zudem nicht immer leicht, Verbandsführer davon zu überzeugen, dass in Sachfragen nichts verschwiegen werden darf. Eine offene Pressepolitik sei die beste. In vielen Verbänden gebe es mehr Verhindere von Öffentlichkeitsarbeit als wirkliche Pressereferenten. Abschlusstabelle Gruppe West KSV Witten 07 30: 2 VfK Schifferstadt 28: 4 ASV Mainz 88 26: 6 KSV Köllerbach 19:13 Bonn- Duisdorf 15:17 AC Goldbach 12:20 Ludwigshafen 8:24 KSV Rheydt 4:28 SV Aschaffenburg-Damm 2:30 Gruppe Süd KSV Aalen ASV Schorndorf SV Freising Frbg. St. Georgen ATSV Kelheim AV Reilingen KG Baienfurt SV Haslach SV Halbergmoos KV Untertürkheim 36: 0 26:10 25:11 24:12 22:14 16:20 12:24 11:25 8:28 0:36 Gruppensieger in den Regionalligen Gruppe Süd: Bad- Reichenhall, Gruppe Südwest:ASV Urloffen Gruppe Mitte: ASV Hüttigweiler, Gruppe Nordwest:Heros Dortmund Endrunde 1977/ 1978 Witten – Freising 25,5:10,5 (15,5:24,5); Endstand: 50:26 Freibg. St. Georgen – Köllerbach 24,5: 16,5 (13,5: 28,5); Endstand: 38:45 Schorndorf – Mainz 18:22 (10,5:30,5) Endstand: 28,5:52,5 Schifferstadt – Aalen 22,5:19,5 (24,5:17,5) Endstand: 47:37 Witten – Mainz 21:17 (22,5:15,5) Endstand: 43,5:32,5 Köllerbach – Schifferstadt 10:30 (16:24) Endstand: 26:54 Eingesetzte Kampfleiter: Bongartz, Seitz, Matthes, Schuster, Mörgenthaler, Dankert, Adam, Vierk, Schakeri, Schindler, Baumann, Nopper, Kollbacher, Ritterhoff, Schmitz, Kohler, Egermeier. Einige Kampfleiter sind mehrfach eingesetzt. Und hier möchte ich an ein besonders tragisches Ereignis erinnern. Am 28. Januar 1978 ist Philipp Seitz im ersten Finalkampf, Witten – Schifferstadt, im Kampfrichtertrio aktiv, 24 Tage später geschieht das Unfassbare. Am 21. Februar 1978, ein Dienstag um 5.16 Uhr, auf den Bahngleisen des Bahnhofes Louisa in Frankfurt-Sachsenhausen wird Endkampf um die DMM 1977 /1978 28.01.1978: KSV Witten 07 – VfK Schifferstadt 22:14 48F Münür Caliskan Fröhlich 4:0 52G Siegfried Herrmann Willi Heckmann 0:4 57F Fritz Huber Bilal Tabur 1:3 62G Robert Geigl Hans-Jürgen Veil 4:0 68 AF Rainer Brockhoff Gerhard Sattel 1:3 68 BG Uli Drews Ibrahim Arslan 4:0 74F Hans Joachim Klötzing Otto Alt 4:0 82G Detlef Englich Werner Schröter 0:4 90F Mehmet Öztürk Alexander Senn 4:0 +90G Heinz Eichelbaum Fred Theobald 0:0 Zuschauer:2.000 Kampfgericht: Heindl, Seitz, Schindler 04.02.1978: VfK Schifferstadt – KSV Witten 07 24,5 : 19,5 48G Salil Bora Siegfried Herrmann 4:0 52F Willi Heckmann Selim Sari 1:3 57G Rolf Krauss Fritz Huber 3:1 62F Reinhard Krauss Detlef Schmengler 0,5 : 3,5 68 AG Veiö Robert Geigl 1:3 68 BF Gerhard Sattel Rainer Brockhoff 3:1 74G Ibrahim Arslan Hans Joachim Klötzing 4:1 82F Alexander Senn Mehmet Öztürk 0:4 90G Fred Theobald Hans Günter Klein 4:2 +90F Gerd Volz Heinz Eichelbaum 4:1 Zuschauer: 2.700 (Fastnacht-Samstag) Kampfgericht: Metzler, Schuster, Schakeri Deutscher Mannschaftsmeister: KSV Witten 07 Philipp Seitz, zusammen mit einem Arbeitskollegen, von einem Güterschnellzug überrollt, er ist auf der Stelle tot. Philipp Seitz, Jahrgang 1932, in Kleinostheim geboren, hinterlässt eine Frau und 4 Kinder im Alter von 8 bis 15 Jahren. Wie bereits in den Jahren 1969, 1970 und 1971 bestreiten der KSV Witten 07 und der VfK Schifferstadt das Finale um die 47. deutsche Mannschaftsmeisterschaft im Ringen. Namenskorrektur – Endkampf um die DMM 1976/77: VfK Schifferstadt – ASV Mainz 88 68F Gerhard Sattel Abdollah Hadji Ahmad 74G Ibrahim Arslan Karl Heinz Helbing Wir bedanken uns bei dem aufmerksamen Leser! 24 : 18 4:0 1:3 KSV Witten 07 – obere Reihe v.l.: Münür Caliskan, Selim Sari, Fritz Huber, Harald Jahrmann, Uli Drews, Heinz Eichelbaum, Siegfried Herrmann, Klaus Rost, Fritz Schrader, Robert Geigl, Detlef Schmengler. Untere Reihe v.l.: Detlef Englich, Heinz Schäfer, Hans-Günter Klein, Hans-Joachim Klötzing, Mehmet Öztürk Die Geschichte der Ringer-Bundesliga VON MICHEL M. LEFEBVRE Teil 15 – 1978 Adolf Seger, in diesen Jahren besonders populär durch seine großartigen internationalen Erfolge, und nochmals gesteigert durch „Die Adolf Seger Story“, vom Chefredakteur Karl Adolf Scherer, publiziert im „Der Ringer“. Viele Details im Leben und die sportlichen Erfolge des Ringerstars sind so in der ganzen Bundesrepublik bekannt gemacht. Karl A. Scherer schreibt im Heft 3/1978 in „Unsere Meinung“ über den Ringerstar Seger eine Anekdote, die der heute 70jährige sich bestimmt gerne wieder in Erinnerung zurückruft! Nach dem 2. Platz in der Sportlerwahl des Jahres 1977 wurde der 33 Jahre alte Freiburger Weltmeister mit der Fairplay-Trophäe des Verbandes Deutsche Sportpresse (VDS) ausgezeichnet. Seger erhielt den Fairness-Preis für seine Haltung bei der Weltmeisterschaft in Lausanne, als er dem Ungarn Istvan Korvacs seinen WM Pokal weiter reichte. Die Stiftung Deutsche Sporthilfe hat inzwischen eine Nachbildung an den „stärksten Postboten Deutschlands“ zukommen lassen. In Frankfurt erhielt Adolf Seger aus der Hand von Max Schmeling, der die VDS-Fairplay-Trophäe einst stiftete, den wertvollen Preis, der wie Seger meinte, auch Licht auf den deutschen Ringersport und den Deutschen Ringer-Bund wirft. 5. August 1978 Die Mannschaften der Bundesliga Süd: Freising, Baienfurt/ Ravensburg, Freiburg.St. Georgen, Aalen, Reilingen, Kelheim, Schorndorf, Freiburg/ Haslach, Reichenhall, Hallbergmoos. Gruppe West: Witten, Hüttigweiler, Ludwigshafen, Bonn-Duisdorf, Rheydt, Goldbach, Mainz, Schifferstadt, Köllerbach, Dortmund. Die eingeteilten Kampfrichter vom 29. Juli bis 9. Dezember 1978: Baumann, Nickel, Dankert, Schlicht, Schindler, Vogt, Schwarz, Nopper, Vierk, Bongartz, Figur, Bühler, Schmid, Mörgenthal, Carda, Kramperth, Ockenfuß, Sauer, Moll, Schakeri, Kohler, Schuster, Weisenhorn, Feil, Kuhn, Busse, Heitele, Schwall, Lefebvre, Spaniol, Matthes, Pöhland, Wüst, Adam, Kollbacher, Michaeli, Mayer, Ritterhoff, Esser, Schrimpf, Bonner, Metzler, Schmitz, Lissewski, Faller. (wie immer manche mehrfach eingeteilt) Von beinah allen Vereinen tönen Klagen über den viel zu zeitigen Beginn der Bundesliga-Runde am 5. August 1978. In den meisten LO‘s ist Urlaubszeit! Köllerbach hat es sogar besonders eilig und fordert Schifferstadt bereits am 29. Juli heraus. Internationale Turniere und die Ringerweltmeisterschaften in Mexiko fordern ihren Tribut, um es deutlich zu sagen: Unsere Spitzenringer sind ausgebucht und stehen den Vereinen noch nicht zur Verfügung. Dies führt zu kläglichen Mannschaftsaufstellungen und produziert Ärger und Enttäuschungen bei den zahlenden Zuschauern. Ringer-WM in Mexiko Gerne erinnere ich mich an meine abenteuerlichen Reise nach Mexiko, die vom 6. August bis 4. September währt. Eine Woche „Arbeit“ bei den Ringer-Weltmeisterschaften in beiden Stilarten und drei Wochen erweitertes Kulturprogramm. „Mexikanische Notizen,“ so habe ich die vielen, höchst interessanten Geschichten im „Der Ringer“ betitelt. Berichtet wird über: Die Riesenstadt Mexiko-City, den malerischen Taxco, das bunte Treiben auf Tolucas lebendigem Indianermarkt, ein Tagesausflug zu der Kultstätte, dem weltberühmten Teotihuhacan mit seinen Pyramiden, eine lange Busfahrt zur Seehafenstadt Vera Cruz, und im Süden die Maya-Kultstätte Palenque. Aber auch das Geschehen um und auf den Ringer- matten wird in einigen Anekdoten belichtet. Beim Durchlesen tauchen längst vergessene Erlebnisse wieder auf. Übrigens, Pasquale Passarelli (20 Teilnehmer) gewinnt hinter dem Russen Serikow und dem Jugoslawen Fricic Bronze. Adolf Seger (17 Teilnehmer) erkämpft Silber hinter dem Russen Arakilow, aber vor dem Olympiasieger John Peterson, USA, den Seger in einem „Bombenkampf “ schultert. Oktober 1978 Schon vier Runden vor Ende der Punktsaison 1978/79 sind in der Bundesliga Süd die Würfel gefallen. Kelheim steht als Absteiger fest. Aalen, Reilingen, Exmeister Schorndorf und Bad-Reichenhall werden wohl in die Endrunde einziehen. Schlagzeile über Gruppe West: „Schifferstadt mit und ohne Ausländer. Wer kämpft in der Endrunde? Abstieg noch unklar“. Robert Litzenburg, der 1. Vorsitzende des VfK, tönt zu Beginn der Saison, den Einsatz von Ausländern in seiner Mannschaft strikt abzulehnen. Er ist, um die Endrunde zu erreichen, seinem Wort untreu geworden. Der Papiergewichtler Salih Bora wurde wieder einmal eingeflogen, und der Leichtgewichtler Osman Celik hatte diesmal das Limit. Man darf aber erfreut feststellen, dass Gerhard Bauer, Goldbach, mit Celik geradezu die Matte fegte. Er gewinnt mit 23: 2 Punkten. Schade, dass es auf diesem Gebiet nicht noch mehr Ernüchterungen gibt. Übrigens, was im Kommentar Bundesliga Süd geschrieben steht, gilt auch für die Bundesliga West. Ein guter schwerer Mann besiegt den besseren leichten. So verliert Toni Kunkel, Goldbach (heute Präsident im HRV) mit seinen 82,6 kg gegen den 121,1kg schweren Gerd Volz, Schifferstadt, mit drei Verwarnungen. Lang, lang ist`s her. Kunkel bringt die 82 kg nicht mehr auf die Waage und Volz weilt schon nicht mehr unter den Lebenden. Der amtierend Deutsche Mannschaftsmeister Witten 07 ist Gruppensieger. Gute Chancen auf eine Endrundenteilnahme haben weiter der KSV Köllerbach und Bavaria Goldbach. Aber dann verliert Goldbach zu Hause gegen Schifferstadt und am 9. Dezember in Ludwigshafen, zwar denkbar knapp, (20,5:19,5) aber Tabellenplatz 3 beziehungsweise 4 ist „futsch“! Abschlusstabelle Gruppe West KSV Aalen 34: 2 AV Reilingen 30: 6 ASV Schorndorf 26: 10 Bad-Reichenhall 20: 16 SV Freising 18: 18 St. Georgen 14: 22 Freibg./Haslach 14: 22 KG Baienfurt 12: 24 SV Hallbergmoos 11: 25 ATSV Kelheim 1: 35 Gruppe Süd KSV Witten KSV Köllerbach Vfk Schifferstadt ASV Mainz AC Goldbach Bonn/Duisdorf KG Ludwigshafen Heros Dortmund ASV Hüttigweiler KSV Rheydt Endrunde zum Einzug ins Finale: Mainz – Aalen 8:28 Kampfgericht: Heindl, Egermeier, Wiedenhöfer Bad Reichenhall – Witten 13:27 Kampfgericht: Mörgenthaler, Schwarz, Dankert Reilingen – Schifferstadt 29:13 Kampfgericht: Schindler, Baumann, Nopper Köllerbach – Schorndorf 22,5:17,5 Kampfgericht: Michaeli, Faller, Schmitz 36: 0 27: 9 24: 12 24: 12 22: 14 18: 18 14: 22 6: 30 5: 31 4: 32 Aalen – Mainz 37:3 Kampfgericht: Egermeier, Nopper, Schakeri Witten – Reichenhall 40:0 750 Zuschauer erleben einen uninteressanten Mannschaftskampf. Reichenhall tritt mit drei übergewichtigen Athleten an, es lohnt nicht darüber zu berichten. Schifferstadt – Reilingen 13:23, Kampfgericht: Kohler, Schuster, Esser Schorndorf – Köllerbach 30:10, Kampfgericht: Schindler, Baumann, Adam Schorndorf – Witten 23:19, Kampfgericht: Heindl, Spaniol, Kohler 2000 Zuschauer Aalen – Reilingen 23,5:17,5, Kampfgericht: Bühler, Lefebvre, Adam 3500 Zuschauer Witten – Schorndorf 31,5:10,5, Kampfgericht: Fehlanzeige, Zuschauer 1900 Reilingen – Aalen 13:27, Kampfgericht: Fehlanzeige, Zuschauer 1800 Der KSV Aalen und der KSV Witten 07 stehen im Finale Bereits vor Beginn der Bundesligasaison wurden sie von allen Experten als Topfavoriten gehandelt. Grund für diese Einschätzung ist die Tatsache, dass sich beide Vereine durch eine Vielzahl von Spitzenathleten verstärkt haben. Dieser Vorgang ist zwar nicht neu, doch waren in der Vergangenheit an dieser Entwicklung immer mehrere Vereine beteiligt. Es ist sinnlos, nach dem Grund dieser Entwicklung zu fragen. Alle, die sich mit dieser Problematik befassen – und das gilt letztlich heute für den ganzen Spitzensport – wissen hierauf eine Antwort. Die Realität ist jedoch, dass man keine Tabus brechen will und nur hinter vorgehaltener Hand darüber spricht. Offiziell wechseln diese Spitzenathleten nur den Verein, um einmal das Erfolgserlebnis zu haben, deutscher Mannschaftsmeister zu werden. Über Geld wird nur im Zusammenhang mit Fahrtkosten und Reisespesen geredet. Endkampf um die DMM 1978 /1979 20.01.1979: KSV Aalen – KSV Witten 48F Mitat Örnek Münür Caliskan 52G Gerhard Maier Selim Sari 57F Fevzi Gökdogan Fritz Huber 62G Antonio Jannacone Horst Treml 68 AF Gerhard Sattel Gerhard Weisenberger 68 BG Robert Geigl Rainer Bockhoff 74F Ahmed Akdad Hans Joachim Klötzing 82G Wolfgang Fausel Karl Heinz Helbing 90F Pedro Pawlidis Detlef Englich +90G Richard Wolff Günter Klein Zuschauer:3.000 Kampfgericht: Kohler (Saarbrücken) 27.01.1979: KSV Witten 07 – KSV Aalen 48G Münür Caliskan Mitat Örnek 52F Selim Sari Kamil Özdag 57G Fritz Huber Antonio Jannacone 62F Michael Kuhn Edmund Weizmann 68 AG Rainer Brockhoff Robert Geigl 68 BF Weisenberger Ahmet Akdag 74G Karl-Heinz Helbing Wolfgang Fausel 82F Hans Joachim Klötzing Gerhard Sattel 90G Detlef Englich Petro Pawalidis +90F Heinz Eichelbaum Richard Wolff Zuschauer:3.000 Kampfgericht: Metzler, Adam, Vierk 20:20 0:4 0:4 4:0 4:0 1:3 1:3 3:1 0:4 4:0 3:1 18:22 3,5:0,5 1:3 3:1 3,5:0,5 0:4 0:4 4:0 3:1 0:4 0:4 Deutscher Mannschaftsmeister: KSV Aalen Viele Vereine, die in der Vergangenheit das Glück hatten, dass Spitzenathleten „zuliefen“, sind heute böse oder verärgert über Aalen und Witten. Diese Vorwürfe sind jedoch unberechtigt, beide Vereine haben nur fortgesetzt was andere begonnen haben. Aus Wirtschaftlichkeit ist die Teilnahme an den Endrundenkämpfen heute (wir schreiben das Jahr 1979) schon eine Existenzfrage, und dazu sind entsprechende Voraussetzungen notwendig. Die wenigen Vereine, die in der Lage sind, dass ihnen deutsche und ausländische Spitzenathleten die „Bude“ einrennen, um nur mitmachen zu dürfen, sollten nicht außer acht lassen, dass an anderen Orten Frustration eintritt, die in absehbarer Zeit für den gesamten deutschen Ringersport gefährlich werden kann, zumal ja vor allem finanziell schwache Kleinvereine betroffen werden. Es wäre beispielsweise keine Überraschung, wenn in der nächsten Saison der AV Reilingen zum Kreis der Favoriten zählen würde. Es stellt sich die Frage, kann man heute, 2015, nicht gewisse Parallelen feststellen? Aalens Mannschaf im Finale um die DMM am 20. Januar 1979: v.l. Richard Wolff, Petro Pawlidis, Wolfgang Fausel, Robert Geigl, Gerhard Sattel, Ahmet Akdag, Antonio Jannoccone, Fevzi Gökdogan, Gerhard Maier, Mitat Örnek. Wir bedanken uns beim KSV Aalen und beim Ringermuseum Schifferstadt für die Bildzusendung. Die Geschichte der Ringer-Bundesliga VON MICHEL M. LEFEBVRE Teil 16 – 1979 16./17. Mai 2015 Deutsche Meisterschaften der Elite sind im Jahreskreis der Spitzensportler immer etwas Besonderes, für die teilnehmenden Aktiven dreht sich alles um Siege, Medaillen und Qualifikationen für EM und WM. Für die ehemaligen altgedienten Ringer, Kampfrichter, Funktionäre und dauerreisenden Ringerfans sind die gleichen Sporthallen Orte der Begegnung, wobei die Wettkämpfe spannende Unterhaltung bilden. Aber genau so wichtig und interessant ist der „Genuss“ mit Gleichgesinnten, fachzusimpeln und Anekdoten auszutauschen. So auch im Mai 2015 bei den Deutschen Meisterschaften in der Aschaffenburger F.a.n. Frankenstolzarena. Dabei soll nicht unerwähnt bleiben, dass einige der ehemaligen Spitzenkampfrichter es sehr bedauerten, dass in diesem Jahr das Traditionstreffen der Ehemaligen ins „Wasser“ fiel. Dass „Der Ringer“-Mitarbeiter M. M. Lefebvre sich einige Male sehr über anerkennende Worte ob der „Geschichte der Bundesliga“ freute, und auch sein Olympiaheft 1896 bis 2012 sehr gelobt wurde, soll auch nicht unter den Teppich gekehrt werden. Danke! Dies darf mal gesagt werden. Wer als erster das Wort „Bundesliga“ in die Waagschale der DRB-Versammlung warf, ist meines Erachtens nicht 100% korrekt archiviert. Aber schwarz auf weiß kann man bereits in der „Athletik“ Septemberheft, Jahrgang 1959 einen Vorschlag von Günther Krehl, Landestrainer von Württemberg, nachlesen. Mit einer einleitenden, längeren Erläuterung versucht Krehl seine Beweggründe zu erklären. Am Ende seines Artikels richtet der Autor fünf Vorschlagspunkte an die Adresse des DRB: 1.) Gründung einer Bundesliga; 2.) Die Ligen sollten nicht stärker als 8 bis 10 Mannschaften sein; 3.) Mehr nordische Turniere; 4.) Mehr Lehrgänge; 5.) Spezialisierung auf eine Stilart. Noch etwas muss lobend erwähnt werden: Wafzigs Ringerdatenbank. Der „Macher Wafzig“, freundlich und hilfsbereit, „zauberte“ für uns (H. Faller und Lefebvre) auf seinem Laptop einige Beispiele seiner gesammelten Werke auf seinem kleinen Bildschirm. Fantastisch! Was für eine Mammutaufgabe sich Gerhard Wafzig, der Mann aus RiechweilerMühlbach bei Pirmasens, ausgesucht hat, kann man ohne Übertreibung als Lebensaufgabe für den Ringersport bezeichnen. März 1979: Bundesliga mit Mittwoch-Kämpfen Über die Zukunft der Punkterunden im DRB diskutierte der erweiterte Bundesligaausschuss im Parkhotel in Witten. Die vorerst wichtigste Entscheidung fiel mit der Einführung von fünf Mittwoch-Kampftagen in der Mannschaftssaison 1979/80; sie wird zudem erst am 15. September 1979 beginnen. Bundesliga Referent Gerolf Staschull verwies auf die notwendigen Diskussionen der anstehenden Probleme: – Reduzierung der Bundesligen von 10 auf 8 Mannschaften (vor 1980/81 nicht möglich) – Nur noch zwei Mannschaften jeder Gruppe kämpfen um den Meistertitel. Schlagzeilen: Oberbürgermeister führt den KSV Witten: Bei einer Jahreshauptversammlung (April/Mai 1979) wird Klaus Lohmann, Wittens Oberbürgermeister, zum ersten Präsidenten des Ringer- Bundesligisten KSV Witten 07 gewählt, fürwahr keine alltägliche Entscheidung. Ebenso erwähnenswert ist ein geharnischter Leserbrief vom 1. Vorsitzenden des ASV Bauknecht Schorndorf, Günter Kunzi an die Adresse des DRB. Die Überschrift „Sind Vereinsvertreter Hanswurste?