- Exportinitiative Erneuerbare Energien
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- Exportinitiative Erneuerbare Energien
Erzeugung mit erneuerbaren Energien durch Hybrid-, Insel- und Kleinstlösungen (mit Fokus auf PV & Kleinwasserkraft) Zielmarktanalyse – mit Profilen der Marktakteure www.german-energy-solutions.de Herausgeber: Malaysian-German Chamber of Commerce and Industry (MGCC) Deutsch-Malaysische Industrie- und Handelskammer Suite 47.01, Level 47, Menara AmBank No. 8, Jalan Yap Kwan Seng 50450 Kuala Lumpur +60-3-9235 1800 +60-3-2072 1198 [email protected] http://www.malaysia.ahk.de Kontaktperson: Thomas Brandt ([email protected]) Autoren: Thomas Brandt / MGCC Team Stand: Juni 2016 Bildnachweis: Titelbild: Alexey Stiop – 123RF Images (www.123rf.com) Haftungsausschluss: Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Herausgebers. Sämtliche Inhalte wurden mit größtmöglicher Sorgfalt und nach bestem Wissen erstellt. Der Herausgeber übernimmt keine Gewähr für die Aktualität, Richtigkeit, Vollständigkeit oder Qualität der bereitgestellten Informationen. Für Schäden materieller oder immaterieller Art, die durch die Nutzung oder Nichtnutzung der dargebotenen Informationen unmittelbar oder mittelbar verursacht werden, haftet der Herausgeber nicht, sofern ihm nicht nachweislich vorsätzliches oder grob fahrlässiges Verschulden zur Last gelegt werden kann. Inhaltsverzeichnis 1. Zusammenfassung ................................................................................................................................9 2. Malaysia ............................................................................................................................................. 10 2.1 Landesinformationen ....................................................................................................................................................... 10 2.2 Wirtschaftlicher Überblick ............................................................................................................................................... 11 2.3 Deutsch-Malaysischer Außenhandel ............................................................................................................................... 14 3. Energiemarkt in Malaysia ................................................................................................................... 15 3.1 Entwicklung des Energiebedarfs ...................................................................................................................................... 15 3.2 Stromerzeugung und –verbrauch in Malaysia ................................................................................................................ 16 3.3 Energie- und Strompreise in Malaysia ............................................................................................................................ 19 3.4 Versorgungsnetz ............................................................................................................................................................... 19 3.5 Energiepolitik................................................................................................................................................................... 20 3.5.1 Entwicklung der Energiepolitik in Malaysia ........................................................................................................... 20 3.5.2 Subventionspolitik – Einspeisetarif (FiT) ............................................................................................................... 22 3.5.3 Subventionspolitik – Large Scale Solar & Net Energy Metering ............................................................................25 4. Programme zur Umsetzung von Hybrid-, Insel- und Kleinstlösungen als dezentrale Stromerzeuger . 27 4.1 Malaysia Plans .................................................................................................................................................................. 28 4.2 Government Transformation Programm (GTP) ............................................................................................................ 29 4.3 BELB-Programm ............................................................................................................................................................. 29 4.3.1 Umfang des BELB Programm .................................................................................................................................. 29 4.3.2 Projektablauf des BELB-Programms ...................................................................................................................... 32 4.4 Elektrifizierungsprogramme in Sarawak ........................................................................................................................35 4.4.1 Ländliches Elektrifizierungsprogramm ....................................................................................................................35 4.4.2 Corporate Social Responsibilty Programm ..............................................................................................................35 5. Netzunabhängige PV-Lösungen in Malaysia ....................................................................................... 37 5.1 Aktuelle Situation und Entwicklung ................................................................................................................................ 37 5.1.1 Natürliche Ressourcen für Solarenergie in Malaysia ............................................................................................... 37 5.1.2 Abgeschlossene Projekte .......................................................................................................................................... 39 5.1.3 Zukünftige Entwicklung ........................................................................................................................................... 46 5.2 Funktionsweise von Photovoltaik-Hybridlösungen ....................................................................................................... 46 5.3 Herausforderungen ......................................................................................................................................................... 49 5.4 Markteinstiegsmöglichkeiten .......................................................................................................................................... 49 5.4.1 Batterietechnologien ................................................................................................................................................ 49 5.4.2 Wechselrichter.......................................................................................................................................................... 50 5.4.3 Fachwissen/Beratung .............................................................................................................................................. 50 6. Erneuerbare Energie aus Kleinwasserkraft ........................................................................................ 51 6.1 Kategorisierung von Kleinwasserkraftwerken ................................................................................................................. 51 6.2 Natürliche Gegebenheiten für Wasserkraft in Malaysia .................................................................................................52 6.3 Aktuelle Situation und Entwicklung ................................................................................................................................52 6.3.1 Netzunabhängige Kleinwasserkraftwerke ................................................................................................................52 6.3.1.1 Projekte auf der malaysischen Halbinsel und in Sabah ...................................................................................52 3 6.3.1.2 Projekte in Sarawak ...........................................................................................................................................52 6.3.2 Netzgebundene Kleinwasserkraftwerke ................................................................................................................... 57 6.3.2.1 Projekte auf der malaysischen Halbinsel .......................................................................................................... 57 6.3.2.2 Projekte in Sabah .............................................................................................................................................. 62 6.3.2.3 Projekte in Sarawak .......................................................................................................................................... 64 6.4 Funktionsweise von Kleinwasserkraftwerken ................................................................................................................ 64 6.5 Herausforderungen ..........................................................................................................................................................65 6.5.1 Herausforderungen bei netzunabhängigen Kleinwasserkraftwerken.....................................................................65 6.5.2 Herausforderungen bei netzgebundenen Kleinwasserkraftwerken ...................................................................... 66 6.6 Markteinstiegsmöglichkeiten.......................................................................................................................................... 66 7. Schlusswort ....................................................................................................................................... 68 8. Profile der Marktakteure ....................................................................................................................69 8.1 Unternehmen der Solarbranche...................................................................................................................................... 69 8.2 Unternehmen im Bereich Wasserkraft ............................................................................................................................ 77 8.3 Ministerien ....................................................................................................................................................................... 80 8.4 Energieversorger ............................................................................................................................................................. 82 8.5 Weitere Institutionen ...................................................................................................................................................... 85 9. Literaturverzeichnis .......................................................................................................................... 86 4 Abkürzungsverzeichnis AAIBE Amanah Industri Bekalan Elektrik - Malaysian Electricity Supply Industries Trust Account (MESITA) AHK Auslandshandelskammer ASEAN Association of South East Asian Nations BELB Bekalan Elektrik Luar Bandar – Rural Electricity Supply BIP Bruttoinlandsprodukt CSR Corporate Social Responsibility EE Erneuerbare Energien EEG Erneuerbare-Energien-Gesetz FiT Feed-in-Tariff GTP Government Transformation Programme GWh Gigawattstunden IPP Independent Power Producers KeTTHA Kementerian Tenaga Teknologi Hijau dan Air - Ministry of Energy, Green Technology and Water JKKK Jawatankuasa Kemajun & Keselamatan Kampung - Village Development and Security Authority KKAS Ministry of Public Utilities KKLW Kementerian Kemajuan Luar Bandar & Wilayah - Ministry of Rural and Regional Development KMU Kleine und mittlere Unternehmen KPLB Kementerian Pembangunan Luar Bandar Sabah - Ministry of Rural and Entrepreneurial Development ktoe Kilotonne Öleinheiten kV Kilovolt kW Kilowatt kWh Kilowattstunden kWp Kilowatt Peak LKW Lastkraftwagen LSS Large Scale Solar mm Millimeter MOE Kementerian Pendidikan - Ministry of Education MP Malaysia Plans MW Megawatt MWh Megawattstunden MYR Malaysian Ringgit NEM Net Energy Metering NKEA National Key Economic Area NKRA National Key Results Area PPA Power Purchase Agreement 5 PV Photovoltaik REPPA Renewable Energy Power Purchase Agreement RES Rural Electrification Scheme ROI Rate of Invest RPSS Rural Power Supply Scheme Sdn. Bhd. Sendirian Berhad, vergleichbar mit der Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) in Deutschland SEB Sarawak Energy Berhad, Energieversorger im Bundesland Sarawak, Ostmalaysia SEDA Sustainable Energy Development Authority SESB Sabah Electricity Sdn. Bhd., Energieversorger im Bundesland Sabah, Ostmalaysia SREP Small Renewable Energy Programme TNB Tenaga Nasional Berhad, Energieversorger auf der malaysischen Halbinsel (Peninsular Malaysia) TNB-ES Tenaga Nasional Berhad – Energy Services, Abteilung von TNB, welche sich auf erneuerbare Energien, Energieeffizienz und ländliche Elektrifizierung konzentriert ZMA Zielmarktanalyse 6 Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Karte von Malaysia ................................................................................................................................................ 10 Abbildung 2: Malaysias BIP-Wachstum .................................................................................................................................... 12 Abbildung 3: Stromerzeugungsleistung von 141.266 GWh nach Energieträgern im Jahr 2013............................................. 18 Abbildung 4: Entwicklung der Energiepolitik in Malaysia ....................................................................................................... 21 Abbildung 5: Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien im Rahmen des FiT (in MWh) .................................................. 23 Abbildung 6: EE-Stromerzeugungsleistung nach Energieträgern .......................................................................................... 26 Abbildung 7: BELB-Programm ................................................................................................................................................. 34 Abbildung 8: Durchschnittliche tägliche Sonneneinstrahlung über das ganze Jahr gemessen ............................................ 38 Abbildung 9: Durchschnittliche tägliche Sonneneinstrahlung im Monat Dezember ............................................................. 38 Abbildung 10: Durchschnittliche tägliche Sonneneinstrahlung im Monat August ................................................................ 39 Abbildung 11: Photovoltaik-Hybridprojekte auf Inseln und in Ortschaften auf der malaysischen Halbinsel ....................... 41 Abbildung 12: Photovoltaik-Hybridprojekte für Schulen auf der malaysischen Halbinsel ................................................... 42 Abbildung 13: Karte von Photovoltaik-Hybridanlage in Sabah ................................................................................................45 Abbildung 14: Photovoltaik-Hybridanlagen in Sarawak ...........................................................................................................45 Abbildung 15: Tagesbetrieb von Photovoltaik-Hybridanlagen .................................................................................................47 Abbildung 16: Nachtbetrieb von Photovoltaik-Hybridanlagen ............................................................................................... 48 Abbildung 18: Kleinwasserkraftwerke auf der malaysischen Halbinsel ..................................................................................59 Abbildung 19: Genehmigte und beauftragte Kleinwasserkraftwerke auf der malaysischen Halbinsel (Stand März 2016) . 62 Abbildung 20: Genehmigte und beauftragte Kleinwasserkraftwerke in Sabah (Stand März 2016) ...................................... 63 Abbildung 21: Funktionsweise eines Kleinwasserkraftwerks .................................................................................................. 64 7 Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Wirtschaftliche Basisdaten ........................................................................................................................................ 13 Tabelle 2: Primärenergieverbrauch Malaysias in ktoe .............................................................................................................. 15 Tabelle 3: Import und Export von Ölprodukten........................................................................................................................ 16 Tabelle 4: Stromverbrauch in Malaysia ..................................................................................................................................... 17 Tabelle 6: Durchschnittliche jährliche Wachstumsraten in Prozent ........................................................................................ 18 Tabelle 5: Strompreise für Haushalte und Industrie in Malaysia in Sen/kWh (100 Sen = 1 MYR), September 2015 .......... 19 Tabelle 7: Geplante Kapazitäten an erneuerbarer Energie zur Stromerzeugung bis 2050 (in MW) ...................................... 21 Tabelle 8: Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien im Rahmen des FiT (in MWh) ....................................................... 23 Tabelle 9: FiT-Entwicklung in MYR/kWh ................................................................................................................................ 24 Tabelle 10: FiT für PV Gemeinschaftsanlagen (Solar PV – Community) ab 1. Januar 2016 ................................................. 24 Tabelle 11: FiT für PV Individualanlagen (Solar PV – Individual) ab dem 1. Januar 2016 .................................................... 24 Tabelle 12: FiT für PV Nicht-Individualanlagen (Solar PV – Non-Individual) ab 1. Januar 2016 .........................................25 Tabelle 13: FiT für Kleinwasserkraftwerke ab 1. Januar 2016 ..................................................................................................25 Tabelle 14: Elektrifizierungsrate in Malaysia 2009 - 2014 ...................................................................................................... 28 Tabelle 15: Jährliches BELB-Budget (in Millionen MYR) ....................................................................................................... 30 Tabelle 16: Programm zur Netzerweiterung im Rahmen des BELB Programms ................................................................... 30 Tabelle 17: Programm für Photovoltaikanlagen ........................................................................................................................ 31 Tabelle 18: Geschätzte Projektkosten für Photovoltaik-Hybridanlagen* ................................................................................ 31 Tabelle 19:Liste von Photovoltaik-Hybridprojekten auf der malaysischen Halbinsel ........................................................... 40 Tabelle 20: Photovoltaik-Hybridanlagen in Sabah .................................................................................................................. 43 Tabelle 21: Kategorisierung von Kleinwasserkraftwerken ........................................................................................................ 51 Tabelle 22: Potentielle Standorte in Sarawak für Kleinwasserkraftwerke ...............................................................................53 Tabelle 23: Kleinwasserkraftwerke auf der malaysischen Halbinsel ...................................................................................... 58 Tabelle 24: Beauftragtes Kleinwasserkraftwerk auf der malaysischen Halbinsel (Stand März 2016) ...................................59 Tabelle 25: Genehmigte Kleinwasserkraftwerke auf der malaysischen Halbinsel (Stand März 2016) ................................. 60 Tabelle 26: Beauftragte Kleinwasserkraftwerke in Sabah (Stand März 2016) ....................................................................... 63 Tabelle 27: Genehmigte Kleinwasserkraftwerke in Sabah (Stand März 2016) ....................................................................... 63 8 1. Zusammenfassung Mit dem von der Regierung in der „Vision 2020“ festgesetzten Ziel, den Status einer Industrienation zu erreichen, strebt Malaysia eine bestens ausgebaute Infrastruktur an, auch in der Energiebereitstellung. Im westlichen viel weiter entwickelten Teil Malaysias (malaysische Halbinsel, auch als Peninsular Malaysia bekannt) verfügt die Bevölkerung über einen nahezu 100%-igen Anschluss an das staatliche Energienetz. Dagegen sind es in den beiden östlichen Bundesländern Sabah und Sarawak nur ca. 93% (Stand 2014). Da auch in naher Zukunft nicht 100% der Haushalte in den entlegenen Dörfern und Wohngebieten aufgrund der zu hohen Kosten an das Elektrizitätsnetz angeschlossen werden können, ist die Stromerzeugung mittels erneuerbarer Energien relevant. Entsprechend sind hier Hybrid-, Insel- und Kleinstlösungen, also die autarke Energieselbstversorgung vor allem aus Solarenergie und Wasserkraft, bereits heute stark von Interesse. Eine sehr wichtige Rolle beim Ausbau der Infrastruktur in den abgelegenen Gebieten von Malaysia, insbesondere von Ostmalaysia, speziell zur Stromversorgung von Orten außerhalb der Ballungszentren, spielt das in Kuala Lumpur angesiedelte Ministry of Rural and Regional Development (KKLW – Ministerium für ländliche und regionale Entwicklung). Dessen Aufgabe umfasst die Finanzierung des Aufbaus und der Instandhaltung sowie auch die Koordinierung kleiner, lokaler Anlagen zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien, auch in Ostmalaysia. Der Betrieb der Anlagen liegt hingegen im Aufgabenbereich der jeweiligen Energieversorger. Trotz der vielen Ölpalmplantagen in den ländlichen Regionen Sarawaks und Sabahs, die großes Potential im Bereich Biomasse und Biogas bieten, beschränken sich die Projekte des KKLW bislang auf Kleinwasserkraftwerke sowie Photovoltaik (PV)-Hybridanlagen, mit PV-Anlagenkomponenten, Batterien und Dieselgeneratoren als Energiequelle. Diese Hybridsysteme, die Energie aus zwei oder mehreren Quellen erzeugen, können das tropische Klima mit langen Regenmonaten und hohen Sonnenstrahlungen effizient nutzen. Die Elektrifizierung der entfernt gelegenen Gebiete in Ostmalaysia ist ein maßgebliches Ziel der Regierung, um einen gleichen Entwicklungsstand in Ost- wie auch in Westmalaysia zu erreichen. Darin spiegelt sich ebenfalls das Potential der Hybrid-, Kleinst- und Insellösungen mit Fokus auf Photovoltaik und Wasserkraft wider. Im Rahmen dieser ZMA wird deutlich, das sowohl Photovoltaik als auch Wasserkraft als erneuerbare Energien zur ländlichen Elektrifizierung und somit auch zur Entwicklung des ganzen Landes beitragen können. Deutsche Technologien und insbesondere das Fachwissen zur Durchführung von ErneuerbareEnergien-Projekten sowie die Instandhaltung der aufgebauten Systeme, was in Malaysia noch zum großen Teil fehlt, sind in Malaysia angesehen und können wesentlich zur künftigen Energieversorgung und damit zur Wohlstands- und Wachstumsentwicklung im Land beitragen. In dieser Zielmarktanalyse (ZMA) wird zunächst ein Überblick über Malaysias Wirtschaft und Energiemarkt sowie deren Erneuerbare-Energien-Politik gewährt. Es wird das Potential erneuerbarer Energien des Landes beschrieben. Des Weiteren wird auf die aktuelle Marktsituation für PV- und PV-Hybridanlagen sowie Kleinwasserkraftwerke eingegangen und die damit verbundenen Potentiale und Herausforderungen. Außerdem bietet diese ZMA einen Überblick über die Markteinstiegsmöglichkeiten und Herausforderungen für deutsche Technologieanbieter. Die Aussagen und Informationen in der ZMA setzen sich sowohl aus den Kenntnissen und dem Erfahrungsschatz der Auslandshandelskammer (AHK) Malaysia sowie Informationen von persönlichen Gesprächen mit Unternehmen, die größtenteils um Anonymität gebeten haben, Organisationen und Behörden genauso wie Sekundärforschung zusammen. * = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 9 2. Malaysia 2.1 Landesinformationen Malaysia besteht aus zwei durch das Südchinesische Meer getrennten Landesteilen, der malaysischen Halbinsel im Westen und Teile der Insel Borneo im Osten (bestehend aus den Staaten Sabah und Sarawak). Die Staatsfläche von Malaysia beträgt 329.847 km2. Malaysia, einst eine britische Kolonie, feierte seine Unabhängigkeit im Jahr 1957. Seit der Unabhängigkeit ist Malaysia eine konstitutionelle parlamentarischdemokratische Wahlmonarchie. Politisch gliedert sich das Land in 13 Bundesländer sowie die drei Bundesterritorien Kuala Lumpur (Hauptstadt), Putrajaya (Regierungssitz) und den Bundesverwaltungsbezirk Labuan. Basierend auf dem Rotationsprinzip wird einer der Sultane alle fünf Jahre zum König als repräsentatives Staatsoberhaupt ernannt. Ebenfalls alle fünf Jahre findet die Wahl der Regierung durch das malaysische Volk statt, bei der die Abgeordneten des Parlaments gewählt werden. Die gewählte Regierung besitzt dabei die politische Entscheidungskraft im Land und wird vertreten durch den jeweiligen Premierminister. Die beiden Bundesstaaten Ostmalaysias - Sarawak und Sabah - besitzen allerdings eine gewisse verwaltungstechnische Autonomie, wodurch sie nur teilweise an Verordnungen und Richtlinien aus Westmalaysia gebunden sind. Diese Autonomie resultiert unter anderem aus der Geschichte Malaysias und der Tatsache, dass die beiden Teile West- und Ostmalaysia im vergangenen Jahrhundert nicht Teil der gleichen Kolonie waren.