Wir wollten einen Knalleffekt

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Wir wollten einen Knalleffekt
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04.09.2002
16:38 Süddeutsche Zeitung http://www.sueddeutsche.de/sz/rechts.php?url=ausland/politik/&datei=index.php
Werbespot
„Wir wollten einen Knalleffekt“
Am 9.9.2001 hatte ein Werbefilm Premiere: Ein Flugzeug
rast durch ein Hochhaus. Zwei Tage später bekamen die
Macher die Krise.
Von Evelyn Roll
(SZ am Wochenende 31.08/01.09.2002) - Eigentlich ist Harald
Prantner ein rationaler und unerschrockener Mann. Wie andere
intelligente Menschen auch, hielt er es zwar immer schon für
möglich, dass es Dinge geben könnte zwischen Himmel und
Erde, die wir mit dem Verstand nicht erklären können. Aber er
hatte in seinem Leben noch nie mit solchen Dingen zu tun. Bis
zum 11. September des Jahres 2001.
Anders als sonst
Schon beim Aufwachen war an diesem Tag alles anders als
sonst. Harald Prantner ging es nicht gut. Einer wie er ist
naturgemäß eigentlich nie krank. Der erfolgreiche Kreativchef
einer erfolgreichen Werbeagentur wird doch nicht einfach
krank.
An diesem Tag aber wachte er auf und fühlte sich sehr elend:
Kopfweh, Halsweh, Bauchweh und Fieber. Also hat er in der
Agentur angerufen und gesagt, dass er nicht kommen könne,
dass er im Bett bleiben werde, weil er sich so seltsam fühle wie
noch nie.
Er hat versucht, noch einmal einzuschlafen. Aber er hat dann
vor allem geschwitzt und gelitten und durch die
Fernsehprogramme geschaltet. Auf RTL ist er hängen
geblieben, bei „Sonja“ hat er ein wenig zugehört. Dann ist er
noch einmal weggedöst.
Der Spot in echt
Als er die Augen wieder aufmachte, lief unten am
Bildschirmrand ein Textband: „New York City – Flugzeug in das
World Trade Center gestürzt.“ Harald Prantner war zu fiebrig,
um zu reagieren. Weil es nur diesen Textstreifen gab und noch
keine Bilder, konnte er sich ja auch noch nichts vorstellen.
„Dann war Sonja auf einmal
ganz weg. Ohne jede
» Was ist denn das für
Verabschiedung. Und Peter
eine Scheiße? «
Kloeppel erschien auf dem
Harald Prantner, Erfinder des Spots
Bildschirm. Der hatte auch
schon die ersten Bilder aus
New York. Da saß ich aber
schlagartig senkrecht und hellwach im Bett und dachte: Was ist
denn das für eine Scheiße?“
Harald Prantner kann sich an die nächste Viertelstunde nicht
mehr erinnern. Er weiß auch nicht mehr, wann er schließlich in
der Agentur angerufen hat. „Da standen jedenfalls schon siebzig
Leute vor der Glotze. Und einer hatte auch schon versucht zu
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telefonieren.“
Identische Kameraeinstellung
Schon flog vor den Kameras der Welt und vor Prantners Augen
das zweite Flugzeug in den anderen Turm des World Trade
Center. Und das war nun plötzlich eine Szene und auch eine
Kameraeinstellung, die Harald Prantner sehr bekannt vorkam.
„Ich fing an, am ganzen Körper zu zittern, saß da bibbernd in
meinem Bett, wollte nichts mehr hören und sehen, zog mir die
Decke über den Kopf und dachte: Bitte, bitte nicht. Bitte nicht
jetzt unseren Film. Nur das nicht.“
Auftragsfirma reagiert
Um diese Zeit in München war Anja Meyer, die Pressechefin der
Telegate, in das Zimmer ihres Chefs gestürmt und hatte
gerufen: „Es ist nicht zu fassen. Macht mal den Fernseher an. In
New York versucht jemand, unseren Spot zu imitieren“.
Es ist ein prachtvolles Zimmer ganz oben im Telegate-Gebäude
von Martinsried, ein Zimmer mit Panoramablick auf die Alpen
und mit Dachterrasse natürlich. Drinnen saß der Chef Klaus
Harisch mit seinem Partner und besten Freund Peter Wünsch.