“ Es würde den Rahmen sprengen den gesamten Sachverhalt hier wiederzugeben, aber vielleicht machen Sie einen Ausflug auf Wafzigs Datenbank? DRB-Finanzreferent Helmuth Pauli bricht eine Lanze für den „Der Ringer“, sein Tenor: Abonnementen für unser Fachorgan müssen gewonnen werden!“ 8. September 1979 Bundesliga Süd Bundesliga West Freiburg-St. Georgen Hüttigweiler HallbergmoosLudwigshafen FreisingSchifferstadt Freiburg-HaslachWalheim SchorndorfGoldbach Bad Reichenhall Dortmund Urloffen Bonn- Duisdorf AalenKöllerbach ReilingenMainz Baienfurt-RavensburgWitten Die eingeteilten Kampfrichter für die BL Saison 8. September bis zum 15. Dezember 1979: Schuster, Dankert, Schindler, Fassbender, Wiedenhöfer, Vierk, Sauer, Schrimpf, Heldmeier, Schakeri, Adam, Scheidenberger, Schwall, Nopper, Kohler, Figur, Heitele, Bühler, Wüst, Lefebvre, Baumann, Schwarz, Kuhn, Molt, Mörgentahler, Ockenfuß, Carda, Krausert, Kämmerer, Vogt, Herbert, Kunz, Mayer, Kollbacher, Nickel, Metzler, Esser, Faller, Bongartz, Schmitz, Heindl, Pöhland, Reusch, Lissewski, Kaumanns, Egermeier, Michaeli. Beinah alle Aufgeführten sind mehrfach eingesetzt. November 1979 – Was Karl Adolf Scherer unter der Rubrik „Unsere Meinung“ schreibt: So richtige Sieger gibt es auf der Mitgliederversammlung des DRB in Hamburg nicht. Als mit 36:33 Stimmen bei drei Enthaltungen die Erste Bundesliga für die Saison 1980/81 auf acht Vereine reduziert ist, mochte bei DRB-Präsident Hermann Schwindling keine Freude aufkommen. Er ist für die Reduzierung eingetreten und hatte nur genau 50% der Stimmen bekommen. Dass ihm die drei Enthaltungen den gewünschten Erfolg bringen, wird man später nur noch nachlesen können. Siegen ist eine Sache, die Politiker beherrschen. Sportler sind bei 50% noch von Zweifeln geplagt. 14 Tagesordnungspunkte harren einer Lösung. Auch Kampfrichter Referent Georg Metzler sorgt gewissenhaft für Transparenz im Kampfrichterwesen: – Namentliche Auflistung und Einteilung aller Kampfrichter zu allen deutschen Meisterschaften und Bundesligen. – Einstufung der DRB Kampfrichter in Kategorien, wie A- International: Kategorie Exceptionelle Kategorie 1; 2 und Honoraire B-National 1 a, Kategorie 1 a/ Kontrolle usw. Insgesamt 71 Männer (noch keine Frauen) sind aufgelistet. Das Kampfgericht im Finale in Eppelheim (v.l.): Georg Metzler, Heinz Adam, Werner Schuster. Doch zur Sache: In der Erstliga-Runde 1980/81 wird es in beiden Gruppen nur noch acht Vereine geben. Dies bedeutet, dass insgesamt sechs Klubs zweitklassig werden, spätestens am 15. Dezember 1979 kennen wir auch den letzten. Was die in Hamburg beschlossenen Sperrfristen für Vereinswechsel und die Startausweis- Bestimmungen angeht, so prophezeien die Experten interessante Fälle. Man wird sehen. Tabellenstand Dezember 1979: Gruppe West Gruppe Süd Reilingen 34: 2 Witten Aalen 34: 2 Schifferstadt Schorndorf 27: 9 Köllerbach Frbg.- Haslach 17:19 Goldbach Baienfurt 17:19 Bonn- Duisdorf Urloffen 16:20Hüttigweiler Hallbergmoos 15:21Walheim Frbg.- St. Georgen 15:21 Ludwigshafen Reichenhall 5:31Dortmund Freising 0:36Mainz 36: 0 30: 6 26:10 24:12 21:15 14:22 14:22 7:29 7:29 1:35 Zuschauerzahlen Saison 1979: Urloffen 8450; Bonn- Duisdorf 7270; Goldbach 6950; Hüttigweiler 6390; Aalen 5830; Schorndorf 5550; Reilingen 5080. Der Weg zum Finale: Reilingen – Schifferstadt 26,5:14,5 Kampfgericht MP: Schakeri Witten – Aalen 25: 15 Kampfgericht ML Heindl Endkampf um die DMM 1979 /1980 KSV Witten 07 – AV Reilingen 25,5:14,5 48F Münür Caliskan Georg Hocker 4:0 52G Selim Sari Aslan Yildiz 3,5:0,5 57F Fritz Huber Günter Laier 4:0 62G Hans Huber Wolfgang Laier 4:0 68 AF Michael Kuhn Ismail Kosukoglu 1:3 68 BG Rainer Bockhoff Schweikert 1:3 74F Hans Joachim Klötzing Klaus Laier 1:3 82G Karl Heinz Helbing Erich Klaus 3:1 90F Bodo Lukowski Willibald Liebgott 0:4 +90G Günter Klein Willi Weißbrodt 4:0 Zuschauer:2.500 Kampfgericht: Schuster, Heindl, Kohler AV Reilingen – KSV Witten 07 17:23 48G Georg Hocker Münür Caliskan 0:4 52F Aslan Yildiz Selim Sari 0:4 57G Dieter Sailer Fritz Huber 0:4 62F Günter Laier Michael Kuhn 1:3 68 AG Edwin Schweikert Hans Huber 4:0 68 BF Ismail Kosukoglu Gerhard Weisenberger 4:0 74G Erich Klaus Rainer Bockhoff 4:0 82F Klaus Laier Hans Joachim Klötzing 1:3 90G Ernst Knoll Karl Heinz Helbing 0:4 +90F Willibald Liebgott Günter Klein 3:1 Zuschauer:2.200 Kampfgericht: Metzler, Adam, Schuster Deutscher Mannschaftsmeister: KSV Witten 07 Schifferstadt – Reilingen 19:21 Heindl, Adam, Schuster. Aalen – Witten 22: 20 Kohler, Baumann, Bongartz Dem geneigten Leser wird es sicherlich auffallen, dass bei der Nennung des Kampfgerichts immer wieder einige Namen fehlen. Leider ist es so, dass weder im Text der Wettkampfbeschreibung noch anderswo der Chronist alle Namen finden kann. Manchmal habe ich Glück und erkenen auf einem Foto den Kampfleiter. Der hohe Favorit KSV Witten ist deutscher Meister, zum vierten Mal nach 1970, 1974 und 1978. In der Rangliste der erfolgreichsten deutschen Ringervereine liegt Witten jetzt nur noch hinter Heros Dortmund (zehn Titel) und Schifferstadt (5) und auf gleicher Höhe mit (4) mit Siegfried Ludwigshafen und ESV Neuaubing. Der Verein hat seine Gastringer gut integriert, in Emil Olsberger einen zielstrebigen Lenker, in Detlef Englich einen guten Mann für Öffentlichkeitsarbeit und in Fritz Schrader eine Trainer, der weiß, „wo es lang geht“. Die Niederlage gegen den KSV Aalen darf als Ausnahme von der Regel gelten. KSV Witten: (stehend v.l.) Münür Caliskan, Selim Sari, Bodo Lukowski, Hans Huber, Jörg Helmdach, Horst Treml, Günter Klein und Betreuer „Rocky“ Löwenstein; (untere Reihe v.l.) Günter Schöbel, Fritz Huber, Beteuer H. Hillesheim, Michael Kuhn, Betreuer W. Weiß und Rainer Brockhoff. Die Geschichte der Ringer-Bundesliga VON MICHEL M. LEFEBVRE Teil 17 – 1980/1981 Bevor wir über die neue Bundesliga-Runde berichten, verdienen die internationalen Großen Preise von Aschaffenburg und Freiburg, ringerische Leckerbissen, Ringen der Extraklasse in Deutschland, zumindest eine kurze Erwähnung. Der siebente Große Preis der Bundesrepublik Deutschland im griechisch- römischen Ringen, zum sechsten Mal in Aschaffenburg ausgetragen, endet wie eh und je mit einem Triumph der östlichen Länder: Rumänien: 5 x Gold, 1 x Silber, 1 x Bronze; UdSSR 3, 0, 4; Ungarn 1, 2, 0; Polen 0, 5, 2, Einziger DRB-Medaillengewinner, Bernd Scherer, Silber; CSSR. Bulgarien je 1 Mal Bronze, bei 137 Startern aus 18 Ländern. Die Überschrift beim GP in Freiburg: Neumair ein imponierender Turniersieger. Sowjets mit 7 Freistilsiegern – Eberhard Probst für die DDR erfolgreich. Das Turnier in neun Gewichtsklassen ungemein stark besetzt im Olympiajahr, 128 Ringer aus 17 Ländern am Start. Die Medaillengewinner: UdSSR 7 x Gold, 1 x Silber, 0 Bronze; DDR 1, 1, 1; DRB Gold Peter Neumair, Silber Adolf Seger, 0; Polen 0, 2, 5; Bulgarien 0, 2, 0; Kanada 0, 1, 0; Iran 0,1,0; Ungarn 0, 0, 2; Jugoslawien 0,0,1. Im Märzheft „Der Ringer“ schreibt K.A.S.: Am Samstag, 15. März 1980, gegen 22 Uhr, kündigt der Fernseh-Moderator Bernd Heller, ein sportsachverständiger Laie, im Hauptberuf Rechtsanwalt, einen Filmbeitrag über den Großen Preis der Bundesrepublik Deutschland im Freistilringen in Freiburg an. Zwei Stunden später beendet Bernd Heller das „Aktuelle Sportstudio“ des ZDF, ohne dass auch nur eine Sekunde Ringen gezeigt wird. Am meisten erschüttert ist ZDF-Reporter Klaus Angermann. Moderator Bernd Heller hat die Sendezeit einfach „verbabbelt“! Die Ringerfreunde, die in der Samstagnachmittag-Veranstaltung durch den Sprecher auf die ZDF-Pläne hingewiesen worden waren, nehmen die Sache gelassen. Sie hören, dass am Sonntag die ARD einen Beitrag bringen will. Was dann auch geschah. Die Panne mit dem ausgelassenen „Angermann“ dürfte das ZDF zwischen 50.000 und 100.000 D-Mark kosten, denn für die geplante Sendung im „Aktuellen Sportstudio“ – insgesamt 5,30 Minuten – sind 15 Leute zweieinhalb Tage auf Trab gehalten worden. Olympische Spiele in Moskau Über die Olympischen Spiele in Moskau (19. Juli bis 3. August 1980) ist schon so viel geschrieben worden, dass ich hier nur erinnern möchte, dass ein Name zum Begriff wurde. Mit Sicherheit hat es sich der irische Güterverwalter Charles Boykott nicht träumen lassen, dass sein Name einmal sehr eng mit den Olympischen Spielen verbunden sein würde, als er 1880 Irland verlasen musste, weil niemand mehr mit ihm, dem Ausbeuter, etwas zu tun haben wollte. Dass genau einhundert Jahre später der amerikanische Präsident Jimmy Carter mit dem Namen Boykott die bis dahin größte Verrufserklärung abgeben würde, indem er sein Land und – in Solidarität – die westliche Welt zum Boykott der Olympischen Spiele in Moskau aufrief, ist Zufall. Kein Zufall ist, dass Karl Adolf Scherer darüber einen zwei DIN-A4-Seiten Bericht geschrieben hat, „ Olympische Boykottgeschichte“ von 1895 bis 1980. 30. August 1980 Die Mannschaften der Bundesliga Süd: Aalen, Baienfurt, Reilingen, Urloffen, Hallbergmoos, Triberg, Schorndorf, Freiburg-Haslach Die Mannschaften der Bundesliga West: Goldbach, Bonn-Duisdorf, Schifferstadt, Hüttigweiler, Köllerbach, Walheim, Witten, Rheydt. Die Namen der eingeteilten Kampfrichter vom 30. 8. bis 29.11.1980 BL Süd: Bühler, H. Faller, Pohl, Sauer, Adam, Kuhn, Schakeri, Schwall, Nopper, Mayer, Bartnitzki, Feil, Pohland, Vogt, Baumann, Dankert, Schlicht, Kollbacher, Esser,Wüst, Kaumanns, Carda, Kohler, Bongartz, Kranz, Mörgenthaler, Wiedenhöfer. Alle eingesetzten Kampfrichter leiten den Vor- und Rückkampf. BL West: Vor- und Rückkampf leiten: Adam, Wüst, Lefebvre, Esser, H. Faller, Kollbacher, Kaumanns, Schwarz, Christ, Herbert, Bühler, Mayer, Mörgenthaler, Schindler, Carda, Schuster, Pohl, Kämmerer, Kranz, Bongartz, Jäger, Schwall, Lissewski, Haun, Kunz, Figur, Die Herren Schmitz, Heindl, Feil, Michaeli und Egermeier kommen nur in der Rückrunde zum Einsatz. Martin Knosp Wenn über den Topathleten Adolf Seger in der Chronik einige Episoden eingeflochten wurden, muss auch der Name Martin Knosp Erwähnung finden. Ein Musterknabe hat ihn Karl Adolf Scherer in einem Artikel genannt, ein Ringer, der vielleicht am meisten unter dem Moskau- Boykott gelitten hat. Martin Knosp, der neue Europameister, ist so etwas wie eine Lichtgestalt des DRB, ein junger Mann ohne Fehl und Tadel. Er stellt den Glücksfall dar, der alles gehalten hat, was er versprach, als er 1972, zwölfjährig, erstmals deutscher Schülermeister, in der 37kg wird und seine Medaillensammlung jedes Jahr aufstockt. Knosp ist der Sprinter auf der Matte, schnell, ständig in Bewegung, immer aggressiv. Joachim Klötzing, ein älterer Konkurrent von Knosp, gescheit und voller Mutterwitz, bringt es auf den Punkt über den neuen Europameister: „Das ist der unangenehmste Ringer, den ich kenne, der ringt nicht mit einem, sondern treibt nur an. Immer ohne Pause.“ Halbzeit in der Bundesliga Die Vorrunde ist ohne große Schwierigkeiten abgelaufen. Die Favoriten haben sich durchgesetzt. Das Interesse der Zuschauer (Halbzeit insgesamt) ist ungebrochen gut, Spitzenreiter ist Aalen 4300, auf die Plätze folgen: Schorndorf und Urloffen 2300, Triberg 2205, Goldbach 2100. Abschlusstabelle Gruppe West Gruppe Süd Witten 28: 0 Aalen Schifferstadt 20: 8 Reilingen Köllerbach 18:10 Schorndorf Goldbach 18:10Urloffen Bonn- Duisdorf 14: 14 Triberg Walheim 8:20Baienfurt Hüttigweiler 6:22 Freibg.-Haslach Rheydt 0:28Hallbergmoos 26: 2 21: 7 19: 9 16:12 13:15 8:20 8 20 1:27 6. Dezember 1980 Viertelfinale: Schifferstadt – Schorndorf 21:21 (500 Zuschauer) Kampfgericht: Schindler, Baumann, Nopper. Aalen – Goldbach 29:13 (1500 Zuschauer) Kampfgericht: Heindl, Schakeri, Bühler. Urloffen – Köllerbach 25:15 (1600 Zuschauer) Kampfgericht: Schuster, Dankert, Mörgenthaler Witten – Reilingen 25,5:20,5 (1200 Zuschauer) Kampfgericht: Bongartz, Adam, Pöhland 13. Dezember Schorndorf – Schifferstadt 19:21 (1200 Zuschauer) Kampfgericht: Egermeier, Schindler, Baumann Goldbach-Aalen 19:21 (800 Zuschauer) Kampfgericht: Schmitz, Kollbacher, H.Faller Köllerbach – Urloffen 27,5:12,5 (1000 Zuschauer) Kampfgericht: Adam, Kämmerer, Reusch Reilingen – Witten 19:21 (520 Zuschauer) Kampfgericht: Schuster, Dankert, Mörgenthaler Halbfinale 20.12. 1980 Aalen – Köllerbach 24:16 (1800 Zuschauer) Kampfgericht: Schindler, Baumann, Nopper Witten – Schifferstadt 27,5:12,5 (1300 Zuschauer) Kampfgericht: Heindl, Kämmerer, Schuster Köllerbach – Aalen 21,5:20,5 (1810 Zuschauer) Kampfgericht: Adam, H. Faller, Schindler Schifferstadt – Witten 21:19 (500 Zuschauer) Kampfgericht: Figur, Schmid, Schuster Das Finale: Aalen – Witten am 3. Januar 1981 und am 10. Januar 1981 Witten – Aalen Den 50. Titel in der Geschichte der deutschen Mannschaftsmeisterschaften, die 1922 ihren Anfang nahm, holt sich erwartungsgemäß der hohe Favorit KSV Witten 07. Beim Finale in Witten kommt es zu einem großen Stelldichein von Ehrengästen. Von Witten der Regierungspräsident, der Landrat und der Oberbürgermeister, der gleichzeitig Präsident des KSV Witten ist und nun die Ehre hat, die Ehrengäste zu begrüßen. Aus Aalen angereist, der Oberbürgermeister und der Bürgermeister. Der DRB, immer mit von der Partie, selbstverständlich, fast mit seinem gesamten Präsidium. Kurzgeschichten: Beim Endrundenkampf am 13. Dezember 1980, Schorndorf – Schifferstadt, wird ein Protest (betrifft die 82 kg Klasse Koch gegen Sattel) der Schifferstädter, nach einer Beweisaufnahme durch das Fernsehen, von Schifferstadt gewonnen. Auch der Einspruch der Württemberger nutzte nichts, verloren, ausgeschieden und obendrein noch 1699,80 DM muss der ASV Schorndorf auf das DRB Konto zahlen. Etwas erfreulicheres: Willi Grassl (TSV Berchtesgaden) erhält den Fair Play-Pokal. Was ein Leserbrief und ein aufmerksamer und sportbegeisterter Chefredakteur alles erreichen kann! Ein Leserbrief von Walter Kummer, Herbrechtingen, mit dem Titel „Fairness“ im „Der Ringer“ Heft 1/1981 veröffentlicht, veranlasst Karl Adolf Scherer, durch sid (Sport Informationsdienst) im großen Stil die Story publik zu machen. Seit 1965 ist Willi Grassl (Foto) der zweite Ringer, nach Adolf Seger, Preisträger für Fairplay des Verbandes Deutscher Sportjournalisten (VDS), aber der erste den ein Zuschauer erkoren hat. „Ja“ sagt Willi Grassl in Oberstdorf, „nach dem 2. Bundesliga-Kampf kam ein mir fremder Mann in unsere Kabine und fragte mich, weshalb ich nicht das verletzte Knie von Robert Harrer attackiert hätte und alle Griffkombinationen am Oberkörper des Gegners ansetzte und so nur nach Punkten gewann?“ Walter Kummer aus Herbrechtingen hat Grassls Antwort überliefert.: „Naa, so wos moch i gonz oanfach net!