* Die Amtssprache in Malaysia ist Bahasa Malaysia (Malaiisch). Jedoch ist Englisch aufgrund der ethnischen Vielfalt die wichtigste Handels- und Verkehrssprache. Die Währung in Malaysia ist der Malaysian Ringgit (Wechselkurs Stand 09.05.2016: 1 EUR = 4,5538 MYR).1 Mit einem moderaten Wachstum der Bevölkerung von ca. 24 Mio im Jahr 2000 auf mehr als 30. Mio im Jahr 2015 stellt Malaysia einen interessanten und zukunftsträchtigen Markt dar, der über eine zentrale Lage in Südostasien verfügt. Aus diesem Grund wird Malaysia von vielen Unternehmen als Sprungbrett für die gesamte Association of South East Asian Nations (ASEAN) mit insgesamt über 600 Mio. Einwohnern genutzt. Die Region erweiterte sich im Januar 2010 zu „ASEAN + 1“ (mit China) und „ASEAN +3“ (mit China, Japan und Korea) zum weltgrößten zollfreier Raum. Eine relativ gut qualifizierte und junge Bevölkerung, weitverbreitete Englischkenntnisse sowie ein solides und konstantes Wirtschaftswachstum machen das Land an sich und als Sprungbrett in die Region weiterhin für Investoren interessant.* Abbildung 1: Karte von Malaysia Quelle: Nationsonline, 2016 1 Finanzen.net, 2016 * = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 10 Malaysia hat eine multiethnische, multikulturelle und multilinguale Gesellschaft. Ethnische Malaiien machten im Jahr 2014 mit 57,1% den größten Teil der Bevölkerung aus, gefolgt von Chinesen mit 24,6%, Indern mit 7,3% und anderen heimischen Ethnien mit 11%. Das Land hat daher eine vielfältige Zusammensetzung aus verschiedenen Sprachen, Religionen und Kulturen. In Malaysia herrscht Religionsfreiheit, wobei der Islam die größte und offizielle Religion ist. Schätzungsweise 61,3% der Bevölkerung praktizieren den Islam, 19,8% den Buddhismus, 9,2% das Christentum, 6,3% den Hinduismus und 2,6% folgen dem Konfuzianismus und anderen traditionellen Religionen (Stand 2014).2 In den 1970ern wurde ein Ungleichgewicht zwischen den Gruppen in Bezug auf die wirtschaftliche Macht festgestellt. Ursache war die wirtschaftliche Dominanz der Chinesen, die damals mit 33% Bevölkerungsanteil ca. 90% der Wirtschaft kontrollierten. Als Folge der Unruhen wurde die sogenannte „Bumiputra-Politik“ eingeführt, eine neue Wirtschaftspolitik, wonach die „Bumiputras“ (übersetzt als „Söhne der Erde“), zu denen die ethnischen Malaiien sowie andere Ureinwohner gehören, gegenüber den indischen und chinesischen Malaysiern bevorzugt werden. Diese Politik führte in Städten zu einer größeren malaiischen Mittelschicht; mittlerweile wird schätzungsweise 23% der Wirtschaft von Malaiien kontrolliert (Stand 2015).* Das Land ist reich an zahlreichen natürlichen Attraktionen, welche einen großen Beitrag zur nationalen Entwicklung beisteuern. Schätzungsweise die Hälfte Malaysias wird von Regenwald bedeckt. Weiterhin ist Malaysia umgeben von Meer und zahlreichen tropischen Inseln mit weißen Stränden und azurblauem Wasser. Aufgrund der großen Biodiversität, einzigartigen Natur und wunderschönen Landschaften ist das Land eine der beliebtesten Urlaubsregionen Südostasiens.* 2.2 Wirtschaftlicher Überblick Malaysia weist eine dynamische Wirtschaft auf, die sich kontant weiterentwickelt. Aufbauend auf den vorhandenen Rohstoffen hat sich das Land seit den 1970ern von einem Agrar- und Rohstoffland zu einem aufstrebenden Industrieland entwickelt.3 Malaysias Wirtschaft belegte den 18. Platz von 189 im Jahr 2015.4 Durch die strategisch günstige Lage im Herzen Südostasiens bietet Malaysia einen wettbewerbsfähigen Standort für Investoren, um Produktionen zu verlagern und Spitzentechnologien sowohl für den inländischen als auch ausländischen Markt herzustellen. Es bietet ein unternehmerfreundliches Umfeld mit attraktiven Standortstrukturen, Rechtssicherheit und gut ausgebildeten Arbeitskräften, auch wenn diese mittlerweile knapper werden. Gut ausgebildete Arbeitskräfte ziehen es häufig vor, das Land zu verlassen, da sich das Lohnniveau in den letzten Jahren, trotz wirtschaftlichen Aufschwungs, nicht wesentlich verändert hat. Zusätzliche Standortvorteile sind die weitverbreiteten Englischkenntnisse sowie eine gut ausgebaute Infrastruktur.5 2011 hat die malaysische Regierung das Economic Transformation Programme (ökonomisches Transformationsprogramm) eingeführt, welches „National Key Economics Areas“ (NKEAs), also bedeutende Wirtschaftsbereiche des Landes, identifiziert hat, die das Potential haben, zum Wirtschaftswachstum Malaysias beizutragen. 6 Das Ziel, auch bekannt als „Vision 2020“, ist die Transformation Malaysias zu einem Industrieland bis zum Jahr 2020. Damit einhergehend muss sich das Pro-Kopf-Einkommen auf mindestens USD 15.000 erhöhen, um den Schwellenwert für eine Industrienation der Weltbank zu erreichen.7 Das Pro-Kopf-Einkommen liegt zum Stand Juni 2016 bei USD 9.810.8 Department of Statistics Malaysia, 2016a GTAI, 2015 The World Bank, 2016 5 GTAI, 2015 6 PEMANDU, 2016 7 Forbes, 2011 8 Statista, 2016 * = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 2 3 4 11 Abbildung 2: Malaysias BIP-Wachstum Quelle: Department of Statistics Malaysia, 2016b (Stand der Daten: 13.05.2016) Während des dritten Quartals 2015 ist die malaysische Wirtschaft, trotz anspruchsvollen äußeren Umständen, wie beispielsweise der niedrigen Rohölpreise, um 4,7% gegenüber dem zweiten Quartal 2015 gewachsen. Im vierten Quartal 2015 ist die Wirtschaft um weitere 4,5% gegenüber dem dritten Quartal 2015 gewachsen. Das Wachstum beruhte sowohl auf der Inlandsnachfrage als auch auf exportorientierten Aktivitäten. Mit 5,0% Wachstum im vierten Quartal 2015 blieb der Dienstleistungssektor unverändert Schlüsselfaktor der wirtschaftlichen Entwicklung (Q3 2015: 4,4%). Unterstützt wurde der Dienstleistungssektor vom Groß- und Einzelhandel sowie Informations- und Kommunikationssektor. Weiterhin wurden die elektrotechnische und elektronische Industrie wie auch der Transportmittelbau und der Maschinenbau stark ausgebaut. Der Anteil der verarbeitenden Industrie am Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist in den letzten Jahren mit knapp einem Viertel konstant geblieben. Da Malaysia für die arbeitsintensive Produktion bereits zu teuer geworden ist, wird in Zukunft auch die Fertigung von höherwertigen und wissensbasierten Produkten zunehmen. Diese Entwicklung wird von der Regierung durch Fördermaßnahmen wie Investitionsförderung sowie Anreizen wie Steuerbefreiung oder -vergünstigung für bestehende kleine und mittlere Unternehmen (KMU) unterstützt.9 Laut dem nationalem Wirtschaftsbericht 2015 wird 2016 ein Wachstum von 4,0% bis 5,0% erwartet, welches besonders auf die inländische Nachfrage zurückzuführen ist. Die Investitionen des Privatsektors bleiben die Hauptkomponente der Inlandsnachfrage mit einer erwarteten Wachstumsrate von 6,4% im Jahr 2016. Andere Institutionen, wie beispielsweise die Weltbank, sagen sogar ein Wirtschaftswachstum von 5,0 % 2016 und 5,1 % 2017 voraus.10 9 MIDA, 2016 10The World Bank, 2015 * = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 12 Tabelle 1: Wirtschaftliche Basisdaten Währung 1 Ringgit (MYR) = 100 Sen Wechselkurs11 1 EUR = 4,5538 MYR; 1 USD = 3,99690 MYR (Stand 09. Mai 2016) BIP (in Milliarden USD)12 323,34 (2013); 338,10 (2014) BIP–Wachstumsrate13 4,7% (2013); 6,0% (2014); Prognose: 5,0% (2016); 5,1 (2017) Inflationsrate14 2,1% (2013); 3,1% (2014); 2,1%(2015) Arbeitslosenrate15 3,3% (Dezember 2015) Durchschnittslohn Bildungsstand10 nach 5,0% (2015); Keine Bildung (918 MYR); Primärsektor (1.182 MYR); Sekundärsektor (1.713 MYR); Tertiärsektor (3.686 MYR) (2014) Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze16 1% (2014) Exporte17 779,9 Milliarden MYR (2015) Exportgüter14 Elektrische und elektronische Produkte 35,6%; chemische Produkte 7,1%; Erdölprodukte 7,0%; LNG 6,0%; Palmöl 5,1%; Maschinen, Geräte und Bauteile 4,6%; Metallprodukte 4,5%; optische Produkte und naturwissenschaftliches Equipment 3,3%; Rohöl 3,3%; Gummiprodukte 2,6%; andere Produkte 20,7% (2015) Exportpartner14 Singapur 13,9%, China 13,0%, EU 10,1%, Japan 9,5%, USA 9,4%, Thailand 5,7%, Hong Kong 4,7%, Indonesien 3,7%, Südkorea 3,2%, Taiwan 3,0% (2015) Importe14 685,7 Milliarden MYR (2015) Importgüter14 Elektrische & elektronische Produkte 29,4%; chemische Produkte 9,5%; Erdölprodukte 9,3%; Machinen, Geräte & Bauteile 8,7%; Metallprodukte 6,4%; Transport Equipment 5,3%; Eisen- & Stahlprodukte 3,2%; optische Produkte & naturwissenschaftliches Equipment 3,2%; industriell verarbeitete Lebensmittel 2,6%; Textilien, Klamotten & Schuhwaren 2,3%; andere Produkte 20,3% (2015) Importpartner14 China 18,9%, Singapur 12,0%, EU 10,2%, USA 8,1%, Japan 7,8%, Thailand 6,1%, Taiwan 5,3%, Indonesien 4,5%, Südkorea 4,5%, Hong Kong 1,7% (2015) Finanzen.net, 2016 The World Bank, 2016 Trading Economies, 2016 14 The World Bank 2016 15 Department of Statistics, 2016a 16 PEMANDU, 2016 17 Malaysia External Trade Development Corporation, 2016 * = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 11 12 13 13 2.3 Deutsch-Malaysischer Außenhandel Trotz des zunehmenden intra-asiatischen Handels hat Deutschland von 2012 bis 2014 seine Position als eines der wichtigsten Lieferländer Malaysias und bedeutendster EU-Lieferant halten können. Der Importanteil von deutschen Produkten lag 2002 bei 3,7%, zog bis 2007 auf 4,7% an, flachte dann aber bis 2014 auf 3,4 % ab. Im Vergleich zu anderen führenden Industrienationen steht Deutschland mit einer geringfügigen Abnahme der Imports relativ gut da. Auch im Jahr 2015 hielt sich der Importanteil deutscher Produkte konstant bei 3,4%.18 Den Anteil deutscher Einfuhren in den kommenden Jahren zu halten oder auszubauen, dürfte nicht leicht sein. Generell geht der Trend bei Malaysias Importen zu einem intensiveren Handel mit weiteren dynamischen Volkswirtschaften Asiens. Dies wird verstärkt durch die Implementierung der ASEANFreihandelszone. Die Entwicklung von Einfuhren aus Deutschland und Europa dürfte sich bestenfalls moderat entwickeln. Ein vorübergehender Auftrieb könnte entstehen, wenn das in Verhandlung stehende Freihandelsabkommen mit der EU zustande kommt, welches ein bedeutendes Potential für die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Malaysia darstellt.15 18 GTAI, 2015 * = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 14 3. Energiemarkt in Malaysia Mit der seit Jahren moderat zunehmenden Bevölkerung sowie dem dynamischen Wirtschaftswachstum vergrößert sich auch der Energiemarkt Malaysias. Im folgenden Kapitel werden der Energiebedarf, die Stromerzeugung und die Entwicklung der letzten Jahre analysiert. Weiterhin wird auf die Struktur des nationalen Versorgungsnetzes und der Energiepolitik eingegangen. 3.1 Entwicklung des Energiebedarfs Malaysia kennzeichnet eine Vielzahl natürlicher Ressourcen. Das Land ist geprägt von einer ausgeprägten Flora sowie großen Waldflächen bis hin zu einer großen Menge fossiler Brennstoffe wie Erdgas und Erdöl. Vor dem Hintergrund des moderaten Bevölkerungswachstums auf der einen Seite und dem dynamischen Wirtschaftswachstum auf der anderen Seite hat der Energiebedarf Malaysias in den letzten Jahren stark zugenommen. Zwischen 1993 und 2013 ist der Primärenergieverbrauch laut Angaben der malaysischen Energiekommission (Surahanjaya Tenaga) von 17.728 ktoe auf 51.584 ktoe gestiegen. Die Hauptenergieträger beim Primärenergieverbrauch waren hierbei überwiegend fossile Brennstoffe wie Erdöl (56,6%), Erdgas (19,5%), Kohle (3,0%) und Biodiesel (0,4%). Der Stromanteil am Primärenergieverbrauch lag bei 20,5%. Das Primärenergieangebot lag bei 90.731 ktoe, wovon 35,7% durch Öl, 44,1% durch Erdgas, 16,6% durch Kohle, ca. 3,0% durch Großwasserkraft und nur ca. 0,6% durch andere erneuerbare Energien produziert wurden. Von diesen 0,6% machten Biomasse 0,3%, Biodiesel 0,2% sowie Biogas und PV zusammen 0,1% aus.19 Wasserkraftwerke mit einer Anlagenleistung von mehr als 30 MW fallen in Malaysia unter die Kategorie „Großwasserkraft“. Gründe für den Anstieg beim Primärenergieverbrauch sind unter anderem der Anschluss von immer mehr Dörfern an das nationale Stromnetz sowie die erhöhte Ausstattung mit elektrischen Geräten. Der Anteil des Wohnsektors und kommerziellen Sektors am Primärenergieverbrauch wuchs von 11,7% im Jahr 1993 auf 14,4% im Jahr 2013. Einen noch höheren Anteil am Nachfragewachstum während des genannten Zeitraums hatte der Transportsektor (Zuwachs von 37,0% auf 43,4%). Der Anteil des Industriesektors nahm über diese Zeit von 39,6% auf 26,2% ab.20 Tabelle 2: Primärenergieverbrauch Malaysias in ktoe 2010 2011 2012 2013 Peninsular Malaysia 35.593 35.986 36.683 41.859 Sabah 2.758 3.466 4.671 4.097 Sarawak 3.125 4.086 5.358 5.628 Gesamt 41.476 43.538 46.712 51.584 Quelle: Suruhanjaya Tenaga, 2015a (Energy Commission) (Stand der Daten: 13.05.2016) Da fossile Brennstoffe wie Erdöl, Erdgas oder Kohle allerdings nur limitiert zur Verfügung stehen und zum Klimawandel beitragen, ist die Entwicklung von alternativen Ressourcen unvermeidlich. Dies gilt auch für Malaysia. Obwohl das Land reich an fossilen und regenerativen Energiequellen ist, wurde es bereits im Jahr 2010 Ölnettoimporteur, allerdings freiwillig zum eigenen Nutzen. Aus malaysischer Sicht macht es Sinn, das eigene höherwertige Öl zu Weltmarktpreisen zu exportieren und bestimmte Mengen des geringer wertigen Öls zu günstigeren Preisen zu importieren (vgl. Tabelle 3).21 Suruhanjaya Tenaga (Energy Commission), 2015a Suruhanjaya Tenaga (Energy Commission), 2015a 21 The Star, 2015 * = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 19 20 15 Tabelle 3: Import und Export von Ölprodukten Import und Export von Ölprodukten in ktoe Jahr Import Export 2009 7.234 8.419 2010 10.359 8.431 2011 11.579 9.421 2012 13.243 10.785 2013 19.383 11.983 Quelle: Suruhanjaya Tenaga (Energy Commission) (Stand der Daten: 13.05.2016) 3.2 Stromerzeugung und –verbrauch in Malaysia Malaysias Stromverbrauch ist seit dem Jahr 2000 stetig gestiegen und betrug im Jahr 2013 123.076 GWh. Obwohl der Stromverbrauch in den letzten Jahren zugenommen hat, gibt es noch große Unterschiede zwischen der malaysischen Halbinsel und den beiden Staaten Sabah und Sarawak in Ostmalaysia. Betrachtet man den Stromverbrauch pro Kopf, sieht man, dass die Bevölkerung in Malaysia keinen gleichmäßigen Stromverbrauch aufweist. Sabahs Stromverbrauch pro Kopf liegt bei nur 1.423 kWh im Vergleich zu 4.462 kWh in Peninsular Malaysia. Sarawaks Stromverbrauch ist hingegen in den letzten drei Jahren kontinuierlich gestiegen und hat sich seit 2010 mehr als verdoppelt (vgl. Tabelle 4). Ähnlich wie bei Malaysias Primärenergieverbrauch wird bislang auch die Produktion von Elektrizität von fossilen Brennstoffen dominiert. Die Hauptenergieträger am Stromverbrauch im Jahr 2013 waren hierbei überwiegend Gas (50,4%) und Kohle (38,0%), wobei die Bedeutung von Großwasserkraft (8,4%) zunimmt (vgl. Abbildung 3).22 22 Suruhanjaya Tenaga (Energy Commission), 2015a * = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 16 Tabelle 4: Stromverbrauch in Malaysia Peninsular 2010 2011 Malaysia 2012 2013 Bevölkerung (in Tausend) 22.754 23.099 23.417 23.736 Stromverbrauch (GWh) 94.666 97.939 102.174 105.861 Stromverbrauch 4.161 4.240 4.363 4.462 Bevölkerung (in Tausend) 3.348 3.435 3.523 3.581 Stromverbrauch (GWh) 4.127 4.275 4.943 5.097 Stromverbrauch 1.233 1.245 1.403 1.423 Bevölkerung (in Tausend) 2.487 2.528 2.570 2.608 Stromverbrauch (GWh) 5.730 5.172 9.237 12.118 Stromverbrauch 2.304 2.046 3.594 4.646 Pro Kopf (kWh) Sabah Pro Kopf (kWh) Sarawak Pro Kopf (kWh) Quelle: Suruhanjaya Tenaga, 2015a (Energy Commission) (Stand der Daten: 13.05.2016) * = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 17 0,9% 8,4% Gas Diesel Öl 141.266 GWh 50,4% 38,0% Kohle Großwasserkraft Erneuerbare Energien 1,1% 1,2% Abbildung 3: Stromerzeugung von 141.266 GWh nach Energieträgern im Jahr 2013 Quelle: Eigene Darstellung nach Suruhanjaya Tenaga, 2015a (Energy Commission) (Stand der Daten: 13.05.2016) Obwohl die Bedeutung von erneuerbaren Energien durchaus erkannt wurde, betrug ihr Anteil an der gesamten Stromerzeugung von 141,266 GWh im Jahr 2013 knapp 1%. 23 Zu beachten ist dabei, dass Großwasserkraft in Malaysia nicht als erneuerbare Energie gezählt wird. Um die Abhängigkeit von Öl und Gas zu reduzieren und einen breiteren Energiemix zu erreichen, verfolgt die Regierung eine Diversifizierungsstrategie. Nuklearenergie als CO2-arme Alternative zu fossilen Brennstoffen steht in Malaysia bisher nicht zur Verfügung, wobei durch die Einführung der „National Nuclear Policy“ und der Gründung der „Nuclear Energy Programme Implementing Organisation“ im Jahr 2010 erste Gespräche zur Einführung von Nuklearenergie ab dem Jahr 2030 getätigt wurden. Auch Windenergie hat nur begrenztes Potential, weil in Malaysia vergleichsweise geringe Windstärken und unbeständige Windverhältnisse herrschen.24 Ein größeres Potential besteht allerdings insbesondere für die Nutzung von Photovoltaik und Biomasse aber auch für Kleinwasserkraft. Der Anteil von knapp 1% der erneuerbaren Energien an der gesamten Stromerzeugung 2013 setzt sich wie folgt zusammen: Mit einem Anteil von ca. 66% Photovoltaik und 23% Biomasse tragen diese beiden Ressourcen größtenteils zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien bei. Ergänzt werden diese beiden Energiequellen durch kleine Wasserkraftwerke („Small-Scale Hydro“) (6%) und Biogas (5%).25* Tabelle 6: Durchschnittliche jährliche Wachstumsraten in Prozent Jahr Primärenergieangebot Primärenergieverbrauch Stromverbrauch 2010 2,98 1,54 8,53 2011 3,32 4,77 2,69 2012 9,09 13,43 8,40 2013 4,90 4,65 5,78 Quelle: Suruhanjaya Tenaga, 2015a (Energy Commission) (Stand der Daten: 13.05.2016) Suruhanjaya Tenaga (Energy Commission), 2015a IAEA, 2015 25 Suruhanjaya Tenaga (Energy Commission), 2015a * = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 23 24 18 3.3 Energie- und Strompreise in Malaysia Die Energiegewinnung und Stromerzeugung aus den vorhandenen fossilen Brennstoffen in Malaysia und eine zusätzliche direkte und indirekte staatliche Subventionierung von Elektrizität haben zur Folge, dass der Strompreis für Endverbraucher relativ gering ist (vgl. Tabelle 5). Direkt subventioniert wird der Strom durch Reduktion des Endabnehmerpreises und indirekt durch verbilligten Ressourceneinsatz (Öl und Gas). Hierdurch wurde bislang das Interesse gehemmt, in Anlagen für erneuerbare Energien zu investieren. * Tabelle 5: Strompreise für Haushalte und Industrie in Malaysia in Sen/kWh (100 Sen = 1 MYR), September 2015 Strompreis Endverbraucher (abhängig vom Verbrauch) Strompreis Industrie (abhängig vom Verbrauch) Peninsular Malaysia 21,8 – 57,1 (4,84 – 12,86 EUR) 33,7 -44,1 (7,48 – 9,80 EUR) Sabah 17,5 – 47,0 (3,88 – 10,44 EUR) 26,8 – 37,6 (5,95 – 8,35 EUR) Sarawak 18,0 – 31,5 (4,00 – 7,00 EUR) 16,0 – 26,0 (3,55 – 5,77 EUR) 3.4 Versorgungsnetz Das Versorgungsnetz in Malaysia ist in drei Teile aufgeteilt: Peninsular Malaysia, Sabah und Sarawak. Peninsular Malaysia Das Versorgungsnetz in Peninsular Malaysia ist in Besitz von Tenaga Nasional Berhad (TNB), dem staatlichen Energieversorger. Das Netz überspannt die komplette Halbinsel Malaysias und verbindet Stromkraftwerke, die in Besitz von TNB und von „Independent Power Producers“ (IPP - unabhängige Stromproduzenten) sind, mit den Verbrauchern. Das Stromnetz hatte im Jahr 2014 eine Länge von 21.470 km und wird mit mehr als 420 Übertragungsstationen verbunden. Die Spannung der Übertragungsnetze variiert zwischen 132 kV und 500 kV. Das 500-kV-Netz (668 km), das 275-kV-Netz (8.714 km) und das 132kV-Netz (12.088 km) dienen als Basisnetz für die malaysische Halbinsel. Zur Stromübertragung an den Endverbraucher dienen die Stromleitungen 33 kV, 22 kV, 11 kV, 6,6 kV und 400/230 V.26 Sabah Sabah Electricity Sdn. Bhd. (SESB) ist der Energieversorger im östlichen Bundesland Sabah und gehört zu 83% TNB. Das Übertragungsnetz in Sabah ist unterteilt in zwei Teile, dem westlichen und östlichen Teil, wo jeweils der Großteil der Bevölkerung lebt und die Wirtschaftsaktivität am höchsten ist. Seit 2007 sind die beiden Teile voll miteinander verbunden. Die Länge des Netzes lag 2014 bei 2.316 km. Den größten Anteil haben das 585 km lange 275-kV-Netz und das 1.731 km lange 132-kV-Netz.27 Sarawak Das Versorgungsnetz im Bundesland Sarawak wird von Sarawak Energy Sdn. Bhd. (SEB) ohne großen Einfluss vom nationalen Energieträger TNB betrieben. SEB ist anders als SESB unabhängig von TNB. Zu den Aufgaben SEBs gehören die Planung, Stromübertragung sowie Instandhaltung und Durchführung von Sicherheitsmaßnahmen, um eine verlässliche Stromerzeugung zu garantieren. Um die Stromverteilung kümmert sich die Verteilungsabteilung, welche aus zwei Einheiten besteht: Dem Verteilungsnetzwerk und dem Verteilungs-Asset-Management. Das Verteilungsnetzwerk besteht wiederum aus vier Unterabteilungen: West, Zentral und Nord sowie einer Verteilungsplanung. Jede Abteilung ist für den Betrieb und die Instandhaltung der jeweiligen Netzabschnitte zuständig. Eine der Hauptaufgaben ist der Anschluss von weiteren Konsumenten an das Versorgungsnetzwerk, wobei hierfür kein Zieljahr festgelegt ist.28 Suruhanjaya Tenaga, 2014b (Energy Commission) Suruhanjaya Tenaga, 2014b (Energy Commission) 28 SEB, 2016a * = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 26 27 19 3.5 Energiepolitik 3.5.1 Entwicklung der Energiepolitik in Malaysia Während der Ölkrise in den 1970ern ist das Bewusstsein gegenüber endlichen fossilen Brennstoffen gestiegen, weshalb die malaysische Regierung im Jahr 1975 den National Petroleum Act (Nationales Erdölgesetz) abschloss, um einen ökonomischen, sozialen und ökologischen Umgang mit Mineralölprodukten zu gewährleisten. Mit Blick auf die globale Ölkrise von 1973 und 1978 wurde das Wirtschaftswachstum in Malaysia durch die steigenden Ölpreise stark beeinflusst. Da Öl und Gas damals die primären Energiequellen des Energiemixes waren, hatte die malaysische Wirtschaft besonders unter den negativen Effekten der Ölkrise gelitten. Daraufhin wurde im Jahr 1979 die National Energy Policy (Nationale Energiepolitik) mit dem Ziel verabschiedet, Energie, sowohl von fossilen Brennstoffen als auch von erneuerbaren Energien, kostengünstig anzubieten. Weiterhin soll neben einer effizienteren und produktiveren Energienutzung auch der Einfluss des Energiesektors auf die Umwelt verringert werden. Im Jahr 1990 wurde der Electricity Supply Act (Stromversorgungsgesetz) eingeführt, um die malaysische Stromversorgungsindustrie zu verwalten. Der Energy Commission Act (Energiekommissionsgesetz) wurde 2001 verabschiedet. Er diente der Gründung der malaysischen Energiekommission (Energy Commission „Suruhanjaya Tenaga“), welche die Energieversorgung in Peninsular Malaysia und Sabah reguliert und die Implementierung von Energiegesetzen regelt. Das Gesetz diente außerdem der Förderung von erneuerbaren Energien und der Konservierung von nicht-erneuerbaren Energien.29 Mit wachsender Anerkennung von erneuerbaren Energien, wurde 2001 das „Small Renewable Energy Power“ (SREP) -Programm gestartet. IPPs, die unter diesem Programm erzeugte erneuerbare Energien in das öffentliche Stromnetz einspeisen wollen, unterzeichnen ein „Renewable Energy Power Purchase Agreement” (REPPA) mit TNB, das den Abnahmepreis des Stroms festlegt. Mit der Unterzeichnung dieser Vereinbarung stimmt der nationale Energiebetreiber zu, produzierten Strom von erneuerbaren Energien für die folgenden 21 Jahre abzukaufen und ins nationale Stromnetz einzuspeisen. Dies galt für Strom aus Biomasse-, Biogas-, Photovoltaik- und Windkraftanlagen. Jedoch wurde im REPPA vorgegeben, dass die Höhe der Anlagenkapazität zur Netzeinspeistung auf 10 MW begrenzt ist (2011 wurde die Grenze auf 30 MW angehoben). Das Ziel, niedergeschrieben im neunten Malaysischen Plan (2006 - 2010), eine Kapazität von 350 MW bis Ende 2010 durch erneuerbare Energien zu erreichen wurde weit verfehlt. Diese Fünfjahrespläne dienen der Entwicklung des Landes (siehe Kapitel 4.1). Gründe für den Misserfolg gab es mehrere. Auf der einen Seite waren die Subventionen für fossile Brennstoffe weiterhin sehr hoch, was den Anreiz für erneuerbare Energien abschwächte. Auf der anderen Seite machten die zunächst hohen Investitionskosten für erneuerbare Energien kombiniert mit dem geringen Anreiz, wie der garantierten Abnahme des produzierten Stroms, Investitionen in erneuerbare Energien unattraktiv. Weiterhin waren die Strompreisverhandlungen im Rahmen von REPPA langwierig und meist erfolglos. Ungewissheit über den Stromabnahmepreis sowie über die Verfügbarkeit von Biomasse beispielsweise verstärkte die Zurückhaltung bei erneuerbaren Energien. 