Konzeption

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Konzeption
Konzeption
mit Unterstützung von
SILLPARK
BETRIEBSKINDERGARTEN
Vorwort
Sehr geehrter Leser,
Sehr geehrte Leserin,
Familienfreundlichkeit ist im SILLPARK ein zentrales Anliegen. Zur besseren Vereinbarkeit von Beruf
und Familie wurde deshalb im Juni 2008 der SILLPARK-Betriebskindergarten im 3. Stock eröffnet.
Mit einem pädagogisch durchgeplanten Bau- und Raumkonzept und einem Spielgarten auf unserer
Panoramaterrasse wollen wir den Wünschen der Kinder gerecht werden.
Die Öffnungszeiten, angepasst an das Einkaufszentrum, erlauben flexible Betreuungs-einheiten, die
besonders berufstätige Eltern sehr schätzen.
Das PädagogInnen-Team hat die Erfahrungen der letzten Jahre zum Anlass genommen und
gemeinsam eine Konzeption verfasst, in welcher pädagogische Vorstellungen der Kinderbetreuung
und Abläufe beschrieben sind und so zur Sicherung der Qualität beitragen.
Diese Konzeption möchten wir Ihnen im Folgenden erläutern.
Hochachtungsvoll
Helmut Hochfilzer
Center-Manager, SILLPARK Shopping Center GmbH
Obmann des Vereines Kind & Co. Tirol
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SILLPARK
BETRIEBSKINDERGARTEN
Inhalt
Vorwort .................................................................................................................................................... 1
1.
Geschichte des SILLPARK- Betriebskindergartens ....................................................................... 3
2.
Struktur ........................................................................................................................................... 4
Allgemeines .................................................................................................................................... 4
Organisatorisches ........................................................................................................................... 5
Räume ............................................................................................................................................ 6
Unser Team .................................................................................................................................... 9
3.
Orientierung .................................................................................................................................. 12
a. Pädagogischer Ansatz .............................................................................................................. 12
b. Das Bild vom Kind..................................................................................................................... 12
c. Rolle des/der Erziehers/-in: ....................................................................................................... 14
4.
Pädagogik und Abläufe ................................................................................................................. 15
a. Schwerpunkte ........................................................................................................................... 15
b. Bildungsbereiche ...................................................................................................................... 17
c. Abläufe ...................................................................................................................................... 22
2 Konzeption
SILLPARK
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1. Geschichte des SILLPARK- Betriebskindergartens
Eine
Kooperation
zwischen
SILLPARK
Verwaltungs- und Projektierungs-GmbH und
dem Land Tirol ermöglicht 2007 ein
Praxismodell zur optimalen Vereinbarkeit von
Beruf und Familie. Eigens dafür wird der
Verein Kind & Co. Tirol - Leitung Marlies
Erhard - gegründet.
Im Mai desselben Jahres eröffnet die
Familieninfo Tirol und direkt angrenzend das
Kinderparadies – ein Spielraum für SILLPARKKundenkinder.
Der Betriebskindergarten Kids Arena eröffnet
im Herbst 2008 mit zwei Gruppen und wird so
konzipiert, dass in erster Linie Kinder von
SILLPARK-MitarbeiterInnen
während
der
Öffnungszeiten, nach den Methoden offener
Kindergartenpädagogik,
betreut
werden
können.
Der Betriebskindergarten befindet sich im 3.
Stock des SILLPARK, der Zugang erfolgt über
einen Lift, der nur mittels einer Magnetkarte
bedient werden kann.
Offen, freundlich und hell sind die beiden
Gruppenräume, der Bewegungsraum, der
Werkraum und das Büro sowie die Küche.
Ein Abenteuerspielplatz auf der 200 m² großen
Dachterrasse ist das absolute Highlight für die
Kinder.
Die Architekturfirma ATP plant den SILLPARKBetriebskindergarten in Abstimmung mit Dr.
Dietmar Huber, Fachbereich Familie, Juff und
Marlies Erhard. Ein wichtiger Aspekt: eine
enge Zusammenarbeit zwischen den beiden
Gruppen, Kindergarten und Kindergruppe, soll
jederzeit möglich sein.
Bei der Auswahl der PädagogInnen wird
darauf geachtet, dass alle MitarbeiterInnen
eine
Ausbildung
zum/zur
Kindergartenpädagogen/-in
nachweisen
können. So werden sechs ausgebildete
Kindergärtnerinnen, drei davon mit der
Zusatzausbildung in der Früherziehung
angestellt. Diese arbeiteten bereits im Vorfeld,
in Zusammenarbeit mit Dr. Dietmar Huber, an
einem Konzept für den Betriebskindergarten.
Dieses
Konzept
beinhaltet
das
gruppenübergreifende
Arbeiten,
eine
detaillierte Kinderbeobachtung und die Öffnung
des Betriebskindergartens nach außen durch
viele Aktivitäten.
Der Betriebskindergarten wird zu dieser Zeit
von Iris Haider (Kindergarten) und Katrin Fraidl
(Kindergruppe) geleitet.
Im August 2008 beginnt die Kindergruppe mit
der Eingewöhnung von eineinhalb- bis
dreijährigen Kindern. Im September folgt der
Kindergarten mit drei- bis sechsjährigen
Kindern.
Da
das
Betreuungskontingent
des
Betriebskindergartens nicht ausschließlich mit
Mitarbeiterkindern ausgeschöpft wird, können
auch SILLPARK-externe Eltern ihre Kinder
anmelden. Diese Möglichkeit stößt bei vielen
Eltern auf großes Echo, sodass wir schon zu
Beginn im Kindergarten 25 und in der
Kindergruppe 15 Kinder betreuen.
Aufgrund
eines
Integrationskindes
im
Kindergarten kann im September 2009 mit
Unterstützung der Kindergartenabteilung des
Landes Tirol eine Stützkraft angestellt werden.
Ab Jänner 2010 wird die Kindergruppe in eine
Kinderkrippe umgewandelt. Dies bedeutet,
dass die Kinderkrippe zum Fachbereich Abteilung Bildung, Kindergartenabteilung des
Landes Tirol und nicht mehr zum Fachbereich
Familie, Juff, gehört.
Durch ein weiteres Integrationskind in der
Kinderkrippe kann im September 2010 eine
zweite Stützkraft angestellt werden.
Im März 2010 übernimmt Katrin Fraidl die
pädagogische und organisatorische Leitung
von Kindergarten und Kinderkrippe.
Durch Impulse der neuen Leitung entsteht die
Idee eines innovativen Konzepts mit dem Ziel,
die Zusammenarbeit zwischen Kindergarten
und Kinderkrippe durch gemeinsame Projekte
zu verstärken. Im Team wird dieses
spannende Konzept ausgearbeitet und kann
schon im September 2011 umgesetzt werden.
Im Oktober 2011 beginnt das Team des
Betriebskindergartens - mit Unterstützung von
Judith Urban - mit der Erarbeitung einer
Konzeption.
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2. Struktur
Allgemeines
SILLPARK-Betriebskindergarten
Museumstraße 38
SILLPARK
6020 Innsbruck
Telefonnummern:
Kindergarten: +43 (0) 512/567400-733
Kinderkrippe: +43 (0) 512/567400-734
Träger:
Verein Kind & Co. Tirol
Museumstraße 38
SILLPARK
6020 Innsbruck
Homepage:
www.sillpark.at/betriebskindergarten
Angebot:
Betriebskindergarten (3 bis 6 Jahre) und Betriebskinderkrippe (18 Monate bis 3 Jahre), freie Plätze
werden öffentlich vergeben.
Öffnungszeiten:
ganzjährig geöffnet, mit Ausnahme einer Woche im September
Montag bis Mittwoch:
Donnerstag und Freitag:
Samstag:
7:00-19:00 Uhr
7:00-20:00 Uhr
nach Bedarf
Preise:
ƒ Tarife werden individuell vereinbart, Mischformen aus ganzen und halben Tagen sind möglich
o Beispiel:
5 x halbtags: € 219,48
o 5 x ganztags: € 318,36
ƒ Ermäßigung für SILLPARK–MitarbeiterInnen
ƒ Mittagessen: € 3,50 / Jause: € 0,40
Aufnahmemodalitäten:
ƒ SILLPARK–MitarbeiterInnen werden bevorzugt aufgenommen.
ƒ Im Feber werden jeweils die Plätze für den folgenden Herbst vergeben.
