INHALTSANALYSE NACH MAYRING

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INHALTSANALYSE NACH MAYRING
Qualitative Inhaltsanalyse
INHALTSANALYSE NACH MAYRING
Qualitative Methoden
195
Kundi
Qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring
• Festlegung des Materials
• Analyse der Enstehungsbedingungen
• Formale Charakteristika des Materials
• Festlegung der Richtung der Analyse
• Theoriegeleitete Differenzierung der
Fragestellung
• nicht alles verfügbare
Material wird analysiert
• Auswahl basierend auf
Forschungsfrage(n)
– bestimmte Ausschnitte
eines Interviews
– Auswahl von Zeitungsartikeln etc.
• Bestimmung des Analysetechnik/des
Ablaufmodells
• Definition der Analyseeinheit
Qualitative Methoden
196
Kundi
Qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring
•
•
Festlegung des Materials
•
Analyse der Enstehungsbedingungen
•
Formale Charakteristika des Materials
•
Festlegung der Richtung der Analyse
•
Theoriegeleitete Differenzierung der
Fragestellung
•
Bestimmung des Analysetechnik/des
Ablaufmodells
•
Definition der Analyseeinheit
Qualitative Methoden
Informationen zum
Entstehungszusammenhang
sammeln und dokumentieren
– Ort des Interviews,
Umstände, anwesende
Personen etc.
– Dokumentation des
öffentlichen Diskurses zur
Problemstellung etc.
197
Kundi
Qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring
•
•
Festlegung des Materials
•
Analyse der Enstehungsbedingungen
•
Formale Charakteristika des Materials
•
Festlegung der Richtung der Analyse
•
Theoriegeleitete Differenzierung der
Fragestellung
•
Bestimmung des Analysetechnik/des
Ablaufmodells
•
Definition der Analyseeinheit
Qualitative Methoden
198
in welcher Form liegt das
Material vor
–
–
–
–
–
Druckwerk
Transkript
Tagebuch
online Dokument
etc.
Kundi
Qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring
•
Festlegung des Materials
•
Analyse der Enstehungsbedingungen
•
Formale Charakteristika des Materials
•
Festlegung der Richtung der Analyse
•
Theoriegeleitete Differenzierung der
Fragestellung
•
Bestimmung des Analysetechnik/des
Ablaufmodells
•
Definition der Analyseeinheit
Qualitative Methoden
•
•
Was soll erschlossen
werden?
Interviews:
– Thema
– Befindlichkeit
– Wirkung
199
Kundi
Qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring
•
Festlegung des Materials
•
Analyse der Enstehungsbedingungen
•
Formale Charakteristika des Materials
•
Festlegung der Richtung der Analyse
•
Theoriegeleitete Differenzierung der
Fragestellung
•
•
Bestimmung des Analysetechnik/des
Ablaufmodells
•
•
Definition der Analyseeinheit
Qualitative Methoden
•
•
200
Präzisierung der
Fragestellung
Anbindung an bestehende
Theorien zum Gegenstandsbereich
Differenzierung in
Detailfragen
Offenheit gewährleisten
Kundi
Qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring
•
Festlegung des Materials
•
Analyse der Enstehungsbedingungen
•
Formale Charakteristika des Materials
•
Festlegung der Richtung der Analyse
•
Theoriegeleitete Differenzierung der
Fragestellung
•
Bestimmung des Analysetechnik/des
Ablaufmodells
•
Definition der Analyseeinheit
Qualitative Methoden
•
Drei grundlegende
Verfahren
– Zusammenfassende
Inhaltsanalyse
– Explizierende
Inhaltsanalyse
– Strukturierende
Inhaltsanalyse
201
Kundi
Qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring
•
Festlegung des Materials
•
Analyse der Enstehungsbedingungen
•
Formale Charakteristika des Materials
•
Festlegung der Richtung der Analyse
•
Theoriegeleitete Differenzierung der
Fragestellung
•
•
Bestimmung des Analysetechnik/des
Ablaufmodells
Definition der Analyseeinheit
Qualitative Methoden
202
•
Kriteriengeleitete
Auswahl der Texte, die
analysiert werden sollen
– ganzer Text, Absatz,
Satz, Wort etc.