“ (so etwas mach ich ganz einfach nicht.) Märchenerzähler – oder doch keiner? Leserzuschriften sind fast immer eine Bereicherung, so auch der Versuch aus Hamburg, eine Tatsache ins Umgekehrte zu verdrehen. Zugegeben, es hat einiges „Hick Hack“ im damaligen „Pressewald“ gegeben, weil zunächst Hamburg mit der kürzeren Ringzeit beschenkt wurde und danach Kahl, nach Überprüfung der Regeln, mit der kürzeren Siegringzeit als Sieger nach zwei Unentschiedenen, der Mannschaftsaufstiegskämpfe in die erste Bundesliga, aufsteigen darf. Aber alles löste sich Endkampf um die DMM 1980 /1981 03.01.1981: KSV Aalen – KSV Witten 07 17,5 : 22,5 48F Thomas Weizmann Jörg Helmdach 1:3 52G Peter Dorfner Selim Sari 0:4 57F Klaus Holz Fritz Huber 3:1 62G Antonio Jannacone Hans Huber 1:3 68AF Sevket Ilgarc Michael Kuhn 3,5:0,5 68BG ManfredKlingler Rainer Brockhoff 0:4 74F Edmund Weizmann Gerhard Weisenberger 3:1 82G Max Mitterbichler Karl Heinz Helbing 0:4 90F Recep Kilic Hans-Joachim Klötzing 3:1 +90G Richard Wolff Hans-Günter Klein 3:1 Zuschauer: 3.100 Kampfgericht: Adam, Schindler, Metzler 10.01.1981: KSV Witten 07 – KSV Aalen 25:15 48G Ralf Lyding Thomas Weizmann 0:4 52F Selim Sari Peter Dorfner 4:0 57G Fritz Huber Klaus Holz 4:0 62F Hans Huber Fevzi Gökdogan 3:1 68AG Rainer Brockhoff Antonio Jannacone 4:0 68BF Michael Kuhn Edmund Weizmann 4:0 74G Karl Heinz Helbing Harald Rilk 4:0 82F Hans-Joachim Klötzing Celal Taskiran 1:3 90G Bodo Lukowski Pedro Pawlidis 0:4 +90F Hans-Günter Klein Richard Wolff 1:3 Zuschauer: 2.800 Kampfgericht: Metzler, Schindler, Adam Deutscher Mannschaftsmeister: KSV Witten 07 später in Wohlgefallen auf, denn der CfK Köln verzichtete und Kahl und Hamburg durften die raue Bundesligaluft schnuppern und holten sich einen gehörigen Schnupfen, denn beide Vereine krebsten im aller-untersten Bereich der Tabelle. Sehr positiv ist, wenn Leserinnen und Leser sich aktiv im Interesse einer korrekten Chronik zu Wort melden. Hier: Janine Kock und Klaus Schuchart aus Hamburg. Ein Kompliment dazu, mit Kritik gewürzt, ist immer glaubwürdiger, vielen Dank für die Blumen. Meinen Sportfreund Engelbert Stenger aus Kahl, über die Situation was vor 35 Jahren wirklich in Hamburg und Kahl geschah, befragt, schuf nicht nur klare Fronten, mit Kopien von Zeitungsausschnitten, nein er setzte mich wieder einmal in Erstaunen. Es gibt sie noch die älteren Sportfreunde, die ein Ringer- Archiv pflegen und auf Anfrage reagieren können und das Gesuchte auch finden! Solche Geschichten beleben die Geschichte und erfreuen den Chronisten. KSV Witten: – stehend v.l. Hans-Joachim Klötzing, Hans-Günter Klein, Ralf Lukowski, Bodo Lukowski, Karl-Heinz Helbing, Gerhard Weisenberger, Michael Kuhn, Fritz Huber, Betreuer Klaus Löwenstein, Horst Treml, Selim Sari, Fritz Schrader. Vorne v.l.: Detlef Englich, Ralf Lyding, Jörg Helmdach, Betreuer Rolf Hillesheim, Hans Huber, Rainer Brockhoff, Jörg Dumblus, Franz-Josef Esser. Die Geschichte der Ringer-Bundesliga VON MICHEL M. LEFEBVRE Hurra, „Der Ringer“ ist 40 Jahre jung! Herzlichen Glückwunsch an den Verlag „Der Ringer“ und an alle Mitarbeiter/-innen. Wie formuliert man eine Laudatio, wenn man am Gestalten dieser Fachzeitschrift selbst ein wenig beteiligt ist? Bescheiden, gewissenhaft und ehrlich! Zunächst, denke ich, soll man die Macher, die gewählten DRB Pressereferenten, der vergangenen 40 Jahre namentlich aufzählen: Karl Adolf Scherer von 1975-1985; Klaus Konstroffer von 1985-1989; Karl Adolf Scherer 1989-2001; Peter Weber von 2001-2009; Jörg Richter, von 2009 bis heute. Redaktion und Verlag, von Beginn an (September 1975 Heft 0) bei Sacher Druck GmbH Niedernberg, in besten Händen, auch hier die Entscheidungsträger: Karl Adolf Scherer, Walter, Siggi und Lothar Sacher, Timo Kunkel und Norbert Langeheine. Nach einem längeren Telefongespräch mit Gerhard Wafzig, „dem Ringerdatenbank-Spezialisten“, der mir freundlicherweise die erforderlichen gesammelten Daten gesendet hat, waren wir uns einig: Von den 200 von ihm aufgeführten Namen der ehrenamtlichen Mitarbeiter/-innen, bei einer Anzahl von 6 bis 1161 Berichten bzw. Artikeln, geben wir den ersten 10 Personen einen Namen: Peter Weber 1161; Jörg Richter 704; Karl Adolf Scherer 607; Günter Stefan 501; Michel M. Lefebvre 334; Helmut Gasper 324; Dieter Junker 276; Wolfgang Wuchner 236; Lothar Herzog 228; Hans Michael Raiser 219. Stand August 2015. Ihnen allen möchte ich im Namen des Deutschen Ringer-Bundes und natürlich auch im Namen der aktiven Sportler/-innen und den Abonnenten ein aufrichtiges Wort der Anerkennung und ein herzliches Dankeschön zurufen. Ich nehme mir einfach diese Freiheit heraus, in der Hoffnung auf allgemeines Einverständnis. Vielleicht ist es angebracht, in diesem Zusammenhang, die 1981 im Februar-Heft veröffentlichten „Zehn Gebote für ‚Der Ringer‘-Mitarbeiter“ wiederzugeben. Die Gebote haben heute noch ihre uneingeschränkte Gültigkeit. Erarbeitet wurden die Thesen von Uto Düthorn aus der Sportredaktion der Schwäbischen Zeitung in Leutkirch: 1. Ehrlichkeit 5. Solide Berichterstattung 2. Eigene Information 6. Realistische Einschätzung 3. Präzise Formulierung 7. Zeitungsgerechte Manuskripte 4. Kontaktpflege 8. Sehr sparsam mit Abkürzungen 9. Gleichzeitige Weitergabe von Informationen 10. Gebrauch der „Sechs W“: wer, was, wann, wo, warum, wie. Juni 1981 Der DR-Hauptausschuss in Kassel beschließt, auch bei Mannschaftskämpfen wird in der Saison 1981/82 nur noch zweimal drei Minuten gerungen. Sehr knapp, 11:10, das Abstimmungsergebnis! Dagegen mutet die Anordnung: Frauen sollen keine Bundesliga pfeifen, schon sehr antiquiert! Oder ist die obligatorische Gewichtskontrolle vor den Kämpfen ausschlaggebend? 15. August 1981 Die Mannschaften der Bundesliga West: Walheim, Köllerbach, Hüttigweiler, Schifferstadt, Bonn-Duisdorf, Goldbach, Witten und Aldenhoven. Die Mannschaften der Bundesliga Süd: Aalen, Baienfurt/Ravensburg, Reilingen, Wiesental, Urloffen, Freiburg-Haslach, Triberg und Schorndorf. Die eingeteilten Kampfrichter im Zeitraum 15. August bis 21. November 1981 Bundesliga West: Kämmerer, Schmitz, Pöhland, Kaumanns, Wüst, Kramperth, Mayer, Reusch, Pohl, Lefebvre, Schlicht, Conrath, Kollbacher, Michaeli, Molt, Schwarz, Schuster, Busse, Kuhn, Feil, Herbert, H. Faller, Schindler, Christ Bundesliga Süd: Baumann, Jäger, Schmid, Bühler, Schindler, Kaumanns, Vögtlin, Sauer, Dankert, Bartnitzki, Kunz, Feil, Schwall, Egermeier, Heldmaier, Werner, Schwall, Nopper, Vogt, Mörgenthaler, Lefebvre, Kuhn, Mayer, Krausert, Figur. In der Regel sind alle Kampfrichter für den Vor- und Rückkampf eingeteilt. 31. Oktober 1981, Großer Sportball in Ludwigshafen Neunundneunzig Ringermeister auf einen Blick, so das Titelbild „Der Ringer“ Novemberheft 1981. Von Alt bis Zeiher – Sportball des Ringer-Bundes, ein voller Erfolg. Was hier der DRB auf die Beine gestellt hat, ist wirklich einmalig. Der älteste Teilnehmer ist 81 Jahre, 1925 deutscher Meister und 1926 Zweiter der Europameisterschaft: Paul Reiber aus Musberg-Stuttgart. Die jüngsten sind 17, Reiner Heugabel und Ralf Markgraf von Bavaria Goldbach. Es handelt sich von A bis Z, von Otto Alt bis Reinhard Zeiher, um 99 deutsche Ringermeister, die anlässlich der Mitgliederversammlung des DRB, das viele Jahre diskutierte und endlich realisierte „Treffen der Meister“ in Ludwigshafen zu einem ungewöhnlichen Erfolg macht. 286 deutsche Ringermeister wurden seit 1883 ermittelt. Von diesen leben schätzungsweise noch 160, und 99 erscheinen in Ludwigshafens wunderschönen Pfalzbau. Es ist eine Premiere. Man muss kein Prophet sein, um zu sagen: es werden weitere Aufführungen folgen. Nein es werden weitere einfach folgen müssen, so der damalige Pressechef. Schon seit 1974 hatte sich der DRB mit dem Gedanken getragen, ein solches Fest zu veranstalten. Dank des achtmaligen deutschen Meisters Werner Schröter (VfK Schifferststadt), der persönlicher Referent des Ludwigshafener Oberbürgermeisters Ludwig ist, und dank der engagierten DRB Mitglieder: Manfred Müller (Generalsekretär), Helmuth Pauli (Vizepräsident), Robert Litzenburger (Protokollchef), und Gerolf Staschull (Bundesliga- Ausschuss) wurde aus dem Plan Realität. Als die 99 deutschen Ringermeister im Pfalzbau von dem blendenden Moderator Klaus Angermann einzeln vorgestellt werden, brandet immer wieder großer Beifall den Aktiven entgegen. Hier die Liste der deutschen Ringermeister beim ersten „Treffen der Meister“: Name VereinAnzahl DM-Titel Alt, Otto Schifferstadt 1 Bergmann, Horst Lichtenfels 2 Bischof, Fritz Dortmund 1 Böck, Josef München 1 Bodamer, Werner Kirchheim 1 Burbach, Paul Köln/Mülheim 1 Dirschel, Fritz Kelheim 6 Ehret, Karl Ludwigshafen 4 Eichelbaum, Heinz Witten 4 Euler, Willi Neu-Isenburg 1 Fleig, Bernd Schifferstadt 1 Földeak, Jean Hamburg 4 Füglein, Gerhard Nürnberg 1 Gentzen, Wolfgang Duisdorf 2 Giray, Eduard Schorndorf 9 Gocke, Gustav Dortmund 7 Götz, Heinrich Viernheim 2 Gerdsmeier, Karl-HeinzAschaffenburg 1 Hagen, Fritz Nendingen 1 Hartlaub, Anton Dettingen 1 Hecher, Alfons Freising 6 Heckmann, Willi Schifferstadt 7 Helbing, Karl-Heinz Witten 6 Herrmann, Robert Trossingen 1 Heß, Horst Dortmund 10 Heugabel, Reiner Mömbris 1 Heuser, Heinz Dettingen 5 Heuser, Hugo Dettingen 1 Hock, Karl Kirrlach 1 Hofmann, Heribert Lichtenfels 4 Hoppe, Werner Köllerbach 5 Huber, Fritz Witten 5 Hucker, Reinhold Schorndorf 1 Hug, Karl Freiburg 1 Jung, Franz-Josef Köllerbach 2 Karman, Suha Neuaubing 2 Kern, Jakob Dieburg 1 Kiehl, Heinz Ludwigshafen11 Klaus, Erich Reilingen 5 Klötzing, Hans-J. Witten 2 Knoll, Ernst Ziegelhausen 9 Knosp, Martin Urloffen 5 Kowalewski, Günter Witten 6 Krämer, Hubert Haslach i.K. 2 Krauss, Rolf Schifferstadt 6 Lacour, Rolf Köllerbach 10 Lehner, Josef Nürnberg 1 Liebern, Willi Dortmund 3 Lohr, Herrmann Kelheim 2 Lukac, Georg Neu-Isenburg 1 Maas, Günter Eppelborn 7 Mackowiak, Anton Dortmund 4 Markgraf, Rolf Goldbach 1 Martus, Lothar Eckenheim 1 Neff, Paul Schifferstadt 18 Nettekoven, Peter Dortmund 9 Nettesheim, Heini Köln 15 Niebler, Fritz Viernheim 2 Ostermann, Fritz Saarbrücken 1 Partsch, Hans Schorndorf 5 Passarelli, Pasquale Ludwigshafen 3 Passarelli, Thomas Ludwigshafen 7 Peter, Franz München 2 Pulheim, Georg Köln 7 Reiber, Paul Musberg 1 Reinhardt, Rudi Hohenlimburg 2 Rößler, Jupp Hohenlimburg 2 Rost, Klaus Witten 15 Ruch, Karl-Heinz Aldenhoven 1 Sabatini, Mario Freiburg 7 Sachs, Uwe Freiburg 3 Sattel, Gerhard Schifferstadt 2 Seger, Adolf Freiburg 10 Seger, Edmund Freiburg 1 Seher, Hein Köln 1 Senn, Alexander Schifferstadt 2 Spaniol, Kurt Köllerbach 5 Sperling, Heinz Witten 3 Sutter, Alfred Hausen 1 Scherer, Freddy Wiesental 2 Scherer, Klaus Heusweiler 4 Scherm, Karl München 2 Schlagmüller, Walter Eckenheim 1 Schmitt, Franz Aschaffenburg 8 Schmittner, Otto Aschaffenburg 3 Schmitz, Ferdi Köln 8 Schneider, Paul Köllerbach 1 Schneider, Werner Dortmund 2 Schöndorfer, Manfred Reichenhall 7 Schrader, Fritz Witten 9 Schröter, Werner Schifferstadt 8 Schweikert, Sigm. Wiesental 1 Veil, Hans Jürgen Schifferstadt 3 Vogl, Helmut Freising 1 Vogler, Emil Mannheim 1 Weisenberger, GerhardAschaffenburg 4 Zeiher, Reinhard Brötzingen 2 Nach einem längeren Telefongespräch mit Klaus Angermann über das Geschehen vor 34 Jahren im Ludwigshafener Pfalzbau wird mir klar, der Einsatz des oft kritisierten Machers Robert Litzenburger, Schifferstadt, muss laut Angermann besonders hervorgehoben werden. Litzenburgers unermüdliche Regieanweisungen, gepaart mit hohem Fachwissen, haben wesentlich zum Gelingen des Galaabends beigetragen. Internationaler Medaillensegen Weitere Glanzstücke sind im Jahr 1981 zu verzeichnen: Pasquale Passarelli wird in Göteborg Europameister und in Oslo Weltmeister (Bantamgewicht). Erich Klaus erkämpft sich in Göteborg EM Bronze. Martin Knosp holt bei den Europameisterschaften in Lodz Bronze und in Skopje den Weltmeistertitel. Fünf Medaillen in einem Jahr! Frank Stäblers grandios erkämpfter Weltmeistertitel am 7. September 2015 in Las Vegas und wenige Tage später die Bronzemedaille der Krefelderin Aline Focken nährt die Hoffnung, dass nach einer gefühlten Durststrecke von über 20 Jahren wieder „Goldene Zeiten“ sich für den DRB anbahnen. Überschriften im offiziellen Organ des DRB, September 1981. Ein Zweikampf Schifferstadt – Witten. Goldbach verpasst die große Chance gegen den deutschen Meister. Am 5. September hätte es in Goldbach eine wirkliche Überraschung geben können, der 22:18-Sieg der Westfalen stand auf Messers Schneide. Wiesental ist Reilingen auf den Fersen. – Schorndorf schon mit drei Niederlagen – Baienfurt Tabellenletzter. Abschlusstabelle Gruppe Süd Gruppe West AV Reilingen 26: 2 KSV Witten 07 26: 2 KSV Aalen 16:12 VfK Schifferstadt 26: 2 SV Triberg 16:12 KSV Köllerbach 18:10 Freiburg-Haslach 16:12 AC Goldbach 15:13 KSV Wiesental 16:12 Bonn-Duisdorf 15:13 ASV Urloffen 12:16 TuS Aldenhoven 5:23 ASV Schorndorf 10:18 TV Walheim 5:23 KG Baienfurt 0 :28 ASV Hüttigweiler 2:26 Vorrunde um die deutsche Mannschaftsmeisterschaft: 28.11.1981: Aalen – Köllerbach 25,5:14,5 Zuschauer: 900; Kampfgericht: Schindler, Baumann, Vögtlin 5.12.1981: Köllerbach – Aalen 16:23 Zuschauer: 550; Kampfgericht: Schindler, Baumann, Reusch 28.11.1981: Frbg. Haslach – Witten 15,5:19,5 Zuschauer: 1000; Kampfgericht: Molt, Schuster, Schwarz 5.12.1981: Witten – Frbg. Haslach 28:11 Zuschauer: 700; Kampfgericht: Schuster, Dankert, Dr. Mörgenthaler 28.11.1981: Goldbach – Triberg 21:17 Zuschauer: 800; Kampfgericht: Schmitz, H. Faller, Kollbacher 5.12.1981: Triberg – Goldbach 21: 18,5 Zuschauer: 621; Kampfgericht: Schmitz, Kollbacher, H. Faller 28.11.1981: Schifferstadt – Reilingen 23,5:13,5 Zuschauer: 1200; Kampfgericht: Schakeri, Bühler, Krampert 5.12.1981: Reilingen – Schifferstadt 25,5:12,5 Zuschauer: 1226; Kampfgericht: Heindl, Werner, Kramperth Zwischenrunde um die deutsche Mannschaftsmeisterschaft: 12.12.1981: Goldbach – Reilingen 18,5:20,5 Kampfleiter: H. Faller 19.12.1981: Reilingen – Goldbach * 28:9,5 Zuschauer: 2000 12.12.1981: Aalen – Witten 17: 23 Zuschauer: 2500; Kampfgericht: Schindler, Feil, Schakeri 19.12.1981: Witten – Aalen 17,5: 21,5 Zuschauer: 1500; Kampfgericht: Schindler, Schwall, Baumann Wie ausgeglichen beide Mannschaften sind, erkennt man unschwer an die Punktvergabe der Vor-und Rückkämpfe. Vom Bonus Heimvorteil kann man weder bei Aalen noch bei Witten sprechen. Die Tabellenersten Reilingen und Witten sind auch am Schluss die beiden stärksten Mannschaften. Der AV Reilingen hat es geschafft: Erstmals in seiner 93jährigen Vereinsgeschichte kann sich Reilingen, Nordbaden in die Meisterliste des Deutschen Ringer-Bundes eintragen. Mit dem 23:16 im Endkampf kann er den Titelverteidiger und fünfmaligen Meister KSV Witten 07 vom Thron stürzen, was sich bereits beim Vorkampf vor einer Woche angedeutet hat. Nach der knappen 18:20-Niederlage in Witten hatte sich Reilingen die beste Voraussetzung geschaffen. Endkampf um die DMM 1981 /1982 09.01.1982: KSV Witten – AV Reilingen 48G Ylmaz Türkilmaz Fernando Padilla 52F Selim Sari Aladin Aydogan 57G Ralf Lyding Georg Hocker 62F Hans Huber Günther Laier 68 AG Michael Kuhn Ismael Kosukoglo 68 BF Rainer Bockhoff Wolfgang Laier 74G Hans Joachim Klötzing Klaus Laier 82F Karl Heinz Helbing Erich Klaus 90G Bodo Lukowski Liebgott +90F Günter Klein Willibald Rotter 16.01.1982: AV Reilingen – KSV Witten 48F Fernando Padilla Ylmaz Türkilmaz 52G Aladin Aydogan Selim Sari 57F Georg Hocker Fritz Huber 62G Günther Laier Hans Huber 68 AF Wolfgang Laier Rainer Bockhoff 68 BG Ismael Kosukoglo Michael Kuhn 74F Erich Klaus Karl Heinz Helbing 82G Klaus Laier Hans Joachim Klötzing 90F Edwin Schweikert Ralf Lukowski +90G Willibald Liebgott Bodo Lukowski Zuschauer: 3.500 Kampfgericht: Metzler, Dankert, Schuster 20:18 1:3 3:1 1:3 3:0 0:3 1:3 3:1 3:1 1:3 4:0 23:16 4:0 0:4 1:3 1:3 3:1 3:1 3:1 1:3 3:0 4:0 Deutscher Mannschaftsmeister: AV Reilingen AV Reilingen (beginnend links unten im Uhrzeigersinn): Fernando Padilla, Günter Laier, Klaus Laier, Edwin Schweickert, Technischer Leiter Manfred Hocker, Willibald Liebgott, Erich Klaus, Vorstand Jürgen Hoffmann, Georg Hocker, Richard Rotter, Wolfgang Laier, Aladin Aydogan; kleines Foto: Ismael Kosukoglo. * In diesem Zusammenhang möchte ich besonders Dank sagen an folgende Personen: Herrn Jürgen Mächtel, Reilingen, der keine Mühe und Kosten gescheut hat, damit diese Chronik ihren Charakter der Vollständigkeit bewahren kann. Danke an Sigrid Hausberger, Goldbach, an Horst Faller, Neuss und an Thomas Limper, Witten, der übrigens die Redaktion mit einen Gesamtkatalog an Endkampf fotos bereits im voraus beliefert hat. Wenn Sie, verehrter Leser, Lücken in der Chronik entdecken, so muss dies nicht unbedingt an den Chronisten liegen, meist resultiert es daraus, dass Fakten fehlen. Helfen Sie mit, eine lückenlose Chronik zu gestalten. Danke! Die Geschichte der Ringer-Bundesliga VON MICHEL M. LEFEBVRE Teil 19 – Mai 1982 Abschlusstabelle Mit der Veröffentlichung der Richtlinien für die Bundesligakämpfe 1982/83 im Heft 5 „Der Ringer“ wird der alle Jahre wiederkehrende Kampf um die Meisterkrone eingeläutet. Jeweils 8 Mannschaften starten in der 1. Bundesliga. Gruppe West: Walheim, Schifferstadt, Aldenhoven, Aschaffenburg, Goldbach, Köllerbach, Witten, Bonn- Duisdorf. Gruppe Süd: Reilingen, Triberg, Freiburg-Haslach, Wiesental, Hallbergmoos, Aalen, Urloffen, Schorndorf. Gruppe West Gruppe Süd Witten 22: 6 Reilingen 16: 8 Goldbach 21: 7 Triberg 16: 8 Schifferstadt 19: 9 Wiesental 14:10 Aldenhoven 15:13Frbg.