Freizeitprodukte
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Nr. 47 I Oktober 2013 KORUM Korea I Unternehmen I Märkte www.kgcci.com I www.ahk.de Freizeitprodukte Kompakt Markt für Freizeitartikel in Korea Recht Arbeitsrecht Konjunktur Deutsche Produkte in Korea Kommentar Freizeitprodukte Der Markt für Freizeitprodukte in Südkorea wird zusehends beliebter. Bergwandern ist Volkssport und Trekking gewinnt immer mehr Fans. Fahrradwege werden mit einhergehender stärkerer Nachfrage ausgebaut. Ein Campingfieber erfasst die Gesellschaft. Sport- und Outdoor-Produkte, traditionell ein großer Markt, werden noch einmal durch viele andere Sportarten erweitert. Im Winter 2018 werden die Olympischen Winterspiele in Pyeongchang stattfinden und bereits jetzt verkaufen sich Wintersportartikel besser als noch vor einigen Jahren. Die Korea TradeInvestment Promotion Agency (KOTRA) ging von einem Marktvolumen bei Sportartikeln von 5,6 Bill. Won in 2011 aus. Dabei gilt in Korea: „Die Marke macht es”. Sportbegeisterte tummeln sich auf Bergen mit hochklassiger Ware. Aufschriften von Deuter, Jack Wolfskin, Leki oder anderen namhaften Herstellern sind kaum zu übersehen. Bei Fahrrädern scheinen besonders hochwertige Rennräder oder Mountainbikes das Objekte der Begierde zu sein. So reihen sich Fahrradkolonnen von Storcks oder Giants entlang den Ufern des Han Flusses. Deutsche Marken gehören dabei neben amerikanischen oder japanischen Herstellern zu den Angesehensten. So verzeichnete bspw. der Umsatz vom Sport- und Freizeitartikelhersteller Adidas und dem Fahrradhersteller Storck einen starken Zuwachs in 2012. Gleichzeitig wachsen die Absätze in anderen Sparten dramatisch. Der Trend scheint zu halten: Campingartikel verdoppelten sich in den letzten zwei Jahren. Weitere Gesellschaftsschichten werden durch neue Outdoor-Konzepte, wie einfache Rundwanderwege für Ältere, erschlossen und auch die in Korea unverzichtbare Technologie hält z.B. mit tragbaren Beamern Einzug in das naturnahe Zelten. So steht den Freizeit- und vor allem den Sportartikeln noch großes Wachstumspotential zur Verfügung. Erfahren Sie in dieser Ausgabe mehr darüber, wie Sie mit Ihren Freizeitprodukten auf dem koreanischen Markt Punkten können. Barbara Zollmann Secretary General ad interim Deutsch-Koreanische Industrie- und Handelskammer [email protected] The market for recreational products in South Korea is growing steadily. Hiking is extremely popular and the fan community of trekking is growing by the day. Facing increasing demands by cyclists, the government tries to expand bicycle lanes. At the same time, camping mania strikes the society. With new sporting trends evolving the, already significant, outdoor and sporting product market can expand into new areas. In 2018 the Olympic Wintergames will take place in Pyeongchang and winter sport products already sell better than in the years before. The Korea Trade-Investment Promotion Agency (KOTRA) estimated a market volume for sport products of 5.6 Trill. Won in 2011. In Korea it holds: “The label makes the difference”. Sport enthusiasts populate mountains with labels like Deuter, Jake Wolfskin, Leki and many more renowned brands. With bicycles, high qualitative mountain bikes or racing bikes seem to be the object of desire. Bicycle lanes along the Han River are crowded with Giants or Stroecks. Well-known brands and quality seem to be the major indicator for purchase. German brands alongside American and Japanese labels belong to the most prestigious. In 2012, for example the sales of the sport and leisure article manufacturer Adidas and the bicycle manufacturer Storck increased remarkable. At the same time, sales in other sectors skyrocketed and trends seem to be stable: Camping products doubled in the last two years, new social strata are tapped by modern outdoor concepts, such as circular trekking paths for the elderly, and with portable beamers – essential for Koreans - modern technology finds its way into natural recreation. As a result, there is great growth potential for recreational products in general and sport products in particular. Please find in this issue of KORUM more information on recreational products and how you can score on the Korean market successfully. KORUM Nr. 47 | Oktober 2013 3 KORUM Freizeitprodukte Korea I Unternehmen I Märkte 6 Konjunktur Kommentar Freizeitprodukte 3 Kompakt Markt für Freizeitartikel in Korea boomt 6 Hotel- und Ferienanlagenbau floriert in Korea 7 Korea ist ein noch unbekanntes aber potenzialreiches Reiseland 10 Changes in Sportwear Purchase Trends 13 Two wheel industry 14 Korea - An eventful nation 15 Obwohl unter den OECD-Staaten Korea das Land mit den höchsten Arbeitsstunden ist, erlaubt die stetig zurückgehende Arbeitszeit einen boomenden Konsum von Freizeitangeboten, wovon vor allem der Tourismus sowie deutsche Anbieter von Sportartikeln und Outdoor-Bekleidung profitieren. 20 Konjunktur Konjunktur Deutsche Produkte genießen hervorragendes Standing in Korea 17 Wirtschaftsstruktur und -chancen 20 Kontrakte Korean Labor and Employment Laws 24 „Made in Germany“ – dieses Label genießt vor allem in Korea ein hervorragendes Ansehen. Doch aufgrund des erhöhten Preises deutscher Wertprodukte dürfen sich deutsche Firmen nicht auf diesem Image ausruhen. Koreanische Verbraucher legen einen hohen Wert auf Marken- und Kundenpflege, welche die üblich angewandten Preisstrategien deutscher Unternehmen grundlegend umgestalten. Kontakte Contacts 26 New Members 27 Upcoming 27 News and People 28 24 Kontrakte Da Arbeitsgesetze in erster Linie Arbeitsplätze schaffen und deren Sicherheit garantieren, gilt es ein effektives HR Compliance-System in den Unternehmen aufzubauen, welches neue Gesetzesinitiativen und Gerichtsurteile überwacht. Der Fachbeitrag von Nicolai Nahrgang reflektiert hierbei aktuelle Entwicklungen des koreanischen Arbeitsrechts und gibt Aufschluss darüber, warum Unternehmen bei der Implementierung von Compliance-Systemen sehr sorgfältig sein sollten. KORUM Nr. 47 | Oktober 2013 5 Kompakt Markt für Freizeitartikel in Korea boomt Bevölkerung hat deutlich mehr Freizeit Camping immer beliebter Frank Robaschik South Koreans are working very long hours when compared with citizens of other countries. Nevertheless, they already have significantly more free time than in earlier years. Most employees, and since March 2012 also pupils, now enjoy a five-day week. As a result leisure activities flourish. Tourism as well as providers of sports goods and outdoor clothing are benefitting from this development. Especially strong is the boom of camping. From Germany the country is also importing more motorcycles, caravans and bicycles. Südkoreaner arbeiten im Jahr durchschnittlich etwa 50% länger als Deutsche. So ermittelte die OECD für Beschäftigte in Korea eine Jahresarbeitszeit von 2.090 Stunden für 2011. Der Wert für Deutschland belief sich dagegen auf 1.406 Stunden. Korea war damit in der OECD das Land mit den zweitlängsten Arbeitszeiten nach Mexiko; Deutschland dagegen das mit den zweitkürzesten nach den Niederlanden. Dennoch haben Südkoreaner immer mehr Freizeit. Stufenweise führte das Land die Vierzigstundenwoche und damit in der Regel die Fünftagewoche ein. Den Anfang machten ab Juli 2004 große Unternehmen mit mindestens 1.000 Mitarbeitern. Seit Juli 2011 gel- ten die neuen Vorschriften für alle Betriebsstätten mit mindestens fünf Beschäftigten. Im Ergebnis verzeichnete Südkorea 2011 um 10,9% kürzere Arbeitszeiten als 2006. Dies war der höchste Rückgang unter den OECDLändern. Seit März 2012 haben auch Schulen Samstags keinen Unterricht mehr. Zuvor galt dies seit 2006 zweimal im Monat. Im Ergebnis boomen Freizeitangebote, und die Importe von Freizeitartikeln nehmen rapide zu. Die Zahl ins Ausland reisender koreanischer Touristen stieg von 5,5 Mio. im Jahr 2000 auf 13,7 Mio. im Jahr 2012. Gleichzeitig gewinnen Billigfluggesellschaften an Bedeutung. Durchschnittliche Jahresarbeitszeiten in Deutschland und in Südkorea Stunden pro Beschäftigten; Veränderung in % Korea Deutschland 2001 2.499 1.453 2006 2.346 1.424 2011 2.090 1.406 Veränderung 2011/2006 -10,9 -1,3 Quelle: OECD Auch dank des traditionell beliebten Bergwanderns ist Korea für Anbieter von Outdoor-Bekleidung eine Goldgrube. Denn in der Regel gilt in Südkorea der Grundsatz: Geht man einer Freizeitbeschäftigung nach, dann richtig und vor allem möglichst mit einer Ausrüstung von einer als gut oder sehr gut angesehenen Marke. Marktführer im Outdoor-Bereich ist das USamerikanische Unternehmen North Face, das laut koreanischer Pressemeldungen 2012 einen Umsatz von 645 Mrd. Won erzielte (rund 445 Mio. Euro; 1 Euro = 1.448 Won Jahresdurchschnitt 2012). An ausländischen Marken sind daneben unter anderem K2, Columbia, Millet, Lafuma und Eider stark auf dem koreanischen Markt vertreten. Wichtige heimische Marken sind Kolon Sports, Black Yak, Nepa und Red Face. All diese Marken sollen Presseangaben zufolge 2012 ihre Inlandsumsätze deutlich gesteigert haben, meist mit Zuwachsraten im hohen zweistelligen Prozentbereich. In den letzten Jahren ist in Korea das Camping-Fieber ausgebrochen. Nach Schätzungen des Ministry of Culture, Sports and Tourism (MCST) gab es 2012 mehr als 1 Mio. Camper. Das Samsung Economic Research Institute rechnet für 2013 mit 1,3 Mio., für 2014 mit 1,6 Mio. und für 2015 mit 2 Mio. Personen. Im Jahr 2010 waren es noch lediglich rund 600.000 Camper. Unter wohlhabenden Familien mit einem Familienoberhaupt in den Vierzigern ist laut MCST das Autocamping beliebt. Entsprechend haben sich die Einfuhren von Campingartikeln von 2010 bis 2012 mehr als verdoppelt. In den ersten fünf Monaten 2013 haben sich die Importe solcher Waren im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ebenfalls verzweifacht. Wichtige ausländische Anbieter von Campingartikeln sind vor allem 6 KORUM Nr. 47 | Oktober 2013 Kompakt Koreanische Einfuhr ausgewählter Freizeitartikel in Mio. USD; Veränderung gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum in % Warenbezeichnung (Zolltarif-Position) Windjacken, Anoraks, Umhänge, Mäntel (6201, 6202) Sonnenbrillen (9004.10) Fahrräder (8712) davon aus Deutschland Motorräder (8711) davon aus Deutschland Campingartikel (6306) Zelte (6306.22, .29) Planen, Markisen (6306.12, .19) Luftmatratzen (6306.40) Wohnanhänger, zum Wohnen oder Campen (8716.10) davon aus Deutschland Schlafsäcke (9404.30) 2010 2011 2012 1-5/2013 Veränd. 640,6 1.098,1 1.114,1 190,4 12,8 108,0 148,5 0,5 76,2 7,0 32,1 28,3 2,0 0,3 132,3 165,3 1,4 94,8 11,1 52,1 44,9 3,7 0,4 146,8 175,5 3,2 109,7 14,0 67,0 58,3 4,2 1,4 96,9 101,2 2,3 51,3 9,1 54,6 47,3 3,9 1,3 4,6 25,2 38,6 24,2 83,7 106,9 109,9 106,0 178,8 1,3 4,4 6,4 6,4 263,1 0,1 4,3 1,6 7,5 2,2 9,2 1,0 6,0 73,6 77,1 Quelle: Koreanische Außenhandelsstatistik; Kotis die US-amerikanische Firma Coleman und das japanische Unternehmen Snow Peak. Der größte inländische Anbieter ist Kovea. Daneben bieten Südkoreas Elektronikhersteller beispielsweise kleine handliche Beamer an, mit denen Kinder und Erwachsene auch auf dem Zeltplatz Fernsehen und Film nicht vermissen müssen. Radfahren wird immer beliebter, gefördert auch durch den von 2008 bis 2013 amtie- renden Präsident Lee Myung-bak. Die Länge der Radwege in Korea stieg von 11.400 km im Jahr 2009 auf 17.100 km im Jahr 2012. Obwohl es gefährlich ist, sind immer mehr Radfahrer auf Südkoreas Straßen zu sehen. Von deutscher Seite ist unter anderem die Fahrradmarke Storck präsent. Auch Motorräder werden stärker nachgefragt. So erreichten die Motorradimporte aus Deutschland 2012 rund 14,1 Mio. USD und wuchsen in den ersten fünf Monaten 2013 um 83,7% gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum. BMW verkaufte 2012 mehr als 1.000 Motorräder in Südkorea (2011: über 700). Zugenommen haben auch die Einfuhren von Wohnanhängern "Made in Germany". Der Umsatz ausländischer Sportartikelhersteller steigt ebenfalls. Die wichtigsten Anbieter sind Adidas (Umsatz 2012: 685,8 Mrd. Won; +15,3% gegenüber dem Vorjahr), Nike (600,5 Mrd. Won, +9,8%), Asics Korea (202,2 Mrd. Won; -2,9%) und Puma (Umsatz 2011: 119,0 Mrd. Won; +28,0%). Die wichtigsten heimischen Firmen sind Fila (Umsatz 2012: 457,7 Mrd. Won; +9,6%) und LS Networks (423,3 Mrd. Won; +18,2%). Insgesamt schätzt die Korea Trade-Investment Promotion Agency das Marktvolumen für Sportartikel auf 5,6 Bill. Won im Jahr 2011. Golf ist weit verbreitet, vor allem bei älteren und wohlhabenden Geschäftsleuten. Das Korea Leisure Industry Institute