30&31 Die New Energy Policy (Neue Energiepolitik) aus dem Jahr 2010 bestätigte nochmals die Anstrengungen der Regierung, die Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien zu erhöhen. Das Programm berücksichtigt sowohl ökonomische Effizienz als auch ökologische und soziale Aspekte, um besonders die Energiesicherheit durch erneuerbare Energien zu verstärken. Um dieses Ziel zu erreichen, wurden fünf strategische Schwerpunkte definiert. Erstens versucht das Programm, den Beitrag von erneuerbaren Energien am nationalen Energiemix zu erhöhen, um eine nachhaltige und solide Stromversorgung zu gewährleisten. Zweitens soll durch das Programm das Wachstum erneuerbarer Energien (EE) unterstützt werden und drittens sollen angemessene Produktionskosten in diesem Bereich garantiert werden. Weiterhin soll die Umwelt für zukünftige Generationen bewahrt werden und schließlich das Bewusstsein und die Wichtigkeit bei Bürgern gegenüber erneuerbaren Energien verstärkt werden. 32 Khor, 2014 & KeTTHA, 2016 Khor, 2014 31 Suruhanjaya Tenaga, 2013 (Energy Commission) 32 SEDA, 2016a * = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 29 30 20 National Petroleum Policy 1975 National Energy Policy 1979 Electricity Supply Act 1990 Gas Supply Act 1993 The Energy Commission Act 2001 National Renewable Energy Action Plan 2009 New Energy Policy 2010 Renewable Energy Act 2011 Sustainable Energy Development Act 2011 Abbildung 4: Entwicklung der Energiepolitik in Malaysia Quelle: Eigene Darstellung nach KeTTHA, 2016a (Stand der Daten: 13.05.2016) Tabelle 7 zeigt die geplanten Kapazitäten an erneuerbaren Energien zur Stromerzeugung bis 2050 (in MW), die durch den National Renewable Energy Policy Action Plan (2009) verfolgt wird. Die Kapazitäten erneuerbarer Energien beliefen sich im Jahr 2011 mit 217 MW auf unter 0,5%.33 Tabelle 7: Geplante Kapazitäten an erneuerbarer Energie zur Stromerzeugung bis 2050 (in MW) Jahresende Gesamte EE (MW) Anteil EE-Kapazität an Jährliche CO2 Vermeidung (t) Gesamtleistung 2015 975 6% 3.385.325 2020 2.080 7,8% 7.073.199 2030 3.484 13% 10.402.484 2050 11.544 34% 16.114.871 Quelle: SEDA,2016a (Stand der Daten: 13.05.2016) Für den erzeugten Strom aus erneuerbaren Ressourcen gibt es grundsätzlich zwei Arten der Nutzung: Zum einen können Erzeuger ihren Strom für die eigene Versorgung verwenden und zum anderen in das malaysische Stromnetz einspeisen. Um den zweiten Fall attraktiv zu machen, wurde ein Gesetz verabschiedet, das den Teilnehmern Einspeisetarife (FiT) garantiert. 2010 proklamierte der damalige Minister für Umwelttechnik und Wasser, Datuk Seri Peter Chin, den „Renewable Energy Act“ (ErneuerbareEnergien-Gesetz), welcher einen Einspeisetarif (Feed-in-Tariff „FiT“) nach deutschem Vorbild festsetzte. Dieses Gesetz trat Ende 2011 in Kraft.34 Detaillierte Informationen hierzu gibt es im folgenden Kapitel. Im Rahmen des Sustainable Energy Development Authority Act (2011) wurde die Sustainable Energy Development Authority (SEDA) gegründet, deren Hauptaufgabe die Kontrolle und Durchführung des FiTSystems ist.35 SEDA, 2016a SEDA, 2016b 35 SEDA, 2016g * = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 33 34 21 3.5.2 Subventionspolitik – Einspeisetarif (FiT) Mit dem FiT wird in der Erneuerbare-Energien-Politik Malaysias das Ziel verfolgt, den Anteil erneuerbarer Energien mit 975 MW an der installierten Stromleistung bis Ende 2015 auf 6% zu steigern, um somit die Ziele der malaysischen Regierung im Rahmen des „10th Malaysia Plan“ zu erreichen. Mit dem FiTMechanismus wurde der „Renewable Energy Fund“ des FiT eingeführt, aus dem die Einspeisevergütungen für die Stromerzeuger finanziert werden. Eingeholt wird das Geld für den „Renewable Energy Fund“ durch eine Abgabe von 1% auf die monatliche Stromrechnung der Verbraucher.36 Das 2015-EE-Ziel wurde jedoch weit verfehlt, da der erneuerbare-Energie-Anteil an der installierten Leistung Ende 2015 bei nur ca. 1% lag. Wie bereits erwähnt, wurde 2011 die Energieagentur SEDA (Sustainable Energy Development Authority) gegründet, um die Einspeisetarife zu verwalten sowie Anträge von Erzeugern von Strom aus erneuerbarern Energien zu überprüfen und zu bearbeiten. Um als förderfähig zu gelten, darf die individuelle maximale Anlagenkapazität im Rahmen des FiT 30 MW nicht überschreiten. Produzenten erneuerbaren Stroms bedürfen zudem der Genehmigung der SEDA, um den erzeugten Strom in das staatliche Stromnetz einspeisen zu können. Des Weiteren fällt SEDA die Rolle zu, die Öffentlichkeit im Allgemeinen mit verschiedenen Programmen über die Vorteile eines nachhaltigen Energiesystems auszubilden. Das FiTSchema wurde 2011 zunächst in Westmalaysia eingeführt, wo sich auch die Energieagentur SEDA befindet. 2014 wurde dieses System als nächster Schritt im ostmalaysischen Bundesland Sabah eingeführt. Bisher ist Sarawak das einzige Bundesland, das dieses System noch nicht eingeführt hat. Dieser FiT-Mechanismus ermöglicht Stromerzeugern aus erneuerbaren Energien, ihren Strom an das Stromverteilungsunternehmen Tenaga Nasional Berhad (TNB) bzw. SESB in Sabah zu einem festen Preis für einen Zeitraum von 21 Jahren zu verkaufen. Dafür werden Stromabnahmeverträge (Renewable Energy Power Purchase Agreements – REPPAs) zwischen dem Stromerzeuger und dem Verteilungsunternehmen geschlossen. Dementsprechend sind die Stromnetzbetreiber rechtlich dazu verpflichtet, den regenerativ erzeugten Strom in ihr Netz einzuspeisen. Hierdurch soll Planbarkeit und Investitionssicherheit geboten werden. Andererseits unterliegen die Einspeisetarife Degressionsraten, um die Kosten für die regenerative Stromerzeugung auf Dauer zu senken und an sonstige Energieträger anzugleichen. Der Einspeisetarif für Strom aus erneuerbaren Energien wird daher jährlich zum Anfang des Jahres geprüft und ggf. angepasst. Falls die SEDA hierbei feststellt, dass aufgrund technischer Neuerungen auch die landesweit üblichen Betriebskosten für einen bestimmten Kraftwerkstyp gesunken sind, wird der FiT entsprechend durch die SEDA nach unten angepasst. Dieses Vorgehen dient dem Zweck, unnötige finanzielle Überförderung des Staates zu verhindern und stellt sicher, dass stets ausreichend finanzielle Mittel für den FiT verfügbar sind.* Zugelassen für den FiT sind die folgenden Ressourcen: Photovoltaik: Technologie, bei der Sonnenlicht durch einen photoelektrischen Prozess direkt in Strom umgewandelt wird. Kleinwasserkraft (Anlagenleistung bis einschließlich 30 MW): Gewinnung von Strom, die durch die Nutzung von fließendem Wasser entsteht. Biogas: Gas, das durch anaerobe Verfaulung und Fermentierung von organischen Substanzen gewonnen wird. Dabei erfolgt eine Konzentration im Wesentlichen auf Abwasserschlamm, kommunalen Feststoffabfall und andere biologisch abbaubare Abfälle. Biomasse: nicht-fossiles und biologisch abbaubares Material (inklusive Biomasse aus der Forstund Landwirtschaft und Feststoffabfall) Economic Planning Unit, 2016a * = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 36 22 Tabelle 8: Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien im Rahmen des FiT (in MWh) Jahr Biogas Biomasse Klein-wasserkraft Photovoltaik Gesamt 2012 7.465 101.309 25.629 4.714 139.117 2013 9.477 209.407 73.032 48.632 340.548 2014 31.844 226.196 64.549 178.329 500.918 2015 40.267 192.372 55.406 248.283 536.328 2016 (Q1) 5.458 5.364 8.749 17.644 37.215 Gesamt 94.511 734.648 227.365 497.602 1.554.126 Quelle: SEDA, 2016c (Stand der Daten: 13.05.2016) Stromerzeugung in MWh 550,000 500,000 450,000 400,000 350,000 Photovoltaik 300,000 Kleinwasserkraftwerke 250,000 Biomasse 200,000 Biogas 150,000 100,000 50,000 0 2012 2013 2014 2015 2016 * Abbildung 5: Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien im Rahmen des FiT (in MWh) Quelle: SEDA, 2016c (Stand der Daten: 13.05.2016) * 2016, erstes Quartal Die große Bedeutung des FiT zeigt sich anhand des in den letzten Jahren stetig gestiegenen erzeugten Stroms, der im Rahmen des FiT in das Stromnetz eingespeist worden ist. So hat sich die Menge der eingespeisten Megawattstunden zwischen 2012 und 2015 fast vervierfacht. Mit 248.283 MWh über das Jahr 2015 steuerten Photovoltaikanlagen den größten Beitrag zur FiT-vergüteten Stromerzeugung von 2012 bis Ende 2015 bei. Neben der Stromerzeugung aus Photovoltaikanlagen gewinnt auch insbesondere die Stromerzeugung aus Biomasse an Bedeutung (vgl. Tabelle 8 und Abbildung 5). Für 2016 sind bisher nur Daten des ersten Quartals dargestellt. Die Finanzierung des FiT soll neben einer einmaligen Summe von 300 Mio. MYR (71,3 Mio. EUR) aus der Staatskasse hauptsächlich über eine Abgabe von Stromkunden erfolgen. Von jedem Stromkunden mit einem monatlichen Verbrauch von über 300 kWh wird ein Zusatzbeitrag auf Basis der bestehenden Stromrechnung erhoben, der im Januar 2014 von 1% auf 1,6% erhöht wurde. Insgesamt betrug die zur Verfügung stehende Fördersumme für das FiT-Programm Ende Dezember 2014 bereits 845 Mio. MYR (201 Mio. EUR). Diese Gelder werden separat von der Staatskasse verwaltet und stehen daher auch nur erneuerbaren Energien zur Verfügung.37 SEDA, 2016e * = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 37 23 Der Einspeisetarif pro eingespeiste Kilowattstunde (kWh) hängt auch von der Größe der jeweiligen Anlage ab. Der FiT ist höher, wenn es sich um eine vergleichsweise kleine Anlage mit geringer Kapazität handelt. In der nachstehenden Tabelle kann abgelesen werden, für welche Energiequelle welche Preise bezahlt werden, wobei die jeweilige Untergrenze für Anlagen mit hoher Kapazität und die Obergrenzen für Anlagen mit geringer Kapazität gelten. Wie die folgende Tabelle 8 zeigt, reichen die Einspeisevergütungen im Jahr 2016 dabei von 0,24 MYR/kWh (ca. 0,05 EUR/kWh) bis 0,82 MYR/kWh (ca. 0,18 EUR/kWh).38 Tabelle 9: FiT-Entwicklung in MYR/kWh 2013 2014 2015 2016 Biomasse (bis einschließlich 30 MW) 0,27 - 0,31 0,27 - 0,31 0,27 - 0,31 0,27 – 0,31 (0,06 - 0,07 EUR) Biogas (bis einschließlich 30 MW) 0,28 - 0,32 0,28 - 0,32 0,28 - 0,32 0,28 – 0,32 (0,06 - 0,07 EUR) PV – Gemeinschafts & Individualanlagen (bis einschließlich 72 kW) 0,68 - 1,13 0,61 - 1,02 0,49 - 0,92 0,41 – 0,82 (0,09 - 0,18 EUR) Photovoltaik – Nicht Individualanlagen (bis einschließlich 30 MW) 0,68 - 1,13 0,61 - 1,02 0,49 - 0,92 0,41 – 0,82 (0,09 - 0,18 EUR) Kleinwasserkraft (bis einschließlich 30 MW) 0,23 - 0,24 0,23 - 0,24 0,23 - 0,24 0,24 – 0,26 (0,05 EUR) Quelle: SEDA, 2016e (Stand der Daten: 25.05.2016) Da der Fokus der ZMA auf PV und Kleinwasserkraft liegt, werden die detaillierten Einspeisetarife für diese Energiequellen, die ab dem 01. Januar 2016 gültig sind, in den folgenden Tabellen detailliert dargestellt: Tabelle 10: FiT für PV Gemeinschaftsanlagen (Solar PV – Community) ab 1. Januar 2016 PV-Gemeinschaftsanlagen FiT (in MYR/kWh) (i) bis einschließlich 4 kW 0,8249 (0,18 EUR) (ii) über 4 kW bis einschließlich 24 kW 0,8048 (0,17 EUR) (iii) über 24 kW bis einschließlich 72 kW 0,6139 (0,13 EUR) Quelle: SEDA, 2016d (Stand der Daten: 13.05.2016) *Gemeinschaftsanlagen: Schulen, Tempel, Gebetshäuser Tabelle 11: FiT für PV Individualanlagen (Solar PV – Individual) ab dem 1. Januar 2016 PV-Individualanlagen FiT (in MYR/kWh) (i) bis einschließlich 4 kW 0,8249 (0,18 EUR) (ii) über 4 kW bis einschließlich 12 kW 0,8048 (0,17 EUR) Quelle: SEDA, 2016d (Stand der Daten: 13.05.2016) *Individualanlagen: private PV-Anlagen für Wohnhäuser SEDA, 2016e * = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 38 24 Tabelle 12: FiT für PV Nicht-Individualanlagen (Solar PV – Non-Individual) ab 1. Januar 2016 PV-Nicht-Individualanlagen FiT (MYR/kWh) (i) bis einschließlich 4 kW 0,8249 (0,18 EUR) (ii) über 4 kW bis einschließlich 24 kW 0,8048 (0,17 EUR) (iii) über 24 kW bis einschließlich 72 kW 0,6139 (0,13 EUR) (iv) über 72 kW bis einschließlich 1 MW 0,5930 (0,13 EUR) (v) über 1 MW bis einschließlich 10 MW 0,4651 (0,10 EUR) (vi) über 10 MW bis einschließlich 30 MW 0,4162 (0,09 EUR) Quelle: SEDA, 2016d (Stand der Daten: 13.05.2016) *Nicht-Individualanlagen: PV-Anlagen auf Gewerbeanlagen oder Industriehallen Tabelle 13: FiT für Kleinwasserkraftwerke ab 1. Januar 2016 Kleinwasserkraftwerke FiT (MYR/kWh) (i) bis einschließlich 2 MW 0,2600 (0,06 EUR) (ii) über 2 MW bis einschließlich 10 MW 0,2500 (0,05 EUR) (iii) über 10 MW bis einschließlich 30 MW 0,2400 (0,05 EUR) Quelle: SEDA, 2016d (Stand der Daten: 13.05.2016) 3.5.3 Subventionspolitik – Large Scale Solar & Net Energy Metering Die neuesten Strategien der Erneuerbare-Energien-Politik Malaysias nennen sich „Large Scale Solar“ (LSS) als Förderung von großen Solaranlagen (1 MW – 30 MW) und „Net Energy Metering“ (NEM Nettoenergiemessung) für die Erzeugung von Energie durch Photovoltaik aber auch weiteren alternativen erneuerbaren Energien. Diese beiden Strategien wurden im Rahmen des elften malaysischen Plans (2016 – 2020), eingeführt und sollen zunächst als Ergänzung zum FiT-Mechanismus dienen und diesen ab dem Jahr 2017 ersetzen. In den nächsten fünf Jahren sollen durch LSS 1.000 MW installiert werden. Nach Kenntnissen der AHK Malaysia können interessierte Projektentwickler sich direkt an TNB wenden, um die jeweiligen Rahmenbedingungen bezüglich Stromabnahmepreis und Anlagengrößen zu vereinbaren. Weitere Informationen zur Realisierung der 1.000 MW LSS-Leistung liegen bisher nicht vor.* Das Net Energy Metering (NEM) zielt auf die Installation von 500 MW in den nächsten fünf Jahren bis 2020, wobei dieses Jahr noch mit den ersten 100 MW gestartet werden soll.* Das NEM umfasst neben Photovoltaikanlagen auch alle anderen erneuerbaren Energien. Es erlaubt Privat- und Gewerbekunden, die ihren Strom durch erneuerbare Energien selbst erzeugen, überschüssig erzeugten Strom in das öffentliche Stromnetz einzuspeisen. Anders als beim FiT-Mechanismus wird im Rahmen von NEM der eingespeiste Strom nicht direkt vergütet, sondern die Eigenversorger können diesen mit dem zusätzlich nachgefragten Netzstrom von den staatlichen Energieversorgern verrechnen und somit Einsparungen bei ihren Stromrechnungen erzielen. Abgerechnet wird mit einem Doppeltarifzähler. Bei NEM geht es bevorzugt darum, den erzeugten Strom zunächst für sich selbst zu nutzen und erst Überschüsse in das Stromnetz einzuspeisen. Wird mehr Strom in einer Abrechnungsphase erzeugt, als verbraucht, kann der Stromüberschuss in die nächste Abrechnungsphase übertragen und mit der nächsten Stromrechnung verrechnet werden. In der Regel wird am Ende eines Kalenderjahres kein Stromüberschuss übrig bleiben, da die Einspeisung des selbstproduzierten Stroms auf 75% der maximalen Stromnachfrage bzw. einer maximalen Anlagenkapazität von 1 MW begrenzt ist, jenachdem, was niedriger ist. Somit besteht im Normalfall immer eine Restnachfrage nach Strom von den öffentlichen Energieversorgern. Den Verbrauchern wird am Ende der Abrechnungsperiode folglich der Nettostromverbrauch in Rechnung gestellt. * = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 25 Das Ziel von „Large Scale Solar“ und NEM ist es, den Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugungsleistung von Peninsular Malaysia und Sabah bis 2020 auf 7,8% zu erhöhen; das entspräche einer Kapazität von 2.080 MW.39 Die Kapazität im Jahr 2014 betrug lediglich 243 MW. In Abbildung 6 wird aufgezeigt, wie sich die geplante Erneuerbare-Energien-Leistung auf die unterschiedlichen Technologien 2014 aufteilte und wie die Verteilung bis 2020 geplant ist. 243 MW 6% PV 2014 23% Biogas 5% 66% Biomasse Kleinwasserkraft 2.080 MW 17% 9% PV 12% Biogas 2020 Biomasse 24% 38% Kleinwasserkraft Feststoffabfall Abbildung 6: EE-Stromerzeugungsleistung nach Energieträgern Quelle: Eigene Darstellung nach Economic Planning Unit, 2016b (Stand der Daten: 13.05.2016) Economic Planning Unit, 2016b * = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 39 26 4. Programme zur Umsetzung von Hybrid-, Insel- und Kleinstlösungen als dezentrale Stromerzeuger Obwohl Malaysia in den letzten Jahren ein konstantes Wirtschaftswachstum im mittleren einstelligen Bereich aufweisen konnte, sind viele malaysische Regionen noch unterentwickelt, die überwiegend in Sarawak und Sabah in Ostmalaysia liegen. Geringe Produktivität, hohe Arbeitslosenquote, fallende Preise bei Agrarprodukten, schlechte Ausbildung und eine hohe Abwanderungszahl junger Menschen in Städte charakterisieren die Unterentwicklung in den ländlichen Regionen. 40 Energiearmut und der mangelnde Zugang zu Elektrizität verschlimmern die Armut der Bevölkerung und sind ein Hindernis für die wirtschaftliche Entwicklung in diesen Regionen. Im Jahr 2014 lebten in Malaysia ca. 1% der Bevölkerung unter der Armutsgrenze. Die meisten von ihnen leben in den ländlichen Regionen von Sarawak und Sabah. Die durchschnittliche Stromabdeckung in diesen Bundesstaaten lag im Jahr 2015 bei 93 % im Vergleich zu 99,9 % auf Peninsular Malaysia, weshalb die Nutzung von Ressourcen aus erneuerbaren Energien als beste Alternative zur Reduzierung der Energiearmut betrachtet werden, da eine Stromnetzerweiterung meist aufgrund von unebenem Terrain und dichtem Dschungel nicht durchführbar ist. Zu hohe Kosten bei der Stromversorgung und die damit verbundenen Übertragungsverluste machen ein Elektrizitätsangebot in diesen ländlichen Regionen ökonomisch nicht durchführbar. Von Relevanz sind daher sogenannte Hybrid-, Insel – und Kleinstlösungen, d. h. die Bereitstellung von Strom durch kleine, autarke Versorgungseinheiten in diesen zumeist entfernt abgelegenen Dorfschaften. Gefragt sind hier Lösungen unter Verwendung der vor Ort vorhandenen Energieressourcen, wie z. B. der Solarenergie oder Wasserkraft. Hiermit kann maßgeblich der Dieselverbrauch reduziert werden, mit dem in vielen Ortschaften noch der Stromgenerator betrieben wird. Dieselkraftstoff, der stark subventioniert wird, kostete im April 2016 um die 1,55 MYR (0,35 EUR) pro Liter. Die klimatischen und geographischen Konditionen in diesen Regionen erschweren jedoch die Lieferung des Diesels, so dass kein durchgehendes Elektrizitätsangebot garantiert werden kann. Der Kraftstoff, der mit Lastkraftwagen in entlegene Ortschaften gefahren wird, kann bis zu 4 MYR (0,90 EUR) pro Liter kosten. Bestimmte Inseln sind sogar auf die Versorgung per Luft oder Schiff angewiesen, was die Kosten für Diesel weiter erhöht. Bei Zustellung per Flugzeug kann der Dieselpreis sogar auf 5 MYR (1,15 EUR) pro Liter ansteigen.** Bei einer erwarteten Kürzung der Subventionen in den nächsten Jahren (ungewiss wann genau) für Diesel und Rohöl in Malaysia wird sich die Situation zukünftig noch weiter verschärfen. 41 Obwohl die Kosten für Elektrizität aus Dieselgeneratoren enorm hoch sind, sind die betroffenen ländlichen Ortschaften und Schulen auf diese dezentralen teuren Lösungen angewiesen. Laut Informationen aus einem Interview mit einem Gesprächspartner haben von mehr als 10.000 Schulen in Malaysia fast 1.000 Schulen keinen kontinuierlichen Zugang zu Elektrizität. Die meisten dieser Schulen liegen in abgeschiedenen Regionen in Sabah und Sarawak. Bisher gibt es für die nächsten fünf bis zehn Jahre keinen Plan, diese abgeschiedenen Regionen mit dem nationalen Stromnetz zu verbinden.** Malaysia hat jedoch ein enormes Potential für die Erzeugung erneuerbarer Energien durch beispielsweise PV, Wasserkraft, Biomasse und Biogas. Netzunabhängige Stromversorgung oder Insellösungen, die durch Photovoltaik und Wasserkraft generiert werden, ermöglichen eine nachhaltige Stromversorgung in ländlichen Regionen mit enormen Vorteilen für Dorfgemeinschaften.