Konzeption
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Konzeption
Konzeption mit Unterstützung von SILLPARK BETRIEBSKINDERGARTEN Vorwort Sehr geehrter Leser, Sehr geehrte Leserin, Familienfreundlichkeit ist im SILLPARK ein zentrales Anliegen. Zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie wurde deshalb im Juni 2008 der SILLPARK-Betriebskindergarten im 3. Stock eröffnet. Mit einem pädagogisch durchgeplanten Bau- und Raumkonzept und einem Spielgarten auf unserer Panoramaterrasse wollen wir den Wünschen der Kinder gerecht werden. Die Öffnungszeiten, angepasst an das Einkaufszentrum, erlauben flexible Betreuungs-einheiten, die besonders berufstätige Eltern sehr schätzen. Das PädagogInnen-Team hat die Erfahrungen der letzten Jahre zum Anlass genommen und gemeinsam eine Konzeption verfasst, in welcher pädagogische Vorstellungen der Kinderbetreuung und Abläufe beschrieben sind und so zur Sicherung der Qualität beitragen. Diese Konzeption möchten wir Ihnen im Folgenden erläutern. Hochachtungsvoll Helmut Hochfilzer Center-Manager, SILLPARK Shopping Center GmbH Obmann des Vereines Kind & Co. Tirol Konzeption 1 SILLPARK BETRIEBSKINDERGARTEN Inhalt Vorwort .................................................................................................................................................... 1 1. Geschichte des SILLPARK- Betriebskindergartens ....................................................................... 3 2. Struktur ........................................................................................................................................... 4 Allgemeines .................................................................................................................................... 4 Organisatorisches ........................................................................................................................... 5 Räume ............................................................................................................................................ 6 Unser Team .................................................................................................................................... 9 3. Orientierung .................................................................................................................................. 12 a. Pädagogischer Ansatz .............................................................................................................. 12 b. Das Bild vom Kind..................................................................................................................... 12 c. Rolle des/der Erziehers/-in: ....................................................................................................... 14 4. Pädagogik und Abläufe ................................................................................................................. 15 a. Schwerpunkte ........................................................................................................................... 15 b. Bildungsbereiche ...................................................................................................................... 17 c. Abläufe ...................................................................................................................................... 22 2 Konzeption SILLPARK BETRIEBSKINDERGARTEN 1. Geschichte des SILLPARK- Betriebskindergartens Eine Kooperation zwischen SILLPARK Verwaltungs- und Projektierungs-GmbH und dem Land Tirol ermöglicht 2007 ein Praxismodell zur optimalen Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Eigens dafür wird der Verein Kind & Co. Tirol - Leitung Marlies Erhard - gegründet. Im Mai desselben Jahres eröffnet die Familieninfo Tirol und direkt angrenzend das Kinderparadies – ein Spielraum für SILLPARKKundenkinder. Der Betriebskindergarten Kids Arena eröffnet im Herbst 2008 mit zwei Gruppen und wird so konzipiert, dass in erster Linie Kinder von SILLPARK-MitarbeiterInnen während der Öffnungszeiten, nach den Methoden offener Kindergartenpädagogik, betreut werden können. Der Betriebskindergarten befindet sich im 3. Stock des SILLPARK, der Zugang erfolgt über einen Lift, der nur mittels einer Magnetkarte bedient werden kann. Offen, freundlich und hell sind die beiden Gruppenräume, der Bewegungsraum, der Werkraum und das Büro sowie die Küche. Ein Abenteuerspielplatz auf der 200 m² großen Dachterrasse ist das absolute Highlight für die Kinder. Die Architekturfirma ATP plant den SILLPARKBetriebskindergarten in Abstimmung mit Dr. Dietmar Huber, Fachbereich Familie, Juff und Marlies Erhard. Ein wichtiger Aspekt: eine enge Zusammenarbeit zwischen den beiden Gruppen, Kindergarten und Kindergruppe, soll jederzeit möglich sein. Bei der Auswahl der PädagogInnen wird darauf geachtet, dass alle MitarbeiterInnen eine Ausbildung zum/zur Kindergartenpädagogen/-in nachweisen können. So werden sechs ausgebildete Kindergärtnerinnen, drei davon mit der Zusatzausbildung in der Früherziehung angestellt. Diese arbeiteten bereits im Vorfeld, in Zusammenarbeit mit Dr. Dietmar Huber, an einem Konzept für den Betriebskindergarten. Dieses Konzept beinhaltet das gruppenübergreifende Arbeiten, eine detaillierte Kinderbeobachtung und die Öffnung des Betriebskindergartens nach außen durch viele Aktivitäten. Der Betriebskindergarten wird zu dieser Zeit von Iris Haider (Kindergarten) und Katrin Fraidl (Kindergruppe) geleitet. Im August 2008 beginnt die Kindergruppe mit der Eingewöhnung von eineinhalb- bis dreijährigen Kindern. Im September folgt der Kindergarten mit drei- bis sechsjährigen Kindern. Da das Betreuungskontingent des Betriebskindergartens nicht ausschließlich mit Mitarbeiterkindern ausgeschöpft wird, können auch SILLPARK-externe Eltern ihre Kinder anmelden. Diese Möglichkeit stößt bei vielen Eltern auf großes Echo, sodass wir schon zu Beginn im Kindergarten 25 und in der Kindergruppe 15 Kinder betreuen. Aufgrund eines Integrationskindes im Kindergarten kann im September 2009 mit Unterstützung der Kindergartenabteilung des Landes Tirol eine Stützkraft angestellt werden. Ab Jänner 2010 wird die Kindergruppe in eine Kinderkrippe umgewandelt. Dies bedeutet, dass die Kinderkrippe zum Fachbereich Abteilung Bildung, Kindergartenabteilung des Landes Tirol und nicht mehr zum Fachbereich Familie, Juff, gehört. Durch ein weiteres Integrationskind in der Kinderkrippe kann im September 2010 eine zweite Stützkraft angestellt werden. Im März 2010 übernimmt Katrin Fraidl die pädagogische und organisatorische Leitung von Kindergarten und Kinderkrippe. Durch Impulse der neuen Leitung entsteht die Idee eines innovativen Konzepts mit dem Ziel, die Zusammenarbeit zwischen Kindergarten und Kinderkrippe durch gemeinsame Projekte zu verstärken. Im