beziffert den Umsatz der Golfplätze für 2011 (einschließlich der Caddie-Gebühren) auf 4 Bill. Won. Dieser soll jedoch nur noch bis 2014 steigen und danach wieder sinken. Frank Robaschik ist Korrespondent von Germany Trade & Invest in Korea. Hotel- und Ferienanlagenbau floriert in Korea Projekte im In- und Ausland Regierung will Kreuzschifffahrt fördern Frank Robaschik Good business conditions in tourism lead to numerous hotel projects by Korean and foreign companies in Korea. Korean children and adults have significantly more free time than in the past. Moreover, the number of foreign tourists in Korea is increasing, and more Koreans are travelling abroad. There are also some large Korean hotel projects abroad. Most notably, Lotte Group wants to operate 40 Hotels worldwide and to become one of the best Hotel brands in Asia by 2018. Die Tourismusbranche in Korea wächst kräftig. Das liegt zum einen daran, dass die Koreaner mehr Freizeit haben und häufiger im In- und ins Ausland reisen. Zum anderen stieg die Zahl ausländischer Urlauber im Land von 6,5 Mio. im Jahr 2007 auf 11,1 Mio. im Jahr 2012. Die Einreisen aus Japan wuchsen im gleichen Zeitraum um mehr als 50% auf 3,5 Mio., aus der VR China verdoppelten sie sich auf 2,8 Mio. Personen. Einschließlich Taiwan und Hongkong kommen bereits heute mehr Chinesen nach Korea als Japaner. Die wachsende Zahl ausländischer Touristen ist gewollt. Seit Juli 2006 dürfen Bürger der VR China, einer Reihe südostasiatischer Länder und Indiens visafrei auf die Ferieninsel Jeju einreisen. Vor allem die Zahl chi- KORUM Nr. 47 | Oktober 2013 7 Kompakt nesischer Urlauber ist in den letzten Jahren kräftig gestiegen. In den ersten acht Monaten 2013 reisten 1,3 Mio. von insgesamt 2,9 Mio. Urlaubern aus dem Land der Mitte nach Jeju. Seit Mai 2013 dürfen darüber hinaus Transitreisende in Drittländer oder nach Jeju dann 72 Stunden visafrei nach Südkorea einreisen, wenn sie an einem Programm im Großraum Seoul (Seoul, Incheon und Provinz Gyeonggi) eines dafür zertifizierten Reisebüros teilnehmen. Der Wirtschaftsverband Federation of Korean Industries fordert eine weitere Lockerung der Visabestimmungen für chinesische Touristen. Herkunftsländer von Touristen in Südkorea 2010 8.798 3.023 1.875 970 774 646 98 406 229 319 30.917 Ausländer, davon aus .Japan VR China ASEAN-6 *) USA, Kanada Europa Deutschland Taiwan Hongkong Koreaner aus Übersee Inländer Bei der Verteilung der landesweit mehr als 80.000 Hotelzimmer im Jahr 2012 dominierten ebenfalls die höchsten Kategorien, wenn auch nicht so klar wie bei den Einnahmen. So gab es knapp 25.000 "Super Deluxe"-Zimmer, circa 12.900 "Deluxe"-Zimmer und rund 13.700 Zimmer der "1. Klasse". Besonders hohe Zuwachsraten gab es 2012 unter den größeren Kategorien bei Hotels ohne Klassifizierung mit +22,4% gegenüber dem Vorjahr (nunmehr etwa 10.700 Hotelzimmer), bei Hotels der "3. Klasse"' mit +11,9% (knapp 5.000) und bei Familienhotels mit +7,0% (knapp 6.700). Insgesamt stiegen die Zimmerkapazitäten der Hotels um 4,8%. Der Tourismusbranche sind daneben unter anderem 180 Ferienwohnanlagen ("condominiums") mit 38.971 Zimmern per Ende 2012 zuzurechnen. Gleiches gilt für andere Herbergen wie unter anderem Motels und 8 KORUM Nr. 47 | Oktober 2013 2011 9.795 3.289 2.220 1.157 784 681 99 428 281 327 35.013 2012 11.140 3.519 2.837 1.307 826 717 102 548 360 330 36.914 Veränd. +13,7 +7,0 +27,8 +12,9 +5,4 +5,3 +2,8 +28,0 +28,2 +0,7 +5,4 *) Thailand, Philippinen, Malaysia, Singapur, Indonesien und Vietnam Quellen: Korea Travel Organization, Ministry of Culture, Sports and Tourism (MCST) Hoteleinnahmen in Korea aus Übernachtungen Der Umsatz der Hotels mit Übernachtungen stieg 2012 laut dem Ministry of Culture, Sports and Tourism (MCST) um 13,2% gegenüber dem Vorjahr auf 2,1 Bill. Won (circa 1,5 Mrd. Euro; 1 Euro = 1.448 Won Jahresdurchschnitt 2012). Auf die höchste Hotelkategorie "Super Deluxe" entfiel deutlich mehr als die Hälfte davon, einschließlich der zweithöchsten Kategorie "Deluxe" waren es mehr als 70%. Eine wichtige Rolle spielen ausländische Touristen und Geschäftsreisende. Sie standen 2012 für mehr als 60% der Hoteleinnahmen. in 1.000 Personen, Veränderung gegenüber dem Vorjahr in % in Mrd. Won, Veränderung gegenüber dem Vorjahr in % 2010 1.030 609 203 120 676 352 96 80 1.706 Ausländer Super Deluxe Deluxe 1. Klasse Inländer Super Deluxe Deluxe 1. Klasse Insgesamt 2011 1.110 657 226 124 755 405 99 89 1.864 2012 1.306 766 253 144 805 418 91 90 2.111 Veränd. 17,7 16,5 11,7 15,4 6,7 3,2 -8,2 1,1 13,2 Quelle: MCST Touristenhotels in Korea, 2012 *) Hotels 680 149 50 54 91 37 47 46 41 Insgesamt Seoul Busan Insel Jeju Provinz Gyeonggi Provinz Gangwon Provinz North Gyeongsang Incheon Provinz South Gyeongsang Zimmer 73.440 25.587 6.247 6.810 6.341 4.373 4.245 4.110 3.200 *) Angaben ohne 70 Familienhotels mit 6.692 Zimmern, fünf traditionelle Hotels mit 231 Zimmern und 28 Herbergen mit 549 Zimmern, die nicht zu den Touristenhotels gezählt werden. Quelle: MCST Baugenehmigungen für Hotelprojekte auf der Ferieninsel Jeju (Anzahl/Zimmer) Insgesamt Touristenhotels Familienhotels Herbergen 2010 11/484 2/70 6/227 2/56 2011 30/1.552 3/409 8/354 16/366 2012 91/6.240 28/3.509 19/1.198 41/983 Jan. bis Aug. 2013 109/5.831 25/2.830 15/771 63/1.503 Quelle: Stadt Jeju yeogwans, die laut Statistics Korea 2009 einen Umsatz von 2,2 Bill Won erwirtschafteten. Die 17 Kasinos im Land setzten 2012 knapp 250 Mrd. Won um, etwa die Hälf- te davon mit ausländischen Gästen. Hinzu kommen Wasserparks, Skiresorts, Vergnügungsparks und sonstige Freizeitanlagen. Kompakt in Seoul 88 Hotels und Gästehäuser mit 13.487 Zimmern im Bau und weitere 24 mit 9.503 Zimmern in Planung, die alle spätestens bis 2017 fertiggestellt werden sollen. Bei einem Bestand von 167 Hotels, 41 sogenannten innovativen Herbergen und 277 Gästehäusern in Seoul per Februar 2013 bedeutet das einen ordentlichen Zuwachs in den kommenden Jahren. In Incheon und in Busan werden derzeit ebenfalls eine Reihe von Hotels gebaut. Regional sind der Großraum Seoul (neben Seoul die Stadt Incheon und die Provinz Gyeonggi), die Stadt Busan und die Ferieninsel Jeju für das Hotelgewerbe besonders wichtig. Aber auch andere Regionen wie die Provinz Gangwon, wo die Olympischen Winterspiele 2018 stattfinden werden, und die über schöne Strände an der Ostküste des Landes verfügt, sind wichtig und werden zunehmend von Ausländern - darunter auch aus Südostasien - besucht. Tourismus sorgt für Hotelbau-Boom Die steigende Tourismus führt zu zahlreichen Bauprojekten. Mitte Juni 2013 waren allein Auf der Ferieninsel Jeju wurde von Januar bis August 2013 der Bau von 109 Hotels, Herbergen und Ferienwohnanlagen mit 5.831 Zimmern genehmigt. Dies war deutlich mehr als in den Vorjahren. Vorgesehen ist auch der Bau der Jeju Airest City, der größten Ferienanlage auf Jeju, mit einem Investitionsvolumen von 2,4 Bill. Won. Das Projekt Ausgewählte Hotelprojekte in Korea Vorhaben In Seoul Drei Hotels am Yongsan Bus Terminal Hotel in Hoehyeon in Seoul Hotel nahe dem Namdaemun Zimmer, Investitionssumme Projektstand 2.307, 400 Mrd. Won Plan, Baubeginn Mai 2014 438 (Hotel), 345 (Officetel) Plan 414 Plan Four Seasons Hotel 317 Im Bau seit Dezember 2012 Hotel im Lotte World Tower in Jamsil 230 Im Bau seit 2011 Hotel in Seosomun 253 Plan Erweiterung Grand Intercontinental Hotel um Parnas Tower In Busan Conrad Hilton Hotel Lotte Hotel Haeundae, 6 Sterne Hotel, weitere Anlagen in Centum City 138 Im Bau seit Mai 2013 Auftraggeber/Planung/ Durchführung Fertigstellung 1. Halbjahr 2017 Fertigstellung April 2016 KT&G, Eröffnung 2015 Eröffnung im Mai 2015, Baufirma Daelim Industrial Fertigstellung 2016 Genehmigung durch Stadt Seoul im Mai 2013 Fertigstellung Juli 2016 500 (Hotel), 120 Plan, Baubeginn 2013 (Ferienanlage), 210 Mrd. Won 290 Plan, Fertigstellung 2017 Emerson Pacific, Baufirma Ssangyong E&C, Fertigstellung 2015 LCT PFV Sega Sammy Busan (vorläufiger 391,5 Mrd. Won Baubeginn geplant für Oktober 2013 Name), Fertigstellung 2016 In Incheon Paradise Sega Sammy am Flughafen KAL Hotel am Flughafen Hotel H2 Holiday Inn Incheon Songdo In Ulsan Shilla Stay Ulsan In Gwangmyeong Hotel an KTX-Station 750 (2 Hotels), 662,1 Mrd. Won, 501, 190 Mrd. Won 500 202 Absichtserklärung September 2012, Erwerb eines Kasinos im Juli 2013 Baubeginn im März 2012 Im Bau Plan Fertigstellung 2018 Fertigstellung 2014 Fertigstellung 2014 Fertigstellung 2014 338 Im Bau seit Mai 2013 Eröffnung im 1. Halbjahr 2015 218 Im Bau seit September 2013 Best Western Gwangmyeong, Fertigstellung September 2015 Quellen: Stadt Seoul, Stadt Busan, Incheon Airport, Unternehmens- und Pressemeldungen KORUM Nr. 47 | Oktober 2013 9 Kompakt ist ein Joint Venture der malaysischen Berjaya Gruppe und des Jeju International City Development Centers. Daneben sind mindestens sechs Bauprojekte von Hotels und Ferienanlagen mit chinesischen Investoren mit geplanten Investitionen in Höhe von mehr als 1,9 Bill. Won in Vorbereitung. Jeju beabsichtigt, bis 2021 für 694 Mrd. Won eine Ocean Marina City in Seogwipo zu errichten. Der Hafen in Seogwipo soll für 178 Mrd. Won für Reise- und Freizeitaktivitäten ausgebaut werden. Weitere 723 Mrd. Won sind für die Entwicklung von Touristenanlagen auf Jeju einschließlich eines Convention Centers und eines Themenparks für Computerspiele vorgesehen. Unter anderem mit Investitionen der chinesischen Greenland Gruppe in Höhe von 1 Bill. Won soll die auf Medizintourismus ausgerichtete Jeju Healthcare Town entstehen. Daneben steigen landesweit die Ausgaben für Jacht- und Segelhäfen. Im Juli 2013 veröffentlichte die Regierung eine Strategie um die Kreuzfahrtindustrie zu beleben. Vorangetrieben wird vor allem der Bau von Anlagestellen für größere Kreuzfahrtschiffe, darunter in Incheon und in Gangjeong auf der Ferieninsel Jeju (jeweils für 150.000-Tonnen-Schiffe) sowie in Busan (für 100.000Tonnen-Schiffe). Weitere Anlegestellen für Kreuzfahrtschiffe beispielsweise in Yeosu und Gwangyang (beide Provinz South Jeolla) werden diskutiert. Auf großen Schiffen sol- Bis Ende 2014 sollen Eröffnungen in Guam len Ausländer in Kasinos spielen dürfen. (USA) und Cebu (Philippinen) folgen. Daneben gibt es Pläne für Hanoi (Vietnam) und Auslandsengagement koreanischer Shenyang (China). Bis 2018 will Lotte weltHotelketten nimmt zu weit 40 Hotels betreiben und damit zu den Top 3 Hotelmarken in Asien gehören. Die Zahl ins Ausland reisender koreanischer Touristen stieg von 5,5 Mio. im Jahr 2000 In den USA lässt Korean Air das derzeitige auf 13,7 Mio. im Jahr 2012. Dementspre- Wilshire Grand Hotel in Los Angeles abreichend nimmt das Interesse koreanischer ßen, um ein größeres Gebäude zu bauen. Im Hotelketten am Betrieb von Hotels im Aus- oberen Teil des neuen 73-stöckigen Wolland zu. So betreibt Lotte Hotels & Resorts kenkratzers soll ein Hotel mit 900 Zimmern acht Hotels in Korea und hat im Ausland entstehen. Das Investitionsvolumen liegt neue Luxushotels in Ho-Chi-Minh-Stadt laut Korean Air bei mehr als 1 Mrd. USD. Die (Vietnam), Moskau (Russland) und im Okto- Fertigstellung ist für 2017 geplant. ber 2013 in Taschkent (Usbekistan) eröffnet. Ausgewählte Ferienanlagenprojekte in Korea Vorhaben Jeju Airest City Pampas Resort in Seogwipo (Jeju) Baitong Xinyuan Jeju Resort Luxusresort in Gangneung (Provinz Gangwon) Daemyung Resort in Namhae (Prov. South Gyeongsang) Investitionssumme/Zimmer Projektstand Im Bau seit März 2013 Im Bau seit Juli 877,5 Mrd. Won 2010 243,2 Mrd. Won, 469 Im Bau seit Mai (Ferienanalage), 200 (Hotel) 2013 2,4 Bill. Won 138,4 Mrd. Won, 150 Im Bau seit Juli Zimmer 2013 120 Mrd. Won, 400 Zimmer Absichtserklärung Auftraggeber/Planung/ Durchführung Fertigstellung bis 2017; Bau durch Posco E&C Fertigstellung bis 2018 Fertigstellung 2016 Hyundai Heavy Industries, Eröffnung Ende Mai 2015 Fertigstellung bis Ende 2017 Quellen: Provinz Jeju, Provinz South Gyeongsang, Unternehmensmeldungen Korea ist ein noch unbekanntes aber potenzialreiches Reiseland Mehr als 11 Mio. Reisende besuchen Korea jährlich. Doch Korea erwartet noch mehr Touristen. Young Jun In 2012, Korea held the rank of 23rd of the most visited countries in the world. Indeed most visitors come from Asian countries but also the number of European visitors is steadily increasing. Only 0.1 % of German citizens – regarded as world champions of travel – travelled to Korea. Realizing this pattern, Korea is eager to offset this and therefore more German visitors will be expected in the future. 