** Viele Entwicklungs- und Schwellenländer betreiben Pläne und Strategien, die Netzversorgung auszubauen, um den Lebensstandard der Bevölkerung, die keinen Zugang zu Elektrizität hat, zu erhöhen. Aufgrund zu hoher Kosten für Netzerweiterungen, bieten Kleinst- und Insellösungen häufig die bessere Alternative, wobei auch hier hohe Investitionskosten den Ausbau beinträchtigen können. Deshalb gibt es in Malaysia zusätzlich zu den gesetzgebenden Gerüsten die nationalen Entwicklungspläne, „Malaysia Plans“ (MP), um die nationale Wirtschaftsentwicklung und ländliche Elektrifizierung durch Infrastrukturprojekte finanziell zu unterstützen. Die Entwicklungspläne versuchen die Grundbedürfnisse von sozial benachteiligten Menschen zu decken, wie im Folgenden näher erläutert. Mahmud, 2011 The Strait Times, 2015 * = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 40 41 27 4.1 Malaysia Plans Das langfristige Ziel Malaysias, bis zum Jahre 2020 in die Riege der Industrieländer aufzusteigen, wird mit einem Netz von „Fünfjahresplänen“ (Malaysia Plans) unterlegt. Die Vorteile von erneuerbaren Energien wurden zum ersten Mal im siebten malaysischen Plan (7th Malaysia Plan 1996 – 2000) berücksichtigt. Programme insbesondere zur ländlichen Elektrifizierung in Sabah und Sarawak wurden im achten malaysischen Plan (2001 - 2005) festgelegt. Hierzu zählten Netzerweiterungen und die Versorgung mit Kleinst- und Insellösungen wie beispielsweise Kleinwasserkraftwerken und Photovoltaik-Hybridanlagen. Insgesamt, für Peninsular Malaysia zusammen mit Ostmalaysia, stellte die Regierung 856,6 Millionen MYR für die ländliche Elektrifizierung im Zeitraum von 2001 - 2005 zur Verfügung. Zusätzlich wurden in Peninsular Malaysia und Sabah Programme durchgeführt, die durch den im Jahr 1997 gegründeten Electricity Supply Industry Trust Account (AAIBE) finanziert wurden. Zuständig für diesen Fonds ist KeTTHa, das Ministerium für Energie, Grüne Technologie und Wasser. Die Beitragsleister für die Fördergelder sind die malaysischen Stromerzeuger, d. h. TNB und die IPPs Westmalaysias, welche Genting Sanyen Power Sdn. Bhd., Port Dickson Power Bhd., Powertek Bhd., Segari Energy Venture Sdn. und YTL Power Generation Sdn. Bhd. umfassen. Ihr Beitrag ist freiwillig und sie zahlen seit 2001 mit dem Start des „Small Renewable Energy Power“ (SREP)-Programms 1% ihrer Einnahmen aus den Stromverkäufen bzw. ihres gesamten jährlichen Umsatzes in den Fonds ein. Aus dem Fonds werden beispielsweise Entwicklungsprogramme für die Industrie, Energieeffizienzprojekte, die Entwicklung und Förderung der Stromwirtschaft, Insellösungen oder Gebiete, in denen Elektrizitätsversorgungsnetze noch ausgebaut werden müssen, unterstützt. 42 Insgesamt wurden ca. 60.000 Haushalte, hauptsächlich in Sabah und Sarawak, im Zeitraum von 2001 - 2005 durch den AAIBE-Fonds elektrifiziert.43 Mit Hilfe des neunten malaysischen Plans (2006 - 2010) wurden die Programme zur ländlichen Elektrifizierung intensiviert. Die Lebensqualität der ländlichen Gemeinden, besonders in Sabah und Sarawak, hat sich dadurch stark verbessert. Neben 1.025.000 Millionen MYR von der Regierung wurde ein großer Anteil des AAIBE-Fonds in die ländliche Elektrifizierung gesteckt. Während des zehnten malaysischen Plans (2011 - 2015) hat sich die Elektrifizierungsrate für ganz Malaysia von ca. 81% auf ca. 95% erhöht. Unterschiede gibt es jedoch weiterhin zwischen Peninsular Malaysia und Sabah und Sarawak:44 Tabelle 14: Elektrifizierungsrate in Malaysia 2009 - 2014 Elektrifizierungsrate (in %) 2009 2014 Sabah 77,0 94,1 Sarawak 67,0 91,0 Peninsular Malaysia 99,5 99,8 Quelle: Economic Planning Unit, 2016b (Stand der Daten: 13.05.2016) Aktuell ist der elfte malaysische Plan gültig (2016 – 2020). Auch hier liegt ein Schwerpunkt auf der Elektrifizierung ländlicher Regionen. Neben den Photovoltaik-Hybridanlagen und Kleinwasserkraftsystemen sollen auch sogenannte intelligente Stromnetze (Engl. smart grids), die Netzabdeckung durch eine kommunikative Vernetzung und Steuerung unterstützen. Zusätzlich soll die ländliche Bevölkerung entsprechend ausgebildet und ermutigt werden, bei der Instandhaltung der Anlagen mitzuwirken, um eine nachhaltige Stromversorgung zu sichern. Der Betrieb der Anlage bleibt weiterhin im Aufgabenbereich des staatlichen Energieversorgers. Das Ziel ist eine landesweite Elektrifizierungsrate von 99% bis 2020; dies bedeutet die Elektrifizierung von ca. 40.000 weiteren Haushalten zwischen 2016 und 2020. Weiterhin sollen Pico-Wasserkraftanlagen mit einer Kapazität zwischen 0,1 und 1 kW installiert werden. KeTTHA, 2016 Economic Planning Unit, 2016c (Stand der Daten: 13.05.2016) 44 Economic Planning Unit, 2016b (Stand der Daten: 13.05.2016) * = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 42 43 28 Der Vorteil dieser Anlagen besteht darin, dass zur Stromerzeugung kein extra Damm oder Wassereinlauf gebaut werden muss, sondern dass fließendes Wasser zur Stromerzeugung ausreicht, wodurch auch der Eingriff in die Natur verringert wird.45 4.2 Government Transformation Programm (GTP) Das GTP ist ein Programm der aktuellen malaysischen Regierung, das sieben Kernthemen bzw. „National Key Results Areas“ (NKRAs), die die malaysische Bevölkerung betreffen, adressiert. Das Programm wurde im Januar 2010 von Premierminister Najib Tun Razak präsentiert und unterstützt die Vision 2020, sich zu einem Industrieland zu entwickeln. Zunächst wurden sechs NKRAs definiert, bevor im Juli 2011 ein siebter hinzugefügt wurde. Unter die anfänglichen sechs NKRAs fielen dabei folgende Themenbereiche: die Verringerung der Kriminalität, die Korruptionsbekämpfung, die Verbesserung der Ausbildung an Universitäten, die Erhöhung des Lebensstandards, die Verbesserung des Personennahverkehrs sowie die Verbesserung der ländlichen Infrastruktur. Das siebte NKRA betrifft die Lebenshaltungskosten der Bevölkerung. Ländliche Regionen bleiben ein Brennpunkt für die Nation, da ein Großteil der Bevölkerung dort lebt und auch gerne bleiben würde, solange die wirtschaftlichen Möglichkeiten hierzu gegeben sind. Mit dem Ziel der Vollendung von netzgebundener Elektrifizierung wurde von 2010 – 2012 das GTP 1.0 „Improving Rural Basic Infrastructure“ (Verbesserung der ländlichen Infrastruktur) ins Leben gerufen. Damit wird die Transformation von ländlichen Regionen in dynamische Wirtschaftsräume verfolgt, um die Vision 2020 zu erreichen. Durch das Programm hat sich die Situation in ländlichen Regionen verbessert: Die Lebensqualität der Bevölkerung hat sich erhöht und der Zugang zu Wirtschaftsmärkten wurde erleichtert. Insgesamt haben ca. 4,5 Millionen Malaysier von dem GTP 1.0 profitiert. Da der Fokus des GTP 1.0 zunächst auf grundlegender Infrastruktur basierte, wurden zunächst Straßen ausgebaut sowie die Trinkwasserversorgung sichergestellt: 336.266 Häuser, bzw. 1.681.330 Menschen haben während des GTP 1.0 Zugang zu sauberem Trinkwasser erhalten. Insgesamt wurden 4.553 km Landstraße gebaut, wovon 2,5 Millionen Menschen profitierten. Durch diesen Ausbau neuer Straßen wurde den Dorfbewohnern ländlicher Regionen der Zugang zu neuen Märkten ermöglicht. Aber auch der 24-stündige Zugang zu Elektrizität wurde verbessert: 129.595 Häuser bzw. 647.975 Menschen wurden mit verlässlichem Zugang zu Elektrizität ausgestattet. Weiterhin wurden 73.392 Häuser für 366.960 Menschen neu gebaut und restauriert. Im Jahr 2013 wurde, aufbauend auf dem GTP 1.0, das GTP 2.0 eingeführt, das sich noch mehr auf die Verbesserung der ländlichen Entwicklung konzentrierte. Das langfristige Ziel bis 2015 war die Erhöhung des Gesamteinkommens in allen ländlichen Regionen, wobei nicht bekannt ist, ob dies errreicht wurde. Die Elektrifizierungsrate sollte Ende 2015 in Peninsular Malaysia 99,9%, in Sabah und Sarawak jeweils 95% betragen, wobei die Ziele Sabahs und Sarawaks mit durchschnittlich ca. 93% knapp verfehlt wurden.46 4.3 BELB-Programm Neben den oben genannten Regierungsstrategien hat das Ministry For Rural and Regional Development (KKLW) im Jahr 2001 das „Rural Electrification Programme“ (Programm zur ländlichen Elektrifizierung, BELB – Bekalan Elektrik Luar Bandar) eingeführt. Die hohen Ölpreise an den Märkten waren damals Anreiz gewesen, über alternative Systeme nachzudenken.** Das Programm dient hauptsächlich der Elektrifizierung von Wohnhäusern und Gebäuden in ländlichen Regionen. Dazu zählen sowohl sogenannte Longhouses (Langhäuser) in Sabah und Sarawak, in denen teilweise bis zu 40 Personen leben, als auch Ortschaften mit Orang Asli (Eingeborene Malaysias) auf der malaysischen Halbinsel oder auch Resorts auf Touristeninseln, die keinen Zugang zu 24 Stunden Strom haben. 4.3.1 Umfang des BELB Programm Das BELB-Programm basiert auf zwei Methoden: Zum einen ist das die Anknüpfung der Ortschaften an die Versorgungsnetze der staatlichen Elektrizitätsbehörden, wie TNB in Peninsular Malaysia, SESB in Sabah und SEB in Sarawak. Economic Planning Unit, 2016b (Stand der Daten: 13.05.2016) Government Transformation Programme, 2016 * = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 45 46 29 Zum anderen sollen Gebiete, wo ein Netzausbau ökonomisch nicht durchführbar ist, die Stromversorgung durch alternative Methoden wie Hybrid-, Kleinst- und Insellösungen erhalten. Obwohl das BELBProgramm sowohl reine PV-Lösungen als auch PV-Hybridlösungen als dezentrale Energieerzeuger unterstützt, gibt es nach dem Kenntnisstand der AHK Malaysia bisher nur Photovoltaik-Hybridanlagen zur dezentralen Elektrifizierung. Aufgrund der klimatischen Gegebenheiten in Malaysia sind reine PV-Anlagen keine passenden Lösungen zur ländlichen Elektrifizierung. Durch die Nutzung von weiteren Energiequellen wie Dieselgeneratoren und Batterien steht auch in ertragsschwachen Zeiten Strom zur Verfügung.* Wie bereits erwähnt, hat die Regierung im Rahmen des achten malaysischen Plans den AAIBE-Fonds unter dem KeTTHa ins Leben gerufen. 60% dieser Mittel werden für das BELB-Programm unter dem KKLW und den jeweiligen Energieversorgern der Bundesländer genutzt. Das BELB-Budget der Staatsregierung lag im Jahr 2015 bei nur knapp 880 Millionen MYR im Vergleich zu ca. 2 Milliarden MYR in den Vorjahren. Diese Verringerung lässt sich durch die niedrigen Dieselpreise der letzten Jahre erklären, weshalb der Anreiz zum Bau einer Erneuerbaren-Energien-Anlage abgenommen hat.47 Tabelle 15: Jährliches BELB-Budget (in Millionen MYR) 2011 2012 2013 2014 2015 2.070,00 (455 EUR) 2.233,74 (490 EUR) 2.032,97 (446 EUR) 2.277,74 (500EUR) 1.100,00 (241 EUR) 2016 878 (195 EUR) Quelle: MOF, 2016 Mit dem AAIBE-Fonds wurden alle BELB-Projekte seit 2004, darunter der Netzausbau und die Installation von Photovoltaik-Hybridanlagen, in Peninsular Malaysia finanziert. Zusätzlich wurde das BELB-Programm für weitere alternative Projekte in Malaysia genutzt. Ein Beispiel hierfür ist die Finanzierung von Straßenlampeninstallierungen oder alternative Anlagen zu Photovoltaik. Jeglicher verfügbarer Überschuss des AAIBE-Fonds wird nach Sabah und Sarawak transferiert, um die Elektrifizierungsdiskrepanz zwischen Peninsular Malaysia und Sabah und Sarawak zu verringern, wobei der AAIBE-Fonds vorrangig zur Finanzierung von BELB-Projekten in Peninsular Malaysia genutzt wird. Folgende Tabellen zeigen die Maßnahmen und die Auswahlkriterien für den Netzausbau sowie die Installation alternativer Systeme im Rahmen des BELB-Programms in Malaysia: Tabelle 16: Programm zur Netzerweiterung im Rahmen des BELB Programms Maßnahmen Auswahlkriterien (für alle Maßnahmen geltend) Ausbau von 33-kV-Versorgungsnetzen Bau von Kraftwerken und Installation von Dieselgeneratoren Verbindung von Ortschaften und Häusern mit Niedrigspannungsnetzen Erhöhung der Stromqualität und der Stromversorgung von zwölf auf 24 Stunden am Tag Vorrang haben Ortschaften mit a) einer hohen Anzahl an Häusern, b) neuen Häusern und c) öffentlichen Einrichtungen wie Schulen und Krankenhäusern Die Durchschnittskosten für ein Haus darf 25.000,00 MYR nicht übersteigen Verlegung von Stromleitungen in Häusern ist nicht Teil der Maßnahmen Quelle: KKLW, 2016 (Stand der Daten: 13.05.2016) KKLW, 2016 * = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 47 30 Tabelle 17: Programm für Photovoltaikanlagen Maßnahmen Das Photovoltaikprogramm beinhaltet die Installation von PV-Lösungen zur Stromversorgung von Wohnhäusern, Mehrzweckhallen, Polizeistationen, Kliniken, Gebetsräumen, Schulen usw. Auswahlkriterien Das Programm dient abgelegenen Ortschaften: die keinen Zugang zu Straßen haben, bisher keinen Zugang zu Elektrizität hatten, keinen Zugang zu einer Wasserquelle haben, die für Kleinwasserkraft geeignet ist, die in den nächsten fünf Jahren keine Möglichkeit haben, an das nationale Stromnetz angeschlossen zu werden, mit Schulen, die die Zustimmung hierfür von der lokalen Bevölkerung erhalten haben. Quelle: KKLW, 2016 (Stand der Daten: 13.05.2016) Zwar gelten für Photovoltaik-Hybridanlagen im Rahmen des BELB-Programms die gleichen Maßnahmen wie für reine PV-Anlagen. Unterschiede gibt es jedoch bei den Auswahlkriterien, wie folgt: Zunächst müssen die Bewohner zustimmen, dass sie die Verkabelung der Häuser selbst finanzieren und die monatlichen Stromrechnungen zum regulären Tarif selbst zahlen. Weiterhin muss die Distanz der Ortschaft zum nächsten 11-kV-Netz über 10 km betragen und es darf kein Plan für eine Netzerweiterung in den nächsten drei Jahren bestehen. Falls die Distanz weniger als 10 km beträgt oder das Vorhaben von Energieversorgern besteht, das Netz in der Gegend in den nächsten drei Jahren zu erweitern, aber die Kosten für eine Photovoltaik-Hybridanlage geringer geschätzt werden, wird von Fall zu Fall entschieden, ob eine Photovoltaik-Hybridanlage nicht kosteneffektiver ist als eine geplante Netzerweiterung. Die Beschaffenheit der Häuser muss für eine Verkabelung ausreichend geeignet sein. Außerdem wird ein freies Stück Land benötigt, um eine Photovoltaik-Hybridanlage zu platzieren. Die Erlaubnis für die Fläche und den Bau einer Anlage muss der Antragsteller vorläufig bei KKLW einholen. Empfehlenswert sind außerdem nutzbare Straßen bzw. Routen über Land oder Wasser, die den Transport von Maschinen, Anlagenausrüstungen und andere Komponenten zum Standort der Anlage ermöglichen. Laut der Webseite von KKLW sind die geschätzten Projektkosten für Photovoltaik-Hybridanlagen folgende: Tabelle 18: Geschätzte Projektkosten für Photovoltaik-Hybridanlagen* Typ Anzahl der Häuser Geschätzte Kosten in MYR (EUR) Typ 1 20 - 29 1.000.000 (219.780) Typ 2 30 - 39 1.100.000 (241.758) Typ 3 40 - 49 1.200.000 (263.736) Typ 4 50 – 59 1.300.000 (285.714) Typ 5 60 - 100 1.400.000 (307.692) Quelle: KKLW, 2016 (Stand der Daten: 13.05.2016) *Projektkosten für reine PV-Anlagen (Insellösungen) liegen nicht vor, da bisher keine installiert wurden. Anmerkungen zu den Kosten: - Die maximale Stromerzeugungsleistung für ein Photovoltaik-Hybridsystem liegt bei 50 kW. Das komplette Equipment ist von Steuern freigestellt. Die Transportkosten basieren auf Land- und Wasserrouten. Alternative Transportrouten, via Flugzeug beispielsweise, werden separat kalkuliert. * = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 31 - Die tatsächlichen Kosten können erst nach einer Ortsbegehung von TNB Energy Service Sdn. Bhd. (TNB-ES), einer Tochtergesellschaft vom nationalen Energieversorger TNB, erstellt werden.48 Leicht abweichend von den oben genannten Projektkosten sind folgende Informationen, die aus Gesprächen mit Unternehmen und Institutionen gesammelt wurden: Für eine Hybridanlage mit einer Kapazität von 8 kW werden von KKLW maximal 160.000 MYR (35.135 EUR, Stand 09.05.2016) eingeplant.** In den Kosten sind Planungskosten, der Infrastrukturausbau, Abgaben wie beispielsweise Landnutzungskosten und Abholzungskosten, Transport-, Installations- und Betriebskosten - Instandhaltungskosten sind hier ausgeschlossen - enthalten. Den wohl größten Einfluss haben die Infrastruktur- und Transportkosten. Potentielle Gegenden bzw. Ortschaften liegen teilweise 300 400km von der nächsten befahrbaren Straße entfernt, weshalb ein Straßenausbau unabdingbar ist, bevor das Anlagenmaterial transportiert wird. Die letzten 100 - 200km sind meist nur noch Schotterstraßen, die je nach Witterungslage nicht befahrbar sind. Zusätzlich kann es vorkommen, dass ganze Flüsse überquert werden müssen. Dies ist eine logistische Herausforderung, da das komplette Anlagenmaterial zunächst vom LKW abgeladen werden muss, bevor es mit Booten weiter transportiert wird.*/** Die Abweichung der Kosteneinschätzungen ist damit zu erklären, dass die Projektkosten stark variieren können aufgrund der Unterschiede hinsichtlich den Umweltbedingungen wie beispielsweise Beschaffenheit oder Lage der Fläche, den Zugangsmöglichkeiten zur Ortschaft (über Land und/ oder Wasser), den Transportmöglichkeiten durch den Dschungel, dem Vorhandensein von verfügbaren und ausreichend qualifizierten Arbeitskräften. 4.3.2 Projektablauf des BELB-Programms Das BELB-Programm ist eine gemeinschaftliche Zusammenarbeit der Regierung, durchgeführt vom KKLW, in Zusammenarbeit mit TNB. Bis ein Projekt final abgeschlossen werden kann, müssen mehrere Instanzen durchlaufen werden. Das KKLW ist das einzige Ministerium, das die ländliche Elektrifizierung fördert. Bis vor zwei Jahren war das Ministerium für Bildung (Ministry of Education - MOE) noch für die Elektrifizierung von ländlichen Schulen zuständig. Diese Aufgabe wurde im Jahr 2014 vom KKLW übernommen. Neben der Elektrifizierung von Wohnhäusern in Ortschaften liegt somit seit 2014 ein weiterer Schwerpunkt von KKLW auf der Elektrifizierung von Schulen, öffentlichen Einrichtungen, Kliniken und Gebetsräumen. Die Finanzierung der ländlichen Elektrifizierung wird in allen malaysischen Bundesländern von KKLW übernommen, wobei sich die Projektdurchführung zwischen den Bundesländern leicht unterscheidet. Die Projekte werden in Phasen unterteilt, wobei jede Phase einer bestimmten Region zugeordnet wird und die Installation mehrere Anlagen und je nach Bedarf auch Netzerweiterung umfassen kann. Die aktuelle fünfte Phase des BELB-Programms betrifft Sabah und Sarawak. Für eine Phase wird ein Zeitraum von 24 Monaten kalkuliert, der den kompletten Projektablauf beinhaltet. Zu einer sogenannten Projektphase gehören Vorbereitung/Planung, Ortsbegehung, Transport, Anlagenkonstruktion/-installation und Inbetriebnahme. Diese Projektphasen können auch parallel laufen oder sich überschneiden und müssen nicht in zeitlicher Sequenz stehen. In Sarawak besteht eine größere Nachfrage nach Photovoltaik-Hybridanlagen als in Sabah, wobei die Anlagen meistens kleiner ausfallen. Pro traditionellem „Longhouse“ werden in der Regel 120 – 350 kW kalkuliert. In Sabah hingegen, mit der geringeren Nachfrage, fallen die Projektkapazitäten in der Regel größer aus. Das kleinste Projekt in Sabah hat bereits eine Kapazität von 300 kW.** Auf der malaysischen Halbinsel werden die Bekanntgabe, die Standortwahl sowie die Projektvergabe von KKLW und TNB-ES abgewickelt. Sobald alle Genehmigungen eingeholt wurden, wird das Projekt zur Durchführung an den „Main Contractor“, als Bauträger zu verstehen, übergeben. Die Bauträger sind oft größere Unternehmen im Baugewerbe, die von der Regierung anerkannt sind und Referenzprojekte sowie die notwendige Arbeitsausrüstung und ausgebildete Arbeitskräfte vorweisen können, was ihnen eine Zusage bei den Projekten erleichtert. 48 KKLW, 2016 * = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 32 Da diese Bauträger zwar oft aus dem Bereich Baugewerbe stammen, aber nicht unbedingt das nötige Knowhow haben, Erneuerbare-Energien-Projekte angemessen durchzuführen, holen sie sich Unterstützung von „Subcontractors“, im Deutschen als Subunternehmer bekannt, die die Anlageninstallation und Inbetriebnahme übernehmen. Nach der Installation werden die Anlagen in Peninsular Malaysia an TNB-ES für den Betrieb und zur Instandhaltung überreicht. Die Kosten für den Betrieb und die Instandhaltung werden auch durch das Budget von KKLW finanziert. Dies war allerdings nicht immer der Fall. Nach Fertigstellung der ersten Photovoltaik-Hybridanlagen um 2005 herum wurden diese an die Bewohner der Ortschaften überreicht, die sich jedoch, aufgrund mangelnder Expertise, nicht um einen angemessenen Betrieb und die Instandhaltung kümmern konnten, sodass einige Projekte nach mehreren Wochen nicht mehr funktionsfähig waren. Besonders bei Kleinwasserkraftwerken war dies zu beobachten.** Der Projektablauf in Sabah unterscheidet sich leicht von der zuvor genannten Vorgehensweise, obwohl der Energieversorger SESB in Sabah zu 83% in Besitz von TNB ist. Projektanträge werden zunächst von der Village Development and Security Authority (JKKK –Behörde für Dorfentwicklung und Sicherheit) an SESB gestellt. Diese führen erste Untersuchungen und erste Schätzungen durch, bevor der Antrag an KKLW weitergeleitet wird. Eine Kopie des Antrags kommt außerdem dem Ministry of Rural and Entrepreneurial Development (KPLB –Ministerium für ländliche und unternehmerische Entwicklung) in Sabah zu, die als begleitende Instanz den Vorgang überwacht. Sobald alle Genehmigungen erteilt wurden, werden die Projekte wieder an anerkannte Bauträger übergeben, welche die Projektdurchführung zu großen Teilen häufig an Subunternehmen weitergeben. In Sabah ist SESB für den Betrieb, die Instandhaltung und Wartung zuständig, wobei die Kosten hierfür wieder von KKLW übernommen werden. Sarawak folgt einem ähnlichen Schema bei der Projektvergabe. Das Ministry for Public Utilities (KKAS – Ministerium für öffentliche Versorgung) in Sarawak führt in Zusammenarbeit mit SEB Standortwahlen durch, die dann KKLW vorgeschlagen werden, um eine verbindliche Finanzierung zu erhalten. Der restliche Projektablauf folgt dem bekannten Schema mit einem Bauträger und den relevanten Subunternehmen. Der einzige Unterschied liegt in der Verantwortung beim Betrieb und der Instandhaltung: Generell liegt sie bei SEB, wobei bei aktuellen Projekten ein großer Wert auf die Zusammenarbeit mit Dorfbewohnern gelegt wird, die bereits beim Transport ihre traditionellen Longboats (Langboote) zur Verfügung stellen. Denn ohne diese wäre der Transport des notwendigen Anlagenmaterials und der -ausrüstung zu den abgelegenen Dörfern fast unmöglich.** Im Bundesstaat Sarawak besteht generell eine besondere Konstellation mit Blick auf die politischen Entscheidungskompetenzen, aber auch speziell im Energiemarkt. Anders als in Sabah, wo der staatliche Energiekonzern SESB eine Tochter von TNB aus Westmalaysia ist, ist das Energiemanagement in Sarawak eigenständig und in keiner Weise abhängig von Westmalaysia. Hieraus folgt eine eigenständige Energiepolitik des Landes. Historisch wurden sogar die energiepolitischen Rahmenentscheidungen der Zentralregierung ignoriert bzw. abgelehnt und folglich nicht implementiert. Dies war der Fall bei dem am 1. Dezember 2011 eingeführten Erneuerbare-Energien-Gesetz (FiT) in Malaysia. Es wurde im westlichen Landesteil und, wenn auch verspätet, ebenfalls in Sabah eingeführt; in Sarawak lehnte der damals regierende Ministerpräsident die Einführung allerdings ab.*/** * = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 33 Abbildung 7: BELB-Programm Quelle: Eigene Darstellung** * = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 34 4.4 Elektrifizierungsprogramme in Sarawak 4.4.1 Ländliches Elektrifizierungsprogramm Mit Blick auf die Entwicklung Sarawaks liegt der Fokus auf der Elektrifizierung und Wasserversorgung der ländlichen Bevölkerung. Insgesamt wurden der Landesregierung 2,5 Milliarden MYR von der Bundesregierung für das staatseigene RES („Rural Electrification Scheme“) zur Verfügung gestellt. RESProjekte werden von der Bundesregierung finanziert und implementiert, wobei die Landesregierung Sarawaks durch das Ministry of Public Utilities (KKAS) die Koordinierung assistiert und den Aufbau überwacht. Weiterhin identifiziert das KKAS potentielle Anlagenstandorte nach den Vorschriften der Bundesregierung. 49 Aufgrund der Ausdehnung Sarawaks (ähnlich wie Peninsular Malaysia) und der geographischen Verteilung der Bevölkerung ist die Elektrifizierung aller Ortschaften im Bundesland eine Herausforderung, denn 48 % der Bevölkerung (1,2 Mio. Einwohner) leben in ländlichen Regionen (Stand 2015).50 Die Elektrifizierung folgt folgendem Schema: 1. 2. 