Erfahrungsbericht über mein Auslandssemester in China am Beijing

Transcription

Erfahrungsbericht über mein Auslandssemester in China am Beijing
Erfahrungsbericht über mein Auslandssemester in China
am Beijing Institute of Technology (北京理工大学)
Wintersemester 2012/13
Inhaltsverzeichnis
1.
2.
3.
Warum ein Auslandssemester in Peking, China? .......................................................... 2
Vorbereitung auf das Auslandssemster........................................................................... 3
Beijing Institute of Technology ........................................................................................ 4
 Studiendauer
 Campus
 Studienbedingungen
 Organizational Behavior
 Human Resource Management
 Intercultural Management
 Leadership Management
 International Business Law
 Research Colloquium
4. Leben in China .................................................................................................................. 7
 Geldverkehr
 Im Krankheitsfall
 Internetzugang
 Leben in Peking
 Abendprogramm
 Reisen in und außerhalb Chinas
5. Fazit .................................................................................................................................... 9
6. Links ................................................................................................................................. 10
1. Warum ein Auslandssemester in Peking, China?
Während meines Bachelor-Studiums hatte ich die Möglichkeit im Rahmen des ERASMUS
Austauschprogramms ein Auslandssemester in Warschau zu absolvieren. Unter anderem
interessierte ich mich für die Geschichte und Entwicklung Warschaus und Polens, von den
Weltkriegen, später als Teil des Warschauer Pakts bis zur EU- Osterweiterung und aktuell als
eines der wichtigsten Wirtschafts-, Kultur- und Politikzentren Mittel- und Osteuropas.
Insbesondere durch die EU- Osterweiterung finde ich es spannend und interessant sich
intensiv mit unseren europäischen Nachbarn auszutauschen, Unterschiede zu sehen,
Gemeinsamkeiten zu entdecken und Vorurteile abzubauen. Dieser Aufenthalt hat mein
Interesse an fremden Umgebungen und Kulturen gesteigert. Diese Zeit und andere
Auslandsaufenthalte, sowohl im Studium, als auch im privaten Bereich bereichern mich
persönlich sehr. Für mich war und ist es schon immer meine Motivation, eigene Erfahrungen
zu sammeln und unabhängig von gängigen Klischees, selbst einen Eindruck von Land und
Leuten zu erhalten.
Mein Interesse für China entwickelte sich daher im Laufe meines Studiums: Zum einen
gewinnt China immer mehr an wirtschaftlicher Bedeutung, zum anderen habe ich von
Freunden, die in ihrem Bachelorstudium dort studierten, viele positive Erfahrungen und
Eindrücke erlebt. Da es aus der Ferne relativ schwierig ist eine chinesische Universität zu
beurteilen, habe ich mich mit einer Kommilitonin unterhalten, die in Peking am Beijing
Institute of Technology (BIT) ein Semester studierte und mich über das Studium an sich und
die Kultur des Landes informiert. Für mich war China ein Land welches in den letzten Jahren
in rasantem Tempo an Bedeutung gewonnen hat. Es ist das bevölkerungsreichste Land der
Erde. Auch die Kultur, Geschichte und Entwicklung des Landes haben schon immer mein
Interesse geweckt. Neben der wirtschaftlichen Entwicklung interessierten mich an der
Volksrepublik China auch die Geschichte, die Entwicklung der Bevölkerung, die Sprache, die
Diskussion um das Demokratieverständnis und der Diskurs um die Menschenrechte, sowohl
aus chinesischer Sicht, als auch aus der westlichen Sichtweise.
Ich denke, dass man während solch einem Aufenthalt einmalige Erfahrungen sammeln kann,
die man weder im Urlaub, noch im Arbeitsleben je wieder machen kann. Gerade als Student
hat man die Möglichkeit durch die Integration in die Universität und den Kontakt zu
Kommilitonen über einen längeren Zeitraum, das Land und ihre Bewohner intensiv kennen zu
lernen und eine besondere Erfahrung zu erleben.
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2. Vorbereitung auf das Auslandssemster
Durch die Teilnahme an der Sommeruniversität des Bayerischen Hochschulzentrums für
interkulturelle Chinastudien in Qingdao hatte ich die perfekte Möglichkeit mich gut auf das
Auslandssemester „vorbereiten“ zu können und einen breiten Einblick in die landeskundlichen
und kulturellen Entwicklungen des heutigen Chinas zu erhalten.