ƒ Ablauf der Aufnahme:
ƒ Eine Interessensbekundung ist auf der Homepage und an der Familien- und Senioreninfo
Tirol im SILLPARK erhältlich. Ansprechperson ist die Leitung von Kind & Co. Tirol. An
dieser Stelle erfolgt auch die Verwaltung der offenen Plätze und der Warteliste.
ƒ Bei freiem Betreuungsplatz wird ein Besichtigungstermin mit den Eltern vereinbart. Bei
diesem Termin werden Informationen zum Tagesablauf und den Gepflogenheiten des
Betriebskindergartens gegeben, auch das Anmeldeformular und die Konzeption werden
mitgegeben.
ƒ Bei Anmeldung erfolgt ein Erstgespräch mit dem/r gruppenführenden Pädagogen/-in, bei
dem Informationen zum Kind und zur Eingewöhnung ausgetauscht werden.
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Organisatorisches
Chip:
ƒ Um mit dem Lift in den dritten Stock und
in den Betriebskindergarten zu gelangen,
wird ein Chip benötigt.
ƒ Dieser kann gegen eine Kaution von €
10,-- beantragt werden.
Bring- und Abholzeiten:
ƒ Falls der Chip vergessen wurde, kann ab
9:00 Uhr ein Chip in der Familien- und
Senioreninfo Tirol ausgeliehen werden.
ƒ Außerhalb
der
Öffnungszeiten
der
Familien- und Senioreninfo Tirol ist es
personell nicht möglich die Eltern
abzuholen, deshalb werden sie gebeten
mit anderen Eltern mitzufahren.
Essensan- und abmeldung:
ƒ Es besteht die Möglichkeit, das Kind fix
für das Essen anzumelden. Ansonsten
muss das Kind eine Woche vorher in die
Essensliste eingetragen werden.
ƒ Das Essen kann bis spätestens 8:30 Uhr
am selben Tag abgemeldet werden,
ansonsten wird es verrechnet.
Zusätzliche Tage:
ƒ Zusätzliche Tage müssen so früh wie
möglich bekannt gegeben werden.
ƒ Die Leitung und ihre Stellvertretung
entscheiden, ob es an den gewünschten
Tagen möglich ist.
ƒ Tage können nicht getauscht werden.
Werk- und Ausflugsgeld:
ƒ Für Ausflüge und Werkarbeiten werden
pro Betreuungsjahr € 25,-- von den Eltern
eingehoben. Auf Anfrage erhalten sie eine
Auflistung über die Ausgaben.
ƒ Ist der Betrag aufgebraucht, werden die
Eltern darüber informiert, dass wieder
einzuzahlen ist.
Fotograf:
ƒ Einmal jährlich kommt ein Fotograf in den
Betriebskindergarten und fotografiert die
Kinder.
Schikurs, Schwimmkurs:
ƒ Im Kindergarten wird einmal jährlich ein
Schi- und Schwimmkurs angeboten.
ƒ Genauere Informationen dazu erhalten
die Eltern am ersten Elternabend.
Kindergarten-Ärzte:
ƒ Im Rahmen des Vorsorgeprogramms des
Landes Tirol findet einmal jährlich eine
allgemeinärztliche, eine augenärztliche
und eine ohrenärztliche Untersuchung
statt.
Sonnencreme:
ƒ Im Rahmen der Aktion „Sonnenkinder“
von der Fa. „dm“ wird für alle Kinder
Sonnencreme zur Verfügung gestellt.
ƒ Die Eltern können entscheiden, ob sie
dies in Anspruch nehmen oder lieber
selbst die Sonnencreme für ihr Kind
mitbringen wollen.
Urlaub der Kinder:
ƒ Alle Kinder müssen mindestens fünf
Wochen pro Kindergartenjahr zuhause zu
bleiben. Davon sind mindestens zwei
Wochen am Stück zu konsumieren (lt.
Tiroler
Kinderbildungsund
Kinderbetreuungsgesetz).
ƒ Damit wir einen Überblick behalten, wie
viel Urlaub bereits konsumiert wurde,
füllen die Eltern eine Urlaubsmeldung aus
und geben sie vor dem Urlaub ab (auch
per Email möglich).
Medikamente:
ƒ Prinzipiell dürfen aus rechtlichen Gründen
keine
Medikamente
im
Betriebskindergarten verabreicht werden
(auch keine Cremes oder Ähnliches).
ƒ Es kann jedoch eine Ausnahme gemacht
werden, wenn die Eltern eine Bestätigung
des Arztes bringen, dass dieses
Medikament verabreicht werden muss
bzw. soll.
ƒ Dieses Formular muss ausgefüllt an
den/die
Gruppenpädagogen/-in
abgegeben werden, wenn das Kind in den
Betriebskindergarten kommt.
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Räume
Kinderkrippe-Gruppenraum:
Kindergarten-Raum:
Gang:
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Garten:
Werkraum:
Turnsaal:
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Küche:
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Unser Team
Katrin Fraidl
Leiterin des SILLPARK-Betriebskindergartens, gruppenführende Pädagogin der Kinderkrippe
Zuständigkeiten:
ƒ Kontakt zur Leitung des Vereins Kind & Co. Tirol
ƒ Pädagogische Arbeiten in der Kinderkrippe und im Kindergarten
ƒ Administratives und Organisatorisches (Dienstpläne
erstellen, Urlaubspläne, Vorbereitung zur Monatsabrechnung,...)
ƒ Personalmanagement
Katrin ist gut organisiert und leitet deshalb den Betriebskindergarten sehr
strukturiert und zielstrebig. Ein besonderes Anliegen ist ihr das
gruppenübergreifende Arbeiten bei Projekten.
Sie hat neben der Kindergartenpädagogik- und Früherziehungsausbildung
Zusatzausbildung in der Sensorischen Integration.
auch
eine
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Vanessa Hosp:
gruppenführende Pädagogin im Kindergarten, stellvertretende Leiterin des SILLPARKBetriebskindergartens
Zuständigkeiten:
ƒ pädagogische Arbeit im Kindergarten
ƒ Vertretung der Betriebskindergartenleitung
ƒ Elterngespräche
ƒ Vorschulerziehung
ƒ Organisation der Ausflüge
ƒ Essensbestellung
ƒ Ordnung in der Küche
Vanessa ist Kindergartenpädagogin und führt die Kindergartengruppe strukturiert. Sie gestaltet die
pädagogische Arbeit abwechslungsreich. Ihre Stärke liegt in der Musikalität, die sie mit musikalischen
Projekten einbringt.
Bernadette Eder
stellvertretende, gruppenführende Pädagogin in der Kinderkrippe
Zuständigkeiten:
ƒ Pädagogisches Arbeiten in der Kinderkrippe
ƒ Ordnung in der Küche
ƒ SMS-Dienst
ƒ Bestellung von Sanitärmaterial
ƒ Kinderlisten erstellen
Bernadette ist ausgebildete Kindergartenpädagogin und Früherzieherin. In der
Arbeit mit den Kindern liegt ihr besonders der Bereich Musik und Kreativitätsförderung am Herzen.
Bernadette besucht zahlreiche Fortbildungen und kann somit immer wieder neue Impulse in die Arbeit
einbringen.
Julia Thaler
Assistentin in der Kinderkrippe
Zuständigkeiten:
ƒ Unterstützung der pädagogischen Arbeit
ƒ Durchführung und Wiederholung von Angeboten
ƒ Ordnung im Depot
ƒ Ordnung in der Küche und im Gruppenraum
Julia hat neben ihrer Ausbildung zur Kindergarten- und Kinderkrippenassistentin
auch die Ausbildung zur Gesundheits-trainerin erworben. Deshalb gestaltet sie
viele Bewegungsangebote und Turnstunden im Betriebskindergarten.
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Angelika Riedl
Stützkraft in der Kinderkrippe
Zuständigkeiten:
Unterstützung der pädagogischen Arbeit
ƒ Ordnung im Garten
ƒ Wocheneinkauf
ƒ Rechnungen des Einkaufs
ƒ Gesunde Jause mit den Kindern vorbereiten
Angelika ist ausgebildete Kindergarten- und Kinderkrippen-assistentin. Ihre
Impulse zur gesunden Ernährung sind sehr wichtig, deshalb gestaltet sie wöchentlich die Gesunde
Jause mit den Kindern.
Martina Wörgötter
Assistentin der Kinderkrippe
Zuständigkeiten:
ƒ Unterstützung der pädagogischen Arbeit
Martina unterstützt die pädagogische Arbeit mit den Kindern durch Angebote im
Freispiel. Sie hat durch ihre Arbeit im Kinderparadies (Kundenkinderspielraum im
SILLPARK) bereits viel Erfahrung mit Kindern gewonnen.
