- Heftarchiv - Internet World Business

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- Heftarchiv - Internet World Business
€ 4,50 I FR. 9,00
E-COMMERCE I ONLINE-MARKETING I TECHNIK
43205
INTERNET WORLD Business
AUSGABE 20/14 29. SEPTEMBER 2014
ALLE 14 TAGE TOPAKTUELL
www.internetworld.de
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Expert
Aufholjagd im E-Commerce
Neue Serie
SEO-Strategien für Shops:
Der Sprung auf Platz 1 S. 24
Vor drei Jahren kündigte die Unterhaltungselektronik-Verbundgruppe
Expert erstmals einen Online-Shop
an. Doch erst jetzt steht die Vereinigung aus bundesweit 450 Händlern
kurz davor, im E-Commerce endlich
Gas zu geben.
S. 16
Der Marketingkanal
am Handgelenk
Der Stellenmarkt für
Internet-Fachkräfte
S. 18
S. 38
oder unter internetworld.de/stellenmarkt
Diagnose: Unsicher
Zeitenwende
Samsung: Aus für Notebooks
Notebooks:
Nachfrage
sinkt drastisch
DirecTV Einzelhandel
Anteil des Online-Handels am Umsatz der verschiedenen Sortimentsbereiche in Deutschland
Die Ängste der Verbraucher vor Sicherheitslücken bremsen den E-Commerce aus
er Bund deutscher Kriminalbeamter
(BDK) schlägt Alarm: Die Arbeit des
„Cybercop“ sei schlecht bezahlt und unattraktiv, deshalb leiden Polizeibehörden
bundesweit unter Personalmangel bei der
Verfolgung von Internet-Delikten. Nach
Angaben des bayerischen BDK-Landesverbands arbeiten von den 33 Experten, die
einst für diesen Job im Freistaat ausgebildet
wurden, heute nur noch 25 für die Polizei.
Statt der versprochenen 25 Neuzugänge
sollen sich im Moment lediglich 22 Cybercop-Anwärter in der Ausbildung befinden.
Meldungen wie diese sind symptomatisch für das Verhältnis der Gesellschaft
zur Internet-Sicherheit: Kaum ein Tag vergeht, an dem nicht über einen neuen Fall
von Cyberkriminalität, über ausgespähte
Nutzerdaten und geknackte Accounts
berichtet wird. Doch wenn es darum geht,
konzertiert gegen Sicherheitsbedrohungen im Netz vorzugehen, fehlt die Entschlossenheit. Dies gilt auch für das Verhalten der Nutzer im Netz. Wenn sie den
Verdacht haben, dass mit ihren Daten
Schindluder getrieben werden könnte,
meiden sie zwar Websites und E-Shops –
wie Studien von Marktforschern belegen –,
auf der anderen Seite erfreuen sich „nicht
knackbare“ Passwörter nur geringer Beliebtheit. Experten sehen die Entwicklung mit
Sorge: Die Angst der Nutzer vor dem
Datenklau bremst das Wachstum der digitalen Wirtschaft. Mehr dazu ab Seite 8. ◼
E-Commerce
Online-Marketing
Technik
D
Foto: Fotolia / Ra2 Studio
Tablets und Smartphones lösen den
klassischen PC ab, bei Notebooks
brechen die Verkaufszahlen ein. Und
Samsung reagiert: Der koreanische
Hersteller will seinen NotebookVertrieb in Europa einstellen. Anfang
2014 hatte sich bereits Sony von seinem
Notebook-Geschäft getrennt und die
Marke Vaio verkauft. [fk]
2008
Wearables
bles
Angst vor Ausspähung: Die Mehrzahl der Nutzer sorgt sich um die Sicherheit
2013
Fashion & Accessoires
6,2 %
18,9 %
Schmuck & Uhren
5,1 %
10,2 %
CE/Elektro
8,9 %
19,8 %
Heimwerken & Garten
1,3 %
3,2 %
Wohnen & Einrichten
3,2
Ende des Wachstums
Über Geld spricht man nicht
Vier auf einen Streich
Nach den Zahlen des Versandhandelsverbandes BEVH deuten jetzt auch die
neuesten Auswertungen vom EHI Institut
auf ein deutlich gebremstes Umsatzplus
S. 12
im deutschen E-Commerce hin.
Für Luxusmarken ist klassische OnlineWerbung ein unerlässlicher Bestandteil
der Markenbildung. Social-Media-Kanäle
sind dagegen weniger relevant, stellt
S. 20
eine aktuelle Studie fest.
Sicher, passgenau, umweltfreundlich und
möglichst billig – diese vier Bedingungen
soll die ideale Transportverpackung erfüllen. In der Praxis sind vernünftige KomS. 26
promisse nötig.
8,6 %
Büro & Schreibwaren
5,8 %
18,3 %
Tablets und Smartphones
in Deutschland
2014
Freizeit & Hobby
9,7 %
18,4 %
2013
Gesundheit & Wellness
5,7 %
9,8 %
44 %
69 %
Mindestens verdoppelt hat sich der
Online-Anteil im Handel seit 2008
Innerhalb eines Jahres nahm die Marktdurchdringung
von Tablets und Smartphones um über 50 Prozent zu
INTERNET WORLD Business 18/14; Quelle: eWeb Research Center
der Hochschule Niederrhein
Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, PF 201552, 80015 München
Postvertriebsstück, DPAG, Entgelt bezahlt
INTERNET WORLD Business 20/14
Quelle: IFH
Die Themen-Guides der
Internet World Business
● E-Commerce Guide 2014
Beilage INTERNET WORLD
Business 22/14
vom 27.10.2014
● Webhosting Guide 2014
Beilage INTERNET WORLD
Business 24/14
vom 24.11.2014
● NEU! Logistik Guide 2015
Beilage INTERNET WORLD
Business 2/15
vom 19.01.2015
● E-Payment Guide 2015
Beilage INTERNET WORLD
Business 5/15
vom 02.03.2015
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INHALT
29. September 2014
20/14
INTERNET WORLD Business
Inhalt
3
Mobile Website
SCHWERPUNKT
Internetworld.de auf Smartphone und Tablet lesen
KNOW-HOW
Digitale Schizophrenie
Sicherheitslücken im Netz
8
Serie, Teil 1: Der Sprung auf Platz 1
SEO für Webshops
24
TECHNIK
E-COMMERCE
Wachstum mit Grenzen
Weniger Umsatzplus im Online-Handel
12
Putzoffensive aus dem Web
Professionalisierung von Haushaltshilfen
14
Aufholjagd im E-Commerce
Die Multichannel-Strategie von Expert
16
Wenn eBay offline geht
Rechte beim Ausfall der Plattform
17
Vier auf einen Streich
Anforderungen an die Verpackung
26
„Filiale ist nicht nur Abholstation“
Globetrotter verzahnt alle Kanäle
28
Sieger glänzen mit Beratung und Ideen
Shop Usability Award 2014
31
Neuer Player – neues Glück?
Apple versucht sich im Mobile Payment
32
RUBRIKEN
ONLINE-MARKETING
Update
Werbung, hautnah
Wearables und Marketingmöglichkeiten
18
Über Geld spricht man nicht
Luxusmarken im Social Web
20
Emotionen auf Facebook
Bonprix: Content-Strategie auf Facebook
21
Werbung für Suchende
Display Ads auf Basis von Suchverhalten
21
Endlich wieder Ordnung
Ikea räumt Wohnungen von Sammlern auf
22
4
Pro & Contra: Dmexco 2015
11
Dienstleisterverzeichnis
33
Personalien
37
Termine
37
Stellenmarkt
38
Szene: K5 Konferenz
40
Impressum
40
Meinung: große Firmen, wenig Innovation
42
Foto: iStockphoto /
Mstay
26
20
Internetworld.de ist die aktuelle Anlaufstelle im Netz
für die Themen E-Commerce, Online-Marketing, Technik, Mobile und Social Media.
Nach dem Relaunch des Portals im Frühjahr folgt jetzt
der nächste Schritt: die Optimierung für mobile Endgeräte. Für den Aufruf der mobilen Website ist keine
gesonderte URL erforderlich – das Endgerät wird
automatisch erkannt und die Seitendarstellung an das
jeweilige Smartphone- oder Tablet-Display angepasst.
Um die Navigation auf dem Smartphone zu erleichtern, wurde der Funktionsumfang gestrafft und ein
zusätzlicher Navigations-Button in die Kopfzeile integriert. Mit ihm lassen sich die
Inhalte der Seite nach Themenschwerpunkten sortieren. Bestimmte andere Funktionen, zum
Beispiel das Heftarchiv, sind in
der Mobile-Ansicht nicht enthalten. Wer sie dennoch auf
dem Smartphone nutzen
möchte, kann mit einem Klick
zur klassischen BrowserAnsicht wechseln.
Leser mit einem Apple iPad
können auch mit der INTERNET WORLD Business-App
das digitale Heftarchiv nutzen. Damit können Sie das
Heft bereits vor dem
Erscheinungstermin der
Print-Ausgabe lesen. Für
Abonnenten ist dieser
Service kostenlos.
14
Foto: iStockphoto / Lolon
Social Media
Foto: Fotolia / Valua Vitaly
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Menschen in diesem Heft
Christian Geyer,
Gesellschafter von Nano Interactive,
glaubt nicht an den Erfolg herkömmlichen Retargetings. Sein Unternehmen hat ein Verfahren entwickelt, das
Werbung auf Basis der Suchanfragen
21
der Nutzer aussteuert.
Benjamin Prause
ist COO/CSO bei Eprofessional.
Er hält die Ikea-Aktion #zeigdeinchaos für eine gelungene virale
Kampagne, die den User erreicht
und demonstriert, wie wichtig es ist,
eine gute Geschichte zu erzählen. 22
Stefan Lerchner
ist Marketingleiter bei Dinkhauser
Kartonagen. Er meint, dass reines
Greenwashing nach hinten losgeht.
Für ihn muss Klimaschutz beim Thema Verpackung ernsthaft betrieben
26
werden.
Ramin Markus Ziai
ist Geschäftsführer der Portale Blauarbeit und Haushelden. Für ihn funktioniert die Vermittlung von Haushaltshilfen nur im lokalen Markt.
Eine Internationalisierung bringe
14
daher wenig Vorteile.
Christian Zien
ist Leiter E-Commerce bei Globetrotter. Er erklärt, was neu an der Verzahnung der Kanäle „Online“
„Mobile“ sowie „Filialgeschäft“ ist
und wie es mit Same Day Delivery
28
aussieht.
Jörg Ziercke,
scheidender Präsident des BKA, beobachtet, dass die Cyberkriminellen
professionell und flexibel auf neue
Sicherheitsstandards reagieren und
ihre Methoden den neuen Rahmen09
bedingungen anpassen.
UPDATE
4
INTERNET WORLD Business
29. September 2014
Smarter Rolli: Zusammen mit dem Physiker
Stephen Hawking hat
Intel einen smarten
Rollstuhl entwickelt.
Der Rolli überwacht
Gesundheitswerte wie
Blutdruck und Puls und
liefert Infos, wie rollstuhlgerecht ein Ort ist
Q&A
Henrich Blase,
Geschäftsführer
von Check24.de,
will mit Reisen
wachsen und
rührt dafür die
Werbetrommel.
Dass Check24 Reisen vergleicht, ist ja nicht neu. Warum
jetzt die Offensive?
Wir haben erst jetzt alle Services und Filterfunktionen integriert und sind nun konkurrenzfähig. Bis spätestens 2016
wollen wir unter die Top Drei
kommen und damit zwischen
50 und 100 Millionen Euro Umsatz erzielen.
Haben Sie Angst vor Google,
das seit Anfang des Jahres
Google Flights und Google
Hotels anbietet?
Die Ängste haben sich nicht
bestätigt. Zurzeit soll Google
das Thema gestoppt haben,
obwohl in Deutschland die
Entwicklerkapazität angeblich
verdoppelt wurde.
Was planen Sie in Zukunft?
Internationalisierung. Das Reisethema ist das erste Thema,
das sich für eine Internationalisierung anbietet. Shopping
und Elektronikgeräte folgen.
Stephen
Hawking
sitzt seit
über 40
Jahren im
Rollstuhl
Rodenstock: Alss zenle rund
trale Anlaufstelle
um die Themen „Sehen“
und „Brille“ hat Berger
Baader Hermes den
Online-Auftritt von
Rodenstock relauncht.
auncht.
Nutzer finden viele
ele
Infos rund um Sehehprobleme und Gläser
läser
ALIBABA
ZALANDO
Börsengang der
Superlative
Spannung vor dem
1. Oktober
Der größte jemals durchgeführte
Börsengang der Welt ist geglückt.
Für 68 US-Dollar kamen 320
Millionen Aktien des chinesischen Online-Händlers Alibaba
an der New Yorker Wall Street
auf den Markt und spülten Gründer Jack Ma 25 Milliarden USDollar in die Kassen. Für die
Zalando wagt sich am 1. Oktober
aufs Börsenparkett. Der Ausgabepreis soll zwischen 18 und 22,50
Euro betragen, das Emissionsvolumen wird auf 633 Millionen
Euro beziffert, der Unternehmenswert auf 5,6 Milliarden Euro
taxiert. 7.000 Mitarbeiter des Unternehmens erhalten Gratisaktien
im Wert von je 180 Euro.
Laut Börsenprospekt zählte
Zalando im ersten Halbjahr 2014
13,7 Millionen aktive Kunden,
die im Schnitt in diesem Zeitraum Warenkörbe in Höhe von
179 Euro (Vorjahr: 156 Euro)
generierten. Die Marketingkosten sanken derweil auf einen
Umsatzanteil von 13,6 Prozent
(2011: 26,7 Prozent). Und auch
bei der Logistik zeigen sich Skaleneffekte: Hier betrugen die
Kosten im ersten Halbjahr 2014
23,4 Prozent des Umsatzes, im
Vorjahreszeitraum lagen sie noch
bei 26,7 Prozent. (dz)
Im Alibaba-Headquarter
wird gefeiert
Investoren war der Kauf ein lukratives Geschäft: Bei der Erstnotiz
zwei Stunden später lag der Aktienwert mit 92,70 US-Dollar 36 Prozent über dem Ausgabepreis und
kletterte weiter auf einen Tageshöchstpreis von 99,70 US-Dollar.
Zum Redaktionsschluss notierte
die Aktie bei 90 US-Dollar.
Mit einem Firmenwert von 231
Milliarden US-Dollar ist Alibaba
nun mehr wert als Walt Disney
oder Coca-Cola. Konkurrent
Amazon kommt auf 148,2 Milliarden US-Dollar. (dz)
#bentgate
KREATIV-FUSION
Neue Digital-Agentur
mit Fokus auf Content
Mega-Deal: Die beiden ContentUnternehmen Kircher Burkhardt
und Burda Creative schließen sich
20/14
Eine virtuelle Brillenanprobe
hilft bei der
Modellwahl
zusammen und gründen die neue
Agenturgruppe C3. In das neue
Gemeinschaftsunternehmen sollen auch der Data- und Tech-Spezialist Cope sowie die digitale Redaktionsagentur Wunder Media
Production eingebracht werden,
die Burda Anfang des Jahres
akquiriert hat. Mit Umsätzen von
fast 60 Millionen Euro würde C3
damit im BVDW-Ranking der
größten Agenturen unter die Top
5 einsteigen und als Einzige den
Fokus auf die Produktion von
Content legen. 400 Mitarbeiter
stehen auf der Payroll, 100 davon
sind Journalisten. Standorte sind
in Berlin, München, Hamburg,
Stuttgart, Zürich, London, Moskau, Hongkong und New York.
Weitere sollen folgen. (sg)
die meisten ICE-Züge mit der
nötigen Empfangstechnik ausgerüstet werden. Bis Ende 2015
sollen auch Intercity-Wagen entsprechend ausgestattet sein. Darüber hinaus soll bei den 24 größten
deutschen Bahnhöfen die WLANTechnik erneuert werden. Bislang
WLAN soll es bald in allen
ICEs geben – sogar gratis
allerdings steht der InternetZugang Bahn-Kunden nur gegen
Bezahlung zur Verfügung. (dz)
INTERNET-VERSORGUNG
Bund will kostenloses
Internet in der Bahn
Verkehrsminister Alexander Dobrindt will die Bahn davon überzeugen, ihren Kunden künftig in
allen Bahnhöfen und Zügen
schnelles Internet kostenfrei zur
Verfügung zu stellen. Doch Bahnchef Rüdiger Grube hält den Ball
erst mal flach. „Ich möchte nichts
versprechen, was wir nachher
nicht einhalten können“, sagte er
zum Auftakt der BahntechnikMesse „Innotrans“ in Berlin. Immerhin sollen bis zum Jahresende
MEDIA MARKT
Fernseher und Kühlschrank per Drive-in
Der modernste Elektrofachmarkt
Europas steht in Ingolstadt. Dort
eröffnet die Elektronikfachmarktkette Media Markt auf 3.400 Quadratmetern eine vollkommen neu
gestaltete Filiale, die Online- und
Offline-Handel verknüpft. Die
Kunden können etwa auf einer
großformatigen Video-Wand per
Touch durch das Sortiment surfen, interaktive Tarifberater ver-
Überfinanziert
21 Minuten verbringen Erwachsene in
den USA im Schnitt täglich auf Facebook.
Das entspricht einem Drittel der Zeit,
die sie sich pro Tag in sozialen Netzwerken aufhalten, sechs Prozent der
Zeit, in der sie sich mit digitalen Geräten beschäftigen und nur 2,8 Prozent
ihrer täglichen Media-Nutzung.
Skandal: Die neuen iPhones verbiegen sich unter
Gewalteinwirkung. Schoko-Hersteller Ritter dreht
das Thema „Bentgate“auf Twitter genial weiter
Doch zehn Prozent der digitalen
Werbebudgets fließen allein zu
Facebook.
Quelle: Emarketer, Stand: September 2014
Ein Löffelchen für Google: Der Suchmaschinenriese
hat mit Lift einen Hightech-Löffelhersteller gekauft,
der Menschen mit neurologisch bedingtem Zittern das
Essen erleichtert.
29. September 2014
5
20/14
Instagram-Ausstellung: Die
Münchner Kunsthalle der HypoKulturstiftung hat einen digitalen
Rundgang zur aktuellen Ausstellung „Rembrandt – Tizian – Bellotto: Geist und Glanz der Dresdner Gemäldegalerie“ auf Instagram veröffentlicht. Jeder Raum
hat eine eigene Seite; der Besucher kann sich durchwischen.
Media Markt bietet einen
Drive-in für Webkunden
helfen Kunden zu einem maßgeschneiderten Mobile-Vertrag. Ein
Highlight des neuen Marktes ist
der Drive-through für OnlineKäufer. Im Internet bestellte Ware
wird von Media-Markt-Mitarbeitern in den Kofferraum gepackt,
ohne dass der Kunde sein Auto
verlassen muss. Auch die Bezahlung der Ware im Auto ist nun
möglich. (dz)
Instagramer sollen sich wie im
realen Leben
durch die Ausstellung bewegen können
unter stroeer.de/open-playground
registriert, dem wird ein Software
Development Kit für die Umsetzung der Kampagne zur Verfügung gestellt. Die Leuchtfeuer
(engl. Beacon) brennen seit Neuestem auch in München. In ihrem
„Haus der Kommunikation“ hat
die Digital-Agentur Plan Net insgesamt 120 Minisender installiert.
Im Showroom demonstriert die
Serviceplan-Tochter wie Indoor
Navigation, Shelf Communication, Recommendation Marketing und CRM am Point of Sale
funktionieren könnten. Technischer Partner ist Favendo aus
Bamberg, die Beacons stammen
von Bluloc. (dz)
ein Streaming-Problem in Europa
und arbeiten dran, es zu beheben“,
ließ Netflix per Twitter verlauten.
Und auch sonst könnte die Expansion für den Video-StreamingDienst teuer werden, befürchten
Anleger. Netflix-CEO Reed Hastings rechnet eigenen Aussagen
zufolge selbst erst in fünf bis zehn
Jahren damit, dass sein Dienst in
Europa schwarze Zahlen schreibt.
Insgesamt zählt Netflix über 50
Millionen Abonnenten in mehr
als 40 Ländern. Im Portfolio für
Deutschland finden sich unter anderem die Eigenproduktionen
„House of Cards“, „Orange is the
New Black“ oder „BoJack Horseman“. Künftig sollen alle amerika-
Besuchen Sie die
Auftaktveranstaltung
des E-Commerces:
28. Februar 2015
Kongress Palais
Kassel
plentymarkets:
E-Commerce ERP für erfolgreichen Online-Handel.
Das volle
Programm:
NETFLIX
Europa-Start
mit Fehlern
BEACONS
Leuchtfeuer in München und Düsseldorf
Der Düsseldorfer Hauptbahnhof
wird zum Beacon-Mekka. In
Kooperation mit dem Technologieanbieter Sensorberg und der
Deutschen Bahn hat der Vermarkter Ströer dort seine digitalen
Außenwerbungsträger mit den Minisendern ausgestattet. Den DUS
Open Playground können Agenturen und Werbungtreibende als
kostenlose Spielwiese für BeaconKampagnen nutzen. Wer sich
Der Netflix-Start in
den sechs europäischen
Ländern Deutschland,
Netflix-Nutzer in Europa guckten
Österreich,
Schweiz,
Belgien,
Luxemburg
nach dem Launch in die Röhre
und Frankreich wurde
mit Spannung erwartet. Doch die nischen Serien auch in DeutschFans wurden enttäuscht. Am ers- land angeboten werden – mit
ten Wochenende fiel der Dienst maximal einer Woche Verspäzeitweise komplett aus. „Wir haben tung. Kunden sollen unter anderem auch über Guthabenkarten
akquiriert werden, die in Supermärkten verkauft werden. Das
Monatsabo kostet 7,99 Euro, in
HD 8,99 Euro. (dz)
Online-Shop
Multi-Channel
Prozesse
CRM
Warenwirtschaft
Auftragsabwicklung
Up2Date
Cloud
Die Jahresauftaktveranstaltung für Online-Händler:
Der 8. plentymarkets Online-Händler-Kongress in Kassel.
Erleben Sie an diesem Tag mehr als 35 Vorträge und 60
Aussteller aus dem gesamten Spektrum des OnlineHandels. Egal ob Basiswissen für E-Commerce-Einsteiger
Logistikpläne der deutschen Webhändler
Lieferservices
Realisiert
In Planung
83 %
24-Stunden-Lieferung
33 %
45 %
Intensives Networking und die legendäre E-CommerceParty am Abend runden dieses einzigartige Event ab.
76 %
Taggleiche Lieferung
9%
oder die neusten Trends der Branche – hier findet jeder
Händler nützliche Tipps für mehr Erfolg im E-Commerce.
Wichtigste Maßnahmen
zur Retourenvermeidung
Seien Sie dabei!
44 %
25 %
Powered by
Wahl des Liefertags
21 %
41 %
Wahl eines Zeitfensters
15 %
36 %
Erfassen von
Retourengründen
Detaillierte
Produktinformation
Versandbeschleunigung
24-Stunden-Lieferung wird Standard. Auch der Liefertag soll häufiger auswählbar werden
INTERNET WORLD Business 20/14
Quelle: EHI 2014, Basis: n = 87 Online-Händler aus Deutschland, Österreich und der Schweiz
www.plentymarkets.com
UPDATE
6
INTERNET WORLD Business
29. September 2014
20/14
World Wide Web
Start-up
Styla.com ist ein Softwareas-a-Service-Tool für die
Produktion elektronischer
Magazine und Kataloge. Es
bringt Kauffunktionen mit.
Die neue Männermode zeigt
das Hamburger Modehaus
Braun nicht nur im Schaufenster. Interessenten können
online durch ein Stilmagazin
blättern und Hintergründe zu
Design und Machart erfahren.
Das E-Magazin ist ohne Grafiker
mit dem Online-Tool Styla.com
entstanden. Es arrangiert
Fotos, Illustrationen und
Videos sowie Text automatisch
zu einem Magazin und stattet
dieses bei Bedarf mit ShopFunktionen aus. „Wir ersetzen
den Grafiker und Magazin-Gestalter“, erklärt Philipp Rogge,
Styla.com: Stellt OnlineMagazine zusammen
Mitgründer von Styla-Mutter
Amazine. „Die Shop-Funktionen aus dem Magazin eröffnen
neue Erlösquellen im Content
Commerce.“ Styla entstand aus
der Blog-Plattform von Amazine und ist zum Patent angemeldet. Neben Händlern und
Marken interessieren sich Medienunternehmen für das Tool,
dessen Nutzung zwischen 490
bis 990 Euro im Monat kostet.
