INHALTSANALYSE NACH MAYRING
Transcription
INHALTSANALYSE NACH MAYRING
Qualitative Inhaltsanalyse INHALTSANALYSE NACH MAYRING Qualitative Methoden 195 Kundi Qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring • Festlegung des Materials • Analyse der Enstehungsbedingungen • Formale Charakteristika des Materials • Festlegung der Richtung der Analyse • Theoriegeleitete Differenzierung der Fragestellung • nicht alles verfügbare Material wird analysiert • Auswahl basierend auf Forschungsfrage(n) – bestimmte Ausschnitte eines Interviews – Auswahl von Zeitungsartikeln etc. • Bestimmung des Analysetechnik/des Ablaufmodells • Definition der Analyseeinheit Qualitative Methoden 196 Kundi Qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring • • Festlegung des Materials • Analyse der Enstehungsbedingungen • Formale Charakteristika des Materials • Festlegung der Richtung der Analyse • Theoriegeleitete Differenzierung der Fragestellung • Bestimmung des Analysetechnik/des Ablaufmodells • Definition der Analyseeinheit Qualitative Methoden Informationen zum Entstehungszusammenhang sammeln und dokumentieren – Ort des Interviews, Umstände, anwesende Personen etc. – Dokumentation des öffentlichen Diskurses zur Problemstellung etc. 197 Kundi Qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring • • Festlegung des Materials • Analyse der Enstehungsbedingungen • Formale Charakteristika des Materials • Festlegung der Richtung der Analyse • Theoriegeleitete Differenzierung der Fragestellung • Bestimmung des Analysetechnik/des Ablaufmodells • Definition der Analyseeinheit Qualitative Methoden 198 in welcher Form liegt das Material vor – – – – – Druckwerk Transkript Tagebuch online Dokument etc. Kundi Qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring • Festlegung des Materials • Analyse der Enstehungsbedingungen • Formale Charakteristika des Materials • Festlegung der Richtung der Analyse • Theoriegeleitete Differenzierung der Fragestellung • Bestimmung des Analysetechnik/des Ablaufmodells • Definition der Analyseeinheit Qualitative Methoden • • Was soll erschlossen werden? Interviews: – Thema – Befindlichkeit – Wirkung 199 Kundi Qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring • Festlegung des Materials • Analyse der Enstehungsbedingungen • Formale Charakteristika des Materials • Festlegung der Richtung der Analyse • Theoriegeleitete Differenzierung der Fragestellung • • Bestimmung des Analysetechnik/des Ablaufmodells • • Definition der Analyseeinheit Qualitative Methoden • • 200 Präzisierung der Fragestellung Anbindung an bestehende Theorien zum Gegenstandsbereich Differenzierung in Detailfragen Offenheit gewährleisten Kundi Qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring • Festlegung des Materials • Analyse der Enstehungsbedingungen • Formale Charakteristika des Materials • Festlegung der Richtung der Analyse • Theoriegeleitete Differenzierung der Fragestellung • Bestimmung des Analysetechnik/des Ablaufmodells • Definition der Analyseeinheit Qualitative Methoden • Drei grundlegende Verfahren – Zusammenfassende Inhaltsanalyse – Explizierende Inhaltsanalyse – Strukturierende Inhaltsanalyse 201 Kundi Qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring • Festlegung des Materials • Analyse der Enstehungsbedingungen • Formale Charakteristika des Materials • Festlegung der Richtung der Analyse • Theoriegeleitete Differenzierung der Fragestellung • • Bestimmung des Analysetechnik/des Ablaufmodells Definition der Analyseeinheit Qualitative