Jahresbericht über die Jahre 2004 und 2005 - Schleswig

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Jahresbericht über die Jahre 2004 und 2005 - Schleswig
Bericht des Landesamtes für Denkmalpflege
Schleswig-Holstein über die Jahre 2004 und 2005
Nachdem sich die Umorganisation der Denkmalämter in anderen Bundesländern bereits negativ auf die Wirksamkeit von Denkmalschutz und Denkmalpflege ausgewirkt haben, ist vielfach die Vermutung geäußert worden, dass im Zuge einer grundlegenden Reform der öffentlichen Verwaltungen auch in Schleswig-Holstein die Strukturen der Denkmalverwaltung und
das Denkmalschutzgesetz auf den Prüfstein gehoben werden. Diese Einschätzung hat mit dem
Regierungswechsel im Mai 2005, der Bildung einer großen Koalition und eindeutiger Zielvorgaben im Koalitionsvertrag deutlich an Kontur gewonnen. Insofern mag es verlockend
erscheinen, sich mit den seit kurzem diskutierten Modellen einer weit reichenden Umverteilung von Zuständigkeiten näher zu befassen und bereits jetzt das Für und Wider der im politischen Raum diskutierten Lösungen einer allerdings höchst spekulativen Wertung zu unterziehen, denn das Erreichen von Einspareffekten als eigentlichem Grund der Reformen ist bislang
für keinen Lösungsansatz erkennbar, geschweige denn nachgewiesen.
Der Bericht über die Tätigkeit der Bau- und Kunstdenkmalpflege in den Jahren 2004
und 2005 erscheint seit 1954 in zweijährigem Rhythmus in der Zeitschrift „Nordelbingen“,
mit der sich das Landesamt für Denkmalpflege seit mehr als einem halben Jahrhundert in einer weit über die Rolle als Mitherausgeber hinaus reichenden, engen Verbundenheit sieht.
Trotzdem haben die Diskussionen in der Kollegenschaft aufgrund der erkennbar nur sehr eingeschränkten Erreichbarkeit der für den Denkmalschutz relevanten Zielgruppen im Verlaufe
des Berichtszeitraumes immer grundsätzlicheren Charakter angenommen. Die vielfältigen
Entwicklungen auf dem Mediensektor, die globale Verfügbarkeit von Informationen mit allerhöchstem Aktualitätswert und die veränderten Rahmenbedingungen im Konsumverhalten
der an Kulturthemen interessierten Öffentlichkeit ließen deshalb den Entschluss reifen, in der
aktuellen Berichterstattung und der Darstellung der Arbeitsergebnisse der Denkmalpflege
zukünftig neue Wege zu gehen. Vorgesehen ist, die vom Landesamt für Denkmalpflege herausgegebene, mit finanzieller Unterstützung des „Denkmalfonds Schleswig-Holstein e.V.“
einmal jährlich erscheinende Zeitschrift „DenkMal!“ für die aktuelle Berichterstattung, insbesondere für die Vorstellung der wichtigsten denkmalpflegerischen Instandsetzungs- und Restaurierungsvorhaben in Schleswig-Holstein zu nutzen. Um etwa 50 Druckseiten im Umfang
vermehrt, wird die 2007 im 14. Jahrgang erscheinende Zeitschrift neben einem in der Aufmachung unveränderten Aufsatzteil, zusätzlich eine Fall bezogene Berichterstattung enthalten,
die das breite Spektrum der Tätigkeiten der Landesdenkmalpflege auf dem Gebiet der Bauund Kunstdenkmalpflege mit einem größtmöglichen Aktualitätsbezug wieder spiegelt.
Daneben soll die Internetseite des Landesamtes für Denkmalpflege stärker für eine aktuelle
Berichterstattung aus dem Amt genutzt werden, indem dort weitere Rubriken des Tätigkeitsberichts, wie personelle Veränderungen, die Entwicklung der EDV und des wissenschaftlichen Apparates, die Einbindung und Mitarbeit des Landesamtes in nationalen und internationalen Organisationen sowie seine Mitwirkung bei wichtigen Forschungsvorhaben usw. ausführlich und mit großer Aktualität dargestellt werden.
Die Rückschläge, die das Amt in der Personalausstattung in den vergangenen Jahren
hat hinnehmen müssen, beeinträchtigen die Arbeitsmöglichkeiten und halten die Mehrbelastung auf einem konstant hohen Stand. Das Einfrieren der Personaletats und die globalen Kürzungen, von der sämtliche Haushaltstitel, ausgenommen der Zuwendungsetat, betroffen waren, machten eine Wiederbesetzung der Dezernentenstelle für die planungsbezogene Denkmalpflege (Städtebau), des Wissenschaftlichen Volontariats sowie einer halben Stelle im Ar-
beitsbereich Denkmalschutz unmöglich. Einzig das Praktikum in der Restaurierungswerkstatt
konnte im Herbst 2005 ausgeschrieben und neu besetzt werden, bei einer nochmals reduzierten Pauschalvergütung, die nunmehr den Charakter einer Aufwandsentschädigung angenommen hat. Längst überfällige Beförderungen langjährig beschäftigter Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter im Beamtenverhältnis waren nicht möglich. Für Frau Dr. Astrid Hansen konnte
allerdings die Verbeamtung auf Lebenszeit vorzeitig erreicht werden, für Herrn Dr. Berthold
Köster wirkte sich die Aufstiegsregelung für Angestellte durch seine Zuweisung in eine andere Fallgruppe vorteilhaft aus.
Fortgeführt werden konnten die Beschäftigungsverhältnisse mit Herrn Max Wittbrot
und Frau Dr. Dorothee Boesler auf der Basis von Werkverträgen. Während Herr Wittbrot die
EDV-mäßige Erfassung und Katalogisierung der Amtsbibliothek mit den Zielen einer nationalen Vernetzung, der Bestandskontrolle und besseren Benutzbarkeit für die Amtsangehörigen konsequent weiterführte, widmete sich Frau Dr. Boesler dem Aufbau eines Gis-gestützten
Katasters der Elemente der historischen Kulturlandschaft. Das Projekt, in das auch seitens der
Inventarisation und der Amtsleitung viel Zeit und Energie investiert wurden, folgt einem 1996
gefassten Beschluss des Landtages mit der Zielsetzung, den Erhalt historischer Kulturlandschaften und ihrer Bestandteile zu sichern. Der mit der Umsetzung betraute „Arbeitskreis Historische Kulturlandschaften“ vereinigte unter der Federführung des Umweltministeriums
haupt- und ehrenamtliche Denkmalpfleger, Archäologen, Landespfleger sowie Mitarbeiter
staatlicher und kommunaler Umweltämter, die einen Leitfaden zum Thema „Historische Kulturlandschaften“ erarbeiten sowie die Strukturierung einer Datenbank festlegen sollten. Besonderes Augenmerk sollte dabei auf die Integration und gemeinsame Weiterentwicklung
bereits vorhandener Inventare und Datenbanken aus den Bereichen Denkmalpflege, Archäologie und Landespflege gelegt werden, um daraus Informationssysteme über das kulturelle
Erbe Schleswig-Holsteins für unterschiedlichste Nutzungen, wie zum Beispiel die Tourismusentwicklung, zur Verfügung stellen zu können.
Um für das Projekt eine EU-Förderung auf bilateraler Basis zu erlangen, sind zahlreiche Gespräche mit Vertretern deutscher und dänischer Kommunen geführt worden, die ihre
grundsätzliche Bereitschaft zur Mitwirkung als Projektpartner erklärten. Als Modellregion
wurde der Raum Ostholstein und das dänische Amt Storstroem ausgewählt, die aufgrund
ihrer historischen Entwicklung als Gutslandschaften vergleichbare Strukturen aufweisen. Für
das Landesamt für Denkmalpflege hätte eine systematische Erfassung der historischen Güterlandschaft mit ihrem vielfältigen baulichen Bestand, der das Landschaftsbild des östlichen
Hügellandes zwischen Flensburger Förde und Lübecker Bucht prägt, beste Voraussetzungen
für die Entwicklung neuer inhaltlicher Denkmalschutzansätze und einer neuen Erfassungsmethodik geliefert. Leider haben neue Schwerpunktsetzungen im Umweltministerium und Probleme bei der Einrichtung einer Planstelle diese hoffnungsvollen Ansätze für eine Ressort und
Länder übergreifende Zusammenarbeit zur Erfassung, Bewertung und zum Schutz historischer Kulturlandschaften vorerst unterbrochen.
Wesentlich erfolgreicher verliefen die Bemühungen des Landesamtes, gemeinsame
Förderprojekte mit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt fortzuführen bzw. neu zu initiieren.
Dabei entwickelte sich insbesondere das Projekt zur Rekonstruktion des Neuwerk-Gartens am
Schloss Gottorf in Schleswig aufgrund mangelnder Kooperationsbereitschaft des Projektträgers, der Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen, leider zunehmend zu einem Ärgernis für die übrigen Beteiligten. Nur durch die gute Zusammenarbeit und die Verabredung
gemeinsamer Zielsetzungen gelang es den beiden Fachbeiräten, das Scheitern des Projektes
zu verhindern und die notwendigen wissenschaftlichen Untersuchungen und archäologischen
Sondierungen durchzusetzen. Auf deren Grundlage waren der planende Landschaftsarchitekt
und der mit großem Engagement und mit hoher handwerklicher Qualität arbeitende Garten-
baubetrieb in der Lage, die Rekonstruktion des Wegesystems und der Bepflanzung im so genannten Globusgarten und auf dem ersten Terrasseparterres so herzustellen, dass sie dem Museumsbesucher eine gute Vorstellung von den Strukturen und Gestaltqualitäten des NeuwerkGartens vermitteln. Weitere Schritte der Gartenrekonstruktion sind auf der Grundlage zeichnerischen und schriftlichen Quellenmaterials aus dem Beginn des 18. Jahrhunderts bis zur
ersten Landesgartenschau 2008 in Schleswig geplant und werden nunmehr aus dem Investitionsprogramm „Schleswig-Holstein-Fonds“ im Rahmen der Tourismusförderung finanziert.
Das Landesamt für Denkmalpflege wird bei der weiteren fachlichen Begleitung der Bauarbeiten den Umstand zu berücksichtigen haben, dass der rekonstruierte Garten im Besonderen
auch kulturtouristischen und musealen Vorstellungen vom Bild eines Barockgartens zu entsprechen hat.
Unter Leitung des Dezernats Gartendenkmalpflege (Dr.-Ing. Margita M. Meyer und
Dipl.-Ing. Hendrike Schwarz) startete im April 2005 in Zusammenarbeit mit dem Landesamt
für Natur und Umwelt ein zweijähriges Forschungsprojekt zum Thema „Schutz und Pflege
historischer Alleen“, das aufgrund seines Modellcharakters von der Deutschen Bundesstiftung
Umwelt gefördert wird. Dabei sollen gleichrangig kulturhistorische Erkenntnisse aus der
Entwicklungsgeschichte einer Allee neben ökologischen Potenzialen als Lebensraum erfasst
und dem Erhaltungszustand gegenübergestellt werden, so dass Belange des Denkmal- und
Naturschutzes sowie Baumpflege und Verkehrsicherheitsaspekten gleichermaßen Rechnung
getragen wird. Unter Mitwirkung eines Expertengremiums und enger Einbindung der Eigentümer wurden sechs Alleen mit unterschiedlichen Baumarten ausgewählt, die den Kategorien
der Straßen-, Guts und Gartenalleen angehören. Neben der Schaffung eines öffentlichen Bewusstseins für die Konflikte , die sich zwischen den Anforderungen des wachsenden Verkehrs
und den Überlebensbedingungen alter Alleen entwickeln können, soll das Forschungsprojekt
durch die interdisziplinären Untersuchungsmethoden einen baumpflegerischen Diskurs initiieren, der baumbiologische, ökologische und kulturhistorische Sichtweisen gleichermaßen berücksichtigt und den Entscheidungsträgern eine möglichst breit reflektierte Grundlage für
zukünftige Schutz- und Erhaltungsstrategien bietet.
Ein drittes, von der Stiftung Schloss Eutin bei der Deutschen Bundesstiftung Umwelt
beantragtes Förderprojekt trägt den Arbeitstitel „Revitalisierung des Eutiner Küchengartens“,
das die Ausarbeitung eines neuen Nutzungskonzeptes und Wege zu dessen Umsetzung für
den heute brach liegenden ehemaligen Nutzgarten im Eutiner Schlossgarten und für die darin
befindlichen Gebäude aufzeigen soll. Bereits abgearbeitet sind die gartenhistorische Analyse
der Entwicklungsgeschichte des Küchengartens anhand des vorhandenen Quellenmaterials
sowie eine geophysikalische Prospektion des Gartengeländes unter der Leitung des Archäologischen Landesamtes, das nähere Aufschlüsse über das im Boden befindliche Quellenmaterial
und die gestalterischen Binnenstrukturen erbracht hat. Das Landesamt übernahm die Kosten
für eine bauliche Bestandsaufnahme der Orangerie, die durch eine bauarchäologische Untersuchung des mehrfach veränderten Gebäudes ergänzt wurde. Die Ergebnisse dienen als
Grundlage für einen beschränkt ausgeschriebenen Wettbewerb unter besonders qualifizieren
Architekten und Landschaftsarchitekten, die in einer Zweierpartnerschaft Möglichkeiten einer
denkmalverträglichen, wirtschaftlich machbaren und auf das museale Angebot der Stiftung
Schloss Eutin abgestimmten Gesamtlösung aufzeigen sollen.
Aufgrund der äußerst dünnen Personaldecke gehören die Inventarisation und der
Denkmalschutz von je her zu den Arbeitsbereichen, in denen sich die Kapazitätsdefizite am
deutlichsten bemerkbar machen. Die Verlagerung der Durchführung der Unterschutzstellungsverfahren auf die bereits durch große Betreuungsgebiete überaus stark belasteten Dezernenten und Dezernentinnen der praktischen Denkmalpflege kann gleichwohl als richtige Entscheidung bewertet werden, haben sich die Denkmalbucheintragungen im Berichtszeitraum
doch deutlich erhöht. So konnten im Berichtsjahr 2004 168 Einzelobjekte und für 2005 sogar
die Rekord verdächtige Zahl von 265 Einzelobjekten neu unter Denkmalschutz gestellt werden, was die Gesamtzahl der geschützten Kulturdenkmale von besonderer Bedeutung für den
Bereich der Bau- und Kunstdenkmalpflege auf ca. 6250 Objekte ansteigen ließ. Die starke
Zunahme für das Jahr 2005 erklärt sich aus der Eintragung verschiedener Kasernenanlagen
und einigen historischen Gärten mit zahlreichen Einzelobjekten und durch die Vielzahl der
Objekte der Siedlung Marienhöhe in Quickborn mit ihren 67 vom amerikanischen Stararchitekten Richard Josef Neutra entworfenen Wohnhäusern. Trotz begleitender Öffentlichkeitsarbeit gelang es dem federführenden Kollegen Dr.-Ing. Helmut Behrens nur teilweise, die Eigentümer von der Notwendigkeit und den Vorteilen des Denkmalschutzes für den Werterhalt
der Siedlung zu überzeugen. Im Gegenteil. Mit nicht zu erwartender Heftigkeit setzten sich
einige der betroffenen Eigentümer gegen die Eintragung ihres Hauses mit öffentlichkeitswirksamen Aktionen, ein in Auftrag gegebenes, die Bedeutung Neutras herab würdigendes Gegengutachten und die Einschaltung politischer Mandatsträger zur Wehr. Das sich dadurch in
die Länge ziehende, mit höchster Arbeitsintensität betriebene Eintragungsverfahren hat dem
Amt die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit bei Einzelunterschutzstellungen einer großen
Stückzahl architekturgeschichtlich bedeutsamer Siedlungsbauten vor Augen geführt. Dank
des Vertrauens in die fachliche Kompetenz und die Zuverlässigkeit des Amtes, den die mit
dem Fall befassten politischen Instanzen der Landesregierung und die Mitglieder des Denkmalrates wiederholt bewiesen haben, konnte das Eintragungsverfahren konsequent fortgeführt
werden. Zum Zeitpunkt der Berichterstattung muss das Eintragungsverfahren wegen noch
anhängiger Klageverfahren als noch nicht abgeschlossen bezeichnet werden. Vertrauensbildende Maßnahmen, wie die Beauftragung von Gutachten zum Bestand und zum Umgang mit
dem gartenbaulichen Erbe der Siedlung und zur modellhaften Entwicklung von Sanierungsvorschlägen für bestimmte Baumängel, haben zwischenzeitlich zu einer deutlichen atmosphärischen Beruhigung und zu vielfacher, einvernehmlicher Zusammenarbeit mit den Denkmalschutzbehörden geführt.
Für einen wirksamen Denkmalschutz sind die vertiefte Inventarisation der Kulturdenkmale und die Bearbeitung von Denkmaltopographien als Grundvoraussetzungen unverzichtbar. Laut Empfehlung der Kultusministerkonferenz sind die Ergebnisse der Inventarisation in der Reihe „Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland“ zu veröffentlichen, für
die das Landesamt für Denkmalpflege bislang die Bände für die Landeshauptstadt Kiel (1995)
und die Stadt Flensburg (2001) beigesteuert hat. Während sich die Fertigstellung der 1999
begonnenen Denkmaltopographie für die Stadt Rendsburg als erstem Teilband für den besonders denkmaldichten Kreis Rendsburg-Eckernförde hinzieht, gelang den im Werkvertragsverhältnis weiter im Amt beschäftigten Ruheständlern Dr. Lutz Wilde und Dr.-Ing. Gert Kaster
als geübtem Bearbeiterteam mit Unterstützung des Amtsfotografen Friedhelm Schneider den
Topographieband für die kreisfreie Stadt Neumünster innerhalb des angepeilten Zeitraums
von vier Jahren erfolgreich abzuschließen. Mit der Veröffentlichung des Bandes, der in bewährter Zusammenarbeit wiederum im Wachholtz-Verlag im Mai 2005 am Verlagsstandort
Neumünster erschienen ist, wurde die Erhebung der Kulturdenkmale für die drei kreisfreien
Städte Schleswig-Holsteins abgeschlossen.
Mit der Entscheidung des Ministerpräsidenten, die Kulturabteilung mit Wirkung zum
1. Juni 2005 in der Staatskanzlei anzusiedeln, war auch für das Landesamt für Denkmalpflege
ein Ressortwechsel verbunden. Damit ist die Denkmalpflege nunmehr unmittelbar an der
Spitze der amtierenden Landesregierung als Oberster Denkmalschutzbehörde angesiedelt. Seit
dem Wechsel werden das Amt und sein gesetzlich geregelter Auftrag mit freundlicher Aufmerksamkeit und wohlwollender Unterstützung seitens der Staatskanzlei begleitet, wobei
konfliktträchtige, denkmalfachlich begründete Einzelentscheidungen, wie die Unterschutzstel-
lungen des Hauses des Gastes von Arne Jacobsen in Burgtiefe auf Fehmarn, der NeutraSiedlung in Quickborn oder des ehemaligen Kontorhauses der Firma Sieck in Gettorf zwar
mit durchaus kritischem Interesse, letztendlich aber mit Vertrauen auf die Richtigkeit der
fachlichen Entscheidung durch die Spitze des Hauses mit getragen wurden. Die Vorstellung
der Zeitschrift „DenkMal!“ im Juni 2005 durch Ministerpräsident Peter Harry Carstensen auf
dem Hof der Eheleute Feldmann in Sören, die ermutigende Rede von Staatssekretär Heinz
Maurus zum Tag des offenen Denkmals 2005 in der Marineschule in Flensburg-Mürwik und
die unmittelbare Unterstützung, die die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Amtes bei zahlreichen weiteren Gelegenheiten erfahren haben, belegen den hohen Stellenwert, den die
Staatskanzlei zum Beginn der Amtszeit dem Schutz des kulturellen Erbes beimisst. Die Vorstellung der „Kulturkarte Schleswig-Holstein“ auf der Landespresskonferenz im September
2005 durch den Chef der Staatskanzlei und die unerwartet große öffentliche Resonanz auf die
vom Landesamt für Denkmalpflege heraus gegebene Publikation waren dankbare Anlässe, die
den guten Ruf des Amtes als kompetenter Partner bei der In-Wert-Setzung der kulturellen
Ressourcen des Landes gestärkt haben.
Der Verweis auf die große wirtschafts- und beschäftigungspolitische Bedeutung der
vom Land zur Verfügung gestellten Denkmalpflegemittel hatte leider nie zu einer Berücksichtigung denkmalpflegerischer Interessen bei der Neuauflage staatlicher Konjunkturprogramme
geführt. Die Ausweisung eines 1,9 Mio. € Betrages für die Baudenkmalpflege im Investitionsprogramm „Schleswig-Holstein-Fonds“, verteilt auf die Jahre 2005 bis 2009, lässt nach
langer Zeit wieder Hoffnung aufkeimen, dass in Not geratenen Kulturdenkmalen nunmehr
wirksamer geholfen werden kann als bisher. Einschränkend muss allerdings angemerkt werden, dass die Förderzusage einen in der Höhe vielfachen Mitteleinsatz von anderer Seite voraussetzt, der sich nur für eine begrenzte Zahl prominenterer Kulturdenkmale erreichen lassen
wird. Von gleichmäßig hoher Bedeutung für den denkmalgerechten Erhalt und eine denkmalverträgliche Umnutzung von Kulturdenkmalen bleiben die Steuervergünstigungen, die im
Rahmen der Einkommensteuergesetzgebung vom Landesamt für Denkmalpflege als staatliche
Unterstützung für bauliche Aufwendungen bescheinigt werden können. Der nahezu vollständige Wegfall anderer Abschreibungsmöglichkeiten im Bausektor mag als eine Begründung
für die Bereitschaft zur Kooperation mit den Denkmalbehörden bei Instandsetzungsmaßnahmen dienen. Die Bau begleitende Betreuung der Sanierungsmaßnahmen und deren rechnerische Abwicklung, die im Besonderen eine sachgerechte Bewertung komplexer und komplizierter Antragsunterlagen und eine verantwortungsbewusste Bearbeitung erfordern, wird im
Zuständigkeitsbereich des Landesamtes von zwei Architekten wahrgenommen, deren Arbeitsbelastung sich im Berichtszeitraum weiter erhöht hat. Ein weiterer Grund für die große
Akzeptanz der Steuervergünstigungen in der Denkmalpflege mag in der speziellen Denkmalausweisung hierzulande gesehen werden, nach der den Eigentümern von so genannten „Einfachen Kulturdenkmalen“ (§1 Denkmalschutzgesetz) ausschließlich die Steuervergünstigungen des Bundes als Finanzierungshilfe zur Verfügung stehen, nicht aber direkte Zuwendungen
des Landes, die den in das Denkmalbuch des Landes eingetragenen, so genannten „Kulturdenkmalen von besonderer Bedeutung“ vorbehalten bleiben. Das Bescheinigungsvolumen
belief sich für das Jahr 2004 auf die Gesamtsumme von knapp 13,5 Mio. €, verteilt auf insgesamt 199 ausgestellte Bescheinigungen (Angaben ohne Hansestadt Lübeck).
Die mit dem Wechsel des Amtes unter das Dach der Staatskanzlei verbundenen, positiven Aspekte dürfen allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch das Landesamt für
Denkmalpflege von den Sparmaßnamen der Landesregierung im Personalbereich und von den
Auswirkungen der Verwaltungsreform betroffen sein wird. Die angestrebte Reduzierung des
Personalkostenbudgets des Amtes um 15% bis zum Jahr 2010 dürfte die in den zurück liegenden Jahren bereits durch nicht ausgeglichene Personalabgänge geschwächte Landesfachbe-
hörde bei der Aufgabenerledigung vor kaum lösbare Schwierigkeiten stellen. Wenn die Politik eine Entbürokratisierung der Denkmalverwaltung vorschlägt und gleichzeitig eine größere
Akzeptanz des Denkmalschutzes bei den Bürgerinnen und Bürgern des Landes einfordert, so
kann das Landesamt diesem Wunsch nur über die intensive Beratungstätigkeit vor Ort nachkommen, die den betroffenen Denkmaleigentümern das Denken und Handeln der Denkmalpflege erklärt. Die Erfahrung der letzten Jahre lehrt allerdings, dass sich eine größere Zufriedenheit durch Transparenz und Bürgernähe auf der einen Seite, sowie Reduzierungen im Personalbereich auf der anderen gegenseitig ausschließen. Insofern kann eine Akzeptanzverbesserung nur über den personalintensiven „Faktor Beratung“ erreicht, dem in keinem Bereich
der öffentlichen Verwaltung eine so große Bedeutung zukommt, wie in der Denkmalpflege.
Dr. Michael Paarmann
Inhaltsübersicht
KIRCHLICHE DENKMALPFLEGE
Kirchen
Pastorate und andere Nebengebäude
Klöster und Hospitäler
Kirchhöfe und Friedhöfe
PROFANE DENKMALPFLEGE
Schlösser und Gutsanlagen
Denkmalpflege in den Städten
Denkmalpflege auf dem Lande
GARTENDENKMALPFLEGE
Städtische Parks und Gärten
Ländliche Parks und Gärten
Gutachten
TECHNISCHE DENKMALE
Wind- und Wassermühlen
Kanäle und Schleusen
Wassertürme
Kraftwerke
Brücken
RESTAURIERUNGSWERKSTATT
FORSCHUNG UND DOKUMENTATION
Inventarisation und Bauforschung
Bibliothek und Sammlungen
Fotodokumentation
DENKMALSCHUTZ
Denkmalbereiche
VERWALTUNG UND WISSENSCHAFTLICHE TÄTIGKEIT
Personalia
EDV
Internet
Lehrtätigkeit
Veröffentlichungen
Vorträge
Mitwirkung in Beiräten und Ausschüssen
Teilnahme an Arbeitsgruppen der Vereinigung der Landesdenkmalpfleger in der
Bundesrepublik Deutschland
Fortbildung, Teilnahme an Kolloquien und Arbeitstagungen
Mitgliedschaften
ANHANG
Verzeichnis der 2004/2005 unter Denkmalschutz gestellten Objekte
Abbildungsnachweis
Im folgenden Bericht werden die denkmalpflegerischen Maßnahmen nach Sachgebieten dargestellt, die Kulturdenkmale in alphabethischer Folge nach Wohnplätzen angeordnet, in
Klammern jeweils der Kreis angegeben. Wenn nicht anders erwähnt, handelt es sich bei den
Kirchen um evangelische Gotteshäuser. Die Beiträge sind mit den Anfangsbuchstaben des für
die Durchführung der Maßnahme zuständigen Kollegen gekennzeichnet: Dipl.-Ing. Albrecht
Barthel: Ba; Dr.-Ing. Helmut Behrens: Be; Dr. Astrid Hansen: Ha; Dr. Dirk Jonkanski: Jo;
Dr. Bertold Köster: Kö, Dr. Deert Lafrenz: La; Dipl.-Rest. Birgid Löffler-Dreyer: Lö; Dipl.Ing. Thomas Matz: Ma; Dr.-Ing. Margita M. Meyer: My; Dr. Michael Paarmann: Pa; Friedhelm Schneider: Sr; Dr. Heiko K. L. Schulze: Schu; Dipl.-Ing. Heinz-Detlef Theen: The. Die
meisten Fotografien fertigte Amtsfotograf Friedhelm Schneider.
KIRCHLICHE DENKMALPFLEGE
Kirchen
Albersdorf (Dithmarschen), Kirche St. Remigius: Die Dachumdeckung ist planerisch und
handwerklich ausgesprochen gut gelungen (Arch. Berndt u. Lutz, Fockbeck). Das Konzept
der 1960er-Jahre-Renovierung wurde auch auf Wunsch der Kirchengemeinde beibehalten.
Hierzu zählen die auch im Kirchenraum erlebbare Purifizierung des neugotischen Dachstuhls,
der Dachversprung mit Holzschalung und die jetzt nur überarbeitete Holzverkleidung des
darunter erhaltenen historistischen Turms, mit der damals die Form des mittelalterlichen
Turms nachgezeichnet werden sollte. Die schadhafte Dacheindeckung von 1965 wurde erneuert, dabei naturrote Tonpfannen als Hohlziegel mit geradem Schnitt in Verklammerung und
Mörtelvertstrich verlegt. Nur der nicht zugänglichen Traufbereich erhielt zum Schutz eine
Dachschalung und Abdeckung mit Dachpappe bis in ca. 1,60 m Höhe. Der Vermörtelung der
Firstziegel machte den Einbau von Lüfterpfannen erforderlich. [Jo]
Altenkrempe (Ostholstein), Kirche: Über die Restaurierung der bleiverglasten Fenster
wurde schon berichtet, nicht aber von der Schutzverglasung der seitlichen Hochchorfenster
(Beratung durch Dr. I. Rauch, Koblenz). Während die Apsisfenster einen Vandalismusschutz
aus geflochtenem Kupferdraht erhielten, wurden hier Schutzgläser aus thermogeformtem Glas
gewählt, die im Relief das Bleinetz der figürlichen Darstellungen wiedergeben (Abb. 1). Hin-
tergrund dafür war ein vergleichsweise schlechterer Erhaltungszustand der figürlichen Glasmalerei, auch ließen andere Maueranschlüsse hier eine Schutzverglasung zu, die aber nicht
durch störende Reflexion in der Außenansicht in Erscheinung treten sollte. [Jo]
Ahrensbök (Ostholstein) Kirche: Die sandsteinerne Reliefplatte mit der Bauinschrift
von 1761 über dem Westeingang zur Kirche wies starke Verwitterungsspuren auf. Mit der
Konservierung und dem Neueinsetzen der Platte ging die Mauerwerkssanierung des vormals
mit Zementmörtel geschädigten Turms einher (Arch. T. Uhlen, Ahrensbök und Fa.
Rechtglaub + Wolf, Lübeck). [Jo]
Aumühle (Herzogtum Lauenburg), Kirche: Die zur Erstausstattung zählenden Glasfenster der 1930 im expressionistischen Stil errichteten Bismarck-Gedächtniskirche zeigen
Apostel und Evangelisten in abstrahierender Weise vor kubisch gebrochenen Hintergründen
aus der Nordischen Kunstanstalt für Dekoration des John Nickelsen (Gutachten Dr. I. Rauch).
Einen Dokumentationsbericht zur Restaurierung der Gläser bewahrt die Kirchengemeinde.
[Jo]
Bad Oldesloe (Stormarn): Kirche St. Petrus und Paulus, Orgel: Eigentlich wollte die
Kirchengemeinde den Orgelneubau bei der Fa. Mühleisen, Leonberg, in Auftrag geben, ohne
eine grundlegende Um- und Rückgestaltung anzugehen. Dem Arch. G. Seidel, Kiel, der die
Ausformung des Prospekts und die technischen Voraussetzungen für den Orgelbau prüfen
sollte, verdanken wir die Weitsicht, den schon grundlegend im 19. Jahrhundert veränderten
Barockraum, den der unter dem Architekten Otto Andersen 1959/60 dann vollständig ausgeräumt und umgestaltet worden ist, hinsichtlich Form, Farbe, Nutzung neu zu überplanen. Zur
„gestalterischen Rückführung“, der die Reparatur erheblicher Substanzschäden vorausging,
zählen vor allem die Neufassung des Raumes und die Gestaltung der nun offenen Brüstungsfelder der Emporen. Transparent und raumakustisch durchlässig erhielt die Brüstung vor der
Orgel gläserne Lamellen. Eine filigran gebaute Trennwand zum Sammlungsraum unter der
Orgelempore lässt sich durch Schiebefenster zum Langhaus hin öffnen. Die Balkenkonstruktion unter den umlaufenden Emporen ist wieder sichtbar gemacht und nimmt die den zentralen Lichtrahmen ergänzenden Leuchten auf (Abb. 2). Zur Neugestaltung der Prinzipalstücke
und deren Aufstellung im Chor wurde der Nordelbische Bauausschuss befragt und ein Künstlerwettbewerb durchgeführt, den das Atelier Lutzenberger & Lutzenberger, Bad Wörishofen,
gewann. Der nur noch fragmentarisch überlieferte Heidrider-Altar von 1634, der nicht zuletzt
durch den Fund eines Christuskopfes aus der verlorenen Kreuzigungsgruppe wieder in das
Bewusstsein der Gemeinde gerückt war, soll als zentrales Retabel wiedererstehen, wobei die
von Siegfried Assmann, Hamburg, geschaffenen Chorfenster in ihrer inhaltlichen Aussage,
quasi in Ergänzung der fehlenden Bildtafeln, einbezogen werden. [Jo]
Bad Segeberg (Segeberg), St.-Marien-Kirche: Die Erneuerung der Pflasterung um die
Kirche wird schrittweise erfolgen. Die schadhafte Verglasung der nach Stiftungsinschrift um
1910 geschaffenen Chorfenster, Kaiser Lothar im kaiserlichen Ornat zeigend, wurde begutachtet, eine Sanierung von Rahmen, Glas und Blei vorgeschlagen (I. Rauch). [Jo]
Bargum (Nordfriesland), Kirche: Am Altar des frühen 16. Jh. und an der Emporenbrüstung wurde Schimmelbefall bekämpft. Die Emporengemälde und der Korb der Renaissancekanzel wurden restauriert (Rest. Susanne Gerlach). [Lö]
Beidenfleth (Steinburg), Kirche: Der Schnitzaltar von 1636 aus der Werkstatt von Hein
Baxmann war zuletzt 1960 teilweise in dunklen Farben übermalt worden. Zudem verdunkelten Ruß und Schmutz die Fassung des Spätrenaissancealtars. Nach Reinigung und Freilegung
präsentiert sich die jetzt überwiegend gut erhaltene lichtere Fassung von 1903. Der figürliche
Schmuck wurde diebstahlsicher montiert (Rest. Tatjane Wolff). [Lö]
Berkenthin (Herzogtum Lauenburg), Kirche: Der Backsteinbau des 13. Jh. ist nicht nur
wegen seiner außergewöhnlichen Lage, Baugeschichte und Ausstattung von Bedeutung, son-
dern auch auf Grund der frühen denkmalpflegerischen Behandlung, hier der Rekonstruktion
bes. des Kircheninneren 1899 durch Provinzialkonservator Richard Haupt. Seinerzeit erhielt
der Chorraum seine farbige, figürlich gestaltete Verglasung, die jetzt durch die Fa. Peters,
Paderborn, unter Beibehaltung des alten Bleinetzes restauriert wurde. Zunächst wurden die
Fenster demontiert und gereinigt, dann waren Kitt- und Mörtelreste zu entfernen, Glas zu ersetzen, Sprünge zu kleben, gebrochene Bleiruten zu löten. Eine innen belüftete Schutzverglasung soll weitere Korrosionsschäden an den sieben Chorfenstern verhindern. Die blank verglasten Spitzrautenfenster im Langhaus sind erneuert worden. [Jo]
Der prunkvoll komponierte hölzerne Altaraufbau des Akanthusbarock (um 1686) bedurfte konservierender Maßnahmen (Abb. 3). Im Vordergrund standen dabei Reinigung sowie
Malschicht- und Holzfestigung. Während das ovale mittige Leinwandgemälde mit dem Gekreuzigten bereits in den 1980er Jahren restauriert worden war (Rest. Monika Schedel), musste das wellig gewordene Predellenbild mit der Darstellung des Abendmahls ausgebaut und in
der Werkstatt des Restaurators bearbeitet werden (Rest. Alwin Beetz). [Lö]
Bordesholm (Rendsburg-Eckernförde), Klosterkirche: Die Grabplatte des Ritterpaares
Pogwisch († 1694) aus Öland-Kalkstein, die starke Rissbildung und ablösende Schalen zeigte,
wurde restauriert (Rest. Manfred Kulmer). [Lö]
Boren (Schleswig-Flensburg), St. Marien-Kirche: Die romanische Dorfkirche, ein
flach gedeckter Backsteinbau des frühen 13. Jahrhunderts mit eingezogenem Kastenchor,
wies Schäden am eichenen Kehlbalkendach auf (Abb. 4). Die Standsicherheit schien gefährdet: das Fehlen kraftschlüssiger Verbindungen und partieller Befall mit „Echtem Hausschwamm“ wurden festgestellt. Unter weitgehender Schonung der von C. Fey bemalten Balkendecke erfolgte die Sanierung der Dachkonstruktion (Ing. K. Brammer u. Stelck). Der Boden ist jetzt über eine Dachbodenluke vom Chor aus zugänglich. Die Schiefereindeckung der
Kirche war zu erneuern, die Deckelschalung am hölzernen Glockenturm von 1695 zu reparieren (Arch. E. Stüve, Kirchenkreis Angeln). [Jo]
Die im Zuge einer früheren Restaurierung bis auf das Holz abgebeizte spätgotische
Kanzel hatte zuletzt auch ihre nach dem zweiten Weltkrieg ausgeführte Neufassung des
Kunstmalers Fey eingebüßt. Jetzt wurden, neben Holzarbeiten, die frühen Fassungsreste gesichert und eine ästhetisch befriedigende Oberflächenbehandlung durch Firnissen vorgenommen (Rest. Marek Filipiak). [Lö]
Borsfleth (Steinburg), Kirche: Das 1690 gesetzte Epitaph Sommer an der Südwand der
Kirche wurde konserviert. Durch die Oberflächenreinigung kam die zarte Marmorierung des
Rahmenwerks wieder zum Vorschein (Rest. Tatjana Wolff). [Lö]
Braderup (Nordfriesland), Kirche: Durch klimatisch bedingten Holzschwund zeigte
der barocke Gemäldeflügelaltar von 1676 gravierende Abplatzungen der Malschicht und breite Öffnungen der Brettfugen (Abb. 5). Um die Fugen zu schließen zu können, wurden die
Tafelbilder ausgebaut. Die Restaurierung der Gemälde erfolgte nach gesichertem Transport in
der Restaurierungswerkstatt. Die Arbeitsschritte am Gehäuse, den Säulen und Anschwüngen,
die mit einer Neufassung nach Befund abschlossen, wurden vor Ort durchgeführt (Rest. Karin
Bujack und Peter Gloy). [Lö]
Bredstedt (Nordfriesland), St. Nikolai-Kirche: In der Kirche löste sich die frühbarocke
Kanzel des Claus Gabriel schon bedrohlich von der Südwand. Ins Mauerwerk eingelassene,
verrottete Kragbalken mussten ausgetauscht werden. Unter der Verkleidung zeichnete sich auf
der Unterseite des Kanzelkorbs ein achteckiger Unterhang ab. Als Pendant zur zweistöckigen
Volutenkrone des Schalldeckels wurde eine bislang unter dem Korb angeschraubte Traubenschnitzerei an einen die Konturen nachzeichnenden Unterhang aus quadratischen Stahlprofilen gehängt (Arch. E. Grygas, Husum). Durch die Firma Hermann Eule, Bautzen wurde die
Färber-Orgel von 1876 unter Wiederverwendung des Prospekts und unter Verzicht auf das
jüngere Rückpositiv erneuert. An dessen Stelle wurde der Einschnitt in die Brüstung mit einem stählernen Gitter geschlossen, dessen Messingverzierungen die Rautenteilung der Kirchenfenster spiegelt. Bei den Arbeiten zur statischen Ertüchtigung der Empore kam der obere
Abschluss des Westportals von 1875/76 zum Vorschein. An der Emporenbrüstung wurden
unter den Gedenktafeln für Gefallene des Ersten Weltkriegs die älteren Füllungen wieder entdeckt, die ein Maureskenornament auf gemalter Holzmaserierung zeigen. Die kontrastreiche,
in rot und blau gehaltene Dekorationsmalerei der ausgehenden 1920er-Jahre an Wänden und
Decken ist von Restauratorenhand dokumentiert worden (Rest. S. Gerlach, Husum). [Jo]
Brunsbüttel (Dithmarschen), Jakobuskirche: Am Königsstuhl ist die südliche Seitenwand nachgebaut worden, die beim Neubau der seitenspieligen Orgel entfallen und, nach der
Verlegung des Spieltisches, nun wieder zu schließen war, um die vom Orgelprospekt abgetrennte königliche Loge erneut als geschlossenes Gehäuse herzustellen (Abb. 6). Die von F.
Dubbick 1953 übermalten Wappenhalter, Löwen, Gesimsprofile und weitere Details sind bis
auf eine ältere Fassung (1724) kopierende Vergoldung und Marmorierung von 1840 freigelegt
bzw. retuschiert worden (Rest. B. Mannewitz und M. Filipiak). Mit der Wiederherstellung der
expressiven Marmorierung der Loge an der Altarbrüstung und der farblichen Rekonstruktion
des Taufdeckels findet die Restaurierung der historischen Ausstattungsstücke, von der Arbeit
eines Kirchenmalers an Gestühl und Liedtafeln einmal abgesehen, ihr vorläufiges Ende. Im
weiteren soll aber geprüft werden, das barocke Ziffernblatt (abgebildet im Jahresbericht
1989/99, S. 201), das sich an der Kirchendecke über der Orgel befand und dem Pastor die
Redezeit vergegenwärtigte, wieder in Funktion zu nehmen. [Jo]
Büsum (Nordfriesland), St. Clemens- Kirche: Am gotischen Sakramentsschrank wurde
die nahezu geschlossen erhaltene Fassung unter drei jüngeren Anstrichen freigelegt (Abb. 7):
auf rotem Grundton befindet sich eine gemalte Monstranz auf der oberen Türe und an den
vorderen Ecken je eine gemalte Säule. Die Fassungen der Innenseiten wurden gereinigt, konserviert, das Schloss der schmiedeeisernen Gittertür reaktiviert und der 1959 erneuerte Sockelbereich farbig passend getönt. Das Holz konnte dendrochronologisch auf die Zeit um oder
nach 1475 datiert werden. Später hinzugefügte Profile und weitere Veränderungen wurden
entfernt. Beschädigungen in der Fassung durch Gebrauch wurden belassen und nur wenige
Stellen zurückhaltend retuschiert (Rest. Botho Mannewitz). [Lö].
Eckernförde (Rendsburg-Eckernförde), St. Nicolai- Kirche: Bei dem polychrom gefassten und übermalten Holzrelief im Gehäuse „Anbetung der Hirten“ handelt es wohl um ein
Altarfragment von 1510/20. Auf eine Freilegung der ursprünglichen Fassung wurde verzichtet. Nach der Behandlung gegen Schimmel- und Holschädlingsbefall und der Festigung der
empfindlichen Fassung konnte das Erscheinungsbild durch die Abnahme des verbräunten
Überzugs und korrigierende Retuschen erheblich verbessert werden. Eine neue Aufhängung
wurde angebracht (Rest. Ursula Lins und Uta Lemaitre). [Lö]
Eckernförde-Borby (Rendsburg-Eckernförde), Friedhof, Leichenhalle: Inmitten des
Friedhofs der Kirchengemeinde liegt das zuletzt als Geräteraum genutzte, ehemalige Leichenhallengebäude aus den 1920/30er-Jahren, das nun zur musealen Aufstellung der drei vor dem
Gebäude stehenden barocken Sarkophage, die wohl aus der aufgelassenen HemmelmarkerGruft stammen, und der Aufnahme des weiteren steinernen Sarg aus dem Kirchturm hergerichtet worden ist. [Jo]
Enge (Nordfriesland), Kirche: Die mittelalterliche Dorfkirche zu wurde 1700-1717 zur
barocken Backsteinsaalkirche umgebaut. Ihr spätmittelalterlicher Schnitzaltar (um 1520) mit
einer figurenreichen Kreuzigung neben Reliefs mit Szenen aus der Katharinenlegende im Mittelschrein und geschnitzten Aposteln und Heiligen in den Seitenflügeln, erhielt etwas später
seine barocke Rahmung. Die beweglichen Kastenflügel, mit denen der Schrein zu „wandeln“
war, wurden 1779 im geöffneten Zustand festgesetzt und mit dem zweiten, vormals festge-
stellten äußeren Flügelpaar verbunden. Auf den Innenflächen der zusammen genagelten Flügel wurde von Prof. Dr. Uwe Albrecht durch Video-Endoskopie des Hohlraums spätgotische
Tafelmalerei entdeckt: Acht gemalte Szenen aus dem Leben und Martyrium der Heiligen Katharina ergänzen hier die Reliefszenen im Schrein. Es folgte der Ausbau des hinteren Flügelpaares, dann die Bestands- und Schadensdokumentierung, dann die behutsame Reinigung und
Festigung der gelockerten Malschicht durch das Restauratorenteam D. Simmert und M. Freitag. Es überraschte der gute Erhaltungszustand der nie zuvor ergänzten oder übermalten Malereien, die ihren Platz an den Wänden zu Seiten des Altars finden sollen. [Jo]
Eutin (Ostholstein), St. Michaeliskirche: Seit der letzten Renovierung 1958-1960 sind
keine nennenswerten Unterhaltungsmaßnahmen vorgenommen worden, so dass jetzt wieder
eine grundlegende Sanierung ansteht. Die Begutachtung der Schäden nahm Arch. G. Seidel
vor. Unglücklicherweise ist zu Beginn der Holzschutzmaßnahmen ein Brand entstanden, dessen Schäden aber mit der laufenden Instandsetzung von Dach- und Dachstuhl behoben werden konnten. Vom neuen Raumkonzept mit geänderter Eingangssituation, der Wiederbelebung der Sakristei, dem Entwurf und der Positionierung neuer Ausstattungsstücke wird in der
nächsten Ausgabe zu berichten sein. [Jo]
Fehmarn-Bannesdorf (Ostholstein), St. Johanniskirche: Elf barocke Vasen von den
drei Logen an der Nordwand waren sehr stark durch Holzschädlinge geschädigt. Der Holzkern musste jeweils stabilisiert und stellenweise ergänzt und beigefasst werden. Die beiden
Putti vom Barockaltar erhielten nach ihrer Konservierung wieder eine Weißfassung nach Befund (Rest. Tatjana Wolff). [Lö]
Fehmarn-Landkirchen (Ostholstein), St. Petri- Kirche: Ziel der Restaurierung am 1650
gesetzten Epitaph Wolder, war die Festigung von Holzsubstanz und Fassung und das Entfernen der entstellenden braunen Lasur von 1888 um die leuchtende Originalfarbigkeit sowohl
am Rahmenwerk als auch auf den Gemälden wieder zum Vorschein zu bringen. Die übermalten roten und grünen Lüster des Epitaphrahmens ließen sich nicht freilegen und erhielten eine
Neufassung entsprechend dem originalen Farbton (Rest. Tatjana Wolff). [Lö]
Flensburg, St. Marienkirche: Das Epitaph Beyer von 1591 zeigt die älteste Stadtansicht Flensburgs und ist damit das stadtgeschichtlich bedeutendste Epitaph der Kirche (Abb.