Aufwendigere Integrationen
ins Warenwirtschaftssystem
verteuern die Nutzung. Auf
dem Markt konkurriert Styla
mit Softwarespezialisten wie
Adobe oder anderen MedienBaukästen. Sie bieten aber
keine Shop-Funktionen. (vs)
DALLAS / USA
Neiman Marcus kauft Mytheresa.com
http://www.neimanmarcus.com/en-de/index.jsp
STOCKHOLM / SCHWEDEN
Tictail liefert mit Uber aus
goo.gl/7J6Syg
Neiman Marcus startet seine Online-Offensive in
Deutschland: Für 150 Millionen Euro kaufte die USKaufhauskette die Münchner Boutique Theresa samt
Webshop Mytheresa.com. Die 1987 und 2006 gegründeten Läden setzen rund 100 Millionen Euro im Jahr
weltweit um. (vs)
Der schwedische Online-Marktplatz Tictail kooperiert
mit Uber: Wer Waren bestellt, bekommt sie in Stockholm innerhalb einer Stunde durch einen Uber-Fahrer
geliefert – im Pilottest zunächst kostenlos. Tictail nutzt
dafür die offene Schnittstelle von Uber und zeigt, wie
das umstrittene Start-up zur Plattform für die Mobilisierung von Personen und Lieferung von Waren wächst. (vs)
ATLANTA / USA
Coca-Cola erfrischt Amazon
http://bit.ly/X7haOp
Coca-Cola hat „Surge“, seine
Zitronenbrause aus den
1990er-Jahren, reanimiert:
Verkauft wird die beliebte Erfrischung in Dosen – und nur bei
Amazon. Die erste Lieferung
des Kultgetränks war Anfang
September binnen weniger
Stunden beim Online-Händler
komplett ausverkauft. (vs)
AMAZON
Entgegenkommen im
E-Book-Streit
Während sich Verdi an Amazon
die Zähne ausbeißt, sieht es im
Streit um E-Book-Konditionen
nach einem 1 : 0 für die Verlage
aus. Laut eines Berichts des „Spiegel“ kommt der E-CommerceRiese den Verlagen entgegen. Statt
wie gefordert 40 bis 50 Prozent will
er nur noch unter 40 Prozent der
Umsätze, die über seine Plattform
mit dem Verkauf von E-Books
generiert werden, für sich behalten. Auch die Vertragsfristen
könnten von einem auf vier Jahre
erhöht werden, um die Planungssicherheit der Verlage zu stärken.
Eine Einigung soll noch vor dem
Start der Frankfurter Buchmesse
erzielt werden. Derweil hat Verdi
angekündigt, Amazon auch in diesem Jahr das Weihnachtsgeschäft
KAPSTADT / SÜDAFRIKA
Naspers will Ricardo.ch verkaufen
goo.gl/mF3RJ7
Naspers will sich von Ricardo.ch
trennen. Das spekulieren Bloomberg und die „Neue Zürcher Zeitung“. Der Schweizer OnlineMarktplatz, der 2,3 Mio. Mitglieder
zählt, setzte 2013 rund 550 Mio.
Euro um. Den Medienunternehmen
Tamedia und Ringier wird ein Kaufinteresse nachgesagt. (vs)
durch gezielte Streiks in den
Logistikzentren erschweren zu
wollen. 2013 waren die Auswirkungen der Streiks für Endkunden
nicht zu bemerken. (dz)
UBER
Fahrverbot gekippt
Uber darf in Deutschland weiter
fahren. Das Landgericht Frankfurt sah keine Dringlichkeit gegeben und hob die in einem Eilverfahren erwirkte einstweilige Verfügung gegen den Taxi-Konkur-
CHONGQING /
CHINA
Eine Spur für Smartphone-Nutzer
goo.gl/6H7egh
Eine eigene Spur auf Gehwegen für
Smartphone-Nutzer wird in Chongqing
eingerichtet. Das twittert China Central Television. Mit der Maßnahme will
die 29-Millionen-Einwohner-Stadt
Zusammenstöße mit Passanten und
Mail-Checkern vermeiden, die nicht
auf den Verkehr achten. (vs)
renten wieder auf. Lediglich in
Berlin gilt noch ein Uber-Fahrverbot. Dass die Taxifahrer auf die
neuen Herausforderer so aggressiv reagieren, ist wenig verwunderlich: In San Francisco soll
durch Fahrdienste wie Uber und
Lyft die Zahl der Taxifahrten von
Januar 2012 bis Juli 2014 von 1.400
auf 450 pro Monat gesunken sein.
In Berlin reagiert mit Taxi Berlin
der größte Taxiverbund der
Hauptstadt mit einer Exzellenzinitiative auf die neue Bedrohung:
Die Fahrer werden in Höflichkeit
geschult. (dz)
gemäß alle Rekorde. Über zehn
Millionen Geräte wurden allein
am ersten Wochenende verkauft.
Für das iPhone 6 Plus müssen
deutsche Kunden Lieferzeiten
von drei bis vier Wochen in Kauf
nehmen, beim iPhone 6 sind es bis
zu zehn Tage. Branchenbeobachter rechnen damit, dass Apple
zum Jahresende das erfolgreichste
Quartal in der Wirtschaftsgeschichte abschließen könnte.
Dann lägen die Umsätze höher
als die von ExxonMobil, Royal
(dz)
Dutch und Gazprom.
NEWS ONLINE
IPHONE 6 UND IPHONE 6 PLUS
Sensationelle Markteinführung
Uber-Chauffeure dürfen
wieder fahren
Der Launch der neuen AppleSmartphones iPhone 6 und
iPhone 6 Plus bricht erwartungs-
E-Commerce, Online-Marketing
und Tools & Technik: Topaktuelle
News finden Sie unter
www.internetworld.de.
Dort können Sie auch unsere
dreimal täglich erscheinenden
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Strategien für Ihr B2B Online Marketing
01.-02.12.2014, Hamburg
Online, Mobile, Social für B2B
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01. Dezember – Konferenztag
(statt € 5
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Case Studies & Berichte aus der Praxis
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OBC14die:
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02. Dezember – Intensiv-Workshops
Online Strategie, Social Media, Content Marketing, E-Mail Marketing,
Online Kennzahlen, SEO/SEA etc.
Top Referenten auf der Online B2B Conference 2014:
Moderation
Nina Diercks,
Dirks & Diercks
Rechtsanwälte
Florian Hoffmann,
Brainlab AG
Ingo Notthoff,
T-Systems
Multimedia
Solutions GmbH
Dirk Ploss,
CMO4U Dirk Ploss
Nadja Schock,
Infineon
Technologies AG
Svenja Teichmann,
crowdmedia GmbH
Mehr Infos und Anmeldung unter:
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Veranstalter:
SCHWERPUNKT
INTERNET WORLD Business
29. September 2014
20/14
Foto: Fotolia / Ra2 studio
8
Sicherheit im Netz
20 Virenalarme pro Quartal
sind in Deutschland normal
Mehr als 50 % alle Nutzer
fürchten Sicherheitslücken
55 % aller Firmen wurden
Opfer von Cyber-Attacken
Schaden pro Phishing-Attacke: im Schnitt 4.000 Euro
Digitale Schizophrenie
Die wachsende Angst vor Sicherheitslücken im Netz bedroht das Wachstum kommerzieller Online-Angebote. Doch wirksame Gegenmaßnahmen erweisen sich als schwierig
bschaffen sollte er sie! Wer wen? Na
der Staat die Einbrecher. Dann wäre
alles besser: Keiner müsste mehr aufwendig sein Heim sichern. Jeder könnte das
Haus verlassen, ohne die Tür schließen,
umständlich mit einem Schlüssel hantieren oder gar in teure Alarmanlagen investieren zu müssen. Bis vor Kurzem war
wenigstens im Internet noch alles gut: Betrüger und Diebe waren allenfalls woanders, der einzelne fühlte sich völlig sicher.
Die Snowden-Enthüllungen, Skandale
wie der Identitätsdiebstahl von rund 18
Millionen E-Mail-Adressen im Frühjahr
oder die Nacktbilder von mehr als hundert
Prominenten, die gegen deren Willen veröffentlicht wurden, haben aus der digitalen Insel der Seligen selbst in der Wahrnehmung besonders argloser Bürger ein
bedrohtes Terrain gemacht. Für mehr als
die Hälfte aller Nutzer sind Sicherheitsbedenken das zentrale Problem bei OnlineEinkäufen und auch Unternehmen sind
verunsichert: So gab fast ein Drittel der
von der Telekom in einer Trendstudie befragten Mittelständler an, nicht zu wissen,
ob sie die gesetzlichen Vorgaben erfüllen,
wenn sie ihre Daten oder die ihrer Kunden
speichern. „Trotz der großen medialen
Aufmerksamkeit ist die Bedeutung des
A
Anonymität auf Knopfdruck
verspricht ein neuer Router
der Deutschen Telekom
Themas Cybersicherheit nicht ausreichend in Gesellschaft und Wirtschaft angekommen“, erklärt Professor Matthew
Smith, Experte für Cybersecurity an der
Universität Bonn. „Vor allem der Mittelstand hat oft noch keinen Überblick über
die eigene Bedrohungslage.“
Den Kopf in den Sand zu stecken hilft
jedoch nicht – am wenigsten Unternehmen, deren Geschäftsmodell im DigitalBereich angesiedelt ist. Sie sind mit dem
„Fakt ist: Es gibt
keine Zukunft ohne
Internet“
Thomas Kremer, Vorstand
Datenschutz bei der Telekom
konfrontiert, was derzeit als „digitale Schizophrenie“ bezeichnet wird: Die Nutzer
erkennen zwar die zunehmende Gefährdung und sind verunsichert, gleichzeitig
fehlt aber die Bereitschaft, größeren Aufwand für die Sicherheit zu betreiben. Die
Verbraucher wollen nicht nur komfortable
Angebote für ihre Online-Einkäufe und
-Buchungen, ihre Online-Kommunikation
oder -Bankgeschäfte, sie erwarten auch,
dass diese Angebote sicher sind und dass
diese Sicherheit sie weder Zeit noch Geld
kostet. „Unsere Erfahrungen zeigen, dass
Nutzer auch dann oft keine erhöhten
Sicherheitsmaßnahmen nutzen, wenn der
Anbieter sie kostenlos zur Verfügung
stellt“, berichtet Benjamin Krüger vom Institut für Internet-Sicherheit der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen. Viel zu
oft fehle das Bewusstsein für die möglichen Risiken: „Die Bequemlichkeit siegt.“
Hemmschuh für Wachstum
Gleichzeitig belegen Studien, dass Sicherheitsbedenken der größte Hemmschuh für
weiteres Wachstum sind: So erledigen nach
Angaben der Initiative D21 drei Viertel der
über 14-jährigen Internet-Nutzer ihre
Bankgeschäfte online. Bei den 19 Prozent,
29. September 2014
20/14
INTERNET WORLD Business
Wann eine Webseite nicht wieder genutzt wird
Was Kunden vom Online-Einkauf abhält
Wenn auf der Website insgesamt zu viel Werbung ist
Wenn die Sicherheit des Zahlungsverkehrs unzureichend erscheint
77,1 %
Wenn die persönlichen Daten nicht sicher zu sein scheinen
51,4 %
Wenn das Umtauschen, Zurücksenden umständlich erscheint
73,5 %
Wenn die Website zu unübersichtlich / überladen ist
51,2 %
Wenn die bevorzugten Zahlungsmöglichkeiten nicht angeboten werden
70,6 %
Wenn es keine guten Suchmöglichkeiten gibt
50,9 %
Wenn die Sicherheit der Datenübertragung unzureichend erscheint
44,7 %
Wenn die Website zu selten aktuelle, neue Inhalte bietet
49,0 %
Wenn nicht klar ist, ob persönliche Daten an andere Firmen weitergeleitet werden
33,3 %
45,9 %
Wenn immer wieder die gleiche Werbung erscheint
Wenn das Umtauschen, Zurücksenden teuer ist
27,6 %
41,6 %
Wenn die Website nicht an persönliche Interessen angepasst werden kann
Zu hohe Lieferkosten
12,9 %
41,2 %
Anderes
Zu ungenaue Angaben über den Lieferzeitpunkt
3,7 %
25,1 %
Gründe, weshalb Nutzer bestimmte Websites und Webshops nicht mehr
besuchen: Auf Platz 2 nach zu viel Werbung liegen Sicherheitsbedenken
Zu lange Lieferzeiten
16,4 %
Wenn bevorzugte Lieferorte nicht angeboten werden (z. B. Packstation)
11,6%
INTERNET WORLD Business 20/14
Quelle: W3B-Report „Kaufentscheidung im Internet“, Fittkaumaass.de/reports;
Basis: Befragte deutsche Internet-Nutzer, Mehrfachnennungen möglich
Die Sicherheit im Zahlungsverkehr wird im Web angezweifelt
die dies strikt ablehnen, spielen Sicherheitsbedenken die zentrale Rolle. Eine Untersuchung des Marktforschungsinstituts
Fittkau & Maaß ergab im vergangenen
Jahr, dass rund 60 Prozent der volljährigen
Internet-Nutzer aus Angst vor Datenmissbrauch ungern bei kleineren beziehungsweise unbekannten Online-Händlern einkaufen. Bei Personen, die relativ selten online bestellen, ist dieser Anteil noch größer.
Später ist teurer
„Unternehmen sind also regelmäßig mit
dem Dilemma konfrontiert, die aus Nutzersicht erforderlichen Sicherheitskompromisse auf anderer Ebene soweit möglich kompensieren zu müssen“, erläutert
IT-Berater Thomas Peruzzi (s. Interview
S. 10): „Berücksichtigt man diesen Aspekt
„Die Cyberkriminellen reagieren professionell und flexibel
auf neue Sicherheitsstandards
und passen sich an“
Jörg Ziercke,
Präsident des
Bundeskriminalamts
9
bereits bei Beginn der Entwicklung eines
Produkts oder Services, ist die Lösung einfacher als bei bestehenden Produkten, die
einem Innovationsprozess unterliegen.“
Sonst müssen im Nachhinein große strukturelle Änderungen realisiert werden.
Bessere Sicherheitsvorkehrungen sind
ein absolutes Muss: „Immer neue Fälle von
Datenklau und Cyberkriminalität erschüttern das Vertrauen der Menschen in das
Internet und die digitalen Dienste. Fakt ist
aber: Es gibt keine Zukunft ohne Internet“,
erklärt Thomas Kremer, Vorstand Datenschutz, Recht und Compliance bei der
Telekom. Insbesondere für Unternehmen
wie die Telekom gibt es keinen anderen
Weg: „Unsere Entwicklung hängt von der
zunehmenden Digitalisierung und Vernetzung der Gesellschaft ab. Wir müssen
die Kunden deshalb über Risiken informieren und Sicherheitslösungen entwickeln, die einfach zu nutzen sind. Wir
müssen alles dafür tun, das Vertrauen der
Menschen zu stärken.“
Der Rosa Riese setzt deshalb auf Lösungen, die mit vergleichsweise geringem
Aufwand für den Nutzer ein Plus an
Sicherheit bieten. Angefangen bei der Aufklärung über die Risiken mit dem Ratgeber Sicherdigital.de über die in Kooperation mit GMX und Web.de entwickelte
Initiative „E-Mail made in Germany“, bei
der die Nachrichten verschlüsselt versendet und ausschließlich in deutschen Hochsicherheitsrechenzentren gespeichert werden, bis hin zur Verschlüsselung von
Mobilfunkgesprächen im GSM-Netz.
Smartphone-Nutzer haben hingegen
vielfach keine Chance zur Selbstbestimmung, wie eine aktuelle Studie des Fraunhofer-Instituts für Angewandte und Integrierte Sicherheit (AISEC) belegt. Fast alle
mobilen Betriebssysteme und unzählige
Apps sammeln Nutzerdaten und stellen eine
Vielzahl an Netzwerkverbindungen mit
verschiedenen Servern im Internet her –
meist ohne dass Nutzer den Vorgang
bemerken oder sich dagegen wehren kön-
INTERNET WORLD Business 20/14
Quelle: W3B-Report „Kaufentscheidung im Internet“, Fittkaumaass.de/reports;
Basis: Befragte deutsche Internet-Nutzer, Mehrfachnennungen möglich
nen. Hier hat die Telekom gemeinsam mit
Mozilla eine fest im Produkt verankerte
Datenschutzfunktion für Firefox-Smartphones entwickelt: Mit „Future of Mobile
Privacy“ soll der Nutzer die Möglichkeit
erhalten, Einstellungsmerkmale auf seinem Smartphone individuell festzulegen
und damit den gewünschten Datenschutz
selbst zu bestimmen. So entscheiden die
Nutzer selbst, in welchem Detaillierungsgrad App-Anbieter Standortdaten bekommen. Bei Wetterdiensten etwa muss die
Standortgenauigkeit sicher nicht so exakt
sein wie für einen Navigationsdienst.
Der gleiche Gedanke steckt hinter dem
Speedport-Router W 724v, der Anonymität im Netz auf Knopfdruck verspricht. ▶
Bayern vorn: Virenalarme in Deutschland
Rang
Infektionsrisiko 1)
Bundesland
1
hoch; 23,00 – 29,99
Bayern
25,73
2
hoch; 23,00 – 29,99
Sachsen
25,38
3
hoch; 23,00 – 29,99
Baden-Württemberg
25,08
4
hoch; 23,00 – 29,99
Nordrhein-Westfalen
24,80
5
hoch; 23,00 – 29,99
Berlin
23,42
6
hoch; 23,00 – 29,99
Thüringen
23,34
7
mittel; 16,00 – 22,99
Niedersachsen
22,89
8
mittel; 16,00 – 22,99
Hamburg
22,72
9
mittel; 16,00 – 22,99
Bremen
22,34
10
mittel; 16,00 – 22,99
Rheinland-Pfalz
21,60
11
mittel; 16,00 – 22,99
Hessen
21,17
12
mittel; 16,00 – 22,99
Saarland
20,26
13
mittel; 16,00 – 22,99
Schleswig-Holstein
18,27
14
mittel; 16,00 – 22,99
Sachsen-Anhalt
16,71
15
mittel; 16,00 – 22,99
Mecklenburg-Vorpommern
16,20
16
gering; 0,00 – 15,99
Brandenburg
15,01
INTERNET WORLD Business 20/14
Quelle: Kaspersky Lab
1)
Mittlere Virenalarme pro Nutzer
Mittlere Virenalarme pro Benutzer und Quartal
SCHWERPUNKT
10
INTERNET WORLD Business
29. September 2014
Pishing-Fälle im Online-Banking
20/14
Pishing-Schäden im Online-Banking
(in Mio. Euro)
6.422
25,7
5.331
21,2
4.096
16,4
3.440
13,8
2.293
2009
11,7
2010
2011
2012
2013
Nach einem Rückgang im Jahr 2012 nahmen 2013
die gemeldeten Phishing-Fälle wieder deutlich zu
INTERNET WORLD Business 20/14
Quelle: Bundeskriminalamt, Cybercrime, Bundeslagebild 2013
„Internet-Nutzer können sich
gut schützen, wenn sie die
Gefahren kennen und sich
achtsam verhalten“
Dieter Kempf, Präsident
des ITK-Branchenverbands Bitkom
340 Sextillionen Adressen bietet
der neue Internet-Standard
IPv6 – genügend, um alle denkbaren Endgeräte weltweit mit
IP-Adressen zu versorgen. Jedes
könnte eine feste IP-Adresse erhalten – und so überall identifizierbar
sein. Bei dem von der Telekom angebotenen Router genügt jedoch ein Klick, und
er holt sich eine neue Adresse.
Hinter diesem Angebot steckt keine
Paranoia, sondern eine reale Bedrohung –
wie die steigenden Fallzahlen von Computer- und Internet-Kriminalität zeigen. Belege hierfür sind das „Lagebild Cybercrime“ des Bundeskriminalamts (BKA)
und aktuelle Umfragen des Hightech-Verbands Bitkom. Einen deutlichen Anstieg
der amtlich gemeldeten Fälle gab es im Jahr
2013 bei der Computer-Sabotage und der
Erpressung von Internet-Nutzern. Nach
einem vorübergehenden Rückgang im
2009
2010
2011
2012
2013
Rund 4.000 Euro pro Fall beträgt der Schaden durch
Phishing-Attacken, die dem BKA mitgeteilt wurden
INTERNET WORLD Business 20/14
Quelle: Bundeskriminalamt, Cybercrime, Bundeslagebild 2013
Jahr 2012 erlebt das Phishing mit immer
raffinierteren Methoden ein Comeback.
„Die Cyberkriminellen reagieren professionell und flexibel auf neue Sicherheitsstandards und passen ihre Methoden schnell
den geänderten Rahmenbedingungen an“,
sagt BKA-Präsident Jörg Ziercke. Und eine
Untersuchung des Antiviren-Experten
Kaspersky Lab zeigt, dass heutzutage in
Deutschland 20 Virenangriffe pro Quartal
und Nutzer ganz normal sind. Nach einer
repräsentativen Bitkom-Umfrage unter
1.000 Internet-Nutzern in Deutschland
sind mehr als die Hälfte (55 Prozent) in
den vergangenen zwölf Monaten Opfer
von Cybercrime geworden. Das entspricht
rund 29 Millionen Betroffenen. „Cyberkriminalität kann jeden treffen“, so BitkomPräsident Dieter Kempf. Der Staat, aber
auch die Internet-Wirtschaft müsse etwas
och
c auc
auch,, das
dasss
unternehmen. Er betont jedoch
ut schützen
die Internet-Nutzer sich gut
können, „wenn sie die Gefahren kennen
und sich achtsam verhalten“. Je größer aber
die Sicherheitsprobleme, desto lauter sind
generell die Rufe nach dem Gesetzgeber.
Unbestritten ist, dass die Politik in
Deutschland die Gefährdungslage lange
ignoriert hat. Während Länder wie Island
sich längst mit einem Masterplan für digitale Angelegenheiten als sichere Orte für
Daten positionieren, kommt in Deutschland erst langsam Bewegung in das Thema.
Doch der Wunsch nach mehr Regulierung
ist ein zweischneidiges Schwert, sagt Matthias Gärtner, Pressesprecher des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI): „Um bestimmte Technologien als rechtsverbindliche Standards festzulegen, ist das Umfeld zu dynamisch.“
Mit anderen Worten: Das Netz entwickelt
sich so schnell, dass der Gesetzgeber nicht
hinter
te her
e kom
ko mt.
t.
◼
hinterherkommt.
Mirjam Müller
„Sicherheit zu präsentieren ist nicht einfach“
Der Security-Berater Thomas Peruzzi
arbeitet als Interims CTO, Technical
Advisor, Micro-Investor und externer
Lehrbeauftragter: Mehrere Jahre führte
er eine IT-Beratung mit Schwerpunkt
Betrieb und Sicherheit.
Wie hat sich das Thema Sicherheit in den
letzten Jahren verändert?
Thomas Peruzzi: Die Angreifer haben sich
weiter professionalisiert, gleichzeitig nehmen auch staatsnahe Versuche zu, sich
Informationen und damit Vorteile zu verschaffen. Neben diesem Aspekt ist die Vernetzung in den letzten zehn Jahren immens
gestiegen – sowohl mengenmäßig als auch
im Hinblick auf die wechselseitige Abhängigkeit im Rahmen der heute oft weltweit
verteilten Wertschöpfungsketten.
Wo liegen die Hauptursachen für Sicherheitsprobleme – sind es fehlende technische Möglichkeiten oder Versäumnisse
von Anbietern?
Peruzzi: Darauf gibt es keine einfache
Antwort. Selbst Unternehmen, die nachweislich viel in Sicherheit investieren,
stolpern immer wieder über kleinste
Nachlässigkeiten. Hinzu kommt sicherlich die zunehmende Komplexität und
Abhängigkeit von Dritten: Heute ist bei
den meisten Angeboten eine Vielzahl an
Services miteinander verwoben – eine
kleine Schwachstelle bei einem anderen
Unternehmen kann so zu Problemen im
eigenen Haus führen.
Öffentliche Skandale und Sicherheitsbedenken von Nutzern sind schlecht fürs
Online-Business. Was raten Sie Unternehmen vor diesem Hintergrund?
Peruzzi: Aktiv damit umgehen, Sicherheit
und Datenschutz von der Produktidee weg
mitdenken und einbinden. Hacker-Contests können ebenso helfen wie das Aufstellen einiger einfacher Sicherheitsregeln, die im 21. Jahrhundert zwar banal
wirken, aber leider immer noch relevant
sind. Dazu gehört zum Beispiel, dass keine
Plaintext-Passwörter verwendet werden
dürfen und viele andere Kleinigkeiten, die
zwar jeder für sich für selbstverständlich
hält, die aber in der Realität noch immer
zu Problemen führen.
Niemand möchte vor
einer Transaktion seitenweise Sicherheitsinformationen lesen oder
komplizierte Passwörter
erfinden müssen, die der
Anbieter akzeptiert. Ist
Sicherheit auch ein Präsentations- bzw. Kommunikationsproblem?
Peruzzi: Ja definitiv – je
einfacher ein Produkt in
der Anwendung desto
besser. Wir stimmen ja
der Einfachheit halber heute auch schnell
mal zu, dass die Rechte an unseren Bildern nicht mehr uns gehören, bis dann auf
einmal das Bild meiner kleinen Tochter
woanders auftaucht. Sicherheit hat auch
viel mit „als sicher empfinden“ zu tun.
Muss ich 20 Seiten lesen mit x Hinweisen
auf die Gefahren, fühle ich mich per se
schon unsicherer. Ebenso muss klar kommuniziert sein, wie mit den Daten umgegangen wird und warum. Dieses „Ich hol
mir mal die Generalvollmacht für alles ab“
macht es Unternehmen zwar einfach, ver-
Thomas Peruzzi
Tho
Int
Interims-Manager
und SecurityBe
Berater
unsichert aber die Kunden. Sicherheit zu
präsentieren ist nicht einfach, der Kunde
erwartet ja einen sicheren Umgang für
seine Daten, warum dann also extra
darauf hinweisen? Ebenso muss man
berücksichtigen, wie junge Leute mit dem
Thema umgehen. Unter ihnen ist AccountSharing und Co. oft üblich, um in den
sozialen Netzen jederzeit aktuell zu sein.