-Haslach 13:11 Bonn-Duisdorf 15:13Aalen 12:12 Aschaffenburg-Damm 10:18Urloffen 11:13 Köllerbach 10:18Hallbergmoos 2:22 Walheim0:28 Es ist für den Chronisten unglaublich schwer, alle die nötigen Ergebnisse der Vorrunde und Zwischenrunde um die deutsche Mannschaftsmeisterschaften aufs Papier zu bringen. Etwa ein halbes Dutzend ehrenamtliche Mitarbeiter haben sich die Arbeit aufgeteilt um über die sicherlich spannenden Mannschaftsbegegnungen zu berichten. Um nicht gar zu kritisch zu wirken, die Herren haben sich wohl redlich bemüht, aber es hakt am klaren System. Trotz wiederholtem Studieren und Analysieren der Texte, bei fast allen fehlt es an entscheidenden und wichtigen Informationen! Eine löbliche Ausnahme muss bestätigt werden, beim nordbadischen Pressereferenten Peter Weber stimmt alles und ist klar und übersichtlich. Nicht mehr dabei sind die beiden Absteiger: Hüttigweiler und Baienfurt, dafür die beiden Aufsteiger: Altmeister Aschaffenburg mit einer ganz neuen und sehr jungen Mannschaft, sowie die Mannschaft Hallbergmoos, Bayern. Es geht turbulent zu im Deutschen Ringer-Bund, Vereine kämpfen um ihre vermeintlichen Rechte, es geht um Sperrfristen, Anwalts-Konsultierungen und Prozesse vor öffentlichen Gerichte . Ein Haufen Ärger für alle Beteiligten, hüben wie drüben, die ich hier auf keinen Fall zu neuem Leben erwecken will. Im Juli Heft 1982 bezieht Manfred Müller, DRB-Generalsekretär, unter der Rubrik „Unsere Meinung“ deutlich Stellung: „Wer den Sport juristisch missbraucht, sollte die Solidargemeinschaft der Sportler verlassen. Unsere Meinung ist es, dass sich selbstverständlich auch die gewählten Repräsentanten der Fachverbände und deren Organe an diese „Sportgesetze“ halten“. 21. August 1982 Der deutsche Mannschafts-Exmeister ASV Schorndorf zieht seine Mannschaft zurück. So müssen sich die eingeteilten Kampfrichter in der Bundesliga Süd neu orientieren. Hier die Namen der Kampfrichter im Zeitraum 21. 8. bis 20. 11. 1982 BL West: Mayer, Pöhland, Schmitz, Haun, Kämmerer, Kramperth, H.Faller, Kollbacher, Schindler, Schwall, Figur, Kaumanns, Reusch, Michaeli, Adam, Wüst, Werner, Schwarz, Pohl, Huck, Klein, Molt, Egermeier, Feil. BL Süd: Schakeri, Dankert, Bühler, Heindl, Mörgenthaler, Sauer, Schuster, Baumann, Bühler, Nopper, Schmid, Vogt, Molt, Herbert, Vögtlin. Wie immer sind beinah alle Genannten mehrfach eingesetzt und manche pfeifen Bundesliga Süd und West. Das Jahr der Interviews Walter Sacher (Niedernberg), Herausgeber des offiziellen Organs des Deutschen Ringer-Bundes „Der Ringer“ und langjähriger Bezirksvorsitzender des Ringerbezirks Main-Spessart (1971-1994), ist ein leidenschaftlicher Ringerfreund, der nicht nur gerne mitmischt sondern auch tatkräftig anpackt. Er nutzt Fahrten zu Europameisterschaften, zu der ihn DRB-Präsident Schwindling manchmal einlädt, um mit Text und Bild unseren „Der Ringer“ zu beleben. So hat er in diesem Jahr folgende Herren interviewt: FILA-Präsident Milan Erzegan, DRB-Präsident Hermann Schwindling, BAL-Bundesausschuss für Leistungssport Lothar Spitz, DRB-Cheftrainer Heinz Ostermann, FILA-Kampfrichter Georg Metzler. Aber damit nicht genug, auch der DRB-Jugendreferent Lefebvre, Aschaffenburg, wurde von Sacher animiert, bei den Junioren-Europameisterschaften in Bursa den türkischen Präsidenten und FILA-Mitglied Vehbi Emre und FILA-Mitglied Hermann Schwindling zu befragen. Und, über was haben all die Herren sich wohl so ausführlich unterhalten? Übers Ringen, übers Ringen, übers Ringen ... Bundesligasplitter: BL-Süd: Urloffen hinter Reilingen und Aalen. Der ASV Urloffen beginnt mit zwei großen Siegen in Aalen und daheim gegen Wiesental. – Nur Hallbergmoos ist aus dem Rennen. – In der Gruppe noch „alles drin“ – viele überraschende Resultate. – November 82: Freiburg-Haslach schafft die Sensation. Der KSV Aalen scheitert im letzten Kampf. Meister Reilingen, Triberg und Wiesental mit in der Endrunde. BL-West: Schon zwei Niederlagen für Witten, Köllerbach schwach. – Goldbach bleibt die große Überraschung. Witten will, aber kann nicht so recht, Walheim auf Absteigerposition. November 82: KSV Witten doch noch Meister. – Goldbach, Schifferstadt, Aldenhoven und Reilingen, Triberg, Wiesental und Frbg.-Haslach Endrundenteilnehmer. Vorrunde um die deutsche Mannschaftsmeisterschaft: 27.11.1982: Wiesental – Witten Zuschauer: 800; Kampfgericht: Schindler, Nopper,Baumann 4.12. 1982: Witten – Wiesental Zuschauer: 900; Kampfgericht: Schindler, Baumann, Nopper 27. 11.1982: Schifferstadt – Triberg Zuschauer: ? Kampfgericht: Heindl, Schuster, Dankert 4. 12. 1982: Triberg – Schifferstadt Zuschauer: 1000; Kampfgericht: ? 27. 11. 1982: Freibg. Haslach – Aldenhoven ? Zuschauer: ? Kampfgericht: ? 4. 12. 1982: Aldenhoven – Freiburg-Haslach Zuschauer: 900; Kampfgericht: Schuster, Schwarz, Figur 27. 11. 1982: Goldbach – Reilingen Zuschauer: 2000; Kampfgericht: H.Faller, Dr. Mörgenthaler, ? 4. 12. 1982: Reilingen – Goldbach Zuschauer: 1800; Kampfgericht: H. Faller, Kollbacher, Vogt 13:22,5 21:15 19:16 17:18,5 20:17,5 23:15 22,5:9,5 Zwischenrunde um die deutsche Mannschaftsmeisterschaft: 11. 12. 1982: Witten – Freiburg-Haslach 21:16 Zuschauer: 800; Kampfgericht: Reusch, Herbert, Kämmerer 19. 12. 1982: Freiburg-Haslach – Witten 13:20 Zuschauer: 1000; Kampfgericht: Vogt, Schwarz, Figur 11. 12. 1982: Reilingen – Schifferstadt Zuschauer: 2000; Kampfgericht: Adam, Schwarz, Dankert 19.12. 1982: Schifferstadt – Reilingen Zuschauer: 2500; Kampfgericht: Schindler, Baumann, Nopper 18,5:20 22:17 Somit bestreiten das Finale der Tabellenerste und der Tabellendritte aus der Bundesliga Gruppe West. Februar 1983 Frauen und Mädchen erobern die Ringermatten Was vor gut 30 Jahren noch meist milde belächelt wurde ist heute zur Selbstverständlichkeit geworden. Wieder ist eine absolute Männerdomäne gebrochen. Nun, die Jahreszahl 1983 ist so nicht ganz festzuschreiben, denn der erste Vorsitzende des AC Ückerath (NRW) Herr Hans von Zons behauptet, dass im Jahr 1901 Europameisterschaften im Damenringen stattgefunden haben! Und was die Nachbarländer Skandinavien, Frankreich und Belgien betrifft, da tummeln sich seit Jahren Mädchen und Frauen im Freistil auf den Ringermatten. Und so wagt der AC Ückerath mit dem Landesverband NRW, als erstes deutsches Bundesland ein internationales Ringerturnier in der Turnhalle der Grundschule Nievenheim im Jahr 1983 zu starten. Noch stand der Versuch auf wackeligen Beinen, denn um die Qualität der Jahrtausende alten Tradition des urmännlichen Kampfsportes zu erreichen, fighten die Mädchen wohl noch nicht lange genug gegen- und miteinander. Das hat sich im Laufe der Zeit geändert und richtig zur Sache geht es mit Sicher heit seit die Ringerinnen auch das olympische Parkett (seit 2004) erobert haben – und hier trumpfen im besonderen die Japanerinnen und Chinesen auf. Aufstiegskämpfe von der Zweiten zur Ersten Liga Der veröffentlichte Tabellenstand der 2. Ringer-Bundesliga im Magazin „Der Ringer“ datiert zwei Wochen vor Beendigung der Mannschafts-Rundenkämpfe. Veränderungen an der Tabellenspitze sind noch möglich. 2. Bundesliga Mitte Hüttigweiler Mömbris- Königshofen Riegelsberg Heusweiler Schwalbach Ludwigshafen Pirmasens Hösbach Niedernberg Mainz 2. BL Südwest 2. BL Nordwest 2.BL Süd Frbg. St. Georgen Elgershausen Nürnberg Viernheim Hörde Bad Reichenhall LampertheimDortmundAnger GottmadingenBerlin Baienfurt Hausen- Zell Lünen-Derne Kelheim Taisersdorf RheinhausenFreising Graben- Neudorf Mülheim-Styrum Berchtesgaden Lahr-Kuhbach HohenlimburgUntertürkheim Haslach i. K. Ückerath Nattheim Westerfilde Nach reichlichem Vorwärts-und Rückwärts-blättern in meinem Ringerbuch habe ich das Puzzle gelöst. Tabellenerste werden folgende Mannschaften: Mömbris-Königshofen, Frbg. St. Georgen, Elgershausen und Bad Reichenhall. Die Begegnung Frbg. St. Georgen gegen Bad Reichenhall, vor 1200 Zuschauern, endete 23,5:14 für die Freiburger (Kampfleiter Figur). Das Resultat des Rückkampfes habe ich in meinen Unterlagen nicht gefunden, aber die Badener schaffen den Aufstieg. Im Hessischen Ringerverband kämpfen der KSV Elgershausen gegen das Ringerteam von Mömbris-Königshofen um den Aufstieg in der höchsten Ringer-Mannschaftsklasse. Es herrscht in der Rundsporthalle in Baunatal (2000 Zuschauer) und in der überfüllten Schimborner Halle vor 1200 Zuschauer Großkampfstimmung, und das, obwohl nach der Heimniederlage der Nordhessen (16,5:22,5) die Chancen für Elgershausen gleich Null sind. Endkampf um die DMM 1982 /1983 8./9.1.1983: KSV Witten 07 – VfK Schifferstadt 48F Bülent Ilter Jürgen Neff 52G Selim Sari Markus Scherer 57F Jörg Dumblus Willi Heckmann 62G Hans Huber Rolf Krauß 68 AF Michael Kuhn Reinhard Krauß 68 BG Rainer Bockhoff Erol Mutlu 74F Hans Joachim Klötzing Gerhard Sattel 82G Karl Heinz Helbing Leszak Wojtarowicz 90F Bodo Lukowski Ahmet Celik +90G Günter Klein Franz Seelos Zuschauer:2.500 24,5:14 0:4 1:3 3:1 3:0 3:1 3:1 1:3 4:0 3:1 3,5:0 15./16. 1.1983: VfK Schifferstadt – KSV Witten 07 16,0:20,5 48G Markus Scherer Bülent Ilter 4:0 52F Willi Heckmann Selim Sari 1:3 57G Rolf Krauß Ralf Lyding 4:0 62F Reinhard Krauß Hans Huber 0:3,5 68 AG Erol Mutlu Rainer Bockhoff 3:0 68 BF Gerhard Sattel Michael Kuhn 0:4 74G Leszak Woitarowicz Hans Joachim Klötzing 0:3 82F Karl Heinz Bulenda Bodo Lukowski 1:3 90G Franz Seelos Karl Heinz Helbing 0:3 +90F Ahmet Celik Hans Günter Klein 3:1 Zuschauer:3.000 Kampfgericht: Werner Schuster, Walter Heindl, Georg Metzler Deutscher Mannschaftsmeister: KSV 07 Witten Mit 23,5:15,5 deklassieren die Spessartler die Mannen des KSV Elgers hausen. Damit hat der Ringerbezirk Main-Spessart, neben Aschaffenburg und Goldbach, eine dritte Mannschaft im DRB-Bundesliga-Oberhaus. KSV Witten – v.l.n.r.: Günter Klein, Hans-Joachim Klötzing, Bodo Lukowski, Karl-Heinz Helbing, Rainer Brockhoff, Michael Kuhn, Hans Huber, Ralf Lyding, Selim Sari, Yasar Ilter. Die Geschichte der Ringer-Bundesliga VON MICHEL M. LEFEBVRE Teil 20 Danzig, 14. August 1940 Ein Junge wird in der Ostseestadt Danzig geboren. Seine Familie zieht ins Saarland und dort entwickelt sich der drahtige Bub zu einem ausgezeichneten Ringer. Seine absoluten, weltweiten Erfolge verbucht Heinz Ostermann, so der Name des Knaben, als Bundescheftrainer im Deutschen Ringer-Bund. Lieber Heinz, herzlichen Glückwunsch zu Deinem 75ten Geburtstag. Vermutlich wirst Du diese Zeilen nie lesen, aber vielleicht berichten Dir Deine Sportfreunde von den verspäteten Glückwünschen des „Ringers“. Du hast ja so viele Spitzenringer geformt und zu sportlichen Höchstleistungen „gepeitscht“ und mit ihnen 101 internationale Medaillen gewonnen. Neun bei Olympia, zweiunddreißig bei Weltmeisterschaften und sechzig bei Europameisterschaften. Unvergessen sind die Namen: Dietrich, Rost, R. Kraus, Helbing, Seger, Knosp, M. Scherer, Passarelli, Schwabenland, Veil, Himmel, Heugabel, Yildiz, Leipold um nur einige wenige beim Namen zu nennen. Als DRB-Jugendreferent und damit auch als langjähriger Wegbegleiter, bei DRB-Präsidiums-Sitzungen oder internationalen Veranstaltungen, habe ich Dich als klugen und verlässlichen Sportkameraden achten und schätzen gelernt. Fürs Ringen hattest Du immer Zeit, und wenn am Abend, nach den deutschen Meisterschaften in der Turnhalle das Licht ausgemacht wurde, haben wir zusammen gerungen und damit neue Kraft geschöpft für den nächsten Wettkampftag am Mattenrand. Dein Interesse an der Bundesliga war zwiespältig, gut fandest Du, wenn Deine Athleten sich mit den Besten messen mussten, weniger zweckdienlich, wenn Termine zu Lehrgänge oder „Auslandseinsätze“ mit den Mannschaftskämpfen kollidierten. Lieber Heinz, bleib gesund, alles Gute! Januar 1983 und Ab- und Zugänge der Aktiven veröffentlicht. Die Fragebögen, bei der Tagung der Bundesliga-Vereine in Frankfurt verteilt, wird von den ErstBundesligisten zu 100% ausgefüllt, während bei der 2. Bundesliga 12 Vereine von diesem Service keinen Gebrauch machen. Bundesliga Splitter: Schifferstadt und Goldbach führen. Witten mit einer Niederlage belastet. Bonn-Duisdorf vollkommen außer Tritt. Der KSV Aalen ist allen überlegen. Wiesental, Reilingen und Urloffen bilden ein starkes Dreierfeld. Hallbergmoos im Stil eines Absteigers. 1983 Kiew (Sowjetunion) Weltmeisterschaften in beiden Stilarten DRB Vizepräsident Helmuth Pauli bereichert den „Ringer“ mit einem lesenswerten und informativen Sport-Reisebericht. Markus Scherer holt Silber und Martin Knosp Bronze. Die Russen dagegen ergattern, wie bei den Olympischen Spielen 1980 in Moskau, 12 von den 20 Goldmedaillen. Um die gewaltige damalige Übermacht der Sowjetunion zu demonstrieren, sei hier auch das andere Buntmetall aufgeführt: so holten die Russen zuzüglich 3 x Silber und 4 x Bronze, also 19 von 20 möglichen Medaillen. Hier passt wahrhaftig das Wort:übermächtig! Die restlichen 8 Goldmedaillen teilen sich BUL 3, FIN 2. KOR 1, JAP 1 und USA 1. Überschriften im September 1983 Duell Aalen- Reilingen an der Spitze. Entscheidende Gerichte und „Fernsehanwalt“ Heller über den Ausgang der Meisterschaft? Abstiegskandidaten schon chancenlos. Im November erfolgt die öffentliche Auslosung in Goldbach. Bürgermeister Emanuel Krebs versucht sich als „Glücksgöttin“ und zieht als Wunschgegner den ASV Urloffen für seinen AC Bavaria Goldbach. Bundesliga Splitter Wieder treten einige Änderungen der Wettkampfbestimmungen in Kraft. Wiedereinführung der 3-Punkte-Wertung, der angeordnete Bodenkampf (Zwangsbodenlage), Bestimmung des Siegers bei Punktgleichheit, in der Bodenlage wird der gleiche Griff nur einmal gewertet.u.s.w. Man kann sagen: Die Wettkampfregeln in der FILA und damit auch im DRB unterliegen einem ständigen Wandel! Gruppe West: Schifferstadt, Witten, Goldbach, Aldenhoven in der Endrunde. Die RWG Mömbris- Königshofen nach einjähriger Zugehörigkeit wieder draußen. Der Protest der Kahlgründer gegen den Start des Belgiers Oskar Segers in der Staffel von Bonn-Duisdorf wurde einvernehmlich beigelegt. Bundesliga Süd: Aalen, Reilingen, Wiesental, Urloffen in der Endrunde. Der SV Hallbergmoos geht wieder in die Zweitklassigkeit. Immer gern gelesen Abschlusstabelle „Unsere Meinung“ oder „Der Kommentar“, abgedruckt meist auf Seite 3 des „Ringers“, wird gern gelesen, werden doch hier Missstände, Ideen und Situationen mit „spitzer Feder“ und ausgewählten Worten präsentiert, die dazu meist des „Pudels Kern“ treffen und nachhaltig wirken. Als Beweis sei gleichsam als Fußnote hier erwähnt: Pressereferent Klaus Konstroffer, Saarland, zitiert einen Kollegen aus Hessen mit einer Geschichte, die bereits vor einem Jahr veröffentlicht war! Chefredakteur Karl Adolf Scherer achtet darauf, dass die Verfasser „Unsere Meinung“ einem stetigen Wechsel unterliegen. Gruppe Süd Aalen 26: 2 Reilingen 24: 4 Wiesental 18:10 Urloffen 18:10 Triberg 12:16 Frbg.-Haslach 8:20 Frbg.-St. Georgen 6:22 Hallbergmoos 2:26 Die Mannschaften der Bundesliga West: Aldenhoven, Aschaffenburg, Mömbris- Königshofen, Schifferstadt, Bonn-Duisdorf, Köllerbach, Witten, Goldbach. Die Mannschaften der Bundesliga Süd: Reilingen, Hallbergmoos, Freiburg-Haslach, Urloffen, Aalen, Frbg. St. Georgen, Wiesental, Triberg. Vorrunde um die deutsche Mannschaftsmeisterschaft: 26. 11. 1983: Witten-Aalen Zuschauer: 1500; Kampfgericht: Schindler, Baumann, Heindl 3. 