8). Die Untersuchung des Hans Kremberg zugeschriebenen prachtvollen Renaissancerahmenwerks und die Archivrecherche ergaben, dass die einzige vollständig erhaltene Fassung
1903 von Jensen-Garding auf neuer Grundierung „nach Befund“ aufgebracht wurde. Das jetzige Restaurierungskonzept sah vor, neben den umfangreichen Festigungsarbeiten an der
Malschicht, die partiellen Überfassungen, die in den 1950er Jahren durch Restaurator Fey
aufgebracht wurden, zu entfernen und die Fassung von 1903 zu erhalten (Rest. Ursula Lins
und Uta Lemaitre). Das große Gemälde von Jan van Enum das vor der Stadtansicht den gekreuzigten Christus und die große Stifterfamilie zeigt, war bereits zuvor restauriert worden
(Rest. Dagmar Hinrichsen). [Lö]
Nikolaikirche: Zum farblich rekonstruierten Orgelprospekt der Nikolaikirche will das
erst zur Barockzeit angefügte Akanthusschnitzwerk, das im Flensburger Museum aufbewahrt
und jetzt restauriert wurde (Rest. H. Binger), nicht mehr recht passen, ebenso wenig die als
Klappflügel an das Ringerink-Hauptwerk montierten Leinwandbilder, wovon noch die drei
mit den Themen Hirtenverkündung, Hirtenanbetung und Beschneidung erhalten sind. Mit
dem Hinzufügen der Anschwünge und Bilder war gleichzeitig auch die Farbgebung des Prospekts barock verändert worden. Die Anschwünge werden daher zu Seiten des Prospekts an die
Wand montiert, somit im Sichtbezug zum Instrument. [Jo]
An dem von Margarethe Cäcilie Valentiner gestifteten Altar von 1749 mit zwei Ölgemälden auf Leinwand des David Nolda (Signatur auf dem Sarkophagdeckel), „Auferstehung
Christi“ und „Letztes Abendmahl“ standen konservatorische Arbeiten im Vordergrund: Rei-
nigung, Entfernen von Kerzenwachs, Festigung der Malschicht und Befestigen von Ornamentteilen, Kittungen, Retuschen und Firnisauftrag (Rest. Heike Binger). [Lö]
Friedrichstadt (Nordfriesland), Prinzessstraße 1, Remonstrantenkirche: Die Remonstrantenkirche in Friedrichstadt ist in ihrer Bestimmung einzigartig im Lande. 1852-53
wurde sie unter Pastor Mensinga und F. Holm als lang gestreckter Saalbau mit Flachdecke
erbaut. Es handelt sich, für Nordfriesland ungewöhnlich, um einen Putzbau mit einer einfachen Wandgliederung durch große Rundbogenfenster und korinthische Pilaster. Der an die
klassizistische Richtung der niederländischen Barockarchitektur angelehnte Kirchenbau, weist
einen einbezogenen gestuften und mit offener Laterne bekrönten Turm auf. Die Schäden an
der Laterne sowie eine extreme Feuchtigkeit im Mauerwerk waren Anlass, 2005 die Sanierungsarbeiten der Kirche einzuleiten. Dabei wurde die hölzerne Konstruktion der Laterne,
deren Standsicherheit nicht mehr gewährleistet war, zimmermannsgerecht instand gesetzt. Die
Kupfereindeckung konnte weitestgehend erhalten bleiben. Schadstellen wurden ergänzt (Abb.
9). Das Landesamt für Denkmalpflege führte eine restauratorische Farbuntersuchung durch,
deren Ergebnis eine Neufassung der Laterne und schließlich der gesamten Kirche nach bauzeitlichem Befund zur Folge haben wird. (Arch. Gunnar Seidel, Kiel). [Ha]
Gelting (Schleswig-Flensburg), Katharinen-Kirche: Den Raum beherrschenden Abschluss im Chor bildet die fünfachsige Altarwand mit Pilastern und gekuppelten Freisäulen,
figürliche Teile eines qualitätvollen spätgotischen Schnitzaltars einbeziehend, über der sich
dann der Orgelprospekt von 1708 bzw. 1794 erhebt. Laut Inventar ist bereits 1595 eine Orgel
vorhanden gewesen, 1708 war eine Orgel in Bau, 1794 erbaute Jürgen Hinrichsen Angel eine
neue Orgel, die 1904 durch das Werk von Marcussen und Sohn ersetzt worden ist. Von dieser
frühen Marcussen-Orgel ist trotz der Umbaumaßnahmen in den 1970er Jahren noch so viel
historische Substanz vorhanden, dass eine Rückführung auf den Zustand von 1904 durch den
Orgelsachverständigen als sinnvoll empfohlen wurde, damit das historische Gehäuse von Angel wieder die gut auf die Kirche abgestimmte Marcussen-Disposition übernimmt (Gutachter
M. Mages, Flensburg, Orgelbauer M. Becker). [Jo]
Gettorf (Rendsburg-Eckernförde), St. Jürgen-Kirche: Nach der Restaurierung des Marienaltars, des Taufdeckels und der Einrichtung der Marienkapelle nahm sich der Kirchenvorstand die Neugestaltung des geteerten Kirchenvorplatzes mit Granitpflaster und roten Klinkern vor, Gleichzeitig konnte das Traufpflaster um die Kirche erneuert werden. Konservierende Maßnahmen, u. a. die Bekämpfung akuten Anobienbefalls und das Entfernen des
Schimmelpilzbefalls führte das Restauratorenteam U. Lemaitre und u. Lins, Eckernförde/Schleswig, an der Gudewerdt-Kanzel von 1598 und weiteren Ausstattungsstücken, wie
dem Marienleuchter, durch, Um weiterem Schimmelpilzbefall in Zukunft vorzubeugen, werden nun auch in dieser Kirche die Temperatur und die relative Luftfeuchtigkeit überwacht.
[Jo]
Glückstadt (Steinburg), Ev. Kirche: Holzschwund und Fassungslockerungen machten
die Restaurierung des Epitaphs Fuchs von 1720 an der Südwand des Westturms in der Stadtkirche dringend erforderlich (Abb. 10). Die zu konservierende Fassung stammt jetzt weitgehend von der Restaurierung durch den Glückstädter Maler Wehrmann 1962. Lediglich das
ovale auf eine gewölbte Kupferplatte gemalte Portrait des Generals Fuchs blieb bei der letzten
Restaurierung unbehandelt und wurde jetzt fachgerecht restauriert (Rest. Tatjana Wolff). [Lö]
Grundhof (Schleswig-Flensburg), Marienkirche: Am Außenmauerwerk sind Materialuntersuchungen durchgeführt und Musterflächen mit Fugenproben angelegt worden (Zentrum
für Materialkunde für Kulturgut). Auch die mächtige, vielleicht als Wehrmauer im 15. Jh.,
ebenfalls aus Feldsteinen aufgemauerte Friedhofseinfassung soll sukzessive neu verfugt werden. Hierfür wurde die Instandsetzung im Trockenspritzverfahren getestet. Die Abdeckung
der Mauerkrone ist mit Hohlpfannenziegeln zu ergänzen. Das Friedhofsportal aus Zement
verputzten Klosterformatsteinen ist einer Grundinstandsetzung unterzogen worden (Arch. E.
Stüve, KIRCHENKREIS Angeln). [Jo]
Gülzow (Herzogtum Lauenburg), St. Petri-Kirche: Das Feldsteinmauerwerk der
1818/19 von Arch. Pampel, Hannover, erbauten Kirche war vor ca. zwanzig Jahren mit einem
Spezialmörtel verfugt worden, der aber von Anfang an stark aussandete und beanstandet wurde. Schäden zeigten sich auch an den verputzten Fensterleibungen und der Putzrustika der
Ecken, auch am horizontalen Putzband zwischen den hohen Rundfenstern (Abb. 11). Zur Bestimmung des bestmöglichen Verfug- und Verputzmaterials sind von ausgewählten Herstellern Musterflächen angelegt worden. Das Norddeutsche Zentrum für Materialkunde von Kulturgut e.V. (ZMK) stellte bei ihren bauchemischen Untersuchungen im Rahmen des DBUProjekts „Optimierung und Erprobung dauerhafter Gipsmörtel für die Instandsetzung historischer Bauwerke“ neben Gipsmörtel auch wasserlösliches Magnesium-Sulfat im Altbestand
des Mauerwerks fest, was die Unverträglichkeit mit Zement gebundenen Mörteln bestätigte.
Bei der Sanierung des Mauerwerks mit einem Restaurierungsmörtel wurde ein Charakteristikum der Kirche beibehalten, die dekorativ in die Mörtelfugen eingedrückten Steinbruchstücke
(Arch. K. Gelhaar). Der Austausch der Sohlbänke in Granit erwies sich als ebenso erforderlich wie der Nachbau der unteren Fensterrahmen. Über dem quadratischen Schaft des Westturms erhielt der überkuppelte Zylinder eine neue Kupferhaut. Umfangreiche Holzschutzmaßnahmen, darunter auch das Freilegen von Balkenköpfen, warne vonnöten. In der Kirche
wird der Taufengel, mit einer neuen Hebemechanik ausgestattet, zukünftig wieder genutzt.
Dafür ist die Messingtaufschale in Form eines Kugelsegments geschaffen worden (Gürtler E.
Sellmann). [Jo]
Gudow (Herzogtum Lauenburg), St. Marienkirche: Das auf einen neueren Standfuß
montierte gotische Altarkruzifix mit reich gestaltetem Kreuz wurde jetzt restauriert.
Befundsicherungen und Schadensaufnahmen zur Vorbereitung der Restaurierungsarbeiten
erfolgten am 1588 gesetzten Epitaph für Joachim von Bülow, am Patronatsstuhl von 1577 der
Familie von Bülow und am wertvollen gotischen Schnitzaltar (siehe auch Restaurierungswerkstatt), der im Mittelpunkt der restauratorischen Arbeiten stehen wird und in mehreren
Jahresabschnitten restauriert werden soll (Rest. Alwin Beetz). [Lö]
Hademarschen (Rendsburg-Eckernförde), St. Severin-Kirche. Vom Wiederaufbau der
im Dezember 2003 bis auf die Grundmauern abgebrannten Kirche nach den Ideen des Wettbewerbgewinners A. C. Hühn (Arch. ppp + hühn), nach Abschluss der archäologischen Grabung und der Konservierung historischer Befunde, wird ausführlich nach Abschluss der Arbeiten zu berichten sein. [Jo]
Hattstedt (Nordfriesland), Kirche: Durch die Abnahme der neuzeitlichen Leimfarbenübermalung, umfangreiche Retuschierarbeiten und die partielle Fassungsrekonstruktion nach
Befund bekam der spätgotische Schnitzaltar ein neues Erscheinungsbild (Abb. 12). Die zuletzt hellviolett gestrichenen Rückwände erhielten durch Vorsetzen von Azuritblau gefassten
Holzplatten ihre ursprüngliche Farbigkeit zurück. Fehlende Schnitzteile wurden in Eichenholz
ergänzt. Die vermutlich von Marten van Achten stammenden manieristischen Gemälde auf
den Flügelrückseiten wurden restauriert (Malschichtfestigung, Firnisabnahme, Retuschen).
Das Antependium zeigt analog zum Altarschrein eine neue Farbgebung in Azurit und Blattmetallauflagen (Rest. Susanne Gerlach). [Lö]
Hemme (Dithmarschen), Kirche: Der H. Claussen zugeschriebene sechseckige Taufstein von 1630 ist aus Gotland-Sandstein gefertigt worden und mit mehreren polychromen
Fassungen versehen (Abb. 13). An den Außenseiten des Beckens sind fünf Alabasterreliefs
und eines aus Marmor mit den Darstellungen der vier Evangelisten, Gottvaters und Johannes
des Täufers eingelassen. Den Sockel schmücken sechs kniende Putti, die das Taufbecken atlantengleich stützen. Die Ursachen des gravierenden Schadensbildes lagen zum einen im
Steinmaterial selbst (Lager) und in Rostsprengungen der korrodierenden Eisendübel, die jetzt
durch rostfreie Stahldübel ersetzt wurden. Sandende und abgängige Bereiche wurden gefestigt
und auf Wunsch der Kirchengemeinde plastisch ergänzt. Die Neufassung erfolgte im Farbton
des Steins analog der letzten Überfassung. Frühere Fassungen wurden dokumentiert (Rest.
Manfred Kulmer und Sophie Haake). [Lö]
Hohn (Rendsburg-Eckernförde). Marienkirche: Die vor Jahren nur im Traufbereich
ausgetauschte Dacheindeckung der 1692-1694 errichteten Kirche in wich einer Neueindeckung mit Unterdach. Dabei legte Arch. H. Lambrecht die Schalung zwischen die Sparren
und konnte damit die Dachanschlüsse und das alte Erscheinungsbild samt Verformungen beibehalten. Der First und die Grate der Walme wurden vermörtelt. [Jo]
Husum (Nordfriesland), Marienkirche: Das von Architekt Wuttke, Neumünster, weiterentwickelte Gesamtkonzept zur Zurückgewinnung des klassizistischen Innenraums der
Marienkirche, Werk des Architekten Christian Frederik Hansen von 1829-1833, sah nach der
Restaurierung der Altarwand, der farblichen Wiederherstellung einer Musterachse und dem
Rückbau der Fenster in alter Sprossenteilung und Klarverglasung jetzt vor, die zugemauerten
Bögen rechts und links der Altarwand wieder zu öffnen, sodass der Kanzelaltar wieder seitlich vom Licht umrahmt wird (Abb. 14). Die zuletzt als Küsterraum und Lager genutzten Nebenräume dienen zukünftig als Kapelle und Sakristei. Sieben barocke Apostelfiguren und eine
Christusdarstellung aus der alten Marienkirche (Vorgängerkirche) werden aus der nicht mehr
für den Gottesdienst genutzten katholischen Kirche in Friedrichstadt „zurückgeholt“ und hier
nach der Restaurierung (Rest. S. Gerlach) als Andachtsbilder aufgestellt worden. Als zu technisch werden die Ganzglaselemente hinter den geöffneten Bögen empfunden. [Jo]
Kating (Nordfriesland), Kirche: Die Holztaufe von 1626 erhielt durch Freilegung und
Retusche wieder ihr frühbarockes Erscheinungsbild zurück. Zuletzt hatte eine wenig qualitätvolle Überfassung des 19. Jh. in der Weiß- und Blautöne vorherrschten den Farbeindruck bestimmt. Jetzt zeigt sie sich überwiegend in Schwarz, Rot und Gold mit marmorierten Flächen
Am Taufdeckel, der stilistisch etwas abweicht und zudem im 19. Jh. auch konstruktiv überarbeitet bzw. ergänzt wurde, musste die fehlende Barockfassung passend ergänzt werden (Rest.
Alwin Beetz). [Lö]
Kiel, St. Nikolaikirche: Nach dem Verkauf des Gemeindehauses Jägersberg konzentrierte die Kirchengemeinde ihre Aktivitäten ganz auf die Räume der Kirche. Den Beginn dieser Entwicklung zur „Kirche unter einem Dach“ markierte der Einbau eines Besprechungsraums im bestehenden Claus-Harms-Raum durch das Einhängen einer frei schwebenden und
damit reversiblen Zwischendecke. Nun folgte die Unterbringung des Gemeindebüros in der
gewölbten Sakristei von 1878-1884 an der Südseite zwischen Chor und Schiff. Gewünscht
wurde ferner ein Gemeindesaal, in dem auch der Nikolai-Chor proben könne. Da die in der
Mitte der Südseite angebaute Professorenempore (Professorenchor) zur Wiederaufbauleistung
G. Langmaacks 1950 der von Bomben zerstörten Kieler Nikolaikirche gehört, fand die Errichtung eines groß dimensionierten, modernen Ersatzbaus keine Zustimmung. Der Gemeinde
wurde empfohlen, sich wenn nötig innerhalb dieses Anbaus neu einzurichten. Umbau und
Erweiterung durch Arch. G. Seidel, Kiel, sind nun abgeschlossen. Eine Küchenzeile wird bei
Empfängen zum Kirchenraum hin geöffnet. WC-Einbauten und ein Lastenfahrstuhl zum
Verstauen der Chorpodeste fanden im Erdgeschoss Platz. Der 65 m2 große Gemeindesaal im
Obergeschoss wird über eine Spindeltreppe im externen, gläsernen Treppenhaus erschlossen.
Der einst dunkle und mit gegossenen Stufen für die Sitzbänke ausgestatte Raum ist zum Dach
hin geöffnet. Der hell wirkende Raum erhält sein Licht durch die verglaste südwestliche
Walmdachfläche. Verschiebbare Fenster bilden die Trennung zum Kirchenschiff, zu dem der
nun auf einheitliches Bodenniveau gebrachte Raum geöffnet werden kann
Vom Ringtausch der Ausstattungsstücke ist berichtet worden. Die wieder an ihren angestammten Platz gerückte und inzwischen restaurierte Kanzel (Rest. D. Simmert u. M. Freitag) wich der „neuen“ Cavaillé-Coll-Orgel, die wiederum die alte Chororgel von 1965 an der
Nordseite des Altarraums ersetzte. Dort kamen beim Abbau des Instruments eine Wandnische, ein Nordportal und ein kleiner von der Nebenkapelle abgetrennter Raum zum Vorschein, der nun als „Schatzkammer“ für das Kirchensilber hergerichtet worden ist (Abb. 15).
Die als „Raum der Stille“ genutzte Nebenkapelle wurde durch vier Buntglasfenster des Künstlers Johannes Schreiter aufgewertet. Restauriert wurden das auf dem Dachboden der Kirche
aufgefundene barocke Ölgemälde des Hl. Petrus und das Pastorenbildnis des Claus Harms
von Fr. Gaede 1836 (Rest. D. Simmert u. M. Freitag). Die Bronzetaufe des J. Apengeter von
1344 ist in die Mitte der Pommernkapelle gestellt worden. Ein mit Kerzen zu bestückender
Osterleuchter nimmt ihren vormaligen Platz ein. [Jo]
Maria-Magdalenen-Kirche: In neuer Gestaltung zeigen sich die Außenanlagen der
Kirche in Elmschenhagen (Arch. K. Frowein). [Jo]
Pauluskirche: Die absturzgefährdeten Kreuzblumen am Turmhelm (1882) wurde nach
Befund erneuert. An den Außenmauern sind Schmutz, Ausblühungen und gut gemeinte Altanstriche mit heißem Dampf entfernt worden. Saniert bzw. großflächig ausgetauscht wurde
das Mauerwerk der Schiffswestwand und der Turmseitenwände. Als problematisch erwies
sich die Abnahme der auf der Innenseite der Wände aufgetragenen Bitumenmasse. Von den
Wappen tragenden Terrakotta-Adlern an den Turmseiten ist ein Abguss hergestellt worden.
Mit der Neugestaltung des Turmraums kamen die Arbeiten zum vorläufigen Abschluss (Arch.
C. Becker, Kiel). [Jo]
Klein Kollmar (Steinburg), Kirche: Anlass für die Restaurierung des barocken Orgelprospekts war die Erneuerung der aus den 1930er Jahren stammenden Orgel. Der Prospekt
erhielt in den 1960er Jahren einen Anstrich mit unlöslicher Dispersionsfarbe, der trotz maltechnischer Mängel aus Gründen der Kostenersparnis jetzt weitgehend beibehalten werden
musste. Nach der Malschichtfestigung konnten wenige maltechnische Verbesserungen und
eine Freilegung der sehr gut erhaltenen originalen Glanzvergoldung auf Blatt- und Bandelwerk wesentlich zur optischen Verbesserung beitragen (Rest. Andrea Junken-Warnecke). [Lö]
Klein Wesenberg (Stormarn), Kirche: Qualitätvolle Glasmalereien sind ein Kennzeichen des neugotischen Baus: 1911 schuf Robert Pollog die Gestalten der Apostel, 1923 Erich
Kahn das Lutherbild (Abb. 16) und 1962 Siegfried Assmann die Christusdarstellungen. In
seinem Gutachten stellte I. Rauch, Koblenz, Schäden fest, wie Glasbruch, Versprödung der
Bleie, Ausbauchungen durch Winddruck, ausgewaschene Kittungen, Bewuchs mit Flechten
und Pilzen, verrostete Windeisen und Verlust an Schwarzlot- und Überzugsmalerei. Die Fa.
Peters, Paderborn, begann mit der Restaurierung des besonders geschädigten Lutherbildes und
montierte die historischen Scheiben mit ausreichendem Belüftungsabstand dann innen vor
eine Schutzverglasung. [Jo]
Kotzenbüll (Nordfrieland), Kirche: Eine Kopie auf Leinwand von 1799 eines verschollenen Epitaphgemäldes des Pastors Georg Grusius (gest. 1619) wurde restauriert. Der Zierrahmen wurde auf seine ursprüngliche Fassung freigelegt (Rest. Alwin Beetz). [Lö]
Lindholm (Nordfriesland), Kirche: Die Restaurierungsarbeiten an der Ausstattung
(siehe Jahresbericht 02/03, S. 188) sind mit der Restaurierung des barocken Kanzelkorbes
weitergeführt worden (Rest. Susanne Gerlach). [Lö]
Lütau (Herzogtum Lauenburg), Kirche: Inmitten des Ortes liegt die von einem Lindenkranz umstandene Landkirche weithin sichtbar auf einer Hügelkuppe. Ihre Anfänge reichen bis in die erste Hälfte des 13. Jahrhunderts zurück. Zusammen mit dem Neubau des
Langhauses erhielt der mächtige Feldsteinturm 1846 seine spätklassizistische „Tempelfront“.
Veränderungen mit gänzlich neuen Raumfassungen sind für 1907, 1953 und 1975 belegt. Bei
der Renovierung ist klassizistische, recht helle Farbigkeit wiederhergestellt worden (Abb. 17),
wie sie lückenlos am Bau und seiner zeitgleichen Ausstattung nachzuweisen war (Rest. M.
Eifinger). Die Arbeiten an Gestühl, Haustechnik, Raumakustik und Beleuchtung wie auch am
Fachwerkobergeschoß des Turms lagen in den Händen von Arch. G. Seidel. [Jo]
Meldorf (Dithmarschen), Kirche: Die aus Bundesmitteln für die Substanzerhaltung
und Restaurierung von Kulturdenkmälern von nationaler Bedeutung geförderte Außensanierung des Doms an Dach, Fenstern (u. a. der bleiverglasten Kunstfenster Siegfried Assmanns)
und Mauerwerk wird fortgeführt (Arch. H. Lambrecht). An allen Wandbereichen und vor allem an den tragenden Bauteilen der 1878-82 vor das mittelalterliche Mauerwerk gesetzten
Außenschale erfolgte eine Grundsicherung durch Vernadeln und Verankerungen (Ing. K.
Brammer und Stelck). An den Wänden wurden Mauerziegel teilweise ausgetauscht, das Fugennetz saniert. Untersuchungen im Inneren des Doms galten der Verbesserung des Raumklimas und damit dem Erhalt der wertvollen Gewölbemalereien (Ing. Heimsch u. Warscheid).
[Jo]
Michaelisdonn (Dithmarschen), Michaeliskirche: Die Befundsicherung ergab vier aufeinander folgende Farbfassung an der barocken Taufe. Nach Festigung von Holzsubstanz und
Fassungsschichten sowie partiellen Ergänzungen am Schnitzwerk wurde die jüngste Fassung
durch Retuschen ergänzt (Rest. Susanne Gerlach). [Lö]
Neukirchen (Ostholstein), Antoniuskirche: Die in der Kirche wieder aufgefundene
Wange eines gotischen Baldachins, der hier einst den Altar bekrönt haben mag, aber für den
in Neukirchen die Verwendung als seitlicher Abschluss des Kanzelschalldeckels belegt ist,
wurde konservatorisch behandelt (Rest. A. Beetz), dann von einem Tischler zunächst modellhaft mit eingeschobener Vierteltonne zum Kanzeldeckel ergänzt (Abb. 18). Leider ließ sich die
Anbringung, wie sie Ende des 19. Jhs. bestand, nicht wiederherstellen, weil die Kanzel im
Zuge der Wandmalereifreilegung nach Südwesten versetzt worden ist. War zunächst daran
gedacht, nur die äußeren Umrisse der Konstruktion als „Abstraktion des Verlorenen“ wiederzugeben, kam es doch zu einer Rekonstruktion mit liebevoll nachgeschnitztem Rankenwerk
(Holzschnitzer Schmidtke). Zur Ermittlung des Leistungsumfangs für Restaurierungsmaßnahmen an Wand- und Gewölbemalereien im Chor sind Probeflächen mit kleineren Retuschen zur Verbesserung der Lesbarkeit der Darstellungen angelegt, die Festigung losen Putzes
fortgeführt worden (Rest. C. Leonhardt). [Jo]
Neukirchen (Nordfriesland), Kirche: Der gegen 1520 datierte Schnitzaltar mit der Darstellung des Gnadenstuhls erhielt seinen barocken Aufsatz zurück (Abb. 19), der seit der letzten großen Renovierung in den 1960/70er Jahren auf dem Dachboden lagerte. Zuvor musste
eine Steinschicht vom nachträglich erhöhten Altarblock abgenommen werden. Aus einem
gotischen Altar stammende Einzelfiguren wurden wieder in das vergoldete Akanthuswerk
gesetzt (Rest. M. Filipiak). [Jo]
Nieblum / Föhr (Nordfriesland), Kirche St. Johannis d. T.: Für das Gotteshaus steht
eine umfassende Instandsetzung von Dach und Fach an, wie im Gutachten des Architekten
Dietrich Fröhler angeführt. Die Umfassungswände des exponiert in Insellage Wind und Wetter ausgesetzten Friesendoms sind letztmalig 1970-1972 „ausgeflickt“ worden. [Jo]
Oldenburg / Holst. (Ostholstein), St. Johannis-Kirche: Dem Bildhauer Nike Holm aus
Kopenhagen wird der monumentale, spätbarocke Altar-Aufbau von 1778 zugeschrieben
(Abb. 20). Das im Aufbau dem ehem. Hochaltar der Lübecker Marienkirche nachempfundene
Retabel mit geschnitztem Kruzifix im Mittelfeld, flankiert von den allegorischen Schnitzfiguren Hoffnung und Glaube, wurde seit 1999 aufwändig auf seine ursprüngliche Farbigkeit, eine
differenzierte Marmorierung, freigelegt (Rest. Markus Freitag, Birgit Linnhoff, Dorothee.
Simmert). Dass dabei nur wenige Partien zu ergänzen waren, lag am guten Zustand der mehrfach übermalten, sehr qualitätvollen Erstfassung (Rest. Jakob Talmeier). [Lö]
Osterhever (Nordfriesland), Kirche: Schwerste Schäden zeigte der abgestellte Taufengel aus dem ersten Viertel des 19. Jh. Der Kranz, das rechte Bein, der linke Fuß, Teile des
Gewandes und der rechte Flügel wurden aus Lindenholz nachgeschnitzt und kleinere Fehlstellen mit Holzersatzmasse geschlossen. Die mehrfach überfasste Polychromie wurde gefestigt,
ergänzt und stellenweise nach Befund überfasst. Nun hat der Engel wieder seinen Platz im
Kirchenschiff erhalten (Rest. Marek Filipiak). [Lö]
Pellworm (Nordfriesland), Alte Kirche: Bei der Kirche, deren Sanierung jetzt anstand,
handelt es sich um die ehemalige Hauptkirche der Pellworm-Harde vom Ende des 12. Jahrhunderts aus Sandstein, Tuff und Ziegel mit reicher romanische Bauzier und Ausstattung
(Arch. H. Lambrecht). Nordseeluft und exponierte Insellage sind vor allem für die Substanzschäden an Mauerwerk, Dachdeckung und -konstruktion sowie am Glockenstapel verantwortlich, die zurzeit behoben werden. [Jo]
Pronstorf (Segeberg), Kirche: Vom Bautyp gehört die Saalkirche zu einer Gruppe von
Feldsteinbauten aus der Zeit der Kolonisation, die im christianisierten und planmäßig kolonisiertem Wagrien am Ende des 12. Jahrhunderts bis um 1220 entstanden sind und die sich
durch gleiche Formensprache und Machart auszeichnen. An ein flach gedecktes einschiffiges
Langhaus schließt sich im Westen ein zylindrischer Turm an, dessen Räume im Unter- und
Obergeschoss durch Bogenöffnungen zum Kirchenschiff geöffnet sind. In Pronstorf deuten
neben Baumaterial (Backsteinportale) und Mauertechnik (Gipsguss und Steinschale) auch
stilistische Merkmale (Spitzbogen) auf einen späten Vertreter dieses spätromanischen Landkirchentyps hin. Als Baumaterial der Kirche dienten die reichlich vorhandenen eiszeitlichen
Findlinge und Segeberger Gips, dessen unbeständige Bindekraft auch für die Labilität des
Rundturmes verantwortlich gemacht wird (Untersuchung ZMK im Rahmen des Gipsprojekts,
s. Gülzow). Seine äußere Schale aus unbearbeiteten, in Schichten versetzten Feldsteinen, erhielt erst in jüngerer Zeit Ausflickungen aus Ziegelmauerwerk (Aufmass der Turmabwicklung
durch S. Zunk). Im Gutachten von Prof. Dr. M. Ullrich, Münster, wurde die Vernadelung,
Injektion und Neuverfugung des Gips-Feldsteinmauerwerks empfohlen. Diskutiert wurden die
Vergrößerung des Dachüberstandes und die Montage von Dachrinnen an dem vermutlich um
1400 aufgesetzten Turmhelm. Der Dachüberstand blieb schließlich wie gehabt, aber vor das
nachgearbeitete Gesims kam eine Rinne. Weil auch das Geläut das Mauerwerk schädigte, ist
ein separater neuer Glockenturm errichtet worden. Die Mauwerkssanierung erfolgte im Trockenspritzverfahren mit einem Restaurierungsmörtel unter weitgehender Beibehaltung der
schmiedeeisernen Maueranker (Arch. H. Else). Da sich zwischen den Mauerwerksschalen
größere Hohlräume als zu angenommen fanden, wurde die bereits begonnene Vernadelung
und Verfüllung schließlich eingestellt und die Risse im Mauerwerk durch Steinaustausch verbandsgerecht geschlossen. [Jo]
Quickborn (Pinneberg), Marienkirche: Der baukünstlerische Wert der klassizistischen
Kirche von 1807-1809 ist heute unbestritten, war doch der berühmte C. F. Hansen der geistige
Urherber dieses frühen Emporensaalbaus. Spätere Zutaten und Umgestaltungen, so der Anbau
des Westturms 1863 mit dem markanten Spitzhelm, schmälern diesen Wert nicht.
Der in der Renovierung von Hansen-Kirchen erfahrene Architekt Wuttke hat jetzt ein Konzept entwickelt, das nicht nur die Verbesserung der Heizung und Elektrik bedeutet, sondern
eine Rückbesinnung auf die klassizistische Raumgestaltung. Zur farblichen Fassung sind restauratorische Voruntersuchungen bereits erfolgt. Darüber hinaus wird der Altar wieder freigestellt, d.h. von den Windfängen befreit, in der Mitte des Kirchenschiffs soll die Taufe zentral
aufgestellt werden, im Westbereich entfallen Zwischenwände, und zum Kirchenraum werden
die seitlichen Öffnungen wieder hergestellt, um wesentliche Punkte zu benennen, die zwischen Kirchengemeinde, Kirchenamt und Landesamt abgestimmt worden sind. [Jo]
Ratzeburg (Herzogtum Lauenburg), Dombezirk, Dom: Zur Bauunterhaltung an Dom,
Domkloster und den Nebengebäuden des Domhofs zählten neben der Mauerwerkssanierung
wieder Klempner-, Schlosser und Anstricharbeiten (R. Krauth, GMSH, Zweigniederlassung
Lübeck). Zur Neuverfugung der Westfassade des Doms sind Tests mit gipsverträglichen Mörteln durchgeführt worden, nachdem hier Gips als Bindemittel des historischen Baustoffs festgestellt worden war (ZMK). Die Arbeiten am neuen Glockengeläut konnten mit dem Einbau
der Schall-Luken abgeschlossen werden. Die Bleiverglasung der Fenster im Lauenburger
Chor, der für kirchengemeindliche Zwecke hergerichtet werden soll, wurde überarbeitet.
Langfristig soll der Domkreuzgang wieder als Umgang erlebbar werden: Die raumgreifende
Kirchenbuchregistersammlung ist zurück nach Schwerin abgegeben, die Dombibliothek in
den Nebenraum des Kapitelsaals eingezogen; für das Dommuseum, besonders aber für die
Küsterwerkstatt und das Stuhllager müssen adäquate Unterbringungsmöglichkeiten gesucht
werden. [Jo]
Die Restaurierung der im vergangenen Berichtszeitraum auf ihre gotische Fassung
freigelegten, lebensgroßen Skulptur „Christus im Elend“ aus der 2. Hälfte des 15. Jh. (Rest.
Alwin Beetz) wurde mit der Nachschnitzung des fehlenden Oberarms aus abgelagertem Eichenholz abgeschlossen (Bildhauer Giotto Bente). Der in der Eingangshalle zum Ratzeburger
Dom (Paradies) angebrachte Kruzifixus des 19. Jh. wurde konserviert (Rest. Alwin Beetz)
[Lö]
Dombezirk, Steintorhaus und Bischofsherberge: Hier wurde die Grundsanierung der
mittelalterlichen Gebäudegruppe fortgeführt (Arch. D. Kasper, Betreuung durch die GMSH
Lübeck). Neben Sicherungsarbeiten des Statikers K. Brammer durch den weiteren Einbau
einer Last aufnehmenden Stahlkonstruktion, an die sich die sanierte Fachwerkwestwand „anbinden“ ließ, war die weitere Substanzsicherung in Dach und Fach unter Herausnahme jüngerer Ein- und Umbauten vorgesehen. Erst danach war das Schadensausmaß an der großenteils
noch mittelalterlichen Bausubstanz auszumachen. So zeichneten sich auch im nördlichen Bereich nach dem „Entkernen“ die einstigen Wölbungen ab. Die Wiederherstellungs- und Sicherungsarbeiten am Steintorhaus, im wesentlichen Maurer-, Zimmerer- und Lehmbauarbeiten,
betrafen im Berichtszeitraum den bislang noch bewohnten südlichen Gebäudeteil. Für die
Ostfassade ist eine behutsame Mauerwerkssanierung vorgesehen. Nutzungsbedingte Kompromisse haben sich bislang auf die neuzeitliche Herrichtung des mehrfach veränderten Dachstuhls unter Bewahrung der alten Konstruktionshölzer beschränkt. Mit einer Bibliothek im
wenig belichteten Dachgeschoß und mit Büros werden die Lutherakademie und die Umweltstiftung der Norddeutschen Kirchen in den sonst auch weiterhin zu Wohnzwecken genutzten
Gebäudekomplex einziehen. [Jo]
Kirche St. Georg auf dem Berg: An dem wohl ältesten Sakralbau im Lauenburger
Land, einem einschiffigem Raum aus dem 2. Viertel des 13. Jh. mit eingezogenem, etwas
längsrechteckigem Kastenchor, sollte nur der Eingangsbereich erneuert werden. Nach einer
umsichtigen Schadensaufnahme des Architekturbüros Grage und Schorling wurde daraus eine
gründliche Sanierung. Der inschriftlich mit 1561 datierte Kehlbalkendachstuhl des Kirchenschiffs wies erhebliche Holzschäden auf. Die dendrochronologische Untersuchung bestätigte
seine Aufstellung Mitte 16. Jh. und für den jüngeren Bauteil Anfang 18. Jh. Nach Aufnahme
der Bohlenlage, aber noch vor der Auswechselung verrotteter Sparrenfüße und Stichbalken
wurde ein Aufmass gefertigt und die wieder entdeckte Balkeninschrift dokumentiert (B.
Zunk). Das äußere Mauerwerk der Schiffswände, mit behauenen Feldsteinen in den unteren
Mauerpartien begonnen und mit Backstein fortgeführt, wies Ausbeulungen und Risse auf, der
abreißende Ostgiebel neigte sich zunehmend nach außen. Die Vernadelung und Verfüllung
der Hohlräume mit einem Trasskalkgemisch sollen hier Abhilfe schaffen. Erneuert und überarbeitet wurden die Rahmen und die Verglasung der Fenster. Die Erneuerung von Dachbalken
zog die Wiederherstellung der wieder weiß gekalkten Stuckdecke im Kircheninneren nach
sich (Fa. S. Husak). Eine Umluftheizung ersetzt die irreparable Fußbodenheizung der 1970erJahre. [Jo]
Die Arbeiten am Barockaltar bestanden aus Holz- und Malschichtfestigung, Oberflächenreinigung, Wiederbefestigung loser Teile, Schließen von Rissen, Kittungen und Retuschen. Die durch und durch mürbe Holzsubstanz konnte soweit gefestigt werden, dass jetzt
alle Figuren Stabil sind. Von einer Durchtränkung bis in die unteren „Holzmehlschichten“
musste abgesehen werden. Die Frage der Oberflächenbehandlung der Ther’schen Altarfassung von 1954 konnte nur teilweise gelöst werden. Der weiße Christuskorpus war offensichtlich poliert. Die Assistenzfiguren erhielten jetzt durch Abfrottieren ebenfalls einen gewissen
Oberflächenglanz. Die Untersuchung einer Materialprobe der Ther’schen Fassung im Mikroanalaytischen Labor Prof. Jägers ergab einen modifizierten Leim- Kreidegrund mit Schellacküberzug (Rest. M. Müller-Andrae / Fa. Butt). [Lö]
Reinfeld (Stormarn), Matthias-Claudius-Kirche: In dem 1636 als Ersatz für die zerstörte Klosterkirche errichteten Bau zählt der Rückpositivprospekt des Bildhauers Hinrich Hurdelmann zur Erstausstattung. Als nun die Fa. K. Wegscheider, Dresden, einen Orgelneubau
vornahm, sollte die neue Hauptorgel aus Naturbelassenem Eichenholz in ihrer Gestaltung mit
profilierten Gesimsen „zurückhaltend“ die Konturen des historischen Rückpositivs aufgreifen.
Die Freilegung bzw. Rekonstruktion der Originalfassung einschließlich der alten Beschriftung
nahm Rest. H. Frach-Renner vor (Abb. 21). Nach Abschluss der Arbeiten am Instrument, die
ohne Beteiligung der Denkmalpflege erfolgten, sind Sanierungsarbeiten am Äußeren und Inneren der Kirche geplant. Es wird geprüft, das erst 1962 ausgebaute, auf dem Dachboden im
Pastorat gelagerte, buntverglaste Ostfenster wieder einzubauen. [Jo]
Rellingen (Pinneberg), Kirche: Francesco Antonio Martini malte die Kuppel und den
Tambour der 1754-1756 von Cai Dose als achteckiger Zentralbau errichteten Rellinger Kirche
(Pinneberg) aus. 1950 waren die in Freskotechnik gemalten acht Propheten- und Heiligenfiguren in der Tambourzone der Kuppel abgebrochen und durch Kopien des Glückstädter Malesr
und Restaurators Hermann Wehrmann ersetzt worden. Fünf Bruchstücke der Tambourgemälde (Darstellungen der Apostel, des König Davids und des Propheten Hesekiel) waren zuletzt
im Depot des Landesmuseums Schloss Gottorf eingelagert und erhalten geblieben. Jetzt sind
sie nach Festigung, Reinigung, Putzergänzung und Retusche wieder im Kirchenraum in einer
der Logen präsentiert (Rest. Christian Leonhardt). [Jo/Lö]
Rendsburg (Rendsburg-Eckernförde), Christkirche: An der Nordseite der Kirche wich
der Geräteraum einem WC-Anbau. Bei den Ausschachtungsarbeiten für den Leitungsgraben
sind dabei zwei kleinere gemauerte Grüfte entdeckt worden (Aufnahme J. Göttsche). [Jo]
St. Marienkirche: Die in der südwestlichen Kapelle, lange Zeit als Nebeneingang genutzt, hängenden Epitaphien Carsten und Elsabe Gude, um 1650 und das H. Clausen zugeschriebene Marquardt und Baltzer Rantzau, um 1643, waren zuletzt in der Mitte des 19. Jh.
komplett überarbeitet worden. Mechanisch und klimatisch bedingte Schäden hatten schon
damals neben Ausspänungen zu Hinterdoppelungen von Holzleisten zur Stabilisierung der
einzelnen Epitaphteile und zu Übermalungen geführt. Jetzt mussten Ornamentteile neu verleimt, Figuren neu befestigt und gelockerte Fassung niedergelegt werden. Ältere geschwächte
Ausbesserungen und Ausspänungen sind ersetzt worden. Die Oberflächenreinigung und Reduzierung des störenden Überzugs sowie Kittungen und Retuschen ergänzen den Maßnahmenkatalog. Die Beschädigungen der Alabasterfiguren sowie der Verlust von vier Evangelistenfiguren am Epitaph Rantzau waren wohl während des Zweiten Weltkrieges geschehen.
Zwei Fragmente dieser Figuren sind inzwischen in den Flensburger Museumsbeständen ausfindig gemacht und rückgekauft worden. Ihre Anbringung soll im Zuge dieser Restaurierung
erfolgen (Rest. Birgit Linnhoff). [Lö]
Rüllschau (Schleswig-Flensburg), Kirche: Die lebensgroße polychromierte Holzskulptur des Hl. Michael wird um 1260/80 datiert. Sie wurde mehrfach überfasst, zuletzt partiell
mit Leimfarben. Die Konsole stammt von 1653. Holzsubstanz und Fassungen wurden konserviert und ergänzt. (Rest. Ursula Lins). [Lö]
Satrup (Schleswig-Flensburg), Kirche: Bevor der um 1200 datierte Feldsteinbau seine
neue Dacheindeckung auf dem Langhaus erhielt, wurden Schäden am Dachstuhl festgestellt,
darunter Kernholzfäule, mangelnde Kraftschlüssigkeit, das Ausweichen überlasteter Konstruktionshölzer und die Schiefstellung der Gebinde. Demnach waren Hölzer auszutauschen,
die Fußpunkte des Dachtragwerks instand zu setzen, zusätzliche Kehlbalken einzuziehen und
Windrispen zu ergänzen. Leider wurde es versäumt, den noch mittelalterlichen Dachstuhl in
angewandter Zimmermannskunst zu ertüchtigen wie auch das überlieferte Erscheinungsbild
im Bereich der Traufe und des Ortgangs wiederherzustellen. Erfreulicherweise ließ sich aber
die Stehfalz-Bleideckung über dem Chordach erhalten. [Jo]
Schleswig (Schleswig-Flensburg), St. Petri-Dom: Da keine Bauinvestitionsmittel zur
Verfügung standen, ist nur von kleineren Maßnahmen im Rahmen der laufenden Bauunterhaltung zu berichten, wie Neuverfugung eines Teilstücks der Natursteinmauer am Dom, Herstellung einer gezielten Entwässerung im Turm oberhalb der Glockenstube und Erneuerung des
Turmvorplatzes (A. K. Witt, GMSH ZNL Schleswig). Ohne die Aktivitäten des St. PetriDom-Vereins und den Erlös des kunsthandwerklichen Schwahlmarktes wäre es auch um die
Restaurierung der wertvollen Kunstausstattung schlecht bestellt, von der weiter unten berichtet wird. Im Jubiläumsjahr 2004, gefeiert wurden 1200 Jahre Schleswig und 110 Jahre Turmbau, ist die Ausstellung „Geschichte und Restaurierungen des St. Petri-Doms zu Schleswig“
gezeigt worden, an der sich das Landesamt mit historischen Fotos, Restaurierungsberichten
und der Ausleihe der von August Olbers zu Wand- und Gewölbemalereien in Chor und
Schwahl angelegten Aquarellen beteiligte. Ein Orgelbauverein wurde gegründet, der sich die
Restaurierung und Erhaltung der 1963 fertig gestellten Marcussen-Orgel zum Ziel setzt, für
die namhafte Orgelbauer bereits Konzepte entwickelt haben. Zunächst beschränken sich die
Maßnahmen auf die Pflege des Instruments einschließlich Schimmelbeseitigung und Nachintonation. [Jo]
Das zweigeschossige Epitaph Kielmann von Kielmannseck von 1672 mit Unterhang
und Bekrönung besteht aus verschieden farbigen Kalksteinvariationen mit reichem figürlichem und plastischem Marmorschmuck. Das 10 m hohe und 6 m breite Epitaph bedurfte sehr
umfangreicher Instandsetzungsmaßnahmen: sämtlicher Zierrat und figürlicher Schmuck
musste neu befestigt und vielfach verklebt und gedübelt werden. Risse wurden verpresst und
geschlossen. Die Oberfläche wurde gereinigt und abschließend konservierend behandelt
(Rest. Manfred Kulmer). [Lö]
Schobüll (Nordfriesland), Kirche: Sowohl die Untersuchung der großen Triumphkreuzgruppe des späten 13. Jh. als auch der kleinen Kreuzgruppe um 1300 auf dem Altar ließen keine zusammenhängenden ursprünglichen Farbfassungen mehr erkennen. In beiden Fällen erfolgte die Restaurierung der Farbfassungen von 1902 (Rest. Susanne Gerlach). [Lö]
Schretstaken (Herzogtum Lauenburg), Marienkapelle: Der von J. A. Spetzler 1837 erstellte Fachwerkbau war im Äußeren zu sanieren. Nach der Bauaufnahme und Begutachtung
der vom Pockkäfer angenagten Holzsubstanz ließ Arch. A. Fröhlich die Reparaturen und
Auswechselungen an Schwellhölzern und Stielen durchführen, was auch Eingriff in den Fußboden und das Orgelpodest bedeutete. Bei der Umsetzung des Dorfentwicklungsplans erhielt
die Zuwegung zur Kapelle ein graues Granit-Kleinpflaster. [Jo]
Siebenbäumen (Herzogtum Lauenburg), St.-Johannis-Kirche: Die neugotischen Fenster in Gusseisenmaßwerk mit teils ätzmattierten Gläsern in dem Carl August Wilhelm Lohmeyer zugeschriebenen Gotteshaus sind überarbeitet und in ihrer dezenten Farbigkeit wieder-
hergestellt worden (Fa. A. Alex). Die aus Kunststein gefertigte Archivolte des Haupteingangs
ist jetzt gefestigt und mit Inschrift rekonstruiert (Rest. M. Filipiak). Der Raum unter der Orgelempore wurde für kirchengemeindliche Veranstaltungen abgetrennt (Arch. D. Rohwedder).
