- Exportinitiative Erneuerbare Energien

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- Exportinitiative Erneuerbare Energien
Erzeugung mit erneuerbaren Energien
durch Hybrid-, Insel- und Kleinstlösungen
(mit Fokus auf PV & Kleinwasserkraft)
Zielmarktanalyse – mit Profilen der Marktakteure
www.german-energy-solutions.de
Herausgeber:
Malaysian-German Chamber of Commerce and Industry (MGCC)
Deutsch-Malaysische Industrie- und Handelskammer
Suite 47.01, Level 47, Menara AmBank
No. 8, Jalan Yap Kwan Seng
50450 Kuala Lumpur
+60-3-9235 1800
+60-3-2072 1198
[email protected]
http://www.malaysia.ahk.de
Kontaktperson: Thomas Brandt ([email protected])
Autoren:
Thomas Brandt / MGCC Team
Stand:
Juni 2016
Bildnachweis:
Titelbild: Alexey Stiop – 123RF Images (www.123rf.com)
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Inhaltsverzeichnis
1. Zusammenfassung ................................................................................................................................9
2. Malaysia ............................................................................................................................................. 10
2.1 Landesinformationen ....................................................................................................................................................... 10
2.2 Wirtschaftlicher Überblick ............................................................................................................................................... 11
2.3 Deutsch-Malaysischer Außenhandel ............................................................................................................................... 14
3. Energiemarkt in Malaysia ................................................................................................................... 15
3.1 Entwicklung des Energiebedarfs ...................................................................................................................................... 15
3.2 Stromerzeugung und –verbrauch in Malaysia ................................................................................................................ 16
3.3 Energie- und Strompreise in Malaysia ............................................................................................................................ 19
3.4 Versorgungsnetz ............................................................................................................................................................... 19
3.5 Energiepolitik................................................................................................................................................................... 20
3.5.1 Entwicklung der Energiepolitik in Malaysia ........................................................................................................... 20
3.5.2 Subventionspolitik – Einspeisetarif (FiT) ............................................................................................................... 22
3.5.3 Subventionspolitik – Large Scale Solar & Net Energy Metering ............................................................................25
4. Programme zur Umsetzung von Hybrid-, Insel- und Kleinstlösungen als dezentrale Stromerzeuger . 27
4.1 Malaysia Plans .................................................................................................................................................................. 28
4.2 Government Transformation Programm (GTP) ............................................................................................................ 29
4.3 BELB-Programm ............................................................................................................................................................. 29
4.3.1 Umfang des BELB Programm .................................................................................................................................. 29
4.3.2 Projektablauf des BELB-Programms ...................................................................................................................... 32
4.4 Elektrifizierungsprogramme in Sarawak ........................................................................................................................35
4.4.1 Ländliches Elektrifizierungsprogramm ....................................................................................................................35
4.4.2 Corporate Social Responsibilty Programm ..............................................................................................................35
5. Netzunabhängige PV-Lösungen in Malaysia ....................................................................................... 37
5.1 Aktuelle Situation und Entwicklung ................................................................................................................................ 37
5.1.1 Natürliche Ressourcen für Solarenergie in Malaysia ............................................................................................... 37
5.1.2 Abgeschlossene Projekte .......................................................................................................................................... 39
5.1.3 Zukünftige Entwicklung ........................................................................................................................................... 46
5.2 Funktionsweise von Photovoltaik-Hybridlösungen ....................................................................................................... 46
5.3 Herausforderungen ......................................................................................................................................................... 49
5.4 Markteinstiegsmöglichkeiten .......................................................................................................................................... 49
5.4.1 Batterietechnologien ................................................................................................................................................ 49
5.4.2 Wechselrichter.......................................................................................................................................................... 50
5.4.3 Fachwissen/Beratung .............................................................................................................................................. 50
6. Erneuerbare Energie aus Kleinwasserkraft ........................................................................................ 51
6.1 Kategorisierung von Kleinwasserkraftwerken ................................................................................................................. 51
6.2 Natürliche Gegebenheiten für Wasserkraft in Malaysia .................................................................................................52
6.3 Aktuelle Situation und Entwicklung ................................................................................................................................52
6.3.1 Netzunabhängige Kleinwasserkraftwerke ................................................................................................................52
6.3.1.1 Projekte auf der malaysischen Halbinsel und in Sabah ...................................................................................52
3
6.3.1.2 Projekte in Sarawak ...........................................................................................................................................52
6.3.2 Netzgebundene Kleinwasserkraftwerke ................................................................................................................... 57
6.3.2.1 Projekte auf der malaysischen Halbinsel .......................................................................................................... 57
6.3.2.2 Projekte in Sabah .............................................................................................................................................. 62
6.3.2.3 Projekte in Sarawak .......................................................................................................................................... 64
6.4 Funktionsweise von Kleinwasserkraftwerken ................................................................................................................ 64
6.5 Herausforderungen ..........................................................................................................................................................65
6.5.1 Herausforderungen bei netzunabhängigen Kleinwasserkraftwerken.....................................................................65
6.5.2 Herausforderungen bei netzgebundenen Kleinwasserkraftwerken ...................................................................... 66
6.6 Markteinstiegsmöglichkeiten.......................................................................................................................................... 66
7. Schlusswort ....................................................................................................................................... 68
8. Profile der Marktakteure ....................................................................................................................69
8.1 Unternehmen der Solarbranche...................................................................................................................................... 69
8.2 Unternehmen im Bereich Wasserkraft ............................................................................................................................ 77
8.3 Ministerien ....................................................................................................................................................................... 80
8.4 Energieversorger ............................................................................................................................................................. 82
8.5 Weitere Institutionen ...................................................................................................................................................... 85
9. Literaturverzeichnis .......................................................................................................................... 86
4
Abkürzungsverzeichnis
AAIBE
Amanah Industri Bekalan Elektrik - Malaysian Electricity Supply Industries Trust Account (MESITA)
AHK
Auslandshandelskammer
ASEAN
Association of South East Asian Nations
BELB
Bekalan Elektrik Luar Bandar – Rural Electricity Supply
BIP
Bruttoinlandsprodukt
CSR
Corporate Social Responsibility
EE
Erneuerbare Energien
EEG
Erneuerbare-Energien-Gesetz
FiT
Feed-in-Tariff
GTP
Government Transformation Programme
GWh
Gigawattstunden
IPP
Independent Power Producers
KeTTHA
Kementerian Tenaga Teknologi Hijau dan Air - Ministry of Energy, Green Technology and Water
JKKK
Jawatankuasa Kemajun & Keselamatan Kampung - Village Development and Security Authority
KKAS
Ministry of Public Utilities
KKLW
Kementerian Kemajuan Luar Bandar & Wilayah - Ministry of Rural and Regional Development
KMU
Kleine und mittlere Unternehmen
KPLB
Kementerian Pembangunan Luar Bandar Sabah - Ministry of Rural and Entrepreneurial Development
ktoe
Kilotonne Öleinheiten
kV
Kilovolt
kW
Kilowatt
kWh
Kilowattstunden
kWp
Kilowatt Peak
LKW
Lastkraftwagen
LSS
Large Scale Solar
mm
Millimeter
MOE
Kementerian Pendidikan - Ministry of Education
MP
Malaysia Plans
MW
Megawatt
MWh
Megawattstunden
MYR
Malaysian Ringgit
NEM
Net Energy Metering
NKEA
National Key Economic Area
NKRA
National Key Results Area
PPA
Power Purchase Agreement
5
PV
Photovoltaik
REPPA
Renewable Energy Power Purchase Agreement
RES
Rural Electrification Scheme
ROI
Rate of Invest
RPSS
Rural Power Supply Scheme
Sdn. Bhd.
Sendirian Berhad, vergleichbar mit der Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) in Deutschland
SEB
Sarawak Energy Berhad, Energieversorger im Bundesland Sarawak, Ostmalaysia
SEDA
Sustainable Energy Development Authority
SESB
Sabah Electricity Sdn. Bhd., Energieversorger im Bundesland Sabah, Ostmalaysia
SREP
Small Renewable Energy Programme
TNB
Tenaga Nasional Berhad, Energieversorger auf der malaysischen Halbinsel (Peninsular Malaysia)
TNB-ES
Tenaga Nasional Berhad – Energy Services, Abteilung von TNB, welche sich auf erneuerbare Energien,
Energieeffizienz und ländliche Elektrifizierung konzentriert
ZMA
Zielmarktanalyse
6
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Karte von Malaysia ................................................................................................................................................ 10
Abbildung 2: Malaysias BIP-Wachstum .................................................................................................................................... 12
Abbildung 3: Stromerzeugungsleistung von 141.266 GWh nach Energieträgern im Jahr 2013............................................. 18
Abbildung 4: Entwicklung der Energiepolitik in Malaysia ....................................................................................................... 21
Abbildung 5: Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien im Rahmen des FiT (in MWh) .................................................. 23
Abbildung 6: EE-Stromerzeugungsleistung nach Energieträgern .......................................................................................... 26
Abbildung 7: BELB-Programm ................................................................................................................................................. 34
Abbildung 8: Durchschnittliche tägliche Sonneneinstrahlung über das ganze Jahr gemessen ............................................ 38
Abbildung 9: Durchschnittliche tägliche Sonneneinstrahlung im Monat Dezember ............................................................. 38
Abbildung 10: Durchschnittliche tägliche Sonneneinstrahlung im Monat August ................................................................ 39
Abbildung 11: Photovoltaik-Hybridprojekte auf Inseln und in Ortschaften auf der malaysischen Halbinsel ....................... 41
Abbildung 12: Photovoltaik-Hybridprojekte für Schulen auf der malaysischen Halbinsel ................................................... 42
Abbildung 13: Karte von Photovoltaik-Hybridanlage in Sabah ................................................................................................45
Abbildung 14: Photovoltaik-Hybridanlagen in Sarawak ...........................................................................................................45
Abbildung 15: Tagesbetrieb von Photovoltaik-Hybridanlagen .................................................................................................47
Abbildung 16: Nachtbetrieb von Photovoltaik-Hybridanlagen ............................................................................................... 48
Abbildung 18: Kleinwasserkraftwerke auf der malaysischen Halbinsel ..................................................................................59
Abbildung 19: Genehmigte und beauftragte Kleinwasserkraftwerke auf der malaysischen Halbinsel (Stand März 2016) . 62
Abbildung 20: Genehmigte und beauftragte Kleinwasserkraftwerke in Sabah (Stand März 2016) ...................................... 63
Abbildung 21: Funktionsweise eines Kleinwasserkraftwerks .................................................................................................. 64
7
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Wirtschaftliche Basisdaten ........................................................................................................................................ 13
Tabelle 2: Primärenergieverbrauch Malaysias in ktoe .............................................................................................................. 15
Tabelle 3: Import und Export von Ölprodukten........................................................................................................................ 16
Tabelle 4: Stromverbrauch in Malaysia ..................................................................................................................................... 17
Tabelle 6: Durchschnittliche jährliche Wachstumsraten in Prozent ........................................................................................ 18
Tabelle 5: Strompreise für Haushalte und Industrie in Malaysia in Sen/kWh (100 Sen = 1 MYR), September 2015 .......... 19
Tabelle 7: Geplante Kapazitäten an erneuerbarer Energie zur Stromerzeugung bis 2050 (in MW) ...................................... 21
Tabelle 8: Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien im Rahmen des FiT (in MWh) ....................................................... 23
Tabelle 9: FiT-Entwicklung in MYR/kWh ................................................................................................................................ 24
Tabelle 10: FiT für PV Gemeinschaftsanlagen (Solar PV – Community) ab 1. Januar 2016 ................................................. 24
Tabelle 11: FiT für PV Individualanlagen (Solar PV – Individual) ab dem 1. Januar 2016 .................................................... 24
Tabelle 12: FiT für PV Nicht-Individualanlagen (Solar PV – Non-Individual) ab 1. Januar 2016 .........................................25
Tabelle 13: FiT für Kleinwasserkraftwerke ab 1. Januar 2016 ..................................................................................................25
Tabelle 14: Elektrifizierungsrate in Malaysia 2009 - 2014 ...................................................................................................... 28
Tabelle 15: Jährliches BELB-Budget (in Millionen MYR) ....................................................................................................... 30
Tabelle 16: Programm zur Netzerweiterung im Rahmen des BELB Programms ................................................................... 30
Tabelle 17: Programm für Photovoltaikanlagen ........................................................................................................................ 31
Tabelle 18: Geschätzte Projektkosten für Photovoltaik-Hybridanlagen* ................................................................................ 31
Tabelle 19:Liste von Photovoltaik-Hybridprojekten auf der malaysischen Halbinsel ........................................................... 40
Tabelle 20: Photovoltaik-Hybridanlagen in Sabah .................................................................................................................. 43
Tabelle 21: Kategorisierung von Kleinwasserkraftwerken ........................................................................................................ 51
Tabelle 22: Potentielle Standorte in Sarawak für Kleinwasserkraftwerke ...............................................................................53
Tabelle 23: Kleinwasserkraftwerke auf der malaysischen Halbinsel ...................................................................................... 58
Tabelle 24: Beauftragtes Kleinwasserkraftwerk auf der malaysischen Halbinsel (Stand März 2016) ...................................59
Tabelle 25: Genehmigte Kleinwasserkraftwerke auf der malaysischen Halbinsel (Stand März 2016) ................................. 60
Tabelle 26: Beauftragte Kleinwasserkraftwerke in Sabah (Stand März 2016) ....................................................................... 63
Tabelle 27: Genehmigte Kleinwasserkraftwerke in Sabah (Stand März 2016) ....................................................................... 63
8
1. Zusammenfassung
Mit dem von der Regierung in der „Vision 2020“ festgesetzten Ziel, den Status einer Industrienation zu
erreichen, strebt Malaysia eine bestens ausgebaute Infrastruktur an, auch in der Energiebereitstellung. Im
westlichen viel weiter entwickelten Teil Malaysias (malaysische Halbinsel, auch als Peninsular Malaysia
bekannt) verfügt die Bevölkerung über einen nahezu 100%-igen Anschluss an das staatliche Energienetz.
Dagegen sind es in den beiden östlichen Bundesländern Sabah und Sarawak nur ca. 93% (Stand 2014). Da
auch in naher Zukunft nicht 100% der Haushalte in den entlegenen Dörfern und Wohngebieten aufgrund
der zu hohen Kosten an das Elektrizitätsnetz angeschlossen werden können, ist die Stromerzeugung mittels
erneuerbarer Energien relevant. Entsprechend sind hier Hybrid-, Insel- und Kleinstlösungen, also die
autarke Energieselbstversorgung vor allem aus Solarenergie und Wasserkraft, bereits heute stark von
Interesse.
Eine sehr wichtige Rolle beim Ausbau der Infrastruktur in den abgelegenen Gebieten von Malaysia,
insbesondere von Ostmalaysia, speziell zur Stromversorgung von Orten außerhalb der Ballungszentren,
spielt das in Kuala Lumpur angesiedelte Ministry of Rural and Regional Development (KKLW –
Ministerium für ländliche und regionale Entwicklung). Dessen Aufgabe umfasst die Finanzierung des
Aufbaus und der Instandhaltung sowie auch die Koordinierung kleiner, lokaler Anlagen zur Stromerzeugung
aus erneuerbaren Energien, auch in Ostmalaysia. Der Betrieb der Anlagen liegt hingegen im
Aufgabenbereich der jeweiligen Energieversorger. Trotz der vielen Ölpalmplantagen in den ländlichen
Regionen Sarawaks und Sabahs, die großes Potential im Bereich Biomasse und Biogas bieten, beschränken
sich die Projekte des KKLW bislang auf Kleinwasserkraftwerke sowie Photovoltaik (PV)-Hybridanlagen, mit
PV-Anlagenkomponenten, Batterien und Dieselgeneratoren als Energiequelle. Diese Hybridsysteme, die
Energie aus zwei oder mehreren Quellen erzeugen, können das tropische Klima mit langen Regenmonaten
und hohen Sonnenstrahlungen effizient nutzen.
Die Elektrifizierung der entfernt gelegenen Gebiete in Ostmalaysia ist ein maßgebliches Ziel der Regierung,
um einen gleichen Entwicklungsstand in Ost- wie auch in Westmalaysia zu erreichen. Darin spiegelt sich
ebenfalls das Potential der Hybrid-, Kleinst- und Insellösungen mit Fokus auf Photovoltaik und Wasserkraft
wider. Im Rahmen dieser ZMA wird deutlich, das sowohl Photovoltaik als auch Wasserkraft als erneuerbare
Energien zur ländlichen Elektrifizierung und somit auch zur Entwicklung des ganzen Landes beitragen
können. Deutsche Technologien und insbesondere das Fachwissen zur Durchführung von ErneuerbareEnergien-Projekten sowie die Instandhaltung der aufgebauten Systeme, was in Malaysia noch zum großen
Teil fehlt, sind in Malaysia angesehen und können wesentlich zur künftigen Energieversorgung und damit
zur Wohlstands- und Wachstumsentwicklung im Land beitragen.
In dieser Zielmarktanalyse (ZMA) wird zunächst ein Überblick über Malaysias Wirtschaft und Energiemarkt
sowie deren Erneuerbare-Energien-Politik gewährt. Es wird das Potential erneuerbarer Energien des
Landes beschrieben. Des Weiteren wird auf die aktuelle Marktsituation für PV- und PV-Hybridanlagen
sowie Kleinwasserkraftwerke eingegangen und die damit verbundenen Potentiale und Herausforderungen.
Außerdem bietet diese ZMA einen Überblick über die Markteinstiegsmöglichkeiten und Herausforderungen
für deutsche Technologieanbieter.
Die Aussagen und Informationen in der ZMA setzen sich sowohl aus den Kenntnissen und dem
Erfahrungsschatz der Auslandshandelskammer (AHK) Malaysia sowie Informationen von persönlichen
Gesprächen mit Unternehmen, die größtenteils um Anonymität gebeten haben, Organisationen und
Behörden genauso wie Sekundärforschung zusammen.
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia
** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen
9
2. Malaysia
2.1 Landesinformationen
Malaysia besteht aus zwei durch das Südchinesische Meer getrennten Landesteilen, der malaysischen
Halbinsel im Westen und Teile der Insel Borneo im Osten (bestehend aus den Staaten Sabah und Sarawak).
Die Staatsfläche von Malaysia beträgt 329.847 km2. Malaysia, einst eine britische Kolonie, feierte seine
Unabhängigkeit im Jahr 1957. Seit der Unabhängigkeit ist Malaysia eine konstitutionelle parlamentarischdemokratische Wahlmonarchie. Politisch gliedert sich das Land in 13 Bundesländer sowie die drei
Bundesterritorien
Kuala
Lumpur
(Hauptstadt),
Putrajaya
(Regierungssitz)
und
den
Bundesverwaltungsbezirk Labuan. Basierend auf dem Rotationsprinzip wird einer der Sultane alle fünf
Jahre zum König als repräsentatives Staatsoberhaupt ernannt. Ebenfalls alle fünf Jahre findet die Wahl der
Regierung durch das malaysische Volk statt, bei der die Abgeordneten des Parlaments gewählt werden. Die
gewählte Regierung besitzt dabei die politische Entscheidungskraft im Land und wird vertreten durch den
jeweiligen Premierminister. Die beiden Bundesstaaten Ostmalaysias - Sarawak und Sabah - besitzen
allerdings eine gewisse verwaltungstechnische Autonomie, wodurch sie nur teilweise an Verordnungen und
Richtlinien aus Westmalaysia gebunden sind. Diese Autonomie resultiert unter anderem aus der Geschichte
Malaysias und der Tatsache, dass die beiden Teile West- und Ostmalaysia im vergangenen Jahrhundert
nicht Teil der gleichen Kolonie waren.*
Die Amtssprache in Malaysia ist Bahasa Malaysia (Malaiisch). Jedoch ist Englisch aufgrund der ethnischen
Vielfalt die wichtigste Handels- und Verkehrssprache. Die Währung in Malaysia ist der Malaysian Ringgit
(Wechselkurs Stand 09.05.2016: 1 EUR = 4,5538 MYR).1 Mit einem moderaten Wachstum der Bevölkerung
von ca. 24 Mio im Jahr 2000 auf mehr als 30. Mio im Jahr 2015 stellt Malaysia einen interessanten und
zukunftsträchtigen Markt dar, der über eine zentrale Lage in Südostasien verfügt. Aus diesem Grund wird
Malaysia von vielen Unternehmen als Sprungbrett für die gesamte Association of South East Asian Nations
(ASEAN) mit insgesamt über 600 Mio. Einwohnern genutzt. Die Region erweiterte sich im Januar 2010 zu
„ASEAN + 1“ (mit China) und „ASEAN +3“ (mit China, Japan und Korea) zum weltgrößten zollfreier Raum.
Eine relativ gut qualifizierte und junge Bevölkerung, weitverbreitete Englischkenntnisse sowie ein solides
und konstantes Wirtschaftswachstum machen das Land an sich und als Sprungbrett in die Region weiterhin
für Investoren interessant.*
Abbildung 1: Karte von Malaysia
Quelle: Nationsonline, 2016
1
Finanzen.net, 2016
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia
** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen
10
Malaysia hat eine multiethnische, multikulturelle und multilinguale Gesellschaft. Ethnische Malaiien
machten im Jahr 2014 mit 57,1% den größten Teil der Bevölkerung aus, gefolgt von Chinesen mit 24,6%,
Indern mit 7,3% und anderen heimischen Ethnien mit 11%. Das Land hat daher eine vielfältige
Zusammensetzung aus verschiedenen Sprachen, Religionen und Kulturen. In Malaysia herrscht
Religionsfreiheit, wobei der Islam die größte und offizielle Religion ist. Schätzungsweise 61,3% der
Bevölkerung praktizieren den Islam, 19,8% den Buddhismus, 9,2% das Christentum, 6,3% den Hinduismus
und 2,6% folgen dem Konfuzianismus und anderen traditionellen Religionen (Stand 2014).2
In den 1970ern wurde ein Ungleichgewicht zwischen den Gruppen in Bezug auf die wirtschaftliche Macht
festgestellt. Ursache war die wirtschaftliche Dominanz der Chinesen, die damals mit 33%
Bevölkerungsanteil ca. 90% der Wirtschaft kontrollierten. Als Folge der Unruhen wurde die sogenannte
„Bumiputra-Politik“ eingeführt, eine neue Wirtschaftspolitik, wonach die „Bumiputras“ (übersetzt als
„Söhne der Erde“), zu denen die ethnischen Malaiien sowie andere Ureinwohner gehören, gegenüber den
indischen und chinesischen Malaysiern bevorzugt werden. Diese Politik führte in Städten zu einer größeren
malaiischen Mittelschicht; mittlerweile wird schätzungsweise 23% der Wirtschaft von Malaiien kontrolliert
(Stand 2015).*
Das Land ist reich an zahlreichen natürlichen Attraktionen, welche einen großen Beitrag zur nationalen
Entwicklung beisteuern. Schätzungsweise die Hälfte Malaysias wird von Regenwald bedeckt. Weiterhin ist
Malaysia umgeben von Meer und zahlreichen tropischen Inseln mit weißen Stränden und azurblauem
Wasser. Aufgrund der großen Biodiversität, einzigartigen Natur und wunderschönen Landschaften ist das
Land eine der beliebtesten Urlaubsregionen Südostasiens.*
2.2 Wirtschaftlicher Überblick
Malaysia weist eine dynamische Wirtschaft auf, die sich kontant weiterentwickelt. Aufbauend auf den
vorhandenen Rohstoffen hat sich das Land seit den 1970ern von einem Agrar- und Rohstoffland zu einem
aufstrebenden Industrieland entwickelt.3 Malaysias Wirtschaft belegte den 18. Platz von 189 im Jahr 2015.4
Durch die strategisch günstige Lage im Herzen Südostasiens bietet Malaysia einen wettbewerbsfähigen
Standort für Investoren, um Produktionen zu verlagern und Spitzentechnologien sowohl für den
inländischen als auch ausländischen Markt herzustellen. Es bietet ein unternehmerfreundliches Umfeld mit
attraktiven Standortstrukturen, Rechtssicherheit und gut ausgebildeten Arbeitskräften, auch wenn diese
mittlerweile knapper werden. Gut ausgebildete Arbeitskräfte ziehen es häufig vor, das Land zu verlassen, da
sich das Lohnniveau in den letzten Jahren, trotz wirtschaftlichen Aufschwungs, nicht wesentlich verändert
hat. Zusätzliche Standortvorteile sind die weitverbreiteten Englischkenntnisse sowie eine gut ausgebaute
Infrastruktur.5
2011 hat die malaysische Regierung das Economic Transformation Programme (ökonomisches
Transformationsprogramm) eingeführt, welches „National Key Economics Areas“ (NKEAs), also bedeutende
Wirtschaftsbereiche des Landes, identifiziert hat, die das Potential haben, zum Wirtschaftswachstum
Malaysias beizutragen. 6 Das Ziel, auch bekannt als „Vision 2020“, ist die Transformation Malaysias zu
einem Industrieland bis zum Jahr 2020. Damit einhergehend muss sich das Pro-Kopf-Einkommen auf
mindestens USD 15.000 erhöhen, um den Schwellenwert für eine Industrienation der Weltbank zu
erreichen.7 Das Pro-Kopf-Einkommen liegt zum Stand Juni 2016 bei USD 9.810.8
Department of Statistics Malaysia, 2016a
GTAI, 2015
The World Bank, 2016
5 GTAI, 2015
6 PEMANDU, 2016
7 Forbes, 2011
8 Statista, 2016
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia
** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen
2
3
4
11
Abbildung 2: Malaysias BIP-Wachstum
Quelle: Department of Statistics Malaysia, 2016b (Stand der Daten: 13.05.2016)
Während des dritten Quartals 2015 ist die malaysische Wirtschaft, trotz anspruchsvollen äußeren
Umständen, wie beispielsweise der niedrigen Rohölpreise, um 4,7% gegenüber dem zweiten Quartal 2015
gewachsen. Im vierten Quartal 2015 ist die Wirtschaft um weitere 4,5% gegenüber dem dritten Quartal 2015
gewachsen. Das Wachstum beruhte sowohl auf der Inlandsnachfrage als auch auf exportorientierten
Aktivitäten. Mit 5,0% Wachstum im vierten Quartal 2015 blieb der Dienstleistungssektor unverändert
Schlüsselfaktor der wirtschaftlichen Entwicklung (Q3 2015: 4,4%). Unterstützt wurde der
Dienstleistungssektor vom Groß- und Einzelhandel sowie Informations- und Kommunikationssektor.
