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ABOMINATOR Nuctemeron Descent Osmose Productions „Aussie War Metal“ oder „Black Death Carnage“ sind wohl die treffendsten Bezeichnungen, für den Black/Death Metal, der uns von den Australiern ABOMINATOR, in Form ihres dritten Albums „Nuctemeron Descent“ um die Ohren gefeuert wird. Many, many Blastbeats, kaum echte Melodien, dafür aber brutale Death Grunts, vernichtend-harte Gitarrenläufe, sowie explosive DrumAttacken führen ABOMINATOR’s tödliches Gemetzel unweigerlich zum Sieg. Die, mittlerweile zum tödlich aufeinander eingeschossenen Vierfach-Geschütz gewachsene Black/Death Combo, besitzt eine extrem hohe Durchlagskraft und ist somit zu einer verdammt gefährlichen Elite-Einheit geworden. Chris Volcano, Andrew Undertaker, Max Krieg, und Valak Exhumer setzen ihre neun Hochgeschwindigkeitsgeschosse äußerst präzise und effektiv ein, was sich mit jedem neuerlichen Angriff in einer fiesen und kompromisslosen Gewaltorgie äußert. Der, etwas über eine dreiviertel Stunde andauernde, musikalische Kleinkrieg ist sicherlich nicht als ultimatives Werk zu werten, jedoch durchaus als gelungen zu bezeichnen.J. Soundgebilde mit diversen Gothic-, Prog- oder Klassik-Elementen angereichert. Somit reicht das Spektrum von balladesk-ruhig über episch-dramatisch bis hin zu heftig-aggressiv. Diese musikalische und vor allem gesangstechnische Vielfalt hebt AFTER FOREVER sogar noch von den vorgenannten Bands ab. Auf eindrucksvolle Weise behandeln die Holländer textlich, aus der Sicht eines Kindes, vor allem die Einsamkeit, den Streit und die Trennung der Eltern, sowie die allgemeinen Problematiken von Kindern, die unter den heute gegebenen Umständen aufwachsen müssen. Da jeder einzelne Track nicht zuletzt dadurch seine eigene Identität gewinnt (es werden hin und wieder gesprochene Zwischenparts eingestreut, die schon fast Hörspielcharakter aufweisen), ist es müßig aus den ohnehin erstklassigen Songs einzelne Highlights hervorheben zu wollen. Das bombastische, fast eine Stunde andauernde „Invisible Circles“, ist äußerst filigran ausgearbeitet, kommt dadurch enorm facettenreich rüber und ist somit als ultimatives Szenehighlight zu werten. Ein sensationelles Album, das abwechslungsreicher und anspruchsvoller wohl kaum hätte gestaltet werden können. J.G. a AINA Days Of Rising Doom Transmission Eine Metal Oper ist ja nun nichts Neues mehr, aber Im Falle von AINA, dessen Musikalischer Kopf kein Geringerer als Sascha Paeth ist, trifft das nicht ganz zu. Die limitierte Erstauflage kommt in einem fetten buchartigem Digipack mit 68 (!) Seiten, einer Bonus CD „The Story Of Aina“, eine Making of DVD mit Videoclip und Multimediapart. Musikalische Unterstützung bekam Sascha von einigen Herrschaften mit dem Namen wie Glenn Hughes, Michael Kiske, Tobias Sammet, Candice Night und Derek Sherinian, um nur einige wenige zu nennen. Mit diesen Hochkarätern im Gepäck ist AINA eine sehr gut gelungene runde Sache geworden die nie langweilig oder monoton klingt und mit dem abschließenden Satz „to be continued...“ schon jetzt Hunger auf mehr macht. D. AFTER FOREVER Exordium Transmission Records „Exordium“, die Vorab E.P./DVD, des holländischen Melodic/ Dark/ MetalSechsgespanns AFTER FOREVER hielt sich für zwei Monate in den offiziellen Top 100 Album-Charts auf. Die Audio-CD enthält neben dem sensationelle „My Choice“ die erstklassige Coverversion zu Iron Maidens „The Evil That Men Do“ und noch vier weitere Tracks (unter anderem das Instrumental „Line Of Thoughts“). Auf Seiten der DVD gilt es das erstklassig performte Video zu „My Choice“ und eine Live-Version zu „The Evil That Men Do“ audiovisuell zu vernehmen. Daneben enthält die DVD noch das „Making Of...My Choice“, Studioaufnahmen, diverse Dia-Shows, die Lyrics und einige Linernotes. Somit ist das knapp 27-minütige „Exordium“ ein großartiges Vorab-Geschenk an alle AFTER FOREVER-Fans geworden. Lest in der nun folgenden Review genaueres über die musikalischen Qualitäten dieser ultimativen Ausnahmeband. J.G. a AFTER FOREVER Invisible Circles Transmission Records Das niederländische Sextett AFTER FOREVER hat zwar bislang erst zwei offizielle full-length Alben veröffentlicht, ist aber im Verlauf seiner musikalischen Laufbahn stetig gewachsen und konnte sich somit eine große Anhängerschaft erspielen. Heute gelten AFTER FOREVER zurecht als feste Größe im Gothic/ Rock/ Death-Bereich. Zwar liegt auch beim dritten Album „Invisible Circles“ der Schwerpunkt wieder ganz klar auf Floor Jansens weiblich-seichtem bis extrem-rockigem Gesang, dennoch zeugen Sander Gommans’ (g.; v.) Deathgrowls und auch Bas Maas’ (g.;v.) Klargesang von großer Klasse. Das Gesamtkonzept beschränkt sich nicht allein darauf, Bands wie Nightwish, Tristania, Therion, Doro oder gar Kate Bush zu kopieren, vielmehr geht es den Holländern darum, die Einflüsse der genannten Bands in ihre Musik einfließen zu lassen und dadurch ein Maximum an Kreativität, Facettenreichtum und eigener Identität zu schaffen. Floor Jansens’ enormes stimmliches Spektrum bewegt sich dabei zwischen Operngesang (ähnlich dem von Tarja Turunen/Nightwish) über einfühlsam und seicht (ähnlich dem Gesang von Kate Bush) bis hin zur ultimativen Rockröhre (Doro). Viele typische Metal-Fragmente werden in AFTER FOREVER’s a a ALTERNATIVE ALLSTARS 110% Rock Steamhammer Nachdem die ALTERNATIVE ALLSTARS ordentlich Bühnen beackert haben, lassen sie jetzt ihr zweites Album rüberrutschen. Neben Bandkopf/ Gitarrist/ Sänger Claus Grabke (kennen vielleicht einige von Thumb und er ist eine Größe in der Skateboarder-Szene) und Bassist Mark Wiechert ist auch der Neuling Sven Pollkötter fest dabei. Allerdings mischten noch ein paar andere Leute auf „110% Rock“ mit: Gary Lincoln, Steffen Wilking, Ingo Knollmann von den Donots und Ron von 4Lyn. Die Namen sagen mir nicht wirklich was, aber möglicherweise ist ja der eine oder andere Leser besser mit der Materie vertraut. Musikalisch geht’s überwiegend punkrockig zur Sache: So findet man Pop Punk („Rubberball“, „Hold On Tight“), Punk Rock („Waking Up To Reality“ oder „I Get Around“), Glam und melodischer Skater Punk. Bis auf die Pop Punk-Nummern und „Emotions“ (Oasis-like) finde ich die Songs eigentlich okay; die GlamStücke „110% Rock“ und „Falling From Grace“, sowie den coolen Rocker „I’m Free“ sogar gut. Ich hätte mir die Scheibe zwar wesentlich rotziger gewünscht, aber da gehöre ich wohl zum falschen Zielpublikum und die Musik entspricht eben auch dem sportlichen Hintergrund von Claus Grabke. M.K. a ANNIHILATOR All For You AFM Records Neue Sänger bringen ja oft große Ver- änderungen mit sich. Im Falle von ANNIHILATOR, die ja über die Jahre hinweg fast zu jedem Album einen neuen Sänger hatten, hätte ich eine derartige Vermischung zwischen Alt und Neu zugetraut. Der neue Sänger Dave Padden ist zweifelsohne der melodischste und flexibelste Sänger der Bandgeschichte, auch wenn manche Growlparts zu aufgesetzt klingen, aber braucht das der Fan? Ich persönlich bin Fan erster Stunde und empfand Jeff „himself“ sowie den letzten Sänger Joe Comeau als optimalen Frontman. Irgendwie ist der Wurm in der Platte aber Stück für Stück... „All For You“ ist vielschichtig und wirklich gut, hört sich aber nur ansatzweise nach ANNIHILATOR an. Das Folgende „Dr. Psycho“ beginnt zwar träge, entpuppt sich aber dann zu dem besten Song auf dem Album und bildet die glücklicherweise die Brücke zwischen den letzten beiden Alben und diesem Scheibchen. „Demon Dance“ hätte auch auf der ersten ANNIHILATOR sein können. Als nächstes kommen wir zur Singleauskopplung „The One“, diese Powerballade mit Oasis-ähnlichem Gesang hat nicht wirklich Eier. „Bled“ hat einen Metallica Touch und kommt gut. „Both Of Me“, ein über acht Minuten Track, mit akustischem langsamen Mittelteil. Hätte die ganze CD solche Tracks hätte ich auch kein Problem damit. „Rage Absolute“ die Welt ist in Ordnung!!! So ein Gitarrenspiel wollen die Fans.... „Holding On“ das was „Rage Absolute“ an Boden gut gemacht hat, macht diese Schnulzenballade wieder zunichte. Laut Info: Für Jeff ein wichtiger und persönlicher Song, aber für einen Fan wohl der Schlechteste und Sinnloseste, den er wohl je geschrieben hat. „Nightmare Factory“ ist ein zu erkennender