1 REWE-ÜBUNG 12 REWE II 1. Deckungsbeitragsrechnung Bisher
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1 REWE-ÜBUNG 12 REWE II 1. Deckungsbeitragsrechnung Bisher
1 REWE‐ÜBUNG 12 REWE II Inhalte: Optimales Produktionsprogramm, Deckungsbeitragsrechnung, Plankostenrechnung 1. Deckungsbeitragsrechnung Bisher: Vollkostenrechnung; sie erfasst alle Kostenarten periodengerecht und weist sie den einzelnen Kostenträger verursachungsgerecht zu. Jetzt: Teilkostenrechnung; hier geht es eher um eine kurzfristige Ausrichtung auf den Markt hinsichtlich Preis, Absatzmenge, Sortiment. Der Marktpreis ist die Grundlage der Kalkulation und dient nach Abzug der Kosten zur Berechnung des Gewinns. Deckungsbeitrag: Umsatzerlöse‐variable Kosten Betriebserfolg: Deckungsbeitrag –fixe Kosten Aber: Hier werden keine Veränderungen der Gemeinkosten bei Beschäftigungs ‐ änderungen berücksichtigt! Daher ist die Vollkostenrechnung für kurzfristige Ent‐ scheidungen ungeeignet. 1.1. Optimales Produktionsprogramm Zweck: Ausrichtung der Produktion auf diejenigen Erzeugnisgruppen, die die größte Rentabilität aufweisen. Dabei ergibt sich die Rangfolge für die Erzeugnisse aus den jeweils erwirtschafteten Deckungsbeiträgen. a) Produktionsprogramm nach absoluten Deckungsbeiträgen Hier wird vorausgesetzt, dass genügend Produktionskapazität besteht. Vergleichs‐ wert für die Rangfolge ist der Deckungsbeitrag pro Stück: db = p‐kv b) Produktionsprogramm nach relativen Deckungsbeiträgen Der relative Deckungsbeitrag wird in der Praxis zur Bestimmung einer Rangfolge der Erzeugnisse benutzt, falls bei den benötigten Kapazitäten Engpässe bestehen. Relativer Stückdeckungsbeitrag: Gibt an, wieviel ein Erzeugnis zum Ertragszu‐ wachs beiträgt dbrel= db/Engpass‐Einheit Je nach relativem Stück‐Deckungsbeitrag kann nun eine Rangfolge der zu produzierenden Erzeugnisse aufgestellt werden. Rechnungswesen‐Übung SS 09 Cornelia Mösing Institut für Controlling und Unternehmensrechnung 2 Aufgabe 1: (Klausuraufgabe) Die Speditionsfirma Ottmann GmbH hat mit einem Maschinenbauunternehmen einen Ver‐ trag über den Transport dreier unterschiedlicher Produkte abgeschlossen, der einmal pro Monat mit einem LKW‐Konvoi stattfinden soll. Die Transporterlöse pro Stück und die maximal zu transportierenden Mengen pro Monat wurden genau fixiert. Dem Spediteur bleibt es überlassen, die optimale Auslastung seiner LKW‐Flotte mit insgesamt 2.000 m² Ladefläche zu bestimmen. Die Produkte beanspruchen unterschiedlich viel Ladefläche und werden nur nebeneinander platziert (nicht gestapelt). Produkt A B C Maximal zu trans‐ Variable Kosten des portierende Menge Transports pro pro Monat [Stück] Stück [€/Stück] 400 35,‐ 1000 36,‐ 600 20,‐ Transport‐ Beanspruchte erlöse Ladefläche [€/Stück] [m²/Stück] 65,‐ 2,‐ 41,‐ 2,50 30,‐ 1,‐ a) Berechnen Sie die monatliche deckungsbeitragsmaximale Beladung der LKW`s. Tragen Sie die optimalen Transportmengen der Produkte in die unten vorbereiteten Felder ein. b) Produkt A B C Optimale Menge [Stück] Für welches Produkt und in welchem Umfang müsste Fremd‐Transportkapazität be‐ schafft werden? Produkt: ___ Fremd‐Transportmenge [Stück/Monat]: _____ Fremd‐Transportkapazität [m²/Monat]: ______ c) Wie hoch ist der Gewinn der Ottmann GmbH, falls Fixkosten in Höhe von 4.200,‐ €/Monat auftreten? Rechnungswesen‐Übung SS 09 Cornelia Mösing Institut für Controlling und Unternehmensrechnung 3 Aufgabe 2: Bestimmen Sie das optimale Produktionsprogramm, wenn ein Engpass von 7.000 min vor‐ liegt sowie den daraus resultierenden Fremdbezug. Ergänzen und benutzen Sie dazu die vorgegebene Tabelle. Produkt A B C D Geplanter Absatz 4.000 3.000 1.000 600 LE Absatzpreis 5 9 10 20 €/LE Einzelkosten 4 5 3 25 €/LE Deckungsbeitrag/LE €/LE Engpassnutzung/LE 0,20 2 5 2 min/LE Deckungsbeitrag/min €/min Engpassnutzung nach Produktart, planmäßig min Engpassnutzung, tatsächlich min Optimales Programm LE Fremdbezug LE Rechnungswesen‐Übung SS 09 Cornelia Mösing Institut für Controlling und Unternehmensrechnung 4 1.2. Fixkostendeckungsrechnung Die