Claudia Planötscher
Stellvertretende gruppenführende Pädagogin im Kindergarten
Zuständigkeiten:
ƒ pädagogisches Arbeiten im Kindergarten
ƒ Ordnung im Werkraum
ƒ Fotos ausarbeiten
ƒ technische Geräte
ƒ Elterngespräche
ƒ SMS- Dienst
ƒ Ordnung Bibliothek
Claudia absolvierte neben ihrer Ausbildung zur Kindergartenpädagogin und Früherzieherin auch die
Ausbildung zur Fußballtrainerin für Kinder und bringt dadurch sehr gute Bewegungsimpulse in den
Kindergarten ein.
Heidi Wieser
Stützkraft im Kindergarten
Zuständigkeiten:
ƒ Ordnung im Garten
ƒ Unterstützung der pädagogischen Arbeit
ƒ Gesunde Jause mit den Kindern
Heidi ist ausgebildete Kindergruppen- und Kinderkrippenbetreuerin und
unterstützt den Tagesablauf im Kindergarten. Heidis besondere Stärke liegt in
ihrer Kreativität, die sie in Projekte und Angebote einfließen lässt.
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3. Orientierung
a. Pädagogischer Ansatz
Bei uns steht das „Offene Arbeiten“ im
Mittelpunkt.
Dies ermöglichen wir durch
Projekte, bei denen wir zu bestimmten Themen
gruppenübergreifend arbeiten, also mit den
Kindern aus dem Kindergarten und der
Kinderkrippe. Dabei steht das Miteinander,
ganz nach unserem Leitspruch „Ob Klein ob
Groß, gemeinsam starten wir los!“, an erster
Stelle. Zudem bekommen die Kinder eine
Chance, selbst zu bestimmen, ob sie bei den
Projekten mitmachen wollen oder nicht.
Der Tagesablauf, sowie die räumlichen
Voraussetzungen der Kindergartengruppe und
der Kinderkrippengruppe sind so gestaltet,
dass dieses übergreifende Arbeiten möglich
ist.
Die Stammgruppen, sprich Kindergarten und
Kinderkrippe, werden dabei natürlich nicht
außer Acht gelassen. Dort wird die
Jahresplanung umgesetzt. Sie basiert auf
lebensnahen und aktuellen Ereignissen,
Ausflügen, sowie Aufgaben aus dem täglichen
Leben des Kindes, die gemeistert werden
müssen.
Außerdem steht jedem Kind eine fixe
Bezugsperson zur Verfügung, die genauestens
über die Entwicklung des jeweiligen Kindes
Bescheid weiß und der/die Ansprechpartner/-in
für die Eltern ist.
Eine gute Zusammenarbeit mit den Eltern ist
uns ein sehr großes Anliegen. Wir möchten die
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Eltern unterstützen, beraten und sie an
pädagogischen Angeboten teilhaben und
gemeinsame Feste erleben lassen.
b. Das Bild vom Kind
Jedes Kind ist individuell. Daher ist es uns ein
Anliegen, jedes Kind so anzunehmen wie es
ist. Dazu gehört, individuelle Eigenschaften zu
akzeptieren und Stärken zu fördern. Kinder
benötigen Grenzen und einen strukturierten
Tagesablauf
um
Selbstvertrauen
und
Selbständigkeit zu erwerben. Sie sind von
Natur aus sehr neugierig und wissbegierig.
Um neue Erfahrungen sammeln zu können
und das Gelernte zu verarbeiten, brauchen
Kinder in erster Linie Zeit für sich. Außerdem
benötigen Kinder ein vertrautes Umfeld, in dem
sie Geborgenheit und Zuwendung erfahren.
Ein solches Umfeld möchten wir in unserem
Kindergarten schaffen.
In erster Linie sollte die wichtigste Art der
Zuwendung allerdings von der Familie und
Freunden kommen. Diese sollen einerseits
Vorbild und andererseits eine sichere Basis für
das Kind sein, wo es Liebe und Vertrauen
erfahren kann. Diesen Part kann der/die
Kindergartenpädagoge/-in
natürlich
nicht
ersetzen. Er/sie kann jedoch in seinem/ihrem
liebevollen Umgang dem Kind eine wertvolle
Ergänzung,
sprich
eine
wichtige
Bezugsperson, sein.
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c. Rolle des/der Erziehers/-in:
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4. Pädagogik und Abläufe
a. Schwerpunkte
Offenes Arbeiten
Ein
wichtiger
Schwerpunkt
unserer
pädagogischen Arbeit ist das „Offene
Arbeiten“. Dabei können die Kinder im
Freispiel selbstbestimmt entscheiden, was sie
wo mit wem spielen wollen. Den Kindern sind
also keine räumlichen und sozialen Grenzen
gesetzt, sie können frei zwischen den offenen
Räumen (von welchen das Foto auf der
Magnetwand - siehe Tagesablauf - hängt) und
Spielpartnern jedes Alters (Kinderkrippe oder
Kindergarten) wählen. So können sich die
Kinder jene Reize und Aktivitäten holen, die
sie gerade brauchen.
Durch dieses selbstbestimmte Lernen wird
besonders das Selbstbewusst-sein gestärkt
und die Identitätsent-wicklung gefördert. Die
Kinder machen also vielfältigste Erfahrungen
im sozial-emotionalen Bereich, wie zum
Beispiel im Kooperationsverhalten.
Außerdem wird den Kindern durch das „Offene
Arbeiten“ ein ganzheitliches Lernen ermöglicht,
da sie im gesamten Betriebskindergarten vielfältige Angebote in Anspruch nehmen können.
Ein weiterer Vorteil ist die familiäre Situation,
die entsteht. Alle PädagogInnen kennen die
Kinder aus beiden Gruppen sehr gut und auch
die Kinder aus beiden Gruppen kennen sich
bereits untereinander.
Situatives Arbeiten:
Wie bereits in unserem „Bild vom Kind“
beschrieben, erachten wir jedes Kind als
individuelle Persönlichkeit. Dies beinhaltet
auch die Interessen der Kinder.
Durch das „Situative Arbeiten“ versuchen wir
auf diese Interessen in unserer Planung
einzugehen, denn Themen, die Kinder
interessieren werden von ihnen besser
aufgenommen und somit auch schneller
gelernt.
Es ist uns also ein Anliegen, keine abstrakten
Bildungsangebote anzubieten, die Kinder nicht
mit ihrem Umfeld und Interessen verbinden
können.
Durch „Situatives Arbeiten“ ist es uns auch
möglich auf aktuelle Ereignisse der Kinder
einzugehen und diese mit ihnen aufzuarbeiten.
Wenn
ein
Kind
zum
Beispiel
ein
Geschwisterchen
bekommt,
kann
dies
gemeinsam mit der Gruppe besprochen
werden und dem Kind somit geholfen werden,
mit der neuen Situation umzugehen.
Praktische Überlegungen
ƒ
ƒ
Es gibt kein Jahresthema und keine fixen
Monatsthemen.
Die Jahreskreisthemen wiederholen sich
jährlich:
ƒ St. Martin
ƒ Nikolaus/Weihnachten
ƒ
ƒ Fasching
ƒ Ostern
ƒ Familienfest
Jedes Jahr werden bestimmte Projekte
geplant, die zusätzlich zu den fixen
Jahreskreisthemen stattfinden.
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ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
Das „Situative Arbeiten“ und die daraus
folgenden Ziele werden für die Eltern
transparent gemacht und auf den
Wochenplan geschrieben.
Jede Woche benennen wir ein Motto, bei
dem die Bildungsangebote aus den
aktuellen Interessen der Kinder resultieren.
Die Wochenplanung wird in den
Gruppenteamsitzungen besprochen. Die
Wochenplanung im Team startet also
einen Tag nach der Gruppenteamsitzung
(Kindergarten am Mittwoch, Kinderkrippe
am Donnerstag).
Wir achten darauf, dass jeder
Bildungsbereich abwechselnd bei den
Angeboten einfließt.
Ideen und Beobachtungen zu aktuellen
Interessen der Kinder können im hinteren
Teil des Mitteilungsbuches eingetragen
werden. Bei den Teamsitzungen wird dort
ƒ
nachgeschaut und dementsprechend
geplant.
Bei der wöchentlichen allgemeinen
Reflexion wird reflektiert, wie das Thema
angenommen wurde.