Team wird dieses spannende Konzept ausgearbeitet und kann schon im September 2011 umgesetzt werden. Im Oktober 2011 beginnt das Team des Betriebskindergartens - mit Unterstützung von Judith Urban - mit der Erarbeitung einer Konzeption. Konzeption 3 SILLPARK BETRIEBSKINDERGARTEN 2. Struktur Allgemeines SILLPARK-Betriebskindergarten Museumstraße 38 SILLPARK 6020 Innsbruck Telefonnummern: Kindergarten: +43 (0) 512/567400-733 Kinderkrippe: +43 (0) 512/567400-734 Träger: Verein Kind & Co. Tirol Museumstraße 38 SILLPARK 6020 Innsbruck Homepage: www.sillpark.at/betriebskindergarten Angebot: Betriebskindergarten (3 bis 6 Jahre) und Betriebskinderkrippe (18 Monate bis 3 Jahre), freie Plätze werden öffentlich vergeben. Öffnungszeiten: ganzjährig geöffnet, mit Ausnahme einer Woche im September Montag bis Mittwoch: Donnerstag und Freitag: Samstag: 7:00-19:00 Uhr 7:00-20:00 Uhr nach Bedarf Preise: Tarife werden individuell vereinbart, Mischformen aus ganzen und halben Tagen sind möglich o Beispiel: 5 x halbtags: € 219,48 o 5 x ganztags: € 318,36 Ermäßigung für SILLPARK–MitarbeiterInnen Mittagessen: € 3,50 / Jause: € 0,40 Aufnahmemodalitäten: SILLPARK–MitarbeiterInnen werden bevorzugt aufgenommen. Im Feber werden jeweils die Plätze für den folgenden Herbst vergeben. Ablauf der Aufnahme: Eine Interessensbekundung ist auf der Homepage und an der Familien- und Senioreninfo Tirol im SILLPARK erhältlich. Ansprechperson ist die Leitung von Kind & Co. Tirol. An dieser Stelle erfolgt auch die Verwaltung der offenen Plätze und der Warteliste. Bei freiem Betreuungsplatz wird ein Besichtigungstermin mit den Eltern vereinbart. Bei diesem Termin werden Informationen zum Tagesablauf und den Gepflogenheiten des Betriebskindergartens gegeben, auch das Anmeldeformular und die Konzeption werden mitgegeben. Bei Anmeldung erfolgt ein Erstgespräch mit dem/r gruppenführenden Pädagogen/-in, bei dem Informationen zum Kind und zur Eingewöhnung ausgetauscht werden. 4 Konzeption SILLPARK BETRIEBSKINDERGARTEN Organisatorisches Chip: Um mit dem Lift in den dritten Stock und in den Betriebskindergarten zu gelangen, wird ein Chip benötigt. Dieser kann gegen eine Kaution von € 10,-- beantragt werden. Bring- und Abholzeiten: Falls der Chip vergessen wurde, kann ab 9:00 Uhr ein Chip in der Familien- und Senioreninfo Tirol ausgeliehen werden. Außerhalb der Öffnungszeiten der Familien- und Senioreninfo Tirol ist es personell nicht möglich die Eltern abzuholen, deshalb werden sie gebeten mit anderen Eltern mitzufahren. Essensan- und abmeldung: Es besteht die Möglichkeit, das Kind fix für das Essen anzumelden. Ansonsten muss das Kind eine Woche vorher in die Essensliste eingetragen werden. Das Essen kann bis spätestens 8:30 Uhr am selben Tag abgemeldet werden, ansonsten wird es verrechnet. Zusätzliche Tage: Zusätzliche Tage müssen so früh wie möglich bekannt gegeben werden. Die Leitung und ihre Stellvertretung entscheiden, ob es an den gewünschten Tagen möglich ist. Tage können nicht getauscht werden. Werk- und Ausflugsgeld: Für Ausflüge und Werkarbeiten werden pro Betreuungsjahr € 25,-- von den Eltern eingehoben. Auf Anfrage erhalten sie eine Auflistung über die Ausgaben. Ist der Betrag aufgebraucht, werden die Eltern darüber informiert, dass wieder einzuzahlen ist. Fotograf: Einmal jährlich kommt ein Fotograf in den Betriebskindergarten und fotografiert die Kinder. Schikurs, Schwimmkurs: Im Kindergarten wird einmal jährlich ein Schi- und Schwimmkurs angeboten. Genauere Informationen dazu erhalten die Eltern am ersten Elternabend. Kindergarten-Ärzte: Im Rahmen des Vorsorgeprogramms des Landes Tirol findet einmal jährlich eine allgemeinärztliche, eine augenärztliche und eine ohrenärztliche Untersuchung statt. Sonnencreme: Im Rahmen der Aktion „Sonnenkinder“ von der Fa. „dm“ wird für alle Kinder Sonnencreme zur Verfügung gestellt. Die Eltern können entscheiden, ob sie dies in Anspruch nehmen oder lieber selbst die Sonnencreme für ihr Kind mitbringen wollen. Urlaub der Kinder: Alle Kinder müssen mindestens fünf Wochen pro Kindergartenjahr zuhause zu bleiben. Davon sind mindestens zwei Wochen am Stück zu konsumieren (lt. Tiroler Kinderbildungsund Kinderbetreuungsgesetz). Damit wir einen Überblick behalten, wie viel Urlaub bereits konsumiert wurde, füllen die Eltern eine Urlaubsmeldung aus und geben sie vor dem Urlaub ab (auch per Email möglich). Medikamente: Prinzipiell dürfen aus rechtlichen Gründen keine Medikamente im Betriebskindergarten verabreicht werden (auch keine Cremes oder Ähnliches). Es kann jedoch eine Ausnahme gemacht werden, wenn die Eltern eine Bestätigung des Arztes bringen, dass dieses Medikament verabreicht werden muss bzw. soll. Dieses Formular muss ausgefüllt an den/die Gruppenpädagogen/-in abgegeben werden, wenn das Kind in den Betriebskindergarten kommt. Konzeption 5 SILLPARK BETRIEBSKINDERGARTEN Räume Kinderkrippe-Gruppenraum: Kindergarten-Raum: Gang: 6 Konzeption SILLPARK BETRIEBSKINDERGARTEN Garten: Werkraum: Turnsaal: Konzeption 7 SILLPARK BETRIEBSKINDERGARTEN Küche: 8 Konzeption SILLPARK BETRIEBSKINDERGARTEN Unser Team Katrin Fraidl Leiterin des SILLPARK-Betriebskindergartens, gruppenführende Pädagogin der Kinderkrippe Zuständigkeiten: Kontakt zur Leitung des Vereins Kind & Co. Tirol Pädagogische Arbeiten in der Kinderkrippe und im Kindergarten Administratives und Organisatorisches (Dienstpläne erstellen, Urlaubspläne, Vorbereitung zur Monatsabrechnung,...) Personalmanagement Katrin ist gut organisiert und leitet deshalb den Betriebskindergarten sehr strukturiert und zielstrebig. Ein besonderes Anliegen ist ihr das gruppenübergreifende Arbeiten bei Projekten. Sie hat neben der Kindergartenpädagogik- und Früherziehungsausbildung Zusatzausbildung in der Sensorischen Integration. auch eine Konzeption 9 SILLPARK BETRIEBSKINDERGARTEN Vanessa Hosp: gruppenführende Pädagogin im Kindergarten, stellvertretende Leiterin des SILLPARKBetriebskindergartens Zuständigkeiten: pädagogische Arbeit im Kindergarten Vertretung der Betriebskindergartenleitung Elterngespräche Vorschulerziehung Organisation der Ausflüge Essensbestellung Ordnung in der Küche Vanessa ist Kindergartenpädagogin und führt die Kindergartengruppe strukturiert. Sie gestaltet die pädagogische Arbeit abwechslungsreich. Ihre Stärke liegt in der Musikalität, die sie mit musikalischen Projekten einbringt. Bernadette Eder stellvertretende, gruppenführende Pädagogin in der Kinderkrippe Zuständigkeiten: Pädagogisches Arbeiten in der Kinderkrippe Ordnung in der Küche SMS-Dienst Bestellung von Sanitärmaterial Kinderlisten erstellen Bernadette ist ausgebildete Kindergartenpädagogin und Früherzieherin. In der Arbeit mit den Kindern liegt ihr besonders der Bereich Musik und Kreativitätsförderung am Herzen. Bernadette besucht zahlreiche Fortbildungen und kann somit immer wieder neue Impulse in die Arbeit einbringen. Julia Thaler Assistentin in der Kinderkrippe Zuständigkeiten: Unterstützung der pädagogischen Arbeit Durchführung und Wiederholung von Angeboten Ordnung im Depot Ordnung in der Küche und im Gruppenraum Julia hat neben ihrer Ausbildung zur Kindergarten- und Kinderkrippenassistentin auch die Ausbildung zur Gesundheits-trainerin erworben. Deshalb gestaltet sie viele Bewegungsangebote und Turnstunden im Betriebskindergarten. 