10 KORUM Nr. 47 | Oktober 2013 Was assoziiert man normalerweise mit Korea? Ein geteiltes Land? Handys von Samsung? Autos von Hyundai? Oder das Video vom Gangnam-Style? Wie klingt denn das Wort „Reiseland Korea“ Kompakt Anzahl der Reisenden aus Westeuropa in den letzten fünf Jahren 2008 2009 2010 2011 2012 Insgesamt Deutschland Besucher % Besucher % 6.890.941 6,9 91.555 7,3 7.817.533 13,4 97.691 6,7 8.797.658 12,5 98.119 0,4 9.794.796 11,3 99.468 1,4 11.140.028 13,7 102.262 2,8 England Besucher % 87.014 10,6 91.165 4,8 97.510 7,0 104.644 7,3 110.172 5,3 eigentlich? Klingt es überhaupt befremdlich? Denn 2012 rangierte Korea unter den meistbesuchten Ländern der Welt auf Platz 23. 1961 hatten nur etwa 10.000 Reisende Korea besucht. Seither ist die Zahl der Reisenden drastisch gestiegen - um das 1.000fache auf mehr als 11 Mio. Die Wachstumsrate lag 2012 bei 13,7 %. Die meisten Besucher kommen zwar aus den asiatischen Ländern, aber auch die Zahl der Europäer wächst stetig. Letztes Jahr hatten deutsche Reisende zum ersten Mal 100.000-Marke überschritten. Deutsche waren die meistbesuchenden Westeuropäer, bis England im Jahre 2011 Deutschland überholte. Danach folgen mit großem Abstand Frankreich, Italien und die Niederlande. Welche Attraktionen bietet Korea eigentlich als Reiseziel? Korea ist eines von vielen asiatischen Ländern, die manche Europäer nur schwer voneinander unterscheiden können. Frankreich Besucher % 59.789 13,1 61.426 2,7 66.192 7,8 69.459 4,9 71.140 2,4 Italien Besucher % 21.156 4,0 22.894 8,2 25.686 12,2 26.442 2,9 28.941 9,5 gebirgigsten Gegenden der Welt und ist daher landschaftlich sehr reizvoll. Ferner gibt es rund um Korea viele malerische Buchten und unbewohnte Inseln. Dessen Highlight ist Koreas größte Insel Jeju, die aufgrund ihrer Schönheit und der einzigartigen Lavahöhlen zum UNESCO-Weltnaturerbe gehört. Die tiefgründige Schönheit der natürlichen, historischen und kulturellen Überreste hat die turbulente Geschichte des Landes überdauert: Von megalithischen Ruinen und historischen Gräbern, bis hin zu prachtvollen Palästen und abgelegenen Tempeln. Dies sind dabei nur eine Reihe von Stätten und altehrwürdigen Traditionen Koreas, welche ebenfalls von der UNESCO als Weltkulturerbe ernannt wurden. Nicht nur die traditionelle Kultur lockt Touristen an. Hallyu („Koreanische Welle“) bezeichnet die orkanartige Beliebtheit koreanischer Pop-Kultur seit Ende der 90er Jahre, die in Südostasien ihren Anfang nahm. Besonders in Japan, Taiwan, Hong Kong, Vietnam, Thailand, Indonesien, den Philippinen und anderen Gebieten Asiens gewinnt diese so sehr an Einfluss, dass sie inzwischen eine Art „Kulturcode“ in dieser Region bildet. Doch die Hallyu ist nicht nur in Asien schwer zu stoppen. Auch Psy hat dazu beigetragen, die Kraft der „Koreanischen Welle“ weltweit zu verstärken. Darüber hinaus sind Koreaner sehr sportbegeistert. Daher ist das Angebot für Besucher sehr vielfältig und reicht vom klassischen Wandern, Mountainbiking, Skating, Golf, Wassersport an Flüssen und Stränden, über Taekwondo bis hin zum Wintersport. Dass die Winterolympiade 2018 in Korea stattfindet, ist für einige eine überraschende Nachricht, doch Wintersport war in Korea schon immer besonders populär. Kulinarische Genüsse sind auch ein wichtiger Faktor für Reisende. Die Geschmacksvielfalt der koreanischen Küche mit ihren zahlreichen Beilagen erfreut sich wachsender Beliebtheit bei Gourmets in aller Welt. Die koreanische Küche ist von äußerst hohem Nährwert, gleichzeitig aber kalorienarm, da eine reiche Palette verschiedenster Gemüsesorten wichtige Menü-Bestandteile sind: Kimchi – fermentierter Chinakohl - ist nur ein Beispiel davon. Die Gastfreundlichkeit und Hilfsbereitschaft Nun, zum einen hat Korea vier Jahreszeiten, die große klimatische Unterschiede im Vergleich zu anderen südostasiatischen Ländern aufweisen. Zum anderen hat Korea eine eigene 5.000-jährige Geschichte, Sprache, Schrift und Kultur, die sich völlig anders als bspw. in China und Japan entwickelt haben. Korea wartet mit einer einzigartigen Mischung aus traditioneller Kultur, modernem Lifestyle und eindrucksvollen Naturlandschaften auf und bietet dadurch allen Gruppen, vom Naturliebhaber über den Kulturentdecker bis zum Aktivurlauber und Genießer, ein breites Angebot an Aktivitäten und Attraktionen für jedes Reiseinteresse. Die koreanische Halbinsel gehört zu den Koreanische Küche ist ein Genuss für alle Sinne. KORUM Nr. 47 | Oktober 2013 11 Kompakt der Koreaner begeistern viele Touristen. Selbst wenn es einmal nicht mit der Sprache funktionieren sollte, mit „Händen und Füßen”– vor allem aber aus vollem Herzen - helfen Koreaner gern. Besonders bei der jüngeren Generationen sind schlaflose Nächte ein Highlight. Unzählige traditionelle und moderne Kneipen, Bars, Clubs und viele andere Angebote locken zu allen Tages- und Nachtzeiten Besucher an. Viele Reisende berichten verwundert, dass sie während ihres Korea-Aufenthaltes Tag und Nacht eingekauft, doch am Ende kaum etwas ausgegeben hätten. Koreanische Produkte sind hochwertig und preiswert. Kein Wunder, dass Samsung und Hyundai zu einer der führenden Weltmarken zählen. Die Harmonie von Tradition und Moderne Trotz dieser Vielfältigkeit ist Korea jedoch noch nicht als Reiseland etabliert. Um den Tourismus in Korea zu fördern, wurde 1962 mit Unterstützung der Regierung die „Koreanische Zentrale für Tourismus“ bzw. die „Korea Tourism Organisation“ (KTO) gegründet. Seitdem hat die KTO seine Betätigungsbereiche immer wieder erweitert und zählt nun 31 Übersee-Büros. Das Frankfurt-Büro ist seit 1974 hauptsächlich für den deutschsprachigen Raum zuständig. Dessen Hauptaufgabe ist es, in Interaktion mit den Medien, Reisebüros und –veranstaltern, sich auf großen Reiseausstellungen zu präsentieren und so die Öffentlichkeit unterhaltsam über Korea zu informieren. Zahlreiche Artikel und TV-Beiträge über Korea erscheinen mit Unterstützung der KTO. Dieser Bereich wird noch verstärkt werden, damit die Reiselust nicht so leicht durch negative politische Nachrichten getrübt wird. Denn seit über 60 Jahren werden Koreaner oft mit Provokationen aus Nordkorea konfrontiert und reagieren schon nicht mehr empfindlich auf jegliche Propaganda. Doch sie halten die Reiselust der Touristen stark zurück. Auch deutsche Touristen reagieren sehr sensibel. Anfang dieses Jahres dauerte die Konfrontation zwischen Nord- und Südkorea bedauerlicherweise monatelang an. Es fand sogar genau in dem Zeitpunkt statt, 12 KORUM Nr. 47 | Oktober 2013 in dem man seinen Jahresurlaub plant. Dies wird durch eine negative Wachstumsrate -2 % ausgedrückt. Dies ist im Hinblick auf die dauerhaft positive Entwicklung in den letzten 5 Jahren besonders enttäuschend. Laut Reiseanalyse der Forschungsgemeinschaft „Urlaub und Reise“ (FUR) sind mehr als 40 % der deutschen Urlaubsreisen Pauschal-/Bausteinreisen, die mithilfe von Reiseveranstaltern/Reisebüros organisiert werden. Da derzeit nur eine kleine Anzahl der deutschen Reiseveranstalter Korea-Produkte anbieten und diese nicht so stark beworben werden, unterstützt die KTO die Vermarktung der neuen Produkte bezüglich der Anpassung der Produkte an neue Trends, Verkaufspromotionen von Reiseveranstaltern etc. Der Schwerpunkt hierbei liegt insbesondere darin, durch Online- und Offline-Schulungen, Veranstaltungen, Infotouren usw. das Verkaufspersonal zu überzeugen, dass Korea ein reisewertes Land ist. Eine der wichtigsten Aufgaben ist die Teilnahme an Messen oder Veranstaltungen vor Ort um Endkunden zu treffen und zu informieren. Zum Beispiel fanden im Mai die Korea-Tage in Hamburg statt, wobei koreanisches Essen, die Kultur, Vorträge, Konzerte und Filme vorgestellt wurden. Für solche Gelegenheiten kooperieren verschiedene koreanische Gemeinden, Unternehmen und Organisationen miteinander. Nicht alle Reisen dienen dem Urlaubszweck. Auch Geschäftsreisen gewinnen immer mehr an Bedeutung in der Tourismus-Branche. Da in der globalisierten Welt in den meisten Branchen ein internationaler Austausch unerlässlich ist, wird die internationale Konkurrenz immer schärfer, um sich als attraktive MICE-Destination (Meetings, Incentives, Conventions und Events) zu positionieren. Die koreanische Regierung hat MICE als strategisch wichtige Branche klassifiziert und sichert dieser weitgehende Unterstützung zu. Auch die ländlichen Convention-Bureaus bewerben sich stark. Dadurch wächst der koreanische MICE-Markt drastisch. Laut der aktuellen und erst kürzlich veröffentlichten Statistik der UIA (Union of International Associations) gehört Korea erneut zu den beliebtesten Veranstaltungsorten für internationale Konferenzen. Das Land steht demnach als Austragungsort von insgesamt 563 internationalen Kongressen im Jahr 2012 weltweit auf Rang fünf. Zum Vergleich: In Deutschland haben im gleichen Zeitraum 373 Konferenzen, die den Kriterien der UIA entsprechen, stattgefunden. Bei den Städten liegt Seoul auf Platz 5 ebenfalls ganz weit vorne: 2012 wurden in der koreanischen Hauptstadt 253 internationale Konferenzen veranstaltet. Kompakt Korea hat noch großes Wachstumspotenzial, besonders auf dem deutschen Markt. Zwar ist Deutschland 2012 von China als Reiseweltmeister abgelöst worden. Aber Reisen ist seit Jahrzehnten der Deutschen liebstes Hobby. Lediglich 0,1 % davon reisen nach Korea, obwohl es eine immer wichtigere Rolle in der Welt spielt. Internationaler Austausch wird in allen Bereichen aktiver und dementsprechend zieht das Land „Korea“ immer mehr Aufmerksamkeit auf sich. Tatsächlich konnte man bis vor einigen Jahren nur vereinzelt deutschsprachige KoreaReiseführer in Buchhandlungen finden. Aber zurzeit sind Reiseführer von Merian, Nelles, Trescher und Dumont und kürzlich erschienene Reiseessays überall zu kaufen. Auch die Nachfrage nach Infomaterialien von der KTO hat eine steigende Tendenz. Viele Deutsche berichten, dass sie von ihrer Korea-Reise total begeistert waren. Sie fin- den es sehr schade, dass Korea dennoch nicht so sehr als Reiseland bekannt ist. Korea bemüht sich ständig darum, sich zu entwickeln und dadurch ein stabiles und attraktives Image zu gewinnen. In naher Zukunft sollte daher Korea auf der Wunschliste aller Reisenden stehen. Young Jun ist Direktor beim FrankfurtOffice der Koreanischen Zentrale für Tourismus Changes in Sportswear - Purchase Trends as a Result of Improvements in the Quality of Life Due to a five-day workweek, further holidays, an increase in time for leisure as well as a self-enrichment purchase trends changed, especially in outdoor wear and women’s sportswear. Hyungkeun Kang Since a five-day workweek becomes common practice and real wages increase, people have enjoyed an improvement in the quality of their lives and recreational activities, showing more interest in leisure and sports. More time spent for leisure, sports, and recreational activities lead to a gain in the outdoor sports market and a profound change in the pattern of consumer spending. These days, people do not wear sportswear merely for exercising. They consider sportswear not only as must-wear clothing for leisure activities, such as mountain-climbing, trekking or camping, but rather for every day wear, even at work. In fact, the boundaries of clothes for sports - outdoor or casual are becoming increasingly blurred. in the global climate and seasonal changes, caused by environmental issues, have modified consumer’s demand for outdoor wear to casual wear which can be worn for everyday urban life: Outdoor wear has evolved into everyday clothing. adidas Outdoor plays the limelight in Europe, including Germany and Austria, which are the center of the outdoor world market. Each year it has shown gradual growth in the Korean outdoor market due to its strong brand power and design. Since 2012, adidas Outdoor has held a bouldering event “adidas ROCKSTARS Korea” in which participants enjoy both, sports and a music at the same time, creating a new passion in outdoor sports culture. Furthermore, keeping up with the Korean outdoor market, adidas Outdoor established own stores focusing on the needs of this outdoor-seeking young generation. Clothing, trekking shoes, backpacks and other mountain-climbing People show interest in Leisure Activities for weekend: Outdoor Maturation of the leisure industry brought tremendous growth in outdoor markets for camping, travel, and leisure activities. As a result, the target group expanded from middle aged persons to a younger generation in their 20s and 30s. In addition, a shift KORUM Nr. 47 | Oktober 2013 13 Kompakt