[Jo]
Sörup (Schleswig-Flensburg), Kirche: Am Turm der Dorfkirche wurde die Verblendung aus Granitquadern von über 50 schmiedeeisernen Ankern an der Wand gehalten (Abb.
22). Verrostet und aufgeblättert versah das ursprünglich 40 x 40 mm starke, durch Rostfraß
auf 10x10mm reduzierte Material nur noch unberechenbar seinen Dienst. Dazu bildeten sich
unschöne „Rostfahnen“ auf den Fassaden. Auf den Innenseiten erwiesen sich die Rostschäden
als noch gravierender. Auf die unterschiedlichste Art waren sie mit der Holzkonstruktion des
Glockenstuhls verbunden. Neben den Zahlenankern wurden auch die Ankerkreuze für die
Wiederverwendung demontiert, gereinigt und gestrichen, die besonders kunstvoll geschmiedet waren oder Geschosslagen kennzeichneten. Die übrigen wurden durch nicht mehr sichtbare Edelstahlnadeln ersetzt. [Jo]
Als das Flensburger Museum sein Dachdepot im Jahre 2001 umbaute, erfolgte die
Rückführung des ehemaligen Renaissancealtars von 1603 an die Kirchengemeinde Sörup.
Auch dort ist der Altar bis zu seiner endgültigen Restaurierung zunächst eingelagert. Doch die
Restaurierung des Altaraufsatzes, der die meisten Schäden aufwies konnte im Berichtszeitraum realisiert werden (Abb. 23). Untersuchungen des Fassungsaufbaus mit mikroskopischen
Auswertungen erlauben zunächst nur vorsichtige Aussagen über die Gesamtfarbigkeit des
Altaraufsatzes in den unterschiedlichen Epochen und werden weitergeführt werden müssen.
Nach seiner Restaurierung erhielt der Altaraufsatz einen provisorischen Sockel mit der Inschrift „Aufsatz Renaissancealtar 1603“ um ihn im Kirchenraum an der Südwand präsentieren
zu können (Rest. Heike Binger). [Lö]
Tating (Nordfriesland), Kirche: Teile der Balkenkonstruktion und Wandbefestigungen
der historischen Kanzel (1484-1630) waren durch Holzfäule und Holzschädlingsbefall stark
verrottet. Durch den notwendigen Abbau der Kanzel ergab sich die Gelegenheit, die wünschenswerten Untersuchungen und Freilegungen der Farbfassung unter begünstigten Bedingungen auszuführen. Bereits beim Abbau bestätigte sich die Vermutung, dass es sich bei dem
Kanzelkorb um eine durch Umbauten mehrfach veränderte gotische Kanzel handelte. Die
dendrochronologische Untersuchung der manieristisch bemalten Bildtafeln vom Kanzelkorb
auf 1484 spricht sogar für die zweite Verwendung aus Brettern ehemaliger Altarflügel. Zudem widerlegt die in einem Giebelaufsatz des später zugefügten Schalldeckels gefundene Jahreszahl 1579 seine bisherige Datierung um 1600 (Abb. 24). Somit konnte die älteste erhaltene
Kanzel Eiderstedts holz- und fassungstechnisch restauriert werden (Holzarbeiten vor Ort:
Uwe Renfranz, Restaurierung der Kanzel: Botho Mannewitz und Marek Filipiak). [Lö]
Tellingstedt (Dithmarschen), Martinskirche: An dem Bau machten Undichtigkeiten in
den Kehlen zwischen Schiff und Südanbau (J. G. Schott, Heide, 1726) Sanierungsarbeiten
dringend notwendig. Zur Lastabtragung erhielt der mächtige Unterzug, der die Südwand am
Anschluss des Süderhauses ersetzt, hölzerne Knaggen. Im Dachraum ersetzen zwei Sprengwerke neben dem Tonnengewölbe der Orgel eine Tragkonstruktion der 1930er-Jahre (Ing. B.
Petersen, Tellingstedt). Um die Kirche herum ist zum Schutz des Außenmauerwerks vor
Spritzwasser ein Grobkiesstreifen verlegt worden. Sortiert nach Größe, Schmuck und Entstehungszeit sind die Grabplatten an der Süd- und Ostseite des Süderhauses mit etwa 10 cm
Wandabstand montiert und auf Granitstreifen gestellt worden. [Jo]
Tetenbüll (Nordfriesland), Kirche St. Anna: An der überreich mit Kunstschätzen ausgestatteten Dorfkirche, einem spätgotischen Backsteinbau, der einst gewölbt, 1741 seine bemalte Holbalkendecke erhielt, stellte das Ingenieurbüro Brammer und Stelck schwere Substanzschäden fest. Eine Notsicherung mit diagonal durch den Innenraum gespannten Seilen ist
durchgeführt worden, weil die enorme Schiefstellung der Wände seit 1968 nachweislich um
bis zu 24 cm zugenommen hat und bereits Strebepfeiler aufgrund ihrer Überlastung gerissen
waren. Frühere Sicherungsmaßnahmen, wie das Einziehen eines Ringankers, hatten nicht den
gewünschten Erfolg gehabt. Aufgrund des Baugrunds aus marschüblichem Kleiboden über
Torfschichten, tragfähigen Sanden erst ab über 20 m Tiefe, dazu noch den ungleichmäßigen
Grundwasserspiegelhöhen, sind nun nach Maßgabe der Tragwerksplaner Vollverdrängungsbohrpfähle eingebracht worden, die sieben Stahlbetonstrebepfeiler zur Absicherung der Kirchenschiffswände tragen (Abb. 25). Die neuen, größeren Betonpfeiler ersetzen „unkaschiert“
die älteren, zerborstenen Stützen aus Backstein. Um diese Sanierungsarbeiten zu ermöglichen,
sind der Bewuchs rund um die Kirche entfernt und Aufnahmen durch die Messbildstelle
Dresden angefertigt worden. Das kartierte Schadensbild dient als Grundlage für eine umfassende Mauerwerkssanierung in einem zweiten Bauabschnitt. Von den Sicherungs- und den
nun notwendigen Sanierungsarbeiten sind auch das Kircheninnere, Dach und Turm wie auch
die „mitgenommene“ Außenanlage betroffen (Arch. G. Seidel). [Jo]
Uetersen (Pinneberg), Kirche, siehe unter Klosterkirchen.
Viöl (Nordfriesland), Kirche: Anlass für die Restaurierung der Kanzelgemälde von
1695 mit Propheten- und Evangelistendarstellungen sowie der zeitgleichen Emporengemälde
war die dringend erforderlich gewordene Malschichtfestigung (Rest. Susanne Gelach). [Lö]
Wesselburen (Dithmarschen). Kirche: Die Orgel des Johann Hinrich Klapmeyer gehört
zur Erstausstattung der 1736 von Johann Georg Schott nach einer Brandkatastrophe wieder
aufgebauten Kirche. Während ihre Schauwand zu den schönsten Barockprospekten Nordelbiens zählt, entsprach das eigentliche Werk dahinter nicht mehr hohen Erwartungen, handelte
es sich doch um ein zeittypisches Instrument der Fa. E. Tolle von 1968. Nach dem erhaltenen
Prospekt, den wenigen Originalteilen der Klapmeyer-Orgel, darunter einige Pfeifen, dem originalen „Contract“ aus der Erbauungszeit und auf Grundlage der wissenschaftlichen Erkenntnisse des Göteborger Orgelforschungsprojekts rekonstruiert der Orgelbauer Rowan West,
Altenahr, das barocke Instrument, das nach seiner Aussage dann in allen Details der Herstellungsweise und dem Klangideal der damaligen Zeit entspricht. So wird bei der Pfeifenherstellung das Metall aus einer Zinn-Blei-Legierung konisch und in passender Stärke auf einem
Sandbett gegossen und jede Pfeife von Hand gehobelt, wobei nur noch ein Zehntel Millimeter
des Materials abgenommen wird. Lediglich beim Spieltisch orientierte sich Orgelbauer West
an der Spielananlage Klapmeyers in Altenbruch. Ohne sie Sammlungen des rührigen Prgelbauvereins wäre das Projekt nicht finanzierbar gewesen. Das holzsichtig überlieferte Gehäuse
wird durch farbig gefasste Schleierbretter bereichert (Restaurierung durch die Arbeitsgemeinschaft K. Bujack und P. Gloy) und am ursprünglichen Platz, etwa einen halben Meter nach
vorne gerückt, wieder aufgebaut. [Jo]
Wilster (Steinburg), St. Bartholomäus-Kirche: In mehreren Bauabschnitten sind die
Fenster der 1775-1781 von E. G. Sonnin erbauten Kirche erneuert worden. Dabei folgt die
Neukonstruktion mit Stahlbauprofilen im Wesentlichen der Form und Gestaltung, wie sie
durch den Wiederaufbau der Kirche 1964 vorgegeben war (Metallbaufa. v. Osten). [Jo]
Worth (Herzogtum Lauenburg), St.-Marien-Kirche: Die Außenwände der kleinen
Fachwerksaalkirche von 1793 sind denkmalgerecht überarbeitet worden. Im Dach waren einige Auflager der Deckenbalken neu herzustellen (Arch. M. Johannsen). [Jo]
Pastorate und andere Nebengebäude
Berkenthin (Herzogtum Lauenburg), Pastorat: Die Giebelverschalung des Baues ließ sich
doch erhalten (Arch. A. Voßrag). Die Topf-Deckel-Schalung aus Bohlen von ca. 40mm star-
kem Eichenholz war partiell auszubessern, nur die abgängige Querteilung und Hölzer am
Ortgang mussten erneuert werden. [Jo]
Borsfleth (Steinburg); Pastorat: Das Backsteinmauerwerk und die verbretterten gestuften Giebel des reetgedeckten Baus von 1816 vom Typ der Kremper Marschhäuser wurden
instand gesetzt. [Jo]
Bovenau (Rendsburg-Eckernförde), Pastorat: Der eingeschossige Backsteinbau von
1776 mit jüngerem zweiachsigem Zwerchhaus erhielt ein neues Reetdach, zugleich wurden
auch die Schornsteinköpfe und Gesimse in traditioneller Form wiederhergestellt (Arch. D.
Fröhler, Windeby). [Jo]
Breitenberg (Steinburg), Pastorat: Im Ursprungsbau, auf das 17. Jahrhundert zurückgehend, dann zu einem lang gestreckten Wohn- und Wirtschaftgebäude erweitert, ist zunächst
eine Fachwerksanierung im Zuge des Dorferneuerungsprogramms vorgenommen worden
(Arch. K. Kunert, Itzehoe). Ein weiterer Bauabschnitt, nun im Rahmen des Regionalentwicklungsplans, betrifft die Erneuerung der Dacheindeckungen in Reet bzw. roter Tonpfanne auf
dem Nebengebäude, ferner Reparatur und Anstrich der Giebelverkleidungen (Arch. Witte).
[Jo]
Garding (Nordfriesland), Diakonat: Nach der Freilegung des Mauerwerks erhielt das
als Gemeindehaus genutzte alte Diakonat am Markt, das Geburtshaus Theodor Mommsens,
einen neuen Fassadenanstrich. [Jo]
Großsolt (Schleswig-Flensburg), Am Kirchberg 16, Pastorat: Das Ortsbild prägende
Gebäude, 1910 von Albert Bühler im Stil der Heimatschutzarchitektur errichtet, wurde als
Kulturdenkmal in das Denkmalbuch eingetragen, als die Gemeinde bereits seinen Abriss und
Neubau erwog. Zurzeit wird das Haus durch die kirchliche Bauverwaltung grundlegend saniert, so dass die Maßnahme nicht abschließend besprochen werden kann. [Jo]
Gudow (Herzogtum Lauenburg), Pfarrhof: Für den Hof und die Kirche hat Arch. H.
Krüger ein bauliches Sanierungskonzept ausgearbeitet, mit dessen Umsetzung zurzeit begonnen wird. [Jo]
Leck (Nordfriesland), Süderstr. 6, Pastorat: Das reetgedeckte Gebäude von 1831, ein
eingeschossiges, lang gestrecktes Friesenhaus, ist in dem Bereich des Dachgeschosses ausgebaut worden, den die Fenster des zweigeschossigen Zwerchhauses ohnehin belichten. Lediglich auf der Gartenseite kam eine weitere Gaube als Dacheinschnitt hinzu (Arch. U.D. Bohr,
Kirchenkreis Südtondern). [Jo]
Meldorf (Dithmarschen), Papenstraße 2, Altes Pastorat: Die Instandsetzung des ehemaligen Pastorates wurde 2005 begonnen. Nach Abschluss der Arbeiten wird eines der letzten
„Marschbürgerhauser“ dieses Typs in situ erhalten geblieben sein. Wenngleich sich im Inneren des Baues nur wenig Zeugnisse der ursprünglichen Nutzung als Wohnhaus und schließlich als Gotteshaus während des Baues des heutigen Meldorfer Doms erhalten haben, ist doch
immerhin das Äußere des Gebäudes nun wieder in einem Zustand, der auf das Erscheinungsbild der Bauzeit verweist. Das z.T. abgängige Fachwerk wurde wieder ergänzt, der Dachstuhl
behutsam durch eine zusätzliche, ablesbare Konstruktion gesichert. Die im Inneren noch erhaltenen Rankenmalereien wurden gereinigt und gesichert, z.T. werden sie zukünftig sichtbar
bleiben. Dies gilt auch für eine Architekturmalerei, die ins 19. Jahrhundert datiert sowie Reste
einer bauzeitlichen (1601) Wandfassung, die zwar abgenommen werden musste, aber nach
entsprechender Präparierung in das Gebäude zurückkehren wird. Über die Maßnahme informiert ausführlich das Sonderheft „Dithmarschen“ Februar 2006 (Krug + Schwinghammer,
Kiel). [Ha]
Poppenbüll (Nordfriesland), Dorfstraße 5: Der 1819 ehemalige Pastoratshaubarg
brannte im Frühjahr 2005 in Teilen nieder. Gerade hatte sein neuer Eigentümer mit den Instandsetzungsarbeiten begonnen. Nach Freigabe der Brandruine wurde festgestellt, dass der
Schaden zwar den gesamten Vierkant betraf die Wohnräume jedoch in ihrer Struktur erhalten
geblieben sind. Die ortsfeste Ausstattung wie Türen und Wandpaneele waren zum Zeitpunkt
des Brandes bereits zur Restaurierung ausgelagert. Der Erhaltungszustand des Wohnteils ist
Grund, die Denkmaleigenschaft nicht aufzuheben und einen Wiederaufbau des Haubargs zu
befürworten. [Ha]
Stellau (Steinburg), Altes Pastorat: Neben dem Neuen Pastorat aus dem Jahr 1859
diente das alte, das Wohn- und Wirtschaftsteil unter einem Dach vereinte und 1706 nach dem
Brand eines noch älteren Vorgängerbaus errichtet worden war, Jahre lang als Stall und
Scheune. Jetzt wurde es behutsam saniert und in ein Gemeindehaus umgebaut, dass der Charakter des landwirtschaftlichen Nutzbaus bewahrt blieb (Arch. A. Razzak Thams u. V. Ballin). Von der Wiederentdeckung, Erforschung und dem Umgang mit dem breitgelagerten
Reetdachgebäude berichteten Bauforscher H. Reimers und Arch. A. Razzak Thams ausführlich in: DenkMal! 13/2006, S. 97-102. So wurde bereits 1860 der alte Wohnteil mit zwei
Ausbauten abgebrochen, als das Neue Pastorat bezugsfertig war. Neues und Altes sind konsequent unterschieden, dabei ist harter Kontrast vermieden worden. Eine in Oxydrot gehaltene
Eisenkonstruktion rahmt die Verglasung von Tor und Windfang. Die Sanitäranlage verschwand in einem Lehm verkleideten „Container“ in der westlichen Kübbung. Die für Wandtemperierung vorbereitete Innenschale der instand gesetzten Fachwerkwände erhielt einen
Lehmputz. [Jo]
Klöster und Hospitäler
Neustadt (Ostholstein), Hospitalkirche. Bei Kontrollen an der mittelalterlichen Kirche des
Hospitals wurden starke Beschädigungen des Dachstuhls festgestellt. Die Stadt Neustadt und
die Stiftung Heilig-Geist-Hospital ordneten sofortige Sanierungsmaßnahmen an, die im Jahr
2005 zur Durchführung kamen. Freilegungsarbeiten brachten frühere Ausmalungen zum Vorschein, die der Bauforschung wichtige Erkenntnisse zur Baugeschichte boten. [Kö]
Nütschau (Stormarn), Kloster, siehe unter Schlösser und Gutsanlagen.
Schleswig (Schleswig-Flensburg), St. Johanniskloster: Seit Jahren zeigt sich im Remter des St. Johannisklosters ein Schadensbild, das zum einen auf Feuchtigkeit in den Wänden
und im Deckenbereich hinweist aber auch auf statische Probleme. Nach einer Untersuchung
des Kellergewölbes unter dem Remter wurde offensichtlich, dass eine statische Sicherung des
Gewölbes zwingend erforderlich ist. Nach kurzer archäologischer Grabung, die keine wesentlichen Befunde brachte, wurde das Gewölbe mit einem es unterstützenden Pfeiler abgesichert
(Korsch & d’Aubert, Schleswig). Die Instandsetzungsarbeiten im Kloster müssen in den
kommenden Jahren fortgeführt werden. [Ha]
Uetersen (Pinneberg), Klosterkirche: Als die spätbarocke Kirche von 1748/49 vom
Bewuchs befreit war, stellte Arch. K. Gelhaar großflächige Ziegelschäden und Fassadenrisse
fest, die im Berichtszeitraum mit aller Sorgfalt behoben bzw. geschlossen wurden (Abb. 26).
Als schwierig gestaltete sich der Ausbau der Stahlfenster von 1876/77. Die tief eingemauerten
Anker sind jetzt gekürzt und mit Rostschutzfarbe behandelt, die Fensterrahmen repariert und
feuerverzinkt wieder eingebaut worden (Schmied K. Lange). Die Verglasung der 1950er Jahre
wurde durch mundgeblasenes Goetheglas ersetzt. An den konservierten Natursteinportalen
sind Fassungsreste dokumentiert worden (Rest. M. Kulmer). [Jo]
Kirchhöfe und Friedhöfe
Barmstedt (Pinneberg), Friedhof: Über das Torhaus in der Moltkestraße (Nr. 4), wurde der
1844 angelegte Friedhof erschlossen. Der traufständige eingeschossige Backsteinbau mit
flach geneigtem Krüppelwalmdach wies rechts der Durchfahrt eine Wohnung für den Friedhofswärter, auf der linken Seite wohl einen Aufbahrungs- sowie einen Geräteraum auf. Dr. H.
Reimers und A. Junken-Warnecke führten Untersuchungen zum Baubestand und zur Farbigkeit der durch geputzte Rustika und Backsteinmauerwerk gekennzeichneten Fassaden durch.
Der Architektengruppe Plandreieck ist die geglückte Sanierung des Gebäudes zu verdanken,
das nun die kirchliche Pflegedienstleitung mit Büro- und Besprechungszimmern aufnimmt.
[Jo]
Enge (Nordfriesland), Friedhof: Es stand die Erneuerung des bereits 1835 und 1975
von Grund auf erneuerten und jetzt wieder als baufällig eingestuften Westportals am Kirchhof
an, dessen baugleiches Gegenstück auf der Ostseite in dieser Zeit nur einmal repariert worden
ist (1835). Der freistehende, einem Triumphtor gleichende Backsteinbau mit einer Inschrifttafel im Giebelfeld über dem Durchgang wurde zunächst aufgemessen. Der Nachbau auf dem
alten Fundament erfolgte dann unter Wiederverwendung der vorhandenen Maueranker und
der in den 1960er-Jahren erneuerten Pforte. [Jo]
Flensburg, Friedhof am Friedenshügel, Mausoleum Anthon: Das 1921 in neoklassizistischer Formensprache nach Plänen der Flensburger Architekten Erhardt und Carstens erbaute
Mausoleum für eine Flensburger Fabrikantenfamilie wies vor allem Schäden im Kuppelbereich auf. Die innere Rabbitzkuppel schien am seidenen Faden zu hängen, nachdem seit langem bekannt war, dass die hölzerne Schalung unter der Kupferdeckung vollkommen verrottet
war. Nach Abnahme der undichten Kupfereindeckung, stellte sich heraus, dass die Rabbitzdecke an einem nach wie vor tragenden Stahlgerüst hängt. Die Sanierung des Daches konnte auf
diese Weise reibungslos zu Ende geführt werden, so dass das inzwischen auch von zu engem
Bewuchs befreite Mausoleum wieder wahrzunehmen ist. Die Finanzierung wurde durch die
Firma Anthon, den Förderverein Christiansenpark, die ansässigen Friedhofsgärtner, die Stadt
Flensburg und das Landesamt für Denkmalpflege sichergestellt. Das Mausoleum Anthon enthält insgesamt sieben Bestattungen, davon sind zwei Urnenbestattungen. Heute wird das
Mausoleum nicht mehr belegt (Arch. Neumann, Flensburg). [Ha]
Mühlenfriedhof: Auf vier Gräbern der 1872 neu angelegten Begräbnisstätte westlich
des alten Friedhofs haben sich die einzigen galvanoplastischen Grabfiguren Flensburgs erhalten. Der auf einen Entwurf Raimund Liebhabers zurückgehende Rosen streuende Galvanoengel mit der Katalognummer „727c“ zählt zu den beliebtesten Figuren der WMF (Württembergische Metallwarenfabrik) seit Gründung der Galvanoplastischen Kunstanstalt in Geislingen.
Vermutlich 1907 wurde er auf dem Familiengrab C. L. Bruhn aufgestellt. Die fast lebensgroße Flensburger Grabfigur zeigte des typischen Zerstörungsgrad einer einhundert Jahre alten
Kerngalvanoplastik, die der Witterung ungeschützt ausgesetzt ist. Durch Risse in der Kupferhaut war Wasser eingedrungen und hatte die Kernmasse durchfeuchtet und gequollen. Bei
dem vorliegenden Schadensbild konnten lediglich intakte Bereiche des Kerns in den überlappenden Teilen des Gewandes soweit wie möglich exemplarisch belassen werden. Nach der
mechanischen Freilegung der patinierten Kupferhaut unter Schadstoffkrusten und Korrosionsprodukten erfolgten die Rückformung und das Schließen der Kupferhaut. Fehlbereiche an
Flügeln und Händen wurden rekonstruiert. Im Inneren erhielt die Figur eine korrosionsbeständige Stützkonstruktion und gewann damit wieder ihre Stabilität zurück (Abb. 27).
Ein optisch geschlossenes Gesamtbild wurde durch die farbliche Anpassung bzw.
Nachpatinierung von Ergänzungen und der neuen Schweißnähte erzielt. Abschließend verlieh
eine konservierende, durch Bürsten verdichtete Spezialwachspolitur der Kupferpatina zusätzlich Oberflächenglanz und Tiefenlicht. Zudem wurde dadurch die Oberfläche geglättet und
damit das Festsetzen schädlicher Stoffe an der Kupferschicht verringert. Im Oktober 2004
konnte der Engel wieder an seinem originalen Standort auf dem Friedhof montiert werden
(Rest. Haber und Brandner, Regensburg, Fa. Höch, Steinmetz, Flensburg). Siehe auch: Astrid
Hansen/Birgid Löffler-Dreyer, „Siehe, Engel fühlen durch den Raum…“, Zur Restaurierung
einer Kupfergalvanoplastik in Flensburg, in: DenkMal! 12/2005, S. 49ff. [Lö].
Kronshagen (Rendsburg-Eckernförde), Friedhof Eichhof, Mausoleum Milberg: Der
kleine granitverkleidete zweigeschossige Zentralbau mit kreuzbekröntem Pyramidendach ist
ein Werk des Münchener Architekten und Kirchbaumeisters Wilhelm Voigt, 1902 in neuromanischen Formen für den im Mausoleum 1906 bestatteten Oscar Alexander Milberg errichtet (Abb. 28). Ein übergiebeltes rundbogiges Eingangsportal mit eisenbeschlagener doppelflügeliger Tür führt in den quadratischen Zentralraum. Die rechteckige Apsis an der Stirnseite
wird von halbrunden Nischen flankiert. Eine buntverglaste Decke mit Kreuz- und Sonnenmotiv schließt den Mittelraum nach oben hin ab. Das über eine Treppe in der Apsis erschlossene
Untergeschoß birgt die von außen belüftete Gruftanlage. Bauschäden an der kunst- und baugeschichtlich bedeutenden Gruftkapelle sind uns seit längerem bekannt (Gutachten Arch. G.
Seidel). Augenscheinlich ist die ornamental verzierte Bleiverglasung zu restaurieren. Korrosionsschäden an Deckenträgern, Türbeschlägen und gusseisernem Gitterrost fallen ebenso auf
wie fehlende Lüftungsgitter und Feuchtigkeitsschäden über den Seitenapsiden und vor allem
im Sockelbereich. Die Lüftung instand zu setzen und am Außenbau die Wasserführung zu
verbessern ist sicherlich das vordergründige Ziel. Leider ist die Sanierung des Baus immer
wieder aufgeschoben worden, weil sich keine Finanzierungsmöglichkeit erschloss. Nach der
Wiederherstellung könnte das „aus der Nutzung genommene“ Bauwerk vielleicht als kleine
Wegkapelle hergerichtet werden. [Jo]
Mausoleum Martius: 1917 von A. v. Hildebrand erbaut, war die Bleieindeckung der
Flachkuppel der Grabstätte zu überarbeiten (Fa. Kleinfeld). [Jo]
Lunden (Dithmarschen), Geschlechterfriedhof: Bei der Anlage handelt sich um das
eindruckvollste Gräberfeld des Landes und um ein Denkmal der freien Dithmarscher Bauerngeschlechter. Es präsentiert sich heute in der 1930er-Jahre-Umgestaltung durch den Gartenarchitekten Harry Maaß. Die Wiederherstellung des alten Wegenetzes nach seinen Plänen
(Arch. H. G. Lange, Hamburg, in Zusammenarbeit mit dem Jugendaufbauwerk Lunden), die
Restaurierung der Gruftanlagen und der einzelnen Stelen (Rest. M. Kulmer und R. Schwarzenburg), die Sanierung der backsteinernen Umfassungsmauer (Arch. C. Scheer) sowie die
Umsetzung des Ausstellungskonzepts der Kirchengemeinde zur Präsentation und Erklärung
des Friedhofs und seiner Gedächtnisstelen (H.-J. Mocka) sind zurzeit noch in der Ausführung
begriffen (Projektmanager M. Günther). [Jo]
Pronstorf (Segeberg), Kirchhof, Mausoleum Buchwaldt: Auf dem Begräbnisplatz ließ
der Gutsherr das 1870 von Caspar von Buchwaldt errichtete, mit einer Pilastergliederung unter flachem Giebeldach gezierte, tempelförmige Mausoleum instand setzen. [Jo]
Sörup (Schleswig-Flensburg), Nordfriedhof: Für ein Kindergrabmal auf der Südseite
der Kirche sollte die restaurierungsbedürftige Galvanoplastik „Trauernde mit Kranz“, um
1910 geschaffen, hergerichtet werden (Abb. 29) . Es stellte sich jedoch bald heraus, dass hier
keine von WMF in Serie produzierte Kerngalvanoplastik (mit Gipsfüllung und Eisenarmierung) zur Restaurierung anstand, sondern eine kupfergalvanoplastische Grabfigur über einem
Künstlermodell aus Keramik, auf dem selbst Fingerabdrücke des Modelleurs sichtbar sind.
Durch Risse in der 0,2 bis 1,5 mm starken Kupferhaut war Wasser eingedrungen, das im Winter zu Frostsprengungen führte. Eine Edelstahlstütze sorgt jetzt für die Stabilisierung des originalen Modellkerns. Größere Risse wurden mit einem Speziallot, die Haarrisse und Spalten
in Wachs-/Harzkittung geschlossen. Für die Wiederaufstellung kommt nur noch der Innenbereich in Frage; die neu angelegte Grab- und Gedenkanlage für die Kleinsten soll ein Abguss
der Figur schmücken. [Jo]
PROFANE DENKMALPFLEGE
Schlösser und Gutsanlagen
Blumendorf (Stormarn), Gut, Herrenhaus: Schenkt man den historischen Abbildungen Glauben, ist der Dachreiter auf dem Herrenhaus in Blumendorf mit jeder Überplanung voluminöser geworden. Schäden an dem 1906 entstandenen Turm führten in jüngster Zeit durch herabfallende Teile zu Schäden auch in der Dachfläche. Nachdem die Versicherung auf der Grundlage eines umfangreichen Gutachtens den desolaten Zustand des Turmes festgestellt hatte und
die Kosten für einen quasi Neubau nicht übernehmen wollte, sah sich der Eigentümer finanziell nicht in der Lage, den Turm auch unter Berücksichtigung einer geringen in Aussicht gestellten öffentlichen Förderung zu restaurieren. Dem Antrag auf Demontage wurde denkmalrechtlich stattgegeben (Abb. 30). Der Turm ist heute auf dem Gutsgelände aufgestellt, und das
Herrenhaus zeigt sich auf den ersten Blick ungewohnt nackt, auf den zweiten jedoch durchaus
ausgewogen. [Be]
Borstel (Segeberg), Gut, Herrenhaus: Inzwischen ist der extreme Hausschwammbefall
im gesamten Gebäude erfolgreich bekämpft (vgl. Bericht der Jahre 2002/03 in Nordelbingen,
Bd. 73, S. 202 f.). Die Diskussion, ob im Zuge der Fassadensanierung (Mauerwerk- und
Sandsteinarbeiten) die nach dem Zweiten Weltkrieg in fragwürdiger Manier erneuerten Fenster in klassizistischer Form und damit in Übereinstimmung wichtiger Elemente des Innern
oder in barocker Form mit Bezug auf das äußere Erscheinungsbild auszuführen seien, wurde
an Hand einer Muster-Fensterachse entschieden: den kleinteiligeren Fenstern wurde der Vorzug gegeben. Im laufenden Bauprozess war es möglich, die während der Freilegungsarbeiten
zu Tage getretenen Spuren von Kaminanlagen nicht nur sichtbar zu machen, sondern die dazwischen liegende bauzeitliche mittige Halle im Obergeschoss wieder entstehen zu lassen.
Durch die Wahl eines anderen Standortes für den Aufzug und das Fortlassen einiger geplanter
Trennwände ist es gelungen, den historischen Grundriss mit gebäudebreiter Enfilade freizustellen. Außerdem konnte die ursprünglich ovale, zwischenzeitlich polygonale Form des östlichen Saals wieder gewonnen werden (Arch. Krug & Schwinghammmer). [Be]
Bothkamp (Plön), Gut, Torhaus: Das südliche Torhaus der Gutsanlage ist durch die
beiden, von offenen Laternen bekrönten Türme von besonders imposanter Wirkung. Bereits
Mitte der 1990er Jahre war das Torhaus mit erheblichem öffentlichem Mitteleinsatz saniert
worden. Die Pfeiler der östlichen Laterne zeigten sich jetzt schon wieder so stark geschädigt,
dass der Turm einzustürzen drohte. Durch die umgehend eingeleitete Reparatur konnte die
Standsicherheit des Turmes wieder hergestellt werden, auf Grund zahlreicher weiterer Bauschäden wird jedoch in den nächsten Jahren wieder eine größere Sanierungsmaßnahme einzuplanen sein (Arch. Schlossmacher & Jungk). [Kö]
Deutsch-Nienhof, (Rendsburg-Eckernförde), Gutsanlage: Im Jahr 2003 konnte die Sanierung der Gutsanlage abgeschlossen werden. Die Bemühungen des Eigentümers, eine neue
Nutzung für die Anlage zu finden, entwickelten sich im Frühjahr 2005 erfolgreich. Es meldete
sich ein Investor, der ein Zen-Buddhismus-Zentrum in den Grünanlagen des Gutes errichten
möchte. Im Rahmen dieses Wellness-Centers könnten die bestehenden Gebäude der Gutsanlage mitgenutzt und damit langfristig erhalten werden. Es bleibt zu hoffen, dass der Investor
seine Ziele weiter verfolgt und so die Gutsanlage einer langfristigen Nutzung zuführt. [Kö]
Dollrott (Schleswig- Flensburg), Gut, Herrenhaus: Im Erdgeschoss wurde die bemalte
Dielendecke aus der Zeit der Jahrhundertwende restauriert. Sie wies starke Risse und Lockerungen auf. Nach den Stuckarbeiten (Gesimse) wurde die Deckenfläche neu gestrichen und
die Malerei der Medaillons und die farbigen Bänder restauriert. An Wandflächen und Türen
erfolgte eine Befundsicherung (Rest. Eileen Wulff). [Lö]
Eutin (Ostholstein), Schloss: Die 20 Jahre dauernde Sanierung des Eutiner Schlosses
ist Ende 2005 beendet worden. Zuvor waren noch erhebliche Anstrengungen notwendig, damit die Räume fristgerecht in das museale Konzept eingebunden und damit der Öffentlichkeit
zur Verfügung gestellt werden konnten. Große restauratorische und finanzielle Anstrengungen wurden für die Instandsetzung des Rittersaales unternommen. Der Dielenfußboden wurde
erneuert, Stuck und Gemälde restauriert. Bei Freilegungsarbeiten an der Wandbespannung
entdeckte der Architekt Reste einer Moiré-Tapete aus dem frühen 19. Jahrhundert. Aufgrund
dieses wichtigen Befundes ist die Bespannung des gesamten Rittersaales mit einer im aufwändigen Handdruckverfahren neu hergestellten Tapete versehen worden, die dem Festsaal
seinen ursprünglichen unverwechselbaren Charakter wieder gegeben hat.
Im Gottorf-Zimmer konnten Fehlstellen im aufstuckierten Palmett-Fries der Wandbespannung, die zu dem einzigartigen Eindruck des Zimmers beiträgt, dank einer Förderung aus
dem Innenministerium nachgeformt und ergänzt werden. Als weitere wichtige Maßnahmen
sind die Sanierung des Tapetenzimmers, des mit hervorragend ausgeführtem Stuck versehenen klassizistischen Speisezimmers und die Sanierung der mit Delfter Kacheln versehenen
Küche zu nennen.
Nachdem etwa eineinhalb Jahre die Gestaltung des Innenhofes diskutiert und im
Herbst 2003 mit dem Anstrich der Ostfassade begonnen worden war, konnte in den Jahren
2004/05 die Fassadensanierung komplett durchgeführt werden. Die nach der restauratorischen
Befundermittlung in hellem Ockerton neu gefassten Fassaden des Innenhofes vermitteln dem
neu ankommenden Besucher bereits einen ersten Eindruck von dem insgesamt hohen Qualitätsstandard der Sanierungsarbeiten am Eutiner Schloss. Die gute Zusammenarbeit zwischen
den an der Sanierung beteiligten Personen, darunter dem Vertreter des Hauses Oldenburg,
Herzog Christian von Oldenburg, ist es zu verdanken, dass mit der Fertigstellung des Eutiner
Schlosses eines der kulturhistorisch bedeutendsten Denkmäler des Landes die ihm gebührende Strahlkraft zurück erlangt hat (Arch. Ewers). [Kö]
Farve (Ostholstein), Gut, Herrenhaus: Auf der Grundlage des im Jahr 2003 angefertigten Bauaufmaßes fußte die Ausbauplanung für den Westflügel der Vierflügelanlage. Die junge Besitzergeneration konnte den täglichen Wohn- und Aufenthaltsbereich damit ausweiten
und ist zufrieden, diesen bislang nicht optimal genutzten Bereich des Hauses nun bewohnen
zu können (Arch. Uhlen). [Kö]
Charlottenhof: Das Vorwerk der Gutsanlage von Farve bestand aus einem Haupthaus
und zwei Scheunen. Die östliche Scheune, um 1750 errichtet, musste abgebrochen werden, da
ihr baufälliger Zustand eine Gefahr für die Besucher der Gutsanlage darstellte. Das als ehemaliges Vogtshaus 1797 erbaute Wohnhaus wurde im Jahr 2005 in das Denkmalbuch eingetragen und anschließend saniert. Neben der Reeteindeckung der südlichen Dachhälfte fanden
Mauerwerksreparaturen statt (Arch. Uhlen). [Kö]
Gelting (Schleswig-Flensburg), Gut, Herrenhaus: Das stattliche Herrenhaus, dessen
heutiges Erscheinungsbild im wesentlichen auf die Umbauarbeiten der 1770er Jahre durch
Ingversen zurückgeht, weist eine in Schleswig-Holstein selten gewordene Besonderheit, nämlich holländische Schiebefenster auf. Einige dieser Fenster erhielten einen neuen Anstrich und
vor allem wurde eine Sanierung der wohl im 20. Jahrhundert eingebauten eisernen Fensterstürze vorgesehen, deren Korrosion zu Schäden an der Fassade geführt hatte. [Ha]
Glücksburg (Schleswig-Flensburg), Schloss: Mit der Fassadeninstandsetzung des
Schlosses wurde 2005 begonnen. [Ha]
Güldenstein (Ostholstein), Gut, Herrenhaus: Im Jahr 2000 begann die Sanierung des
von erheblichem Hausschwamm befallenen Herrenhauses in Güldenstein. Den umfangreichen
Baumaßnahmen zur Sicherung des Gebäudes in den ersten Jahren folgte die Freilegung barocker Malereien an Paneel und Türen in einigen Erdgeschossräumen. Die mit sehr qualitätvol-
len Stuckarbeiten im Bandelwerkstil ausgestatteten Decken wurden restauratorisch überarbeitet. Viel Lob verdient die Wiederherstellung der ursprünglichen Treppensituation in der Eingangshalle. Durch die Öffnung der Bogenstellungen zu den Treppenläufen wurde die Transparenz der Halle mit dem Blick in die Landschaft wieder hergestellt. Der Raum kann nunmehr erneut als Beleg für die hohe Qualität barocker Raumkunst in Schleswig-Holstein gelten. Mit viel Geschmack gestaltete die Hausherrin jeden einzelnen Raum und trug so zur repräsentativen Wirkung eines der wertvollsten Herrenhäuser Schleswig-Holsteins bei (Arch.
Krug & Schwinghammer). [Kö]
Klamp (Plön), Gutsanlage: In bestem Einvernehmen konnte auf Antrag der Eigentümerin die Gutsanlage Klamp im Jahr 2004 in das Denkmalbuch eingetragen werden. Die
dringend notwendige Sanierung des Inspektorenhauses wurde in Zusammenarbeit mit den
Denkmalschutzbehörden durchgeführt. Die Dachkonstruktion musste repariert und das Dach
anschließend neu eingedeckt werden. Durch die Ertüchtigung des Mauerwerks ist die Substanz des barocken Gebäudes erhalten worden. Ein noch ausstehender Innenausbau wird hoffentlich in den nächsten Jahren erfolgen (Arch. Fröhler). [Kö]
Kletkamp (Plön), Gut, Herrenhaus: Die Sanierung des Herrenhauses beschäftigte
Gutsbesitzer, Planer und Denkmalschutzbehörden seit Jahren. Im Berichtszeitraum wurde der
Innenausbau durchgeführt. Dank der guten Zusammenarbeit mit den Bauherren gelang es, die
Renaissancemalerei im östlichen Zimmer des Erdgeschosses zu restaurieren. Besonders gelungen ist die Präsentation einer geborgenen bemalten Decke aus der Zeit um 1620 (an ihrer
Stelle ist heute eine Stuckdecke), die in einzigartiger Weise das Thema „verkehrte Welt“ darstellt. Diese Decke ziert nach ihrer Restaurierung nun die Bibliothek im ersten Obergeschoss.
Aufgrund der Fähigkeit des Restauratorenteams sind Fehlstellen so geschickt retuschiert worden, dass sie beim Betrachten des Bilderzyklus nicht negativ auffallen (Abb. 31). Die gelungene Wahl der Farbfassung der einzelnen Räume durch die Bauherrin selbst, wird von Besuchern des Herrenhauses lobend anerkannt. Im Herbst 2004 war das Herrenhaus fertig gestellt
und wird nun von der Eigentümerfamilie wieder bewohnt. Für die hervorragende Sanierung
des ältesten Herrenhauses in Schleswig-Holstein wurde die Bauherrschaft Anfang 2005 mit
dem Denkmalpflegepreis des Sparkassen- und Giroverbandes in Schleswig-Holstein ausgezeichnet (Arch. Fröhler). [Kö]
Lammershagen (Plön), Gut, Herrenhaus: Die Gebäude der Gutsanlage von Lammershagen werden von der Eigentümerin bestens gepflegt. Für das Jahr 2004 stand die Erneuerung
der Dacheindeckung an, da die alte Hohlziegeleindeckung schadhaft war. Nach der Instandsetzung des Dachstuhls erfolgte die Neueindeckung des Daches mit Hohlpfannen. [Kö]
Lauenburg (Herzogtum Lauenburg), Schlossturm: Der in den 1470er Jahren errichtete,
ursprünglich dreigeschossige Geschützturm wurde nach schwerer Beschädigung durch Brand
im 17. Jahrhundert Anfang des 18. Jahrhunderts saniert (Abb. 32). Dabei wurde ein Geschoss
abgetragen und das Kegeldach mit Laterne aufgesetzt. Die weiter entwickelte Geschütztechnik hatte den nun als Gefängnis genutzten Turm zu Wehrzwecken längst überflüssig gemacht.
Reparaturen in den Jahren 1974/75 (vgl. Jahresbericht in Nordelbingen, Bd. 45, S. 200) konnten nicht verhindern, dass nach Unterspülungen durch einen Wasserrohrbruch in unmittelbarer Nähe der Turm 1996 wegen statischer Schäden gesperrt werden musste. In wirtschaftlich
schwieriger Zeit gelang es durch Spenden der Bürger, Benefizkonzerte und verschiedene Aktionen, letztlich auch durch die Unterstützung des Landes und der Deutschen Stiftung Denkmalschutz das Wahrzeichen der Stadt Lauenburg nach Planungsvorlauf in den Jahren 2000 bis
2002 von Anfang 2004 bis April 2005 mit Kosten von fast 450.000,00 € grundinstandzusetzen. Das Mauerwerk, die Dachkonstruktion und die Dachdeckung wurden saniert (Abb. 33),
wenn notwendig ausgetauscht, Treppen und Laterne repariert, die Fenster nach Befund erneu-
ert und zusätzlich als Schutz gegen Vögel Gitter eingebaut (Arch. Krug u. Schwinghammer,
Statik Töpper & Richter). [Be]
Ludwigsburg (Rendsburg-Eckernförde), Gut, Herrenhaus: Eines der bedeutendsten
Herrenhäuser des Landes, das barocke, mit einem Wassergraben umgebene Herrenhaus in
Ludwigsburg, musste in den Jahren 2004/05 mit neuen Fenstern versehen werden. Anstelle
der barocken Fenstergliederung wurde im späten 18. Jh. ein klassizistisch geprägtes Kastendoppelfenster mit innen liegendem Schiebefenster in die überarbeitete originale Blockzarge
eingebaut. Da in den 1950er Jahren die Außenflügel demontiert worden waren, boten lediglich die inneren Schiebefenster Schutz gegen Witterung, was in der Folge nicht mehr finanzierbare Heizkosten verursachte. Mittlerweile waren die insgesamt 108 Fenster so stark verwittert, dass eine Sanierung dringend notwendig wurde. Nach langen Diskussionen und der
Bewertung der Fensterbefunde sind neue Fensterflügel mit barocker Sprossenteilung in den
reparierten Blockrahmen eingebaut worden. Nach der zwei Jahre dauernden Maßnahme präsentiert sich das Herrenhaus wieder in originalem Erscheinungsbild (Arch. Fröhler). [Kö]
Neudorf (Plön), Gut, Herrenhaus: Das im Kern aus dem Jahr 1703 stammende Herrenhaus wurde 1739/40 durch pavillonartige Flügelbauten erweitert. 1856 folgten eine neugotische Umgestaltung und der Ersatz der barocken Pavillons durch Flügelbauten. Anfang 2004
wurde geplant, die Fenster der der Wohnnutzung dienenden Räume im Obergeschoss wärmetechnisch zu optimieren. Trotz intensiven Bemühens seitens der Vertreter der Denkmalpflege
war eine Einigung hinsichtlich einer denkmalgerechten Fenstersanierung nicht zu erreichen.