Projektarbeit:
Die Projektarbeit spielt im
SILLPARKBetriebskindergarten eine große Rolle. Zu
Beginn des Jahres werden drei Projekte
geplant und im Laufe des Jahres für alle
Kinder angeboten. Die Themen zu diesen
Projekten wählen wir nach den Stärken der
PädagogInnen und den Interessen der Kinder
und Eltern aus.
Für die Planung und Durchführung der
Projekte sind immer zwei PädagogInnen
zuständig, eine aus dem Kinderkrippenteam
und eine aus dem Kindergartenteam.
Die Angebote zu den Projekten finden
hauptsächlich im Freispiel statt und die Kinder
können selbst entscheiden, ob sie daran
teilnehmen wollen oder nicht. Somit wird nicht
nur das soziale Miteinander, sondern auch das
selbstbestimmte Handeln gefördert. Die Kinder
können sich selbst nach ihren Bedürfnissen
orientieren und erwerben Sachkompetenz zu
dem jeweiligen Thema. Am Ende jedes
Projekts sind sie kleine Experten.
Die Projekte sind so aufgebaut, dass sich das
Thema wie ein roter Faden durch alle Wochen
zieht. Es gibt einen Einführungskreis, bei dem
das Projekt den Kindern vorgestellt wird und
einen Abschiedskreis, bei dem das Gelernte
noch einmal kurz wiederholt und vertieft wird.
Dadurch bieten wir den Kindern die
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Möglichkeit, sich richtig mit der Thematik
auseinander zu setzen und zu vertiefen.
Zu
den
einzelnen
Projekten
werden
verschiedene Angebote durchgeführt, bei
denen eine ganzheitliche Förderung stattfindet
und alle Bildungsbereiche eingebunden
werden. Dazu zählen auch Ausflüge und
Exkursionen, das Einladen von Referenten
oder Eltern.
Es ist uns ein großes Anliegen die
Projektarbeit für die Eltern transparent zu
machen und sie mit einzubeziehen. Durch
verschiedenste
Aushänge
an
den
Informationstafeln, der Projektmappe, dem
Präsentationstisch im Gang und den Fotos am
digitalen Bilderrahmen können die Eltern sich
über den aktuellen Stand des Projekts
informieren.
SILLPARK
BETRIEBSKINDERGARTEN
b. Bildungsbereiche
Ästhetik und Gestaltung
Die ästhetische Bildung geht davon aus, dass
Bilder
zuerst
kognitiv
entstehen,
um
anschließend künstlerisch umgesetzt werden
zu können.
Ästhetik
und
Gestaltung
basiert
auf
subjektiven, sinnlichen Eindrücken der Kinder.
Kunst und Kultur wird in unserem Alltag
oftmals durch Bräuche und Traditionen erlebt.
Dabei
werden
Traditionen
nicht
nur
übernommen, sondern auch hinterfragt.
Wir achten darauf, kulturelle Angebote und
Werke aus den Bereichen Malerei, Bildhauerei,
Architektur, Theater, Tanz, Musik, Literatur und
Medien einzubeziehen und kooperieren mit
Kunst- und Kultureinrichtungen oder Künstlern
aus der Umgebung.
Im Betriebskindergarten haben wir einen
Werkraum, sowie spezifische Bereiche in
jedem Gruppenraum, um „Ästhetik und
Gestaltung“ umzusetzen.
Kreativität:
Kinder mit kreativer Kompetenz stellen
gewohnte Denk- und Handlungsmuster in
Frage und finden außergewöhnliche Antworten
auf Herausforderungen. Kreativität wird bei uns
durch bildnerisches und plastisches Gestalten,
darstellendes Spiel, Tanz, Mediengestaltung
und Auseinandersetzung mit Musik und
Sprache ausgedrückt.
Durch das Kennenlernen verschiedenster
Materialien, deren Gestaltungsmöglichkeiten
und die Verwendung von Werkzeugen wird die
Sachkompetenz erweitert. Im SILLPARKBetriebskindergarten
experimentieren
wir
beispielsweise monatlich im Werkraum mit
einem
anderen
Material.
Der
Gestaltungsprozess zur Herstellung von
Werken nimmt einen wichtigeren Stellenwert
ein als die Werke selbst.
Beim Malen, Zeichnen und Werken können
Kinder Materialien mit allen Sinnen erfahren.
Musik und Rhythmus ist Wahrnehmen,
Nachahmung und Erzeugung von Geräuschen
und
Klängen
mit
Alltagsgegenständen,
Instrumenten und Stimme.
Wir setzen dies durch tägliches Singen und
musizieren im Tagesablauf um und bieten
verschiedene Musikinstrumente für Kinder
jederzeit zugänglich an.
Tanz und Theater:
Elementare Tanzerfahrungen und Rollenspiele
bieten Möglichkeit zum individuellen Ausdruck
von Persönlichkeit und Emotionen.
Wir stellen Verkleidungsutensilien für spontane
Theateraufführungen bereit und besuchen
Kinderaufführungen.
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SILLPARK
BETRIEBSKINDERGARTEN
Praktische Überlegungen
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
Die Freude am Kreativen Gestalten soll
durch freiwilliges Teilnehmen an den
Angeboten umgesetzt werden, sodass
auch individuelle Werke entstehen.
Durch verschiedenste Techniken wird die
Feinmotorik in all ihren Bereichen
gefördert.
Produkte des Bildnerischen Gestaltens
werden zuerst auf
der Pinnwand
ausgehängt und kommen anschließend in
die Zeichenmappe, die die Kinder am
Ende
der
Kindergartenbzw.
Kinderkrippenzeit bekommen.
Werkarbeiten
werden
zusammengesammelt und wenn das
Thema abgeschlossen ist an alle Kinder
gleichzeitig
ausgeteilt.
Die
fertigen
Produkte werden auf den Garderobenplatz
(auf die Box) gestellt, dort sollen sie mit
nach Hause genommen werden. Wir bitten
um
Verständnis,
dass
wir
kaputt
gegangene Werkarbeiten aus zeitlichen
Gründen nicht mehr reparieren können
ƒ
ƒ
ƒ
Zu jedem Thema wird ein Produkt
hergestellt.
Freies Kreatives Gestalten wird immer von
einem/einer Pädagogen/-in (abwechselnd
pro Monat) im Freispiel angeboten.
Es hängt ein Plakat auf der Pinnwand und
darauf steht „Wir experimentieren dieses
Monat mit:“; darunter hängt ein Bild mit der
entsprechenden Abbildung (z.B. Holz)
Bewegung und Gesundheit:
Bewegung
hat
im
SILLPARKBetriebskindergarten einen hohen Stellenwert,
denn durch Bewegung erfahren und erleben
die Kinder die Umwelt, sie trägt zur gesunden
psychischen Entwicklung bei und ist die
Grundlage für die gesamte Entwicklung des
Kindes.
einmal
wöchentlich;
Kinder
ziehen
mitgebrachte Turnbekleidung an), damit die
Kinder ihren täglichen Bewegungsdrang
ausleben können. Durch das Erfüllen dieses
Bedürfnisses verbessert sich ihre Ausdauer,
Geschicklichkeit, ihr Koordinationsvermögen
und
ihre
räumliche
Vorstellungskraft.
Für Kinder ist Bewegung auch eine
fundamentale Haltungs- und Ausdrucksform.
Sie unterstützt die Kinder, sich mit sich selbst,
mit
anderen
und
den
räumlichen
Gegebenheiten
ihrer
Umwelt
auseinanderzusetzen. Dadurch ist Bewegung
auch eine Schlüsselfunktion im Rahmen des
Denkens, der emotionalen, sozialen und
kommunikativen
Fähigkeiten.
Außerdem
erkennen sie ihre körperlichen Stärken und
Schwächen
und
gelangen
zu
einer
realistischen Selbsteinschätzung.
Im Betriebskindergarten achten wir darauf,
dass
im
Freispiel der
Garten
oder
Bewegungsraum geöffnet ist, dass wir
Ausflüge
machen
und
gezielte
Bewegungsangebote setzten (im Kindergarten
18 Konzeption
Zusätzlich leistet Bewegung einen Beitrag zur
Krankheitsvorbeugung und ist Voraussetzung
für eine positive soziale Entwicklung.
SILLPARK
BETRIEBSKINDERGARTEN
Im SILLPARK-Betriebskindergarten schaffen
wir Möglichkeiten, damit sich die Kinder auch
entspannen können, da Entspannung die
Selbstwahrnehmung und Konzentration schult,
die Fantasie anregt und die Kreativität fördert.