10 Konzeption SILLPARK BETRIEBSKINDERGARTEN Angelika Riedl Stützkraft in der Kinderkrippe Zuständigkeiten: Unterstützung der pädagogischen Arbeit Ordnung im Garten Wocheneinkauf Rechnungen des Einkaufs Gesunde Jause mit den Kindern vorbereiten Angelika ist ausgebildete Kindergarten- und Kinderkrippen-assistentin. Ihre Impulse zur gesunden Ernährung sind sehr wichtig, deshalb gestaltet sie wöchentlich die Gesunde Jause mit den Kindern. Martina Wörgötter Assistentin der Kinderkrippe Zuständigkeiten: Unterstützung der pädagogischen Arbeit Martina unterstützt die pädagogische Arbeit mit den Kindern durch Angebote im Freispiel. Sie hat durch ihre Arbeit im Kinderparadies (Kundenkinderspielraum im SILLPARK) bereits viel Erfahrung mit Kindern gewonnen. Claudia Planötscher Stellvertretende gruppenführende Pädagogin im Kindergarten Zuständigkeiten: pädagogisches Arbeiten im Kindergarten Ordnung im Werkraum Fotos ausarbeiten technische Geräte Elterngespräche SMS- Dienst Ordnung Bibliothek Claudia absolvierte neben ihrer Ausbildung zur Kindergartenpädagogin und Früherzieherin auch die Ausbildung zur Fußballtrainerin für Kinder und bringt dadurch sehr gute Bewegungsimpulse in den Kindergarten ein. Heidi Wieser Stützkraft im Kindergarten Zuständigkeiten: Ordnung im Garten Unterstützung der pädagogischen Arbeit Gesunde Jause mit den Kindern Heidi ist ausgebildete Kindergruppen- und Kinderkrippenbetreuerin und unterstützt den Tagesablauf im Kindergarten. Heidis besondere Stärke liegt in ihrer Kreativität, die sie in Projekte und Angebote einfließen lässt. Konzeption 11 SILLPARK BETRIEBSKINDERGARTEN 3. Orientierung a. Pädagogischer Ansatz Bei uns steht das „Offene Arbeiten“ im Mittelpunkt. Dies ermöglichen wir durch Projekte, bei denen wir zu bestimmten Themen gruppenübergreifend arbeiten, also mit den Kindern aus dem Kindergarten und der Kinderkrippe. Dabei steht das Miteinander, ganz nach unserem Leitspruch „Ob Klein ob Groß, gemeinsam starten wir los!“, an erster Stelle. Zudem bekommen die Kinder eine Chance, selbst zu bestimmen, ob sie bei den Projekten mitmachen wollen oder nicht. Der Tagesablauf, sowie die räumlichen Voraussetzungen der Kindergartengruppe und der Kinderkrippengruppe sind so gestaltet, dass dieses übergreifende Arbeiten möglich ist. Die Stammgruppen, sprich Kindergarten und Kinderkrippe, werden dabei natürlich nicht außer Acht gelassen. Dort wird die Jahresplanung umgesetzt. Sie basiert auf lebensnahen und aktuellen Ereignissen, Ausflügen, sowie Aufgaben aus dem täglichen Leben des Kindes, die gemeistert werden müssen. Außerdem steht jedem Kind eine fixe Bezugsperson zur Verfügung, die genauestens über die Entwicklung des jeweiligen Kindes Bescheid weiß und der/die Ansprechpartner/-in für die Eltern ist. Eine gute Zusammenarbeit mit den Eltern ist uns ein sehr großes Anliegen. Wir möchten die 12 Konzeption Eltern unterstützen, beraten und sie an pädagogischen Angeboten teilhaben und gemeinsame Feste erleben lassen. b. Das Bild vom Kind Jedes Kind ist individuell. Daher ist es uns ein Anliegen, jedes Kind so anzunehmen wie es ist. Dazu gehört, individuelle Eigenschaften zu akzeptieren und Stärken zu fördern. Kinder benötigen Grenzen und einen strukturierten Tagesablauf um Selbstvertrauen und Selbständigkeit zu erwerben. Sie sind von Natur aus sehr neugierig und wissbegierig. Um neue Erfahrungen sammeln zu können und das Gelernte zu verarbeiten, brauchen Kinder in erster Linie Zeit für sich. Außerdem benötigen Kinder ein vertrautes Umfeld, in dem sie Geborgenheit und Zuwendung erfahren. Ein solches Umfeld möchten wir in unserem Kindergarten schaffen. In erster Linie sollte die wichtigste Art der Zuwendung allerdings von der Familie und Freunden kommen. Diese sollen einerseits Vorbild und andererseits eine sichere Basis für das Kind sein, wo es Liebe und Vertrauen erfahren kann. Diesen Part kann der/die Kindergartenpädagoge/-in natürlich nicht ersetzen. Er/sie kann jedoch in seinem/ihrem liebevollen Umgang dem Kind eine wertvolle Ergänzung, sprich eine wichtige Bezugsperson, sein. SILLPARK BETRIEBSKINDERGARTEN Konzeption 13 SILLPARK BETRIEBSKINDERGARTEN c. Rolle des/der Erziehers/-in: 14 Konzeption SILLPARK BETRIEBSKINDERGARTEN 4. Pädagogik und Abläufe a. Schwerpunkte Offenes Arbeiten Ein wichtiger Schwerpunkt unserer pädagogischen Arbeit ist das „Offene Arbeiten“. Dabei können die Kinder im Freispiel selbstbestimmt entscheiden, was sie wo mit wem spielen wollen. Den Kindern sind also keine räumlichen und sozialen Grenzen gesetzt, sie können frei zwischen den offenen Räumen (von welchen das Foto auf der Magnetwand - siehe Tagesablauf - hängt) und Spielpartnern jedes Alters (Kinderkrippe oder Kindergarten) wählen. So können sich die Kinder jene Reize und Aktivitäten holen, die sie gerade brauchen. Durch dieses selbstbestimmte Lernen wird besonders das Selbstbewusst-sein gestärkt und die Identitätsent-wicklung gefördert. Die Kinder machen also vielfältigste Erfahrungen im sozial-emotionalen Bereich, wie zum Beispiel im Kooperationsverhalten. Außerdem wird den Kindern durch das „Offene Arbeiten“ ein ganzheitliches Lernen ermöglicht, da sie im gesamten Betriebskindergarten vielfältige Angebote in Anspruch nehmen können. Ein weiterer Vorteil ist die familiäre Situation, die entsteht. Alle PädagogInnen kennen die Kinder aus beiden Gruppen sehr gut und auch die Kinder aus beiden Gruppen kennen sich bereits untereinander. Situatives Arbeiten: Wie bereits in unserem „Bild vom Kind“ beschrieben, erachten wir jedes Kind als individuelle Persönlichkeit. Dies beinhaltet auch die Interessen der Kinder. Durch das „Situative Arbeiten“ versuchen wir auf diese Interessen in unserer Planung einzugehen, denn Themen, die Kinder interessieren werden von ihnen besser aufgenommen und somit auch schneller gelernt. Es ist uns also ein Anliegen, keine abstrakten Bildungsangebote anzubieten, die Kinder nicht mit ihrem Umfeld und Interessen verbinden können. Durch „Situatives Arbeiten“ ist es uns auch möglich auf aktuelle Ereignisse der Kinder einzugehen und diese mit ihnen aufzuarbeiten. Wenn ein Kind zum Beispiel ein Geschwisterchen bekommt, kann dies gemeinsam mit der Gruppe besprochen werden und dem Kind somit geholfen werden, mit der neuen Situation umzugehen. Praktische Überlegungen Es gibt kein Jahresthema