equipment are displayed for easy shopping there. In doing so, adidas Outdoor provides products which are both functional and stylish, and thus expanding its position in the outdoor market. Blue Ocean in Sports-Leisure wear: Women Due to a rapid increase in the number of women enjoying sports - previously dominated by males – who want to maintain fitness, strength and health, the sales of products for women is increasing each year. Many sports brands collaborate with worldfamous designers, targeting female customers through women-exclusive stores as a marketing strategy. Among women, sportswear is recently considered not only as sports wear, but rather as trendy casual- or stylish every-day-wear. More Growth in Recreational Activities and Leisure-Sports Market In 2005, adidas launched “adidas by Stella McCartney”, a stylish sportswear brand for women. In order to keep up with women’s needs for sports-leisure adidas launched the world-first, exclusively-for-women store in 2011, offering many sub-brand lines for them. In these stores, female customers enjoy sportswear lines such as gym training, yoga, running, and the Stella McCartney line, depending on the type and intensity of the exercised sports, their objective, and also their personal fashion preference. With a 2015 target, the marketing department contrived a strategy to attract more female customers by an “all in for mygirls” campaign. The days a sports brand focused solely on functionality value are over. A dynamic enterprise is supposed to diversify its products through analyzing changes in consumers’ lifestyle and meeting their’ various needs, including cultural desire, pursuit of personality as well as involvement in leisure activities. Products today are developed to meet both functionality and design. For this reason, responding to the needs of consumers and implementing a variety of new marketing strategy are the prerequisites for a new competitive player in today’s sports market. Hyungkeun Kang is adidas Brand director at adidas Korea. „Two wheel industry“ Interview with Byeong-jik Park, Executive Director of Green Tourism Center popularity of riding bicycles and increase in number of ‘Jachuljock’ (people who go to work by bike) in Korea. Biking is environment friendly, healthy and a good way to save money. Escaping the city stress and getting healed in the nature became a new trend in Korean tourism culture. Going on a short biking trip on weekends with the family or friends is becoming more and more popular. To promote these trends, major cities are paving bike roads and opening facilities for bikers. Another major factor is the opening of the 4 Rivers bike path as it enables biking and camping along the 4 Rivers (Hangang, Geumgang, Youngsangang, Nakdonggang). 14 KORUM: Looking at the number of passing cyclists on Hangang river park, we have to ask - what were the major factors contributing to increasing popularity of cycling in Korea? In addition to increase in demand for bikes, also bike equipment and clothing sectors are demonstrating increase in sales and, thus, contribute to growth of the whole leisure industry. PARK: There are few reasons for the recent KORUM: What is the current scope KORUM Nr. 47 | Oktober 2013 of cycling in Korea (number of routes, distance of routes, number of cyclists on roads per day, contribution to the economy, etc?) PARK: Currently there are around 20 bike paths in Korea and the total length is 1,980km. According to the National Statistics Office the number of people in Seoul who are commuting to work by bike increased from 40,000 in 2005 to 90,000 in 2010. The number of bike users in Korea is assumed to be 10 mil. people. Due to the 4 River restoration and opening of the cross-country cycling road (Ara west sea lock – Nakdonggang estuary bank) it became much easier to travel by bike across the country. According to the Ministry of Security and Public Administration, since the opening last year, around 2.2 mil. people biked on the cross-country cycling road while 67,000 people completed the whole route and received the certificate (4 Rivers Bike Kompakt Certification System, www.riverguide.go.kr). Due to the rise of biking culture over 2 mil. bikes were sold in 2012 and over 1 mil. bikes during the first half of 2013. According to the Ministry of Security and Public Administration after the opening of the first section of the 4 Rivers path - Namhangang bike path - the restaurants and accommodation facilities claim to receive more guests and higher income. Also the related industries are profiting. Last year bike and bike equipment market showed significant growth. It is expected that the market size will reach 1 trillion KRW. Including the clothing sector it will be even higher. Overall the growing popularity of biking and development of cycling infrastructure have a positive effect on economy. ged it into bike roads (The 230 km long Ruhr Valley Cycle Route follows the River Ruhr from its source in Sauerland to where it flows into the River Rhine in Duisburg). The Namhangang bike path was developed taking the Ruhr cycle route as a role model. Abandoned railroads, bridges and tunnels were turned into bike paths. As a part of the cross-country cycling road, since the opening in October 2011 the Namhangang bike path attracted more than 500,000 bikers during the first 18 months (30.04.2013). KORUM: Speaking of cycling as tourism activity, Korea is not very famous for it. What efforts are being made to promote this? What needs to be done to ensure greater popularity of bicycle tourism? KORUM: Do you build upon experience of European cities in cycling infrastructure development/promotion of the activity? If yes, what city/country is your role model and why? What do you want to apply from that city/country? PARK: The Korea Tourism Organization (KTO) is organizing Familiarization Tours for cycling clubs and travel agencies abroad. New cycling products for foreigners are being developed as well as better infrastructure, like bike storage facilities, accommodations, etc. PARK: The Ruhr region in North RhineWestphalia, Germany used to be a large industrial area. To transport coal and later steel, railways were constructed through the region. After the closure of the mines and railways the government chose some of the routes with good views and chan- In addition, KTO promotes the training of professional cycling tour guides for foreign cycling tourists - in September 10 people have graduated the first training program. Consequently, this August the first Korean cycling tourism product was launched in Japan. In September a cycling delegation from Malaysia visited Korea to experience the cross-country cycling road from Seoul to Busan. KORUM: Which routes/regions are the most popular for cycling tourism? What picture in terms of cycling tourism do you want to see in 2020? PARK: As I mentioned before, the Namhangang bike path was opened the first and since is the most popular path among the bikers. It is the south part (“Nam” means South in Korean) of the Hangang bike path, and follows the Namhan river from the Paldang bridge in Hanam-si to the Tangeumdae in Chungju-si. Abandoned railroads, bridges and tunnels became bike roads offering beautiful views. Also the Hangang-Bughangang bike path, which connects Seoul and Chungcheon-si, is loved by many bikers in Seoul. It provides an easy access to the nature close to the city. Popularity of the cycling roads is also reinvigorating the local economy. 88% of the bikers who visited the Namhangang bike path answered that they would recommend it to the acquaintances. We expect a continuous rise in number of local and foreign bikers in Korea and hope that the cycling infrastructure will contribute to the leisure life and local economy. Korea - An eventful nation Anton Scholz Korea is a very eventful place, in the true sense of the word. To start with, it is one of the few nations in the world that has already hosted the three largest and most prestigious sports event on the planet: the Olympic Games, the FIFA Football World Cup and since 2010 Korea is also hosting Formula 1. But that is of course not all. Almost every year there is at least one world championship or other major sports event in Korea and often even several within a single year. And it does not look like Korea is reducing the pace here any time soon and thus the future looks very bright for those who loves big time events: In 2014 the Asian Games are coming up in Incheon, in 2015 we have the Universiade (the student Olympic Games so to say) in Gwangju, as well as the CISM Military World Games in Mungyeong and the PGA Presidents Cup international golf tournament in Song-Do. The list goes on and on, and looming on the horizon in 2018 the Winter Olympics are already coming closer. Looking at all these events the question arises how Korea manages to win so many bids for hosting these big games and championships, often against stiff competition from European, American or other Asian nations? And why is Korea so eager to host so many big events in the first place despite the large financial burden it often brings for the KORUM Nr. 47 | Oktober 2013 15 Kompakt regional governments as well as the central government? I think there is no simple single answer to these questions and even as somebody who has been professionally involved with many of these events for more than 10 years it sometimes amazes me how Korea so often comes out on top in these bids. Maybe one reason for the great desire to host international events lies in the recent past of Korea where two great sporting events have somehow changed Korean history as well as the way the nation is being perceived in the rest of the world. Most of all this was the 1988 Olympic Summer Games in Seoul. Korea at that time had barely made the step from dictatorship to democracy and somehow the Olympic Games had great symbolic value at the time for not only igniting the Olympic flame in Korea but also the flame of freedom. Thus the games for many Koreans marked a new beginning for the nation into a brighter future free from dictatorship and military rule. The 1988 Olympics also put Korea in the lime light and the world was amazed about how well executed the Games were in a country that previously was more well-known for streets in chaos with students uprisings and violent demonstrations. Suddenly there was a new image of the nation and to this day the Olympic Stadium, the Olympic Bridge remains as well as many other roads and even cigarette brands use the number 88 in reminiscence of these games. And in 2002 we had what is often referred to as the “miracle of the summer of 2002” when Korea and Japan successfully cohosted the FIFA World Cup. Again the world was awed by the sheer unbelievable wave of passion the red devils unfolded in that summer and which swept the Korean national team into the semi-finals kicking out world class teams like Italy, Spain, Portugal and many others on the way until the German Team was finally able to stop them. For those who were in Korea at that time, I think it will always remain as a precious memory of the biggest nation-wide party the peninsula has ever seen. At the time I was working with German Television and was in 16 KORUM Nr. 47 | Oktober 2013 the very lucky situation to shuttle back and forth between Korea and Japan almost on a daily bases to be able to see almost all of the important matches live in the stadiums and even truly close-up from media seats. For me it was this World Cup where I made the decision to continue to work in the event and media field, which is what I do until this day. And like this event had a big influence on the course of my personal and professional life it also was in many ways in 2002 I believe that people around the world started to see Korea once again in a complete new light. Through the tremendous - and for many people unexpected – successful hosting of the World Cup Korea was able to boost its overall global image and the big brands like Samsung, Hyundai, LG and many others through took a big leap forward through this and it surely helped them to step out of the shadow of the Japanese competitors. of regional and sometimes also the central government to create very favorable conditions for the foreign organizing committees who eventually decide who will get to host the events. So sometimes big sporting events do have the power to change a nations course and