[Kö]
Neuhaus bei Giekau (Ostholstein), Gut, Herrenhaus: Die handbemalten kostbaren chinesischen Seidentapeten im Salon des ersten Obergeschosses zeigten neben Alterung und
Verschmutzung vor allem massive Schädigungen durch die Einwirkung von Sonnenlicht. Die
Bemalung mit Blumen- und Vogelmotiven (Päonien und Elstern) auf gelbem (Gold imitierendem) Grund wird dem kantonesischen Maler Anthonij zugeschrieben, einem seit der Mitte
des 18. Jh. bevorzugten Seidenmaler der Tapetenproduktion innerhalb der niederländischen
Handelskompanie (siehe auch: Wappenschmidt, „Chinesische Tapeten für Europa“, Berlin
1989, S. 73ff und 151 (242)). Die Seidenbespannung wurde abgenommen, in einem speziellen
Verfahren gereinigt und verschlissene Bereiche auf ein farblich passendes Untergewebe über
Molton fixiert. Die brüchige Unterbespannung aus Rupfen wurde durch ein schwer entflammbares und gegen Feuchtigkeit imprägniertes Leinengewebe ersetzt (Abb. 34). Abschließend erhielt die empfindliche Malerei zum Schutz vor mechanischen Einflüssen eine Bespannung mit transparentem Radonay-Gewebe (Rest. Gisela Soltkahn). [Lö]
Nütschau (Stormarn), Kloster, ehem. Herrenhaus: Nach Wiederherstellung der Standsicherheit im Jahr 2003 (vgl. Bericht der Jahre 2002/03 in Nordelbingen, Bd. 73, S. 207 f)
konnte mit der Einwerbung von Mitteln der Europäischen Gemeinschaft für die „Dorfentwicklung Region Bad Oldesloe-Land“ die Finanzierung für den Ausbau gesichert werden. In
der zweiten Jahreshälfte 2006 ist mit der Fertigstellung der Arbeiten zu rechnen. Dann wird
ausführlich zu berichten sein. Heute können aber schon die neuen Geschossdecken vorgestellt
werden, die sich durch ein intelligentes statisches System und die Integration von im Hause
an anderer Stelle vorgefundener historischer Dielen auszeichnen. Um die Decken u. a. zur
Aufnahme der Lasten der Klosterbibliothek zu ertüchtigen und den gewünschten Schallschutz
zu gewährleisten, waren erhebliche Verstärkungen der historischen Balken erforderlich.
Gleichwohl blieb es erklärter Wunsch der Architekten Gisberth Hülsmann und Elmar Sommer, Aachen und Monschau, das Erscheinungsbild der Balkenlagen so wenig wie möglich zu
verändern. In enger Zusammenarbeit mit dem Ingenieurbüro Töpper + Richter aus Kaltenkirchen entschied man sich für eine Verstärkung der Balken durch T-förmig zusammengesetzte
und von oben eingefräste Stahlprofile. Quer durch Balken und Stahllasche geführte Stabdübel
stellen den kraftschlüssigen Verbund für eine gemeinsame statische Wirksamkeit beider Bauteile her. Auf diese Weise konnten sowohl die Deckenbalken mit ihren zufälligen ursprünglichen Durchbiegungen und Verdrehungen erhalten wie auch ein exaktes Nivellement für den
weiteren Aufbau der Decken hergestellt werden. Darüber hinaus wurde es so möglich, die
verfaulten oder durch Insektenfraß zerstörten Balkenköpfe vor der Wand abzuschneiden und
in diesen Fällen allein das Stahlprofil zum Wandauflager zu führen. Dabei stellte die Untersuchung jedes einzelnen Balkens durch den verantwortlichen Holzschutzgutachter, Dipl.Biologen Manfred Eichhorn aus Hamburg, sicher, dass möglichst viel historische Substanz
erhalten werden konnte.
Der neue Deckenaufbau musste auch den Einbau von bauzeitlichen Dielen ermöglichen, die im Zuge der Freilegungsarbeiten im Obergeschoss willkürlich verlegt vorgefunden
worden waren, und deren Zukunft lange Zeit ungewiss war. Ihre Rückseite diente weiterhin
als Fußboden und die bemalte Vorderseite blieb durch eine Verschalung verdeckt. Die ehemaligen Deckenausmalungen waren nur noch unvollständig erhalten und viele Bohlen für die
Zweitverwendung als Fußbodenbelag gekürzt oder auch seitlich beschnitten worden. Originale Dielenanschlüsse waren kaum noch auszumachen. Die exakte Vermessung und Kartierung,
die Bestands- und Zustandserfassung aller Bohlen, die der Entscheidung über die Wiederherstellung einzelner Decken dienen sollte, wurde im Herbst 2004 den Diplom-Restauratoren
Markus Freitag und Dorothée Simmert übertragen.
Nach Absprache mit den Bauherren wurden vier Räume bestimmt, deren Decken mit
Dielen je einer Motivgruppe ausgestattet werden sollten. Nach intensiver Entwurfsarbeit
durch Architekten und Restauratoren einigten sich alle Beteiligten auf den Einbau der historischen Dielen in der neuen Eingangshalle und der gartenseitigen Enfilade im Hauptgeschoss.
Da auch die Bretter derselben Motivgruppe mit gleicher Ornamentstruktur nie maßhaltig zusammen passen wollten, kam dem Abstand zwischen den Dielen eine große Bedeutung zu,
der schließlich im Versuch ermittelt wurde. Es war klar, dass es einer farblichen Rahmung der
historischen Motivgruppen innerhalb der neuen Deckendielen in den großen Räumen bedurfte. Andernfalls wären die Zitate schwer verständlich gewesen, hätten wahrscheinlich eher
gestört oder bestenfalls einen musealen Eindruck vermittelt. Die Deckenentwürfe der Architekten beinhalteten verschiedene Vorschläge für die Einbindung der Originale mittels der
Grundstrukturen ihrer Motive. Dabei sollte der in der Malerei enthaltene Grundton auf den
neuen Dielen weitergeführt und der rein geometrische Anteil der Dekorationsmalerei andeutungsweise ergänzt werden (Abb. 35). - Wenn es gelungen ist, nicht nur die rudimentären
Reste des Herrenhauses zu erhalten und zu präsentieren, sondern in heiterer skizzenhafter
Weise Geschichte wieder ein wenig lebendig werden zu lassen, ist das der Ausformung der
Decken durch die beteiligten Architekten, den Statiker, die Restauratoren und vor allem dem
Kirchenmaler Volker Lang zu verdanken. (Eine ausführliche, reich bebilderte Beschreibung
der Restaurierungsarbeiten ist nachzulesen in: Helmut Behrens / Birgid Löffler-Dreyer, Alte
Dielen mit neuer Statik, in: DenkMal! 13/2006, S. 84-87). [Be]
Panker (Plön), Hessenstein: In den Jahren 1839-1841 ist der Hessenstein als Aussichtsturm in neugotischen Formen errichtet worden. Dieser Turm wies durch Bauunterhaltungsmängel einen erheblichen Sanierungsstau auf und musste im Sommer 2005 für den Besucherverkehr gesperrt werden (Abb. 36). Bereits im Jahr 2004 wurde mit den Vertretern der
Denkmalschutzbehörden ein Sanierungskonzept besprochen, dessen Finanzierung jedoch
nicht gelang. Erst im Folgejahr konnte mit Hilfe von Landesmitteln die Instandsetzung begonnen werden. Es ist geplant, den Aussichtsturm im Sommer 2006 wieder für die Besucher
zu öffnen, so dass fortan wieder bei guter Sicht die zeitgleich errichtete Blomenburg im Süden und die Dänischen Inseln im Nordosten erkannt werden können (Arch. Uhlen). [Kö]
Plön (Plön), Schlossgebiet, Schloss: Das von der Fielmann Akademie erworbene
Schloss Plön wird seit 2002 saniert (Abb. 37). Die Schäden, die bei der Freilegung des Gebäudes zutage traten, sind im Bericht 2002/03 bereits vorgestellt worden. Im Berichtszeitraum
fanden der Ausbau und die Restaurierung der kulturhistorisch wichtigen Räume statt. Die
barocken Räume im zweiten Obergeschoss des Ostflügels wurden ebenso restauriert, wie die
neugotische Kapelle und die Gruft mit den Sarkophagen aus Stein, Holz mit Metallverzierung
und textiler Bespannung. Mit der Fertigstellung der Außenanlagen hat das Schloss sein beeindruckendes, die Plöner Seenlandschaft beherrschendes Erscheinungsbild wiedererlangt (Arch.
BLP Bassewitz, Limbrock & Partner). [Kö]
Schlossgebiet, Prinzenhaus: Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz sanierte den als
herzogliches Gartenhaus Mitte des 18. Jahrhunderts errichteten Kernbau mit seiner aufwändigen Rokokoausstattung ebenso wie die um 1900 für die Kaisersöhne angefügten Seitenflügel
in den Jahren 2000-2004 vorbildlich (Abb. 38). Nicht nur die Bausubstanz wurde behutsam
behandelt, sondern auch der um 1840 von Christian Schaumburg gestaltete Landschaftsgarten, der dem Prinzenhaus den angemessenen Rahmen gibt. Im Sommer 2004 nahm die Kultusministerin unter großer öffentlicher Anteilnahme die feierliche Einweihung vor. Seitdem
erfreut sich das Gebäude einer ungebrochen hohen Beliebtheit bei der einheimischen Bevölkerung und als kulturtouristisches Ziel. Es wird für unterschiedliche kulturelle Veranstaltungen genutzt (Arch. Büro Krug & Schwinghammer, Gartenarchitekt Holger Muhs). [Kö]
Probsteierhagen (Plön), Gut, Herrenhaus: Ein verlässlicher Partner der Denkmalschutzbehörden ist der Förderverein Schloss Hagen e.V. Dieser versucht, mit Spendengeldern
und Eigenleistung die Verschönerung des Herrenhauses zu betreiben. Im Berichtszeitraum
wurde die Eingangshalle saniert. Die drei Supraportengemälde des niederländischen Malers
Gasper Peter Verbruggen d. J. in wandfesten profilierten Holzrahmen in der Eingangshalle
bedurften nach ihrer umfassenden Restaurierung durch B. Rendtorff Ende der 1950er Jahre
einer konservierenden Behandlung. Die um 1700 datierten und signierten Ölgemälde auf
Leinwand zeigen spielende Putten zwischen Blumenbouquets in Parklandschaften. Die Rahmen wurden holztechnisch instand gesetzt und nach Befund neu gefasst (Rest. Birgit Linnhoff). Bei der Abnahme der in acht einfachen Stuckmedaillons angebrachten Fotografien von
Ahnenporträts des 17./ 18. Jh. der Familien Blome und Pogwisch (Originale im Landesmuseum Schloss Gottorf) kamen Wandmalereibefunde zu Tage. Demnach war die Eingangshalle
ursprünglich komplett mit einer Kassettengliederung und Marmorimitation dekoriert. Die
Befunde wurden dokumentiert und in einem Medaillon exemplarisch freigelegt. Die dringend
anstehende Schwammbekämpfung, die auf eine halbe Million € geschätzt wird, ist aufgrund
der noch ungeklärten Finanzierung noch nicht in Angriff genommen werden. [Kö/Lö]
Pronstorf (Segeberg), Gut, Kuhstall: Ein weiteres großvolumiges, die schleswigholsteinische Gutslandschaft prägendes Wirtschaftsgebäude kann durch Umnutzung erhalten
bleiben. In Pronstorf wurde der Kuhstall von 1845 zum Event-Gebäude umgenutzt. Im Erdgeschoss stehen 650 m², im separat zu nutzenden Dachgeschoss mit hohem Drempel 1250 m²
zur Verfügung. Nicht befriedigend ist die Stellplatzfrage gelöst. Der Parkplatz auf freiem Feld
ist kein Gewinn für die Kulturlandschaft. [Be]
Rastorf (Plön), Gut, Katen: Die Dächer einiger Katen der Gutsanlage wurden neu in
Reet gedeckt. Dabei stellte sich heraus, dass ein vor nicht allzu langer Zeit neu eingedecktes
Dach durch Pilzbefall erheblich geschädigt war und dringende Reparaturarbeiten erforderte.
Recherchen ergaben, dass der reetzerstörende Pilz mittlerweile landesweit zum Problem
geworden ist, weil er bereits nach kurzer Zeit für erhebliche Folgeschäden sorgt. Es bleibt zu
hoffen, dass eine Lösung im Kampf gegen den Pilz gefunden werden kann, da sonst mittelfristig erhebliche Belastungen auf die Besitzer reetgedeckter Häuser zukommen könnten. [Kö]
Rixdorf (Plön), Gut: Auf der Gutsanlage mit einem umfangreichen Bestand an reetgedeckten Gebäuden sind jährliche Bauunterhaltungsmaßnahmen notwendig. Aufgrund des ungewöhnlich hohen denkmalpflegerischen Engagements der Besitzerfamilie und vor allem des
Gutsverwalters werden ständig Reetdächer repariert und neu eingedeckt. Im Berichtszeitraum
ist neben einigen Katen das imposante Torhaus von 1732 zu zwei Dritteln neu gedeckt worden. [Kö]
Salzau (Plön), Gut, Torhaus; Die als Landeskulturzentrum genutzte Anlage in Salzau
beherbergt während des Sommers etliche Gäste im Herrenhaus, die z. T. in nicht mehr zeitgemäß eingerichteten Räumen einquartiert werden müssen. Zur Optimierung der Beherbergungsqualität entschloss sich die Landesregierung als Eigentümerin, den nördlichen Flügel
des im Kern barocken Torhauses umzubauen. Die Planung sah vor, im Erdgeschoss eine gastronomische Nutzung unter Erhalt noch vorhandener Binnenstrukturen zu schaffen. Im Obergeschoss konnte der ehemals freie Dachraum mit Gästezimmern bestückt werden, die einem
modernen Standard entsprechen (Arch. Krug & Schwinghammer). [Kö]
Selent (Plön), Blomenburg: Der Bau eines Technologie-Zentrums führte zwischen Investor und Denkmalpflegern zu langwierigen Diskussionen. Im Sommer 2004 begann der Bau
des Bürogebäudes zu Füßen der neugotischen Burganlage, dem die Beseitigung eines besonders störenden Anbaus aus den 1960er Jahren voraus gegangen war. Lange wurde ein denkmalverträglicher Verbindungsbau zwischen dem Neubau und der einzigen Höhenburg
Schleswig-Holsteins diskutiert, bis eine einvernehmliche Lösung zustande kam. Die Vertreter
der Denkmalschutzbehörden konnten den Eigentümer der Burg nicht motivieren, die einzigartige historistische Wandbemalung der Räume der „Belle Etage“ freizulegen und künftig zu
präsentieren. Da für eine restauratorische Behandlung der Burg selbst viel zu wenig Mittel
bereitgestellt worden sind, wird das Herz der Anlage trotz der engagierten Haltung der
betreuenden Planer nun mit einfachsten Mitteln saniert. Wenn im Jahr 2006 das TechnologieZentrum eröffnet wird, ist das Kulturdenkmal Blomenburg durch den Bau des Bürogebäudes
unterhalb des Burgbergs, verschiedene Bauprojekte im zugehörigen Landschaftspark und die
Ausweisung von Neubaugebieten im umgebenden Waldpark um einen wesentlichen Faktor
seiner Ausstrahlung beraubt: der Alleinstellung als Höhenburg. Hier zeigt sich, dass sich
Wirtschaftsförderungsmaßnahmen nur selten seriös in einem Denkmalensemble integrieren
lassen (Arch. Bock, Schulz & Partner, Prof. Winking). [Kö]
Sierhagen (Ostholstein), Gut, Gärtnerei: Seit dem Jahr 2000 werden die Gebäude der
Gutsgärtnerei instand gesetzt. Nachdem das Palmenhaus bereits 2002 der Nutzung übergeben
werden konnte, folgte 2004 die Sanierung und teilweise Rekonstruktion des dem Palmenhaus
zugewandten Gewächshauses. Die Sanierung des Gewächshauses zog sich über das gesamte
Jahr 2004 hin, wobei immer wieder Anforderungen der Denkmalpflege mit Vorstellungen der
Bauherrschaft in Einklang zu bringen waren. Die ursprünglich vorgesehene Planung, neben
dem ersten Gewächshaus auch das wertigere Weinhaus zu sanieren, konnte bislang wegen
fehlender Mittel nicht umgesetzt werden (Arch. Schlossmacher & Jungk). [Kö]
Silk (Stormarn), Gut, Dreiständerscheune: 1974 erfuhr das Landesamt für Denkmalpflege von der zweischiffigen Dreiständerscheune von 20 Fach Länge. Das 54 m lange, aber
nur 14 m breite Gebäude von 1691 hatte ursprünglich zwei Längsdurchfahrten mit 4 korbbogigen Grotdören, von denen nur noch eine in Funktion war. 1977 wurde im Rahmen einer
Bauaufnahme durch Frau Dr. Hagemeier-Kottwitz das Baujahr dendochronologisch auf 1691
ermittelt. 1983 scheiterte eine Golfplatzplanung, die die Integration und Sanierung der Scheune beinhaltet hätte. 1986 kam es gegen den Widerspruch des Eigentümers zur Eintragung in
das Denkmalbuch, 1989 auf Kosten des Landesamtes zur Planung der für den Erhalt notwendigen Maßnahmen. Kurz bevor 1992 der Pächter der Anlage erklärte, dass er nicht Willens
sei, die Scheune bei der Anlage eines Reiterhofes zu integrieren, wurden mit einem Landeszu-
schuss Reparaturarbeiten am Dach ausgeführt (vgl. Bericht der Jahre 1990/91 in Nordelbingen, Bd. 61, S. 237f.). In den kommenden Jahren stand die Scheune leer und wurde nicht unterhalten. Im Januar 2004 wurde letztlich aus wirtschaftlichen Gründen dem Abbruch zugestimmt, dieser im April 2005 vollzogen. [Be]
Tangstedt (Stormarn), Gut, ehem. Holländerei: Das so genannte „Melkerhaus“ des Gutes Tangstedt Beekmoorweg 8 konnte auf der Grundlage eines durch das Landesamt finanzierten Bestandsgutachtens (Schlossmacher und Jungk, 2003) in den Jahren 2004 und 2005 in
Dach und Fach saniert werden. Die abgängigen Blendrahmenfenster aus den 1980er Jahren
wurden nach Ausgangsbefund durch an das Fachwerk angeschlagene Flügel mit Kreuzstock
ersetzt, raumseitig wurde eine lehmgebundene Dämm- und Putzschale eingebaut, in die teilweise Wandheizung integriert ist (Ing. Luetkens). [Ba]
Travenort (Segeberg), Gut, Alte Meierei: Das seit der Entstehung um 1870 wechselhaft genutzte Gebäude wurde zu einem Einfamilienhaus mit Einliegerwohnung im Dach umgebaut. Die gemauerte Schmiedeesse im Hauptraum blieb als Hinweis auf die Nutzung als
Werkstattgebäude des Gutes erhalten. Im Obergeschoss und im südwestlichen Teil fanden
sich Spuren von überwiegend provisorischer Wohnnutzung der Nachkriegszeit. Die bauzeitlichen eichenen Fensterstöcke wurden erhaltend repariert, Fensterflügel ausgetauscht, eine große torartige Öffnung in der Nordwestansicht mit einem modernen Glaselement geschlossen.
Anstelle der ursprünglichen Schieferdeckung kamen aus Kostengründen Pfannenbleche zum
Einsatz. Mit ihrem Wunsch nach Substanzerhalt auch im Inneren konnten sich die Denkmalpfleger nur teilweise verständlich machen, es kam zu Kompromissen, die eine Beschränkung
der steuerlichen Förderung auf die äußere Bauhülle nach sich zogen (Arch. Hartmann). [Ba]
Trenthorst (Stormarn), Gut, Wirtschaftshof: Nach wechselvoller Geschichte, zuletzt
als „Institut für Tierzucht und Tierverhalten“ der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft,
ist die Zukunft der Gutes Trenthorst und damit auch die Erhaltung der baulichen Anlagen mit
Gründung des „Instituts für ökologischen Landbau“ wenigstens mittelfristig gesichert. Nach
Sanierung des Herrenhauses als Mittelpunkt des Instituts (vgl. Bericht der Jahre 2000/01 in
Nordelbingen Bd. 71, S. 218 f) konnte auch das 1914-1918 errichtete so genannte Karreegebäude gesichert werden, ein dreiflügeliges Wirtschaftgebäude, das eine Hoffläche von rund
30 mal 60 Metern umschließt (Abb. 39). Dabei wurden die offenen Remisen des Westflügels
geschlossen und dienen jetzt als Besucher- und Empfangszentrum (GMSH Zweigniederlassung Lübeck mit Architekten Dannien, Voßgrag & Partner). [Be]
Wensin (Segeberg), Gut, sog. Buttermilchhäuschen: Das in die Erweiterung des
Denkmalschutzes von 2004 einbezogene reetgedeckte Gartenhäuschen über nahezu quadratischem Grundriss konnte vor dem akut drohenden Verlust bewahrt werden (Abb. 40). Die gewölbte Putzdecke unter dem Pyramidendach war - wie das eichene Dachtragwerk - großenteils zerstört, und musste daher ausgetauscht werden. Der Boden aus Kalksteinplatten wurde
neu verlegt, das Mauerwerk verfugt. Die Nutzung als Garten- oder Teehaus, die bereits für
das 18. Jahrhundert vermutet wird, bildet sich weiterhin mit blauer Wandfassung, ergänztem
Stuckgesims und den brüstungshohen Brettpaneelen ab (Bauaufnahme: Arch. Juhnke). [Ba]
Denkmalpflege in den Städten
Arnis (Schleswig-Flensburg), Lange Straße 75; Das eingeschossige giebelständige Bürgerhaus mit den für das Straßenbild von Arnis so typischen Utluchten, führte lange ein Schattendasein, nachdem es wohl in den 1960er Jahren eine neue Verblendung erhalten hatte. Einzig
eine aufwändige Haustür aus der Zeit um 1800 deutete darauf hin, dass es sich doch um ein
Kleinod handeln könnte. Der Verkauf des Hauses 2004 und ein erster Kontakt mit den Denkmalbehörden, ließen bei einer Besichtigung die Vermutung wahr werden. Es kamen Bohlen-
wände zum Vorschein, Türen mit Schlangenbändern, eine Wolkenmalerei an der Decke des
Flures sowie die historischen Böden. Alle Untersuchungsergebnisse sprechen dafür, dass das
Gebäude in die Mitte des 18. Jahrhunderts datiert und dann im 19. Jahrhundert eine rückwärtige Verlängerung und weitere Veränderungen erfahren hat. Unter der Verblendung hatte sich
das Fachwerk des eingeschossigen Baues im Original gut erhalten, so dass einer Freilegung
nichts im Wege stand. Heute präsentiert sich das Haus als eine äußerst gelungene Mischung
von denkmalgerechter Instandsetzung und moderner Weiterentwicklung. Sein hinterer Teil,
dem keine Denkmaleigenschaft zukam, präsentiert sich modern, während der Ursprungsbau,
unter Wahrung seiner historischen Ausstattung instand gesetzt wurde (Arch. SunderPlassmann, Mitarb. Frau Kötting, Kappeln). [Ha]
Bad Bramstedt (Segeberg), Achtern Bleeck: Durch das Engagement der Unteren
Denkmalschutzbehörde konnte ein denkmalpflegerisch befriedigender Ausbau des wichtigen
historischen Straßenzuges Achtern Bleeck durchgesetzt werden. Historisches Granit- und
Klinkerpflaster sollten aus Kostengründen durch entsprechend geformte und gefärbte Betonsteine ersetzt werden. In Zusammenarbeit mit der Städtebauförderungsabteilung des Innenministeriums gelang es, ein schmales mit Klinkerpflaster gefasstes mittiges Asphaltband und
Pflasterung der Restflächen mit dem historischen Katzenkopfpflaster umzusetzen. [Be]
Bleeck 16, ehem. Marstall: Der Brand des Düsseldorfer Flughafens, dem 1996 17
Menschen zum Opfer gefallen sind, hat zu einer Verschärfung des vorbeugenden Brandschutzes bundesweit geführt, die auch vor Kulturdenkmalen nicht halt macht. Jahrelang ist über
einen zweiten Rettungsweg für den Sitzungssaal im Obergeschoss des ehemaligen Torhauses
geredet worden, jetzt ist er in Form von vier der Fensterbrüstung vorgelegten Stufen und einer
stählernen lochblech-gefassten Wendeltreppe im rückwärtigen Bereich im Schatten des Kaufhausanbaues denkmalrechtlich genehmigt und verwirklicht worden (Architektengruppe Plandreieck). [Be]
Bad Oldesloe (Stormarn), ehem. Stadtschule Königstr. 31: 1839 war das Schulgebäude
nach Plänen von Wilhelm Frederik Meyer, einem Schüler C. F. Hansens errichtet worden.
1975 wurde das Haus entkernt und für die Nutzung als Stadtbibliothek und Heimatmuseum
umgebaut. Nach dreißig Jahren wurden nun die Kastenfenster durch funktionsgerechtere
Fenster mit Isolierverglasung ausgetauscht, die sich in der Gliederung wieder an der (lateinischen) Kreuzform des klassizistischen Ursprungsentwurfs orientieren (Architektin B. Schulz,
Hamburg). [Be]
Grabauer Str. 17, ehem. Kaffeerösterei: Seit 1979 hatte der DRK-Kreisverband seine
Büroräume in der ehemaligen Kaffeerösterei von 1926 vom Kreis Stormarn angemietet, jetzt
ist er Eigentümer geworden und hat das Gebäude denkmalgerecht saniert. Im nun gedämmten
früher als Lager genutzten Dachgeschoss wurden zusätzliche Büroräume eingebaut. Dazu
wurden die drei historischen straßenabgewandten Gauben durch solche mit größeren Glasflächen ersetzt. (Arch. Tyrell). [Be]
Bad Segeberg (Segeberg), Kurhausstr. 36/38, Wollspinnerei: Die Wollspinnerei war
1852 von Joachim Christian Blunck gegründet worden und besteht mit dem an der Straße
gelegenen Ladengeschäft und dem Wohn- und Geschäfthaus sowie den rückwärtigen Fabrikationsgebäuden, Werkstätten, Lagerhäusern und Schuppen seit dieser Zeit. Bis nach dem Zweiten Weltkrieg gab es neben dem Spinnereibetrieb auch eine Maschinenstrickerei und eine
Maschinenweberei. Die ersten Maschinen wurden noch mit einem Göpel durch Pferdekraft
angetrieben, ab 1900 dann durch eine Dampfmaschine, später durch Diesel- und schließlich
durch Elektromotoren. 2003 wurde der Gebäudekomplex einschließlich aller vorhandenen
Maschinen unter Denkmalschutz gestellt. Da die Nachfahren des Firmengründers die Geschäfte aus Altersgründen nicht fortführen können, der Betrieb der Anlagen aber erhebliche
Fachkenntnisse voraussetzt, ist die Zukunft ungewiss. Angestrebt wird die Erhaltung des In-
dustriedenkmals als „Arbeitendes Museum“. Als erster Schritt konnten, durch das Land
Schleswig-Holstein finanziert, eine umfangreiche Bestandsuntersuchung und Sanierungsplanung durch die Architekten Gudrun Schlossmacher und Klaus Jungk erstellt und auf dieser
Basis dringend erforderliche Instandsetzungsarbeiten durchgeführt werden. [Be]
Burgtiefe / Fehmarn, siehe unter Fehmarn-Burgtiefe.
Eckernförde (Rendsburg-Eckernförde), Frau-Clara-Straße 17-19, Rundspeicher: Aufgrund der Nutzung des ortsbildprägenden Rundspeichers als Getreidelager sind große Teile
der Wandfläche nicht belichtet und werfen Probleme hinsichtlich einer weiteren Verwendung
auf. Nachdem verschiedene Planer und Investoren in den vergangenen Jahren wenig denkmalgerechte Entwürfe vorgelegt hatten, wurde im Jahr 2005 die Planung eines Kino-Centers
diskutiert. Diese sehr denkmalverträgliche Nutzung scheiterte bedauerlicherweise an der Finanzierung, so dass eine Gesamtnutzung des Rundspeichers auch weiterhin nicht erkennbar
ist. [Kö]
Hafenrandbebauung: Die Hafenspitze in Eckernförde ist ein Gebiet, das dringend einer
städtebaulichen Aufwertung bedarf. Im Jahr 2004 stellte ein Investor ein Konzept für die Hafenspitzenbebauung vor, das ein rundes, viergeschossiges Hotel, ein hafenparalleles mehrgeschossiges Wellnessgebäude, entlang des Jungfernstieges eine Reihenhausbebauung und inmitten des Baugebietes mehrere mehrgeschossige Mehrfamilienhäuser vorsah. Die Mitwirkung der Denkmalschutzbehörden war begrenzt, da sich die Planung nur aufgrund des Umgebungsschutzes der denkmalgeschützten Hafenfläche und des entwidmeten Leuchtturmes bewerten ließ. Die Planer versuchten zwar, die denkmalpflegerischen Vorschläge umzusetzen,
scheiterten jedoch an der vom Investor vorgegebenen Nutzflächenausweisung. Glücklicherweise teilte der Investor gegen Ende 2005 per Pressemitteilung mit, dass seinerseits kein Interesse mehr an der Hafenspitzenbebauung bestünde. Hoffentlich werden künftige Planungen
der Gesamtsituation an der sensiblen Hafenstelle angemessener Rechnung tragen. [Kö]
Kieler Straße 74-76: Das ehemalige Hotel „Stadt Kiel“ wurde um 1890 errichtet und
hatte, besonders mit dem Kaisersaal, für die Ortsgeschichte Eckernfördes eine besondere Bedeutung. Einen Abbruchantrag genehmigte die Stadt im Jahr 2001, ohne die Denkmalschutzbehörden einzubinden und beschied den Bauantrag zur Errichtung eines Neubaues erst Monate später. Als der Abbruchantrag nach drei Jahren verfristet war, stellte der Eigentümer einen
Antrag auf Verlängerung der Abbruchgenehmigung. Dies versagte die untere Denkmalschutzbehörde. Da die Baugenehmigung nun nicht mehr wirksam war, legte der Eigentümer
Widerspruch ein. Im anschließenden Gerichtsverfahren wurde entschieden, dass die Abbruchgenehmigung an die Baugenehmigung gekoppelt und daher noch ca. drei Monate länger gültig war. Während dieser Zeit trug der Eigentümer zügig den Kaisersaal ab und zerstörte alle
Bauzier am noch verbliebenen Kernbau. Trotz des Protestes des Altstadtvereins mit Mahnwachen und einer kritischen Begleitung durch die Medien, ließ sich der Eigentümer nicht in seinem Tatendrang bremsen, das Kulturdenkmal zu zerstören. Den Denkmalschutzbehörden waren rechtlich alle Möglichkeiten verwehrt, gegen diesen Kulturvandalismus in Eckernförde
vorzugehen. [Kö]
Rosengang 4, ehem. Schuch-Speicher: Der ortsansässige Architekt Stephan Rimpf erwarb den in der Mitte des 19. Jh. erbauten zweigeschossigen Backsteinspeicher und baute ihn
zu seinem Büro um (Abb. 41). Mit großem Engagement und sehr interessanten Details entwickelte er ein Nutzungskonzept, das aus denkmalpflegerischer Sicht ideal ist. Bestehende
Strukturen des Speichers wurden beibehalten und in Wert gesetzt. Sofern Befunde einbezogen
werden konnten, geschah dieses, ansonsten setzte man die klare Trennung von der Präsentation der historischen Substanz und dem Einbau modernster neuer Elemente ein (Abb. 42). Als
großes Problem erwies sich die notwendige Belichtung, besonders im Dachgeschoss. Hier
entwickelte der Architekt Fensterbänder mit lamellenartig aufklappbaren Scheibenelementen,
die behutsam in die rückwärtige Dachfläche eingebaut wurden. Die gegen Ende des 19. Jh.
eingebauten Gussfenster im Obergeschoss wurden demontiert und gegen ebenfalls neu entwickelte Schiebefenster ersetzt, die heute den Charakter der Luken aufnehmen. Auch die Gestaltung des Treppenhauses wurde in Form einer Stahlkonstruktion modern ausgeführt. Als eine
sehr gelungene Planung muss die Installation der Sanitäranlage bezeichnet werden. In einem
farbigen Container innerhalb der Erdgeschosshalle sind Toiletten eingebaut, deren Waschbecken ebenfalls speziell entwickelt wurden. Häufig wird die Planung neuer Details an Kulturdenkmalen zwischen Bauherr und Denkmalpfleger lange diskutiert. In diesem Fall übertraf
der Architekt die Anforderungen der Denkmalpfleger. Diese außerordentliche Sanierung wurde im Winter 2004 zu Recht mit dem Denkmalpflegepreis des Sparkassen- und Giroverbandes
Schleswig-Holstein ausgezeichnet. [Kö]
Elmshorn (Pinneberg), Westerstr. 93-99, Reit- und Fahrschule: Im Rahmen der Fassadenreparatur der „Reit- und Fahrschule Elmshorn“, dem Sitz des Verbands der Züchter des
Holsteinischen Pferdes, konnten die in der Nachkriegszeit eingebauten unmaßstäblichen Fenster gegen solche dem gründerzeitlichen Original entsprechenden ersetzt werden. [Be]
Eutin (Ostholstein),Vossplatz 6-8: In der Nacht vom 30. zum 31. Januar 2006 brannte
das im Kern auf das Jahr 1672 datierte Voss-Haus im Zentrum Eutins nieder. Das mit einem
zweifach vorspringenden verbretterten Giebel sehr eindrucksvolle Gebäude verband ländliche
Bautradition mit den Ansprüchen eines städtischen, repräsentativen Bürgerhauses, wie es im
Eutiner Stadtbild heute kaum noch vorkommt. Durch Johann Heinrich Voß, der hier von 1784
bis 1802 wohnte, war das Gebäude Ausgangspunkt der klassizistischen Tradition Eutins.
Während der späteren Nutzung als Hotel haben u. a. Kaiserin Auguste Viktoria (1910) und
Willy Brandt im Voß-Haus übernachtet. 160 Feuerwehrleute konnten nicht verhindern, dass
das geschichtsträchtige Gebäude bis auf die Grundmauern vernichtet wurde. Wie sich bei der
Suche nach der Brandursache herausstellte, ist Brandstiftung als Ursache für das Feuer nicht
auszuschließen. [Kö]
Fehmarn-Burgtiefe (Ostholstein), Burgruine Glambek: Reste der Burgruine Glambek,
die 1908 ausgegraben wurden, befinden sich noch heute in unmittelbarer Nähe zum Meerwasserwellenbad. Obwohl die Stadt Fehmarn vertraglich verpflichtet ist, für die Pflegemaßnahmen an der Burgruine aufzukommen, präsentierte sich das Gelände in der Vergangenheit keineswegs seinem Denkmalwert angemessen. Das Landesamt für Denkmalpflege beauftragte in
Zusammenarbeit mit dem Tourismus-Service der Stadt Fehmarn eine Machbarkeitsstudie zur
Inwertsetzung des Burgareals. Das Ergebnis, das vom planenden Büro Schlossmacher &
Jungk präsentiert wurde, führte zu regen Diskussionen. Es bleibt zu hoffen, dass die Stadt
Fehmarn sich in Zukunft für die Erhaltung der mittelalterlichen Anlage einsetzt und die Anregungen der Planer aufnimmt. [Kö]
Haus des Gastes: Für den Berichtszeitraum 2002/03 berichteten wir über die Planung
der Baumaßnahmen am Meerwasserwellenbad, das vom dänischen Architekten Arne Jacobsen geplant wurde. Nachdem die Denkmalschutzbehörden viel zu spät über das anstehende
Vorhaben informiert worden waren, zog sich die Diskussion um die Integration des Meerwasserwellenbades in ein Spaßbad, den Erhalt des benachbarten Hauses des Gastes und den Ersatz des Kurmittelhauses durch eine voluminöse Fun-Sporthalle über das gesamte Jahr 2004
hin. Weder der Geschäftsführer der Architektenkammer, noch der Vorsitzende des Denkmalrates konnten die Investoren von einer denkmalverträglichen Planung der Baumaßnahmen
überzeugen. Ein gegen Ende 2004 gefundener Kompromiss sollte nun von der Investorengesellschaft umgesetzt werden. Den gültigen Vergaberichtlinien entsprechend musste jedoch
eine Ausschreibung erfolgen, die sich das gesamte Jahr 2005 hinzog. Trotz einer zweiten
Ausschreibung gelang es nicht, einen Investor für das denkmalgeschützte Areal am Burger
Südstrand zu finden. Gegen die Eintragung des Hauses des Gastes in das Denkmalbuch hat
die Stadt Widerspruch eingelegt und geklagt. Noch während der Widerspruchszeit stellte sie
aber den Antrag auf Bezuschussung der Dachabdichtung, da durch unterlassene Bauunterhaltung erhebliche Leckagen im Flachdach entstanden waren. Obwohl sich das Landesamt für
Denkmalpflege mit einem Drittel der Baukosten beteiligte, hielt die Stadt Fehmarn die Klage
aufrecht und bekam hinsichtlich der Bewertung der Denkmaleigenschaft seitens des vorsitzenden Richters Recht gesprochen. Die Revision gegen das Urteil wurde Anfang 2006 zugelassen, so dass im kommenden Bericht das Ergebnis des Rechtsstreites bekannt gegeben werden kann. [Kö]
Flensburg, Am Nordertor 1: Das Nordertor, 1595 erbaut, zählt zu den Wahrzeichen
der Stadt Flensburg. Städtebaulich hat das Tor, nachdem es seine Funktion als schützendes
Stadttor nicht mehr wahrzunehmen braucht, eine bewegte Geschichte hinter sich. Mal eingebunden in die umliegende Bebbauung, mal zur Möblierung einer Verkehrinsel degradiert,
wurde in den 1980er Jahren versucht, das Tor zwischen Arkaden einzubinden, um auf diese
Weise einen nutzbaren und genutzten Platz davor zu schaffen. Das Konzept scheiterte, der
Platz wurde von der Bevölkerung nicht angenommen. In unmittelbarer Nachbarschaft des
Tores hat sich das Erlebnismuseum „Phänomenta“ angesiedelt, was zwar den Platz nicht beleben konnte, doch immerhin die vielen Besucher auch zum Nordertor führt. Anlass eines
begrenzt offenen Wettbewerbs in unmittelbarer Umgebung des Nordertores, war der Erweiterungswunsch der „Phänomenta“, deren innerstädtischer Standort beibehalten werden sollte.
Zugleich war Ziel des Wettbewerbs, eine Verbesserung der Gesamtsituation auch hinsichtlich
der Nutzung des I.C. Möller Platzes zu erzielen. Den Wettbewerb hat das Büro Architekten
Prof. Klaus Sill, Hamburg gewonnen. Nach Realisierung des Bauvorhabens wird das Nordertor wieder in flankierende Bauten eingebunden sein, womit seine Stellung als Stadttor wieder
nachvollziehbar sein wird. Dabei kommt es durch die von Klaus Sill gewählte Architektursprache und Materialität zu einer Neuinterpretation der Umgebung im Sinne einer Moderne
des 21. Jahrhunderts. Das in der Bevölkerung zum Teil umstrittene Ergebnis, wird seitens der
Denkmalpflege mitgetragen und von dieser vor allem hinsichtlich der Detailausbildung maßgeblich begleitet. [Ha]
Bohlberg 34: Nach einem Eigentümerwechsel wurde das Landesamt auf ein Haus
aufmerksam gemacht, dass durch eine Fassadenverkleidung und eine Dacheindeckung aus
Betonsteinen im Rahmen der Topographiebearbeitung seinerzeit nicht als Denkmal erkannt
wurde. 2004 wurde nach Recherche der Unteren Denkmalschutzbehörde und einer gemeinsamen Besichtigung festgestellt, dass es sich um ein Werk der Architekten Erhardt und Carstens von 1940 handelt, das im Inneren noch weitgehend erhalten war. Die Besichtigung ergab
auch, dass selbst die verdeckte Putzfassade noch in einem erhaltenswerten Zustand war.
Nachdem die Kulturdenkmaleigenschaft außer Frage stand, folgte eine denkmalgerechte Instandsetzung, die zum einen darum bemüht war, die originale Ausstattung im Inneren zu erhalten und das äußere Bild wiederherzustellen. Bauzeitliche Planunterlagen und Abbildungen
waren eine der Grundlagen der Maßnahme, konnte doch auf diese Weise der heutige Bestand
mit der ursprünglichen Planung abgeglichen werden. Das Ergebnis ist überzeugend. [Ha]
Kelmstraße 25, Marineschule: Die Sanierung der Marineschule schreitet voran. Vom
Abbruch bedroht ist allerdings der Wasserturm, der einen wesentlichen Bestandteil der Anlage von 1906/08 darstellt. Bislang konnte für den Wasserturm seitens der Marine keine neue
Nutzung gefunden werden. Bemühungen, den Turm zu veräußern, blieben bislang, da auch
kaum angestrengt, ohne Erfolg. Eine Entscheidung steht für 2006 zu erwarten. [Ha]
Nordergraben 23, Logenhaus: Das Logenhaus in Flensburg ist in den vergangenen
Jahren immer wieder Gegenstand denkmalpflegerischen Handelns gewesen und wird auch in
den kommenden Jahren weiter instand gesetzt werden. Das Logenhaus wurde 1901-03 nach
Plänen des Architekten Magnus Schlichting erbaut. 2003 ermöglichte eine sachbezogene
Spende an die Deutsche Stiftung Denkmalschutz den Wiedereinbau eines bleiverglasten Fensters. Das Fenster zeigt eine segnende Christusdarstellung. 2005 konnte die notwendige Sanierung des Daches unter besonderer Berücksichtigung der Ziervasen und architektonischen
Zierelemente aus Zink durchgeführt werden (Restaurierung Haber & Brandner, Regensburg;
Architekt: Andree Hansen, Lindewitt) Gegenwärtig werden weitere bleiverglaste Fenster aus
der Erbauungszeit restauriert und zu Kastenfenstern ausgebaut. [Ha]
Norderstraße 72: Das ehemalige Dienstgebäude der Wasserschutzpolizei, 1912 vom
Kgl. Hochbauamt errichtet, ist ein qualitätvolles Beispiel früher Heimatschutzarchitektur in
Schleswig-Holstein. Die gestalterischen und handwerklichen Qualitäten der zur Norderstraße
gelegenen Fassade unter barockisierendem Schweifgiebel konnten erhalten und wo erforderlich wiederhergestellt werden. Die anfänglich geplante energetische „Aufrüstung“ des verputzten Rückflügels mit einem Wärmedämmverbundsystem kam nicht zur Ausführung. Das
Gebäudeinnere erfuhr eine Umnutzung mit zeitgemäßen Wohnungen unter Einbeziehung des
Rückflügels. [Ma]
Marienhölzungsweg 37: Seit Jahren wird die 1912 in Formen des Heimatstils erbaute
Villa kontinuierlich instand gesetzt, die feinen Fenster- und Fassadendetails werden erhalten
und soweit erforderlich die notwendigen Erneuerungsmaßnahmen denkmalgerecht durchgeführt. [Ma]
Marienhölzungsweg 47: Das ebenfalls 1912 errichtete Wohnhaus ist seinerzeit mit
großzügigen Wohnungen für drei Familien ausgestattet worden. Bei der kompletten Modernisierung des Obergeschosses wurde die denkmalwerte Ausstattung wie Stuckierungen, Parkettböden, ursprüngliche Türen und Balkonverglasungen etc. aufgearbeitet und wiederhergestellt. [Ma]
Stuhrsallee 10-12: Das 1921 erbaute Doppelhaus wurde nach Plänen des Architekten
Cederberg erbaut. Bauherren waren die Ingenieure Chr. Hansen und Holger P.H. Matthiesen,
die für die Maschinenfabrik Anthon arbeiteten. Das Wohnhaus wurde mit neuen Fenstern
versehen, die nun wieder in Form und Einteilung der ursprünglichen Gestalt entsprechen. Dabei kam ein Sonderisolierglas zur Anwendung. [Ha]
Twedt 6: Am Rande der Stadt – in Engelsby - liegt dieser für die Angeliter Landschaft
typische Dreiseithof mit einem einfachem Wohngebäude hinter einem kleinen Rondell gelegen und zwei schlichten, seitlich den Hof abschließenden Wirtschaftsgebäuden, die wohl um
1870 errichtet wurden (Abb. 43). Bei dem linker Hand stehenden ehemaligen Kuhstall wurden die ursprünglichen Toröffnungen auf zwei Seiten in den Originalabmessungen wiederhergestellt und das Bodenniveau dafür entsprechend abgesenkt. Nahezu die Hälfte des Wirtschaftsbereiches konnte erhalten und im übrigen Teil die Wohn-/Büronutzung so eingefügt
werden, dass Details wie z.B. die Gussstützen den offenen Raumeindruck weiterhin bestimmen. Das ruhig gestaltete Dach mit der flächenbündigen Verglasung fügt sich hervorragend in
die Gesamtanlage ein. Eine entsprechende Detail-/Gestaltqualität würde der gesamten Hofanlage „gut tun“ (Arch. Hans H. Ernst mit Arch. H. Brodersen). [Ma]
Wrangelstraße 5: In zwei Bauabschnitten wurden die aufwändig gegliederten Fassaden
der 1900 in historisierenden Formen errichteten Villa saniert und wiederhergestellt. [Ma]
Glücksburg (Schleswig-Flensburg), Schwennaustraße 1: Die um 1900 erbaute künstliche Turmruine, in der bezaubernden Landschaft des Schwennautales auf einem künstlichen
Hügel gelegen, wies erhebliche statische Probleme auf. Ursächlich hierfür waren die mangelhafte oder nicht vorhandene Abführung des Oberflächenwassers und auch die zunehmende
Durchwurzelung des Mauerwerks durch Bewuchs. Zudem waren Reparaturmaßnahmen vergangener Zeiten inzwischen in die Jahre gekommen. Es galt zunächst die Fundamente, z.T
aus Findlingen, die abzurutschen drohten in situ zu verdichten und andere Mauerabschnitte zu
unterfangen. Darüber hinaus wurde teilweise eine Neuverfugung vorgesehen sowie begehbare
Oberflächen und Mauerabschlüsse geschlossen, um den Ablauf des Wassers sicher zustellen.