3. Erweiterung der bestehenden Mittelspannungsnetzen (33/11kV) in Städten und Ortschaften; zwischen 2009 und 2014 wurden dadurch 73.925 Haushalte elektrifiziert. Das Rural Power Supply Scheme (RPSS, Programm zur ländlichen Stromversorgung) beinhaltet die Konstruktion von Hochspannungsleitungen und Umspannwerken als Ergänzung zum RES. Es steht in Verbindung mit Sarawaks Netzverstärkungsprogramm und dem Wirtschaftsentwicklungsprogramm für ländliche Regionen. Installation von Klein-und Micro-Wasserkraftwerken in abgeschiedenen Ortschaften. Weiterhin bietet SEB den Teilnehmern am RES einen Kredit von bis zu 800 MYR, um damit die Verkabelungskosten für ihre Haushalte auf deren Grundstücken zu finanzieren, damit ein Anschluss an die dezentrale Energiequelle gewährleistet werden kann. Im Jahr 2014 wurde das RES durch das BELB-Programm der malaysischen Regierung erweitert bzw. verlängert. Neben der Netzerweiterung und der Nutzung von Kleinwasserkraft sollen auch alternative Systeme wie Photovoltaik-Hybridanlagen oder Kleinwasserkraftwerke in Verbindung mit Dieselgeneratoren genutzt werden. Diese Lösungen sollen zum Einsatz kommen, wenn ein Anschluss einer abgelegenen Region an das öffentliche Stromnetz nicht in den nächsten fünf Jahren erfolgen wird. Ende 2014 befanden sich 60 Ortschaften in verschiedenen Entwicklungsstadien hinsichtlich der Installation von Hybridsystemen. Die bis dahin installierte Leistung von Hybridsystemen, (Photovoltaik- und Kleinwasserkraft-Hybridsyteme) in Sarawak belief sich auf 7.180 kW.51 4.4.2 Corporate Social Responsibilty Programm Abgesondert vom staatlichen RES und dem BELB-Programm führt SEB Elektrifizierungsprojekte im Rahmen des Corporate Social Responsibility (CSR)-Programms durch. Der Fokus des CSR-Programms liegt auf der Installation von reinen Solar-Home-Systemen (Inselanlagen), wobei auch Kleinwasserkraftanlagen in Fragen kommen. Auf Hybridlösungen wird jedoch verzichtet. Das Besondere bei diesen Projekten ist die Kooperation mit der lokalen Bevölkerung, die mit ihren Longboats den Transport des Anlagenmaterials sowie beim Bau von Schutzhütten für Arbeiter und Ausrüstung unterstützen. Die erste Phase des Programms wurde im Jahr 2014 in den Ortschaften Rh Kino und Rh Manggat in Menyang realisiert. In der zweiten Phase, die im Februar 2016 endete, wurden weitere drei Ortschaften in Nanga Jengin und Ulu Delok, ca. 170 km von der Hauptstadt Kuching entfernt, mit Solar-Home-Systemen ausgerüstet. Das Volumen der ersten beiden Phasen umfasste die Installation der Lösungen in 63 Haushalten mit insgesamt 300 Bewohnern und Gesamtkosten von 2 Millionen MYR. SEB, 2016b New Sarawak Tribune, 2016 51 SEB, 2014 * = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 49 50 35 In der dritten Phase konzentriert sich das Programm auf die Region um Engkari, ca. 150 km von Kuching entfernt. Diese Phase startete noch im April/Mai 2016. Aktuelle Kenntnisse zum Fortschritt hierzu liegen jedoch nicht vor. Es sollen hiervon 16 Haushalte mit ca. 80 Bewohnern profitieren.52 Nach Kenntnissen der AHK werden in diesem Jahr noch weitere 50 Ortschaften mit jeweils ca. 30 Haushalten mit Solar-HomeSystemen ausgestattet. Für jeden Haushalt werden ca. 700 W kalkuliert, wobei dieser Wert schnell nach oben abweichen kann, je nachdem mit wie vielen elektronischen Geräten der Haushalt ausgerüstet ist.** Die Finanzierung dieser CSR-Projekte erfolgt nicht wie beim BELB-Programm durch das KKLW sondern vom Bundesland Sarawak selbst. Die Projekte werden im Rahmen von öffentlichen Ausschreibungen der Landesregierung vergeben, auf die sich Bauunternehmen und Subunternehmen bewerben können. Da deutsche Technologien in Malaysia eine hohe Reputation genießen, ist ihnen zu empfehlen, ihre Produkte und Technologien SEB vorzustellen, die den Großteil der Projekte durchführen. Im Rahmen der Delegationsreise und der B2B-Veranstaltung im November dieses Jahres können deutsche Unternehmen im Gespräch mit Vertretern von SEB mehr über Markteintrittsmöglichkeiten erfahren.** SEB, 2016b * = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 52 36 5. Netzunabhängige PV-Lösungen in Malaysia Netzunabhängige Stromerzeugung beabsichtigt eine autarke Versorgung mit Elektrizität für ländliche Regionen, unabhängig von der Verfügbarkeit eines nationalen Versorgungsnetzes. Mit Hilfe von netzunabhängigen Photovoltaikanlagen, die im Rahmen von Hybridlösungen oder als Kleinst- und Insellösungen betrieben werden, können sowohl ganze Ortschaften als auch einzelne Häuser oder Geräte mit Elektrizität versorgt werden. Da die Stromerzeugung abhängig von der Sonneneinstrahlung und leistung ist, kann für eine durchgehende Elektrizitätsversorgung eine Kombination mit anderen Arten der Stromerzeugung notwendig sein. Diese Lösungen werden als Hybridanlagen bezeichnet. PhotovoltaikHybridanlagen in Malaysia bestehen meist aus einer PV-Anlage, einem Dieselgenerator und einer intelligenten Steuerung, die dafür sorgt, dass die Nutzung der Sonnenenergie immer in Zeiten der Stromnachfrage erfolgt. 53 Durch die zusätzliche Verfügbarkeit von Dieselgeneratoren, können diese Hybridanlagen auch in ertragsschwachen Phasen unterbrechungsfrei Elektrizität bereitstellen. Hybridanlagen bieten somit sauberere Energie und sind in vielen Fällen kosteneffizienter als alleinstehende Dieselgeneratoren. Dezentral produzierter Strom kann zudem in ländlichen Regionen den Zugang zu sauberem Wasser, zu einer besseren Gesundheitsversorgung, zu Bildung und eine wirtschaftliche Entwicklung ermöglichen. Diese Faktoren haben dazu beitragen, dass das Interesse an Hybridanlagen zur ländlichen Elektrifizierung in Malaysia stark zugenommen hat.54 Seit 2004 wurden in Malaysia ca. 100 Photovoltaik-Hybridanlagen mit einer Gesamtkapazität von mehr als 90 MW gebaut. 5.1 Aktuelle Situation und Entwicklung 5.1.1 Natürliche Ressourcen für Solarenergie in Malaysia Trotz reichlich Sonnenschein, befindet sich die Entwicklung von erneuerbaren Energien durch PV im Schatten von Kohle, Gas und Öl in Malaysia. 55 Malaysias klimatische Verhältnisse bieten ideale Bedingungen für den Ausbau von Photovoltaikanlagen aufgrund einer sehr hohen jährlichen Sonneneinstrahlung. So liegt die durchschnittliche jährliche Sonneneinstrahlung in Deutschland zwischen 1.100 und 1.400 kWh/m2, wobei die durchschnittliche jährliche Sonneneinstrahlung in Malaysia zwischen 1.300 und 2.000 kWh/m2 liegt.56 57 In Malaysia schwankt die Sonneneinstrahlung zwischen durchschnittlich 0,61 kWh/m2 pro Tag im Dezember und 5,25 kWh/m2 pro Tag im August (vgl. Abbildung 9 und 10). Die tägliche Sonneneinstrahlung über das ganze Jahr liegt bei durchschnittlich 4,96 kWh/m2. (vgl. Abbildung 8) Die niedrigste Sonneneinstrahlung wurde im Klang Valley gemessen, wobei Penang und Kota Kinabalu die höchste gemessene Einstrahlung vorweisen. Die Regionen Sabah, Sarawak, Kedah und Perlis weisen eine durchschnittliche Sonneneinstrahlung von 5,12 kWh/m2 bis 5,48 kWh/m2 auf. 58 Dies zeigt das hohe Potential für die Nutzung von Photovoltaikanlagen zur Elektrifizierung ländlicher Regionen. SMA Solar Technology AG, 2016 ISESCO, 2005 GTAI, 2015 56 Renewable Energy Conceps, o.J.a 57 Renewable Energy Conceps, o.J.b 58 Hossain et al., 2015 * = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 53 54 55 37 Abbildung 8: Durchschnittliche tägliche Sonneneinstrahlung über das ganze Jahr gemessen Quelle: Azhari et al., 2008 Abbildung 9: Durchschnittliche tägliche Sonneneinstrahlung im Monat Dezember Quelle: Azhari et al., 2008 * = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 38 Abbildung 10: Durchschnittliche tägliche Sonneneinstrahlung im Monat August Quelle: Azhari et al., 2008 5.1.2 Abgeschlossene Projekte Tabelle 19 liefert einen Überblick über Projekte in einem Zeitraum von 2004 bis 2012. Aktuellere offizielle Daten zu Projekten auf der malaysischen Halbinsel liegen leider nicht vor. Aus Interviews mit verschiedenen Unternehmen und Institutionen ging jedoch hervor, dass auch zwischen 2013 und 2015 sowie bereits in diesem Jahr weitere Anlagen gebaut wurden. Genauere Informationen zur Leistung oder Kapazität liegen jedoch nicht vor. Der Fokus liegt laut KKLW klar auf Ostmalaysia, wobei auch auf der malaysischen Halbinsel einige Anlagen zur Elektrifizierung von Ortschaften für Orang Asli (Eingeborene in Malaysia) und Inseln an der Ost- und Westküste installiert wurden. * = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 39 Tabelle 19:Liste von Photovoltaik-Hybridprojekten auf der malaysischen Halbinsel DurchfühStandort Projekt Kapazität Gesamtrungskosten in (in kW) zeitraum Millionen MYR 2004 – 2006 Mersing, Johor PhotovoltaikHybridprojekte auf der Insel Mersing 85 9 2007 Pulau Kapas, Terengganu PhotovoltaikHybridprojekte auf den Inseln Pulau Kapas und Terengganu 100 10 2007 Pulau Perhentian, Terengganu Hybridanlage mit PV, Wind und Diesel auf der Insel Pulau Perhentian und Terengganu 300 10 2007 – 2008 Rurals in Johor, Kelantan, Perak, Pahang PhotovoltaikHybridprojekte für Perkampungan Orang Asli in Johor, Kelantan, Perak und Pahang 186 30 2012 Pos Kemar, Perak PhotovoltaikHybridprojekte in Orang Asli–Ortschaften in Pos Kemar und Perak 850 58 2011 – 2012 Johor, Perak, Pahang, Kelantan PhotovoltaikHybridprojekte /Dieselgeneratoren für abgelegene Schulen in Johor, Pahang, Perkak und Kelantan 655 98 Quelle: TNB, 2014 * = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 40 Abbildungen 11 und 12 zeigen die Standorte von Photovoltaik-Hybridanlagen für Ortschaften und Schulen auf der malaysischen Halbinsel. Abbildung 11: Photovoltaik-Hybridprojekte auf Inseln und in Ortschaften auf der malaysischen Halbinsel Quelle: Eigene Darstellung nach TNB, 2014 * = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 41 Abbildung 12: Photovoltaik-Hybridprojekte für Schulen auf der malaysischen Halbinsel Quelle: Eigene Darstellung nach TNB, 2014 Abbildung 13 zeigt eine Übersicht der Photovoltaik-Hybridanlagen in Sabah, die im Rahmen des BELBProgramms installiert wurden. Insgesamt wurden zwischen Oktober 2008 und April 2014 23 PhotovoltaikHybridanlagen in Betrieb genommen. Aus Tabelle 20 lassen sich neben dem Standort auch detaillierte Informationen zur Kapazität der einzelnen Anlagen entnehmen. Die beiden Anlagen in Pulau Banggi (Nr. 12) und Tg. Labian (Nr. 13) sind mit jeweils 2 MW und ca. 2,5 MW die bisher größten gebauten Photovoltaik-Hybridanlagen in Sabah. Weiterhin ist bekannt, dass in Sabah in den letzten zehn Jahren (2005 - 2015) Investitionen in Photovoltaik-Hybridanlagen in Höhe von ca. 500 Millionen MYR getätigt wurden.** * = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 42 Tabelle 20: Photovoltaik-Hybridanlagen in Sabah Nr PhotovoltaikHybridanlagen Standort Kapazität Photovoltaik (kWp) Controller/ Inverter (kW) Dieselgenerator (kW) Speicherbatterie (Ah) Fertigstellung (Jahr) Anzahl der Haushalte Status 1 Kg. Pegalungan Pensiangan 20 45 45 1700 Okt 2008 76 In Betrieb 2 Kg. Meligan Sipitang 20 45 45 1700 Dez 2007 140 In Betrieb 3 Pulau Lubukan Sandakan 15 30 45 1200 Dez 2009 45 In Betrieb 4 Pulau Banggi Fasa 1 Kudat 100 200 2 x 200 1 x 250 1500 Mär 2009 413 In Betrieb 5 Kalabakan Tawau 150 180 (GEC) 250 (PIM) 2 x 250 2 x 400 2000 Okt 2009 488 In Betrieb 6 Kg. Kuamut Besar Kinabatangan 200 2 x 100 1 x 270 1 x 350 1800 Okt 2009 139 In Betrieb 7 Kg. Kuamut Seberang Kinabatangan 20 30 2 x 60 1000 Okt 2009 27 In Betrieb 8 Tg. Batu Darat & Laut Sandakan 200 2 x 100 1 x 270 1 x 350 1800 Okt 2009 138 In Betrieb 9 Kg. Tundun Bohangin Kinabatan gan 144 120 1 x 60 1 x 120 2500 Dez 2011 74 In Betrieb 10 Kg. Tidong Kinabatangan 126 120 1 x 90 1 x 60 2500 Jan 2012 49 In Betrieb 11 Kg. Tambisan Laut & Darat Lahad Datu 2 x 148 2 x 120 2 x 180 2500 Feb 2013 168 In Betrieb 12 Pulau Banggi Fasa 2 Kudat 1000 3 Bi-Dir x 300, 3 Grid Connect 75, 2 x 250 & 1 SCM x 72 2 x 500 2250 Jan 2014 800 In Betrieb 13 Tg. Labian Fasa 1 Lahad Datu 1212 4 x 200 2 x 500, 1 x 360 1800 Dez 2012 480 In Betrieb 14 Sungai Merah, Tg. Labian Fasa 2 Lahad Datu 328 792 2 x 300 3000 Apr 2014 186 In Betrieb 15 Sistem Sambunga n Grid Kg. Tagupi, Tg. Labian Fasa 2 Lahad Datu 259 300 - - Apr 2014 101 In Betrieb * = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 43 Nr PhotovoltaikHybridanlagen Standort Kapazität Photovoltaik (kWp) Controller/ Inverter (kW) Dieselgenerator (kW) Speicherbatterie (Ah) Fertigstellung (Jahr) Anzahl der Haushalte Status 16 Pulau Pebabag Semporna 283,2 272 2 x 250 2400 Feb 2013 140 In Betrieb 17 Pulau Bait Semporna 283,2 159,3 272 2 x 250 2 x 150 2400 Feb 2013 136 79 In Betrieb Pulau Sumander Semporna 88,5 85 2 x 80 2400 Feb 2013 22 In Betrieb Pulau Larapan Semporna 212,4 204 2 x 200 2400 Feb 2013 83 In Betrieb Pulau Selakan Semporna 159,3 153 2 x 150 2400 Feb 2013 60 In Betrieb Pulau Denawan Semporna 123,9 119 2 x 150 2400 Feb 2013 61 In Betrieb Pulau Omadal Semporna 212,4 204 2 x 200 2400 Feb 2013 73 In Betrieb Pulau Menampilik Semporna 88,5 85 2 x 80 2400 Feb 2013 114 In Betrieb 18 19 20 21 22 23 Quelle: Eigene Darstellung nach Informationen von SESB Wo genau die Photovoltaik-Hybridanlagen in Sabah liegen, ist aus der folgenden Abbildung (Abbildung 13) zu entnehmen. Außerdem ist angegeben, ob die Anlagen durch KKLW oder durch den AAIBE-Fonds finanziert wurden. * = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 44 Abbildung 13: Karte von Photovoltaik-Hybridanlage in Sabah Quelle: SESB (*SSH= Solar System Hybrid; Kg= Kampung, Ortschaft/Dorf Im Bundesland Sarawak wird aktuell die fünfte BELB-Phase realisiert. Seit ca. 10 Jahren wurden bis Januar 2015 insgesamt 29 Photovoltaik-Hybridanlagen in 66 Ortschaften und ca. 2.200 Haushalten installiert (vgl. Abbildung 14). Die Leistungen der Photovoltaik-Hybridanlagen variieren zwischen 100 kWp für eine einzelne Ortschaft bis hin zu 800 kWp, die als Smart-Grid-Anlagen bis zu neun Ortschaften im Clusterformat mit Elektrizität versorgen. Abbildung 14: Photovoltaik-Hybridanlagen in Sarawak Quelle: Eigene Darstellung nach SEB, 2015 * = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 45 In Rh. Dau, Betong, ca. 150 Kilometer östlich von Kuching, wurde beispielsweise eine PhotovoltaikHybridanlage für 26 Haushalte installiert. Die Solarmodule liefern eine Leistung von 97,2 kWp und werden von einem Dieselgenerator mit einer Leistung von 58 kW unterstützt. Zur Speicherung des Stroms wurden fünf 2.250-AH-Batterien mit jeweils 48 Volt installiert, die bei ertragsarmen Sonnenstunden/-tagen eine angemessene Stromversorgung gewährleisten. Weitere Photovoltaik-Hybridanlagen wurden z. B. in Rh. Kino (22 Haushalte) und Rh. Manggat (17 Haushalte) für zusammen ca. 200 Dorfbewohner erbaut. Die Gesamtkosten betrugen 558.880 MYR, wobei jeder Haushalt mit einem 24 -stündigen Stromzugang ausgestattet wurde, um jeweils acht Lampen, Fernseher, Radio, Ventilator, Computer und Handyladegeräte zu versorgen.**59 5.1.3 Zukünftige Entwicklung Das größte Potential für die Installation weiterer Photovoltaik-Hybridanlagen bietet der Bundesstaat Sarawak in Ostmalaysia, wo zum Stand Januar 2015 noch mehr als 200 Ortschaften bzw. ca. 2.200 Haushalte elektrifiziert werden müssen. Wie bereits unter Kapitel 4.4.2 erwähnt, hat der Bundesstaat Sarawak zusätzlich zum BELB-Programm von KKLW ein eigenes CSR-Programm eingeführt, dass insbesondere der Elektrifizierung von Longhouses dient. Noch in diesem Jahr sollen 50 LonghouseOrtschaften mit je 30 Haushalten einen 24-stündigen Stromzugang erhalten. Sabahs Elektrifizierungsrate lag im Jahr 2014 bei über 94% und ist somit etwas höher als die Sarawaks. Bis 2013 wurden bereits 23 uns bekannte Photovoltaik-Hybridanlagen in Sabah gebaut, die meist eine größere Leistung aufweisen als in Sarawak, dafür aber von der Gesamtanzahl weniger Anlagen installiert sind. Entsprechend müssen in Sabah weniger Ortschaften elektrifiziert werden als in Sarawak. Diese Ortschaften müssen außerdem noch von SESB und JKKK (Village Development and Security Authority) identifiziert und ihre Elektrifizierung anschließend bei KKLW beantragt werden Da die Elektrifizierungsrate auf der malaysischen Halbinsel im Jahr 2015 bei nahezu 100% lag und laut KKLW der Fokus der ländlichen Elektrifizierung auf Ostmalaysia liegt, bietet sich in Westmalaysia nur noch ein geringes Potential für die Installation von Photovoltaik-Hybridanlagen. Vereinzelt werden Orang AsliOrtschaften elektrifiziert, wobei keine genaueren Informationen hierzu vorliegen. Unabhängig von alleinstehenden Photovoltaik-Hybridanlagen hat die Bundesregierung wie vorher bereits erklärt, das Large Scale Solar-Programm zur Förderung von großen Solaranlagen zur Stromerzeugung eingeführt. Über die nächsten fünf Jahre (2016 - 2020) sollen 1.000 MW durch reine Solaranlagen installiert werden. Pro Jahr zielt die Regierung auf 250 MW ab, wovon 200 MW auf der malaysischen Halbinsel und 50 MW in Sabah installiert werden sollen.** 5.2 Funktionsweise von Photovoltaik-Hybridlösungen Wie eine Photovoltaik-Hybridanlage funktioniert und aus welchen weiteren Komponenten sie besteht, wird nachstehend erläutert: Grundsätzlich gilt, dass bei einem Photovoltaik-Hybridsystem der Strom durch Photovoltaik erzeugt und durch Dieselgeneratoren ergänzt wird, wobei in Malaysia die Stromerzeugung durch Photovoltaik bis zu 70% und durch Dieselgeneratoren die restlichen 30% ausmacht. Die Werte variieren, je nachdem wie die Anlage konstruiert wurde bzw. welche klimatischen Verhältnisse vorliegen. Durch das Zusammenspiel von verschiedenen Energiequellen kann eine wirtschaftliche Nutzung des Dieselgenerators garantiert und der Emissionsausstoß verringert werden. ** Photovoltaik-Hybridanlagen bestehen in der Regel aus folgenden Komponenten: Genset/ Dieselgenerator (gekennzeichnet mit (1) in Abbildung 16): Besonders in netzfernen Regionen sichern reine Dieselgeneratoren die Stromversorgung. Sowohl die Bevölkerung als auch die Industrie sind von Dieselgeneratoren abhängig. In Verbindung mit Photovoltaikmodulen lässt sich die Abhängigkeit sowie Umweltverschmutzung stark reduzieren. Dieselgeneratoren dienen bei Stromknappheit als Notfallaggregat.60 SEB, 2015 ISESCO, 2005 * = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 59 60 46 PV-Module und Laderegler ((2) in Abbildung 16): PV-Module werden je nach Begebenheit auf dem Boden oder auf Hausdächern installiert und wandeln das Licht der Sonne in elektrische Energie um. Der Laderegler lädt die Batterie auf, wenn mehr Strom produziert wird, als gegenwärtig verbraucht wird. Controller/Überwachungssystem ((3) in Abbildung 16): Es überwacht und leitet das System. Batterie ((4) in Abbildung 16): Die Batterie ermöglicht die Speicherung des überschüssig erzeugten Stroms, um bei nicht ausreichender Sonneneinstrahlung oder bei erhöhtem Strombedarf in den Abendstunden den gespeicherten Strom zur Verfügung zu stellen. Batterien variieren bezüglich Speichertyp, Entladezeit und Speicherart. 61 Wechselrichter ((5) in Abbildung 16): Dieser Bestandteil des Hybridsystems ist die Schnittstelle zwischen Photovoltaikanlage, Dieselgenerator und Batterie und schaltet je nach Stromerzeugung zusätzlich benötigten Strom von der Batterie oder dem Dieselgenerator hinzu. Die weitere Aufgabe von Wechselrichtern ist es, Gleichstrom in nutzbaren Wechselstrom umzuwandeln. Sie variieren bezüglich Größe, Leistung und Funktion.62 Das Hauptziel von Photovoltaik-Hybridsystemen ist die Verringerung von Betriebs-, Instandhaltungs- und Dieseltransportkosten, indem die Laufzeit der Generatoren und damit der Dieselverbrauch reduziert wird. Generell lässt sich der Betrieb einer Photovoltaik-Hybridanlage in drei Systemfälle unterscheiden: den Tagesbetrieb, den Nachtbetrieb und den Betrieb während mangelnder PV-Stromversorgung. Abbildung 15 zeigt den Tagesbetrieb einer Photovoltaik-Hybridanlage. Dabei wird primär die Stromerzeugung durch Photovoltaik verfolgt, während der Dieselgenerator ausgeschaltet bleiben soll. Der Wechselrichter wandelt den Gleichstrom aus den PV-Modulen in Wechselstrom um, damit die Verbraucher den Strom nutzen können. Überschüssiger Strom wird in den Batterien abgespeichert. 63 Abbildung 15: Tagesbetrieb von Photovoltaik-Hybridanlagen Quelle: Eigene Darstellung nach ISESCO, 2005 Wie in Abbildung 16 dargestellt, ist die Batterie die bevorzugte Stromquelle, während der Dieselgenerator sowie die PV-Anlage keinen Strom produzieren sollen. Die Batterie gibt den tagsüber gespeicherten Gleichstrom ab, welcher wiederum vom Wechselrichter in nutzbaren Wechselstrom umgewandelt wird. Die Batterie gibt solange den gespeicherten Strom ab, bis das maximale Entladungslevel erreicht ist und kein gespeicherter Strom mehr zur Verfügung steht.64 Agentur für Erneuerbare Energie, 2016 Solar Power World, 2016 63 ISESCO, 2005 64 ISESCO, 2005 * = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 61 62 47 Abbildung 16: Nachtbetrieb von Photovoltaik-Hybridanlagen Quelle: Eigene Darstellung nach ISESCO, 2005 Die Situation während einer mangelnden PV-Stromversorgung wird in Abbildung 17 dargestellt. Dies tritt meist nachts auf oder tagsüber, wenn kein Strom durch Photovoltaikanlagen erzeugt werden kann, da beispielsweise keine Sonne scheint oder die Monsunzeit vorliegt. Während einer mangelnden PVStromversorgung erreicht die Batterie ihre Entladungsgrenze, worauf der Dieselgenerator in Betrieb genommen werden muss, um den fehlenden Strom zu produzieren und zudem die Batterie wieder aufzuladen.30 Abbildung 17: Betrieb während mangelnder PV-Stromversorgung Quelle: Eigene Darstellung nach ISESCO, 2005 * = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 48 5.3 Herausforderungen Trotz des hohen Potentials, sind die Elektrifizierungsraten durch Photovoltaik-Hybridanlagen verhältnismäßig gering, denn einige Barrieren verhindern eine reibungslose Leistung von PhotovoltaikHybridsystemen in ländlichen Regionen. Dreck, Staub, kleine Äste, Moos und ähnliches haben einen signifikanten Einfluss auf die Leistung der PV-Module und somit auf das komplette Hybridsystem. Um die Sonnenstrahlen bestmöglich einzufangen, werden die PV-Module oft sehr hoch konstruiert, was jedoch die Erreichbarkeit der PV-Module zur Reinigung erschwert. Weiterhin fällt oft ein Bewuchs mit Moos und Gras in diesen tropischen Regionen an, was regelmäßige Reinigungen verlangt und weitere Kosten verursacht. Darüber hinaus werfen die umliegenden Bäume Schatten auf die PV-Module, wenn sie nicht regelmäßig gekürzt werden. Solarmodule, die weit in die Luft ragen, erweisen sich als leichte Ziele für Blitzeinschläge, was oft zur Zerstörung der elektrischen Komponenten führt. Eins der größten Probleme stellt jedoch das heiße Klima und die hohe Luftfeuchtigkeit im tropischen Malaysia dar. Während sehr heißen Tagen können sich die Solarmodule überheizen, wodurch die Stromerzeugung beeinträchtigt werden kann. Generell bietet das Klima in tropischen Regionen einige Beschränkungen bei der Nutzung von PV-Systemen. Die Lebensdauer der PV-Module ist wird durch die bereits genannten Faktoren verkürzt. Die Regentage bzw. Tage mit starker Bewölkung belaufen sich auf insgesamt ca. zwei Monate im Jahr in Tropengebieten. Besonders in den Gebirgen von Sabah und Sarawak beeinträchtigt dies die Stromerzeugung erheblich. Batterien müssen deshalb eine ausreichend große Kapazität aufweisen, um die Bewohner längerfristig mit erneuerbarem Strom zu versorgen, um auf den Einsatz von Dieselgeneratoren so lang wie möglich zu verzichten. Ein mangelhafter Umgang oder eine schlechte Systemkonstruktion verringern die Ladezyklen von Batterien. Die klimatischen Verhältnisse in Malaysia, geprägt von tropischer Hitze, können zur Überhitzung führen und somit die Leistung von Batterien negativ beeinflussen. Die Bevölkerung in abgelegenen Regionen ist häufig nicht qualifiziert genug, um Reinigungs- und Wartungsarbeiten durchzuführen. Dies und die Bedienung der Systeme erfordert jedoch technisches Wissen, damit die Hybridsysteme effektiv arbeiten.