ANNIHILATOR-Song ohne aber wirklich zu überzeugen. Den Abschluss bildet „Sound Of Horror“, ein Instrumental bei welchem Jeff zeigt wie ein Meister an der E-Klampfe klingen muss. Alles in allem ist „All For You“ ein extrem abwechslungsreiches Album, das man oft hören muss um reinzukommen, aber für ein ANNIHILATOR-Album fehlt noch jede Menge. D.H. a ANUBIS GATE Purification Locomotive Mit ihrem Debüt „Purification“ haben die Dänen ANUBIS GATE etwas für die Mystic-Metaler und langen Rollenspielabende auf die Beine gestellt. „Purification“ kommt schon richtig gut, aber für mich persönlich sind die vielen Intros und ewiglangen instrumentalen Songeinleitungen gewöhnungsbedürftig. Auch Sänger Henrik Fevres (der technisch wirklich gute Arbeit leistet) Aussprache bei einigen Textpassagen ist extrem ungewöhnlich (vielleicht wird es zu seinem Markenzeichen?). Von diesen Mankos abgesehen, bekommt man hier 10 Songs die ich mal als mystisch angehauchten Mid-Tempo progressiven Powermetal nennen möchte. D.H. a ANVIL Back To Basics Massacre Der Albumtitel ist hier Programm, denn die Kanadier gehen wirklich zu ihren Wurzeln zurück und setzen überwiegend auf Mid Tempo Rocker, wie es schon auch auf „Metal On Metal“ und ganz besonders auf ihrem Debüt „Hard’n’Heavy“ praktiziert worden war. Mut zum Risiko kann man nur sagen, aber leider ist das Experiment nicht ganz gelungen. Das liegt ein bißchen an der eher dürftigen Produktion und auch manchmal hauen Lips & Co. einfach zu viele Lead-Fills rein (stört mich aber weniger). Am übelsten ist jedoch die schwache Gesangsleistung von Lips, der manchmal schief oder auch 23 atemlos klingt. Mensch, was ist in dich gefahren? Und bei „Keep It Up“ wiederholen sie den Refrain doch einen Tick zu viel. Trotzdem ist „Back To Basics“ immer noch okay bis gut, das ist heutzutage aber ein bißchen wenig. M.K. „Beauty Of Death“ haben es mir angetan. Das etwas über 41-minütige „Cell666“ braucht man nicht wirklich in seine Black Metal-Sammlung aufzunehmen, dafür sind APOSTASY einfach noch nicht eigenständig und gereift genug. Potential steckt durchaus dahinter, aber wer braucht schon einen billigen Abklatsch der vorgenannten Bands? J.G. a A.O.K. Kinderlieder Frei Ab 18 Locomotive Music Es schlachtet ein Bibabutzemann in unserm Haus herum, wie dumm!!! Nach einer sehr langen kreativen, vielleicht auch weniger kreativen Schaffenspause (das kann man bei A.O.K. wohl nie so genau sagen: sauf-wichsrülps-furz), haben die fünf Südhessen wieder Mut geschöpft, sich neuen Schandtaten hinzugeben. Ihr selbstbetitelter Nothingcore, mit (teilweise wirren, vulgären) deutschen Texten, geht mal wieder schwerstens unter die Gürtellinie (von vorne, wie von hinten). Da wechselt man musikalisch von KrankRock zu Hart-Chor über Heavy Mäddel bis hin zu ultraschnellem GekreischCore. Es werden gar Klassiker namhafter Bands zum „Neuen Deutschen Blutrausch“ oder wilden Sex-Eskapaden verhackstückt. Oftmals hat man auch bekannte deutsche Kinderlieder, die uns noch von unserer Kindheit her zum Halse raushängen, zu lustigen musikalischen, wie textlichen Versionen verwurstet. So richtig an einem bestimmten Stil festzumachen ist A.O.K.’s Musik aufgrund der ständigen stilistischen Wechsel der einzelnen Tracks wirklich nicht. Von daher ist die Bezeichnung „Nothingcore“ eigentlich mehr als trefflich zu werten. Auch die A.O.K.Konzerte sind immer wieder sehensund hörenswert. Da wird schon mal vor dem Konzert das Warenlager eines Gemüsehändlers geplündert, um es anschließend als Blumenkohl- und Kopfsalathagel vor der Bühne niederprasseln zu lassen oder man peitscht sich zur Abwechslung einfach mal gegenseitig mit seinen Genitalien aus!!! Das 43-minütige neue A.O.K.-Album „Kinderlieder Frei Ab 18“ ist arsch-tight performt und besitzt einen Spaß-Fuck-Tor von mindestens 1:0!!! J.G. a APOSTASY Cell666 Black Mark APOSTASY versuchen, bereits mit ihrem Debut „Cell666“, den symphonischen Black Metal-Thron zu erklimmen, den bereits Bands wie Dimmu Borgir oder Cradle Of Filth für sich beanspruchen. Das coole, ansprechende Coverartwork, welches einen sitzenden, schreienden, glatzköpfigen Insassen der Zelle 666 in einer ziemlich heruntergekommenen Psychiatrie zeigt, ist sicherlich passend gewählt, aber genauso abgenutzt, wie das Abbild der psychiatrischen Einrichtung wirkt auch das Gesamtkonzept, dem sich APOSTASY verschrieben haben. Das erste Manko ist beim Gesang auszumachen, der nicht sonderlich abwechslungsreich gestaltet ist. Das zweite Manko ist, dass das gesamte Konzept kopiert, gekünstelt und manchmal sogar aufgesetzt wirkt. Dadurch macht sich nach einigen Durchgängen die feindselige Langeweile breit. Saft- und kraftlos rauscht der Black Metal, den die Schweden hier fabrizieren an mir vorbei. Lediglich „The 7th Throne“ und ATTACKER Soul Taker Iron Glory Wow, ist das wirklich schon so lange her, daß die Amis ihr zweites Album (1988) veröffentlicht haben? Auf jeden Fall hört man es „Soul Taker“ nicht im Geringsten an. Fakt ist, die neue Scheibe braucht sich nicht hinter den ersten beiden exzellenten Alben „Battle At Helm’s Deep“ und „The Second Coming“ zu verstecken. „Soul Taker“ bietet fulminanten schnellen US Metal, der frisch und unverbraucht klingt, trotzdem trieft jede Pore vor 80er Feeling. Okay, die Stimme von Frontsirene Bob Mitchell (auch Sänger auf dem Debüt und ersetzt damit den inzwischen verstorbenen John Leone, der auf „The Second Coming“ zu hören war) ist bestimmt nicht jedermanns Sache, denn seine Vocals schwingen sich schon oft in schwindlige Höhen auf; die Musik indes dürfte jedem US Metal-Fan wie Öl heruntergehen. Was will ich noch viel herumschwafeln, dieser Silberling ist spitze und ihm sollte umgehend ein neues Zuhause gegeben werden! M.K. a AXENSTAR Far From Heaven Arise Records Ja da trauen sich die Schweden erneut! Mal sehen, der Erstling war eigentlich belanglos... Und hey, da ist wirklich eine ordentliche Steigerung gegenüber dem Debüt festzustellen. Natürlich ist der Melodic Power Metal der Buben immer noch von Stratovarius-Einflüssen geprägt, knappe 48 Minuten wird dem Hörer meist schnelle Songs um die Watscheln gehauen, hookige Refrains gibt’s zuhauf, aber... irgendwie will mir dennoch nicht viel hängen bleiben (mal von „Blind Leading The Blind“ abgesehen). Anrechnen muß man AXENSTAR, daß sie immer noch die Kurve bekommen, bevor es zu peinlich wird und zwischendrin findet man auch stets gute Momente, damit rettet sich „Far From Heaven“ gerade noch über die 08/15Hürde. Aber es ist nun mal kein Geheimnis, daß zig andere Bands ähnliche Mucke zocken, und wenn man schon nicht originell ist, dann müssen die Songs stimmen, was bedingt zutrifft. „Far From Heaven“ ist nett und ich persönlich ziehe diese Jungs den Langweilern Stratovarius vor. M.K. a BESTIAL MOCKERY Evoke The Desecrator Osmose Productions Das schwedische, thrashlastige Kettensägen- Massaker „Evoke The Desecrator“ ist bereits das zweite Album der Black/Thrash Metaller BESTIAL MOCKERY. Diese durchgedrehte Combo spielt überwiegend schnellen, kompromisslosen, motorsägenunterstützten oldschool Black Metal mit häufigen 80er Thrash-Riffing-Einsätzen. Sauber und druckvoll produziert ist das Material allemal und Frontsau Master Motorsag bringt auf den Punkt, worum es den Schweden musikalisch geht, nämlich um Hass, Zerstörung, brutale Härte und Gewalt pur. So kann man durchaus seiner mentalen Krankheit begegnen und sicherlich auch am besten Frust ablassen. Trotz der immensen Härte und recht dürftig gesäten echten Melodien, ist das dargebotene Material allemal hörbar, und geht sogar nach einigen Durchgängen richtig ins Ohr. Auf dem, leider nicht mal 30-minütigen „Evoke The Desecrator“ gilt es sogar einige fiese, aber gut durchdachte Gitarrensolo-Einlagen zu vernehmen. Der überwiegend ketzerische Gesang ist gut in den Sound eingebettet und kann mich nahezu komplett überzeugen. Auch bei den wenigen dunkler gesungenen Parts kommen Motorsag’s Vokills verdammt gut an. Hier und da muss man allerdings auch mal ein paar wenige gesangstechnische Abstriche machen. Aber gerade bei den wirklich genialen Tracks „Ghost Feast“, dem textlich abgedrehten „Necroslut“ oder beim Titeltrack „Evoke The Desecrator“ drehen BESTIAL MOCKERY zu Höchstformen auf. Diese ziemlich