•
Bedingungen für die
Zuordnung zu einer
Kategorie
Kundi
Qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring
Theorie
Analyse mittels
Kategoriensystem
Zusammenfassung
Explikation
Strukturierung
Interpretation
Überprüfung des
Kategoriensystems
Gütekriterien
Material
Qualitative Methoden
203
Kundi
Zusammenfassende Inhaltsanalyse
nach Mayring
• Paraphrase: inhaltstragenden Teile in einheitliche
Sprachebene und grammatikalische Kurzform überführen
• Festlegen des Abstraktionsniveaus der ersten Reduktion
• Streichen inhaltsgleicher Paraphrasen (Selektion)
• Bei großen Textmengen: 2. Reduktion durch Wiederholen
dieses Prozesses auf höherem Abstraktionsniveau
• Resultat: abstrahierte und sprachlich vereinheitlichte
Kurzfassung der analytisch relevanten Inhalte
Qualitative Methoden
204
Kundi
153
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191
192
193
194
195
I
V2
I
V2
I
V2
I
V2
I
V2
I
V2
I
V2
I
V2
I
V2
I
V2
I
V2
I
V2
welche vorteile hat denn ein arbeitsplatz? oder was sind die
vorteile, wenn man arbeitet?
die vorteile sind, dass man auf jeden fall einmal ein geld
kriegt, für geld arbeitet. und, ja, dass man, * dass es
vielleicht irgendetwas gibt, wo man spaß haben kann daran.
dazu den nachteil und vorteil nutzen kann anderer leute zum
eigenen vorteil.
dass man die nachteile anderer zum eigenen vorteil nutzen
kann?
ja, zum beispiel, wenn die zwei ein problem haben, dann
kann man sich hinhocken und ein bisschen spielen und dann
ist man selber besser als die anderen, bei dem halt.
aha, ich verstehe. und welche nachteile kann ein arbeitsplatz
haben?
äh, zusammengeschimpft vom chef. hmm * was noch?
unfälle. * eine arbeit gelingt einem nicht. der chef hat nicht
gesagt, wie man die arbeit machen soll. hmm * kunden
gehen verloren.
wäre es dir lieber, überhaupt nicht zu arbeiten und den
ganzen tag daheim zu bleiben?
wenn es möglich ist, ja. aber es ist nicht möglich.
warum denn?
na ja, das muss ich halt machen.
aber warum wäre es dir lieber?
hmm * lieber nicht.
also doch nicht lieber.
es ist halt so was wie * ähm zwangsbeglückung- also so was,
wo man gezwungen wird dazu, also bestechung eher.
und was wäre der vorteil, wenn man nicht arbeiten müsste?
man kann machen, was man will dann.
und warum ist es für dich wichtig, dass du eine arbeit
findest?
warum das wichtig ist? * mal überlegen * ja wie soll ich
denn sonst ein geld kriegen? meine eltern, die zahlen mich
nicht mehr.
glaubst du, ist es auch für andere personen wichtig, dass du
eine arbeit findest?
ja, für meine eltern. (RASCH)
und warum ist es für sie wichtig?
äh, das kann ich schwer sagen. * * dass ich sicher ein
gescheites haus krieg’. so, äh, ähm * ja.
glaubst du, ist es schwierig, einen arbeitsplatz zu finden?
ja, das glaub’ ich schon.
Qualitative Methoden
Durch Arbeit bekommt man
Geld
Vielleicht etwas, woran man
Spaß haben kann
Nachteile anderer zum Vorteil
nutzen
Paraphrasen der auf
Arbeit bzgl.