boost a nations morale in a way no conference of trade fair could, no matter how big. This could be one reason why Korea is so eager to continue to host events to further boost the image and keep the position in the global spot light as a host of prestigious events. But the reason that Korea is so successful in winning the bids is not entirely based on the passion the nation has for hosting events but also in the willingness these events and offer to build brand new world class facilities and cater to any possible demand the organizing committees might have: Often the region is burdened with large costs, the actual financial benefit from hosting these events is rather slim as I have seen many empty grand stands at major events and the long lasting improvement on the local infrastructure is also questionable. Sadly many of the great venues created are hardly used afterwards and eventually decay and crumble due to the lack of proper To give an example: We have recently wrapped up the World Rowing Championships in Chungju, Chungcheongbuk-do. It was a fantastic event with great atmosphere and wonderful conditions for rowing. That was mostly due to the fact that the local and central government invested large amounts of money to create one of the best rowing facilities in the world in Chungju that many respected rowing nations like Germany or England can only envy the Korean athletes for. But Chungju is by Korean standard a rather small city with only about 200,000 residents and overall rowing is not exactly a popular sport in Korea. Which brings us to the downside of the eagerness to host Konjunktur maintenance. Sometimes I would wish for a more sustainable approach and a plan for “what comes after the event” and how these fantastic venues could be utilized to the continues benefit of the public who largely paid for them with their tax money. But as I mentioned, a good part of my livelihood comes from sport and media events and so I will not complain too much about the insatiable Korean hunger for new events and newer and more posh venues. For the time being Korea overall surely has sufficient funds to host these big events. But how much they can become a burden to whole regions and even major cities we can see with the Asian Games who surely contributed to the bad financial situation the city of Incheon is currently in or even worse the situation in Kangwon-do where the construction of the Alpensia facility for the Olympic Winter Games has pushed a whole province to the brink of bankruptcy. As with all things in life a certain amount of moderation as well as sufficient foresight for “the time after” could be helpful to keep Korea an eventful nation that continues to host great events for many years and decades to come. But without that I see the danger of a certain public fatigue setting at some point by an overload of events that strain the tax payers pockets too much as well as causing a threat to the already heavily endangered nature of Korea with (in my opinion) too many overzealous construction projects going on in many regions. But that would be a shame as I consider myself fortunate to live in a country that is ever so dynamic and restless and I am looking forward to more great sport events to come in the future. From a general GermanKorean cooperation perspective it would be desirable, that Korea continues to host largescale events, as Germany is a true global powerhouse when it comes to media works and technologies. Starting with German companies who do the entire host production for sport events inside Korea (like it was the case for example at the recent World Rowing Championships in Chungju) to highly specialized camera systems and other highend equipment. German involvement is in some way or another almost unavoidable in any major media event. And I always saw these project as great bridge-building events between the two nations who share a passion not only for sports and medals but also for ever more sophisticated broadcasting technologies. Anton Scholz is CEO of Korea-Consult, a project management and consulting company based in Korea. Deutsche Produkte genießen hervorragendes Standing in Korea "Made in Germany" zieht als Verkaufsargument Marken- und Kundenpflege zentral für Erfolg Frank Robaschik einmal gestiegen, denn Deutschland ist bei vielen Fragen für Korea ein wichtiges Referenzmodell. Beispiele sind die Förderung eines exportorientierten Mittelstands, die duale Berufsausbildung und die Deutsche Einheit. Auch der wirtschaftliche Erfolg Deutschlands in einer für Europa schwierigen Zeit steigert das Interesse der Koreaner schaft. Die erste Autobahn des Landes zwi- am Land. schen Seoul und Busan entstand nach dem Vorbild deutscher Autobahnen. Präsident Über alle Altersgruppen hinweg sind deutwar damals Park Chung-hee, der Vater der sche Produkte in Korea sehr beliebt. Sie seit Februar 2013 amtierenden Präsidentin genießen einen hervorragenden Ruf in puncto Qualität und Zuverlässigkeit. Bei privaten Park Geun-hye. Verbrauchern und industriellen Kunden Mit der Amtsübernahme von Präsidentin haben sie einen Vertrauensbonus. Park ist das Interesse an Deutschland noch The reputation of Germany and German products in South Korea has traditionally been excellent and has even further improved in recent years. German cars, luxury and brand products benefit from this image and simultaneously contribute to it. For capital goods a “Made in Germany” is helpful as well. In order to sell well in the Korean market, brand management and customer care as well as a good service are among the most important factors for success. Helpful is also the free trade agreement between Korea and the EU which has been applied since July 2011. Deutschland ist in Korea sehr gut angesehen. Die Bundesrepublik war einer der ersten Staaten, die dem Land nach dem Koreakrieg halfen. Vor allem ältere Koreaner wissen, dass in den 60er Jahren viele ihrer Landsleute nach Deutschland gingen, um dort im Bergbau oder als Krankenschwestern zu arbeiten. Gleichzeitig gewährte Deutschland Korea einen Kredit zum Aufbau seiner Wirt- KORUM Nr. 47 | Oktober 2013 17 Konjunktur Trotz aller Sympathie gegenüber Deutschland macht das Label "Made in Germany" die Produkte nicht zum Selbstläufer. Denn die zweite Reaktion der Menschen, wenn sie von deutschen Produkten hören, ist, dass diese teuer seien. Oft ist das tatsächlich so. Diesen höheren Preis gilt es zu rechtfertigen, sei es über die Markenpflege oder über die langfristigen Vorteile des Produkts. Marken- und Luxusprodukte sind Statussymbole Der höhere Preis muss kein Nachteil sein, denn Südkorea ist ein sehr guter Markt für den Verkauf von Luxusprodukten und Markenartikeln. Koreaner leben in einer hierarchischen Gesellschaft, in der Status enorm wichtig ist. Trotz aller bereits erreichten Erfolge haben sie eine Vorliebe für Großprojekte, Rankings und große Namen. Status kann zum Teil auch über Produkte erworben werben. Entsprechend lieben Koreaner Marken und Luxus und zeigen selbstbewusst beispielsweise bei langlebigen Konsumgütern wie Autos oder Smartphones, was sie sich leisten. Generell herrscht in der Gesellschaft Druck, nicht hinter Nachbarn oder Kollegen zurückzustehen. Die Konsumenten von Luxusgü- 18 KORUM Nr. 47 | Oktober 2013 tern und Markenartikeln gehen viele Trends und Moden mit. Entsprechend hilfreich ist im Marketing, wenn Produkte in einer der beliebten Fernsehserien platziert werden können oder beliebte Schauspieler oder Sänger diese nutzen. auf deutsche Marken. BMW, Mercedes-Benz, Volkswagen und Audi sind dabei auch nach Stückzahlen die wichtigsten ausländischen Marken. Alle zählen in Korea zum oberen Preissegment wie auch die stark vertretene Marke Porsche. Zahlreiche deutsche Marken sind gut in Korea etabliert. Bei Kosmetika ist Beiersdorf nicht nur mit Nivea, sondern auch mit der Luxus-Marke La Prairie erfolgreich im Geschäft. Bei Waschmitteln profitiert beispielsweise Persil vom guten Image deutscher Produkte. In Apotheken finden sich Produkte "Made in Germany" zum Teil mit einer kleinen deutschen Flagge auf der Verpackung. Auch Anbieter aus anderen Branchen profitieren. So gibt es beispielsweise kaum einen Koreaner, der die Marken Fissler und Zwilling nicht kennt. WMF ist ebenfalls gut positioniert. Bei der Ausstattung von Wohnungen im obersten Preissegment sind bei weißer Ware Siemens und Miele sowie bei Küchen auch Bulthaup gut etabliert. Bosch und Siemens Hausgeräte verkauft seit 2012 auch Kaffeemaschinen in Korea. Bei Handtaschen betreibt Moderne Creation München (MCM), seit 2005 mit einer koreanischen Eigentümerin, einen Flagshipstore in Seoul. Bei Schreibwaren sind deutsche Schreibgeräte von Montblanc (und außerhalb des Luxusbereichs Staedtler oder Faber Castell) gut etabliert. Bekleidung beispielsweise von Jil Sander, Hugo Boss, Jack Wolfskin und Deuter haben ebenso einen guten Ruf wie augenoptische Produkte aus Deutschland. Bei Nahrungs- und Genussmitteln etabliert sich deutsches Bier, das ebenfalls einen sehr guten Ruf genießt, immer besser auf dem koreanischen Markt, und generell steigt die Breite des aus Deutschland gelieferten Sortiments. Auch für deutsche Wurstwaren dürften aufgrund des hervorragenden Images Deutschlands in diesem Bereich gute Chancen auf dem koreanischen Markt bestehen. Rund zwei Drittel aller Import-Pkw entfallen Im Segment der Marken- und Luxusartikel muss ein hoher Preis also kein Nachteil sein. Anbieter solcher Produkte sollten nicht Konjunktur zu billig anbieten, und das Markenimage pflegen. Bei zu niedrigen Preisen werden koreanische Konsumenten misstrauisch und vermuten eine minderwertige Qualität. Oft ist es bei Konsumgütern besser mit einem etwas zu hoch angesetzten Preis in den Markt einzusteigen und hin und wieder Rabatte zu geben. Solide Investitionsgüter gefragt Das Gros der deutschen Ausfuhren nach Südkorea entfällt auf Vorprodukte für die südkoreanische Industrie, vor allem Maschinen, chemische Erzeugnisse, Mess-, Analysen- und Kontrolltechnik, Strom- und Schalttechnik, Industrieelektronik und KfzTeile. Selbst bei Maschinen kaufen Koreaner gerne Markenware, was deutschen Anbietern entgegen kommt. Zwar haben deutsche Produkte das Image teuer zu sein. Dennoch hilft nach Einschätzung von Händlern den koreanischen Käufern beim Verkauf ihrer auf den Maschinen gefertigten Produkte die Argumentation, die Ware auf soliden deutschen Maschinen gebaut zu haben. Generell verkaufen sich deutsche Investitionsgüter in Südkorea vor allem deshalb gut, weil sich die südkoreanische Industrie immer weiter entwickelt und die Anforderungen und Ansprüche an die Vorprodukte entsprechend steigen. In der chemischen Industrie entstehen Chancen für deutsche Firmen aus der Hinwendung Südkoreas zu neuen Technologiefeldern wie neuartige Displays, Batterien, Brennstoffzellen, Karbonmaterialien, hochfunktionale Textilien sowie Bio- und Nanotechnologie. Gleichzeitig steht die südkoreanische Industrie in einigen Bereichen wie etwa bei Displays und Speicherchips an der Spitze der technologischen Entwicklung. Da in diesen Segmenten die Anwendungen zum Teil in Deutschland nicht bekannt sind, müssen die Vorprodukte teilweise gemäß den Wünschen der Kunden angepasst oder speziell für deren Anwendungen weiterentwickelt werden. Zu den Zulieferern in diesen Branchen zählen unter anderem BASF (Chemikalien für die Elektronikindustrie), Merck (u.a. Flüssigkristalle), Novaled (Dopanten für OLED), SGL Carbon (Karbonmaterialien), Firmen der Optik und Lasertechnik (Carl Zeiss, Jenoptik) und des Maschinenbaus. nisse vorhanden sind, versucht wird, diese auch einzusetzen. Rabatte sind bei Industrieprodukten schwierig, da Kunden diese oft beim nächsten Kauf erneut einfordern. Kurzfristorientierung dominiert Insbesondere in der Kfz-Zulieferindustrie erhöht lokale Fertigung die Akzeptanz ausländischer Zulieferer. Besonders beliebt bei den koreanischen Kunden ist die Gemeinschafts- oder Lizenzproduktion mit/bei einer der Firmen der Unternehmensgruppe. Deutsche Partner müssen sich überlegen, ob sie sich auf den oft damit verbundenen Technologietransfer zum Kunden einlassen wollen. Nicht nur in der Kfz-Industrie sind bei der Erschließung des Markts häufig koreanische Partner unerlässlich. Als wichtige Konkurrenten oder Partner kommen insbesondere auch große Unternehmensgruppen (jaebol) in Frage, die über eine große Marktmacht verfügen. Die jaebol stehen untereinander in heftigem Wettbewerb. Deshalb führt eine Zusammenarbeit beispielsweise