Das Kommunikationsverhalten ist ein
ganz anderes, ebenso die Abhängigkeit
von der Verfügbarkeit, die ja ein wichtiger
Aspekt der Sicherheit ist.
29. September 2014
20/14
INTERNET WORLD Business
11
Dmexco 2015:
Noch Potenzial
Mehr Aussteller, Besucher, Fläche: Die Dmexco 2014 war
ein voller Erfolg. Doch was muss 2015 besser werden?
ie Stimme ist wieder da, die Füße
schmerzen nicht mehr. Die LeadBögen sind auch fast abgearbeitet – die
Dmexco 2014 ist überstanden. Mit mehr
als 32.000 Besuchern, über 800 Ausstellern
und über 60.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche hat sich Europas größte Fachmesse für digitales Marketing wieder einmal selbst übertroffen. Die Resonanz der
Dmexco-Teilnehmer ist auf breiter Front
positiv, wie man zahllosen Blog- und
Facebook-Beiträgen entnehmen konnte.
Dennoch – verbessern lässt sich immer
etwas. Was auf der Dmexco 2015 anders
D
sein sollte, damit dieser Branchen-Event
weiterhin Erfolg hat und seine Relevanz
behält, hat INTERNET WORLD Business
Branchenteilnehmer gefragt.
Ansturm besser organisieren
Es sind oft Kleinigkeiten, die genannt werden: Dem massiven Kommunikationsdrang der Smartphone-Besitzer ist das Mobilfunknetz in den Hallen regelmäßig nicht
gewachsen. Dass die Einlasskontrolle am
ersten Messetag zusammenbrach, und
schließlich alle Schleusen einfach geöffnet
Jürgen Seitz, Professor Hochschule der Medien, Stuttgart
Es gab kaum einen Stand, der komplett ohne das Thema
Native Advertising auskam. Viele Markt-Player zeigten
dabei aber noch ein falsches oder besser unvollständiges
Bild von Native Advertising. Es ging viel um Bild-TextKombinationen und Advertorials. Den eigentlichen Mehrwert in Form von Top-Inhalten, die von Marketeers erstellt werden, konnten noch die Wenigsten vorweisen.
2015 sollten wir hier ganz andere Dinge sehen, mehr
Entertainment, Content-Marketing-Programme und intelligent integrierte Formate.
Die Start-up Village und das Start-up Forum des BVDW
waren ein guter Anfang, dennoch fehlten auf der Dmexco
immer noch viele der Growth-Erfolgsstories aus Deutschland, UK und USA.
Katja Anette Brandt, CEO Vizeum Deutschland
Die Vorträge auf der Konferenz kratzen häufig nur an der
Oberfläche und lassen tatsächliche Visionen oder neue Dimensionen des Marketings oft nur an eben dieser erkennen. Neue Bereiche wie das Start-up Village oder die World
of Experiences stimmen uns optimistisch, dass sich Messe
und Konferenz in den nächsten Jahren von einer Leistungsschau der etablierten Player zu einer Quelle der
Inspiration und einem Ort der visionären Diskussionen
wandeln können. Dafür sollten alle „Großen“ (dazu gehören wir als Agenturnetzwerk natürlich auch) noch mehr
Raum für wirkliche Innovationen und noch unbekannte
Player und Ideen fordern und bieten, damit die Dmexco nicht
zum „Murmeltiertag“ der Branche mutiert – wo dieselben
Menschen und Firmen jedes Jahr dasselbe erzählen.
Arndt Groth, CEO Publigroupe
Ich würde mich wirklich freuen, wenn sich alle Aussteller daran halten würden, ihre Standpartys wirklich
erst ab 18 Uhr beginnen zu lassen. Ich denke da vor
allem an einen TV-Sender in Halle 8 …
Ganz schön was los: Trotz Erweiterung der Ausstellungsfläche stieß die Dmexco
2014 auf dem Kölner Messegelände an vielen Ecken an ihre Kapazitätsgrenzen
werden mussten, wird die Dmexco-Macher
selbst am meisten geärgert haben. Negativ
fielen die sehr langen Schlangen vor den
Damentoiletten auf; an die extrem langen
Wartezeiten an den Taxiständen hat man
sich ja fast schon gewöhnt. PubligroupeChef Arndt Groth notierte, dass es oft kaum
möglich war, in gefragten Vorträgen einen
Sitzplatz zu bekommen – Nebenerscheinung des ungezügelten Dmexco-Wachstums. Das könnte man organisatorisch besser machen, meint Christian Kleinsorge,
CEO von Ingenious Technologies. Er
schlägt zudem eine App vor, damit Aussteller und Besucher sich verabreden können.
Eher substanzieller Natur sind dagegen
inhaltliche Wünsche, wie sie Professor
Jürgen Seitz im Dmexco-nahen Internet
Innovators Blog vorträgt: Er nahm das
Thema Native Advertising zwar als allgegenwärtig wahr, vermisste aber vielerorten
die Substanz dahinter. Katja Anette Brandt
von Vizeum Deutschland monierte, dass
die Vorträge häufig nur an der Oberfläche
blieben, und Berater Pascal Fantou
wünscht sich generell mehr kontroverse
Themen in der Debatte. Fantou, der um
ein klares Wort nie verlegen ist, warnt vor
einem „Kuschelkurs“ in der Branche. ◼
Frank Kemper
Christian Kleinsorge, CEO Ingenious Technologies
Zwei Tage werden den Ausstellern verkauft, de facto sind
es allerdings nur 1,5 Tage – dafür ist es zu teuer. Und das
volle Potenzial einer digitalen Leitmesse hat die Dmexco
längst noch nicht ausgeschöpft. Ein professionelles
Matchmaking, das es Besuchern und Ausstellern
erlaubt, sich mithilfe einer App zu verabreden, sollte
mindestens geboten werden. Als Branchenmesse mit
Führungsanspruch sollten sich die Verantwortlichen mal
andere Messen anschauen.
Pascal Fantou, Cogito Ergo GmbH
1. Flächendeckendes WLAN gerade für die internationalen Besucher (dass so etwas in der Besuchergröße geht,
zeigt die SXSW in Austin / Texas).
2. Keyword-orientierte Routenplanung in der App (zum
Beispiel „Ich möchte alle Aussteller zum Thema RTB
treffen. Welchen Weg soll ich gehen?“), dabei idealerweise die eigenen Kontaktdaten so übermitteln, dass es
den Follow-up für beide erleichtert.
3. Live-Übertragung der Vorträge in jeweils einen
Innenhof / Gang, um die Konferenz- und Messebesucher mehr zu mischen.
4. Foto- und Notizfunktion in der App: Man scannt das
Foto auf dem Badge, und kann sich zwei bis drei Stichworte dazu notieren. Das Ganze bekomme ich nach der
Messe noch mal als E-Mail.
5. Themen: Weniger Kuschelkurs – mehr kontroverse
Themen (schwierig, wenn man gleichzeitig die Aussteller
nicht vergraulen will).
E-COMMERCE
INTERNET WORLD Business
Foto: iStockphoto / Hue Photography
12
Wachstum mit Grenzen
Nach der Erhebung des BEVH deuten jetzt auch die neuesten Zahlen von EHI Institut
und Statista auf ein deutlich gebremstes Umsatzplus im deutschen E-Commerce hin
ei Otto sieht man die Lage entspannt:
„Wenn man sich die EHI-Zahlen ansieht, wird deutlich, dass fast alle Top-15Online-Händler zweistellig gewachsen
sind“, so Lars Finger, Direktor E-Competence Center der Otto Group. „Wir gehen
davon aus, dass auch in diesem Jahr vor
allem die großen E-Commerce-Händler
ihr hohes Wachstumstempo beibehalten.“
B
Tatsächlich zeigt der Blick auf das obere
Viertel der Top-100-Tabelle der umsatzstärksten deutschen Online-Shops, die das
EHI-Institut letzte Woche veröffentlichte,
ein gewohntes Bild: die üblichen Namen,
satte Umsatzzuwächse. Dennoch unterscheidet sich die 2014er-Auswertung von
ihren fünf Vorgängern: Die 100 umsatzstärksten deutschen Online-Händler erwirt-
schafteten 2013 der Studie zufolge einen
Gesamtumsatz von 19,6 Milliarden Euro.
Unterm Strich steht damit im Vergleich
zum Vorjahr (18,2 Milliarden Euro) ein
ungewohnt niedriges – einstelliges – Wachstum von 7,7 Prozent. Die größte Entwicklung findet zudem auf den vorderen Plätzen
statt. Rechnet man Marktführer Amazon
und Wachstumsprimus Zalando aus der
Die Top 20 der deutschen Online-Shops
Platz
1
2
3
4
Unternehmen
URL
Amazon EU S.à.r.l.
Otto (GmbH & Co KG)
Zalando AG
Notebooksbilliger.de AG
www.amazon.de
www.otto.de
www.zalando.de
www.notebooksbilliger.de
E-Commerce Umsatz Deutschland
2012 (in Mio. €)
4.811,1
1.701,0
411,6
485,0
E-Commerce Umsatz Deutschland
2013 (in Mio. €)
5.787,0
1.880,0
702,0
498,9
Umsatzzuwachs
in Prozent
20,3 %
10,5 %
70,6 %
2,9 %
Hauptsegment
Generalist
Generalist
Bekleidung, Textilien, Schuhe
Computer, Unterhaltungselektronik,
Handys, Zubehör
Bekleidung, Textilien, Schuhe
5
Bonprix Handelsgesellschaft mbH
www.bonprix.de
357,0
410,5
15,0 %
6
Cyberport GmbH
www.cyberport.de*
343,1
404,4
17,9 %
7
8
9
Tchibo GmbH
Conrad Electronic SE
Alternate GmbH
www.tchibo.de
www.conrad.de
www.alternate.de*
360,0
372,9
302,7
400,0
389,6
366,9
11,1 %
4,5 %
21,2 %
10
11
H & M Hennes & Mauritz AB
Apple Inc.
www.hm.com/de/
store.apple.com/de
282,2
278,1
303,7
301,3
7,6 %
8,3 %
12
Degussa Sonne/Mond
Goldhandel GmbH
Mytoys.de GmbH
Baur Versand GmbH & Co KG
Musikhaus Thomann e.K.
Get-it-quick GmbH
QVC Handel GmbH
Redcoon GmbH
Docmorris N.V.
Esprit Retail B.V. & Co. KG
shop.degussa-goldhandel.de*
277,7
–
Computer, Unterhaltungselektronik,
Handys, Zubehör
Generalist
Generalist
Computer, Unterhaltungselektronik,
Handys, Zubehör
Bekleidung, Textilien, Schuhe
Computer, Unterhaltungselektronik,
Handys, Zubehör
Hobby-, Sammel- und Freizeitartikel
273,7
272,8
240,0
191,6
189,9
186,1
184,3
173,2
12,2 %
7,0 %
-9,3 %
29,6 %
– 1,6 %
6,5 %
3,4 %
– 47,1 %
Spielwaren, Baby
Generalist
Hobby-, Sammel- und Freizeitartikel
Generalist
Generalist
Generalist
Medikamente
Bekleidung, Textilien, Schuhe
13
14
15
16
17
18
19
20
INTERNET WORLD Business 20/14
www.mytoys.de
www.baur.de
www.thomann.de*
www.getgoods.de
www.qvc.de
www.redcoon.de
www.docmorris.de
www.esprit.de
Noch nicht im EHIRanking vertreten
244,0
254,9
264,7
147,8
193,0
174,7
178,2
327,6
Quelle: Angaben beruhen auf Statista-Analysen im Auftrag von EHI auf Basis Regressionsanalyse, ausgenommen: *Selbstauskünfte der Unternehmen im Rahmen der EHI-Befragung
29. September 2014
20/14
Gleichung heraus, verbleibt für den Rest
eine Steigerung von weniger als einem Prozent. Noch arbeitet das EHI-Institut an einer
Auswertung der Umsätze der Top-1.000Shops, aber es ist abzusehen, dass sich der
Trend eines gebremsten Wachstums bestätigen wird. „Schon bei der Recherche haben
wir gemerkt, dass etwas anders ist als in
den Vorjahren“, so Lars Hofacker, Leiter
Forschungsbereich E-Commerce beim
EHI-Institut. „Es scheint, als rüsten die
Shops momentan auf, um den Kunden für
sich zu gewinnen oder vielmehr um sich
gegen die Wettbewerber zu behaupten.“
Das EHI-Institut zieht seine Daten aus
Geschäftszahlen, Unternehmensangaben
und Presseberichten. Für Unternehmen,
die nur Gesamtumsätze angeben – zu
denen auch Katalog- oder Filialumsätze
gehören – rechnen die Marktforscher den
Online-Anteil händisch heraus. Damit
fußt die Erhebung auf einer gänzlich ande-
INTERNET WORLD Business
„Die Zahlen sprechen dafür,
dass der abgebildete Trend
der Realität entspricht“
Martin Groß-Albenhausen
Referent E-Commerce, BEVH
www.bevh.org
ren Basis als beispielsweise die des BEVH,
die auf Verbraucherbefragungen beruht.
Dennoch kommen beide Untersuchungen
zu ähnlichen Ergebnissen: Der BEVH hatte
Mai das E-Commerce-Wachstum im ersten
Quartal 2014 in Deutschland mit nur 4,2
Prozent beziffert. Für das zweite Quartal
hatte der Verband gar ein Minus bei der
Umsatzentwicklung festgestellt. Dafür wurde der BEVH von der Branche heftig kritisiert: Von „Kaffeesatzleserei“ und „Zahlenjonglage“ war in den einschlägigen Blogs zu
lesen. Die neuen EHI-Zahlen dürften für
den Verband Balsam für die Seele sein. „Es
ist bemerkenswert, dass zwei methodisch
so unterschiedliche Erhebungen in der
Tendenz zum gleichen Ergebnis kommen“,
kommentiert Martin Groß-Albenhausen,
Referent E-Commerce/ Marketing beim
BEVH. „Gerade das spricht dafür, dass der
abgebildete Trend der Realität entspricht.“
Anders ausgedrückt: Wenn zwei angreifbare Rechnungen zu einem ähnlichen
Ergebnis kommen, geben diese eben doch
einen Trend wieder, über den dann gere-
Top-5-Shops im Segment „Computer, Unterhaltungselektronik, Handys, Zubehör“
Platz im
Haupt-Ranking
4
6
9
11
28
Unternehmen
URL
Notebooksbilliger.de AG
Cyberport GmbH
Alternate GmbH
Apple Inc.
Medion AG
www.notebooksbilliger.de
www.cyberport.de*
www.alternate.de*
store.apple.com/de
www.medion.com/de/
E-Commerce Umsatz Deutschland
2013 (in Mio. €)
498,9
404,4
366,9
301,3
131,9
13
det werden muss. Von 7,7 Prozent Plus
kann der stationäre Handel nur träumen –
im E-Commerce ruft dieser Wert jedoch
Angst vor einer Konsolidierung hervor.
Kein Grund zur Panik
Ob die Stunde der Wahrheit wirklich gekommen ist, darüber herrscht in der Branche Uneinigkeit. E-Commerce-Beobachter Peter Höschl etwa fühlt sich von den
EHI-Zahlen bestätigt. „Ich erwarte schon
lange eine Wachstumsabflachung im deutschen E-Commerce, auch wenn noch nicht
absehbar ist, wie stark die ausfallen wird“,
so der Betreiber des Blogs Shopanbieter.de.
„Bisher hat der E-Commerce von Versäumnissen des stationären Handels profitiert,
aber dort wird jetzt stark aufgeholt.“ Langfristig, so Höschl, werde sich der E-Commerce je nach Branche zwischen 15 und 40
Prozent Marktanteil einpendeln.
Der BEVH macht trotz seiner schlechten Prognose Mut: „Es gibt noch generisches Wachstum in Sortimenten, die erst
am Anfang ihrer E-Commerce-Ausschöpfung stehen“, so Groß-Albenhausen. Wachstum verspricht er sich aus anderen Bevölkerungsschichten: „Derzeit leben zwei
Drittel der Menschen eher in kleinen und
INTERNET WORLD Business 20/14 Quelle: Alle Angaben beruhen auf Statista-Analysen auf Basis einer Regressionsanalyse, ausgenommen: *Selbstauskünfte der
Unternehmen im Rahmen der EHI-Befragung
Top-5-Shops im Segment „Möbel, Dekorationsartikel“
Platz im
Haupt-Ranking
46
55
Unternehmen
URL
Ikea Deutschland GmbH & Co. KG
Home24 GmbH
www.ikea.com/de/de/*
www.home24.de
E-Commerce Umsatz Deutschland
2013 (in Mio. €)
91,7
77,4
77
Fab DBY GmbH
eu.fab.com
50,0
80
Roller GmbH & Co. KG
www.roller.de
44,7
100
Schlafwelt (Otto GmbH & Co KG)
www.schlafwelt.de
35,2
INTERNET WORLD Business 20/14 Quelle: Alle Angaben beruhen auf Statista-Analysen im Auftrag von EHI auf Basis einer Regressionsanalyse, ausgenommen:
*Selbstauskünfte der Unternehmen im Rahmen der EHI-Befragung
„Schon bei der Recherche
haben wir gemerkt, dass
etwas anders ist“
Top-4-Shops im Segment „Spielwaren, Baby“
Platz im
Haupt-Ranking
13
34
42
70
Unternehmen
URL
Mytoys.de GmbH
Jako-O GmbH
Versandhaus Walz GmbH
Babymarkt.de GmbH
www.mytoys.de
www.jako-o.de
www.baby-walz.de
www.baby-markt.de
E-Commerce Umsatz Deutschland
2013 (in Mio. €)
273,7
116,1
100,8
53,3
INTERNET WORLD Business 20/14 Quelle: Alle Angaben beruhen auf Statista-Analysen im Auftrag von EHI auf Basis einer Regressionsanalyse, ausgenommen:
*Selbstauskünfte der Unternehmen im Rahmen der EHI-Befragung. Hinweis: In der Kategorie „Spielwaren, Baby“ schafften es nur vier Shops in die Top-100-Liste
Top-5-Shops im Segment „Bekleidung, Textilien, Schuhe“
Platz im
Haupt-Ranking
Unternehmen
URL
E-Commerce Umsatz Deutschland
2013 (in Mio. €)
3
5
10
Zalando AG
Bonprix Handelsgesellschaft mbH
H & M Hennes & Mauritz AB
www.zalando.de
www.bonprix.de
www.hm.com/de/
702,0
410,5
303,7
20
Esprit Retail B.V. & Co. KG
www.esprit.de
173,2
31
Heinrich Heine GmbH
www.heine.de
128,9
INTERNET WORLD Business 20/14 Quelle: Alle Angaben beruhen auf Statista-Analysen im Auftrag von EHI auf Basis einer Regressionsanalyse, ausgenommen:
*Selbstauskünfte der Unternehmen im Rahmen der EHI-Befragung
Lars Hofacker
Leiter Forschungsbereich
E-Commerce beim EHI Institute
www.ehi.org
mittleren Städten, die im Vergleich zur
städtischen Bevölkerung bislang weniger
online bestellen.“ E-Commerce-Berater
Jochen Krisch will dagegen gar nicht mehr
anhand von Zahlen diskutieren: „So wertvoll die Shop-Liste und das Ranking an
sich sein mag: Eine Aufsummierung und
ein Vergleich mit den Vorjahren grenzt
aufgrund der unterschiedlichen Zahlenbasis ans Unseriöse“, lautet seine Kritik. ◼
Ingrid Lommer
internetworld.de/il
E-COMMERCE
14
INTERNET WORLD Business
29. September 2014
20/14
Putzoffensive
aus dem Web
Online-Vermittler von Putz- und Haushaltshilfen gibt’s
schon länger. Nun wird das Geschäft professionalisiert
Haushalte beschäftigen eine „Perle“ für
den Hausputz und dies laut Institut der
deutschen Wirtschaft zu 95 Prozent in
Schwarzarbeit und ohne Versicherung.
Neue Technik macht
Dienstleistungen buchbar
So dürfte sich neben den Kunden vor
allem der Staat über die neuen Dienstleistungsvermittler freuen: Fordern diese
doch in der Regel einen Gewerbeschein
und ein Führungszeugnis von den Putzkräften – Schwarzarbeit gehört somit der
Vergangheit an. Durch die Abrechnung
wird das Versteuern der eigenen Arbeit erleichtert, die Kunden wiederum können
die „haushaltsnahen Dienstleistungen“
von der Steuer absetzen. „Barzahlung ist
nicht möglich“, erklärt Michael Riegel,
Deutschlandchef von Homejoy, stellvertretend für die neuen Dienste. „Die Rechnungsstellung läuft über uns, so können
Reinigungskräfte und Kunden alle notwendigen Dokumente für ihre Steuererklärung archivieren und ausdrucken.“
Der Siegeszug der Vermittler von Reinigungskräften basiert auch auf (mobilen)
Internet-Technologien. Mit ihrer Hilfe lassen sich komfortable Buchungsplattformen und Abrechnungssysteme aufbauen,
die nicht nur Waren, sondern jetzt vermehrt Dienstleistungen kaufbar machen.
„Die Verbreitung von Smartphones hat
Foto: iStockphoto / Lolon
napp sieben Jahre ist es her, da startete
mit Haushelden.de die erste OnlineVermittlung für Putzfrauen und Haushaltshilfen. Damals revolutionär, wirkt das
Geschäftsmodell heute fast schon angestaubt. „Wir denken über eine Umstellung
nach“, gibt Gründer Ramin Markus Ziai zu.
Neue Wettbewerber sind auf dem Markt.
2011 kam mit Zeitreicher eine weitere
Plattform dazu, die Haushaltshilfen vermittelt – aber nicht nur den Kontakt,
sondern gleich die Arbeit. Das Start-up aus
Itzehoe übernimmt die Organisation und
die Abrechnung der Services sowie die
Versicherungen für den Schadensfall und
einen Unfall der Beteiligten und fordert
dafür eine Provision. „Dienstleistungen
übers Internet buchen – das war 2011 noch
undenkbar“, erinnert sich Mitgründer
Frank Tams. „Es war extrem schwierig,
Investoren für die Expansion zu finden.“
Drei Jahre ist das her. Und heute? Boomt
das Vermitteln von Haushaltshilfen, pumpen Investoren Millionen in Start-ups – so
etwa Google und Redpoint Ventures, die
mit knapp 40 Millionen US-Dollar Homejoy finanzieren: Das Unternehmen aus San
Francisco, das wie Zeitreicher arbeitet,
agiert nun auch in Deutschland. Und Inkubator Rocket Internet hat im April mit
Helpling eilig eine Kopie herausgebracht.
Der Bedarf an Haushalts- und Putzhilfen ist groß. Schätzungen beziffern den
Markt allein in Deutschland auf acht bis 13
Milliarden Euro. Mehr als vier Millionen
K
Putz-Kraft: Wer über Online-Dienste vermittelt wird, arbeitet nicht schwarz
den Markt gepusht“, meint ZeitreicherChef Tams. „Damit sind Dienstleister
leicht auffindbar, können schnell kontaktet und organisiert werden.“ Mehr Komfort bieten Apps und mobile Seiten, mit
denen viele der Start-ups arbeiten.
„Alle Angebote sehen relativ ähnlich
aus“, stellt Riegel fest. Die Gründer sprechen von „kuratierten Marktplätzen“, die
dem Kunden durch Vorauslese die Wahl
einer Reinigungskraft abnehmen und den
Dienstleistern die Akquise und die Organisation. In kleinen, feinen Details unterscheiden sich die Konkurrenten voneinander: Zeitreicher, der teuerste Anbieter,
setzt auf Zuverlässigkeit und Qualität und
will außerdem erreichen, dass die Reinigungskräfte von ihrer Arbeit leben können. Abzüglich der Provision bleiben pro
Arbeitsstunde rund 15 Euro, von denen
Bookatiger.com
Cleanagents.com
Haushelden.de
Gründung: April 2014 in Berlin
Gründer: Claude Ritter, Nikita Fahrenholz
Investor: DN Capital sowie weitere Privatinvestoren
Geschäft: Book a Tiger vermittelt Reinigungskräfte
sowie Profis für besondere Putzaufträge (Fenster,
Büro). Die Helfer benötigen den Gewerbeschein und
ein Führungszeugnis und werden bei Bedarf auch
geschult; im Schadensfall sind sie bis drei Millionen
Euro versichert. Interessenten bezahlen 15 Euro pro
Stunde, davon sind 20 Prozent Provision.
Gründung: Juni 2013 in Berlin
Gründer: Sergiej „Soft“ Rewiakin
Investor: Youisnow-Accelerator, mehr Kapital zurzeit noch für die Expansion gesucht
Geschäft: Clean Agents spricht legal arbeitende
Putzkräfte an, erleichtert ihnen die Suche und Organisation von Klienten, besorgt die Abrechnung. Dafür
behält das Start-up zurzeit 15 Prozent Provision ein,
sie soll aber sinken. Auftraggeber bezahlen 15 Euro
pro Stunde, Vorausbuchungen verbilligen den Preis.