Fixkostendeckungsrechnung ist eine Weiterentwicklung der einfachen Deckungsbeitrags‐ rechnung. Unterschied ist lediglich, dass die Fixkosten des Unternehmens nicht als einheit‐ licher Block ausgewiesen werden, sondern dass einzelne Teilblöcke gebildet werden, die sich wiederum einzelnen Kostenträgern zurechnen lassen. Es lässt sich dabei folgende Unterteilung vornehmen: • • • • Erzeugnisfixkosten Erzeugnisgruppenfixkosten Bereichfixkosten Unternehmensfixkosten Aufgabe 3: (Klausuraufgabe) Ein Produzent für Kosmetik‐ und Körperpflegeartikel will mit Hilfe einer bereichsbezogenen Fixkostendeckung eine Programmentscheidung treffen. (Es ist davon auszugehen, dass er ‐ zeugnisspezifische Fixkosten bei Aufgabe eines Erzeugnisses vollständig und produktgruppen‐ spezifische Fixkosten partiell abbaubar sind. Unternehmensbereiche Produktgruppe Erzeugnis Nettoerlöse Variable Herstell‐ und Ver‐ triebskosten Deckungsbeitrag I Erzeugnisspezifische Fixkosten Deckungsbeitrag II Gruppen‐Deckungsbeitrag Produktgruppenspezifische Fixkosten Deckungsbeitrag III Bereichs‐Deckungsbeitrag Bereichsspezifische Fixkosten Deckungsbeitrag IV Unternehmens‐ Deckungsbeitrag Unternehmensbezogene Fix‐ kosten Periodenergebnis Women Men Cremes Haarpflege After Shave Anti‐Aging‐ Tag/Nacht‐ After Shave Shampoo Haarspray Creme Creme Lotion 1.400.000 500.000 3.000.000 6.000.000 1.500.000 600.000 500.000 450.000 1.500.000 3.000.000 500.000 500.000 200.000 70.000 500.000 350.000 1.000.000 100.000 350.000 200.000 1.580.000 Rechnungswesen‐Übung SS 09 Cornelia Mösing Institut für Controlling und Unternehmensrechnung 5 a) Ermitteln sie zunächst über die Deckungsbeiträge I bis IV das Periodenergebnis des Unternehmens. Tragen Sie die Ergebnisse in die gegebene Tabelle ein. Periodenergebnis: _______________ b) Welches Erzeugnis sollte unter dem Aspekt der Maximierung des Periodengewinns aus dem Programm entfernt werden? Um welchen Betrag steigt dann der Periodengewinn? c) Um welchen Betrag müssten nach der in b) getroffenen Programmentscheidung die produktgruppenspezifische Fixkosten mindestens gesenkt werden, damit diese Gruppe (jetzt um ein Produkt reduziert) noch im Produktionsprogramm gehalten werden kann? 2. Plankostenrechnung Das Ziel der Plankostenrechnung ist die Kostenkontrolle. Dazu werden die Gemeinkosten in fixe und variable Kostenvorgaben unterteilt. Durch die Planung der Einzel‐und Gemeinkosten werden Grundlagen für die Ermittlung von Verbrauchsabweichungen und für die Plan‐ kalkulation geschaffen. Die Plan‐Zuschlagskalkulation basiert auf Planeinzelkosten und Planverrechnungssätzen. Planverrechnungssatz: Gibt an, wieviel € Plankosten auf eine Planbeschäftigungseinheit (z.B.eine Stunde) entfallen. Berechnung: Plankosten/Planbezugsgröße Plankosten bei BGI: Planbezugsgröße*Planverrechnungssatz Sollkosten bei BGI: Kf+Kv = Kf+kv*x Beschäftigungsabweichung (BA): Sollkosten ‐Plankosten Verbrauchsabweichung (VA): Istkosten‐Sollkosten Gesamtabweichung: BA‐VA Rechnungswesen‐Übung SS 09 Cornelia Mösing Institut für Controlling und Unternehmensrechnung 6 Aufgabe 4: (Klausuraufgabe) In der Kostenstelle „Lackiererei“ soll eine Kostenkontrolle mit flexibler Plankostenrechnung durchgeführt werden. Zum Planungszeitpunkt war von folgenden Daten ausgegangen worden: p 2.000 Stunden Plan‐Bezugsgröße BG p K 15.000 € Fixkosten f p K v 20.000 € Variable Kosten Die Planpreise entsprechen den Istpreisen. Nach Ablauf des Planungszeitraums wurde folgendes ermittelt: Die Ist‐Bezugsgröße BGI liegt 25% unter der Plan‐Bezugsgröße BGP. Die Istkosten KI liegen 20% unter den Plankosten bei Planbezugsgröße. a) Ermitteln Sie die folgenden Werte und tragen Sie sie in die Ergebnisfelder ein. Plan‐Verrechnungssatz €/Stunde I Plankosten bei BG € Sollkosten bei BGI € Beschäftigungsabweichung BA € Verbrauchsabweichung VA € Gesamtabweichung GA € b) Geben Sie den Verlauf der Sollkosten KS als Geradengleichung an, wenn die Istbezugsgröße BGI als variabel angenommen wird. Rechnungswesen‐Übung SS 09 Cornelia Mösing Institut für Controlling und Unternehmensrechnung