4k – viermal besser als full-hd?

Transcription

4k – viermal besser als full-hd?
PROFITIPP
4K – VIERMAL BESSER ALS FULL-HD?
WAS FILMER üBER DEN NEUEN STANDARD 4K WISSEN SOLLTEN.
Eigentlich hatten Filmer ja gelernt: Full-HD, das ist
das Maximum an Bildqualität – denn besser als
„volles“ High Deinition kann es ja nicht werden.
Weit gefehlt: Mit 4K steht schon der Nachfolger
vor der Tür, der als Quad-Full-HD, also vierfaches
Full-HD mit 3840 mal 2160 Pixel an den Start geht.
ERSTER 4K-CAMCORDER UNTER
2000 EURO
Sony kündigte zum Jahresbeginn den ersten für
Consumer erschwinglichen 4K-Amateurcamcorder
an, den FDR-AX 100 für durchaus sensationelle
1999 Euro. Der AX 100 halbiert damit den Preis
für einen 4K-Camcorder, verglichen mit dem
bisherigen Erstling AX 1, auch wenn der natürlich
noch professioneller ausgestattet ist. Der neue
4K-Camcorder ilmt im Codec-Format XAVC S und
einer für 4K-Video relativ niedrigen Datenrate von
60 Megabit pro Sekunde. Das reicht aber nur für
25 Vollbilder in der Sekunde, während in Full-HD
auch die üblichen 50 Vollbilder möglich sind.
Der AX 1 braucht für 4K noch 150 Megabit in der
Sekunde, liefert aber bis zu 60 Vollbilder. Wie gut
die höhere Aulösung von 4K in schärferen, realistischeren Bildern zum Tragen kommt, müssen
Tests wie die in unserem Magazin VIDEOAKTIV erst
noch zeigen. Oft geht höhere Aulösung ja mit
mehr, aber lichtschwächeren Pixeln einher – und
bedeutet damit Nachteile bei wenig Licht.
Um der Begrifsverwirrung vorzubeugen: Im
Proibereich gibt es auch noch ein sehr verbreitetes 4K-Format mit 4096 mal 2160 Pixel. Die zum
Betrachten von 4K-Videos nötigen Fernseher,
Displays oder Beamer tragen wiederum meist
nicht mal das 4K-Logo, sondern werden unter dem
UHD-Logo vermarktet, was für „Ultra High Deinition“ steht und ebenfalls 4K-Aulösung meint.
TOP-CAMCORDER FüR
AMBITIONIERTE
Profitipp
Wer noch nicht in die neue Technologie investieren will, kann 500 Euro sparen und bekommt
von Sony unter der Typenbezeichnung HDR-CX
900 für 1499 Euro dasselbe Modell – „nur“ in
14
VIDEOAKTIV
Aktiv im Netz
4K für alle: Sony bietet mit dem AX 100 den
ersten 4K-Camcorder unter 2000 Euro an.
Full-HD-Qualität, die sowohl im gewohnten
AVCHD- wie auch im neuen XAVC-S-Format zur
Verfügung steht.
Der CX 900 bringt all die Direkttasten für die wichtigsten Funktionen mit, die menügeplagte Nutzer
so lange bei AVCHD-Camcordern vermisst haben.
Und er ist obendrein mit der 1-Zoll-Bildwandlertechnik bestückt, die das verwandte Foto-Modell
RX 10 zu einem potenziellen Camcorder-Killer werden ließ. Für 300 Euro Aufpreis gegenüber der RX
10 bekommen Filmer einen echten Camcorder, sogar mit drei ND-Filtern für variable Bildgestaltung
und etwas mehr Zoom, dafür aber auch etwas
weniger Lichtstärke. Sony reagiert damit auf Canons Legria HF G 30, dem wohl besten ConsumerCamcorder des vergangenen Jahres. Während sich
Canon bei 4K noch vornehm zurückhält, startet
Panasonic schon in die 4K-Filmerei – aber anders
als Sony nicht mit einem Camcorder, sondern mit
der Foto-Filmkamera GH 4, der Nachfolgerin der
bekannten GH 3. Die
Neue ilmt in 4K mit
maximal 30 Vollbildern und benötigt
dazu eine Datenrate
von 100 Megabit
pro Sekunde, bietet
aber paradoxerweise
einen hochwertigen
Full-HD-Modus mit
sogar 200 Megabit.
Über eine optionale,
unterschraubbare Anschlussbox
verwandelt sich die GH 4 in eine professionelle
Filmkamera mit entsprechenden Anschlüssen für
Mikrofone oder Recorder. Die ermöglichen dann
sogar eine höhere Bildqualität, als sie die Kamera
intern auf SDXC-Karte aufzeichnen kann.
VIDEOAKTIV liefert seit über 30 Jahren Tests, Ratgeber und
Hintergrundberichte von Filmern für Filmer. Der Marktführer bei den Filmer-Zeitschriften berücksichtigt dabei
alle Aspekte des Videomachens – von der Aufnahme über
den Schnitt und die Vertonung bis hin zur Präsentation. Im
jährlichen Sonderheft „Camcorder Kaufberater“ versammelt
die Redaktion Tests des kompletten Camcorder-Markts. Auf
www.videoaktiv.de inden Filmer zudem täglich aktuelle
News – und im Web-Forum tauschen sie sich zu allen Fragen
des Filmemachens aus. Schauen Sie rein!
Unter www.videoaktiv.de/brenner gibt es ein attraktives
Probeabo-Angebot für Leser dieses Katalogs.
ZEITLUPE IN FULL-HD-QUALITäT
Erstmals seit vielen Jahren gab es bei Panasonic
zum Jahresbeginn kein neues AVCHD-Topmodell
in der Kompaktklasse. Der HC-X 929, immerhin
einer der Top-Camcorder des Jahres 2013, bleibt
also noch im Sortiment. Wichtigste Neuerscheinung ist deshalb der Camcorder HC-W 858 (799
Euro), der neben dem normalen Objektiv noch eine zweite, kleinere Optik eingebaut hat, die vorne
am Display sitzt und eine zusätzliche Bild-im-BildPerspektive liefern soll. Bisher in der ConsumerKlasse nicht zu haben war auch die zweite, sehr
praktische Neuerung: die Zeitlupen-Funktion des
W 858 mit beeindruckenden 100 Bildern pro Sekunde bei Full-HD-Aulösung. Sie steckt übrigens
auch im nur 599 Euro teuren Modell HC-V 757, das
ohne Zweit-Optik auskommt. Beide Camcorder
ilmen wahlweise in AVCHD oder im brandneuen
50-Megabit-MP4-Format, das wie Sonys XAVC S
die Ablösung des bisherigen Full-HD-Filmstandards AVCHD mit maximal 28 Megabit/Sekunde
einzuläuten scheint.
Mehr Aulösung, höhere Datenraten: Das ist die
Devise, auf die Sony und Panasonic ofenbar Amateurilmer wie „Prosumer“ einschwören wollen.
Hans Ernst
ist Chefredakteur
des Filmer-Magazins
VIDEOAKTIV