Zur
Vorbereitung
machte
ich
mir
neben
dem
Visum,
Gepäck
und
Auslandskrankenversicherung u.a. Gedanken über Flug und Unterkunft:
Grundsätzlich ist es natürlich zu empfehlen, sich möglichst frühzeitig über Flüge zu
informieren. Vom BayCHINA wurden mir gute Erfahrungen über das Reisebüro CAISSA in
München berichtet, mit denen ich mich daraufhin in Verbindung setzte. Da ich noch nicht
genau wusste, wie lang ich tatsächlich in China bleiben möchte, kam mir das Angebot sehr
entgegen, meine Flug-Reservierung bis ca. drei Wochen vor Abflug zu halten und
gegebenenfalls nochmals umzubuchen bzw. sogar auf einen günstigeren Flug zu wechseln.
Herr Kindling von CAISSA war stets ein sehr hilfsbereiter und kompetenter Ansprechpartner
der mir auch noch den ein oder anderen Tipp für meinen Aufenthalt in China geben konnte.
So ging es für mich Mitte August von Frankfurt nach Qingdao. Nach der Sommeruniversität
bin ich dann Mitte September von Qingdao mit dem Zug nach Peking gefahren. Die Zugfahrt
war auch sehr unterhaltsam, da ich wie so oft, meine neu erlernten Sprachkenntnisse gleich
mit neuen Bekanntschaften unter Beweis stellen durfte:-) Nachdem ich von meinem
Sitznachbarn und seiner Familie schon während der Zugfahrt zum Essen bei sich zu Hause
eingeladen wurde, halfen sie mir auch noch die richtige U-Bahn zu meiner Uni zu finden und
mich im Bahnhof Beijing South Station zurecht zu finden. Die Dimensionen eines solchen
Bahnhofs waren doch etwas größer als ich es aus Deutschland gewohnt war.
Im Vorfeld hatte ich unterschiedliche Aussagen bezüglich der Unterkunft am BIT gehört. Die
meisten der Vorgänger wohnten in WGs, die sie sich entweder mit der Hilfe von Prof. Meng
organisierten oder selbst vor Ort suchten. Da ich wusste, dass ich durch die Sommeruni in
Qingdao etwas verspätet zum „offiziellen“ Semesterbeginn in Peking ankommen würde,
dachte ich, dass ein Platz im International Student Dormitory am Campus wohl die
unkomplizierteste Unterkunft darstellen würde. Dennoch sollte man nicht vergessen, dass die
Privatsphäre deutlich eingeschränkt ist, wenn man sich ein Zweibettzimmer teilt. Die Kosten
dabei betragen 45 RMB pro Tag. Einige meiner Kommilitonen wechselten später auch noch in
ein Einzelzimmer was aber doppelt so viel kostet, oder auch in eine private Wohnung.
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3. Beijing Institute of Technology
 Studiendauer
Das Wintersemester am BIT beginnt offiziell am 1. September und endet mit den Vorlesungen
um die Weihnachtszeit. Man kann es schaffen kurz vor Weihnachten wieder nach Deutschland
zu fliegen und das Semester erfolgreich zu beenden. In manchen Fächern finden die Prüfungen
allerdings auch erst Mitte Januar statt. Wie bereits geschrieben, bin ich erst Mitte September in
Peking angekommen und war durch meinen Aufenthalt einer der letzten Austauschstudenten,
die am BIT ankamen. Ich habe allerdings zuvor von meinen Vorgängern erfahren, dass die
meisten Vorlesungen, zumindest die des MBA- Programms, erst nach der „Goldenen Woche“,
beginnend am 1. Oktober, anfangen. Vom International Student Center werden auch
Sprachkurse vor Semesterbeginn angeboten. Eine Orientierungswoche gibt es allerdings nicht.
 Campus
Da ich im International Student Dormitory auf dem Campus wohnte, waren die Wege
verhältnismäßig kurz. Der Campus ist allerdings für deutsche Verhältnisse riesig. Ich besorgte
mir auch ein Fahrrad um schneller vom Wohnheim zum anderen Ende des Campus zu
gelangen und von dort die U-Bahn (Station Weigongcun) benutzen zu können. Das BIT
befindet sich im Stadtbezirk Haidian im Nord-Westen von Peking und ist durch die U-Bahn
Linie 4 sehr gut angebunden.