Gründung: 2007 als Tochter von Blauarbeit
Gründer: Ramin Markus Ziai
Investor: Der Müller Medien Verlag übernahm mit
Blauarbeit 2007 auch das Portal Haushelden.de
Geschäft: Haushelden vermittelt Kontakte zu Reinigungskräften, Babysittern und anderen Haushaltshilfen. Helfer und Kunden organisieren ihre Aufträge
selbst. Beide abonnieren Suchergebnisse: Die Ergebnisse einer Suche kosten knapp 10 Euro, das Abo für
14 Tage Datenzugriff 14 Euro, für zwei Monate 28 Euro.
29. September 2014
20/14
INTERNET WORLD Business
15
Helpling.de
Homejoy.com
Zeitreicher.de
Gründung: Januar 2014 in Berlin, Marktstart im April
Gründer: Benedikt Franke, Philip Huffmann
Investor: Rocket Internet
Geschäft: Bei Helpling buchen Kunden Putzkräfte,
diese steigern durch den Dienst ihre Auslastung. Die
Buchung funktioniert via App oder Online-Plattform,
der Schadensfall ist versichert. Die Abrechnung läuft
über Helpling. Eine Stunde kostet 14,90 Euro, bei
Dauerbuchung 12,90 Euro, davon behält Helpling 20
Prozent Provision ein. Zurzeit gelten Aktionspreise.
Gründung: Juli 2013 in San Francisco/USA
Gründer: Adora und Aaron Cheung
Investor: Google Ventures, Redpoint Ventures u. a.
Geschäft: Mit knapp 40 Millionen USD sind die
US-Amerikaner ausgestattet. Sie ermöglichen die
Buchung online und auf der mobilen Site. Reinigungskräfte sowie Schäden sind versichert. Homejoy verlangt die Vorlage eines Gewerbescheins und
ein Führungszeugnis. Interessenten bezahlen 15
Euro die Stunde, davon sind 20 Prozent Provision.
Gründung: Sommer 2011 in Itzehoe
Gründer: F. Tams, L. Hoffmann, M. Timmler
Investor: Mello GmbH, KfW, MBG Schleswig-Holstein, Privatinvestoren
Geschäft: Zeitreicher vermittelt Reinigungskräfte
und Alltagshelfer. Diese sollen von ihren Jobs leben
können. Verlangt werden Arbeits- und Aufenthaltserlaubnis sowie Führungszeugnis. Arbeiter und Schadensfall sind versichert. Die Arbeitsstunde kostet
19,80 bis 22 Euro, davon sind 25 Prozent Provision.
Steuern und auch der Lebensunterhalt
finanziert werden können: Ein Grund,
warum die Arbeitsagenturen mit Zeitreicher kooperieren.
Bei den Wettbewerbern ist die Existenzsicherung nicht immer garantiert: Die
wachsende Konkurrenz, vor allem aber
der Expansions- und Internationalisierungsdruck der Investoren zwingt die
Start-ups, eiligst Reichweite zu steigern.
Sie locken also Putzkräfte mit niedrigeren
Provisionen und Auftraggeber mit Kampfpreisen zwischen 12 und 15 Euro: Nach
Abzug von Provision und Steuern bleibt
der Putzkraft da oft nur ein Mindestlohn.
Servicevermittlung und die
Chance zum Warenabsatz
„Unser Angebot muss für beide Seiten so
überzeugend sein, dass keiner an uns vorbei organisieren will“, sagt Benedikt Franke,
Mitgründer von Helpling. Daran scheiterten die Kontaktbörsen der Vergangenheit:
Nach dem ersten Kontakt konnten beide
Seiten ohne den Vermittler ins Geschäft
kommen. Die Gefahr besteht noch immer,
aber mit Service wollen die Vermittler Servicekräfte und Auftraggeber binden. Den
Kunden versprechen sie Qualität, Legalität
und flexible Buchung durch die Vorauswahl. „Das Problem ist nicht die Suche
nach Kunden“, so Tams, „sondern den
richtigen Dienstleister zu finden.“
Putzen traut sich jeder zu, aber nicht
jeder ist gut in diesem Job. Bei Homejoy bekommen nur sieben von zehn Bewerbern
nach dem Probeputzen eine Chance; Zeitreicher wies zunächst nach Arbeitsproben
jede dritte Putzhilfe ab: „Wenn wir von
Anfang an auf Qualität achten, haben wir
weniger Stress mit Beschwerden“, sagt
Tams. Kundenservice, also Nacharbeiten
oder die Suche nach alternativen Kräften,
ist teuer. Gerade dann, wenn neue Unternehmen an vielen Orten gleichzeitig starten
und aggressiv für sich werben.
Servicekräfte können bei den OnlineDiensten auf Unterstützung bei der Orga-
nisation hoffen. „Mit uns können sie mehr
Aufträge in einem Stadtteil finden und
sich besser auslasten“, wirbt Sergiej
Rewiakin für die Clean Agents. Der Gründer verlässt sich auf Empfehlungen, um
Putzkräfte und Kunden zu finden. Schätzungen zufolge müssten Helpling oder
Homejoy, die zurzeit besonders aggressiv
online werben, bis zu 10.000 Buchungen
pro Tag abwickeln, um rentabel zu arbeiten. Davon sind sie trotz Internationalisierung noch weit entfernt.
Doch Putzservices sind erst der Anfang:
Das zeigen nicht zuletzt die Millionen, die
in die Unternehmen gepumpt wurden.
Wie die Putzkräfte könnten langfristig
auch Gärtner, Köche, andere Handwerker
und Dienstleister vermittelt werden. Und:
„Wenn Sie einmal in den Haushalten drin
sind, können Sie mit Cross- und Upselling
beginnen“, zeigt Tams Perspektiven auf.
Der Dienstleister kommt dann mit eigenen
Putzmitteln, der Gärtner mit Dünger und
Pflanzen – und den Herstellern eröffnen
◼
sich neue, direkte Absatzkanäle.
Susanne Vieser
internetworld.de/vs
Das Nummer 1 Shopsystem
für erfolgreichen eCommerce
Shopsoware,
Shopbetrieb
und Support
aus einer Hand
„Haushaltshilfen zu vermitteln
ist ein lokaler Markt, die
Internationalisierung bringt
daher wenig Vorteile“
Ramin Markus Ziai
Geschäftsführer Blauarbeit und
Haushelden, Köln
www.haushelden.de
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E-COMMERCE
16
INTERNET WORLD Business
29. September 2014
20/14
Im Vergleich zu den Wettbewerbern
steht Expert noch gut da: Während
EP und Euronics im vergangenen
Geschäftsjahr Umsatzeinbußen von
zehn bis zwölf Prozent einstecken
mussten, meldet Expert ein Plus von
1,5 Prozent auf 1,98 Milliarden Euro.
Dies ist jedoch vor allem der Ausweitung der Verkaufsfläche geschuldet,
die unter anderem durch die Integration 18 ehemaliger Promarkt-Filialen
von 397.000 auf 445.000 Quadratmeter stieg. Flächenbereinigt hätte auch
Expert ein Minus erzielt.
Aufholjagd im E-Commerce
Rund drei Jahre nach der erstmaligen Ankündigung von Expert, einen Online-Shop zu eröffnen, steht die
Verbundgruppe für Unterhaltungselektronik kurz davor, im E-Commerce endlich richtig Gas zu geben
elbst für die in Sachen E-Commerce
traditionell schwerfälligen Verbundgruppen hat sich Expert außergewöhnlich
viel Zeit bis zur Eröffnung eines OnlineShops gelassen: Bereits im Oktober 2011
beschlossen die Mitglieder der Handelskooperation auf ihrer Hauptversammlung
eine Multichannel-Strategie, zu der unter
anderem auch ein eigener Online-Shop
gehören sollte. Doch der erste Wurf vom
April 2012 enthielt lediglich ein Angebot
pro Woche.
Die Anzahl der online offerierten Produkte wurde seitdem in kleinen Schritten
erhöht, lag aber auch im Sommer 2014
noch deutlich unter 100 Artikeln. Erst mit
der für Mitte Oktober angekündigten Erweiterung auf 12.000 Artikel, die mittelfristig
auf bis zu 200.000 Produkte ausgebaut
werden soll, startet Expert einen OnlineShop mit vollumfänglichem Sortiment.
S
Typisch für eine Verbundgruppe ist das
Bestreben, die Partner vor Ort in das
Online-Geschäft miteinzubeziehen, und
damit der Verzicht auf eine zentral umgesetzte Shop-Lösung. Ruft ein Kunde künftig den Online-Shop von Expert auf, wird
er automatisch dem nächstgelegenen
Händler der Verbundgruppe zugeordnet.
Dadurch werden nicht nur lokale Produktverfügbarkeiten angezeigt, sondern
auch ausschließlich die von dem jeweiligen Mitglied festgelegten Preise.
Erst fragen, dann wählen
Anstelle eines Kauf-Buttons gibt es in dem
Online-Store von Expert die Möglichkeit
einer Bestellanfrage. Der Händler vor Ort
reagiert darauf mit einem Angebot, das
dem Kunden unter anderem die Auswahl
zwischen Click & Collect und der Liefe-
rung der bestellten Ware zu einem
Wunschtermin ermöglicht.
In Zeiten automatisierter Angebotserstellung wirkt dieses Procedere geradezu
vorsintflutlich und setzt zudem eine
schnelle Bearbeitung seitens der Filialen
voraus. Allerdings ergeben sich aus der
Anbindung an den lokalen Expert-Händler für die Interessenten auch Vorteile.
Entscheidet sich ein Kunde für die Zustellung zum Wunschtermin, so liefert das
jeweilige Expert-Mitglied die Ware direkt
aus und kann dabei zusätzliche Leistungen
wie Beratung oder eine Geräteinstallation
anbieten. Durch die räumliche Nähe kann
die Lieferung zudem durchaus zu „Same
Day Delivery“ werden. Bevorzugt ein
Kunde die Abholung seiner Online-Bestellung im Ladengeschäft, sind auch hier
Mehrwerte wie Beratung oder die Auswahl passender Zubehörartikel möglich.
Mit dem Launch des Expert-OnlineShops wird deutlich, dass sich die Verbundgruppe bewusst für einen möglichst
breiten E-Commerce-Ansatz entschieden
hat. Einzelne, bereits in den vergangenen
Jahren gestartete Online-Funktionen wie
die Möglichkeit zur Terminvereinbarung
mit einem Fachberater, die Einbindung
von lokalen Empfehlungsportalen oder
das umfangreiche Angebot an Ratgeberinhalten werden nun als Bausteine eines
modularen Online-Konzepts erkennbar.
Zeit zu verlieren hat die Verbundgruppe
nicht. „Uns fehlt im Internet die Produktkompetenz, die wir stationär haben“, erklärte bereits Anfang des Jahres ExpertVorstand Stephan Müller mit Blick auf das
limitierte Online-Angebot der Kooperation. Hier muss Expert nun in der Kundenwahrnehmung rasch aufholen.
Matthias Hell
Die Multichannel-Ansätze der Expert-Konkurrenten
Euronics ist online präsent, hat aber seinen Multichannel-Relaunch auf 2015 verschoben
EP schloss seinen zentralen Netshop Ende 2010
und sinniert seitdem über die Zukunft
PC Spezialist setzt auf einen zentralen OnlineShop und bindet Partner über Provisionen ein
RECHT
29. September 2014
20/14
INTERNET WORLD Business
17
§
Sabine Heukrodt-Bauer LL.M.
Foto: Fotolia / Calado
Rechts- und Fachanwältin für
Informationstechnologierecht
in Mainz
Welche Rechte und Pflichten Händler beim Ausfall einer Handelsplattform haben
Das sollten Sie beachten
∙ Auch bei einer Störung während der Auktion kommt der
Kaufvertrag mit dem Höchstbietenden zustande.
∙ Unter bestimmten Voraussetzungen muss eBay die Laufzeit
der Auktion verlängern.
ebenso wie das Risiko, dass nur sehr wenig
für eine Ware geboten wird. Das letzte
Gebot ist nach den eBay-Grundsätzen
rechtlich bindend. Auch besteht kein
gesetzlicher Anfechtungsgrund.
Online-Händler stehen in dieser Situation dennoch nicht ohne Rechte da. eBay
hat in seinen AGB seine Haftung bei einem Systemausfall zwar weitgehend ausgeschlossen, in einigen Konstellationen ist
dieser Haftungsausschluss jedoch unwirksam, sodass eBay den Verkäufern die entstandenen Schäden ersetzen muss.
In den Grundsätzen zum Systemausfall
ist geregelt, dass eBay nach einem mehr als
zweistündigen Systemausfall sämtliche
Auktionen um 24 Stunden verlängert, die
entweder im Ausfallzeitraum lagen oder
die eine Stunde nach dem Auslaufen abgelaufen wären. Ersten Angaben der Nutzer
zufolge ist aber genau das nicht passiert. In
diesem Fall ist eBay zum Ersatz des Schadens verpflichtet. Der genaue Schaden ist
der durchschnittliche Wert, der für dieses
Produkt bei eBay erzielt werden kann. Zur
„Ein Systemausfall gehört
zum Risiko bei der Teilnahme
an einer eBay-Auktion“
Christian Solmecke
Partner der Kölner Kanzlei Wilde
Beuger Solmecke
www.wbs-law.de
Ermittlung des Werts sollten Spezialisten
zurate gezogen werden. Viel Zeit hat der
Verkäufer dafür nicht, da er gegenüber
dem rechtmäßigen Käufer zur Zusendung
◼
der Ware verpflichtet ist.
Christian Solmecke
KONTAKTMÖGLICHKEIT
FLUGTICKETS
Google muss mit Nutzern
kommunizieren
„Vorkasse sofort“ ist bei
Airlines erlaubt
Wer sich der im Google-Impressum angegebenen E-Mail-Adresse support-de@
google.com bediente, um eine Frage an
den Suchkonzern zu richten, bekam in der
Vergangenheit in der Regel eine automatische Antwort, die auf die Selbsthilfeangebote im Netz verwies. Diese Praxis
verstößt nach einem Urteil des Landgerichts Berlin gegen das Telemediengesetz.
Das TMG schreibt ein Impressum mit
Möglichkeit zur Kontaktaufnahme vor –
und die Möglichkeit zum Dialog muss
dann auch gegeben sein (Az.: 52 O 135/13).
Das OLG Frankfurt am Main hat die bei
vielen Luftfahrtgesellschaften übliche
Vorkasse-Praxis bestätigt: Sie dürfen bei
Verkauf eines Tickets die Kreditkarte des
Käufers sofort mit dem vollen Kaufpreis
belasten, auch wenn noch viel Zeit bis zum
Flug verbleibt. Das Gericht bewertete das
Interesse der Fluggesellschaft an Planungssicherheit höher als die Nachteile
der Verbraucher durch solch ein Vorgehen. Auch sei im Vergleich zu einem Reisebüro der plötzliche Bankrott einer Airline
unwahrscheinlicher (Az.: 16 U 15/15).
64.426
Fälle von
Online-Kriminalität
verzeichnete das BKA
im Jahr 2013.
Das war 1 % mehr
als im Jahr davor.
Quelle: Bundeskriminalamt
Ein Elektronikhändler hatte in den
Artikelbeschreibungen seiner Waren
den Hinweis „sofort lieferbar“ eingefügt. Der Wettbewerbszentrale gingen
jedoch zwei Beschwerden von Verbrauchern zu, in denen es nach Bestellungen zu Lieferverzögerungen
um fünf beziehungsweise sieben Tage
gekommen war, obwohl der Kaufpreis
jeweils bereits bezahlt war. Das Landgericht Aschaffenburg gab der Wettbewerbszentrale recht und stufte den
Hinweis „sofort lieferbar“ als irreführend und damit wettbewerbswidrig
ein. Werbe ein Händler in seinem Shop
mit dem Hinweis „sofort lieferbar“,
müsse die Ware am nächsten Tag in
den Versand gehen.
Hinweise zur Verfügbarkeit wie
„sofort lieferbar“ oder „sofort verfügbar“ beinhalten, dass Händler in der
lage sind, sofort zu liefern. Davon zu
unterscheiden ist die seit dem
13.06.2014 gesetzlich vorgegebene
Informationspflicht zum Lieferdatum,
welches zusätzlich in der Artikelbeschreibung angegeben werden muss.
Foto: Fotolia / B. Wylezich
m Sonntag gingen die Lichter aus:
Mehrere Stunden waren die Server
der Handelsplattform eBay am 15. September 2014 nicht erreichbar. Während
des Systemausfalls liefen zahlreiche Auktionen ab, für die keine Gebote abgegeben
werden konnten. Im Ergebnis wurden
viele Waren zu einem Schnäppchenpreis
ersteigert. Fest steht, dass trotz des Technikausfalls die Verträge mit dem Höchstbietenden zustande kommen. Ein Systemausfall gehört zum allgemeinen Risiko bei
der Teilnahme an einer eBay-Auktion,
„Sofort lieferbar“ heißt:
unverzüglich versendbar
Das Landgericht Aschaffenburg hat
entschieden, dass die Angabe „sofort
lieferbar“ im Online-Shop heißt,
dass die Ware auch sofort versendet
werden kann (Urteil vom 19.08.2014,
Az.: 2 HK O 14/14).
Wenn eBay offline geht
A
www.res-media.net
Bei Flugtickets ist schon vor dem
Check-in der ganze Kaufpreis fällig
ONLINE-MARKETING
INTERNET WORLD Business
Smartwatch von Sony:
Das GPS registriert Wegpunkte,
die App zeigt Bewegungsdaten
Apple Watch: Basisversion für 350
Dollar, Luxus-Edition für 5.000 Dollar
LG Watch: Die Benutzeroberfläche
lehnt sich an Google Now an
Werbung, hautnah
Im nächsten Jahr kommt die Apple Watch. Das könnte Smartwatches und Wearables
massenkompatibel machen und Marketingmanagern neue Möglichkeiten bieten
etzt also auch Epson. Bislang wurde der die breite Masse gemacht. Experten rech- folge wird Apple seine Watch ab 350 DolName des Unternehmens hauptsäch- nen deshalb damit, dass das Segment der lar anbieten, das ist zwar Premiumkategolich mit Druckern oder Scannern in Ver- Smartwatches spätestens mit dem Markt- rie, aber für viele Zielgruppen doch
bindung gebracht. Doch seit Ende August eintritt von Apple massenkompatibel erschwinglich. Modelle mit Android-Verbringt die Firma Bänder mit Herzfre- wird. Android-Versionen haben den Weg sionen sind zudem deutlich günstiger.
quenz-Tracker sowie GPS-Armbanduhren geebnet, sagt Raymond Velez, Global Chief
Für die Nutzer sind die Uhren eine Art
in die Läden. „Obwohl unser Name im Seg- Technology Officer bei Razorfish in New Ableger ihres Smartphones für das Handment Wearable Technologies im Moment York. „Jetzt könnte Apple einem wachsen- gelenk. Für die wichtigsten Funktionen
vielleicht noch kein Begriff ist, verfügen den Markt zum Durchbruch verhelfen.“
muss das Handy künftig nicht mehr aus
wir in diesem Bereich über mehr technider Tasche gezogen werden. Ob Taxi- oder
sche Expertise als die meisten anderen
Wetter-App, ob eingehende Mails, kurze
Ein dezenter Blick aufs
Unternehmen“, erklärt Schahin Elahinija,
News oder der Hinweis auf ankommende
Marketingleiter bei Epson in Deutschland.
Anrufe, ein dezenter Blick aufs HandHandgelenk genügt
Tatsächlich hat das Unternehmen eingelenk genügt. Genau dies ist auch der entschlägige Erfahrung – Sensoren von Epson „Apple ist und bleibt ein wichtiges Zug- scheidende Unterschied zur Google Glass.
kommen seit vielen Jahrzehnten in der pferd für technische Innovationen“, bestä- Die Datenbrille lässt sich nicht nahtlos in
Industrie zum Einsatz. Dabei soll es jedoch tigt Martina Vollbehr, Geschäftsführerin das Alltagsleben integrieren. Raymond
nicht mehr bleiben, denn der Markt der bei der Agentur Pilot in Hamburg. Die Velez: „Ich selbst möchte Google Glass
Wearables, speziell der Smartwatches, gilt Aufmerksamkeit für die Wearables werde nicht in der Öffentlichkeit tragen. Die Leuderzeit als einer der heißesten Trends der jetzt deutlich zunehmen. Entscheidend te würde das misstrauisch machen.“ SmartIT-Branche. Nach Laptop, Smartphone hierfür ist auch der Preis. Gerüchten zu- watches scheinen dagegen diese Hürde
und Tablet könnte die Datenuhr der
nächste Schritt in der Geschichte
der mobilen Empfangsgeräte sein.
Neben Anbietern wie Asus,
Samsung, Sony, LG und Pebble ist
auch Epson hier aktiv. Elahinija:
„Kleine tragbare Geräte sind in vielen Märkten seit geraumer Zeit ein
wichtiges Thema.“
Ein wichtiges Thema, aber eben
doch nur ein Nischenthema. Zumindest bislang. Denn jetzt hat
Apple seine Apple Watch vorgestellt. Auch wenn die Uhr mit Siri,
Stups-Funktion und Taptic-Technologie nur ein paar Spielereien
mehr als die anderen Wettbewerber
aufweist: Apple hat in der Vergangenheit schon mehrfach ein ausgeprägtes Gespür für das richtige
Kickboxerin Christine Theiss
Apple betont in den Werbe-Videos für seine
Timing bewiesen und aus einem
wirbt für Wearables von Epson
neue Watch den Health-Aspekt
Produkt für Early Adopter eines für
J
Wearables:
Das ist für Ihr
Business drin
„Vor allem für den Sport- und
Fitnesssektor, die LifeloggingSzene oder die Gesundheitsbranche bieten Wearables viel
unausgeschöpftes Potenzial.“
„In den USA sehen einige die
Technologie bereits als Revolution für den maroden Gesundheitssektor.“
„Durch die gesammelten Daten
kann Werbung noch gezielter
ausgerichtet werden. Die Analyse
und Nutzung dieser Informationen ist die größte Herausforderung für Unternehmen.“
„Mittlerweile hat sich vermutlich
jedes größere Sportunternehmen schon mindestens einmal
Gedanken zur Integrierbarkeit
von Wearables in ihr Geschäftsmodell gemacht.“
Quelle: BVDW
Fotos: Hersteller
18
29. September 2014
20/14
INTERNET WORLD Business
19
Pebble: Der Vorreiter im Bereich der Smartwatches mit
farbenfrohen Modellen
Raymond Velez
ist Global Chief Technology
Officer der Digitalagentur
Razorfish und Experte für digitale
Transformationsprozesse
Epson Runsense:
Einstieg des Druckerspezialisten ins Wearables-Segment
Samsung Gear: SmartphoneFunktionen am Handgelenk,
3G-Verbindung ins Mobilfunknetz
genommen zu haben. Sie werden mit funktionalem Design und in edler Luxusausführung, wie sie auch Apple plant, angeboten.
Die demnächst erscheinende Samsung
Gear S soll es auch mit geschliffenem Kristallglas von Swarovski geben.
Was aber bedeutet das für das Marketing, wenn Smartwatches von der Masse
getragen werden? Bietet der vergleichsweise winzige Screen überhaupt genügend
Möglichkeiten, mit dem User in Kontakt
zu treten?
Health-Bereich ist
geeignetes Segment
„Wearables generell und Smartwatches im
Besonderen eröffnen durch ihre potenzielle Erreichbarkeit über das Internet
oder auch Bluetooth neue Formen der
Zielgruppenansprache auf einem weiteren
Endgerät“, sagt Manfred Klaus, Sprecher
der Media-Agenturen im Digital-Verband
BVDW. „Eine individuelle und ortsbezogene Ansprache wird der zentrale Erfolgs-
faktor sein, idealerweise in Verbindung
mit nutzwertiger oder unterhaltsamer
Funktionalität.“
Das könnte beispielsweise so aussehen:
Über eine App registriert sich der Nutzer
für die Fitness-Challenge eines Unternehmens. Die Story dazu wird auf dem größeren Screen, beispielsweise dem Tablet,
erzählt. Die App auf der Smartwatch generiert die Daten und feuert den User an,
wenn er an dem Wettbewerb teilnimmt.
Gerade das Health- und Fitness-Segment
zählt zu den Bereichen, durch die der
Durchbruch beschleunigt werden könnte.
Ernährungs-Apps wie die von Kellogg’s
eignen sich beispielsweise ebenfalls für die
mediale Nutzung der Technik am Handgelenk (siehe Interview).
Doch denkbar sind auch zahlreiche andere Bereiche. Bei der Fluggesellschaft
American Airlines ist eine App im Gespräch, mit der man einchecken kann. Zudem wäre die Smartwatch der ideale Platz,
um den User beim Shopping noch einmal
mit Nachdruck auf ein besonderes Angebot hinzuweisen. „Aktivierung ist das
Stichwort“, betont Martina Vollbehr. „Der
letzte Impuls vor der Kaufentscheidung,
also die Ansprache direkt am Point of Sale,
kann damit noch einmal beflügelt werden,
zum Beispiel durch attraktives Pricing
oder aktuelle Angebote.“
Impulsartikel und
Near Field Communication
„Die Ansprache direkt am
Point of Sale kann noch einmal
beflügelt werden“
Martina Vollbehr,
Geschäftsführerin Pilot Hamburg
www.pilot.de
Im Grunde ähneln diese Konzepte denen,
die schon für die Smartphones entwickelt
wurden. Vollbehr spricht deshalb auch
gern einfach von einem „weiteren Rädchen im Getriebe der Customer Journey“– geeignet für Impulsartikel und
Near Field Communication, allerdings
unter erschwerten Umständen: Der
Screen misst nur noch wenige Zentimeter,
der User ist noch empfindlicher, wenn
ihm dort nervige Botschaften begegnen.
