2004-13 …lesen

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2004-13 …lesen
Überprüfung der Verwendungseignung bei
Zierapfel-Sorten
Zierapfel
Gehölzsichtung
Schorf-und Mehltaubefall
Zusammenfassung - Empfehlungen
75 verschiedene Zierapfelarten bzw. –sorten des Standardsortimentes wurden 2004 am
Standort der Versuchsstation Zepernick (b. Berlin) des FG Vermehrungstechnologie/
Baumschulwesen am Institut für Gartenbauwissenschaften der Humboldt-Universität wegen
des erwartungsgemäß hohen witterungsbedingten Befallsdruckes auf Schorf (Venturia
inaequalis) und Mehltau überprüft.
Ohne Symptome blieben folgende Malus-Arten bzw. –Sorten: Malus baccata ’Golden Gage’,
Malus baccata var. praecox, Malus cerasifera var. coccinea, Malus domestica, Malus
halliana, Malus x hartwigii, Malus ignatus, Malus ioensis var. palmeri, Malus purpurea
‘Chilko’, Malus x soulardii, Malus toringo , Malus tschonoski, Malus sieboldii ‘Calocarpa’,
‘Adirondak’, ‘Aldenhamensis’, ’Elk River’, ’Evereste’, ‘Parkmannii’, ‘Pom Zai’, ‘Prof. Sprenger’,
‘Red Tip’, ‘Street Parade’, ‘Wintergold’.
Diese Ergebnisse decken sich mit Beobachtungen, welche 2002 mit z.T. identischen Arten/
Sorten im LWG Würzburg/ Veitshöchheim gemacht wurden. Weitere Ergebnisse sind
tabellarisch aufgeführt (Tab.1).
Versuchsfrage und - hintergrund
Unter dem Gesichtspunkt der unterschiedlich starken Anfälligkeit insbesondere gegenüber
Schorf sind der Zierwert und die weitere Verwendungsempfehlung einiger seit Jahrzehnten
„bewährter“ Zier-Malus neu zu bewerten.
Ergebnisse
Versuchsanstellung:
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Bestand im 5. Standjahr
ohne Mulch und Bewässerung
PS-Behandlungen nur gegen Blattlausbefall
2-malige Bonitur im Juli und September 2004
Ein geringfügiger Befall durch Mehltau (Podosphera leucotricha) trat nur bei folgenden ZierMalus auf:
- Malus x hartwigii
- Malus toringo ‘Fastigiata’.
Auffällig ist der extreme Schorfbefall bei rotlaubigen Zieräpfeln, der bis zu Blattfall und Kahllaubigkeit bereits ab Juli/ August und oft zum Verlust der Früchte bzw. deren Zierwertes
führt.
Versuche im deutschen Gartenbau
Institut für Gartenbauwissenschaften der HUB, FG
Vermehrungstechnologie/ Baumschulwesen
Bearbeiter: Sigrun Fitzner, Matthias Zander, Hans-Heinrich Jesch
2004
Tab. 1
Befall von Zier-Malus durch Schorf Venturia inaequalis
Starker Schorf-Befall
Malus moerlandsii ‚Liset’
Malus piliata
Malus pumila
‘Schwarzer Split’
Malus x scheideckeri
Malus sublobata
‘Almey’
‘Apetala’
‘Cowichan’
‘Cowichan’
‘Croncels’
‘Echtermeyer’
‘Eleyi’
‘Giant Wild Crab’
‘Golden Hornet’
‘Hillerii’
‘Hopa’
‘Hyslop’
‘Kobendza’
‘Lemoinei’
‘Makamik’
‘Neville Copeman’
‘Nicoline’
‘Niedzwetzkyana’
‘Nipissing’
‘Profusion’
Purple Wave’
‘Van Eseltine’
‘Wierdack’
Mittlere bis leichte
Infektion
Malus x adstringens
Malus arnoldiana
Malus floribunda
Ohne Symptome
Malus ioensis var.
spinosa
Malus x micromalus
Malus pumila var.
pendula
Malus toringo ‘Fastigiata’
‘Charlottae’
‘Dolgo’
‘Jakob Fischer’
‘John Downie’
‘Kola’
‘Luise Dittmann’
‘Red Jade’
‘Red Sentinel’
‘Royalty’
‘Schafer’
‘Striped Beauty’
‘Tina’
Malus cerasifera var. coccinea
Malus baccata ‚Golden Gage’
Malus baccata var. praecox
Malus domestica
Malus halliana
Malus x hartwigii
Malus ignatus
Malus ioensis var. palmeri
Malus purpurea ‘Chilko’
Malus x soulardii
Malus toringo
Malus tschonoski
Malus sieboldii ‘Calocarpa’
‘Adirondak’
‘Aldenhamensis’
‚Elk River’
‚Evereste’
‘Parkmannii’
‘Pom Zai’
‘Prof. Sprenger’
‘Red Tip’
‘Street Parade’
‘Wintergold’
Fazit
In Jahren mit hohem Schorf-Befallsdruck zeigt sich die Schwäche einer Reihe von in der
Literatur empfohlenen Zier-Malus. Ohne massiven Einsatz von Fungiziden ließe sich der
Zierwert dieser Arten/ Sorten nicht gewährleisten. Es erscheint dringend geboten, in den
Sortenkatalogen stärker auf diesen Aspekt zu verweisen, da etliche der stark befallenen
Arten/ Sorten bislang nicht bezüglich ihrer Schorf-Anfälligkeit erwähnt werden.
Schorfunempfindliche Züchtungen sollten im Angebot mehr in den Vordergrund rücken.