Textstellen
Nachteil: vom Chef
geschimpft werden
Misslingen der Arbeit
Chef sagt nicht, wie Arbeit zu
machen
Kunden gehen verloren
Wenn möglich, nicht arbeiten
Man muss arbeiten
Arbeit ist Zwangsbeglückung
Man wird gezwungen
Ist eher Bestechung
Ohne Arbeit kann man
machen, was man will
Arbeit wichtig, sonst kein Geld
Eltern zahlen nicht mehr
Arbeit wichtig für Eltern
Dass man sich Haus leisten
kann
Ist schwierig, Arbeit zu finden
205
Kundi
Paraphrase
Kurzform
Reduktion
Durch Arbeit bekommt man
Geld
Vielleicht etwas, woran man
Spaß haben kann
Nachteile anderer zum Vorteil
nutzen
Nachteil: vom Chef geschimpft
werden
Misslingen der Arbeit
Chef sagt nicht, wie Arbeit zu
machen
Kunden gehen verloren
Wenn möglich, nicht arbeiten
Man muss arbeiten
Arbeit ist Zwangsbeglückung
Man wird gezwungen
Ist eher Bestechung
Ohne Arbeit kann man machen,
was man will
Arbeit wichtig, sonst kein Geld
Eltern zahlen nicht mehr
Arbeit wichtig für Eltern
Dass man sich Haus leisten
kann
Ist schwierig, Arbeit zu finden
Durch Arbeit Geld
Durch Arbeit
-bekommt man Geld
-bringt aber vielleicht
auch Spaß
Nachteile sind
-mögliche Kritik des
Vorgesetzten
-ungenügende Infos
-Misslingen
-Verlust von Kunden
Würde nicht arbeiten, denn
-Arbeit ist Zwang
-man wird zu Arbeit
bestochen
Arbeit wichtig
-für Eltern
-damit man sich etwas
leisten kann
-ist aber schwer zu
finden
Qualitative Methoden
Durch Arbeit vielleicht Spaß
Kritik von Vorgesetzten
Misslingen
Mangelnde Informationen von
Vorgesetzten
Kunden verlieren
Würde nicht arbeiten
Arbeit ist Zwang
Arbeit ist Zwang
Arbeit ist Zwang
Bestochen zu Arbeit
Ohne Arbeit Freiheit
Durch Arbeit Geld
Kein Geld von Eltern
Arbeit wichtig für Eltern
Mit Geld kann man sich etwas
leisten
Arbeit schwer zu finden
206
Kundi
Explizierende Inhaltsanalyse
nach Mayring
• Im Unterschied zu Zusammenfassung: nun
Einbeziehen
neuen
Materials,
Materialausbreitung
• Einbeziehung von Kontextinformationen
– genau definieren, was an Kontextinformationen
zulässig ist
• enge Kontextanalyse
• weite Kontextanalyse
• Formulierung einer die Textstelle erklärenden
Paraphrase
Qualitative Methoden
207
Kundi
Explikationsschema nach Mayring
zu explizierende
Textstelle
lexikalisch-grammatikalische
Analyse der Textstelle
Festlegung des zulässigen
Explikationsmaterials
Materialsammlung
weite Kontexanalyse enge Kontexanalyse
Zusatzmaterial über
Textumfeld
Text hinausgehend
ausreichend?
Formulierung der explizierenden
Paraphrasen
Qualitative Methoden
208
Kundi
Enge Kontextanalyse
V2: die vorteile sind, dass man auf jeden fall einmal ein geld kriegt,
für geld arbeitet. und, ja, dass man, * dass es vielleicht
irgendetwas gibt, wo man spaß haben kann daran. dazu den
nachteil und vorteil nutzen kann anderer leute zum eigenen
vorteil. (Z.155-159)
1. Zu explizierende Textstelle: „dazu den nachteil und vorteil
nutzen kann anderer leute zum eigenen vorteil“
2. Lexikalische/grammatische Analyse: Vorteil: was sich für jmnd.
gegenüber anderen günstig auswirkt; Nachteil: was sich für jmnd.
gegenüber anderen negativ auswirkt. Grammatisch liegt keine
korrekte Formulierung vor: ‚Dazu kann ich (?) den Nachteil anderer
Leute zum Vorteil nutzen‘
3. Direkter Textbezug: Interviewer fragt nach: dass man die
nachteile anderer zum eigenen vorteil nutzen kann?
V2: ja, zum beispiel, wenn die zwei ein problem haben, dann
kann man sich hinhocken und ein bisschen spielen und dann ist
man selber besser als die anderen, bei dem halt. (Z.160-164)
Es ergibt sich aus der engen Kontextanalyse keine erklärende
Paraphrase:
Wenn welche zwei ein Problem haben?
Wieso kann man dann selber etwas besser als die anderen, wenn man
sich zum Spielen ‚hinhockt‘?
Wird gemeint, dass die anderen zum Spielen verführt werden,
während man selbst aber nicht spielt, sondern etwas übt?
Weite Kontextanalyse
Qualitative Methoden
209
Kundi
1. Zusätzliches Material:
Befragung des Betreuers: I:wenn die zwei sich hinhocken und ein
bisschen spielen und dann ist man selber besser als die anderen,
worauf könnte sich eine solche aussage beziehen?