** 5.4 Markteinstiegsmöglichkeiten PV-Märkte in Schwellen- und Entwicklungsländern weisen ein hohes wirtschaftliches Potential für die Nutzung solarer Lösungen von deutschen Unternehmen auf. Es besteht großes Potential in der Ausweitung des Exports deutscher Solarprodukte, da deutsche Lösungen ausgereift sind, qualitativ hochwertige Produkte darstellen und in Malaysia hoch angesehen sind. 5.4.1 Batterietechnologien Batterietechnologien sind eine der wichtigsten Komponenten bei Photovoltaik-Hybridanlagen. In den bisher gebauten Photovoltaik-Hybridanlagen in Malaysia wurden zu ca. 80% Batterien von Hoppecke aus Deutschland und zu ca. 20% Batterien von FIAMM aus Italien verbaut (Stand der Information: April 2016).** Genutzt werden Blei-Säure-Batterien, die für den Einsatz in Insellösungen in abgelegenen Regionen in Malaysia am besten geeignet sind. Nichtsdestotrotz stellen die Batterien bei PhotovoltaikHybridanlagen laut Marktakteuren die größten Herausforderungen dar. Ohne funktionsfähige Batterien arbeitet die komplette Anlage ineffizient und es muss während ertragsarmen Zeiten auf Dieselgeneratoren zurückgegriffen werden. Laut Informationen aus Interviews mit Unternehmen machen Batterien bei Insellösungen 40% der Gesamtkosten aus, haben aber häufig nur eine Lebensdauer von fünf Jahren und meist nur ein Jahr Garantie (Stand der Information: April 2016) . Im Vergleich dazu haben Solarmodule z. B. eine Lebensdauer von bis zu 25 Jahren.** Laut Informationen von interviewten Subunternehmen führt eine falsche Bedienung bzw. falsches Laden und Entladen der Batterie zur Beeinträchtigung ihrer Lebensdauer. Allgemein sind Fortschritte bei Batterietechnologien in Bezug auf Lebensdauer, Größe und Gewicht wünschenswert. Häufig wird von Projektentwicklern nach alternativen Batterietechnologien wie LithiumIonen oder weiteren Chemie-Speichern wie Redox-Flow-Batterien gefragt.** Laut Informationen eines Unternehmen werden Blei-Säure-Batterien trotz ihrer niedrigeren Speicherkapazität bevorzugt, da sie meist kleiner und somit leichter zu transportieren sind. Da manche Ortschaften 200 - 300 km entfernt von befahrbaren Straßen liegen, werden handliche Batterien bevorzugt.* * = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 49 Generell ist man jedoch mit dem technologischen Fortschritt zufrieden, wohingegen die hohen Kosten für Batterien das größte Problem darstellen. Weitere Verbesserungen wünschen sich die Projektentwickler bei der Steuerung und Kontrolle der Batterien, um ein effizientes Laden und Entladen zu gewährleisten und die Lebensdauer von Batterien zu verlängern.* 5.4.2 Wechselrichter Wechselrichter werden nach Aussagen von Subunternehmen von LEONICS aus Thailand und SMA aus Deutschland genutzt, wobei LEONICS einen höheren Marktanteil besitzt. Oft werden Wechselrichter aus Thailand denen aus Deutschland aufgrund der geringeren Kosten vorgezogen. Lebensdauer und Zuverlässigkeit von Wechselrichtern verringern sich, ähnlich wie bei Batterien, durch die herrschenden tropischen Klimaverhältnisse. Daher sollten Wechselrichter und Batterien so konstruiert sein, dass den klimatischen Verhältnissen Stand halten können.** 5.4.3 Fachwissen/Beratung Neben technologischen Herausforderungen, die wiederum Markteinstiegsmöglichkeiten bieten, sind mangelndes Fachwissen und unzureichende Beratung in Malaysia weitere Ursachen für ineffiziente Projektdurchführungen. In Malaysia herrscht trotz wirtschaftlicher Entwicklung oft noch Mangel an Forschung und Entwicklung, besonders in der Weiterentwicklung von Produkten und Technologien. Besonders kleine Unternehmen, die im Schatten größerer Unternehmen stehen, können aufgrund mangelnden Fachwissens selten am Markt bestehen. In Interviews äußerten Unternehmen aus dem Bereich der Anlageninstallation häufig den Wunsch nach einer Kooperation mit deutschen Unternehmen. Erhofft wird sich der Transfer und Austausch von Know-how, Erfahrungen und Technologien, die kleineren Unternehmen aber auch der gesamten Solarbranche in Malaysia zum Wachstum verhelfen kann. ** Weiterhin zeigt besonders der Bereich Anlageninstallation, Instandhaltung, Steuerung und Kontrolle der Hybridanlagen großes Verbesserungspotential. Einige installierte Systeme sind aufgrund mangelnder Instandhaltung, mangelhaftem Betrieb und aufgrund unzureichenden Fachwissens in dieser Hinsicht nach wenigen Jahren nicht mehr funktionsfähig. Der Austausch von Know-how sowie eine Weiterbildung von Fachpersonal bietet Marktpotential für deutsche Unternehmen. Konstruktionsfehler bei der Anlageninstallation von Hybridanlagen sind jedoch nicht nur auf den Mangel von Know-how zurückzuführen, sondern auch auf Kosteneinsparungen bei der Produktwahl.** * = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 50 6. Erneuerbare Energie aus Kleinwasserkraft Weltweit hat Wasserkraft eine jahrhundertalte Tradition. Früher wurde die mechanisch erzeugte Energie durch Mühlen für Fertigungsprozesse genutzt. Heutzutage wird die gewonnene Energie mit Generatoren in Strom umgewandelt. Wasserkraft ist eine vollentwickelte und kosteneffiziente Erneuerbare-EnergienTechnologie, die im Jahr 2014 mehr als 16% des globalen Stromangebots bereitstellte. Bei dem weltweiten Stromangebot im Jahr 2014 aus erneuerbaren Energien hatte Wasserkraft mit ca. 85% den größten Anteil. Kleinwasserkraftanlagen haben bei regelmäßiger Wartung teilweise eine Lebensdauer von bis zu 50 Jahren. Sowohl die Instandhaltungskosten als auch der Eingriff in die Natur sind gering. Im März 2014 meldete die Sustainable Energy Development Authority (SEDA), dass sich im Sektor „Small Hydro“ (Kleinwasserkraftwerke bis 10 MW) 100 MW im Baustudium befinden und sich für FiT qualifiziert haben.65 Der Einsatzbereich von Kleinwasserkraftwerken ist relativ breit. Kleinwasserkraftwerke können an das öffentliche Netz angeschlossen werden oder aber auch als Insellösung genutzt werden. Sie können für alleinstehende Gebäude wie Berghütten oder Ferienhäuser sowie für größere netzungebundene Gebiete genutzt werden. Voraussetzung hierfür ist die Lage an einem Fluss oder zumindest die Nähe zu einem Fluss. Obwohl Kleinwasserkraftwerke einen Themenschwerpunkt dieser ZMA und der Geschäftsreise im Rahmen der Exportinitiative Energie darstellen, darf erwähnt werden, dass in Ostmalaysia vor allem Großprojekte im Bereich der Wasserstaudämme die Stromerzeugungslandschaft und damit auch die Wirtschaft geprägt haben. Zu nennen sind hier der Bakun-Staudamm sowie der Muru-Staudamm mit einer Leistung von jeweils 2.400 MW und 950MW.* 6.1 Kategorisierung von Kleinwasserkraftwerken Bei der vorliegenden Studie wird unterteilt in netzunabhängige und netzgebundene Kleinwasserkraftwerke in Malaysia. Dies liegt daran, dass beide Bereiche verschiedene Marktpotentiale für deutsche Unternehmen aufweisen. Allgemein lassen sich Kleinwasserkraftwerke nach internationalen Kriterien in die Kategorien Pico, Micro, Mini und Small unterteilen (Tabelle 21). Pico-, Micro- und Mini-Wasserkraftwerke werden meist für Insellösungen genutzt, d. h. netzunabhängig und ohne Einspeisung in das öffentliche Stromnetz, wobei Wasserkraftanlagen im Bereich Small meist als dezentrale netzgebundene Kleinwasserkraftanlagen dienen und den produzierten Strom ins Netz einspeisen.* Tabelle 21: Kategorisierung von Kleinwasserkraftwerken Kategorie Anlagenleistung Geschätzte Anzahl der Häuser, die durch die jeweilige Anlagenkategorie elektrifiziert werden können Pico Bis einschließlich 5 kW 0-5 Micro > 5 kW bis einschließlich 100 kW 5 – 100 Mini > 100 kW bis einschließlich 1 MW 100 – 1.000 Small > 1 MW bis einschließlich 10 MW 1.000 – 10.000 Quelle: Renewables First, 2016 65 GTAI, 2015 * = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 51 6.2 Natürliche Gegebenheiten für Wasserkraft in Malaysia Sowohl Peninsular Malaysia als auch die Staaten Sarawak und Sabah in Ostmalaysia werden von Nord nach Süd sowie von West nach Ost mit Gebirgszügen durchzogen. Von ca. 329.000km2 Landfläche in Malaysia sind ca. 42% Gebirge mit zahlreiche kleinen aber auch großen Flüssen. Peninsular Malaysia ist mit 150 Flusssystemen, während die Staaten Sarawak und Sabah mit 50 Flusssystemen ausgestattet sind. Betrachtet man den jährlichen Niederschlag Malaysias, erweist sich Wasserkraft als eine ertragsreiche ErneuerbareEnergien-Technologie. Der durchschnittliche jährliche Niederschlag beläuft sich auf schätzungsweise 2.000 mm, verglichen mit dem weltweiten Durchschnitt von 750 mm (entspricht auch dem durchschnittlichen Niederschlag Kölns). Der höchste Niederschlag findet in den Monaten Oktober bis Februar statt und liegt zwischen 2.500 mm in Westmalaysia und 5.080 mm in Ostmalaysia.66 6.3 Aktuelle Situation und Entwicklung 6.3.1 Netzunabhängige Kleinwasserkraftwerke Bisher wurde der Fokus in Malaysia mehr auf Großwasserkraftanlagen gelegt, obwohl besonders Micro- und Mini-Wasserkraftanlagen die kosteneffizientere und geeignetere Alternative zur ländlichen Elektrifizierung darstellen. Allein für Micro- bzw. Mini-Wasserkraftanlagen wurden bisher mehr als 150 potentielle Standorte identifiziert. Das gesamte theoretische Potential Malaysias für Kleinwasserkraft durch Micro- und Mini-Wasserkraftanlagen wird auf ca. 30 MW geschätzt. Außerdem können Kleinwasserkraftwerke abgelegene Ortschaften 24-stündig mit Elektrizität versorgen, da Wasser nicht tageszeitenabhängig wie die Photovoltaikstromerzeugung. Dieselgeneratoren dienen nur als Backup-Ressource, falls das Kraftwerk mal ausfallen sollte.67** Laut Marktakteuren wurden bisher in Malaysia deutlich weniger Kleinwasserkraftanlagen als PhotovoltaikHybridanlagen gebaut. Laut SEDA soll in Zukunft der Bau von Kleinwasserkraftanlagen aber erhöht werden. Genauere Angaben hierzu liegen nicht vor.* 6.3.1.1 Projekte auf der malaysischen Halbinsel und in Sabah Nach Kenntnissen der AHK Malaysia gibt es auf der malaysischen Halbinsel bisher keine netzunabhängigen Kleinwasserkraftwerke, die ausschließlich der Elektrifizierung von ländlichen Ortschaften dienen. Im Rahmen des BELB-Programms wurden zwar seit Beginn des Programms im Jahr 2004 30 Kleinwasserkraftanlagen auf der malaysischen Halbinsel gebaut, der produzierte Strom wird aber in das öffentliche Netz eingespeist (siehe Kapitel 6.3.2.1).* Laut Informationen aus Interviews mit Unternehmen könnte es einzelne netzunabhängige Kleinwasserkraftanlagen geben, die z. B. eigenständig von Orang-AsliKommunen in abgelegenen Gegenden gebaut und finanziert wurden. Hierzu liegen aber keine weiteren Informationen vor.** Es gibt auch keine Auskunft über installierte Kleinwasserkraftwerke für die netzunabhängige, ländliche Elektrifizierung in Sabah. Genauso gibt es aktuell keine Pläne der Regierung, Kleinwasserkraftanlagen, die ausschließlich der netzunabhängigen ländlichen Elektrifizierung dienen sollen, zu bauen.*/** 6.3.1.2 Projekte in Sarawak Neben den 29 bereits gebauten Photovoltaik-Hybridanlagen gibt es bisher eine netzunabhängige Kleinwasserkraftanlage. Diese steht am Long Banga in Ulu Baram mit einer Gesamtkapazität von 400 kW, aufgeteilt auf zwei 160-kW-Turga-Turbinen und einen 80-kW-Dieselgenerator als Absicherung. Die Anlage wurde im September 2014 fertigstellt und wurde im Januar 2015 voll in Betrieb genommen. Sie versorgt 132 Haushalte, Schulen, Kliniken, einen Flughafen und weitere öffentliche Einrichtungen in vier Ortschaften. Borhanazad et al., 2013 Badrin, 2012 * = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 66 67 52 Zusätzlich wurden 11 km von 11-kV-Übertragungsleitungen verlegt. Unterstützt wird diese Anlage von zwei benachbarten Photovoltaik-Hybridanlagen.68 Sarawak bietet großes Potential für weitere Kleinwasserkraftwerke. Das ausgedehnte Netzwerk von Flüssen und Strömen im hügeligen Hinterland von Sarawak bietet beste Voraussetzungen für die Installation von Kleinwasserkraftanlagen. Ca. 48% der Bevölkerung Sarawaks leben in diesen ländlichen Gegenden. Im Ganzen wurden 104 Standorte/Ortschaften in acht Gebieten in Sarawak untersucht (siehe Ergebnisse hierzu in Tabelle 22). Jedes dieser acht Gebiete hat seine eigenen Flüsse oder Flussarme, die aus den Gebirgszügen kommen, welche sich von Süd nach Nord durch Sarawak ziehen. Der Großteil der Landbevölkerung lebt entweder flussaufwärts oder verteilt sich im Hochgebirge an kleineren Flussarmen, weit entfernt vom öffentlichen Stromnetz. Zugänglich sind diese Ortschaften meist nur mit Booten oder über kaum befahrbare Straßen. Die Ortschaften haben entweder direkten Zugang zum Fluss oder sind nicht weiter als 1 – 5 km vom nächsten Fluss entfernt. Zurzeit nutzen die meisten Ortschaften noch Dieselgeneratoren zur Stromerzeugung. 69 Noch dieses Jahr soll damit begonnen werden, 50 Ortschaften mit jeweils ca. 30 Haushalten zu elektrifizieren.** Auf Basis der Funktionsweise von Wasserkraftwerken (siehe Kapitel 6.4) wurden im Jahr 2013 Messungen durchgeführt und folgende Ortschaften als potentielle Standorte für Kleinwasserkraftanlagen identifiziert: Tabelle 22: Potentielle Standorte in Sarawak für Kleinwasserkraftwerke Region Ortschaft Wasserquelle/ Höhe (m) Fluss Theoretisches Leistungspotential (kW) Samarahan 1 Kpg. Mugah, Simunjan Sg. Mugah 18 1,8 Rumah Augusti Batu Ninding 35 12 Sg. Tembawai 38 24 Sg. Isu 7 5 Wong Selandak 20 5 Sri Aman 1 2 Rumah Alo 3 Rumah Reggie Sg. Tembawai 38 24 4 Rumah Jimba Wong Senkadan 20 7 5 Rumah Anam Wong Sebidai 18 6 6 Rumah Alam Wong Kera 5 7 7 Rumah Kili Wong Keranggas 35 27 8 Rumah Edward Wong Kepayang 30 59 9 Rumah Kino Sg. Sumpa 40 16 10 Rumah Ngumbang Sg. Sumpa 12 55 Insgesamt: 247 SEB, 2015 SEB, 2016c * = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 68 69 53 Region Ortschaft Wasserquelle/ Fluss Höhe (m) Theoretisches Leistungspotential (kW) Betong 1 Rumah Betti Sg. Ikit 35 7 2 Rumah Aka Sg. Tapeh Mit 30 25 3 Rumah Akat Sg. Jepilai 40 8 4 Rumah Meruda Sg. Penyuin 50 34 5 Rumah Dau/Temedak Sg. Mawang 33 10 6 Rumah Melina/Luing Sg. Sepak 15 95 7 Rumah Empaling/jelang Sg. Sepak 52 15 Insgesamt: 194 Sarikei 1 Rumah Gerasi Wong Jungin 16 Wong Nyamok 10 111 2 Rumah Achi Wong Belaidan 5 3 3 Rumah Japar Wong Kandis 64 904 4 Rumah Iau Wong Kuji 49 258 5 Rumah Anyut Wong Stapang 5 38 6 Rumah Uli Wong Kebok 7 4 7 Rumah kapor Wong Sawa Bua 17 28 8 Rumah Mamat Wong Splak 7 4 9 Rumah Changan Wong Sechelap 52 9 10 Rumah Nalong Wong Bekiok 7 36 11 Rumah Uding/Muling Sg. Sepasir 21 17 12 Rumah Morris Sg. Sembawang 15 15 Insgesamt: 1.427 Kapit 1 Uma Apan Sg. Bevan 19 9 2 Punan Bah Sg. O’ong 50 270 3 Uma Seping Lama Sg. Semabu 25 8 * = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 54 Region Ortschaft Wasserquelle/ Fluss Höhe (m) Theoretisches Leistungspotential (kW) 4 Uma Seping Sg. Pekasi 50 130 5 Uma Seping Baru Sg. Braan 23 38 6 Uma Sambop Sg. Jemulai 63 76 7 Uma Kenyah Long Sg. Sarikei 37 37 8 Uma Long Bangan Sg. Seregat 30 81 9 Uma Badeng Sg. Dungan 80 136 10 Uma Kulit Sg. Semuang 35 32 11 Uma Aging Sg. Kejabo 49 63 12 Uma Sekapan Panjang Sg. Dungan 80 136 13 Uma Tevok Sg. Belenyu 23 9 14 Uma Tanjong Sg. Pawah 33 59 15 Uma Tepalaing Sg. Muing 40 33 16 Punan Biau B Sg. Pelaran 33 7 17 Punan Biau A Sg. Siap 34 12 18 Uma Semanok Sg. Jelutong Barit 25 6 19 Uma Sekapan Piet Sg. Tap 53 117 20 Uma Neh Sg. Sebatu 56 25 21 Uma Kahei Sg. Mekero Span 29 6 22 Uma Kahei Sg. Semuang 81 29 23 Uma Kejaman Sg. Luyoh Maau 43 15 24 Uma Nyaving Sg. Maau 23 12 25 Rh Ribut Sg. Rapuh 70 14 26 Rh Layang Sg. Sepetai 20 8 27 Rh Juntam Sg. Elik 43 13 28 Rh Bigau Sg. Serukuh 10 1,5 29 Rh Manggan Sg. Belinyuk 40 16 30 Rh Mejang Sg. Nyumbuh 50 22 31 Rh Ghani Sg. Sesebau 43 9 32 Rh Danial Dian Sg. Apan 48 19 33 Rh Rambor Sg. Sepayang 27 3 34 Rh Gelimai Sg. Keli 14 12 35 Rh Jembu Sg. Sembawang 43 4 36 Rh Jamba Sg. Selikang 27 8 Punan Kejaman * = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 55 Region Ortschaft Wasserquelle/ Fluss Höhe (m) Theoretisches Leistungspotential (kW) 37 Rh Lugat Sg. Sebabai 48 14 38 Rh Ngiang Sg. Sebabai 48 14 39 Rh Undi Sg. Pelak 20 3 40 Rh George Sg. Lulut 53 43 41 Rh Sadang Sg. Keranggan 14 10 42 Rh Beraoh Sg. Serambi 26 7 43 Rh tang Ak. Jabit Sg. Sepinang 23 6 44 Rh Kilau Sg. Sagan 46 115 45 Rh Jala Sg. Sepayang 24 22 46 Rh Salang Sg. Sibau 47 57 47 Rh Anding Sg. Sepunan 34 100 48 Rh Tang Sg. Sebuluh 32 156 49 Rh Anchi Sg. Sebuno 17 22 50 Rh Jos Sg. Liang Mansai 34 36 51 Rh Barang Sg. Pan 66 104 52 Rh Tinggom Sg. Liang Mansai 34 36 53 Rh Nyawai Sg. Sepulau 24 106 54 Rh Gesang Sg. Sepulau 24 106 Insgesamt: 2.432,5 Bintulu 1 Data Kakus Sg. Nyuvet 70 171 2 Rumah Keti Sg. Tuan 18 16 3 Rumah Dinggai Sg. Epoh 65 10 4 Rumah Sabang Sg. Separai 100 745 5 Rumah Entri Sg. Pusang 20 5 Julaihi Insgesamt: 947 Miri 1 Long San Sg. San 40 110 2 Lio Matu Sg. Te’baan 49 201 3 Long Semiang Sg. Semiang 77 113 * = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 56 Region Ortschaft Wasserquelle/ Fluss Höhe (m) Theoretisches Leistungspotential (kW) Insgesamt: 424 Limbang 1 Long Tuyo Pa’ Tuyo 50 1.363 2 Punang Berayong Pa’ Buyot 46 288 3 Punang Trusan Pa’ Langar 100 390 4 Long Telingan Pa’ Langar 100 390 5 Pa Berunut Pa’ Gituan 25 55 6 Long Tanid Pa’ Lebaluh 55 215 7 Buduk Nur Pa’ Kumap 134 661 8 Long Ritan Pa’ Ritan 50 83 9 Long Beluyu Pa’ Beluyu 29 742 10 Long Kerebangan Pa’ Kerebangan 197 23 11 Long Semadoh Pa’ Sugih 476 226 12 Long Sukang Pa’ Silo 37 50 Insgesamt: 4.486 Quelle: SEB, 2016c 6.3.2 Netzgebundene Kleinwasserkraftwerke Bisher wurde der Fokus auf netzunabhängige Kleinwasserkraftwerke gelegt, wobei nur eine bekannte Anlage vorliegt. Anders als diese, gibt es bereits einige netzgebundene Kleinwasserkraftwerke, darunter Kraftwerke aller Kategorien (siehe Kategorisierung von Kleinwasserkraftwerken). Der Strom dieser Anlagen wird sowohl zur Einspeisung in das öffentliche Stromnetz als auch zur Elektrifizierung ländlicher Regionen genutzt. 6.3.2.1 Projekte auf der malaysischen Halbinsel Zwischen 1980 und 2012 wurden auf der malaysischen Halbinsel ca. 30 Kleinwasserkraftwerke mit einer Kapazität von fast 17 MW installiert (vgl. Tabelle 23). * = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 57 Tabelle 23: Kleinwasserkraftwerke auf der malaysischen Halbinsel Nr. Standort Ortschaft Bundesstaat Leistung (kW) 1 Sg. Ulu Langat Kuala Lumpur Kuala Lumpur 2.200 2 Sg. Kerling Rawang Selangor 900 3 Sg. Benus Bentong Pahang 300 4 Sg. Perdak Bentong Pahang 364 5 Sg. Sempam Raub Pahang 1.250 6 Sg. Sia Raub Pahang 548 7 Sg. Pertang Raub Pahang 492 8 Sg. Ulu Dong Raub Pahang 550 9 Sg. Rek Kuala Krai Kelantan 270 10 Sg. Sok Kuala Krai Kelantan 588 11 Sg. Lata Tunggil Kuala Krai Kelantan 700 12 Sg. Renyok Jeli Kelantan 1.600 13 Sg. Kemia Jerteh Terengganu 526 14 Sg. Brang Kuala Berang Terengganu 422 15 Sg. Tersat Kuala Berang Terengganu 488 16 Sg. Cheralak Dungun Terengganu 500 17 Sg. Bil Tanjun Malim Perak 258 18 Sg. Kinjang Tapah Perak 349 19 Sg. Kenas Kuala Kangsar Perak 532 20 Sg. Asap Kuala Kangsar Perak 110 21 Sg. Gebul Kuala Kangsar Perak 120 22 Sg. Chempias Kuala Kangsar Perak 120 23 Sg. Lawin Lenggong Perak 270 24 Sg. Temelong Lenggong Perak 872 25 Sg. Tebing Tinggi Selama Perak 178 26 Sg. Mahang Selama Perak 483 27 Sg. Kupang Baling Kedah 216 28 Sg. Mempelam Baling Kedah 397 29 Sg. Tawar Baling Kedah 540 30 Sg. Mentawak Pulau Tioman Pahang 500 Gesamte installierte Leistung 16.643 Quelle: Badrin, 2012 * = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 58 Abbildung 18 zeigt die Standorte dieser Kleinwasserkraftanlagen. Die Zahlen in den Klammern stehen für die Anzahl der Anlagen vor Ort und die Gesamtkapazität. Abbildung 18: Kleinwasserkraftwerke auf der malaysischen Halbinsel Quelle: Eigene Darstellung nach Badrin, 2012 Wie vorher bereits erläutert, wurden diese Anlagen zwar im Rahmen des BELB-Programms finanziert und dienen der ländlichen Elektrifizierung, der Strom wird aber auch ins öffentliche Versorgungsnetz eingespeist. Laut Informationen der SEDA ist für die Zukunft der Bau von bis zu 32 Kleinwasserkraftwerken geplant. Eine genauere Einschätzung zum Umfang und zur Zeitplanung ist aufgrund zahlreicher Genehmigungen, die für jedes Kleinwasserkraftprojekt eingeholt werden müssen schwierig (vgl. Kapitel 6.5.2). Im Rahmen des FiT-Mechanismus, der dieses Jahr ausläuft und durch das Net-Energy-Metering ersetzt wird, wurden zu Beginn des Jahres noch viele Anträge für geplante Kleinwasserkraftwerke genehmigt oder ihre Installation bereits beauftragt. Tabelle 24 liefert Daten für ein Kleinwasserkraftwerk mit einer Leistung von 6,6 MW, das noch dieses Jahr fertiggestellt und in Betrieb genommen werden soll.