Vollbehr: „Bietet die Werbung keinen
Mehrwert, stößt sie auf Reaktanzen – hier
wahrscheinlich noch stärker als sonst,
weil die Werbung im wahrsten Sinne des
Wortes hautnah ist.“
Achim Himmelreich, Partner bei Mücke,
Sturm & Company und Vize-Präsident des
BVDW, unterstreicht: „Reine Push-Werbung wird der User ablehnen.“ Das ist die
Kehrseite. Positiv formuliert, bedeutet dies
aber auch: Werbung am Handgelenk
könnte akzeptiert werden, wenn sie kontextsensitive und ortsbezogene Relevanz
liefert, der User sich zur richtigen Zeit mit
der richtigen Botschaft angesprochen fühlt
und er daraus einen Nutzen ziehen kann,
sei es einen wertvollen Hinweis oder aber
ein auf ihn zugeschnittenes Sonderangebot. Das wiederum ist eine recht komplexe
Aufgabe und bedarf der richtigen Erhebung und Interpretation der User-Daten.
Himmelreich: „Die Datenauswertung und
Personalisierung im Backend werden zum
entscheidenden Faktor.“
Für viele Experten steht fest, dass der
Siegeszug der Wearables nur noch eine
Frage der Zeit ist. Der Marktforscher Berg
Insight geht davon aus, dass in den nächsten drei Jahren rund 60 Millionen entsprechende Endgeräte verkauft werden. „In
recht kurzer Zeit werden Wearables vom
reinen Volumen her im Konsumentenbereich alle anderen Internet-fähigen Geräte
überholen“, schätzt Himmelreich. Sie werden sozusagen zur Basisinfrastruktur für
die Ära des Internets der Dinge: Die Uhr
schließt das Auto oder das Hotelzimmer
auf, beim Zutritt in die Wohnung reguliert
sie die Klimaanlage, sie wickelt die Zahlungsvorgänge an der Supermarktkasse
ab – eine entsprechende Software ist in der
Apple Watch integriert. Die Frage ist nur,
ob diese Entwicklung von werbenden Unternehmen mitgestaltet werden kann oder
weitgehend ohne sie stattfindet.
Das Engagement für Wearables sei langfristig angelegt, betonte Jong-Seok Park,
CEO von LG Electronics Mobile Communications, bei einer Produktvorstellung im
Sommer. „Wer erlebt hat, wie nützlich und
überzeugend die LG Watch sein kann, wird
das Gerät ebenso in sein tägliches Leben
◼
integrieren wie sein Smartphone.“
Helmut van Rinsum
internetworld.de/hvr
www.razorfish.com
„Man kann das Handy
in der Tasche lassen“
Müssen Smartwatches schon bald in
Mobile-Marketing-Strategien eingebunden werden?
Raymond Velez: Die Aufmerksamkeit
des Verbrauchers ist ständig in Bewegung: vom Fernseher zum Computer,
vom Computer zu Mobile und von
Mobile zu Wearables. Dies muss
auch in Marketingstrategien berücksichtigt werden. Eine Smartwatch
gibt einem die Möglichkeit, das
Handy in der Tasche zu lassen und
etwas weniger häufig auf den Screen
blicken zu müssen. Wenn Marketer
diese Entwicklung nicht in ihre Konzepte integrieren, werden sie ihre
Beziehung zu den Konsumenten aufs
Spiel setzen.
Welche Werbeformen sind denkbar?
Velez: Mein Lieblingsbeispiel ist die
Fitness- und Ernährungs-App „My
Special K“ von Kellogg’s. Die Produktlinie Special K hilft einem dabei, einen
gesünderen und fitnessorientierten
Lifestyle zu verfolgen. Diese App funktioniert auf dem Computer und auf
dem Smartphone und könnte ganz
einfach auch als interaktive Anwendung für Wearables weiterentwickelt
werden.
Wie wird der User auf Werbung am
Handgelenk reagieren?
Velez: Der Bildschirm am Handgelenk ist noch einmal kleiner. Unternehmen wie Google glauben, dass
Verbraucher dort relevante und datenunterstützte Messaging- und MicroServices sowie Micro-Content erwarten. Angebote wie Google Now reagieren darauf, zeigen den nächsten
Termin an sowie den direkten Weg
dorthin. Das ist ein zeitlich und inhaltlich relevanter Support. Kunden, die
einen Laden betreten, könnten individuelle Angebote erhalten, bei denen
ihr vergangenes Einkaufsverhalten
berücksichtigt wird.
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20
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Für Luxusmarken ist Online-Werbung unverzichtbar.
ast 220 Milliarden Euro wurden im
weltweiten Luxusgütermarkt 2013 laut
der Beratung Bain & Company erwirtschaftet. Auf Deutschland entfällt ein Umsatz
von 9,9 Milliarden Euro. Um den digitalen
Käufer zu erreichen, ist bei Gucci und Co.
längst auch Online Teil des Mediaplans:
Mit knapp zehn Milliarden Euro steht der
weltweite Web-Vertrieb für fast fünf Prozent des Gesamtmarkts. Laut der Havas
Media Group, die Kunden wie Escada,
Puig oder Emirates betreut, ist die Werbestrategie dabei so exklusiv wie das Portfolio: „Luxusmarken positionieren sich
nicht, sie werden gesucht und gefunden.“
Die Erkenntnis stammt aus einer aktuellen Untersuchung der Agenturgruppe.
Diese basiert auf der Befragung einer Fokusgruppe aus 16 Teilnehmerinnen zwischen 30 und 55 Jahren mit einem überdurchschnittlichen Nettoeinkommen von
mehr als 3.000 Euro im Monat und einer
hohen Affinität zu Luxusmarken. Zudem
analysierte ein Social Media Monitoring,
wie erfolgreich ausgewählte Unternehmen im Bereich Earned Media, dem viralen Marketing über Social-Media-Kanäle,
sind. Letztere, so das Monitoring, spielen
allerdings eher eine untergeordnete Rolle.
Demnach erreichen Unternehmen aus
dem Luxussegment ihre Kunden am besten über Owned-Kanäle. Laut Havas kommen die Konsumenten häufig aktiv über
F
Suchmaschinen auf die unternehmenseigenen Webseiten oder Corporate-Plattformen. Dazu gehören Blogs oder digitale
Magazine wie das eMag von Hugo Boss,
das Einblicke in Fashion Shows bietet.
Zweitwichtigster Kanal ist Paid mit
bezahlten Werbeanzeigen. Gerade hier
zeigen sich die Luxuskonsumenten laut
der „Digital Luxury Study“ von White
Communications als besonders anspruchsvoll. Die Hälfte der über 600 Befragten
erwartet personalisierte und individuell
zugeschnittene Angebote. Auf diese Anforderung reagieren die Marken, sagt Kerstin
Clessienne, Director Strategy Digital bei
Havas Media/Digital: „Auch Luxusmarken
begreifen langsam, welche Rolle digitale
Profile spielen, und beginnen ihre Customer-Relationship-Management(CRM)Daten allmählich zu digitalisieren“.
(IIHNWLYH:LHGHUDQVSUDFKH
Mit diesen First-Party Data als Premiumdaten ist für Clessienne nicht nur die
gezielte Ansprache, sondern vor allem die
effektive Wiederansprache möglich, um
sich in Erinnerung zu bringen und auch
inaktive Nutzer zu reaktivieren. Der Entscheidungsprozess des Kunden bis zum
Kauf, sei, so Clessienne, somit kein „Tunnel“
mehr, sondern ein Zyklus, der im Idealfall
immer wieder zurück zum Kaufmoment
Foto: Fotolia / Valua Vitaly
Social-Media-Kanäle sind hier aber weniger relevant
0DWHULDO*LUO Luxusmarken erreichen ihre Kunden am besten über Owned-Kanäle
führt (s. Chart). Dieser sollte möglichst
durch entsprechende Empfehlungen und
Erlebnisse initiiert werden. Hier aber hapert
es bei Luxusmarken offenbar noch.
Der Gedanke, Tiffany und Prada und
deren Produkte „viral“ auf sozialen Kanälen weiterzuempfehlen, ist vielen Usern
noch fremd. „In Deutschland haben die
Earned-Kanäle für Luxusmarken aktuell
noch wenig Einfluss“, so Clessienne. „In
anderen – gerade asiatischen – Ländern,
ist das bereits anders.“ Einen Grund dafür
nennt die Studie von White Communications. Jeder zweite Befragte meint, dass
teure Premiummarken auf Social Media
nichts zu suchen haben, da dort die Exklusivität verloren geht. Entsprechend sind sie
auch nicht bereit, Inhalte auf Facebook
und Co. zu verbreiten.
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/RXLV9XLWWRQ ist in Bezug auf Earned Media im (deutschsprachigen) Web am erfolgreichsten.
hsten.
Am häufigsten sprechen User auf Twitter und in Fashion-Foren über die Marke
Zeitraum: August 2013 – August 2014
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INTERNET WORLD Business 20/14
Damit User aktiv über das Produkt im
Web diskutieren und die Marke im Web
verbreiten, ist eine Content-MarketingStrategie nötig. „Hier müssen die Marken
mit Branding und Storytelling-Elementen
arbeiten und es schaffen, den Usern mehr
als nur das eigentliche Produkt zu bieten“,
so Clessienne. Der große Vorteil bei
Luxusmarken: Sie können Konsumenten
mit aufwendigen und exklusiven Inszenierungen und Bilderwelten faszinieren.
Clessienne rät Unternehmen daher zu
Auftritten auf bildlastigen Portalen wie
◼
Pinterest oder Instagram.
Foto: Fotolia / Dahabians
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nicht geradlinig, sondern zyklisch und führt idealerweise immer wieder zum Kauf
de
INTERNET WORLD Business 20/14
INTERN
Quelle: Beide Havas Media Group
29. September 2014
20/14
INTERNET WORLD Business
Emotionen auf Facebook
Freundinnen, Mütter, Schuhe – mit diesen Themen hat Bonprix auf Facebook Erfolg
er Modehändler Bonprix erwirtschaftet
70 Prozent des Umsatzes im Netz. Die
Otto-Tochter nutzt Facebook für Branding
und Performance-Marketing. Bonprix-Manager Michael Klar erklärt das Prinzip.
D
Welche Content-Strategie verfolgt Bonprix
auf Facebook?
Michael Klar: Wir haben uns Gedanken
gemacht, welche Inhalte in einem privaten
Medium wie Facebook funktionieren
könnten, und beschlossen, dass es keine
plumpe Werbung sein soll. Deshalb zeigen
wir fast nur Bilder von Frauen in Situationen, die unsere Kundinnen kennen und
die bei ihnen positive Emotionen wecken.
Die diesjährige Social Media Conference findet vom 06. bis 08. Oktober
2014 in Hamburg statt. Unter dem
Themenschwerpunkt „Best Practices
Content Marketing“ stellt Michael Klar
Content-Strategien auf Facebook vor.
∙ Tag: 06.10.2014
∙ Uhrzeit: 14.15 – 15.30 Uhr
Im Mittelpunkt der Bild-Posts stehen
Frauen, Schuhe – und ein kleiner Junge.
Klar: Unsere Zielgruppe auf Facebook
sind Frauen zwischen 25 und 45 Jahren.
Wir suchen nach Themen, die zu dieser
Lebensphase passen. Wir begleiten etwa
eine Mutter mit Kind durch ihren Alltag –
der von
vo
on einem
mit Fotos vom Frühstück oder
igen aber
a
Ausflug zur Kirmes. Wir zeigen
auch
Freundinnen, die gemeinsam
etwas
am etw
was erleben. Und natürlich fehlt diee Mo
Mode
ode nicht,
wöhnlich
die wir in diesem Umfeld ungew
ungewöhnlich
und mit Augenzwinkern in Szenee setzen.
pt entwickelt?
entw
wickelt?
Wie haben Sie dieses Konzept
Klar: Wir haben uns mit Facebook
ceboo
ok zusam-
mengesetzt, um relevante Inhalte
nhaltee für den
Kanal zu definieren. Anschließend
schlieeßend
haben wir über A/B-Tests ermittelt,
ermiittelt,
welche Art von Posts funktionieren
tionieeren
und welche Effekte dieser Conte
Content
ent
rketin
ng
auf unser Performance-Marketing
hat, das wir schon länger auff Face-ebnis:
book betreiben. Das Ergebnis:
Wir konnten durch unsere Posts
itiv
die Markenbekanntheit positiv
beeinflussen. Außerdem realiegierte die Gruppe der Mitglieder, die viele dieser Beiträgee als
fAnzeigen gesehen hat, kaufmanceefreudiger auf die Performanceenen wir
w
Marketing-Anzeigen, mit denen
unsere Produkte bewerben.
21
Wie viele Beiträge veröffentlichen Sie?
Klar: Vier Posts die Woche. Auch darüber
haben wir uns mit Facebook ausgetauscht.
Man muss sich als Marke überlegen, wie
viele relevante Geschichten man eigentlich erzählen kann.
Die Bonprix-Posts sind sich allerdings alle
relativ ähnlich ...
Klar: Das Konzept funktioniert sehr gut,
wir überlegen jedoch, uns in Zukunft ein
bisschen weiter zu öffnen. Partygängerinnen sehen Sie bei uns noch nicht, ebenso
wenig wie Mode für große Größen. Beides
kann ich mir vorstellen.
Jetzt geht es uns in erster
„Keine plumpe WerLinie darum, Inhalte zu erzeugen, das Konzept zu skabung auf Facebook“
lieren und den ThemenMix zu internationalisieren.
Michael Klar,
Leiter Geschäftsentwickl.
Das heißt, Sie bringen Ihre
Neue Medien, Bonprix
Strategie in andere Märkte?
www.bonprix.de
Klar: Wir haben bereits jetzt
19 internationale FacebookSeiten. In den ersten Märkten werden wir
unsere Content-Strategie demnächst testen. Ich bin der Meinung, eine Marke sollte
überall für ähnliche Dinge stehen, auf der
anderen Seite werden wir natürlich auch
auf lokale Bedürfnisse eingehen.
Sie nutzen also Facebook für Branding und
Performance?
Klar: Ja, wir bewerben unsere Posts, um
auch Nicht-Kunden für unsere Marke zu
öffnen, und schalten gleichzeitig Produktanzeigen auf Cost-per-Order-(CPO)Basis.
Übertragen Sie Ihre Methode auch auf
andere soziale Netzwerke?
Klar: Wir sind auf Pinterest, Instagram und
Twitter vertreten, doch im Moment steht
Facebook im Fokus. Wir denken aber
darüber nach, wie wir die Kanäle besser
vernetzen – und welchem Kanal wir künftig welche Rolle zuweisen.
◼
Interview: Tanja Gabler
Werbung für Suchende
Search Retargeting steuert Anzeigen nicht nach Surf-, sondern Suchverhalten aus
it dem herkömmlichen Retargeting
steht Christian Geyer „auf Kriegsfuß“. „Das geht doch völlig in die falsche
Richtung, wenn man Bestandskunden
immer wieder mit der gleichen Werbung
nervt“, poltert der Gesellschafter der
Starnberger Nano Interactive. Search
Retargeting soll das ändern. Das, so Geyer,
überträgt die Logik des Suchmaschinenmarketings auf Display-Werbung. Anzeigen sollen nur an Verbraucher ausgespielt
werden, die gerade nach bestimmten Firmen, Marken, Produkten oder Begriffen
im Internet gesucht haben. „Das ist genau
das Prinzip, auf dem auch Google seinen
Erfolg aufbaut“, erklärt Geyer, „zu finden,
was man vorher bereits gesucht hat.“
Der Suchmaschinenriese ist bei Nano
allerdings nicht mit im Boot. Ein Partnernetzwerk aus Publishern, Produkt- und
Preisvergleichsseiten – Websites, auf denen
grundsätzlich eine Suchbox integriert ist –
liefert die nötigen Informationen. Der
Audience Manager von Nano zeichnet hier
M
mithilfe von Cookies das Suchverhalten
von Nutzern auf. Diese Informationen
werden als anonymisierte Profile in einem
Datenbanksystem abgespeichert. 250 Millionen Profile hat Nano nach eigenen Aussagen auf diese Weise bereits erfasst, 1 Milliarde Suchanfragen pro Monat werden
abgewickelt. Um die Anzeige passend zur
Suche abzusetzen, liefern Werbekunden
eine Liste ihrer relevanten Keywords. Ein
Beispiel: Ein Internet-User sucht auf Seiten der Daten-Partner von Nano Interactive nach dem Begriff „Leasingrate SUV“.
Anschließend surft derselbe Nutzer weiter
im Internet, und wird dabei von Nano
Interactive gefunden und erkannt. Der
Audience Manager entscheidet dann in
Millisekunden, ob passende Werbung für
dieses Suchprofil vorliegt.
Diese wird dann über
Real-Time Bidding auf
der Seite ausgespielt.
Nano Interactive arbeitet zu diesem Zweck
mit Supply-Side-Plattformen und Private
Market Places zusammen. Der Tausend-Kontakt-Preis ergibt sich auf
Auktionsbasis.
Geyer
verspricht vollkommene
Search Retargeting: Werbung bekommt nur, wer
Transparenz, auf weldurch die Suche Interesse bekundet hat
chen Seiten die Werbung
„Retargeting nervt mit
immer gleicher Werbung“
Christian Geyer, Nano Interactive
www.nanointeractive.de
ausgeliefert wird: „eindeutig identifizierbare
Webadressen auf URL-Basis“. Das Reporting
gibt zudem Aufschluss, welche Suchbegriffe
die besten Resultate gebracht haben. Auf
dieser Basis kann dann die Liste der relevanten Keywords optimiert werden.
Christian Geyer ist kein Unbekannter in
der Branche. Bis 2012 stand er an der
Spitze des Werbenetzwerks Valueclick
(heute Conversant). Danach wurde es zwei
Jahre ruhig um ihn. Zeit, die er offensichtlich für neue Ideen genutzt hat.
◼
Vera Günther
TOP-KAMPAGNE
22
INTERNET WORLD Business
29. September 2014
20/14
Endlich wieder Ordnung
Vorgestellt
von
Ikea und das Magazin „Sneaker Freaker“ räumen chaotische Sammler-Buden auf
ie Deutschen sind leidenschaftliche
Sammler. Nur: Wer es übertreibt, bekommt schnell ein Platzproblem. Im
schlimmsten Fall versinkt das Zuhause
sogar im Chaos. Wie bei André. André
sammelt Sneaker. Seine ganze Wohnung
quillt bereits über, an die Schallplattensammlung kommt er nur, wenn er Kisten
stapelt. Grund genug für Ikea, dem Sammler zu helfen – und gleichzeitig ordentlich
die Werbetrommel für sich zu rühren.
André ist der Gewinner der #zeigdeinchaos-Aktion von Ikea Deutschland und
dem Magazin „Sneaker Freaker“. Beide
hatten im März 2014 User aufgerufen, Bilder und Videos zu ihrer Sammelleidenschaft auf Facebook oder Instagram zu
posten. Als Gewinn winkte ein komplettes
Make-over der Chaos-Wohnung. Mehr als
200 Sammelfans luden Fotos ihrer Wohnung hoch, darunter Nippes-Sammler,
Sneaker Freaker und echte Messis.
D
Benjamin Prause
COO/CSO bei der Eprofessional
GmbH
Foto: Youtube
www.eprofessional.de
#zeigdeinchaos-Gewinner André inmitten seiner Sneaker-Sammlung
ideale Kandidat, um zu zeigen, wie praktisch Billy & Co. wirklich sind. Das Einrichtungshaus spendierte André eine
komplette Neuausstattung seiner Woh-
Foto: Facebook, Instagram
Gewinner André hat seine ersten Turnschuhe 1989 gekauft. Inzwischen sind es
so viele, dass er sich in seiner Wohnung
kaum noch bewegen kann – für Ikea der
Wer hat das ultimative
Chaos? User Posts auf
Facebook und Instagram
Expedit-Nachfolger Kallax: Produktpräsentation eingebunden in die Geschichte
nung und hielt die Umgestaltung in einem
Video fest. Die Botschaft: Sammeln ist toll.
Mit den richtigen Möbeln kann man eine
Wohnung sogar in eine coole TurnschuhAusstellung verwandeln.
Fast 12.000 Mal wurde das Video inzwischen aufgerufen. Dass Ikea zum ProduktLaunch von Regal Kallax – Nachfolger des
Kundenlieblings Expedit – auf eine SocialMedia-Aktion setzt, ist wohl kein Zufall.
Sorgte die Sortimentsumstellung doch für
zahlreiche Protestwellen. Fazit: Eine gelungene virale Kampagne, die den User erreicht
und eindrucksvoll zeigt, wie wichtig es ist,
◼
eine gute Geschichte zu erzählen.
Steckbrief
∙ Auftraggeber: Ikea Deutschland, Sneaker Freaker
∙ Kampagne: #zeigdeinchaos
∙ Kanäle: Online, Social Media,
Youtube
∙ Zeitraum: März – Sommer 2014
Online-Werbung: Neue Etats, neue Kampagnen
Auftraggeber
Auftrag
Dienstleister
Auftraggeber
Auftrag
Dienstleister
Activision
Konzeption eines interaktiven TV-Spots für das
Online-Game „Destiny“ des US-Computer- und
Video-Spiele-Konzerns; die Red-Button-Kampagne mit Gewinnspiel läuft im deutschen TV
MEC Deutschland, Teveo
Interactive
Quoka.de
Vermarktung der Mobile Enabled Website des
Online-Portals für kostenlose Kleinanzeigen
Yoc
Konzeption einer crossmedialen Kampagne mit
Microsite, Online-Gewinnspiel und Banner
Coma
Siemens
Graduate
Program
Konzeption einer Social-Media-Kampagne auf
Pinterest für das Siemens Graduate Program
(SGP), das die Entwicklung künftiger Führungskräfte fördert
Conrad Caine
Franziskaner
Alkoholfrei
Galeria
Kaufhof
Verantwortung des Social-Media-Etats des
Warenhausunternehmens
Molthan
Advisors
Volkswagen
Lufthansa
Verantwortung der crossmedialen Kampagne
für die neue Premium Economy Class, u. a. mit
Microsite, TV-Spot und Social Media
Kolle Rebbe
Verantwortung der internationalen CustomerRelationship-Managment-Kommunikation des
Autobauers
Kircher
Burkhardt
Vorwerk
Entwicklung einer neuen Kampagne für den
Käse-Hersteller, crossmediale Maßnahmen,
u. a. Online mit Sonderwerbeformen
Lukas Lindemann Rosinski,
OMD
Gewinn des Dialogmarketing-Etats der
Unternehmensgruppe Vorwerk
Defacto Kreativ
Mini Babybel
WMF
Philips
Multiscreen-Kampagne für den neuen Philips
Shaver 9000, Ausspielung erstmals über alle
Ströer-Kanäle: Display, Mobile, Public Video
Ströer Digital
Neue internationale Lead-Agentur von WMF
(Württembergische Metallwarenfabrik),
Verantwortung der Markenkommunikation über
alle Kommunikationskanäle
Serviceplan
Campaign
For Digital Professionals
E-COMMERCETRENDS
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KNOW-HOW
24
INTERNET WORLD Business
29. September 2014
20/14
Serie: Die richtige
SEO-Strategie
für Online-Shops
Eine optimale Sichtbarkeit
bei Google ist für OnlineShops einer der wichtigsten
Erfolgsfaktoren. Diese Serie
beschreibt, welche Strategie
für die Suchmaschinenoptimierung (SEO) sinnvoll ist.
Folge 1: Die richtigen
Keywords finden
(Ausgabe 20/2014)
Folge 2: Ranking verbessern,
Sichtbarkeit erhöhen
(Ausgabe 21/2014)
Der Sprung auf Platz 1
SEO ist eine wichtige Erfolgsgarantie für Online-Shops. Am Beispiel eines (fiktiven)
Sportschuhversenders beschreibt diese Serie die richtige Strategie für den SEO-Einstieg
SEO für neue
Produkte
Für Online-Shops ist erfolgreiche SEO
oft schwieriger als für Content-Seiten.
Bei vielen Produkten ist es schwer,
aussagekräftige und lesenswerte
Produktbeschreibungen zu generieren, mit denen man sich von seinen
Mitbewerbern abgrenzen könnte.
Zudem bereiten Sortimentswechsel
Probleme. Wenn mehrmals pro Jahr
neue Produkte angeboten und alte
aus dem Sortiment genommen werden, verlieren die „alten“ Produktdetailseiten mit guten Rankings an
Wert und der Shop entsprechend an
Sichtbarkeit. Um dem entgegenzuwirken, sollten Sie alte Produktdetailseiten keinesfalls einfach offline setzen,
sondern den Kunden Weiterleitungen
zu artverwandten Produkten anbieten.
Bei Shops mit wechselnden Sortimenten sind optimierte Landing Pages und
Kategorieseiten von großer Bedeutung. Diese bleiben dauerhaft bestehen und sorgen für einen kontinuierlichen Besucherzufluss.
er online shoppt, startet seine Einkaufstour meistens bei Google. Einfach eingeben, wonach man sucht, und
schon bekommt man als Treffer die Shops
angezeigt, die die entsprechenden Produkte führen. Für Shop-Betreiber ist es
folglich Gold wert, hier prominent gelistet
zu werden. Jede Positionierung auf der
ersten Google-Suchergebnisseite (Search
Engine Result Page = SERP) sorgt für eine
hohe Klickwahrscheinlichkeit. Und jeder
Klick ist gleichbedeutend mit einem
potenziellen Einkauf.