„Wir haben den Fernseher eingeschaltet und, weil wir beide
Flieger sind, sofort überlegt, was da passiert sein mag. Ob
vielleicht jemand das ILS verstellt hat? Mit dem Instrument
Landing System fliegt man nicht nach Sicht, sondern hangelt
sich am Radarstrahl entlang zur Erde.“
Chef kontrolliert seinen Service
Klaus Harisch hat einen alpenländisch kantigen Kopf und eine
Menge Gel im kurzen, dunklen Haar. Er trägt den
grauschwarzen Look der New-Economies und spricht mit
leichtem Allgäuer Dialekt.
Man muss ihn sofort sympathisch finden, weil er zugibt, dass er
seine eigene Servicenummer 11880 heimlich anruft, um zu
testen, wie gut seine Leute in den Call-Centern sind. Es kommt
vor, sagt er, dass er das 20 Mal am Tag macht.
Außerdem zieht er, als er seinen Namen gesagt hat, eine
zerknautschte Packung Tempotücher aus dem Jackett wie
andere ihre silbernen Visitenkarten-Schatullen. Harisch hat
seine Karten neben den Taschentüchern in dieser Packung
untergebracht. Es dauert eine Weile, bis er eine
herausgefummelt hat: Dr. Klaus Harisch. Sprecher des
Vorstandes.
Ursachenforschung
Wenn er vom Instrument Landing System spricht, lässt er den
Pfefferstreuer Radarsignale aussenden zur Zigarettenschachtel,
die in seiner rechten Hand das Flugzeug ist und sicher auf dem
Tisch landet. Zur nächsten Landung hält er den Pfefferstreuer
an den Hals der Pepsi-Flasche, die jetzt einer der Türme vom
World Trade Center ist...
„So etwa. Nur, dass da in New
York herrliches Wetter war.
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» Und während wir noch
überlegen, ob ein Pilot
überhaupt so blöd sein
kann, fliegt die zweite
Maschine in den anderen
Turm rein. «
Klaus Harisch, Auftraggeber des Spots
Beste Sichtbedingungen. Und
während wir noch überlegen,
ob ein Pilot überhaupt so blöd
sein kann, fliegt die zweite
Maschine in den anderen Turm
rein. Und dann bricht dort alles
zusammen. Der totale Brösel.“
Spot fliegt raus
Erst nach Schrecksekunden habe sich sein Verstand wieder
eingeschaltet, sagt Harisch. Dann habe er gesagt: „Oh Mist, wir
müssen sofort unseren Film stoppen“. Er hat dann bei Kogel,
Bauer, Mahr und den anderen angerufen und gesagt: Sofort
raus mit unserem Spot.
Action wie in Hollywood
Wie es überhaupt zu der Idee gekommen ist, ein Flugzeug für
einen Werbefilm über eine Service- Telefonnummer in ein
Hochhaus fliegen zu lassen? Die Menschen in seiner
Marketingabteilung – Menschen, die heute nicht mehr bei
Telegate sind – hätten ihm gesagt, dass Verona Feldbusch mit
ihrem „Da werden Sie geholfen“ so stark geworden sei, dass die
Leute die Telefonnummer, um die es geht, gar nicht mehr
wahrnähmen, erzählt Harisch.
Und weil Telegate außerdem in Zukunft auch Auskünfte über
Kinoprogramme, Restaurants und Flugpläne anbieten wollte,
müsse das alte Image durch etwas ganz Neues ersetzt werden.
» Wir wollten einen
richtigen Knalleffekt. «
Klaus Harisch, Sprecher des TelegateVorstandes
„Wir wollten einen richtigen
Knalleffekt. Etwas Auffallendes
und Großes. Einen Big Bang.
Jeder sollte erkennen, dass bei
uns eine neue Ära anbricht. So
haben wir den Wettbewerb
dann auch ausgeschrieben“
Und so war eines Tages Harald Prantner von der Hamburger
Agentur McCann-Erickson mit seinen Pappen nach München
gekommen und hatte seine Idee vorgetragen: Ein großes
Flugzeug, ein Airbus oder eine Boeing, saust durch einen
Wolkenkratzer in Manhattan und zerstört dabei auch die
Nummer, um die es geht. In einem zweiten Spot sollte ein
gewaltiger Godzilla durch dasselbe Hochhaus brechen.