B1: Ich bin nicht ganz sicher, aber vielleicht wird auf unsere
rollenspiele bezug genommen. es werden bestimmte
problemsituationen von zweien vorgespielt, damit die anderen
mit solchen situationen besser umgehen lernen.
Diese Interpretation passt gut zu der zweiten Aussage. Da aber die
erste Aussage (‚dazu den nachteil und vorteil nutzen … zum eigenen
vorteil‘ Z.158-159) sich auf die Vorteile einer Arbeit bezogen hat, ist
das noch keine befriedigende Erklärung.
Andererseits wurde bei einer Reihe anderer Antworten von V2
ebenfalls das Thema verlassen (siehe Z.217, Z.311, Z.342, Z356),
sodass nicht ausgeschlossen ist, dass das auch hier der Fall war.
Vielleicht war hier der Begriff ‚Vorteil‘ der Assoziationsgrund:
Rollenspiel zum Vorteil nutzen.
2. Erklärende Paraphrase: Man kann sich mit Vorteil durch
Rollenspiele auf Problemsituationen vorbereiten, die es einem
erleichtern in der Arbeitssituation damit umzugehen.
3. Überprüfung durch Einbezug in den Materialzusammenhang:
kann entfallen
Qualitative Methoden
210
Kundi
Strukturierende Inhaltsanalyse
nach Mayring
• Bestimmte Struktur aus dem Material herausarbeiten,
d.h. Kategoriensystem entwickeln
• Verfahrensvorschlag:
– 1. Definition der Kategorien (was fällt unter die Kategorie?)
– 2. Ankerbeispiele entwickeln
– 3. Kodierregeln formulieren (Abgrenzungsprobleme vermeiden)
• Arten der Strukturierung differenzieren:
–
–
–
–
Formal: Innere Struktur des Materials
Inhaltlich: bzgl. bestimmter Inhaltsbereiche
Typisierend: markante Ausprägungen im Material
Skalierend: Ausprägungen gradueller Art
Qualitative Methoden
211
Kundi
Eine zentrale Fragestellung der Untersuchung ist: Führt die
Berufserfahrung durch Praktika bei behinderten/benachteiligten
Jugendlichen zu einer realistischeren Sicht auf die eigenen Stärken und
Schwächen und trägt dies zur Berufswahl bei?
1.Schritt: Bestimmung der Analyseeinheit
Alle Textabschnitte, die Reaktionen auf die Praktika betreffen,
Erfahrungen, die dort gemacht wurden, behandeln oder die
unmittelbar eine Beziehung zwischen Praktikum und Berufswahl
ansprechen.
2.Schritt: Bestimmung der Einschätzungsdimension(en)
Erfahrungen, die mit Berufspraktika gemacht werden, können
betreffen:
den Fähigkeits- und Fertigkeitsbereich (was kann ich, was kann ich
nicht)
den emotionalen Bereich (was gefällt mir, was gefällt mir nicht)
den sozialen Bereich (wie gehen die anderen mit mir, wie ich mit
anderen um)
den Entwicklungsbereich (kann ich mich weiterentwickeln oder ist
alles festgelegt)
den Statusbereich (bin ich wertvolles Mitglied der Gruppe)
die Möglichkeit der Existenzsicherung (kann ich damit genug Geld
verdienen)
Qualitative Methoden
212
Kundi
3.Schritt: Bestimmung der Ausprägungen
Da nur wenig Information aus den Aussagen extrahiert werden kann,
soll mit zwei oder drei Ausprägungen gearbeitet werden.