Wie wichtig es ist, bei thematisch passenden Suchanfragen von Google weit
oben gelistet zu werden, zeigt eine Untersuchung des Suchmaschinenoptimierers
Slingshot SEO. Demnach klicken 18,2
Prozent aller Nutzer auf das oberste Suchergebnis auf der ersten SERP. Platz 10 auf
der ersten Seite findet nur noch ein Prozent der Besucher klickwürdig – die Ergebnisse für die zweite und alle folgenden
Seiten schneiden noch weit schlechter ab.
Um von Google im entscheidenden Moment weit vorn platziert zu werden, muss
die Website den Inhalt bieten, nach dem
der Nutzer sucht – und Google muss diesen Inhalt optimal erkennen und zuordnen können. Das ist das Ziel von SEO
(Search Engine Optimisation), also Suchmaschinenoptimierung.
Die Sichtbarkeit seines eigenen OnlineShops bei Google zu überprüfen und zu
W
optimieren, ist eine der entscheidenden
Aufgaben, um im E-Commerce langfristig
erfolgreich zu sein. Nur wie überprüft
man diese Sichtbarkeit? Einfach selbst
googeln? Daraus lassen sich keine Schlüsse
ziehen. Google liefert jedem Nutzer individuelle Suchergebnisse.
Das tatsächliche Ranking hängt unter
anderem davon ab, wer an welchem Ort,
mit welchem Browser und welchem Endgerät eine Suchanfrage durchführt. ShopBetreibern, die ihren Shop selbst oft aufrufen, liefert Google fast immer ein viel zu
rosiges Bild der Situation, denn auch die
eigene Such-Historie wird herangezogen,
wenn es darum geht, den Nutzer das zu liefern, was ihn (vermeintlich) am meisten
interessiert. Und beim Ranking-Check auf
eigene Faust bliebe auch noch eine Frage
unbeantwortet: Wonach suchen meine
Kunden eigentlich konkret?
Unterscheidung der
Keyword-Typen
Wenn Online-Shopper Google nutzen,
suchen sie entweder anhand generischer
Suchbegriffe (Laufschuhe), mittels konkreter Produktbezeichnungen (z. B. Asics
Gel-DS Trainer 19 Neutral) oder sogenannter Long Tail Keywords (Laufschuhe
günstig online kaufen). Als Betreiber eines
Online-Shops für Sportausrüstung wäre es
demnach Ihr Ziel, bei allen drei Suchvarianten gute Platzierungen zu erreichen.
Zielseiten für die konkreten Suchanfragen
sind die jeweiligen Produktdetailseiten in
Ihrem Shop. Generische Suchbegriffe und
Long Tail Keywords führen hingegen in
der Regel eher zu Kategorieseiten, speziell
für Google erstellte Landing Pages oder
zur Startseite Ihres Online-Shops. Folglich
ist die Suchmaschinenoptimierung keine
Aufgabe nur für die Shop-Startseite, sie
betrifft jede einzelne Unterseite Ihres
Internet-Auftritts.
Die Ist-Analyse:
Wo steht mein Shop?
Der erste Schritt bei der Erstellung einer
SEO-Strategie ist die Bestandsaufnahme.
Welche Begriffe geben Kunden ein, die
über Google in meinen Shop gelangen?
Einen ersten Anhaltspunkt liefern die kostenlosen Google Webmaster Tools (www.
google.com/webmasters/). Hier können Sie
sich anzeigen lassen, nach welchen Begriffen Ihre Besucher bei Google gesucht haben. Außerdem finden Sie dort die Anzahl
der Impressionen pro Suchbegriff, Ihre
durchschnittliche Platzierung in den SERPs
bei diesen Suchbegriffen und die Klickrate. Die Daten in den Google Webmaster
Tools sind zwar weder vollständig noch
tagesaktuell – hilfreich sind sie trotzdem.
29. September 2014
20/14
INTERNET WORLD Business
Der Keyword-Planer hilft, mögliche interessante Keywords für spezielle
Landing Pages im Shop aufzuspüren
Sie zeigen Ihnen nämlich, ob die Suchbegriffe zu dem passen, was Sie Ihren Kunden in Ihrem Shop tatsächlich anbieten
und ob Sie bei den wichtigsten Keywords
gute Platzierungen erreichen.
Wonach suchen
potenzielle Kunden?
Einen wesentlich detaillierteren Überblick, wie potenzielle Kunden über Google
in den Shop finden, liefern die eigenen
Auswertungen der Suchmaschine. Mit
einem kostenlosen Google Adwords-Konto
(https://adwords.google.de) haben Sie Zugriff
auf den Keyword-Planer. Das Tool soll
eigentlich dabei helfen, effiziente Kampagnen mit Adwords-Suchanzeigen zu
erstellen, es ist aber auch für die SEO-Analyse sehr hilfreich.
So können Sie zu jedem beliebigen
Keyword das entsprechende Suchvolumen bei Google aufrufen. Damit erfahren
Sie beispielsweise, dass durchschnittlich
pro Monat 27.000 Nutzer den Begriff
„Laufschuhe“ googeln. „Günstige Laufschuhe“ geben hingegen nur 720 Nutzer
pro Monat ein. Im gleichen Zug zeigt
Ihnen der Keyword-Planer an, wie groß
der Wettbewerb wäre, wenn Sie für dieses
Keyword eine Adwords-Kampagne einrichten würden.
Ebenfalls sehr nützlich ist der KeywordPlaner, um sich Ideen für neue, interessante Keywords zu holen. Die Auswertung
ergibt dann etwa, dass „Laufschuhe billig“
nur 110 Nutzer pro Monat als Suchbegriff
eingeben, während „Laufschuh“ 880 Mal
gegoogelt wird.
Beide Google-Anwendungen sind demnach äußerst nützlich: Während die Informationen der Google Webmaster Tools
Ihnen zeigen, wo Sie derzeit in puncto
SEO stehen, helfen Ihnen die Erkenntnisse aus dem Keyword-Planer festzulegen, welche Ziele Sie sich für Ihren Shop
setzen sollten. Um den eigenen OnlineShop für Google zu optimieren, muss
schließlich erst einmal definiert werden,
auf welche Keywords Ihre Seiten ausgerichtet werden sollen.
Mehr als die reine
Produktbezeichnung
Bei den Produktdetailseiten ist das erste
wichtige Keyword die konkrete Produktbezeichnung. Optimieren lässt sich der
Google-Traffic jedoch auch noch dadurch,
dass die Texte auf der Seite auf artverwandte
Keywords ausgerichtet sind – also auf
Suchbegriffe, die in diesem Zusammenhang häufig eingegeben werden. Im Fall
der Asics-Laufschuhe wären dies etwa die
Suchbegriffe „Asics Gel Kayano“ mit 3.600
Treffern und „Asics Gel“ mit 2.400 Treffern pro Monat. Hier würde eine entsprechende Infobox zu diesem Thema zusätzliche potenzielle Käufer anlocken, Sie
könnte dann etwa erklären, dass Asics eine
Serie mit Laufschuhen hat, die unter der
Zusatzbezeichnung Kayano vertrieben
Google Click-Through-Rate
20 %
18,2 %
Anteil der angeklickten
Suchergebnisse nach Position
15 %
10,1 %
10 %
7,2 %
4,8 %
5%
0%
3,1 %
1
2
3
4
5
2,8 %
6
1,9 %
1,8 %
1,5 %
7
8
9
Die Position im Google-Ranking entscheidet über das Klickverhalten: Position 1 bekommt fast doppelt so viele Klicks wie Position 2
INTERNET WORLD Business 20/14 Quelle: Slingshot SEO
1,0 %
10 Position
bei
Google
25
Bei generischen Suchbegriffen mit großem Traffic-Potenzial ist es für kleine
Online-Shops fast unmöglich, auf die Seite 1 der SERPs zu gelangen
wird. Eine Infobox zum Hersteller
„Asics“ – mit selbst verfasstem Text –
könnte darüber hinaus den einen oder
anderen Besucher bescheren.
Tools für die
Keyword-Analyse
Kategorieseiten für
generische Begriffe
Kategorieseiten werden in der Regel für
generische Suchbegriffe optimiert. Kleine
Online-Shops haben hier in den meisten
Fällen keine Chance, gegen Branchengrößen wie eBay, Amazon und Co. zu bestehen. Folglich sind die besten Platzierungen auf der ersten SERP-Seite kaum
erreichbar. Glücklich kann sich schätzen,
wer in seinem Shop Produkte anbietet, bei
denen die Branchengrößen nicht oder nur
mit wenigen eigenen Angeboten vertreten
sind. Ist das nicht der Fall, gilt es natürlich
trotzdem, die entsprechenden Kategorieseiten bestmöglich zu optimieren. Ist Ihr
Shop beim Begriff „Laufschuh“ auf Platz
13 statt auf Platz 25 gelistet, werden Sie
nämlich schon spürbare Traffic-Unterschiede feststellen können.
Auf den Long
Tail spezialisieren
Eine interessante Möglichkeit, sich von
den Mitbewerbern abzusetzen, bieten zudem speziell für Google-Nutzer erstellte
Landing Pages, die für einzelne Suchbegriffe optimiert wurden. Hier können Sie
anhand der Traffic-Daten, die Ihnen der
Google Keyword-Planer geliefert hat,
attraktive Long Tail Keywords suchen, bei
denen der Wettbewerb nicht so groß ist
wie bei den generischen Suchbegriffen.
Bleiben wir beim Sport-Shop-Beispiel:
Landing Pages, die speziell für Basketballschuhe, Handballschuhe, Joggingschuhe
etc. erstellt werden, würden Google-Nutzern mit ausführlichen Informationen
helfen, die für ihre Sportart optimalen
Schuhe zu finden. Die entsprechenden
Angebote finden sie natürlich direkt in
Ihrem Shop!
Lesen Sie im nächsten Teil der Serie
„SEO-Konzepte“, mit welchen konkreten
Maßnahmen Sie Ihre Rankings verbessern
und die Sichtbarkeit Ihrer Domain bei
Google erhöhen können.
◼
Markus Siek
Google Webmaster Tools
Die Google Webmaster Tools (www.
google.com/webmasters) liefern Ihnen
umfangreiche Daten zu Ihrer Domain.
Hier finden Sie Informationen darüber, wonach die Besucher Ihrer Websites bei Google gesucht haben, wie
viele Nutzer über diese Suchanfragen
zu Ihnen gelangt sind und welche
durchschnittlichen Positionen Sie bei
den Keywords in den SERPS aufweisen. All diese Daten sind nützlich, um
den Ist-Zustand einer Domain in
Bezug auf die SEO zu ermitteln.
Google Keyword-Planer
Der Keyword-Planer ist Bestandteil
des kostenlosen Google Adwords Kontos (https://adwords.google.de). Nutzen
Sie den Keyword-Planer, um das
Suchvolumen von Keywords, die für
Ihre Seiten infrage kommen, zu überprüfen und sich Ideen für artverwandte
Long Tail Keywords zu holen.
Seobility
Das kostenlose Online-Tool auf www.
seobility.net liefert Ihnen wertvolle
Informationen darüber, wie Sie Ihre
Website optimieren können, um eine
bessere Sichtbarkeit in den Rankings
zu erreichen. Das Tool analysiert den
Aufbau, die Struktur und die Verlinkung
sowie viele weitere relevante OnpageFaktoren und liefert eine konkrete
To-do-Liste, mit welchen Maßnahmen
Sie Ihre Seite optimieren können. Sie
können Ihre Website auch direkt mit
der eines Mitbewerbers vergleichen
lassen, um zu ermitteln, warum diese
bei einem relevanten Keyword möglicherweise besser gerankt wird.
TECHNIK
INTERNET WORLD Business
29. September 2014
20/14
Foto: iS
iStockphoto
tockphoto / Mstay
Mst
26
Vier auf einen
Streich
Die Verpackung soll sicher, passgenau und
d umweltfreundlich
ltf
dli h sein,
i
aber möglichst wenig kosten. Vernünftige Kompromisse sind nötig
öglichst klein soll sie sein und doch
stabil. Unkompliziert soll sie sein
und dabei immer gut aussehen. Umweltfreu
freundlich
wäre auch nicht schlecht – nur
kosten
kost soll sie wenig. Die Rede ist von der
idealen
Umverpackung. Wie bringt man
idea
als
al Online-Händler all diese Anforderungen unter einen Hut? Gibt es die
optimale Verpackung überhaupt
oder ist das genauso eine Wunschvorstellung wie die eierlegende
Wollmilchsau?
„Die Wahl der Verpackung ist in
er
erster
Linie eine strategische Entscheidung sagt Stefan Donat, Geschäftsführer
dung“,
Vert
Vertrieb
und Marketing bei dem Fulfillmen
ment-Dienstleister
Docdata. Die zentrale
Frag ist, so Donat weiter: „Wie will ich
Frage
mein Kunden gegenüber auftreten?“
meinen
M
„Schicken Sie möglichst
wenig Luft durch
die Gegend“
Michael Bube
Geschäftsführer der
BB Pack GmbH
www.bb-pack.de
Schutz vor Transportschäden an der Ware
Für Donat hat der Schutz der Ware oberste
Priorität, denn „nichts ist frustrierender
für einen Kunden, als ein Paket zu öffnen
und da liegt dann die kaputte Ware“. Donat
rät daher allen Shop-Betreibern „lieber
ein paar Cent für eine stabile Verpackung
draufzulegen und dadurch Enttäuschungen zu vermeiden“ – nicht zuletzt, weil
enttäuschte Kunden ihre Erfahrungen
weitererzählen und so dem Image des
Unternehmens schaden können.
Neben dem Frust des Kunden und dem
daraus resultierenden Imageverlust bedeu-
ten Transportschäden auch einen erhebli- wenden. Dann kommt die Ware zwar
chen Mehraufwand für den Shop: Retou- unbeschadet beim Kunden an, wird jedoch
renabwicklung, Erstellung von Gutschrif- auf dem Rückweg beschädigt.
Für sehr empfindliche und zugleich
ten, Nachsenden einzelner Artikel und
ein erhöhtes Aufkommen im Kundenser- hochpreisige Produkte kann es sich unter
vice – all das kostet Geld und Nerven. Umständen lohnen, eigene Verpackungen
Nach einer aktuellen Umfrage des Regens- zu entwickeln. Zusammen mit Wine in
burger Instituts Ibi Research hatten 41 Black, einem Versender von hochwertigen
Prozent der befragten Händler mit Retou- Weinen, entwickelte Docdata zum Beiren aufgrund defekter oder beschädigter spiel einen extrem stabilen Weinkarton, in
dem die Flaschen nicht mehr hin und her
Artikel zu kämpfen.
Schlecht verpackte Produkte können rutschen. Die Schäden durch Bruch konnaber noch mehr Schaden anrichten: Diese ten so bis „auf null“ reduziert werden.
Erfahrung musste ein Online-Händler
machen, der schwere Holzteile in einem
Die Verpackung leidet –
Karton versendete, der dafür nicht ausgelegt war. Im DHL-Frachtzentrum brach
und damit auch das Image
der dünne Karton auseinander, die
Mit der Verpackung wird
Teile fielen heraus und lagen
jedoch nicht nur die Ware,
schließlich kreuz und quer
sondern auch ein beverteilt auf den Transportstimmtes Image transporbändern. Wenn so etwas
tiert. Ein schöner Shop
passiert, bedeutet das
der Online-Händler
mit hochwertigen ProÄrger und Kosten für alle
hatten Retouren, weil
dukten und eine unprofesBeteiligten. Shops, die sperdie Ware beschädigt
sionelle oder gar schäbige
rige, schwere oder zerbrechoder defekt war
Verpackung – das passt nicht
liche Artikel versenden, sollzusammen. Die Verpackung
ten sich im Zweifelsfall von
Quelle: Ibi
ist der erste reale Gegenstand, den
ihrem Logistik- beziehungsweise
Research
der Kunde eines Online-Shops zu Gesicht
Versanddienstleister beraten lassen.
Außerdem sollten Online-Händler bei bekommt. Das Auspacken eines bestellten
der Wahl ihrer Verpackungen darauf ach- Pakets weckt ähnliche Emotionen wie das
ten, dass sich diese vom Empfänger leicht Auspacken eines Geschenks – und sollte
öffnen und wieder verschließen lassen. So daher Freude bereiten. Vor allem für
reißen manche Folienbeutel beim Öffnen Anbieter im Premiumsegment lohnt es
buchstäblich in Fetzen und lassen sich für sich deshalb, in hochwertige Verpackuneine eventuelle Retoure kaum noch ver- gen zu investieren. Bekannte Marken
41 %
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20/14
INTERNET WORLD Business
27
Das kleine Einmaleins der Verpackung
Die Verpackung ist der erste Kontakt des Kunden mit der bestellten Ware.
Um einen guten Eindruck zu hinterlassen, sollten Sie hierauf achten:
√ Machen Sie Packversuche und
Testbestellungen mit verschiedenen Ausführungen
√ Informieren Sie Ihre Kunden
vorab, wenn Sie Teillieferungen
verschicken
√ Je einfacher die Verpackung,
desto günstiger ist die Verpackungslogistik
√ Achten Sie darauf, dass Ihre Verpackungen leicht zu öffnen und
wieder zu verschließen sind
√ Achten Sie auch bei einfachen
Lösungen auf ein professionelles Erscheinungsbild
√ Denken Sie beim Füllmaterial
auch an Ihre Kunden – niemand
mag Papierschnipsel, die sich in
der ganzen Wohnung verteilen
√ Verwenden Sie umweltfreundliche Verpackungen? Dann teilen
Sie das Ihren Kunden auch mit –
auf Ihrer Website und auf der
Verpackung
drucken ihr Firmenlogo auf den Karton.
Solch ein Branding macht einen hochwertigen Eindruck und sorgt für einen
hohen Wiedererkennungswert. Das Füllmaterial sollte allerdings zur Verpackung
passen, sonst ist der gute Eindruck gleich
wieder ruiniert.
„Gut für die Umwelt“
ist ein Verkaufsargument
Cat-on, ein Anbieter von Katzenmöbeln
aus Wellpappe, lässt seine Kunden im
Checkout wählen, ob sie ihre Bestellung in
einem Recycling-Karton erhalten möchten oder nicht. „100 Prozent meiner Kunden entscheiden sich für diese Option“, berichtet Martin Frank, Inhaber von Cat-on.
„Das liegt vor allem daran, dass auch
unsere Produkte aus Recycling-Material
gefertigt werden und unsere Kunden generell umweltfreundlich eingestellt sind.“
Doch nicht nur wer bei Anbietern aus
der Öko-Nische bestellt, achtet auf eine
umweltfreundliche Verpackung. Nach einer
Studie des Marktforschungsunternehmens
GfK legen zwei Drittel der befragten Verbraucher Wert auf eine ressourcenschonende Hülle zum Verschicken der Ware.
„Eine umweltfreundliche Verpackung
gehört inzwischen bei vielen Qualitätsanbietern zum guten Ton“, so Moritz Lehmkuhl, Geschäftsführer von Climate Partner. Die Firma Climate Partner berät
√ Achten Sie auf die Reihenfolge.
Der Kunde sollte beim Auspacken nicht als Erstes die
Rechnung sehen
Unternehmen, wie sie ihre CO2-Bilanz
ausgleichen können. Neben dem klimaneutralen Versand, wie zum Beispiel mit
„Go Green“ von DHL, können Shop-Betreiber auch bei der Wahl der Verpackung
etwas für die Umwelt tun. Und daran
haben mittlerweile viele Unternehmen
„ein ehrliches Interesse“, so die Feststellung von Lehmkuhl.
Das Engagement für den Umweltschutz
ist gut fürs Image. Lehmkuhl: „Die Angst
vor dem Klimawandel ist regelmäßig unter
den Top-Drei-Themen in den Umfragen.
Mit einer als klimaneutral gekennzeichneten Verpackung kann ich meinen Kunden
signalisieren: Ich tue etwas.“ Stefan Lerchner, Marketingleiter von Dinkhauser Kartonagen, sieht das genauso: „Durch eine
klimaneutrale Verpackung haben ShopBetreiber die Möglichkeit, sich nicht allein
über den Preis zu positionieren.“ Die
Firma Dinkhauser stellt selbst klimaneutrale Verpackungen her. Der Ausgleich der
CO2-Emissionen erfolgt über ein Wasserkraftprojekt in Indonesien.
Auch das Füllmaterial muss
zum Konzept passen
Bloßes „Greenwashing“ durch eine ausgeglichene CO2-Bilanz reicht allerdings
nicht, da sind sich Lehmkuhl und Lerchner einig. Sie plädieren für ein ernsthaftes
Engagement und das heißt auch, möglichst umweltfreundliches Verpackungsund Füllmaterial zu verwenden und vor
allem auf das Volumen zu achten.
Zu große Versandtaschen und Kartons
sind nicht besonders umweltfreundlich
und hinterlassen beim Empfänger einen
„Greenwashing geht nach
hinten los. Klimaschutz muss
ernsthaft betrieben werden“
Stefan Lerchner
Marketingleiter bei
Dinkhauser Kartonagen
www.dinkhauser.com
schlechten Eindruck – vor allem dann, einen Testlauf mit nicht mehr als vier bis
fünf verschiedenen Verpackungsgrößen.
wenn ein Shop Versandkosten berechnet.
Darüber hinaus ist das Volumen ein Anstelle von bedruckten Kartons oder
echter Kostentreiber. Online-Händler Tüten kann das Branding mit Logo-Aufsollten es tunlichst vermeiden „zu viel Luft klebern oder bedrucktem Klebeband erdurch die Gegend zu schicken“, rät Michael folgen – auch das reduziert Kosten. Um
Bube, Geschäftsführer von BB Pack, einem beim Einpacken Zeit und damit Ausgaben
Anbieter von Verpackungslösungen. für die Logistik zu sparen, empfiehlt
Zahlreiche Versender haben darauf be- Docdata-Chef Donat so einfache Verpareits reagiert. Bube hat festgestellt, dass ckungen wie möglich zu verwenden. Zu
sich der Anteil der volumensparenden viele verschiedene Verpackungen machen
Versandtüten in den letzten zwei Jahren das Handling komplizierter und benötigen
ungefähr verfünffacht hat. Für die Umwelt Lagerplatz. Gerillte Kartons, die man auf
sind die Kunststofftüten weniger proble- die richtige Größe zurechtschneiden kann,
matisch, als man gemeinhin annimmt: Sie können helfen, das Volumen zu verrinkönnen inzwischen fast zu 100 Prozent gern. Das Anpassen braucht aber Zeit und
führt so unter Umständen
recycelt werden, so Bube.
zu höheren finanziellen
Versandtüten sind jedoch
Aufwendungen. Hier gilt
nicht besonders stabil. Deses, genau abzuwägen.
halb werden sie vor allem
Expandiert der Shop
für Textilien verwendet.
und vergrößert sich das
Auch das Wiederverder Online-Händler sind
Sortiment, reichen die
schließen einer Retoure
sich sicher, dass eine
gute Verpackung die
vorhandenen Verpackunist oft schwierig. Donat
Retourenquote
gen wahrscheinlich nicht
weiß von einem weiteren
senken kann
mehr aus. Vor der ErweiteNachteil zu berichten: Die
rung des VerpackungsportfoTüten eignen sich nicht besonQuelle: Ibi
lios sollte aber die Artikelstruktur
ders gut für die Förderbänder in
Research
den Verteilzentren der Versanddienstleis- genau analysiert werden: Wie sieht der
ter und kleben gern aneinander. Der Ver- durchschnittliche Warenkorb aus? Welche
Produkte werden üblicherweise zusamsand kann sich dadurch verzögern.
Wie stellt man nun als Online-Händler men gekauft? Daraus gilt es, so Donat, den
das ideale Verpackungsportfolio zusam- bestmöglichen Kompromiss zu finden. ◼
Bärbel Edel
men? Für den Anfang empfiehlt Bube
47 %
TECHNIK
28
INTERNET WORLD Business
29. September 2014
20/14
„Filiale ist nicht nur Abholstation“
Der Outdoor-Spezialist Globetrotter hat an der Verzahnung der Kanäle „Stationär“, „Online“ und „Mobile“ geschraubt:
Mit der Eröffnung der Filiale in Stuttgart kamen auch ein optimierter Mobile Shop und Same Day Delivery ins Portfolio
nfang September hat Globetrotter in
Stuttgart die zehnte Filiale eröffnet.
Damit einher gehen auch Neuerungen bei
der Verzahnung der Kanäle „Online“„Mobile“ sowie „Filialgeschäft“. Über das,
was neu ist beim Outdoor-Ausrüster,
berichtet Christian Zien, Leitung E-Commerce bei der Globetrotter Ausrüstung
GmbH, im Interview mit INTERNET
WORLD Business.
Delivery bezieht sich hier in der ersten Phase allerdings noch auf Bestellungen, die telefonisch oder über das
Verkaufsgespräch in der Filiale eingehen. Wer bis 16 Uhr bestellt und
im Hamburger Stadtgebiet wohnt,
kann sich die Ware für 5,95 Euro
noch am gleichen Tag zustellen lassen. In der Stuttgarter Filiale bieten
wir Same Day Delivery ebenfalls an,
als Nächstes kommt Frankfurt.
Beratung wünscht oder das Produkt
einfach nur mitnehmen will. So
können wir auf individuelle Kundenbedürfnisse eingehen.
A
Welche Neuerungen haben Sie in
Stuttgart außerdem eingeführt?