Methoden 202 • Kriteriengeleitete Auswahl der Texte, die analysiert werden sollen – ganzer Text, Absatz, Satz, Wort etc. • Bedingungen für die Zuordnung zu einer Kategorie Kundi Qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring Theorie Analyse mittels Kategoriensystem Zusammenfassung Explikation Strukturierung Interpretation Überprüfung des Kategoriensystems Gütekriterien Material Qualitative Methoden 203 Kundi Zusammenfassende Inhaltsanalyse nach Mayring • Paraphrase: inhaltstragenden Teile in einheitliche Sprachebene und grammatikalische Kurzform überführen • Festlegen des Abstraktionsniveaus der ersten Reduktion • Streichen inhaltsgleicher Paraphrasen (Selektion) • Bei großen Textmengen: 2. Reduktion durch Wiederholen dieses Prozesses auf höherem Abstraktionsniveau • Resultat: abstrahierte und sprachlich vereinheitlichte Kurzfassung der analytisch relevanten Inhalte Qualitative Methoden 204 Kundi 153 154 155 156 157 158 159 160 161 162 163 164 165 166 167 168 169 170 171 172 173 174 175 176 177 178 179 180 181 182 183 184 185 186 187 188 189 190 191 192 193 194 195 I V2 I V2 I V2 I V2 I V2 I V2 I V2 I V2 I V2 I V2 I V2 I V2 welche vorteile hat denn ein arbeitsplatz? oder was sind die vorteile, wenn man arbeitet? die vorteile sind, dass man auf jeden fall einmal ein geld kriegt, für geld arbeitet. und, ja, dass man, * dass es vielleicht irgendetwas gibt, wo man spaß haben kann daran. dazu den nachteil und vorteil nutzen kann anderer leute zum eigenen vorteil. dass man die nachteile anderer zum eigenen vorteil nutzen kann? ja, zum beispiel, wenn die zwei ein problem haben, dann kann man sich hinhocken und ein bisschen spielen und dann ist man selber besser als die anderen, bei dem halt. aha, ich verstehe. und welche nachteile kann ein arbeitsplatz haben? äh, zusammengeschimpft vom chef. hmm * was noch? unfälle. * eine arbeit gelingt einem nicht. der chef hat nicht gesagt, wie man die arbeit machen soll. hmm * kunden gehen verloren. wäre es dir lieber, überhaupt nicht zu arbeiten und den ganzen tag daheim zu bleiben? wenn es möglich ist, ja. aber es ist nicht möglich. warum denn? na ja, das muss ich halt machen. aber warum wäre es dir lieber? hmm * lieber nicht. also doch nicht lieber. es ist halt so was wie * ähm zwangsbeglückung- also so was, wo man gezwungen wird dazu, also bestechung eher. und was wäre der vorteil, wenn man nicht arbeiten müsste? man kann machen, was man will dann. und warum ist es für dich wichtig, dass du eine arbeit findest? warum das wichtig ist? * mal überlegen * ja wie soll ich denn sonst ein geld kriegen? meine eltern, die zahlen mich nicht mehr. glaubst du, ist es auch für andere personen wichtig, dass du eine arbeit findest? ja, für meine eltern. (RASCH) und warum ist es für sie wichtig? äh, das kann ich schwer sagen. * * dass ich sicher ein gescheites haus krieg’. so, äh, ähm * ja. glaubst du, ist es schwierig, einen arbeitsplatz zu finden? ja, das glaub’ ich schon. Qualitative Methoden Durch Arbeit bekommt man Geld Vielleicht etwas, woran man Spaß haben kann Nachteile anderer zum Vorteil nutzen Paraphrasen der auf Arbeit bzgl. Textstellen Nachteil: vom Chef geschimpft werden Misslingen der Arbeit Chef sagt nicht, wie Arbeit zu machen Kunden gehen verloren Wenn möglich, nicht arbeiten Man muss arbeiten Arbeit ist Zwangsbeglückung Man wird gezwungen Ist eher Bestechung Ohne Arbeit kann man machen, was man will Arbeit wichtig, sonst kein Geld Eltern zahlen nicht mehr Arbeit wichtig für Eltern Dass man sich Haus leisten kann