Auf dem Campus selbst gibt es vom Supermarkt, über Restaurants, Bäckerei und
unterschiedliche Mensen fast alles, was man im Alltag benötigt. Im Wohnheim gibt es auch
eine schöne Lounge, die uns als Treffpunkt und Aufenthaltsraum diente. Gegen Ende des
Semesters wurden in jedem Stockwerk neue Küchen eingebaut. Somit sollte es in Zukunft
auch einfacher sein zu kochen. Allerdings sind die Preise in den Restaurants, Mensen und
Imbissständen günstig und das Essen ist auch sehr gut. Empfehlenswert ist Dining Hall No. 2
und auch der „Nudelmann“, unser aller Lieblingsrestaurant. Ein kleiner unscheinbarer Eingang
neben Dining Hall No. 7 führt zu einer typischen chinesischen Küche in der Reis-, Nudel- und
Suppengerichte zubereitet werden. Vom chinesischen Essen war ich insgesamt begeistert.
Insbesondere die Esskultur, dass unterschiedliche Gerichte bestellt werden, abhängig von der
Anzahl der Personen und dann alles geteilt wird. Dadurch hat man immer ein sehr
abwechslungsreiches Essen und man probiert viel mehr unterschiedliche Speisen aus. Am
besten ist es natürlich auch mit chinesischen Studenten oder Freunden Essen zu gehen, da
diese gerne die ein oder andere Empfehlung für besondere Gerichte kennen.
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Wie schon angedeutet ist ein Doppelzimmer im Wohnheim anfangs sicherlich etwas
ungewohnt. Es gibt auch keine westlichen Toiletten. Wir teilten uns mit den zwei
Nachbarzimmern zu sechst das Bad mit zwei Toiletten und einer Dusche. Insgesamt hatte ich
das Glück in dieser Zeit in meinem mongolischen Mitbewohner einen guten Freund zu finden.
Das Wohnheim darf nach 24 Uhr auch nicht mehr verlassen werden. Allerdings ist es immer
möglich auch nach 24 Uhr ins internationale Wohnheim rein zu kommen. Was den
chinesischen Studenten auf dem Campus im Vergleich häufig nicht möglich ist. Man sollte
auch nicht vergessen, dass sich chinesische Studenten ein Zimmer mit bis zu 8 Kommilitonen
teilen. Es ist auf jeden Fall eine spannende Erfahrung ein Semester im Wohnheim zu leben,
man lernt viele internationale Studenten kennen und durch die Lounge im Erdgeschoss hat
man schnell Anschluss zu den Mitbewohnern.
 Studienbedingungen
Insgesamt fand ich die Studienbedingungen sehr gut. Die Anmeldung und Teilnahme an
Kursen des englischsprachigen MBA- Programms war sehr unkompliziert. Die meisten Kurse
finden in überschaubaren Gruppen statt und die Professoren und Dozenten sind sehr motiviert
und hilfsbereit. Nachdem ich mir zu Beginn die meisten Vorlesungen angeschaut habe,
entschied ich mich aus dem Angebot aus englischsprachigen MBA- Fächern für folgende
Kurse:
 Organizational Behavior
In Organizational Behavior bei Professor LI Jing ging es um Faktoren, wie Individuen und
Gruppen in Organisationen und ihrer Umgebung reagieren und wie man diese Organisationen
erfolgreich beeinflussen kann. Dies beinhaltet u.a. individuelle und gruppendynamische
Veränderungen, Motivation, Leadership, Organisation, Macht, Arbeitnehmer-ArbeitgeberVerhältnis, sowie organisatorische Veränderungen und Entwicklungen. Der Arbeitsaufwand
durch regelmäßige schriftliche Hausaufgaben, die Bearbeitung von Case Studies,
Gruppenpräsentationen und einer Abschlussklausur war relativ hoch. Der Zusammenhalt im
Team und in der ganzen Klasse war sehr groß. Dies konnte man beispielsweise an den
monatlichen Geburtstagsfeiern und den gemeinschaftlichen Unternehmungen nach der
Vorlesung erleben. Durch die Gruppenarbeiten lernt man insbesondere die chinesischen
Kommilitonen sehr gut kennen.