mit einem Unternehmen der Samsung Group oft zu einem besseren Zugang zu dieser Gruppe. Gleichzeitig macht sie eine Kooperation etwa mit der LG-Group oder der Hyundai Motor Group sehr schwierig. Auch bei Arzneimitteln und in der Medizintechnik sind deutsche Produkte beliebt. Für sie ist neben der Zulassung auch die Aufnahme in den Erstattungskatalog der nationalen Krankenversicherung wichtig. In der Umwelttechnik kommen deutsche Anbieter vor allem bei Prestigeprojekten (beispielsweise in der Planstadt Songdo) zum Zuge. Ansonsten werden – soweit möglich – billigere lokale Produkte, die lokale Arbeitsplätze sichern, bevorzugt. Ähnlich ist die Situation im Energiebereich. Siemens ist mit seinen Gasturbinen zwar gut positioniert und für seine Expertise in der Windenergie hoch angesehen. Auch technologisch starke Mittelständler wie die Maschinenfabrik Rheinhausen bei Komponenten für Hochspannungsanlagen oder deutsche Maschinenlieferanten für die Solarindustrie können Geschäfte verzeichnen. Generell gilt in der immer noch staatlich dominierten Energiewirtschaft aber, dass soweit lokale Erzeug- Gewerbliche und private Kunden sind eher kurzfristig orientiert. In der Mentalität zählt schnelles und erfolgreiches Agieren. "Ppalli ppalli" (in etwa "dalli dalli") ist ein geflügeltes Wort in Südkorea. In Korea muss es immer schnell gehen, irgendetwas passieren, damit sich bei den Kunden das Gefühl der Zufriedenheit einstellt. So ist es schwer, Kunden in Kosten-Nutzen-Rechnungen vom langfristigen Nutzen eines Produkts zu überzeugen. Dagegen ist es hilfreich, schnell liefern zu können, wenn der Kunde plötzlich bestellen möchte. Beziehung zu den Kunden aufbauen und pflegen Aufgrund der großen kulturellen Unterschiede ist es für deutsche Firmen sehr wichtig, ein gutes Gefühl für die koreanischen Mitarbeiter, Partner und Kunden zu entwickeln. Denn in Südkorea sind persönliche Beziehungen meist wichtiger als die reine kurzfristige Kosten-Nutzen-Erwägung. Deren Aufbau und Pflege sind der Schlüssel zum langfristigen Erfolg in Korea. Dazu gehört auch ein Verständnis für die Arbeitskultur in Südkorea. Koreaner sind gewohnt, lange zu arbeiten und kaum Urlaub zu nehmen. Deshalb ist für sie - auch wenn sie heute im Vergleich zu früher mehr Freizeit haben – eine automatische Abwesenheitsmeldung des deutschen Partners, dass er vier Wochen im Urlaub ist und bei Rückkehr die Mail beantworten wird, nur schwer zu verstehen. Koreaner sind schnelle Reaktionen auf Anfragen gewohnt und können eine solche Meldung so verstehen, dass der deutsche Partner ihnen nicht genügend Priorität einräumt. Beim nächsten Kauf wird möglicherweise versucht, einen anderen Partner zu finden. Generell sollte auf Fragen schnell reagiert werden, selbst wenn das Problem KORUM Nr. 47 | Oktober 2013 19 Konjunktur des Kunden noch nicht gelöst werden kann. Enorme Bedeutung des After-SalesService Des Weiteren muss ein umfassender AfterSales-Service angeboten werden. Hier entscheidet sich nicht nur, ob ein koreanischer Kunde noch einmal bestellt, sondern die Zufriedenheit des einen Kunden wird die nächsten anlocken und umgekehrt deren Unzufriedenheit weitere potenzielle Kunden abschrecken. Generell ist es in den meisten Fällen besser, das Produkt etwas teurer (einschließlich der Kosten für den kulanten Kundendienst) anzubieten, als nachher zu versuchen, dem Kunden für jede einzelne Serviceleistung eine Rechnung ausstellen zu wollen. korea zu senken und/oder die Gewinnspanne zu erhöhen. Viele deutsche Produkte können bereits zollfrei eingeführt werden. Ab Juli 2018 gilt das für alle industriellen Waren. Freihandelsabkommen Um in den Genuss der Präferenzzölle im Rahmen des FHA kommen zu können, muss sich das deutsche Unternehmen beim zuständigen Hauptzollamt als ermächtigter Ausführer in Korea registrieren lassen. Um die im FHA festgelegten Ursprungsregeln zu erfüllen, müssen die Firmen die Wertschöpfungskette und deren Nachweis im Griff haben. Seit Juli 2011 findet das Freihandelsabkommen (FHA) zwischen der EU und Südkorea Anwendung. Obwohl Preise nicht das entscheidende Kriterium sind, nach dem sich die meisten deutschen Produkte in Südkorea verkaufen, sondern eher die hohe Qualität der Erzeugnisse, bietet die Nutzung des FHA die Möglichkeit, die Verkaufspreise in Süd- Wirtschaftsstruktur und -chancen Starke Stellung des verarbeitenden Gewerbes Frank Robaschik Korea is the fourth largest economy in Asia and in some industries internationally very competitive. At the same time in many areas the country depends on supplies from abroad. This finds its expression in its high import quota. Since July 2011 a free trade agreement with the EU has been applied, thereby improving market opportunities for German products. In addition, there are agreements with further countries in force, among others with the U.S., ASEAN countries and India. Korea im globalen und regionalen Kontext Korea ist die viertgrößte Volkswirtschaft in Asien. Weltweit befand sich das Land 2012 auf Rang 15. Die außenwirtschaftliche Verflechtung ist im Vergleich zur Wirtschaftsleistung noch etwas höher als in Deutschland. Die Importquote im Handel mit Waren belief sich 2012 auf 45% des Bruttoinlandsprodukts (BIP), die Exportquote lag bei 47%. Weltweit war Südkorea 2012 der siebtgrößte Exporteur von Waren noch vor Ländern wie Russland, Italien oder dem Vereinigten Königreich. Das BIP pro Kopf lag 2012 bei mehr als 23.000 USD (Deutschland: etwa 41.500 USD; Japan: rund 46.700 USD), während das von der VR China circa 6.100 USD und 20 KORUM Nr. 47 | Oktober 2013 das Indiens rund 1.500 USD betrug. Das BIP Südkoreas ist größer als das Indonesiens, der Türkei oder der Niederlande. Südkorea ist seit 1996 Mitglied der OECD. Das Land zählt zu den größten Industrieländern weltweit, auch wenn es noch in einigen Bereichen - beispielsweise beim Klimaschutz - als Schwellenland eingeordnet wird. In seiner wirtschaftlichen Entwicklung muss sich das Land immer wieder zwischen dem nach wie vor technologisch führen- den Japan und dem aufstrebenden China behaupten. Südkorea reagiert auf diese Lage mit hohen Investitionen in Ausrüstungen, Bauten sowie in Forschung und Entwicklung (F&E). Der Anteil der Ausgaben für F&E am BIP wurde 2011 mit 4,0% ausgewiesen. Dies entsprach Platz zwei innerhalb der OECD nach Israel und lag deutlich vor Deutschlands 2,8%. Als Ziel für 2017 sind 5% des BIP ausgegeben. Diese Investitionen sind auch deshalb wichtig, weil die Bevölkerung des Landes rapide altert. Erst 2004 trat Südkoreas erstes Freihandelsabkommen (FHA) in Kraft. Inzwischen ist das Land unter anderem mit den ASEANLändern, Indien, der EU und den USA über Eckdaten im Überblick 2012 Bevölkerung (Mio.) Bruttoinlandsprodukt (BIP; Mrd. Euro) Anteil der verarbeitenden Industrie am BIP (%) *) Anteil der Dienstleistungen am BIP (%) *) Korea 50,0 879 31,1 58,2 Deutschland 81,8 2.644 22,3 68,5 *) berechnet als Anteil an der Bruttowertschöpfung Quelle: Bank of Korea, Destatis Konjunktur FHA verbunden. Seit Mai 2012 laufen Verhandlungen über ein bilaterales FHA mit der VR China, dem wichtigsten Handelspartner des Landes. Sektorale Struktur Das Rückgrat der südkoreanischen Wirtschaft ist das verarbeitende Gewerbe, das einen im internationalen Vergleich hohen Bedeutung der Wirtschaftssektoren Sektoren Verarbeitende Industrie Elektrotechnik/Elektronik Fahrzeugbau Chemieindustrie Dienstleistungen Handel Immobiliendienstleistungen, Leasing Finanzdienstleistungen Anteile in % Anteil am BIP 2007 1) 27,3 6,2 4,4 4,5 60,0 8,3 7,9 7,0 Anteil am BIP 2012 1) 31,1 7,2 5,2 5,1 58,2 8,7 7,1 6,6 Anteil an den 17,1 3,5 2) 2,8 2) 2,1 2) 66,2 15,7 2,2 3,4 Anteil an den 16,6 3,5 2) 2,8 2) 2,2 2) 68,6 14,9 2,0 3,4 1) Berechnet als Anteil an der Bruttowertschöpfung; 2) Schätzung auf der Grundlage von Daten für Firmen mit zehn oder mehr Mitarbeitern, Angaben für 2007 und 2011 Quellen: Bank of Korea, Statistics Korea Entwicklungsstand der koreanischen Regionen 2011 *) Stadt/Region Landesweit Hauptstadtregion Seoul Provinz Gyeonggi Incheon Südosten Provinz South Gyeongsang Provinz North Gyeongsang Busan Ulsan Daegu Zentralregion Provinz South Chungcheon Provinz North Chungcheon Daejon Südwesten Provinz South Jeolla Provinz North Jeolla Gwangju Provinz Jeju Nordosten Provinz Gangwon Regionales BIP (in Mrd. Euro) 806,5 BIP pro Kopf (in Euro) 16.203 184,1 157,7 38,5 18.359 13.379 13.992 56,1 52,6 40,6 44,9 24,4 17.359 19.927 11.744 40.588 9.837 55,1 25,0 18,2 26.194 16.242 11.896 40,6 24,7 17,2 7,2 22.921 13.716 11.453 13.083 19,7 13.137 *) umgerechnet zum jahresdurchschnittlichen Wechselkurs 2011: 1 Euro = 1.541 Won Quelle: Statistics Korea Entwicklung des Außenhandels (in Mrd. USD, Veränderung im Vergleich zum Vorjahr in %) Ausfuhr Einfuhr Saldo 2010 466,4 425,2 41,2 2011 555,2 524,4 30,8 2012 547,9 519,6 28,3 Veränderung 2012/11 -1,3 -0,9 Anteil am BIP hat. Dieser ist in den letzten Jahren sogar noch gestiegen und lag 2012 bei 31,1% der Bruttowertschöpfung (zum Vergleich Deutschland: 22,3%). Koreanische Firmen sind heute in einigen Bereichen der Elektronik wie etwa Speicherchips oder Displays technologisch führend. Daneben sind sie weltweit die Nummer eins in der Produktion im Schiffbau, bei Handys und Akkus. Das Land ist Weltspitze bei der mobilen Breitbandvernetzung pro Einwohner. Etwa Rang fünf bis sechs belegt Korea bei der weltweiten Produktion von Kfz, Werkzeugmaschinen und in der Stahlindustrie. Daneben sind koreanische Anbieter stark bei Elektrohausgeräten (Kühlschränke, Waschmaschinen und Klimaanlagen), bei Baumaschinen und in der Petrochemie. In der Bauwirtschaft kommen koreanische Baufirmen oft bei Projekten im Ausland, vor allem in Schwellenländern, zum Zuge. Die Elektrotechnik/Elektronik stellt knapp ein Viertel der Wertschöpfung des verarbeitenden Gewerbes. Daneben sind der Fahrzeugbau (Kfz-Industrie und Schiffbau) und die Chemieindustrie wichtige Branchen. Für die Schaffung von Arbeitsplätzen ist dagegen der Dienstleistungssektor wesentlich wichtiger. Besondere Bedeutung haben dabei der Handel, Hotels und Restaurants, die Bauwirtschaft und das Bildungswesen. Zu den Wachstumsbranchen zählen derzeit unter anderem neuartige Displays, Chips außerhalb der Speicherchips, Kameras, Batterien für Elektroautos, die Biotechnologie, die Medizintechnik und Karbonmaterialien. Das Gros der Ausgaben für F&E entfällt auf IT-Technik, Nanotechnologie, Energie- und Umwelttechnik sowie die Biotechnologie. Regionale Struktur Die Region um die Hauptstadt Seoul im Nordwesten des Landes ist das politische und wirtschaftliche Zentrum Südkoreas. Seoul stellte 2011 gemeinsam mit der angrenzenden Provinz Gyeonggi und der Stadt Incheon fast die Hälfte der Bevölkerung und 47,1% der Wirtschaftsleistung. Quelle: Koreanische Außenhandelsstatistik; Kotis KORUM Nr. 47 | Oktober 2013 21 Konjunktur Seoul ist das Finanzzentrum des Landes. Die Stadt stand 2010 für mehr als 60% der Umsätze mit Finanzdienstleistungen und der Umsätze mit Informations- und Kommunikationsdienstleistungen. In der Bauwirtschaft waren es 53% und im Groß- und Einzelhandel 41,5%. Im Verkehr sind es knapp 52%, dazu kommen für die Hauptstadtregion noch Incheon und Gyeonggi mit den internationalen Flughäfen Incheon und Gimpo sowie dem Hafen in Incheon hinzu. Im Verkehr ist daneben vor allem Busan im Südosten des Landes mit dem fünftgrößten Containerhafen weltweit im Jahr 2011 zu nennen. Die Hauptstadtregion ist mit knapp einem Drittel der Wertschöpfung des verarbeitenden Gewerbes auch ein wichtiges Industriezentrum. In der Elektronik entfielen 45%, in der Elektrotechnik 25% und in der Kunststoffindustrie 29% allein auf die Provinz Gyeonggi, in deren Provinzhauptstadt Suwon Samsung Electronics seinen Hauptsitz hat. Daneben erwirtschaftete die Hauptstadtregion knapp 40% der Wertschöpfung im Maschinenbau und 31,5% in der KfzIndustrie. Die zweite wichtige Industrieregion befindet sich im Südosten des Landes. Die Provinzen North und South Gyeongsang, die Städte Ulsan, Busan und Daegu stellten 2011 zusammen 37% der Wertschöpfung des verarbeitenden Gewerbes, und damit mehr als die Hauptstadtregion. In Ulsan wird das höchste BIP pro Kopf erwirtschaftet. Dort befindet sich der Stammsitz des weltgrößten Schiffsbauers Hyundai Heavy Industries und das Hauptwerk von Hyundai Motors. Die Region ist das Zentrum der Schwerindustrie. Ulsan allein stellt knapp ein Fünftel der Wertschöpfung in der Kfz-Industrie; auf die gesamte Region entfallen 39%. Noch stärker ist die Konzentration mit 88,5% im