Ist schwierig, Arbeit zu finden 205 Kundi Paraphrase Kurzform Reduktion Durch Arbeit bekommt man Geld Vielleicht etwas, woran man Spaß haben kann Nachteile anderer zum Vorteil nutzen Nachteil: vom Chef geschimpft werden Misslingen der Arbeit Chef sagt nicht, wie Arbeit zu machen Kunden gehen verloren Wenn möglich, nicht arbeiten Man muss arbeiten Arbeit ist Zwangsbeglückung Man wird gezwungen Ist eher Bestechung Ohne Arbeit kann man machen, was man will Arbeit wichtig, sonst kein Geld Eltern zahlen nicht mehr Arbeit wichtig für Eltern Dass man sich Haus leisten kann Ist schwierig, Arbeit zu finden Durch Arbeit Geld Durch Arbeit -bekommt man Geld -bringt aber vielleicht auch Spaß Nachteile sind -mögliche Kritik des Vorgesetzten -ungenügende Infos -Misslingen -Verlust von Kunden Würde nicht arbeiten, denn -Arbeit ist Zwang -man wird zu Arbeit bestochen Arbeit wichtig -für Eltern -damit man sich etwas leisten kann -ist aber schwer zu finden Qualitative Methoden Durch Arbeit vielleicht Spaß Kritik von Vorgesetzten Misslingen Mangelnde Informationen von Vorgesetzten Kunden verlieren Würde nicht arbeiten Arbeit ist Zwang Arbeit ist Zwang Arbeit ist Zwang Bestochen zu Arbeit Ohne Arbeit Freiheit Durch Arbeit Geld Kein Geld von Eltern Arbeit wichtig für Eltern Mit Geld kann man sich etwas leisten Arbeit schwer zu finden 206 Kundi Explizierende Inhaltsanalyse nach Mayring • Im Unterschied zu Zusammenfassung: nun Einbeziehen neuen Materials, Materialausbreitung • Einbeziehung von Kontextinformationen – genau definieren, was an Kontextinformationen zulässig ist • enge Kontextanalyse • weite Kontextanalyse • Formulierung einer die Textstelle erklärenden Paraphrase Qualitative Methoden 207 Kundi Explikationsschema nach Mayring zu explizierende Textstelle lexikalisch-grammatikalische Analyse der Textstelle Festlegung des zulässigen Explikationsmaterials Materialsammlung weite Kontexanalyse enge Kontexanalyse Zusatzmaterial über Textumfeld Text hinausgehend ausreichend? Formulierung der explizierenden Paraphrasen Qualitative Methoden 208 Kundi Enge Kontextanalyse V2: die vorteile sind, dass man auf jeden fall einmal ein geld kriegt, für geld arbeitet. und, ja, dass man, * dass es vielleicht irgendetwas gibt, wo man spaß haben kann daran. dazu den nachteil und vorteil nutzen kann anderer leute zum eigenen vorteil. (Z.155-159) 1. Zu explizierende Textstelle: „dazu den nachteil und vorteil nutzen kann anderer leute zum eigenen vorteil“ 2. Lexikalische/grammatische Analyse: Vorteil: was sich für jmnd. gegenüber anderen günstig auswirkt; Nachteil: was sich für jmnd. gegenüber anderen negativ auswirkt. Grammatisch liegt keine korrekte Formulierung vor: ‚Dazu kann ich (?) den Nachteil anderer Leute zum Vorteil nutzen‘ 3. Direkter Textbezug: Interviewer fragt nach: dass man die nachteile anderer zum eigenen vorteil nutzen kann? V2: ja, zum beispiel, wenn die zwei ein problem haben, dann kann man sich hinhocken und ein bisschen spielen und dann ist man selber besser als die anderen, bei dem halt. (Z.160-164) Es ergibt sich aus der engen Kontextanalyse keine erklärende Paraphrase: Wenn welche zwei ein Problem haben? Wieso kann man dann selber etwas besser als die anderen, wenn man sich zum Spielen ‚hinhockt‘? Wird gemeint, dass die anderen zum Spielen verführt werden, während man selbst aber nicht spielt, sondern etwas übt? Weite Kontextanalyse Qualitative Methoden 209 Kundi 1. Zusätzliches Material: Befragung des Betreuers: I:wenn die zwei sich hinhocken und ein bisschen spielen und dann