und keine fixen Monatsthemen. Die Jahreskreisthemen wiederholen sich jährlich: St. Martin Nikolaus/Weihnachten Fasching Ostern Familienfest Jedes Jahr werden bestimmte Projekte geplant, die zusätzlich zu den fixen Jahreskreisthemen stattfinden. Konzeption 15 SILLPARK BETRIEBSKINDERGARTEN Das „Situative Arbeiten“ und die daraus folgenden Ziele werden für die Eltern transparent gemacht und auf den Wochenplan geschrieben. Jede Woche benennen wir ein Motto, bei dem die Bildungsangebote aus den aktuellen Interessen der Kinder resultieren. Die Wochenplanung wird in den Gruppenteamsitzungen besprochen. Die Wochenplanung im Team startet also einen Tag nach der Gruppenteamsitzung (Kindergarten am Mittwoch, Kinderkrippe am Donnerstag). Wir achten darauf, dass jeder Bildungsbereich abwechselnd bei den Angeboten einfließt. Ideen und Beobachtungen zu aktuellen Interessen der Kinder können im hinteren Teil des Mitteilungsbuches eingetragen werden. Bei den Teamsitzungen wird dort nachgeschaut und dementsprechend geplant. Bei der wöchentlichen allgemeinen Reflexion wird reflektiert, wie das Thema angenommen wurde. Projektarbeit: Die Projektarbeit spielt im SILLPARKBetriebskindergarten eine große Rolle. Zu Beginn des Jahres werden drei Projekte geplant und im Laufe des Jahres für alle Kinder angeboten. Die Themen zu diesen Projekten wählen wir nach den Stärken der PädagogInnen und den Interessen der Kinder und Eltern aus. Für die Planung und Durchführung der Projekte sind immer zwei PädagogInnen zuständig, eine aus dem Kinderkrippenteam und eine aus dem Kindergartenteam. Die Angebote zu den Projekten finden hauptsächlich im Freispiel statt und die Kinder können selbst entscheiden, ob sie daran teilnehmen wollen oder nicht. Somit wird nicht nur das soziale Miteinander, sondern auch das selbstbestimmte Handeln gefördert. Die Kinder können sich selbst nach ihren Bedürfnissen orientieren und erwerben Sachkompetenz zu dem jeweiligen Thema. Am Ende jedes Projekts sind sie kleine Experten. Die Projekte sind so aufgebaut, dass sich das Thema wie ein roter Faden durch alle Wochen zieht. Es gibt einen Einführungskreis, bei dem das Projekt den Kindern vorgestellt wird und einen Abschiedskreis, bei dem das Gelernte noch einmal kurz wiederholt und vertieft wird. Dadurch bieten wir den Kindern die 16 Konzeption Möglichkeit, sich richtig mit der Thematik auseinander zu setzen und zu vertiefen. Zu den einzelnen Projekten werden verschiedene Angebote durchgeführt, bei denen eine ganzheitliche Förderung stattfindet und alle Bildungsbereiche eingebunden werden. Dazu zählen auch Ausflüge und Exkursionen, das Einladen von Referenten oder Eltern. Es ist uns ein großes Anliegen die Projektarbeit für die Eltern transparent zu machen und sie mit einzubeziehen. Durch verschiedenste Aushänge an den Informationstafeln, der Projektmappe, dem Präsentationstisch im Gang und den Fotos am digitalen Bilderrahmen können die Eltern sich über den aktuellen Stand des Projekts informieren. SILLPARK BETRIEBSKINDERGARTEN b. Bildungsbereiche Ästhetik und Gestaltung Die ästhetische Bildung geht davon aus, dass Bilder zuerst kognitiv entstehen, um anschließend künstlerisch umgesetzt werden zu können. Ästhetik und Gestaltung basiert auf subjektiven, sinnlichen Eindrücken der Kinder. Kunst und Kultur wird in unserem Alltag oftmals durch Bräuche und Traditionen erlebt. Dabei werden Traditionen nicht nur übernommen, sondern auch hinterfragt. Wir achten darauf, kulturelle Angebote und Werke aus den Bereichen Malerei, Bildhauerei, Architektur, Theater, Tanz, Musik, Literatur und Medien einzubeziehen und kooperieren mit Kunst- und Kultureinrichtungen oder Künstlern aus der Umgebung. Im Betriebskindergarten haben wir einen Werkraum, sowie spezifische Bereiche in jedem Gruppenraum, um „Ästhetik und Gestaltung“ umzusetzen. Kreativität: Kinder mit kreativer Kompetenz stellen gewohnte Denk- und Handlungsmuster in Frage und finden außergewöhnliche Antworten auf Herausforderungen. Kreativität wird bei uns durch bildnerisches und plastisches Gestalten, darstellendes Spiel, Tanz, Mediengestaltung und Auseinandersetzung mit Musik und Sprache ausgedrückt. Durch das Kennenlernen verschiedenster Materialien, deren Gestaltungsmöglichkeiten und die Verwendung von Werkzeugen wird die Sachkompetenz erweitert. Im SILLPARKBetriebskindergarten experimentieren wir beispielsweise monatlich im Werkraum mit einem anderen Material. Der Gestaltungsprozess zur Herstellung von Werken nimmt einen wichtigeren Stellenwert ein als die Werke selbst. Beim Malen, Zeichnen und Werken können Kinder Materialien mit allen Sinnen erfahren. Musik und Rhythmus ist Wahrnehmen, Nachahmung und Erzeugung von Geräuschen und Klängen mit Alltagsgegenständen, Instrumenten und Stimme. Wir setzen dies durch tägliches Singen und musizieren im Tagesablauf um und bieten verschiedene Musikinstrumente für Kinder jederzeit zugänglich an. Tanz und Theater: Elementare Tanzerfahrungen und Rollenspiele bieten Möglichkeit zum individuellen Ausdruck von Persönlichkeit und Emotionen. Wir stellen Verkleidungsutensilien für spontane Theateraufführungen bereit und besuchen Kinderaufführungen. Konzeption 17 SILLPARK BETRIEBSKINDERGARTEN Praktische Überlegungen Die Freude am Kreativen Gestalten soll durch freiwilliges Teilnehmen an den Angeboten umgesetzt werden, sodass auch individuelle Werke entstehen. Durch verschiedenste Techniken wird die Feinmotorik in all ihren Bereichen gefördert. Produkte des Bildnerischen Gestaltens werden zuerst auf der Pinnwand ausgehängt und kommen anschließend in die Zeichenmappe, die die Kinder am Ende der Kindergartenbzw. Kinderkrippenzeit bekommen. Werkarbeiten werden zusammengesammelt und wenn das Thema abgeschlossen ist an alle Kinder gleichzeitig ausgeteilt. Die fertigen Produkte werden auf den Garderobenplatz (auf die Box) gestellt, dort sollen sie mit nach Hause genommen werden. Wir bitten um Verständnis, dass wir kaputt gegangene Werkarbeiten aus zeitlichen Gründen nicht mehr reparieren können Zu jedem Thema wird ein Produkt hergestellt. Freies Kreatives Gestalten wird immer von einem/einer Pädagogen/-in (abwechselnd pro Monat) im Freispiel angeboten. Es hängt ein Plakat auf der Pinnwand und darauf steht „Wir experimentieren dieses Monat mit:“; darunter hängt ein Bild mit der entsprechenden Abbildung (z.B. Holz) Bewegung und Gesundheit: Bewegung hat im SILLPARKBetriebskindergarten einen hohen Stellenwert, denn durch Bewegung erfahren und erleben die Kinder die Umwelt, sie trägt zur gesunden psychischen Entwicklung bei und ist die Grundlage für die gesamte Entwicklung des Kindes. einmal wöchentlich; Kinder ziehen mitgebrachte Turnbekleidung an), damit die Kinder ihren täglichen Bewegungsdrang ausleben können. Durch das Erfüllen dieses Bedürfnisses verbessert