Ein Wechsel zwischen Ruhe und Bewegung ist
von großer Wichtigkeit für Kinder.
Entspannung leistet auch einen wichtigen
Beitrag
zur
Verbesserung
der
Körperwahrnehmung. Wir zeigen ihnen, wie
sie Verantwortung für ihren Körper und ihr
Wohlbefinden übernehmen können.
Während
der
Pflege
(z.B.
Sauberkeitserziehung, Gestaltung des Essens,
usw.) macht das Kind eine Vielzahl von
sozialen Erfahrungen. Im Betriebskindergarten
sehen wir das Kind als aktiv teilnehmenden
Partner an und nehmen uns für jedes Kind
individuell viel Zeit. Dadurch entsteht
zwischen Pädagogen/-in und Kind ein Gefühl
des Vertrauens. Um das zu gewährleisten,
versuchen wir die Reaktionen der Kinder
aufmerksam zu beobachten und richtig zu
deuten.
Ethik und Gesellschaft
Ethik befasst sich mit dem Wert und der Würde
des Menschen sowie gerechtem und
ungerechtem Handeln. Wir nehmen jedes Kind
so an, wie es ist und nehmen auch etwaige
Schwächen vorurteilsfrei an.
Wir
unterstützen
die
Kinder
in
Konfliktsituationen und zeigen ihnen Wege auf,
wie sie Probleme selbstständig lösen können.
Diversität bezieht sich auf individuelle
Unterschiede, wie z.B. Alter, Geschlecht etc.
Eine vorurteilsbewusste Pädagogik unterstützt
Kinder darin, sich aktiv und kritisch mit
Vorurteilen
und
Diskriminierung
auseinanderzusetzen. Wir versuchen die
Unterschiede nicht nur anzunehmen, sondern
sie auch als Bereicherung anzusehen.
z.B. Projekt: Begrüßungen aus aller Welt
können sich mit Interesse und Neugier der
Erforschung ihrer Umwelt widmen.
Deshalb wird das Projekt „Einzelintegration“
des Landes Tirol bei uns so umgesetzt, dass
der Unterschied zwischen Integrationskindern
und allen anderen Kindern nicht ersichtlich ist.
Partizipation bedeutet, dass Kinder an
Entscheidungen, die ihr eigenes Leben und
das Leben in der Gemeinschaft betreffen,
beteiligt sind. Wünsche, Vorstellungen und
Meinungen
der
Kinder
werden
ernst
genommen.
Durch unser „Offenes Arbeiten“ bekommen die
Kinder
die
Möglichkeit,
selbstständig
Entscheidungen zu treffen.
Inklusive Pädagogik berücksichtigt sowohl die
besonderen Bedürfnisse jedes einzelnen
Kindes, als auch die Gesamtheit einer Gruppe.
Das gemeinsame sowie das individuelle
Lernen stehen für alle im Zentrum.
Wenn sich Kinder als akzeptierter und
vollwertiger Teil einer Gruppe erleben, wird ihr
Selbstwertgefühl gestärkt. Sie entwickeln ein
Gefühl der Zugehörigkeit und Sicherheit und
Konzeption 19
SILLPARK
BETRIEBSKINDERGARTEN
Bei der gleitenden Jause können die Kindergartenkinder selbst entscheiden, wann sie
jausnen wollen.
Wir bieten ebenfalls gruppenübergreifende
Projekte an, bei welchen die Kinder gefragt
werden, ob sie sich beteiligen wollen oder
nicht.
Werte sind Vorstellungen, Lebensgrundsätze
oder Weltbilder, die in einer Gesellschaft
anerkannt
sind
und
dem
Menschen
Orientierung verleihen und ihn gleichzeitig
prägen.
Die Entwicklung von Werten
ermöglicht vor allem eine glückliche Beziehung
zu sich selbst sowie das Zusammenleben mit
anderen Menschen.
Kinder
erfahren
Werte
in
der
Auseinandersetzung mit ihrer Umwelt und
gewinnen dadurch Orientierung für ihr eigenes
Denken und Handeln.
Im SILLPARK-Betriebskindergarten vermitteln
wir grundlegende Wertvorstellungen und
Regeln im Umgang mit anderen durch die
Vorbildfunktion der PädagogInnen.
Durch
verschiedene
Angebote
und
Erfahrungen erleben Kinder, dass man als
Gruppe stärker sein kann als alleine. Kinder
sollen sich als wichtiges und gestaltendes
Mitglied einer größeren Gesellschaftsgruppe
fühlen und Verantwortung für sich selbst sowie
Mitverantwortung für die Gruppe übernehmen.
Natur und Technik
Kinder sind von Natur aus neugierig und
möchten Ursachen und Wirkungen von
naturwissenschaftlichen, mathematischen und
technischen Phänomenen erforschen.
Durch
die
Auseinandersetzung
mit
mathematischen
Phänomenen
und
die
dadurch
entstehenden
Erfolgserlebnisse,
erlangen sie einen positiven Zugang zur
Mathematik.
Die Natur beinhaltet alle Dinge, die nicht vom
Menschen geschaffen wurden (z.B. Blätter,
Steine,...). Alle Erfahrungen, die Kinder mit der
Natur machen, bilden eine Grundlage für ihr
späteres verantwortungsbewusstes Handeln
im Umgang mit der Natur. Deshalb findet im
Betriebskindergarten ein wöchentlicher Ausflug
statt,
bei
dem
verschiedenste
Naturerfahrungen gesammelt werden können.
Naturbeobachtung und –erlebnisse bilden die
Grundlage
für
naturwissenschaftliches
Denken.
Kinder
lernen
dadurch
Zusammenhänge zu erkennen (z.B. wenn es
kalt ist, friert das Wasser). Dabei steht das
selbstständige Denken und Forschen im
Vordergrund.
In der Technik werden, um das Leben des
Menschen zu erleichtern, die Erkenntnisse der
Natur
nutzbar
gemacht.
Im
20 Konzeption
Betriebskindergarten werden jeden Monat
verschiedenste Materialien und Werkzeuge
zum Experimentieren zur Verfügung gestellt.
Durch dieses freie Spiel lernen die Kinder
physikalische Gesetze wie zum Beispiel
Schwerkraft, Hebelwirkung etc. kennen.
Die ersten Erfahrungen mit Mathematik
machen die Kinder durch mathematische
Vorgänge wie wiegen, messen, schätzen und
vergleichen. Mathematik besteht nicht nur aus
Formeln und Zahlen, sondern setzt vor allem
logisches Verständnis für Zusammenhänge
voraus. Wir ermöglichen den Kindern des
Betriebskindergartens
durch
das
selbstständige Einfüllen des Wasserglases ein
Raum- und Mengenverständnis zu erlangen.
SILLPARK
BETRIEBSKINDERGARTEN
Sprache und Kommunikation
Die Sprache ist das wichtigste Medium, um
Gefühle und Eindrücke in Worte zu fassen und
sich mit der Umwelt auseinanderzusetzen.
Kinder werden in vielfältigen Alltagssituationen
unterstützt, sprachliche Kompetenzen in ihrer
Erst- bzw. Zweitsprache zu erwerben, wie z.B.
der Austausch im Morgenkreis.
Der Dialog zwischen Erwachsenen und
Kindern bildet die Grundlage dafür, die
Interessen und Bedürfnisse der Kinder zu
erkennen und individuell darauf einzugehen.
Der Begriff „Literacy“ umfasst alle Erfahrungen,
die Kinder vor dem eigentlichen Lesen und
Schreibenlernen machen (Umgang mit Buch-,
Erzähl- und Schriftkultur).
Durch
die
Auseinandersetzung
mit
altersgemäßen
Texten
werden
Kinder
zunehmend fähig, sprachlich vermittelte Inhalte
zu verstehen und zu interpretieren. In
Kinder sind an Sprache interessiert und in
sprachliche Interaktionen eingebunden. Daher
kommt der Erstsprache des Kindes ein
besonderer
Stellenwert
zu.
Die
Familiensprache
verdient
besondere
Wertschätzung, da sie eng mit der Identität
zusammenhängt. Zusätzlich bildet sie die
Grundlage für den erfolgreichen Erwerb einer
Zweitsprache.
Uns ist es wichtig, die Sprechfreude und die
Motivation der Kinder zu unterstützen. Dies
setzen wir durch das spielerischen Erlernen
von Fingerspielen, Kreisspielen oder dem
Vorlesen
von
Bilderbüchern
um.