ist man selber besser als die anderen, worauf könnte sich eine solche aussage beziehen? B1: Ich bin nicht ganz sicher, aber vielleicht wird auf unsere rollenspiele bezug genommen. es werden bestimmte problemsituationen von zweien vorgespielt, damit die anderen mit solchen situationen besser umgehen lernen. Diese Interpretation passt gut zu der zweiten Aussage. Da aber die erste Aussage (‚dazu den nachteil und vorteil nutzen … zum eigenen vorteil‘ Z.158-159) sich auf die Vorteile einer Arbeit bezogen hat, ist das noch keine befriedigende Erklärung. Andererseits wurde bei einer Reihe anderer Antworten von V2 ebenfalls das Thema verlassen (siehe Z.217, Z.311, Z.342, Z356), sodass nicht ausgeschlossen ist, dass das auch hier der Fall war. Vielleicht war hier der Begriff ‚Vorteil‘ der Assoziationsgrund: Rollenspiel zum Vorteil nutzen. 2. Erklärende Paraphrase: Man kann sich mit Vorteil durch Rollenspiele auf Problemsituationen vorbereiten, die es einem erleichtern in der Arbeitssituation damit umzugehen. 3. Überprüfung durch Einbezug in den Materialzusammenhang: kann entfallen Qualitative Methoden 210 Kundi Strukturierende Inhaltsanalyse nach Mayring • Bestimmte Struktur aus dem Material herausarbeiten, d.h. Kategoriensystem entwickeln • Verfahrensvorschlag: – 1. Definition der Kategorien (was fällt unter die Kategorie?) – 2. Ankerbeispiele entwickeln – 3. Kodierregeln formulieren (Abgrenzungsprobleme vermeiden) • Arten der Strukturierung differenzieren: – – – – Formal: Innere Struktur des Materials Inhaltlich: bzgl. bestimmter Inhaltsbereiche Typisierend: markante Ausprägungen im Material Skalierend: Ausprägungen gradueller Art Qualitative Methoden 211 Kundi Eine zentrale Fragestellung der Untersuchung ist: Führt die Berufserfahrung durch Praktika bei behinderten/benachteiligten Jugendlichen zu einer realistischeren Sicht auf die eigenen Stärken und Schwächen und trägt dies zur Berufswahl bei? 1.Schritt: Bestimmung der Analyseeinheit Alle Textabschnitte, die Reaktionen auf die Praktika betreffen, Erfahrungen, die dort gemacht wurden, behandeln oder die unmittelbar eine Beziehung zwischen Praktikum und Berufswahl ansprechen. 2.Schritt: Bestimmung der Einschätzungsdimension(en) Erfahrungen, die mit Berufspraktika gemacht werden, können betreffen: den Fähigkeits- und Fertigkeitsbereich (was kann ich, was kann ich nicht) den emotionalen Bereich (was gefällt mir, was gefällt mir nicht) den sozialen Bereich (wie gehen die anderen mit mir, wie ich mit anderen um) den Entwicklungsbereich (kann ich mich weiterentwickeln oder ist alles festgelegt) den Statusbereich (bin ich wertvolles Mitglied der Gruppe) die Möglichkeit der Existenzsicherung (kann ich damit genug Geld verdienen) Qualitative Methoden 212 Kundi 3.Schritt: Bestimmung der Ausprägungen Da nur wenig Information aus den Aussagen extrahiert werden kann, soll mit zwei oder drei Ausprägungen gearbeitet werden. Fähigkeits- und Fertigkeitsbereich: - Einschätzung zum Können vermittelt: ja, positiv - ja, negativ - nein Emotionaler Bereich: - Hat die Tätigkeit gefallen: ja, für lange berufliche Ausübung vorstellbar – ja, aber nicht für lange Zeit vorstellbar– nein Sozialer Bereich: - Erfahrungen mit Kollegen: positiv – neutral – negativ Entwicklungsbereich: - Entwicklungsaussichten: positiv – negativ Statusbereich: - Wertigkeit der Tätigkeit: minderwertig – nicht vollwertig – vollwertig Existenzsicherung: - Verdienstmöglichkeiten: ausreichend – ungewiss – nicht ausreichend 4.Schritt: Definitionen,Ankerbeispiele und