durchgeknallte Combo hat definitiv kein Gespött verdient, im Gegenteil das Teil groovt zeitweise sogar wie die Sau. J.G. a BEYOND SURFACE Destination’s End Noise Records Gothic Rock erfreut sich dieser Tage höchster Beliebtheit. Der Mainzer Sechserpack BEYOND SURFACE hat sich auf eindrucksvolle Weise eben genau dieser Stilrichtung angenommen. Als zweitplatzierte des Young-Metal-GodsMusikwettbewerb sprang man, wie auch die erstplatzierten Dyecrest, auf den Noise Records-Zug auf und konnte sich somit einen Plattenvertrag sichern. Auf ihrem hochklassigen Debut „Destination’s End“ fiebern sie Bands, wie End Of Green, Sentenced oder HIM nach. Ihr gut vorgetragener Gothic Rock mit männlichem, einfühlsamen und stets emotionalen Klargesang ist äußerst facettenreich gestaltet und überwiegend melancholisch gehalten. Gerrit’s Vocals passen sich sauber an die jeweilige songtechnische Situation an. Er versteht sich darauf, von den schneller und höher gesungenen Parts auf eindrucksvolle Weise in tiefere, emotionalere Bereiche vorzustoßen. Auch der gesamten Rhythmusfraktion muss man attestieren, dass sie ihr Handwerk versteht und mit geradezu spielerischer Leichtigkeit umzusetzen weiß. Diese noch recht junge Band hat in einer recht kurzen Zeit bereits eine erstaunliche Reife erlangt. Gute Refrains mit Ohrwurmcharakter zeichnen BEYOND SURFACE’s von atmosphärischer Melancholie getragene Musik aus. Auch das sauber umgesetzte, groovende Cover des Paul Young-Hits „Come Back And Stay“ ist mit seiner eigenen Interpretation richtig gut geworden. Fans von End Of Green, Sentenced oder HIM sollten unbedingt mal in das 45-minütige „Destination’s End“ reinhören. Es lohnt sich! a BLACKBURN Poker Face Point Music Schon Albumtitel und Frontcover lassen darauf schließen, um welche Mucke es sich bei diesem Album handelt. Und tatsächlich, die ´89 gegründete Schweizer Formation hat sich dem riffbetonten Hard Rock verschrieben. Das paßt dann auch wunderbar zu Songtiteln wie „Black Limousine“, „Journey Of Rock“ oder „Holy Rock’n’Roller“. Stimmlich läßt die Frontfrau Gaby mit ihrem rauhen, aber auch melodischen Organ, Parallelen zu Girlschool aufkommen, während man musikalisch auf Riffs á la AC/DC und mehrstimmige, eingängige Refrains setzt. Wer auf furztrockenen Hard Rock mit starkem AC/DC-Einschlag steht, trifft bei BLACKBURN bestimmt nicht die schlechteste Wahl. M.K. METAL BY METAL Black Mark Kompilation Black Mark Auf dieser Kompilation sind im ganzen 11 Clips der Black Mark Bands Morgana Lefay, Memento Mori, Edge Of Sanity, Lake Of Tears, Cemetary, Tad Morose und Agressor versammelt. Im Gegensatz zu anderen Kompilationen wirkt diese Aneinanderreihung von Clips sehr lieblos, da keine schön animierten Menüs, Interviews oder anderes Bonusmaterial enthalten ist. Auch die Audioformate sind beibehalten worden. Somit kommen hier lediglich Clipsammler, aufgrund des älteren Datums der Clips, und richtige Fans auf ihre Kosten. D.H. a MONSTERS OF METAL II Sampler Nuclear Blast Yeahh, genau mein Ding. Nach 1 kommt 2 und in diesem Falle kommen noch einige. Da haben Nuclear Blast genau meinen Geschmack von MusikDVDs getroffen. Video Clips zu Hauff! In einer sehr schönen Aufmachung mit schönen animierten Menüs mit allen aktuellen Nuclear Blast Clips. Darauf findet man Material wie z. B. Destruction, Edguy, Exodus „War Is My Shepherd“ (genial), aber genau so Clips BLACK LABEL SOCIETY Hangover Music Vol. VI Eagle Rock Eine Platte bei der der Titel Programm ist. Nach den Leberattacken der letzten Jahre kommt nun der Soundtrack für den Tag nach der Biervernichtung. Auf „Hangover Music Vol. VI“ besinnt sich der gute Zakk Wylde seiner Akustiksoloplatte „Book Of Shadows“ und so finden sich hier überwiegend Akustikgitarren, gepaart mit Zakks sägender Stimme, die noch nie so gut und ausgeprägt war wie jetzt. Es gibt wenige Platten auf denen so entspannt wie hier die Emotionen auf den Zuhörer weitergegeben werden. „Hangover Music Vol. VI“ ist nicht zu vergleichen mit den gewohnten BLACK LABEL SOCIETY-Dampfhämmern, gehört aber dennoch zu ihnen wie ein Kronkorken auf die Bierflasche. Top!!! D.H. a JACK BLADES Jack Blades Frontiers Nach Alben mit u.a. Nightranger und Damn Yankees, sowie Songlieferant für z.B. Ozzy, Styx oder Alice Cooper, wurde es langsam Zeit für ein Solo-Album, wobei er sich natürlich der Mitarbeit alter Freunde sichern konnte (Neal Schon, Tommy Shaw, Warren De Martini, Brad Gillis, uvm.). Doch genug des Namedroppings, kommen wir zur Musik, die - wie man schon vermuten konnte im Mainstream zu Hause ist. Neben vielen balladesken Tönen, die auch nie in Kitsch ausarten, vergessen Jack und seine Helfer ebenfalls nicht, ordentlich loszurocken. Immerhin fünf der elf Kompositionen sind feine melodic- bis hardrockige Nummern, immer eingängig, ohne allerdings Kanten und Ecken von Fremdlabels: Machine Head „Imperium“, Iced Earth „The Reckoning“, Tiamat „Cain“ und Motörhead „God Save The Queen“. Neben den insgesamt 50 Clips gibt es noch Studio Reports von Edguy, In Flames und anderen sowie ein Live -Chapter mit Live Clips und einigen Videovorankündigungen kommender Themen. Hier ist für jeden etwas dabei. Absolute Pflichtkauf! D.H. a HARALD SCHMIDT Best Of Vol. 1 Sat1/ Universal Nachdem nun Harald Schmidt bei seiner Sat1-Lateshow das Handtuch geworfen hat, kommt ein schöner Zusammenschnitt seiner besten Sprüche, lustigsten Studioaktionen (die Harald „Ozzy“ Osbourne Geschichte) und natürlich dürfen die Klassiker nicht fehlen, man denke nur an die Mallorcasteuer oder Carlis Magen. Außerdem gibt es eine nette Bildergalerie. Obwohl das ganze mehr oder weniger lieblos aneinander gereiht ist und mir persönlich ein Interview mit Harald zu der ganzen Sache fehlt, ist die DVD das ultimative Trostpflaster für alle Schmidt-Fans die viele Tempos vollgeheult haben, als das Ende der Lateshow angekündigt wurde. Schnappt euch nun noch einmal eine Packung und zieht euch die DVD rein! D.H. a AYRTON SENNA Alles Auf Sieg! Dolphin Media Warum so etwas im WAY UP? Ich sehe es als ein Tribut an einen Rock´n Roller... schnelle Autos, Geschwindigkeit und Mut. Zum 10.Todestag eines der besten Rennfahrer aller Zeiten, kommt mit „Alles Auf Sieg“ eine Würdigung der Extraklasse. Diese Doppel-DVD enthält auf der er- vermissen zu lassen und immer wieder werden geile Soli dazwischengezwirbelt. So ist „Jack Blades“ ein Album, daß einmal zart streichelnd und beim nächsten Song wieder den Rocker raushängen läßt. Gut! M.K. a BLAZE Blood & Belief SPV Mit “Blood & Belief” gehen nun Blaze Bayley und seine Band in die dritte Runde (Live-Album nicht mitgezählt). Was sofort auffällt ist das die Band hier wesentlich rauer und düsterer zur Sache geht, als auf den Vorgängern. Gleichzeitig sind die Songs abwechslungsreicher und haben sich weiterhin vom Blaze-Maiden Sound entfernt. Die neuen Tracks sind wesentlich progressiver und gitarrenorientierter, aber auch nicht so eingängig als die älteren Songs. Der Track „Blood & Belief“ schlägt am ehesten die Bresche zum bekannten Material, und man erkennt bei den Tracks trotzdem das es sich hierbei um BLAZE handelt. Freunde der Band können hier bedenkenlos zugreifen. Neueinsteiger sollten sich vorher noch „The Tenth Dimension“ reinziehen. D.H. a BRIDES OF DESTRUCTION Here Comes The Brides Sanctuary Wird wohl noch etwas dauern bis sich Mötley Crüe wieder zusammenraufen, da Mastermind Nikki Sixx (b) sich nun seinen Spezi Tracii Guns von LA Guns geschnappt hat, um die BRIDES OF DESTRUCTION aus dem Boden zu stampfen. Aufgestockt wurde das Line Up mit Drummer Scot Coogan und Sänger London LeGrand. Soundtechnisch geht das Ganze in die Rotzrockrichtung, kann sten Scheibe einen 52 Minuten aktuell gedrehten Beitrag, in dem Freunde (u. a. Gerhard Berger), F a m i l i e (Schwester Viviane und Bruder Leonardo Senna), Kollegen (u. a Damon Hill) sowie sein Erzrivale und Feindbild Alain Prost (mit den meisten Beiträgen) über die Einzigartigkeit des Ayrton Senna interviewtechnisch Frage und Antwort stehen. Weiter geht es mit 44 Min. „The Lifestyle Of Ayrton Senna“ in welchem Ayrton selbst zu Wort kommt und über seine Kindheit, das Leben neben der Rennstrecke und sein Hobby das Modelflugzeuge bauen/ fliegen spricht. Weiterhin gibt es auf der ersten DVD einige kürzere