Weiterhin wurden die elektrotechnische und elektronische Industrie wie auch der Transportmittelbau und
der Maschinenbau stark ausgebaut. Der Anteil der verarbeitenden Industrie am Bruttoinlandsprodukt (BIP)
ist in den letzten Jahren mit knapp einem Viertel konstant geblieben. Da Malaysia für die arbeitsintensive
Produktion bereits zu teuer geworden ist, wird in Zukunft auch die Fertigung von höherwertigen und
wissensbasierten Produkten zunehmen. Diese Entwicklung wird von der Regierung durch
Fördermaßnahmen wie Investitionsförderung sowie Anreizen wie Steuerbefreiung oder -vergünstigung für
bestehende kleine und mittlere Unternehmen (KMU) unterstützt.9
Laut dem nationalem Wirtschaftsbericht 2015 wird 2016 ein Wachstum von 4,0% bis 5,0% erwartet,
welches besonders auf die inländische Nachfrage zurückzuführen ist. Die Investitionen des Privatsektors
bleiben die Hauptkomponente der Inlandsnachfrage mit einer erwarteten Wachstumsrate von 6,4% im Jahr
2016. Andere Institutionen, wie beispielsweise die Weltbank, sagen sogar ein Wirtschaftswachstum von 5,0
% 2016 und 5,1 % 2017 voraus.10
9
MIDA, 2016
10The World Bank, 2015
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia
** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen
12
Tabelle 1: Wirtschaftliche Basisdaten
Währung
1 Ringgit (MYR) = 100 Sen
Wechselkurs11
1 EUR = 4,5538 MYR; 1 USD = 3,99690 MYR (Stand 09. Mai 2016)
BIP (in Milliarden USD)12
323,34 (2013); 338,10 (2014)
BIP–Wachstumsrate13
4,7%
(2013);
6,0%
(2014);
Prognose: 5,0% (2016); 5,1 (2017)
Inflationsrate14
2,1% (2013); 3,1% (2014); 2,1%(2015)
Arbeitslosenrate15
3,3% (Dezember 2015)
Durchschnittslohn
Bildungsstand10
nach
5,0%
(2015);
Keine Bildung (918 MYR); Primärsektor (1.182 MYR);
Sekundärsektor (1.713 MYR); Tertiärsektor (3.686 MYR) (2014)
Bevölkerung unterhalb der
Armutsgrenze16
1% (2014)
Exporte17
779,9 Milliarden MYR (2015)
Exportgüter14
Elektrische und elektronische Produkte 35,6%; chemische
Produkte 7,1%; Erdölprodukte 7,0%; LNG 6,0%; Palmöl 5,1%;
Maschinen, Geräte und Bauteile 4,6%; Metallprodukte 4,5%;
optische Produkte und naturwissenschaftliches Equipment 3,3%;
Rohöl 3,3%; Gummiprodukte 2,6%; andere Produkte 20,7% (2015)
Exportpartner14
Singapur 13,9%, China 13,0%, EU 10,1%, Japan 9,5%, USA 9,4%,
Thailand 5,7%, Hong Kong 4,7%, Indonesien 3,7%, Südkorea 3,2%,
Taiwan 3,0% (2015)
Importe14
685,7 Milliarden MYR (2015)
Importgüter14
Elektrische & elektronische Produkte 29,4%; chemische Produkte
9,5%; Erdölprodukte 9,3%; Machinen, Geräte & Bauteile 8,7%;
Metallprodukte 6,4%; Transport Equipment 5,3%; Eisen- &
Stahlprodukte 3,2%; optische Produkte & naturwissenschaftliches
Equipment 3,2%; industriell verarbeitete Lebensmittel 2,6%;
Textilien, Klamotten & Schuhwaren 2,3%; andere Produkte 20,3%
(2015)
Importpartner14
China 18,9%, Singapur 12,0%, EU 10,2%, USA 8,1%, Japan 7,8%,
Thailand 6,1%, Taiwan 5,3%, Indonesien 4,5%, Südkorea 4,5%,
Hong Kong 1,7% (2015)
Finanzen.net, 2016
The World Bank, 2016
Trading Economies, 2016
14 The World Bank 2016
15 Department of Statistics, 2016a
16 PEMANDU, 2016
17 Malaysia External Trade Development Corporation, 2016
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia
** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen
11
12
13
13
2.3 Deutsch-Malaysischer Außenhandel
Trotz des zunehmenden intra-asiatischen Handels hat Deutschland von 2012 bis 2014 seine Position als
eines der wichtigsten Lieferländer Malaysias und bedeutendster EU-Lieferant halten können. Der
Importanteil von deutschen Produkten lag 2002 bei 3,7%, zog bis 2007 auf 4,7% an, flachte dann aber bis
2014 auf 3,4 % ab. Im Vergleich zu anderen führenden Industrienationen steht Deutschland mit einer
geringfügigen Abnahme der Imports relativ gut da. Auch im Jahr 2015 hielt sich der Importanteil deutscher
Produkte konstant bei 3,4%.18
Den Anteil deutscher Einfuhren in den kommenden Jahren zu halten oder auszubauen, dürfte nicht leicht
sein. Generell geht der Trend bei Malaysias Importen zu einem intensiveren Handel mit weiteren
dynamischen Volkswirtschaften Asiens. Dies wird verstärkt durch die Implementierung der ASEANFreihandelszone. Die Entwicklung von Einfuhren aus Deutschland und Europa dürfte sich bestenfalls
moderat entwickeln. Ein vorübergehender Auftrieb könnte entstehen, wenn das in Verhandlung stehende
Freihandelsabkommen mit der EU zustande kommt, welches ein bedeutendes Potential für die
wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Malaysia darstellt.15
18 GTAI, 2015
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia
** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen
14
3. Energiemarkt in Malaysia
Mit der seit Jahren moderat zunehmenden Bevölkerung sowie dem dynamischen Wirtschaftswachstum
vergrößert sich auch der Energiemarkt Malaysias. Im folgenden Kapitel werden der Energiebedarf, die
Stromerzeugung und die Entwicklung der letzten Jahre analysiert. Weiterhin wird auf die Struktur des
nationalen Versorgungsnetzes und der Energiepolitik eingegangen.
3.1 Entwicklung des Energiebedarfs
Malaysia kennzeichnet eine Vielzahl natürlicher Ressourcen. Das Land ist geprägt von einer ausgeprägten
Flora sowie großen Waldflächen bis hin zu einer großen Menge fossiler Brennstoffe wie Erdgas und Erdöl.
Vor dem Hintergrund des moderaten Bevölkerungswachstums auf der einen Seite und dem dynamischen
Wirtschaftswachstum auf der anderen Seite hat der Energiebedarf Malaysias in den letzten Jahren stark
zugenommen. Zwischen 1993 und 2013 ist der Primärenergieverbrauch laut Angaben der malaysischen
Energiekommission (Surahanjaya Tenaga) von 17.728 ktoe auf 51.584 ktoe gestiegen. Die
Hauptenergieträger beim Primärenergieverbrauch waren hierbei überwiegend fossile Brennstoffe wie Erdöl
(56,6%), Erdgas (19,5%), Kohle (3,0%) und Biodiesel (0,4%). Der Stromanteil am Primärenergieverbrauch
lag bei 20,5%. Das Primärenergieangebot lag bei 90.731 ktoe, wovon 35,7% durch Öl, 44,1% durch Erdgas,
16,6% durch Kohle, ca. 3,0% durch Großwasserkraft und nur ca. 0,6% durch andere erneuerbare Energien
produziert wurden. Von diesen 0,6% machten Biomasse 0,3%, Biodiesel 0,2% sowie Biogas und PV
zusammen 0,1% aus.19 Wasserkraftwerke mit einer Anlagenleistung von mehr als 30 MW fallen in Malaysia
unter die Kategorie „Großwasserkraft“.
Gründe für den Anstieg beim Primärenergieverbrauch sind unter anderem der Anschluss von immer mehr
Dörfern an das nationale Stromnetz sowie die erhöhte Ausstattung mit elektrischen Geräten. Der Anteil des
Wohnsektors und kommerziellen Sektors am Primärenergieverbrauch wuchs von 11,7% im Jahr 1993 auf
14,4% im Jahr 2013. Einen noch höheren Anteil am Nachfragewachstum während des genannten Zeitraums
hatte der Transportsektor (Zuwachs von 37,0% auf 43,4%). Der Anteil des Industriesektors nahm über diese
Zeit von 39,6% auf 26,2% ab.20
Tabelle 2: Primärenergieverbrauch Malaysias in ktoe
2010
2011
2012
2013
Peninsular
Malaysia
35.593
35.986
36.683
41.859
Sabah
2.758
3.466
4.671
4.097
Sarawak
3.125
4.086
5.358
5.628
Gesamt
41.476
43.538
46.712
51.584
Quelle: Suruhanjaya Tenaga, 2015a (Energy Commission) (Stand der Daten: 13.05.2016)
Da fossile Brennstoffe wie Erdöl, Erdgas oder Kohle allerdings nur limitiert zur Verfügung stehen und zum
Klimawandel beitragen, ist die Entwicklung von alternativen Ressourcen unvermeidlich. Dies gilt auch für
Malaysia. Obwohl das Land reich an fossilen und regenerativen Energiequellen ist, wurde es bereits im Jahr
2010 Ölnettoimporteur, allerdings freiwillig zum eigenen Nutzen. Aus malaysischer Sicht macht es Sinn, das
eigene höherwertige Öl zu Weltmarktpreisen zu exportieren und bestimmte Mengen des geringer wertigen
Öls zu günstigeren Preisen zu importieren (vgl. Tabelle 3).21
Suruhanjaya Tenaga (Energy Commission), 2015a
Suruhanjaya Tenaga (Energy Commission), 2015a
21 The Star, 2015
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia
** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen
19
20
15
Tabelle 3: Import und Export von Ölprodukten
Import und Export von Ölprodukten
in ktoe
Jahr
Import
Export
2009
7.234
8.419
2010
10.359
8.431
2011
11.579
9.421
2012
13.243
10.785
2013
19.383
11.983
Quelle: Suruhanjaya Tenaga (Energy Commission) (Stand der Daten: 13.05.2016)
3.2 Stromerzeugung und –verbrauch in Malaysia
Malaysias Stromverbrauch ist seit dem Jahr 2000 stetig gestiegen und betrug im Jahr 2013 123.076 GWh.
Obwohl der Stromverbrauch in den letzten Jahren zugenommen hat, gibt es noch große Unterschiede
zwischen der malaysischen Halbinsel und den beiden Staaten Sabah und Sarawak in Ostmalaysia.
Betrachtet man den Stromverbrauch pro Kopf, sieht man, dass die Bevölkerung in Malaysia keinen
gleichmäßigen Stromverbrauch aufweist. Sabahs Stromverbrauch pro Kopf liegt bei nur 1.423 kWh im
Vergleich zu 4.462 kWh in Peninsular Malaysia. Sarawaks Stromverbrauch ist hingegen in den letzten drei
Jahren kontinuierlich gestiegen und hat sich seit 2010 mehr als verdoppelt (vgl. Tabelle 4). Ähnlich wie bei
Malaysias Primärenergieverbrauch wird bislang auch die Produktion von Elektrizität von fossilen
Brennstoffen dominiert. Die Hauptenergieträger am Stromverbrauch im Jahr 2013 waren hierbei
überwiegend Gas (50,4%) und Kohle (38,0%), wobei die Bedeutung von Großwasserkraft (8,4%) zunimmt
(vgl. Abbildung 3).22
22 Suruhanjaya Tenaga (Energy Commission), 2015a
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia
** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen
16
Tabelle 4: Stromverbrauch in Malaysia
Peninsular
2010
2011
Malaysia
2012
2013
Bevölkerung (in
Tausend)
22.754
23.099
23.417
23.736
Stromverbrauch
(GWh)
94.666
97.939
102.174
105.861
Stromverbrauch
4.161
4.240
4.363
4.462
Bevölkerung (in
Tausend)
3.348
3.435
3.523
3.581
Stromverbrauch
(GWh)
4.127
4.275
4.943
5.097
Stromverbrauch
1.233
1.245
1.403
1.423
Bevölkerung (in
Tausend)
2.487
2.528
2.570
2.608
Stromverbrauch
(GWh)
5.730
5.172
9.237
12.118
Stromverbrauch
2.304
2.046
3.594
4.646
Pro Kopf (kWh)
Sabah
Pro Kopf (kWh)
Sarawak
Pro Kopf (kWh)
Quelle: Suruhanjaya Tenaga, 2015a (Energy Commission) (Stand der Daten: 13.05.2016)
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia
** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen
17
0,9%
8,4%
Gas
Diesel
Öl
141.266 GWh
50,4%
38,0%
Kohle
Großwasserkraft
Erneuerbare Energien
1,1%
1,2%
Abbildung 3: Stromerzeugung von 141.266 GWh nach Energieträgern im Jahr 2013
Quelle: Eigene Darstellung nach Suruhanjaya Tenaga, 2015a (Energy Commission) (Stand der Daten: 13.05.2016)
Obwohl die Bedeutung von erneuerbaren Energien durchaus erkannt wurde, betrug ihr Anteil an der
gesamten Stromerzeugung von 141,266 GWh im Jahr 2013 knapp 1%. 23 Zu beachten ist dabei, dass
Großwasserkraft in Malaysia nicht als erneuerbare Energie gezählt wird.
Um die Abhängigkeit von Öl und Gas zu reduzieren und einen breiteren Energiemix zu erreichen, verfolgt
die Regierung eine Diversifizierungsstrategie. Nuklearenergie als CO2-arme Alternative zu fossilen
Brennstoffen steht in Malaysia bisher nicht zur Verfügung, wobei durch die Einführung der „National
Nuclear Policy“ und der Gründung der „Nuclear Energy Programme Implementing Organisation“ im Jahr
2010 erste Gespräche zur Einführung von Nuklearenergie ab dem Jahr 2030 getätigt wurden. Auch
Windenergie hat nur begrenztes Potential, weil in Malaysia vergleichsweise geringe Windstärken und
unbeständige Windverhältnisse herrschen.24
Ein größeres Potential besteht allerdings insbesondere für die Nutzung von Photovoltaik und Biomasse aber
auch für Kleinwasserkraft. Der Anteil von knapp 1% der erneuerbaren Energien an der gesamten
Stromerzeugung 2013 setzt sich wie folgt zusammen: Mit einem Anteil von ca. 66% Photovoltaik und 23%
Biomasse tragen diese beiden Ressourcen größtenteils zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien bei.
Ergänzt werden diese beiden Energiequellen durch kleine Wasserkraftwerke („Small-Scale Hydro“) (6%)
und Biogas (5%).25*
Tabelle 6: Durchschnittliche jährliche Wachstumsraten in Prozent
Jahr
Primärenergieangebot
Primärenergieverbrauch
Stromverbrauch
2010
2,98
1,54
8,53
2011
3,32
4,77
2,69
2012
9,09
13,43
8,40
2013
4,90
4,65
5,78
Quelle: Suruhanjaya Tenaga, 2015a (Energy Commission) (Stand der Daten: 13.05.2016)
Suruhanjaya Tenaga (Energy Commission), 2015a
IAEA, 2015
25 Suruhanjaya Tenaga (Energy Commission), 2015a
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia
** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen
23
24
18
3.3 Energie- und Strompreise in Malaysia
Die Energiegewinnung und Stromerzeugung aus den vorhandenen fossilen Brennstoffen in Malaysia und
eine zusätzliche direkte und indirekte staatliche Subventionierung von Elektrizität haben zur Folge, dass der
Strompreis für Endverbraucher relativ gering ist (vgl. Tabelle 5). Direkt subventioniert wird der Strom
durch Reduktion des Endabnehmerpreises und indirekt durch verbilligten Ressourceneinsatz (Öl und Gas).
Hierdurch wurde bislang das Interesse gehemmt, in Anlagen für erneuerbare Energien zu investieren. *
Tabelle 5: Strompreise für Haushalte und Industrie in Malaysia in Sen/kWh (100 Sen = 1 MYR),
September 2015
Strompreis Endverbraucher
(abhängig vom Verbrauch)
Strompreis Industrie
(abhängig vom Verbrauch)
Peninsular
Malaysia
21,8 – 57,1 (4,84 – 12,86 EUR)
33,7 -44,1 (7,48 – 9,80 EUR)
Sabah
17,5 – 47,0 (3,88 – 10,44 EUR)
26,8 – 37,6 (5,95 – 8,35 EUR)
Sarawak
18,0 – 31,5 (4,00 – 7,00 EUR)
16,0 – 26,0 (3,55 – 5,77 EUR)
3.4 Versorgungsnetz
Das Versorgungsnetz in Malaysia ist in drei Teile aufgeteilt: Peninsular Malaysia, Sabah und Sarawak.
Peninsular Malaysia
Das Versorgungsnetz in Peninsular Malaysia ist in Besitz von Tenaga Nasional Berhad (TNB), dem
staatlichen Energieversorger. Das Netz überspannt die komplette Halbinsel Malaysias und verbindet
Stromkraftwerke, die in Besitz von TNB und von „Independent Power Producers“ (IPP - unabhängige
Stromproduzenten) sind, mit den Verbrauchern. Das Stromnetz hatte im Jahr 2014 eine Länge von 21.470
km und wird mit mehr als 420 Übertragungsstationen verbunden. Die Spannung der Übertragungsnetze
variiert zwischen 132 kV und 500 kV. Das 500-kV-Netz (668 km), das 275-kV-Netz (8.714 km) und das 132kV-Netz (12.088 km) dienen als Basisnetz für die malaysische Halbinsel. Zur Stromübertragung an den
Endverbraucher dienen die Stromleitungen 33 kV, 22 kV, 11 kV, 6,6 kV und 400/230 V.26
Sabah
Sabah Electricity Sdn. Bhd. (SESB) ist der Energieversorger im östlichen Bundesland Sabah und gehört zu
83% TNB. Das Übertragungsnetz in Sabah ist unterteilt in zwei Teile, dem westlichen und östlichen Teil, wo
jeweils der Großteil der Bevölkerung lebt und die Wirtschaftsaktivität am höchsten ist. Seit 2007 sind die
beiden Teile voll miteinander verbunden. Die Länge des Netzes lag 2014 bei 2.316 km. Den größten Anteil
haben das 585 km lange 275-kV-Netz und das 1.731 km lange 132-kV-Netz.27
Sarawak
Das Versorgungsnetz im Bundesland Sarawak wird von Sarawak Energy Sdn. Bhd. (SEB) ohne großen
Einfluss vom nationalen Energieträger TNB betrieben. SEB ist anders als SESB unabhängig von TNB. Zu
den Aufgaben SEBs gehören die Planung, Stromübertragung sowie Instandhaltung und Durchführung von
Sicherheitsmaßnahmen, um eine verlässliche Stromerzeugung zu garantieren. Um die Stromverteilung
kümmert sich die Verteilungsabteilung, welche aus zwei Einheiten besteht: Dem Verteilungsnetzwerk und
dem Verteilungs-Asset-Management. Das Verteilungsnetzwerk besteht wiederum aus vier
Unterabteilungen: West, Zentral und Nord sowie einer Verteilungsplanung. Jede Abteilung ist für den
Betrieb und die Instandhaltung der jeweiligen Netzabschnitte zuständig. Eine der Hauptaufgaben ist der
Anschluss von weiteren Konsumenten an das Versorgungsnetzwerk, wobei hierfür kein Zieljahr festgelegt
ist.28
Suruhanjaya Tenaga, 2014b (Energy Commission)
Suruhanjaya Tenaga, 2014b (Energy Commission)
28 SEB, 2016a
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia
** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen
26
27
19
3.5 Energiepolitik
3.5.1 Entwicklung der Energiepolitik in Malaysia
Während der Ölkrise in den 1970ern ist das Bewusstsein gegenüber endlichen fossilen Brennstoffen
gestiegen, weshalb die malaysische Regierung im Jahr 1975 den National Petroleum Act (Nationales
Erdölgesetz) abschloss, um einen ökonomischen, sozialen und ökologischen Umgang mit
Mineralölprodukten zu gewährleisten. Mit Blick auf die globale Ölkrise von 1973 und 1978 wurde das
Wirtschaftswachstum in Malaysia durch die steigenden Ölpreise stark beeinflusst. Da Öl und Gas damals die
primären Energiequellen des Energiemixes waren, hatte die malaysische Wirtschaft besonders unter den
negativen Effekten der Ölkrise gelitten. Daraufhin wurde im Jahr 1979 die National Energy Policy
(Nationale Energiepolitik) mit dem Ziel verabschiedet, Energie, sowohl von fossilen Brennstoffen als auch
von erneuerbaren Energien, kostengünstig anzubieten. Weiterhin soll neben einer effizienteren und
produktiveren Energienutzung auch der Einfluss des Energiesektors auf die Umwelt verringert werden. Im
Jahr 1990 wurde der Electricity Supply Act (Stromversorgungsgesetz) eingeführt, um die malaysische
Stromversorgungsindustrie zu verwalten. Der Energy Commission Act (Energiekommissionsgesetz) wurde
2001 verabschiedet. Er diente der Gründung der malaysischen Energiekommission (Energy Commission
„Suruhanjaya Tenaga“), welche die Energieversorgung in Peninsular Malaysia und Sabah reguliert und die
Implementierung von Energiegesetzen regelt. Das Gesetz diente außerdem der Förderung von erneuerbaren
Energien und der Konservierung von nicht-erneuerbaren Energien.29
Mit wachsender Anerkennung von erneuerbaren Energien, wurde 2001 das „Small Renewable Energy
Power“ (SREP) -Programm gestartet. IPPs, die unter diesem Programm erzeugte erneuerbare Energien in
das öffentliche Stromnetz einspeisen wollen, unterzeichnen ein „Renewable Energy Power Purchase
Agreement” (REPPA) mit TNB, das den Abnahmepreis des Stroms festlegt. Mit der Unterzeichnung dieser
Vereinbarung stimmt der nationale Energiebetreiber zu, produzierten Strom von erneuerbaren Energien für
die folgenden 21 Jahre abzukaufen und ins nationale Stromnetz einzuspeisen. Dies galt für Strom aus
Biomasse-, Biogas-, Photovoltaik- und Windkraftanlagen. Jedoch wurde im REPPA vorgegeben, dass die
Höhe der Anlagenkapazität zur Netzeinspeistung auf 10 MW begrenzt ist (2011 wurde die Grenze auf 30
MW angehoben). Das Ziel, niedergeschrieben im neunten Malaysischen Plan (2006 - 2010), eine Kapazität
von 350 MW bis Ende 2010 durch erneuerbare Energien zu erreichen wurde weit verfehlt. Diese
Fünfjahrespläne dienen der Entwicklung des Landes (siehe Kapitel 4.1). Gründe für den Misserfolg gab es
mehrere. Auf der einen Seite waren die Subventionen für fossile Brennstoffe weiterhin sehr hoch, was den
Anreiz für erneuerbare Energien abschwächte. Auf der anderen Seite machten die zunächst hohen
Investitionskosten für erneuerbare Energien kombiniert mit dem geringen Anreiz, wie der garantierten
Abnahme des produzierten Stroms, Investitionen in erneuerbare Energien unattraktiv. Weiterhin waren die
Strompreisverhandlungen im Rahmen von REPPA langwierig und meist erfolglos. Ungewissheit über den
Stromabnahmepreis sowie über die Verfügbarkeit von Biomasse beispielsweise verstärkte die
Zurückhaltung bei erneuerbaren Energien. 30&31
Die New Energy Policy (Neue Energiepolitik) aus dem Jahr 2010 bestätigte nochmals die Anstrengungen
der Regierung, die Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien zu erhöhen. Das Programm
berücksichtigt sowohl ökonomische Effizienz als auch ökologische und soziale Aspekte, um besonders die
Energiesicherheit durch erneuerbare Energien zu verstärken. Um dieses Ziel zu erreichen, wurden fünf
strategische Schwerpunkte definiert. Erstens versucht das Programm, den Beitrag von erneuerbaren
Energien am nationalen Energiemix zu erhöhen, um eine nachhaltige und solide Stromversorgung zu
gewährleisten. Zweitens soll durch das Programm das Wachstum erneuerbarer Energien (EE) unterstützt
werden und drittens sollen angemessene Produktionskosten in diesem Bereich garantiert werden. Weiterhin
soll die Umwelt für zukünftige Generationen bewahrt werden und schließlich das Bewusstsein und die
Wichtigkeit bei Bürgern gegenüber erneuerbaren Energien verstärkt werden. 32
Khor, 2014 & KeTTHA, 2016
Khor, 2014
31 Suruhanjaya Tenaga, 2013 (Energy Commission)
32 SEDA, 2016a
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia
** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen
29
30
20
National Petroleum Policy 1975
National Energy Policy 1979
Electricity Supply Act 1990
Gas Supply Act 1993
The Energy Commission Act 2001
National Renewable Energy Action Plan 2009
New Energy Policy 2010
Renewable Energy Act 2011
Sustainable Energy Development Act 2011
Abbildung 4: Entwicklung der Energiepolitik in Malaysia
Quelle: Eigene Darstellung nach KeTTHA, 2016a (Stand der Daten: 13.05.2016)
Tabelle 7 zeigt die geplanten Kapazitäten an erneuerbaren Energien zur Stromerzeugung bis 2050 (in MW),
die durch den National Renewable Energy Policy Action Plan (2009) verfolgt wird. Die Kapazitäten
erneuerbarer Energien beliefen sich im Jahr 2011 mit 217 MW auf unter 0,5%.33
Tabelle 7: Geplante Kapazitäten an erneuerbarer Energie zur Stromerzeugung bis 2050 (in MW)
Jahresende Gesamte EE (MW)
Anteil EE-Kapazität an Jährliche CO2 Vermeidung (t)
Gesamtleistung
2015
975
6%
3.385.325
2020
2.080
7,8%
7.073.199
2030
3.484
13%
10.402.484
2050
11.544
34%
16.114.871
Quelle: SEDA,2016a (Stand der Daten: 13.05.2016)
Für den erzeugten Strom aus erneuerbaren Ressourcen gibt es grundsätzlich zwei Arten der Nutzung: Zum
einen können Erzeuger ihren Strom für die eigene Versorgung verwenden und zum anderen in das
malaysische Stromnetz einspeisen. Um den zweiten Fall attraktiv zu machen, wurde ein Gesetz
verabschiedet, das den Teilnehmern Einspeisetarife (FiT) garantiert. 2010 proklamierte der damalige
Minister für Umwelttechnik und Wasser, Datuk Seri Peter Chin, den „Renewable Energy Act“ (ErneuerbareEnergien-Gesetz), welcher einen Einspeisetarif (Feed-in-Tariff „FiT“) nach deutschem Vorbild festsetzte.
Dieses Gesetz trat Ende 2011 in Kraft.34 Detaillierte Informationen hierzu gibt es im folgenden Kapitel. Im
Rahmen des Sustainable Energy Development Authority Act (2011) wurde die Sustainable Energy
Development Authority (SEDA) gegründet, deren Hauptaufgabe die Kontrolle und Durchführung des FiTSystems ist.35
SEDA, 2016a
SEDA, 2016b
35 SEDA, 2016g
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia
** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen
33
34
21
3.5.2 Subventionspolitik – Einspeisetarif (FiT)
Mit dem FiT wird in der Erneuerbare-Energien-Politik Malaysias das Ziel verfolgt, den Anteil erneuerbarer
Energien mit 975 MW an der installierten Stromleistung bis Ende 2015 auf 6% zu steigern, um somit die
Ziele der malaysischen Regierung im Rahmen des „10th Malaysia Plan“ zu erreichen. Mit dem FiTMechanismus wurde der „Renewable Energy Fund“ des FiT eingeführt, aus dem die Einspeisevergütungen
für die Stromerzeuger finanziert werden. Eingeholt wird das Geld für den „Renewable Energy Fund“ durch
eine Abgabe von 1% auf die monatliche Stromrechnung der Verbraucher.36 Das 2015-EE-Ziel wurde jedoch
weit verfehlt, da der erneuerbare-Energie-Anteil an der installierten Leistung Ende 2015 bei nur ca. 1% lag.