Harisch sagte damals: „Okay, das ist es. Das machen wir. Aber
nur, wenn ihr es richtig krachen lasst. Es muss groß aussehen
und realistisch, wie Hollywood.“
Millionen für die Produktion
Vier Monate und eine Millionen Mark Produktionskosten später
sah es richtig groß aus. Wie Hollywood. Sie hatten es richtig
krachen lassen. Der Big Bang. Es sah aus wie echt. „Wir haben
das in meinem Zimmer angeschaut, an genau demselben TVGerät, an dem wir am 11. September dann die entsetzliche
Wirklichkeit gesehen haben.“
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Dramaturgie des Spots
In einem Straßencafé unter einem Hochhaus, das ein bisschen
wie das World Trade Center aussieht, lässt sich ein junges Paar
Rotwein und Kaffee servieren. Dann fängt der Tisch an zu
zittern wie bei einem Erdbeben, man hört das gewaltige
Geräusch von Flugzeugdüsen. Die beiden schauen entsetzt
hoch.
Auch die Kamera wird mit einem Wisch nach oben gerissen. Nun
sieht man aus allen denkbaren Perspektiven, wie ein Flugzeug
durch das Hochhaus fliegt. Wie alles zertrümmert wird. Wie
Menschen schreiend davonlaufen. Wie die Flugzeugspitze auf
der anderen Seite des Hochhauses wieder zum Vorschein
kommt und ein riesiges Plakat mit der Nummer 11880
durchbricht.
» Das ist ja wirklich ein
Knaller. «
Harisch war begeistert. „Das
ist ja wirklich ein Knaller.
Super. Klasse. Geil. Raus
damit.“
Klaus Harisch, Auftraggeber des Spots
Am 9. September wurde der
Spot zum ersten Mal gesendet,
auf allen deutschen Fernsehsendern. Und auch am 10.
September noch einmal. Dann kam der 11. September, der Tag,
an dem sogar die Werbung stillstand auf der ganzen Welt.
Seither ist der Spot nie wieder irgendwo gezeigt worden.
Der Macher kommt nicht klar
„Zwei Meter und unrasiert“, hatte Harald Prantner am Telefon
gesagt, damit wir uns im Hotel „Hafen Hamburg“ erkennen.
„Ja, stimmt, es war meine
dusselige Idee. Sie kommt aus
» Das Ding hat richtige
meinem Kopf. Deswegen bin
ich es jetzt ja auch, der sich
Wunden bei mir
mit Ihnen treffen muss. Das
hinterlassen. «
Harald Prantner, Erfinder des Spots
Ding hat richtige Wunden bei
mir hinterlassen. Ich bin sehr
lange damit nicht
klargekommen. Es hat mich richtig krank gemacht.“
Harald Prantner ist in der Tat zwei Meter groß und unrasiert, hat
mittellanges Haar und kommt in Jeans mit gestreiftem, offenem
Hemd, Silber- und Lederkette um den Hals. Die Ärmel
aufgekrempelt. Ein Kugelschreiber steckt an der Knopfleiste des
Hemdes.
Für Iglo hat er Verona Feldbusch mit dem Blub erfunden. Der
Umsatz von Tiefkühlspinat stieg durch die Werbung um 30
Prozent. McCann-Erickson bekam als Branchenpreis den „GoldEffie“. Dann hat er – wieder mit Verona – „Da werden Sie
geholfen“ für Telegate gemacht.
Das Alte muss zerstört werden
Ein paar Wochen vor der Telegate-Anfrage für einen ganz neuen
Spot hatte ein Freund aus Frankfurt ihm ein m-peg gemailt,
einen dieser kurzen, witzigen Internetfilme. Mit einem großen
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Bang springt da ein hässlicher, vollkommen nackter, dicker
Mann durch ein, Bild, das einen sehr schönen, smarten Jungen
zeigt, und fängt an, obszöne Tanzbewegungen zu machen nach
ein paar Takten von „Get down“.