Schiffbau (Ulsan mehr als 40%, South Gyeongsang 44%, Busan 3%). In der Metallerzeugung und -bearbeitung sind es mehr als 50%, darunter 27% in North Gyeongsang, wo der Hauptsitz der Pohang Steel Corporation (POSCO) liegt. Hinzu kommen knapp 43% der Wertschöpfung im Maschinenbau. Außenhandel Südkoreas Außenhandel ist 2010 und 2011 sehr schnell gewachsen. Wegen der schwächeren Konjunktur der Weltwirtschaft gingen 2012 die Handelsvolumina leicht zurück. Im 1. Halbjahr 2013 stiegen nach vorläufigen Schätzungen die Ausfuhren geringfügig. Die Importe fielen jedoch weiter. Einfuhr nach Ländern Insgesamt VR China Japan USA Saudi-Arabien Katar Australien Kuwait Deutschland VAE Taiwan Die wichtigsten Handelspartner sind China, Japan und die USA. Auf Deutschland als bedeutendsten europäischen Partner entfielen 2012 Anteile von 3,4% an den koreanischen Einfuhren und 1,4% an den Ausfuhren. In den für Deutschland wichtigen Branchen Maschinenbau, chemische Industrie, Kfz-Industrie und Medizintechnik sind diese drei Länder die wichtigsten Wettbewerber auf dem koreanischen Markt. in Mrd. USD, Veränderung im Vergleich zum Vorjahr in % 2007 356,8 63,0 56,3 37,2 21,2 8,5 13,2 8,7 13,5 12,7 10,0 2012 519,6 80,8 64,4 43,3 39,7 25,5 23,0 18,3 17,6 15,1 14,0 Veränderung 2012/11 -0,9 -6,5 -5,8 -2,8 7,4 22,9 -12,6 7,9 4,0 2,4 -4,6 Quelle: Koreanische Außenhandelsstatistik; Kotis Einfuhr nach Warengruppen SITC Warengruppe Insgesamt Deutschland 33 Erdöl Deutschland 77 Elektrische Maschinen Deutschland 34 Gas Deutschland 28 Metallische Erze Deutschland 67 Eisen und Stahl Deutschland 32 Kohle Deutschland 74 Spezialmaschinen Deutschland 72 Arbeitsmaschinen Deutschland 51 Organische Chemikalien Deutschland 87 Mess- und Regeltechnik, medizinische und optische Instrumente Deutschland in Mrd. USD, Veränderung im Vergleich zum Vorjahr in % 2007 356,8 13,5 66,7 0,0 41,8 1,5 14,7 0,0 13,0 0,1 15,9 0,2 5,3 0,0 9,7 1,8 8,4 1,2 8,7 0,4 2012 519,6 17,6 136,3 0,1 54,1 2,0 33,8 0,0 28,1 0,0 21,3 0,3 16,1 0,0 15,4 2,1 15,3 1,3 14,5 1,0 Veränderung 2012/11 -0,9 4,0 9,0 110,4 1,8 25,8 12,1 9,5 -9,3 -74,0 -17,3 1,2 -13,0 -14,9 5,7 -1,6 -14,4 -19,0 -3,7 23,3 8,4 13,2 8,3 1,3 3,2 1,0 Quelle: Koreanische Außenhandelsstatistik; Kotis 22 KORUM Nr. 47 | Oktober 2013 Konjunktur Korea muss viele Rohstoffe und Nahrungsmittel importieren. Weitere wichtige Importprodukte sind Elektrotechnik/Elektronik (rund 72 Mrd. USD im Jahr 2012), chemische Erzeugnisse (47 Mrd. USD) und Maschinen (41 Mrd. USD). Aus Deutschland bezieht Südkorea vor allem Zulieferungen für seine Industrie wie Maschinen (4,7 Mrd. USD), chemische Erzeugnisse (3,2 Mrd. USD), Mess-, Analysen- und Kontrolltechnik, Strom- und Schalttechnik, Industrieelektronik und Kfz-Teile sowie daneben vor allem Pkw (2,8 Mrd. USD), Medizintechnik und Nahrungsmittel. Größter Exporteur war 2012 die Elektrotechnik-/Elektronikindustrie mit Ausfuhren im Wert von 128,5 Mrd. USD. Die wichtigsten Produkte sind Halbleiter, Displays, Handys, Computer und -Teile sowie weiße Ware. Die Ausfuhren von Kfz und Kfz-Teilen beliefen sich auf knapp 69,7 Mrd. USD. Die chemische Industrie exportierte Waren für 61,3 Mrd. USD, der Maschinenbau für 49,8 Mrd. USD und der Schiffbau für 37,8 Mrd. USD. Ausfuhr nach Warengruppen SITC Warengruppe Insgesamt Deutschland 77 Elektrische Maschinen Deutschland 78 Straßenfahrzeuge Deutschland 33 Erdöl Deutschland 79 Andere Beförderungsmittel Deutschland 76 Nachrichtentechnik, Video- und Audiogeräte Deutschland 87 Mess- und Regeltechnik, medizinische und optische Instrumente Deutschland 67 Eisen und Stahl Deutschland 51 Organische Chemikalien Deutschland 57 Kunststoffe in Primärformen Deutschland 72 Arbeitsmaschinen Deutschland in Mrd. USD, Veränderung im Vergleich zum Vorjahr in % 2007 371,4 11,5 46,6 1,6 49,0 2,0 24,5 0,0 27,5 2,4 2012 547,9 7,5 85,6 0,9 69,7 1,5 57,1 0,0 39,8 1,5 Veränderung 2012/11 -1,3 -21,0 10,3 -17,2 4,3 3,3 8,2 -98,9 -28,7 -46,5 46,6 33,7 -16,5 1,7 0,7 23,2 21,6 31,9 1,7 0,5 18,8 0,0 15,0 0,0 13,5 0,0 12,4 0,2 0,2 30,2 0,1 23,0 0,1 20,6 0,2 18,4 0,2 -54,6 -5,0 -12,6 3,7 14,5 0,5 4,5 -7,5 -14,6 Quelle: Koreanische Außenhandelsstatistik; Kotis KORUM Nr. 47 | Oktober 2013 23 Kontrakte Korean Labor and Employment Laws Recent Trends Nicolai Nahrgang Introduction Subcontracting Issues While labor laws are perceived as a driver of job creation and job security with evolving statutory employment standards as a guarantor of individual and collective labor rights, companies need to be careful to implement an effective system of HR compliance that monitors and reflects new legislative initiatives and relevant court rulings. One of the most highly publicized Supreme Court decisions in 2012 concerned the distinction between legal and illegal dispatching of workers. New statutory retirement age The amendment of the Act Regarding AntiDiscrimination Against Age and Employment of Elderly Persons (the “ADEPA”) was approved by the National Assembly on April 30, 2013. The ADEPA extends the statutory retirement age and includes certain changes necessary to implement the extended statutory retirement age, such as adjusting salary systems. Under the ADEPA, companies will be statutorily required to set the retirement age at 60 or above. Any company with a retirement age below 60 will be deemed to have set the retirement age at 60. On the other hand, if the retirement age is extended to 60 or above, the employer and the majority labor union (or, if the company does not have a majority labor union, the majority representative of the employees) must comply with certain statutory requirements, such as adjusting the salary system, to accommodate the retirement age extension. The effective date of the ADEPA will depend on the number of employees in a given workplace. For businesses, workplaces, governmental offices, and local public enterprises with 300 or more full-time employees, the ADEPA will come into effect as of January 1, 2016. For places with less than 300 full-time employees, the ADEPA will become effective on January 1, 2017. 24 KORUM Nr. 47 | Oktober 2013 There are two ways in which a company may use workers other than its own employees: i) using workers dispatched from a manpower supply company (“Worker Dispatch”); or ii) using workers of a subcontracting company under an independent subcontractor agreement executed with a subcontracting company (“Subcontracting”). The primary difference between the two systems is who supervises and controls the concerned employees. Worker Dispatch. Under the Worker Dispatch system, a manpower supply company enters into a contract to dispatch workers to a service recipient company, whereby the dispatched workers provide their services to the service recipient company subject to the direct supervision and control of the service recipient company. Such workers maintain their employment relationship with the manpower supply company. Under the Act on the Protection of Dispatched Workers (hereinafter the “Dispatch Act”), a manpower supply company must meet certain legal requirements including, the requirement to obtain a license to engage in Worker Dispatch from the Ministry of Employment and Labor (“MOEL”). Furthermore, there are only 32 job categories approved for work under Worker Dispatch. In addition to the restriction on the type of work, the Dispatch Act restricts the period for dispatch work to a maximum of two years with a few exceptions. Subcontracting. Under the Subcontracting system, one company promises to accom- plish a certain task and the principal company promises to pay a fee to the subcontractor for the completion of such work. The subcontractor, which typically receives a work order from the principal, accomplishes such work by directly supervising and controlling its own employees in order to complete the work on behalf of the service recipient company. At all times, the subcontractor maintains the relationship with the principal who has no direct relationship with the employees of the subcontractor. “Illegal Dispatch”. If, in substance and form, the principal company is supervising and controlling the subcontracted workers under a subcontracting arrangement, then a court or the labor authorities may find that the arrangement is for the use of dispatched workers subject to the protections and limitations imposed by the Dispatch Act (and thus, this is called an “illegal Worker Dispatch”). In the past, for those “illegally dispatched workers” staying beyond two years, they would have been entitled to claim regular employee status with the service recipient company. From August 2, 2012, the foregoing two year distinction was eliminated, meaning illegally dispatched subcontracted workers can now claim direct employment immediately with the principal company. Failure by the employer to comply with an order by the authorities to hire the dispatched employee may result in the employer being assessed an administrative fine up to 30 million Korean Won on top of a possible criminal sanction. Labor-Management Council According to the Act on the Promotion of Participation and Cooperation of Workers (the “APPCW”), any employer with at Kontrakte least 30 employees shall establish a Labor Management Council (the “LMC”) and hold the LMC meetings on a quarterly basis. Failure to establish the LMC may result in monetary fines of up to KRW 2 million to the employer. or more employees is required to provide at least three days of paid paternity leave for fathers and may provide them with up to an additional two days of unpaid paternity leave. From February 2, 2013, this also applies to employers with less than 300 employees. The LMC, which has to be established irrespective of the existence of a trade union at the company, promotes welfare and cooperation between employers and employees and serves as a discussion platform for labor issues. The LMC is comprised of an equal number of employee and management representatives. The employee representatives must be elected by the employees unless there is a labor union that represents the majority of all employees, in which case the labor union may designate the employee representatives. The GEEA requires employers to provide a one-year leave of absence for childcare, not including the days of paid maternity leave used after childbirth in case of female employees, for any male or female employee with a child under the age of six. Although the LMC discusses a range of employment-related matters, certain issues may only be resolved by a resolution of the LMC; these include establishment of basic employee training plans, establishment and management of welfare facilities, and employee grievances which are not resolved by the grievance handling committee, a subcommittee of the LMC. Unlike labor unions, the LMC does not have the right to initiate or order industrial actions such as strikes. Protection of Female Employees The declining fertility rate in South Korea has triggered legislative initiatives to support and protect the female work force. Employers must grant pregnant female employees a total of 90 days of paid maternity leave. At least 45 days must be used after childbirth but where more than 45 days were spent prior to childbirth, an employer must allow 45 days of maternity leave after childbirth. Employers must provide 30 minutes of paid nursing periods twice per day for female employees with children under the age of one. Under the Gender Equality Employment and Work-Family Balance Support Act (“GEEA”), from August 2, 2012, an employer with 300 From August 2, 2012, with the request of an employee with a child under the age of six, the employer is required to allow a work hour reduction during the childcare period. The employer may refuse to allow a work hour reduction only in very limited circumstances. Personal Information Protection Act The Personal Information and Privacy Act (hereinafter “PIPA”) took effect starting from September 30, 2011. The Act determines the procedures to take when processing personal information, defines the rights of an information owner, and further provides for criminal, administrative and potential civil penalties for violation of the rules thereunder. As the PIPA applies equally to the collection and management of employee and customer information, a review of HR practices for the processing of collected personal information is warranted for compliance with the various protective measures that are required under the PIPA. Personal information