Wie bereits erwähnt, wurde 2011 die Energieagentur SEDA (Sustainable Energy Development Authority)
gegründet, um die Einspeisetarife zu verwalten sowie Anträge von Erzeugern von Strom aus erneuerbarern
Energien zu überprüfen und zu bearbeiten. Um als förderfähig zu gelten, darf die individuelle maximale
Anlagenkapazität im Rahmen des FiT 30 MW nicht überschreiten. Produzenten erneuerbaren Stroms
bedürfen zudem der Genehmigung der SEDA, um den erzeugten Strom in das staatliche Stromnetz
einspeisen zu können. Des Weiteren fällt SEDA die Rolle zu, die Öffentlichkeit im Allgemeinen mit
verschiedenen Programmen über die Vorteile eines nachhaltigen Energiesystems auszubilden. Das FiTSchema wurde 2011 zunächst in Westmalaysia eingeführt, wo sich auch die Energieagentur SEDA befindet.
2014 wurde dieses System als nächster Schritt im ostmalaysischen Bundesland Sabah eingeführt. Bisher ist
Sarawak das einzige Bundesland, das dieses System noch nicht eingeführt hat.
Dieser FiT-Mechanismus ermöglicht Stromerzeugern aus erneuerbaren Energien, ihren Strom an das
Stromverteilungsunternehmen Tenaga Nasional Berhad (TNB) bzw. SESB in Sabah zu einem festen Preis
für einen Zeitraum von 21 Jahren zu verkaufen. Dafür werden Stromabnahmeverträge (Renewable Energy
Power Purchase Agreements – REPPAs) zwischen dem Stromerzeuger und dem Verteilungsunternehmen
geschlossen. Dementsprechend sind die Stromnetzbetreiber rechtlich dazu verpflichtet, den regenerativ
erzeugten Strom in ihr Netz einzuspeisen. Hierdurch soll Planbarkeit und Investitionssicherheit geboten
werden. Andererseits unterliegen die Einspeisetarife Degressionsraten, um die Kosten für die regenerative
Stromerzeugung auf Dauer zu senken und an sonstige Energieträger anzugleichen. Der Einspeisetarif für
Strom aus erneuerbaren Energien wird daher jährlich zum Anfang des Jahres geprüft und ggf. angepasst.
Falls die SEDA hierbei feststellt, dass aufgrund technischer Neuerungen auch die landesweit üblichen
Betriebskosten für einen bestimmten Kraftwerkstyp gesunken sind, wird der FiT entsprechend durch die
SEDA nach unten angepasst. Dieses Vorgehen dient dem Zweck, unnötige finanzielle Überförderung des
Staates zu verhindern und stellt sicher, dass stets ausreichend finanzielle Mittel für den FiT verfügbar sind.*
Zugelassen für den FiT sind die folgenden Ressourcen:




Photovoltaik: Technologie, bei der Sonnenlicht durch einen photoelektrischen Prozess direkt in
Strom umgewandelt wird.
Kleinwasserkraft (Anlagenleistung bis einschließlich 30 MW): Gewinnung von Strom, die durch die
Nutzung von fließendem Wasser entsteht.
Biogas: Gas, das durch anaerobe Verfaulung und Fermentierung von organischen Substanzen
gewonnen wird. Dabei erfolgt eine Konzentration im Wesentlichen auf Abwasserschlamm,
kommunalen Feststoffabfall und andere biologisch abbaubare Abfälle.
Biomasse: nicht-fossiles und biologisch abbaubares Material (inklusive Biomasse aus der Forstund Landwirtschaft und Feststoffabfall)
Economic Planning Unit, 2016a
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia
** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen
36
22
Tabelle 8: Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien im Rahmen des FiT (in MWh)
Jahr
Biogas
Biomasse
Klein-wasserkraft
Photovoltaik
Gesamt
2012
7.465
101.309
25.629
4.714
139.117
2013
9.477
209.407
73.032
48.632
340.548
2014
31.844
226.196
64.549
178.329
500.918
2015
40.267
192.372
55.406
248.283
536.328
2016
(Q1)
5.458
5.364
8.749
17.644
37.215
Gesamt
94.511
734.648
227.365
497.602
1.554.126
Quelle: SEDA, 2016c (Stand der Daten: 13.05.2016)
Stromerzeugung in MWh
550,000
500,000
450,000
400,000
350,000
Photovoltaik
300,000
Kleinwasserkraftwerke
250,000
Biomasse
200,000
Biogas
150,000
100,000
50,000
0
2012
2013
2014
2015
2016 *
Abbildung 5: Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien im Rahmen des FiT (in MWh)
Quelle: SEDA, 2016c (Stand der Daten: 13.05.2016)
* 2016, erstes Quartal
Die große Bedeutung des FiT zeigt sich anhand des in den letzten Jahren stetig gestiegenen erzeugten
Stroms, der im Rahmen des FiT in das Stromnetz eingespeist worden ist. So hat sich die Menge der
eingespeisten Megawattstunden zwischen 2012 und 2015 fast vervierfacht. Mit 248.283 MWh über das Jahr
2015 steuerten Photovoltaikanlagen den größten Beitrag zur FiT-vergüteten Stromerzeugung von 2012 bis
Ende 2015 bei. Neben der Stromerzeugung aus Photovoltaikanlagen gewinnt auch insbesondere die
Stromerzeugung aus Biomasse an Bedeutung (vgl. Tabelle 8 und Abbildung 5). Für 2016 sind bisher nur
Daten des ersten Quartals dargestellt.
Die Finanzierung des FiT soll neben einer einmaligen Summe von 300 Mio. MYR (71,3 Mio. EUR) aus der
Staatskasse hauptsächlich über eine Abgabe von Stromkunden erfolgen. Von jedem Stromkunden mit einem
monatlichen Verbrauch von über 300 kWh wird ein Zusatzbeitrag auf Basis der bestehenden
Stromrechnung erhoben, der im Januar 2014 von 1% auf 1,6% erhöht wurde. Insgesamt betrug die zur
Verfügung stehende Fördersumme für das FiT-Programm Ende Dezember 2014 bereits 845 Mio. MYR (201
Mio. EUR). Diese Gelder werden separat von der Staatskasse verwaltet und stehen daher auch nur
erneuerbaren Energien zur Verfügung.37
SEDA, 2016e
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia
** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen
37
23
Der Einspeisetarif pro eingespeiste Kilowattstunde (kWh) hängt auch von der Größe der jeweiligen Anlage
ab. Der FiT ist höher, wenn es sich um eine vergleichsweise kleine Anlage mit geringer Kapazität handelt. In
der nachstehenden Tabelle kann abgelesen werden, für welche Energiequelle welche Preise bezahlt werden,
wobei die jeweilige Untergrenze für Anlagen mit hoher Kapazität und die Obergrenzen für Anlagen mit
geringer Kapazität gelten. Wie die folgende Tabelle 8 zeigt, reichen die Einspeisevergütungen im Jahr 2016
dabei von 0,24 MYR/kWh (ca. 0,05 EUR/kWh) bis 0,82 MYR/kWh (ca. 0,18 EUR/kWh).38
Tabelle 9: FiT-Entwicklung in MYR/kWh
2013
2014
2015
2016
Biomasse (bis
einschließlich 30
MW)
0,27 - 0,31
0,27 - 0,31
0,27 - 0,31
0,27 – 0,31 (0,06 - 0,07 EUR)
Biogas (bis
einschließlich 30
MW)
0,28 - 0,32
0,28 - 0,32
0,28 - 0,32
0,28 – 0,32 (0,06 - 0,07 EUR)
PV – Gemeinschafts
& Individualanlagen
(bis einschließlich
72 kW)
0,68 - 1,13
0,61 - 1,02
0,49 - 0,92
0,41 – 0,82 (0,09 - 0,18 EUR)
Photovoltaik – Nicht
Individualanlagen
(bis einschließlich
30 MW)
0,68 - 1,13
0,61 - 1,02
0,49 - 0,92
0,41 – 0,82 (0,09 - 0,18 EUR)
Kleinwasserkraft
(bis einschließlich
30 MW)
0,23 - 0,24
0,23 - 0,24
0,23 - 0,24
0,24 – 0,26 (0,05 EUR)
Quelle: SEDA, 2016e (Stand der Daten: 25.05.2016)
Da der Fokus der ZMA auf PV und Kleinwasserkraft liegt, werden die detaillierten Einspeisetarife für diese
Energiequellen, die ab dem 01. Januar 2016 gültig sind, in den folgenden Tabellen detailliert dargestellt:
Tabelle 10: FiT für PV Gemeinschaftsanlagen (Solar PV – Community) ab 1. Januar 2016
PV-Gemeinschaftsanlagen
FiT (in MYR/kWh)
(i)
bis einschließlich 4 kW
0,8249 (0,18 EUR)
(ii)
über 4 kW bis einschließlich 24 kW
0,8048 (0,17 EUR)
(iii)
über 24 kW bis einschließlich 72 kW
0,6139 (0,13 EUR)
Quelle: SEDA, 2016d (Stand der Daten: 13.05.2016)
*Gemeinschaftsanlagen: Schulen, Tempel, Gebetshäuser
Tabelle 11: FiT für PV Individualanlagen (Solar PV – Individual) ab dem 1. Januar 2016
PV-Individualanlagen
FiT (in MYR/kWh)
(i)
bis einschließlich 4 kW
0,8249 (0,18 EUR)
(ii)
über 4 kW bis einschließlich 12 kW
0,8048 (0,17 EUR)
Quelle: SEDA, 2016d (Stand der Daten: 13.05.2016)
*Individualanlagen: private PV-Anlagen für Wohnhäuser
SEDA, 2016e
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia
** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen
38
24
Tabelle 12: FiT für PV Nicht-Individualanlagen (Solar PV – Non-Individual) ab 1. Januar 2016
PV-Nicht-Individualanlagen
FiT (MYR/kWh)
(i)
bis einschließlich 4 kW
0,8249 (0,18 EUR)
(ii)
über 4 kW bis einschließlich 24 kW
0,8048 (0,17 EUR)
(iii)
über 24 kW bis einschließlich 72 kW
0,6139 (0,13 EUR)
(iv)
über 72 kW bis einschließlich 1 MW
0,5930 (0,13 EUR)
(v)
über 1 MW bis einschließlich 10 MW
0,4651 (0,10 EUR)
(vi)
über 10 MW bis einschließlich 30 MW
0,4162 (0,09 EUR)
Quelle: SEDA, 2016d (Stand der Daten: 13.05.2016)
*Nicht-Individualanlagen: PV-Anlagen auf Gewerbeanlagen oder Industriehallen
Tabelle 13: FiT für Kleinwasserkraftwerke ab 1. Januar 2016
Kleinwasserkraftwerke
FiT (MYR/kWh)
(i)
bis einschließlich 2 MW
0,2600 (0,06 EUR)
(ii)
über 2 MW bis einschließlich 10 MW
0,2500 (0,05 EUR)
(iii)
über 10 MW bis einschließlich 30 MW
0,2400 (0,05 EUR)
Quelle: SEDA, 2016d (Stand der Daten: 13.05.2016)
3.5.3 Subventionspolitik – Large Scale Solar & Net Energy Metering
Die neuesten Strategien der Erneuerbare-Energien-Politik Malaysias nennen sich „Large Scale Solar“ (LSS)
als Förderung von großen Solaranlagen (1 MW – 30 MW) und „Net Energy Metering“ (NEM Nettoenergiemessung) für die Erzeugung von Energie durch Photovoltaik aber auch weiteren alternativen
erneuerbaren Energien. Diese beiden Strategien wurden im Rahmen des elften malaysischen Plans (2016 –
2020), eingeführt und sollen zunächst als Ergänzung zum FiT-Mechanismus dienen und diesen ab dem
Jahr 2017 ersetzen.
In den nächsten fünf Jahren sollen durch LSS 1.000 MW installiert werden. Nach Kenntnissen der AHK
Malaysia können interessierte Projektentwickler sich direkt an TNB wenden, um die jeweiligen
Rahmenbedingungen bezüglich Stromabnahmepreis und Anlagengrößen zu vereinbaren. Weitere
Informationen zur Realisierung der 1.000 MW LSS-Leistung liegen bisher nicht vor.*
Das Net Energy Metering (NEM) zielt auf die Installation von 500 MW in den nächsten fünf Jahren bis
2020, wobei dieses Jahr noch mit den ersten 100 MW gestartet werden soll.* Das NEM umfasst neben
Photovoltaikanlagen auch alle anderen erneuerbaren Energien. Es erlaubt Privat- und Gewerbekunden, die
ihren Strom durch erneuerbare Energien selbst erzeugen, überschüssig erzeugten Strom in das öffentliche
Stromnetz einzuspeisen. Anders als beim FiT-Mechanismus wird im Rahmen von NEM der eingespeiste
Strom nicht direkt vergütet, sondern die Eigenversorger können diesen mit dem zusätzlich nachgefragten
Netzstrom von den staatlichen Energieversorgern verrechnen und somit Einsparungen bei ihren
Stromrechnungen erzielen. Abgerechnet wird mit einem Doppeltarifzähler. Bei NEM geht es bevorzugt
darum, den erzeugten Strom zunächst für sich selbst zu nutzen und erst Überschüsse in das Stromnetz
einzuspeisen. Wird mehr Strom in einer Abrechnungsphase erzeugt, als verbraucht, kann der
Stromüberschuss in die nächste Abrechnungsphase übertragen und mit der nächsten Stromrechnung
verrechnet werden. In der Regel wird am Ende eines Kalenderjahres kein Stromüberschuss übrig bleiben,
da die Einspeisung des selbstproduzierten Stroms auf 75% der maximalen Stromnachfrage bzw. einer
maximalen Anlagenkapazität von 1 MW begrenzt ist, jenachdem, was niedriger ist. Somit besteht im
Normalfall immer eine Restnachfrage nach Strom von den öffentlichen Energieversorgern. Den
Verbrauchern wird am Ende der Abrechnungsperiode folglich der Nettostromverbrauch in Rechnung
gestellt.
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia
** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen
25
Das Ziel von „Large Scale Solar“ und NEM ist es, den Anteil erneuerbarer Energien an der
Stromerzeugungsleistung von Peninsular Malaysia und Sabah bis 2020 auf 7,8% zu erhöhen; das entspräche
einer Kapazität von 2.080 MW.39 Die Kapazität im Jahr 2014 betrug lediglich 243 MW. In Abbildung 6 wird
aufgezeigt, wie sich die geplante Erneuerbare-Energien-Leistung auf die unterschiedlichen Technologien
2014 aufteilte und wie die Verteilung bis 2020 geplant ist.
243 MW
6%
PV
2014
23%
Biogas
5%
66%
Biomasse
Kleinwasserkraft
2.080 MW
17%
9%
PV
12%
Biogas
2020
Biomasse
24%
38%
Kleinwasserkraft
Feststoffabfall
Abbildung 6: EE-Stromerzeugungsleistung nach Energieträgern
Quelle: Eigene Darstellung nach Economic Planning Unit, 2016b (Stand der Daten: 13.05.2016)
Economic Planning Unit, 2016b
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia
** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen
39
26
4. Programme zur Umsetzung von
Hybrid-, Insel- und Kleinstlösungen als
dezentrale Stromerzeuger
Obwohl Malaysia in den letzten Jahren ein konstantes Wirtschaftswachstum im mittleren einstelligen
Bereich aufweisen konnte, sind viele malaysische Regionen noch unterentwickelt, die überwiegend in
Sarawak und Sabah in Ostmalaysia liegen. Geringe Produktivität, hohe Arbeitslosenquote, fallende Preise
bei Agrarprodukten, schlechte Ausbildung und eine hohe Abwanderungszahl junger Menschen in Städte
charakterisieren die Unterentwicklung in den ländlichen Regionen. 40 Energiearmut und der mangelnde
Zugang zu Elektrizität verschlimmern die Armut der Bevölkerung und sind ein Hindernis für die
wirtschaftliche Entwicklung in diesen Regionen. Im Jahr 2014 lebten in Malaysia ca. 1% der Bevölkerung
unter der Armutsgrenze. Die meisten von ihnen leben in den ländlichen Regionen von Sarawak und Sabah.
Die durchschnittliche Stromabdeckung in diesen Bundesstaaten lag im Jahr 2015 bei 93 % im Vergleich zu
99,9 % auf Peninsular Malaysia, weshalb die Nutzung von Ressourcen aus erneuerbaren Energien als beste
Alternative zur Reduzierung der Energiearmut betrachtet werden, da eine Stromnetzerweiterung meist
aufgrund von unebenem Terrain und dichtem Dschungel nicht durchführbar ist. Zu hohe Kosten bei der
Stromversorgung und die damit verbundenen Übertragungsverluste machen ein Elektrizitätsangebot in
diesen ländlichen Regionen ökonomisch nicht durchführbar.
Von Relevanz sind daher sogenannte Hybrid-, Insel – und Kleinstlösungen, d. h. die Bereitstellung von
Strom durch kleine, autarke Versorgungseinheiten in diesen zumeist entfernt abgelegenen Dorfschaften.
Gefragt sind hier Lösungen unter Verwendung der vor Ort vorhandenen Energieressourcen, wie z. B. der
Solarenergie oder Wasserkraft. Hiermit kann maßgeblich der Dieselverbrauch reduziert werden, mit dem in
vielen Ortschaften noch der Stromgenerator betrieben wird. Dieselkraftstoff, der stark subventioniert wird,
kostete im April 2016 um die 1,55 MYR (0,35 EUR) pro Liter. Die klimatischen und geographischen
Konditionen in diesen Regionen erschweren jedoch die Lieferung des Diesels, so dass kein durchgehendes
Elektrizitätsangebot garantiert werden kann. Der Kraftstoff, der mit Lastkraftwagen in entlegene
Ortschaften gefahren wird, kann bis zu 4 MYR (0,90 EUR) pro Liter kosten. Bestimmte Inseln sind sogar
auf die Versorgung per Luft oder Schiff angewiesen, was die Kosten für Diesel weiter erhöht. Bei Zustellung
per Flugzeug kann der Dieselpreis sogar auf 5 MYR (1,15 EUR) pro Liter ansteigen.** Bei einer erwarteten
Kürzung der Subventionen in den nächsten Jahren (ungewiss wann genau) für Diesel und Rohöl in Malaysia
wird sich die Situation zukünftig noch weiter verschärfen. 41 Obwohl die Kosten für Elektrizität aus
Dieselgeneratoren enorm hoch sind, sind die betroffenen ländlichen Ortschaften und Schulen auf diese
dezentralen teuren Lösungen angewiesen. Laut Informationen aus einem Interview mit einem
Gesprächspartner haben von mehr als 10.000 Schulen in Malaysia fast 1.000 Schulen keinen
kontinuierlichen Zugang zu Elektrizität. Die meisten dieser Schulen liegen in abgeschiedenen Regionen in
Sabah und Sarawak. Bisher gibt es für die nächsten fünf bis zehn Jahre keinen Plan, diese abgeschiedenen
Regionen mit dem nationalen Stromnetz zu verbinden.** Malaysia hat jedoch ein enormes Potential für die
Erzeugung erneuerbarer Energien durch beispielsweise PV, Wasserkraft, Biomasse und Biogas.
Netzunabhängige Stromversorgung oder Insellösungen, die durch Photovoltaik und Wasserkraft generiert
werden, ermöglichen eine nachhaltige Stromversorgung in ländlichen Regionen mit enormen Vorteilen für
Dorfgemeinschaften.**
Viele Entwicklungs- und Schwellenländer betreiben Pläne und Strategien, die Netzversorgung auszubauen,
um den Lebensstandard der Bevölkerung, die keinen Zugang zu Elektrizität hat, zu erhöhen. Aufgrund zu
hoher Kosten für Netzerweiterungen, bieten Kleinst- und Insellösungen häufig die bessere Alternative,
wobei auch hier hohe Investitionskosten den Ausbau beinträchtigen können. Deshalb gibt es in Malaysia
zusätzlich zu den gesetzgebenden Gerüsten die nationalen Entwicklungspläne, „Malaysia Plans“ (MP), um
die nationale Wirtschaftsentwicklung und ländliche Elektrifizierung durch Infrastrukturprojekte finanziell
zu unterstützen. Die Entwicklungspläne versuchen die Grundbedürfnisse von sozial benachteiligten
Menschen zu decken, wie im Folgenden näher erläutert.
Mahmud, 2011
The Strait Times, 2015
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia
** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen
40
41
27
4.1 Malaysia Plans
Das langfristige Ziel Malaysias, bis zum Jahre 2020 in die Riege der Industrieländer aufzusteigen, wird mit
einem Netz von „Fünfjahresplänen“ (Malaysia Plans) unterlegt.
Die Vorteile von erneuerbaren Energien wurden zum ersten Mal im siebten malaysischen Plan (7th Malaysia
Plan 1996 – 2000) berücksichtigt. Programme insbesondere zur ländlichen Elektrifizierung in Sabah und
Sarawak wurden im achten malaysischen Plan (2001 - 2005) festgelegt. Hierzu zählten Netzerweiterungen
und die Versorgung mit Kleinst- und Insellösungen wie beispielsweise Kleinwasserkraftwerken und
Photovoltaik-Hybridanlagen. Insgesamt, für Peninsular Malaysia zusammen mit Ostmalaysia, stellte die
Regierung 856,6 Millionen MYR für die ländliche Elektrifizierung im Zeitraum von 2001 - 2005 zur
Verfügung.
Zusätzlich wurden in Peninsular Malaysia und Sabah Programme durchgeführt, die durch den im Jahr 1997
gegründeten Electricity Supply Industry Trust Account (AAIBE) finanziert wurden. Zuständig für diesen
Fonds ist KeTTHa, das Ministerium für Energie, Grüne Technologie und Wasser. Die Beitragsleister für die
Fördergelder sind die malaysischen Stromerzeuger, d. h. TNB und die IPPs Westmalaysias, welche Genting
Sanyen Power Sdn. Bhd., Port Dickson Power Bhd., Powertek Bhd., Segari Energy Venture Sdn. und YTL
Power Generation Sdn. Bhd. umfassen. Ihr Beitrag ist freiwillig und sie zahlen seit 2001 mit dem Start des
„Small Renewable Energy Power“ (SREP)-Programms 1% ihrer Einnahmen aus den Stromverkäufen bzw.
ihres gesamten jährlichen Umsatzes in den Fonds ein. Aus dem Fonds werden beispielsweise
Entwicklungsprogramme für die Industrie, Energieeffizienzprojekte, die Entwicklung und Förderung der
Stromwirtschaft, Insellösungen oder Gebiete, in denen Elektrizitätsversorgungsnetze noch ausgebaut
werden müssen, unterstützt. 42 Insgesamt wurden ca. 60.000 Haushalte, hauptsächlich in Sabah und
Sarawak, im Zeitraum von 2001 - 2005 durch den AAIBE-Fonds elektrifiziert.43
Mit Hilfe des neunten malaysischen Plans (2006 - 2010) wurden die Programme zur ländlichen
Elektrifizierung intensiviert. Die Lebensqualität der ländlichen Gemeinden, besonders in Sabah und
Sarawak, hat sich dadurch stark verbessert. Neben 1.025.000 Millionen MYR von der Regierung wurde ein
großer Anteil des AAIBE-Fonds in die ländliche Elektrifizierung gesteckt. Während des zehnten
malaysischen Plans (2011 - 2015) hat sich die Elektrifizierungsrate für ganz Malaysia von ca. 81% auf ca.
95% erhöht. Unterschiede gibt es jedoch weiterhin zwischen Peninsular Malaysia und Sabah und Sarawak:44
Tabelle 14: Elektrifizierungsrate in Malaysia 2009 - 2014
Elektrifizierungsrate (in %)
2009
2014
Sabah
77,0
94,1
Sarawak
67,0
91,0
Peninsular Malaysia
99,5
99,8
Quelle: Economic Planning Unit, 2016b (Stand der Daten: 13.05.2016)
Aktuell ist der elfte malaysische Plan gültig (2016 – 2020). Auch hier liegt ein Schwerpunkt auf der
Elektrifizierung
ländlicher
Regionen.
Neben
den
Photovoltaik-Hybridanlagen
und
Kleinwasserkraftsystemen sollen auch sogenannte intelligente Stromnetze (Engl. smart grids), die
Netzabdeckung durch eine kommunikative Vernetzung und Steuerung unterstützen. Zusätzlich soll die
ländliche Bevölkerung entsprechend ausgebildet und ermutigt werden, bei der Instandhaltung der Anlagen
mitzuwirken, um eine nachhaltige Stromversorgung zu sichern. Der Betrieb der Anlage bleibt weiterhin im
Aufgabenbereich des staatlichen Energieversorgers. Das Ziel ist eine landesweite Elektrifizierungsrate von
99% bis 2020; dies bedeutet die Elektrifizierung von ca. 40.000 weiteren Haushalten zwischen 2016 und
2020. Weiterhin sollen Pico-Wasserkraftanlagen mit einer Kapazität zwischen 0,1 und 1 kW installiert
werden.
KeTTHA, 2016
Economic Planning Unit, 2016c (Stand der Daten: 13.05.2016)
44 Economic Planning Unit, 2016b (Stand der Daten: 13.05.2016)
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia
** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen
42
43
28
Der Vorteil dieser Anlagen besteht darin, dass zur Stromerzeugung kein extra Damm oder Wassereinlauf
gebaut werden muss, sondern dass fließendes Wasser zur Stromerzeugung ausreicht, wodurch auch der
Eingriff in die Natur verringert wird.45
4.2 Government Transformation Programm (GTP)
Das GTP ist ein Programm der aktuellen malaysischen Regierung, das sieben Kernthemen bzw. „National
Key Results Areas“ (NKRAs), die die malaysische Bevölkerung betreffen, adressiert. Das Programm wurde
im Januar 2010 von Premierminister Najib Tun Razak präsentiert und unterstützt die Vision 2020, sich zu
einem Industrieland zu entwickeln. Zunächst wurden sechs NKRAs definiert, bevor im Juli 2011 ein siebter
hinzugefügt wurde. Unter die anfänglichen sechs NKRAs fielen dabei folgende Themenbereiche: die
Verringerung der Kriminalität, die Korruptionsbekämpfung, die Verbesserung der Ausbildung an
Universitäten, die Erhöhung des Lebensstandards, die Verbesserung des Personennahverkehrs sowie die
Verbesserung der ländlichen Infrastruktur. Das siebte NKRA betrifft die Lebenshaltungskosten der
Bevölkerung.
Ländliche Regionen bleiben ein Brennpunkt für die Nation, da ein Großteil der Bevölkerung dort lebt und
auch gerne bleiben würde, solange die wirtschaftlichen Möglichkeiten hierzu gegeben sind. Mit dem Ziel der
Vollendung von netzgebundener Elektrifizierung wurde von 2010 – 2012 das GTP 1.0 „Improving Rural
Basic Infrastructure“ (Verbesserung der ländlichen Infrastruktur) ins Leben gerufen. Damit wird die
Transformation von ländlichen Regionen in dynamische Wirtschaftsräume verfolgt, um die Vision 2020 zu
erreichen. Durch das Programm hat sich die Situation in ländlichen Regionen verbessert: Die
Lebensqualität der Bevölkerung hat sich erhöht und der Zugang zu Wirtschaftsmärkten wurde erleichtert.