Sachen wie z. B. einen Bericht über Sennas Stiftung die Mittellose Kinder in Brasilien unterstützt und von Sennas Schwester geleitet wird. Sennas ersten Formel 1 Test usw. Auf der DVD 2 ist die offizielle umfassende Dokumentation über den dreifachen Weltmeister und Zeigt seine Karriere vom Kart bis zur mehrfachen Weltmeisterschaft. Eine super DVD für Fans und Neugierige. D.H. a Various Artists Classic Video Collection Part 1 Locomotive Music Bunt gemischt ist diese Video-ClipCompilation aus dem Hause Locomotive. Die Clips sind meist einfach gehalten – ist ja nicht schlimm – und musikalisch wechseln Licht und Schatten. So gehören zu meinen Highlights MÄGO DE OZ, SOZIEDAD 24 aber Bands wie z.B. den Backyard Babies nicht das Wasser reichen. Zwar sind mit „Shut The Fuck Up“ und „I Don´t Care“ zwei gute Punkrocker dabei, aber der Rest haut mich nicht gerade vom Hocker. Bitte, bitte Nikki, hole deine Crüe´s zusammen und gib uns ein Album in Richtung „Dr. Feelgood“. D.H. a CALVARIUM The Skull Of Golgotha Twilight Distribution Nordischer old-school Black Metal wird uns von den finnischen Newcomern CALVARIUM in Form ihres Debuts „The Skull Of Golgotha“ um die Ohren geblasen. Durch die oftmals schleppenden Gitarrenläufe klingt das Material, trotz häufiger Blastbeat- oder up-tempo-Einsätze in der Gesamtheit zwar fast schon treibend, aufgrund der musikalischen Fülle allerdings auch durchgehend kraftvoll und pervers. Die Wurzeln ihrer musikalischen Strukturen liegen dabei in den Anfängen bis zur Mitte der 90er Jahre. Molestor Kadotus’ Vocals, die irgendwo zwischen heiser und rauchig liegen, sind stets barbarisch-dämonisch gehalten, bleiben aber trotz des variablen, musikalischen Spektrums zeitweise etwas zu eintönig. Andererseits handelt es sich bei „The Skull Of Golgotha“ ja auch erst um das Debut der drei Skandinavier. Mit relativ dezentem Keyboardeinsatz und dem angesprochenen, schleppenden Gitarrensound führt man erstaunlicherweise ein hohes Maß an Atmosphäre herbei. Für Black Metaller, die eher auf Cradle Of Filth oder Dimmu Borgir stehen, bietet das etwas über 40-minütige „The Skull Of Golgotha“ wohl nicht sonderlich viele Anreize. Fans von Naglfar oder Graveworm sollten jedoch unbedingt mal Titel, wie ALKIHOLIKA, SIN CITY SIX, LOADED, SEX MUSEUM und ELEGY (aber das Gehampel von Ian Parry nervt schon). Neben einigen durchschnittlichen Beiträgen, gibt es auch ein paar Nullnummern mit HAMLET, BOIKOT, PORRETAS und LUJURIA zu bestaunen. Stilistisch findet man einiges: Folk Metal, Heavy Metal, moderner Metal, punkiges oder Retrorock. Ganz nett, aber wirklich verpassen, tut man nicht. M.K. a WITHIN TEMPTATION Mother Earth Tour G.U.N./ Super Sonic Da die Tournee zum Erfolgsalbum “Mother E a r t h ” anscheinend nie mehr endet, gibt es eine prima DVD für den heimeigenen A b s p i e l e r. Wie schon am Titel des Scheibchens zu erkennen ist, handelt es sich hierbei um einen Live-Mitschnitt. Kern der DVD ist ein Zusammenschnitt der Gigs bei den Festivals: Rock Werchter, Pukkelpop und Lowlands. Brilliante Bildqualität und 5.1 Digital Suround Sound sind top. Neben den knapp über 70 Min. Konzert sind noch die Videos zu „The Dance“, „Ice Queen“ und „Mother Earth“ enthalten. Auf der zweiten DVD findet sich noch jede Menge Backstagematerial, Making Of´s zum Album, dem Cover und Video Clip sowie massig TV Promoshows, Preisverleihungen, Interviews, Fotogalerien usw... Das ist fette PreisLeistung, nicht denken – Zugreifen!! D.H. „Jumalviha“, „Herramme On Saapuva“ und „Suicide Manifesto“ antesten. J.G. a CANNIBAL CORPSE The Wretched Spawn Metalblade Das amerikanische Death Metal Urgestein CANNIBAL CORPSE veröffentlicht dieser Tage, mit „The Wretched Spawn“, ihr nunmehr neuntes offizielles Studioalbum. Wie auch nicht anders zu erwarten eröffnet sich dieses wütende Death Metal Inferno in einer brachialen, aggressiven und äußerst intensiven Gewaltorgie. Durch Bleifußmentalität zeichnet sich Drummer Paul Mazurkiewicz aus, der von schweren, scharfkantigen Knochensägen und den pervertierten Grunts des Fronters George „Corpsegrinder“ Fisher tatkräftige Unterstützung erhält. Bei „Festering In The Crypt“ und beim Titeltrack „The Wretched Spawn“ meine ich zwar rausgehört zu haben, dass man es diesmal minimal ruhiger angehen lassen wollte, dass die fünf Amis von CANNIBAL CORPSE allerdings keinesfalls müde sind, davon konnte ich mich bei einem Interview mit Bassist Alex Webster (ebenfalls in dieser Ausgabe/Anm. d. Verf.) und beim No Mercy Festival in der Münsterer Live Arena überzeugen. Bereits zum zweiten Mal zeigte sich, der Death Metal untypische Produzent Neil Kernon (Queensryche, Nevermore, Judas Priest, Testament, Diabolic etc.) für das exzellente Ergebnis verantwortlich. Das dreiviertel-stündige „The Wretched Spawn“ ist erneut vertonte Gewalt pur und wütet wie ein Tornado in unseren Wohnzimmern. J.G. a CONSORTIUM PROJECT III Terra Incognita (The Undiscovered World) Century Media Initiator Ian Parry hat sich ein weiteres Mal daran gemacht, mehrere Kollegen zu versammeln und ein Konzeptalbum zu schaffen. Diesmal konnte er u.a. Casey Grillo (d., Kamelot), Jan Bijlsma (b., könnte man noch von Vengeance kennen), Stephan Lil (g., Vanden Plas) oder Joshua Dutrieux (k., Elegy) einspannen. Handwerklich ist dadurch schon mal alles im grünen Bereich und musikalisch verlustigt die Mannschaft sich an Melodic Metal, Prog oder Bombast Metal. Die Songs haben stellenweise einen Soundtrack-Charakter, wie beispielsweise der Anfang von „The Council Of Elders“. Zusammen mit den Texten führt die Musik passend durch die Konzeotstory. Allerdings..., mir fehlt das gewisse Etwas im Songwriting; auch wenn ich nicht richtig erklären kann, was es ist. Es ist kein wirklicher Überflieger unter den Songs und so läuft das Album bei mir unter nett, aber nicht dringend nötig. Aber so erging es mir auch schon mit den VorläuferScheiben. Deshalb dürften alle Fans von Ian Parry’s Projekt bedenklos zugreifen, andere rate ich zu einem Testlauf. M.K. a CONSTRUCDEAD Violadead Black Lodge Der ehemalige Face Down-Basser präsentiert mit CONSTRUCDEAD seine neue Band in der, der Geist von Face Down weiterlebt: Neo-Thrash Metal. Brutale Riffs mal schnell mal groovy kombiniert mit kräftigen Growls und dann wieder melodischem Gesang. Das Ganze ist stark an Soilwork angelehnt. Als Highlights sehe ich die Titel „Hate“, „Cancer“ den brutalen Opener „Pin Hook“ und den letzten Track „Bitter End“. Für Genre Fans auf jeden Fall frisches Blut. D.H. a CUATRO GATOS La Caja De Musica Avispa Zu dieser spanischen Band habe ich nicht viel zu sagen, außer das sie völlig überflüssig ist. Zumindest wenn man dieses Album als Maß nimmt. Der keyboardslastige Metal ist so etwas von unspektakulär und kraftlos. Hallo, ist denn die Power, die Metal ausmachen soll? Klar, es gibt viele schlechtere Bands, aber CUATRO GATOS sind einfach langweilig, mir fällt einfach nichts wirklich bemerkenswertes ein. Das Album ist von der Sorte, die an einem einfach vorbei plätschern. Sorry, ich brauch’ so etwas nicht. M.K. a DARK AT DAWN Of Decay And Desire AFM Records Der Bezeichnung Dark Romantic Power Metal, wie sie im AFM-Infosheet beschrieben ist, würde ich noch das Attribut Gothic hinzufügen, welches immer mal wieder in DARK AT DAWN’s Musik auftaucht. Dass man hier eine neue Stilrichtung erfunden haben soll, wage ich allerdings stark zu bezweifeln, obgleich „Of Decay And Desire“ sehr eigenständig und solide erscheint. Es liegt wohl eher an der abgefahrenen, ja schon fast sonderbaren Sangesdarbietung von Thorsten „Buddy“ Kohlrausch, der sein Organ auf einprägsame Weise zu nutzen weiß und auch enorm viel Dynamic in seine rauchige Stimme einfließen lässt. Auch das musikalische Spektrum ist dynamisch gehalten und geht schwer nach vorne los. DARK AT DAWN’s Soundlandschaften profitieren von coolen, anspruchsvollen Drumparts, sauber gespielten Soli und einem großen, ehrlich rübergebrachten Zusammengehörigkeitsgefühl. Sie erschaffen, vor allem durch Buddy’s stimmlichen Eindrücke, eine düstere von Heavyness getragene Atmosphäre. Das dritte, 45-minütige Album, des aus Niedersachsen stammenden Dreigestirns, verbirgt auch eine nicht von der Hand zu weisende melancholische Seite und ist stets vielfältig gehalten. Zwar ist „Of Decay And Desire“ absolut empfehlenswert, jedoch werden sich sicherlich so einige an dem nicht gerade alltäglichen Gesang stören. J.G. a DARK MOOR Dark Moor Arise Records Das letztjährige Album „Between Light And Darkness“ hat mir ganz gut gefallen, das lag aber an der überwiegenden Klassik-Instrumentierung von vier Songs, auch ein paar der Bonustracks waren ganz okay. Von dieser Besetzung sind allerdings jetzt auch sehr wenige übriggeblieben, unter anderem ist auch der Posten hinter dem Mikro neu besetzt worden (Alfred Romero macht auch seine Sache recht ordentlich). Und auch musikalisch hat man sich gegenüber den drei Vorgängeralben („Between ...