Kodierregeln Tabellarische oder listenweise Ausführung nächste Folie Qualitative Methoden 213 Kundi Definitionen, Ankerbeispiele, Kodierregeln Variable Ausprägung Definition Vermittlung der ja, positiv Die Erfahrung gemacht haben, was der Beruf an Einschätzung Können erfordert und dass diese Anforderungen zum Können den eigenen Möglichkeiten entsprechen oder mit der Zeit oder Übung/Ausbildung entsprechen werden Ankerbeispiel „Noch besser und professioneller werden. Zum Beispiel mattieren lernen. Wie man das richtig macht, werde ich bald können“ ja, negativ Die Erfahrung gemacht haben, was der Beruf an Können erfordert und dass man selbst mit ziemlicher Bestimmtheit diesen Anforderungen nicht gewachsen ist „Man muss da die ganze sitzen, sitzen, sitzen und konzentrieren darauf. Und kann sich schon so konzentrieren?“ nein Keine ausreichenden Erfahrungen gemacht haben, um beurteilen zu können, was man können muss und ob man selbst den Anforderungen entsprechen könnte „Ich hab nur zugeschaut, dann habe ich sauber gemacht, aufgekehrt, eh nicht viel. Ich hab’s nicht selber probiert. Was weiß ich, ob ich das schaff?“ Qualitative Methoden 214 Zeit sich wer lang Kodierregeln Es muss hervorgehen, dass die Erfahrung gemacht wurde: -was man können muss -dass man es kann oder mit Übung etc. können wird Es muss hervorgehen, dass die Erfahrung gemacht wurde: -was man können und bewältigen muss -dass man es insgesamt oder zumindest teilweise nicht bewältigen kann Es muss hervorgehen, dass man keine ausreichenden Erfahrungen sammeln konnte, um ein Beurteilung vornehmen zu können Kundi THEMATISCHE ANALYSE Qualitative Methoden 215 Kundi Thematische Analyse • Ursprünglich im Kontext der quantitativ ausgerichteten Analyse von Kommunikationen entwickelt (Paul Lazarsfeld und Harold Lasswell) • In den 1950er Jahren frühes Beispiel für die Debatte zur Frage quantitative/qualitative Forschung • Beruht nicht auf einer bestimmten Theorie • Ist – wie der Name sagt – eine Analyse der zentralen Themen, die in Interviews oder anderen Texten auftreten Qualitative Methoden 216 Kundi Thematische Analyse Transkription/Auswahl von Texten Analyse der Texte Identifikation von Themen und Unterthemen Qualitative Methoden 217 Kundi Ablauf der thematischen Analyse (nach Braun & Clarke 2006) Vertraut machen mit den Daten Erste Kodegenerierung Themensuche basierend auf ersten Kodes Qualitative Methoden • Wiederholtes Lesen • Notieren von Einfällen • Theoriegeleitet • Datengeleitet • Organisieren von Kodes in Gruppen • Beziehung zwischen diesen Gruppen Revision der Themen • Eindeutigkeit • Unterscheidbarkeit • Häufigkeit Themendefinition und Benennung • Detaillierte Analyse für jedes Thema • Einprägsame Benennung 218 Kundi Kodegenerierung 101 102 103 104 105 106 107 108 109 110 111 112 113 114 115 116 117 118 119 120 121 122 123 124 125 126 127 128 129 130 131 132 133 134 135 136 137 138 139 140 141 142 143 144 145 146 Kodes I und wie hat dir der installateur gefallen? V4 war zu anstrengend. Körperlich anstrengend I aha zu anstrengend. und beim bürokaufmann, wie lange warst du da? V4 da habe ich gemacht ein einwöchiges praktikum, ein dreiwöchiges praktikum, ein einwöchiges praktikum. das waren dann fünf wochen. I immer bei derselben firma oder bei verschiedenen? V4 bei derselben. und dann war ich, * dann habe ich jeden dienstag dort praktikum gemacht. I und was hast du bei dieser arbeit alles gemacht? V4 kopiert, am computer geschrieben, zur post gegangen, alles mögliche. I und wie gefällt dir diese arbeit? V4 