Insgesamt haben ca. 4,5 Millionen Malaysier von dem GTP 1.0 profitiert. Da der Fokus des GTP 1.0 zunächst
auf grundlegender Infrastruktur basierte, wurden zunächst Straßen ausgebaut sowie die
Trinkwasserversorgung sichergestellt: 336.266 Häuser, bzw. 1.681.330 Menschen haben während des GTP
1.0 Zugang zu sauberem Trinkwasser erhalten. Insgesamt wurden 4.553 km Landstraße gebaut, wovon 2,5
Millionen Menschen profitierten. Durch diesen Ausbau neuer Straßen wurde den Dorfbewohnern ländlicher
Regionen der Zugang zu neuen Märkten ermöglicht. Aber auch der 24-stündige Zugang zu Elektrizität
wurde verbessert: 129.595 Häuser bzw. 647.975 Menschen wurden mit verlässlichem Zugang zu Elektrizität
ausgestattet. Weiterhin wurden 73.392 Häuser für 366.960 Menschen neu gebaut und restauriert. Im Jahr
2013 wurde, aufbauend auf dem GTP 1.0, das GTP 2.0 eingeführt, das sich noch mehr auf die Verbesserung
der ländlichen Entwicklung konzentrierte. Das langfristige Ziel bis 2015 war die Erhöhung des
Gesamteinkommens in allen ländlichen Regionen, wobei nicht bekannt ist, ob dies errreicht wurde. Die
Elektrifizierungsrate sollte Ende 2015 in Peninsular Malaysia 99,9%, in Sabah und Sarawak jeweils 95%
betragen, wobei die Ziele Sabahs und Sarawaks mit durchschnittlich ca. 93% knapp verfehlt wurden.46
4.3 BELB-Programm
Neben den oben genannten Regierungsstrategien hat das Ministry For Rural and Regional Development
(KKLW) im Jahr 2001 das „Rural Electrification Programme“ (Programm zur ländlichen Elektrifizierung,
BELB – Bekalan Elektrik Luar Bandar) eingeführt. Die hohen Ölpreise an den Märkten waren damals
Anreiz gewesen, über alternative Systeme nachzudenken.** Das Programm dient hauptsächlich der
Elektrifizierung von Wohnhäusern und Gebäuden in ländlichen Regionen. Dazu zählen sowohl sogenannte
Longhouses (Langhäuser) in Sabah und Sarawak, in denen teilweise bis zu 40 Personen leben, als auch
Ortschaften mit Orang Asli (Eingeborene Malaysias) auf der malaysischen Halbinsel oder auch Resorts auf
Touristeninseln, die keinen Zugang zu 24 Stunden Strom haben.
4.3.1 Umfang des BELB Programm
Das BELB-Programm basiert auf zwei Methoden: Zum einen ist das die Anknüpfung der Ortschaften an die
Versorgungsnetze der staatlichen Elektrizitätsbehörden, wie TNB in Peninsular Malaysia, SESB in Sabah
und SEB in Sarawak.
Economic Planning Unit, 2016b (Stand der Daten: 13.05.2016)
Government Transformation Programme, 2016
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia
** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen
45
46
29
Zum anderen sollen Gebiete, wo ein Netzausbau ökonomisch nicht durchführbar ist, die Stromversorgung
durch alternative Methoden wie Hybrid-, Kleinst- und Insellösungen erhalten. Obwohl das BELBProgramm sowohl reine PV-Lösungen als auch PV-Hybridlösungen als dezentrale Energieerzeuger
unterstützt, gibt es nach dem Kenntnisstand der AHK Malaysia bisher nur Photovoltaik-Hybridanlagen zur
dezentralen Elektrifizierung. Aufgrund der klimatischen Gegebenheiten in Malaysia sind reine PV-Anlagen
keine passenden Lösungen zur ländlichen Elektrifizierung. Durch die Nutzung von weiteren Energiequellen
wie Dieselgeneratoren und Batterien steht auch in ertragsschwachen Zeiten Strom zur Verfügung.*
Wie bereits erwähnt, hat die Regierung im Rahmen des achten malaysischen Plans den AAIBE-Fonds unter
dem KeTTHa ins Leben gerufen. 60% dieser Mittel werden für das BELB-Programm unter dem KKLW und
den jeweiligen Energieversorgern der Bundesländer genutzt. Das BELB-Budget der Staatsregierung lag im
Jahr 2015 bei nur knapp 880 Millionen MYR im Vergleich zu ca. 2 Milliarden MYR in den Vorjahren. Diese
Verringerung lässt sich durch die niedrigen Dieselpreise der letzten Jahre erklären, weshalb der Anreiz zum
Bau einer Erneuerbaren-Energien-Anlage abgenommen hat.47
Tabelle 15: Jährliches BELB-Budget (in Millionen MYR)
2011
2012
2013
2014
2015
2.070,00
(455 EUR)
2.233,74
(490 EUR)
2.032,97
(446 EUR)
2.277,74
(500EUR)
1.100,00
(241 EUR)
2016
878 (195
EUR)
Quelle: MOF, 2016
Mit dem AAIBE-Fonds wurden alle BELB-Projekte seit 2004, darunter der Netzausbau und die Installation
von Photovoltaik-Hybridanlagen, in Peninsular Malaysia finanziert. Zusätzlich wurde das BELB-Programm
für weitere alternative Projekte in Malaysia genutzt. Ein Beispiel hierfür ist die Finanzierung von
Straßenlampeninstallierungen oder alternative Anlagen zu Photovoltaik. Jeglicher verfügbarer Überschuss
des AAIBE-Fonds wird nach Sabah und Sarawak transferiert, um die Elektrifizierungsdiskrepanz zwischen
Peninsular Malaysia und Sabah und Sarawak zu verringern, wobei der AAIBE-Fonds vorrangig zur
Finanzierung von BELB-Projekten in Peninsular Malaysia genutzt wird.
Folgende Tabellen zeigen die Maßnahmen und die Auswahlkriterien für den Netzausbau sowie die
Installation alternativer Systeme im Rahmen des BELB-Programms in Malaysia:
Tabelle 16: Programm zur Netzerweiterung im Rahmen des BELB Programms
Maßnahmen
Auswahlkriterien (für alle Maßnahmen geltend)
Ausbau von 33-kV-Versorgungsnetzen
Bau von Kraftwerken und Installation von
Dieselgeneratoren
Verbindung von Ortschaften und Häusern mit
Niedrigspannungsnetzen
Erhöhung der Stromqualität und der
Stromversorgung von zwölf auf 24 Stunden am
Tag
Vorrang haben Ortschaften mit a) einer hohen
Anzahl an Häusern, b) neuen Häusern und c)
öffentlichen Einrichtungen wie Schulen und
Krankenhäusern
Die Durchschnittskosten für ein Haus darf
25.000,00 MYR nicht übersteigen
Verlegung von Stromleitungen in Häusern ist
nicht Teil der Maßnahmen
Quelle: KKLW, 2016 (Stand der Daten: 13.05.2016)
KKLW, 2016
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia
** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen
47
30
Tabelle 17: Programm für Photovoltaikanlagen
Maßnahmen
Das Photovoltaikprogramm beinhaltet die
Installation von PV-Lösungen zur
Stromversorgung von Wohnhäusern,
Mehrzweckhallen, Polizeistationen, Kliniken,
Gebetsräumen, Schulen usw.
Auswahlkriterien
Das Programm dient abgelegenen Ortschaften:






die keinen Zugang zu Straßen haben,
bisher keinen Zugang zu Elektrizität hatten,
keinen Zugang zu einer Wasserquelle haben, die
für Kleinwasserkraft geeignet ist,
die in den nächsten fünf Jahren keine
Möglichkeit haben, an das nationale Stromnetz
angeschlossen zu werden,
mit Schulen,
die die Zustimmung hierfür von der lokalen
Bevölkerung erhalten haben.
Quelle: KKLW, 2016 (Stand der Daten: 13.05.2016)
Zwar gelten für Photovoltaik-Hybridanlagen im Rahmen des BELB-Programms die gleichen Maßnahmen
wie für reine PV-Anlagen. Unterschiede gibt es jedoch bei den Auswahlkriterien, wie folgt:
Zunächst müssen die Bewohner zustimmen, dass sie die Verkabelung der Häuser selbst finanzieren und die
monatlichen Stromrechnungen zum regulären Tarif selbst zahlen. Weiterhin muss die Distanz der Ortschaft
zum nächsten 11-kV-Netz über 10 km betragen und es darf kein Plan für eine Netzerweiterung in den
nächsten drei Jahren bestehen. Falls die Distanz weniger als 10 km beträgt oder das Vorhaben von
Energieversorgern besteht, das Netz in der Gegend in den nächsten drei Jahren zu erweitern, aber die
Kosten für eine Photovoltaik-Hybridanlage geringer geschätzt werden, wird von Fall zu Fall entschieden, ob
eine Photovoltaik-Hybridanlage nicht kosteneffektiver ist als eine geplante Netzerweiterung. Die
Beschaffenheit der Häuser muss für eine Verkabelung ausreichend geeignet sein. Außerdem wird ein freies
Stück Land benötigt, um eine Photovoltaik-Hybridanlage zu platzieren. Die Erlaubnis für die Fläche und
den Bau einer Anlage muss der Antragsteller vorläufig bei KKLW einholen. Empfehlenswert sind außerdem
nutzbare Straßen bzw. Routen über Land oder Wasser, die den Transport von Maschinen,
Anlagenausrüstungen und andere Komponenten zum Standort der Anlage ermöglichen. Laut der Webseite
von KKLW sind die geschätzten Projektkosten für Photovoltaik-Hybridanlagen folgende:
Tabelle 18: Geschätzte Projektkosten für Photovoltaik-Hybridanlagen*
Typ
Anzahl der Häuser
Geschätzte Kosten in MYR (EUR)
Typ 1
20 - 29
1.000.000 (219.780)
Typ 2
30 - 39
1.100.000 (241.758)
Typ 3
40 - 49
1.200.000 (263.736)
Typ 4
50 – 59
1.300.000 (285.714)
Typ 5
60 - 100
1.400.000 (307.692)
Quelle: KKLW, 2016 (Stand der Daten: 13.05.2016)
*Projektkosten für reine PV-Anlagen (Insellösungen) liegen nicht vor, da bisher keine installiert wurden.
Anmerkungen zu den Kosten:
-
Die maximale Stromerzeugungsleistung für ein Photovoltaik-Hybridsystem liegt bei 50 kW.
Das komplette Equipment ist von Steuern freigestellt.
Die Transportkosten basieren auf Land- und Wasserrouten. Alternative Transportrouten, via
Flugzeug beispielsweise, werden separat kalkuliert.
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia
** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen
31
-
Die tatsächlichen Kosten können erst nach einer Ortsbegehung von TNB Energy Service Sdn. Bhd.
(TNB-ES), einer Tochtergesellschaft vom nationalen Energieversorger TNB, erstellt werden.48
Leicht abweichend von den oben genannten Projektkosten sind folgende Informationen, die aus Gesprächen
mit Unternehmen und Institutionen gesammelt wurden:
Für eine Hybridanlage mit einer Kapazität von 8 kW werden von KKLW maximal 160.000 MYR (35.135
EUR, Stand 09.05.2016) eingeplant.** In den Kosten sind Planungskosten, der Infrastrukturausbau,
Abgaben wie beispielsweise Landnutzungskosten und Abholzungskosten, Transport-, Installations- und
Betriebskosten - Instandhaltungskosten sind hier ausgeschlossen - enthalten. Den wohl größten Einfluss
haben die Infrastruktur- und Transportkosten. Potentielle Gegenden bzw. Ortschaften liegen teilweise 300 400km von der nächsten befahrbaren Straße entfernt, weshalb ein Straßenausbau unabdingbar ist, bevor
das Anlagenmaterial transportiert wird. Die letzten 100 - 200km sind meist nur noch Schotterstraßen, die je
nach Witterungslage nicht befahrbar sind. Zusätzlich kann es vorkommen, dass ganze Flüsse überquert
werden müssen. Dies ist eine logistische Herausforderung, da das komplette Anlagenmaterial zunächst vom
LKW abgeladen werden muss, bevor es mit Booten weiter transportiert wird.*/**
Die Abweichung der Kosteneinschätzungen ist damit zu erklären, dass die Projektkosten stark variieren
können aufgrund der Unterschiede hinsichtlich den Umweltbedingungen wie beispielsweise Beschaffenheit
oder Lage der Fläche, den Zugangsmöglichkeiten zur Ortschaft (über Land und/ oder Wasser), den
Transportmöglichkeiten durch den Dschungel, dem Vorhandensein von verfügbaren und ausreichend
qualifizierten Arbeitskräften.
4.3.2 Projektablauf des BELB-Programms
Das BELB-Programm ist eine gemeinschaftliche Zusammenarbeit der Regierung, durchgeführt vom KKLW,
in Zusammenarbeit mit TNB. Bis ein Projekt final abgeschlossen werden kann, müssen mehrere Instanzen
durchlaufen werden. Das KKLW ist das einzige Ministerium, das die ländliche Elektrifizierung fördert. Bis
vor zwei Jahren war das Ministerium für Bildung (Ministry of Education - MOE) noch für die
Elektrifizierung von ländlichen Schulen zuständig. Diese Aufgabe wurde im Jahr 2014 vom KKLW
übernommen. Neben der Elektrifizierung von Wohnhäusern in Ortschaften liegt somit seit 2014 ein
weiterer Schwerpunkt von KKLW auf der Elektrifizierung von Schulen, öffentlichen Einrichtungen, Kliniken
und Gebetsräumen.
Die Finanzierung der ländlichen Elektrifizierung wird in allen malaysischen Bundesländern von KKLW
übernommen, wobei sich die Projektdurchführung zwischen den Bundesländern leicht unterscheidet. Die
Projekte werden in Phasen unterteilt, wobei jede Phase einer bestimmten Region zugeordnet wird und die
Installation mehrere Anlagen und je nach Bedarf auch Netzerweiterung umfassen kann. Die aktuelle fünfte
Phase des BELB-Programms betrifft Sabah und Sarawak. Für eine Phase wird ein Zeitraum von 24 Monaten
kalkuliert, der den kompletten Projektablauf beinhaltet. Zu einer sogenannten Projektphase gehören
Vorbereitung/Planung, Ortsbegehung, Transport, Anlagenkonstruktion/-installation und Inbetriebnahme.
Diese Projektphasen können auch parallel laufen oder sich überschneiden und müssen nicht in zeitlicher
Sequenz stehen. In Sarawak besteht eine größere Nachfrage nach Photovoltaik-Hybridanlagen als in Sabah,
wobei die Anlagen meistens kleiner ausfallen. Pro traditionellem „Longhouse“ werden in der Regel 120 –
350 kW kalkuliert. In Sabah hingegen, mit der geringeren Nachfrage, fallen die Projektkapazitäten in der
Regel größer aus. Das kleinste Projekt in Sabah hat bereits eine Kapazität von 300 kW.** Auf der
malaysischen Halbinsel werden die Bekanntgabe, die Standortwahl sowie die Projektvergabe von KKLW
und TNB-ES abgewickelt.
Sobald alle Genehmigungen eingeholt wurden, wird das Projekt zur Durchführung an den „Main
Contractor“, als Bauträger zu verstehen, übergeben. Die Bauträger sind oft größere Unternehmen im
Baugewerbe, die von der Regierung anerkannt sind und Referenzprojekte sowie die notwendige
Arbeitsausrüstung und ausgebildete Arbeitskräfte vorweisen können, was ihnen eine Zusage bei den
Projekten erleichtert.
48
KKLW, 2016
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia
** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen
32
Da diese Bauträger zwar oft aus dem Bereich Baugewerbe stammen, aber nicht unbedingt das nötige Knowhow haben, Erneuerbare-Energien-Projekte angemessen durchzuführen, holen sie sich Unterstützung von
„Subcontractors“, im Deutschen als Subunternehmer bekannt, die die Anlageninstallation und
Inbetriebnahme übernehmen. Nach der Installation werden die Anlagen in Peninsular Malaysia an TNB-ES
für den Betrieb und zur Instandhaltung überreicht. Die Kosten für den Betrieb und die Instandhaltung
werden auch durch das Budget von KKLW finanziert. Dies war allerdings nicht immer der Fall. Nach
Fertigstellung der ersten Photovoltaik-Hybridanlagen um 2005 herum wurden diese an die Bewohner der
Ortschaften überreicht, die sich jedoch, aufgrund mangelnder Expertise, nicht um einen angemessenen
Betrieb und die Instandhaltung kümmern konnten, sodass einige Projekte nach mehreren Wochen nicht
mehr funktionsfähig waren. Besonders bei Kleinwasserkraftwerken war dies zu beobachten.**
Der Projektablauf in Sabah unterscheidet sich leicht von der zuvor genannten Vorgehensweise, obwohl der
Energieversorger SESB in Sabah zu 83% in Besitz von TNB ist. Projektanträge werden zunächst von der
Village Development and Security Authority (JKKK –Behörde für Dorfentwicklung und Sicherheit) an SESB
gestellt. Diese führen erste Untersuchungen und erste Schätzungen durch, bevor der Antrag an KKLW
weitergeleitet wird. Eine Kopie des Antrags kommt außerdem dem Ministry of Rural and Entrepreneurial
Development (KPLB –Ministerium für ländliche und unternehmerische Entwicklung) in Sabah zu, die als
begleitende Instanz den Vorgang überwacht. Sobald alle Genehmigungen erteilt wurden, werden die
Projekte wieder an anerkannte Bauträger übergeben, welche die Projektdurchführung zu großen Teilen
häufig an Subunternehmen weitergeben. In Sabah ist SESB für den Betrieb, die Instandhaltung und
Wartung zuständig, wobei die Kosten hierfür wieder von KKLW übernommen werden.
Sarawak folgt einem ähnlichen Schema bei der Projektvergabe. Das Ministry for Public Utilities (KKAS –
Ministerium für öffentliche Versorgung) in Sarawak führt in Zusammenarbeit mit SEB Standortwahlen
durch, die dann KKLW vorgeschlagen werden, um eine verbindliche Finanzierung zu erhalten. Der restliche
Projektablauf folgt dem bekannten Schema mit einem Bauträger und den relevanten Subunternehmen. Der
einzige Unterschied liegt in der Verantwortung beim Betrieb und der Instandhaltung: Generell liegt sie bei
SEB, wobei bei aktuellen Projekten ein großer Wert auf die Zusammenarbeit mit Dorfbewohnern gelegt
wird, die bereits beim Transport ihre traditionellen Longboats (Langboote) zur Verfügung stellen. Denn
ohne diese wäre der Transport des notwendigen Anlagenmaterials und der -ausrüstung zu den abgelegenen
Dörfern fast unmöglich.**
Im Bundesstaat Sarawak besteht generell eine besondere Konstellation mit Blick auf die politischen
Entscheidungskompetenzen, aber auch speziell im Energiemarkt. Anders als in Sabah, wo der staatliche
Energiekonzern SESB eine Tochter von TNB aus Westmalaysia ist, ist das Energiemanagement in Sarawak
eigenständig und in keiner Weise abhängig von Westmalaysia. Hieraus folgt eine eigenständige
Energiepolitik des Landes. Historisch wurden sogar die energiepolitischen Rahmenentscheidungen der
Zentralregierung ignoriert bzw. abgelehnt und folglich nicht implementiert. Dies war der Fall bei dem am 1.
Dezember 2011 eingeführten Erneuerbare-Energien-Gesetz (FiT) in Malaysia. Es wurde im westlichen
Landesteil und, wenn auch verspätet, ebenfalls in Sabah eingeführt; in Sarawak lehnte der damals
regierende Ministerpräsident die Einführung allerdings ab.*/**
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia
** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen
33
Abbildung 7: BELB-Programm
Quelle: Eigene Darstellung**
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia
** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen
34
4.4 Elektrifizierungsprogramme in Sarawak
4.4.1 Ländliches Elektrifizierungsprogramm
Mit Blick auf die Entwicklung Sarawaks liegt der Fokus auf der Elektrifizierung und Wasserversorgung der
ländlichen Bevölkerung. Insgesamt wurden der Landesregierung 2,5 Milliarden MYR von der
Bundesregierung für das staatseigene RES („Rural Electrification Scheme“) zur Verfügung gestellt. RESProjekte werden von der Bundesregierung finanziert und implementiert, wobei die Landesregierung
Sarawaks durch das Ministry of Public Utilities (KKAS) die Koordinierung assistiert und den Aufbau
überwacht. Weiterhin identifiziert das KKAS potentielle Anlagenstandorte nach den Vorschriften der
Bundesregierung. 49 Aufgrund der Ausdehnung Sarawaks (ähnlich wie Peninsular Malaysia) und der
geographischen Verteilung der Bevölkerung ist die Elektrifizierung aller Ortschaften im Bundesland eine
Herausforderung, denn 48 % der Bevölkerung (1,2 Mio. Einwohner) leben in ländlichen Regionen (Stand
2015).50 Die Elektrifizierung folgt folgendem Schema:
1.
2.
3.
Erweiterung der bestehenden Mittelspannungsnetzen (33/11kV) in Städten und Ortschaften;
zwischen 2009 und 2014 wurden dadurch 73.925 Haushalte elektrifiziert.
Das Rural Power Supply Scheme (RPSS, Programm zur ländlichen Stromversorgung) beinhaltet die
Konstruktion von Hochspannungsleitungen und Umspannwerken als Ergänzung zum RES. Es steht
in
Verbindung
mit
Sarawaks
Netzverstärkungsprogramm
und
dem
Wirtschaftsentwicklungsprogramm für ländliche Regionen.
Installation von Klein-und Micro-Wasserkraftwerken in abgeschiedenen Ortschaften.
Weiterhin bietet SEB den Teilnehmern am RES einen Kredit von bis zu 800 MYR, um damit die
Verkabelungskosten für ihre Haushalte auf deren Grundstücken zu finanzieren, damit ein Anschluss an die
dezentrale Energiequelle gewährleistet werden kann.
Im Jahr 2014 wurde das RES durch das BELB-Programm der malaysischen Regierung erweitert bzw.
verlängert. Neben der Netzerweiterung und der Nutzung von Kleinwasserkraft sollen auch alternative
Systeme wie Photovoltaik-Hybridanlagen oder Kleinwasserkraftwerke in Verbindung mit Dieselgeneratoren
genutzt werden. Diese Lösungen sollen zum Einsatz kommen, wenn ein Anschluss einer abgelegenen Region
an das öffentliche Stromnetz nicht in den nächsten fünf Jahren erfolgen wird. Ende 2014 befanden sich 60
Ortschaften in verschiedenen Entwicklungsstadien hinsichtlich der Installation von Hybridsystemen. Die
bis dahin installierte Leistung von Hybridsystemen, (Photovoltaik- und Kleinwasserkraft-Hybridsyteme) in
Sarawak belief sich auf 7.180 kW.51
4.4.2 Corporate Social Responsibilty Programm
Abgesondert vom staatlichen RES und dem BELB-Programm führt SEB Elektrifizierungsprojekte im
Rahmen des Corporate Social Responsibility (CSR)-Programms durch. Der Fokus des CSR-Programms liegt
auf der Installation von reinen Solar-Home-Systemen (Inselanlagen), wobei auch Kleinwasserkraftanlagen
in Fragen kommen. Auf Hybridlösungen wird jedoch verzichtet. Das Besondere bei diesen Projekten ist die
Kooperation mit der lokalen Bevölkerung, die mit ihren Longboats den Transport des Anlagenmaterials
sowie beim Bau von Schutzhütten für Arbeiter und Ausrüstung unterstützen. Die erste Phase des
Programms wurde im Jahr 2014 in den Ortschaften Rh Kino und Rh Manggat in Menyang realisiert. In der
zweiten Phase, die im Februar 2016 endete, wurden weitere drei Ortschaften in Nanga Jengin und Ulu
Delok, ca. 170 km von der Hauptstadt Kuching entfernt, mit Solar-Home-Systemen ausgerüstet. Das
Volumen der ersten beiden Phasen umfasste die Installation der Lösungen in 63 Haushalten mit insgesamt
300 Bewohnern und Gesamtkosten von 2 Millionen MYR.
SEB, 2016b
New Sarawak Tribune, 2016
51 SEB, 2014
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia
** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen
49
50
35
In der dritten Phase konzentriert sich das Programm auf die Region um Engkari, ca. 150 km von Kuching
entfernt. Diese Phase startete noch im April/Mai 2016. Aktuelle Kenntnisse zum Fortschritt hierzu liegen
jedoch nicht vor. Es sollen hiervon 16 Haushalte mit ca. 80 Bewohnern profitieren.52 Nach Kenntnissen der
AHK werden in diesem Jahr noch weitere 50 Ortschaften mit jeweils ca. 30 Haushalten mit Solar-HomeSystemen ausgestattet. Für jeden Haushalt werden ca. 700 W kalkuliert, wobei dieser Wert schnell nach
oben abweichen kann, je nachdem mit wie vielen elektronischen Geräten der Haushalt ausgerüstet ist.**
Die Finanzierung dieser CSR-Projekte erfolgt nicht wie beim BELB-Programm durch das KKLW sondern
vom Bundesland Sarawak selbst. Die Projekte werden im Rahmen von öffentlichen Ausschreibungen der
Landesregierung vergeben, auf die sich Bauunternehmen und Subunternehmen bewerben können. Da
deutsche Technologien in Malaysia eine hohe Reputation genießen, ist ihnen zu empfehlen, ihre Produkte
und Technologien SEB vorzustellen, die den Großteil der Projekte durchführen. Im Rahmen der
Delegationsreise und der B2B-Veranstaltung im November dieses Jahres können deutsche Unternehmen im
Gespräch mit Vertretern von SEB mehr über Markteintrittsmöglichkeiten erfahren.**
SEB, 2016b
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia
** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen
52
36
5. Netzunabhängige PV-Lösungen in
Malaysia
Netzunabhängige Stromerzeugung beabsichtigt eine autarke Versorgung mit Elektrizität für ländliche
Regionen, unabhängig von der Verfügbarkeit eines nationalen Versorgungsnetzes. Mit Hilfe von
netzunabhängigen Photovoltaikanlagen, die im Rahmen von Hybridlösungen oder als Kleinst- und
Insellösungen betrieben werden, können sowohl ganze Ortschaften als auch einzelne Häuser oder Geräte
mit Elektrizität versorgt werden. Da die Stromerzeugung abhängig von der Sonneneinstrahlung und leistung ist, kann für eine durchgehende Elektrizitätsversorgung eine Kombination mit anderen Arten der
Stromerzeugung notwendig sein. Diese Lösungen werden als Hybridanlagen bezeichnet. PhotovoltaikHybridanlagen in Malaysia bestehen meist aus einer PV-Anlage, einem Dieselgenerator und einer
intelligenten Steuerung, die dafür sorgt, dass die Nutzung der Sonnenenergie immer in Zeiten der
Stromnachfrage erfolgt. 53 Durch die zusätzliche Verfügbarkeit von Dieselgeneratoren, können diese
Hybridanlagen auch in ertragsschwachen Phasen unterbrechungsfrei Elektrizität bereitstellen.
Hybridanlagen bieten somit sauberere Energie und sind in vielen Fällen kosteneffizienter als alleinstehende
Dieselgeneratoren. Dezentral produzierter Strom kann zudem in ländlichen Regionen den Zugang zu
sauberem Wasser, zu einer besseren Gesundheitsversorgung, zu Bildung und eine wirtschaftliche
Entwicklung ermöglichen. Diese Faktoren haben dazu beitragen, dass das Interesse an Hybridanlagen zur
ländlichen Elektrifizierung in Malaysia stark zugenommen hat.54 Seit 2004 wurden in Malaysia ca. 100
Photovoltaik-Hybridanlagen mit einer Gesamtkapazität von mehr als 90 MW gebaut.