12. 1983: Aalen – Witten Zuschauer: 2800; Kampfgericht: Baumann, Heindl, Bühler Die eingeteilten Kampfrichter im Zeitraum 20. August bis 19. November 1983: Schindler, Kramperth, Herbert, Adam, Kunz, Michaeli, Wüst, H. Faller, Schmitz, Nopper, Kollbacher, Reusch, Pöhland, Werner, Baumann, Schakeri, Maier, Jäger, Feil, Kämmerer, Pohl, Huck, Schwarz, Conrath, Wirtz, Vogt, Schuster, Bühler, Schmid, Figur, Pfaff, Schwall. Meist sind die Mattenrichter für den Vor-und Rückkampf eingeteilt, manche auch mehrmals. 26. 11. 1983: Reilingen – Aldenhoven Zuschauer: 1012; Kampfgericht: Feil, Werner, Schakeri 3. 12. 1983: Aldenhoven – Reilingen Zuschauer: 500; Kampfgericht: Reusch, Kämmerer, Herbert Mannschaftsaufstellungen Saison 1983/84 Einen neuen Service bietet „Der Ringer“ seinen Lesern mit der Vorstellung aller 1. und 2. Bundesliga-Mannschaften. Neben einer Kurzbiographie der Vereine sind Veranstaltungsstätte, Namen der Trainer, Mannschaftsführer Gruppe West Schifferstadt Witten Goldbach Aldenhoven Aschaffenburg Köllerbach Duisdorf Mömbris-Königshofen 26. 11. 1983: Goldbach – Urloffen Zuschauer: 1300; Kampfgericht: Schmid, Schuster, Figur 3. 12.1983: Urloffen – Goldbach Zuschauer: 1300; Kampfgericht: Vogt, Schwarz, Schuster 26. 11. 1983 Wiesental – Schifferstadt Zuschauer:2000; Kampfgericht: H.Faller, Herbert, Nopper 3. 12. 1983 Schifferstadt – Wiesental Zuschauer: 2000; Kampfgericht: H.Faller, Nopper, Schindler 25: 3 24: 4 18:10 14:14 14:14 13:15 2:26 2:26 18:19 21,5:18,5 27:11 15,5: 22,5 16,5:21 22:15,5 18,5:16,5 26,5:10 Zwischenrunde um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft Leider kann trotz der freundliche Mithilfe der beiden Sportfreunde Jörg Müller und Karl Maier, Aalen, nur das Ergebnis in Erfahrung gebracht werden. 11. 12. 1983 Urloffen – Aalen 16,5:23,5 17. 12. 1983 Aalen – Urloffen 29:10 Zuschauerzahlen, Kampfgericht Fehlanzeige. Von Schifferstadt kontra Reilingen fehlt jegliche Information. Sollte es „Ringerexperten“ geben, die im Besitz der Daten sind, wäre ich für eine Übermittlung zwecks Ergänzung dankbar. Finale Zum Finale der beiden Spitzenmannschaften verdienen zwei Ereignisse, für die es wohl kaum je eine Wiederholung geben wird, eine besondere Erwähnung: Zum ersten Finale in Schifferstadt am 7. Januar 1984 begrüßte Bundeskanzler Helmut Kohl, assistiert vom DRB-Vizepräsi denten Helmuth Pauli, beide Staffeln und das Kampfgericht mit Handschlag. Genau zwei Stunden und fünf Minuten verfolgt der Bundeskanzler die hervorragenden Ringkämpfe auf höchster Vereinsebene, die ihm die „Heimniederlage“ der Schifferstädter gegen den Favoriten KSV Aalen erträglich machen. Helmut Kohl folgt mit seiner Frau einer privaten Einladung, aber er kommt als Kanzler. Dem Sport muss dies guttun, die Ringer dürfen sich gratulieren. Aalen wagt und gewinnt mit der Wahl seiner Sportstätte, die Hans-Martin Schleyer-Halle in Stuttgart für das Finale zu mieten. Der neue deutsche Mannschaftsmeister KSV Aalen hat sich gleich mit mehreren Rekorden in das Buch der Ringer eingetragen. Noch nie sahen 8200 Zuschauer die am Abend des 14. Januar 1984 in der Martin Schleyer-Halle gezählt wurden einen Finalkampf. Noch nie wurde soviel Geld eingenommen (nämlich 180.000 D-Mark) Noch nie eine Hallenmiete von 25.000 Mark gezahlt. Noch nie war die Begeisterung mit einer am Ende total überfluteten Matte, bei der Sekt über die Köpfe der Sieger floss, so groß. Nach dem Finale floss der Sekt über Köpfe und Matte. Endkampf um die DMM 1983 /1984 07.01.1984: VfK Schifferstadt – KSV Aalen 15:21 48 F Markus Scherer Robert Hermann 4:0 52 G Jürgen Neff Markus Makamul 4:0 57 F Martin Simon Hans Partsch 0:4 62 G Rolf Krauss Antonio Jannaccone 3:1 68 A F Gerhard Sattel Uwe Dodrimont 1:3 68 B G Thomas Passarelli Czeslaw Kowalik 0:3 74 F Reinhard Krauss Edmund Weizmann 0:4 82 G Erol Mutlu Raimund Feser 2:0 90 F Ahmet Celik Gürol Kaplan 1:2 +90 G Franz Seelos Richard Wolff 0:4 Zuschauer: 2.700 Kampfgericht: Schindler (SBD), Kollbacher (NRW), Metzler (SRL) 14.01.1984: KSV Aalen – VfK Schifferstadt 48 G Harald Stahl Jürgen Neff 52 F Robert Hermann Markus Scherer 57 G Antonio Jannaccone Rolf Krauss 62 F Fewzi Gögdokan Reinhard Krauss 68 A G Czeslaw Kowalik Thomas Passarelli 68 B F Uwe Dodrimont Gerhard Sattel 74 G Raimund Feser Erol Mutlu 82 F Edmund Weizmann Karl Heinz Bulenda 90 G Petro Pawlidis Franz Seelos +90 F Richard Wolff Ahmet Celik Zuschauer: 8.200 Kampfgericht: Metzler, Faller, Schindler 20:14 0:4 3:1 1:3 3,5:0 3,5:0 3:1 3:1 3:1 0:0 0:3 Deutscher Mannschaftsmeister: KSV Germania Aalen 8.200 Zuschauer in der Hans-Martin-Schleyer-Halle in Stuttgart. KSV Germania Aalen – v.l.n.r.: Richard Wolff, Pedro Pawlidis, Edmund Weizmann, Uwe Dodrimont, Raimund Feser, Czeslaw Kowalik, Fewzi Gögdokan, Antonio Jannaccone, Robert Hermann, Harald Stahl. Foto: Postl Die Geschichte der Ringer-Bundesliga VON MICHEL M. LEFEBVRE Teil 21 In der Regionalliga, besser bekannte unter dem Namen 2. Bundesliga, schafft der AC Bad-Reichenhall mit einem Gesamtsieg 40,5: 33,5 gegen Lampertheim den Aufstieg in die 1. Bundesliga. Schwalbach/Schwarzenholz vereitelt wiederum den ersehnten Aufstieg der Nordhessen, Elgershausen muss wieder für ein Jahr in die Warteschleife. Folgende Mannschaften streiten sich 1984/85 in den gewohnten Gruppen um den höchsten nationalen Titel: Gruppe West Gruppe Süd KöllerbachUrloffen SchifferstadtAalen Bonn-Duisdorf Freiburg-Haslach Aschaffenburg Bad-Reichenhall Aldenhoven Reilingen Schwalbach-Schwarzenholz Wiesental Goldbach Triberg Witten Freiburg-St. Georgen September 1984 Die Namen der eingeteilten Kampfrichter zur Saison 1. September bis 24. November 1984: Kollbacher, Maier, Reusch, Schuster, H. Faller, Mayer, Schmitz, Kämmerer, Baumann, Werner, Wüst, Haun, Lefebvre, Rotter, Figur, Kramperth, Schmid, Molt, Schindler, Vogt, Adam, Nopper, Schakerie, Schwarz, Schwall, Kunz, Heindl, Feil, Herbert, Englert, Bongartz, Figur, Wirtz, Egermeier, Schneider, Rothmer, Götz, Aißlinger. Wie immer sind die Mattenleiter für den Vor- und Rückkampf eingeteilt, manche Kampfrichter sind auch mehrfach im Einsatz. Pünktlich im Augustheft „Der Ringer“ erscheinen alle wichtigen Informationen zu den 1. und 2. Bundesligen, fein säuberlich gesammelt auf 25 DIN 4 Seiten. Das Titelblatt des offiziellen DRB-Organs ziert die deutsche Olympiamannschaft nach der Einkleidung für Los Angeles, in der LSB Sportschule Frankfurt. Wer kennt sie, die Namen der Teilnehmer? Und weil wir schon beim Fragen sind, wer erinnert sich noch an das Drama von Jönköping? Was geschah bei den Europameisterschaften 1984 in Schweden? Der Pistolenmann von Jönköping Genau drei Monate vor den Olympischen Spielen in Los Angeles erlebt der ohnmächtige Sport den Überfall-Schocker von Jönköping. Ein 35jähriger Russe, seit Februar 1979 Einwohner der kleinen Industriestadt am Vättensee und dort in einem Motorsägewerk als Arbeiter beschäftigt, kommt mit einem dunklen Plastikkoffer, einem Schnellfeuergewehr und einer Pistole in die Rosenlundhalle, in der gerade auf zwei Matten gerungen wird, und stürzt, ohne einen Schuss abzugeben, gut 500 Zuschauer der Ringer Europameisterschaft in Panik. Hysterische Ausbrüche und Weinkrämpfe, selbst auf der 30m entfernten Gegentribüne zeigen das wahre Ausmaß des Schocks. Nur das beherzte Eingreifen zweier Männer aus Bulgarien und Polen, letzterer der frühere Weltklassenringer Stanislaw Kresinski, er packt den Attentäter von hinten, nimmt ihn in die Zange und der Bulgare entwaffnet blitzschnell den Pistolenmann und verhindert mit Sicherheit eine Panik. So makaber es klingt, damit genießt Schwedens Ringer Europameisterschaft, zumindest für einige Minuten, die Aufmerksamkeit der ganzen Welt. Fernsehen und Rundfunkanstalten, strahlen wiederholt das Ganze in Bild und Ton aus. Und „Der Ringer“ veröffentlicht aus einer schwedischen Zeitung zwei Fotos, einmal den Mann mit der gezückten Pistole und Koffer und das andere, wie der Übeltäter vom Polen überwältigt wird. Mit frenetischem Beifall danken die Zuschauer den beiden Helden von Jönköping. Und was ist heute, der schreckliche Terror entwickelt sich weiter und wird immer brutaler! Ach ja, Deutschland erkämpft in Jönköping zweimal Silber, durch Pasquale Passarelli und Reiner Trik. Gold und zweimal Silbermedaillen bei Olympia Ab Juni 1984 nimmt Karl Adolf Scherer als Chefredakteur des „Ringers“ eine Auszeit. Die zeitaufwendige Arbeit für das Erstellen des offiziellen Standartwerkes des nationalen Olympischen Komitees beansprucht cherers ganze Schaffenskraft. Vielleicht gibt es noch einen anderen S Grund: Schwindlings Kritik an Scherer, der über den FILA-Präsidenten Milan Ercegan ein wenig abfällig berichtete! Das Ausscheiden Scherers hat leider auch für mich Konsequenzen, damit ist meine Olympiateilnahme in Los Angeles als Co-Pressemann ins Wasser gefallen. Auf Walter Sachers Schultern ruht für einige Zeit Verantwortung als Herausgeber und Chefredakteur. Kommissarisch springt Generalsekretär Manfred Müller in die Bresche. Die Berichte für den „Ringer“ über Olympia 1984 in Los Angeles übernehmen DRB Funktionäre, Trainer und teilnehmende Sportler, damit sind Informationsfluss und Beschreibung aller Wettkämpfe der 14 teilnehmenden deutschen Ringer in beiden Stilarten in Amerika gesichert. Einmal Gold in Bantam durch den grandiosen Brückenbauer Pasquale Passarelli und zweimal Silber. Einmal durch den wieselflinken Schifferstädter Markus Scherer. Die zweite Silbermedaille, im Freistil, erkämpft Martin Knosp, er dominiert im Pool mit fünf Schultersiegen. Das Finale, ein Kampf auf Biegen und Brechen, der US Amerikaner Dave Schultz Ringerweltmeister 1983 punktet 4:1 über Knosp, Ringerweltmeister 1981 mit brutaler Härte. Übrigens, wenn Sie verehrter Leser, mehr über Olympia-Ringen erfahren wollen, erwerben Sie das reich-bebilderte Heft „ Olympia – Geschichten, Fakten, Statistiken 1896 – 2012. Und noch jemand erfährt verdiente Aufmerksamkeit im „Der Ringer“, Siegfried Perrey, (28. Mai 1915 – 17. Juli 1984), kurz vor Olympia stirbt Mister Olympia, gerade an dem Tage, an dem er eigentlich als Organisationsleiter in Los Angeles landen wollte. Sein letzter großer Wunsch, doch dieser blieb unerfüllt. Perrey, ein engagierter Funktionär, ein Großer im nationalen Olympischen Komitee, aber auch Freund des kleinen Mannes, hautnah von mir erlebt und nie vergessen, 1968 bei Olympia in Mexiko. Bundesligasplitter: Die ersten vier Kampfwochen liegen hinter uns. In der Gruppe Süd bleiben Überraschungen aus. Aalen und Reilingen führen das Feld an und werden auch am Ende der Runden kämpfe ganz vorne erwartet. Schwer haben es die beiden Freiburger Vereine, um unter die ersten Vier zu kommen, müssen sie noch einiges zulegen. Achtung gebührt dem SV Triberg, der fast seine ganze 1. Mannschaft verlor und trotzdem nicht aufsteckt. Der Verein ist bis jetzt zu allen Kämpfen komplett angetreten, was von einer sportlichen Haltung zeugt. Ein Auftakt mit Überraschungen in der Gruppe West. Goldbach bezwingt vor 1200 Zuschauern Witten mit 19,5:19 und Köllerbach schickt Schifferstadt mit einer 21:15,5 Packung zurück in die Pfalz. Wenn man die 7 letzten Kampfwochenenden durchleuchtet, hat es nur ein Ergebnis gegeben, das man als Überraschung betrachten kann. Reilingen muss vor 1200 Zuschauern in Wiesental mit 20:17 Federn lassen. Bundesligatabelle am Ende des Jahres: Gruppe West Gruppe Süd Witten 26: 2 Aalen Schifferstadt 20: 8 Reilingen Goldbach 16:12 Wiesental Aldenhoven 16:12 Urloffen Köllerbach 12:16 Freiburg-St. Georgen Aschaffenburg 10:18 Frbg. - Haslach Bonn-Duisdorf 6: 22 Reichenhall Schwalbach 6: 22 Triberg Schwalbach und Triberg rutschen zurück in die 2. Bundesliga. Zuschauerzahlen Verbandsrunde: Gruppe West Goldbach 7450 Aldenhoven 4450 Schifferstadt 4100 Witten 3850 Aschaffenburg-Damm 3650 Schwalbach 3370 Köllerbach 3100 Bonn-Duisdorf 2450 Gruppe Süd Aalen Wiesental Urloffen Frbg. St. Georgen Reilingen Bad-Reichenhall Freiburg-Haslach Triberg Beim Spitzenkampf am 24.11. 84, Schifferstadt – Witten (15,5: 23,5) erfolgt die Auslosung. So lauten die ersten Begegnungen: Wiesental – Witten; Schifferstadt – Reilingen; Urloffen – Aldenhoven, Goldbach – Aalen. 26: 2 24: 4 22: 6 16:12 10:18 8: 20 6: 22 0: 28 7700 4700 3780 3540 3442 2850 2270 1261 Vorrunde um die deutsche Mannschaftsmeisterschaft: 1.12. 1984: Wiesental – Witten Zuschauer: 1500; Kampfgericht: Vogt, Schwarz, Figur 15. 12. 1984: Witten – Wiesental Zuschauer: ?; Kampfgericht: ? 1. 12. 1984: Schifferstadt – Reilingen Zuschauer: 1300; Kampfgericht: Baumann, Nopper, Adam 15.12. 1984 Reilingen – Schifferstadt Zuschauer: 2000; Baumann, Nopper, Adam 1.12.1984: Urloffen – Aldenhoven Zuschauer: 800; Kampfgericht: Herbert, Reus, Kämmerer 15.12.1984: Aldenhoven – Urloffen Zuschauer: ? 1.12.1984: Goldbach – Aalen Zuschauer: 1850; Kampfgericht: Werner, Feil, Heindl 15.12.1984: Aalen – Goldbach Zuschauer: 1800; ? 27:12 22:16,5 19:20 18:18 25,5:13 25:13 14:24 30:9 Zwischenrunde um die deutsche Mannschaftsmeisterschaft: 22.12. 1984: Wiesental – Urloffen 24:13 Zuschauer: ? ; Kampfgericht: Schuster, Kämmerer, Schmid 29.12.1984: Urloffen – Wiesental ? Zuschauer: ? Kampfgericht: ? 22. 12. 1984: Aalen – Reilingen 22,5:14,5 Zuschauer: ? Kampfgericht: ? 29.12.1984: Reilingen – Aalen 14,5:23,5 Zuschauer: 3000; Kampfgericht: ? Sehr viele Fragezeichen, bedauerlich für den interessierten Leser und ärgerlich für den Chronisten. Das Finale bestreiten Wiesental und Aalen, und was für ein spektakuläres Finale. Der Endkampf wieder in der Hans-Martin-Schleyer-Halle, 6000 Zuschauer verfolgen begeistert das sportliche Geschehen vor einer solchen grandiosen Zuschauerkulisse. Wiesentals Bevölkerung pilgert nach Stuttgart, trotz widriger Straßenverhältnisse reisen 300 per PKW an. Die Vereinsverantwortlichen des KSV 07 mieten einen Sonderzug nach Stuttgart und dieser wird für 700 Wiesentaler-Fans zu einem Triumphzug mit anschließender Riesenfete über Endkampf um die DMM 1984 /1985 12.01.1985: KSV Wiesental – KSV Aalen 19,5:17 48 F Freddy Scherer Harald Stahl 4:0 52 G Bernd Scherer Herbert Tutsch 3,5:0,5 57 F Ali Magsudie Fevzi Gökdogan 1:3 62 G Richard Keidel Dieter Roos 0:3,5 68 A F Georg Schwabenland Uwe Dodrimont 3:0 68 B G Bernhard Brucker Czeslaw Kowalik 0:3 74 F Peter Stark Edmund Weizmann 1:3 82 G Norbert Hilzendegen Hans Hermann Strauss 3:1 90 F Willibald Liebgott o.V. 4:0 +90 G Eckhard Knodel Jan Dolgowicz 0:3 Zuschauer: 2.800 Kampfgericht: Metzler, Schindler, Heindl 19.01.1985: KSV Aalen – KSV Wiesental 19:19 48 G Harald Stahl Freddy Scherer 0:4 52 F Herbert Tutsch Bernd Scherer 1:3 57 G Antonio Jannaccone Ali Magsudie 1:3 62 F Fevzi Gökdogan Reza Fatahi 3:1 68 A G Czeslaw Kowalik Bernhard Brucker 3:0 68 B F Uwe Dodrimont Georg Schwabenland 0:3 74 G Raimund Feser Norbert Hilzendegen 3:1 82 F Edmund Weizmann Willibald Liebgott 1:3 90 G Jan Dolgowicz Leo Sawadsky 4:0 .+90 F Metin Aydin Eckhard Knodel 3:1 Zuschauer: 6.000 Kampfgericht: Metzler, Schindler, Heindl Deutscher Mannschaftsmeister: KSV Wiesental mehrere Tage. Wiesental schaffte die Sensation, deutscher Mannschaftsmeister und dies zum ersten Mal in seiner Vereinsgeschichte und das erlebt man bekanntlich nur einmal! Wie ausgeglichen beide Mannschaften sind, zeigt das Gesamtergebnis: 38,5:36 Punkte. KSV Wiesental – v.l.: Trainer Günter Hartlieb (Freistil), Betreuer Gerd Ruggaber, Masseur Manfred Alten, Eckhard Knodel, Bernhard Brucker, Leo Sawadsky, Udo Ruggaber, Martin Weber, Peter Stark, Willibald Liebgott, Richard Keidel, Norbert Hilzendegen,Trainer Walter Gehring (griech.-röm.), Vorstand Hermann Breunig; kniend von links: Dieter Roth, Ali Magsudi, Georg Schwabenland, Freddy Scherer, Bernd Scherer. Auf dem Bild fehlt Reza Fahati. Die Geschichte der Ringer-Bundesliga VON MICHEL M. LEFEBVRE Teil 22 Dezember 2015 Ende Dezember 2015 erhalten alle „Der Ringer“ Abonnenten ein Schreiben vom Deutschen Ringer-Bund. Die DIN-A4 Seite bleibt auch bei mir nicht ohne Nachwirkungen. Etliche Anrufe löst dieses Schreiben aus, mit einer Menge an Gesprächsstoff, der mit „alten“ Sportfreunden ergiebig ausgetauscht werden muss. Vielen Fragen werden gestellt, wie: „Was ist los mit unserem „Der Ringer“? Was sollen wir mit dem Vorschlag des DRB beginnen? Wir wollen unser Heft jeden Monat lesen!