Zien: Wir testen dort elektronische
Preisschilder – nicht im gesamten
Sortiment, aber bei der ausgewählten Warengruppe „Schuhe“. Das
ermöglicht uns, künftig auch in der
Filiale Preisänderungen schnell
ohne manuellen Aufwand umzusetzen. Um die Preise der OnlineKonkurrenz zu beobachten, nutzen
wir seit einigen Monaten das Tool
von Preisanalytics.
Einfach ist es nicht, doch am MultichannelVertrieb kommt kein Retailer vorbei. Wie
verknüpft Globetrotter die stationären Filialen mit dem Online-Shop?
Christian Zien: In dem neuen Erlebnishaus
in Stuttgart führen wir zunächst Click &
Collect ein, Kunden können also Waren
online bestellen und im Geschäft abholen.
In einem eigenen Bereich können die Kunden das Paket nicht nur mitnehmen, sondern die online georderte Ware auch gleich
anprobieren. Wenn etwas nicht passt, kann
es vor Ort umgetauscht werden. Das bestellte Produkt ist nicht verpackt, sodass die
Mitarbeiter bei Fragen dazu beraten können. Dadurch ist die Filiale nicht nur Abholstation. Mittelfristig wollen wir Click &
Collect in allen Filialen einführen.
Wie setzen Sie das logistisch um?
Zien: Unser Dienstleister dafür
arbeitet mit mehreren Speditionen
zusammen und vermittelt die Pakete
an den nächsten freien Fahrer, ähnlich wie das Mytaxi-Prinzip. Wir
arbeiten in allen Filialen mit dem
gleichen Dienstleister zusammen.
Was bringt Ihnen das?
Zien: Wir kommen weg vom
Bauchgefühl hin zu harten Fakten
und wir wissen, wo wir preislich im
Vergleich zum Wettbewerb stehen.
Wir machen regelmäßig Benchmark-Tests für die wichtigsten
Marken. Manuell ist das gar nicht
mehr möglich. Nun sehen wir, was
im Markt passiert, und nutzen das
Wissen für die Positionierung des
Shops in Preissuchmaschinen.
Click & Collect wird in vielen Unternehmen
noch sehr stiefmütterlich behandelt. Wie
bereiten Sie Ihre Mitarbeiter in den Geschäften darauf vor?
Zien: Einer unserer Mitarbeiter ist ausschließlich für dieses Thema zuständig. Er
schult die Kollegen vor Ort und kümmert
sich um die Prozesse. Wir sammeln damit
erst noch Erfahrung und finden heraus,
wie Click & Collect von den Kunden angenommen wird oder wie viele Mitarbeiter in
diesem Bereich nötig sind. In einer zweiten
Phase werden wir schon bei der OnlineBestellung abfragen, ob der Kunde vor Ort
„In Hamburg und Stuttgart bieten
wir Same Day Delivery an, als
Nächstes kommt Frankfurt“
Christian Zien,
Leiter E-Commerce bei Globetrotter
www.globetrotter.de
Mit einem anderen Analyse-Tool,
nämlich Smart-Recs von Peerius, spielen Sie
in Ihrem Online-Shop Produktempfehlungen aus. Mit welchem Erfolg?
Zien: Die Produktempfehlungen erscheinen auf der Start- und auf den Kategorienseiten des Online-Shops. Die Verwendung
für den mobilen Shop ist angedacht. Zudem
individualisieren wir mit Peerius einen Teil
unserer Newsletter-Inhalte. Seit wir die
automatisierte Produktempfehlung einsetzen, konnten wir die Conversion-Rate
um 8,4 Prozent steigern. Wir hatten vorher
kein Produktempfehlungs-Tool und haben
zuerst A/B-Tests gemacht, um den Erfolg
zu testen.
Ein anderes Thema, mit dem sich der OnlineHandel beschäftigt, ist die taggleiche Lieferung. Wie stehen Sie zu Same Day Delivery?
Zien: Wir haben in unserer Filiale in Hamburg vor einiger Zeit begonnen, die Lieferung am gleichen Tag zu testen. Same Day
Kunden, die die native
App nutzen, werden in
den neuen, für Mobile
optimierten Shop umgeleitet. Der Vorteil:
Der Aufwand für die
Pflege und die Verwaltung der verschiedenen Vertriebswege
sinkt
kommen dann den Standort der Filiale
sowie die Verfügbarkeit des gewünschten Produkts angezeigt. Ein weiteres
Das Verhältnis von Online-Handel
und Filialgeschäften ist häufig noch
von starkem Konkurrenzdenken
geprägt. Wie ist das bei Globetrotter?
Zien: Das ist ganz unterschiedlich.
Wir merken aber, dass die Filialen
den Online-Shop immer besser akzeptieren und weniger als Konkurrenz sehen. Seit wir beispielsweise anbieten,
die Verfügbarkeit von Waren in den Filialen im Online-Shop zu prüfen, ist die
Anzahl der Anrufe zurückgegangen. Das
entlastet die Mitarbeiter. Sie haben erkannt,
dass online ein relevanter Kanal ist. Wir
haben keine Franchiser als Filialisten, alle
gehören zum gleichen Unternehmen. Deswegen führen wir die Diskussion, ob ein
Umsatz dem Online-Shop oder der Filiale
zugebucht wird, nicht so stark wie andere.
Wie viel Umsatz steuern die einzelnen
Kanäle bei?
Zien: Rund 30 Prozent des Gesamtumsatzes
stammen aus dem Online-Kanal, davon 16
Prozent über Mobile und Tablet.
Der neue mobile Globetrotter-Shop
Zeitgleich mit der neuen Filiale in Stuttgart hat Globetrotter seinen neuen Mobile
Shop gelauncht. Dabei hat sich der 1979
in Hamburg gegründete Outdoor-Händler statt für native Apps für einen für
Mobile optimierten Shop entschieden. Im
Responsive Design gehalten, erscheinen
die Inhalte auf allen Geräten, egal ob
Smartphone oder Tablet, immer passgenau und in ansprechender Optik. Über
eine Schnittstelle ist der Mobile Shop mit
dem selbst entwickelten Online-ShopSystem verbunden, sodass alle 35.000
Produkte des Webshops auch mobil zur
Verfügung stehen. Zudem können sich
Kunden via Handy orten lassen und be-
Wann werden Sie es im Online-Shop
anbieten?
Zien: Start ist im November 2014.
Highlight ist eine digitale Kundenkarte
mit QR-Code, die die Kunden im Laden
auf ihrem Handy vorzeigen können.
Wie haben Sie sich bei Mobile aufgestellt?
Zien: Wir haben bereits eine mobile App.
Den Fokus wollen wir allerdings auf den
mobil optimierten Shop setzen.
Warum?
Zien: Zum einen haben wir uns die Download-Zahlen angesehen. Es ist schwierig,
die Kunden zum Herunterladen der App zu
bewegen. Zum anderen bindet es Ressourcen, mehrere Vertriebswege synchron zu
verwalten. Die App-Anwender können die
App weiterhin nutzen, nur verlinkt sie nun
in den mobil optimierten Shop.
◼
Interview: Ingrid Schutzmann
MÜNCHEN
18.11.2014
HAMBURG
25.11.2014
Strategien für Ihre
digitale Kommunikation
Referenten (u.a.):
E-Mail Marketing: Das unterschätzte
Kommunikations-Instrument
O
User Experience: Emotionalisierung in der digitalen
Kommunikation
O
Ron Kunze,
Senior Sales
Consultant,
schober marketing
group
Content Marketing: So steigern Sie die Conversion Rate
O
Johannes Lenz,
Corporate Blogger,
AKOM360 GmbH
Social Media: Analyse Ihrer Kampagnen
O
Mobile Marketing: Wie „tickt“ der Mobile User?
O
Smart Data: Data Driven Advertising auf Basis von
Echtdaten
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Karl Schmid,
Gründer und
Geschäftsführer,
bowi GmbH
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Tanja Schüerhoff,
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München, 18. November 2014
Hamburg, 25. November 2014
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Recht
Begrüßung durch die Moderatorin Svenja Teichmann
Geschäftsführerin, crowdmedia GmbH
Begrüßung durch die Moderatorin Svenja Teichmann
Geschäftsführerin, crowdmedia GmbH
Newsletter – die Pest im Online Marketing
Die E-Mail als Vorreiter im Multichannel one2one
Nikolaus von Graeve, Geschäftfsführer, rabbit eMarketing GmbH
E-Mail Marketing – das unterschätzte Kommunikationsinstrument
Tanja Schüerhoff, Digital Marketing & Relationship Services
Zulässiges E-Mail Marketing trotz Wettbewerbs- und Datenschutzrecht
Dr. Felix Buchman, Rechtsanwalt, Partner, Fachanwalt für IT-Recht,
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Data Driven Advertising auf Basis von Echtdaten
Ron Kunze, Senior Sales Consultant, schober marketing group
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Anna Abraham, Geschäftsführender Gesellschafter,
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10.45 - 11.15 Kaffeepause
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11.15 Marketing Automation & Video Marketing
11.15 Big und Smart Data & Marketing Automation
Vom Verlag zum Medienhaus: Einführung eines modernen Kunden-
Praxis beziehungsmanagements bei Langenscheidt
Karl Schmid, Gründer und Geschäftsführer, bowi GmbH
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Caroline Langer, Communication Manager Germany, iAdvize SAS
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Vom Verlag zum Medienhaus: Einführung eines modernen
Praxis Kundenbeziehungsmanagements bei Langenscheidt
Karl Schmid, Gründer und Geschäftsführer, bowi GmbH
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12.45 - 14.00 Mittagessen
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„Was zählt, ist der Mensch“ – Wie wir Menschen ticken und Sie Ihr
Publikum inspirieren
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Anwendungsszenarien für Social Media Sentiment Analyse
Cassandra Krause, Marketing Manager (DACH), Digimind
@Digitalfastlane: Automobilmarketing im Zeitalter von Social Media
Enrico Hanisch, Digital Analyst
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Emotionalisierung in der digitalen Kommunikation
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@Digitalfastlane: Automobilmarketing im Zeitalter von Social Media
Enrico Hanisch, Digital Analyst
Erfolg mit Video Marketing
Sandra Löffler, VP of Account Management Digital Marketing, EMEA,
Brightcove Inc.
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16.00 Mobile & Gamification
16.00 Internationalisierung & Mobile & Gamification
Case
Study
Newsletter-Marketing: Von Mythen, Legenden und dem was wirklich
Recht rechtlich zulässig ist
Managing an international web platform approach
Simon Aisen, Consultant Manager, Addition A/S
Näher dran am Mobile User: Insights aus der G+J Mobile 360° Studie
Stefan Schumacher, Executive Director Digital, G+J EMS
Mobile Messaging: Chancen und Risiken für Marken auf WhatsApp & Co.?
Johannes Lenz, Corporate Blogger, AKOM360 GmbH
Mobile Messaging: Chancen und Risiken für Marken auf WhatsApp & Co.?
Johannes Lenz, Corporate Blogger, AKOM360 GmbH
Marketingkampagnen mit Games – Gamification von Kampagnen
Jan Reichert, Gründer und Geschäftsführer, kr3m. media GmbH
Marketingkampagnen mit Games – Gamification von Kampagnen
Jan Reichert, Gründer und Geschäftsführer, kr3m. media GmbH
17.30 Ende der Konferenz
Intensiv-Workshop in München
parallel zur Konferenz
17.30 Ende der Konferenz
11.15 - 12.45
Data Driven Marketing: Kommunizieren Sie individuell und relevant –
basierend auf dem Nutzerverhalten Ihrer Kunden und sehen Sie, welche
Möglichkeiten Ihnen Big Data bietet.
Jutta Tuchek, Leiterin Consulting und Analytics, smart digital gmbh
Wer sollte teilnehmen?
Die Konferenz richtet sich an Online Marketing Manager, CRM-Manager, Social Media
Manager und Verantwortliche im Bereich Kundenkommunikation.
Teilnahmegebühr und Leistungen
Die Teilnahmegebühr beträgt € 249,- zzgl. MwSt. mit dem Code occ14iwb und
beinhaltet den Eintritt zur Konferenz, die Verpflegung auf der Veranstaltung sowie den
Download der Vorträge.
Programmänderungen vorbehalten
Information und Anmeldung unter
online-communication-conference.de
Stand: 24.09.2014
29. September 2014
20/14
INTERNET WORLD Business
31
Sieger glänzen mit
Beratung und Ideen
Bereits zum siebten Mal wurde der „Shop Usability Award“ vergeben.
Der diesjährige Gesamtsieger räumte gleich doppelt ab
ewinner in der Kategorie Sport & Outdoor und Gesamtsieger hieß es am
Ende für die Macher des Tennis-Shops
Tennis-point.de, die damit gleich zwei der
begehrten Trophäen beim „Shop Usability
Award“ einheimsten. Dabei war die Konkurrenz in diesem Jahr besonders groß:
Mehr als 460 Online-Shops hatten sich beworben, zwölf Kategorie- und ein Gesamtsieger wurden gekürt. Auch der Auswahlprozess hatte es in sich: In einem ersten
Schritt bewertete der Initiator, das Beratungsunternehmen Shoplupe, die Bewerber unter anderem nach Look-and-feel,
G
Kundeninformationen zum Shop, Navigation und Produktauffindbarkeit sowie zu
Bestellprozess und Bezahlung. Aus diesen
Einzelbewertungen wurde eine Liste mit
den nominierten Shops erstellt und einer
20-köpfigen Jury aus namhaften Branchenpersönlichkeiten vorgelegt.
Beratung rund um die Uhr
Neben Tennis-point.de durften sich die
Betreiber von Gastro24.de und Gartenmoebel.de über Auszeichnungen freuen.
Gastro24.de erhielt den Award in der Kate-
gorie B2B. Der Gastronomieprofi hat
mehr als 50.000 Produkte im Angebot –
eine ganz besondere Herausforderung,
dieses riesige Sortiment professionell und
übersichtlich zu präsentieren. Aus Sicht
der Jury ist das gelungen, ebenso wie das
Serviceangebot an die Kunden, rund um
die Uhr Informationen vom ihrem persönlichen Fachberater anzufordern.
Bei Gartenmoebel.de waren es vor allem
die vielen kleinen Extras, die die Jury
überzeugten. Dazu gehören professionelle
Fotos, sehr detaillierte Produktbeschreibungen sowie die Möglichkeit, eine kos-
tenlose Materialprobe zu bestellen. Tennis-point.de konnte vor allem mit einer
Top-Beratung durch innovative Features
wie die Schlägerberatung glänzen.
Die weiteren Gewinner in diesem Jahr
sind Butch.de, Zooroyal.de, Saturn.de,
Burlesque-dessous.de, Design3000.de,
Koffer-direkt.de, Tambini.de, Donkey◼
products.de und Lensspirit.de.
Susann Naumann
Gartenmoebel.de
Tennis-point.de
Gastro24.de
Die AH-Trading GmbH erhebt den Anspruch, die Nummer eins für Gartenmöbel in Deutschland zu sein.
Der Shop basiert auf der Oxid Enterprise Edition.
Besonders wichtig sind Geschäftsführer Aron Holtermann die Such- und Filterfunktionen sowie der
Wohlfühlfaktor im Shop. Um die Geschwindigkeit zu
erhöhen, mit der sich der Kunde durch den Shop bewegt, wurde die Serverinfrastruktur ausgetauscht.
Sechs Produktgruppen führen durch die Welt der
Gartenmöbel, verschiedene Features sollen so viel
Informationen wie möglich bieten. „Dadurch erhält
der Besucher einen sehr realistischen Eindruck
vom Artikel. Das ist natürlich auch in unserem Interesse. Unsere Retourenquote liegt bei unter zwei
Prozent“, betont Holtermann. Der perfekte Gartenmöbelkauf soll auch durch telefonische Beratung
durch Fachpersonal, das vierwöchige kostenlose
Rückgaberecht sowie unterschiedliche Zahlarten
gewährleistet werden.
Mit seinem breiten Angebot an Schuhen, Schlägern
und Zubehör ist der Shop ein Eldorado für Tennisbegeisterte. Gestartet 2008 auf XT Commerce, läuft
der Shop seit 2013 auf Oxid. Der Jury gefiel besonders die Beratung: das Größenbarometer, das zur
richtigen Größe, und diverse Filter, die zum passenden Produkt führen. „Eine gute Beratung ist viel
schwieriger darstellbar als etwa Produktbewertungen. Und sie wird zukünftig noch wichtiger werden“,
erklärt Geschäftsführer Philipp Tippkemper.
Besondere Bedeutung haben deshalb Features
wie der Racketfinder. Tippkemper: „Viele kleine Verbesserungen, die sich anhand von validen A/B-Tests
bewährt haben, erzeugen ein harmonisches Gesamtbild. Dabei geht es nicht nur um technische Finessen, sondern auch um Dinge wie die interne
Link-Struktur oder die Produktdarstellung.“
Die Endel Handelsgruppe wickelt über Gastro24.de
jährlich rund 25.000 Bestellungen ab und zählt damit zu den führenden deutschen Versandhändlern
für Gastronomie. Neben der Erreichbarkeit rund um
die Uhr punktet der B2B-Shop vor allem mit einer
Beratung durch Profis aus der Gastronomiebranche. 2013 erfolgte die Migration auf das JTL-ShopSystem. Besonders die gestalterischen Möglichkeiten und die große Flexibilität haben Inhaber Nils
Sannemann überzeugt. Obwohl die Jury lobt, dass
der Shop aufgeräumt wirkt, ist Sannemann noch
nicht zufrieden. „Eine übersichtliche Gestaltung ist
uns sehr wichtig, daran arbeiten wir weiter.“
Ein Augenmerk will er künftig auch auf die „Themenwelten“ legen, in denen Gastronomen alles
rund um Bereiche wie beispielsweise „Döner-Imbiss“ oder „Kalte Jahreszeit“ finden. Service heißt
für Sannemann aber auch die deutschlandweite
Zusammenarbeit mit 50 Technikpartnern sowie die
Möglichkeit, auf Rechnung zu kaufen.
TECHNIK
32
INTERNET WORLD Business
PraxisTipp
Remo Fyda
Geschäftsführer Provenexpert.com
29. September 2014
20/14
Neuer Player –
neues Glück?
Mit „Apple Pay“ will Apple den lang erwarteten
Durchbruch im Mobile-Payment-Markt schaffen
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Facebook als EmpfehlungsTool erfolgreich einsetzen
Seit die Nutzer Unternehmensseiten
auch bewerten können, ist Facebook
für das Empfehlungsmarketing von
großer Bedeutung. Der Vorteil:
Kommentare von direkten Kontakten können eingesehen werden –
und Empfehlungen von Freunden
und Verwandten folgt man eher als
von fremden Nutzern. Wie Sie Facebook als Empfehlungs-Tool nutzen:
Sterne sammeln
Das Facebook-eigene Sterne-Rating
lässt sich schnell und einfach auf der
eigenen Seite aktivieren. Dazu muss
unter den Einstellungen die eigene Unternehmensseite als lokales Geschäft
mit Adresse angegeben werden –
schon erscheint die Ratingbox auf der
Facebook-Seite. Die Nutzer können ein
Unternehmen nun weiterempfehlen.
Kommentare erlauben
Um die eigene Facebook-Seite möglichst lebendig zu halten, sollte diese
über ausreichend Sichtbarkeit verfügen, damit Kunden und Freunde Kommentare hinterlassen können. Deshalb sollten unter den Seiteneinstellungen Nachrichten von Nutzern und
die Kommentarfunktion freigeschaltet werden. Je offener Sie mit Fans in
Kontakt treten, desto mehr Feedback
bekommen Sie.
Gezielt werben
Eine höhere Sichtbarkeit erlaubt ein
effizienteres Targeting von Facebook
Ads. Um Reichweite aufzubauen und
neue Nutzer auf die eigene Seite zu
bringen, sind diese unabdingbar.
Facebook Ads lassen sich auch gezielt
jenen Nutzern anzeigen, die mit der
eigenen Fan-Basis befreundet sind.
Dieser Vertrauensvorsprung sorgt
dafür, dass auch Freunde von Fans auf
den Like-Button der empfohlenen
Facebook-Seite klicken.
Rabattaktionen aktivieren
Ein weiteres Tool, um Empfehlungen
einzuheimsen, ist die „Offer“- bzw.
„Angebote“-Funktion. Unternehmen
können hier zum Beispiel Rabattaktionen erstellen. So wird der Kunde zum
Kauf animiert und kann anschließend
erneut eine Empfehlung auf der Facebook-Pinnwand hinterlassen.
in bekannter Witz aus der Technologiebranche besteht aus nur einem
Satz: „Die mobile Bezahlrevolution hat
begonnen.“ Schon so oft wurde verkündet, Mobile Payment stehe vor dem
Durchbruch, dass neuerliche Ankündigungen in diese Richtung nur noch ein
Lachen hervorrufen. Im September nun
hat Apple mit „Apple Pay“ seine mobile
Bezahllösung auf den Markt gebracht.
Wird dem Trendsetter, der mehrfach vorgemacht hat, wie man neue Technologien
auf die Siegerstraße bringt, mehr Erfolg
beschieden sein?
Doch nicht nur in Deutschland auch in
den USA hält sich die Begeisterung für das
Bezahlen per Handy noch sehr in Grenzen. Apple-CEO Tim Cook lässt zwar verlauten, „Apple Pay“ werde von 220.000
Einzelhandelsfilialen und Restaurants in
den USA unterstützt, verschweigt allerdings, dass ein Großteil davon – darunter
etwa McDonald’s – schon seit längerem
das berührungslose Bezahlen per Nahfeldfunk-Chip (NFC) akzeptiert.
„Viele Konsumenten sind der Meinung,
dass die existierenden Möglichkeiten völlig ausreichen“, resümiert denn auch Analystin Sandy Shen von Gartner. Das Marktforschungsunternehmen rechnet für
Smartphone-Bezahlungen bis 2017 mit
jährlichen Wachstumsraten von mehr als
E
30 Prozent und mit weltweit
450 Millionen Nutzern.
Allerdings schlugen selbst
in den USA bislang alle Versuche fehl, kontaktloses Bezahlen zu etablieren. Bereits 2003 bot Mastercard eine
NFC-fähige Kreditkarte an, Google stellte
sein erstes Android-Smartphone mit NFCUnterstützung schon 2010 vor und seit
2011 gibt es mit „Google Wallet“ ein digitales Portemonnaie. Ein anderes Beispiel
ist die Ebay-Tochter Paypal, die derzeit
massiv in den Markt für mobile Offline-Bezahlung drängt. „Eine Menge Payment-Erfindungen sind gescheitert, obwohl sie am
Anfang für Begeisterung und Aufmerksamkeit sorgten“, zeigt sich Jim Bramlett
von der Finanzanalyse-Firma Novantas
skeptisch. Gartner-Analystin Shen fasst die
wichtigsten Erfolgskriterien zusammen.
„Für Konsumenten gilt: Ist es wirklich bequem und besser als Bargeld und Kartenzahlung? Und für Händler: Wird es Umsatz, Laufkundschaft und geringere Gebüh◼
ren bringen?“
Johannes Kuhn
Mobile-Payment-Ideen in den USA – und warum sie floppten
Square Wallet: Per App in einem Shop
einchecken und an der Kasse den Namen sagen – so hatte es sich SquareGründer Jack Dorsey vorgestellt. Trotz
Unterstützung von Starbucks erwies
sich die Idee als zu kompliziert.
Isis Wallet: Mit AT&T, T-Mobile und
Verizon versuchen seit 2010 drei Mobilfunkanbieter, Kunden mit einer App zum
mobilen Bezahlen zu locken, doch Unstimmigkeiten zwischen den Konkurrenten verzögern die Umsetzung.
Clinkle: 30 Millionen Dollar gaben Investoren Lucas Duplan, um seine BezahlApp Clinkle zu entwickeln. Doch der
Jung-CEO ist offenbar überfordert, kann
bislang außer Entlassungsrunden und
Streits im Team nichts vorweisen.
Face Cash: Das Start-up wollte mithilfe
einer Software zur Gesichtserkennung
die Identifikation per PIN und Unterschrift überflüssig machen. Nicht einmal im Silicon Valley sprang jemand auf
die Idee an.
Neugeschäft
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Konzeption und Entwicklung einer Microsite mit Online-Gewinnspiel
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Überarbeitung und Vereinheitlichung aller digitalen Auftritte von Chip.de
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50679 Köln
Tel.: 0221/467 583-0
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PERSONALIEN
29. September 2014
20/14
Christophe Parcot
Ebuzzing & Teads,
London (GB)
Der ehemalige Head
of Yahoo EMEA Christophe Parcot wechselt als Chief Operating
Officer zu dem Video-Werbedienstleister
Ebuzzing & Teads. Er soll vom internationalen Headquarter in London aus die Vertriebs- und Publisher-Teams leiten.
www.ebuzzing.com
INTERNET WORLD Business
Neela
Montgomery
Neil Ward
Skrill, London (GB)
Otto, Hamburg
Mit Wirkung zum 1. November 2014 wird Neela
Montgomery neuer Vorstand Multichannel-Retail
bei der Otto Group. Die 40Jährige verantwortet künftig
die Konzerntöchter, die im E-Commerce und mit stationären Geschäften aktiv sind – insbesondere Sportscheck in Mitteleuropa sowie Crate
and Barrel in Nordamerika.
Vor ihrem Wechsel zur
Otto Group war Montgomery beim internationalen Handelskonzern
Tesco, bei dem sie zwölf
Jahre arbeitete, General Merchandise Director und Geschäftsführungsmitglied in UK. Sie war dort für
das britische Multichannel-Geschäft
im Non-Food-Bereich zuständig.