** Tabelle 24: Beauftragtes Kleinwasserkraftwerk auf der malaysischen Halbinsel (Stand März 2016) Firmenname Kapazität in MW Standort Genehmigt/Beauftragt Amcorp Perting Hydro Sdn. Bhd. 6,6 Bentong, Pahang Darul Makmur Beauftragt Quelle: SEDA, 2016f * = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 59 Dagegen listet Tabelle 25 eine Reihe von Kleinwasserkraftwerken, genehmigt durch SEDA, auf, die aber noch auf letzte Zulassungen warten oder bei denen die Finanzierung noch nicht abschließend geklärt ist. ** Tabelle 25: Genehmigte Kleinwasserkraftwerke auf der malaysischen Halbinsel (Stand März 2016) Firmenname Kapazität in MW Standort Genehmigt/Beauftragt Renewable Power Sdn. Bhd. I.S. Energy Sdn. Bhd. 2 Hulu Selangor, Genehmigt Selangor Darul Ehsan 3,2 Kuala Krai, Genehmigt Kelantan Darul Naim Pesaka Technologies Sdn. Bhd. 12 Gua Musang, Genehmigt Kelantan Darul Naim Tanah Jernih Sdn. Bhd. 2 Dungung, Genehmigt Teengganu Darul Iman Jernih Bumiraya Sdn. Bhd. 8,01 Ajil, Genehmigt Terengganu Darul Iman Jernih Seribumi Sdn. Bhd. 3,93 Kemaman, Genehmigt Terengganu Darul Iman Conso Hydro RE Sdn. Bhd. 2 Kampar, Genehmigt Perak Darul Ridzuan Sejahtera Kuasa Sdn. Bhd. 4 Kuantan, Genehmigt Pahang Darul Makmur Koridor Mentari Sdn. Bhd. 5,25 Kampar, Genehmigt Perak Darul Ridzuan Kerian Energy Sdn. Bhd. 14 Selama, Genehmigt Perak Darul Ridzuan Gunung Hydropower Sdn. Bhd. 10 Gunung Hydropower Sdn. Bhd. 10 Sumber Sejahtera Sdn. Bhd. 10 Alaf Budi Sdn. Bhd. 3,5 Kuala Kangsar, Genehmigt Perak Darul Ridzuan Lenggong, Genehmigt Perak Darul Ridzuan Batang Padang, Genehmigt Perak Darul Ridzuan Jeli, Genehmigt Kelantan Darul Naim Contour Mechanism Sdn. Bhd. 10 Trident Cartel Sdn. Bhd. 10 Raub, Genehmigt Pahang Darul Makmur Raub, Genehmigt Pahang Darul Makmur Pasdec Mega Sdn. Bhd. 5 Bentong, Genehmigt Pahang Darul Makmur Kuasa Sezaman Sdn. Bhd. 7 Kuala Kangsar, Genehmigt Perak Darul Ridzuan * = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 60 Firmenname Gelinting Hydro Sdn. Bhd. Kapazität in MW 2,25 Standort Batang Padang, Genehmigt/Beauftragt Genehmigt Perak Darul Ridzuan Sumbangan Sakti Sdn. Bhd. 2 Pelus Hidro Sdn. Bhd. 25,8 Raub, Genehmigt Pahang Darul Makmur SG. Siput, Genehmigt Perak Darul Ridzuan JMT Kelantan Baru Sdn. Bhd. 10 JMT Kelantan Baru Sdn. Bhd. 10 Temenggor Hydro Sdn. Bhd. 14 Talang Hydro Sdn. Bhd. 14 Temangan, Genehmigt Kelantan Darul Naim Machang, Genehmigt Kelantan Darul Naim Hulu Perak, Genehmigt Perak Darul Ridzuan Hulu Perak, Genehmigt Perak Darul Ridzuan Singgor Hydro Sdn. Bhd. 27 Hulu Perak, Genehmigt Perak Darul Ridzuan Gesamtleistung 226,94 Quelle: SEDA, 2016f * = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 61 Abbildung 19 zeigt die Standorte des sowohl beauftragten als auch der genehmigten Kleinwasserkraftwerke. Aus der Abbildung lässt sich leider nicht genau erkennen, bei welchem Punkt es sich um das beauftragte Projekt handelt. Abbildung 19: Genehmigte und beauftragte Kleinwasserkraftwerke auf der malaysischen Halbinsel (Stand März 2016) Quelle: SEDA, 2016f 6.3.2.2 Projekte in Sabah In Sabah gibt es bisher fünf netzangebundene Kleinwasserkraftanlagen (Stand 2015). Bereits im Jahre 1991 wurde eine 2-MW-Anlage in Melangkap gebaut. In Sg. Kadamaian gibt es eine 2,1-MW-Anlage, die im Jahr 2009 gebaut wurde. Beide Anlagen befinden sich in der Region Kota Belud nördlich von Kota Kinabalu, der Hauptstadt Sabahs. Im Jahr 2011 wurde eine Anlage in Sg. Pangapuyan, im Norden Sabahs in der Region Kota Marudu, mit einer Leistung von 4,8 MW installiert. Zwei weitere Anlagen stehen mit jeweils 1,1 MW in Merotai und Bombalai im Südosten Sabahs, ca. 400 Kilometer von Kota Kinabalu entfernt.70 Ähnlich wie auf der malaysischen Halbinsel wurde auch in Sabah die Inbetriebnahme von zwei Anlagen in diesem Jahr beauftragt (vgl. Tabelle 26) und drei weitere genehmigt (vgl. Tabelle 27), bei denen aber noch letzte Zulassungen ausstehen. Insgesamt sind somit fünf weitere Kleinwasserkraftwerke in Sabah geplant mit einer Leistung von 35,6 MW (Abbildung 20).71 Der Bau einer weiteren 8,9-MW-Kleinwasserkraftanlage, die im Jahr 2014 hätte fertiggestellt werden sollen, verspätet sich und befindet sich immer noch in Planung.72 Weiterhin hat SESB acht potentielle Standorte mit einer Kapazität von 551 MW im Jahr 2014 identifiziert. Diese sind jedoch zur Nutzung von Großwasserkraftanlagen geeignet.73 70Suruhanjaya Tenaga, 2015b 2016f 72 Suruhanjaya Tenaga, 2015b 73Suruhanjaya Tenaga, 2015b * = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 71SEDA, 62 Abbildung 20: Genehmigte und beauftragte Kleinwasserkraftwerke in Sabah (Stand März 2016) Quelle: SEDA, 2016f Tabelle 26: Beauftragte Kleinwasserkraftwerke in Sabah (Stand März 2016) Projektentwickler Kapazität in MW Standort Genehmigt/Beauftragt Esajadipower Bhd. Sdn. 2 Kota Sabah Belud, Beauftragt Esajadipower Bhd. Sdn. 4,5 Kota Sabah Marudu, Beauftragt Quelle: SEDA, 2016f Tabelle 27: Genehmigte Kleinwasserkraftwerke in Sabah (Stand März 2016) Projektentwickler Kapazität in MW Standort Genehmigt/Beauftragt One River Sdn. Bhd. 13,5 Kota Marudu, Genehmigt Sabah One River Sdn. Bhd. 10 Kota Marudu, Genehmigt Sabah One River Sdn. Bhd. 5,6 Kota Marudu, Genehmigt Sabah Quelle: SEDA, 2016f * = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 63 6.3.2.3 Projekte in Sarawak Im Jahr 2014 lag die gesamte installierte Stromleistung bei ca. 4.000 MW, wovon Wasserkraft mit 2.744 MW (im Vergleich zu Gas mit nur 595 MW) den größten Anteil ausmachte (für Sabah und Peninsular Malaysia sind Angaben hierzu nicht verfügbar). Dabei handelt es sich jedoch hauptsächlich um Großwasserkraftanlagen und nur wenige Kleinwasserkraftanlagen. Genauere Informationen liegen dazu leider nicht vor. Jedoch wurden weitere zwölf zukünftige Standorte für die Konstruktion von Großwasserkraftwerken identifiziert, mit dem Potential weitere 4000 MW zu erzeugen.74 Zusätzlich wurden, wie bereits erwähnt (vgl. Tabelle 22), potentielle Standorte für die Installation von Kleinwasserkraftwerken für die ländliche Elektrifizierung identifiziert. 6.4 Funktionsweise von Kleinwasserkraftwerken Wasserkraftwerke nutzen die Energie des fließenden Wassers, um Strom oder mechanische Energie herzustellen. Fließende Gewässer haben den Vorteil, dass keine Dämme oder Auffangbecken benötigt werden. So können Kleinwasserkraftwerke ohne größeren Aufwand gebaut werden. Bei einem Kleinwasserkraftwerk wird der Fluss lediglich geteilt, in dem ein Teil des Wassers zu einer Zuführung bzw. Pipeline oder Druckrohrleitung umgeleitet wird, welche das Wasser zu einer Turbine befördert. Das fließende Wasser bewegt die Turbine, die wiederum eine Achse zum Rotieren bringt. Die Bewegung der Achse wird zum Antrieb eines Generators genutzt, der den Strom letztendlich produziert.75 Die Systeme bestehen aus folgenden Basiskomponenten: Wasserzuführung – Pipeline oder Druckrohrleitung Turbine, Pumpe oder Wasserrad – wandelt die Energie des fließenden Wassers in rotierende Energie um Generator – wandelt rotierende Energie in Elektrizität um Regulator – kontrolliert den Generator Verkabelung – überträgt den Strom Abbildung 21: Funktionsweise eines Kleinwasserkraftwerks Quelle: Eigene bearbeitete Darstellung nach US Department of Energy, 2016 SEB, 2014 US Department of Energy, 2016 * = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 74 75 64 Bei einer Wasserkraftanlage wird die kinetische Energie des Wassers in mechanische Energie umgewandelt. Entscheidend für die richtige Auswahl der Anlage ist die Bestimmung der vor Ort vorhanden Wassermenge (Q) und der Fallhöhe (H). Beide Informationen müssen durch Standortbesichtigungen und Vor-OrtMessungen ermittelt werden. Die Wassermenge ist das Wasservolumen, das zur Stromerzeugung genutzt wird und in Liter/Sekunde gemessen wird. Da sowohl die Wassermenge als auch die Fließgeschwindigkeit der meisten Gewässer über das Jahr hinweg schwanken, müssen Messungen mehrmals über ein Jahr hinweg getätigt werden. Bei der Fallhöhe wird zwischen Brutto- und Nettofallhöhe unterschieden. Die zur Verfügung stehende geodätische Höhendifferenz (in Meter) zwischen dem Punkt der Entnahme des Wassers aus dem Gewässer (= Oberwasserspiegel) und dem Standort der Turbine bzw. Rücklauf des abgearbeiteten Triebwassers (= Unterwasserspiegel) wird Bruttofallhöhe genannt. Durch Abzug entstehender Verluste wie beispielsweise Reibung des Wassers, Krümmungen und Biegungen oder Querschnittsänderungen erhält man die Nettofallhöhe. Diese wird schließlich für die endgültige Bewertung des Standorts benötigt. Zur Bestimmung der Fallhöhe gibt es verschiedene Möglichkeiten. Eine Möglichkeit ist die Bestimmung der Höhenlinien auf einer topografischen Karte des Gebiets. Eine etwas genauere Messung kann mittels eines geeichten Höhenmessers oder GPS-Geräts mit Höhenmesser durchgeführt werden. Die genauste Höhenmessung wird mittels eines Nivelliergeräts bestimmt. Selbst über weite Entfernungen kann der Höhenunterschied zwischen zwei Punkten zentimetergenau festgestellt werden.76 6.5 Herausforderungen 6.5.1 Herausforderungen bei netzunabhängigen Kleinwasserkraftwerken Die Technik ist ausgereift und Betriebs- sowie Instandhaltungskosten sind gering, jedoch stellen die Kapitalkosten ein großes Problem bei der Wirtschaftlichkeit von Kleinwasserkraftwerken dar. Häufig entwickeln sich Projekte sehr langsam und benötigen eine Realisierungszeit von bis zu zwei Jahren. Das liegt meist an einer langwierigen Planungsphase mit Standortbesichtigungen und Messungen in abgelegenen Regionen. Zusätzlich ist der Bau im Gegensatz zu anderen Erneuerbare-Energien-Anlagen wesentlich aufwendiger, da die Anlagen nicht zentral im Dorf oder in unmittelbarer Nähe gebaut werden können. Viele Ortschaften liegen bis zu 15 km vom nächstgrößeren Fluss entfernt, der für eine Kleinwasserkraftanlage in Frage kommt. Somit müssen teilweise komplette infrastrukturelle Voraussetzungen geschaffen werden, bevor mit dem Bau der Anlage begonnen werden kann. Oft scheitert die Durchführung einer Anlage an diesen Herausforderungen. Die Kosten für den Bau von Übertragungsleitungen von der Anlage zum Dorf lassen die Projektkosten in die Höhe schnellen. Die Verlegung einer 1 km langen 400-V-Leitung kostet beispielsweise 70.000 - 100.000 MYR (ca. 15.000 – 22.000 EUR, Stand 2015). Eine weitere große Herausforderung sind die zahlreichen bürokratischen Streitfragen. Für den Bau einer Kleinwasserkraftanlage sind ca. 15 Richtlinien/Genehmigungen zu beachten, die es mit lokalen Behörden zu klären gibt. Darunter fallen beispielsweise Wasserrechte, Waldrechte und Landnutzungsrechte. Die Kosten dieser Genehmigungen machen ca. 3 – 10% der Gesamtkosten der Anlage aus.** Da neben der Leistung die Wirtschaftlichkeit und daher die Kosten von Kleinwasserkraftwerken ausschlaggebend sind, sind genaue Analysen diesbezüglich und die Auswahlkriterien bei der Konstruktion sehr entscheidend. Neben der reinen Anschaffung der Komponenten sind diverse Nebenkosten für den Transport, die Befestigung im Fluss, die generelle Montage, die Sicherung der Anlage, der Betrieb, die Instandhaltung und Standortbesichtigungen zu berücksichtigen. Obwohl die Technik im Bereich der Wasserkraft als ausgreift angesehen wird, ist es schwierig, Kleinwasserkraftwerke wirtschaftlich anzubieten. Für die Finanzierung von Insellösungen sind dementsprechend oft Förderprogramme oder Fonds der Regierung sowie private Investoren nötig. 76 Kleinstwasserkraft, 2016 * = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 65 Die eigentlichen Probleme treten jedoch durch natürlich Einflüsse auf. Damit eine Anlage effizient Strom produzieren kann, werden Flüsse mit mittleren bis hohen Fließgeschwindigkeiten sowie einem Höhenunterschied von ca. 40 m benötigt. Laut Informationen aus einem Interview mit einem Unternehmen, kann sich die Effizienz der Anlage in den Monaten der Trockenheit um 30% verringern oder im schlimmsten Falle sogar komplett aussetzen. Das Gegenteil ist in Monsunzeiten der Fall, wenn der Niederschlag zu hoch ausfällt und aus den Flüssen reißende Ströme werden. Mitgerissener Schutt, Äste oder Dreck können die Turbinen verstopfen oder gar zerstören. Laut Informationen einer malaysischen Firma ist eine regelmäßige Reinigung sowie Wartung der Turbinen notwendig, um effizient Strom zu produzieren. Weiterhin werden Kleinwasserkraftanlagen, die nicht an das öffentliche Netz angeschlossen werden, meist ohne Staudamm gebaut, weshalb eine 24-stündige Elektrifizierung während niederschlagsarmen Zeiten schwer fällt.** 6.5.2 Herausforderungen bei netzgebundenen Kleinwasserkraftwerken Die Herausforderungen netzgebundener Kleinwasserkraftanlagen sind in der Regel identisch mit denen von netzunabhängigen Anlagen. Dazu kommen Fragen der Finanzierung: Schwierig ist, bei einer Kleinwasserkraftanlage eine annehmbare ROI (Return of Invest - Kapitalrendite) zu erzielen. Die Wirtschaftlichkeit der Anlage sowie geringe Projektkosten sind die wichtigsten Faktoren hierbei. Die Amortisationszeit sollte unter zehn Jahren liegen, idealerweise bei nur sechs bis acht Jahren. Neben günstigen Anlagenkosten ist hierbei erforderlich, dass der Strom ins Netz eingespeist und vergütet wird, z. B. durch die gesetzlich geregelten Einspeisetarife.77 Schätzungen zufolge liegen die Kosten für eine netzgebundene 1-MW-Kleinwasserkraftanlage bei ca. 7,5 Millionen MYR (1,6 Mi0 EUR – Stand der Information: März 2016). Die Anlageninvestitionskosten sind im Vergleich zu Photovoltaik-Hybridanlagen höher, jedoch sind die Gesamtkosten über die Laufzeit der Kleinwasserkraftanlagen geringer.** In der Tat können einige Kleinwasserkraftanlagen bis zu 50 Jahre in Betrieb sein ohne erhebliche Modernisierungen oder Reparaturen.78 6.6 Markteinstiegsmöglichkeiten Im Bereich der Kleinwasserkraftwerke bieten sich nach Einschätzung der AHK Malaysia aufgrund bereits zahlreicher genehmigter Kleinwasserkraftwerke sowie identifizierter potentieller Standorte für weitere Anlagen die größten Markteinstiegsmöglichkeiten. Obwohl die Technologie relativ weit entwickelt ist, gibt es nach wie vor Qualitätsunterschiede zwischen europäischen Komponenten und beispielsweise chinesischen. Laut Informationen eines Interviews mit einem Unternehmen, das seit 2009 Kleinwasserkraftwerke betreibt, wurde zunächst aus Kostengründen auf chinesische Lösungen zurückgegriffen. Noch im selben Jahr tauchten erste Probleme bei den jeweiligen Anlagen auf. Laut SEDA gibt es weitere Kleinwasserkraftwerke, bei denen die gleichen Probleme mit chinesischer Technologie aufgetaucht sind. Besonders problematisch wird es aber erst bei der Reparatur der Anlage oder beim Austausch von Anlagenkomponenten, denn dies kann teilweise bis zu 30 Tage dauern. Chinesische Lösungen folgen ihren eigenen Standards und nicht den internationalen, weshalb es nicht selten zu technischen Problemen kommen kann. Versuche, Ersatzteile selbst in Malaysia zu produzieren, sind daran gescheitert, dass Maschinen- und Komponentenhersteller hier meist den internationalen Standards folgen. Technisch gesehen sind also die in Malaysia hergestellten Komponenten aufgrund unterschiedlicher Standards nicht als Ersatz chinesischer Produkte geeignet. Seit dieser negativen Erfahrung hat das zuvor erwähnte Unternehmen seine Strategie geändert und greift auf europäische, genauer gesagt österreichische Technologie zurück, die in dem Kleinwasserkraftwerk, das sich aktuell im Bau befindet, eingebaut wird. Daher bietet der Bereich Kleinwasserkraft auch für deutsche Unternehmen gute Marktchancen, besonders für Hersteller und Anbieter von schlüsselfertigen Anlagen und Komponenten. Darunter fallen Turbinen (Kaplan-, Francis-, Banki-Turbinen), Generatoren, hydraulische Pumpen, Stahlwasserbaulösungen, Druckrohleitungen, Elektro-, Mess- und Steuertechnik aber auch die Planung und Beratung bei der Entwicklung von Kraftwerks-/Turbinenkonzepten. 77Brennstoffzellen-Heiztechnik, 2016 Ismail et al., o.J. * = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 78 66 Weitere Marktchancen bieten die bereits genehmigten Kleinwasserkraftprojekte von SEDA, die noch unter dem FiT-Mechanismus durchgeführt werden. Oft fehlen den durchführenden Unternehmen, die meist lediglich Erfahrungen aus dem Baugewerbe mit sich bringen, das spezielle Fachwissen oder die richtige Technologie, um die Installation von Kleinwasserkraftwerken zu bewerkstelligen. Deutsche Unternehmen können ihr Fachwissen sowie ihre Lösungen liefern und gleichzeitig noch vom FiT-Mechanismus profitieren, indem sie in Zusammenarbeit mit lokalen Anlagenbetreibern ein gemeinsames Joint-Venture eingehen. Die letzten Anträge zur Vergütung durch den FiT-Mechanismus sind im Februar dieses Jahres eingereicht worden und haben Anspruch auf 21 Jahre Förderung. Parallel dazu ist in diesem Jahr die Vergütung durch das Net Energy Metering angelaufen. In den nächsten fünf Jahren sollen 500 MW im Rahmen des Net Energy Metering installiert werden; mit der Installation der ersten 100 MW soll noch in diesem Jahr begonnen werden. Mit dieser finanziellen Unterstützung/Absicherung und dem zuvor genannten Potential der Kleinwasserkraft in Malaysia bieten sich gute Markteinstiegsmöglichkeiten für deutsche Unternehmen in diesem Bereich.** * = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 67 7. Schlusswort Malaysia weist eine dynamische Wirtschaft auf, die sich konstant weiterentwickelt. Mit einer bereits gut ausgebauten Infrastruktur und Energiebereitstellung verfolgt das Land das Ziel, bis 2020 den Status einer Industrienation zu erreichen. Obwohl die Halbinsel Malaysia eine Elektrifizierungsrate von fast 100% vorweist, haben viele abgelegene Ortschaften in den beiden ostmalaysischen Bundesländern Sabah und Sarawak immer noch keinen kontinuierlichen und zum Teil sogar gar keinen Stromzugang. Aufgrund zu hoher Kosten für eine Netzerweiterung in diese abgelegenen Ortschaften stellt die Stromerzeugung mittels Erneuerbarer-Energien-Lösungen eine alternative Lösung dar. Jedoch wurde das von der aktuellen Regierung gesetzte Ziel eines Erneuerbare-Energien-Anteils an der gesamten Stromleistung von 6% bis Ende 2015 mit einem erreichten Anteil von ca. 1% stark verfehlt. Der Ausbau der autarken Stromversorgung durch PV- und Wasserkraftlösungen im ländlichen Bereich gewinnt stark an Interesse. Von Relevanz sind dabei Hybrid-, Insel- und Kleinstlösungen, d. h. die Bereitstellung von Strom durch kleine, autarke Versorgungseinheiten in diesen zumeist abgelegenen Dorfschaften unter Verwendung der vor Ort vorhandenen Ressourcen. Durch PV und Wasserkraft kann maßgeblich der teure Dieselverbrauch durch den Betrieb von Dieselgeneratoren reduziert werden, mit denen in vielen Ortschaften noch Strom erzeugt wird. Hybridlösungen, die Strom aus zwei oder mehreren Energiequellen erzeugen, können hierbei das tropische Klima Malaysias mit langen Regenmonaten und hoher Sonneneinstrahlung effizient nutzen. Seit der Einführung des BELB-Programms durch das KKLW wurden sowohl auf der malaysischen Halbinsel als auch in den Bundesstaaten Sabah und Sarawak in Ostmalaysia zahlreiche Photovoltaik-Hybridanlagen installiert. Besonders Sarawak aber auch Sabah weisen für die nächsten Jahren das größte Potential für die Installation weiterer Hybridanlagen auf. Dabei kommt es jedoch häufig zu technologischen Herausforderungen, vor allem bei den Wechselrichtern und Batterien, die wiederum für deutsche KMUs Chancen für einen Markteinstieg eröffnen. Neben den logistischen und technischen Herausforderungen stellen das mangelnde Fachwissen und eine unzureichende Beratung in Malaysia weitere Ursachen für ineffiziente Projektdurchführungen dar. In Malaysia herrscht trotz wirtschaftlicher Entwicklung oft noch ein Mangel an Forschung und Entwicklung, besonders hinsichtlich der Weiterentwicklung von Komponenten und Technologien. Neben Photovoltaik-Hybridanlagen wird laut SEDA ein weiterer Schwerpunkt auf netzunabhängige (besonders in Sarawak) und auf netzgebundene Kleinwasserkraftwerke gelegt. Netzunabhängige Kleinwasserkraftwerke, die ausschließlich der ländlichen Elektrifizierung dienen, sind, bis auf eine Anlage in Sarawak, nicht bekannt, wobei es zahlreiche netzangebundene Kleinwasserkraftwerke gibt, bei denen der Strom zum einen in das öffentliche Netz eingespeist wird und zum anderen der ländlichen Elektrifizierung dient. Weitere Marktchancen bieten die Ausrüstung bereits genehmigter Kleinwasserkraftprojekte von SEDA, die sich noch für die FiT-Vergütung qualifiziert haben. Oft fehlen den durchführenden Unternehme aus dem Baugewerbe das spezielle Fachwissen und/oder die geeignete Technologie, um die Installation von Kleinwasserkraftwerken zu bewerkstelligen. Deutsche Unternehmen können ihr Fachwissen sowie ihre Lösungen liefern und gleichzeitig noch Einnahmen aus dem FiT-Mechanismus hierbei nutzen. Parallel dazu wurde in diesem Jahr das Net Energy Metering eingeführt. Das Land zielt darauf ab, in den nächsten fünf Jahren 500 MW im Rahmen des Net Energy Metering zu installiert. Die Installation der ersten 100 MW soll noch in diesem Jahr beginnen. Deutsches Fachwissen sowie deutsche Lösungen sind in Malaysia hoch angesehen und können maßgeblich zur künftigen Stromversorgung, besonders in ländlichen Regionen, beitragen. Deutsche Technologie hat bereits einen hohen Marktanteil im Bereich der Photovoltaik, vor allem bei Batterien und Invertern. Diesen gilt es auszubauen und das bereits bestehende positive Image zu nutzen. Die AHK Geschäftsreise nach Malaysia mit Fokus auf Photovoltaik und Kleinwasserkraft kann hierzu einen maßgeblichen Beitrag leisten. * = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 68 8. Profile der Marktakteure 8.1 Unternehmen der Solarbranche Firmenname: Intelligent Power Systems Technology Pte Ltd No. 3, Jalan 9/7, Taman IKS, Seksyen 9, 43650 Bandar Baru Bangi, Selangor Tel: +603 8925 4366 Fax: +603 8925 4376 E-Mail: [email protected] http://www.ipstechnology.com.my Kontaktperson: Shadzli A. Wahab CEO Hintergrund: Intelligent Power Systems Technology bietet komplette Lösungen für Erneuerbare-EnergienTechnologien. Zu den Aufgaben gehören Design, Versorgung, Lieferung, Installation, Tests sowie die vollständige Inbetriebnahme der Systeme. Das Unternehmensspektrum umfasst erneuerbare Energien wie Photovoltaik, Windenergie und Micro-Wasserkraft. Firmenname: Pekat Solar Sdn. Bhd. 5 & 6, No. 6 Jalan Teknologi 3/4, Taman Sains Selangor 1, Kota Damansara, 47810 Petaling Jaya, Selangor Tel: +603 2300 8010 Fax: +603 9235 107 E-Mail: [email protected] http://www.pekat.com.my Kontaktperson: Chin Soo Mau Group Managing Director Hintergrund: Pekat Solar ist ein Maschinenbau-, Beschaffungs- und Installationsunternehmen, das sich auf Photovoltaiksysteme spezialisiert hat. Das Unternehmen bietet umfassende Beratung für netzgebundene aber auch Inselanlagen. In den letzten vier Jahren hat das Unternehmen Projekte mit einer Gesamtkapazität von fast 6 MWp realisiert. Diese Projekte umfassen kleine Systeme für Häuser sowie größere PV-Anlagen. Zwei Projekten wurde der „Green Building Index“ (GBI) zugesprochen, der als Bewertungs-Index für nachhaltige und grüne Projekte in Malaysia dient. Das Unternehmen wirbt damit, dass die Qualität der Produkte (Wechselrichter, Solar Log Monitoring Systeme), die zum größtenteils direkt aus Deutschland kommen, die Grundlage für den anhaltenden Erfolg bildet. Solarmodule werden hingegen hauptsächlich aus China geliefert. Im Rahmen eines CSR-Projekts hat Pekat Solar eine 4-kWp-PV-Anlage für ein Schulprojekt gespendet. * = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 69 Firmenname: Solamas Sdn. Bhd. 2-21, Jalan Puteri 4/8, Bandar Puteri Puchong, 47100 Puchong, Selangor Tel: +603 8052 0938 Fax: +603 8052 0938 E-Mail: [email protected] http://www.solamas.com Kontaktperson: CS Yap, Lionel Yap General Manager Hintergrund: Das Unternehmen konzentriert sich auf die Konstruktion und Versorgung von netzunabhängigen sowie netzgebunden PV-Systemen. Auf der Webesite wirbt Solamas mit drei fertiggestellten Photovoltaikanlagen mit Kapazitäten von 3,36 kWp, 40,45 kWp und 71,4 kWp. Firmenname: Inverpower Sdn. Bhd. F – 3 16, IOI Boulevard, Jalan Kenari 5, Bandar Puchong Jaya 47170 Puchong, Selangor Tel: +603 8073 3623 Fax: +603 8073 2688 E-Mail: [email protected] http://www.inverpower.com.my Kontaktperson: Lim Ee Hai Director Hintergrund: Inverpower Sdn. Bhd. ist der autorisierte Vertreiber für ABB-netzgebundene Wechselrichter. Das Unternehmen bietet eins der größten Portfolios: von kleinen bis zu großen, zentralen MWWechselrichtern. Dieses umfangreiche Spektrum bietet passende Lösungen für Wohnanlagen und PVAnlagen mit mehreren MW Leistung. Inverpower Sdn. Bhd. wurde gegründet, um die Initiative der Regierung, Solarsysteme für Häuser/ Wohnanlagen und für industrielle und kommerzielle Verwendung zu installieren, zu aktivieren. * = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 70 Firmenname: High Summer Systems Sdn. Bhd. Suite #307, MBE Bandar Baru Klang, No. 28, Ground Floor, Jalan Tiara 2, 41150 Klang Selangor Tel: +603 3344 5010 Fax: +603 3344 5010 E-Mail: [email protected] http://www.highsummer.my Kontaktperson: Liam Chai Seng Director Hintergrund: High Summer Systems wurde im Jahr 2011 gegründet, um Lösungen und Dienstleistungen im Rahmen von erneuerbaren Energien anzubieten. Zum Aufgabenspektrum gehören: Standortanalyse, Konstruktion und Installation von Solaranlagen Beschaffung von Solarmodulen, Wechselrichtern und Materialien Funktions-Monitoring, Instandhaltung und weitere Dienstleistungen Technische und finanzielle Unterstützung von bedeutenden Solarmodulherstellern High Summer Systems hat bisher mehrere netzgebundene Photovoltaikanlagen gebaut. Darunter sind mehrere Anlagen mit einer Kapazität bis zu 144 kW im Bundesstaat Selangor. Weiterhin hat High Summer eine netzunabhängige Photovoltaik-Hybridanlage in Perak gebaut. Benutzt wurden PVModule von Solar World und Sharp sowie Wechselrichter von SMA. Firmenname: RAPS Solutions Sdn. Bhd. No. 58-1 Tingkat 1, Jalan Jasmin 6 / KS 6, Bandar Botanic, 41200 Klang Selangor Tel: +603 3326 2790 Fax: +603 3326 2791 E-Mail: [email protected] http://www.raps.com.my