Fähigkeits- und Fertigkeitsbereich:
- Einschätzung zum Können vermittelt: ja, positiv - ja, negativ - nein
Emotionaler Bereich:
- Hat die Tätigkeit gefallen: ja, für lange berufliche Ausübung
vorstellbar – ja, aber nicht für lange Zeit vorstellbar– nein
Sozialer Bereich:
- Erfahrungen mit Kollegen: positiv – neutral – negativ
Entwicklungsbereich:
- Entwicklungsaussichten: positiv – negativ
Statusbereich:
- Wertigkeit der Tätigkeit: minderwertig – nicht vollwertig – vollwertig
Existenzsicherung:
- Verdienstmöglichkeiten: ausreichend – ungewiss – nicht
ausreichend
4.Schritt: Definitionen,Ankerbeispiele und Kodierregeln
Tabellarische oder listenweise Ausführung nächste Folie
Qualitative Methoden
213
Kundi
Definitionen, Ankerbeispiele, Kodierregeln
Variable
Ausprägung Definition
Vermittlung der ja, positiv
Die Erfahrung gemacht haben, was der Beruf an
Einschätzung
Können erfordert und dass diese Anforderungen
zum Können
den eigenen Möglichkeiten entsprechen oder mit
der Zeit oder Übung/Ausbildung entsprechen
werden
Ankerbeispiel
„Noch besser und professioneller
werden. Zum Beispiel mattieren
lernen. Wie man das richtig
macht, werde ich bald können“
ja, negativ
Die Erfahrung gemacht haben, was der Beruf an
Können erfordert und dass man selbst mit
ziemlicher Bestimmtheit diesen Anforderungen
nicht gewachsen ist
„Man muss da die ganze
sitzen, sitzen, sitzen und
konzentrieren darauf. Und
kann sich schon so
konzentrieren?“
nein
Keine ausreichenden Erfahrungen gemacht
haben, um beurteilen zu können, was man
können muss und ob man selbst den
Anforderungen entsprechen könnte
„Ich hab nur zugeschaut, dann
habe ich sauber gemacht,
aufgekehrt, eh nicht viel. Ich
hab’s nicht selber probiert. Was
weiß ich, ob ich das schaff?“
Qualitative Methoden
214
Zeit
sich
wer
lang
Kodierregeln
Es muss hervorgehen,
dass die Erfahrung
gemacht wurde:
-was man können muss
-dass man es kann oder
mit Übung etc. können
wird
Es muss hervorgehen,
dass die Erfahrung
gemacht wurde:
-was man können und
bewältigen muss
-dass man es insgesamt
oder zumindest teilweise
nicht bewältigen kann
Es muss hervorgehen,
dass man keine
ausreichenden
Erfahrungen sammeln
konnte, um ein
Beurteilung vornehmen
zu können
Kundi
THEMATISCHE ANALYSE
Qualitative Methoden
215
Kundi
Thematische Analyse
• Ursprünglich im Kontext der quantitativ
ausgerichteten Analyse von Kommunikationen
entwickelt (Paul Lazarsfeld und Harold Lasswell)
• In den 1950er Jahren frühes Beispiel für die
Debatte zur Frage quantitative/qualitative
Forschung
• Beruht nicht auf einer bestimmten Theorie
• Ist – wie der Name sagt – eine Analyse der
zentralen Themen, die in Interviews oder anderen
Texten auftreten
Qualitative Methoden
216
Kundi
Thematische Analyse
Transkription/Auswahl
von Texten
Analyse der Texte
Identifikation von
Themen und Unterthemen
Qualitative Methoden
217
Kundi
Ablauf der thematischen Analyse
(nach Braun & Clarke 2006)
Vertraut machen mit
den Daten
Erste Kodegenerierung
Themensuche basierend
auf ersten Kodes
Qualitative Methoden
• Wiederholtes Lesen
• Notieren von Einfällen
• Theoriegeleitet
• Datengeleitet
• Organisieren von Kodes in Gruppen
• Beziehung zwischen diesen
Gruppen
Revision der Themen
• Eindeutigkeit
• Unterscheidbarkeit
• Häufigkeit
Themendefinition und
Benennung
• Detaillierte Analyse für jedes
Thema
• Einprägsame Benennung
218
Kundi
Kodegenerierung
101
102
103
104
105
106
107
108
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110
111
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121
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125
126
127
128
129
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131
132
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134
135
136
137
138
139
140
141
142
143
144
145
146
Kodes
I und wie hat dir der installateur gefallen?
V4 war zu anstrengend.
Körperlich anstrengend
I aha zu anstrengend. und beim bürokaufmann, wie lange
warst du da?
V4 da habe ich gemacht ein einwöchiges praktikum, ein
dreiwöchiges praktikum, ein einwöchiges praktikum. das
waren dann fünf wochen.
I immer bei derselben firma oder bei verschiedenen?
V4 bei derselben. und dann war ich, * dann habe ich jeden
dienstag dort praktikum gemacht.
I und was hast du bei dieser arbeit alles gemacht?
V4 kopiert, am computer geschrieben, zur post gegangen, alles
mögliche.
I und wie gefällt dir diese arbeit?