“ ist da nicht mit einzurechnen, es war kein offizielles neues Album!) verändert, teilweise rumst es rabiat, qualitativ ist jedoch keine Änderung zu merken. So verheddern sich die Spanier abermals in Durchschnittlichkeit. Wiederum ein nettes Album, und solche Alben gibt es zu genüge. M.K. a DEATH ANGEL The Art Of Dying Nuclear Blast Endlich neues Material von DEATH ANGEL und allen, die aufgrund Swarm (das letzte Betätigungsfeld eines Großteils der Mannschaft) befürchtet hatten, es hätten vielleicht zu viele FunkEinflüsse ihren Weg in die DA-Kompositionen gefunden, seien beruhigt. Die Amis haben nichts verlernt und ihre harte Seite ins Songwriting einfließen lassen. Zwar kommt „The Art Of Dying“ nicht an ihre alten Meisterarbeiten heran, doch hatte ich das auch nicht geglaubt (alle drei Studioalben gehören zu meinen Alltime-Favoriten), insgeheim gehofft aber vielleicht. Na ja, der test of time wird’s zeigen! Wer aber gehofft hatte, daß das neue Album sich an „Act III“ orientiert wird ein bißchen enttäuscht sein, der harmonische Gesang, der auf eben jenem Album über dem harten Riffing lag, ist nicht mehr so harmonisch und mußte teilweise harten Geshoute weichen. Weiterhin sind auch vermehrt punkige Einflüsse zu hören und die Scheibe erinnert über weite Strecken eher an die DA-Nachfolger The Organization. Doch... keine Angst, „The Art Of Dying“ ist eine durch und durch abwechslungsreiche, teuflisch coole und vor allem geile Platte geworden. Sollte man sich unbedingt zulegen! M.K. a DEATHCHAIN Deadmeat Disciples Dynamic Arts Records 1997 unter dem Namen Winterwolf gegründet, entschloss man sich nach Veröffentlichung zweier Demos Ende 2001 dazu, seinen Namen in DEATHCHAIN zu ändern. Mit ihrem Debut „Deadmeat Disciples“, welches bereits am 01.10.2003 auf dem finnischen Markt erschien, konnte die fünf-köpfige Death/Thrash-Combo bereits gute Kritiken einheimsen. Ihr aggressiver Death/ Thrash-Metal ist mit so einigen Blastbeat-Attacken versehen und bewegt sich überwiegend im up-tempo Bereich. Abwechslungs- und facettenreich ist das, uns von DEATHCHAIN dargebotene Material allemal, allerdings fehlt mir doch letztendlich der gewisse Kick, der dieses Album so richtig interessant gestalten würde. Dass die Musiker ihr Handwerk verstehen, steht außer Frage, aber das Gesamtkonzept ist auf Dauer doch zu langweilig gestaltet. Wenn man daran ein wenig feilen würde, käme mit Sicherheit ein sehr guter/interessanter Nachfolger bei raus. Einige Highlights gilt es auf „Deadmeat Disciples“ ja schon zu vernehmen, als da wären „Chaos Wartech“, „Poltergeist (The Nemesis)“ oder auch „Carrier Of Pestilence“. Ansonsten ist der neue, 33-minütige Output ein Silberscheibchen ohne wirkliche Höhen und Tiefen geworden. J.G. a DESTINY Future Of The Past Powerline Records Die Kritik über dieses Album im größten deutschen Metalmag war ja vernichtend, fast schon eine Hinrichtung. Das kann ich aber nicht ganz nachvollziehen. Sicherlich, „Future Of The Past“ ist bestimmt kein Highlight des doomigen Heavy Metals und nicht der Weisheit letzter Schluß, aber so schlecht ist die Scheibe nicht. Nicht neu oder innovativ, sonderlich spektakulär oder aufregend, doch das kann man vielen Veröffentlichungen der letzten Jahre ankreiden. Trotzdem rocken die neun Songs angenehm und Kristoffer Göbel (auch Falconer) legt eine gute Leistung an den Tag. Ich kann mir die Scheibe öfters geben, mehr als ich zu vielen Bombast/Melodic/Speed-Scheiben der letzten Zeit sagen kann. Man sollte dem Album (das fünfte) eine Chance geben, das hat es verdient. M.K. a DIABOLIC Infinity Through Purification Century Media Laut Infosheet handelt es sich bei DIABOLIC um eine Death Metal Band der pervertiertesten Art, die in „Abrissbirnen-Manier“ sämtliche bekannte musikalische Grenzen sprengt. Deftig und pervers ist das vierte Album, der aus Tampa/Florida stammenden, vierköpfigen Death Metal-Combo DIABOLIC allemal, aber anstatt musikalische Grenzen zu sprengen, halten sie sich engstirnig in ihrem virtuellen Ödland auf. „Infinity Through Purification“ fehlt es einfach an Klasse und dem gewissen Biss, den dieses Genre den Musikern nunmal abverlangt. Wenn man derart uninspiriert, ja schon fast gelangweilt sein Programm runterleiert, kann man höchstens von der Sprengung sämtlicher, dem Autor des Infosheets bekannten musikalischen Grenzen sprechen. Vielleicht haben aber auch die immensen line-up Wechsel ihre Spuren hinterlassen, so dass sich heute keiner der derzeitigen Mitglieder mehr so recht daran entsinnen kann, worauf es im Death Metal wirklich ankommt. Es ist nicht so, dass man sich „Infinity Through Purification“ nicht anhören kann, aber wenn ein Album auch nach dem vierten, fünften Durchgang kaum interessante Nischen öffnet, spricht das doch Bände. Selbst Neil Kernon (Cannibal Corpse, Nevermore, Testament) konnte im Sonic Ranch nur noch einen guten Sound rausholen, aber ansonsten auch kaum etwas an dieser Silber schimmernden Schlaftablette ändern. Ebenfalls steht im Infosheet geschrieben, dass „Infinity Through Purification“ nichts für Weicheier ist und DIABOLIC mit diesem Album zur Speerspitze der Death Metal Oberliga aufschließen. Da fragt sich nur, wer hört sich schon gerne Death MetalMucke an, die sich lediglich im Oberligabereich bewegt? Da fahr ich mir lieber die Weltligaspitze, wie Cannibal Corpse oder Six Feet Under rein. J.G. a DIVINE EMPIRE Nostradamus Century Media Bestialisch-diabolisch eröffnet sich das dritte Langeisen, der 1998 gegründeten extrem Death Metaller DIVINE EMPIRE, welches den Namen des Urvaters der weisen Voraussicht „Nostradamus“ trägt. Verantwortlich für diesen Brutalo-Output sind neben Gründungsmitglied Jason Blachowicz (ex-Malevolent Creation) noch Gitarrist J.P. Soars (exPaingod) und Duane Timlin (Anal Cunt, Forest Of Impaled). Zweistimmig vorgetragenen, schnellen und äußerst bruta- 25 len Death Metal, der garantiert nix für Weicheier ist, machten sich die drei Amis zur Lebensaufgabe. Jason Blachowicz beschreibt das neue Extrem-Eisen wie folgt: „Dieses Album ist außerordentlich rachsüchtig. Ich habe viele persönliche Aggressionen rausgelassen (unüberhörbar, Anm. d. Verf.) und alles was ich sagen kann ist, dass wir zurück sind und uns nichts aufhalten kann.“ Man kann es definitiv hören, ja sogar spüren, denn Hass und die Wut, die sich über die vergangenen fast vier Jahre in Jason’s Bauch angestaut haben. Trotz der immensen Härte bleiben aber auch die wichtigen Seiten, wie Abwechslung, Kreativität, Spielwitz und Coolness keinesfalls auf der Strecke. Im Gegenteil, DIVINE EMPIRE haben sich mit „Nostradamus“ endgültig ein unüberhörbares Zeichen in der extremen Death Metal Welt gesetzt. Sogar das, mit immer wiederkehrenden (gesprochenen) Samples und doomigen Sequenzen versehene Instrumental-Gemetzel „The Pain Remains“ ist ein Ohrenschmaus für jeden Liebhaber der Extreme. Das 30 Minuten andauernde Todeswerk „Nostradamus“ ist vertonte Gewalt pur und wird auch den letzten Hasenfuß ins offene Messer laufen lassen. J.G. a DIONYSUS Anima Mundi AFM Den Erstling der Band fand ich ganz schön fade, deswegen habe ich nicht gerade große Erwartungen in „Anima Mundi“ gesetzt. Aber auch bei dieser Band ist eine Steigerung festzustellen. Komischerweise rocken aber gerade eher die langsameren Stücke, denn wenn es schneller wird, werden meist die Gitarren unter Keyboard-Teppichen und Bombast-Chören begraben (bei „Divine“, „Anima Mundi“, „Closer To The Sun“ und „Paradise Land“). Und Heavy Metal steht für mich nun mal für harte Gitarren! Wirklich schlimm wird es ... Oh heilige Kacke, was soll denn