sich ihre Ausdauer, Geschicklichkeit, ihr Koordinationsvermögen und ihre räumliche Vorstellungskraft. Für Kinder ist Bewegung auch eine fundamentale Haltungs- und Ausdrucksform. Sie unterstützt die Kinder, sich mit sich selbst, mit anderen und den räumlichen Gegebenheiten ihrer Umwelt auseinanderzusetzen. Dadurch ist Bewegung auch eine Schlüsselfunktion im Rahmen des Denkens, der emotionalen, sozialen und kommunikativen Fähigkeiten. Außerdem erkennen sie ihre körperlichen Stärken und Schwächen und gelangen zu einer realistischen Selbsteinschätzung. Im Betriebskindergarten achten wir darauf, dass im Freispiel der Garten oder Bewegungsraum geöffnet ist, dass wir Ausflüge machen und gezielte Bewegungsangebote setzten (im Kindergarten 18 Konzeption Zusätzlich leistet Bewegung einen Beitrag zur Krankheitsvorbeugung und ist Voraussetzung für eine positive soziale Entwicklung. SILLPARK BETRIEBSKINDERGARTEN Im SILLPARK-Betriebskindergarten schaffen wir Möglichkeiten, damit sich die Kinder auch entspannen können, da Entspannung die Selbstwahrnehmung und Konzentration schult, die Fantasie anregt und die Kreativität fördert. Ein Wechsel zwischen Ruhe und Bewegung ist von großer Wichtigkeit für Kinder. Entspannung leistet auch einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Körperwahrnehmung. Wir zeigen ihnen, wie sie Verantwortung für ihren Körper und ihr Wohlbefinden übernehmen können. Während der Pflege (z.B. Sauberkeitserziehung, Gestaltung des Essens, usw.) macht das Kind eine Vielzahl von sozialen Erfahrungen. Im Betriebskindergarten sehen wir das Kind als aktiv teilnehmenden Partner an und nehmen uns für jedes Kind individuell viel Zeit. Dadurch entsteht zwischen Pädagogen/-in und Kind ein Gefühl des Vertrauens. Um das zu gewährleisten, versuchen wir die Reaktionen der Kinder aufmerksam zu beobachten und richtig zu deuten. Ethik und Gesellschaft Ethik befasst sich mit dem Wert und der Würde des Menschen sowie gerechtem und ungerechtem Handeln. Wir nehmen jedes Kind so an, wie es ist und nehmen auch etwaige Schwächen vorurteilsfrei an. Wir unterstützen die Kinder in Konfliktsituationen und zeigen ihnen Wege auf, wie sie Probleme selbstständig lösen können. Diversität bezieht sich auf individuelle Unterschiede, wie z.B. Alter, Geschlecht etc. Eine vorurteilsbewusste Pädagogik unterstützt Kinder darin, sich aktiv und kritisch mit Vorurteilen und Diskriminierung auseinanderzusetzen. Wir versuchen die Unterschiede nicht nur anzunehmen, sondern sie auch als Bereicherung anzusehen. z.B. Projekt: Begrüßungen aus aller Welt können sich mit Interesse und Neugier der Erforschung ihrer Umwelt widmen. Deshalb wird das Projekt „Einzelintegration“ des Landes Tirol bei uns so umgesetzt, dass der Unterschied zwischen Integrationskindern und allen anderen Kindern nicht ersichtlich ist. Partizipation bedeutet, dass Kinder an Entscheidungen, die ihr eigenes Leben und das Leben in der Gemeinschaft betreffen, beteiligt sind. Wünsche, Vorstellungen und Meinungen der Kinder werden ernst genommen. Durch unser „Offenes Arbeiten“ bekommen die Kinder die Möglichkeit, selbstständig Entscheidungen zu treffen. Inklusive Pädagogik berücksichtigt sowohl die besonderen Bedürfnisse jedes einzelnen Kindes, als auch die Gesamtheit einer Gruppe. Das gemeinsame sowie das individuelle Lernen stehen für alle im Zentrum. Wenn sich Kinder als akzeptierter und vollwertiger Teil einer Gruppe erleben, wird ihr Selbstwertgefühl gestärkt. Sie entwickeln ein Gefühl der Zugehörigkeit und Sicherheit und Konzeption 19 SILLPARK BETRIEBSKINDERGARTEN Bei der gleitenden Jause können die Kindergartenkinder selbst entscheiden, wann sie jausnen wollen. Wir bieten ebenfalls gruppenübergreifende Projekte an, bei welchen die Kinder gefragt werden, ob sie sich beteiligen wollen oder nicht. Werte sind Vorstellungen, Lebensgrundsätze oder Weltbilder, die in einer Gesellschaft anerkannt sind und dem Menschen Orientierung verleihen und ihn gleichzeitig prägen. Die Entwicklung von Werten ermöglicht vor allem eine glückliche Beziehung zu sich selbst sowie das Zusammenleben mit anderen Menschen. Kinder erfahren Werte in der Auseinandersetzung mit ihrer Umwelt und gewinnen dadurch Orientierung für ihr eigenes Denken und Handeln. Im SILLPARK-Betriebskindergarten vermitteln wir grundlegende Wertvorstellungen und Regeln im Umgang mit anderen durch die Vorbildfunktion der PädagogInnen. Durch verschiedene Angebote und Erfahrungen erleben Kinder, dass man als Gruppe stärker sein kann als alleine. Kinder sollen sich als wichtiges und gestaltendes Mitglied einer größeren Gesellschaftsgruppe fühlen und Verantwortung für sich selbst sowie Mitverantwortung für die Gruppe übernehmen. Natur und Technik Kinder sind von Natur aus neugierig und möchten Ursachen und Wirkungen von naturwissenschaftlichen, mathematischen und technischen Phänomenen erforschen. Durch die Auseinandersetzung mit mathematischen Phänomenen und die dadurch entstehenden Erfolgserlebnisse, erlangen sie einen positiven Zugang zur Mathematik. Die Natur beinhaltet alle Dinge, die nicht vom Menschen geschaffen wurden (z.B. Blätter, Steine,...). Alle Erfahrungen, die Kinder mit der Natur machen, bilden eine Grundlage für ihr späteres verantwortungsbewusstes Handeln im Umgang mit der Natur. Deshalb findet im Betriebskindergarten ein wöchentlicher Ausflug statt, bei dem verschiedenste Naturerfahrungen gesammelt werden können. Naturbeobachtung und –erlebnisse bilden die Grundlage für naturwissenschaftliches Denken. Kinder lernen dadurch Zusammenhänge zu erkennen (z.B. wenn es kalt ist, friert das Wasser). Dabei steht das selbstständige Denken und Forschen im Vordergrund. In der Technik werden, um das Leben des Menschen zu erleichtern, die Erkenntnisse der Natur nutzbar gemacht. Im 20 Konzeption Betriebskindergarten werden jeden Monat verschiedenste Materialien und Werkzeuge zum Experimentieren zur Verfügung gestellt. Durch dieses freie Spiel lernen die Kinder physikalische Gesetze wie zum Beispiel Schwerkraft, Hebelwirkung etc. kennen. Die ersten Erfahrungen mit Mathematik machen die Kinder durch mathematische Vorgänge wie wiegen, messen, schätzen und vergleichen. Mathematik besteht nicht nur aus Formeln und Zahlen, sondern setzt vor allem logisches Verständnis für Zusammenhänge voraus. Wir ermöglichen den Kindern des Betriebskindergartens durch das selbstständige Einfüllen des Wasserglases ein Raum- und Mengenverständnis zu erlangen. SILLPARK BETRIEBSKINDERGARTEN Sprache und Kommunikation Die Sprache ist das wichtigste Medium, um Gefühle und Eindrücke in Worte zu fassen und sich mit der Umwelt auseinanderzusetzen. Kinder werden in vielfältigen Alltagssituationen unterstützt, sprachliche Kompetenzen in ihrer Erst- bzw. Zweitsprache zu erwerben, wie z.B. der Austausch im Morgenkreis. Der