Erfahrungsbericht IILM (Lodhi Road Campus), Neu Delhi, Indien

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Erfahrungsbericht IILM (Lodhi Road Campus), Neu Delhi, Indien
Erfahrungsbericht IILM (Lodhi Road Campus), Neu Delhi,
Indien, Sommersemester 2011
Unser Abenteuer Ausland begann doch sehr verschieden…
Corinna wollte schon immer ein Auslandssemester machen. Nach einer Informationsveranstaltung war
klar, es geht ins Ausland. Zuerst hatte sie sich auf einen Platz in Tansania beworben, doch nach einem
Treffen mit einem Kommilitonen, der gerade dort war, entschied sie sich dagegen. Corinna erkundigte
sich welche Ziele noch frei wären und bewarb sich schließlich auf Indien.
Hanna wollte zwar auch immer mal weg, aber konkret waren die Pläne nie, da „das ja eh viel zu teuer“ und
„für Hanna nicht möglich“ ist. Doch als dann Corinna rumfragte wer Lust hat mit nach Indien zu kommen,
da der Mitreisende abgesprungen war, wurden die Vorstellungen doch konkret. Hanna bewarb sich auf
den frei gewordenen Platz und dann stand es endlich fest…wir fliegen nach Indien ☺
Tipps zur Vorbereitung:
‐ Impfungen: daran denken, dass einige Impfungen erst vollen Schutz nach mehrmaligem
Nachimpfen bieten; außerdem auf jeden Fall bei der Krankenkasse nachhaken, ob evtl. Kosten für
Reiseimpfungen übernommen werden (die Barmer hat es nicht gezahlt, die TK schon)
‐ Reisepass: dieser muss noch mindestens 6 Monate nach Ausreise gültig sein
‐ Visum: frühzeitig beantragen; Achtung, Visum kann erst beantragt werden wenn ein gültiger
Reisepass vorliegt. Ein Visum für Indien kann nicht bei der Botschaft beantragt werden, sondern
nur über eine Agentur (wir haben es über www.visum-centrale.de gemacht). Auf jeden Fall
mitschicken (zusätzlich zu den im Antrag geforderten Unterlagen): Studienbescheinigung der FH
Köln und Bescheinigung der IILM
‐ Evtl. Anspruch auf Auslands-Bafög prüfen und auf jeden Fall beantragen (es gelten andere
Voraussetzungen als beim „normalen“ Bafög)
‐ Medikamente: Wir hatten eine riesen Apotheke mit, was jedoch nicht notwendig gewesen wäre.
Man bekommt alles sehr günstig vor Ort (in den Großstädten; auf Reisen sollte man natürlich
immer die wichtigsten Medikamente dabei haben)
‐ Flüge haben wir über STA-Travel gebucht, die haben einen Studententarif
Wir haben uns im Vorfeld so gut es ging über Indien informiert, wobei man davon ausgehen kann, dass es
doch immer etwas anders kommt.
Direkt nach den Klausuren im Februar saßen, wir dann im Flieger Richtung Indien. Die Einreise war kein
Problem und auch der gebuchte Shuttle Service von unserem Hostel holte uns direkt vom Flughafen ab.
Man sollte wissen, dass die meisten Leute die einen abholen vor dem Flughafengebäude auf einen
warten, da man in Neu Delhi nicht einfach so, sprich ohne Flugticket, in den Airport kommt. Unser
Gepäck wurde schnell auf das Dach des Wagens gehievt und los ging die Fahrt. Die Gegend rund um den
Airport ist sehr gepflegt und ruhig, dies ändert sich jedoch, wenn man immer weiter Richtung Zentrum
kommt. Unser Hostel lag im Süden Delhis. In der Nähe gab es eine Metrostation die wir gut nutzen
konnten. Leider muss man sagen, dass, anders wie gedacht, nicht jeder Inder Englisch spricht,
geschweige denn lesen kann. Wir hatten des Öfteren Probleme von der Metrostation wieder zu unserem
Hostel zu kommen, da dies nicht die zentralste Lage hatte. So fing das Abenteuer schon früh an. Auch mit
dem Essen waren wir die ersten Tage sehr vorsichtig, da die Hygiene in Indien eine ganz andere
Dimension ist.
Am 2. Tag machten wir uns direkt auf den Weg zur IILM. Dies war keine leichte Aufgabe, denn wir suchten
die Uni 2 Stunden im Regen. Man sollte wissen, dass die IILM keine Uni sondern ein College ist und dieses
sich in der Parallelstraße zur Lodhi Road befindet. Man fragt sich am besten zum Habitat Center Gate No.