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 Human Resource Management
Human Resource Management bei Phillip Wah war ein sehr praxisorientierter Kurs. Viele
Case Studies und persönliche Erfahrungen belebten den Unterricht. Er hob die Bedeutung und
Bereiche von Unternehmen hervor, auf die Personalthemen Einfluss haben und somit einen
wichtigen Aspekt in der Arbeitswelt von heute darstellen. Eine Abschlusspräsentation und
eine ausformulierte Fallstudie rundeten diesen Kurs ab, bei dem wir unterschiedliche
Methoden der Problemanalyse und anschließende Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt bekamen.
 Intercultural Management
Insbesondere in diesem Fach wurde viel Wert auf die Gruppenarbeit zwischen Chinesischen
und internationalen Studenten gelegt. Immer wieder diskutierten wir die Unterschiede
zwischen China und Deutschland, aber auch die verschiedenen Theorien, wie z.B.
Unternehmensführung, Corporate Culture, Diversity oder auch die Zusammenhänge zwischen
nationalen Kulturen und Unternehmenskulturen (vgl. Hofstede`s Kulturdimensionen).
 Leadership Management
Die Vorlesung von James Liu war durch seine Erfahrung als CEO von Novartis
(Pharmazieunternehmen) mit vielen Beispielen aus der Berufswelt, aber auch aus Politik und
Sport, sowie einigen chinesischen Geschichtsausführungen sehr praxisorientiert aufgebaut.
Anhand von Leadership- und Führungstheorien verdeutlichte er immer wieder was eine gute
Führungskraft ausmacht. Am Beispiel seines eigenen Lebens zeigt er auf, was für ihn wirklich
wichtig ist und versuchte den Studenten seine Erfahrungen mit auf den Weg zu geben. Auch
der Aufbau des Geschäfts von Pharmazieprodukten des schweizerischen Unternehmens im
chinesischen Markt war sehr interessant.
 International Business Law
Der Kurs von Professor Qi Chun war inhaltlich sehr interessant, insbesondere dadurch dass
aus der chinesischen Perspektive internationale Institutionen und gesetzliche Regelungen, wie
die WTO beleuchtet wurden. Wir stellten hierbei einen spannenden Rechtsfall vor, der sowohl
das chinesische, das deutsche und das UN-Kaufrecht tangierte.
 Research Colloquium
Das Research Colloquium entwickelte sich zu einem interdisziplinären Austausch zwischen
chinesischen Studenten, die bei Professor Meng ihre Abschlussarbeit (Bachelor, Master)
schreiben oder promovieren. Jeder Teilnehmer stellte eine kürzlich verfasste oder gerade
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bearbeitende wissenschaftliche Arbeit vor. Im Anschluss wurden die Themen intensiv
diskutiert. Alle Teilnehmer dieses Kurses wurden an Weihnachten zu Professor Meng als
Abschluss zu einer Art Weihnachtsfeier eingeladen. Die deutschen Studenten brachten
Nudelsalat, Bratwürste, arabische Teigtaschen, Stollen, Kuchen und Fruchtspieße mit. Prof.
Meng kochte noch eine Suppe und wir alle zusammen haben Jauzi gebacken.
4. Leben in China
 Geldverkehr
Es ist empfehlenswert bei der DKB ein Konto mit einer kostenlosen Visakarte zu eröffnen.
Damit kann man weltweit kostenlos Geld abheben. Auch eine Mastercard und meine normale
EC Karte funktionieren grundsätzlich problemlos, jedoch fallen dabei Gebühren an. In China
kann man normalerweise an allen ATM Automaten Geld abheben.
 Im Krankheitsfall
Vor der Reise sollte man auch eine private Krankenversicherung abschließen, da die Kosten
von der gesetzlichen Krankenversicherung normalerweise nicht übernommen werden.
Während meines Aufenthalts wurde ich einmal krank und kann das International Medical
Center Beijing im Kempinski Hotel empfehlen. Die Ärzte und Krankenschwestern sprechen
gutes Englisch. Sonst gibt es auch überall Apotheken, die relativ günstig Medikamente haben.