is broadly defined under the law to refer to information pertaining to a living individual which contains information identifying a specific person with a name, a resident registration number, or similar in a form of an image. According to this definition, information which is collected and processed by a company from recruitment, employment, to termination will likely qualify as “personal information.” A key principle of PIPA is that when personal information from a “principal,” i.e., the owner of the personal information, is collected or used, certain disclosures must be made and consent obtained. Employers must establish and disclose a set of guidelines for processing personal information and implement technical, managerial, and physical measures necessary to prevent employee information from being lost, stolen, leaked, altered or damaged. The recent upsurge in the mishandling and leakage of personal information across industries has caused greater scrutiny from the media, regulators and investigative authorities. Accordingly, companies need to adopt a proactive approach to the PIPA requirements. Dr. Nicolai Nahrgang, LL.M. (Cornell) is a German and US licensed attorney. He is a senior foreign counsel at Kim & Chang. KORUM Nr. 47 | Oktober 2013 25 Kontakte Contacts 26 KGCCI Half -Year Economic Outlook and MOU with Daegu Discussion with PStS Hartmut Koschyk and political foundations The KGCCI Economic Outlook 2013 was held on August 28th. While Deutsche Bank and German Trade and Invest (GTAI) gave an outlook from their macroeconomic perspective, Carl Zeiss, Brose, BMW, Boehringer Ingelheim and Hapag-Lloyd provided their assessment for their respective markets. The event was kindly sponsored by Daegu Metropolitan City. KGCCI and Daegu Metropolitan City signed a Memorandum of Understanding at this occasion. On 7th October, Parliamentary State Secretary of Federal Ministry of Finance Hartmut Koschyk, provided insight into the situation in the Federal Republic of Germany after the parliamentary elections. Debated questions were, among others, options for coalitions and their possible impact on German inter-state issues as well as on Korean-German relations. A podium discussion with representatives of the political foundations in Korea following the speech of PStS Koschyk allowed to discuss many of the issues raised more in depth. MOU with KITA KGCCI-GIZ Workshop Korea International Trade Association (KITA) signed a Memorandum of Understanding with KGCCI, FKCCI and ITCCK to promote trade and business between Korea and Europe. The MoU was signed by Mr. Moo-han Kim, Senior Executive Managing Director of Korea International Trade Association (KITA) and Mr. Thomas Geyer, President of KGCCI, Mr. David-Pierre Jalicon, President of FKCCI and Nicolas Piccato, President of ITCCK at the Korea World Trade Center on 29 August 2013. On September 6th, Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) and KGCCI held an workshop on Skilled Workforce in German Companies in Korea. Around 40 executives attended the workshop and took a chance to gain more insights about practical orientation in vocational education and training. Breakfast Seminar with Kyobo Life Insurance Breakfast Seminar with Kim&Chang Introducing a new event series “Breakfast seminar with…” – KGCCI invited for this 1st meeting Kyobo Life Insurance on the 11th September at its Headquarter in Noblié Center. Ms. Ji-Hyun KIM, Senior Consultant at Kyobo Life Insurance, gave an overview of the Korean retirement pension market and concluded with a number of tips on how companies can respond to the challenges of the current environment in managing retirement pension. The 2nd breakfast seminar was held on 1st October in cooperation with one of the leading Korean law firms Kim & Chang covering the topic „Recent Trends in Korean Labor Law”. KGCCI member companies gathered to discuss profound issues, among others, ordinary wages, subcontracting, HR compliance as well as termination laws in Korea. KORUM Nr. 47 | Oktober 2013 Kontakte IAA Delegation 2013 SME Round Table and Sundowner KGCCI organized a delegation for the commercial vehicle parts manufacturers in Jeonbuk from September 8th to 14th 2013 on the occasion of the IAA International Motor Show 2013 in Frankfurt. The 28 participants visited ZF Friedrichshafen AG, Fraunhofer LBF, Knorr-Bremse AG und MAN Truck & Bus AG. Moreover, the delegation had a networking event with the automobile parts manufacturers in Thüringen on September 09th at the IAA International Motor Show. On 24th September, the KGCCI SME Round Table (AKM) held the meeting under its Chairman Michael Hennig, President of Illies Engineering, Vice President of KGCCI to share and discuss work related issues. The SME Round Table was followed by the KGCCI Sundowner. Around 70 members came together to enjoy a glass of Bitburger beer and German sausages provided by Chef Meili. Participants appreciated this informal networking opportunity in a relaxed after-work atmosphere. New Members Akzo Nobel Pulp+ Performance Chemicals Korea Co., Ltd. Mr. Christian Przybyla Business Manager North Asia E-Mail: [email protected] Branche: Chemistry, Pharmaceuticals Human Resources Development Service of Korea Dr. Christin Brings Special committee member E-Mail: [email protected] Branche: Association, Non-profit Foundation; Consulting (Business); Education; Transportation, Logistics, Relocation Volute Ms. Michaela Auer Management, Conceptor E-Mail: [email protected] Branche: Advertising, Public Relations, Design; Consulting (Business); Media, Publishing, Print; Trade Fair, Exhibition Grape communications Mr. Soo-Sam Chae Chairman & CEO E-Mail: [email protected] Branche: Advertising, Public Relations, Design; Consulting (Business) Upcoming November 2 Skat Tunier 12:00pm Restaurant Baerlin November 5 December 2 Extraordinary General Meeting (EGM) Korean Executive Forum (KEF) 6:30pm Conrad Seoul, Grand Ballroom 6:00pm Conrad Hotel, Studio 1-3 December 6 December 10 Goose Dinner SME Round Table (AKM) 6:30pm Millennium Seoul Hilton, Junior Ballroom 4:30 Deutsche Schule Seoul Sundowner 6:30pm KGCCI Veranda Registration: www.kgcci.com/events | Contact: Ms. Sun-Hi Kim | [email protected] KORUM Nr. 47 | Oktober 2013 27 Kontakte News and People Mr. Thomas Kuehl was named as the new Managing Director of the Volkswagen Group in Korea in September 2nd. Beforehand he worked as Director Corporate Strategy at the Volkswagen Group Sales India. After graduating from Bergische Universitaet Wuppertal, Germany and working as a consultant in several consulting firms, Mr. Kuehl joined Volkswagen AG in 1995. He held various positions in Volkswagen AG including Department Head of Outbound Logistic Parts and Sales Manager for Luxembourg, Belgium, and France until 2001. Serving as Head of Product Marketing and Strategy & Research at Volkswagen Mexico until 2005, he was in charge of seven Northern Europe countries as Sales Director for three years. Mr. Kuehl also worked for the Volkswagen affiliate Skoda as Brand Head and Member of Board, Sales & Marketing in India 2012, before he served as Director Corporate Strategy at the Volkswagen Group Sales. █ Mr. Max Phillips (43) assumed his position as Area Manager, Korea for The Ascott Limited on 5th August 2013. Max replaces Jean Keijdener who has relocated to Thailand as Country General Manager. Previously, Mr. Phillips was working for The Ascott Limited in London in the role of Area Manager. He has also worked for Forte Hotels, Le Meridien and Moat House Hotels. He holds a degree in Hotel Management at the Manchester Metropolitan University. █ increased. This development is recognizable through the investments undertaken by the DAAD in Korea, which have doubled in the last 10 years - a total of EUR 3.5 million. Annually 600 students and academics participating in the German-Korean exchange benefit from the programs of the DAAD. Mr. KyoungBong Park (51) assumed on August 1st 2013 the Representative Director position at EPCOS Korea LLC, a spin-off company from Siemens Ltd., Seoul since 2008. He took over from Dr. Werner Salz who moved to EPCOS PTE LTD in Singapore. Mr. Park has been working for EPCOS Korea and Siemens Seoul since 1991 starting his career as a field application engineer of electronic components. Previously he was a Radio Frequency Modulator development engineer at Samsung Electro-Mechanics since 1986 after retiring at first lieutenant from Korean army. He holds a Master degree in Technology Management at the State University of New York at Stony Brook and a Bachelor degree in Electronic Engineering █ TÜV Rheinland Korea became the first company since 2008 to be credited as a REACH (Registration Evaluation Authorization of Chemicals) services provider from the Korean Government. TÜV Rheinland's Korean subsidiary is able to support local exporters in cooperation with Luxcontrol to comply with the European chemicals regulations. Customers interested in REACH consultancy services can apply directly on the government’s REACH home page. Following this approval, TÜV Rheinland Korea will train consultants and develop services in accordance with the Korean K-REACH regulation adopted last April 2013 and coming into effect in 2015. █ In 2006, the Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) moved from its Korean office into the KGCCI German office in Hannam-dong. These seven years, in which even the German-Korean Alumni Network ADeKo was founded, were a time of expansion. This expansion is now also due to the relocation of the DAAD offices to Myeong-dong: Assignments are getting more diversified, working space requirements and the need of an external representation have Please send news for this column to [email protected] █ 28 KORUM Nr. 47 | Oktober 2013 KGCCI Exhibition and Business Delegation Support Local expertise and support is the key to success for international exhibitors at trade fairs and business delegations. KGCCI provides that expertise to its clients: Exhibition Support for German and Korean Companies • Organization of booth set-up and promotion activities • Local support for a professional presentation at trade fairs in Korea and Germany Business Delegations • Arrangement of complete business trips to Germany and Korea • Organization of events, seminars, business matchmaking and other networking opportunities With over 30 years of experience, KGCCI is your first partner in international trade fair and business delegation consulting. Contact us: Trade Service Division Tel.: +82-2-37804-600 Fax: +82-2-37804-637 [email protected] www.kgcci.com KORUM Media Data Korea I Unternehmen I Märkte KORUM, the bimonthly magazine of KGCCI publishes articles on Korea's economy, markets, companies, technologies as well as on tax, legal or intercultural issues. The journal also contains information on the activities of KGCCI and its member companies. Nr. 47 l Oktober 2013 KORUM target group consists of KGCCI members in Korea and abroad, decision makers of companies doing business with Korea, business associations and relevant public sector institutions. Herausgeber: Circulation: Language: Pages: Frequency: 1,200 copies German minimum 32 (full colour) bimonthly (February, April, June, August, October, December) Rates per issue, all pages full colour Inside front cover page + page 3 Outside back cover page Page 30 + inside back cover page Inside double page spread Inside front cover page Inside back cover page Inside page Inside 1/2 page Redaktion: Sora Jon [email protected] ADVERTISEMENT RATES Page Deutsch-Koreanische Industrie- und Handelskammer 8F Hannam Plaza, 85 Dokseodang-ro Youngsan-gu, Seoul 140-884, Korea www.kgcci.com Prices (Mil. KRW) 2.2 2.2 2.1 2.0 1.7 1.6 1.4 0.8 Trim size (WxH mm) 420 x 297 210 x 297 420 x 297 420 x 297 210 x 297 210 x 297 210 x 297 210 x 149 Non bleed size (WxH mm) 426 x 303 216 x 303 426 x 303 426 x 303 216 x 303 216 x 303 216 x 303 - Anzeigen: Sunae Ju Tel. + 82-2-37804-645 Fax + 82-2-37804-637 [email protected] Layout und Druck: DeSIGN SIDAE NEXT ISSUE Advertisements and contributions for issue 48: November 29th, 2013 Main topic: “Medical technology” © Deutsch-Koreanische Industrie- und Handelskammer Alle Rechte vorbehalten Mit Namen gekennzeichnete Beiträge stellen die Meinung des Autors, nicht unbedingt die Meinung der AHK Korea wieder. DISCOUNT RATES Member discount: 10% per ad Frequency discount: 3 issues 5% | 6 issues 10% 30 KORUM Nr. 47 | Oktober 2013