5.1 Aktuelle Situation und Entwicklung
5.1.1 Natürliche Ressourcen für Solarenergie in Malaysia
Trotz reichlich Sonnenschein, befindet sich die Entwicklung von erneuerbaren Energien durch PV im
Schatten von Kohle, Gas und Öl in Malaysia. 55 Malaysias klimatische Verhältnisse bieten ideale
Bedingungen für den Ausbau von Photovoltaikanlagen aufgrund einer sehr hohen jährlichen
Sonneneinstrahlung. So liegt die durchschnittliche jährliche Sonneneinstrahlung in Deutschland zwischen
1.100 und 1.400 kWh/m2, wobei die durchschnittliche jährliche Sonneneinstrahlung in Malaysia zwischen
1.300 und 2.000 kWh/m2 liegt.56 57 In Malaysia schwankt die Sonneneinstrahlung zwischen durchschnittlich
0,61 kWh/m2 pro Tag im Dezember und 5,25 kWh/m2 pro Tag im August (vgl. Abbildung 9 und 10). Die
tägliche Sonneneinstrahlung über das ganze Jahr liegt bei durchschnittlich 4,96 kWh/m2. (vgl. Abbildung 8)
Die niedrigste Sonneneinstrahlung wurde im Klang Valley gemessen, wobei Penang und Kota Kinabalu die
höchste gemessene Einstrahlung vorweisen. Die Regionen Sabah, Sarawak, Kedah und Perlis weisen eine
durchschnittliche Sonneneinstrahlung von 5,12 kWh/m2 bis 5,48 kWh/m2 auf. 58 Dies zeigt das hohe
Potential für die Nutzung von Photovoltaikanlagen zur Elektrifizierung ländlicher Regionen.
SMA Solar Technology AG, 2016
ISESCO, 2005
GTAI, 2015
56 Renewable Energy Conceps, o.J.a
57 Renewable Energy Conceps, o.J.b
58 Hossain et al., 2015
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia
** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen
53
54
55
37
Abbildung 8: Durchschnittliche tägliche Sonneneinstrahlung über das ganze Jahr gemessen
Quelle: Azhari et al., 2008
Abbildung 9: Durchschnittliche tägliche Sonneneinstrahlung im Monat Dezember
Quelle: Azhari et al., 2008
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia
** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen
38
Abbildung 10: Durchschnittliche tägliche Sonneneinstrahlung im Monat August
Quelle: Azhari et al., 2008
5.1.2 Abgeschlossene Projekte
Tabelle 19 liefert einen Überblick über Projekte in einem Zeitraum von 2004 bis 2012. Aktuellere offizielle
Daten zu Projekten auf der malaysischen Halbinsel liegen leider nicht vor. Aus Interviews mit verschiedenen
Unternehmen und Institutionen ging jedoch hervor, dass auch zwischen 2013 und 2015 sowie bereits in
diesem Jahr weitere Anlagen gebaut wurden. Genauere Informationen zur Leistung oder Kapazität liegen
jedoch nicht vor. Der Fokus liegt laut KKLW klar auf Ostmalaysia, wobei auch auf der malaysischen
Halbinsel einige Anlagen zur Elektrifizierung von Ortschaften für Orang Asli (Eingeborene in Malaysia) und
Inseln an der Ost- und Westküste installiert wurden.
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia
** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen
39
Tabelle 19:Liste von Photovoltaik-Hybridprojekten auf der malaysischen Halbinsel
DurchfühStandort
Projekt
Kapazität
Gesamtrungskosten in
(in kW)
zeitraum
Millionen
MYR
2004 – 2006
Mersing, Johor
PhotovoltaikHybridprojekte auf der Insel
Mersing
85
9
2007
Pulau Kapas,
Terengganu
PhotovoltaikHybridprojekte auf den
Inseln Pulau Kapas und
Terengganu
100
10
2007
Pulau Perhentian,
Terengganu
Hybridanlage mit PV, Wind
und Diesel auf der Insel
Pulau Perhentian und
Terengganu
300
10
2007 – 2008
Rurals in Johor,
Kelantan, Perak,
Pahang
PhotovoltaikHybridprojekte für
Perkampungan Orang Asli
in Johor, Kelantan, Perak
und Pahang
186
30
2012
Pos Kemar, Perak
PhotovoltaikHybridprojekte in Orang
Asli–Ortschaften in Pos
Kemar und Perak
850
58
2011 – 2012
Johor, Perak,
Pahang, Kelantan
PhotovoltaikHybridprojekte
/Dieselgeneratoren für
abgelegene Schulen in
Johor, Pahang, Perkak und
Kelantan
655
98
Quelle: TNB, 2014
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia
** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen
40
Abbildungen 11 und 12 zeigen die Standorte von Photovoltaik-Hybridanlagen für Ortschaften und Schulen
auf der malaysischen Halbinsel.
Abbildung 11: Photovoltaik-Hybridprojekte auf Inseln und in Ortschaften auf der malaysischen Halbinsel
Quelle: Eigene Darstellung nach TNB, 2014
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia
** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen
41
Abbildung 12: Photovoltaik-Hybridprojekte für Schulen auf der malaysischen Halbinsel
Quelle: Eigene Darstellung nach TNB, 2014
Abbildung 13 zeigt eine Übersicht der Photovoltaik-Hybridanlagen in Sabah, die im Rahmen des BELBProgramms installiert wurden. Insgesamt wurden zwischen Oktober 2008 und April 2014 23 PhotovoltaikHybridanlagen in Betrieb genommen. Aus Tabelle 20 lassen sich neben dem Standort auch detaillierte
Informationen zur Kapazität der einzelnen Anlagen entnehmen. Die beiden Anlagen in Pulau Banggi (Nr.
12) und Tg. Labian (Nr. 13) sind mit jeweils 2 MW und ca. 2,5 MW die bisher größten gebauten
Photovoltaik-Hybridanlagen in Sabah. Weiterhin ist bekannt, dass in Sabah in den letzten zehn Jahren
(2005 - 2015) Investitionen in Photovoltaik-Hybridanlagen in Höhe von ca. 500 Millionen MYR getätigt
wurden.**
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia
** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen
42
Tabelle 20: Photovoltaik-Hybridanlagen in Sabah
Nr
PhotovoltaikHybridanlagen
Standort
Kapazität
Photovoltaik
(kWp)
Controller/
Inverter
(kW)
Dieselgenerator
(kW)
Speicherbatterie
(Ah)
Fertigstellung
(Jahr)
Anzahl
der
Haushalte
Status
1
Kg.
Pegalungan
Pensiangan
20
45
45
1700
Okt 2008
76
In
Betrieb
2
Kg.
Meligan
Sipitang
20
45
45
1700
Dez 2007
140
In
Betrieb
3
Pulau
Lubukan
Sandakan
15
30
45
1200
Dez 2009
45
In
Betrieb
4
Pulau
Banggi
Fasa 1
Kudat
100
200
2 x 200
1 x 250
1500
Mär 2009
413
In
Betrieb
5
Kalabakan
Tawau
150
180 (GEC)
250 (PIM)
2 x 250
2 x 400
2000
Okt 2009
488
In
Betrieb
6
Kg.
Kuamut
Besar
Kinabatangan
200
2 x 100
1 x 270
1 x 350
1800
Okt 2009
139
In
Betrieb
7
Kg.
Kuamut
Seberang
Kinabatangan
20
30
2 x 60
1000
Okt 2009
27
In
Betrieb
8
Tg. Batu
Darat &
Laut
Sandakan
200
2 x 100
1 x 270
1 x 350
1800
Okt 2009
138
In
Betrieb
9
Kg.
Tundun
Bohangin
Kinabatan
gan
144
120
1 x 60
1 x 120
2500
Dez 2011
74
In
Betrieb
10
Kg. Tidong
Kinabatangan
126
120
1 x 90
1 x 60
2500
Jan 2012
49
In
Betrieb
11
Kg.
Tambisan
Laut &
Darat
Lahad
Datu
2 x 148
2 x 120
2 x 180
2500
Feb 2013
168
In
Betrieb
12
Pulau
Banggi
Fasa 2
Kudat
1000
3 Bi-Dir x
300, 3
Grid
Connect
75, 2 x
250 & 1
SCM x 72
2 x 500
2250
Jan 2014
800
In
Betrieb
13
Tg. Labian
Fasa 1
Lahad
Datu
1212
4 x 200
2 x 500,
1 x 360
1800
Dez 2012
480
In
Betrieb
14
Sungai
Merah, Tg.
Labian
Fasa 2
Lahad
Datu
328
792
2 x 300
3000
Apr 2014
186
In
Betrieb
15
Sistem
Sambunga
n Grid Kg.
Tagupi,
Tg. Labian
Fasa 2
Lahad
Datu
259
300
-
-
Apr 2014
101
In
Betrieb
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia
** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen
43
Nr
PhotovoltaikHybridanlagen
Standort
Kapazität
Photovoltaik
(kWp)
Controller/
Inverter
(kW)
Dieselgenerator
(kW)
Speicherbatterie
(Ah)
Fertigstellung
(Jahr)
Anzahl
der
Haushalte
Status
16
Pulau
Pebabag
Semporna
283,2
272
2 x 250
2400
Feb 2013
140
In
Betrieb
17
Pulau Bait
Semporna
283,2
159,3
272
2 x 250
2 x 150
2400
Feb 2013
136
79
In
Betrieb
Pulau
Sumander
Semporna
88,5
85
2 x 80
2400
Feb 2013
22
In
Betrieb
Pulau Larapan
Semporna
212,4
204
2 x 200
2400
Feb 2013
83
In
Betrieb
Pulau Selakan
Semporna
159,3
153
2 x 150
2400
Feb 2013
60
In
Betrieb
Pulau
Denawan
Semporna
123,9
119
2 x 150
2400
Feb 2013
61
In
Betrieb
Pulau Omadal
Semporna
212,4
204
2 x 200
2400
Feb 2013
73
In
Betrieb
Pulau
Menampilik
Semporna
88,5
85
2 x 80
2400
Feb 2013
114
In
Betrieb
18
19
20
21
22
23
Quelle: Eigene Darstellung nach Informationen von SESB
Wo genau die Photovoltaik-Hybridanlagen in Sabah liegen, ist aus der folgenden Abbildung (Abbildung 13)
zu entnehmen. Außerdem ist angegeben, ob die Anlagen durch KKLW oder durch den AAIBE-Fonds
finanziert wurden.
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia
** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen
44
Abbildung 13: Karte von Photovoltaik-Hybridanlage in Sabah
Quelle: SESB (*SSH= Solar System Hybrid; Kg= Kampung, Ortschaft/Dorf
Im Bundesland Sarawak wird aktuell die fünfte BELB-Phase realisiert. Seit ca. 10 Jahren wurden bis Januar
2015 insgesamt 29 Photovoltaik-Hybridanlagen in 66 Ortschaften und ca. 2.200 Haushalten installiert (vgl.
Abbildung 14). Die Leistungen der Photovoltaik-Hybridanlagen variieren zwischen 100 kWp für eine
einzelne Ortschaft bis hin zu 800 kWp, die als Smart-Grid-Anlagen bis zu neun Ortschaften im
Clusterformat mit Elektrizität versorgen.
Abbildung 14: Photovoltaik-Hybridanlagen in Sarawak
Quelle: Eigene Darstellung nach SEB, 2015
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia
** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen
45
In Rh. Dau, Betong, ca. 150 Kilometer östlich von Kuching, wurde beispielsweise eine PhotovoltaikHybridanlage für 26 Haushalte installiert. Die Solarmodule liefern eine Leistung von 97,2 kWp und werden
von einem Dieselgenerator mit einer Leistung von 58 kW unterstützt. Zur Speicherung des Stroms wurden
fünf 2.250-AH-Batterien mit jeweils 48 Volt installiert, die bei ertragsarmen Sonnenstunden/-tagen eine
angemessene Stromversorgung gewährleisten. Weitere Photovoltaik-Hybridanlagen wurden z. B. in Rh.
Kino (22 Haushalte) und Rh. Manggat (17 Haushalte) für zusammen ca. 200 Dorfbewohner erbaut. Die
Gesamtkosten betrugen 558.880 MYR, wobei jeder Haushalt mit einem 24 -stündigen Stromzugang
ausgestattet wurde, um jeweils acht Lampen, Fernseher, Radio, Ventilator, Computer und Handyladegeräte
zu versorgen.**59
5.1.3 Zukünftige Entwicklung
Das größte Potential für die Installation weiterer Photovoltaik-Hybridanlagen bietet der Bundesstaat
Sarawak in Ostmalaysia, wo zum Stand Januar 2015 noch mehr als 200 Ortschaften bzw. ca. 2.200
Haushalte elektrifiziert werden müssen. Wie bereits unter Kapitel 4.4.2 erwähnt, hat der Bundesstaat
Sarawak zusätzlich zum BELB-Programm von KKLW ein eigenes CSR-Programm eingeführt, dass
insbesondere der Elektrifizierung von Longhouses dient. Noch in diesem Jahr sollen 50 LonghouseOrtschaften mit je 30 Haushalten einen 24-stündigen Stromzugang erhalten.
Sabahs Elektrifizierungsrate lag im Jahr 2014 bei über 94% und ist somit etwas höher als die Sarawaks. Bis
2013 wurden bereits 23 uns bekannte Photovoltaik-Hybridanlagen in Sabah gebaut, die meist eine größere
Leistung aufweisen als in Sarawak, dafür aber von der Gesamtanzahl weniger Anlagen installiert sind.
Entsprechend müssen in Sabah weniger Ortschaften elektrifiziert werden als in Sarawak. Diese Ortschaften
müssen außerdem noch von SESB und JKKK (Village Development and Security Authority) identifiziert und
ihre Elektrifizierung anschließend bei KKLW beantragt werden
Da die Elektrifizierungsrate auf der malaysischen Halbinsel im Jahr 2015 bei nahezu 100% lag und laut
KKLW der Fokus der ländlichen Elektrifizierung auf Ostmalaysia liegt, bietet sich in Westmalaysia nur noch
ein geringes Potential für die Installation von Photovoltaik-Hybridanlagen. Vereinzelt werden Orang AsliOrtschaften elektrifiziert, wobei keine genaueren Informationen hierzu vorliegen.
Unabhängig von alleinstehenden Photovoltaik-Hybridanlagen hat die Bundesregierung wie vorher bereits
erklärt, das Large Scale Solar-Programm zur Förderung von großen Solaranlagen zur Stromerzeugung
eingeführt. Über die nächsten fünf Jahre (2016 - 2020) sollen 1.000 MW durch reine Solaranlagen
installiert werden. Pro Jahr zielt die Regierung auf 250 MW ab, wovon 200 MW auf der malaysischen
Halbinsel und 50 MW in Sabah installiert werden sollen.**
5.2 Funktionsweise von Photovoltaik-Hybridlösungen
Wie eine Photovoltaik-Hybridanlage funktioniert und aus welchen weiteren Komponenten sie besteht, wird
nachstehend erläutert:
Grundsätzlich gilt, dass bei einem Photovoltaik-Hybridsystem der Strom durch Photovoltaik erzeugt und
durch Dieselgeneratoren ergänzt wird, wobei in Malaysia die Stromerzeugung durch Photovoltaik bis zu
70% und durch Dieselgeneratoren die restlichen 30% ausmacht. Die Werte variieren, je nachdem wie die
Anlage konstruiert wurde bzw. welche klimatischen Verhältnisse vorliegen. Durch das Zusammenspiel von
verschiedenen Energiequellen kann eine wirtschaftliche Nutzung des Dieselgenerators garantiert und der
Emissionsausstoß verringert werden. **
Photovoltaik-Hybridanlagen bestehen in der Regel aus folgenden Komponenten:

Genset/ Dieselgenerator (gekennzeichnet mit (1) in Abbildung 16): Besonders in netzfernen
Regionen sichern reine Dieselgeneratoren die Stromversorgung. Sowohl die Bevölkerung als auch
die Industrie sind von Dieselgeneratoren abhängig. In Verbindung mit Photovoltaikmodulen lässt
sich die Abhängigkeit sowie Umweltverschmutzung stark reduzieren. Dieselgeneratoren dienen bei
Stromknappheit als Notfallaggregat.60
SEB, 2015
ISESCO, 2005
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia
** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen
59
60
46

PV-Module und Laderegler ((2) in Abbildung 16): PV-Module werden je nach Begebenheit auf
dem Boden oder auf Hausdächern installiert und wandeln das Licht der Sonne in elektrische
Energie um. Der Laderegler lädt die Batterie auf, wenn mehr Strom produziert wird, als
gegenwärtig verbraucht wird.

Controller/Überwachungssystem ((3) in Abbildung 16): Es überwacht und leitet das System.

Batterie ((4) in Abbildung 16): Die Batterie ermöglicht die Speicherung des überschüssig
erzeugten Stroms, um bei nicht ausreichender Sonneneinstrahlung oder bei erhöhtem Strombedarf
in den Abendstunden den gespeicherten Strom zur Verfügung zu stellen. Batterien variieren
bezüglich Speichertyp, Entladezeit und Speicherart. 61

Wechselrichter ((5) in Abbildung 16): Dieser Bestandteil des Hybridsystems ist die Schnittstelle
zwischen Photovoltaikanlage, Dieselgenerator und Batterie und schaltet je nach Stromerzeugung
zusätzlich benötigten Strom von der Batterie oder dem Dieselgenerator hinzu. Die weitere Aufgabe
von Wechselrichtern ist es, Gleichstrom in nutzbaren Wechselstrom umzuwandeln. Sie variieren
bezüglich Größe, Leistung und Funktion.62
Das Hauptziel von Photovoltaik-Hybridsystemen ist die Verringerung von Betriebs-, Instandhaltungs- und
Dieseltransportkosten, indem die Laufzeit der Generatoren und damit der Dieselverbrauch reduziert wird.
Generell lässt sich der Betrieb einer Photovoltaik-Hybridanlage in drei Systemfälle unterscheiden: den
Tagesbetrieb, den Nachtbetrieb und den Betrieb während mangelnder PV-Stromversorgung.
Abbildung 15 zeigt den Tagesbetrieb einer Photovoltaik-Hybridanlage. Dabei wird primär die
Stromerzeugung durch Photovoltaik verfolgt, während der Dieselgenerator ausgeschaltet bleiben soll. Der
Wechselrichter wandelt den Gleichstrom aus den PV-Modulen in Wechselstrom um, damit die Verbraucher
den Strom nutzen können. Überschüssiger Strom wird in den Batterien abgespeichert. 63
Abbildung 15: Tagesbetrieb von Photovoltaik-Hybridanlagen
Quelle: Eigene Darstellung nach ISESCO, 2005
Wie in Abbildung 16 dargestellt, ist die Batterie die bevorzugte Stromquelle, während der Dieselgenerator
sowie die PV-Anlage keinen Strom produzieren sollen. Die Batterie gibt den tagsüber gespeicherten
Gleichstrom ab, welcher wiederum vom Wechselrichter in nutzbaren Wechselstrom umgewandelt wird. Die
Batterie gibt solange den gespeicherten Strom ab, bis das maximale Entladungslevel erreicht ist und kein
gespeicherter Strom mehr zur Verfügung steht.64
Agentur für Erneuerbare Energie, 2016
Solar Power World, 2016
63 ISESCO, 2005
64 ISESCO, 2005
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia
** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen
61
62
47
Abbildung 16: Nachtbetrieb von Photovoltaik-Hybridanlagen
Quelle: Eigene Darstellung nach ISESCO, 2005
Die Situation während einer mangelnden PV-Stromversorgung wird in Abbildung 17 dargestellt. Dies tritt
meist nachts auf oder tagsüber, wenn kein Strom durch Photovoltaikanlagen erzeugt werden kann, da
beispielsweise keine Sonne scheint oder die Monsunzeit vorliegt. Während einer mangelnden PVStromversorgung erreicht die Batterie ihre Entladungsgrenze, worauf der Dieselgenerator in Betrieb
genommen werden muss, um den fehlenden Strom zu produzieren und zudem die Batterie wieder
aufzuladen.30
Abbildung 17: Betrieb während mangelnder PV-Stromversorgung
Quelle: Eigene Darstellung nach ISESCO, 2005
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia
** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen
48
5.3 Herausforderungen
Trotz des hohen Potentials, sind die Elektrifizierungsraten durch Photovoltaik-Hybridanlagen
verhältnismäßig gering, denn einige Barrieren verhindern eine reibungslose Leistung von PhotovoltaikHybridsystemen in ländlichen Regionen. Dreck, Staub, kleine Äste, Moos und ähnliches haben einen
signifikanten Einfluss auf die Leistung der PV-Module und somit auf das komplette Hybridsystem. Um die
Sonnenstrahlen bestmöglich einzufangen, werden die PV-Module oft sehr hoch konstruiert, was jedoch die
Erreichbarkeit der PV-Module zur Reinigung erschwert. Weiterhin fällt oft ein Bewuchs mit Moos und Gras
in diesen tropischen Regionen an, was regelmäßige Reinigungen verlangt und weitere Kosten verursacht.
Darüber hinaus werfen die umliegenden Bäume Schatten auf die PV-Module, wenn sie nicht regelmäßig
gekürzt werden. Solarmodule, die weit in die Luft ragen, erweisen sich als leichte Ziele für Blitzeinschläge,
was oft zur Zerstörung der elektrischen Komponenten führt. Eins der größten Probleme stellt jedoch das
heiße Klima und die hohe Luftfeuchtigkeit im tropischen Malaysia dar. Während sehr heißen Tagen können
sich die Solarmodule überheizen, wodurch die Stromerzeugung beeinträchtigt werden kann. Generell bietet
das Klima in tropischen Regionen einige Beschränkungen bei der Nutzung von PV-Systemen. Die
Lebensdauer der PV-Module ist wird durch die bereits genannten Faktoren verkürzt. Die Regentage bzw.
Tage mit starker Bewölkung belaufen sich auf insgesamt ca. zwei Monate im Jahr in Tropengebieten.
Besonders in den Gebirgen von Sabah und Sarawak beeinträchtigt dies die Stromerzeugung erheblich.
Batterien müssen deshalb eine ausreichend große Kapazität aufweisen, um die Bewohner längerfristig mit
erneuerbarem Strom zu versorgen, um auf den Einsatz von Dieselgeneratoren so lang wie möglich zu
verzichten. Ein mangelhafter Umgang oder eine schlechte Systemkonstruktion verringern die Ladezyklen
von Batterien. Die klimatischen Verhältnisse in Malaysia, geprägt von tropischer Hitze, können zur
Überhitzung führen und somit die Leistung von Batterien negativ beeinflussen. Die Bevölkerung in
abgelegenen Regionen ist häufig nicht qualifiziert genug, um Reinigungs- und Wartungsarbeiten
durchzuführen. Dies und die Bedienung der Systeme erfordert jedoch technisches Wissen, damit die
Hybridsysteme effektiv arbeiten.**
5.4 Markteinstiegsmöglichkeiten
PV-Märkte in Schwellen- und Entwicklungsländern weisen ein hohes wirtschaftliches Potential für die
Nutzung solarer Lösungen von deutschen Unternehmen auf. Es besteht großes Potential in der Ausweitung
des Exports deutscher Solarprodukte, da deutsche Lösungen ausgereift sind, qualitativ hochwertige
Produkte darstellen und in Malaysia hoch angesehen sind.
5.4.1 Batterietechnologien
Batterietechnologien sind eine der wichtigsten Komponenten bei Photovoltaik-Hybridanlagen. In den bisher
gebauten Photovoltaik-Hybridanlagen in Malaysia wurden zu ca. 80% Batterien von Hoppecke aus
Deutschland und zu ca. 20% Batterien von FIAMM aus Italien verbaut (Stand der Information: April
2016).** Genutzt werden Blei-Säure-Batterien, die für den Einsatz in Insellösungen in abgelegenen
Regionen in Malaysia am besten geeignet sind. Nichtsdestotrotz stellen die Batterien bei PhotovoltaikHybridanlagen laut Marktakteuren die größten Herausforderungen dar. Ohne funktionsfähige Batterien
arbeitet die komplette Anlage ineffizient und es muss während ertragsarmen Zeiten auf Dieselgeneratoren
zurückgegriffen werden. Laut Informationen aus Interviews mit Unternehmen machen Batterien bei
Insellösungen 40% der Gesamtkosten aus, haben aber häufig nur eine Lebensdauer von fünf Jahren und
meist nur ein Jahr Garantie (Stand der Information: April 2016) . Im Vergleich dazu haben Solarmodule z.
B. eine Lebensdauer von bis zu 25 Jahren.** Laut Informationen von interviewten Subunternehmen führt
eine falsche Bedienung bzw. falsches Laden und Entladen der Batterie zur Beeinträchtigung ihrer
Lebensdauer.
Allgemein sind Fortschritte bei Batterietechnologien in Bezug auf Lebensdauer, Größe und Gewicht
wünschenswert. Häufig wird von Projektentwicklern nach alternativen Batterietechnologien wie LithiumIonen oder weiteren Chemie-Speichern wie Redox-Flow-Batterien gefragt.** Laut Informationen eines
Unternehmen werden Blei-Säure-Batterien trotz ihrer niedrigeren Speicherkapazität bevorzugt, da sie meist
kleiner und somit leichter zu transportieren sind. Da manche Ortschaften 200 - 300 km entfernt von
befahrbaren Straßen liegen, werden handliche Batterien bevorzugt.*
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia
** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen
49
Generell ist man jedoch mit dem technologischen Fortschritt zufrieden, wohingegen die hohen Kosten für
Batterien das größte Problem darstellen. Weitere Verbesserungen wünschen sich die Projektentwickler bei
der Steuerung und Kontrolle der Batterien, um ein effizientes Laden und Entladen zu gewährleisten und die
Lebensdauer von Batterien zu verlängern.*
5.4.2 Wechselrichter
Wechselrichter werden nach Aussagen von Subunternehmen von LEONICS aus Thailand und SMA aus
Deutschland genutzt, wobei LEONICS einen höheren Marktanteil besitzt. Oft werden Wechselrichter aus
Thailand denen aus Deutschland aufgrund der geringeren Kosten vorgezogen. Lebensdauer und
Zuverlässigkeit von Wechselrichtern verringern sich, ähnlich wie bei Batterien, durch die herrschenden
tropischen Klimaverhältnisse. Daher sollten Wechselrichter und Batterien so konstruiert sein, dass den
klimatischen Verhältnissen Stand halten können.**
5.4.3 Fachwissen/Beratung
Neben technologischen Herausforderungen, die wiederum Markteinstiegsmöglichkeiten bieten, sind
mangelndes Fachwissen und unzureichende Beratung in Malaysia weitere Ursachen für ineffiziente
Projektdurchführungen. In Malaysia herrscht trotz wirtschaftlicher Entwicklung oft noch Mangel an
Forschung und Entwicklung, besonders in der Weiterentwicklung von Produkten und Technologien.
Besonders kleine Unternehmen, die im Schatten größerer Unternehmen stehen, können aufgrund
mangelnden Fachwissens selten am Markt bestehen. In Interviews äußerten Unternehmen aus dem Bereich
der Anlageninstallation häufig den Wunsch nach einer Kooperation mit deutschen Unternehmen. Erhofft
wird sich der Transfer und Austausch von Know-how, Erfahrungen und Technologien, die kleineren
Unternehmen aber auch der gesamten Solarbranche in Malaysia zum Wachstum verhelfen kann. **
Weiterhin zeigt besonders der Bereich Anlageninstallation, Instandhaltung, Steuerung und Kontrolle der
Hybridanlagen großes Verbesserungspotential. Einige installierte Systeme sind aufgrund mangelnder
Instandhaltung, mangelhaftem Betrieb und aufgrund unzureichenden Fachwissens in dieser Hinsicht nach
wenigen Jahren nicht mehr funktionsfähig. Der Austausch von Know-how sowie eine Weiterbildung von
Fachpersonal bietet Marktpotential für deutsche Unternehmen. Konstruktionsfehler bei der
Anlageninstallation von Hybridanlagen sind jedoch nicht nur auf den Mangel von Know-how
zurückzuführen, sondern auch auf Kosteneinsparungen bei der Produktwahl.**
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia
** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen
50
6. Erneuerbare Energie aus
Kleinwasserkraft
Weltweit hat Wasserkraft eine jahrhundertalte Tradition. Früher wurde die mechanisch erzeugte Energie
durch Mühlen für Fertigungsprozesse genutzt. Heutzutage wird die gewonnene Energie mit Generatoren in
Strom umgewandelt. Wasserkraft ist eine vollentwickelte und kosteneffiziente Erneuerbare-EnergienTechnologie, die im Jahr 2014 mehr als 16% des globalen Stromangebots bereitstellte. Bei dem weltweiten
Stromangebot im Jahr 2014 aus erneuerbaren Energien hatte Wasserkraft mit ca. 85% den größten Anteil.