Gerhard Lehmair
Selligent, München
Als Senior Sales Executive verstärkt Gerhard Lehmair künftig
das Münchner Büro des belgischen Software-Experten Selligent. Der 45-Jährige,
der bislang Teamleiter Account Management und Vertrieb bei Agnitas war, kümmert sich vor allem um Kunden aus den
Bereichen E-Commerce, Medien und Finanzdienstleistung.
www.selligent.de
Termine
Adtech
Die einzige europäische Station dieser
Veranstaltungsreihe ist in diesem Jahr
die britische Hauptstadt London. Zu den
Referenten, die parallel zur Messe auftreten, gehören unter anderem Vertreter
von Pepsico, Ryanair, Youtube, Mondelez,
Bartle Bogle Hegarty (BBH London) und
Virgin Media.
Termin: London (GB),
10. bis 21. Oktober 2014
Kosten: Keine
www.ad-techlondon.co.uk
Info:
Kreative Wirtschaftstage – Phase:zwei
Der Blick über den Tellerrand hinaus ist
Anspruch der Veranstaltung, die sich an
Aussteller und Besucher aus den Bereichen Internet und Social Media, Produk-
Media-Specialist von Google berichtet an
Frank Bachér, Managing Director Northern Europe. Neu ist zudem Yana Strizhevskaya als Insight Analyst Northern
Europe. Sie soll die Performance großer
Publisher in Nordeuropa und Russland
operativ führen und die Ergebnisse reporten. Bisher war sie bei Criteo als Business Development Manager beschäftigt.
www.rubiconproject.com
Daniel Maurer /
Peter Goeke
DDB, Hamburg
Mit zwei Mitarbeitern
baut die Agentur DDB
ihr Büro in Hamburg aus. Daniel Maurer
ist als Creative Director Digital vor allem
für den Kunden Volkswagen aktiv. Bisher
war der 37-Jährige in gleicher Position
bei BBDO Proximity Berlin tätig. Von Lukas Lindemann Rosinksi wechselt Peter
Goeke (Foto) zu DDB. Der 31-Jährige, der
zuletzt als Copywriter arbeitete, startet
nun als Senior Copywriter Digital.
www.de.ddb.com
Burkhard Leimbrock
Reach Local, München
Susanne Berger
Kenshoo, München
Als neuer Managing
Director Client Excellence soll Susanne Berger bei Kenshoo, Anbieter einer prognosebasierten Marketingsoftware, vor allem
die Bereiche Personal und Prozesse vorantreiben. Berger kommt von Salesforce.
www.kenshoo.com
Der Payment-Dienstleister Skrill hat Neil
Ward zum neuen Chief
Product and Marketing Officer ernannt. In
seiner neu geschaffenen Position arbeitet Ward, der zuletzt Senior Vice President und General Manager of Global
Business Operations bei Skype war, vom
weltweiten Hauptquartier in London aus.
www.skrill.com
www.otto.com
Tim Schiffers /
Marc Schachtel
Parship, Hamburg
Als neuer CEO folgt
Tim Schiffers (Foto) beim
Dating-Portal Parship auf Arne Kahlke,
der den Konzern verlässt. Neben COO
Henning Rönneberg und dem 45-jährigen
Schiffers, der zuletzt bei Holtzbrinck Digital war, rückt Marc Schachtel als CTO
in die Geschäftsführung auf. Der 30-Jährige leitet seit 2012 den Gesamtbereich
Produktentwicklung und Technologie.
www.parship.de
37
Yana Strizhevskaya /
Christian Breukhoven
Rubicon Project,
Berlin
Mit zwei Mitarbeitern
verstärkt Rubicon Project, Betreiber einer
Real-Time-Bidding-Plattform, seine Präsenz in Nordeuropa. Christian Breukhoven
kümmert sich künftig als Account Director Northern Europe um Publisher und
App-Entwickler. Der bisherige Display-
te und Dienstleistungen, Grafik und Design sowie Musik und Medien richtet.
Termin: Hamburg,
24. und 25. Oktober 2014
Kosten: 5 Euro für Besucher
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Mit einer Kombination aus Messe sowie
Kongress richtet sich das Event an Firmenvertreter aus den Bereichen Logistik, Payment, Marketing, Services sowie
IT-Lösungen. Themen: B2B-Commerce,
Personalisierung, Internationalisierung,
Mobile Commerce, Data-Driven E-Commerce, Logistik, Omnichannel-Handel.
Termin: Wiesbaden,
29. und 30. Oktober 2014
Kosten: 890 Euro für Web- und Versandhändler und 1.490 Euro
regulär; Preise zzgl. MwSt.
www.neocom.de
Info:
Als General Manager
Germany / Austria ist
Burkhard Leimbrock in
Zukunft bei Reach Local, einem Anbieter
für Online Marketing, für die Geschäfte in
Deutschland und Österreich verantwortlich. Bislang war er unter anderem bei
Iconmobile / WPP, Vodafone, Xing, Doubleclick, Axel Springer und Gruner + Jahr
sowie zuletzt als Country Manager DACH
SMB bei Google in Dublin tätig.
www.reachlocal.de
The Search Conference
Die Fachkonferenz für SEO und SEM bietet einen kompakten Überblick über aktuelle Trends im Bereich Search. Auf der
Agenda: Case Studies, Studien und Expertenvorträge zu Google-Updates, SEA
und Social Search, Mobile SEO.
Termine: Frankfurt, 11. November 2014;
München, 17. November 2014;
Hamburg, 24. November 2014
Kosten: Für unsere Leser 189 Euro
statt 249 Euro zzgl. MwSt.
(Code: SEO14iwb)
www.search-conference.de
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Online Communication Conference
Strategien für Ihre digitale Kommunikation liefert dieses Event, das sich unter
anderem mit den Schwerpunkten User
Experience, Social Media, E-Mail-Marketing, Big Data sowie Content Marketing
und Mobile Marketing beschäftigt.
Constanze Frink
Sinner Schrader,
Hamburg
Von Thjnk wechselt
Constanze Frink zur
Hamburger Digitalagentur Sinner Schrader. Die 33-Jährige soll dort als Account
Direktorin sämtliche Kommunikationsthemen von Kunden wie Beck’s, Simyo
und Tuifly.com betreuen.
www.sinnerschrader.com
Termine: München, 18. November 2014;
Hamburg, 25. November 2014
Kosten: Für unsere Leser 249 Euro
statt 299 Euro zzgl. MwSt.
(Code: occ14iwb)
www.online-communicationInfo:
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Online B2B Conference
Strategien für Ihr Online Marketing im
B2B-Bereich zeigt diese Konferenz auf,
an deren zweitem Tag das Wissen über
Social Media, Content Marketing, E-MailMarketing, SEO und SEA sowie OnlineKennzahlen in Intensiv-Workshops vermittelt wird.
Termin: Hamburg, 1./2. Dezember 2014
Kosten: Für unsere Leser ab 450 Euro
statt 590 Euro zzgl. MwSt.
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Berlin
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Schoenberger Germany Enterprises GmbH & Co. KG
Hohenschäftlarn /
München
Webdeveloper (m/w)
Schoenberger Germany Enterprises GmbH & Co. KG
Hohenschäftlarn /
München
Webdesigner (m/w)
Schoenberger Germany
Hohenschäftlarn /
München
Mitarbeiter (m/w) E-Commerce
Waldhausen GmbH & Co. KG
Köln
Search Engine Advertising Manager (m/w)
e-dialog KG
Wien
Web Analytics / Digital Analytics Specialist (m/w)
e-dialog KG
Wien
Web Analytics Manager (m/w)
FTI eCOM GmbH
München
Online Marketing Manager Affiliate (m/w)
Home Shopping Europe GmbH
Ismaning /
Raum München
Online Category Manager (m/w)
Home Shopping Europe GmbH
Ismaning /
Raum München
Manager (w/m) Affiliate- und Suchmaschinenmarketing
TUI Deutschland GmbH
Hannover
Online Marketing Specialist (m/w)
Hoffmann GmbH Qualitätswerkzeuge
München
Web-Entwickler Online Marketing m/w
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Düsseldorf
PERSONALIEN
29. September 2014
20/14
Philipp Wassibauer
Travelbird,
Amsterdam (NL)
Den Online-Reisevermittler Travelbird verstärkt Philipp Wassibauer als Chief Technology Officer. Der 34-Jährige war bisher
Getyourguides Marketing Lead Engineer.
www.travelbird.de
INTERNET WORLD Business
In seiner Position arbeitet Tom Toumazis
von London aus und berichtet direkt an
Dawn Airey, Senior Vice President Yahoo
EMEA. Zuvor war Toumazis unter anderem bei Walt Disney und Endemol tätig.
www.yahoo.com
Katja Kosch
Exelution, München
Kristina Zakladnaja
Die Onlinefabrik,
Berlin
Yvette Tilly
Oliro, Nürnberg
Das Account Management der Oliro GmbH
in Nürnberg verstärkt
künftig Yvette Tilly. Bisher war sie bei der ASNM New Media AG
für die Betreuung des Affiliate Marketing
verschiedener Reiseportale zuständig.
www.oliro.net
Die Mediaagentur Die
Onlinefabrik verstärkt
Kristina Zakladnaja als Online Mediaplanung Consultant. Zuvor war sie unter anderem Marketing Manager bei Frizle und
Senior Art Director bei Komessenz.
www.dieonlinefabrik.de
Patrick Wassel
D+S 360° Media
World, Hamburg
Tom Toumazis
Yahoo, London (GB)
Zum Head of Partnerships EMEA hat Yahoo
den bisherigen CEO des
Medienkonzerns Mecom Group ernannt.
ship Management. Der 39-Jährige wechselt von der Hamburger PR-Agentur
Faktor 3, wo er die Unit Digital leitete.
www.ds360grad.com
Als neuer Geschäftsführer verantwortet in
Zukunft Patrick Wassel die Agentur D+S
360° Media World GmbH mit Standorten
in Hamburg und Rüsselsheim, einem Spezialisten für digitales Content & Relation-
Als SEA Specialist ist
Katja Kosch neu beim
Münchner Digitaldienstleister Exelution. Die 26-Jährige, die von
Starwood Hotels & Resorts kommt, kümmert sich um Erstellung, Betreuung und
Analyse von SEA-Kampagnen.
www.exelution.com
Director Business Development war. Bei
Clipkit arbeitete bisher Lars Kurschinski,
der als Head of Technical Client Services
DACH bei Integral Ad Science anheuert.
www.integralads.com
Dominik Feike
Target Performance,
München
Vor allem die Bereiche
Display Performance
und Retargeting soll Dominik Feike als
Teamleader Deutschland bei Target Performance ausbauen. Der 27-Jährige war
zuvor unter anderem bei der UDG United
Digital Group beschäftigt.
www.targetperformance.de
Lars Kurschinski /
Patrik Paroubek
Integral Ad Science,
Berlin
André Schmitz
Chronext, Köln
Der im Frühjahr 2014 in
Deutschland gestartete US-Konzern Integral Ad Science, Anbieter für die Überprüfung von Werbemitteln und Markensicherheit, holt zwei neue Mitarbeiter an
Bord: Patrik Paroubek (Foto) kommt als
Sales Director DACH von Eyeota, wo er
Beim Kölner Start-up
Chronext soll künftig
André Schmitz (34) die
Vertriebsaktivitäten vorantreiben. Bisher
war der Senior Account Manager bei
De Longhi und Wilkinson Sword tätig.
www.chronext.com
Stellenmarkt
Zur Verstärkung unseres eCommerce Teams
im Süden von München suchen wir ab sofort:
Webdesigner (m/w)
Webdeveloper (m/w)
Social Media Manager (m/w)
Konzeption und Erstellung von webfähigen
Grafiken für das Online Marketing, Landingpages,
Microsites, Mailings, Web-Anwendungen und
Bannern
Webservices- und Schnittstellenentwicklung
Verantwortung für die Steuerung und Weiterentwicklung der Social-Media-Aktivitäten
(facebook, twitter, google+ etc.)
Konzipieren und Einbringen neuer Designvorstellungen und Erstellen von Mockups
Weiterentwicklung, Betreuung und Support
bestehender Webservices
Entwickeln und setzen vorgegebener Layouts
in standardkonformes, barrierefreies HTML und CSS
Technische Dokumentation und Qualitätssicherung
Konzeption und Entwicklung neuer Applikationen
und Plugins
Erarbeitung kreativer SMM-Konzepte und
Strategien
Analyse und Reporting von SMM Kampagnen
Moderation von Kundenfeedback
Haben wir dein Interesse geweckt?
Worauf wartest du noch?
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SZENE
40
INTERNET WORLD Business
29. September 2014
20/14
Wenn Werber zocken
Der Düsseldorfer Online-Vermarkter Hi Media Deutschland lud Partner und Kunden ins Casino ein
erbung und Glücksspiel – trotz
aller Targeting- und Analysemethoden im Online-Marketing überschneiden sich beide Themenfelder in
der Praxis oftmals. So auch am 18. September in der Skylounge des Innside Hotels
Düsseldorf Hafen. Der in der Landeshauptstadt ansässige Digital-Vermarkter Hi Media
Deutschland lud seine
Kunden und Geschäftspartner zur alljährlichen
Casino Night ein. Mit
dabei waren die Partner
RTV Media Solutions
(bekannt durch die TVProgrammbeilage RTV,
die vielen Tageszeitungen
und Magazinen beiliegt)
und Online-Fernsehprogramm-Guide TV Info.
Hi Media vermarktet in
Deutschland eine Reihe
von Online-Angeboten
zu Themen wie Beauty,
Gaming und Automotive und belegt im
Agof-Vermarkter-Ranking derzeit Platz
19. Doch das war an diesem Abend
nebensächlich – rund 100 Gäste aus der
Werbe- und Mediaszene wagten ihr
Glück bei Blackjack, Poker und Roulette.
Es wurde gezockt bis in den frühen Morgen – eine Tätigkeit, die den Beteiligten in
der Medienbranche in der Regel nicht
ganz fremd ist. (fk)
◼
02
03
W
01
Händler unter sich
Auf dem E-Commerce-Kongress K5 gab es jede Menge
Denkanstöße für den Online-Handel von morgen
ie Halle F in den Münchner Eisbach
Studios war bis zum letzten Sitzplatz
gefüllt, als E-Commerce-Berater Jochen
Krisch seine alljährliche Händlermesse
„K5“ eröffnete. Mit Spannung verfolgten
die Teilnehmer wie Cornelius Patt, Vorstandsvorsitzender von Zooplus, die
Wachstumsgeschichte seines Unternehmens nacherzählte, Dauergast Alexander
Brand die Fortschritte bei Windeln.de
skizzierte oder – am Folgetag – IdealoGründer Martin Sinner Einsichten aus 15
Jahren E-Commerce-Erfahrung preisgab.
Das Schönste am Event sind jedoch die
Frage-Antwort-Runden, bei denen Krisch
jedem Sprecher noch ein paar Details
◼
mehr aus der Nase kitzelt. (dz)
D
03 Vertriebsdirektor Rulf Stopper
(Hi Media) begrüßt die Gäste
01
Fotos: Hi Media
01 Windeln.de-Mitgründer Alexander
Brand spricht jedes Jahr auf der K5
02 Das Networking in den Pausen ist oft
noch spannender als die Vorträge
02 H. Nguyen, S. Markhoff und S. Brecht
(Maxis) mit D. Koplin (Zenithmedia)
Fotos: K5
02
01 Über den Dächern von Düsseldorf
versuchten die Gäste ihr Glück
03
03 Jochen Krisch debattiert mit
Cornelius Patt von Zooplus (li.)
INTERNET WORLD Business
ISSN 1433-3309
Neue Mediengesellschaft Ulm mbH
Sitz von Redaktion, Anzeigen, Vertrieb:
Bayerstraße 16a, 80335 München
Telefon (089) 741 17–0, Fax –101
www.internetworld.de
Sitz des Verlags:
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Karlstraße 3, 89073 Ulm
Leitung Online-Redaktion:
Tanja Gabler (tga),
[email protected]
Mitarbeiter dieser Ausgabe:
Bärbel Edel, Matthias Hell, Johannes Kuhn,
Mirjam Müller, Susann Naumann, Markus Siek,
Helmut van Rinsum
Redaktion:
Schlussredaktion:
Ernst Altmannshofer, Dr. Christa Gogu
Till Dziallas (tdz),
[email protected]
Christiane Fröhlich (cf),
[email protected]
Susanne Gillner (sg),
[email protected]
Geschäftsführer
Florian Ebner,
Dr. Günter Götz
Vera Günther (vg),
[email protected]
Chefredakteur:
Dr. Günter Götz (gg),
[email protected]
Ingrid Lommer (il),
[email protected]
Stellvertretender Chefredakteur:
Frank Kemper (fk),
[email protected]
Stefan Hofer (host),
[email protected]
Ingrid Schutzmann (is),
[email protected]
Susanne Vieser (vs),
[email protected]
Daniela Zimmer (dz),
[email protected]
Textchefin:
Vera Günther (vg),
[email protected]
Art Directorin:
Maria-Luise Sailer
Gestaltung:
Alfred Agatz, Dagmar Breitenbauch,
Catharina Burmester, Hedi Hefele,
Manuela Keller, Simone Köhnke,
Cornelia Pflanzer, Petra Reichenspurner,
Ilka Rüther, Christian Schumacher
Anzeigenleitung:
Angelika Hochmuth,
Telefon: (089) 741 17–432,
Fax: (089) 741 17–269,
E-Mail: [email protected]
Einträge im Dienstleisterverzeichnis:
Marita Brotz,
Telefon: (089) 741 17–281,
Fax: (089) 741 17–269,
E-Mail: [email protected]
Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 18
vom 01.10.2013
Leitung Herstellung/Vertrieb:
Thomas Heydn,
Telefon: (089) 741 17–111,
E-Mail: [email protected]
Leserservice:
Hotline: (089) 741 17–205,
Fax: (089) 741 17–101
E-Mail: [email protected]
Bank: Deutsche Bank
Konto: 8264160 (BLZ 700 700 10)
IBAN: DE08 7007 0010 0826 4160 00
BIC: DEUTDEMM
Druck:
L.N. Schaffrath Druckmedien,
Marktweg 42 – 50,
47608 Geldern
INTERNET WORLD Business ist die Fachzeitung
für den Internet-Entscheider und erscheint
zweiwöchentlich am Montag.
Der Bezugszeitraum für Abonnenten beträgt
jeweils ein Jahr.
Der Bezugspreis im Abonnement beträgt 53,50
Euro inklusive Versand und Mehrwertsteuer
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beträgt 4,50 Euro. In Österreich kostet das
Abonnement 61,90 Euro im Halbjahr, in der
Schweiz 107,10 Franken im Halbjahr. Das
Abonnement verlängert sich automatisch um ein
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MEINUNG
42
INTERNET WORLD Business
29. September 2014
20/14
Silos statt Garage
Deshalb sind Apple, Google und Amazon nicht mehr innovativ
pple, Google und Amazon gelten
weltweit betrachtet als das innovativste Firmen-Dreigestirn überhaupt:
iPhone, Google Glass und die testweise
Paketlieferung durch Drohnen sind nur
drei Beispiele dafür, wie man einen Hype
rund um den Globus entfacht für neue
Produkte und Dienstleistungen. Doch
wenn man sich von dem durchaus
geschickt inszenierten Marketing- und
PR-Feuerwerk nicht blenden lässt und
einmal genauer hinschaut, dann ist
leicht festzustellen: Die meisten
Innovationen der drei Firmen
kommen inzwischen gar nicht aus
den Firmen selbst, sondern wurden teuer eingekauft. Beispiele
gefällig?
Apple legte für die Kopfhörer-Firma Beats mehr als
drei Milliarden Dollar auf
den Tisch, denn seit dem
Tod von Steve Jobs fehlt
Apple die geistige innovative
Urkraft, um Konsumenten
mit weiteren hippen Produkten wirklich zu überraschen.
Die Übernahmeschlacht zwischen
Google und Amazon um die Video-Website Twitch, auf der Gamer ihren Mitspielern live beim Spielen zusehen und Mitschnitte veröffentlichen können, ist da
vergleichsweise günstig. Sie kostete Amazon „nur“ eine Milliarde Dollar.
Google kauft monatlich zwei bis drei
Ideen von anderen Firmen oder gleich das
ganze Unternehmen. Weil Google, wie
übrigens auch Apple und Amazon, USamerikanische und europäische Steuerschlupflöcher geschickt ausnutzt, sind die
A
Stimmen zu:
Innovation
Leonid Bershidsky,
Bloomberg
Apple-Fans haben einen Spitznamen
für Samsung: „Same soon“ (dasselbe
demnächst). Der koreanische Konzern war bislang bei der Produktentwicklung immer eher einen oder zwei
Schritte hinter den Innovatoren aus
Cupertino/Kalifornien. Das könnte
sich ändern. Samsung hat in den letzten zwölf Monaten nicht weniger als
sechs Smartwatches vorgestellt,
während Apple seine erste erst
nächstes Jahr ausliefern wird.
Thiemo Bräutigam,
freier Journalist
Bereits im Vorfeld wurde wieder viel
spekuliert – und wieder heißt es nun
in vielen Berichten „Apple enttäuscht“ oder auch „Keine Innovation – alles wie erwartet“. Und tatsächlich scheinen ein größerer Bildschirm und eine schlaue Armbanduhr nicht besonders kreativ zu sein.
Die Konkurrenz ist Apple hier bereits
einen Schritt voraus. Auf den ersten
Blick wirkt es, als sei das Unternehmen aus Cupertino ein Getriebener.
Doch der Schein trügt, denn die Innovation steckt dieses Mal im Detail –
oder besser: im System.
Marco Saal,
Horizont
Die Telekom will zunehmend Partnerschaften wie aktuell die mit dem
Streaming-Anbieter Netflix eingehen, um digitale Dienste für Endverbraucher zur Verfügung zu stellen.
Was soll man nun davon halten? Die
Ankündigung ist nichts anderes als
ein Eingeständnis, dass die vom ehemaligen Konzernchef René Obermann ausgegebene Strategie, eigene
Digital-Angebote zu etablieren und
Big Playern wie Apple, Amazon und
Google die Stirn zu bieten, gescheitert ist.
„Google hat fast 50 Milliarden
verloren, weil sie vier Mitarbeiter nicht halten konnten“
Stefan Hoch, Geschäftsführer
Safari Consulting
www.safari-consulting.de
Firmenkassen randvoll. Mit einem Griff in
die Portokasse kann so derzeit noch der
Nimbus der innovativen, hippen Firma
aufrechterhalten werden.
#kim_dotcom
Damit wird kaschiert, dass die Firmen selbst
längst keine Innovationstreiber mehr sind,
weil aus Start-up-ähnlichen Produktentwicklern inzwischen Bereichsleiter in zähen
und prozessgetriebenen Megaunternehmen
geworden sind. Sie verzetteln sich längst in
ihren Abteilungs-Silos, sodass jede
eigene Innovation bereits im Keim
erstickt wird. Kurzum: Die „Garage“,
der klassische, mystische Ort des Erfindergeistes von Bill Gates und Steve Jobs, musste voll klimatisierten
Großraumbüros mit Wellness-Inseln
und Massageräumen in Kalifornien weichen. Dem Erfindergeist hat dies nicht gutgetan.
Schlimmstes Beispiel dafür ist für mich
Google, denn die Firma kann Mitarbeiter
mit tollen Ideen nicht halten. Ev Williams
und Biz Stone verließen Google und entwickelten den Micro-Messaging-Dienst
Twitter (aktueller Marktwert 36 Milliarden US-Dollar). Ben Silbermann gründete
nach seinem Weggang bei Google das
soziale Netzwerk Pinterest (aktueller
Marktwert 3 Milliarden US-Dollar) und
Kevin Systrom hat durch seinen Verkauf
der Foto-Sharing App Instagram an Facebook erst vor Kurzem eine Milliarde USDollar eingestrichen.
Zum Schluss zwei Botschaften. Die
schlechte: Google sind fast 50 Milliarden
US-Dollar durch die Lappen gegangen,
weil es vier pfiffige Mitarbeiter mit guten
Ideen nicht im Unternehmen halten
konnte. Die gute: Es gibt Möglichkeiten,
auch in großen Firmen den Innovationsgeist lebendig zu halten und so kreative
Mitarbeiter an sich zu binden. Doch das
◼
ist ein anderes Thema.
Zitat
Mit nur 1,2 % der Wählerstimmen verfehlte die neu
gegründete Internet-Partei von Kim Dotcom/Schmitz
den Einzug in das neuseeländische Parlament.
Für den wegen Urheberrechtsverletzungen
verfolgten Internet-Unternehmer könnte dies die
Auslieferung in die USA bedeuten.
1,2 %
„Unser Geschäft beruht nicht darauf,
Informationen über Sie zu haben.
Sie sind nicht unser Produkt“
Quelle: „The New
Zealand Herald“
Apple-Chef Tim Cook setzt in einem TV-Interview
bewusst einen Kontrapunkt zu Google
O´zapft is, heißt es
nicht nur auf der
Münchner Wiesn.
Auch wir halten uns an dieses Motto und zapfen in unserem nächsten Webinar
das Wissen eines Experten an. Thomas Niedermeier, Abteilung Web Operations &
Knowledge Transfer, berichtet in diesem weiterführendem Webinar über Backup,
Storage, Virtualisierung und Sicherheit mit Synology NAS.
Erfahren Sie mehr dazu unter thomas-krenn.com/nas-web
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Foto: Akhilesh Sharma / Fotolia
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