Dialog zwischen Erwachsenen und Kindern bildet die Grundlage dafür, die Interessen und Bedürfnisse der Kinder zu erkennen und individuell darauf einzugehen. Der Begriff „Literacy“ umfasst alle Erfahrungen, die Kinder vor dem eigentlichen Lesen und Schreibenlernen machen (Umgang mit Buch-, Erzähl- und Schriftkultur). Durch die Auseinandersetzung mit altersgemäßen Texten werden Kinder zunehmend fähig, sprachlich vermittelte Inhalte zu verstehen und zu interpretieren. In Kinder sind an Sprache interessiert und in sprachliche Interaktionen eingebunden. Daher kommt der Erstsprache des Kindes ein besonderer Stellenwert zu. Die Familiensprache verdient besondere Wertschätzung, da sie eng mit der Identität zusammenhängt. Zusätzlich bildet sie die Grundlage für den erfolgreichen Erwerb einer Zweitsprache. Uns ist es wichtig, die Sprechfreude und die Motivation der Kinder zu unterstützen. Dies setzen wir durch das spielerischen Erlernen von Fingerspielen, Kreisspielen oder dem Vorlesen von Bilderbüchern um. In elementaren Bildungseinrichtungen geht es nicht darum lesen zu lernen, sondern den Kindern positive Begegnungen mit Buchstaben und Literatur zu ermöglichen. Die Personen im Umfeld eines Kindes nehmen durch ihr Sprachvorbild einen wesentlichen Anteil an der Sprachentwicklung ein. Daher pflegen wir im Betriebskindergarten eine gehobene Umgangssprache und reflektieren diese fortlaufend. elementaren Bildungseinrichtungen findet neben dem Spracherwerb auch der Kontakt mit Medien statt. Daher bieten wir in jedem Gruppenraum eine Leseecke mit verschiedensten Bilderbüchern an. Blickkontakt und Körperhaltung sind wichtige Bestandteile der Sprache und unterstützen diese. Im Betriebskindergarten legen wir daher bei der Begrüßung und dem Abschied besonderen Wert darauf, dass die Kinder zu uns kommen und uns in die Augen sehen. Wir bieten Sprache in Verbindung mit Motorik an, da Bewegung die Basis des kindlichen Spracherwerbs bildet. Konzeption 21 SILLPARK BETRIEBSKINDERGARTEN c. Abläufe Tagesablauf: Phase Freispiel Morgenkreis Erholungsphase Angebot Freispiel 1. Mittagessen Zeit 7:00 9:00 9:15 9:30 9:45 10:30 11:00 11:30 Bring- und Abholzeit 2. Mittagessen 12:15 Bring- und Abholzeit 12:45 14:00 14:30 15:00 15:30 16:00 Wunderland, Bring- und Abholzeit Ende der Bring- und Abholzeit gemeinsamer Kreis Schlafen/Ruhephase im Gruppenraum Freispiel Nachmittagskreis mit Angebot Jause Freispiel Begrüßung: Die Kinder kommen in den Betriebskindergarten und ziehen sich mit ihren Eltern um. Die Eltern begleiten die Kinder bis zur Tür des Gruppenraums. Das Kind bekommt nach der Begrüßung sein Foto von uns. Es soll es sich nicht selbst aus der Box nehmen. Das Kind geht dann zur Pinnwand und darf entscheiden, in welchen Raum (z.B.: Kinderkrippe, Turnsaal, etc.) es gehen will. Das Foto des Kindes soll zum entsprechenden Raumfoto gehängt werden. Dabei ist uns wichtig, dass das Kind das Foto selbst entgegennimmt und selbst auf die Pinnwand hängt, damit dies selbstbestimmt passiert. Aufräumen: Ein/-e Pädagoge/-in schlägt auf den Gong als Signal für baldiges Aufräumen. Wir singen nach kurzer Zeit das Aufräumlied und räumen gemeinsam auf. 22 Konzeption Inhalte Projekte, gleitende Jause im Kindergarten Ende der Bringzeit Aufräumen Jause (Kinderkrippe), Bewegung (Kindergarten) in der Stammgruppe Abholzeit „1, 2, 3, das Spielen ist vorbei, alle Kinder groß und klein, räumen jetzt das Spielzeug ein. 1, 2, 3, das Spielen ist vorbei.“ Verabschiedung: Die Eltern holen ihre Kinder bei der Gruppenraumtür ab. Jetzt findet ein kurzer Informations-austausch statt. Das Kind soll das Foto von der Pinnwand holen, einem/er Pädagogen/-in bringen und sich bei ihr verabschieden. Sobald wir dem Abholberechtigten das Kind übergeben haben, wird die Aufsichtspflicht wieder automatisch an diese Person übergeben. In der Mittagszeit bitten wir die Eltern darauf zu achten, die Abholsituation in einer angemessen Lautstärke zu gestalten, da die schlafenden Kinder sonst gestört werden. Da die Räume des Betriebskindergartens in unserer Verantwortung liegen, bitten wir die Eltern, sich mit ihren Kindern nur in der Garderobe aufzuhalten. Wenn das Kind abgeholt ist, beendet es sein Spiel und geht zeitnahe mit dem Abholberechtigten nach Hause. SILLPARK BETRIEBSKINDERGARTEN Essen/Jause: Wenn alle Kinder beim Tisch sitzen, zünden wir die Kerze an und singen das Jausenlied. Das Essen beginnt, dabei ist uns wichtig, dass die Kinder mindestens einmal kosten und sich nur so viel herausschöpfen, wie sie auch essen können. Wenn die Kinder fertig gegessen haben, stimmt ein/-e Pädagoge/-in die Klangschale an und wartet bis es ruhig wird. Dann sagen wir den Spruch: „Kleine Kerze hast geleuchtet, hier bei uns im Haus. Weil du so schön geleuchtet hast, bläst dich der/die ….. aus.“ Anschließend singen wir die Namen der Kinder, die ihren Teller abräumen dürfen. Besonderheit - Kinderkrippe: Wenn die Kinderkrippenkinder zum Essen gehen, reichen sie sich die Hände und singen das Jausenlied. Einmal pro Woche wird die Jause gemeinsam mit den Kindern gestaltet, dabei wird Wert darauf gelegt, dass die Kinder die einzelnen Arbeitsschritte nachvollziehen können. Konzeption 23 SILLPARK BETRIEBSKINDERGARTEN Morgenkreis Kindergarten Im Kindergarten wird täglich ein Morgenkreiswichtel gezogen, der dann ein Helfer beim Morgenkreis ist. Die Kinder sitzen auf ihren Pölstern im Morgenkreis und singen das Lied „Guten Morgen“. Dann dürfen sich zwei Kinder eine Gefühlspuppe aussuchen und bekommen die Gelegenheit, über ihre Gefühle zu sprechen. Am Montag, dem Spielzeugtag, dürfen die Kinder im Morgenkreis ihr mitgebrachtes Spielzeug herzeigen. Bereits Gelerntes wird wiederholt (Lieder, Fingerspiele,…). Mittagsschlaf: Die Kinder legen ihre Kleidung zusammen und machen damit einen Stapel auf der Bank. Die Kinder betreten den Schlafraum einzeln durch den „Traumreifen“ und legen sich leise ins Bett. Wenn alle Kinder im Bett liegen, schaltet die Pädagogin die Musik aus und bleibt so lange im Schlafraum, bis alle Kinder schlafen. 24 Konzeption SILLPARK BETRIEBSKINDERGARTEN Kinderkrippe Ein/-e Pädagoge/-in geht zu einem Kind und sagt „I-A-U Wie heißt denn du?“, das Kind sagt seinen Namen und hängt sich an. Dann darf das Kind, das sich angehängt hat, ein anderes aussuchen und es wiederum nach seinem Namen fragen. Wenn alle Kinder angehängt sind, holen alle ihre Pölster und setzen sich in den Kreis. Ein Kind, das besonders gut aufgeräumt hat, darf nun die Bilder der Kinder (Fotos) austeilen. Das Lied “Rolle, kleiner Ball“ wird gesungen. Das Kind, das den Ball gerollt hat, darf sein Bild aufhängen. Mit dem Spruch “1,2,3,4,5,6,7, wer ist heut zu Haus geblieben?” wird besprochen, welche Kinder heute nicht da sind. Zum Abschluss werden mit dem Spruch “Ene meine miste, Polster in die Kiste.