Kleinwasserkraftanlagen haben bei regelmäßiger Wartung teilweise eine Lebensdauer von bis zu 50 Jahren.
Sowohl die Instandhaltungskosten als auch der Eingriff in die Natur sind gering.
Im März 2014 meldete die Sustainable Energy Development Authority (SEDA), dass sich im Sektor „Small
Hydro“ (Kleinwasserkraftwerke bis 10 MW) 100 MW im Baustudium befinden und sich für FiT qualifiziert
haben.65 Der Einsatzbereich von Kleinwasserkraftwerken ist relativ breit. Kleinwasserkraftwerke können an
das öffentliche Netz angeschlossen werden oder aber auch als Insellösung genutzt werden. Sie können für
alleinstehende Gebäude wie Berghütten oder Ferienhäuser sowie für größere netzungebundene Gebiete
genutzt werden. Voraussetzung hierfür ist die Lage an einem Fluss oder zumindest die Nähe zu einem Fluss.
Obwohl Kleinwasserkraftwerke einen Themenschwerpunkt dieser ZMA und der Geschäftsreise im Rahmen
der Exportinitiative Energie darstellen, darf erwähnt werden, dass in Ostmalaysia vor allem Großprojekte
im Bereich der Wasserstaudämme die Stromerzeugungslandschaft und damit auch die Wirtschaft geprägt
haben. Zu nennen sind hier der Bakun-Staudamm sowie der Muru-Staudamm mit einer Leistung von
jeweils 2.400 MW und 950MW.*
6.1 Kategorisierung von Kleinwasserkraftwerken
Bei der vorliegenden Studie wird unterteilt in netzunabhängige und netzgebundene Kleinwasserkraftwerke
in Malaysia. Dies liegt daran, dass beide Bereiche verschiedene Marktpotentiale für deutsche Unternehmen
aufweisen.
Allgemein lassen sich Kleinwasserkraftwerke nach internationalen Kriterien in die Kategorien Pico, Micro,
Mini und Small unterteilen (Tabelle 21). Pico-, Micro- und Mini-Wasserkraftwerke werden meist für
Insellösungen genutzt, d. h. netzunabhängig und ohne Einspeisung in das öffentliche Stromnetz, wobei
Wasserkraftanlagen im Bereich Small meist als dezentrale netzgebundene Kleinwasserkraftanlagen dienen
und den produzierten Strom ins Netz einspeisen.*
Tabelle 21: Kategorisierung von Kleinwasserkraftwerken
Kategorie
Anlagenleistung
Geschätzte Anzahl der Häuser,
die durch die jeweilige
Anlagenkategorie elektrifiziert
werden können
Pico
Bis einschließlich 5 kW
0-5
Micro
> 5 kW bis einschließlich 100 kW
5 – 100
Mini
> 100 kW bis einschließlich 1 MW
100 – 1.000
Small
> 1 MW bis einschließlich 10 MW
1.000 – 10.000
Quelle: Renewables First, 2016
65 GTAI, 2015
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia
** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen
51
6.2 Natürliche Gegebenheiten für Wasserkraft in Malaysia
Sowohl Peninsular Malaysia als auch die Staaten Sarawak und Sabah in Ostmalaysia werden von Nord nach
Süd sowie von West nach Ost mit Gebirgszügen durchzogen. Von ca. 329.000km2 Landfläche in Malaysia
sind ca. 42% Gebirge mit zahlreiche kleinen aber auch großen Flüssen. Peninsular Malaysia ist mit 150
Flusssystemen, während die Staaten Sarawak und Sabah mit 50 Flusssystemen ausgestattet sind. Betrachtet
man den jährlichen Niederschlag Malaysias, erweist sich Wasserkraft als eine ertragsreiche ErneuerbareEnergien-Technologie. Der durchschnittliche jährliche Niederschlag beläuft sich auf schätzungsweise 2.000
mm, verglichen mit dem weltweiten Durchschnitt von 750 mm (entspricht auch dem durchschnittlichen
Niederschlag Kölns). Der höchste Niederschlag findet in den Monaten Oktober bis Februar statt und liegt
zwischen 2.500 mm in Westmalaysia und 5.080 mm in Ostmalaysia.66
6.3 Aktuelle Situation und Entwicklung
6.3.1 Netzunabhängige Kleinwasserkraftwerke
Bisher wurde der Fokus in Malaysia mehr auf Großwasserkraftanlagen gelegt, obwohl besonders Micro- und
Mini-Wasserkraftanlagen die kosteneffizientere und geeignetere Alternative zur ländlichen Elektrifizierung
darstellen. Allein für Micro- bzw. Mini-Wasserkraftanlagen wurden bisher mehr als 150 potentielle
Standorte identifiziert. Das gesamte theoretische Potential Malaysias für Kleinwasserkraft durch Micro- und
Mini-Wasserkraftanlagen wird auf ca. 30 MW geschätzt. Außerdem können Kleinwasserkraftwerke
abgelegene Ortschaften 24-stündig mit Elektrizität versorgen, da Wasser nicht tageszeitenabhängig wie die
Photovoltaikstromerzeugung. Dieselgeneratoren dienen nur als Backup-Ressource, falls das Kraftwerk mal
ausfallen sollte.67**
Laut Marktakteuren wurden bisher in Malaysia deutlich weniger Kleinwasserkraftanlagen als PhotovoltaikHybridanlagen gebaut. Laut SEDA soll in Zukunft der Bau von Kleinwasserkraftanlagen aber erhöht
werden. Genauere Angaben hierzu liegen nicht vor.*
6.3.1.1 Projekte auf der malaysischen Halbinsel und in Sabah
Nach Kenntnissen der AHK Malaysia gibt es auf der malaysischen Halbinsel bisher keine netzunabhängigen
Kleinwasserkraftwerke, die ausschließlich der Elektrifizierung von ländlichen Ortschaften dienen. Im
Rahmen des BELB-Programms wurden zwar seit Beginn des Programms im Jahr 2004 30
Kleinwasserkraftanlagen auf der malaysischen Halbinsel gebaut, der produzierte Strom wird aber in das
öffentliche Netz eingespeist (siehe Kapitel 6.3.2.1).* Laut Informationen aus Interviews mit Unternehmen
könnte es einzelne netzunabhängige Kleinwasserkraftanlagen geben, die z. B. eigenständig von Orang-AsliKommunen in abgelegenen Gegenden gebaut und finanziert wurden. Hierzu liegen aber keine weiteren
Informationen vor.**
Es gibt auch keine Auskunft über installierte Kleinwasserkraftwerke für die netzunabhängige, ländliche
Elektrifizierung in Sabah. Genauso gibt es aktuell keine Pläne der Regierung, Kleinwasserkraftanlagen, die
ausschließlich der netzunabhängigen ländlichen Elektrifizierung dienen sollen, zu bauen.*/**
6.3.1.2 Projekte in Sarawak
Neben den 29 bereits gebauten Photovoltaik-Hybridanlagen gibt es bisher eine netzunabhängige
Kleinwasserkraftanlage. Diese steht am Long Banga in Ulu Baram mit einer Gesamtkapazität von 400 kW,
aufgeteilt auf zwei 160-kW-Turga-Turbinen und einen 80-kW-Dieselgenerator als Absicherung. Die Anlage
wurde im September 2014 fertigstellt und wurde im Januar 2015 voll in Betrieb genommen. Sie versorgt 132
Haushalte, Schulen, Kliniken, einen Flughafen und weitere öffentliche Einrichtungen in vier Ortschaften.
Borhanazad et al., 2013
Badrin, 2012
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia
** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen
66
67
52
Zusätzlich wurden 11 km von 11-kV-Übertragungsleitungen verlegt. Unterstützt wird diese Anlage von zwei
benachbarten Photovoltaik-Hybridanlagen.68
Sarawak bietet großes Potential für weitere Kleinwasserkraftwerke. Das ausgedehnte Netzwerk von Flüssen
und Strömen im hügeligen Hinterland von Sarawak bietet beste Voraussetzungen für die Installation von
Kleinwasserkraftanlagen. Ca. 48% der Bevölkerung Sarawaks leben in diesen ländlichen Gegenden. Im
Ganzen wurden 104 Standorte/Ortschaften in acht Gebieten in Sarawak untersucht (siehe Ergebnisse hierzu
in Tabelle 22).
Jedes dieser acht Gebiete hat seine eigenen Flüsse oder Flussarme, die aus den Gebirgszügen kommen,
welche sich von Süd nach Nord durch Sarawak ziehen. Der Großteil der Landbevölkerung lebt entweder
flussaufwärts oder verteilt sich im Hochgebirge an kleineren Flussarmen, weit entfernt vom öffentlichen
Stromnetz. Zugänglich sind diese Ortschaften meist nur mit Booten oder über kaum befahrbare Straßen. Die
Ortschaften haben entweder direkten Zugang zum Fluss oder sind nicht weiter als 1 – 5 km vom nächsten
Fluss entfernt. Zurzeit nutzen die meisten Ortschaften noch Dieselgeneratoren zur Stromerzeugung. 69
Noch dieses Jahr soll damit begonnen werden, 50 Ortschaften mit jeweils ca. 30 Haushalten zu
elektrifizieren.** Auf Basis der Funktionsweise von Wasserkraftwerken (siehe Kapitel 6.4) wurden im Jahr
2013 Messungen durchgeführt und folgende Ortschaften als potentielle Standorte für
Kleinwasserkraftanlagen identifiziert:
Tabelle 22: Potentielle Standorte in Sarawak für Kleinwasserkraftwerke
Region
Ortschaft
Wasserquelle/
Höhe (m)
Fluss
Theoretisches
Leistungspotential
(kW)
Samarahan
1
Kpg.
Mugah,
Simunjan
Sg. Mugah
18
1,8
Rumah Augusti
Batu Ninding
35
12
Sg. Tembawai
38
24
Sg. Isu
7
5
Wong Selandak
20
5
Sri
Aman
1
2
Rumah Alo
3
Rumah Reggie
Sg. Tembawai
38
24
4
Rumah Jimba
Wong Senkadan
20
7
5
Rumah Anam
Wong Sebidai
18
6
6
Rumah Alam
Wong Kera
5
7
7
Rumah Kili
Wong Keranggas
35
27
8
Rumah Edward
Wong Kepayang
30
59
9
Rumah Kino
Sg. Sumpa
40
16
10
Rumah
Ngumbang
Sg. Sumpa
12
55
Insgesamt:
247
SEB, 2015
SEB, 2016c
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia
** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen
68
69
53
Region
Ortschaft
Wasserquelle/
Fluss
Höhe (m)
Theoretisches
Leistungspotential
(kW)
Betong
1
Rumah Betti
Sg. Ikit
35
7
2
Rumah Aka
Sg. Tapeh Mit
30
25
3
Rumah Akat
Sg. Jepilai
40
8
4
Rumah Meruda
Sg. Penyuin
50
34
5
Rumah
Dau/Temedak
Sg. Mawang
33
10
6
Rumah
Melina/Luing
Sg. Sepak
15
95
7
Rumah
Empaling/jelang
Sg. Sepak
52
15
Insgesamt:
194
Sarikei
1
Rumah Gerasi
Wong Jungin
16
Wong Nyamok
10
111
2
Rumah Achi
Wong Belaidan
5
3
3
Rumah Japar
Wong Kandis
64
904
4
Rumah Iau
Wong Kuji
49
258
5
Rumah Anyut
Wong Stapang
5
38
6
Rumah Uli
Wong Kebok
7
4
7
Rumah kapor
Wong Sawa Bua
17
28
8
Rumah Mamat
Wong Splak
7
4
9
Rumah Changan
Wong Sechelap
52
9
10
Rumah Nalong
Wong Bekiok
7
36
11
Rumah
Uding/Muling
Sg. Sepasir
21
17
12
Rumah Morris
Sg. Sembawang
15
15
Insgesamt:
1.427
Kapit
1
Uma Apan
Sg. Bevan
19
9
2
Punan Bah
Sg. O’ong
50
270
3
Uma Seping Lama
Sg. Semabu
25
8
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia
** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen
54
Region
Ortschaft
Wasserquelle/
Fluss
Höhe (m)
Theoretisches
Leistungspotential
(kW)
4
Uma Seping
Sg. Pekasi
50
130
5
Uma Seping Baru
Sg. Braan
23
38
6
Uma Sambop
Sg. Jemulai
63
76
7
Uma Kenyah Long
Sg. Sarikei
37
37
8
Uma Long Bangan
Sg. Seregat
30
81
9
Uma Badeng
Sg. Dungan
80
136
10
Uma Kulit
Sg. Semuang
35
32
11
Uma Aging
Sg. Kejabo
49
63
12
Uma
Sekapan
Panjang
Sg. Dungan
80
136
13
Uma Tevok
Sg. Belenyu
23
9
14
Uma Tanjong
Sg. Pawah
33
59
15
Uma
Tepalaing
Sg. Muing
40
33
16
Punan Biau B
Sg. Pelaran
33
7
17
Punan Biau A
Sg. Siap
34
12
18
Uma Semanok
Sg. Jelutong Barit
25
6
19
Uma Sekapan Piet
Sg. Tap
53
117
20
Uma
Neh
Sg. Sebatu
56
25
21
Uma Kahei
Sg. Mekero Span
29
6
22
Uma Kahei
Sg. Semuang
81
29
23
Uma Kejaman
Sg. Luyoh Maau
43
15
24
Uma Nyaving
Sg. Maau
23
12
25
Rh Ribut
Sg. Rapuh
70
14
26
Rh Layang
Sg. Sepetai
20
8
27
Rh Juntam
Sg. Elik
43
13
28
Rh Bigau
Sg. Serukuh
10
1,5
29
Rh Manggan
Sg. Belinyuk
40
16
30
Rh Mejang
Sg. Nyumbuh
50
22
31
Rh Ghani
Sg. Sesebau
43
9
32
Rh Danial Dian
Sg. Apan
48
19
33
Rh Rambor
Sg. Sepayang
27
3
34
Rh Gelimai
Sg. Keli
14
12
35
Rh Jembu
Sg. Sembawang
43
4
36
Rh Jamba
Sg. Selikang
27
8
Punan
Kejaman
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia
** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen
55
Region
Ortschaft
Wasserquelle/
Fluss
Höhe (m)
Theoretisches
Leistungspotential
(kW)
37
Rh Lugat
Sg. Sebabai
48
14
38
Rh Ngiang
Sg. Sebabai
48
14
39
Rh Undi
Sg. Pelak
20
3
40
Rh George
Sg. Lulut
53
43
41
Rh Sadang
Sg. Keranggan
14
10
42
Rh Beraoh
Sg. Serambi
26
7
43
Rh tang Ak. Jabit
Sg. Sepinang
23
6
44
Rh Kilau
Sg. Sagan
46
115
45
Rh Jala
Sg. Sepayang
24
22
46
Rh Salang
Sg. Sibau
47
57
47
Rh Anding
Sg. Sepunan
34
100
48
Rh Tang
Sg. Sebuluh
32
156
49
Rh Anchi
Sg. Sebuno
17
22
50
Rh Jos
Sg. Liang Mansai
34
36
51
Rh Barang
Sg. Pan
66
104
52
Rh Tinggom
Sg. Liang Mansai
34
36
53
Rh Nyawai
Sg. Sepulau
24
106
54
Rh Gesang
Sg. Sepulau
24
106
Insgesamt:
2.432,5
Bintulu
1
Data Kakus
Sg. Nyuvet
70
171
2
Rumah
Keti
Sg. Tuan
18
16
3
Rumah Dinggai
Sg. Epoh
65
10
4
Rumah Sabang
Sg. Separai
100
745
5
Rumah Entri
Sg. Pusang
20
5
Julaihi
Insgesamt:
947
Miri
1
Long San
Sg. San
40
110
2
Lio Matu
Sg. Te’baan
49
201
3
Long Semiang
Sg. Semiang
77
113
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia
** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen
56
Region
Ortschaft
Wasserquelle/
Fluss
Höhe (m)
Theoretisches
Leistungspotential
(kW)
Insgesamt:
424
Limbang
1
Long Tuyo
Pa’ Tuyo
50
1.363
2
Punang Berayong
Pa’ Buyot
46
288
3
Punang Trusan
Pa’ Langar
100
390
4
Long Telingan
Pa’ Langar
100
390
5
Pa Berunut
Pa’ Gituan
25
55
6
Long Tanid
Pa’ Lebaluh
55
215
7
Buduk Nur
Pa’ Kumap
134
661
8
Long Ritan
Pa’ Ritan
50
83
9
Long Beluyu
Pa’ Beluyu
29
742
10
Long Kerebangan
Pa’ Kerebangan
197
23
11
Long Semadoh
Pa’ Sugih
476
226
12
Long Sukang
Pa’ Silo
37
50
Insgesamt:
4.486
Quelle: SEB, 2016c
6.3.2 Netzgebundene Kleinwasserkraftwerke
Bisher wurde der Fokus auf netzunabhängige Kleinwasserkraftwerke gelegt, wobei nur eine bekannte
Anlage vorliegt. Anders als diese, gibt es bereits einige netzgebundene Kleinwasserkraftwerke, darunter
Kraftwerke aller Kategorien (siehe Kategorisierung von Kleinwasserkraftwerken). Der Strom dieser Anlagen
wird sowohl zur Einspeisung in das öffentliche Stromnetz als auch zur Elektrifizierung ländlicher Regionen
genutzt.
6.3.2.1 Projekte auf der malaysischen Halbinsel
Zwischen 1980 und 2012 wurden auf der malaysischen Halbinsel ca. 30 Kleinwasserkraftwerke mit einer
Kapazität von fast 17 MW installiert (vgl. Tabelle 23).
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia
** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen
57
Tabelle 23: Kleinwasserkraftwerke auf der malaysischen Halbinsel
Nr.
Standort
Ortschaft
Bundesstaat
Leistung (kW)
1
Sg. Ulu Langat
Kuala Lumpur
Kuala Lumpur
2.200
2
Sg. Kerling
Rawang
Selangor
900
3
Sg. Benus
Bentong
Pahang
300
4
Sg. Perdak
Bentong
Pahang
364
5
Sg. Sempam
Raub
Pahang
1.250
6
Sg. Sia
Raub
Pahang
548
7
Sg. Pertang
Raub
Pahang
492
8
Sg. Ulu Dong
Raub
Pahang
550
9
Sg. Rek
Kuala Krai
Kelantan
270
10
Sg. Sok
Kuala Krai
Kelantan
588
11
Sg. Lata Tunggil
Kuala Krai
Kelantan
700
12
Sg. Renyok
Jeli
Kelantan
1.600
13
Sg. Kemia
Jerteh
Terengganu
526
14
Sg. Brang
Kuala Berang
Terengganu
422
15
Sg. Tersat
Kuala Berang
Terengganu
488
16
Sg. Cheralak
Dungun
Terengganu
500
17
Sg. Bil
Tanjun Malim
Perak
258
18
Sg. Kinjang
Tapah
Perak
349
19
Sg. Kenas
Kuala Kangsar
Perak
532
20
Sg. Asap
Kuala Kangsar
Perak
110
21
Sg. Gebul
Kuala Kangsar
Perak
120
22
Sg. Chempias
Kuala Kangsar
Perak
120
23
Sg. Lawin
Lenggong
Perak
270
24
Sg. Temelong
Lenggong
Perak
872
25
Sg. Tebing Tinggi
Selama
Perak
178
26
Sg. Mahang
Selama
Perak
483
27
Sg. Kupang
Baling
Kedah
216
28
Sg. Mempelam
Baling
Kedah
397
29
Sg. Tawar
Baling
Kedah
540
30
Sg. Mentawak
Pulau Tioman
Pahang
500
Gesamte installierte Leistung
16.643
Quelle: Badrin, 2012
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia
** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen
58
Abbildung 18 zeigt die Standorte dieser Kleinwasserkraftanlagen. Die Zahlen in den Klammern stehen für
die Anzahl der Anlagen vor Ort und die Gesamtkapazität.
Abbildung 18: Kleinwasserkraftwerke auf der malaysischen Halbinsel
Quelle: Eigene Darstellung nach Badrin, 2012
Wie vorher bereits erläutert, wurden diese Anlagen zwar im Rahmen des BELB-Programms finanziert und
dienen der ländlichen Elektrifizierung, der Strom wird aber auch ins öffentliche Versorgungsnetz
eingespeist.
Laut Informationen der SEDA ist für die Zukunft der Bau von bis zu 32 Kleinwasserkraftwerken geplant.
Eine genauere Einschätzung zum Umfang und zur Zeitplanung ist aufgrund zahlreicher Genehmigungen,
die für jedes Kleinwasserkraftprojekt eingeholt werden müssen schwierig (vgl. Kapitel 6.5.2). Im Rahmen
des FiT-Mechanismus, der dieses Jahr ausläuft und durch das Net-Energy-Metering ersetzt wird, wurden zu
Beginn des Jahres noch viele Anträge für geplante Kleinwasserkraftwerke genehmigt oder ihre Installation
bereits beauftragt. Tabelle 24 liefert Daten für ein Kleinwasserkraftwerk mit einer Leistung von 6,6 MW, das
noch dieses Jahr fertiggestellt und in Betrieb genommen werden soll.**
Tabelle 24: Beauftragtes Kleinwasserkraftwerk auf der malaysischen Halbinsel (Stand März 2016)
Firmenname
Kapazität in MW Standort
Genehmigt/Beauftragt
Amcorp
Perting
Hydro Sdn. Bhd.
6,6
Bentong, Pahang
Darul Makmur
Beauftragt
Quelle: SEDA, 2016f
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia
** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen
59
Dagegen listet Tabelle 25 eine Reihe von Kleinwasserkraftwerken, genehmigt durch SEDA, auf, die aber
noch auf letzte Zulassungen warten oder bei denen die Finanzierung noch nicht abschließend geklärt ist. **
Tabelle 25: Genehmigte Kleinwasserkraftwerke auf der malaysischen Halbinsel (Stand März 2016)
Firmenname
Kapazität in MW
Standort
Genehmigt/Beauftragt
Renewable Power Sdn.
Bhd.
I.S. Energy Sdn. Bhd.
2
Hulu Selangor,
Genehmigt
Selangor Darul Ehsan
3,2
Kuala Krai,
Genehmigt
Kelantan Darul Naim
Pesaka Technologies Sdn.
Bhd.
12
Gua Musang,
Genehmigt
Kelantan Darul
Naim
Tanah Jernih Sdn. Bhd.
2
Dungung,
Genehmigt
Teengganu Darul Iman
Jernih Bumiraya Sdn. Bhd.
8,01
Ajil,
Genehmigt
Terengganu Darul Iman
Jernih Seribumi Sdn. Bhd.
3,93
Kemaman,
Genehmigt
Terengganu Darul Iman
Conso Hydro RE Sdn. Bhd.
2
Kampar,
Genehmigt
Perak Darul Ridzuan
Sejahtera Kuasa Sdn. Bhd.
4
Kuantan,
Genehmigt
Pahang Darul Makmur
Koridor Mentari Sdn. Bhd.
5,25
Kampar,
Genehmigt
Perak Darul Ridzuan
Kerian Energy Sdn. Bhd.
14
Selama,
Genehmigt
Perak Darul Ridzuan
Gunung Hydropower Sdn.
Bhd.
10
Gunung Hydropower Sdn.
Bhd.
10
Sumber Sejahtera Sdn.
Bhd.
10
Alaf Budi Sdn. Bhd.
3,5
Kuala Kangsar,
Genehmigt
Perak Darul Ridzuan
Lenggong,
Genehmigt
Perak Darul Ridzuan
Batang Padang,
Genehmigt
Perak Darul Ridzuan
Jeli,
Genehmigt
Kelantan Darul Naim
Contour Mechanism Sdn.
Bhd.
10
Trident Cartel Sdn. Bhd.
10
Raub,
Genehmigt
Pahang Darul Makmur
Raub,
Genehmigt
Pahang Darul Makmur
Pasdec Mega Sdn. Bhd.
5
Bentong,
Genehmigt
Pahang Darul Makmur
Kuasa Sezaman Sdn. Bhd.
7
Kuala Kangsar,
Genehmigt
Perak Darul Ridzuan
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia
** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen
60
Firmenname
Gelinting Hydro Sdn. Bhd.
Kapazität in MW
2,25
Standort
Batang Padang,
Genehmigt/Beauftragt
Genehmigt
Perak Darul Ridzuan
Sumbangan Sakti Sdn.
Bhd.
2
Pelus Hidro Sdn. Bhd.
25,8
Raub,
Genehmigt
Pahang Darul Makmur
SG. Siput,
Genehmigt
Perak Darul Ridzuan
JMT Kelantan Baru Sdn.
Bhd.
10
JMT Kelantan Baru Sdn.
Bhd.
10
Temenggor Hydro Sdn.
Bhd.
14
Talang Hydro Sdn. Bhd.
14
Temangan,
Genehmigt
Kelantan Darul Naim
Machang,
Genehmigt
Kelantan Darul Naim
Hulu Perak,
Genehmigt
Perak Darul Ridzuan
Hulu Perak,
Genehmigt
Perak Darul Ridzuan
Singgor Hydro Sdn. Bhd.
27
Hulu Perak,
Genehmigt
Perak Darul Ridzuan
Gesamtleistung
226,94
Quelle: SEDA, 2016f
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia
** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen
61
Abbildung 19 zeigt die Standorte des sowohl beauftragten als auch der genehmigten Kleinwasserkraftwerke.
Aus der Abbildung lässt sich leider nicht genau erkennen, bei welchem Punkt es sich um das beauftragte
Projekt handelt.