„Das ist mir dann wieder eingefallen. Und weil die Idee war,
dass das Alte erst zerstört werden muss durch das Neue, und
weil das Neue bei Telegate die Auskunft über Flugpläne sein
würde, musste es eben ein Flugzeug sein. Ein Flugzeug, das
durch die 11880 fliegt und sie zerfetzt. Damit es richtig gut und
dreidimensional aussehen konnte, haben wir die Nummer auf
einem Plakat an ein Hochhaus geklebt. Also musste das
Flugzeug in das Hochhaus.“
Banal und bescheuert
Harald Prantner schweigt eine Weile. Und weil auch sonst keiner
etwas sagt, meint er schließlich: „Jetzt, wo wir alle wissen, was
dann passiert ist, klingt das einfach zu blöd, so vollkommen
banal und bescheuert, ich weiß. Aber so war es nun einmal.“
Komplizierte Technik
Das Flugzeug haben sie im Maßstab 1:16 bauen lassen. Es hatte
eine Spannweite von 2,70 Meter. Dann haben sie das Modell mit
50 Stundenkilometern vor einer Hochgeschwindigkeitskamera
durch eine Betonwand gejagt, sodass es nachher wie 220
Stundenkilometer aussah. 1,2 Millionen Watt Licht haben sie
dazu gebraucht. In der 18 Meter hohen Halle eines stillgelegten
Bahnhofsgeländes in München war es nach einer halben Stunde
schon 6o Grad heiß von den Lampen.
Das Hochhaus steht in Madrid. Es ist mit den 350 Komparsen,
die die Treppe rauf und runter stürzen oder entsetzt
davonlaufen, als Realfilm gedreht. Später haben sie alles am
Computer aufeinander geschnitten.
Perfekte Illusion
Es gibt einen „Making of...“-Film, der erkennbar vor dem 11.
September entstanden ist. Da erklärt der Regisseur Florian
Beisert stolz, wie sie die perfekte Illusion eines Flugzeugs
erzeugt haben, das durch ein Hochhaus knallt.
So etwas sei eine
„Herausforderung zwischen
» Die Wahrheit gut
Technik und Mensch“ – ein
„Dreh für Visionäre“ sei das
erzählt. «
Das Motto der Agentur
auch gewesen. Auf Harald
Prantners Visitenkarte steht
das Motto seiner Agentur:
Truth Well Told. Die Wahrheit gut erzählt.
Keine Wiedersehen
Harald Prantner hat sich weder dieses „Making of...“ noch den
Film selber jemals wieder angeschaut nach dem 11. September.
Klaus Harisch schon. Als er den Spot wiedersah, hat er nur noch
gedacht: Oh Gott, oh Gott!
Er sagt: „Interessant ist es aber doch, wie der Mensch auch
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noch in der größten Katastrophe einen Restsarkasmus behält.“
Er erinnert sich noch genau daran, dass er sich am 11.
September für eine Sekunde den Gedanken geleistet hat:
„Wenn wir den jetzt nicht rausnehmen, wenn wir den jetzt
bringen, dann wird die ganze Welt über Telegate sprechen.“
Hellseherische Fähigkeiten
Dann erzählt Harisch von einem anderen Spot, von Verona
Feldbusch als Feuerspuckerin, die so ungeschickt ist, dass sie
sich das Gesicht, die Augenbrauen und alle Haare versengt.
„Der war zum Glück noch gar nicht draußen, als das
Brandunglück in Kaprun passierte und auf allen Bildschirmen
Menschen zu sehen waren mit angesengten Haaren,
Augenbrauen und Körpern.“
Jetzt denkt er manchmal, dass er echt aufpassen muss mit
seinen Werbespots. Und macht dann doch wieder Witze: „Wenn
wir zum Beispiel demnächst die Marsmenschen landen lassen,
dann kommen die am Ende wirklich.“
Liegengebliebene Post nach New York
Beinahe wäre der Spot zum 11. September auch schon auf dem
Weg nach New York gewesen. Harald Prantner erzählt: „Wir
hatten entschieden: Der ist so klasse. Das ist was für das New
York Advertising Festival. Wir schicken den da ein. Ich weiß
nicht mehr, warum das Paket noch liegen geblieben war. Aber
es ist liegen geblieben. Das ist wenigstens nicht auch noch
passiert“.
» Die Terroristen haben
sich das nicht in Kabul
ausgedacht. Nein, es
musste Hamburg sein.