“ die Pölster verräumt. Konzeption 25 SILLPARK BETRIEBSKINDERGARTEN Nachmittagskreis Nach dem Aufräumen holen die Kinder ihre Pölster und bilden einen Sitzkreis am Boden. Das Begrüßungslied „Ich bin da“ wird gesungen. 26 Konzeption Spruch: „Hört mal her ihr lieben Leut‘, der Vormittag ist aus für heut. Wer ist jetzt nach Haus gegangen? Wer hat denn neu angefangen?“. Danach wird Gelerntes wiederholt. „Ene meine Miste, Polster in die Kiste!“ SILLPARK BETRIEBSKINDERGARTEN Ausflugtag Sowohl im Kindergarten als auch in der Kinderkrippe findet einmal wöchentlich ein Ausflug statt (Museum, Wald, etc.). Im Kindergarten findet der Ausflugstag an einem fixen Tag in der Woche statt. In der Kinderkrippe findet er einmal in der Woche an verschiedenen Tagen statt, um zu gewährleisten, dass jedes Kind einmal dabei sein kann. Vor einem Ausflug wird ein Elternaushang gestaltet, in dem steht wo wir hingehen, wann die Eltern die Kinder bringen müssen und allgemeine Informationen zum Ausflug. Jedes Kind, das an dem Tag zum vereinbarten Zeitpunkt kommt, nimmt an dem Ausflug teil. Es ist die Aufgabe der Eltern die Kinder dem Ausflugsziel passend zu kleiden. An den Ausflugstagen nimmt immer die gesamte Gruppe teil, dadurch ist es nicht möglich, dass einzelne Kinder in der Einrichtung bleiben. Einen Tag vor dem Ausflug wird eine Informations-SMS zusätzlich an die Eltern mit der vereinbarten Bringzeit versendet, da ein Nachbringen zum Ausflug nicht mehr möglich ist. Beobachtung Unser Bild vom Kind besagt, dass jedes Kind individuell ist. Deshalb ist die Beobachtung jedes Kindes ein wichtiger Teil unserer pädagogischen Arbeit. Sowohl für die Kinderkrippe als auch für den Kindergarten wurde ein eigener Beobachtungsbogen angefertigt, der alle Entwicklungsbereiche beinhaltet. Im Laufe des Jahres werden die Beobachtungen zu jedem einzelnen Kind darin eingetragen. Der Beobachtungsbogen dient dann als Grundlage für Entwicklungsgespräche und die gezielte, individuelle Förderung der Kinder. Konzeption 27 SILLPARK BETRIEBSKINDERGARTEN Transitionen Vom Kindergarten zur Schule Der Schritt vom Kindergarten in die Schule ist für jedes Kind ein Übergang in eine unbekannte Umgebung, mit neuen Bezugspersonen, neuen Aufgaben und Herausforderungen. Um den Kindern diesen Schritt zu erleichtern, bereiten wir sie im letzten Jahr im SILLPARKBetriebskindergarten darauf vor. Wir besuchen mit den Vorschulkindern verschiedene Schulen, feiern für jedes Kind ein Abschiedsfest und bereiten es in der Vorschulerziehung auf die Anforderungen der Schule vor. In der Vorschulerziehung fördern wir gezielt die Bereiche, die den Kindern später die erste Zeit in der Schule erleichtern. Zum einen ihr mathematisch-logisches Denken, bei dem die Kinder ein Gefühl für Zahlen, Formen und die ersten Rechenübungen entwickeln. Zum anderen machen wir mit ihnen phonologische Übungen und Spiele, die ihnen das Lernen von Lesen und Schreiben erleichtern. Außerdem bringen wir den Kindern spielerisch erste Englischkenntnisse, wie z.B. die Farben, bei. Diese Bereiche werden im folgenden Anhang anhand eines Beispiels der Jahresplanung genauer dargestellt. Um auch die Eltern optimal auf den nächsten Lebensabschnitt ihres Kindes vorzubereiten, führen wir gemeinsame Gespräche, um ihnen mit Rat und Tat zu Seite zu stehen. 28 Konzeption Von der Kinderkrippe zum Kindergarten Der Übergang in den Kindergarten ist für jedes Kind etwas ganz Besonderes, sie sind schließlich ja schon „groß“. Das Unbekannte, fremde Kinder und die damit verbundene Nervosität und Spannung bleiben jedoch. Im SILLPARK-Betriebskindergarten verbringen die Kinder der Kinderkrippe schon sehr viel Zeit mit den Kindergartenkindern. Dadurch ist das scheinbar Unbekannte schon bekannt und die fremden Kinder sind vielleicht schon Freunde. Um den Übergang für die Kinder schöner zu gestalten, feiern wir in der Kinderkrippe ein Abschiedsfest und begrüßen den Zuwachs im Kindergarten mit einer Willkommensfeier. Eine neue Stammgruppe bedeutet natürlich auch der Kontakt zu einer neuen Bezugsperson. Um den Übergang im Betriebskindergarten zu erleichtern, bekommen die Kinder in der Eingewöhnungsphase die Möglichkeit im Freispiel die Kinderkrippe zu besuchen und ein bisschen Zeit mit dem/der ehemaligen Pädagogen/-in dort zu verbringen. Um auch den Eltern einen angenehmen Übergang in den neuen Lebensabschnitt ihres Kindes zu ermöglichen, führen wir gemeinsam ein Erstgespräch im Kindergarten. Außerdem gibt es einen nützlichen Erfahrungsaustausch der PädagogInnen beider Gruppen, um den Einstieg für Eltern und Kind zu erleichtern. SILLPARK BETRIEBSKINDERGARTEN Eingewöhnung in der Kinderkrippe Wir arbeiten angelehnt an das Berliner Eingewöhnungsmodell. Ziele: Den Kindern einen möglichst gleitenden Übergang zwischen Familie und Kindergruppe ermöglichen. Den Eltern ermöglichen die Kinderkrippe und deren Gruppengewohnheiten kennenzulernen. Den Kindern durch die Anwesenheit der Bezugsperson eine sichere Basis schaffen, von der aus sie den neuen Raum und den/die Erzieher/-innen kennenlernen können und immer einen sicheren Pol zum Rückzug haben. Sanfte Eingewöhnung, bei der das Kind nicht überfordert wird, sodass es keine gesundheitlichen Folgen nach sich zieht. Jede Eingewöhnungsphase wird individuell an das Kind und die Familie angepasst. Ablauf: In den ersten drei Tagen besucht die Bezugsperson mit dem Kind die Kinderkrippe für ca. ein bis zwei Stunden. Sauberkeitserziehung Für Kinder bedeutet das Sauberwerden einen Schritt in die Selbständigkeit, bei dem sie lernen müssen, ihr Bedürfnis sich zu entleeren aufzuschieben und etwas von sich selbst herzugeben. Bis ca. 18 Monate erfolgt die Entleerung von Blase und Darm automatisch und ohne bewusste Wahrnehmung des Kindes, sobald ein Gefühl des Drucks entsteht. Dem Kind wird der Vorgang der Blasen- und Darmentleerung erst bewusst, wenn die Nervenbahnen von Blase und Darm zum Gehirn vollständig ausgereift sind. Die Ausführung kann erst dann erfolgen, wenn das Kind die Kontrolle über den Blasenschließmuskel gewinnt (ca. ab 2, 5 Jahren). Neben der bereits beschriebenen körperlichen In dieser Zeit haben sie die Gelegenheit, die Räumlichkeiten und die ErzieherInnen kennen zu lernen. Am vierten Tag findet ein Trennungsversuch für ca. fünf Minuten statt, nachdem sich das Kind in der Kinderkrippe zurechtgefunden hat. In den folgenden Tagen werden die Trennungsversuche, je nach Reaktion des Kindes ausgedehnt bzw. bleiben gleich. Das Ende der Eingewöhnungsphase ist dann erreicht, wenn das Kind eine Bindung zum/zur Erzieher/-in aufgebaut hat (z.B.: wenn sich das Kind von dem/der Erzieher/in trösten lässt). Aufgaben der Eltern/Bezugsperson: Die Eltern sind die sichere Basis für die Kinder. Die Eltern setzen sich auf die Couch in die Elternecke, sie beobachten das