“ usw. Meine Meinung: „Man hätte besser den Aufwand und die damit verbundenen Unkosten für das DRB-Schreiben dazu verwendet, um gezielt neue Abonnenten zu gewinnen, und diesen an die Existenzfrage des „Der Ringer“ geknüpft, ich glaube das wäre sinnvoller gewesen!“ Januar 1985 Die vier Ersten der Zehnergruppen der 2. Bundesliga sehen wie folgt aus: Gruppe Südwest: Lampertheim, Gruppe Süd: Nürnberg 07, Gruppe Mitte: Mömbris-Königshofen, Gruppe Nordwest: Elgershausen. Nürnberg – Lampertheim 24,5:13 1700 Zuschauer; Lampertheim – Nürnberg 20,5:19 1200 Zuschauer. Mömbris-Königshofen – Elgershausen 22,5:15,5 Den Rückkampf in der Rundsporthalle der VW Stadt Baunatal vor 2500 Zuschauern gewinnen die Nordhessen 20,5:15,5, aber es reicht den Elgershäusern zum wiederholten Mal nicht zum Aufstieg in der höchsten Ringer-Bundesliga. Aufgestiegen sind: Nürnberg und wiederum Mömbris-Könighofen. Leserbriefe: Beim Stöbern in meinen Ringer-Unterlagen stelle ich immer wieder fest, vor 30 Jahren war der Kontakt zu den Lesern viel intensiver als heute. Viele Leser mischten sich ein, auch Kritisches wurde beinah immer so abgedruckt, wie es in der Redaktion ankam, auch eine Suchmeldungen: wie z.B. Herr Nick Gould, aus 40 Ravenswood Road-Lanceston 1250 Tasmanien/Australien ans DRB-Generalsekretariat sandte. Heute (1985) , als 30jähriger, sucht Herr Gould seinen Vater Helmut Benzel, der war 1955 mit einer Ringergruppe nach Hobart/Tasmanien gekommen, dort zeugte er Nick, aber vor der Hochzeit kehrte er wieder zurück nach Deutschland. Oder Wendelin Wetzel, Aschaffenburg, der sich genötigt sah, eine Lanze für den gescheiterten Ex-Welt- und Junioren-Europameister Dieter Schwind zu brechen. Und wer erinnert sich noch an den offenen Brief des Olympiasiegers Pasquale Passarelli? Um nur einige Beispiele zu nennen. Echte „Der Ringer“-Leser, die gerne über das Früher und Heute informiert werden wollen, sind zwar rar, aber es gibt sie noch. Stellvertretend nenne ich hier den Ehrenvorsitzenden vom SV Weingarten, Richard Hartmann, aus seinem Archiv kopierte und sendet er mehr als 16 Seiten aus den Jahren 1929 bis 1932, Zeitungsausschnitte über die Arbeit, Ziele und Treffen der „Alten Athleten“. Beginn der Bundesliga 17. August bis 16. November 1985 Gruppe West Gruppe Süd WittenAalen KöllerbachWiesental SchifferstadtFreiburg-Haslach Bonn-Duisdorf Bad Reichenhall AschaffenburgNürnberg Aldenhoven Freiburg St.Georgen Mömbris-KönigshofenReilingen GoldbachUrloffen Die eingeteilten Kampfrichter: Baumann, Figur, Kämmerer, Herbert, H. Faller, Schmid, Schakeri, Egermeier, Maier, Aißlinger, Rotter, Adam, Vogt, Molt, Heindl, Schuster, Werner, Schwarz, Feil, Haun, Nopper, Schindler, Reusch, Kollbacher, Götz, Conrath. Wie immer, meist sind die Kampf richter für den Vor- und Rückkampf eingeteilt, Mehreinsätze sind obligatorisch. Erinnerungen: Auf der Titelseite des „Der Ringer“, Juli/August 1985, sind abgebildet nebeneinander, drei blutjunge Ringer: Georg Schwabenland (Wiesental), Alexander Leipold (Wasserlos) und Jürgen Scheibe (Goldbach), alle drei gewinnen bei den Nachwuchs-Europameisterschaften in Bologna/ITA Medaillen. Alle drei entwickeln sich zu exzellenten Bundesliga-Ringern. Wie erfolgreich die auf der Titelseite abgebildeten Jugend-Ringer als Erwachsene wurden, kann man jederzeit nachlesen! Ist es nicht wunderbar, dass man Dank der Journalisten und Redakteure, auch nach 30 Jahren nachschauen kann? Auf der Innenseite des gleichen „Der Ringer“ eine schreckliche Nachricht, Jürgen Neff, der 17jährige Sohn des 18fachen Deutschen Meisters Paul Neff, verunglückt tödlich mit seinem Moped. Jürgen Neff, ein Riesentalent, der bereits als 15jähriger in der Schifferstädter Bundesligamannschaft im Papier-, Fliegen- und Bantamgewicht zur Stammmannschaft gehörte und erfolgreich um Punkte kämpfte. Im gleichen Jahr, DRB-Generalsekretär Manfred Müller feiert in der „Oberschweinstiege“ in Frankfurt ganz groß seinen 50ten Geburtstag, fairerweise sollte man sagen: „DRB-Präsident Hermann Schwindling hat Müller zur Fete überredet“! Bundesligastart mit Überraschungen: Der AC Bavaria Goldbach verliert seine Vormachtstellung am Untermain, vor über 900 Zuschauern gewinnt Mömbris-Königshofen das Lokalderby mit 20,5 zu 17. Der KSV Witten dagegen ganz souverän. Oktober 85 Gruppe West Selten ist die Saison im Westen so spannend und abwechslungsreich wie in diesem Jahr. War Witten die ersten Kampftage von Beginn an an der Spitze, so wurden sie nach ihren ersten überraschenden Niederlagen in Bonn-Duisdorf von Aldenhoven verdrängt. Aldenhoven erweist sich in diesem Jahr als überraschend stark und wird, zwar inoffiziell, Herbstmeister. Auch Aschaffenburg hat durch gute Leistungen mit Siegen in Bonn-Duisdorf und gegen Schifferstadt überrascht, und zählt nun als potenzieller Anwärter auf Platz drei oder vier. Oktober 85 Gruppe Süd Nach Abschluss der Vorrunde in der ersten Bundesliga scheinen sich bereits die Endrundenteilnehmer heraus zu kristallisieren. In der Südliga belegt der Vizemeister des Vorjahres, der KSV Aalen, nach seinem etwas überraschenden Auswärtssieg beim amtierenden deutschen Mannschaftsmeister KSV Wiesental, unangefochten die Tabellenspitze. Ohne Sieg und Pluspunkte trägt der AC Bad Reichenhall die „rote Laterne“ und wird dem Abstieg wohl kaum entrinnen. Ärztekommission Ausgehend von der Erkenntnis, dass Leistungssport heute ohne medizinische Hilfe und Vorbereitung nicht mehr denkbar ist, wird am 19. 5. 1985 in der Sportschule Hennef die DRB-Ärztekommission, mit 11 Ärzten, ins Leben gerufen. Mehr als 20 Jahre hat Dr. Spannbauer als einziger Arzt dem DRB für die Betreuung bei EM,WM und Olympische Spiele zur Verfügung gestanden. Dr. Spannbauer wird künftig als Ehrenvorsitzender der Ärztekommission im DRB geführt. Dr. Volker Jägemann, Freising, übernimmt den Vorsitz in der Ärztekommission. Von Anfang setzt der vitale Arzt aus Bayern auf Gemeinsamkeit mit allen Ärzten. Des weiteren werden regelmäßig über die Aktivitäten der Ärztekommission im „Der Ringer“ berichtet. Ein Kommentar von Klaus Konstroffer, dem neuen DRB-Pressereferenten Seit dem 23.11.1985 liefern sich die besten Ringer-Staffeln des DRB in zwei Gruppen hochkarätige Duelle. Die Endrunde um die deutsche Mannschaftsmeisterschaft mit neuem Modus (jedes Team trägt drei Heim und drei Auswärtskämpfe aus) sorgt in acht deutschen Sporthallen für das nötige Leben in der „Bude“. Die DRB- Endkämpfe sind, ich kann es gar nicht oft genug sagen-das Salz in der Suppe. Die Fans werden durch diese Ringer-Kost mobilisiert, Ringen avanciert in der Endrundenphase durchaus zur spannungsgeladenen Sportart mit hoher Ausstrahlungskraft und effizienter Werbewirksamkeit. Die Endrunden-Kämpfe der Spitzenteams lassen sich auch in den Medien (Fernsehen und Radio) in der Bundesrepublik am allerbesten publizieren. Abschlusstabelle der beiden ersten Ligen: Gruppe West Gruppe Süd Schifferstadt 24: 4 Aalen Aldenhoven 20: 8 Wiesental Witten 18:10Reilingen Aschaffenburg-Damm 18:10Urloffen Bonn-Duisdorf 13:15Frbg.-Haslach Goldbach 12:16 Nürnberg Mömbris-Könighofen 7:21 Frbg. St. Georgen Köllerbach 0:28 Bad Reichenhall 25: 3 23: 5 18:10 16:12 16:12 8:20 6:22 0:28 Das muss gesagt werden, der hier gelobte neue Modus, mit den jeweils vier besten Mannschaften in zwei Gruppen, und leider die unkoordinierte Berichterstattung der ehrenamtlichen Mitarbeitern, hat es mir unsagbar schwer gemacht, alle Ergebnisse zu erfassen und zu gliedern. Leider müssen wieder einige Fragen offen bleiben. Gruppe A – 23. Nov. 1985 Aschaffenburg – Reilingen 21:13 1200 Zuschauer. Kampfgericht: Werner, Feil, Egermeier Wiesental-Schifferstadt25:13 2000Zuschauer. Kampfgericht: Schindler, Kollbacher, H. Faller Gruppe B Urloffen – Witten 15:22 ? Zuschauer. Kampfgericht: Schneider, Figur, ? Aldenhoven – Aalen 17:22 ? Zuschauer. Kampfgericht: Kämmerer, Baumann, Herbert Gruppe A – 30. Nov. 1985 Aschaffenburg- Wiesental 2000 Zuschauer. Kampfgericht: Schmid, Aißlinger, Vogt Reilingen – Schifferstadt ? Zuschauer. Kampfgericht: ? Gruppe B Urloffen- Aldenhoven 650 Zuschauer. Kampfgericht: Mayer, Schwall, Schuster Witten – Aalen 2000 Zuschauer. Kampfgericht: Adam, Werner, Feil Gruppe A – 7. Dez. 1985 Schifferstadt – Aschaffenburg 700 Zuschauer. Kampfgericht: Baumann, Schwarz, Molt Reilingen – Wiesental 1020 Zuschauer. Kampfgericht: Faller, Conrath, Kollbacher Gruppe B Aalen – Urloffen ? Zuschauer. Kampfgericht: ? Witten – Aldenhoven 1000 Zuschauer. Kampfgericht: Kämmerer, Herbert, Englert 15:23,5 17,5:20 20,5:15 24,5:14,5 21:17 19:17 26,5:12,5 26:13 Und jetzt ohne Datum und Reihenfolge: Schifferstadt – Wiesental 20,5:18 2000 Zuschauer. Kampfgericht: Baumann, Schindler, Schuster Wiesental – Aschaffenburg 23,5:16 1000 Zuschauer. Kampfgericht: Schuster, Schmid, Aißlinger Aalen – Aldenhoven 25:12,5 1200 Zuschauer. Kampfgericht: Schakeri, Herbert, Kämmerer Aschaffenburg – Schifferstadt 10:26 1200 Zuschauer. Kampfgericht: Metzler, Schuster, Baumann Aalen – Witten 21,5:18,5 3000 Zuschauer. Kampfgericht: Schindler, Baumann, Metzler Endkampf um die DMM 1985 /1986 04.01.1986: KSV Witten 07 – VfK Schifferstadt 22,5:13,5 48F Jan Falandys Rosario Schmitt 3,5:0,5 52G Carmine Cantalupo Markus Scherer 0:4 57F Ylmaz Türkyilmaz Aladin Aydogan 0:3 62G Ralf Lyding Thomas Passarelli 1:3 68AF Jörg Helmdach Reinhard Krauß 3:0 68BG Hans Huber Erol Mutlu 3:1 74F Ingo Manz Gerhard Sattel 3:1 82G Karl Heinz Helbing Claudio Passarelli 3:0 90F Bodo Lukowski Karl Heinz Bulenda 3:1 130G Adam Sandurski Franz Seelos 3:0 Zuschauer: 2.500 Kampfgericht: Heindl, Metzler, Schuster 11.01.1986: VfK Schifferstadt – KSV Witten 07 19,5:17,5 48G Rosario Schmitt Volker Eller 4:0 52F Markus Scherer Jan Falandys 3:1 57G Reinhard Krauß Ylmaz Türkyilmaz 3,5:0,5 62F Aladin Aydogan Jörg Helmdach 0:3 68AG Thomas Passarelli Hans Huber 4:0 68BF Gerhard Sattel Ralf Lyding 1:3 74G Claudio Passarelli Karl Heinz Helbing 0:3 82F Ahmet Celik Hans Joachim Klötzing 1:3 90G Franz Seelos Bodo Lukowski 3:0 130F Karl Heinz Bulenda Adam Sandurski 0:4 Zuschauer: 2.400 Kampfgericht: Schuster, Baumann, Metzler Deutscher Mannschaftsmeister: KSV Witten 07 Entgegen der Regel wird auch um Platz Drei gekämpft: Aalen – Wiesental 600 Zuschauer. Kampfgericht: Adam, Kämmerer, Herbert Wiesental – Aalen 400 Zuschauer. Kampfgericht: Adam, Kämmerer, Busse 23:15 20,5: 18,5 Die geringen Zuschauerzahlen sprechen eine deutliche Sprache, dem Gesamtsieger, der Aalener Mannschaft (41,5 : 35,5) gebührt Respekt, aber Platz Drei bei den deutschen Mannschaftsmeisterschaften ist gleichbedeutend wie der im Sport oft zitierte Satz: „unter anderen liefen“! Der kampferprobte KSV Witten 07 erkämpft sich, nach einer heißen Mattenschlacht in Schifferstadt den Titel „Deutscher Mannschaftsmeister. In der Zwischenzeit zählt Witten zu den absoluten Top-Mannschaften in Deutschland, seit 1968 erkämpft sich die Mannschaft aus Nordrhein-Westfalen zum 7ten Mal den Titel und sechs Mal den Vizemeister. KSV Witten 07 – obere Reihe v.l.: Masseur Horst Treml, Hans-Joachim Klötzing, Bodo Lukowski, Ingo Manz, Ralf Lukowski, Frank Weniger, Helmut Schwarz, Adam Sandurski. Untere Reihe v.l.: Ralf Lyding, Jan Falandys, Carmine Cantalupo, Yasar Mercan, Volker Eller, Selim Sari, Ylmaz Türkylmaz, Hans Huber, Erdal Karapinar, Jörg Helmdach, Karl-Heinz Helbing. Die Geschichte der Ringer-Bundesliga VON MICHEL M. LEFEBVRE Teil 23 Januar 1986 Ringer-Doc Volker Jägemann hat sich mit seiner Ärztekommission eine ganze Reihe von sportmedizinischen Zielen gesetzt; eines davon ist, die Leser des Verbandsorgans „Der Ringer“ in einer sportmedizinischen Artikelserie zu informieren und – womöglich – Lösungen anzubieten. Abschlusstabelle der 2. Bundesliga: Gruppe Süd Hallbergmoos 34: 2 Untertürkheim 28: 8 Anger 28: 8 Kelheim 23: 13 Baienfurt/R. 21: 15 Freising 14: 22 Holzgerlingen 12: 24 Berchtesgaden 12: 24 Tuttlingen 6: 30 Aichach 2: 34 Gruppe Mitte Mainz Pirmasens Riegelsberg Schwalbach Hüttigweiler Heusweiler Ludwigshafen Eppelborn Laubenheim Wasserlos 32: 4 30: 6 22: 14 22: 14 21: 15 20: 16 15: 21 8: 28 8: 28 2: 34 Gruppe Südwest Graben-Neudorf 36: 0 Lampertheim 28: 8 Lahr- Kuhbach 26: 10 Hausen/Zell 22: 14 Haslach i. K. 14: 22 Triberg 13: 23 Tennenbronn 12: 24 Sandhofen 11: 25 Linzgau/T. 8: 28 Renchen 8: 28 Gruppe Nordwest Dortmund Walheim Efferen Elgershausen Hörde Essen-West Rheinhausen/H. Lünen KG Berlin Hamburg 35: 1 28: 8 25: 11 19: 17 19: 17 18: 18 16: 20 12: 24 6: 30 2: 34 Der AC Bad Reichenhall und der KSV Köllerbach müssen die Eliteliga verlassen. Der Kampf um den Aufstieg von der 2.Liga zur 1. Bundesliga sieht zum Finale wie folgt aus: Gruppe West Dortmund – Mainz 19,5:19,5 750 Zuschauer, Kampfleiter: Werner Mainz – Dortmund 17:21 1300 Zuschauer, Kampfleiter: Werner Gruppe Süd Graben-Neudorf – Hallbergmoos 27,5: 10,5 1200 Zuschauer, Kampfleiter: Schmid Hallbergmoos – Graben – Neudorf 16,5: 21 800 Zuschauer, Kampfleiter: Schmid Aufgestiegen sind hiermit Altmeister Dortmund und zum ersten Mal Graben-Neudorf. Nachrichtensplitter: Februarheft 1986 „Der Ringer“ Titelbild mit großer Überschrift: „Martin Knosp nimmt Abschied! Der Weltmeister und Olympia- Silbermedaillengewinner (1984) Martin Knosp kündigt an, dass er am 2. März 1986 anlässlich der deutschen Elitemeisterschaften in seinem Heimatort Urloffen, mit dem Gewinn des 10. Deutschen Meistertitel in Folge, sich vom Spitzensport verabschieden will. Bundescheftrainer Heinz Ostermann reist für zwei Monate als Gasttrainer nach Seoul. Vorbereitung für die Olympischen Spiele 1988 in Südkorea. Die darüber gelungene Berichterstattung mit interessanten Fotos, die Pressereferent Klaus Konstroffer im „Der Ringer“ veröffentlicht, ist höchst interessant – kein Wunder, Heinz Ostermann ist bekannt als ausgezeichneter Anekdotenerzähler in bildreicher Sprache. Für meine Begriffe hat sich Ostermann in den letzten Jahren im „Ringer Deutschland“ leider sehr rar gemacht. Am 1. März 1986 stirbt Werner Artmann, Karlsruhe, mit 72 Jahren. Werner Artmann, Herausgeber der Fachzeitschrift „Athletik“, genießt im Deutschen Ringer-Bund so hohe Wertschätzung, dass DRB-Präsident Hermann Schwindling höchst persönlich einen halbseitigen Nachruf für den „Der Ringer“ schreibt. Und wenn ich unter anderem dann lese: „ Artmann schuf mit der Athletik ein nicht mehr wegzudenkendes Nachschlagewerk, dass 1948 erstmals erschien und dank Artmanns Initiative bis 1974 zum Sprachrohr der deutschen Schwerathleten wurde!“ Da funkts bei mir, ich denke an „Heute“ – was wird in ein paar Monaten aus der Geschichte im Deutschen Ringer- Bund? Wie sieht dann die Chronik der Ringer aus, wenn unser „Der Ringer“ stirbt? September 1986 Titelbild, sogar in Farbe, (im Gegensatz zu heute waren Farbfotos vor 30 Jahren eine Rarität): Bundeskanzler Helmut Kohl, flankiert vom FILA-Präsidenten Milan Ercegan und DRB-Präsident Hermann Schwind- ling. Über dreieinhalb Stunden sieht sich Bundeskanzler Dr. Helmut Kohl die Kämpfe der A-Jugend-Weltmeisterschaften in Schifferstadt an. Otto Schumann, Erzhausen, ein Multifunktionär bei den Gewichthebern, ist auf Spurensuche. Für die gemeinsame Geschichte der Schwerathleten in Hessen soll zur Hundertjahrfeier des Hessischen Athleten-Verband 1899 e.V. eine gebundene Festschrift erstellt werden. In einem offenen Brief im „Der Ringer“ bittet Schumann alle Chronisten um Mithilfe. Entschuldigen Sie bitte, aber da fällt mir wieder ein, aus welchen Quellen schöpfen wir wenn der DRB sein 150jähriges feiert? Beginn der Bundesliga 16. August bis 15. November 1986 Gruppe Süd: Gruppe West: AalenGoldbach Freiburg-HaslachAldenhoven Freiburg St. Georgen Witten ReilingenAschaffenburg UrloffenMömbris–Königshofen Graben-NeudorfDortmund WiesentalBonn-Duisdorf NürnbergSchifferstadt Die eingeteilten Kampfleiter: Kollbacher, Kämmerer, Werner, Schneider, Maier, Schneider, Adam, Baumann, Schakerie, Heindl, Rotter, Schwarz, Figur, Schmid, Busse, Rothmer, H. Faller, Aißlinger, Schwall, Herbert, Pfaff, Wolf, Molt, Götz, Schuster, Reusch, Schindler, Schwarz, Feil, Conrath, Schneider, Pimpl, Adam, Egermeier, Sobel, Ullrich, Huck, Kunz. Wie immer, meist sind die Kampfrichter für den Vor-und Rückkampf eingeteilt, Mehreinsätze sind obligatorisch. Bundesligasplitter: Schifferstadt souveräner Tabellenführer, die Pfälzer scheinen in dieser Saison einen Start- und Zielsieg entgegenzusteuern. Aufsteiger Dortmund genau umgekehrt, die raue Luft der 1. Bundesliga bekommt dem Traditionsverein nicht. Der deutsche Mannschaftsmeister von 1985, KSV Wiesental an der Tabellenspitze, dicht gefolgt vom AV Reilingen und Aalen, wobei es immer wieder Ärger wegen Kampfausfälle gibt und der damit verbundenen Nachholkämpfen (Einsätze der Nationalmannschaft). Dies ist für alle Beteiligten, Vereine, Zuschauer, Sportler höchst ärgerlich. Abschlusstabelle der beiden ersten Ligen: Gruppe West Gruppe Süd Schifferstadt 26: 2 Wiesental Goldbach 24: 4 Reilingen Witten 22: 6 Aalen Bonn-Duisdorf 12:16 Urloffen Aschaffenburg-Damm 11:17 Graben-Neudorf Aldenhoven 9: 19 Frb. Haslach Mömbris-Königshofen 8: 20 Nürnberg Dortmund 0: 28 Frbg. St. Georgen 19: 9 18: 10 17: 11 16: 12 14: 14 14: 14 12: 16 2: 26 Die Auslosung der beiden Gruppen findet beim AC Bavaria, dem Tabellenzweiten statt. Der Bürgermeister der Gemeinde Goldbach, Gerhard Fuchs, fungiert als „Glücksfee“, er wird assistiert von den DRB-Mitgliedern Robert Litzenburger, Gerolf Staschull und Rolf Backhaus. 