Die Stadt, in der ich mir
unseren Film auch
ausgedacht hatte. «
Harald Prantner, Erfinder des Spots
Dann sagt er: „Wissen Sie,
was mich wirklich in den Orbit
geschossen hat? Als rauskam,
dass diese Terroristen aus
Hamburg kommen. Verstehen
Sie? Die waren in dieser Stadt.
Sie waren in dieser Stadt. Die
haben sich das nicht in Kabul
ausgedacht oder in Mexiko
oder was weiß ich wo. Nein, es
musste Hamburg sein. Die
Stadt, in der ich mir unseren
Film auch ausgedacht hatte.“
Viele Fragen
Die Wochen danach seien überhaupt nicht spaßig gewesen für
ihn. Wie in Trance sei er rumgelaufen und habe sich immer
dieselben Fragen gestellt: Was ist da passiert? Wieso werde ich
genau an dem Tag krank? Sind die mir am Ende hier in
Hamburg mal über den Weg gelaufen? Gibt es Energien, die
man nicht greifen kann? Negative Energien? Die gemacht
haben, dass die und ich dieselbe Idee hatten?
Ähnliche Vorstellungen
Wenn man versucht, Harald Prantner ein bisschen zu trösten,
wenn man ihm von dem Plattencover einer Hip-Hop-Band
erzählt, auf dem das World Trade Center zwei riesige Löcher
hat, oder davon, dass Außenminister Joschka Fischer in einem
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Interview über Architektur nur ein paar Monate vor dem 11.
September gesagt hat, er glaube nicht, dass das World Trade
Center noch sehr lange da stehen werde in Manhattan...
Dann winkt Harald Prantner ab. „Warum hatte es im Fernsehen
dieselben Perspektiven wie bei uns? Warum diese schreienden,
wegrennenden Menschen? Warum?“
Eine Idee - zweimal umgesetzt
Vielleicht war es, auf zwei vollkommen unterschiedlichen und
unvergleichbaren Ebenen, tatsächlich dieselbe Idee.
Die Idee, etwas Großes zerstören zu müssen, um zu
signalisieren, dass man etwas Neues machen muss. Vielleicht
haben diese Terroristen drüben in Hamburg-Harburg ja eines
Abends in ihren Pluderhosen und Turbanen auf dem Teppich
gesessen und einfach nur genau dasselbe gedacht: Wir müssen
mit einem Big Bang etwas Großes, Altes zerstören, um den Platz
frei zu machen für unser Neues.
Es muss aussehen wie Hollywood. Ein Dreh für Visionäre. Eine
Herausforderung für Technik und Mensch. Truth Well Told.
Vielleicht war es sogar derselbe Tag.
„Hören Sie jetzt bitte auf, ich bekomme eine Gänsehaut“, sagt
Harald Prantner. Dann schiebt er seinen Unterarm über den
Tisch. Es ist ein braun gebrannter, schlanker Männerarm mit
einem dicken Silberarmband und mit steil und senkrecht, wie
von einem Elektromagneten aufgerichteten Härchen.
Es ist etwas anrührend, wenn ein zwei Meter großer Mann von
43 Jahren einem seinen Gänsehautarm einfach so rüberschiebt.
Zum Abschied sagt er: „Vorher war der 11.September ja immer
der Geburtstag meiner Oma.“
Zum 11. September
Eine Bilderfolge
Der 11. September und seine Konsequenzen
„Was vor unseren Augen passierte, war nicht real“
Ursula Heck, Ärztin in New York
„Zumindest die baulichen Wunden sind geschlossen"
Guntmar Heck, Attaché in Washington
„Macht mein bisheriges Leben Sinn?“
Seelsorge in Deutschland, New York und Washington
Zeichnungen
Wie Kinder den 11. September sehen
„Wir wollten einen Knalleffekt“
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Wie eine Werbeagentur den größten Knaller in ihrer Geschichte
landete
Die Original-Chronologie der Ereignisse
Videos, Grafiken, Bilder
Die Welt ein Jahr danach
Analysen aus Politik und Wirtschaft
Der Terror in New York und Washington
Die ersten Tage danach
Opfer des 11. Septembers
Namenslisten der Toten und Vermissten
Folgen des 11. Septembers
Der Kampf gegen den Terror
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