Kind. Sie sind für das Kind da, wenn es Trost oder Schutz sucht. Auch wenn das Kind bereits eingewöhnt ist, sollen die Eltern telefonisch für Notfälle bereitstehen. Entwicklung muss das Kind auch emotional und sprachlich bereit sein, die Toilette aufzusuchen. Hierbei hat jedes Kind sein eigenes Tempo. Bevor sich das Kind nicht über den Ausscheidungsprozess bewusst ist, ist es nicht sinnvoll, die Sauberkeitserziehung zu beginnen. Es gibt Zeiten, in denen es nicht ratsam ist die Sauberkeitserziehung zu beginnen, da im Leben des Kindes andere emotionale Ereignisse im Vordergrund stehen, beispielsweise in der Eingewöhnungsphase der Kinderkrippenbetreuung oder nach der Geburt eines Geschwisterchens. Der wichtigste Grundsatz für den Beginn lautet, den Prozess des Sauberwerdens so entspannt wie möglich zu gestalten! Konzeption 29 SILLPARK BETRIEBSKINDERGARTEN Die meisten Kinder sagen von selbst, wenn sie das erste Mal die Toilette benutzen wollen. Diesem Wunsch sollte man in jedem Fall nachkommen und das Kind loben, wenn es erfolgreich war! Bevor man die Windel endgültig weglässt, sollte man das Kind bereits einige Male auf die Toilette setzen. Möglichst dann, wenn es wahrscheinlich ist, dass das Kind Stuhlgang hat oder Wasserlassen muss, denn dann erlebt das Kind einen Erfolg und „zur-ToiletteGehen“ wird zur Gewohnheit. vorhanden ist, da man anfangs damit rechnen muss, dass noch häufiger etwas danebengeht. Im Betriebskindergarten sind die Kinder oft durch das Spiel und die anderen Kinder abgelenkt und vergessen so leichter als zu Im SILLPARK-Betriebskindergarten üben wir keinerlei Druck auf das Kind aus, denn jedes Kind hat das Recht auf sein eigenes Tempo. Wenn etwas daneben geht, reagieren wir mitfühlend und ermutigen das Kind das nächste Mal die Toilette zu benutzen. Wir arbeiten eng mit den Eltern zusammen, um die Sauberkeitserziehung positiv und erfolgreich gestalten zu können. Wichtig dafür ist eine gute Absprache, wie z.B. ein tägliches, kurzes Gespräch beim Bringen des Kindes, damit wir auf dem aktuellen Stand der Sauberkeitserziehung sind. Selbstverständlich berichten wir den Eltern auch, wie der Tag ohne Windel bei uns verlaufen ist. Weiters ist sehr wichtig, dass genügend Ersatzkleidung (besonders Unterhosen, Strumpfhosen bzw. Hosen und Socken) Versuch Einzelintegration Im SILLPARK-Betriebskindergarten wird die Möglichkeit des Versuchs Einzelintegration vom Land Tirol angeboten, d.h. dass ein Kind mit besonderem Förderbedarf in die jeweilige Gruppe (Kindergarten oder Kinderkrippe) integriert wird. Dabei begleitet eine Stützkraft die gesamte Gruppe, damit auf das Kind ein besonderes Augenmerk gelegt werden kann. Zusätzlich bietet das Land Tirol noch eine/n mobile/n Beratungskindergartenpädagogen/-in in einer beratenden und unterstützenden Funktion an. Es ist uns wichtig, dass das Kind sich wohl und voll integriert fühlt. Deswegen finden gezielte 30 Konzeption Hause auf die Toilette zu gehen. Deshalb ist es sinnvoll, im Betriebskindergarten erst dann mit der Sauberkeitserziehung zu beginnen, wenn das Kind zu Hause schon erste Erfolge gehabt hat. Im Betriebskindergarten benützen die Kinder eine Kindertoilette, die in der entsprechenden Höhe und somit für die Kinder selbst erreichbar ist. Besonderen Wert legen wir darauf, dass die Kinder nach der Benützung der Toilette selbst spülen und sich die Hände waschen. Hierbei bilden Kinder, die bereits sauber sind oft ein Vorbild und motivieren andere Kinder auch auf die Toilette zu gehen. Angebote immer mit der ganzen Gruppe statt. Damit wir das Kind in seiner Entwicklung optimal fördern und im Alltag unterstützen können, kooperieren wir mit Netzwerkpartnern wie z.B. Logo- oder Ergotherapeuten, sowie mit den Eltern – speziell auch im Rahmen von Entwicklungsgesprächen. In Absprache mit diesen Partnern stellen wir im Betriebskindergarten diverse Materialien zur Verfügung und adaptieren die Räume dementsprechend. Bei medizinischen Belangen bekommt das Team zusätzlich eine Einschulung von medizinischem Fachpersonal. SILLPARK BETRIEBSKINDERGARTEN Elternarbeit Elternarbeit nimmt im SILLPARKBetriebskindergarten einen hohen Stellenwert ein. Denn nur in Zusammenarbeit mit den Eltern als wichtigste Bezugspersonen der Kinder, die ihre Kinder am besten kennen, ist erfolgreiche Bildungsarbeit möglich. Der Austausch über die Entwicklung des Kindes ist uns ein großes Anliegen. Wir haben uns dazu verschiedenste Systeme überlegt, durch die keine Informationen verloren gehen und sowohl Eltern als auch wir Pädagogen/-innen immer bestens über das Kind informiert sind. So gibt es beispielweise in jeder Gruppe ein Informationsbuch, in das alle wichtigen Informationen bzw. Ereignisse der Kinder von Zuhause und auch vom Betriebskindergarten eingetragen werden. Wurde eine Information zu einem Kind eingetragen, die an die Eltern weitergeleitet werden soll, wird eine Klammer an den Namen des Kindes bei der Gruppenraumtür gehängt. So wird der/die Pädagoge/-in erinnert, dass etwas auszurichten ist. Einmal jährlich laden wir die Eltern zu einem Entwicklungsgespräch ein. Bei diesem Gespräch erfolgt ein längerer, genauerer Austausch über die Entwicklung des Kindes. Im Betriebskindergarten versuchen wir immer ein offenes Ohr für die Anliegen und Anregungen der Eltern zu haben und auch gemeinsame Lösungen zu finden. Der Elternbeirat, der aus je einem Elternteil aus beiden Gruppen besteht, unterstützt uns bei diesem Anliegen. In regelmäßigen Elternabenden werden die Eltern über Ereignisse im Betriebskindergarten informiert, es werden Werkarbeiten für die Kinder gestaltet (z.B. Osternest) und es werden auch Interessen der Eltern in Themenabenden besprochen (z.B. Elternabend zum Thema Sauberkeitserziehung). In die pädagogische Arbeit werden die Eltern durch regelmäßiges Feedback mitein-bezogen und es finden gemeinsame Feste mit Kindern und Eltern statt. Um die pädagogische Arbeit für die Eltern transparent zu machen, wird ein Essensplan, ein Jausenplan und ein Bildungswochenplan an den Informationstafeln ausgehängt. Außerdem haben alle Eltern ein Postfach, in das wichtige Briefe gelegt werden, eine Projektmappe liegt im Eingangsbereich aus und Eltern werden an wichtige Veranstaltungen im Betriebskindergarten per SMS erinnert. Konzeption 31 SILLPARK BETRIEBSKINDERGARTEN Quellenverzeichnis: Bundesländerübergreifender BildungsRahmenPlan für elementare Bildungseinrichtungen in Österreich. 2009. Charlotte Bühler Institut Fotos: SILLPARK-Betriebskindergarten Teamfotos: Foto Perjen Stand: 03/2014 32 Konzeption /RVJHKW·V *HPHLQVDPVLQGZLUVWDUN Å/DULVVDPLUVHLQDP1RUGSROGDJLEW·VNHLQH7UDXEHQ´ (Diego) „:HQQPDQ&KLOLLVVWEUHQQWGHU3RSR´ (Moritz) „Moritz, wie heißt das =DXEHUZRUW"´ Å+RNXVSRNXV´ Verein Kind & Co. Tirol, SILLPARK Betriebskindergarten Museumstraße 38 6020 Innsbruck