Abbildung 19: Genehmigte und beauftragte Kleinwasserkraftwerke auf der malaysischen Halbinsel (Stand März 2016)
Quelle: SEDA, 2016f
6.3.2.2 Projekte in Sabah
In Sabah gibt es bisher fünf netzangebundene Kleinwasserkraftanlagen (Stand 2015). Bereits im Jahre 1991
wurde eine 2-MW-Anlage in Melangkap gebaut. In Sg. Kadamaian gibt es eine 2,1-MW-Anlage, die im Jahr
2009 gebaut wurde. Beide Anlagen befinden sich in der Region Kota Belud nördlich von Kota Kinabalu, der
Hauptstadt Sabahs. Im Jahr 2011 wurde eine Anlage in Sg. Pangapuyan, im Norden Sabahs in der Region
Kota Marudu, mit einer Leistung von 4,8 MW installiert. Zwei weitere Anlagen stehen mit jeweils 1,1 MW in
Merotai und Bombalai im Südosten Sabahs, ca. 400 Kilometer von Kota Kinabalu entfernt.70
Ähnlich wie auf der malaysischen Halbinsel wurde auch in Sabah die Inbetriebnahme von zwei Anlagen in
diesem Jahr beauftragt (vgl. Tabelle 26) und drei weitere genehmigt (vgl. Tabelle 27), bei denen aber noch
letzte Zulassungen ausstehen. Insgesamt sind somit fünf weitere Kleinwasserkraftwerke in Sabah geplant
mit einer Leistung von 35,6 MW (Abbildung 20).71
Der Bau einer weiteren 8,9-MW-Kleinwasserkraftanlage, die im Jahr 2014 hätte fertiggestellt werden sollen,
verspätet sich und befindet sich immer noch in Planung.72 Weiterhin hat SESB acht potentielle Standorte
mit einer Kapazität von 551 MW im Jahr 2014 identifiziert. Diese sind jedoch zur Nutzung von
Großwasserkraftanlagen geeignet.73
70Suruhanjaya
Tenaga, 2015b
2016f
72 Suruhanjaya Tenaga, 2015b
73Suruhanjaya Tenaga, 2015b
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia
** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen
71SEDA,
62
Abbildung 20: Genehmigte und beauftragte Kleinwasserkraftwerke in Sabah (Stand März 2016)
Quelle: SEDA, 2016f
Tabelle 26: Beauftragte Kleinwasserkraftwerke in Sabah (Stand März 2016)
Projektentwickler
Kapazität in MW
Standort
Genehmigt/Beauftragt
Esajadipower
Bhd.
Sdn.
2
Kota
Sabah
Belud,
Beauftragt
Esajadipower
Bhd.
Sdn.
4,5
Kota
Sabah
Marudu,
Beauftragt
Quelle: SEDA, 2016f
Tabelle 27: Genehmigte Kleinwasserkraftwerke in Sabah (Stand März 2016)
Projektentwickler
Kapazität in MW
Standort
Genehmigt/Beauftragt
One River Sdn. Bhd.
13,5
Kota Marudu,
Genehmigt
Sabah
One River Sdn. Bhd.
10
Kota Marudu,
Genehmigt
Sabah
One River Sdn. Bhd.
5,6
Kota Marudu,
Genehmigt
Sabah
Quelle: SEDA, 2016f
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia
** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen
63
6.3.2.3 Projekte in Sarawak
Im Jahr 2014 lag die gesamte installierte Stromleistung bei ca. 4.000 MW, wovon Wasserkraft mit 2.744
MW (im Vergleich zu Gas mit nur 595 MW) den größten Anteil ausmachte (für Sabah und Peninsular
Malaysia sind Angaben hierzu nicht verfügbar). Dabei handelt es sich jedoch hauptsächlich um
Großwasserkraftanlagen und nur wenige Kleinwasserkraftanlagen. Genauere Informationen liegen dazu
leider nicht vor. Jedoch wurden weitere zwölf zukünftige Standorte für die Konstruktion von
Großwasserkraftwerken identifiziert, mit dem Potential weitere 4000 MW zu erzeugen.74 Zusätzlich wurden,
wie bereits erwähnt (vgl. Tabelle 22), potentielle Standorte für die Installation von Kleinwasserkraftwerken
für die ländliche Elektrifizierung identifiziert.
6.4 Funktionsweise von Kleinwasserkraftwerken
Wasserkraftwerke nutzen die Energie des fließenden Wassers, um Strom oder mechanische Energie
herzustellen. Fließende Gewässer haben den Vorteil, dass keine Dämme oder Auffangbecken benötigt
werden. So können Kleinwasserkraftwerke ohne größeren Aufwand gebaut werden. Bei einem
Kleinwasserkraftwerk wird der Fluss lediglich geteilt, in dem ein Teil des Wassers zu einer Zuführung bzw.
Pipeline oder Druckrohrleitung umgeleitet wird, welche das Wasser zu einer Turbine befördert. Das
fließende Wasser bewegt die Turbine, die wiederum eine Achse zum Rotieren bringt. Die Bewegung der
Achse wird zum Antrieb eines Generators genutzt, der den Strom letztendlich produziert.75
Die Systeme bestehen aus folgenden Basiskomponenten:





Wasserzuführung – Pipeline oder Druckrohrleitung
Turbine, Pumpe oder Wasserrad – wandelt die Energie des fließenden Wassers in rotierende
Energie um
Generator – wandelt rotierende Energie in Elektrizität um
Regulator – kontrolliert den Generator
Verkabelung – überträgt den Strom
Abbildung 21: Funktionsweise eines Kleinwasserkraftwerks
Quelle: Eigene bearbeitete Darstellung nach US Department of Energy, 2016
SEB, 2014
US Department of Energy, 2016
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia
** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen
74
75
64
Bei einer Wasserkraftanlage wird die kinetische Energie des Wassers in mechanische Energie umgewandelt.
Entscheidend für die richtige Auswahl der Anlage ist die Bestimmung der vor Ort vorhanden Wassermenge
(Q) und der Fallhöhe (H). Beide Informationen müssen durch Standortbesichtigungen und Vor-OrtMessungen ermittelt werden.
Die Wassermenge ist das Wasservolumen, das zur Stromerzeugung genutzt wird und in Liter/Sekunde
gemessen wird. Da sowohl die Wassermenge als auch die Fließgeschwindigkeit der meisten Gewässer über
das Jahr hinweg schwanken, müssen Messungen mehrmals über ein Jahr hinweg getätigt werden.
Bei der Fallhöhe wird zwischen Brutto- und Nettofallhöhe unterschieden. Die zur Verfügung stehende
geodätische Höhendifferenz (in Meter) zwischen dem Punkt der Entnahme des Wassers aus dem Gewässer
(= Oberwasserspiegel) und dem Standort der Turbine bzw. Rücklauf des abgearbeiteten Triebwassers (=
Unterwasserspiegel) wird Bruttofallhöhe genannt. Durch Abzug entstehender Verluste wie beispielsweise
Reibung des Wassers, Krümmungen und Biegungen oder Querschnittsänderungen erhält man die
Nettofallhöhe. Diese wird schließlich für die endgültige Bewertung des Standorts benötigt. Zur Bestimmung
der Fallhöhe gibt es verschiedene Möglichkeiten. Eine Möglichkeit ist die Bestimmung der Höhenlinien auf
einer topografischen Karte des Gebiets. Eine etwas genauere Messung kann mittels eines geeichten
Höhenmessers oder GPS-Geräts mit Höhenmesser durchgeführt werden. Die genauste Höhenmessung wird
mittels eines Nivelliergeräts bestimmt. Selbst über weite Entfernungen kann der Höhenunterschied
zwischen zwei Punkten zentimetergenau festgestellt werden.76
6.5 Herausforderungen
6.5.1 Herausforderungen bei netzunabhängigen Kleinwasserkraftwerken
Die Technik ist ausgereift und Betriebs- sowie Instandhaltungskosten sind gering, jedoch stellen die
Kapitalkosten ein großes Problem bei der Wirtschaftlichkeit von Kleinwasserkraftwerken dar. Häufig
entwickeln sich Projekte sehr langsam und benötigen eine Realisierungszeit von bis zu zwei Jahren. Das
liegt meist an einer langwierigen Planungsphase mit Standortbesichtigungen und Messungen in
abgelegenen Regionen. Zusätzlich ist der Bau im Gegensatz zu anderen Erneuerbare-Energien-Anlagen
wesentlich aufwendiger, da die Anlagen nicht zentral im Dorf oder in unmittelbarer Nähe gebaut werden
können. Viele Ortschaften liegen bis zu 15 km vom nächstgrößeren Fluss entfernt, der für eine
Kleinwasserkraftanlage in Frage kommt. Somit müssen teilweise komplette infrastrukturelle
Voraussetzungen geschaffen werden, bevor mit dem Bau der Anlage begonnen werden kann. Oft scheitert
die Durchführung einer Anlage an diesen Herausforderungen. Die Kosten für den Bau von
Übertragungsleitungen von der Anlage zum Dorf lassen die Projektkosten in die Höhe schnellen. Die
Verlegung einer 1 km langen 400-V-Leitung kostet beispielsweise 70.000 - 100.000 MYR (ca. 15.000 –
22.000 EUR, Stand 2015). Eine weitere große Herausforderung sind die zahlreichen bürokratischen
Streitfragen. Für den Bau einer Kleinwasserkraftanlage sind ca. 15 Richtlinien/Genehmigungen zu beachten,
die es mit lokalen Behörden zu klären gibt. Darunter fallen beispielsweise Wasserrechte, Waldrechte und
Landnutzungsrechte. Die Kosten dieser Genehmigungen machen ca. 3 – 10% der Gesamtkosten der Anlage
aus.**
Da neben der Leistung die Wirtschaftlichkeit und daher die Kosten von Kleinwasserkraftwerken
ausschlaggebend sind, sind genaue Analysen diesbezüglich und die Auswahlkriterien bei der Konstruktion
sehr entscheidend. Neben der reinen Anschaffung der Komponenten sind diverse Nebenkosten für den
Transport, die Befestigung im Fluss, die generelle Montage, die Sicherung der Anlage, der Betrieb, die
Instandhaltung und Standortbesichtigungen zu berücksichtigen. Obwohl die Technik im Bereich der
Wasserkraft als ausgreift angesehen wird, ist es schwierig, Kleinwasserkraftwerke wirtschaftlich anzubieten.
Für die Finanzierung von Insellösungen sind dementsprechend oft Förderprogramme oder Fonds der
Regierung sowie private Investoren nötig.
76
Kleinstwasserkraft, 2016
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia
** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen
65
Die eigentlichen Probleme treten jedoch durch natürlich Einflüsse auf. Damit eine Anlage effizient Strom
produzieren kann, werden Flüsse mit mittleren bis hohen Fließgeschwindigkeiten sowie einem
Höhenunterschied von ca. 40 m benötigt. Laut Informationen aus einem Interview mit einem Unternehmen,
kann sich die Effizienz der Anlage in den Monaten der Trockenheit um 30% verringern oder im
schlimmsten Falle sogar komplett aussetzen. Das Gegenteil ist in Monsunzeiten der Fall, wenn der
Niederschlag zu hoch ausfällt und aus den Flüssen reißende Ströme werden. Mitgerissener Schutt, Äste oder
Dreck können die Turbinen verstopfen oder gar zerstören. Laut Informationen einer malaysischen Firma ist
eine regelmäßige Reinigung sowie Wartung der Turbinen notwendig, um effizient Strom zu produzieren.
Weiterhin werden Kleinwasserkraftanlagen, die nicht an das öffentliche Netz angeschlossen werden, meist
ohne Staudamm gebaut, weshalb eine 24-stündige Elektrifizierung während niederschlagsarmen Zeiten
schwer fällt.**
6.5.2 Herausforderungen bei netzgebundenen Kleinwasserkraftwerken
Die Herausforderungen netzgebundener Kleinwasserkraftanlagen sind in der Regel identisch mit denen von
netzunabhängigen Anlagen. Dazu kommen Fragen der Finanzierung:
Schwierig ist, bei einer Kleinwasserkraftanlage eine annehmbare ROI (Return of Invest - Kapitalrendite) zu
erzielen. Die Wirtschaftlichkeit der Anlage sowie geringe Projektkosten sind die wichtigsten Faktoren
hierbei. Die Amortisationszeit sollte unter zehn Jahren liegen, idealerweise bei nur sechs bis acht Jahren.
Neben günstigen Anlagenkosten ist hierbei erforderlich, dass der Strom ins Netz eingespeist und vergütet
wird, z. B. durch die gesetzlich geregelten Einspeisetarife.77 Schätzungen zufolge liegen die Kosten für eine
netzgebundene 1-MW-Kleinwasserkraftanlage bei ca. 7,5 Millionen MYR (1,6 Mi0 EUR – Stand der
Information: März 2016). Die Anlageninvestitionskosten sind im Vergleich zu Photovoltaik-Hybridanlagen
höher, jedoch sind die Gesamtkosten über die Laufzeit der Kleinwasserkraftanlagen geringer.** In der Tat
können einige Kleinwasserkraftanlagen bis zu 50 Jahre in Betrieb sein ohne erhebliche Modernisierungen
oder Reparaturen.78
6.6 Markteinstiegsmöglichkeiten
Im Bereich der Kleinwasserkraftwerke bieten sich nach Einschätzung der AHK Malaysia aufgrund bereits
zahlreicher genehmigter Kleinwasserkraftwerke sowie identifizierter potentieller Standorte für weitere
Anlagen die größten Markteinstiegsmöglichkeiten.
Obwohl die Technologie relativ weit entwickelt ist, gibt es nach wie vor Qualitätsunterschiede zwischen
europäischen Komponenten und beispielsweise chinesischen. Laut Informationen eines Interviews mit
einem Unternehmen, das seit 2009 Kleinwasserkraftwerke betreibt, wurde zunächst aus Kostengründen auf
chinesische Lösungen zurückgegriffen. Noch im selben Jahr tauchten erste Probleme bei den jeweiligen
Anlagen auf. Laut SEDA gibt es weitere Kleinwasserkraftwerke, bei denen die gleichen Probleme mit
chinesischer Technologie aufgetaucht sind. Besonders problematisch wird es aber erst bei der Reparatur der
Anlage oder beim Austausch von Anlagenkomponenten, denn dies kann teilweise bis zu 30 Tage dauern.
Chinesische Lösungen folgen ihren eigenen Standards und nicht den internationalen, weshalb es nicht
selten zu technischen Problemen kommen kann. Versuche, Ersatzteile selbst in Malaysia zu produzieren,
sind daran gescheitert, dass Maschinen- und Komponentenhersteller hier meist den internationalen
Standards folgen. Technisch gesehen sind also die in Malaysia hergestellten Komponenten aufgrund
unterschiedlicher Standards nicht als Ersatz chinesischer Produkte geeignet. Seit dieser negativen
Erfahrung hat das zuvor erwähnte Unternehmen seine Strategie geändert und greift auf europäische,
genauer gesagt österreichische Technologie zurück, die in dem Kleinwasserkraftwerk, das sich aktuell im
Bau befindet, eingebaut wird. Daher bietet der Bereich Kleinwasserkraft auch für deutsche Unternehmen
gute Marktchancen, besonders für Hersteller und Anbieter von schlüsselfertigen Anlagen und
Komponenten. Darunter fallen Turbinen (Kaplan-, Francis-, Banki-Turbinen), Generatoren, hydraulische
Pumpen, Stahlwasserbaulösungen, Druckrohleitungen, Elektro-, Mess- und Steuertechnik aber auch die
Planung und Beratung bei der Entwicklung von Kraftwerks-/Turbinenkonzepten.
77Brennstoffzellen-Heiztechnik,
2016
Ismail et al., o.J.
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia
** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen
78
66
Weitere Marktchancen bieten die bereits genehmigten Kleinwasserkraftprojekte von SEDA, die noch unter
dem FiT-Mechanismus durchgeführt werden. Oft fehlen den durchführenden Unternehmen, die meist
lediglich Erfahrungen aus dem Baugewerbe mit sich bringen, das spezielle Fachwissen oder die richtige
Technologie, um die Installation von Kleinwasserkraftwerken zu bewerkstelligen. Deutsche Unternehmen
können ihr Fachwissen sowie ihre Lösungen liefern und gleichzeitig noch vom FiT-Mechanismus
profitieren, indem sie in Zusammenarbeit mit lokalen Anlagenbetreibern ein gemeinsames Joint-Venture
eingehen. Die letzten Anträge zur Vergütung durch den FiT-Mechanismus sind im Februar dieses Jahres
eingereicht worden und haben Anspruch auf 21 Jahre Förderung. Parallel dazu ist in diesem Jahr die
Vergütung durch das Net Energy Metering angelaufen. In den nächsten fünf Jahren sollen 500 MW im
Rahmen des Net Energy Metering installiert werden; mit der Installation der ersten 100 MW soll noch in
diesem Jahr begonnen werden.
Mit dieser finanziellen Unterstützung/Absicherung und dem zuvor genannten Potential der
Kleinwasserkraft in Malaysia bieten sich gute Markteinstiegsmöglichkeiten für deutsche Unternehmen in
diesem Bereich.**
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia
** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen
67
7. Schlusswort
Malaysia weist eine dynamische Wirtschaft auf, die sich konstant weiterentwickelt. Mit einer bereits gut
ausgebauten Infrastruktur und Energiebereitstellung verfolgt das Land das Ziel, bis 2020 den Status einer
Industrienation zu erreichen. Obwohl die Halbinsel Malaysia eine Elektrifizierungsrate von fast 100%
vorweist, haben viele abgelegene Ortschaften in den beiden ostmalaysischen Bundesländern Sabah und
Sarawak immer noch keinen kontinuierlichen und zum Teil sogar gar keinen Stromzugang.
Aufgrund zu hoher Kosten für eine Netzerweiterung in diese abgelegenen Ortschaften stellt die
Stromerzeugung mittels Erneuerbarer-Energien-Lösungen eine alternative Lösung dar. Jedoch wurde das
von der aktuellen Regierung gesetzte Ziel eines Erneuerbare-Energien-Anteils an der gesamten
Stromleistung von 6% bis Ende 2015 mit einem erreichten Anteil von ca. 1% stark verfehlt.
Der Ausbau der autarken Stromversorgung durch PV- und Wasserkraftlösungen im ländlichen Bereich
gewinnt stark an Interesse. Von Relevanz sind dabei Hybrid-, Insel- und Kleinstlösungen, d. h. die
Bereitstellung von Strom durch kleine, autarke Versorgungseinheiten in diesen zumeist abgelegenen
Dorfschaften unter Verwendung der vor Ort vorhandenen Ressourcen. Durch PV und Wasserkraft kann
maßgeblich der teure Dieselverbrauch durch den Betrieb von Dieselgeneratoren reduziert werden, mit
denen in vielen Ortschaften noch Strom erzeugt wird. Hybridlösungen, die Strom aus zwei oder mehreren
Energiequellen erzeugen, können hierbei das tropische Klima Malaysias mit langen Regenmonaten und
hoher Sonneneinstrahlung effizient nutzen.
Seit der Einführung des BELB-Programms durch das KKLW wurden sowohl auf der malaysischen Halbinsel
als auch in den Bundesstaaten Sabah und Sarawak in Ostmalaysia zahlreiche Photovoltaik-Hybridanlagen
installiert. Besonders Sarawak aber auch Sabah weisen für die nächsten Jahren das größte Potential für die
Installation weiterer Hybridanlagen auf. Dabei kommt es jedoch häufig zu technologischen
Herausforderungen, vor allem bei den Wechselrichtern und Batterien, die wiederum für deutsche KMUs
Chancen für einen Markteinstieg eröffnen. Neben den logistischen und technischen Herausforderungen
stellen das mangelnde Fachwissen und eine unzureichende Beratung in Malaysia weitere Ursachen für
ineffiziente Projektdurchführungen dar. In Malaysia herrscht trotz wirtschaftlicher Entwicklung oft noch ein
Mangel an Forschung und Entwicklung, besonders hinsichtlich der Weiterentwicklung von Komponenten
und Technologien.
Neben Photovoltaik-Hybridanlagen wird laut SEDA ein weiterer Schwerpunkt auf netzunabhängige
(besonders in Sarawak) und auf netzgebundene Kleinwasserkraftwerke gelegt. Netzunabhängige
Kleinwasserkraftwerke, die ausschließlich der ländlichen Elektrifizierung dienen, sind, bis auf eine Anlage in
Sarawak, nicht bekannt, wobei es zahlreiche netzangebundene Kleinwasserkraftwerke gibt, bei denen der
Strom zum einen in das öffentliche Netz eingespeist wird und zum anderen der ländlichen Elektrifizierung
dient. Weitere Marktchancen bieten die Ausrüstung bereits genehmigter Kleinwasserkraftprojekte von
SEDA, die sich noch für die FiT-Vergütung qualifiziert haben. Oft fehlen den durchführenden Unternehme
aus dem Baugewerbe das spezielle Fachwissen und/oder die geeignete Technologie, um die Installation von
Kleinwasserkraftwerken zu bewerkstelligen. Deutsche Unternehmen können ihr Fachwissen sowie ihre
Lösungen liefern und gleichzeitig noch Einnahmen aus dem FiT-Mechanismus hierbei nutzen. Parallel dazu
wurde in diesem Jahr das Net Energy Metering eingeführt. Das Land zielt darauf ab, in den nächsten fünf
Jahren 500 MW im Rahmen des Net Energy Metering zu installiert. Die Installation der ersten 100 MW soll
noch in diesem Jahr beginnen.
Deutsches Fachwissen sowie deutsche Lösungen sind in Malaysia hoch angesehen und können maßgeblich
zur künftigen Stromversorgung, besonders in ländlichen Regionen, beitragen. Deutsche Technologie hat
bereits einen hohen Marktanteil im Bereich der Photovoltaik, vor allem bei Batterien und Invertern. Diesen
gilt es auszubauen und das bereits bestehende positive Image zu nutzen. Die AHK Geschäftsreise nach
Malaysia mit Fokus auf Photovoltaik und Kleinwasserkraft kann hierzu einen maßgeblichen Beitrag leisten.
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia
** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen
68
8. Profile der Marktakteure
8.1 Unternehmen der Solarbranche
Firmenname:
Intelligent Power Systems Technology Pte Ltd
No. 3, Jalan 9/7, Taman IKS,
Seksyen 9,
43650 Bandar Baru Bangi,
Selangor
Tel: +603 8925 4366
Fax: +603 8925 4376
E-Mail: [email protected]
http://www.ipstechnology.com.my
Kontaktperson:
Shadzli A. Wahab
CEO
Hintergrund:
Intelligent Power Systems Technology bietet komplette Lösungen für Erneuerbare-EnergienTechnologien. Zu den Aufgaben gehören Design, Versorgung, Lieferung, Installation, Tests sowie die
vollständige Inbetriebnahme der Systeme. Das Unternehmensspektrum umfasst erneuerbare
Energien wie Photovoltaik, Windenergie und Micro-Wasserkraft.
Firmenname:
Pekat Solar Sdn. Bhd.
5 & 6, No. 6 Jalan Teknologi 3/4,
Taman Sains Selangor 1, Kota Damansara,
47810 Petaling Jaya,
Selangor
Tel: +603 2300 8010
Fax: +603 9235 107
E-Mail: [email protected]
http://www.pekat.com.my
Kontaktperson:
Chin Soo Mau
Group Managing Director
Hintergrund:
Pekat Solar ist ein Maschinenbau-, Beschaffungs- und Installationsunternehmen, das sich auf
Photovoltaiksysteme spezialisiert hat. Das Unternehmen bietet umfassende Beratung für
netzgebundene aber auch Inselanlagen. In den letzten vier Jahren hat das Unternehmen Projekte mit
einer Gesamtkapazität von fast 6 MWp realisiert. Diese Projekte umfassen kleine Systeme für Häuser
sowie größere PV-Anlagen. Zwei Projekten wurde der „Green Building Index“ (GBI) zugesprochen, der
als Bewertungs-Index für nachhaltige und grüne Projekte in Malaysia dient.
Das Unternehmen wirbt damit, dass die Qualität der Produkte (Wechselrichter, Solar Log Monitoring
Systeme), die zum größtenteils direkt aus Deutschland kommen, die Grundlage für den anhaltenden
Erfolg bildet. Solarmodule werden hingegen hauptsächlich aus China geliefert.
Im Rahmen eines CSR-Projekts hat Pekat Solar eine 4-kWp-PV-Anlage für ein Schulprojekt
gespendet.
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia
** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen
69
Firmenname:
Solamas Sdn. Bhd.
2-21, Jalan Puteri 4/8,
Bandar Puteri Puchong,
47100 Puchong,
Selangor
Tel: +603 8052 0938
Fax: +603 8052 0938
E-Mail: [email protected]
http://www.solamas.com
Kontaktperson:
CS Yap, Lionel Yap
General Manager
Hintergrund:
Das Unternehmen konzentriert sich auf die Konstruktion und Versorgung von netzunabhängigen
sowie netzgebunden PV-Systemen.
Auf der Webesite wirbt Solamas mit drei fertiggestellten Photovoltaikanlagen mit Kapazitäten von
3,36 kWp, 40,45 kWp und 71,4 kWp.
Firmenname:
Inverpower Sdn. Bhd.
F – 3 16, IOI Boulevard, Jalan Kenari 5,
Bandar Puchong Jaya
47170 Puchong,
Selangor
Tel: +603 8073 3623
Fax: +603 8073 2688
E-Mail: [email protected]
http://www.inverpower.com.my
Kontaktperson:
Lim Ee Hai
Director
Hintergrund:
Inverpower Sdn. Bhd. ist der autorisierte Vertreiber für ABB-netzgebundene Wechselrichter. Das
Unternehmen bietet eins der größten Portfolios: von kleinen bis zu großen, zentralen MWWechselrichtern. Dieses umfangreiche Spektrum bietet passende Lösungen für Wohnanlagen und PVAnlagen mit mehreren MW Leistung.
Inverpower Sdn. Bhd. wurde gegründet, um die Initiative der Regierung, Solarsysteme für Häuser/
Wohnanlagen und für industrielle und kommerzielle Verwendung zu installieren, zu aktivieren.
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia
** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen
70
Firmenname:
High Summer Systems Sdn. Bhd.
Suite #307, MBE Bandar Baru Klang,
No. 28, Ground Floor, Jalan Tiara 2,
41150 Klang
Selangor
Tel: +603 3344 5010
Fax: +603 3344 5010
E-Mail: [email protected]
http://www.highsummer.my
Kontaktperson:
Liam Chai Seng
Director
Hintergrund:
High Summer Systems wurde im Jahr 2011 gegründet, um Lösungen und Dienstleistungen im
Rahmen von erneuerbaren Energien anzubieten.
Zum Aufgabenspektrum gehören:
 Standortanalyse, Konstruktion und Installation von Solaranlagen
 Beschaffung von Solarmodulen, Wechselrichtern und Materialien
 Funktions-Monitoring, Instandhaltung und weitere Dienstleistungen
 Technische und finanzielle Unterstützung von bedeutenden Solarmodulherstellern
High Summer Systems hat bisher mehrere netzgebundene Photovoltaikanlagen gebaut. Darunter sind
mehrere Anlagen mit einer Kapazität bis zu 144 kW im Bundesstaat Selangor. Weiterhin hat High
Summer eine netzunabhängige Photovoltaik-Hybridanlage in Perak gebaut. Benutzt wurden PVModule von Solar World und Sharp sowie Wechselrichter von SMA.
Firmenname:
RAPS Solutions Sdn. Bhd.
No. 58-1 Tingkat 1,
Jalan Jasmin 6 / KS 6, Bandar Botanic,
41200 Klang
Selangor
Tel: +603 3326 2790
Fax: +603 3326 2791
E-Mail: [email protected]
http://www.raps.com.my
Kontaktperson:
Selvaraj A/L Supramaniam
Director
Hintergrund:
RAPS steht für „Remote Area Power System“ und wurde 2009 gegründet. Die Firma konzentriert sich
auf die Stromversorgung von ländlichen Regionen mit erneuerbaren Energien wie Photovoltaik und
Windkraft. Das Unternehmen hat Erfahrung bei der Konstruktion von Solarsystemen, wie
beispielsweise Insellösungen, Hybridsystemen und netzgebundenen Systemen. Es wurden bereits
mehrere Projekte in Malaysia durchgeführt. Des Weiteren bietet RAPS Folgendes an: SystemPräsentationen, Bestellung von Material, Projektvorbereitung, Systemimplementierung und
technische Unterstützung für die komplette Produktpalette.
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia
** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen
71
Firmenname:
Able Energy Sdn. Bhd.