In
elementaren Bildungseinrichtungen geht es
nicht darum lesen zu lernen, sondern den
Kindern positive Begegnungen mit Buchstaben
und Literatur zu ermöglichen.
Die Personen im Umfeld eines Kindes nehmen
durch ihr Sprachvorbild einen wesentlichen
Anteil an der Sprachentwicklung ein. Daher
pflegen wir im Betriebskindergarten eine
gehobene Umgangssprache und reflektieren
diese fortlaufend.
elementaren
Bildungseinrichtungen
findet
neben dem Spracherwerb auch der Kontakt
mit Medien statt. Daher bieten wir in jedem
Gruppenraum
eine
Leseecke
mit
verschiedensten Bilderbüchern an.
Blickkontakt und Körperhaltung sind wichtige
Bestandteile der Sprache und unterstützen
diese. Im Betriebskindergarten legen wir daher
bei der Begrüßung und dem Abschied
besonderen Wert darauf, dass die Kinder zu
uns kommen und uns in die Augen sehen. Wir
bieten Sprache in Verbindung mit Motorik an,
da Bewegung die Basis des kindlichen
Spracherwerbs bildet.
Konzeption 21
SILLPARK
BETRIEBSKINDERGARTEN
c. Abläufe
Tagesablauf:
Phase
Freispiel
Morgenkreis
Erholungsphase
Angebot
Freispiel
1. Mittagessen
Zeit
7:00
9:00
9:15
9:30
9:45
10:30
11:00
11:30
Bring- und Abholzeit
2. Mittagessen
12:15
Bring- und Abholzeit
12:45
14:00
14:30
15:00
15:30
16:00
Wunderland, Bring- und Abholzeit
Ende der Bring- und Abholzeit
gemeinsamer Kreis
Schlafen/Ruhephase im
Gruppenraum
Freispiel
Nachmittagskreis mit Angebot
Jause
Freispiel
Begrüßung:
ƒ Die Kinder kommen in den
Betriebskindergarten und ziehen sich mit
ihren Eltern um.
ƒ Die Eltern begleiten die Kinder bis zur Tür
des Gruppenraums.
ƒ Das Kind bekommt nach der Begrüßung
sein Foto von uns. Es soll es sich nicht
selbst aus der Box nehmen.
ƒ Das Kind geht dann zur Pinnwand und darf
entscheiden, in welchen Raum (z.B.:
Kinderkrippe, Turnsaal, etc.) es gehen will.
Das Foto des Kindes soll zum
entsprechenden Raumfoto gehängt
werden. Dabei ist uns wichtig, dass das
Kind das Foto selbst entgegennimmt und
selbst auf die Pinnwand hängt, damit dies
selbstbestimmt passiert.
Aufräumen:
ƒ Ein/-e Pädagoge/-in schlägt auf den Gong
als Signal für baldiges Aufräumen.
ƒ Wir singen nach kurzer Zeit das
Aufräumlied und räumen gemeinsam auf.
22 Konzeption
Inhalte
Projekte, gleitende Jause im Kindergarten
Ende der Bringzeit
Aufräumen
Jause (Kinderkrippe), Bewegung (Kindergarten)
in der Stammgruppe
Abholzeit
„1, 2, 3, das Spielen ist vorbei,
alle Kinder groß und klein,
räumen jetzt das Spielzeug ein.
1, 2, 3, das Spielen ist vorbei.“
Verabschiedung:
ƒ Die Eltern holen ihre Kinder bei der
Gruppenraumtür ab. Jetzt findet ein kurzer
Informations-austausch statt.
ƒ Das Kind soll das Foto von der Pinnwand
holen, einem/er Pädagogen/-in bringen
und sich bei ihr verabschieden.
ƒ Sobald wir dem Abholberechtigten das
Kind
übergeben
haben,
wird
die
Aufsichtspflicht wieder automatisch an
diese Person übergeben.
ƒ In der Mittagszeit bitten wir die Eltern
darauf zu achten, die Abholsituation in
einer
angemessen
Lautstärke
zu
gestalten, da die schlafenden Kinder sonst
gestört werden.
ƒ Da die Räume des Betriebskindergartens
in unserer Verantwortung liegen, bitten wir
die Eltern, sich mit ihren Kindern nur in der
Garderobe aufzuhalten. Wenn das Kind
abgeholt ist, beendet es sein Spiel und
geht zeitnahe mit dem Abholberechtigten
nach Hause.
SILLPARK
BETRIEBSKINDERGARTEN
Essen/Jause:
ƒ Wenn alle Kinder beim Tisch sitzen,
zünden wir die Kerze an und singen das
Jausenlied.
ƒ Das Essen beginnt, dabei ist uns wichtig,
dass die Kinder mindestens einmal kosten
und sich nur so viel herausschöpfen, wie
sie auch essen können.
ƒ Wenn die Kinder fertig gegessen haben,
stimmt ein/-e Pädagoge/-in die Klangschale an und wartet bis es ruhig wird.
ƒ
ƒ
Dann sagen wir den Spruch:
„Kleine Kerze hast geleuchtet,
hier bei uns im Haus.
Weil du so schön geleuchtet hast,
bläst dich der/die ….. aus.“
Anschließend singen wir die Namen der
Kinder, die ihren Teller abräumen dürfen.
Besonderheit - Kinderkrippe:
Wenn die Kinderkrippenkinder zum Essen
gehen, reichen sie sich die Hände und singen
das Jausenlied.
Einmal pro Woche wird die Jause gemeinsam
mit den Kindern gestaltet, dabei wird Wert
darauf gelegt, dass die Kinder die einzelnen
Arbeitsschritte nachvollziehen können.
Konzeption 23
SILLPARK
BETRIEBSKINDERGARTEN
Morgenkreis
Kindergarten
ƒ Im
Kindergarten
wird
täglich
ein
Morgenkreiswichtel gezogen, der dann ein
Helfer beim Morgenkreis ist.
ƒ Die Kinder sitzen auf ihren Pölstern im
Morgenkreis und singen das Lied „Guten
Morgen“.
ƒ Dann dürfen sich zwei Kinder eine
Gefühlspuppe aussuchen und bekommen
die Gelegenheit, über ihre Gefühle zu
sprechen.
ƒ Am Montag, dem Spielzeugtag, dürfen die
Kinder im Morgenkreis ihr mitgebrachtes
Spielzeug herzeigen.
ƒ Bereits Gelerntes wird wiederholt (Lieder,
Fingerspiele,…).
Mittagsschlaf:
ƒ Die Kinder legen ihre Kleidung zusammen
und machen damit einen Stapel auf der
Bank.
ƒ Die Kinder betreten den Schlafraum
einzeln durch den „Traumreifen“ und legen
sich leise ins Bett.
ƒ Wenn alle Kinder im Bett liegen, schaltet
die Pädagogin die Musik aus und bleibt so
lange im Schlafraum, bis alle Kinder
schlafen.
24 Konzeption
SILLPARK
BETRIEBSKINDERGARTEN
Kinderkrippe
ƒ Ein/-e Pädagoge/-in geht zu einem Kind
und sagt „I-A-U Wie heißt denn du?“, das
Kind sagt seinen Namen und hängt sich
an. Dann darf das Kind, das sich
angehängt hat, ein anderes aussuchen
und es wiederum nach seinem Namen
fragen. Wenn alle Kinder angehängt sind,
holen alle ihre Pölster und setzen sich in
den Kreis.
ƒ Ein Kind, das besonders gut aufgeräumt
hat, darf nun die Bilder der Kinder (Fotos)
austeilen.
ƒ Das Lied “Rolle, kleiner Ball“ wird
gesungen. Das Kind, das den Ball gerollt
hat, darf sein Bild aufhängen.
ƒ
ƒ
Mit dem Spruch “1,2,3,4,5,6,7, wer ist heut
zu Haus geblieben?” wird besprochen,
welche Kinder heute nicht da sind.
Zum Abschluss werden mit dem Spruch
“Ene meine miste, Polster in die Kiste.“ die
Pölster verräumt.
Konzeption 25
SILLPARK
BETRIEBSKINDERGARTEN
Nachmittagskreis
ƒ Nach dem Aufräumen holen die Kinder
ihre Pölster und bilden einen Sitzkreis am
Boden.
ƒ Das Begrüßungslied „Ich bin da“ wird
gesungen.
26 Konzeption
ƒ
ƒ
ƒ
Spruch: „Hört mal her ihr lieben Leut‘, der
Vormittag ist aus für heut. Wer ist jetzt
nach Haus gegangen? Wer hat denn neu
angefangen?“.