 Internetzugang
Auch ein VPN-Client ist empfehlenswert, da auf einige Webseiten (wie Facebook) sonst nicht
zugegriffen werden kann.
 Leben in Peking
Nachdem ich im Anschluss an die Sommeruni in Qingdao nach Peking kam, habe ich mich
sehr auf das Leben in der Hauptstadt und das neue Semester gefreut. Das Leben und die Kultur
in Peking haben mich von Anfang an in ihren Bann gezogen. Ich erlebte dort eigentlich fast
täglich irgendwelche unerwarteten Sachen, man lernt nette und lustige Leute kennen und es ist
schon auch des Öfteren etwas abenteuerlich. In Peking hatte ich meistens abends und am
Wochenende Vorlesungen, da die meisten MBA Studenten neben der Uni arbeiten. Ich
arbeitete nebenbei auch als Art "Praktikant" in einer chinesischen PR Agentur, was sehr
interessant und spannend war.
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Sonst unternahmen wir immer mal ein bisschen Sightseeing zwischendurch, wir waren am
Olympiagelände und sind auch ins Stadion rein, was sehr imposant ist. Studenten zahlen wie
so oft, einen deutlich verbilligten Eintrittspreis. Im Sommerpalast und im Himmelstempel
waren wir auch, herrlich bei traumhaften Wetter zum Spazieren. Zur großen Mauer sind wir
auch gefahren, was schon beeindruckend war. Sonst finde ich es auch super cool sich die
Stadtviertel so anzuschauen und einen Eindruck zu bekommen. Während dem Parteitag bin ich
mit einer chinesischen Kommilitonin zusammen in die Verbotenen Stadt, wo bei
Sonnenschein und blauem Himmel eigentlich relativ wenig los war bzw. verläuft es sich doch
recht schnell... Die Anlage ist wirklich ziemlich groß! Es ist immer etwas anderes, wenn man
mit „Einheimischen“ solche Unternehmungen macht, da sie doch noch ein paar mehr Infos
haben als im Reiseführer steht. Das International Student Center des BIT organisierte auch
einige Ausflüge. Ich schloss mich der Gruppe zum 798 Art District an und und wir haben uns
gemeinsam das Künstlerviertel angeschaut.
Einige Highlights bietet die chinesische Hauptstadt u.a. durch den Tag der Deutschen Einheit
und einen Weihnachtsmarkt, die in der deutschen Botschaft veranstaltet werden. Der Tag der
Deutschen Einheit wird aufgrund der „Goldenen Woche“ einige Tage später gefeiert. Als
Deutscher kommt man zu diesem Empfang durch das Vorzeigen des Personalausweises oder
als Ausländer mit Einladung problemlos auf das Gelände der Botschaft. Neben Interessanten
Menschen und guter Musik gibt es deutsche Spezialitäten zu essen und zu trinken. In diesem
Jahr wurde auch der 40. Jahrestag der Aufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen
der Bundesrepublik Deutschland und der Volksrepublik China gefeiert.
Auch ein Blick auf die Homerpage der Außenhandelskammer in Peking lohnt sich. Über ein
paar Bekannte, die wir auf dem Weihnachtsmarkt kennengelernt haben, erfuhren wir, dass wir
uns (inoffiziell) auch als Gäste des Kammerdinners zum Jahresrückblick 2012 und
Jahresausblick 2013 der AHK mit dem deutschen Botschafter anmelden konnten. Wir waren
zwar die einzigen Studenten, hatten aber eine äußerst interessanten Abend und durften eine
beeindruckende Rede des deutschen Botschafters vor ausgewähltem Publikum erleben.
 Abendprogramm
Für ein Feierabendbier bietet sich in der Nähe des Campus das PBD oder Helens an. Von dort
sind wir auch gelegentlich nach Wudaokou gefahren. Taxifahrten sind in China sehr preiswert
und man kommt auch wieder unkompliziert mit dem Taxi nach Hause. Das North Gate des
BIT hat 24 Stunden geöffnet und die Taxis fahren auch bis vor die Haustür im Campus.
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Wudaokou ist das Studentenviertel in Peking und zahlreiche Clubs wie Propaganda, Sensation
und WuClub oder Bars wie das La Bamba, befinden sich dort. Teurer ist es in Sanlitun
wegzugehen, wobei es schon eine interessante Erfahrung ist in diesen Clubs feiern zu gehen.