V4 gut.
I welches praktikum hat dir denn am besten gefallen von der
arbeit her?
V4 eh bürokaufmann, * der großhandelskaufmann ist
gegangen.
I und hast du dich schon für einen bestimmten beruf
entschieden?
V4 ich habe jetzt eine lehrstelle, bürokaufmann.
I und was gefällt dir besonders gut an diesem beruf?
V4 das kann ich nicht so genau sagen.
I kannst du nicht sagen? ist es eher die arbeit oder eher der
betrieb und die kollegen oder wolltest du das schon immer
machen?
V4 alles zusammen. der betrieb ist gut und die kollegen und Zufriedenheit mit Betrieb,
die arbeit mach’ ich gern
Kollegen, Arbeitstätigkeit
I wie bist du denn auf diesen beruf gekommen?
V4 * * die frau fischer hat mir dort einen vorstellungstermin
gemacht.
I wer ist die frau fischer? ist das eine trainerin von da?
V4 ja.
I und wie bist du darauf gekommen, dass du bürokaufmann
werden könntest?
V4 indem ich daheim auch viel am computer mach’
Arbeit entspricht Interesse
I aha, und macht dir das spaß am computer?
V4 ja.
I glaubst du, dass diese arbeit auch nachteile hat?
V4 einen breiten hintern kriegt man.
Sitzende Arbeit
I sonst auch noch was?
“breiter Hintern“
***
I hat dir bei dieser berufsentscheidung jemand geholfen,
oder hast du die alleine getroffen?
V4 * * meine mutter hat mir geholfen.
Qualitative Methoden
219
Kundi
Beispiel
(Braun & Wilkinson, 2003: Women talk about the vagina)
Erste Themenübersicht
Qualitative Methoden
220
Kundi
Beispiel
(Braun & Wilkinson, 2003: Women talk about the vagina)
Weiterentwicklung der Themen
Qualitative Methoden
221
Kundi
Beispiel
(Braun & Wilkinson, 2003: Women talk about the vagina)
Endgültige Themen
Qualitative Methoden
222
Kundi
Thematische Analyse - Checkliste
Stufe
Transkription
Kriterium
Ausreichend detailliert für den Untersuchungszweck
Überprüft auf Genauigkeit mit Bezug auf die Aufzeichnungen
Kodierung
Jedem Textitem wurde gleiche Aufmerksamkeit geschenkt
Themen wurden nicht aufgrund einiger Beispiele generiert (anekdotische Analyse),
sondern auf Basis einer sorgfältigen, umfassenden und vollständigen Kodierung
Alle für ein Thema relevanten Texte würden zusammengestellt
Themen wurden gegeneinander und mit Bezug zu den Texten geprüft
Analyse
Themen sind schlüssig, einheitlich und unterscheidbar
Daten (Texte) wurden analysiert (interpretiert) und nicht nur paraphrasiert oder
beschrieben
Die Textextrakte stützen die Themen
Die Analyse ergibt eine überzeugende und strukturierte Schilderung des Gegenstands
Eine gute Balance zwischen analytischem Text und Textbeispielen
Genügend Zeit wurde den einzelnen Phasen der Analyse gewidmet
Bericht
Die zugrunde liegenden Annahmen der Analyse und die methodische Vorgangsweise
werden dargestellt
Beschriebene Methode und berichtete Analyse sind konsistent
Sprache und Begriffe stimmen mit der erkenntnistheoretischen Position überein
Der Forscher wird als aktiver Deuter dargestellt
Qualitative Methoden
223
Kundi
Software / Internet- Adressen
• MAX-QDA, Qualitative Datenanalyse. Software for Qualitative Data
Analysis (http://www.maxqda.de)
• ATLAS/ti (http://www.atlasti.de)
• Memo Pages of GTM (http://gtm.vlsm.org)
• Grounded Theory Institute (http://www.groundedtheory.org)
• Qualpage (http://www.ualberta.ca/~jrnorris/qual.html)
• The Qualitative Research Page
(http://www.oit.pdx.edu/~kerlinb/qualresearch)
• Links (http://www.intext.de/textanae.htm)
• Links (http://sosig.escr.bris.ac.uk/roads/subjectlisting/World/qualmeth.html)
• Forum qualitativer Forschung (http://qualitativeresearch.net/fqs/fqs.htm)
Qualitative Methoden
Kundi