Danach wird Gelerntes wiederholt.
„Ene meine Miste, Polster in die Kiste!“
SILLPARK
BETRIEBSKINDERGARTEN
Ausflugtag
Sowohl im Kindergarten als auch in der
Kinderkrippe findet einmal wöchentlich ein
Ausflug statt (Museum, Wald, etc.).
Im Kindergarten findet der Ausflugstag an
einem fixen Tag in der Woche statt. In der
Kinderkrippe findet er einmal in der Woche an
verschiedenen
Tagen
statt,
um
zu
gewährleisten, dass jedes Kind einmal dabei
sein kann.
Vor einem Ausflug wird ein Elternaushang
gestaltet, in dem steht wo wir hingehen, wann
die Eltern die Kinder bringen müssen und
allgemeine Informationen zum Ausflug.
Jedes Kind, das an dem Tag zum vereinbarten
Zeitpunkt kommt, nimmt an dem Ausflug teil.
Es ist die Aufgabe der Eltern die Kinder dem
Ausflugsziel passend zu kleiden. An den
Ausflugstagen nimmt immer die gesamte
Gruppe teil, dadurch ist es nicht möglich, dass
einzelne Kinder in der Einrichtung bleiben.
Einen Tag vor dem Ausflug wird eine
Informations-SMS zusätzlich an die Eltern mit
der vereinbarten Bringzeit versendet, da ein
Nachbringen zum Ausflug nicht mehr möglich
ist.
Beobachtung
Unser Bild vom Kind besagt, dass jedes Kind
individuell ist. Deshalb ist die Beobachtung
jedes Kindes ein wichtiger Teil unserer
pädagogischen Arbeit. Sowohl
für
die
Kinderkrippe als auch für den Kindergarten
wurde ein eigener Beobachtungsbogen
angefertigt, der alle Entwicklungsbereiche
beinhaltet. Im Laufe des Jahres werden die
Beobachtungen zu jedem einzelnen Kind darin
eingetragen. Der Beobachtungsbogen dient
dann
als
Grundlage
für
Entwicklungsgespräche und die gezielte,
individuelle Förderung der Kinder.
Konzeption 27
SILLPARK
BETRIEBSKINDERGARTEN
Transitionen
Vom Kindergarten zur Schule
Der Schritt vom Kindergarten in die Schule ist
für jedes Kind ein Übergang in eine
unbekannte
Umgebung,
mit
neuen
Bezugspersonen, neuen Aufgaben und
Herausforderungen.
Um den Kindern diesen Schritt zu erleichtern,
bereiten wir sie im letzten Jahr im SILLPARKBetriebskindergarten darauf vor. Wir besuchen
mit
den
Vorschulkindern
verschiedene
Schulen,
feiern
für
jedes
Kind
ein
Abschiedsfest und bereiten es in der
Vorschulerziehung auf die Anforderungen der
Schule vor.
In der Vorschulerziehung fördern wir gezielt die
Bereiche, die den Kindern später die erste Zeit
in der Schule erleichtern. Zum einen ihr
mathematisch-logisches Denken, bei dem die
Kinder ein Gefühl für Zahlen, Formen und die
ersten Rechenübungen entwickeln. Zum
anderen machen wir mit ihnen phonologische
Übungen und Spiele, die ihnen das Lernen von
Lesen und Schreiben erleichtern. Außerdem
bringen wir den Kindern spielerisch erste
Englischkenntnisse, wie z.B. die Farben, bei.
Diese Bereiche werden im folgenden Anhang
anhand eines Beispiels der Jahresplanung
genauer dargestellt.
Um auch die Eltern optimal auf den nächsten
Lebensabschnitt ihres Kindes vorzubereiten,
führen wir gemeinsame Gespräche, um ihnen
mit Rat und Tat zu Seite zu stehen.
28 Konzeption
Von der Kinderkrippe zum Kindergarten
Der Übergang in den Kindergarten ist für jedes
Kind etwas ganz Besonderes, sie sind
schließlich ja schon „groß“. Das Unbekannte,
fremde Kinder und die damit verbundene
Nervosität und Spannung bleiben jedoch.
Im SILLPARK-Betriebskindergarten verbringen
die Kinder der Kinderkrippe schon sehr viel
Zeit mit den Kindergartenkindern. Dadurch ist
das scheinbar Unbekannte schon bekannt und
die fremden Kinder sind vielleicht schon
Freunde.
Um den Übergang für die Kinder schöner zu
gestalten, feiern wir in der Kinderkrippe ein
Abschiedsfest und begrüßen den Zuwachs im
Kindergarten mit einer Willkommensfeier.
Eine neue Stammgruppe bedeutet natürlich
auch
der
Kontakt
zu
einer
neuen
Bezugsperson. Um den Übergang im
Betriebskindergarten
zu
erleichtern,
bekommen
die
Kinder
in
der
Eingewöhnungsphase die Möglichkeit im
Freispiel die Kinderkrippe zu besuchen und ein
bisschen Zeit mit dem/der ehemaligen
Pädagogen/-in dort zu verbringen.
Um auch den
Eltern
einen
angenehmen
Übergang
in
den
neuen
Lebensabschnitt ihres Kindes zu ermöglichen,
führen wir gemeinsam ein Erstgespräch im
Kindergarten. Außerdem gibt es einen
nützlichen
Erfahrungsaustausch
der
PädagogInnen beider Gruppen,
um den
Einstieg für Eltern und Kind zu erleichtern.
SILLPARK
BETRIEBSKINDERGARTEN
Eingewöhnung in der Kinderkrippe
Wir arbeiten angelehnt an das Berliner
Eingewöhnungsmodell.
Ziele:
ƒ Den Kindern einen möglichst gleitenden
Übergang
zwischen
Familie
und
Kindergruppe ermöglichen.
ƒ Den Eltern ermöglichen die Kinderkrippe
und
deren
Gruppengewohnheiten
kennenzulernen.
ƒ Den Kindern durch die Anwesenheit der
Bezugsperson
eine
sichere
Basis
schaffen, von der aus sie den neuen Raum
und den/die Erzieher/-innen kennenlernen
können und immer einen sicheren Pol zum
Rückzug haben.
ƒ Sanfte Eingewöhnung, bei der das Kind
nicht überfordert wird, sodass es keine
gesundheitlichen Folgen nach sich zieht.
ƒ Jede Eingewöhnungsphase wird individuell
an das Kind und die Familie angepasst.
Ablauf:
ƒ In den ersten drei Tagen besucht die
Bezugsperson
mit
dem
Kind
die
Kinderkrippe für ca. ein bis zwei Stunden.
Sauberkeitserziehung
Für Kinder bedeutet das Sauberwerden einen
Schritt in die Selbständigkeit, bei dem sie
lernen müssen, ihr Bedürfnis sich zu entleeren
aufzuschieben und etwas von sich selbst
herzugeben.
Bis ca. 18 Monate erfolgt die Entleerung von
Blase und Darm automatisch und ohne
bewusste Wahrnehmung des Kindes, sobald
ein Gefühl des Drucks entsteht. Dem Kind wird
der Vorgang der Blasen- und Darmentleerung
erst bewusst, wenn die Nervenbahnen von
Blase und Darm zum Gehirn vollständig
ausgereift sind. Die Ausführung kann erst dann
erfolgen, wenn das Kind die Kontrolle über den
Blasenschließmuskel gewinnt (ca. ab 2, 5
Jahren).
Neben der bereits beschriebenen körperlichen
ƒ
ƒ
ƒ
In dieser Zeit haben sie die Gelegenheit,
die Räumlichkeiten und die ErzieherInnen
kennen zu lernen.
Am
vierten
Tag
findet
ein
Trennungsversuch für ca. fünf Minuten
statt, nachdem sich das Kind in der
Kinderkrippe zurechtgefunden hat.
In den folgenden Tagen werden die
Trennungsversuche, je nach Reaktion des
Kindes ausgedehnt bzw. bleiben gleich.
Das Ende der Eingewöhnungsphase ist
dann erreicht, wenn das Kind eine Bindung
zum/zur Erzieher/-in aufgebaut hat (z.B.:
wenn sich das Kind von dem/der Erzieher/in trösten lässt).
Aufgaben der Eltern/Bezugsperson:
ƒ Die Eltern sind die sichere Basis für die
Kinder.
ƒ Die Eltern setzen sich auf die Couch in die
Elternecke, sie beobachten das Kind.