Die Ruine, deren originale Treppe bereits ersetzt worden war, erhielt eine neue Treppe aus
Betonstufen und kann heute wieder sicher begangen werden. Aus dem Studiolo im Turm hat
man einen besonders schönen Blick auf die wertvollen Reste des Landschaftsgartens und die
Flensburger Förde (Ingenieurbüro Korsch & d’Aubert). [Ha]
Glückstadt (Steinburg), Am Rethövel 14, ehem. Admiralität: Um 1700 wurde der
Kernbau der jetzt abgebrochenen ehemaligen Admiralität mit prächtigem Sandsteinportal auf
dem hohen Sockel des Vorgängerbaus errichtet. 1720 wurde aufgestockt, 1740 nach Westen
um fünf Achsen verlängert. 1970 trug man nach Neubau des Elbdeichs den 2,50 m hohen
Rethöveldeich ab. Vor die bisher vom Deich über Stege erschlossenen Türöffnungen wurden
Treppenanlagen gelegt. Der Sinn des hohen Sockels erschloss sich nicht mehr. 1984 wurde
das vorher lange Zeit von der Glückstädter Heringsfischerei genutzte Gebäude unter Schutz
gestellt. Die Stuckdecken im insgesamt stark sanierungsbedürftigen Gebäude wurden dokumentiert und gesichert (vgl. Bericht für die Jahre 1984/85 in Nordelbingen Bd. 55, S, 252).
Von 1987 bis 1998 legte man diverse Sanierungs- und Nutzungskonzepte vor. Ein HotelVorentwurf mit nicht ausgebautem Dach des Baudenkmals und großem abgesetztem Neubauteil wäre denkmalrechtlich genehmigungsfähig gewesen. Anfang 2004 kam schließlich ein
halbherziger Rekonstruktionsvorschlag zur Vorlage, der billiger als die Sanierung sein sollte.
Im gleichen Jahr wurde nach Ausbau des Sandsteinportals das Baudenkmal nach zwei Jahrzehnten ohne Bauunterhaltung abgebrochen. An gleicher Stelle wird derzeit eine neue Jugendherberge geplant, in die das historische Sandsteinportal integriert werden soll. [Be]
Königstr. 36, Wasmer-Palais: Jahrzehnte lang war die Qualität der Flucht- und Rettungswege ausreichend gewesen, jetzt musste sie bei gleicher Nutzung des reich bauzeitlich
ausgestatteten Gebäudes des frühen 18. Jahrhunderts erheblich verbessert werden. Vier barocke Türen am Haupttreppenhaus mussten zu Rauchschutztüren aufgewertet werden, u. a.
durch vierseitige Dichtungen und unsichtbare Türschließer. Eine zusätzliche Rauchschutztür
im Treppenhaus wurde nach Abwägung aller Möglichkeiten analog der gegenüberliegenden
historischen (ertüchtigten) Tür ausgebildet, und im Stucksaal wurde eine historische Scheintür
erfolgreich als Notausgang „gangbar gemacht“. [Be]
Itzehoe (Steinburg), Bismarckturm: Zwischen 1869 und 1934 wurden im damaligen
Deutschen Reich insgesamt 234 Bismarcktürme und -säulen errichtet oder ältere Türme zu
solchen umbenannt. Eines der bemerkenswertesten Werke dieser Denkmalgruppe in Schleswig-Holstein ist die als Aussichtsturm mit Feuerschale konzipierte Denkmalsäule im Stadtforst Itzehoe nach dem preisgekrönten Entwurf „Götterdämmerung“ des Architekten Wilhelm
Kreis (1873-1955). Angeregt wurde der Bau vom Verein Bismarcksäule e. V., der Bau zog
sich von 1901 bis 1905 hin. 1999 wurde der seit 20 Jahren zugemauerte Turm in das Denkmalbuch eingetragen, 2004 kam es zur Gründung eines zweiten Vereins „Bismarcksäule Itzehoe“. Auf der Grundlage einer aus Landesmitteln finanzierten Sanierungs-Untersuchung
durch Herrn Architekt und Statiker Dr.-Ing. Karl-Ernst Bürkner ist inzwischen mit der Sanierung begonnen worden, so dass sich der Bau zum feierlich begangenen 100. Jahrestag der
Einweihung am 18.10.2005 schon weitaus weniger trostlos als in den letzten Jahrzehnten darstellte (Abb. 44). Es ist zu hoffen, dass die gefahrlose Besteigung schon bald wieder möglich
sein wird. [Be]
Kellinghusen (Steinburg), Lindenstr. 13, Wohnhaus: Der Kernbau der kleinen gründerzeitlichen Villa entstand um 1860. Um 1891/92 erfolgte am Nordgiebel der Anbau einer
Raumachse, die der Straßenfassade ihre heutige symmetrische Gestalt mit eingezogener Eingangsloggia gab. Der dieser Bauphase entstammende hölzerne Wintergarten hatte infolge
unterschiedlicher Nachnutzungen, unter anderem als Polizeistation und als Blumengeschäft,
seine ursprüngliche Straßenfront eingebüßt und befand sich in desolatem Zustand. Eine sorg-
fältige Bestandsaufnahme der aus vorgefertigten Elementen zusammengefügten Holzkonstruktion ermöglichte die befundgenaue Reparatur und Ergänzung, für die überwiegend baugleiche historische Elemente verwandt werden konnten. Die farbenfrohe Wandmalerei mit
duftig gemalten figürlichen Details wurde frei gelegt (Abb. 45), die Rekonstruktion der verlorenen gegangenen Flächen (ca. 2/3 der gesamten Wandoberfläche) erfolgte nach Befund
(Arch. Ballin, Restauratorin Marion Eifinger). [Ba]
Kiel, Düppelstr. 26, Büro- und Wohnhaus: Auf der Straßenseite des 1950/51 nach Plänen Otto Schnittgers errichteten Gebäudes wurden die markanten, schlank profilierten und
einfach verglasten bauzeitlichen Stahlfenster durch Aluminiumfenster mit thermischer Trennung und Isolierglas ersetzt. Gliederung und Profilansichten konnten erhalten werden. [Ba]
Düppelstr. 28, Wohnhaus: Architekt Hans Schnittger errichtete das eigene Wohnhaus
1913 in barockisierender Formensprache des Heimatschutzstils. 1954 wurde es durch Otto
Schnittger umgebaut und rückwärtig um eine Garage und einen darüber liegenden saalartigen
Wohnraum erweitert. Letzterer wurde zugunsten einer Terrasse abgebrochen, der wieder frei
gestellte Mittelteil der Gartenfassade des Grundbaus mit modernen Glaselementen geschlossen. Im Inneren wurde die Zeitschicht 1954 in wandfester Ausstattung und zentraler Treppe
beibehalten und behutsam modernisiert (Arch. Schwinghammer & Petersen). [Ba]
Düppelstr. 63, Eichamt: Im Zuge einer Fassadensanierung des 1909/10 errichteten, seit
1999 unter Denkmalschutz stehenden Eichamts wurde die ursprüngliche Farbigkeit des cremefarben in Ocker, Gelb und Weiß gehaltenen Gebäudes untersucht. Im Folgenden wurde der
Granitsockel wieder freigelegt und die Fassade in hellen Grautönen gefasst. [Be]
Feldstr. 38a, Mehrfamilienhaus: Der prägnante Backsteinbau wurde nach Entwurf von
Hans Schnittger 1912/13 an der Ecke Waitzstraße errichtet. Nach mehrjährigem Leerstand,
begleitet von Planungsansätzen, welche die Denkmaleigenschaft zur Disposition stellten,
konnten Instandsetzung und Modernisierung bei der Aufteilung in Wohneigentum nunmehr
denkmalgerecht umgesetzt werden. Das Treppenhaus wurde nach Befund instand gesetzt. Bei
den straßenseitigen Fenstern blieb die Schlagrichtung nach außen trotz der vier Geschosse
beibehalten. In die bauzeitlichen Blendrahmen wurden des Wärme- und Lärmschutzes halber
neue isolierverglaste Flügel eingepasst. Die elegante bauzeitliche Optik ist mit diesem Maßnahmen nahezu unverändert bewahrt worden (Arch. Sievert, Tischlerei Andresen). [Ba]
Hindenburgufer, Flandernbunker: Im Februar 2001 gelang es dem „Verein Mahnmal
Kilian e. V.“, den ehemaligen Marinehochbunker am Hindenburgufer zu erwerben. Dieser
Verein hatte sich 1995 mit dem Ziel gegründet, die Überreste des denkmalgeschützten UBoot-Bunkers Kilian in der Kieler Innenförde zu erhalten und als Mahnmal zu nutzen, die
dann 2000 trotz massiver Widerstände dem Hafenausbau zum Opfer gefallen sind. Nun konzentrieren sich die Bemühungen des Vereins auf den 1940 errichteten Flandernbunker, der als
Ausweich-Funk- und Operationszentrale der Marine für Abwehrmaßnahmen bei Luftangriffen diente und gegen Kriegsende auch für zivile Schutzsuchende geöffnet wurde. Der Verein
will in dem dreigeschossigen Bunker mit Wandstärken von 2,5 m und einer Deckenstärke von
3,5 m eine Bildungsstätte zur Vermittlung von Geschichte und für Völkerverständigung und
Friedensförderung einrichten. In einem ersten, auch mit Landesmitteln geförderten Bauabschnitt konnte zwischenzeitlich das Dach des 2005 geschützten Denkmals saniert werden.
Neben der Herstellung eines sicheren Feuchtigkeitsschutzes und dem Erhalt markanter historischer Dachaufbauten wurde bereits ein transparenter Dachausstieg integriert (Abb. 46),
durch den später Besucher auf eine Aussichtsplattform gelangen können. [Be]
Martensdamm 6-7, ehem. Landesbank: Von 1953 bis 1955 entstand nach den Plänen
der Architekten B. Hermkes, A. Sauder und H. Zess aus Hamburg mit 36 m Höhe das erste
Kieler Hochhaus, noch dazu im historischen Weichbild. Von der Amerikanisierung des Stadtbildes war die Rede. 2001 wurde das inzwischen zur HSH Nordbank gehörende Gebäude in
Gänze mit dem vorgelagerten Flachbau als Zeugnis der Wiederaufbauphase nach dem Zweiten Weltkrieg in das Denkmalbuch eingetragen. Leider hatte das Original zum damaligen
Zeitpunkt schon eine einschneidende Änderung erfahren. Der mit Travertin verkleidete Stahlbeton-Skelettbau des Hochhauses zeigte bündige Fenster in den flach rasterhaft reliefierten
Breitseiten, an der Stirnseite zum kleinen Kiel hingegen ein plastisch hervortretendes Raster
von strenger Vertikalität mit ursprünglich raumhoher Verglasung und MetallgitterFensterbrüstungen. Im Zuge erster Sanierungsarbeiten kam es Ende der 1980er Jahre zu massiven Brüstungen, die dem Entwurf viel von seiner Brillanz nahmen, besonders im nächtlich
beleuchteten Zustand. Nachdem in den Jahren 2002 bis 2003 denkmalrechtlich einvernehmlich Umbauten am Flachbau durchgeführt worden waren, wurden Ende 2003 nach einem halben Jahrhundert in den Travertinplatten der Hochhausverkleidung Rissbildung und starke
Korrosion der Befestigungselemente festgestellt. Aus Sicherheitsgründen wurde das Gebäude
eingerüstet und die Genehmigung zur Abnahme der Platten erteilt. Im Folgenden wurden die
gemauerten Brüstungen nachgearbeitet, wärmegedämmt und mit 3 cm statt vorher 8 cm starkem Travertin wieder italienischer statt, aus Kostengründen, brasilianischer oder türkischer
Provenienz verkleidet. Das äußere Erscheinungsbild blieb unverändert (Abb. 47). Ein Versuch, im Zuge der Baumaßnahmen die Brüstungen an der Stirnseite wieder entfernen zu lassen, wurde angesichts der während der Bankenfusion angespannten Finanzsituation und dem
Wunsch nach optimaler Wärmedämmung nicht unternommen (Arch. Harald Krüger). [Be]
Rendsburger Landstr. 29, Wohnhaus (ehem. Post): Das prominente Eckgebäude wurde
1907 vom Architekten Ernst Prinz für die damals noch selbständige Gemeinde Hassee als
kaiserliches Postamt errichtet. Die bauzeitlichen Fenster wurden substanzerhaltend aufgearbeitet, auf der Innenseite teilweise isolierverglaste Wärmeschutzfenster eingebaut. In den Obergeschossen wurden schadhafte Putzornamente und Fassadenflächen saniert (Arch. Dau).
[Ba]
Sophienblatt 13-17, Geschäftshaus: Das ehemalige Provinzialgebäude erhielt oberhalb
des Erdgeschosses neue Fenster in historischem Erscheinungsbild. Die Eingangssituation
wurde auf den bauzeitlichen Zustand von 1929 zurückgebaut (Architekt Walter). [Ba]
Lauenburg (Herzogtum Lauenburg), Elbstr. 61, Wohnhaus: Wegen gravierender konstruktiver Schäden musste das Fachwerk auf der Hangseite in wesentlichen Teilen erneuert
werden. Das obere Geschoss wurde zur Wohnung der Eigentümer umgebaut. Die gestörte
Geometrie des bauzeitlichen Dachstuhls ist dabei mit einer sichtbaren Stahlkonstruktion an
der Stelle der vormals höher gelegten Balken korrigiert worden (Arch. Juhnke). [Ba]
Meldorf (Dithmarschen), Papenstraße 2, siehe unter Pastorate.
Mölln (Herzogtum Lauenburg), Hauptstr. 150a, Stadthauptmannshof, ehem. Schule:
Nach Abschluss der Sanierung des Medaillongebäudes (ehem. Herrenhaus) im Möllner Stadthauptmannshof verlagerte sich der Seminarbetrieb in das letztere und das ursprünglich als
Schule genutzte klassizistische Gebäude hatte keine rechte Nutzung mehr. Die hat es nun in
Form des Tourismus- und Naturzentrums Mölln wieder bekommen. Nach der Idee von NatureConcept, Lüneburg, ist unter Beratung und Übernahme der baulichen Veränderungen
durch die Architekten Schlossmacher und Jungk, die die Grundsanierung Ende der 1980er
Jahre durchgeführt hatten, eine informative Dauerausstellung zu verschiedensten Umweltund Tourismus-Themen des Kreisgebietes eingerichtet worden. [Be]
Neumünster, Mühlenbrücke 9: Das um 1770 erbaute Bürgerhaus mit sehr qualitätvollen Rokoko-Stuckaturen im Obergeschoss fand im Sommer 2003 einen neuen Eigentümer.
Dieser plante das Wohnhaus als Geschäftshaus mit Kanzlei um. Bei der Freilegung ist erheblicher Hausschwammbefall festgestellt worden. Trotz des großen Sanierungsumfanges gelang
es dem Bauherrn, innerhalb von zwei Jahren das Gebäude instand zu setzen, so dass es heute
wieder in altem Glanz erstrahlt. [Kö]
Mühlenstr. 19: Der im Garten einer um 1900 errichteten Villa befindliche Pavillon
drohte einzustürzen. Die neuen Eigentümer engagierten sich für den Erhalt und sanierten liebevoll das Holzhaus. Bei dem ersten Ortstermin musste festgestellt werden, dass lediglich der
Gartenpavillon in das Denkmalbuch eingetragen war. Da die Zusammenarbeit zwischen
Denkmalschutzbehörden und Eigentümern ausgezeichnet verlief, ist die Villa inzwischen ebenfalls in das Denkmalbuch aufgenommen worden und soll in den kommenden Jahren saniert werden. [Kö]
Reinbek (Stormarn), Waldstraße 6, Villa: Das Sommerhaus von etwa 1890, dem Hamburger Architekten Martin Haller zugeschrieben, wurde 1905 von ihm zur Villa eines Überseehändlers erweitert. Seit 2001 konnten der Grundriss dieser Bauphase und Teile der Ausstattung, die vor allem in den 1960er Jahren überformt worden waren, durch behutsame Freilegungen wieder gewonnen werden. Im Gartensaal wurde eine monochrom gefasste Prägetapete mit floralem Motiv freigelegt. Durch Überspachtelungen waren erhebliche Teilflächen
verloren gegangen, diese wurden farblich angepasst (Rest. Marion Eifinger). [Ba]
Rendsburg (Rendsburg-Eckernförde), Berliner Straße 2, ehem. Kreisbahnhof: Der Bau
von 1901 bekam 1925 eine expressionistische Eingangshalle. Der Kreis als Eigentümer verkaufte 2005 das Gebäude an seine Wirtschaftsförderungs-Gesellschaft, die eine Nutzung bis
in den Spitzbodenbereich plante. Das brachte die Kreisverwaltung in eine schwierige Situation. Als Genehmigungsbehörde hatte sie sowohl baurechtliche, als auch denkmalrechtliche
Belange zu berücksichtigen, als Verkäuferin waren Zugeständnisse in Aussicht gestellt worden. Unter allen drei Belangen war nun abzuwägen. Das Ergebnis der 2005 durchgeführten
Baumaßnahmen konnte aus denkmalpflegerischer Sicht nicht optimal ausfallen. Zwar blieb
die Wartehalle von Baumaßnahmen verschont, der Dachausbau war dagegen nicht zu verhindern. Zur Belichtung des Dachgeschosses wurden Lichtbänder eingebaut, wie sie zuvor in
Eckernförde an einem Speicher montiert wurden. War der sensible Architekt in Eckernförde
bestrebt, die vom öffentlichen Bereich einsehbare Dachfläche unbelichtet zu lassen (siehe
auch unter Technische Kulturdenkmale: Eckernförde, Rosengang 4), wurde in Rendsburg die
negative Wirkung der Fensterbänder akzeptiert. [Kö]
Hollesenstraße 15: Über ein Jahr zogen sich Gespräche zur horizontalen Abdichtung
des Mauerwerks des ehem. Kanalpackhauses in Rendsburg aus dem Jahr 1783 hin. Die mietende Firma forderte vom Eigentümer Maßnahmen gegen aufsteigende Feuchtigkeit. Langwierige Diskussionen hinsichtlich einer denkmalverträglichen Horizontalsperre wurden geführt. Ein von den Denkmalschutzbehörden nicht favorisiertes Bohrlochverfahren musste
letztendlich aus Kostengründen akzeptiert werden. [Kö]
Schiffbrückenplatz: Jahrelang diskutierten die Vertreter der Denkmalschutzbehörden
über die Bebauung des Schiffbrückenplatzes. Bei einem Wettbewerb zur Bebauung wurde
eine Planung favorisiert, die einen Baukörper auf dem Areal des ehemaligen Walls vorsah.
Nach langwierigen Gesprächen mit Investoren nahm die Stadt Rendsburg von der ursprünglichen Planung Abstand und genehmigte einen voluminösen Baukörper, der an dieser Stelle
städtebaulich die historische Situation des Schiffbrückenplatzes zerstört. Die Denkmalschutzbehörden haben zwar im Rahmen der TÖB-Beteiligung die negativen Auswirkungen des
Kaufhauses dargestellt, konnten jedoch aufgrund fehlender Rechtsgrundlage nichts gegen die
Planung unternehmen. [Kö]
Schleswig (Schleswig-Flensburg), Capitolplatz 7: Die ehem. Firjahn’sche Wohnung
befindet sich in einem der ältesten Stadthöfe der Stadt. Die hier erhaltenen Stuckaturen aus
dem 17. Jahrhundert zählen zu den wertvollsten des Landes. Nachdem die Wohnung aufgegeben worden war, plante der Eigentümer diese an einen Herrenausstatter zu vermieten. Dies
hätte nicht nur den Verlust der bisherigen Fassade bedeutete, sondern auch die Vernichtung
des Wohnungsgrundrisses. Der Planung konnte das Landesamt für Denkmalpflege nicht zu-
stimmen. Vor allem für den Raum mit den wertvollen Stuckdecken galt es das geschlossene
Raumgefüge zu erhalten. Außerdem war es nicht akzeptabel weiterhin Schaufenstereinschnitte in diesen, für die Stadtgeschichte so wesentlichen Bau, zuzulassen. Heute ist die Wohnung
in ihrem Grundriss und weiten Teiler ihrer Ausstattung, die teilweise auf die Zeit des Jugendstils zurückgeht, erhalten und einer Büronutzung zugeführt. Mit Finanzmitteln des Landes
Schleswig-Holstein wurden der wertvolle Stuck gereinigt und wo nötig, Rissbildungen gefestigt. [Ha]
Lange Straße 9: Das 1725 erbaute traufständige Bürgerhaus wurde einer umfassenden
Instandsetzung unterzogen. Dabei kam es zu einer geringfügigen Nutzungsänderung, die bedingte, ein zweites untergeordnetes Treppenhaus in das Vorderhaus eingebaut einzubauen.
Die gewählte Minimallösung führte zu einem ansprechenden Ergebnis. Behoben wurden die
Feuchtigkeitsprobleme im Erdgeschoss. Hervorzuheben ist die Instandsetzung der Wohnung
im ersten Obergeschoss, die einer Überformung des barocken Bürgerhauses im 19. Jahrhundert entstammt. Stuckdecken und die ortsfeste Ausstattung wurden restauriert. Alle Fenster
erhielten einen Neuanstrich, die Sanierung des Hinterhauses schreitet voran. Neu gestaltet
wurde auch die Hofanlage, die nun teilweise als Garten genutzt wird. [Ha]
Wilster (Steinburg), Zingelstr. 12, Villa Schütt: Als erster Schritt zu einer dauerhaften
Substanzsicherung des reich gegliederten historistischen Villenbaus erfolgten die Neueindeckung des Hauptdaches, aus Kostengründen mit Tondachsteinen statt Schiefer, und die Reparatur der schmiedeeisernen Geländer der Dachterrasse. Einige Fenster und Türen wurden erneuert (Arch. Dr. Bürkner). [Ba]
Denkmalpflege auf dem Lande
Ahrensbök (Ostholstein), Steindamm 8: Ein durch fehlende Bauunterhaltung beeinträchtigtes,
sehr qualitätvolles spätklassizistisches Bauernhaus mit interessanter Stuckierung und kunstvoll geschmiedeten Balkonen wurde erst im Jahr 2004 in das Denkmalbuch eingetragen. Der
neue Eigentümer plante die Sanierung und anschließende Nutzung als Wohn- und Ausstellungsgebäude. Wegen starken Schädlingsbefalls fand umgehend eine Heißluftbehandlung
statt. Die durch den Planer errechneten Kosten für die Gesamtinstandsetzung hatten dann jedoch anscheinend zur Folge, dass der Bauherr das Interesse an dem Gebäude verlor und es
nun wieder veräußern möchte. [Kö]
Appen (Pinneberg), Kaserne: Die besondere Bedeutung der Marseille-Kaserne u. a. als
Zeugnis für die Vorbereitung des Zweiten Weltkriegs, heute Unteroffizierschule der Luftwaffe, war den Denkmalschutzbehörden und der Landesbauverwaltung (heute GMSH) immer
gegenwärtig (vgl. Von besonderer Bedeutung für Schleswig-Holstein, Neue Objekte unter
Denkmalschutz, in: DenkMal! Jg. 13, 2006, S. 117 f.). Unabhängig vom Denkmalstatus arbeitete man an der Basis konstruktiv zusammen, auch als gegen die Unterschutzstellung geklagt
und nach Bestätigung der Auffassung des Landesamtes durch das Verwaltungsgericht der
Antrag auf Zulassung zur Berufung letztlich abgelehnt wurde. Es gelang nicht nur, das Offizierkasino und das Unteroffizierheim mit Ausstattung zu erhalten, sondern auch die Unterkunftsgebäude den gestiegenen Komfortanforderungen entsprechend anzupassen, ohne das
Bild der Anlage zu beeinträchtigen. [Be]
Bauersdorf (Plön), Zum Brook 6, Landarbeiterkate: Die zum Gut Lammershagen gehörende Landarbeiterkate musste nach dem Auszug der seit mehreren Jahrzehnten darin wohnenden Mieterin grundlegend saniert werden. Nachdem in Absprache mit der Denkmalpflege
ein Sanierungskonzept festgelegt worden war, erwiesen sich die tatsächlichen Schäden nach
der Freilegung als so umfangreich, dass nur sehr wenig historische Substanz gerettet werden
konnte. Infolgedessen wurde das Gebäude aus dem Denkmalbuch gelöscht. [Kö]
Fiefbergen (Plön), Am Dorfteich 17: Im Jahr 2001 versuchte die Gemeinde, den Abbruch der sanierungsbedürftigen Fachwerkkate durchzusetzen. Da dieser denkmalrechtlich
nicht genehmigt wurde, stand das Gebäude mehrere Jahre leer. Schließlich fand dann aber
doch eine Veräußerung statt. Die neue Eigentümerin sanierte in den Jahren 2004/05 das Gebäude sehr behutsam. Mit Ausnahme zweier Gauben, die nutzungsbedingt errichtet werden
mussten, zeigt sich das Gebäude nun vorbildlich instand gesetzt (Arch. Becker). [Kö]
Gettorf (Rendsburg-Eckernförde), Kieler Chaussee 10: Ein für alle Beteiligten komplizierter Fall war die Planung eines Verbrauchermarktes in Gettorf auf dem Gelände der Getreide AG. Bei der Auslegung des Bebauungsplanes musste festgestellt werden, dass das ehem. Kontorhaus aus der Zeit um 1930 abgebrochen werden sollte. Die sofortige Eintragung
des Gebäudes und des umgebenden Gartens in das Denkmalbuch führte zu Protesten des Investors und der örtlichen Verwaltungsspitze, die den Bau des Verbrauchermarktes durch den
Denkmalschutz behindert sahen. Durch Vermittlung des Ministerpräsidenten zeichnet sich
zum Ende des Berichtszeitraumes eine Lösung ab, bei der das Baudenkmal erhalten werden
kann. [Kö]
Galmsbüll, (Nordfriesland), Mühlendeich 7: Das Müllerhaus aus der Mitte des 18.
Jahrhunderts wurde einer umfassenden Instandsetzung unterzogen, um zukünftig wieder einer
Familie als Wohnhaus zu dienen. Dabei wurde nicht nur die ortsfeste, noch erhaltene Ausstattung des Wohnteils denkmalgerecht instand gesetzt, sondern es musste auch eine denkmalgerechte Lösung für den Ausbau des Daches für Wohnzwecke gefunden werden. Um die Dachflächen des heute wieder mit Reet eingedeckten Hauses nicht unnötig zu stören beschränkte
man sich hinsichtlich der Gauben auf ein Minimum. Der Belichtung des Dachgeschosses dienen ebenso die Fenster und eine nunmehr verglaste Ladeluke im Giebel des Hauses. [Ha]
Glasau (Segeberg), Am Kirchplatz 6: Die ehemalige Gaststätte, ein Giebelhaus der
1860er Jahre, befindet sich gegenüber der Kirche des Ortsteils Sarau. Bei der Umnutzung zu
Wohnungen wurden spätere An- und Verbindungsbauten, die das äußere Erscheinungsbild
störten, abgebrochen. Die Wandpartien wurden gefällig vereinheitlichend geschlossen, drei
Schleppgauben ermöglichen eine bessere Ausnutzung des Dachgeschosses (Architekt
Schmidt). Das nebenstehende ehemalige Scheunengebäude mit hohem Drempel wurde unter
Erhalt der Kubatur zu einem Wohnhaus umgenutzt (Arch. Uhlen). [Ba]
Groß Grönau (Herzogtum Lauenburg), Am Fürstenhof 23, Fürstenhof: Im ausgehenden 18. Jahrhundert zunächst als Sommerhaus errichtet, wurde schon bald eine dauerhafte
Wohnnutzung durch Einbeziehung des Mansardgeschosses etabliert. Um 1900 erfolgten
durchgreifende Umbauten im südlichen Gebäudeteil, während die Nordseite in Substanz,
Raumaufteilung und -ausstattung einschließlich der hölzernen Wandpaneele und einer bemalten Stuckdecke der Zeit um 1800 weitgehend erhalten blieb. Die aktuelle Umnutzung zu
Wohn- und Bürozwecken beendete einen andauernden baulichen Niedergang. Zur östlichen
Vorfahrt hin wurde ein gründerzeitlicher Wintergarten abgebrochen, die Mittelachse mit
zweiflügeliger geschweifter Eingangstür konnte wieder frei gestellt werden. Auf der früheren
Gartenseite wurde ein provisorischer Vorbau entfernt. In die ursprünglich das Pendant zum
Haupteingang bildende, mittlerweile stark veränderte Wandöffnung kam eine moderne einflügelige Tür. Aus einer Fotografie von 1905 (Bestand: Landesamt) geht hervor, dass das hohe Mansarddach seinerzeit mit gesägten Holzschindeln, wahrscheinlich als Ersteindeckung,
belegt war. Später war diese durch eine rautenförmige Eternitdeckung ersetzt worden. Die
Neueindeckung mit rautenförmigen Zinkplatten trug Kostengründen, Farbanpassung an die
ursprüngliche Deckung und statischen Gegebenheiten gleichermaßen Rechnung. Bei der
Mauerwerksanierung im nordwestlichen Bereich trat die ursprüngliche Verbundkonstruktion
mit innen bündigem Fachwerk zutage. Statische Sicherungen zur Freilegung der zugemauerten bauzeitlichen Fensteröffnungen des Gartensaals erfolgten durch raumseitig sichtbare
Stahlkonstruktionen (Abb. 48). Historische Fußböden und Ausstattungen konnten weitestgehend freigelegt bzw. erhalten werden. Die obere Mansardebene wurde zum Ausbau vorbereitet (Arch. Schröder-Berkenthien, Mitarb. Woppowa, Rest. Eileen Wulff). [Ba]
Hauptstr. 21: Nach Entfernung des historisierenden Fachwerks aus der nördlichen
Toröffnung und Montage eines verglasten Fenster-Tür-Elementes ist das ursprüngliche
Durchfahrtshaus, das in seinem Kern von 1550-1570 stammt und sein heutiges Aussehen im
18. Jh. erhalten hat, wieder als solches zu erkennen. Zusammen mit dem erneuerten Reetdach
des der Kirche gegenüberliegenden Fachhallenhauses wird die historische Situation im Bereich der Ortsdurchfahrt erheblich aufgewertet. [Be]
Groß Offenseth-Aspern (Pinneberg), Kate Hütten 2a: Die ehemalige Rauchkate von
vier Fach, vermutlich zu Beginn des 18. Jahrhunderts als Altenteilerkate zur Hofanlage Hütten errichtet, war zuletzt als Abstellraum genutzt. Sie wurde zu einem Einfamilienhaus mit
offenem Grundriss umgebaut. Drei etwas groß geratene Gauben auf der Südseite können die
Freude über die sonst gelungene Sanierung kaum trüben (Arch. Thams). [Ba]
Groß Rönnau (Segeberg), Segeberger Str. 37, Alte Fischerkate: Der Travefischer Hans
Kruse erhielt 1731 das Recht, die Fischerei in einem bestimmten Travebereich auszuführen.
Er bekam gleichzeitig einen Bauplatz für eine Kate von drei Fach zugewiesen. Das Rauchhaus wurde in der Mitte des 19. Jahrhunderts um ein Fach nach Süden erweitert (Abb. 49).
Für das baufällige Gebäude hatte 1986 ein Sanierungsgutachten (Arch. Schlossmacher und
Jungk) vorgelegen, die 2003 begonnene Sanierung brachte Rettung im letzten Moment (Arch.
Schrader). [Ba]
Hohwacht (Plön), Golden Tüffel: Die ehemalige Zollstation von 1795 auf dem Weg
von Hohwacht nach Lütjenburg verfiel zunehmend. Über den Abbruch des in einer sehr reizvollen Kulturlandschaft eingebundenen Gebäudes wurde sowohl in der Gemeindevertretung,
als auch beim ehemaligen Eigentümer diskutiert. Die Weigerung der Denkmalschutzbehörden, das Gebäude aufzugeben, führte schließlich zum Erfolg. Im Jahr 2004 fand sich ein Käufer, der das ruinöse Gebäude erwarb. Anstelle der früheren Planung, das Gebäude mit bis zu
sechs Wohneinheiten zu überfrachten, hat der neue Eigentümer vor, das Kulturdenkmal als
Einfamilienhaus zu nutzen. Die umfangreichen Sanierungsarbeiten wurden im Jahr 2005 begonnen (Reetdacheindeckung, Innensanierung) und ziehen sich wahrscheinlich noch bis in
das Jahr 2007 hin. [Kö]
Kattendorf (Segeberg), Forsthaus Elisenruh: Das Forsthausensemble, bestehend aus
dem Wohn- und Wirtschaftsgebäude sowie der ehemaligen, im 20. Jahrhundert zu Wohnzwecken umgebauten Remise, erhielt neue Reetdeckung, die Fenster wurden erhaltend saniert.
[Ba]
Keitum, siehe Sylt-Ost
Kühren (Plön), Karkdoorstraat 2: Die ehemalige Schule in Kühren, um 1820 errichtet,
wird seit drei Jahren vorbildlich instand gesetzt (vgl. auch den Berichtszeitraum 2002/03).
Das Reetdach konnte neu eingedeckt werden. Nachdem der Eigentümer alle historischen
Fenster mühevoll saniert hatte, optimierte er diese mit Innenfenstern als Winterfenster. Fassadenarbeiten konnten im Sommer 2005 durchgeführt werden (Abb. 50). Das große Engagement und die technischen Fähigkeiten des Bauherrn, verbunden mit der Liebe zum Detail,
zeichnen diese Baumaßnahme aus. [Kö]
Krummbek (Plön), Parkstraße 5: Nach der Insolvenz des Eigentümers verfiel die Hofanlage. Da die Gläubigerbank das Areal vermarkten musste, einigten sich Bank und Denkmalschutzbehörden darauf, innerhalb von zwei Jahren einen Investor für die sehr desolate
Anlage zu finden. Nachdem trotz verschiedener Gespräche der Erhalt der historischen Anlage
nicht gewährleistet werden konnte und zwischenzeitlich erheblicher Substanzverlust eingetreten war, musste dem Abbruch zugestimmt werden. [Kö]
Laboe (Rendsburg-Eckernförde), Hafenplatz 5, Hafenpavillon: An dem 1894 errichteten Seenotrettungsschuppen wurde im Jahr 1925 ein Verkaufspavillon in Form eines unregelmäßigen Fünfecks mit zwei Innenhöfen angebaut. Die kleinen Ladenflächen werden zurzeit sowohl gastronomisch, als auch für den Handel mit Tourismus-Produkten genutzt. Die
Gemeindevertretung strebt mittelfristig eine Bereinigung der unterschiedlichen Reklamen und
eine Aufwertung des Gebäudes an. Mit finanzieller Unterstützung des Landesamtes für
Denkmalpflege konnte eine Bestandsuntersuchung mit einer Machbarkeitsstudie beauftragt
werden, die die Grundlage für eine anstehende Sanierung bildet (Arch. Hoffmann & Krug).
[Kö]
Norderstapel (Schleswig-Flensburg), Kleine Straße 8: Ein weitgehend ungestörtes
Bauernhausensemble, fern vom Durchgangsverkehr der Hauptstraße, prägt hier den noch
dörflichen Charakter. Mit Einbeziehung der Stallungen in die erweiterte Wohnnutzung, ohne
Ausbau des großen Dachraumes, fand die Sanierung des Geesthardenhauses ihren Abschluss.
Die wiederhergestellten Stallfenster mit rahmenloser Innenverglasung tragen dazu bei, dass
die ursprüngliche Prägung des Wirtschaftsteils weiterhin ablesbar bleibt (Arch. Haux). [Ha]
Redingsdorf (Ostholstein), Hofanlage: Der Hof Redingsdorf zählt zu den wenigen
noch komplett erhaltenen Hofanlagen in Ostholstein. Die südliche Fachwerkscheune wies
derart gravierende Gründungsprobleme auf, dass der Eigentümer befürchtete, die Scheune
werde keinen Winter mehr überstehen. Sofort durchgeführte Sicherungsmaßnahmen stabilisierten das Fachwerkgefüge. Für das Jahr 2006 sind Sanierungsmaßnahmen geplant, die den
Erhalt der städtebaulich so wichtigen Scheune ermöglichen sollen. [Kö]
Sören (Rendsburg-Eckernförde), Hofanlage: Auf Antrag des Eigentümers wurde die
Hofanlage in das Denkmalbuch eingetragen. Das als Atelier und Wohnhaus genutzte Haupthaus wurde komplett neu mit Reet eingedeckt. Die Zusammenarbeit während der umfänglichen Dachsanierung verlief vorbildlich und fair. [Kö]
St. Peter-Ording, Eiderstedter Straße: Die Instandsetzung und Umnutzung des kleinen
Bahnhofs von St. Peter-Ording, Bad zählt zu den gelungenen Maßnahmen. Es war zunächst
schwer einen neuen Nutzer zu finden, doch mit einem Reisebüro konnte schließlich ein kongenialer Nutzer gefunden werden. Der kleine Bahnhof aus den 1920er Jahren blieb weitestgehend in seinem Bestand erhalten. Beispiele hierfür sind die an der Wand entlang laufende
Bank des früheren Wartesaales oder der Schalter. Die ursprünglich nicht öffentlichen Räume
werden heute vom Reisebüro zur Beratung genutzt. Bei der Maßnahme ging es vor allem
auch um die Wiedergewinnung der bauzeitlichen Farbgebung und einer angemessenen Außengestaltung. Die Instandsetzung zeigt ein Kleinod der Moderne in Schleswig-Holstein. [Ha]
Steinbergkirche (Schleswig-Flensburg), Hattlund 20: Das Wohnhaus, erbaut 1800, hat
eine Reetdacherneuerung erfahren. [Ha]
Süderende / Föhr (Nordfriesland), Nr. 62: Der reetgedeckte uthlandfriesische Winkelbau bildet den Abschluss einer dorfbildwirksamen ursprünglichen Bebauung. Nach anfänglich
auseinander gehenden Vorstellungen, insbesondere hinsichtlich des von denkmalpflegerischer
Seite gewünschten Erhalts der ursprünglichen Raumstruktur im historischen Wohnteil konnten diese Punkte einvernehmlich geklärt werden. Die insgesamt sorgfältige Sanierung kann
jedoch nicht über die, durch die komplette Umnutzung bis in das Dachgeschoss für eine große
Familie entstandenen Einschränkungen denkmalpflegerischer Ansprüche hinwegtäuschen
(Arch. Cousin). [Ma]
Sylt-Ost, Keitum (Nordfriesland), Uwe-Jens-Lornsen-Wai 1: Eine wechselvolle Sanierungsgeschichte hatte dieses „Friesenhaus“ vom Anfang des 19. Jh. bereits hinter sich als es
nun einer durchgreifenden Instandsetzung und Modernisierung unterzogen wurde. Reste innerer Ausstattung wurden erhalten bzw. ergänzt (Arch. U. Hansen). [Ma]
Tangstedt (Stormarn), Hauptstr. 103, Fachhallenhaus: In den 1920er Jahren war der in
seinen Ursprüngen auf das 18. Jahrhundert zurückgehende Zweiständerbau im Wohnteil stark
verändert worden. Auch im Wirtschaftsteil war seinerzeit ein Teil der westlichen Traufseite
eingezogen worden. Die werkstattähnliche Nutzung hatte überdies zu Veränderungen am
Wirtschaftsgiebel geführt. Bei der Umnutzung des Gesamtgebäudes zu einem anspruchsvollen Einfamilienhaus blieb die Raumstruktur des Wohnteils im Wesentlichen unverändert. Die
Diele wurde modern als bis in den First reichender Einraum mit Raumschale aus OSB (oriented strand board) gefasst (Arch. Ihns). [Ba]
Tetenbüll (Nordfriesland), Osterdeich 2: Obwohl das alte Reetdach im Stallteil bereits
eingestürzt war, wurde das quer erschlossene Wohn- und Wirtschaftsgebäude nun sorgfältig
instand gesetzt. So wurden auch die ehemals geplante Kürzung des 32 m langen Gebäudes um
9 m nicht realisiert und die noch jungen Isolierglasfenster durch denkmalgerechte Verbundfenster ersetzt (Arch. Weege). [Ma]
Tornesch (Pinneberg), Esinger Straße 102: 1906 wurde beim Bau der Esinger Schule,
einem zweigeschossigen Backsteinsichtmauerwerksbau mit Schieferdach in leicht gotisierender Formensprache ein Kirchensaal integriert (Abb. 51). Damit besaß die Tornescher Kirchengemeinde erstmal eine eigene "Kirche", denn vorher mussten die Gemeindemitglieder
zwei Stunden zu Fuß zur Rellinger Kirche gehen. Der Kirchensaal wurde1938/40 übermalt,
1948 nochmals. Beim späteren Umbau und der Erweiterung der Schule wurde die kirchliche
Nutzung aufgegeben, der Kirchensaal wurde bis 2005 als Gymnastikraum genutzt, mit tief
abgehängter Decke und schlicht weiß gestrichenen Wänden. Die Rückgewinnung des Kirchensaales, der heute von der Schule als Veranstaltungsraum aber auch für öffentliche Veranstaltungen genutzt wird, wurde initiiert von der Ernst-Martin-Groth-Stiftung und mitgetragen
von der Verwaltung und Selbstverwaltung der Gemeinde Tornesch. Die Freilegung der bauzeitlichen Fassung führte Restaurator Andreas Zink durch. [Be]
Weddingstedt (Dithmarschen), Slippen 2: Das reetgedeckte Querdielenhaus, in der jetzigen Gestalt von 1880, bedurfte einer dringenden Instandsetzung. Die zum Teil erheblichen
Schäden der aus dem für diese Gegend typischen gelben Backstein errichteten Außenwände
wurden behoben und die Dachfläche mit einem neuen Reetdach geschlossen. Die Modernisierung des Wohnteils berücksichtigt die vorhandene Grundrissstruktur. So konnten Details wie
die Upkammer, die ehemals als Speisekammer genutzt wurde, in die jetzige zeitgemäße
Wohnnutzung integriert werden (Arch. Rohwedder). [Ma]
Willenscharen (Steinburg), Arpsdorfer Str. 1, Hallen-Wohnhaus: Die beiden Flügel
der Eingangstür am Westgiebel wurden unter Verwendung der historischen Verglasung, der
Füllungen und Zierleisten erneuert, die Türzarge wurde aufgearbeitet und ergänzt (Tischlerei
Hoops). [Ba]
GARTENDENKMALPFLEGE
Im Berichtszeitraum konnte die Gartendenkmalpflege mit zwei halben Stellen, in „doppelter“
Besetzung mit Frau Henrike Schwarz und Frau Meyer zusätzliche Workshops, Veranstaltungen und weitere Aktivitäten entfalten, die nicht nur einzelnen Gartendenkmalen zugute kamen
sondern das grüne Kulturerbe des Landes insgesamt einer breiteren Öffentlichkeit, aber auch
Studenten und Fachleuten bekannt machte.
Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit (siehe auch unter „Veröffentlichungen“) konnte
die Ausstellung, die anlässlich des zehnjährigen Bestehens der Gartendenkmalpflege in
Schleswig-Holstein erstellt worden war, zwei Mal gezeigt werden. Eine Auswahl der Tafeln
stand auf Initiative des Grünflächenamts drei Wochen im Foyer des Kieler Rathauses, und um
weitere fünf Tafeln erweitert, wurde sie auf dem Flensburger Museumsberg gezeigt (s.u.). Im
Rahmen dieser Ausstellungen fanden unterschiedliche Führungen und Vorträge statt. In der
Seminarreihe „Dialoge zwischen Naturschutz und Denkmalpflege“ fanden zwei Fortbildungsveranstaltungen unter der Leitung von Jörg Matthies M.A., Margita M. Meyer und Henrike Schwarz in der Akademie für Natur und Umwelt in Neumünster statt - am 21. April 2004
unter dem Thema „Gehölzpflege in historischen Parks und Gärten“ und am 13. April 2005 zu
“Historische Alleen in Schleswig-Holstein“.
Ein weiterer Schwerpunkt lag in der praktischen Gartendenkmalpflege: So konnten im
Berichtszeitraum nun zwei Mal jährlich stattfindende Parkworkshops mit den Studenten der
FH Neubrandenburg unter Leitung von Prof. Dr. Marcus Köhler und Dipl.-Ing. Henrike
Schwarz fortgesetzt werden (Abb. 52). Die Frühjahrsworkshops (4.-7.3.2004; 6.-9.3.2005)
fanden im Gutspark des Landeskulturzentrum Salzau (Plön) statt, die Herbstworkshops im
Hochdorfer Garten in Tating (Nordfriesland) und im ehemaligen Schlossgarten Traventhal
(Segeberg). Siehe ausführlichen Bericht dazu von Henrike Schwarz: Aus Gartenlast wird Gartenlust. Erfahrungen aus dem Salzauer Workcamp, in: DenkMal! 12/ 2005, S. 40-43; Verknüpfung von Theorie und Praxis, Parkseminare – ein Beitrag zur Gartendenkmalpflege während der Ausbildung, in: Stadt und Grün / Das Gartenamt, 55. Jg., H. 1, 2006, S. 15-19.
Die finanzielle Förderung von praktischen Maßnahmen in den Gartendenkmalen
nimmt immer mehr zu, nachdem in den letzten Jahren die wichtigsten Gärten nach und nach
kartiert, bewertet sowie Entwicklungsplanungen aufgestellt wurden. Die Gutachten dienen der
Einwerbung von Drittmitteln (s.u. Einzelauflistung).