bitte „Forever More“ darstellen? Ist denn schon wieder Weihnachten? Also nee, das ging voll daneben. Doch genug der Kritik, denn es gibt auch durchaus positives über das Album zu sagen, denn daß die Musiker ihre Instrumente im Schlaf beherrschen, hört man, und Sänger Olaf Hayer ist in seiner Zunft auch keine unbekannte Größe. Darüber hinaus findet man auf „Anima Mundi“ auch gute Songs, vorausgesetzt man steht auf sehr melodischen Metal: „Bringer Of War“, „Heart Is Crying“ und „March For Freedom“. Die restlichen beiden Songs gehen so in Ordnung. Dadurch ergibt sich ein durchwachsenes Album mit Licht und Schatten. Ich weiß nicht, ob so etwas unbedingt haben will!! M.K. a DOMAIN The Sixth Dimension Point Music Was sich schon auf dem letzten Longplayer („The Artefact“) abzeichnete, bestätigt sich mit „The Sixth Dimension“: Man hat einen weiteren Schritt weg von einer Hard Rock Band hin zu einer Metal Band vollzogen. So lautet auf dem aktuellen Album die Devise „weniger Hard Rock, mehr Melodic Metal“. Und das steht der Band wirklich gut zu Gesicht! Zudem wurden die Rhythmusabteilung erneuert, man findet heuer den ex-Symphorce Schlagzeuger Stefan Köllner und den Circle Of Pain-Basser in den Reihen von DOMAIN. Neben druckvollen Mid Tempo-Nummern finden sich auch rasante Melodic Banger wie „Burning Red“ oder „Warpath“, doch auch für ruhigere Momente ist gesorgt, wie z.B. bei „One Perfect Moment“. Alle Songs werden wiederum von der eindrucksvollen Gitarrenarbeit veredelt. Als Bonus für die Erstauflage findet man ein härtetechnisch aufgemotztes Aerosmith-Cover („Rats In The Cellar“) und den Video-Clip zu „Charade“, dem Opener des Vorgängeralbums. Für Freunde der Melodic-Schiene ein äußerst empfehlenswertes Produkt! a DOMINE Emperor Of The Black Runes Dragonheart DOMINE haben für mich bisher immer zu den besseren Vertretern des italienischen Melodic Bombast Power Metals gehört, den die Keyboards wurden nicht so überstrapaziert. So ist es auch diesmal, auch wenn es außer Frage steht, daß die Songs ein ganzen Zacken besser rüberkämen, wenn die Jungs auf die Tastentöne noch mehr verzichten würden. „ Emperor Of The Black Runes“ beginnt zwar mit einem schwülstigen Intro, zeigt aber im weiteren Verlauf einige schnelle und gute Nummern auf. Sehr bombastisch, abwechslungsreich und episch ist das in sechs Parts unterteilte, 11 minütige „The Aquilonia Suite“ geworden. Nicht richtig an mich geht aber „True Believer“, da werden die Keyboards teilweise doch zu sehr bemüht, und eher über ist dann auch die schnulzige Ballade „The Forest Of Light“. Thematisch befassen die Songs sich mit den Werken von Michael Moorcock (mal wieder) und James E. Howard! Würde ich gerade noch als gut einstufen die Scheibe! M.K. a DREAMSCAPE End Of Silence Massacre Neuer Sänger, neues Album (drittes!) die deutschen Prog Metaller machen beharrlich weiter. Ist auch gut so, denn es wäre schade, wenn sie sich schon verabschieden würden. Zwar haben DREAMSCAPE ihren eigenen Sound noch nicht hundertprozentig gefunden und lassen immer wieder starke Dream Theater-Einflüsse durchblitzen, machen ihre Sache aber recht gut und haben mit „End Of Silence“ ein gelungenes Scheibchen zu bieten. Besonders bei dem Opus „The End Of Light“ zieht die Band alle Register ihres Könnens und bläst dem Hörer orchestrales, ruhiges, abgefahrenes und verspieltes um die Ohren. Prog-Fans sollten zumindest unbedingt reinhören. M.K. a DYECREST The Way Of Pain Noise Records Die gute Nachwuchsarbeit bei Noise Records zahlte sich einmal mehr aus, denn die Gewinner des Young-MetalGods-Contest DYECREST, die für ihren Sieg einen Plattenvertrag erhielten, können durchaus mit den Szenegrößen Stratovarius, Helloween oder Primal Fear mithalten. Natürlich ist hier und da noch einiges verbesserungswürdig, aber es handelt sich ja auch erst um das Debut der jungen Metal-Gods. Somit kann man den sechs knapp über 20 Jahre alten Finnen schon jetzt eine großartige Zukunft bescheinigen. Drei Bandmitglieder teilen sich die Arbeit an den Gitarren, was sich vor allem dadurch auszahlt, dass man sich mit viel Abwechslung ein solides Grundgerüst geschaffen hat. Zwar trifft „The Way Of Pain“ musikalisch nicht ganz meinen Geschmack, aber was die Jungs hier abliefern ist für ein Erstlingswerk aller erste Sahne. Auch die Gesangsleistung von Janne Oksanen kann hier vollends überzeugen. Fast schon majestätisch (gerade was das Blind Guardian-ähnliche „Lost Faith“ anbetrifft) zockt man sich durch zehn äußerst gelungene Kompositionen. Mit einer Lauflänge, die mit über 51 Minuten zu Buche schlägt, hat man ein grundsolides Werk geschaffen, dass Anhängern der vorgenannten Bands durchaus gefallen dürfte. J.G. a EASY RIDER Animal Locomotive Wer die Spanier EASY RIDER auf nach vier Alben noch aufgrund des Namens in die Biker Rock- bzw. Hard Rock-Ecke sortiert, sieht sich bös getäuscht, denn die Band hat sich eindeutig dem Heavy Metal verschrieben. Soweit ich mich erinnere, wies der Bandsound auf dem vorgehenden Album „Regeneration“ einen erheblichen Progressive-Anteil auf. Auf „Animal“ ist dieser nur latent vorhanden und äußerst sich weitesgehend in frickeligen Gitarreneinlagen. „Animal“ ist nun auch das zweite Album mit ihrem amerikanischen Sänger Ron Finn, der mit seinem Gesang die Songs in Richtung US Metal trimmt. Der Opener „Visions“ ist ein oberamtlicher MetalKnaller, der schön nach vorne losgeht und ein Hammer-Album erahnen läßt. Na, das ist dann doch nicht ganz geworden, denn die restlichen Songs können dieses Niveau nicht ganz halten, sind aber alles andere als schlecht. Mir macht die Scheibe viel Spaß, bis auf den grandiosen Opener sind die Stücke allesamt gut (bis sehr gut), einen Ausfall habe ich jedenfalls nicht bemerkt. Wenn auch kein Überflieger, so doch ein solides, mit reichlich US-Anleihen angereichertes Heavy Metal-Album. Im Zweifelsfall vorher reinhören. M.K. EKTOMORF Destroy Nuclear Blast Mit ihrem modernen, abgefahrenen Metal-, Hard- und Thrashcore-Sound, konnten mir die Ungarn von EKTOMORF bereits mit Langeisen Nummer vier „I Scream Up To The Sky“ schwerstens imponiert. Der neue Release „Destroy“ steht dem Vorgänger in nahezu nichts nach und kann trotz des Kommerz-Einschlags definitiv noch immer überzeugen. Wirft man Sepultura, Soulfly, Pantera, Slipknot und ein wenig ungarische Folklore in einen Sack, schlägt mehrmals kräftig mit dem Knüppel drauf, dürfte man anschließend das neueste, knapp 48-minütige EKTOMORF-Album in den Händen halten. Derbe Power, wüste Entfaltung zielstrebiger Aggressionen und eine gewaltige Portion Groove wird von dem, mittlerweile zum Quartett angereicherten Ungarn-Power-Bündel, auf’s feinste zelebriert. Der neue Gitarrist Tomas Schrottner fügt sich dabei perfekt ins Bandgefüge ein und erweitert EKTOMORF’s Sound um so einige Nuancen. Der immer wieder angeführte Vergleich mit Sepultura oder Soulfly kommt nicht von ungefähr, denn er wird über das gesamte Album bekräftigt. Gerade was die Verknüpfung von Hardcore, Thrash und herkömmlichen Metalparts mit heimatlicher Folklore und dem abgefahrenen (Max Cavalera-änhlichen) Gesang von Zoltàn Farkas anbetrifft. Mit „Destroy“ und der Sinlge-, sowie Video-Auskopplung „I Know Them“ werden sich EKTOMORF als feste Größe im Metal-, Hard und ThrashcoreBereich etablieren können. J.G. a EVERGREY The Inner Circle Inside Out/ SPV EVERGREY waren schon immer ein Garant für erstklassige Progmetal-Scheiben. Das neuste Output legt ein paar heiße Kohlen nach und zeigt wiedereinmal wie progressiver melodiereicher Metal zu klingen hat. Egal ob es die ruhigeren oder schnelleren Titel sind hier wird einem etwas fürs Geld geboten. Das komplette Konzept, welches sich mit religiösem Fanatismus befasst wird gekonnt von Streichern, weiblichem Gesang und Sprecherpassagen untermalt. Zugreifen! D.H. a EXODUS Tempo Of The Damned Nuclear Blast Nach dem Tod von Ur-Sänger Paul, sieht man die Bay Area-Legende wieder mit Steve Souza am Mikro. Mit „Tempo Of The Damned“ haben die Alt-Thrasher ein Pfund hingelegt, das sich gewaschen hat. Ihren Neuling kann man getrost in einem Zug mit „Pleasures Of The Flesh“ und Fabulous Disaster“ nennen, denn was die Qualität angeht, stehen alle drei Alben auf einem Level. So etwas bekommt man heute doch fast nicht mehr zu