ƒ Sie sind für das Kind da, wenn es Trost
oder Schutz sucht.
ƒ Auch wenn das Kind bereits eingewöhnt
ist, sollen die Eltern telefonisch für Notfälle
bereitstehen.
Entwicklung muss das Kind auch emotional
und sprachlich bereit sein, die Toilette
aufzusuchen. Hierbei hat jedes Kind sein
eigenes Tempo. Bevor sich das Kind nicht
über den Ausscheidungsprozess bewusst ist,
ist es nicht sinnvoll, die Sauberkeitserziehung
zu beginnen.
Es gibt Zeiten, in denen es nicht ratsam ist die
Sauberkeitserziehung zu beginnen, da im
Leben des Kindes andere emotionale
Ereignisse im Vordergrund stehen,
beispielsweise in der Eingewöhnungsphase
der Kinderkrippenbetreuung oder nach der
Geburt eines Geschwisterchens.
Der wichtigste Grundsatz für den Beginn
lautet, den Prozess des Sauberwerdens so
entspannt wie möglich zu gestalten!
Konzeption 29
SILLPARK
BETRIEBSKINDERGARTEN
Die meisten Kinder sagen von selbst, wenn sie
das erste Mal die Toilette benutzen wollen.
Diesem Wunsch sollte man in jedem Fall
nachkommen und das Kind loben, wenn es
erfolgreich war!
Bevor man die Windel endgültig weglässt,
sollte man das Kind bereits einige Male auf die
Toilette setzen. Möglichst dann, wenn es
wahrscheinlich ist, dass das Kind Stuhlgang
hat oder Wasserlassen muss, denn dann
erlebt das Kind einen Erfolg und „zur-ToiletteGehen“ wird zur Gewohnheit.
vorhanden ist, da man anfangs damit rechnen
muss, dass noch häufiger etwas danebengeht.
Im Betriebskindergarten sind die Kinder oft
durch das Spiel und die anderen Kinder
abgelenkt und vergessen so leichter als zu
Im SILLPARK-Betriebskindergarten üben wir
keinerlei Druck auf das Kind aus, denn jedes
Kind hat das Recht auf sein eigenes Tempo.
Wenn etwas daneben geht, reagieren wir
mitfühlend und ermutigen das Kind das
nächste Mal die Toilette zu benutzen.
Wir arbeiten eng mit den Eltern zusammen, um
die
Sauberkeitserziehung
positiv
und
erfolgreich gestalten zu können.
Wichtig dafür ist eine gute Absprache, wie z.B.
ein tägliches, kurzes Gespräch beim Bringen
des Kindes, damit wir auf dem aktuellen Stand
der
Sauberkeitserziehung
sind.
Selbstverständlich berichten wir den Eltern
auch, wie der Tag ohne Windel bei uns
verlaufen ist.
Weiters ist sehr wichtig, dass genügend
Ersatzkleidung
(besonders
Unterhosen,
Strumpfhosen bzw. Hosen und Socken)
Versuch Einzelintegration
Im SILLPARK-Betriebskindergarten wird die
Möglichkeit des Versuchs Einzelintegration
vom Land Tirol angeboten, d.h. dass ein Kind
mit besonderem Förderbedarf in die jeweilige
Gruppe (Kindergarten oder Kinderkrippe)
integriert wird.
Dabei begleitet eine Stützkraft die gesamte
Gruppe, damit auf das Kind ein besonderes
Augenmerk gelegt werden kann. Zusätzlich
bietet das Land Tirol noch eine/n mobile/n
Beratungskindergartenpädagogen/-in in einer
beratenden und unterstützenden Funktion an.
Es ist uns wichtig, dass das Kind sich wohl und
voll integriert fühlt. Deswegen finden gezielte
30 Konzeption
Hause auf die Toilette zu gehen. Deshalb ist
es sinnvoll, im Betriebskindergarten erst dann
mit der Sauberkeitserziehung zu beginnen,
wenn das Kind zu Hause schon erste Erfolge
gehabt hat.
Im Betriebskindergarten benützen die Kinder
eine Kindertoilette, die in der entsprechenden
Höhe und somit für die Kinder selbst erreichbar
ist. Besonderen Wert legen wir darauf, dass
die Kinder nach der Benützung der Toilette
selbst spülen und sich die Hände waschen.
Hierbei bilden Kinder, die bereits sauber sind
oft ein Vorbild und motivieren andere Kinder
auch auf die Toilette zu gehen.
Angebote immer mit der ganzen Gruppe statt.
Damit wir das Kind in seiner Entwicklung
optimal fördern und im Alltag unterstützen
können, kooperieren wir mit Netzwerkpartnern
wie z.B. Logo- oder Ergotherapeuten, sowie
mit den Eltern – speziell auch im Rahmen von
Entwicklungsgesprächen. In Absprache mit
diesen
Partnern
stellen
wir
im
Betriebskindergarten diverse Materialien zur
Verfügung und adaptieren die Räume
dementsprechend.
Bei
medizinischen
Belangen bekommt das Team zusätzlich eine
Einschulung von medizinischem Fachpersonal.
SILLPARK
BETRIEBSKINDERGARTEN
Elternarbeit
Elternarbeit
nimmt
im
SILLPARKBetriebskindergarten einen hohen Stellenwert
ein. Denn nur in Zusammenarbeit mit den
Eltern als wichtigste Bezugspersonen der
Kinder, die ihre Kinder am besten kennen, ist
erfolgreiche Bildungsarbeit möglich.
Der Austausch über die Entwicklung des
Kindes ist uns ein großes Anliegen.
Wir haben uns dazu verschiedenste Systeme
überlegt, durch die keine Informationen
verloren gehen und sowohl Eltern als auch wir
Pädagogen/-innen immer bestens über das
Kind informiert sind. So gibt es beispielweise in
jeder Gruppe ein Informationsbuch, in das alle
wichtigen Informationen bzw. Ereignisse der
Kinder von Zuhause und auch vom
Betriebskindergarten eingetragen werden.
Wurde eine Information zu einem Kind
eingetragen, die an die Eltern weitergeleitet
werden soll, wird eine Klammer an den Namen
des Kindes bei der Gruppenraumtür gehängt.
So wird der/die Pädagoge/-in erinnert, dass
etwas auszurichten ist.
Einmal jährlich laden wir die Eltern zu einem
Entwicklungsgespräch
ein.
Bei
diesem
Gespräch erfolgt ein längerer, genauerer
Austausch über die Entwicklung des Kindes.
Im Betriebskindergarten versuchen wir immer
ein offenes Ohr für die Anliegen und
Anregungen der Eltern zu haben und auch
gemeinsame Lösungen zu finden. Der
Elternbeirat, der aus je einem Elternteil aus
beiden Gruppen besteht, unterstützt uns bei
diesem Anliegen.
In regelmäßigen Elternabenden werden die
Eltern über Ereignisse im Betriebskindergarten informiert, es werden Werkarbeiten für
die Kinder gestaltet (z.B. Osternest) und es
werden auch Interessen der Eltern in
Themenabenden
besprochen
(z.B.
Elternabend
zum
Thema
Sauberkeitserziehung).
In die pädagogische Arbeit werden die Eltern
durch regelmäßiges Feedback mitein-bezogen
und es finden gemeinsame Feste mit Kindern
und Eltern statt.
Um die pädagogische Arbeit für die Eltern
transparent zu machen, wird ein Essensplan,
ein Jausenplan und ein Bildungswochenplan
an
den
Informationstafeln
ausgehängt.
Außerdem haben alle Eltern ein Postfach, in
das wichtige Briefe gelegt werden, eine
Projektmappe liegt im Eingangsbereich aus
und
Eltern
werden
an
wichtige
Veranstaltungen im Betriebskindergarten per
SMS erinnert.
Konzeption 31
SILLPARK
BETRIEBSKINDERGARTEN
Quellenverzeichnis:
Bundesländerübergreifender BildungsRahmenPlan für elementare Bildungseinrichtungen in
Österreich. 2009. Charlotte Bühler Institut
Fotos:
SILLPARK-Betriebskindergarten
Teamfotos: Foto Perjen
Stand: 03/2014
32 Konzeption
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(Diego)
„:HQQPDQ&KLOLLVVWEUHQQWGHU3RSR´
(Moritz)
„Moritz, wie heißt das =DXEHUZRUW"´
Å+RNXVSRNXV´
Verein Kind & Co. Tirol,
SILLPARK Betriebskindergarten
Museumstraße 38
6020 Innsbruck