3 durch, von dort aus sind es nur noch ein paar Meter zur IILM. Die Mitarbeiter der IILM im Office, vor
allem Neha Lal, sind sehr freundlich und stets bemüht. Man muss sich öfters dort melden als man es von
der FH Köln gewöhnt ist und sein Anliegen darbieten. Kleiner Tipp: Wenn es zu lange dauert, eine höhere
Position (Dekan) anschreiben und dort sein Anliegen schildern.
Uns wurde bloß eine Kursliste ausgehändigt, die nur die Master-Kurse beinhaltete. Den Stundenplan
konnten wir uns anhand dieser Liste dann selber zusammen stellen, was allerdings auch keine leichte
Aufgabe war. Dann stellten wir jedoch fest, dass man sich einfach für eine „Section“ (es gab A-D)
entscheiden musste, denn dann kam es auch zu keinen Überschneidungen mehr. An der IILM wird im
Prinzip noch im Klassenverband unterrichtet, wobei ein Wechsel der Section für uns Austauschstudenten
kein Problem ist. Da unsere erste Klasse laut und die Professoren schlecht zu verstehen waren, wechselten
wir nach einer Woche die Klasse.
Was man jedoch auch wissen sollte, ist, dass die IILM nicht wie wir Semester hat sondern 4 Terms pro Jahr,
wobei einige Kurse jedoch über mehrere Terms gehen. Dies sollte man bei seiner Kurswahl
berücksichtigen.
Ansonsten muss man sich an das indische studieren erst gewöhnen. Es werden viele
Gruppenpräsentationen gehalten (meist in jedem Fach eine) in die man von seinen Klassenkameraden
leider nur schlecht mit einbezogen wird. Tipp: einfach nerven und sich am besten einer Gruppe
anschließen, in der man schon jemanden kennt.
Bei der Wohnungssuche holt man sich am besten Unterstützung in der IILM. Dort bekommt man
meistens jemanden genannt, der einem weiterhilft und dem man dann auch vertrauen kann. Man sollte
wissen, dass die Wohnungen dort meist über einen Makler vermittelt werden und der auch eine Provision
bekommt, doch auch hier sollte man handeln! Wir waren bis Mai in Delhi und hatten Temperaturen über
40°. Dies sollte man nicht unterschätzen und unbedingt eine Klimaanlage in der Wohnung haben.
Ventilatoren reichen nicht aus!
Am schnellsten, günstigsten und sicher kommt man in Delhi mit der Metro von A nach B, wobei man sich
eine Art Prepaid-Karte holen kann, bei der man dann sogar noch 10% spart. Im vordersten Teil der Metro
gibt ein Frauen-Abteil, was man auch nutzen sollte, es ist deutlich leerer und angenehmer.
Besonders praktisch auch für kürzere Strecken sind die sog. „Autos“ (grün-gelb). Hier sollte man vorher
einen Festpreis aushandeln oder nach „Meter“ fahren. Mit der Zeit bekommt man ein Gefühl für die
angemessenen Preise. Pauschal kann man immer erst mal 50-70% abziehen.
Im Dunkeln sind die Autos jedoch nicht sicher und man sollte sie vor allem als Frau nicht mehr nutzen.
Die beste Alternative sind die Radio-Cabs, wir haben immer über Megacabs gebucht. Diese sind
registriert, klimatisiert und fahren immer nach Meter.
Delhi ist sehr vielseitig und man sollte sich die Zeit nehmen die Stadt zu erkunden. Von Parks (z.B. Lodi
Garden) bis hin zu tollen Einkaufszentren (Select City Walk in Saket!) und vielen Sehenswürdigkeiten.
Wir hatten eine unglaublich schöne Zeit und haben viel „mitgenommen“.
Man muss sich zwar erst eingewöhnen, aber wenn man erst mal angekommen ist und sich auf die
indische Lebensweise einlässt ist es ein wunderschönes und sehr vielseitiges Land mit tollen Menschen!
Der Spruch „everything is possible in India“ hat uns eigentlich unsere ganze Reise durch „Incredible
India“ begleitet und trifft es ziemlich gut! Unser treuer Begleiter dabei war der „Lonely Planet“, den wir
jedem nur empfehlen können!
Wir wünschen allen, die das Abenteuer Indien erfahren möchten sehr viel Spaß und eine Portion Geduld ;)
Corinna Schenk (BWL) und Hanna Stierl (B&F)