22. November 1986 Gruppe A: Witten – Aalen 21:15 1000 Zuschauer. Kampfgericht: Kämmerer, Baumann, Herbert Reilingen – Schifferstadt 16:18,5 1112 Zuschauer. Kampfgericht: Schuster, Feil, Kollbacher Gruppe B: Urloffen – Bonn-Duisdorf 21,5:16,5 500 Zuschauer. Kampfgericht: Figur, Schmid, Aißlinger Goldbach – Wiesental 23,5:14 2000 Zuschauer Werner, Schneider Adam 29. November 1986 Gruppe A: Witten – Reilingen 23,5:12,5 1000 Zuschauer. Kampfgericht: Figur, Adam, Schmid Aalen – Schifferstadt 20:16 2000 Zuschauer. Kampfgericht: Baumann, Reusch, Conrath Gruppe B: Urloffen – Goldbach 10:27 800 Zuschauer. Kampfgericht: Schuster, Feil, Werner Bonn-Duisdorf – Wiesental 18:20 1000 Zuschauer. Kampfgericht: Rothmer.; Herbert, Kämmerer 6. Dezember 1986 Gruppe A: Schifferstadt – Witten 1400 Zuschauer. Kampfgericht: Schmid, Aißlinger, Werner 23,5:11,5 Aalen – Reilingen 21:17 1200 Zuschauer. Kampfgericht: H. Faller, Herbert, Feil Endkampf um die DMM 1986 /1987 Gruppe B: 02.01.1987: AC Bav. Goldbach – VfK Schifferstadt 24,0:15,5 Bonn-Duisdorf – Goldbach 13:27 48F: Reiner Heugabel Rosario Schmitt 15:0 500 Zuschauer. Kampfgericht: Schuster, Rotter, Baumann 52G: Markus Rill Markus Scherer 5:30 Wiesental – Urloffen 23,5:16 800 Zuschauer. Kampfgericht: Reusch, Schneider, Adam 57F: Jürgen Scheibe Aladin Aydogan 14:3 62G: Uwe Krause Thomas Passarelli 0:12 DS 13. Dezember 1986 68AF: Ahmet Cakici Gerhard Sattel 13:1 Gruppe A: Aalen – Witten 15:21 68BG: Michael Fuchs Claudio Passarelli 7:9 Zuschauer ?‚ Kampfgericht ? 74F: Alexander Leipold Reinhard Kraus 8:2 Schifferstadt – Reilingen ?:? 82G: Armin Rachor Norbert Hilsendegen 14:0 Zuschauer ?‚ Kampfgericht ? 90F: Tibor Seregely Karl Heinz Bulenda 2:3 Gruppe B: 130G: Gerhard Himmel Franz Seelos 9:0 Bonn-Duisdorf – Urloffen 24:12 Zuschauer: 6.000, Rudolf-Harbig-Halle Elsenfeld 300 Zuschauer. Kampfgericht: Aißlinger ? ? Kampfgericht: ML: Manfred Baumann; MP: Werner Schuster; PR: Horst Faller Wiesental – Goldbach 23:16 3000 Zuschauer. Kampfgericht: Schuster, Feil, Metzler 10.01.1987: VfK Schifferstadt – AC Bav. Goldbach 22:16 20. Dezember 1986 48G: Markus Scherer Reiner Heugabel 5:20 Gruppe A: 52F: Rosario Schmitt Markus Rill 6:3 Reilingen – Witten Sieg für Reilingen 57G: Rolf Kraus Jürgen Scheibe 6:4 Zuschauer ?‚ Kampfgericht ? Schifferstadt – Aalen 20,5:18 62F: Reinhard Kraus Alexander Leipold 8:3 2000 Zuschauer‚ Kampfgericht ? 68AG: Thomas Passarelli Michael Fuchs 2:0 Gruppe B: 68BF: Ahmet Akdag Ahmet Cakici 0:4 SS Wiesental – Bonn-Duisdorf ?:? 74G: Claudio Passarelli Armin Rachor 3:0 DS Zuschauer ?‚ Kampfgericht ? 82F: Gerhard Sattel Tibor Seregely SS Goldbach – Urloffen 25,5:12,5 90G: Franz Seelos Klaus Schrenker 4:0 SS 1800 Zuschauer‚ Kampfgericht: H. Faller, Conrath, Maier 130F: Karl Heinz Bulenda Gerhard Himmel 4:16 Ein absolutes Spitzenduell in der 82kg Klasse muss Erwähnung finden, Zuschauer: 3.000, Sporthalle Schifferstadt Ahmet Cakici kontra Martin Knosp. Das Superass vergangener Jahre Kampfgericht: ML: Werner Schuster; MP: Georg Metzler; PR Carlo Schindler trifft auf Ahmet Cakaci, dem kometenhafter Aufsteiger. Wie stehen die Wetten an diesem Abend? Wer gewinnt, die große Frage auf GoldbaDeutscher Mannschaftsmeister: AC Bavaria Goldbach cher und Urloffener Seite. Der Deutschtürke ist dank seiner Griffkünste in Goldbach zum Zuschauermagnet geworden. Spannung pur, ein Streit wegen überhöhter Eintrittspreise wurde in offenen Briefen im „Der besonderer Kampf, ganz wies die Zuschauer lieben. Der damalige Ringer“ ausgetragen. Aufrechte Vereinschronisten können die FragezeiBerichterstatter Lefebvre hatte dem Ringerspektakel eine ganze Spalte chen mit den nötigen Zahlen und Buchstaben füllen und ganz penible im „Der Ringer“ gewidmet. können mir die Daten zwecks Ergänzung zusenden. Das wäre schön, 27. Dezember 1986 Danke. Gruppe A: Den Einzug ins Finale und damit B-Gruppenerster erkämpft sich GoldWitten-Schifferstadt?:? bach, punktgleich mit Wiesental. Beim direkten Vergleich, Vor und RückReilingen – Aalen ?:? kampf, Sieg und Niederlage, haben die bayerischen Hessen mit 2,5 Gruppe B: Punkten knapp die Nase vorn. Urloffen – Wiesental ?:? Goldbach – Bonn-Duisdorf 22:17,5 Die Spannung setzt sich im Finale fort, Goldbach überfährt zuhause 1200 Zuschauer. Kampfgericht: Rotter, Aißlinger, Schmid Schifferstadt mit einem 24: 15,5 Sieg, die Pfälzer revanchieren sich vor eigenem Publikum mit einem 22:16 Sieg. Über insgesamt 9000 Wieder eine ganze Menge von Fragezeichen, ich meine es mangelte an Zuschauer verfolgen das Ringerfinale, ein Riesenspektakel. der ordnenden Hand des DRB-Pressereferenten. Eine Tabelle mit den Ganz Goldbach, eine Gemeinde nahe Aschaffenburg, schwebt im wichtigsten Angaben hätte dem Chronisten viele Stunden des Rechersiebten Himmel, zum ersten Mal in seiner 85jährigen Vereinsgeschichte chierens erspart. Man kann es vielleicht auch damit entschuldigen, dass Deutscher Mannschaftsmeister, Gesprächsstoff für viele Wochen und die aktuellen Finalkämpfe zwischen Goldbach und Schifferstadt die Monate am Untermain. Seiten des „Der Ringer“ füllten. Aber auch Vereinsrivalitäten und der AC Bavaria Goldbach – v.l.: Klaus Schrenker, Markus Rill, Tibor Seregely, Armin Rachor, Gerhard Himmel, Uwe Krause, Jürgen Scheibe, Michael Fuchs, Hans Rill, Masseur Roland, Thomas Krausert, Trainer Jürgen Barleben, kniend: Ahmet Cakici, Reiner Heugabel, Alexander Leipold. Der damals 16jährige Markus Rill ist heute ein weit über Deutschlands Grenzen, besonders in den USA, bekannter Musiker und Songwriter. Was jeden Ringerfreund berührt, er ist dabei immer ein bekennender Ringer geblieben (siehe ganzseitiger Artikel im Main Echo, 26. Februar 2015). Foto: Ertl Die Geschichte der Ringer-Bundesliga VON MICHEL M. LEFEBVRE Teil 24 – 1987 Vereine zahlen gut / Goldbachs Präsident Hein sagt: Ein Ringer-As kostet 25000 D-Mark von Karl Adolf Scherer (sid) Spitzenringer, die bis zu 25000 Mark pro Saison kosten; Ausländer, die über Nacht Deutsche werden; Zuschauer, die 60 Mark für eine Eintrittskarte bei Endkämpfen zur deutschen Mannschaftsmeisterschaft zahlen; Regeln des deutschen Ringer-Bundes, die nach Tagesbedürfnissen ausgelegt werden; und Sponsoren schließlich, die mit 50 000 Mark Angeboten junge Athleten von einem Verein zum anderen locken, das sind die Probleme der Szene im ebenso traditions- wie erfolgreichen Ringersport. Verständlich, dass die Honorar-und Ausländerpraxis der DRB nicht besonders froh stimmt. Aber er lebt schon über 60 Jahre mit diesem Problem. Als 1925 der ASV Kreuznach Deutscher Mannschaftsmeister wurde, stand mit dem Ungarn Lajos Keresztes sogar ein Olympiasieger in der Staffel der Badestadt an der Nahe. Für Geld, versteht sich. Keresztes war 1925 die Ausnahme. Seine Nachfolger sind heute die Regel. Abschlusstabelle der 2. Bundesliga: Es ist durchaus interessant, die Namen der 40 Vereine in der zweiten Ringer-Bundesliga zu studieren und sich zu fragen: „Wer schwimmt von den Genannten noch auf dem Oberwasser?“ Ohne es überprüft zu haben, behaupte ich, das heute (2016) mehr Vereine in der Versenkung gestrudelt sind als neue Vereine nach oben streben, um in den Bundesligen zu kämpfen. Gruppe Süd Gruppe Mitte Bad Reichenhall 32: 4 Mainz 30: 6 Hallbergmoos 28: 8 Pirmasens 30: 6 Kelheim 27: 9 Schwalbach 28: 8 Anger 22:14 Köllerbach 24:12 Baienfurt 21:15 Heusweiler 22:14 Untertürkheim 20:16 Ludwigshafen 19:17 Berchtesgaden 15:21 Riegelsberg 15:21 Freising 8:28 Hüttigweiler 8:28 Holzgerlingen 5:31 Seeheim 4:32 Ebersbach 2:34 Eppelborn 0:36 Gruppe Südwest Gruppe Nordwest Lahr-Kuhbach 36: 0 Essen-West 36: 0 Hausen/Zell 32: 4 Elgershausen 26:10 Haslach i.K. 25:11 Hörde 25:11 Kirrlach 18:18 Lünen 23:13 Lampertheim 17:19 Efferen 22:14 Tennenbronn 16:20 Walheim 20:16 Hofstetten 16:20 Hamburg 12:24 Triberg 10:26 Neuss 10:26 Sandhofen 10:26 Rheinhausen 4:32 Taisersdorf 0:36 KG Berlin 2:34 Aufstieg zur 1.Bundesliga: Bad Reichenhall-Lahr-Kuhbach 19:17,5 Mainz-Essen-West 23:16,5 (1400 Zuschauer) Lahr-Kuhbach-Bad Reichenhall 24:12 Essen-West – Mainz ? Aufgestiegen sind: Lahr-Kuhbach und Altmeister Mainz. Beginn der Bundesliga 15. August bis 14. November 1987, leider können wir diesmal die Namen der eingeteilten Kampfrichter nicht aufzählen, es fehlen einfach die Angaben. Gruppe West: Mainz; Schifferstadt; Aschaffenburg-Damm; Witten 07; Bonn- Duisdorf; Mömbris-Könighofen; Goldbach; Aldenhoven. Gruppe Süd: Aalen; Lahr-Kuhbach; Wiesental; Graben- Neudorf; Freiburg-Haslach; Reilingen; Urloffen; Nürnberg. Juni 1987: Josef Neckermann, ein Leben für und mit dem Sport Als Josef Neckermann am 26. Mai 1967 nach der Gründungszeit der Stiftung Deutsche Sporthilfe als bisher erster und einziger Vorsitzender die Gestaltung dieses Sozialwerks des bundesdeutschen Sports übernahm, war er 54 Jahre und der Spitzensport in der Endphase des Amateurismus. Am 5. Juni 1987 ist Josef Neckermann 75 Jahre alt, und der Hochleistungssport steuert in vielen Bereichen auf das Berufsathletentum zu. Neckermann steht in der sich wandelnden Welt des Spitzensports als unerschütterlicher Garant für Chancengleichheit. Die Gründungsväter der Sporthilfe haben dies so gewollt. Neckermann hat den Auftrag verselbständigt. Als Reiter und Herr, der er ist, sieht man ihn unter den 15000 seit 1967 geförderten Athleten als primus inter pares. Dem Vorreiter Neckermann folgen die Aktiven respektvoll – nicht nur des Geldes wegen. Die Nöte der Sportler hat sich Neckermann zu eigen gemacht.K.A.S. Solche Persönlichkeiten wie Neckermann, so meine ich, müssen in geschichtlichen Nachbereitungen Erwähnung finden. Heiner Mayer und Otto Englisch aus Holzgerlingen, Pioniere der Wettkampfbüros. Was sich schon einige Jahre in den Wettkampfbüros bei verschiedenen Meisterschaften im Württembergischen Ringerverband bewährt hat und beim Großen Preis von Freiburg das Präsidium des englischen Ringerverbandes in Erstaunen versetzt, führt dazu, dass endgültig das Computer-Wesen bei den Ringer-Meisterschaften Einzug hält und all die emsigen Schreibkräfte überflüssig macht. Die absolute internationale Vorherrschaft erobern sich die beiden Schwaben, als sie im April 1988 bei den Ringer Europameisterschaften in Bolton/England das gesamte Wettkampfbüro mit ihrem Programm „gefütterten“ Computern mit Bravour meistern. Die Zeit brachte es mit sich, dass danach ständig Verbesserungen und sinnvolle Änderungen von tüchtigen Tüftlern und Experten erfolgen, wie z.B. der clevere Klaus Armbruster aus Mühlenbach. Heute vertrauen alle Funktionäre und Vereine im DRB, sowie fast alle Verbände der FILA den Computern, auch dass all das nötige Wissen und die gesamte Wettkampfregeln im Rechner steckt, entlastet die Funktionäre. Wehe nur, wenn mal der Strom ausfällt oder die Computer streiken! Überschriften im „Ringer“ September, November und Oktober 1987 Der VfK Schifferstadt hat sich gut verstärkt. SV Aschaffenburg sorgt für Überraschungen. KSV Aalen ist wieder Spitze. Der SV Johannis Nürnberg im Stil eines Absteigers.Aalen und Wiesental führen im Süden deutlich. Schifferstadt ohne Punktverlust. Erster Sieg für die Mainzer. Schifferstadt sicher Meister. SV A.burg-Damm in der Endrunde. Wiesental Meister im Süden. Abschlusstabelle der beiden ersten Ligen: Gruppe West: Gruppe Süd: Schifferstadt 25: 3 Wiesental 25: 3 Witten 22: 6 Aalen 24: 4 Aschaffenburg 20: 8 Reilingen 16:12 Goldbach 17:11Graben-Neudorf 15:13 Bonn-Duisdorf 8:20Lahr-Kuhbach 14:14 Mömbris-Königshofen 8:20Urloffen 14:14 Aldenhoven 8:20Freiburg-Haslach 4:24 Mainz 4:24Nürnberg 0:28 Die Würfel sind gefallen, besser gesagt: die Endrunden Gruppen A und B um die deutsche Mannschaftsmeisterschaft stehen fest. Aalens Oberbürgermeister Ulrich Pfeifle betätigt sich am 14. November 1987 in der Greuthalle als „Glücksfee“ und zieht die Lose. Der OB aus dem Schwabenland stellt somit für die acht besten bundesdeutschen Vereine die Weichen. In der Gruppe A treffen der fünffache deutsche Mannschaftsmeister, VfK Schifferstadt, der zweifache Titelträger KSV Aalen, SV Einigkeit Aschaffenburg- Damm (Meister der Jahre 1963 und 1964) und der badische Newcomer KSC Graben-Neudorf aufeinander. Für die beiden Finalkämpfe am 9. und 16. Januar 1988 rechnet die Vielzahl der Experten wohl in der A-Gruppe damit, dass Aalen oder Schifferstadt die erste Geige spielt. In der Gruppe B wird es ebenfalls genug heiße „Tänze“ geben. Der amtierende deutsche Mannschaftsmeister und Titelverteidiger AC Bavaria Goldbach bekommt es wie im letzten Jahr mit dem Meister von 1985, dem KSV Wiesental, zu tun. Komplettiert wird die B-Gruppe durch die Staffel des siebenfachen deutschen Mannschaftsmeisters KSV Witten 07 und des AV Reilingen, der 1982 zur Meisterkrone gelangte. Ob Goldbach sich erneut in die Endkämpfe durchringen kann, erscheint fraglich. Wiesental ist auf alle Fälle hochmotiviert. Während sportlich noch die Punkte ausgefochten werden müssen, freuen sich jetzt schon die Vereinskassiere der „großen Acht“. Begeisterte Zuschauer werden die Hallen füllen und Ringen kommt endlich mal wieder ins Fernsehen. 