hören, fiese, furztrockene Riffs, eine höchst aggressive Rhythmuswand und kaltschnäuziger Gesang. Hinzu kommt der typische EXODUS-Humor mit Songtiteln wie „Scar Spangled Banner, „War Is My Sheppard“ oder „Sealed With A Fist“! Sie sind zurück, und wesentlich besser, als ich vermutet hätte. Am besten gefallen mir jedoch der alte Demo-Song „Impaler“ (wurde von Kirk Hammet auch schon teilweise in „Trapped Under Ice“ eingebaut) und der Titelsong, die klingen nämlich am ehesten nach dem Band-Überalbum „Bonded By Blood“. Thrash-Fans sollten hier keine Sekunde zögern und zulangen. M.K. a FARMER BOYS The Other Side Nuclear Blast Nahezu vier Jahre mussten die Fans auf den vierten Release der schwäbischen Bauernjungen warten. Nun ist es also soweit und „The Other Side“ erhält Einzug in die Plattenläden. In alter Manier, jedoch stark gereift, präsentieren sich die FARMER BOYS anno 2004. Nach Problemen bei der Produktion des Vorgängeralbums „The World Is Ours“ entschloss man sich kurzerhand dazu, die Produktion diesmal in Eigenregie durchzuführen, was man durchaus als positiven Schritt ansehen kann. Softer, symphonisher, einfühlsamer und emotioneller Rock bis hin zu wütenden, nicht minder emotionalen Ausbrüchen mit fettem Riffing, gehören seit jeher zum Repertoir der Deutschen. Auch auf „The Other Side“ bedient man sich erneut all dieser, für die Musik der FARMER BOYS, so wichtigen Elemente. Der überlegte und anspruchsvolle Aufbau der Tracks spricht für ihr versiertes und tightes Zusammenspiel. In den einzelnen Tracks wechselt man gekonnt von seichten Parts, mit einigen elektronischen Elementen, hin zu den härteren Sequenzen und schmückt diese stets mit catchy Refrains aus. Als Anspieltips möchte ich euch den Opener „For The World To Sing“, sowie die hervorragenden Tracks „In My Darkest Hour“ und „Stay Like This Forever“ ans Herz legen. Wer sich nicht das Digipack mit drei Bonustracks zulegt, muss sich allerdings mit zwölf Tracks und einer Lauflänge von 46 Minuten zufrieden geben. J.G. a FEAR FACTORY Archytype Roadrunner Mann hatte ich einen Kloß im Hals als es hieß FEAR FACTORY haben sich nach internen Streitigkeiten aufgelöst. Umso erfreuter war ich, dass die Band minus Gitarrist Dino weitermacht. Aber halt! War Dino nicht der Hauptsongwriter? Nachdem ich mir „Archytype“ angehört habe, sage ich nur: Na und! „Archytype“ hämmert was das Zeug hält. Nach den etwas moderneren und mit der einen oder anderen Sprechgesang Passage gespickten „Obsolete“ und „Digimortal“ geht es hier eindeutig wieder verstärkt in Richtung des Hammerwerks „Demanufacture“. Stakkatoriffs, Doublebassattacke und der Mr. Burton Stimme die wie geliebt zwischen melodischem Gesang und hasserfüllten Geschrei wechselt. Top Comeback, einzig die Produktion hätte etwas fetter kommen können. Welcome Back! D.H. a FEINSTEIN Third Wish Steamhammer/ SPV Von wegen Rammstein-Spaßband. Hinter FEINSTEIN verbirgt sich niemand anderes als der ehemalige The Rods Sänger David Feinstein. Da David ja auch eine gute Figur an der Gitarre macht hat er das Mikro an keinen Geringeren als John West abgegeben. Produktionstechnisch ist die Combo von MANOWAR Boss Joey De Maio unterstützt worden und so ist „Third Wish“ zu einem melodischen Powermetal Goldstück geschmiedet worden. Elf Songs, kein Ausfall, was will man mehr. D.H. a FLESHCRAWL Made Of Flesh Metal Blade Schwäbisch Death Metal, mit klar durchdringendem schwedischen Akzent, gilt es auf Langeisen Nummer sieben, der süddeutschen Todeswalze FLESHCRAWL zu vernehmen. Stetig weiterentwickelte Soundstrukturen schmiegen sich immer mehr an die typisch schwedischen Klanggerüste an und kommen diesmal Bands, wie Hypocrisy oder Grave recht nahe. Aber auch die deutsche, ja sogar die amerikanische Note kommt auf „Made Of Flesh“ keinesfalls zu kurz. Größtenteils im midbis eher schon up-tempo-Bereich gelegene Songs steigen oder fallen ekstatisch und punktgenau. Zwar eröffnet sich das fast 41-minütige „Made Of Flesh“ nicht gleich beim ersten Durchlauf, aber gerade das ist es eben, was die musikalische Vielfalt, der fünf Schwaben deutlich unterstreicht. Erst bei genauerem Hinhören entfaltet sich die filigrane Technik und das riesige Potential von FLESHCRAWL. Der obergeile Death Gesang von Sven Gross, das perverse Drumming und die oberfett abgezockten Griffbretter, sägen einem den Verstand aus dem Schädel. Ein Track killt nach dem anderen und das alles mit eigener Identität. Schon allein der Operner ist dazu in der Lage, dir den Kopf von der Wirbelsäule zu trennen. Ein absolutes Muss für alle Death Metal Fans, denn auf dem knapp 41minütigen „Made Of Flesh“ gibt es „no fillers...just killers“!!! J.G. a GENIUS Episode 2: In Search Of The Little Prince Frontiers Daniele Liverani´s Rock Oper geht in die zweite Runde und die Geschichte der Hauptakteure Genius (Mark BoalsRing Of Fire) und Twinspirit 32 (Daniel Gildenlow- Pain Of Salvation) in der 26 Traumwelt wird weitergeführt. Sie Treffen auf einen Haufen von Charakteren die von ex-Mr. Big Röhre Eric Martin, Russel Allen (Symphony X), Edu Falaschi (Angra), Rob Tyrant (Labyrinth), Johnny Gioeli (Hardline, Axel Rudi Pell) und Liv Kristine (Solo, ex-Theatre Of Tragedy) gesungen werden. Musikalisch wird hier melodischer, progressiver und stimmungsgeladener Heavy Rock präsentiert, der mal Ausflüge zum Bombast und traditionellen Metal nicht scheut. Wer diese Massen Sänger-Projekte nicht scheut ist hier richtig bedient. D.H. a GONZALEZ Gonzalez Buzzville Records Aus den U.S.A., genauer gesagt aus Atlanta/Georgia, stammen die neuen Stoner Rock, Punk und 70er Riff-Rocker GONZALEZ. Auf ihrem selbstbetitelten Debut haben sie eine recht coole Mischung aus diversen Monster Magnet, Queens Of The Stone Age und ZZ TopAnleihen zusammengetragen. Das Label Buzzville selbst bezeichnet die Musik von GONZALEZ als „groove-soul mean machine“ und in der Tat, das Teil groovt schon ganz gut ab und ist dabei überwiegend kraftvoll und fies gehalten. Allerdings muss angemerkt werden, dass das Teil zur Mitte hin ein wenig an Power verliert und von daher droht, sich nach einigen Durchläufen bereits tot zu laufen. Die Singleauskopplung „Dusted“, die auch gleichzeitig als Opener herhalten sollte, ist neben „Mt. Pilot“, „No Longer“ und „Call Me To The Grave“ (ein hybrid aus Blondie’s „Call Me“ und Black Sabbath’s „Children Of The Grave“) leider nur eines der wenigen echten Highlights auf diesem ErstlingsWerk. Ich habe zwar überwiegend negative Kritiken der internationalen Schreiberzunft im Internet gefunden, kann dies so aber weitestgehend nicht nachvollziehen, denn was GONZALEZ hier abliefern ist zwar nicht immer als „aller erste Sahne“ zu bezeichnen, aber für ein Debut-Album doch ganz ordentlich. J.G. a HASTE The Mercury Lift Century Media Eine sonderbare Mischung aus purem Rock (in nahezu all seinen Variationen) und extremem Metal haben die sechs US-Amerikaner von HASTE auf ihrem dritten Album „The Mercury Lift“ zusammengetragen. Entweder die Songs strotzen geradezu vor aggressiven Vocals oder sie werden dem normalen Rock- Outfit angepasst, was allerdings ab und an in ein eher nerviges näh-nähnäh-Gesinge abdriftet. Von diesem Gesichtspunkt aus gesehen, ist die Scheibe ein klein wenig nachbesserungsbedürftig. Die harten Songs/Passagen werden zwar auch nicht gerade von allerhöchster Kreativität getragen, dennoch sind sie wesentlich leichter zu verdauen. Größtenteils Metalcore beeinflusster Rock mit verschachtelten, manchmal gar schrägen Melodien und deftigfen Vocal-Duellen, zeugen zwar von einem gewissen Facettenreichtum, allerdings kommt es einem bei „The Mercury Lift“ vor, als hätte man besagtes Album schon einmal gehört. Trotz der recht abwechslungsreichen Songstrukturen tritt lediglich ein Track deutlich hervor, nämlich der achte Track „A God Reclaims His Throne“, welcher unter Zuhilfenahme von Lamb Of God-Shouter D. Randall eingesungen wurde und dadurch zu einem echten Death MetalBrett avanciert. Tierisch geiler Song, dessen Niveau die restlichen 10 Tracks leider bei weitem nicht halten können. Das 40-minütige „The Mercury Lift“ ist nicht unbedingt eine schlechte Scheibe, aber sie liegt auch nur knapp über dem Durchschnitt. J.G. a H.I.M. And Love Said No G.U.N./BMG Nach vier vollwertigen Alben ist nun genau der Zeitpunkt bei dem man nicht in Gefahr läuft einen Titel wegen Platzmangel auf einem Best Of Album wegfallen lassen zu müssen. Und so findet man auf dieser ersten H.I.M.