No. 18, The Castello Energy Centre,
Jalan Industri Pbp 9, Taman Industri Pusat
Bandar Puchong,
47100, Puchong, Selangor
Tel: +603 8060 8819
Fax: +603 80608919
E-Mail: [email protected]
http://www.ableenergy.com.my
Kontaktperson:
Ralph Krattli
Director
Hintergrund:
Able Energy bietet Beratung, Konstruktion, Auftragsvergabe, Installation von sowohl
netzunabhängigen als auch netzgebunden PV-Anlagen an.
Das Unternehmen hat bereits mehrere installierte Anlagen zu vermelden, darunter mehrere
Photovoltaikdachanlagen mit Kapazitäten zwischen 2 kWp und 200 kWp und einen 6-MW-Solarpark.
Netzunabhängige Photovoltaikanlagen sind bisher nicht bekannt, gehören aber zur angebotenen
Produktpalette.
Firmenname:
Eramaz (M) Sdn. Bhd.
Lot 14, 1st Floor, Block B,
New World Commercial Centre,
89500 Penampang,
Sabah
Tel: +60 88-713966
Fax: +60 88-719466
E-Mail: [email protected]
http://www.eramaz.com.my
Kontaktperson:
Annelly John
Executive
Hintergrund:
Eramaz (M) Sdn. Bhd. wurde im Jahr 1997 gegründet mit dem Fokus auf die Bauindustrie und
Projektentwicklung. Zum Aufgabenspektrum gehört der Einsatz von erneuerbaren Energien
(Photovoltaik-Hybridsysteme), Wasseraufbereitung, Bauingenieurwesen und Umweltschutz in Sabah
und auf der malaysischen Halbinsel. Spezialisiert hat sich das Unternehmen auf die Installation von
Photovoltaik-Hybridanlagen. So zählt das Unternehmen zu den wenigen Bauträgern, die von KKLW
für die Installation von Photovoltaik-Hybridanlagen beauftragt werden.
Seit 2010 hat Eramaz drei Projektinstallationen im Rahmen des BELB-Programms durchgeführt. Die
Kosten der Projekte beliefen sich auf 40 Millionen - 90 Millionen MYR.
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia
** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen
72
Firmenname:
Kemuning Structures Sdn. Bhd.
Lot 3801 Batu 6 ¼ Jalan Klinik,
Seksyen 32 Bukit Kemuning,
40460 Shah Alam,
Selangor
Tel: +603 5162 1688
Fax: +603 5162 4285
E-Mail: [email protected]
http://www.k-structures.com
Kontaktperson:
Max Tham Wenig Hoe
Managing Director
Hintergrund:
Das Unternehmen bietet sowohl Detailplanung, Beschaffung und Errichtung als auch Inbetriebnahme
von PV-Anlagen an. Dabei handelt es sich neben große auch um kleinere Anlagen, die sowohl
netzunabhängig als auch netzgebunden sein können. Kemuning ist ebenso eins der wenigen
Unternehmen, das zu den bestätigten Bauträgern für KKLW- und KeTTHa-PV-Projekte gehört.
Firmenname:
Malaysian Solar Resource SDN. BHD.
Lot 74369 Lebuhraya Tun Razak,
26300 Gambang,
Pahang
Tel: +603 7727 2299
Fax: +603 7727 5599
E-Mail: [email protected]
http://www.malaysiansolar.com
Kontaktperson:
Syed Eisa Bin Syed Ahmad
General Manager
Hintergrund:
Malaysian Solar ist Malaysias größter Solarmodulhersteller. Dabei handelt es sich um
Photovoltaikmodule für Solar-Home-Systems, für große und auch netzunabhängige Anlagen. Alle
Module sind TUV-Rheinland-zertifiziert gemäß IEC 61215 ed.2 2005, IEC 61730, Part 1, 2004, und
IEC 61701 Salzkorrossion-Untersuchung von Photovoltaikmodulen.
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia
** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen
73
Firmenname:
Advanced Solar Voltaic Sdn. Bhd.
8, Jln 2/137B,
Resource Industrial Centre,
58000 Kuala Lumpur
Wilayah Persekutuan,
Kuala Lumpur
Tel: +603 7980 5419
Fax: +603 7981 6755
E-Mail: [email protected]
http://www.solarvoltaic.com
Kontaktperson:
Paul D. Millott
Director
Hintergrund:
Advanced Solar Voltaic hat sich vor über 25 Jahren auf PV-Anlagen in Malaysia spezialisiert. Die
Komponenten sind angepasst an die heißen, tropischen klimatischen Bedingungen in Malaysia.
Das Unternehmen bietet Beratung, Planung, Installation, Instandhaltung und Lieferung von
Solarzellen, Ladereglern, Batterien und weiteren Komponenten, die benötigt werden, um
alleinstehende PV-Anlagen zu installieren.
Firmenname:
TRNCO Sdn. Bhd.
147-2 Jalan Radin Bagus,
Sri Petaling,
57000 Kuala Lumpur
Wilayah Persekutuan Kuala Lumpur
Tel: +60 9057 5207
Fax: +60 9057 5206
E-Mail: [email protected]
http://www.trncosb.com
Kontaktperson:
Terence Lim
Managing Director
Hintergrund:
Das Unternehmen ist Systemanbieter für sowohl netzunabhängige als auch netzgebundene Systeme.
Spezialisiert hat sich TRNCO Sdn. Bhd. auf die Planung und Installation von Photovoltaikmodulen,
um Strom auch in abgelegene Regionen zu bringen.
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia
** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen
74
Firmenname:
Wazlina Sdn. Bhd.
No. 93 (Mezzanine Floor)
Jalan Pudu Lama,
50200 Kuala Lumpur
Wilayah Persekutuan Kuala Lumpur
Tel: +603 2032 1899
Fax: +603 2031 1889
E-Mail: [email protected]
http://www.wazlina.com
Kontaktperson:
Ruslan Bin Ahmad
Director
Hintergrund:
Das Unternehmen bietet Erneuerbare-Energien-Lösungen für Südostasien. Wazlina Sdn. Bhd. ist der
stärkste lokale Projektentwickler in Malaysia in dieser Hinsicht in ländlichen Gegenden. Das Ziel ist
der Umweltschutz und die ländliche Elektrifizierung, um den Dorfbewohnern einen höheren
Lebensstandard zu bieten.
Das Unternehmen baut im Auftrag von KKLW eine Photovoltaik-Hybridanlage mit einem Volumen
von 132 Millionen MYR in Tanjung Labian, Sabah. Die erste Bauphase mit einem Volumen von 92
Millionen MYR ist bereits abgeschlossen, wohingegen sich die zweite Phase mit 40 Millionen MYR
sich noch im Bau befindet, aber dieses Jahr abgeschlossen werden soll. Seit 2006 hat das
Unternehmen mehrere Photovoltaik-Hybridanlagen für KKLW und TNB realisiert.
Insgesamt handelt es sich dabei um 24 Projekte. Darunter hauptsächlich Photovoltaik-Hybridanlagen
aber auch einige Straßenbeleuchtungsprojekte.
Firmenname:
BESTIUM Technology Sdn. Bhd.
Lot 510 5th Floor Block A,
Kelana Business Centre, No 97 Jalan Ss7/2
Kelana Jaya
47301 Petaling Jaya
Selangor
Tel: +603 7880 9499
Fay: +603 7880 9433
E-Mail: [email protected]
http://www.bestium.com.my
Kontaktperson:
Sivaganthan Jayasingam
General Manager
Hintergrund:
Bestium Technology Sdn. Bhd. bietet Systemplanung und Installation von Photovoltaikanlagen,
sowohl netzvgebunden als auch netzunabhängig. Zu den Klienten gehören beispielsweise TNB und
KKLW.
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia
** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen
75
Firmenname:
Restu Indah Sdn. Bhd.
No. 25 Jalan TS 6/8
Taman Industri Subang,
47510 Subang Jaya
Selangor
Tel: +603 5636 0557
Fax: +603 5632 5852
E-Mail: [email protected]
http://www.rindah.com
Kontaktperson:
Abdul Allim Shah Bin Mohd Sharif
Managing Director
Hintergrund:
Restu Indah Sdn. Bhd. wurde im Jahr 1993 gegründet und bietet Planung, Lieferung, Installation,
Untersuchung und Inbetriebnahme von Photovoltaikanlagen, einschließlich netzgebundener und
netzunabhängiger Anlagen. Weiterhin hat sich das Unternehmen auch auf Kleinwasserkraft und
Projekte im Bauwesen spezialisiert.
Restu Indah hat bereits 16 Projekte für KKLW, TNB und TNB-ES etc. durchgeführt, darunter
Photovoltaik-Hybridanlagen und Kleinwasserkraftwerke.
Firmenname:
Shorefield Sdn. Bhd.
Lot 1025, Block 7, MTLD Lorong Demak Laut 7A,
Jalan Demak Laut 7, Sejingkat Industrial Park
93050, Kuching
Sarawak
Tel: +60 82 432 375
Fax: +60 82 433 990
E-Mail: [email protected]
http://www.shorefield.com.my
Kontaktperson:
Mohamad Affandy bin Obeng
Representative
Telefonummer in Kuala Lumpur:
+603 7732 5649
Hintergrund:
Shorefield gehört zu den zertifizierten KKLW-Bauträgern in Sarawak. Zu den Aufgaben gehören die
Energieversorgung und Installationsarbeiten.
Firmenname:
Pathgreen Sdn. Bhd.
Unit 13A10, Block B, Phileo Damansara 2,
No 15, Jalan 16/11
46350 Petaling Jaya
Selangor
Tel: +603 7957 8388
Fax: +603 7957 8387
E-Mail: [email protected]
http://www.pathgreen.com.my
Kontaktperson:
Roger Wong
Assistant General Manager
Hintergrund:
Pathgreen Sdn. Bhd. ist ein Dienstleister im Bereich erneuerbarer Energien mit einem umfangreichen
Angebot an Leistungen im Bereich von Erneuerbare-Energien-Anlagen, Energieeffizienz,
Abfallwirtschaft, Umweltschutz, grüne Technologie etc. Zum Portfolio gehören sowohl große PVAnlagen als auch netzunabhängige Anlagen für Schulen.
Pathgreen hat in den letzten Jahren ca. 15 Photovoltaikprojekte durchgeführt, hauptsächlich
Dachanlagen für Gewerbehallen und Häuser. Zusätzlich wurden durch Pathgreen fünf Schulen mit
einer 25-kWp-Photovoltaik-Hybridanlage ausgestattet.
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia
** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen
76
8.2 Unternehmen im Bereich Wasserkraft
Firmenname:
Renewable Power Sdn. Bhd. (Parent Company: Majulia Sdn. Bhd.)
No 36, Jalan Tengku Ampuan Zabedah A9/A
Seksyen 9
40100 Shah Alam
Selangor
Tel: +603 5510 0740
Fax: +603 5510 1205
E-Mail: [email protected]
http://www.majulia.com/
Kontaktperson:
Shamir Shamsuddin
Renewable Energy Division
Hintergrund:
Die Majulia Gruppe wurde im Jahr 1985 gegründet und gehört zu den größten Bauunternehmern in
Malaysia. Zu ihrem Portfolio gehören Bauwesen, Projektentwicklung, erneuerbare Energien wie auch
Kleinwasserkraft, Palmöl, Öl und Gas sowie Hotel- und Ressortmanagement. Durch die
Tochtergesellschaft Renewable Power Sdn. Bhd. bietet die Unternehmensgruppe ihre
Dienstleistungen im Bereich erneuerbarer Energien an.
Firmenname:
I.S. Energy Sdn. Bhd.
Suite 1904, 19th Floor, Kenaga International
Jalan Sultan Ismail
50250 Kuala Lumpur
Selangor
Tel: +603 2161 8260
Fax: +603 2161 2220
E-Mail: [email protected]
http://www.maser.com.my/specialprojects.html
Kontaktperson:
Daniel Jesuthasan
Vice President
Hintergrund:
IS Energy Sdn. Bhd. ist ein Tochterunternehmen der Maser (M) Sdn. Bhd.
Das Unternehmen konzentriert sich auf IPP-Projekte im Bereich erneuerbarer Energien in Malaysia
und der Region Südostasien. Kürzlich hat das Unternehmen einen Vertrag zur Fertigstellung einer
Kleinwasserkraftanlage in Sabah abgeschlossen.
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia
** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen
77
Firmenname:
Amcorp Perting Hydro Sdn. Bhd.
2nd Floor, PJ Tower
Amcorp Trade Centre
No. 18, Jalan Persiaran Barat
46050 Petaling Jaya
Selangor
Tel: +603 7966 2628
Fax: +603 7966 2698
E-Mail: [email protected]
http://www.amcorp.com.my
Kontaktperson:
Jessica Chia
Asst. Senior General Manager
Hintergrund:
Amcorp Perting Hydro ist ein Ableger der Amcorp Gruppe und Anlagenentwickler von
Kleinwasserkraftanlagen.
Das Unternehmen begann seine Aktivitäten im Jahr 2009 mit einer 4-MW-Kleinwasserkraftanlage in
Sungai Perting in Benton, Pahang. Im Jahr 2015 wurde die Anlage um 2 MW auf 6 MW erweitert.
Weiterhin hat das Unternehmen eine durch SEDA beauftragte 6,6-MW Anlage in Bentong, Pahang
(vgl. Tabelle 24).
Firmenname:
One River Power Sdn. Bhd.
Unit No. 9-3, Level 3, Mezzanine Block,
Menara PPNS, Pusat Dagangan UMNO Shah
Alam Lot 8, Persiaran Damai, Seksyen 11,
40000 Shah Alam,
Selangor
Tel/Fax: +603 5523 4333
E-Mail: [email protected]
E-Mail: [email protected]
http://www.oneriverpower.net
Kontaktperson:
Project Director
Mahamat Ibrahim
Hintergrund:
Das Unternehmen beschäftigt sich mit der Projektentwicklung von erneuerbaren Energien,
insbesondere Kleinwasserkraft. Zurzeit bemüht es sich um die Entwicklung von drei
Kleinwasserkraftwerken in Kota Marudu, Sabah. Die Anlagen werden an den Flüssen At Togohu, dem
oberen At Bengkoka und dem unteren Bengkoka installiert. Die Gesamtleistung der drei Projekte liegt
bei ca. 30 MW.
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia
** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen
78
Firmenname:
Pasdec Mega Sdn. Bhd.
Tingkat 3, Menara Teruntum,
Jalan Mahkota, 25000 Kuantan,
Pahang Darul Makmur
Tel: +609 513 3888
Fax: +609 514 5998
E-Mail: [email protected]
http://www.pasdec.com.my
Kontaktperson:
Ali Bin Md. Mokhtar
Senior Vice President Business Development
Hintergrund:
Pasdec Mega ist ein Tochterunternehmen der Pasdec Holding und bemüht sich um
Projektentwicklungen im Bereich erneuerbarer Energien, hauptsächlich in Pahang, im Westen
Malaysias.
Firmenname:
JMT Kelantan Baru Sdn. Bhd.
No. 3-2, Jalan Dravidan, Off Jalan Wawasan 4/3,
Bandar Baru Ampang,
68000 Ampang,
Selangor
Tel: +603 4270 2494
E-Mail: [email protected]
http://www.jmttenaga.com
Kontaktperson:
Dato Anadan
CEO
Hintergrund:
JMT Kelantan Baru Sdn. Bhd. bemüht sich um die Entwicklung von umweltfreundlichen
Technologien, besonders bei der Stromerzeugung. Das Unternehmen wurde im Jahr 2006 gegründet
und konzentriert sich auf die Planung, Entwicklung und den Betrieb von Erneuerbare-EnergienAnlagen.
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia
** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen
79
8.3 Ministerien
Firmenname:
Ministry of Energy, Green Technology and Water (KeTTHA)
Block E4/5, Government Complex Parcel E,
Federal Government Administrative Centre,
62668 Putrajaya Malaysia.
Tel: +603 8883 6010
Fax: +603 8889 3130
E-Mail: [email protected]
http://www.kettha.gov.my
Kontaktperson:
Afrazahilah Ab. Rahim
Office Secretary of Minister Datuk Seri Panglima
Dr. Maximus Johnity Ongkili
Hintergrund:
Das Ministry of Energy, Green Technology and Water (KeTTHA) existiert in dieser Form seit der
Umstrukturierung des ehemaligen Ministeriums für Energie, Wasser und Kommunikation im April
2009.
Das Ziel von KeTTHA ist das innovative und strategische Management von Ressourcen. Es stellt
sicher, dass Energie und Wasser verfügbar sind und bezahlbar bleiben. Außerdem fördert KeTTHA die
Anwendung von umweltfreundlichen Technologien und einer nachhaltigen Lebensweise.
Ziele:





Planung und Umsetzung von internationalen Politik- und Handelsvorgaben z. B. der WTO
und ASEAN bezüglich Energie, grüner Technologie und des Wassersektors.
Sicherstellung, dass öffentliche Einrichtungen und malaysische Unternehmen an
internationalen Veranstaltungen und Programmen zu Energie und grüner Technologie
teilnehmen.
Sicherstellung, dass nationale politische Entscheidungen und die staatlichen Vorgaben im
Energiesektor, Wassersektor und bezüglich grüner Technologie in der Praxis umgesetzt
werden.
Schaffung geeigneter Rahmenbedingungen für die industrielle und technologische
Entwicklung.
Forschung und Entwicklung, für eine einfachere Anwendung von neuen Technologien.
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia
** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen
80
Firmenname:
Ministry of Rural and Regional Development (KKLW)
No 47, Persiaran Perdana,
Presint 4, Pusat Pentadbiran Kerajaan
Persekutuan, 62100 Putrajaya, Malaysia
Tel: +603 8891 2050
Fax: +603 8888 2357
E-Mail: [email protected]
http://www.rurallink.gov.my
Kontaktperson:
Datuk Seri Ibrahim bin Muhamad
Secretary General of KKLW
Hintergrund:
Die Hauptaufgabe des Ministry of Rural and Regional Development (KKLW) ist die Verbesserung des
Wohlstands und der Lebensbedingungen für die Menschen der ländlichen Regionen Malaysias.
Weiterhin gelten folgende Ziele:










Allgemeine Lebensbedingungen in ländlichen Gemeinden verbessern.
Chancengleichheit bezüglich Bildung, Geschäftstätigkeit, Einkommen und Berufsaussichten
verbessern.
Das Einkommen der Landbevölkerung bis zum Jahr 2020 um 80% steigern.
30% der Landbevölkerung davon zu überzeugen, unternehmerisch tätig zu werden.
Schaffung einer gebildeten und fachlich qualifizierten Gesellschaft.
Extreme Armut zu verhindern und die Armutsrate auf 2,8% zu verringern.
Bis zum Jahr 2016 für 100% der Menschen in einem Radius von 30 km um Kleinstädte
Infrastruktur bereitzustellen.
Bis zum Jahr 2020 für 100% der Landbevölkerung den Zugang zu grundlegender
Infrastruktur zu ermöglichen.
Eine verbesserte Breitband-Internetversorgung ländlicher Regionen durch den National
Broad Plan zu ermöglichen.
Bis zum Jahr 2020 für 100% der Landbevölkerung den Zugang zu Informations- und
Kommunikationstechnologie zu ermöglichen.
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia
** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen
81
8.4 Energieversorger
Firmenname:
Tenaga Nasional Berhad (TNB)
Level 4, TNB Headquarters
129 Jalan bangsar
59200 Kuala Lumpur
Tel: +603 2296 6077
Fax: +603 2284 0095
E-Mail: [email protected]
http://www.tnb.com.my
Kontaktperson:
Tan Sri Leo Moggie
Non-Executive Chairmann
Hintergrund:
Tenaga National Berhad (TNB) ist im September 1990 aus dem National Electricity Board
hervorgegangen und ist ein privater, an der malaysischen Börse gelisteter Energiekonzern in
Westmalaysia. Heute hat TNB 33.500 Mitarbeiter und versorgt rund 8,3 Millionen Kunden mit Strom.
Die Kernaufgaben unterteilen sich dabei in drei Bereiche: Erzeugung, Übertragung und Verteilung von
Strom.
Die Abteilung für Stromerzeugung ist zuständig für die Entwicklung, den Betrieb und die
Instandhaltung der Kraftwerke. Um eine zuverlässige Stromversorgung zu garantieren, umfasst das
Portfolio neben drei Wasserkraftwerken auch sechs Kraftwerke zur Energieerzeugung aus fossilen
Brennstoffen wie Kohle, Öl und Gas.
Die Abteilung für Übertragung hat zur Aufgabe, ein Stromnetz bereitzustellen, das eine sichere und
zuverlässige Stromversorgung garantiert. Die Abteilung betreibt ein Leitungsnetz von 132 kV, 275 kV
und 500 kV. Dabei ist das Stromnetz von TNB auch Teil eines internationalen Netzwerks mit
Verbindungen zu den Nachbarländern Thailand und Singapur.
Der Bereich Verteilung hat zwei Aufgaben. Zum einen baut, betreibt und repariert er die
Stromleitungen der Stärken 33 kV, 22 kV, 11 kV und 6,6 kV. Zum anderen dient die Abteilung als
Erstkontaktstelle für Kunden und ist zuständig für die Einrichtung neuer Anschlüsse und den damit
verbundenen Folgedienstleistungen. Zu diesem Zweck betreibt es vier Call-Center und über hundert
lokale Kontaktfilialen unterschiedlicher Größe.
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia
** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen
82
Firmenname:
Sarawak Energy Berhad (SEB)
Menara Sarawak Energy
Level 7, No. 1, The Isthmus
93050 Kuching, Sarawak, Malaysia
Tel: +6082 388388
Fax: +6082 342493
E-Mail: [email protected]
http://www.sarawakenergy.com.my
Kontaktperson:
Dr. Chen Shiun
General Manager, Forschung und Entwicklung
Hintergrund:
Sarawak Energy Berhad (SEB) ist ein staatliches Energieunternehmen in Sarawak, welches
Kraftwerke betreibt, den erzeugten Strom überträgt, im Bundesstaat verteilt und an Haushalte sowie
Unternehmen verkauft.
Grundsätzlich liegt das Hauptaugenmerk von SEB darauf, die Haushalte und Unternehmen effizient
und vor allem in zuverlässiger Weise mit Strom zu versorgen. Neben dem Murum Wasserkraftwerk in
Belaga mit einer Kapazität von rund 940 MW, betreibt SEB auch zwei Kohlekraftwerke, eines in
Kuching (210 MW) und eines Mukah (270 MW). Außerdem betreibt SEB ein Gaskraftwerk mit einer
Kapazität von 330 MW in Bintulu.
Daneben gibt es die Fachabteilungen für Übertragung und Verteilung von Strom. Der Fachbereich für
Stromübertragung ist Eigentümer des öffentlichen Stromnetzes in Sarawak. Die Abteilung hat die
Aufgabe, eine zuverlässige Stromversorgung der Kunden sicherzustellen und ist für den Betrieb und
die Wartung der Stromleitungen zuständig. In enger Zusammenarbeit hierzu steht der Fachbereich
Verteilung, welcher in den einzelnen Regionen Sarawaks vor allem für die Einrichtung neuer
Anschlüsse zuständig ist und eine gleichmäßige Stromversorgung für Industrieunternehmen
sicherstellt.
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia
** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen
83
Firmenname:
Sabah Electricity Sdn. Bhd. (SESB)
Wisma SESB, 8th Floor
Jalan Tunku Abdul Rahman
88673 Kota Kinabalu
Sabah, Malaysia
Tel: +6088 282420/282240
Fax: +6088 282251
E-Mail: [email protected]
http://www.sesb.com.my
Kontaktperson:
Suadi Whab
Chief Engineer
Hintergrund:
Sabah Electricity Sdn. Bhd. (SESB) ist im Jahr 1963 aus dem „North Borneo Electricity Board“
hervorgegangen und ist seit 1998 als privates Unternehmen tätig. Das Unternehmen SESB ist eine
Tochtergesellschaft von Tenaga Nasional Berhad (80% Anteil) und der Regierung Sabahs (20%
Anteil).
SESB ist der Hauptenergieversorger in Sabah und der Region Labuan. Das Unternehmen ist in den
verschiedenen Stufen eines modernen Energieversorgers tätig, von der Stromerzeugung bis hin zur
Übertragung und Verteilung, und stellt eine verlässliche Energieversorgung der Bevölkerung sicher.
Eine Aufgabe von SESB ist es, die notwendige Infrastruktur im Bundesstaat Sabah und Labuan
auszubauen. Außerdem ist SESB für das „Rural Electrification Program“ in Sabah verantwortlich.
Mit einer Versorgungsfläche von 74.000 km2 ist SESB der einzige Energieversorger in Sabah, der eine
großflächige Stromversorgung bietet. Die Stromkapazitäten von SESB für die Ballungsräume betragen
448,7 MW (ohne Strom, der ausschließlich lokal generiert und genutzt wird). Insgesamt betreibt SESB
2.441 km Stromleitungen. Diese umfassen sowohl 66 kV, 132 kV und 275 kV und verbinden alle
großen Städte in Sabah und der Region Labuan.
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia
** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen
84
8.5 Weitere Institutionen
Firmenname:
Sustainable Energy Development Authority (SEDA)
Galeria PjH, Level 9, Jalan P4W
Persiaran Perdana, Presint 4,
62100 Putrajaya, Malaysia
Tel: +603 8870 5800
Fax: +603 8870 5900
E-Mail: [email protected]
http://www.seda.gov.my
Kontaktperson:
Azah Ahmad
Director of Renewable Energy Technology
Hintergrund:
Die „Sustainable Energy Development Authority of Malaysia“ ist eine Behörde, die im Rahmen des
„Sustainable Energy Development Act 2011“ gegründet wurde. Die Hauptaufgabe der SEDA ist die
Kontrolle und Durchführung des FiT-Mechanismus.
Weitere Funktionen:
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

Berät die Regierung und Ministerien bezüglich Gesetzen und Strategien, die die Förderung
von erneuerbaren Energien unterstützen sollen.
Implementiert politische Ziele bezüglich erneuerbaren Energien.
Fördert und treibt nachhaltige Energie voran.
Verwaltet den FiT-Mechanismus; führt diesbezüglich Untersuchungen durch, sammelt Daten
und gibt diese an die Regierung und zuständige Ministerien weiter.
Setzt finanzielle Anreize, um private Investitionen im nachhaltigen Energiesektor zu fördern.
Firmenname:
Malaysian Photovoltaik Industry Association (MPIA)
5 & 6, Cubic Space, No. 6,
Jalan Teknologi 3 / 4 Taman Sains Selangor 1,
Kota Damansara,
47810 Petaling Jaya,
Selangor Darul Ehsan
Tel: +603 61577722
E-Mail: [email protected]
http://www.mpia.org.my
Kontaktperson:
Shadzli A. Wahab
President
Hintergrund:
Die Malaysian Photovoltaic Industry Association ist eine Non-Profit Organisation. Sie bietet eine
zuverlässige und repräsentative Plattform für die gesamte malaysische Solarindustrie.
Die Hauptaufgabe der MPIA ist das Elektrizitätsangebot durch Solarenergie zu verbessern und zu
demokratisieren. Weiterhin soll der Preis für Solarstrom wettbewerbsfähig, zuverlässig und nachhaltig
werden und Solarenergie die Hauptquelle des Elektrizitätsangebots werden.
Das nationale Ziel, das MPIA verfolgt, ist ein Solarenergieanteil von 12% am nationalen
Stromverbrauch bis 2030.
* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia
** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen
85
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* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia
** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen
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* = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia
** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen
89