21. November 1987 Gruppe A: Aschaffenburg – Graben-Neudorf 18:18 800 Zuschauer. Kampfgericht: Adam, Werner, Feil Aalen – Schifferstadt 18:18 3000 Zuschauer. Kampfgericht: Metzler, H. Faller, Baumann. Gruppe B: Reilingen – Witten 22:17 850 Zuschauer. Kampfgericht: Schmid, Aißlinger, Figur Goldbach – Wiesental 21:12 2500 Zuschauer. Kampfgericht: Schindler, Schuster, Schwarz 28. November 1987 Gruppe A Schifferstadt – Aschaffenburg 21:10 ?? Graben-Neudorf – Aalen ?? Gruppe B: Wiesental – Reilingen 2500 Zuschauer. ? Witten – Goldbach 1000 Zuschauer. Kampfgericht: Molt, Schmid, Figur 17:16 17:17 14,5:21,5 5. Dezember 1987 Gruppe A: Schifferstadt – Graben-Neudorf 26:8 1200 Zuschauer. Kampfgericht: H. Faller, Pimpl, Schneider Aalen – Aschaffenburg 18,5:18,5 800 Zuschauer. Kampfgericht: Pfaff, Schindler, Metzler Gruppe B: Wiesental – Witten 22:17 1600 Zuschauer. Kampfgericht: Werner, Schuster, Kämmerer Goldbach – Reilingen 22:14 3500 Zuschauer. Kampfgericht: Adam, Aißlinger, Feil 12. Dezember 1987 Gruppe A: Aschaffenburg – Schifferstadt 8,5:31 600 Zuschauer. Kampfgericht: Aißlinger, Schwarz, Schmid ? Aalen – Graben-Neudorf 24:11,5 400 Zuschauer. Kampfgericht: Adam, Werner, Kämmerer Gruppe B Reilingen – Wiesental 17:19 1300 Zuschauer. Kampfgericht: Schuster, Figur, Metzler ? Goldbach – Witten 19,5:18,5 2000 Zuschauer. Kampfgericht: Schmid, Figur, Metzler; hier müssen dem Bericherstatter bei der Nennung der KR Fehler unterlaufen sein, alle drei unterstrichenen KR hätten am gleichen Tag in Aschaffenburg bzw. in Reilingen amtiert! Wurde vielleicht an verschiedenen Tagen gerungen: Freitag, Samstag oder Sonntag? Dezember 1987 Gruppe A Graben-Neudorf – Aschaffenburg ?? Schifferstadt – Aalen 1500 Zuschauer. Kampfgericht: Kollbacher, H. Faller, Conrath Gruppe B Witten – Reilingen ? Kampfgericht: Rothmer, Schuster, Schwarz Wiesental – Goldbach 2500 Zuschauer. Kampfgericht: Molt, Schindler, Baumann 26. Dezember 1987 Gruppe A Graben-Neudorf – Schifferstadt 650 Zuschauer. Kampfgericht: Schwarz, Molt, Schuster Aschaffenburg – Aalen 13:24 26:12 13:21 18:15 12,5:23,5 21:14 Endkampf um die DMM 1987 /1988 AC Bavaria Goldbach – VfK Schifferstadt 18,5:14,0 48F Reiner Heugabel Rosario Schmitt 3,5:0 PS 13:0 52G Holger Rauscher Markus Scherer 0:4 SS 57F Jürgen Scheibe Laszlo Miklosch 1:3 PS 1:9 62G Adburrahim Kuzu Thomas Passarelli 3:0 PS 2:0 68AF Alexander Leipold Gerhard Sattel 3:1 PS 4:1 68BG Michael Fuchs Claudio Passarelli 0:3 DS 2:3 74F Ahmet Cakici Krupinski 3:0 PS 7:0 82G Armin Rachor Norbert Hilsendegen 3:0 PS 7:0 90F Tibor Seregelyi Tomasz Busse 0:3 DS 0:1 130G Gerhard Himmel Franz Seelos 2:0 DS 0:0 Zuschauer: 4.000, Rudolf-Harbig-Halle Elsenfeld Kampfgericht: Metzler, Baumann, Schuster VfK Schifferstadt AC Bavaria Goldbach 48G Rosario Schmitt Holger Kartschall 4:0 52F Markus Scherer Reiner Heugabel 3:1 57G Rolf Krauss Jürgen Scheibe 2:0 62F Laszlo Miklosch Imre Szalontei 3:0 68AG Claudio Passarelli Michael Fuchs 3:0 68BF Gerhard Sattel Alexander Leipold 3:1 74G Norbert Hilsendegen Armin Rachor 1:3 82F Ludwig Schneider Ahmet Cakici 3:1 90G Franz Seelos Tibor Seregelyi 3:0 130F Tomasz Busse Gerhard Himmel 1:3 Zuschauer: 5.500, Friedrich-Ebert-Halle Ludwigshafen Kampfgericht: ML: Schuster; PR: Faller; MP: Metzler 26:9 SS PS 6:5 DS 0:0 PS 4:0 PS 2:0 PS 4:3 PS 4:5 PS 5:4 DS 2:0 PS 3:4 Deutscher Mannschaftsmeister: VfK Schifferstadt 500 Zuschauer. Kampfgericht: Baumann, Pfaff, H. Faller, Gruppe B Witten – Wiesental 14:25 400 Zuschauer. Kampfgericht: Herbert, Kämmerer, Rothmer Reilingen – Goldbach 14,5:23,5 2000 Zuschauer. Kampfgericht: Adam, Werner, Metzler. Wieder gibt es bei der Aufzählung einige Fragezeichen, auch bei der Kampfrichter-Namensnennung hat der Chronist Überschneidungen festgestellt. Schifferstadt, mit 5 Mannschaftssiegen und ein Unentschieden gegen Aalen, sowie Goldbach mit ebenfalls 5 Mannschaftssiegen und einer Niederlage gegen Wiesental, haben sich für das Finale als die beiden stärksten Mannschaften heraus geschält. Das Finale ist fast identisch wie im letzten Jahr! Auch der Vor- und Rückkampf das gleiche „Strickmuster“: erst siegt Goldbach zuhause, in Schifferstadt aber werden die bayerischen Hessen förmlich überrollt. Und Schifferstadt holt sich seinen insgesamt 6. Titel: Deutscher Mannschaftsmeister. Deutscher Mannschaftmeister 1987/88, die Mannschaft von Schifferstadt – stehend v.l.: Willi Knutas (Masseur), Willi Heckmann (Trainer), Hans Hettrich (Betreuer), Norbert Hilzendegen, Pawel Krupinski, Karl-Heinz Bulenda, Franz Seelos, Tomasz Busse, Gerhard Sattel, Ludwig Schneider, Laszlo Miklosch, Claudio Passarelli, Arpad Kalapacs (Trainer), Werner Schröter (Trainer). Sitzend v.l.: Markus Scherer, Angelo Brullo, Thomas Passarelli, Reinhard Krauß, Rosario Schmitt, Rolf Krauß, Aladin Aydogan, Frank Wacker. Foto: Ringermuseum Schifferstadt Zuallerletzt Bei dem Gedanken, dass die Geschichte der Bundesliga heute mit hoher Wahrscheinlichkeit im „Der Ringer“ ihr Ende findet, verspüre ich Traurigkeit mit einem faden Beigeschmack. Ich sehe keinen Sinn, all meine Empfindungen und Befürchtungen in gesetzte Worte zu packen und zu veröffentlichen. Zu groß ist die allgemeine Gleichgültigkeit bei einem Großteil unserer Sportler/Innen und in Funktionärskreisen. Eine innere Stimme sagt mir: „Michel, was und wie viel du auch schreibst oder sagst, es sind Worte in den Wind gesprochen!“ Ein besonderes Dankeschön möchte ich all denen sagen, die über Jahre hinweg den „Der Ringer“ gestaltet haben, es fallen mir viele Namen ein, die dafür mit viel Engagement gewirkt haben. Um Verständnis möchte ich Sie bitten, dass hier kein Name genannt wird, zu viele müssten genannt werden, dabei könnte leicht ein Name vergessen werden. Sie als Leser werden sich sicherlich an einige Journalisten/Berichterstatter erinnern, und über manchen Artikel oder Bericht geschmunzelt, gefreut oder auch manchmal geärgert haben. Es waren erfolgreiche 41 Jahre „Der Ringer“-Geschichten. Was nützen uns „konservierte“ Sportgeschichten mit all ihren Höhen und Tiefen, was die Möglichkeiten des Nachlesens in gesammelten Bänden: Gelebtes Leben, Erfahrungen, großartige sportliche Erfolge, so oft genannte, glanzvolle Namen, einzigartiger Ringer-Asse, errungene Siege und Triumphe, ein paar Tage später schon wieder vergessen? Es bleiben viele Fragezeichen, finden Sie eine Antwort? Dank und Anerkennung auch an die Familie Sacher: Walter, Siggi und Lothar, dem neuen Geschäftsführer Timo Kunkel, die all die Verantwortung und das finanzielle Risiko getragen haben. Dem tüchtigen Redaktionsmitarbeiter Norbert Langeheine, möchte ich für all der vielen Jahre der sehr guten Zusammenarbeit eine besondere Anerkennung aussprechen. Michel M. Lefebvre Hohe Prominenz aus Politik verfolgten das spannende Duell zwischen dem VfK Schifferstadt und dem AC Bavaria Goldbach. Bundeskanzler Dr. Helmut Kohl und Regierungspräsident von Rheinland-Pfalz, Bernhard Vogel. DRB-Präsident Hermann Schwindling, assestiert vom Schifferstädter Vereinsboß Robert Litzenburger, schreiten zur Siegerehrung. Es wäre sicherlich an der Zeit, auch einmal unsere Bundeskanzlerin Angela Merkel zu einem Ringer Finale einzuladen, bei den Fußballern läßt sie sich ja auch immer wieder blicken. M.M. Lefebvre, Foto: Sacher V O N M IC H EL M . LEFEBVRE ksamkeit r e fm u A e d n h eine passe ubiläumsfeier? c o n ie S n e J Such hafts- oder c s r e t 15, is e M e pfergasse .de u für Ihr K , e r v b gmx . Lefe @ lM bei Miche ichel.marie Erhältlich ffenburg, E-Mail m ha n 63741 Asc artikellade ptstraße 30! r e g in R im u oder auch (63755 Alzenau), Ha in te orto in Hörs uro zzgl. P E ,– 7 is e r P Die Geschichte der Ringer-Bundesliga VON MICHEL M. LEFEBVRE Teil 25 – 1988 17.1.-23.1.1988 Ringer-Fans fliegen in die Sowjetunion! Acht Ringer-Fans aus ganz Deutschland reisen gemeinsam nach Tiblissi (Tiflis) um mit eigenen Augen die nationalen sowjetischen Meisterschaften im gr. röm. Stil zu erleben. Mit von der Partie, der internationale Spitzenkampfrichter, Carlo Schindler,Urloffen. Auf diese Idee muss man erst kommen, aber Kurt Pfannmüller, ein „Ringerverückter“ aus Hanau, hat nicht nur diesen Gedanken, nein, er macht ihn auch wahr. Sechs Tage voller interessanter Eindrücke, dazu absoluter Spitzensport, gepaart mit auf äußerster Härte geführte Wettkämpfe. Fazit der Deutschen: Kein Wunder, dass die Russen bei EM, WM und Olympiaden immer so viele Medaillen holen. Apropos, Carlo Schindler: wenn heute der Namen des Urloffener auftaucht, ist man geneigt gewisse Parallelen zu dem Welt-und Europameister Fritz Stange zu ziehen. Beide haben, als sie im höchsten Zenit ihrer Sportkarriere standen, dem deutschen Ringer-Bund den Rücken gekehrt! Irgendwie schade. Januar 1988 Aufstiegskämpfe zur ersten Bundesliga: Lampertheim – Bad Reichenhall 13,5: 22,5 1500 Zuschauer, Kampfgericht: Rothmer, Herbert, Kämmerer Reichenhall – Lampertheim 21: 16 2000 Zuschauer, Kampfgericht: Herbert,Rothmer, Kämmerer Elgershausen – Köllerbach 20:18 2000 Zuschauer, Kampfgericht: Schneider,Schwarz, Figur Köllerbach – Elgershausen 20,5:14 2000 Zuschauer, Kampfgericht: Figur, Schwarz, Schneider Aufsteiger zu 1.B undesliga sind Bad-Reichenhall und Köllerbach. Auch im vierten Anlauf bleibt den Nordhessen der Aufstieg verwehrt. Zumindest bis zum Beginn der Rundenkämpfe. Aschaffenburg zieht im Juni 88 seine Mannschaft zurück, Elgershausen schlüpft in die Lücke. Olympische Spiele in Seoul Auch heute noch, nach so vielen Jahren sind die tollen Erinnerungen an Südkorea nicht verblasst. Der Aufenthalt in dem geteilten Land ist mit dem 11. September bis 5. Oktober 1988 terminiert. Es sind meine fünften Spiele die ich live erleben darf. Trotz der vielen, zeitaufreibenden Arbeit als Berichterstatter bei den beiden Ringer-Turnieren (zweimal fünf Tage) bleibt mir Zeit ein wenig Land und Leute kennen zu lernen. Gestatten Sie mir dazu die Empfehlung, mein Sonderheft „Olympia – Geschichten, Fakten, Statistiken 1896-2012“ als Bild- und Leselektüre zu erwerben. Deutschland gewinnt mit seinen insgesamt 17 Teilnehmern eine Silbermedaille durch Gerhard Himmel, die DDR, zum letzten Mal als eigene Nation dabei, erkämpft sich mit 6 Teilnehmern einmal Bronze durch Andreas Schröder. 8.Oktober bis 17. Dezember 1988 Der Olympiade wegen hat sich der Start der 1. Bundesliga im Terminkalender nach hinten verschoben. Gruppe West: Schifferstadt; Witten; Mömbris-Königshofen; Elgershausen; Bonn-Duisdorf; Köllerbach; Aldenhoven; Goldbach. Gruppe Süd: Bad-Reichenhall; Freiburg-Haslach; Wiesental; Urloffen; Lahr-Kuhbach; Reilingen; Aalen; Graben-Neudorf. Die eingeteilten Kampfrichter: Feil, Schmid, Rothmer, Pfaff, Schuster, Herbert, Molt, Aißlinger, Figur, Schwarz, Baumann, Rotter,Ullrich, Adam, Werner, H. Faller, Schneider, Kollbacher, Pimpl, Conrath, Sobel, Egermeier, Kämmerer, Molt, Kucin, Schacker. Wie immer leiten die genannten Kampfrichter, beinah ausnahmslos, den Vor-und Rückkampf. September 1988 – Schulsport Ein Schulsportausschuss der Ringer wird in Bayern ins Leben gerufen. Seit längerer Zeit versucht der Bayerische Ringerverband mehr Einfluss in den Schulen zu erreichen. Als „Steuermann“ wird Josef Neudorfer eingesetzt. In Wiesenthal/Hausen wird zum ersten Mal eine Schulmeisterschaft mit 129 Teilnehmern und mit großem Erfolg durchgeführt. Ein paar Bundesliga-Überschriften: RWG Mömbris/Königshofen beginnt stark. Nach acht Mannschaftskämpfen Wiesental knapp vor Aalen. Goldbach allein ungeschlagen. In den Medien wird der Sport entscheidend mitgestaltet, aber leider sehr einseitig. Abschlusstabelle der beiden ersten Ligen: Gruppe West: Gruppe Süd: Goldbach 28 : 0 Wiesental Mömbris-Königshofen 18: 10 Aalen Schifferstadt 18: 10 Reilingen Witten 15: 13 Bad-Reichenhall Bonn-Duisdorf 14: 14 Graben-Neudorf Aldenhoven 11: 17 Lahr-Kuhbach Köllerbach 6: 22 Urloffen Elgershausen 2: 26 Freiburg-Haslach 27: 1 22: 6 15: 13 15: 13 12: 16 12: 16 8: 20 1: 27 Die vier Erstplatzierten der beiden Gruppen West und Süd „streiten“ sich in sechs zum Teil packenden Mannschaftsduellen um den Einzug ins Finale. Wieder einmal bedeutet es eine Sisyphusarbeit all die Ergebnisse zu finden und zu ordnen. Wobei wieder eine Menge unbeantworteter Fragen einer Antwort harren. Vielleicht ist das mit ein Grund, dass der amtierende DRB Pressereferenten Klaus Konstroffer vorzeitig „das Handtuch“ geworfen hat? Die Zusammenarbeit mit den LO Pressereferenten sind zu sehr „handgestrickt“, die klare Regie fehlt! Der DRB kann wieder den Topjournalisten Karl Adolf Scherer für den „Der Ringer“ an Land ziehen. 23. Dezember 1988 Witten – Aalen 14:21 Reilingen – Goldbach 9:26,5 2000 Zuschauer Bad-Reichenhall – Schifferstadt 13,5:22,5 1700 Zuschauer Mömbris-Königshofen19:17 3000 Zuscchauer 7.Januar 1989 Goldbach – Witten Aalen – Reilingen 1600 Zuschauer, Kampfleiter Adam Wiesental – Bad-Reichenhall 1400 Zuschauer, Kampfgericht: Schmid, H. Faller, Herbert Schifferstadt – Mömbris-Königshofen Kampfgericht:Schuster, Metzler, Werner 14. Januar 1989 Goldbach – Aalen Reilingen – Witten 500 Zuschauer, Kampfleiter: Feil Mömbris-Königshofen – Bad-Reichenhall 2100 Zuschauer, Kampfleiter: Pfaff Wiesental – Schifferstadt 2500 Zuschauer Rückrunde: 21. Januar 1989 Aalen – Witten Goldbach – Reilingen Schifferstadt – Bad-Reichenhall Wiesental – Mömbris-Königshofen 26:12 19:18 26,5:11 26:12 25:13 26:11 19:15 21:14 Sieg für Goldbach Sieg für Schifferstadt 28. Januar 1989 Witten- Goldbach Sieg für Goldbach Reilingen- Aalen 8,5:24 Bad- Reichenhall – Wiesental 13:26 900 Zuschauer, Kampfgericht: Rothmer, Pimpl, Kämmerer Mömbris-Königshofen – Schifferstadt 11. Februar 1989 Aalen – Goldbach Witten – Reilingen Bad-Reichenhall – Mömbris-Königshofen Schifferstadt – Wiesental 2300 Zuschauer Sieg für Goldbach 11:26 19,5:18,5 13: 20 Der AC Bavaria Goldbach marschiert mit absolutem Siegeswillen zum Einzug ins Finale und lässt auch hier keinen Zweifel an seiner erdrückenden Überlegenheit. Ein Rekord, 22 Mannschaftskämpfe ohne Niederlage, ganz Goldbach im „Ringerfieber.“ Das Wagnis, mit „Dorfvereinen“ in die repräsentativen Olympiahallen der Großstädte zu gehen, wird von insgesamt 12 000 Zuschauern belohnt. Dank gut geführter Vereine und sportlich überzeugender Aktive erlebt der bundesdeutsche Kampfsport Nr.1 derzeit einen regelrechten Boom. Endkampf um die DMM 1988 /1989 Zu der Gratulation, die dem neuen deutschen Mannschaftsmeister AC Bavaria Goldbach gilt, gehört auch der Dank des Deutschen Ringer-Bundes an diesem Verein, einer Fair-play Aktion zugestimmt zu haben, die neben gutem Willen auch Geld kostet. Es geht um das Wiedersehen und die Neubegegnung, einfach um die Versammlung aller Medaillengewinner von Olympischen Spielen, Welt- und Europameisterschaften des DRB. 35 von 45 ermittelten „Altmeistern“ sind beim Finale in der Frankfurt-Höchster Ballsporthalle als Ehrengäste, einzeln vorgestellt und mit Applaus begrüßt worden. KSV Wiesental – AC Goldbach 13,5:21,5 48F Freddy Scherer Reiner Heugabel 0,5:3,5 PS 1:13 52G Bernd Scherer Fuat Yildiz 1:3 PS 4:8 57F Timo Roth Jürgen Scheibe 0:3 PS 0:8 62G Pasquale Passarelli Rifat Yildiz 1:3 PS 8:15 68AF Georg Schwabenland Alexander Leipold 0:3 PS 0:1 68BG Boguslaw Klozik Dieter Schwind 3:0 DS 74F Udo Ruggaber Ahmed Cakici 1:3 PS 1:11 82G Roger Gößner Armin Rachor 3:0 PS 3:0 90F Noel Loban Stefan Schäfer 1:3 PS 9:0 130G Roman Bierla Gerhard Himmel 1:3 PS 3:6 Zuschauer: 6.000; Karlsruhe, Europahalle Kampfgericht: ML: Heinz Adam; MP: Faller; PR: Baumann 16. April 2016 Aschaffenburg Die HRV Mitgliederversammlung im Ringer-Leistungszentrum ist ein überaus würdiger Rahmen um Erfolgstrainer Gerhard Weisenberger, Kleinostheim, an diesem Tag feierlich zu verabschieden. 30 Jahren, von 1986 bis 2016 hat Weisenberger als HRV Landestrainer unzähligen ,jungen Menschen das Ringer ABC beigebracht. Die Liste seiner Erfolge im Jugend wie im Männerbereich ist atemberaubend, und das beste, die Geschichte Weisenberger geht nahtlos weiter. Sohnemann Peter übernimmt das Erbe: Landesstrainer für den HRV! Stehend applaudieren minutenlang das versammelten HRV Präsidium und alle Vereinsdelegierten. Dies ist ein Moment der zum Nachdenken anregt. Jetzt erst, mit der 25ten Folge der Geschichte der Bundesliga wird mir bewusst: den Vereinstrainern muss man mehr Aufmerksamkeit in dieser Serie widmen. Besonders für die Anfangsjahren der Ringer Bundesliga und auch davor, als noch die Landesorganisationen im K.O. System um den DMM Titel kämpften trifft dies zu. Erinnern wir uns, als nur wenige, einzelne „fertige“ Ringer, meist aus der Türkei, eingekauft wurden und es mehr am besonderen Geschick der Trainer lag, ihre Schützlinge zu Spitzenleistungen und Sieg zu führen. Jürgen Barleben, aus Renchen, Nordbaden, ein besonders engagierter Experte in Sachen Ringer- Griffschule, übernimmt das Traineramt von 1979 bis 1987 für den AC Bavaria Goldbach. Er ist der Wegbereiter für den AC Bavaria und schafft 1986/87 den ersten Titelgewinn. Weisenberger, EM- Bronzemedaillengewinner 1975, Olympiateilnehmer 1972 AC Goldbach – KSV Wiesental 48G Fuat Yildiz Freddy Scherer 52F Reiner Heugabel Bernd Scherer 57G Rifat Yildiz Pasquale Passarelli 62F Jürgen Scheibe Erwin Ehmann 68AG Dieter Schwind Boguslaw Klozik 68BF Alexander Leipold Georg Schwabenland 74G Armin Rachor Udo Ruggaber 82F Ahmet Cakici Willibald Liebgott 90G Stefan Schäfer Roger Gößner 130F Gerhard Himmel Noel Loban Zuschauer: 5.000; Frankfurt-Hoechst, Ballsporthalle Kampfgericht: ML: Schuster; MP: Metzler; PR: Werner 3:1 3:1 4:0 3:0 0:3 3:1 0:3 3:1 0:3 3:1 22:14 PS 9:5 PS 11:4 PS 16:0 PS 10:0 DS 1:9 PS 5:3 DS 1:9 PS 11:4 PS 0:4 PS 4:2 Deutscher Mannschaftsmeister: AC Bavaria Goldbach und 1976, Co-Trainer bei den Olympischen Spielen 1988, 1992 und 1996 unter BT Ostermann und Nitschke setzt nach und schafft über die Jahre als Vereinstrainer des AC Bavaria Goldbach mehr als ein halbes Dutzend an Titeln. Die Geschichte geht weiter, aber davon später mehr! Deutscher Mannschaftmeister 1988/89: AC Bavaria Goldbach. Foto: Siggi Sacher