Im Bereich der Gartenforschung wurde in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Natur und
Umwelt (LANU) ein Förderantrag für das Modellprojekt „Schutz und Pflege historischer Alleen in Schleswig-Holstein“ an die Deutsche Bundesstiftung Umwelt in Osnabrück (DBU)
gestellt, der im April 2005 bewilligt wurde. Siehe Bericht dazu von Henrike Schwarz, die
auch als Bearbeiterin des Projekts gewonnen werden konnte, in „Die Denkmalpflege“ 2/2005,
S. 187-188 (Abb. 53).
Dass der Schutz, Erhalt und das Wiedereinsetzen von Pflegemaßnahmen in historischen Gärten und Parks in Schleswig-Holstein nicht nur öffentliche Aufgabe und idealistischer Selbstzweck ist, sondern das grüne Kulturerbe dem Image des Landes ein weiteres, Identität stiftendes Profil geben kann, war Gegenstand eines vom Landesdenkmalamt initiierten zweitägigen Fachkolloquiums auf dem Museumsberg Flensburg unter dem Titel „Touristische Potentiale und denkmalfördernde Vermarktungsstrategien von historischen Gärten in
Schleswig-Holstein“ am 16. und 17. Sept. 2005. Die meisten Gärten im Lande befinden sich
immer noch in einem schlechten Erhaltungs- und Pflegezustand, so dass ihre touristischen
Potentiale längst noch nicht ausgeschöpft sind. Die einführenden Vorträge, in denen Referenten aus Berlin, Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt ihre „Gartenträume“ vorstellten,
waren äußerst anregend und instruktiv. Ein abendlicher Empfang in der restaurierten Kapelle
des Alten Friedhofs rundete den ersten Tag ab. Am zweiten Tag gab Jörg Matthies M.A. einen Überblick über die zahlreichen Aktivitäten, die in den letzten zehn Jahren in SH auf gartendenkmalpflegerischem Gebiet durchgeführt wurden, und die Vorstellung des Projekts „gartenrouten zwischen den meeren“ verdeutlichte, dass ohne die vergangene Pionierarbeit die
historischen Gärten immer noch im Dornröschenschlaf liegen würden. Ein schillernder Werkstattbericht von Eigentümern, Pächtern, Mietern und ehrenamtlichen Vereinsmitgliedern, die
sieben historische Gärten vorstellten (Rosarium Glücksburg, Schlossgärtnerei Plön, Hochdorfer Garten in Tating, Gutsgärtnerei Sierhagen, Küchengartenkonzept Eutin, Künstlermusem
Heikendorf, Museumsgarten Neuwerk auf Schloss Gottorf in Schleswig), zeigte wie vielfältig
das Gartenkulturerbe ist und wie unterschiedlich die Möglichkeiten sind, diese Gärten denkmalgerecht zu nutzen und sie für Touristen und Einheimische gleichermaßen attraktiv zu gestalten. Die Tagung wurde unterstützt von der Sparkassenstiftung des Landes und soll einen
Beitrag dazu leisten, dass auch in Schleswig-Holstein ein öffentlich gefördertes Investitionsprogramm für die historischen Parks und Gärten geschaffen wird.
Die daran anschließende Ausstellung „Gartendenkmalpflege in Schleswig-Holstein“
lief im Hans-Christiansen-Haus vom 18.9.-23.10.2005 auf dem Museumsberg in Flensburg.
Fünf neue Tafeln speziell zu Flensburger Themen wurden dafür von Jörg Matthies und Thomas Messerschmidt erstellt, und zwar zum wohl frühesten bürgerlichen Erholungswald - der
Marienhölzung -, zum Alten Friedhof, zu den Öffentlichen Stadtparks, zum Friedhof Friedenshügel und dem Herrenhausgarten in Gelting. Die Ausstellung erzählt die Geschichte der
schleswig-holsteinischen Gärten und Parks auf 33 sorgfältig gestalteten Tafeln (siehe
www.historischegaerten.de). Im Studio des Heinrich-Sauermann-Hauses in Flensburg wurde
ergänzend die Ausstellung „Flensburger Gärten in alten Ansichten“ eingerichtet, in der Gemälde, Pläne und Zeichnungen mit Darstellungen historischer Gartenanlagen der Kaufmannstadt aus zwei Jahrhunderten präsentiert werden. Darunter befanden sich Leihgaben aus Privatbesitz, die bisher noch nie der Öffentlichkeit zugänglich waren.
Der Förderkreis Christiansenpark, der sich um Schutz, Erhalt und Pflege des Christiansenparks in Flensburg bemüht, gründete sich nach dem Ankauf dieses frühen bürgerlichen
Landschaftsgartens einer Flensburger Kaufmannsfamilie durch die Stadt Flensburg im Jahr
1992. Eingebettet in den Park ist der Alte Friedhof mit der klassizistischen Kapelle von Axel
Bundsen, der erste kommunale Friedhof in Schleswig-Holstein. Auch der Museumsberg ist
Teil dieses historischen Parkensembles und bildet zusammen mit dem Christiansenpark und
dem Alten Friedhof eine Einheit, die gewissermaßen das bürgerliche Gegenstück zu Schloss
Gottorf in Schleswig mit seinem barocken Fürstengarten darstellt.
Das vom Land finanzierte Projekt „gartenrouten zwischen den meeren“ konnte in den
ersten vier Modellregionen ostholsteinische Schweiz, Baumschulengebiet Pinneberg, Kieler
Förde und Schleswig-Schleiregion nach einem Teilnehmerwettbewerb starten. Als Bearbeiterinnen wurden nach einem Auswahlverfahren die Arbeitsgemeinschaft der Landschaftsarchitektinnen Anke Werner, Berlin und Urte Schlie, Timmendorfer Strand, gewonnen, siehe auch
www.gartenrouten-zwischen-den-meeren.de (Abb. 54). Initiiert wurde das Projekt von der
Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur (DGGL); koordiniert von
Herrn Carsten Bock von der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein. Die Berichterstatterin war in der Auswahlkommission und stellte die historischen Unterlagen für die Gärten zur
Verfügung. [My]
Städtische Parks und Gärten
Ahrensburg (Stormarn), Schlossgarten: Die Stadt beabsichtigt, den Bereich des Schlossparks
aufzuwerten. Nach der Sanierung des Schlosses, der Wiedereröffnung des inneren Schlossgrabens und dem Ausbau des Marstalls zu einem Kulturzentrum mit Gastronomie wurde umso deutlicher, dass auch der denkmalgeschützte Umgebungsbereich des Schlosses erheblich
aufzuwerten sei, wenn die Besucherzahlen des Museums erhöht werden sollen. Die Stadt beauftragte das Büro EGL aus Hamburg mit der Erstellung eines gartenhistorischen Gutachtens,
das eine historische Analyse, eine Bestandsbewertung und auch ein Entwicklungskonzept
enthält. Mit finanzieller Unterstützung des Landesamtes für Denkmalpflege konnten nun diese Untersuchungen und Entwicklungsempfehlungen inkl. Maßnahmenkonzept (Teil 3) im
Berichtszeitraum abgeschlossen werden. Im September 2005 fand eine öffentliche Präsentation der Ergebnisse statt, die in der Öffentlichkeit äußerst positiv aufgenommen und auch von
der Bürgermeisterin und den Ausschüssen der Stadt begrüßt wurden. Die bereits im Haushalt
bewilligten Mittel für den ersten Bauabschnitt zur Realisierung des Konzepts flossen jedoch
in den Kapitalstock der Stiftung Schloss Ahrensburg. Die Landesregierung hatte zwischen-
zeitlich angeboten, das viel zu geringe Stiftungskapital aufzustocken unter der Voraussetzung,
dass sich auch die Stadt zu gleichen Anteilen daran beteilige. Die praktischen Maßnahmen
können daher erst im Jahr 2007 beginnen.
Bad Malente-Gremsmühlen (Ostholstein), Kurpark in Malente: Im Berichtszeitraum
konnte das konzeptionelle Gutachten zur Sanierung und Attraktivitätssteigerung des Kurparks
von dem Kieler Büro Dipl.-Ing. Arne Siller fertig gestellt werden. Erste Auslichtungs- und
Rodungsarbeiten begannen Anfang 2005, da Sichtbeziehungen zugewachsen waren und Wildaufwuchs die von Karl Plomin gepflanzten Gehölze arg bedrängte. Der neu gegründete Verein Freunde des Kurparks unter der Leitung von Frau Julia Freese und Frau Christa Utzolino
beteiligte sich auch praktisch an den Pflegemaßnahmen im Park. Insbesondere die manuellen
Tätigkeiten zur Pflege der Staudenflächen konnten ehrenamtlich erledigt werden. Besonders
dringlich war die Entschlammung der kreisrunden Wasserbecken in den Schwentinewiesen,
die zwischenzeitlich stark zugewachsen waren und sich nach vierzig Jahren in einem fortgeschrittenen Verlandungsprozess befanden. Diese Wasserbassins komponierte Plomin einst als
„Himmelsspiegel“ mit mittigem Seerosenbesatz, die den kunstvollen Charakter der Anlage
unterstrichen. Naturschutz und Denkmalpflege arbeiteten im Kreis Ostholstein vorbildlich
zusammen. Der Projektförderantrag aus dem Regionalprogramm 2000 wurde mit einem Zuschuss von 780.000 Euro positiv beschieden, so dass viele der im Parkpflegewerk aufgelisteten Maßnahmen nun umgesetzt werden können (Abb. 55).
Eutin (Ostholstein), Schlossgarten: Für den Schlossgarten gab es zwei erfreuliche Ereignisse, die für die Jahre 2004/05 besonders hervorzuheben sind. Neben der Bewilligung
eines DBU-Modellprojekts zum Eutiner Küchengarten gelang es der Stiftung Schloss Eutin,
mit der Stadt Eutin einen neuen Pflegevertrag auszuhandeln. Grundlage und Anlage dieses
Vertrages wurden ein mit Mitteln des Landesamtes für Denkmalpflege aufgestelltes
Pflegekonzept und ein Maßnahmenkatalog (Ersteller: Dr. Jörgen Ringenberg), der die Kosten
einer denkmalgerechte Unterhaltung ermittelt hatte. Der Bestand des Schlossgartens ist durch
den Abschluss dieser Pflegevereinbarung für die nächsten zehn Jahre gesichert. Die Arbeiten
werden durchgeführt vom städtischen Baubetriebshof, der mit seinem Garteningenieur, Herrn
Rehfeldt, einen engagierten und fachlich qualifizierten Gartenleiter hat.
Über die Pflegearbeiten hinaus, bedürfen weitere Gartenbereiche und Gartenelemente
zwar zukünftig noch einer Restaurierung, die Kosten dafür müssen jedoch nach und nach in
Einzelförderanträgen bei weiteren Sponsoren eingeworben werden.
Der B-Plan Entwurf Nr. 93, der nach langen Verhandlungen der Verwaltung mit den
Fachbehörden und der Stiftung einvernehmlich aufgestellt werden konnte, und auch eine Lösung der Stellplatzangebote sowie einen für die Eutiner Wasserkunst notwendigen Ablauf
außerhalb des Schlossgartens bei großen Regenereignissen enthielt, konnte politisch leider
nicht durchgesetzt werden. Das Problem, dass bei großen Regenmengen die beiden Wasserstränge im Schlossgarten über Großen und Kleine Wasserfall überlastet sind, kann im
Schlossgarten nicht gelöst werden. Einerseits führen diese punktuell, aber immer wieder auftretenden Regenereignisse zu großen Sandeinträgen in das Wassersystems des Gartens (bis
hin zu Schwemmkegeln in den Teichen und in der Schlossbucht), die kostenintensiv für die
Stadt und die Stiftung immer wieder entfernt werden müssen, andererseits zu Überschwemmungen bis hin zu Schäden an den Dämmen und Deichen, die ebenfalls ständig repariert werden müssen. Könnten die Spitzenwerte der anfallenden Wassermengen vor Einlauf in den
Schlossgarten seitlich hinter dem Bauhofgelände in den Eutiner See entwässert werden, wie
das historisch seit über 300 Jahren geschah, würden Reparatur- und Entschlammungskosten
im Garten praktisch nicht mehr anfallen. Es bleibt zu hoffen, dass in Zukunft dieses von der
Verwaltung und den Fachbehörden technisch gelöste Problem in Zukunft politisch bei allen
Parteien der Stadt Zuspruch findet, so dass es in einem B-Plan verbindlich geregelt werden
kann.
Am Tag des offenen Denkmals 2004 wurde der Große Wasserfall feierlich eröffnet.
Mit finanzieller Förderung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, des Landesamtes für
Denkmalpflege und des ehrenamtlichen Engagements des Rotary Clubs konnte der Wasserfall
wieder zum Laufen gebracht werden. Eine Planung zur Wiederherstellung des gärtnerischen
Umfelds des sanierten Wasserfalls wurde mit Mitteln des Landesdenkmalamtes erstellt. Ziel
ist es das „Bild des Wasserfalls“ auch in seiner topografischen und pflanzlichen Struktur zu
vervollständigen. Zumindest die wichtigsten Pflanzarbeiten konnten von der Fa. Bockel, Eutin, umgesetzt werden.
Die Stiftung Schloss Eutin hat im Jahr 2004 einen Förderantrag an die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (Osnabrück) zur „Revitalisierung des Eutiner Küchengartens“ gestellt,
der im Jahr 2005 bewilligt wurde. Zentrales Ziel dieses Antrags war, einen Europa weiten
Wettbewerb zu initiieren, um mit diesem Konzept die notwendigen Gelder für die Instandsetzung der Gebäude im Küchengarten (Orangerien, Neuholländerhaus, Pelargonienhaus /
Warmhaus, Pforthaus, ehemaliger Weinkasten und Reste der Gewächshäuser) und die Neubepflanzung des über 1,2 ha großen ehemaligen Küchengartenareals einzuwerben. Das Vorprojekt, das auch die bauhistorische Untersuchung der Gebäude, Grabungen, aktuelle Vermessungen und Reparaturarbeiten am Wassersystem und der umlaufenden Küchengartenmauer
enthält, wurde 2005 begonnen. Die Stiftung musste die notwendigen Komplementärmittel aus
ihrem Haushalt nehmen, so dass sich der 6. Bauabschnitt (Sanierung des direkten Schlossumfelds mit Sanierung des Burggrabens inkl. Wiedererrichtung der Südbrücke) auf das Haushaltsjahr 2007 verschiebt.
Stadtgärtner Rehfeldt konnte nicht nur die regelmäßigen Pflegearbeiten vorbildlich
umsetzen, sondern auch einzelne Solitäre aus dem Baumspendenkonzept des Büros EGL nach
und nach pflanzen. Der teilweise uralte Baumbestand, bei dem in den letzten 20 Jahren immer
wieder Abgänge zu verzeichnen waren, muss nach und nach durch Neuanpflanzungen ergänzt
und aufgebaut werden. Eine kontinuierliche, abschnittsweise Neuanlage der Parkwege konnte
im Bereich des Tempelgartens durchgeführt werden.
Die Zulässigkeit temporärer Nutzung im Schlossgarten wird seit 2005 nach den Vorgaben eines von der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur entwickelten Verfahrens (Denkmalverträglichkeitsprüfung) geprüft. Sinn dieser DVP ist es, dass
die Denkmalschutzbehörde denkmalschädigende Nutzungen im Gartendenkmal abwenden
und denkmalverträgliche Nutzungen zulassen kann.
Der Schwerpunkt der Arbeiten lag im Jahr 2005 in der Realisierung des Vorprojekts
des DBU-Küchengartenprojekts. Die bauhistorische Untersuchung der Gebäude (Dr.-Ing.
Scheftel, Lübeck) sowie die Grabungsarbeiten im Küchengarten (Dr. Stümpel, Universität
Kiel für die geophysikalische Prospektion, sowie Ingo Clausen M.A., Archäologisches Landesamt, Neumünster, als Leiter der Grabungsarbeiten) konnten fertig gestellt werden. Das
VOF-Verfahren unter Beratung von Dr. Alberts, Architektenkammer Schleswig-Holstein, und
fachlicher Koordinierung Dr. Ringenbergs wurde im Oktober 2005 veröffentlicht. Das Programm zum Auswahlverfahren wurde zusammen erstellt. Für die wissenschaftliche Dokumentation des DBU-Projekts konnte Frau Dr. Kirsten Püttmann aus Lüneburg gewonnen werden. Im Rahmen des DBU-Vorprojekts untersuchte das Büro HanseGeoTec den Schlossgraben genauer zu Sedimentfracht, Morphologie der Grabenmauer im Norden und Fundamentierung der künftigen Schlossbrücke.
Glücksburg (Schleswig-Flensburg), Schlossgarten: Frau Hildburg Schleppegrell und
Herr Pelle Dose vom Verein Natur-Umwelt-Mensch e.V. kartierten über 16 verschiedene
Stinzenpflanzen im Schlossgarten. Für den Erhalt dieser Bestände dürfen die Wiesenflächen
erst nach Ausreifen gemäht werden. Ein Modellprojekt zur Qualifizierung von Arbeitslosen
wurde unter Anleitung des Flensburger Grünplanungsbüros Natur & Kultur, Herrn HansHerbert Tölke, begonnen unter der Schirmherrschaft der Kreishandwerkerschaft. Die Alleebäume auf der Schlossinsel und im Garten konnten fachgerecht wieder als Hochhecken in
Schnitt genommen, der Wildaufwuchs in Sichtachsen und Randbereichen gerodet und weitere
Pflegemaßnahmen durchgeführt werden.
Itzehoe (Steinburg), Prinzesshofpark: Anlass für die Aufstellung eines neuen Entwickungskonzepts des Gartens war der Abgang einer mächtigen Blutbuche, die raumbildend für
den ganzen Garten war. Ein Gutachten des Gartenbauingenieurs Uwe Thomsen stellte umfangreiche und fortgeschrittene Fäulnisse im Wurzelbereich sowie im gesamten Kronenansatzbereich fest, so dass der Baum im August 2004 gefällt werden musste. Nach einigen Diskussionen um die Schädlichkeit der winterlichen Nutzung des Gartens als Eislauffläche, die
vorübergehend von Seiten des Denkmalschutzes geduldet wurde, fanden sich die Bau- und
Umweltabteilung der Stadt sowie die Denkmalpflege zu gemeinsamen Gesprächen zusammen. Frau Landschaftsarchitektin Urte Schlie erhielt den Auftrag, die historischen Quellen
des Parks in Text, Bild und Plan zusammenzutragen, die Stadt fertigte eine aktuelle Kartierung des Gesamtbestands an. Auf der Grundlage und mit Vorstellung dieser Analysen fand
am 1. Dez. 2005 eine öffentliche Ideenwerkstatt statt, an der rund 80 Bürger teilnahmen. Hervorragend moderiert durch Herrn Carsten Roeder wurden in einer vierstündigen Veranstaltung die Vorstellungen der Bürger über die künftige Nutzung und Gestaltung des Parks zusammen getragen. Diese fließen nun in den weiteren Planungsprozess ein.
Kiel, Schlossgarten mit Prinzengarten: Nach Übertragung des Schlossgartens (nördlicher Bereich) an die Stadt und des Prinzengartens (Schlossumfeld) an den neuen Besitzer des
Kieler Schlosses beauftragten das Grünflächenamt und das Landesamt für Denkmalpflege
Frau Dipl.-Ing. Ingrid Wettig-Homm mit einer historischen Untersuchung des aktuellen Bestands der beiden Bereiche. Während der nördliche Bereich bereits abgeschlossen war, sollte
nun auch der anschließende Prinzengarten detailliert untersucht und bewertet werden. Die
Untersuchung hat ergeben, dass sich die heutige Gestalt des Schlossgartens zwar auf die barocke Topographie und die beiden Alleeachsen bezieht, der Pflanzenbestand aber bis auf einige
Exemplare nicht älter als 100 Jahre ist. Von der landschaftsgärtnerischen Überformung des
Gartens in der dänischen Zeit ist durch den Einbau des Kollegiengebäudes der Universität und
die repräsentative Umgestaltungen in der Kaiserzeit praktisch nichts mehr vorhanden. Die
ruinöse, aber noch vitale Eiche am Fuße des nördlichen Schlossaufgangs, die gleichermaßen
als Naturdenkmal geschützt ist, dürfte der älteste Baum des Schlossgartens sein. Eine Altersbestimmung der Linden- und Kastanienraster im Bereich vor der Kunsthalle kann leider nicht
mehr durchgeführt werden, da sämtliche Bäume hohl sind. Sie sind aber als Reste der barocken Boskettsfüllungen zu interpretieren, die hier einst am Hang der heutigen Kunsthalle lagen. Herr Dipl.-Ing. Rainer Peters vom Grünflächenamt entwickelte nun auf dieser Grundlage
ein neues Konzept, das darauf zielt, den Schlossgarten wieder als grünes Herz der Stadt und
als Erholungsraum für alle Bürger zurück zu gewinnen. Dafür sind die beiden seitlichen Alleen zu ergänzen, der Lärm und die optische Beeinträchtigung des um den Schlossgarten tosenden Verkehrs sollen durch umlaufende Hecken gemindert werden und nach Auflassung
des Parkplatzes der südliche Hangbereich zur Kunsthalle mit einer aufwändigen Treppenanlage mit Schmuckpflanzungen gestaltet werden. In acht Schritten soll dieses Konzept bis 2009
umgesetzt werden. Das Konzept fand den Beifall aller und dient seit dem als Grundlage der
Maßnahmen. Detailänderungen können sich immer wieder ergeben, da zum Beispiel vor
Neubau von Wegen das Gelände archäologisch untersucht werden muss. So brachte der Wegeneubau zwischen Brunswiker Straße und Düsternbrooker Allee den Torso des Aristoteles
hervor. Die Suche nach den anderen drei Philosophen, die einst die Front des Kollegienge-
bäudes zierten, blieb allerdings erfolglos. Diskussionen über den Wiederaufbau des Kollegiengebäudes erwiesen sich als unrealistisch. Zudem läuft er dem Bestreben der Denkmalpflege und der Stadt zuwider, den Schlossgarten als zentralen grünen Ruhe- und Erholungsraum wiederzugewinnen.
Des Weiteren begannen Gespräche mit der Kieler Woche GmbH und den Betreibern
der Stände während der Kieler Woche im Schlossgarten. Die Veranstaltungen bedeuten eine
nicht unerhebliche Belastung für den Garten, da durch Bodenverdichtungen nicht nur die einzigartigen Milchsternbestände, sondern auch die alten Bäume bedroht sind. Die Milchsterne
(Ornithogalum nutans) - Pflanzen, die hier einst in das barocke Broderieparterre von dem herzoglichen Hofgärtner Johann Christian Lewon eingebracht wurden - konnten sich am Standort
erhalten und flächenmäßig verbreiten. Ein Phänomen, wie wir es auch bei den berühmten Husumer Krokussen beobachten können. Die historischen Arten dieser Zierpflanzen waren noch
keine wie heute übliche Hybrid-Züchtungen, so dass sie sich natürlich vermehren können.
Dauernde Trittbelastungen, das Befahren mit Schwerlastern und das Mähen der Flächen vor
Ausreifen der Frühjahrsblüher können zu erheblichen Schäden führen. Auch wurden in der
Vergangenheit Denkmäler des Gartens zum Bierausschank, als Grillplatz oder als Lagerflächen genutzt. Durch Besprechungen wurde Sensibilität beim Umgang mit dem Garten geweckt, und die verabredeten Auflagen sollen mögliche Schäden am Gartendenkmal minimieren helfen.
Hohenbergstraße, Martiuspark: Ein weiterer historischer Garten in Landesbesitz stand
im Berichtszeitraum zum Verkauf an. Auch hier galt es, Bebauungsabsichten von verschiedenen Seiten abzuwehren, die insbesondere bei Gärten in städtischen Lagen aufgrund der hohen
Baulandpreise wirtschaftlich nahe liegen. Investorenplanungen zur massiven Verdichtung
scheiterten am Votum des Beirats für Stadtgestaltung und den Denkmalschutzbehörden, die
einer baulichen Verdichtung in diesem Ausmaß widersprachen. Die Hospizinitiative Kiel, für
die die große leer stehende, ehemalige Martius-Villa mit zugehörigem Garten in der Nähe der
Unikliniken ein idealer Standort gewesen wäre, konnte sich als Mitbewerber nicht durchsetzten. Die Liegenschaft wurde zuletzt an eine Kieler Immobilienfirma verkauft, die bereit war,
die vorhandene Villa mit Nebengebäuden als Bürogebäude zu nutzen und den Park zu belassen. Die Aufräumarbeiten des Landes anlässlich der Übergabe an den neuen Eigentümer haben dem Garten gut getan.
Werftpark in Gaarden: Die Planungen zur Wiederherstellung des großen Planschbeckens im Kieler Werftpark auf der Grundlage der Fa. GeoC aus Kiel mit Herstellung der historischen Wasserspeier konnten bis zur denkmalrechtlichen Genehmigung abgeschlossen
werden. Die feierliche Eröffnung fand im Mai 2006 statt.
Lauenburg (Herzogtum Lauenburg), Fürstengarten: Auf Initiative des Vereins Pro
Lauenburg und mit finanzieller Unterstützung von Bingo-Lotto, HEW und der Stadt Lauenburg konnten weitere Maßnahmen im Fürstengarten durchgeführt werden. Neben Pflanzungen
von Obstbäumen, Rodungen zur Freistellung von Altbäumen und Sichtbeziehungen, sowie
dem Neuaufbau von Wegen und Aufstellen von Bänken, stellt insbesondere der Neuaufbau
einer Allee aus Kupfer-Felsenbirnen (Amelanchier lamarckii) eine neue Attraktion dar. Die
Allee wurde durch eine Baumspende des Optikers Günther Fielmann ermöglicht. Sie steht an
der Stelle einer ehemaligen Allee, die zwischen dem riesigen Küchengartengelände, das sich
auf dem Plateau erstreckte, und dem darunter liegenden Terrassen-Kunstgarten lag.
Neumünster, Brachenfelder Straße, Wachholtz-Garten: Mit der Übertragung der ehemaligen Villa Wachholtz mit zugehörigem Landhausgarten von Harry Maasz an die GerischStiftung begann eine neue Zeit für die denkmalgeschützte Liegenschaft. Sowohl die Villa als
auch die Außenräume haben durch die städtischen Nutzungen der letzten 20 Jahre erheblich
gelitten. Das Ehepaar Brigitte und Herbert Gerisch haben eine Stiftung gegründet, die das Ziel
verfolgt, einen rund zwei Kilometer langen Grünzug entlang der Schwale (von der VicelinKirche bis zum Beginn des Waldes Am Dosenbek) zu einem Skulpturenpark zu entwickeln.
Der Masterplan von Landschaftsarchitekt Dr. Korte, Leiter der Insel Hombroich bei Neuss,
der in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Christoph Brockhaus, Wilhelm-Lehmbruck Museum
Duisburg, dem israelischen Künstler Dani Karavan und dem Düsseldorfer Kunstprofessor
Mischa Kuball entstand, zeigt einen vielfältigen abwechslungsreichen Landschafts- und
Kunstraum, in dessen Kristallisationspunkt der private Wohnsitz Gerischs als auch benachbart
das denkmalgeschützte Ensemble liegt. Ein gartenhistorisches Parkpflegewerk konnte im
Auftrag der Gerisch-Stiftung von Frau Landschaftsarchitektin Mareile Ehlers abgeschlossen
werden. Es dient dazu, die Maßnahmen, die ab 2006 beginnen werden, zu planen und zu kalkulieren. Zwischen Stiftung, den Fachvertretern der Stadt Neumünster und dem Denkmalamt
besteht ein großes Einvernehmen, so dass hier ein modellhaftes Wiedergewinnen eines denkmalgeschützten Gartens zu erwarten ist.
Plön (Plön), Schlossbezirk, Terrassen auf dem Schlossberg: Im Rahmen der Umnutzung des Plöner Schlosses zu einer Akademie für Optiker wurden die Außenräume des
Schlosses funktional hergerichtet. Auf der Grundlage eines baumbiologischen Gutachtens von
Prof. Dr. Dujesiefken konnte der Einbau einer Tiefgarage unter dem Reitplatz erfolgreich
durchgeführt werden. Die jahrelangen Parkplatzprobleme im Schlossgebiet sind damit gelöst.
Zwar mussten drei Bäume gefällt werden, die anderen Bäume der Allee waren durch die
strengen Auflagen der Denkmalpflege während der Baumaßnahmen so geschützt, dass zu
hoffen bleibt, dass sie auch langfristig erhalten werden können.
Schleswig (Schleswig-Flensburg), Schloss Gottorf, Neuwerkgarten: Im Berichtszeitraum wurden weitere archäologische Grabungen unter Leitung von Herrn Dr. Kühn, Archäologisches Landesamt, mit finanzieller Unterstützung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz
durchgeführt. Die Dokumentation und Ergebnisse der Grabungen im Neuwerkgarten wurden
von Dr. Hans Joachim Kühn und Grabungsleiterin Nina Lau in einem Buch des Wachholtz
Verlags zwischenzeitlich veröffentlicht (2006). Die Topografie und die Größe der Terrassen
konnten verifiziert werden. Entlang der Mittelachse kamen Teile der Fundamente der Wasserkaskade zum Vorschein, sowie auf 5 von 6 Terrassen die halben achteckigen Endbassins
der Treppenkaskaden. Viele Elemente des Gartens wurden an ihren Fundorten dokumentiert,
die jedoch selten mit den Originalstandorten übereinstimmen. Anlässlich der im 19. Jahrhundert durchgeführten Umwandlung des barocken Terrassengartens zu Reitplätzen, als Schloss
Gottorf zuerst dänische und anschließend preußische Kaserne wurde, kam es zu Sekundärverbauungen originaler Bauteile, so dass nur selten zu bestimmen war, wo sich die Einzelfunde
einst befanden. Von den unterschiedlich gestalteten Bassins auf den Terrassen konnte lediglich auf der dritten Terrasse das Fundament eines solchen Beckens ergraben werden, das immerhin die geometrische Form des Beckens, wie sie die verschiedenen Plänen von Baumeister R. M. Dallin zeigen, glaubwürdig macht. Von dem einst üppigen skulpturalen Schmuck
der Bassins und der Kaskaden, von denen die schriftlichen Quellen berichten, konnten nur
wenige Fragmente sichergestellt werden. Eine um das Jahr 1793 zu datierende Gewinnung
von Bleirohren, wodurch die zentrale Bleileitung auf ganzer Länge entnommen wurde, führte
zu erheblichen Zerstörungen. Während die Wasserspeisung durch die archäologischen Befunde völlig ungeklärt blieb, konnten Teile der Drainagen und der Wasserableitung an vielen
Stellen ergraben werden.
Die geotechnische Begleitung der Baumaßnahmen bewerkstelligte Prof. B. Albiker:
Während der Ausbaumaßnahmen im Globusgarten und auf der ersten Terrasse (Entreebereich
des neuen Globushauses) traten immer wieder Probleme mit der Wasserführung auf. Gerade
im unteren Bereich des Neuwerkgartens befindet sich ein quelliger Untergrund. Die Quellen
können wandern, so dass die Notwendigkeit entstand, diese immer wieder im Untergrund zu
fassen und unterirdisch mit einem Auslauf an das Drainagesystem zum Herkulesteich zu entwässern. Auch die Standfestigkeit insbesondere der westlichen Hangbereiche war Gegenstand
der gutachterlichen Tätigkeit von Prof. Albiker. Zwei Quellen mussten auch hier neu gefasst
und den Hang hinunter geleitet werden.
Besonders schmerzlich für die Wiedergewinnung des Neuwerkgartens war der Verkauf des ehemaligen Lazarettgebäudes auf der obersten Terrasse mit Teilflächen des Neuwerkgartens an einen privaten Investor. Aufgrund von Einsprüchen seitens des Landesamtes
für Denkmalpflege und des Fachbeirats für die Revitalisierung des Gartens ruhte zunächst das
Veräußerungsverfahren beim Finanzministerium. Das Justizministerium, das die Liegenschaft
Paulihof 2 bis Ende 2003 als Justizvollzugschule nutzte, war in einen Neubau gezogen. Auf
der Fläche des Lazarettgebäudes standen die prächtige Gottorfer Orangerie und die Glasgewächshäuser, in denen die wertvollsten Pflanzen der Gottorfer Sammlung einst überwinterten.
Das denkmalgeschützte Gebäude wäre zur Erweiterung von Ausstellungsflächen und zur Einrichtung einzelner Büroräume geeignet gewesen, der niedrige Flachbau zur Einrichtung eines
attraktiven Parkcafés. Das Angebot der Landesregierung, die Liegenschaft zu verschenken,
wurde von der Stiftung mit dem Hinweis auf die unkalkulierbaren Kosten ausgeschlagen. Der
Investor beabsichtigt den Bau eines Seniorenwohnheimes.
Erfreulich war die Einstellung eines Gärtners im Neuwerkgarten, Herrn Mahnke, zum
Frühjahr 2005, der sich nun um die Pflege des Gartens kümmert. Besonders die neu eingebrachten Pflanzen in den Blumenbeeten, deren Auswahl sich in Wuchs und Farbe an den im
Gottorfer Codex gezeichneten Pflanzen orientieren, bedürfen gärtnerischen Können und Experimentierfreude, siehe dazu auch den Artikel von Jörgen Ringenberg, Zur Bepflanzung des
Globusgartens von Schloss Gottorf, in: DenkMal! 13/2006, S. 49-56 (Abb. 56). [My]
Ländliche Parks und Gärten
Altenholz (Rendsburg-Eckernförde), Gut Knoop: Eine Reihe der Lindenallee an der Kreisstraße 19 konnte am ursprünglichen Standort wieder aufgebaut werden, nachdem zahlreiche
Bäume durch starken Brandkrustenpilzbefall gefällt werden mussten. In seinem Gutachten
hatte Baumpfleger Jan Stuhr mit Resistographen- und Fraktormetermessungen den starken
Zellusoseabbau im Innern der Stämme bestätigt. Der starke Befall mit Brandkrustenpilz ist
auf die zurückliegenden Straßenbaumaßnamen und durch den Radwegeneubau zurückzuführen.
Borstel bei Sülfeld (Segeberg), Gutspark: Pflegemaßnahmen in der Allee mit Nachpflanzungen, Gutachten Bollmann.
Düttebüll bei Kronsgaard (Schleswig-Flensburg), Gut: Mit finanzieller Förderung des
Landesamtes konnten Maßnahmen der Baumpflege (Kronenrückschnitt) an der Zufahrtsallee
des Gutes durch die Fa. Baumpflege Bünsdorf fachgerecht ausgeführt werden.
Louisenlund bei Güby (Rendsburg-Eckernförde), Freimaurergarten: Der Bauplatz des
neuen Erweiterungsbaus der Sporthalle des Internats Louisenlund konnte aufgrund des Widerspruchs der Gartendenkmalpflege so in das Waldboskett hineingelegt werden, dass kein
Altbaum gefällt werden musste (nur Stangenwald) und durch Neuanpflanzungen die Halle
rundum abgepflanzt werden kann. Der gartendenkmalpflegerische Begleitplan wurde von
Dipl.-Ing. Thomas Hinrichs vom Büro Springer aus Busdorf/Schleswig erstellt. Die Allee zur
Louisensäule soll mit Hainbuchen replantiert werden. Eine Dokumentation und Vermessung
der Brückenwiderlager vor der ehemaligen Eremitenhütte musste, nachdem die Ausbaggerungen der Wassergräben erhebliche Schäden anrichteten, durchgeführt werden, so dass in Zukunft der Neubau der Brücke wieder möglich wird.
Jersbek (Stormarn), Gut: Im Berichtszeitraum konnte die von dem Kieler Landschaftsarchitekten Klaus Schröder aufgestellte Neugestaltung des Vorplatzes mit neuem
Haupteingangstor in den Garten sowie die Umnutzunge des ehemaligen Spritzenhauses als
Lapidarium umgesetzt werden. Burkhard von Hennigs stellte eine Liste zusammen, die die
Reste der skulpturalen Ausstattung des Gartens dokumentiert. Der Kreis, die Gemeinde und
der Gutsherr arbeiten bei der Pflege und Wiederinstandsetzung des berühmten Jersbeker
Parks vorbildlich zusammen. Erfreulicherweise ist der Pachtvertrag des Kreises um weitere
fünf Jahre bis zum Ablauf des Jahres 2009 verlängert werden. Die so genannten Pächterrundgänge, bei denen die jährlichen Pflegemaßnahmen mit den Eigentümern und Herrn von Hennigs abgesprochen werden, fanden ordnungsgemäß statt. Die Planungen von Landschaftsarchitekt Schröder zur Wiederherstellung des Bassins am Ende der mittleren Windallee sowie
die Ergänzung des sog. Patte d’oi (Dreistrahl) durch Freischlagen der Schneisen im Jagdwald
konnten denkmalrechtlich abgestimmt werden und dienen nun als Grundlage zur Einwerbung
von Drittmitteln.
Oevelgönne bei Sierksdorf (Ostholstein), Zufahrtsallee: Nach ungenehmigter Teilfällung und Kappung von Rosskastanien wurde die Zufahrtsallee in Oevelgönne wieder mit Linden replantiert.
Schierensee (Rendsburg-Eckernförde), Heeschenberg: Unter der Leitung der Landschaftsarchitektin Dipl.-Ing. Nicole Holz fanden weitere Pflegearbeiten im Heeschenberg
statt. Das Archäologische Landesamt (Dr. Willi Kramer) untersuchte im Oktober 2005 die
1774 von Georg Greggenhofer entworfene Neue Kaskade mit einem Pavillon, die am Fuße
des Heeschenbergs liegt. Die Dokumentation von Philip Lüth M.A. mit 3D-Modell, Höhenplan und maßstabsgerechter Überlagerung der vorgefundenen Reste konnten die Ausführung
weitgehend verifizieren (Abb. 57).
Seebüll bei Neukirchen (Nordfriesland), Noldegarten: Die Garten- und Landschaftsarchitekten Cornelia Müller und Jan Wehberg vom Berliner Büro Lützow 7 erstellten im Rahmen der Neuplanung der Stiftung Seebüll Ada und Emil Nolde eine Landschaftsanalyse und
gartendenkmalpflegerische Bestandsaufnahme der Liegenschaft der Stiftung. Das Verwaltungsgebäude, ein Schuppen sowie ein Kiosk mit Toilettenhäuschen werden aus der historischen Gartenanlage genommen, dafür entstehen zwei große Neubauten im Umgebungsschutzbereich des Gartens, die allein wegen ihrer Kubatur eine harmonische Einbindung in
die flache und weite Kulturlandschaft der Marsch problematisch erscheinen lässt. Ein detailliertes Gestaltungs- und Pflanzkonzept für den Museumsgarten Nolde insbesondere auch für
die neu gewonnenen Bereiche wurde an Lützow 7 beauftragt.
Seedorf (Segeberg), Zufahrtsallee: Mit finanzieller Förderung des Landesamtes wurden die Pflasterung und die Allee vor dem Torhaus wieder einheitlich hergestellt.
Seestermühe (Pinneberg), Gutsgarten: Der Lindenbestand auf dem Gut und die barocke Hauptallee wurden nach über 20 Jahren mit finanzieller Förderung des Landesamtes wieder einem Kronenrückschnitt unterzogen.
Salzau (Plön), Gutspark: Im Rahmen der beiden Parkworkshops erfolgten weitere
Freistellungsarbeiten in den westlichen Parkteilen, deren Gehölzstrukturen verwildert waren.
Der Weg von der westlichen Zufahrt zur Grotte wurde freigestellt. Eine aktuelle Gehölzkartierung des Parks erstellte Rainer Deuter im Rahmen seiner Diplomarbeit an der FH Neubrandenburg (Betreuer: Prof. Köhler und Frau Schwarz).
Tating (Nordfriesland), Hochdorfer Garten: Anlässlich des 100 jährigen Jubiläums der
Richardsen-Bruchwitz-Stiftung 2005 wurde die weitere Instandsetzung des Gartens beschlossen. Auf der Grundlage einer fundierten bauhistorischen Untersuchung mit Schadenskartierung von Frau Architektin Ellen Bauer und nach baustatischer Abklärung von Prof. Albiker
konnte Maurerermeister Uve Renfranz die um 1900 errichtete, mittlerweile stark erodiert
Ruine sichern (siehe Beitrag Ellen Bauer, Eine künstliche Ruine in Eiderstedt - Zur Baugeschichte und Sanierung des Staffagebauwerks in der landschaftlichen Partie des Hochdorfer
Gartens in Tating, in: DenkMal! 13/2006, S. 64-70). Ein Förderantrag an Bingo-Lotto, ausgearbeitet von der Hamburger Landschaftsarchitektin Gudrun Lang, wurde bewilligt, so dass
nach Freiräumen der Gehölze in der landschaftlichen Partie durch einen Parkworkshop im
Herbst 2004 (s.o.) ein Neuaufbau der verschlammten Wege in diesem Bereich durchgeführt
werden konnten. Des Weiteren mussten die Wasserverhältnisse zwischen Gracht und kleinem
Teich neu gefasst werden, da der hohe Grundwasserstand und in der feuchten Jahreszeit viel
Wasser auch immer auf den Wegen stand. Neben dem Landesamt für Denkmalpflege beteiligte sich auch die Stiftung an den Maßnahmen durch Freistellen des Lichtraumprofils der neu
gepflanzten Alleebäume, durch Erneuerung der Toreingänge und das Aufstellen neuer Parkschilder. Die historischen Obstsorten konnten bestimmt und vermehrt werden.
Travenort bei Travenhorst (Segeberg), Gutspark: Unter Leitung von Herrn Dipl.-Ing.
Rainer Deuter und mit finanzieller Förderung des Landesamtes konnte die verwilderte Partie
um den Gartentempel frei gestellt werden. Ziel ist die Instandsetzung des Blumengartens sowie die Rettung des stark sanierungsbedürftigen Tempels: Errichtet 1910 anlässlich des Todes
des Kindes der damaligen Gutsbesitzer, enthält er eine Marmorfigur des Berliner Bildhauers
Hans Dammann (1867-1942), der u.a. auch auf dem Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg zahlreiche Grabmonumente geschaffen hat.
Windeby (Rendsburg-Eckernförde), Guspark: Mit finanzieller Förderung des Landesamtes war es dem Eigentümer möglich, die aus dem 18. Jahrhundert erhaltenen Hoflinden
und die Gartenallee (Linden) einer fachgerechten Kronenpflege durch die Fa. Baumpflege
Bünsdorf zu unterziehen. Die Geschichte des Gutes wurde von Frau Henrike Schwarz archivalisch erforscht. [My]
Gutachten
Im Berichtszeitraum wurden über die bereits genannten hinaus mehrere gartenhistorische
Gutachten, Bestandsaufnahmen, Pflege- und Entwicklungskonzepte erstellt. Abgeschlossen
wurden folgenden Objekte:
Bad Malente-Gremsmühlen (Ostholstein), Kellerseestraße, Landhausgarten Eggersdorf
in Malente: Die Kieler Landschaftsarchitekten Dr.-Ing. Jörn Wagner und Dipl.-Ing. Hannes
Rother erstellten eine gartenhistorischen Untersuchung zur Dokumentation und Analyse der
Geschichte und des aktuellen Bestands des Landhausgartens von Harry Maasz (siehe Bericht:
Jörn Wagner, Der Park Eggersdorf in Malente-Gremsmühlen, in: DenkMal! 11/2004, S. 6569).
Bredeneek bei Lehmkuhlen (Plön), Gutspark: Bestandsaufnahme und Zusammenstellung der historischen Quellen und Fotodokumentation von Dipl.-Ing. Mathias Hopp, Potsdam.
Flensburg, Kelmstraße, Außenanlagen des ehemaligen Lazarettgebäudes: Im Auftrag
des Landesamtes fertigten die Landschaftsarchitekten Martin Kessler und Christine Krämer
aus Flensburg eine gartenhistorische Dokumentation der denkmalgeschützten Außenanlagen
an.
Museumsberg, Museumsplatz: Im Auftrag des Erhaltungsvereins Christiansenpark erstellte Frau Wettig-Homm eine historische Recherche zum Umfeld des ehem. Städtischen
Museums, dabei fand sie neue Pläne, die die formale Gestaltung des Museumsplatzes belegen. Die Ergebnisse dieser Forschungen sowie die des vor Jahren erstellten Parkpflegewerks
vom Kieler Büro Bendfeldt erschienen unter Mitarbeit von Frau Meyer in einem neuen Arbeitsheft des Landesamtes für Denkmalpflege unter dem Titel: Gartendenkmalpflegerische
Grundlagenuntersuchung zum Christiansenpark, Alten Friedhof und Museumsvorplatz, Heft
4. Zu beziehen kostenlos beim Landesamt für Denkmalpflege.
Glückstadt (Steinburg), Festungsanlagen: Herr Dipl.-Ing. Schwarz, Büro BTU hat die
hydrologischen Verhältnisse mit ihren Auswirkungen auf Zustand der Gewässer, ihrer Ufer
und der Wege sowie den Zustand der Bäume untersucht.
Hoisdorf (Stormarn), Oetjensdorfer Landstraße, Landhausgarten Holst: Historische
Analyse und Bestandsaufnahme von Dipl.-Ing. Kester Kirchwehm unter Mitarbeit von Antje
Brüning.
Itzehoe (Steinburg), Prinzesshofpark: Historische Rahmenbedingungen für die Umgestaltung des Parks von Dipl.-Ing. Urte Schlie, Timmendorfer Strand.
Kiel, Schlossgarten und Prinzengarten: Historische Untersuchung und denkmalpflegerische Detailbewertung des Schlossgartens durch Frau Dipl.-Ing. Ingrid Wettig-Homm im
Auftrag des Grünflächenamtes Kiel und des Landesamtes für Denkmalpflege.