gut. I welches praktikum hat dir denn am besten gefallen von der arbeit her? V4 eh bürokaufmann, * der großhandelskaufmann ist gegangen. I und hast du dich schon für einen bestimmten beruf entschieden? V4 ich habe jetzt eine lehrstelle, bürokaufmann. I und was gefällt dir besonders gut an diesem beruf? V4 das kann ich nicht so genau sagen. I kannst du nicht sagen? ist es eher die arbeit oder eher der betrieb und die kollegen oder wolltest du das schon immer machen? V4 alles zusammen. der betrieb ist gut und die kollegen und Zufriedenheit mit Betrieb, die arbeit mach’ ich gern Kollegen, Arbeitstätigkeit I wie bist du denn auf diesen beruf gekommen? V4 * * die frau fischer hat mir dort einen vorstellungstermin gemacht. I wer ist die frau fischer? ist das eine trainerin von da? V4 ja. I und wie bist du darauf gekommen, dass du bürokaufmann werden könntest? V4 indem ich daheim auch viel am computer mach’ Arbeit entspricht Interesse I aha, und macht dir das spaß am computer? V4 ja. I glaubst du, dass diese arbeit auch nachteile hat? V4 einen breiten hintern kriegt man. Sitzende Arbeit I sonst auch noch was? “breiter Hintern“ *** I hat dir bei dieser berufsentscheidung jemand geholfen, oder hast du die alleine getroffen? V4 * * meine mutter hat mir geholfen. Qualitative Methoden 219 Kundi Beispiel (Braun & Wilkinson, 2003: Women talk about the vagina) Erste Themenübersicht Qualitative Methoden 220 Kundi Beispiel (Braun & Wilkinson, 2003: Women talk about the vagina) Weiterentwicklung der Themen Qualitative Methoden 221 Kundi Beispiel (Braun & Wilkinson, 2003: Women talk about the vagina) Endgültige Themen Qualitative Methoden 222 Kundi Thematische Analyse - Checkliste Stufe Transkription Kriterium Ausreichend detailliert für den Untersuchungszweck Überprüft auf Genauigkeit mit Bezug auf die Aufzeichnungen Kodierung Jedem Textitem wurde gleiche Aufmerksamkeit geschenkt Themen wurden nicht aufgrund einiger Beispiele generiert (anekdotische Analyse), sondern auf Basis einer sorgfältigen, umfassenden und vollständigen Kodierung Alle für ein Thema relevanten Texte würden zusammengestellt Themen wurden gegeneinander und mit Bezug zu den Texten geprüft Analyse Themen sind schlüssig, einheitlich und unterscheidbar Daten (Texte) wurden analysiert (interpretiert) und nicht nur paraphrasiert oder beschrieben Die Textextrakte stützen die Themen Die Analyse ergibt eine überzeugende und strukturierte Schilderung des Gegenstands Eine gute Balance zwischen analytischem Text und Textbeispielen Genügend Zeit wurde den einzelnen Phasen der Analyse gewidmet Bericht Die zugrunde liegenden Annahmen der Analyse und die methodische Vorgangsweise werden dargestellt Beschriebene Methode und berichtete Analyse sind konsistent Sprache und Begriffe stimmen mit der erkenntnistheoretischen Position überein Der Forscher wird als aktiver Deuter dargestellt Qualitative Methoden 223 Kundi Software / Internet- Adressen • MAX-QDA, Qualitative Datenanalyse. Software for Qualitative Data Analysis (http://www.maxqda.de) • ATLAS/ti (http://www.atlasti.de) • Memo Pages of GTM (http://gtm.vlsm.org) • Grounded Theory Institute (http://www.groundedtheory.org) • Qualpage (http://www.ualberta.ca/~jrnorris/qual.html) • The Qualitative Research Page (http://www.oit.pdx.edu/~kerlinb/qualresearch) • Links (http://www.intext.de/textanae.htm) • Links (http://sosig.escr.bris.ac.uk/roads/subjectlisting/World/qualmeth.html) • Forum qualitativer Forschung (http://qualitativeresearch.net/fqs/fqs.htm) Qualitative Methoden Kundi