Beim Workers Stadium befinden sich zahlreiche Großraumdiskotheken. Nicht zu vergessen ist
das Karaoke singen, was mir super viel Spaß gemacht hat, da es nicht so sehr auf das
gesangliche Talent ankommt, sondern viel mehr darum geht mit seinen Freunden Spaß beim
Singen zu haben und sich jeder trauen sollte:-)
 Reisen in und außerhalb Chinas
In China habe ich neben meinem längeren Aufenthalt durch die Sommeruniversität in Qingdao
auch einige kleinere Trips unternommen. Empfehlenswert ist eine Reise nach Xi'an, wo in der
Nähe auch die Terrakottaarmee ist. Die Stadt hat auch noch eine sehr gut erhaltene alte
Stadtmauer auf der wir mit den Radln einmal komplett rum gefahren sind. 16 km lang und war
schon sehr cool :-) Sonst gibt es dort auch noch ein muslimisches Viertel in der Altstadt und
einiges Interessante zum anschauen, wie den Drum- und Belltower in der Innenstadt. Natürlich
gibt es viele weitere Ziele in China. Ich legte meinen Fokus allerdings mehr auf Beijing, um
die Stadt und die Kultur besser kennen zu lernen. Einige meiner Freunde unternahmen nach
dem Semester im Januar eine mehrwöchige Rundreise, was sicherlich empfehlenswert ist.
Dabei lernt man China sicherlich noch anders kennen und sieht die Vielfalt und
unterschiedlichen Facetten dieses beeindruckenden Landes.
Da mein ausgestelltes Visum nur eine Einreise in die Volksrepublik China beinhaltete, muss
man für weitere Einreisen ein neues Visum beantragen. Dies funktioniert relativ unkompliziert
über das im International Office der Universität (im Erdgeschoss des Wohnheims) und dauert
ca. zwei Wochen. Die Kosten dafür belaufen sich auf ungefähr 30 Euro. Ich benötigte die
zusätzliche Einreise für einen Besuch nach Hong Kong, was ich auch sehr empfehlen kann.
5. Fazit
China ist oft ein Land der Gegensätze, auch im Nachhinein fällt es mir oft schwierig auf
einfach klingende Fragen eine kurze und einfache Antwort zu geben. Ich habe mir während
meines Aufenthalts eine differenziertere Betrachtungsweise zu allen chinabetreffenden
Themen angeeignet. Es ist die Vielfältigkeit, die dieses Land ausmacht. Der Alltag und die
vielen kleineren und größeren Abenteuer haben mich sicherlich verändert und ich denke auch
geprägt. Ab und zu wird jeder seinen kleineren oder größeren Kulturschock erleben, was ja
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auch dazu gehört. Man braucht für ein Auslandssemester vielleicht eine offene Einstellung und
mir hat es immer Spaß gemacht, viele neue und unterschiedliche Leute kennen zu lernen.
Die Größe, die Unterschiede zwischen Stadt und Land, die unterschiedlichen Menschen die
man überall trifft, mit unterschiedlichen Einstellungen und Lebensentwürfen, und auch die
Kultur und das Essen (natürlich als Teil der Kultur) haben mich sehr beeindruckt.
Insbesondere die Freundlichkeit, die Herzlichkeit, die Hilfsbereitschaft und die schönen
Momente, die ich mit so vielen netten Freunden erleben durfte, haben meine Zeit in China
unvergesslich gemacht und ich kann mir sehr gut vorstellen wieder, auch für einen längeren
Zeitraum nach China zu gehen.
6. Links
 Botschaft Peking (mit kulturellen Veranstaltungen):
http://www.china.diplo.de/Vertretung/china/de/08-peki/0-hbs.html
 Außenhandelskammer Peking: http://china.ahk.de/de/chamber/events/north-china/
 Wanderungen oder auch Ausflug zur Great Wall mit den Beijing Hikers:
http://www.beijinghikers.com/
 Abendprogramm und Sehenswürdigkeiten: http://www.thebeijinger.com/
 Flüge: www.ctrip.com oder www.elong.com
 Reisebüro CAISSA: http://www.caissa.de/
 International Medical Center Beijing im Kempinski Hotel: http://www.imcclinics.com/
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