Lauenburg (Herzogtum Lauenburg), Fürstengarten: Entwicklungskonzept für den Terrassengarten der Landschaftsarchitektin Barbara Runtsch vom Hamburger Büro Schaper,
Steffen & Runtsch.
Selent (Plön), Blomenburg: Im Auftrag der Blomenburg GmbH mit finanzieller Unterstützung des Landesamtes erstellte Landschaftsarchitektin Anke Schäfer von ALSE eine
denkmalpflegerische Zielstellung für den Park der Blomenburg.
Fortgeführt und begonnen wurden folgende Gutachten:
Flensburg, Alter Friedhof: Inventarisation der Grabdenkmäler durch Thomas Messerschmidt M.A., Restaurator J. Filipjak und fotografische Dokumentation von Herrn Eiko Wenzel.
Nütschau bei Travenbrück (Stormarn), Kloster: Das gartendenkmalpflegerische Zielkonzept von Dipl.-Ing. Holger Muhs befindet sich in der Abstimmung und soll in einzelnen
Bauabschnitten realisiert werden.
Salzau (Plön), Gutspark: Herr Dipl.-Ing. Holger Muhs wurde von der GMSH beauftragt ein gartenhistorisches Gutachten zu erstellen.
Seebüll bei Neukirchen (Nordfriesland), Noldegarten: Historische Analyse und Bestandkartierung durch die Landschaftsarchitektin Cornelia Müller, Berlin, im Auftrag der
Nolde-Stiftung mit dem Ziel, den ursprünglichen Noldegarten wieder zu zeigen. [My]
TECHNISCHE DENKMALE
Wind- und Wassermühlen
Flensburg, Kappelner Straße 36: Die St. Johannis Windmühle, 1800 als königliche Kornwindmühle erbaut, wurde 1939 stillgelegt. Nachdem sie zunächst dem Verfall preisgegeben
schien, wurde sie auf Grundlage eines Expertengutachtens instand gesetzt und wieder als
Mühle mit traditioneller Technik genutzt. Die 2003 eingebrachte Mühlentechnik, die über
einen Motor lief, sollte 2004 wieder durch Windkraft und ergänzte Flügel geschehen. Ein
Nachbar legte Widerspruch ein. Nun können die Flügel nur als Attrappe ausgeführt werden.
Der Müller ist bereits ausgezogen und hat die Technik wieder eingepackt. [Ha]
Lemkenhafen (Ostholstein), Mühlenweg, Segelwindmühle: Der Verein zur Sammlung
Fehmarnscher Altertümer besitzt eine der wenigen noch betriebsfähigen Segelwindmühlen in
Schleswig-Holstein. Im Jahr 2004 musste das gesamte Flügelkreuz erneuert werden. Auf
Grund der finanziellen Beteiligung des Landesamtes für Denkmalpflege konnte der Verein
die Maßnahme beauftragen. Im Sommer 2004 wurden die neuen Flügel montiert und präsen-
tieren die weithin sichtbare Mühle in alter Pracht. Die Sanierung ist damit jedoch noch nicht
abgeschlossen. Für das Jahr 2006 sind die Instandsetzung der Kappenrückenwand und der
Einbau des Spreetbalkens vorgesehen. [Kö]
Quern (Schleswig-Flensburg) Nübelfeld: An der Windmühle „Hoffnung“, längst als
Ferienwohnung genutzt, wurden auch 2004 kleinere Instandsetzungsarbeiten durchgeführt.
[Ha]
Schashagen-Brodau (Ostholstein), Windmühle: Die im Jahr 1864 errichtete Holländermühle in Brodau befand sich in unmittelbarer Nähe zur Ostsee in landschaftlich reizvoller
Lage. Obwohl das Erdgeschoss gastronomisch genutzt wurde, verfiel die Mühle zusehends.
Neue Eigentümer gaben an, das Wahrzeichen der Gemeinde Schashagen sanieren zu wollen,
jedoch nur, wenn dieses aus dem Denkmalschutz entlassen würde. Dieser Bitte folgte das
Landesamt nicht. Ohne Genehmigung wurden daraufhin die Galerie unsachgemäß erneuert
und der Mühlenberg durch die Errichtung einer umlaufenden Betonmauer zu einem Parkplatz
für die Gäste des Restaurants umgebaut. Weder die behördliche Baustillegung, noch die Anordnung der Wiederherstellung des ursprünglichen Zustandes hielten die Eigentümerin von
weiterer Bautätigkeit ab. Nachdem Mitarbeiter der Aufsichtsbehörde am Betreten der Baustelle massiv gehindert worden waren, erschien der Rechtsweg als einzige Möglichkeit, die illegalen Arbeiten zu stoppen. Das Urteil im Verfahren gegen die Denkmalschutzbehörde ergab,
dass sämtliche nicht genehmigten Maßnahmen wieder in den ursprünglichen Zustand zurück
gebaut werden müssen. Nach mehreren vergeblichen Aufforderungen, den Mühlenberg wieder freizustellen und die nicht tragfähige Galerie denkmalgerecht zu sanieren, brannte in der
Nacht zum 17. November 2005 die Mühle bis auf die Grundmauern ab. [Kö]
Kanäle und Schleusen
Eiderkanal (Rendsburg-Eckernförde), Schleusen: Die Eiderkanalschleusen aus dem Jahr 1777
bedürfen der jährlichen Pflege. Zusammen mit der Unterstützung des Landes hat der CanalVerein auch in den Jahren 2004-2005 wieder die Pflegearbeiten beauftragt, so dass für den
Erhalt der wertvollen Relikte des alten Eiderkanals gesorgt ist. Neben den herkömmlichen
Pflegemaßnahmen konnten im Jahr 2005 durch Vandalismus entstandene Fehlstellen im
Backstein-Bodenbelag wieder geschlossen werden. [Kö]
Wassertürme
Bad Malente-Gremsmühlen (Ostholstein), Ringstraße 25, Wasserturm in Malente: Der Wasserturm aus dem Jahr 1912 wies erhebliche Mängel auf. Risse in der Außenhaut und Fugenschäden waren besorgniserregend. Herabfallende Steine beschädigten die Dacheindeckung
des direkt angeschlossenen Wohngebäudes. Der im Westen an die Kanzel vorgemauerte
Treppenerker zeigte breite Flankenabrisse zum Kernbau und drohte, nach Aussage eines örtlichen Statikers, abzusacken und auf das Wohnhaus zu fallen. Auch im Inneren wies die betagte Stahlbetonkonstruktion große Schäden durch Rostsprengung auf. Mit finanzieller Beteiligung des Landes konnte der Turm im Jahr 2005 saniert werden. [Kö]
Elmshorn (Pinneberg), Jahnstraße, Wasserturm: Die Kerzengießerei mit Bistro im
Turmfuß ist dem Bestandserhalt sehr viel förderlicher als die frühere Absicht, den seit 1990
leer stehenden Turm zu Wohnzwecken umzunutzen. Die modernen Einbauten in drei Ebenen
folgen der Kreisform des Grundrisses und erweisen sich als behutsame Eingriffe in die Raumstruktur, wie bei der Fenstererneuerung wurde konsequent Stahl eingesetzt. Die seitens der
Deutschen Telekom im vierten Obergeschoss eingebauten Fenster, hinter denen Sendeanlagen
liegen, entsprechen in der Profilierung nicht denkmalpflegerischen Anforderungen. Ein Ordnungswidrigkeitsverfahren wurde eingeleitet (Arch. Plandreieck). [Ba]
Geesthacht (Herzogtum Lauenburg), Wasserturm Krümmel: 1997 wurde der 1917
durch die „Dynamit Aktiengesellschaft vorm. Alfred Nobel & Co. Hamburg“ errichtete Wasserturm in das Denkmalbuch eingetragen. Zu diesem Zeitpunkt stellte der mächtige backsteinverkleidete Stahlbetonbau das letzte Zeugnis der ursprünglich ausgedehnten Nitrocellulosefabrik am Elbhang dar. Auf dem Grundstück war in direkter Elbnähe durch die HEW das
Kernkraftwerk Krümmel errichtet worden, das 1984 ans Netz ging. Auf Initiative des Förderkreises Industriemuseum Geesthacht e. V., der sich seit Jahren um die Erhaltung des Wasserturms bemüht, wurde 2005 eine Sanierungsplanung an den Architekten Helmut Riemann vergeben, die im Wesentlichen durch Landesmittel und die Firma Vattenfall, den heutigen Eigentümer von Kraftwerk und Wasserturm, finanziert wurde. Die Nutzung des durchreparierten
Gebäudes sah Mehrzweckräume im Sockelgeschoss und Ausstellungs- und Aussichtsräume
im Turm vor, letztere im ersten Entwurf über einen südlich angefügten Turm mit Treppenhaus
und Fahrstuhl erschlossen. In der endgültigen Variante konnte auf die Volumenvergrößerung
verzichtet werden. Wendeltreppen und eine großzügige an die Wand des Wassertanks geschmiegte Treppe stellen die Erschließung sicher. Es bleibt zu hoffen, dass sich Vattenfall, die
Stadt Geesthacht und der Förderverein bald über die Modalitäten der Sanierung und Übernahme und des späteren Betriebs einigen können. [Be]
Kraftwerke
Raisdorf (Plön), Wasserkraftwerk Schwentine I: Im Rahmen des von der EU geforderten
Fischaufstiegs in den Flüssen müssen Barrieren wie Wehre und Staustufen für die flussaufwärts ziehenden Fische überwindbar gemacht werden. Am 1909 erbauten Kraftwerk an der
Schwentine konnte der Fischaufstieg durch die Errichtung eines separat neben die historischen Gebäude gestellten Turmes realisiert werden. Dieser besteht aus hintereinander angeordneten dreiviertelrunden Elementen, durch die das Wasser strömt und so mit einer notwendigen Geschwindigkeit über eine kurze Wegstrecke die Höhendifferenz zwischen Auslauf und
Staustufe überbrückt. [Kö]
Brücken
Rendsburg (Rendsburg-Eckernförde), Eisenbahnhochbrücke: Die seit Jahren andauernde Sanierung der Eisenbahnhochbrücke wurde während des Berichtszeitraumes weitergeführt. Statische Sicherungsarbeiten und Sandstrahlen mit anschließendem Neuanstrich bildeten den
Schwerpunkt. [Kö]
RESTAURIERUNGSWERKSTATT
Kurzberichte zur Restaurierung von Kirchenausstattungen, die von freischaffenden Restauratoren im Lande unter unserer Obhut ausgeführt worden sind, finden sich im Kapitel Kirchliche Denkmalpflege. Die durch die Restauratorin des Landesamtes für Denkmalpflege begleiteten Restaurierungen in profanen Gebäuden sind ebenfalls den jeweiligen Kapiteln zugeordnet. Gutachten, die unmittelbar in eine Instandsetzung übergingen, erscheinen jeweils beim
betreffenden Objekt.
Neben der außendienstlichen Tätigkeit (Beratung vor Ort und Gutachten) liegt ein
Schwerpunkt der Restaurierungswerkstatt des Landesamtes für Denkmalpflege SchleswigHolstein nach wie vor in der fachlichen Betreuung von Praktikanten als Vorbereitung für das
Restauratorenstudium an einer der acht Restauratoren ausbildenden Hoch- und Fachhochschulen. Neben einer befristeten Praktikantenstelle als Vorbereitung für den Studiengang Restaurierung an einer Fach- bzw. Hochschule haben auch Studierende des Studiengangs Restaurierung die Möglichkeit hier ihre Praktika zu absolvieren. Restaurierungspraktikantin Julia
Langenbacher nahm am praktischen und theoretischen Begleitunterricht im Vorpraktikum der
Hamburger Museen teil. In der Restaurierungswerkstatt des Landesamtes für Denkmalpflege
führte sie unter fachlicher Anleitung selbständig Restaurierungsarbeiten durch. Im Rahmen
ihres Praxissemesters wirkte Silke Beisiegel vom Studiengang Restaurierung der Hochschule
für Bildende Künste in Dresden tatkräftig mit.
Das im Besitz der Schleswig-Holsteinischen Landesbibliothek befindliche, mit seinen
5,28 m Breite und 2,68 m Höhe großformatige Historiengemälde „Die Erbhuldigung der
Schleswigschen Stände vor Friedrich IV. im Jahre 1721“ von Lorenz Frölich (1820-1908),
laut Signatur 1856 entstanden, war während des Umzugs der Landesbibliothek in den Sartori
& Berger-Speicher aus Transportgründen abgespannt worden. Notdürftig aufgerollt blieb es
dann abgestellt. Als das Bild gut zwei Jahre später anlässlich der Ausstellung „Geschichtsträchtig“ vom 20.06.-29.08.2004 in den Ausstellungsräumen der Landesbibliothek wieder
präsentiert werden sollte, zeigte es beträchtliche Schäden in Art von Wellen, Dellen und
schollenförmigen Malschichtablösungen. In Amtshilfe wurde das Leinwandgemälde zunächst
auf den vorhandenen Spannrahmen aufgespannt aber angesichts der beträchtlichen Schädigungen und den durch den bevorstehenden Ausstellungsbeginn entstandenen Zeitdruck an die
freischaffende Restauratorin Birgit Linnhoff weitervermittelt. Die Restaurierungspraktikantin
des Landesamtes für Denkmalpflege, Julia Langenbacher, ging der Restauratorin bei der Malschichtfestigung, der Reinigung der Bildoberfläche und der Anbringung eines rückseitigen
Schutzes vor klimatischen Einflüssen zur Hand. Die abschließenden Retuschen führte Frau
Linnhoff selbst aus (Abb. 58).
Die umfangreichen Restaurierungsarbeiten am Leinwandgemälde mit der Darstellung
„Kreuzigung Christi“ (um 1600) von Marten van Achten aus der Marienkirche in Flensburg
wurden im Berichtszeitraum im Rahmen der Praktikantenausbildung weitergeführt (siehe
auch Jahresbericht 2002/03, S. 251ff.). Zum Gemälde, das vermutlich als Mittelbild eines
Epitaphs gefertigt wurde, existieren mehrere Vergleichsbeispiele des Künstlers, der hauptsächlich auf Eiderstedt wirkte. Nachdem die schwierige und langwierige Abnahme der im
Rahmen einer früheren unsachgemäßen Restaurierung aufgebrachten rückseitigen Beschichtung mit Bleiweißölfarbe erfolgte und Leimreste mittels einer speziellen Kompressentechnik
entfernt waren, galt es Risse fachgerecht zu verkleben und brüchiges Trägergewebe durch
eine Zwischendoublierung mit Seidenorganza zu kaschieren. Darüber hinaus wurden Fehlstellen durch das Setzen vorgrundierter Leinwandintarsien geschlossen.
Trotz all dieser Stabilisierungsmaßnahmen musste zusätzlich die Doublierung mit einem Leinwandgewebe erfolgen. Diese Arbeitsschritte gelangen auch durch die praktische
Mitwirkung der Studentin Silke Beisiegel aus der Klasse für Gemälderestaurierung der Hochschule für Bildende Künste Dresden. Besonders die vormals beschnittenen Bildränder zeigten
Fehlbereiche, die nachträglich gekittet und wie die Fehlstellen innerhalb der Darstellung retuschiert werden mussten. Das Gemälde erhielt einen Rückseitenschutz und eine neue Aufhängung. Der später zugefügte Schmuckrahmen wurde ebenfalls restauratorisch bearbeitet und
zudem neu verleimt und mit Eckverstärkungen versehen.
Das nachträglich aufgefundene Emporengemälde aus der Kirche in Bredstedt (Nordfriesland) mit der Darstellung des Hl. Johannes (2. H. 17. Jh.) von Heinrich Melchior Sönksen
gehört zu den im Unterbau des Magnussen-Altars von 1881/82 verbauten und 1994 wieder
entdeckten und restaurierten sieben barocken Bildtafeln (siehe DenkMal! 1/1994, S. 55ff. und
Nordelbingen, Bd. 65, Bericht des Landesamtes für Denkmalpflege über die Jahre 1994-1995,
S. 183 ). Ursprünglich gehörten sie zu den insgesamt 17 Bildern der 1794 abgebrochenen
Emporenbrüstung, von denen 14 Tafeln einen Apokalypse-Zyklus bildeten. Der Zustand des
auf Nadelholz gemalten „Nachzüglers“, der auf dem Dachboden gelagert und in Vergessenheit geraten war, erschienen um ein Vielfaches schlechter als die im Inneren des Altares geschützt aufbewahrten Bilder. Erst nach Festigung und Reinigung der Malschicht kamen die
Details der Darstellung zum Vorschein.
Für die Marienkirche in Gudow (Herzogtum Lauenburg) wird parallel zur Erstellung
einer Restaurierungskonzeption und zur Altarrestaurierung vor Ort durch Restaurator Alwin
Beetz die gefasste Skulptur des „Hl. Michael“ aus dem Schnitzaltar von 1410 in der Restaurierungswerkstatt des Landesamtes für Denkmalpflege untersucht und restauriert (Abb. 59).
Der aus der Klosterkirche Lüne stammende gotische Altar kam Mitte des 17. Jh. als Stiftung
in die Kirche zu Gudow und wurde wenige Jahre später unter einigen Verlusten im Stil des
Barock durch Joachim Werner von Bülow umgebaut und entsprechend ergänzt. Das gotische
Schnitzretabel unter dem Einfluss von Meister Bertram gilt neben den Altären aus FehmarnPetersdorf und Cismar zu den wertvollsten im Lande. Der zeittypische Fassungsaufbau über
mennigeroter Grundierung lässt ebenfalls Vergleiche zu Peterdorf und Cismar zu. Nahezu
identisch in seiner Haltung erscheint der Hl. Michael aus dem ehemaligen Hochaltar aus der
Klosterkirche in Preetz von 1425, der sich heute im Nationalmuseum in Kopenhagen befindet.
Restaurierungspraktikantin Kerstin Marwik festigte die durch klimatisch bedingte Fassungslockerungen akut gefährdete Farbfassung. Sie entfernte Übermalungsreste auf den fragmentarisch erhaltenen Azurit gefassten Mantelunterseiten und legte die qualitätvolle Fassung des
Inkarnats unter dem Stereotechnoskop frei. Die weiteren Arbeitsschritte werden das Kitten
von Fassungsausbrüchen und das Retuschieren der vor allem bei der Freilegung von 1957
entstandenen Fehlstellen sein. [Lö]
FORSCHUNG UND DOKUMENTATION
Inventarisation und Bauforschung
Der dritte Band der Denkmaltopographie Schleswig-Holstein Stadt Neumünster war bereits
Ende 2004 von Lutz Wilde und Gert Kaster fertig gestellt worden. Aufgrund von erheblichen
Verzögerungen bei der an eine private Firma vergebenen digitalen Bearbeitung der Karten
konnte er innerhalb des Berichtszeitraumes letztlich nicht vollendet und der Öffentlichkeit
präsentiert werden. Im Gegensatz dazu war Dorothee Boesler in der Lage, mit Hilfe des GISProgramms ArcView die Karten für die folgende Topographie der Stadt Rendsburg als „Eigenproduktion“ des Landesamtes in kürzester Zeit herzustellen. Die Vergabe an private Auftragnehmer muss nicht in jedem Falle der allein richtige Weg sein.
Die Endbearbeitung und Redaktion des vierten Bandes der Denkmaltopographie
Rendsburg und umliegende Ortschaften wird das Jahr 2006 noch in Anspruch nehmen.
Die unten beschriebene Inbetriebnahme der Datenbank DISH durch ihren Schöpfer
Heinz-Dethlef Theen ermöglicht es in Zukunft, alle Ergebnisse der Inventarisation, auch als
beliebig lange Text-Dateien, direkt in das entsprechende Modul der Datenbank einzugeben
und damit den Kollegen des Amtes zur unmittelbaren Verwendung zur Verfügung zu stellen.
Herr Theen hat es dankenswerterweise bereits geschafft, die Texte der Topographien von Kiel
und Flensburg in die Datenbank einzugeben und wird dies auch für Neumünster vornehmen.
Ein weiterer Schritt wäre die Verknüpfung mit den entsprechenden Foto-Dateien des Amtes,
hier steht die Entwicklung noch aus. Auch bedarf es einer endgültigen Klärung, wie und wo
die gewaltig anwachsenden Datenmengen der digitalen Fotos gespeichert werden, ob über-
haupt noch auf einem amtsinternen Server oder bei entsprechenden externen Dienstleistern.
[La]
Im Rahmen der Inventarisation wurden sieben Kreisdenkmallisten für die historischen
Gärten und Parks aktualisiert, für die Kreise und Städte Stormarn, Rendsburg-Eckernförde,
Bad Segeberg, Schleswig, Kiel, Neumünster und Itzehoe. Die Anzahl der Gartendenkmale ist
sehr unterschiedlich verteilt, so weist die Liste der Stadt Neumünster nur 20, die Liste des
Güterkreises Rendsburg-Eckernförde über 120 historische Gärten und Parks aus. Dabei sind
zwischen 30-50% der Anlagen in ihrem Denkmalwert noch nicht erfasst. Das liegt meist an
der unerforschten Quellenlage, aber auch an den Kosten für die Kartierung des Gesamtbestands, der ja Voraussetzung ist für eine detaillierte Bewertung. Eine Schnellinventarisation
des gesamten Landes könnte im Rahmen eines zweijährigen Projekts mit zwei Mitarbeitern
(inkl. digitaler Flächenerfassung) bewerkstelligt werden.
Herr Dipl.-Ing. (FH) Mathias Hopp kartierte im Auftrag der Unteren Denkmalschutzbehörde des Kreises Segeberg im Jahre 2005 insgesamt 40 Kulturdenkmale, davon 22 Alleen,
14 Friedhöfe und Erbbegräbnisstätten sowie vier Dorfanger. Ein besonderes Augenmerk lag
auf den die Gutsanlagen umspannenden Alleensystemen, wie z. B. in Seedorf mit sieben Einzelalleen oder in Pronstorf mit sechs Einzelalleen. Die seitlich des ehemaligen Parterres gepflanzten Hochhecken im Schlossgarten Traventhal sind heute zu hohen Lindenbäumen ausgewachsen und stellen wohl die ältesten Alleen im Kreis dar. Jenseits des über ein Kilometer
langen Kanals im Bereich des ehemaligen Irrgartens konnten Reste des „Wilden Gangs“, einer Lindenallee aus den Jahren um 1770, wieder entdeckt werden. [My]
Der für Ende 2005 geplante Bauforschungsbericht über die Jahre 2004 und 2005 konnte nicht vorgelegt werden. Zum einen führten gleich bleibend bescheidene bzw. reduzierte
Mittel für die Baudenkmalpflege auch zur Reduzierung der sanierungsbegleitenden Bauforschung, zum anderen war die Arbeitsbelastung des Berichterstatters durch Öffentlichkeitsarbeit, Durchführung von Denkmalschutzverfahren und allgemeine Verwaltungsaufgaben derart
hoch, dass für Bauforschungsvorhaben kaum Zeit blieb. Lediglich einige Baubeobachtungen
und eine Reihe von dendrochronologischen Untersuchungen konnten, wie immer in Zusammenarbeit mit dem Institut für Holzbiologie (Dipl.-Holzwirtin S. Wrobel) der Universität
Hamburg, durchgeführt werden.
Schriftlich, telefonisch, mündlich oder zunehmend per Email wurde im Berichtszeitraum zahlreichen Forschenden mit konkretem Rat und oft zeitaufwändiger Unterstützung bei
ihren Recherchen in den Archiven des Landesamtes geholfen. [Schu]
Bibliothek und Sammlungen
Die Bibliothek des Amtes weist in ihrem immer noch traditionell in einem großen Buch handschriftlich geführten Zugangsverzeichnis für den Berichtszeitraum 966 Titel aus. Diese erstaunlich hohe Zahl zeugt nicht von gewachsenem Wohlstand des Amtes, sondern ist der
nüchternen Tatsache geschuldet, dass 512 (!) bisher nicht inventarisierte Titel des Altbestandes der Bibliothek nachträglich die offizielle Weihe einer Inventarnummer erhielten. Demnach sind also nur 454 Veröffentlichungen neu hinzugekommen. Die erstaunlich hohe Zahl
nicht inventarisierter Titel erklärt sich aus der jahrzehntelangen Praxis, Bücher, Broschüren,
Zeitschriften, Hefte, die man nicht unbedingt für wert erachtete, einer wissenschaftlichen Bibliothek angegliedert zu werden, die man aber doch brauchen zu können glaubte – letztendlich
gibt es keine rationale Begründung - , „nur so“ aufzuheben. Was letztlich zu einem immer
höheren Grad von Unwissenheit über die tatsächlichen Bestände der Bibliothek führte. Dass
diesem Missstand abgeholfen wurde ist Max Wittbrot zu danken, der 2004/2005 wieder für
leider nur zeitlich begrenzte Verträge gewonnen werden konnte. Dabei war diese Aufarbei-
tung nur ein Nebenprodukt, wichtiger die Fortführung der Katalogisierung des Bestandes, die
– einmal angefangen – nun auch zu einem guten Ende geführt werden soll. Damit kam er ein
gutes Stück voran.
Der Kieler Architekt Horst Krug übergab dem Amt hunderte von originalen Plänen
(Bestandsaufnahmen) vor allem aus den 1970er und 1980er Jahren, die noch der genauen Inventarisation harren. Eine Sammlung von mehreren Hundert Diapositiven mit Motiven
schleswig-holsteinischer Herrenhäuser wurde dem Amt von Dr. Baumann aus Travemünde
übergeben. Den Spendern sei an dieser Stelle noch einmal gedankt. [La/Schu]
Fotodokumentation
Im Berichtszeitraum vergrößerte sich der Fotobestand um ca 1.100 Negative auf 160.500. An
6x6-Dias ist ein Zugang von etwa 300 zu verzeichnen. Die für das Negativverzeichnis angelegte Text-Datenbank wurde von 65.470 Datensätzen auf 67.740 erweitert. Zur Erfassung des
Kleinbilddia-Bestandes hat Rosi Gerdes fortgesetzt, die Dias zu nummerieren und in einer
Excel-Datei zu erfassen. Hierbei werden die zum Teil unvollständigen Beschriftungen – soweit möglich - ergänzt und jedes Dia erhält seinen eindeutigen Platz in der Diathek (zurzeit
sind insgesamt 35.300 Diapositive Dias erfasst). In den Jahren 2004/05 wurden – neben den
Arbeitsfotos der Dezernenten – ca. 15.200 digitale Fotos archiviert, auf CD-ROMs gebrannt
und in Bilddatenbanken erfasst und beschriftet. Zurzeit (Mai 2006) sind 318 CDs mit insgesamt 99.500 Dateien, davon 58.700 Fotodateien, archiviert. Die Beschreibungen der digitalen
Fotos sind zusätzlich in einer Excel-Datenbank jedem Mitarbeiter zugänglich. [Sr]
DENKMALSCHUTZ
Mit Wirkung zum Jahresende 2003/Jahresbeginn 2004 wurde die Durchführung der Denkmalschutzverfahren – wie schon im Landesamt bis Juni 1993 üblich gewesen – auf die drei
Gebiets- und die beiden Fachdezernate (Gartendenkmalpflege, kirchliche Denkmalpflege)
übertragen. Die größere Nähe zum Objekt und der direktere Kontakt zu den Eigentümern ergaben in einzelnen Bereichen eine zügigere Abarbeitung. Kreisübergreifende Verfahren und
Verfahren mit hohem Rechercheaufwand blieben weiterhin bei Deert Lafrenz und Heiko K.
L. Schulze.
Im Berichtszeitraum wurden 220 Neueinträge bzw. Eintragungs-Erweiterungen im
Denkmalbuch für Kulturdenkmale von besonderer Bedeutung gemäß §§ 5 und 6 DSchG vorgenommen. In zwei Fällen wurde zunächst der vorläufige Denkmalschutz gemäß § 7 DSchG
angeordnet; davon konnte ein Objekt in das reguläre Eintragungsverfahren übergeleitet werden, während in dem anderen Fall nach eingehender Bauforschung auf eine Denkmalbucheintragung verzichtet wurde. In vierzehn Fällen mussten Löschungen im Denkmalbuch erfolgen,
weil die betreffenden Objekte vernichtet bzw. ihre Denkmaleigenschaften verloren gegangen
waren. Gegen 71 Denkmalbucheintragungen wurde Widerspruch eingelegt (davon allein 28
die Neutra-Siedlung in Quickborn betreffend); fünf Widersprüche wurden wieder zurückgezogen. Das Amt erteilte 36 Widerspruchsbescheide, wobei lediglich in einem Fall dem Widerspruch teilweise stattgegeben werden konnte. Bei 19 Denkmalbucheintragungen musste
wegen besonderer Gefährdung der Kulturdenkmale der Sofortvollzug des Denkmalschutzes
gem. § 80 VwGO angeordnet werden. Gegen elf Denkmalbucheintragungen wurde Klage
erhoben, die in zwei Fällen wieder zurückgezogen wurde.
Unter den äußerst zeitaufwändigen Verfahren befanden sich auch drei Objekte der
Bundeswehr, der ehemalige Marinestützpunkt Swinemünder Straße (teilweise bereits im
Rahmen der Konversion privatisiert) und die ehem. Marine-Fernmeldeschule Mürwiker Stra-
ße (heute Schule Strategische Aufklärung), beide in Flensburg, sowie die Marseille-Kaserne /
Unteroffizierschule der Luftwaffe in Appen. In allen Fällen war gegen die Unterschutzstellung geklagt worden u.a. mit der Begründung, dass das schleswig-holsteinische Denkmalschutzgesetz auf militärischen Zwecken dienenden Sachen nicht anwendbar sei. Dem widersprach das Verwaltungsgericht; eine Berufung wurde durch das OVG in allen Fällen nicht
zugelassen. Im Übrigen sei hier auf die aktuelle Rechtsprechung verwiesen, die regelmäßig in
der Zeitschrift DenkMal! zusammengefasst wird.
Einen breiten Raum nahm die Prüfung all jener militärischen Objekte ein, die im
Rahmen der Konversion von der Bundeswehr im Lande geräumt und privatisiert werden sollen. Es wurden vor allem 2005 landesweit insgesamt 83 Objekte, meistens vor Ort und in der
Regel ausgedehnte Kasernenanlagen oder Gebäudegruppen, besichtigt bzw. auf möglichen
Denkmalschutz bewertet. Sieben Objekte sind zur Eintragung vorgesehen (§ 5 Abs. 1
DSchG), fünf Objekte waren bereits eingetragen und wurden überprüft, 14 Objekte wurden
als Kulturdenkmale nach § 1 Abs. 2 DSchG eingestuft, ein Objekt steht zur Überprüfung und
Bewertung noch an. Bei allen anderen waren Belange der Baudenkmalpflege nicht berührt.
[Schu/The]
Denkmalbereiche
Im Berichtszeitraum wurden keine weiteren Denkmalbereiche ausgewiesen.
VERWALTUNG UND WISSENSCHAFTLICHE TÄTIGKEIT
Personalia
Die bereits im Tätigkeitsbericht für die Jahre 2002/03 als vakant gemeldeten Stellen des Dezernten für die Städtebauliche Denkmalpflege, der Sachbearbeitung im Bereich Denkmalschutz
sowie des Wissenschaftlichen Volontariats konnten aufgrund der Kürzungen in den Personaltiteln nicht wieder besetzt werden. Allein die durch den vorzeitigen Wechsel von Frau Julia
Langenbacher zum 01.10.2005 frei gewordene Stelle der Praktikantin in der Restaurierungswerkstatt fand mit Frau Kerstin Marwik eine Nachfolgerin (ab 01.11.2005), bei einer nochmals reduzierten Pauschalvergütung.
Wegen der von jeher äußerst dünnen Personaldecke in der Verwaltung ist bei längeren
krankheitsbedingten Ausfällen schnell die Grenze der Belastbarkeit für die Vertretungskräfte
erreicht. Durch einen zeitlich befristeten Arbeitsvertrag half Frau Sylvia Salomonsen vom
01.10.2004 bis zum 31.12.2004 als aushilfsweise Vertretung in den Bereichen Vorzimmer,
Registratur und Denkmalschutz dem Landesamt für einen schwierigen Zeitraum hinwegzukommen.
Zum 31.12.2004 beendete Frau Dipl.-Ing. Henrike Schwarz ihre sehr erfolgreiche Tätigkeit in der Gartendenkmalpflege, die sie seit dem 01.01.2002 in einem job-sharing-Modell
gemeinsam mit Frau Dr.-Ing. Margita M. Meyer ausgeübt hatte. Frau Meyer arbeitete ab
01.01.2005 wieder auf voller Stelle. Frau Schwarz blieb dem Landesamt anschließend noch
durch verschiedene Gutachterverträge verbunden. Zum Beispiel untersuchte sie zur Vorbereitung einer Broschüre für Kirchengemeinden die Probleme mit Baumkränzen als traditionelle
Randbepflanzungen von Kirchhöfen in Schleswig-Holstein. Ab dem 01.04.2005 übernahm
Frau Schwarz die Leitung des beim Landesamt für Denkmalpflege angesiedelten und von der
Deutschen Bundesstiftung Umwelt sowie vom Landesamt für Natur und Umwelt unterstützten Projektes „Schutz und Erhalt historischer Alleen“. Im Bereich Gartendenkmalpflege arbei-
tete im Sommer 2004 für drei Monate Frau Antje Brüning von der TU Berlin / Studiengang
Landschaftsarchitektur als Praktikantin; weitere Anfragen wegen eines Praktikums oder eines
Volontariats in der Gartendenkmalpflege konnten aus personellen und arbeitsplatztechnischen
Gründen nur negativ beschieden werden.
Zwei langjährige Mitarbeiter des Landesamtes, Herr Dr. Lutz Wilde und Herr Dr.-Ing.
Gert Kaster, stellten als Pensionäre ihr über ein langes Berufsleben angesammeltes Wissen
und die geübte Zusammenarbeit in den Dienst der „Denkmaltopographie Bundesrepublik
Deutschland“. Auf der Grundlage von Werkverträgen bearbeiteten sie im Berichtszeitraum
ein druckfertiges Manuskript für den dritten Band der vom Landesamt herausgegebenen Reihe „Kulturdenkmale in Schleswig-Holstein“, der sich dem Denkmälerbestand auf dem Gebiet
der kreisfreien Stadt Neumünster widmet. Die Denkmaltopographie Neumünster wurde im
Mai 2006 der Öffentlichkeit übergeben.
Die Möglichkeit, mit den zur Verfügung stehenden Mitteln für Werkverträge, gutachterliche Tätigkeiten und Vertragsgestaltungen mit der öffentlichen Arbeitsverwaltung flexibel
umgehen zu können, machte in den Jahren 2004 und 2005 ein Fortkommen bei der Realisierung wichtiger Projekte möglich: Frau Dipl.-Ing. Christine Scheer setzte die Inventarisierung
landwirtschaftlicher Gebäude in der Krempermarsch fort (01.07.2004 – 31.12.2004). Frau Dr.
Dorothee Boesler war vom 01.07.2004 bis 31.12.2004 und wiederum vom 01.01.2005 bis
30.04.2005 im Bereich der Inventarisation mit der modellhaften Entwicklung einer GISAnwendung für die Topographiebearbeitung befasst, die bei der aktuellen Bearbeitung des
Bandes für die Stadt Rendsburg bereits erfolgreich zum Einsatz gebracht werden konnte.
Ergänzend dazu beschäftigte sich Frau Kristin Weke vom 01.06.2005 bis 31.12.2005
mit der Digitalisierung von Elementen der historischen Kulturlandschaft als Karteikartengrundlage und zur digitalen Weiterverwendung im DEGIS.
Seine über eine Strukturanpassungsmaßnahme (SAM) der Arbeitsverwaltung im Jahre
2003 begonnene Tätigkeiten zur Grundinventarisierung der Fachbibliothek und Revision des
Buchbestandes des Landesamtes für Denkmalpflege setzte Herr Max Wittbrot auf der Grundlage von Werkverträgen fort (30.06.2004 – 29.09.2004; 17.01.2005 – 15.07.2005).
Mit der Bearbeitung des Projektes „Auswahl und Prüfung von Kultur- und Stadtdenkmalen im Rahmen der Tourismusförderung“ lieferte die ehemalige wissenschaftliche
Volontärin des Landesamtes, Frau Dr. Eva von Engelberg-Dočkal, das fachlich hervorragend
aufbereitete Basismaterial für eine der erfolgreichsten Publikationen der jüngeren Vergangenheit, die „Kulturkarte Schleswig-Holstein“.
Seit dem 01.12.2005 ist Frau Yevgenia Shatalova mit der dringend erforderlichen Revision der Fotothek des Landesamtes und der Bestandsaufnahme der Plansammlung beschäftigt. Ihre Mitarbeit kam auf Vermittlung der öffentlichen Arbeitsverwaltung im Rahmen des
Projektes „Arbeitsgelegenheit mit Mehraufwandsentschädigung“ (MAE) zustande.
Frau Silke Beisiegel absolvierte im Rahmen ihrer Restauratorenausbildung an der
Hochschule für Bildende Künste Dresden vom 09.02.-02.04.2004 ein Praktikum in der Restaurierungswerkstatt des Landesamtes für Denkmalpflege. Restaurierungspraktikantin Julia
Langenbacher setzt ihre Ausbildung zur Restauratorin an der Kunsthalle in Emden und anschließend mit dem Studium an der Hochschule für Bildende Künste in Stuttgart fort. Auf die
Praktikantenstelle rückte zum 01.11.2005 Frau Kerstin Marwik nach.
Seit dem 01.01.2004 haben die Dezernenten der Praktischen Denkmalpflege zusätzlich
zu ihren Aufgaben den Arbeitsbereich „Denkmalschutzverfahren“ übernommen. Darunter
fällt die Abwicklung der Eintragungsverfahren für Objekte im eigenen Zuständigkeitsgebiet,
einschließlich der Widerspruchsbearbeitung und Betreuung der Klageverfahren. Frau Dr.-Ing.
Margita M. Meyer (Gartendenkmalpflege) und Herr Dr. Dirk Jonkanski (Kirchliche Denkmalpflege) verfahren entsprechend bei den von ihnen betreuten Denkmalgattungen. Denkmal-
schutzverfahren für Objekte mit überregionalem Bezug werden von Herrn Dr. Heiko K. L.
Schulze betreut.
Vorsitzende des Örtlichen Personalrates ist weiterhin Frau Dipl.-Rest. Birgid LöfflerDreyer, ihr Vertreter ist Herr Dr. Berthold Köster. Frau Dr. Astrid Hansen ist Gleichstellungsbeauftragte. [Pa]
EDV
Die selbst gestellte, übergroß erscheinende Aufgabe, eine relationale Datenbank auf der
Grundlage von Access zu schaffen, um nicht nur die gesamten Verwaltungsvorgänge des Amtes da hinein zu speichern, sinnvoll miteinander zu verknüpfen und auf den neuesten Stand zu
bringen, sondern zusätzlich alle wissenschaftlichen Daten zu erfassen, mit der Möglichkeit,
auch die immer noch in den Anfängen steckenden GIS-Anwendungen, sprich digitalisierte
Karten und auch Fotos damit zu verknüpfen, ist Heinz-Detlef Theen in hervorragender Weise
gelungen. Die Datenbank DISH ist nun jedem Amtsmitglied in exakt der Weise zugänglich,
wie sie seinem Arbeitsauftrag entspricht. Der Zugang reicht von allgemeinen Leserechten bis
zu individuellen Bearbeitungsrechten. Kaum weniger anspruchsvoll ist Theens Vorhaben, die
eingepflegten Altdaten so aufzubereiten, dass Redundanzen, Mehrfachnennungen, fehlerhafte
Einträge usw. beseitigt werden – ein Sisyphus-Arbeit angesichts des desolaten Zustandes der
bisherigen Datenbestände.
Dorothee Boesler entwickelte 2004 auf der Grundlage von ArcView ein speziell auf
die Belange des Amtes zugeschnittenes geographisches Informationssystem DEGIS. Das
DEGIS wird gemeinsam mit dem DISH zukünftig umfassend über Lage und Art der Kulturdenkmäler informieren können. Damit wird eine wichtige Vorraussetzung für einen optimalen
Umgang mit den Denkmälern in der praktischen Denkmalpflege, vor allem der planungsbezogenen Denkmalpflege, geschaffen sein.
Nach dem zwischenzeitlichen Weggang von Frau Boesler konnte Frau Kristin Weke
im Herbst 2005 auf der Basis eines zeitlich befristeten Vertrages gewonnen werden, im Rahmen eines Gutachtens historische Kulturlandschaftselemente zu digitalisieren, damit die Möglichkeiten der von Frau Boesler entwickelten GIS-Anwendungen nicht ganz brachliegen. [La]
Internet
Die Internetpräsenz des Amtes, angebunden unter www.denkmal.schleswig-holstein.de an das
allgemeine Schleswig-Holstein-Portal, wurde weiter kontinuierlich wie bisher von Heiko K.
L. Schulze betreut. In einigen Bereichen mussten Umstellungen und Aktualisierungen vorgenommen werden. Eine Übernahme des Portals www.schleswig-holstein.de durch die Landesregierung 2005 und die damit gewünschte Umstellung der gesamten Präsenz auch nachgeordneter Behörden auf das allgemeine Layout der Landesverwaltungen mit dem Programm CoreMedia wurde im Dezember 2005 mit erheblichem zeitlichem Aufwand durchgeführt. [Schu]
Lehrtätigkeit
Margita M. Meyer (mit Nachtrag 2002/03): Sommersemester 2004: Seminar mit Exkursionen
zusammen mit Eva von Engelberg-Dočkal am Kunsthistorischen Institut der Univ. Kiel:
„Städtebau im 20. Jahrhundert: Architektur- und Grünplanungen am Beispiel SchleswigHolsteins“. Das Seminar bot einen vertieften Einblick in die Stadtbaukunst des 20. Jahrhunderts. Anhand von Beispielen aus den Bereichen Städtebau, Architektur und Grünplanung in
Schleswig-Holstein sollen die grundlegenden Strömungen und Entwicklungen der Zeit deut-
lich gemacht werden. Die zu betrachtende Zeitspanne erstreckte sich von dem Kieler Stadtentwicklungsplan von Josef Stübben (1901) bis zu den aktuellen Bauvorhaben in Kiel (Hörn)
und Lübeck (Wallhalbinsel). - Heiko K. L. Schulze: Der Lehrauftrag für den Bereich Denkmalpflege am Kunsthistorischen Institut der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel ruhte im
Berichtszeitraum. [Schu]
Veröffentlichungen
Die Veröffentlichungen des Amtes betreute wie seit langem als Schriftleiter Heiko K. L.
Schulze. Die Zeitschrift für Denkmalpflege in Schleswig-Holstein „DenkMal!“, wie immer
großzügig unterstützt durch den Denkmalfonds Schleswig-Holstein e.V., erschien im 11. und
12. Jahrgang. Nach langen Verzögerungen, die hauptsächlich durch die schwierige Kartenproduktion bedingt waren, erschien im Frühjahr 2006 der 3. Band der schleswigholsteinischen Denkmaltopographie für das Stadtgebiet der kreisfreien Stadt Neumünster. Im
Oktober 2005 erschien eine völlig neu bearbeitete „Kulturkarte Schleswig-Holstein“, bearbeitet im Werkvertrag von Eva von Engelberg-Dočkal, eine Karte mit einem Begleitbuch mit
mehr als 1000 Kurzbeschreibungen der wichtigsten Kulturdenkmale im Lande. Die erste Auflage von 5000 Exemplaren war bereits nach 14 Tagen vergriffen. Ferner gab das Landesamt
in der Reihe „Mitteilungen zur Denkmalpflege“ das Heft 4 heraus, „Gartendenkmalpflegerische Grundlagenuntersuchungen zum Christiansenpark, Alten Friedhof und Museumsberg in
Flensburg“, mit einem Text von Ingrid Wettig-Homm und Margita M. Meyer (2005), sowie
zwei Faltblätter „Die Neutra-Häuser in der Siedlung Quickborn-Marienhöhe“ (Herbst 2004)
mit einem Text von Eva von Engelberg-Dočkal und „Der Kurpark in Malente“ (November
2004) mit einem Text von Henrike Schwarz, während Julia Freese vom neu gegründeten Verein der Freunde des Kurparks die Abbildungen lieferte, Herr Siller zeichnete den Lageplan.
Die „Informationen zur Denkmalpflege“ wurden neu aufgelegt. Alle Drucksachen sind beim
Landesamt für Denkmalpflege kostenfrei zu beziehen. Für die bundesweit erscheinende Zeitschrift „Die Denkmalpflege“ wurden für die Rubrik „Aktuelles“ verschiedene Beiträge geliefert.
Weiterhin sind von Amtsangehörigen verschiedene Bücher sowie Beiträge und Aufsätze erschienen: Astrid Hansen: „Ein Bauhaus für Lolita“ - Die Verlagsgebäude Rowohlts
von Fritz Trautwein in Reinbek, in: DenkMal! 11/2004, S. 50-57; [zus. mit B. Löffler-Dreyer]
„Siehe, Engel fühlen durch den Raum…“ – Die Restaurierung einer Kupfergalvanoplastik in
Flensburg, in: DenkMal! 12/2005, S. 45-49; Das „Ostsee-Heilbad“ Arne Jacobsens in Burgtiefe auf Fehmarn. Ein Gesamtkunstwerk in Gefahr, in: Die Denkmalpflege 1/2005, S. 5-14;
„Unter Deinem Schutz werde ich stets sicher sein…“ - Denkmalpflege für das Alte Pastorat
[in Meldorf], in: Dithmarschen, Sonderheft Februar 2006, S. 2-5. - Dirk Jonkanski: Archivbestände und Bibliothek des Landesamtes für Denkmalpflege Schleswig-Holstein, in: Wege zur
nordelbischen Kirchengeschichte. Quellen in nichtkirchlichen Archiven. Informationsheft des
Nordelbischen Kirchenarchivs 4, Kiel o. J. (2004), S. 42-44; [zus. mit Rainer Karstens und
Lothar Richter], Zur Renovierung der Marienkirche in Rendsburg 2001-2002, in: Rendsburger Jahrbuch 2004, hg. v. Kreisverein Rendsburg für Heimatkunde und Geschichte e. V., S.