Kontaktperson: Selvaraj A/L Supramaniam Director Hintergrund: RAPS steht für „Remote Area Power System“ und wurde 2009 gegründet. Die Firma konzentriert sich auf die Stromversorgung von ländlichen Regionen mit erneuerbaren Energien wie Photovoltaik und Windkraft. Das Unternehmen hat Erfahrung bei der Konstruktion von Solarsystemen, wie beispielsweise Insellösungen, Hybridsystemen und netzgebundenen Systemen. Es wurden bereits mehrere Projekte in Malaysia durchgeführt. Des Weiteren bietet RAPS Folgendes an: SystemPräsentationen, Bestellung von Material, Projektvorbereitung, Systemimplementierung und technische Unterstützung für die komplette Produktpalette. * = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 71 Firmenname: Able Energy Sdn. Bhd. No. 18, The Castello Energy Centre, Jalan Industri Pbp 9, Taman Industri Pusat Bandar Puchong, 47100, Puchong, Selangor Tel: +603 8060 8819 Fax: +603 80608919 E-Mail: [email protected] http://www.ableenergy.com.my Kontaktperson: Ralph Krattli Director Hintergrund: Able Energy bietet Beratung, Konstruktion, Auftragsvergabe, Installation von sowohl netzunabhängigen als auch netzgebunden PV-Anlagen an. Das Unternehmen hat bereits mehrere installierte Anlagen zu vermelden, darunter mehrere Photovoltaikdachanlagen mit Kapazitäten zwischen 2 kWp und 200 kWp und einen 6-MW-Solarpark. Netzunabhängige Photovoltaikanlagen sind bisher nicht bekannt, gehören aber zur angebotenen Produktpalette. Firmenname: Eramaz (M) Sdn. Bhd. Lot 14, 1st Floor, Block B, New World Commercial Centre, 89500 Penampang, Sabah Tel: +60 88-713966 Fax: +60 88-719466 E-Mail: [email protected] http://www.eramaz.com.my Kontaktperson: Annelly John Executive Hintergrund: Eramaz (M) Sdn. Bhd. wurde im Jahr 1997 gegründet mit dem Fokus auf die Bauindustrie und Projektentwicklung. Zum Aufgabenspektrum gehört der Einsatz von erneuerbaren Energien (Photovoltaik-Hybridsysteme), Wasseraufbereitung, Bauingenieurwesen und Umweltschutz in Sabah und auf der malaysischen Halbinsel. Spezialisiert hat sich das Unternehmen auf die Installation von Photovoltaik-Hybridanlagen. So zählt das Unternehmen zu den wenigen Bauträgern, die von KKLW für die Installation von Photovoltaik-Hybridanlagen beauftragt werden. Seit 2010 hat Eramaz drei Projektinstallationen im Rahmen des BELB-Programms durchgeführt. Die Kosten der Projekte beliefen sich auf 40 Millionen - 90 Millionen MYR. * = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 72 Firmenname: Kemuning Structures Sdn. Bhd. Lot 3801 Batu 6 ¼ Jalan Klinik, Seksyen 32 Bukit Kemuning, 40460 Shah Alam, Selangor Tel: +603 5162 1688 Fax: +603 5162 4285 E-Mail: [email protected] http://www.k-structures.com Kontaktperson: Max Tham Wenig Hoe Managing Director Hintergrund: Das Unternehmen bietet sowohl Detailplanung, Beschaffung und Errichtung als auch Inbetriebnahme von PV-Anlagen an. Dabei handelt es sich neben große auch um kleinere Anlagen, die sowohl netzunabhängig als auch netzgebunden sein können. Kemuning ist ebenso eins der wenigen Unternehmen, das zu den bestätigten Bauträgern für KKLW- und KeTTHa-PV-Projekte gehört. Firmenname: Malaysian Solar Resource SDN. BHD. Lot 74369 Lebuhraya Tun Razak, 26300 Gambang, Pahang Tel: +603 7727 2299 Fax: +603 7727 5599 E-Mail: [email protected] http://www.malaysiansolar.com Kontaktperson: Syed Eisa Bin Syed Ahmad General Manager Hintergrund: Malaysian Solar ist Malaysias größter Solarmodulhersteller. Dabei handelt es sich um Photovoltaikmodule für Solar-Home-Systems, für große und auch netzunabhängige Anlagen. Alle Module sind TUV-Rheinland-zertifiziert gemäß IEC 61215 ed.2 2005, IEC 61730, Part 1, 2004, und IEC 61701 Salzkorrossion-Untersuchung von Photovoltaikmodulen. * = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 73 Firmenname: Advanced Solar Voltaic Sdn. Bhd. 8, Jln 2/137B, Resource Industrial Centre, 58000 Kuala Lumpur Wilayah Persekutuan, Kuala Lumpur Tel: +603 7980 5419 Fax: +603 7981 6755 E-Mail: [email protected] http://www.solarvoltaic.com Kontaktperson: Paul D. Millott Director Hintergrund: Advanced Solar Voltaic hat sich vor über 25 Jahren auf PV-Anlagen in Malaysia spezialisiert. Die Komponenten sind angepasst an die heißen, tropischen klimatischen Bedingungen in Malaysia. Das Unternehmen bietet Beratung, Planung, Installation, Instandhaltung und Lieferung von Solarzellen, Ladereglern, Batterien und weiteren Komponenten, die benötigt werden, um alleinstehende PV-Anlagen zu installieren. Firmenname: TRNCO Sdn. Bhd. 147-2 Jalan Radin Bagus, Sri Petaling, 57000 Kuala Lumpur Wilayah Persekutuan Kuala Lumpur Tel: +60 9057 5207 Fax: +60 9057 5206 E-Mail: [email protected] http://www.trncosb.com Kontaktperson: Terence Lim Managing Director Hintergrund: Das Unternehmen ist Systemanbieter für sowohl netzunabhängige als auch netzgebundene Systeme. Spezialisiert hat sich TRNCO Sdn. Bhd. auf die Planung und Installation von Photovoltaikmodulen, um Strom auch in abgelegene Regionen zu bringen. * = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 74 Firmenname: Wazlina Sdn. Bhd. No. 93 (Mezzanine Floor) Jalan Pudu Lama, 50200 Kuala Lumpur Wilayah Persekutuan Kuala Lumpur Tel: +603 2032 1899 Fax: +603 2031 1889 E-Mail: [email protected] http://www.wazlina.com Kontaktperson: Ruslan Bin Ahmad Director Hintergrund: Das Unternehmen bietet Erneuerbare-Energien-Lösungen für Südostasien. Wazlina Sdn. Bhd. ist der stärkste lokale Projektentwickler in Malaysia in dieser Hinsicht in ländlichen Gegenden. Das Ziel ist der Umweltschutz und die ländliche Elektrifizierung, um den Dorfbewohnern einen höheren Lebensstandard zu bieten. Das Unternehmen baut im Auftrag von KKLW eine Photovoltaik-Hybridanlage mit einem Volumen von 132 Millionen MYR in Tanjung Labian, Sabah. Die erste Bauphase mit einem Volumen von 92 Millionen MYR ist bereits abgeschlossen, wohingegen sich die zweite Phase mit 40 Millionen MYR sich noch im Bau befindet, aber dieses Jahr abgeschlossen werden soll. Seit 2006 hat das Unternehmen mehrere Photovoltaik-Hybridanlagen für KKLW und TNB realisiert. Insgesamt handelt es sich dabei um 24 Projekte. Darunter hauptsächlich Photovoltaik-Hybridanlagen aber auch einige Straßenbeleuchtungsprojekte. Firmenname: BESTIUM Technology Sdn. Bhd. Lot 510 5th Floor Block A, Kelana Business Centre, No 97 Jalan Ss7/2 Kelana Jaya 47301 Petaling Jaya Selangor Tel: +603 7880 9499 Fay: +603 7880 9433 E-Mail: [email protected] http://www.bestium.com.my Kontaktperson: Sivaganthan Jayasingam General Manager Hintergrund: Bestium Technology Sdn. Bhd. bietet Systemplanung und Installation von Photovoltaikanlagen, sowohl netzvgebunden als auch netzunabhängig. Zu den Klienten gehören beispielsweise TNB und KKLW. * = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 75 Firmenname: Restu Indah Sdn. Bhd. No. 25 Jalan TS 6/8 Taman Industri Subang, 47510 Subang Jaya Selangor Tel: +603 5636 0557 Fax: +603 5632 5852 E-Mail: [email protected] http://www.rindah.com Kontaktperson: Abdul Allim Shah Bin Mohd Sharif Managing Director Hintergrund: Restu Indah Sdn. Bhd. wurde im Jahr 1993 gegründet und bietet Planung, Lieferung, Installation, Untersuchung und Inbetriebnahme von Photovoltaikanlagen, einschließlich netzgebundener und netzunabhängiger Anlagen. Weiterhin hat sich das Unternehmen auch auf Kleinwasserkraft und Projekte im Bauwesen spezialisiert. Restu Indah hat bereits 16 Projekte für KKLW, TNB und TNB-ES etc. durchgeführt, darunter Photovoltaik-Hybridanlagen und Kleinwasserkraftwerke. Firmenname: Shorefield Sdn. Bhd. Lot 1025, Block 7, MTLD Lorong Demak Laut 7A, Jalan Demak Laut 7, Sejingkat Industrial Park 93050, Kuching Sarawak Tel: +60 82 432 375 Fax: +60 82 433 990 E-Mail: [email protected] http://www.shorefield.com.my Kontaktperson: Mohamad Affandy bin Obeng Representative Telefonummer in Kuala Lumpur: +603 7732 5649 Hintergrund: Shorefield gehört zu den zertifizierten KKLW-Bauträgern in Sarawak. Zu den Aufgaben gehören die Energieversorgung und Installationsarbeiten. Firmenname: Pathgreen Sdn. Bhd. Unit 13A10, Block B, Phileo Damansara 2, No 15, Jalan 16/11 46350 Petaling Jaya Selangor Tel: +603 7957 8388 Fax: +603 7957 8387 E-Mail: [email protected] http://www.pathgreen.com.my Kontaktperson: Roger Wong Assistant General Manager Hintergrund: Pathgreen Sdn. Bhd. ist ein Dienstleister im Bereich erneuerbarer Energien mit einem umfangreichen Angebot an Leistungen im Bereich von Erneuerbare-Energien-Anlagen, Energieeffizienz, Abfallwirtschaft, Umweltschutz, grüne Technologie etc. Zum Portfolio gehören sowohl große PVAnlagen als auch netzunabhängige Anlagen für Schulen. Pathgreen hat in den letzten Jahren ca. 15 Photovoltaikprojekte durchgeführt, hauptsächlich Dachanlagen für Gewerbehallen und Häuser. Zusätzlich wurden durch Pathgreen fünf Schulen mit einer 25-kWp-Photovoltaik-Hybridanlage ausgestattet. * = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 76 8.2 Unternehmen im Bereich Wasserkraft Firmenname: Renewable Power Sdn. Bhd. (Parent Company: Majulia Sdn. Bhd.) No 36, Jalan Tengku Ampuan Zabedah A9/A Seksyen 9 40100 Shah Alam Selangor Tel: +603 5510 0740 Fax: +603 5510 1205 E-Mail: [email protected] http://www.majulia.com/ Kontaktperson: Shamir Shamsuddin Renewable Energy Division Hintergrund: Die Majulia Gruppe wurde im Jahr 1985 gegründet und gehört zu den größten Bauunternehmern in Malaysia. Zu ihrem Portfolio gehören Bauwesen, Projektentwicklung, erneuerbare Energien wie auch Kleinwasserkraft, Palmöl, Öl und Gas sowie Hotel- und Ressortmanagement. Durch die Tochtergesellschaft Renewable Power Sdn. Bhd. bietet die Unternehmensgruppe ihre Dienstleistungen im Bereich erneuerbarer Energien an. Firmenname: I.S. Energy Sdn. Bhd. Suite 1904, 19th Floor, Kenaga International Jalan Sultan Ismail 50250 Kuala Lumpur Selangor Tel: +603 2161 8260 Fax: +603 2161 2220 E-Mail: [email protected] http://www.maser.com.my/specialprojects.html Kontaktperson: Daniel Jesuthasan Vice President Hintergrund: IS Energy Sdn. Bhd. ist ein Tochterunternehmen der Maser (M) Sdn. Bhd. Das Unternehmen konzentriert sich auf IPP-Projekte im Bereich erneuerbarer Energien in Malaysia und der Region Südostasien. Kürzlich hat das Unternehmen einen Vertrag zur Fertigstellung einer Kleinwasserkraftanlage in Sabah abgeschlossen. * = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 77 Firmenname: Amcorp Perting Hydro Sdn. Bhd. 2nd Floor, PJ Tower Amcorp Trade Centre No. 18, Jalan Persiaran Barat 46050 Petaling Jaya Selangor Tel: +603 7966 2628 Fax: +603 7966 2698 E-Mail: [email protected] http://www.amcorp.com.my Kontaktperson: Jessica Chia Asst. Senior General Manager Hintergrund: Amcorp Perting Hydro ist ein Ableger der Amcorp Gruppe und Anlagenentwickler von Kleinwasserkraftanlagen. Das Unternehmen begann seine Aktivitäten im Jahr 2009 mit einer 4-MW-Kleinwasserkraftanlage in Sungai Perting in Benton, Pahang. Im Jahr 2015 wurde die Anlage um 2 MW auf 6 MW erweitert. Weiterhin hat das Unternehmen eine durch SEDA beauftragte 6,6-MW Anlage in Bentong, Pahang (vgl. Tabelle 24). Firmenname: One River Power Sdn. Bhd. Unit No. 9-3, Level 3, Mezzanine Block, Menara PPNS, Pusat Dagangan UMNO Shah Alam Lot 8, Persiaran Damai, Seksyen 11, 40000 Shah Alam, Selangor Tel/Fax: +603 5523 4333 E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected] http://www.oneriverpower.net Kontaktperson: Project Director Mahamat Ibrahim Hintergrund: Das Unternehmen beschäftigt sich mit der Projektentwicklung von erneuerbaren Energien, insbesondere Kleinwasserkraft. Zurzeit bemüht es sich um die Entwicklung von drei Kleinwasserkraftwerken in Kota Marudu, Sabah. Die Anlagen werden an den Flüssen At Togohu, dem oberen At Bengkoka und dem unteren Bengkoka installiert. Die Gesamtleistung der drei Projekte liegt bei ca. 30 MW. * = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 78 Firmenname: Pasdec Mega Sdn. Bhd. Tingkat 3, Menara Teruntum, Jalan Mahkota, 25000 Kuantan, Pahang Darul Makmur Tel: +609 513 3888 Fax: +609 514 5998 E-Mail: [email protected] http://www.pasdec.com.my Kontaktperson: Ali Bin Md. Mokhtar Senior Vice President Business Development Hintergrund: Pasdec Mega ist ein Tochterunternehmen der Pasdec Holding und bemüht sich um Projektentwicklungen im Bereich erneuerbarer Energien, hauptsächlich in Pahang, im Westen Malaysias. Firmenname: JMT Kelantan Baru Sdn. Bhd. No. 3-2, Jalan Dravidan, Off Jalan Wawasan 4/3, Bandar Baru Ampang, 68000 Ampang, Selangor Tel: +603 4270 2494 E-Mail: [email protected] http://www.jmttenaga.com Kontaktperson: Dato Anadan CEO Hintergrund: JMT Kelantan Baru Sdn. Bhd. bemüht sich um die Entwicklung von umweltfreundlichen Technologien, besonders bei der Stromerzeugung. Das Unternehmen wurde im Jahr 2006 gegründet und konzentriert sich auf die Planung, Entwicklung und den Betrieb von Erneuerbare-EnergienAnlagen. * = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 79 8.3 Ministerien Firmenname: Ministry of Energy, Green Technology and Water (KeTTHA) Block E4/5, Government Complex Parcel E, Federal Government Administrative Centre, 62668 Putrajaya Malaysia. Tel: +603 8883 6010 Fax: +603 8889 3130 E-Mail: [email protected] http://www.kettha.gov.my Kontaktperson: Afrazahilah Ab. Rahim Office Secretary of Minister Datuk Seri Panglima Dr. Maximus Johnity Ongkili Hintergrund: Das Ministry of Energy, Green Technology and Water (KeTTHA) existiert in dieser Form seit der Umstrukturierung des ehemaligen Ministeriums für Energie, Wasser und Kommunikation im April 2009. Das Ziel von KeTTHA ist das innovative und strategische Management von Ressourcen. Es stellt sicher, dass Energie und Wasser verfügbar sind und bezahlbar bleiben. Außerdem fördert KeTTHA die Anwendung von umweltfreundlichen Technologien und einer nachhaltigen Lebensweise. Ziele: Planung und Umsetzung von internationalen Politik- und Handelsvorgaben z. B. der WTO und ASEAN bezüglich Energie, grüner Technologie und des Wassersektors. Sicherstellung, dass öffentliche Einrichtungen und malaysische Unternehmen an internationalen Veranstaltungen und Programmen zu Energie und grüner Technologie teilnehmen. Sicherstellung, dass nationale politische Entscheidungen und die staatlichen Vorgaben im Energiesektor, Wassersektor und bezüglich grüner Technologie in der Praxis umgesetzt werden. Schaffung geeigneter Rahmenbedingungen für die industrielle und technologische Entwicklung. Forschung und Entwicklung, für eine einfachere Anwendung von neuen Technologien. * = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 80 Firmenname: Ministry of Rural and Regional Development (KKLW) No 47, Persiaran Perdana, Presint 4, Pusat Pentadbiran Kerajaan Persekutuan, 62100 Putrajaya, Malaysia Tel: +603 8891 2050 Fax: +603 8888 2357 E-Mail: [email protected] http://www.rurallink.gov.my Kontaktperson: Datuk Seri Ibrahim bin Muhamad Secretary General of KKLW Hintergrund: Die Hauptaufgabe des Ministry of Rural and Regional Development (KKLW) ist die Verbesserung des Wohlstands und der Lebensbedingungen für die Menschen der ländlichen Regionen Malaysias. Weiterhin gelten folgende Ziele: Allgemeine Lebensbedingungen in ländlichen Gemeinden verbessern. Chancengleichheit bezüglich Bildung, Geschäftstätigkeit, Einkommen und Berufsaussichten verbessern. Das Einkommen der Landbevölkerung bis zum Jahr 2020 um 80% steigern. 30% der Landbevölkerung davon zu überzeugen, unternehmerisch tätig zu werden. Schaffung einer gebildeten und fachlich qualifizierten Gesellschaft. Extreme Armut zu verhindern und die Armutsrate auf 2,8% zu verringern. Bis zum Jahr 2016 für 100% der Menschen in einem Radius von 30 km um Kleinstädte Infrastruktur bereitzustellen. Bis zum Jahr 2020 für 100% der Landbevölkerung den Zugang zu grundlegender Infrastruktur zu ermöglichen. Eine verbesserte Breitband-Internetversorgung ländlicher Regionen durch den National Broad Plan zu ermöglichen. Bis zum Jahr 2020 für 100% der Landbevölkerung den Zugang zu Informations- und Kommunikationstechnologie zu ermöglichen. * = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 81 8.4 Energieversorger Firmenname: Tenaga Nasional Berhad (TNB) Level 4, TNB Headquarters 129 Jalan bangsar 59200 Kuala Lumpur Tel: +603 2296 6077 Fax: +603 2284 0095 E-Mail: [email protected] http://www.tnb.com.my Kontaktperson: Tan Sri Leo Moggie Non-Executive Chairmann Hintergrund: Tenaga National Berhad (TNB) ist im September 1990 aus dem National Electricity Board hervorgegangen und ist ein privater, an der malaysischen Börse gelisteter Energiekonzern in Westmalaysia. Heute hat TNB 33.500 Mitarbeiter und versorgt rund 8,3 Millionen Kunden mit Strom. Die Kernaufgaben unterteilen sich dabei in drei Bereiche: Erzeugung, Übertragung und Verteilung von Strom. Die Abteilung für Stromerzeugung ist zuständig für die Entwicklung, den Betrieb und die Instandhaltung der Kraftwerke. Um eine zuverlässige Stromversorgung zu garantieren, umfasst das Portfolio neben drei Wasserkraftwerken auch sechs Kraftwerke zur Energieerzeugung aus fossilen Brennstoffen wie Kohle, Öl und Gas. Die Abteilung für Übertragung hat zur Aufgabe, ein Stromnetz bereitzustellen, das eine sichere und zuverlässige Stromversorgung garantiert. Die Abteilung betreibt ein Leitungsnetz von 132 kV, 275 kV und 500 kV. Dabei ist das Stromnetz von TNB auch Teil eines internationalen Netzwerks mit Verbindungen zu den Nachbarländern Thailand und Singapur. Der Bereich Verteilung hat zwei Aufgaben. Zum einen baut, betreibt und repariert er die Stromleitungen der Stärken 33 kV, 22 kV, 11 kV und 6,6 kV. Zum anderen dient die Abteilung als Erstkontaktstelle für Kunden und ist zuständig für die Einrichtung neuer Anschlüsse und den damit verbundenen Folgedienstleistungen. Zu diesem Zweck betreibt es vier Call-Center und über hundert lokale Kontaktfilialen unterschiedlicher Größe. * = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 82 Firmenname: Sarawak Energy Berhad (SEB) Menara Sarawak Energy Level 7, No. 1, The Isthmus 93050 Kuching, Sarawak, Malaysia Tel: +6082 388388 Fax: +6082 342493 E-Mail: [email protected] http://www.sarawakenergy.com.my Kontaktperson: Dr. Chen Shiun General Manager, Forschung und Entwicklung Hintergrund: Sarawak Energy Berhad (SEB) ist ein staatliches Energieunternehmen in Sarawak, welches Kraftwerke betreibt, den erzeugten Strom überträgt, im Bundesstaat verteilt und an Haushalte sowie Unternehmen verkauft. Grundsätzlich liegt das Hauptaugenmerk von SEB darauf, die Haushalte und Unternehmen effizient und vor allem in zuverlässiger Weise mit Strom zu versorgen. Neben dem Murum Wasserkraftwerk in Belaga mit einer Kapazität von rund 940 MW, betreibt SEB auch zwei Kohlekraftwerke, eines in Kuching (210 MW) und eines Mukah (270 MW). Außerdem betreibt SEB ein Gaskraftwerk mit einer Kapazität von 330 MW in Bintulu. Daneben gibt es die Fachabteilungen für Übertragung und Verteilung von Strom. Der Fachbereich für Stromübertragung ist Eigentümer des öffentlichen Stromnetzes in Sarawak. Die Abteilung hat die Aufgabe, eine zuverlässige Stromversorgung der Kunden sicherzustellen und ist für den Betrieb und die Wartung der Stromleitungen zuständig. In enger Zusammenarbeit hierzu steht der Fachbereich Verteilung, welcher in den einzelnen Regionen Sarawaks vor allem für die Einrichtung neuer Anschlüsse zuständig ist und eine gleichmäßige Stromversorgung für Industrieunternehmen sicherstellt. * = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 83 Firmenname: Sabah Electricity Sdn. Bhd. (SESB) Wisma SESB, 8th Floor Jalan Tunku Abdul Rahman 88673 Kota Kinabalu Sabah, Malaysia Tel: +6088 282420/282240 Fax: +6088 282251 E-Mail: [email protected] http://www.sesb.com.my Kontaktperson: Suadi Whab Chief Engineer Hintergrund: Sabah Electricity Sdn. Bhd. (SESB) ist im Jahr 1963 aus dem „North Borneo Electricity Board“ hervorgegangen und ist seit 1998 als privates Unternehmen tätig. Das Unternehmen SESB ist eine Tochtergesellschaft von Tenaga Nasional Berhad (80% Anteil) und der Regierung Sabahs (20% Anteil). SESB ist der Hauptenergieversorger in Sabah und der Region Labuan. Das Unternehmen ist in den verschiedenen Stufen eines modernen Energieversorgers tätig, von der Stromerzeugung bis hin zur Übertragung und Verteilung, und stellt eine verlässliche Energieversorgung der Bevölkerung sicher. Eine Aufgabe von SESB ist es, die notwendige Infrastruktur im Bundesstaat Sabah und Labuan auszubauen. Außerdem ist SESB für das „Rural Electrification Program“ in Sabah verantwortlich. Mit einer Versorgungsfläche von 74.000 km2 ist SESB der einzige Energieversorger in Sabah, der eine großflächige Stromversorgung bietet. Die Stromkapazitäten von SESB für die Ballungsräume betragen 448,7 MW (ohne Strom, der ausschließlich lokal generiert und genutzt wird). Insgesamt betreibt SESB 2.441 km Stromleitungen. Diese umfassen sowohl 66 kV, 132 kV und 275 kV und verbinden alle großen Städte in Sabah und der Region Labuan. * = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 84 8.5 Weitere Institutionen Firmenname: Sustainable Energy Development Authority (SEDA) Galeria PjH, Level 9, Jalan P4W Persiaran Perdana, Presint 4, 62100 Putrajaya, Malaysia Tel: +603 8870 5800 Fax: +603 8870 5900 E-Mail: [email protected] http://www.seda.gov.my Kontaktperson: Azah Ahmad Director of Renewable Energy Technology Hintergrund: Die „Sustainable Energy Development Authority of Malaysia“ ist eine Behörde, die im Rahmen des „Sustainable Energy Development Act 2011“ gegründet wurde. Die Hauptaufgabe der SEDA ist die Kontrolle und Durchführung des FiT-Mechanismus. Weitere Funktionen: Berät die Regierung und Ministerien bezüglich Gesetzen und Strategien, die die Förderung von erneuerbaren Energien unterstützen sollen. Implementiert politische Ziele bezüglich erneuerbaren Energien. Fördert und treibt nachhaltige Energie voran. Verwaltet den FiT-Mechanismus; führt diesbezüglich Untersuchungen durch, sammelt Daten und gibt diese an die Regierung und zuständige Ministerien weiter. Setzt finanzielle Anreize, um private Investitionen im nachhaltigen Energiesektor zu fördern. Firmenname: Malaysian Photovoltaik Industry Association (MPIA) 5 & 6, Cubic Space, No. 6, Jalan Teknologi 3 / 4 Taman Sains Selangor 1, Kota Damansara, 47810 Petaling Jaya, Selangor Darul Ehsan Tel: +603 61577722 E-Mail: [email protected] http://www.mpia.org.my Kontaktperson: Shadzli A. Wahab President Hintergrund: Die Malaysian Photovoltaic Industry Association ist eine Non-Profit Organisation. Sie bietet eine zuverlässige und repräsentative Plattform für die gesamte malaysische Solarindustrie. Die Hauptaufgabe der MPIA ist das Elektrizitätsangebot durch Solarenergie zu verbessern und zu demokratisieren. Weiterhin soll der Preis für Solarstrom wettbewerbsfähig, zuverlässig und nachhaltig werden und Solarenergie die Hauptquelle des Elektrizitätsangebots werden. Das nationale Ziel, das MPIA verfolgt, ist ein Solarenergieanteil von 12% am nationalen Stromverbrauch bis 2030. * = nach Einschätzungen und Kenntnissen der AHK Malaysia ** = Informationen aus Interviews mit Unternehmen und Institutionen 85 9. Literaturverzeichnis AGENTUR FÜR ERNEUERBARE ENERGIEN (2016): Stromspeicher. https://www.unendlich-vielenergie.de/mediathek/grafiken/grafik-dossier-stromspeicher (13.05.16) AZHARI A., SOPIAN K., ZAHARIM A. & GHOUL M. (2008): A New Approach For Predicting Solar Radiation In Tropical Environment Using Satellite Images – Case Study Of Malaysia. Environment and Development. BADRIN M. A. (2012): Malaysia Report on Small Hydro Power (SHP). 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