11-30; Historische Glocken Nordelbiens, in: DenkMal! 11/2004, S. 75-77; Das gotische Retabel in der Kirche zu Petersdorf – Rückkehr der historischen Ausstattung, in: DenkMal!
12/2005, S. 70- 76. - Deert Lafrenz: Ehemalige Fischräucherei in Eckernförde abgebrochen,
in: Denkmal! 11/2004, S. 118; Die ehemalige Fischräucherei Föh, Jungfernstieg 28/30 in Eckernförde, in: Der Maueranker 23 / 2004, H. 2, S. 11; Wer war Hans Gudewerdt?, in: 50 Jahre Gudewerdtschule. Broschüre zum 50-jährigen Jubiläum der Gudewerdtschule in Eckernförde, Eckernförde 2004; Verspätetes zu Wolfgang Teucherts 80. Geburtstag, in: Denkmal!
12/2005, S. 64; „fratres minores domum acceperunt Sleswik“, ebda, S. 65-69; Verzeichnis der
Schriften Wolfgang Teucherts, ebda, S.104-106; Herrenhaus Ludwigsburg – Zeugnis vergangener Adelskultur in der modernen Landwirtschaft, in: ZeitSchichten. Erkennen und erhalten
– Denkmalpflege in Deutschland. 100 Jahre Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler von
Georg Dehio, hrsg. von Ingrid Scheurmann, München-Berlin 2005, S. 207-209. - Birgid Löffler-Dreyer: Herkules und Zerberus, Dädalus und Ikarus - Neue Malereibefunde im Herrenhaus Güldenstein, in DenkMal! 11/2004, S. 40-43; Zur Technologie und Restaurierungsgeschichte des Petersdorfer Altars, in: DenkMal! 12/2005, S. 77-79; [zus. mit A. Hansen] „Siehe, Engel fühlen durch den Raum…“ – Die Restaurierung einer Kupfergalvanoplastik in
Flensburg, in: DenkMal! 12/2005, S. 45-49. - Margita M. Meyer (mit Nachtrag von 2002/03):
Der Alte Eiderkanal. Ein technisches Denkmal als historisches Kulturlandschaftselement, in:
DenkMal! 9/2002, S. 51-58; Die Außenräume des Schlosses vor Husum, in: Der Maueranker
21/2002, Heft 2, S. 16-20; Ein neuer Garten für das Husumer Schloss – Zeitgenössische
Landschaftsarchitektur im denkmalgeschützten Bereich, in: DenkMal! 10/2003, S. 55-60;
Pflege und Instandsetzung historischer Gärten im Spannungsfeld von Erhaltung, Zerstörung
und Weitergestaltung. Ein Dialog mit Guido Hager auf der Denkmalmesse in Leipzig 2000,
in: Historische Gärten. Eine Standortbestimmung (= Berichte zu Forschung und Praxis der
Denkmalpflege in Deutschland, Heft 11), hrsg. von der Vereinigung der Landesdenkmalpfleger in der Bundesrepublik Deutschland und dem Landesdenkmalamt Berlin, Berlin 2003, S.
33-38; [Rezension] „Allerley Sorten Orangerie“ (= Schriftenreihe des Arbeitskreises Orangerien in Deutschland e.V., Band 3), Potsdam 2001, in: Die Gartenkunst, 15. Jg., Heft 1/2003;
S. 194-195; [Rezension] „Orangerien – Von fürstlichem Vermögen und gärtnerischer Kunst.“
(= Schriftenreihe des Arbeitskreises Orangerien in Deutschland e.V., Band 4), Potsdam 2002,
in: Die Gartenkunst 2004; Zwischen Scylla und Charybdis. Plädoyer für einen konservatorischen Umgang mit dem Gartenkulturerbe, in: Wege zum Garten. Festschr. zum 65. Geb. von
Prof. Michael Seiler. Potsdam 2004, S. 145-152; Viriditas publica – Zur Geschichte des
Stadtgrüns, in: Gartenkunst in Nordrhein-Westfalen. Aktuelle Tendenzen und Projekte. Die
Straße der Gartenkunst – ein Leitprojekt der Initiative StadtBauKultur NRW. Gelsenkirchen
2004, S. 6-11; Zwischen Scylla und Charybdis. Plädoyer für einen konservatorischen Umgang
mit dem Gartenkulturerbe. In: Denkmal! 12/2005, S. 20-26 (überarbeitete Fassung); Gartendenkmalpflegerische Grundlagenuntersuchung zum Christiansenpark, Alten Friedhof und
Museumsvorplatz in Flensburg. „Mitteilungen zu Denkmalplfege“, Heft 4 des Landesamtes
für Denkmalpflege, in Zusammenarbeit mit Frau Ingrid Wettig-Homm; Wasserkunst in historischen Gärten Schleswig-Holsteins Schleswig-Holsteins, in: Schleswig-Holstein, hg. vom
Schleswig-Holsteinischen Heimatbund, Heft 7 und 8/2005, S. 4f. - Michael Paarmann: 25
Jahre Denkmalfonds Schleswig-Holstein e.V., in: DenkMal! 11/2004, S. 104f.; Denkmalpflegepreis des Sparkassen- und Giroverbandes für Schleswig-Holstein, in: DenkMal! 11/2004,
S.104-106; “Ein eleganter Kontrast zum Baudenkmal” - Die Interessen des Denkmalschutzes,
in: Klarheit und Transparenz. Der Umbau des Kieler Landeshauses. Der Präsident des Schleswig-Holsteinischen Landtages (Hrsg.), Kiel o. J. (2004), S. 34-37; Dr. Hartwig Beseler † Landeskonservator von Schleswig-Holstein 1963-1985, in: DenkMal! 12/2005, S. 5f.;
Denkmalpflegepreis 2004 des Sparkassen- und Giroverbandes für Schleswig-Holstein, in:
DenkMal! 12/2005, S. 59-61. - Heiko K. L. Schulze: Die Plöner Schlosskapelle – Entdeckungen belegen ihren mittelalterlichen Ursprung, in: DenkMal! 11/2004, S. 32-39; Kulturdenkmale verloren – Stallscheune und Göpelschauer in Kollmar abgebrannt, in: DenkMal!
11/2004, S. 117f.; Bauforschung und Bauschäden: Herrenhaus Heiligenstedten, Damenstift
Preetz, Schloss Eutin, Herrenhaus des adeligen Guts Wahlstorf, in: Von der Spurensuche zur
praktischen Anwendung – Historische Bauforschung in der Denkmalpflege, hrsg. von der
Vereinigung der Landesdenkmalpfleger in der Bundesrepublik Deutschland, Wiesbaden-Kiel
2004, o.S.; Über die schwierige Aufgabe, Erhaltenswürdiges von Erhaltbarem unterscheiden
zu müssen – Zur Kategorisierung und Prioritätensetzung in der Denkmalpflege, in: DenkMal!
12/2005, S. 10-19, ebenfalls publiziert unter http://www.kunsttexte.de/download/denk/sym4schulze.pdf.
Heiko K. L. Schulze ist darüber hinaus weiterhin als Lektor und Herausgeber der Reihe „Bau + Kunst – Schleswig-Holsteinische Schriften zur Kunstgeschichte“ beim Verlag Dr.
Steve Ludwig in Kiel im Auftrag der Arthur-Haseloff Gesellschaft tätig. [Schu]
Vorträge
Im Berichtszeitraum wurden von den Angehörigen des Amtes wieder zahlreiche Vorträge zu
Denkmalpflege und Denkmalschutz gehalten:
Margita M. Meyer (mit Nachtrag 2002/03): „Historische Gärten in SchleswigHolstein“ – Vortrag auf der Jahreshauptversammlung des Schleswig-Holsteinischen Heimatbundes (SHHB) in Mönkeberg, der Jahresversammlung der Vereins Oldenburger Wall in Oldenburg, des Plöner Prinzenhausvereins in Plön, sowie Fachvorträge an der Hermann-EhlersAkademie und zur Gartendenkmalpflege im Eutiner Schlossgarten an der Akademie Sankelmark; Tagungsleitung zusammen mit Jörg Matthies an der Akademie für Natur und Umwelt
des Landes Schleswig-Holstein in Neumünster „Historische Gärten im Spannungsfeld zwischen Naturschutz und Denkmalpflege“ (2. Folge). Die Akademie für die ländlichen Räume
Schleswig-Holsteins, Eckernförde veranstaltete im neu sanierten Palmenhaus des Gutes
Sierhagen eine Tagung zur Nutzung und Weiterentwicklung der Gutsgärtnereien in Schleswig-Holstein, deren historischer Einführungsvortrag gehalten wurde. Der Bund Deutscher
Landschaftsarchitekten (BDLA) widmete sich auf seiner jährlichen „Malenter Runde“ in Bad
Malente dem Thema: Gartenland Schleswig-Holstein: „Strategien und Chancen für Parks und
öffentliche Gärten“ – Vortrag „Denkmalgerechte Nutzungskonzepte für historische Parks und
Gärten an ausgewählten Beispielen“; Rede auf der 100 Jahrfeier der Richardsen-BruchwitzStiftung in Hochdorf / Tating am 26. Juni 2004; „Die Rolle von Gartenkunstwerken im und
für den Tourismus“, Einführungsvortrag der Sektion Historische Freiräume und Tourismus
auf der Jahrestagung der VDL in Schwerin am 11. Juni 2004; Vortrag auf einer öffentlichen
Veranstaltung der Bürgerinitiative Kellersee in Bad Malente “Der Landhausgarten von Harry
Maasz in Eggersdorf in Malente“; Einführungsvortrag und anschließende Führung durch die
Ausstellung "Gartendenkmalpflege in Schleswig-Holstein und historische Gärten und Parks in
Flensburg" auf dem Museumsberg Flensburg am 18. Sept.2005. - Heiko K. L. Schulze: „Jüdische Friedhöfe in Schleswig-Holstein“, 18. Okt. 2004, Freundeskreis Ohlsdorfer Friedhof,
Hamburg; „Über die schwierige Aufgabe, Erhaltenswürdiges von Erhaltbarem zu unterscheiden“ – Vortrag auf dem Symposium „Nur die Prachtstücke? – Kategorisierung in der Denkmalpflege“, 2. April 2005, Akademie der Wissenschaften, Berlin. [Schu]
Mitwirkung in Beiräten und Ausschüssen
Helmut Behrens: Vorstand der Architekten- und Ingenieurkammer Schleswig-Holstein; Gestaltungsbeirat der Landeshauptstadt Kiel. – Dirk Jonkanski: Norddeutsches Zentrum für Materialkunde e. V., hier in Projektgruppen zu: „Ziegel in der kirchlichen Denkmalpflege“, „Optimierung und Erprobung dauerhafter Gipsmörtel für die Instandsetzung umweltgeschädigter
historischer Bauwerke“ (Abschluss 29.4.04 in Norderbrarup und Munkbrarup) und “Erhaltung von Kunst- und Kulturgut aus Granit und Gneis in Schleswig-Holstein“; Fachgruppe
Kirchbau und Denkmalpflege der drei norddeutschen Landeskirchen; Nordelbischer Bauausschuss. – Deert Lafrenz: Projektgruppe Innenstadt in Eckernförde; Kulturstiftung des Kreises
Rendsburg-Eckernförde; Förderkreis St. Nicolai-Kirche in Eckernförde; Arbeitskreis GIS in
der Denkmalpflege; Projektgruppe Interreg IIIa: Kulturlandschaft westlicher Ostseeraum. Birgid Löffler-Dreyer: Vorbereitung der Ausstellung im Schleswiger Dom - 150 Jahre Restaurierung, Herbst 2004. - Margita M. Meyer: Mitglied im Ausschuss „gartenrouten zwischen
den meeren“; Gutachterin zur Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an den Leiter des Arbeitskreis Orangerien in Deutschland, Heinrich Hamann, Verleihung am 7. Dez. 2005 in
Potsdamer Orangerie. - Michael Paarmann: Sparkassenstiftung Kulturdenkmale SchleswigHolstein; Plessen-Stiftung Wahlstorf; Stiftung Oldenburger Wall e.V.; Stiftung Schloss Ahrensburg; Axel-Springer-Stiftung Schierensee; Richard Anders Kultur- und Denkmalstiftung;
Schleswig-Holstein Topographie; Schleswig-Holsteinisches Freilichtmuseum e.V.; Deutsche
Bundesstiftung Umwelt (Fachbeirat „Revitalisierung des Neuwerk-Gartens“); Verein zur Erhaltung der Wind- und Wassermühlen in Schleswig-Holstein und Hamburg (Vorstand); Beratungsausschuss für das Deutsche Glockenwesen; Arthur-Haseloff-Gesellschaft e.V. [Schu]
Teilnahme an Arbeitsgruppen der Vereinigung der Landesdenkmalpfleger in der
Bundesrepublik Deutschland
Deert Lafrenz: Arbeitsgruppe Inventarisation. Tagung in Erfurt, 9.-11. Nov. 2004; Lübeck,
17. Dez. 2004; Hamburg, 14./15. April 2005; Berlin, 8. Sept. 2005; Dresden 9.-11. Nov. 2005.
- Birgid-Löffler-Dreyer: Arbeitsgruppe Restaurierung und Materialkunde. Tagungen in Neuwied-Engers, 24.- 26. März 2004; Dresden, 17./18. Nov. 2005; Bremen, 07.-09. März 2005;
Köln und Brauweiler, 20./21. Okt. 2005. - Thomas Matz: Arbeitsgruppe Bautechnik. Tagungen in Konstanz 25./26. März 2004; Halle/Saale 18./19. Nov. 2004; Kloster Eberbach/Rheingau 14./15. April 2005; Hansestadt Lübeck, 20./21. Okt. 2005. - Margita M. Meyer: Arbeitsgruppe Gartendenkmalpflege (Sprecherin seit Herbst 2004). Tagungen in Veitshöchheim, 17.-19. April 2002; Koblenz, Burg Stolzenfels, 16.-18. Okt. 2002; Neuburg am
Inn, 22.-24. Okt. 2003; Sögel im Emsland, Schloss Clemenswerth, 13.-15. Okt. 2004; Hamburg 10./11. März 2005; Gießen, 13./14. Okt. 2005. - Heiko K. L. Schulze: Arbeitsgruppe
Historische Bauforschung (Sprecher). Tagungen in Hamburg, 21.-23. April 2004; Leipzig,
28.-29. Oktober 2004; Kloster Heiligengrabe, 2.-4. Mai 2005; Dresden, 3.-4. November 2005.
Treffen der Arbeitsgruppensprecher fanden am 17./18. März 2004 in Erfurt und am 25./26.
Mai in Leipzig statt. Betreuung der Ausstellung und des Kolloquiums der Arbeitsgruppe Historische Bauforschung „Von der Spurensuche zur praktischen Anwendung“ auf der Denkmalmesse in Leipzig 25.-30. Okt. 2004; Durchführung der Drucklegung des Begleitheftes.
[Schu]
Fortbildung, Teilnahme an Kolloquien und Arbeitstagungen
Ein Teil der wissenschaftlichen und technischen Mitglieder des Amtes besuchten die Europäische Messe für Denkmalpflege und Stadterneuerung „denkmal 2004“ in Leipzig, Oktober
2004, und die Jahrestagungen der Vereinigung der Landesdenkmalpfleger in der Bundesrepublik Deutschland in Schwerin, Juni 2004, und in Münster, Juni 2005.
Albrecht Barthel: „Vorwärts in die Vergangenheit – zurück in die Zukunft“ – Kolloquium im Warburg-Haus, Hamburg, 2.-4. Sept. 2005; Tagung „KulturWirtschaft“ des Nordkollegs / Landeskulturverband in Rendsburg, 10. Nov. 2004; Power Point-Seminar bei DataPort.
- Astrid Hansen: „Vorwärts in die Vergangenheit – zurück in die Zukunft“ – Kolloquium im
Warburg-Haus, Hamburg, 2.-4. Sept. 2005. - Dirk Jonkanski: Ausstellung im Schleswiger
Dom 19. Sept.-28. Okt. 2004: „1200 Jahre Schleswig. Geschichte und Restaurierungen im
Schleswiger St. Petri Dom“, hier mit Dr. W. Teuchert Vorbereitung der Sektion „zu Wand-
und Gewölbemalerei in Dom und Schwahl“; „Raumklima in Kirchen“, Fortbildungstagung
für die Mitarbeiter der Ämter für Bau- und Kunstpflege, Loccum 24./25. März 2004; Tagungen im Rahmen des ZMK-Gipsmörtelprojekts, Walkenried 20. April 2004 und Hannover 7.
Dez. 2005; Restauratorentagung im Museum für Hamburgische Geschichte 30. April 2004;
Fachgruppe Kirchbau und Denkmalpflege, Schwerin 17. Mai 2004; Tagung zu „KulturWirtschaft im Norden“ im Nordkolleg Rendsburg 10. Nov. 2004; 25. Evangelischer Kirchbautag „Glauben sichtbar machen. Herausforderungen an Kirche, Kunst und Kirchenbau“,
Stuttgart 29. Sept.-2. Okt. 2005; „Problemfeld Gruftanlagen. Bedeutung, Ethik, Recht und
Arbeitssicherheit“, Tagung des Niedersächsischen Landesamtes für Denkmalpflege im Vieweghaus, Braunschweig 26. Okt 2005. - Deert Lafrenz: Exkursionsleitung im Rahmen des
Historiker-Tages in Kiel nach Itzehoe und Breitenburg, 17. Sept. 2004; Tagung des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege „Künftige Strategien der Denkmalerfassung und
Denkmalforschung“, Bamberg, 18./19. Nov. 2004; Tagung zur beruflichen Situation junger
Kunsthistoriker aus Anlass des 111jährigen Bestehens des Kunsthistorischen Instituts der Universität Kiel, Kiel, 26. Nov. 2004; Arbeitstagung Interreg IIIa, Nyköbing, Storströms Amt,
28. Jan. 2005; Tagung „GIS in der Landes- und Kommunalverwaltung, Kiel, 6. April 2005;
Jahrestagung der Dehio-Vereinigung, Zeche Zollverein, Essen, 22./23. April 2005; Eröffnung
der Dehio-Jubiläums-Ausstellung „Zeitschichten“, Schloss, Dresden, 29. Juli 2005. - Birgid
Löffler-Dreyer: Power Point-Seminar bei DataPort; Veranstaltung der DBU, ZMK und Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege Optimierung und Erprobung dauerhafter Gipsmörtel für die Instandsetzung umweltgeschädigter historischer Bauwerke im Kloster Walkenried 2004; 100 Jahre Restaurierung in Sachsen (Vortragsveranstaltung im Landesamt für
Denkmalpflege Sachsen), November 2004; Oberflächen in der Denkmalpflege II, Reinigung
mit Lasertechnik, Fortbildung des Niedersächsischen Landesamtes für Denkmalpflege, Nov.
2005; Fachtagung „Mineralischer Bautenschutz“ der Keimfarben GmbH in der MuthesiusKunsthochschule in Kiel, Nov. 2005. - Margita M. Meyer: Jahrestagung des Arbeitskreises
Historische Gärten der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur
(DGGL) im Rheinland 2003 auf Schloss Dyck und in Schloss Benrath; Fachtagung „Der Garten als Bild - Das Bild des Gartens“ in Wien 24.-26. Mai 2002; Vorbereitungstreffen zur Ausstellung und zum Kolloquium zu den Gärten des Oldenburger Herzogs Peter Friedrich Ludwig - Oldenburg, Rastede, Eutin und Jever am 15. Aug. 2005 in Rastede; Internationaler
Kongress in Wien „Die Kunst der Wege, Alleen und Hecken in historischen Grünanlagen“
vom 18.5.-23. Mai 2005; Jahrestagung des Arbeitskreises Orangerien in Deutschland in Bad
Muskau und Branitz; Jahrestagung der Deutschen Akademie für Städtebau und Landesplanung (DASL) in Münster; Sektionsleitung bei der Internationalen ICOMOS-Tagung zu Orangerien in Europa vom 29. Okt.-1. Nov. 2005 auf Schloss Seehof; Organisation der Tagung
"Touristische Potentiale und denkmalfördernde Vermarktungsstrategien" am 16./17. Sept.
2005, Museumsberg Flensburg zusammen mit dem Förderkreis Christiansenpark e.V. Abschlussvortrag zur Finissage „Königliche Gärten in Dänemark“ von Landschaftsarchitekt Jens
Hendeliowitz mit anschließender Führung im Gottorfer Globushaus mit Neuwerkgarten am
23. Okt. 2005. - Heiko K. L. Schulze: PDF-Fortbildung bei Dataport, Hamburg, 26./27. Febr.
2004; Jahrestagung der Koldewey-Gesellschaft in Dresden, 19.-22. Mai 2004; Tagung „KulturWirtschaft“ des Nordkollegs / Landeskulturverband in Rendsburg, 10. Nov. 2004; „Von
Handaufmaß bis High Tech – Teil II“ - Bauforschungstagung an der Univ. Cottbus, 24.-26.
Febr. 2005; Symposium „Nachdenken über Denkmalpflege - Nur die Prachtstücke? Kategorisierung in der Denkmalpflege“ in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften in Berlin, 1./2. April 2005; „Vorwärts in die Vergangenheit – zurück in die Zukunft“ –
Kolloquium im Warburg-Haus, Hamburg, 2.-4. Sept. 2005;Tagung „DigiCult“ in Kiel, 5./6.
Sept. 2005; CoreMedia-Fortbildung, Fa. Dataport, Altenholz, 28./29. Sept. 2005; ICOMOS
Tagung „Der bürgerliche Tod - Städtische Bestattungskultur von der Aufklärung bis zum frühen 20. Jahrhundert“ in München, 10.-12. Nov. 2005. - Teilnahme an den Arbeitssitzungen
des Archäologischen Landesamtes mit den Unteren Denkmalschutzbehörden. [Schu]
Mitgliedschaften
Astrid Hansen: Deutscher Werkbund Hessen (im Vorstand); Verband Deutscher Kunsthistoriker. - Deert Lafrenz: Dehio-Vereinigung; Denkmalfonds Schleswig-Holstein; Gesellschaft
für schleswig-holsteinische Geschichte; Johanna-Brandt-Gesellschaft; Arthur-HaseloffGesellschaft; Landeskulturverband; Förderkreis St. Nicolai-Kirche Eckernförde. - Birgid
Löffler-Dreyer: Kuratoriumsmitglied beim Zentrum für Materialkunde an Kunstwerken
(ZMK); Ordentliches Mitglied im Verband der Restauratoren. - Margita M. Meyer: Arbeitskreis historische Gärten der Deutsche Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur,
Arbeitskreis Orangerien in Deutschland, Pückler-Gesellschaft, Bücherei des Deutschen Gartenbaus; Freunde des Kurparks Bad Malente, Alter Botanischer Garten Kiel; seit 2004 Mitglied in der Deutschen Akademie für Städtebau und Landesplanung. - Michael Paarmann:
Verband Deutscher Kunsthistoriker, Deutsches Nationalkomitee von ICOMOS, Gesellschaft
für Schleswig-Holsteinische Geschichte, Denkmalfonds Schleswig-Holstein. – Heiko K. L.
Schulze: Verband Deutscher Kunsthistoriker, Wartburg-Gesellschaft für Bauforschung, Koldewey-Gesellschaft - Vereinigung für baugeschichtliche Forschung, Gesellschaft für schleswig-holsteinische Geschichte, Förderkreis Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg, Memento Hamburg (im Vorstand bis 2004), Arthur-Haseloff-Gesellschaft. [Schu]
ANHANG
Verzeichnis der 2004/2005 unter Denkmalschutz gestellten Objekte
Aufgelistet sind alle bestehenden Objekte, bei denen der Denkmalschutz im Berichtszeitraum
verfügt oder erweitert wurde und/oder die Rechtsbeständigkeit eingetreten ist. Eine Differenzierung der Objekte wird in dieser Liste nicht vorgenommen. Die Erweiterung des Denkmalschutzes kann sich beispielsweise auf das Innere eines Gebäudes beziehen, auf Ausstattungen,
auch auf das Äußere oder aber auch auf weitere, bislang nicht erfasste Objekte innerhalb einer
bereits lange unter Denkmalschutz stehenden Gesamtanlage. Bei letzteren wurde dann zumeist der gesamte Umfang des Denkmalschutzes neu definiert und formuliert, sodass alle
Objekte angegeben sind. Die aufgeführten Nutzungen können sich geändert haben. Als Kürzel für die Kreise werden die Kfz-Kennzeichen verwendet. [The]
Achterwehr/Quarnbek (RD), Achterwehrer Schifffahrtskanal mit Schleuse Strohbrück
Ahneby (RD), Dorfstraße 4, Bauernhof mit Wohnhaus, Scheune, Wasch-/Backhaus
und Bauerngarten
Ahrensbök (OH), Steindamm 8, Bauernhof mit Wohnhaus, Scheune und Garten
Appen (PI), Hauptstraße 140, Marseille-Kaserne (Gesamtanlage mit 32
Einzelobjekten)
Bad Oldesloe (OD), Zum Amt 2, ehem. Gut Rethwischhof, Herrenhaus und Garten
Bad Segeberg (SE), Kurhausstraße 36-38, Wollspinnerei mit Wohn- und
Geschäftshäusern, Fabrikationsgebäuden und Maschinenpark
Borsfleth (IZ), Büttel 26, Durchfahrt
Borsfleth (IZ), Schulstraße, Klinkerpflaster
Bredtstedt (NF), Hohle Gasse 14, ehem. Brauerei-Komplex
Brunsbüttel (NF), Alter Vorhafen, zwei Molenfeuer an der Kanalzufahrt
Dobersdorf (PLÖ), Gut Dobersdorf, Gutsscheune
Eckernförde (RD), Gudewerdtstraße 71/Jungfernstieg 41, ehem. Fischräucherei
Eckernförde (RD), Jungfernstieg 37, ehem. Fischräucherei
Eckernförde (RD), Schiffbrücke 8, Zollamt
Fehmarn (OH), Burgtiefe, Südstrandpromenade, Haus des Kurgastes
(Rechtsmittelverfahren noch nicht abgeschlossen)
Flensburg (FL), Apenrader Straße 164, Petri-Schule
Flensburg (FL), Bahnhofstraße 30-36/Munketoft 5, Mietwohnungshausgruppe
Flensburg (FL), Dr.-Todsen-Straße 2-4, Mietwohnungshaus
Flensburg (FL), Hermann-Löns-Weg 2, Einfamilenhaus
Flensburg (FL), Hermann-Löns-Weg 18, Einfamilenhaus
Flensburg (FL), Marienhölzungsweg 46, Villa
Flensburg (FL), Marienhölzungsweg 81, Villa
Flensburg (FL), Marienkirchhof 1, ehem. Hauptpastorat von St. Marien
Flensburg (FL), Mühlenstraße 31-35, Wasserwerk mit Wasserturm
Flensburg (FL), Mürwiker Straße 183-185, Verwaltungsgebäude
Flensburg (FL), Mürwiker Straße 201-203, Marinefernmeldeschule mit 6
Einzelgebäuden
Flensburg (FL), Nerongsallee 9, Villa
Flensburg (FL), Oluf-Samson-Gang 16, Wohnhaus
Flensburg (FL), Reepschlägerbahn 38, Villa
Flensburg (FL), Ritterstraße 27, Duborg-Skolen
Flensburg (FL), Swinemünder Straße 26, Marinestützpunkt mit 7 Einzelgebäuden
Flensburg (FL), Wilhelmstraße 7, ehem. Palmkernölfabrik
Gettorf (RD), Kieler Chaussee 10, ehem. Kontorhaus mit Garten
Grönwohld (RD), Bahnhofstraße 5, Röperkate
Großsolt (SL), Am Kirchberg 16, Pastorat
Hamfelde (OD), Schulstraße 41, Landsitz Hahnheiderhof
Harrislee (SL), Wassersleben 20, Landhaus Wassersleben
Helmstorf (PLÖ), Karkdoorstraat 2, ehem. Dorfschule Kühren mit Stallscheune
Hemdingen (PI), Vor der Horst 2, Kate
Hemmingstedt (HEI), To Osten 6, Kate
Hennstedt (HEI), Mühlenstraße 13, Wohnhaus
Hoffeld (RD), Brüninghof 4, Bordesholmer Haus
Husum (NF), Kleikuhle 1-2, Zollamt
Husum (NF), Norderwungweg 21, Horchstelle Hockensbüll
Kappeln (SL), Am Hafen 19b, Getreidespeicher
Kellenhusen (OH), Vogelsang, Landhaus
Kiel (KI), Burgstraße 3-5/Dänische Straße 44/Wall 74, Kieler Schloss (Gesamtanlage
mit Schloss-Neubau, Landeshalle, Rantzaubau, Konzerthalle, Außenanlagen und Prinzengarten)
Kiel (KI), Caprivistraße 3-5, Doppelhaus
Kiel (KI), Caprivistraße 21, Wohnhaus
Kiel (KI), Eichhofstraße 48-52, Städtischer Urnenfriedhof mit Krematorium,
Gärtnerwohnhaus, Pförtnerwohnhaus und 9 Grabmalen
Kiel (KI), Esmarchstraße 15-19/Feldstraße 106-108, Mietwohnungshausgruppe
Kiel (KI), Esmarchstraße 53, Mietwohnungshaus
Kiel (KI), Esmarchstraße 60-68, Mietwohnungshausgruppe
Kiel (KI), Fabrikstraße 8, Speichergebäude
Kiel (KI), Forstweg 11, Gartenhaus
Kiel (KI), Hindenburgufer, Flandernbunker
Kiel (KI), Holstenstraße 106-108/Ziegelteich 10, Landwirtschaftskammer
Kiel (KI), Martenshofweg 9-9a, ehem. Bauernhof
Kiel (KI), Melsdorfer Straße 53-63, Gorch-Fock-Schule
Kiel (KI), Michaelisstraße 16, Universitäts-Frauenklinik
Kiel (KI), Niemannsweg 11-13, Universitäts-Institut für Hämatopathologie
Kiel (KI), Schillerstraße 1/2/4-9, Mietwohnungshausgruppe
Kiel (KI), Schillerstraße 11-13, Mietwohnungshausgruppe
Kiel (KI), Schittenhelmstraße 12, Medizinische Universitätsklinik
Kiel (KI), Schwedendamm 10-12, ehem. Margarinefabrik
Kiel (KI), Tonberg 15, Hauptgüterbahnhof
Klamp (PLÖ), Gut Klamp mit Herrenhaus, Inspektorenhaus/Speicher, ehem.
Kutschstall, Nebengebäude und Außenanlagen
Laboe (PLÖ), Hafenplatz 5, Hafenpavillon mit Rettungsschuppen
Lägerdorf (IZ), Dorfstraße 20, ehem. Heim der HJ, heute Feuerwache Lägerdorf
Lauenburg (RZ), Elbstraße 29-33, Gruppe von Bürgerhäusern
Lauenburg (RZ), Elbstraße 37-39, Gruppe von Bürgerhäusern
Lauenburg (RZ), Elbstraße 47, Bürgerhaus
Lauenburg (RZ), Elbstraße 49, Mensingsches Haus
Lauenburg (RZ), Elbstraße 63, Bürgerhaus
Lauenburg (RZ), Elbstraße 73, Handwerkerhaus
Lauenburg (RZ), Elbstraße 79, Wohn- und Geschäftshaus
Lauenburg (RZ), Elbstraße 82, Gasthaus „Schiffer-Börse“
Lauenburg (RZ), Elbstraße 87, Handwerkerhaus
Lauenburg (RZ), Elbstraße 95, Bürgerhaus
Lauenburg (RZ), Elbstraße 97, Bürgerhaus
Lauenburg (RZ), Elbstraße 99, ehem. Zigarrenmanufaktur
Lauenburg (RZ), Elbstraße 101, Bürgerhaus
Lauenburg (RZ), Elbstraße 103, ehem. Speicher
Lauenburg (RZ), Elbstraße 105, Kaufmannshaus
Lauenburg (RZ), Elbstraße 107, Handwerkerhaus
Lauenburg (RZ), Elbstraße 114, Gasthaus „Elbschifferhaus“
Lauenburg (RZ), Elbstraße 124, Bürgerhaus
Lauenburg (RZ), Elbstraße 133, Schifferhaus
Lauenburg (RZ), Elbstraße 135, Schifferhaus
Lauenburg (RZ), Elbstraße 137, Schifferhaus
Lauenburg (RZ), Elbstraße 139, Schifferhaus
Lauenburg (RZ), Graben 29, Wohnhaus
Lauenburg (RZ), Graben 31, Wohnhaus
Lauenburg (RZ), Grünstraße 2, Handwerkerhaus
Lauenburg (RZ), Hohler Weg 3, Bürgerhaus
Lauenburg (RZ), Hohler Weg 4, Bürgerhaus
Lauenburg (RZ), Hohler Weg 6, Bürgerhaus
Lauenburg (RZ), Hohler Weg 7, Bürgerhaus
Lauenburg (RZ), Hohler Weg 15, zwei Bürgerhäuser
Lauenburg (RZ), Hohler Weg 31, Pastorat
Lauenburg (RZ), Hunnenburg 1, Handwerkerhaus
Lauenburg (RZ), Kirchplatz 1, Diakonenhaus
Leezen (SE), Heiderfelder Straße, Ev. Kirche mit Ausstattung und Kirchhof
Mechow (RZ), Gut Mechow mit Torhaus, Pächterwohnhaus, Pferdestall,
Vierständerscheune, Vorplatz und Gutspark
Neumünster (NMS), Boostedter Straße 30, Gefängniskomplex mit Mauer,
Pfortengebäude, Vierstrahler, ehem. Weibergefängnis und Werkstattgebäude
Neumünster (NMS), Boostedter Straße 32, ehem. Gefängnis-Direktorenhaus
Neumünster (NMS), Goethestraße 24-28, Pförtnerpavillon
Neumünster (NMS), Hauptstraße 77, Fachhallenhaus
Neumünster (NMS), Holsatenring 6/10/14, ehem. Wohnhäuser für
Gefängnis-Personal
Neumünster (NMS), Holsatenring 89, Villa
Neumünster (NMS), Mühlenhof 19, Wohnhaus mit Gartenpavillon
Neumünster (NMS), Mühlenhof 48-50, Villa mit Garten und Grotte
Neumünster (NMS), Mühlenhof 65, Einfamilienhaus
Nordstrand (NF) Herrendeich, Kath. Kirche St. Knud
Plön (PLÖ), Rautenbergstraße 21, Villa
Plön (PLÖ), Rautenbergstraße 22, Villa
Plön (PLÖ), Steinberg 1, Landhaus
Plön (PLÖ), Steinberg 2, Wohnhaus
Preetz (PLÖ), Klosterstraße 27, Gasthaus
Quickborn (PI), Marienhöhe 5, 7, 9, 11, 13, 15, 16-28, 30, 32, 34-63, 67, 69, 71, 73,
75, 77, 79, 81, 83, 85, 87, 89, 91, 93 und 95, Neutra-Siedlung mit 66 Bungalows und
zugehörigen Gärten (davon mehrere Objekte noch im Rechtsmittelverfahren)
Rantzau (PLÖ), Rantzauer Papiermühle, ehem. Wassermühlengehöft mit Scheune,
Stall und Wasserführung
Reinbek (OD), Hamburger Straße 17/Völckers Park 11, Rowohlt-Verlagsgebäude
Reinbek (OD), Waldstraße 6, Villa
Rendsburg (RD), Adolf-Steckel-Straße 22, ehem. Forstamt
Rendsburg (RD), Hollesenstraße 27/27c, Villa mit Nebengebäude
Rendsburg (RD), Schlossplatz 10, Wohnhaus
Rendsburg (RD), Schlossplatz 11, Wohnhaus
Reußenköge (NF), Hauslandschaft des Sönke-Nissen-Kooges mit den Hofstellen
Sönke-Nissen-Koog 1, 4, 11, 13, 20, 38, 39, 41-43, 45-58 (davon 1 Objekt noch im
Rechtsmittelverfahren)
Sandesneben (RZ), Hauptstraße 7, Friedhofskapelle
St. Peter-Ording (NF), Preestergang 8, ehem. Diaconatshaus
Schlewig (SL), Stampfmühle 1, Waldhotel
Sören (RD), Alte Dorfstraße 25, Bordesholmer Haus
Sterley (RZ), Alte Dorfstraße 14, ehem. Tankstelle
Todenbüttel (RD), Windmühle „Senta“
Travenhorst (SE), Gut Travenort mit Herrenhaus, Torhaus, ehem. Kuhhaus,
Kornspeicher, Wohn-/ Stallgebäude, Landschaftspark und Gedenktempel
Trittau (OD), Landhaus mit Nebengebäude und Garten
Uetersen (PI), Kleiner Sand 51-53, ehem. Ortskrankenkasse mit Badeanstalt
Wangels (OH), Gut Charlottenhof, Gutshaus
Wensin (SE), Gut Wensin mit Herrenhaus, Kavalierhaus, Getreidespeicher,
Gärtnerhaus, Orangerie, Gutsgarten, Gartenmauer und -tor, Buttermilchhaus,
Gartenplastik, Alleen, Gräben und Brücken
Woltersorf (RZ), Am Windberg 3, Fachhallenkate
Abbildungsnachweis
Landesamt für Denkmalpflege: Archiv: 53-55, 57; Helmut Behrens: 32, 33; Astrid Hansen: 9;
Dirk Jonkanski: 1, 4, 11, 16, 21, 24-26; Birgid Löffler-Dreyer: 58, 59; Thomas Matz: 43;
Margita M. Meyer: 52; Michael Paarmann: 56; Heiko K. L. Schulze: 50; alle übrigen: Friedhelm Schneider. – Jens Rönnau, Kiel: 46.
Abb. 1: Altenkrempe, Kirche. Schutzgläser bei Bemusterung. Von oben nach unten: Floatglas (Fensterglas),
thermogeformtes Glas, satiniertes Glas, Goetheglas.
Abb. 2: Bad Oldesloe, Kirche. Kircheninneres nach Osten nach der Umgestaltung der Emporen, mit neuer Orgel
und Raumabtrennung.
Abb. 3: Berkenthin, Kirche. Altar nach der Restaurierung.
Abb. 4: Boren, Kirche. Schadensbild im Kehlbalkendachstuhl.
Abb. 5: Braderup, Kirche. Altar nach der Restaurierung.
Abb. 6: Brunsbüttel, Jakobuskirche. Der „Königstuhl“ nach der Restaurierung.
Abb. 7: Büsum, Kirche. Sakristeischrank nach der Restaurierung.
Abb. 8: Flensburg, Marienkirche. Epitaph Beyer nach der Restaurierung.
Abb. 9: Friedrichstadt, Remonstrantenkirche. Blick auf die sanierte Laterne.
Abb. 10: Glückstadt, Kirche. Epitaph Fuchs nach der Restaurierung.
Abb. 11: Gülzow, Petruskirche. Fenster und Feldsteinsockel stehen zur Sanierung an.
Abb. 12: Hattstedt, Kircge. Gotischer Schnitzaltar nach der Restaurierung.
Abb. 13: Hemme, Kirche. Steintaufe nach der Restaurierung.
Abb. 14: Husum, Kirche. Das Kircheninnere nach Westen mit den geöffneten Bögen neben der Altarwand.
Abb 15: Kiel, Nikolaikirche. Mittelschiff nach Nordosten, nach Umsetzung der Kanzel.
Abb. 16: Kleinwesenberg, Kirche. Restauriertes Lutherfenster von 1923.
Abb. 17: Lütau, Kirche Schiff nach Osten in rekonstruierter Raumfassung.
Abb. 18: Neukirchen (Ostholstein), Antoniuskirche. Kanzel mit ergänztem Schalldeckel, Blick von Südwesten.
Abb. 19: Neukirchen (Nordfriesland), Kirche. Spätgotischer Schnitzaltar mit barockem Aufsatz und Anschwüngen.
Abb. 20: Oldenburg, Kirche. Barockaltar nach der Restaurierung.
Abb. 21: Reinfeld, Kirche. Schiff nach Osten, restaurierter Renaissanceprospekt (Rückpositiv) vor neuem
Hauptwerk.
Abb. 22: Sörup, Kirche. Westturm aus Backsteinen mit Quaderverblendung. Blick auf die von unnötigen Ankern
„befreite“ Südseite.
Abb. 23: Sörup, Kirche. Altaraufsatz nach der Restaurierung.
Abb. 24: Tating, Kirche. Restaurierte Kanzel.
Abb. 25: Tetenbüll, Kirche. Südseite mit abgebrochener Strebemauer und neuem Betonpfeiler neben dem Südeingang.
Abb. 26: Uetersen, Klosterkirche. Nordseite nach Mauerwerk- und Fenstersanierung.
Abb. 27: Flensburg, Mühlenfriedhof. Rosen streuender Engel (Kupfergalvanoplastik) nach der Restaurierung.
Abb. 28: Kronshagen, Friedhof Eichhof. Mausoleum Milberg.
Abb. 29: Sörup, Kirchhof. Galvanoplastik über Keramikmodell „Trauernde mit Kranz“.
Abb. 30: Blumendorf, Gut. Das Herrenhaus präsentiert sich nach der Sanierung ohne Dachreiter.
Abb. 31: Kletkamp, Gut. Die restaurierte Decke aus dem Erdgeschoss wurde in die neue Bibliothek im Obergeschoss eingebaut.
Abb. 32: Lauenburg, Schlossturm nach der Sanierung.
Abb. 33: Schlossturm. Neue Deckung mit altem Material.
Abb. 34: Neuhaus, Herrenhaus. Chinesische Seidentapeten um 1800 nach der Restaurierung (Ausschnitt).
Abb. 35: Nütschau, ehem, Herrenhaus. Ausschnitt aus der Decke im neuen Foyer nach der Restauirierung.
Abb. 36: Panker. Aussichtsturm Hessenstein.
Abb. 37: Plön. Blick auf das Schloss.
Abb. 38: Plön, Prinzenhaus. Restauriertes Marmorkabinett im Erdgeschoss des Kernbaus.
Abb. 39: Trenthorst, Wirtschaftshof des Guts. Blick auf die nun geschlossenen ehem. Wagenremisen des Westflügels.
Abb. 40: Wensin, Gut. Buttermilchhäuschen nach der Sanierung.
Abb. 41: Eckernförde, ehem. Schuchspeicher im Rosengang.
Abb. 42: Eckernförde, ehem. Schuch-Speicher. Transparenter Raumeindruck mit neu gestalteten Beschickungsluken.
Abb. 43: Flensburg, Twedt 6. Sanierung und Umbau des ehemaligen Kuhstalls nach der Fertigstellung.
Abb. 44: Itzehoe, Bismarckturm.
Abb. 45: Kellinghusen, Wohnhaus Lindenstr. 13. Blick in den Wintergarten nach der Restaurierung.
Abb. 46: Kiel, Flandernbunker mit neuer Ausstiegsluke auf dem Dach.
Abb. 47: Kiel, Landesbank am Kleinen Kiel.
Abb. 48: Groß Grönau, sog. Fürstenhof. Gartenseite nach der Sanierung.
Abb. 49: Groß Rönnau, alte Fischerkate. Rohbauzustand während der Sanierung.
Abb. 50: Kühren, ehem. Dorfschule.
Abb. 51: Tornesch, Esinger Schule. Rückgewinnung des Kirchensaales.
Abb. 52: Traventhal, Gut. Einsatz der Säger im ehem. Schlossgarten.
Abb. 53: Farve, Gut. Luftbild der Doppelallee des Gutes, die eine der ausgewählten Projektsalleen des laufenden
Forschungsprojekts ist. Für die Gutslandsschaft spielen Alleen eine zentrale Rolle, hier bildet sie die zentrale
Mittelachse, die Herrenhaus und Gartenbereich verbindet. Die Luftaufnahme entstand 1979 kurz nach der letzten
Kroneneinkürzung.
Abb. 54: „Märchen und Mythen der Schleigärten“ - eines der vier bereits erschienenen Faltblätter „gartenrouten
zwischen den Meeren“.
Abb. 55: Bad Malente-Gremsmühlen. Unter großem Engagement aller Beteiligten wurden die kreisrunden Wasserflächen im Kurpark von Malente entschlammt. Das Foto aus der Entstehungszeit des Parks zeigt ihre künstlerische Funktion als Himmelsspiegel.
Abb. 56: Schleswig, Schloss Gottorf, Neuwerkgarten. Die besten Grabungsfunde ließen sich am Fuße der Wasserkaskaden finden, wo sich ein halbes achteckigen Becken befand; vorne links erkennt man die Ablaufrinne,
rechts davor den Rest des Sekundärverbaus einer Treppe, die in der Kasernenzeit unter Wiederverwendung der
alten Steine über die Kaskaden gebaut worden war. Von den herzoglichen Treppen konnten nur noch Fundamente nachgewiesen werden (Foto: Okt. 2004).
Abb. 57: Schierensee, Gut. Die Zeichnung von G. Greggenhofer des Neuen Wasserfalls mit dem Pavillon im
Heeschenberg (lavierte Federzeichnung im Gutsarchiv, um 1765). Archäologische Untersuchungen belegen die
Realisierung ab 1774.
Abb 58: Dipl.-Rest. Birgit Linnhoff und Praktikantin Julia Langenbacher bei der Malschichtfestigung am großformatige Historiengemälde „Die Erbhuldigung der Schleswigschen Stände vor Friedrich IV. im Jahre 1721“
von Lorenz Frölich 1856.
Abb. 59: Restaurierungspraktikantin Kerstin Marwik bei der Freilegung des Gesichts am Hl. Michael aus dem
gotischen Schnitzaltar in Gudow.