-Kompilation, Straßenfeger wie „Join Me“, „Right Here In My Arms“, „Wicked Game“ und „When Love And Death Embrace“. Um das Ganze noch etwas aufzupeppen haben die Finnen noch den neuen Track „And Love Said No“, das ohne weiteres auf dem letzten Hit Album „Love Metal“ hätte sein können, und „Solitary Man“ von Neil Diamond draufgepackt. Für Fans macht vor allem das limitierte dicke Diggipack der Erstauflage Sinn, in dem die Best Of CD mit einer 6 Live Tracks enthaltenen Live-Video DVD kommt. Gute Sache. D.H. a HOUSE OF LORDS The Power And The Myth Frontiers Mit ihren beiden ersten Alben “House Of Lords” und “Sahara” lieferten die Band um Greg Giuffra Klassiker des AOR ab. Als dann 1993 die vorerst letzte Klappe viel war das Geschrei groß, umso schöner ist, das die Band sich nun wieder zusammengefunden hat. Im heutigen Line Up stehen die Originalmitglieder Lanny Cordola (g), Ken Mary (d), Chuck Wright (b) und Sänger James Christian. Auf ex-Boss Greg muss man verzichten, der hier von Keyboardern wie Derek Sherinian und Ricky Philips ersetzt wird. Die Band hat es gekonnt geschafft ihren Sound ins Jahr 2004 zu transportieren, ohne ein Abklatsch ihrer selbst zu sein, wobei das Material durchweg gitarrenorientierter ausgefallen ist. „The Power And The Myth“ ist ein gelungenes Comeback, auf dem gut aufgebaut werden kann und für Genrefans ein muss. D.H. a HYPOCRISY The Arrival Nuclear Blast Dass Peter Tägtgren (Mastermind von HYPOCRISY und Pain) musikalisch so einiges auf dem Kasten hat, konnte er in den letzten Jahren mehrfach eindrucksvoll belegen. Nicht nur als äußerst erfolgreicher Produzent (Dimmu Borgir, Destruction, Immortal), sondern auch oder gerade durch seine Aktivitäten in seiner Hauptband HYPOCRISY, seiner Zweitband Pain und deren Live-Performances, hat er sich mittlerweile einen großen Namen erarbeiten können und sich an die Weltspitze des modernen Death Metals gespielt. Auch beim neuen Output „The Arrival“ bemerkt man deutlich die Klasse und das Potential, das hinter dieser Ausnahmeband steckt. Mit Horgh (ex-Immortal) am Drumkit und neuem Gitarristen (Andreas Holma) ausgestattet, geht man nun mit Album Nr. 8 an den Start. Äußerst facettenreiche, stets mit catchy Refrains versehene Death MetalBretter gehen direkt ins Ohr und verkeilen sich derart im Gedächtnis, dass einen die Songs wochenlang nicht mehr loslassen. Auch hantiert man erstmalig, wenn auch nur vereinzelt mit Black Metal-Anleihen à la Dimmu Borgir. Nicht zuletzt dadurch wirken die, bis ins kleinste ausgeklügelten Songs stets frisch, modern und verdammt heavy. Gerade der brachiale, mit tödlichem Monsterriff ausgestattete fünfte Track „New World“ macht dies mehr als deutlich. Auf „The Arrival“ wechseln, in altbekannter Manier, doomige Sequenzen über in Thrash, bis hin zu heftigen Death Metal-Ausbrüchen. Peter’s Stimme deckt nahezu die komplette Bandbreite ab und wirkt dabei zu weiten Teilen noch aggressiver, als auf dem Vorgänger „Catch 22“. Der hohe Wiedererkennungswert und die absolute Ohrwurmqualität der Refrains lässt HYPOCRISY’s „The Arrival“ zu einem Szenehighlight gigantischen Ausmaßes avancieren. Das etwas über 40 Minuten andauernde Silberscheibchen besticht mit einer Topqualität und neun hochkarätigen Songs, die keinen Death Metaller kalt lassen. J.G. a IN FLAMES Soundtrack To Your Escape Nuclear Blast Dass es schwierig werden würde, den grandiosen und äußerst erfolgreichen Vorgänger „Reroute To Remain“ zu toppen, dürfte den fünf Schweden von IN FLAMES, bei der Produktion zu ihrem siebten Album, nur allzu bewußt gewesen sein. Mit weitaus dezenterem Keyboardeinsatz hat man seinen Schwerpunkt wieder mehr auf die Gitarren gelegt und gleitet dadurch in eine minimal abgewandelte musikalische Richtung ab. Eine gesunde und abwechslungsreiche Mischung aus futuristischen Metalklängen und klassischen Death Metal Einflüssen eben. Stets moderne, melodische bis ins thrashig gehende Soundstrukturen wurden mit absolut catchy Refrains versehen und nahezu perfekt in Szene gesetzt. Die angespro- chene melodische Note war und ist schon immer ein äußerst wichtiger Bestandteil der emotionellen Musik von IN FLAMES. Packend, deftig bis heftig zokken die Schweden eine Hymne nach der anderen vom Leder. Besonders zu empfehlen sind hierbei „The Quiet Place“ (zu dem gerade ein Video gedreht wird), „Dead Alone“, „Touch Of Red“, sowie die etwas ruhigeren Tracks „My Sweet Shadow“ und „Evil In A Closet“. „Soundtrack To Your Escape“ kommt zwar musikalisch, sowie von der Variabilität nicht ganz an „Reroute To Remain“ heran, dennoch haben IN FLAMES auf ihrem 47-minütigen Silberling nahezu alle Facetten ihrer musikalischen Geschichte abgedeckt und diese gekonnt zu einer Einheit zusammengeführt. J.G. a INNERSELF Emotional Disorder Locomotive Music Aufgrund des Coverartworks hätte ich im Falle von INNERSELF eher auf eine Gothic, Death oder Black Metal-Combo getippt. Anstatt dessen stoße ich, beim Erstlingswerk der Spanier „Emotional Disorder“, auf eine True Metal Band. Die Iberer zocken nicht wirklich, zum Klassiker avancierende Songs vom Leder, rufen aber durchaus Gefühle in mir hervor, die mich an vergangene Metal-Zeiten erinnern. Kraftvoll, thrash-lastig und gut performt sind die Songs allemal, dennoch verliert das Album mehr und mehr an Klasse, je öfter man es hört. Es befinden sich eben leider keine echten Kracher auf „Emotional Disorder“. Coole Riffs, wie bei „Hear Me“, „Man Used To Be“ oder „To Destroy My Life“ sind schon vorhanden, aber sie werden durch zu lange Ausflüge in andere musikalische Hemisphären leider oft auch wieder kaputtgemacht. Ein wenig stört mich auch der nicht sonderlich abwechlungsreiche und nur wenig ansprechende Gesang von Fernando Mateos. Mit einer Gesamtlänge von über 51 Minuten hat man sicherlich kein schlechtes Album am Start, aber hundertprozentig mitreißen konnte mich „Emotional Disorder“ leider nicht. J.G. a INTO ETERNITY Buried In Oblivion Century Media Aus Kanada, genauer gesagt aus Regina, Saskatchewan, stammen INTO ETERNITY, deren musikalische Ausrichtung aufzeigt, dass man Kontroversen durchaus zu einem passenden Soundmix zusammenführen kann. Düstere, sowie ketzerische Deathgrowls, ummantelt mit technischem Death Metal, stehen im Falle des kanadischen Quintetts, im Konsens mit melodischem Klargesang, der von progressivem Gitarrensound angeführt wird. Abwechslungsreichtum wird bei INTO ETERNITY also zwangsläufig großgeschrieben und die Wechsel zwischen Power- und Death Metal sind überwiegend fließend gehalten. Das dargebrachte Material klingt zwar stets frisch und modern, jedoch ist fraglich, ob der dritte offizielle Longplayer bei reinen Power- oder Death Metal Fans zu Begeisterungsstürmen führen wird. Beinhaltet „Buried In Oblivion“ für Deather doch zu viel Spielereien und Gitarrengefrickel, so sind für Powermetaller zu heftige Vocals und zu aggressive Gitarren enthalten. Interessant und anspruchsvoll klingen INTO ETERNITY allemal und für Fans beider musikalsicher Stile könnte dieser Silberling, mit seiner Spielzeit von einer knappen dreiviertel Stunde ein weiteres Highlight im Veröffentlichungsdschungel darstellen. Bei mir schießt dieser Release, aufgrund der angesprochenen Spielereien und des zu eintönigen Klargesangs allerdings fast gänzlich ins Leere. J.G. a JORN Out To Every Nation AFM 2003 gehörten MASTERPLAN zu den Top Newcomern des Jahres. In diesem Zusammenhang wurde ein Name ganz groß geschrieben Jorn Lande. Jorn Lande bei vielen Melodic Rock Fans durch seine Soloalben und vielen Projekte schon seit Jahren ein ganz großer Name, wurde nun von Metalfans weltweit entdeckt und gehört seitdem zu den Topsängern der Szene. Mit „Out To Every Nation“ bringt das Goldkelchen seine neue Soloplatte. Unterstützt von HammerFall Magnus Rosen (b), Jörn Viggo Lofstad (g), Stian Kristffersen (d) und Rommy Tegner am Tasteninstrument bekommt man 13 astreine Metal Songs um die Ohren. Zur Orientierung klingen die Songs zum Teil wie Dio´s Frühwerke mit der Brücke zu Masterplan und zum einen anderen haben sie einen Blues-Touch. Tolles Album von einem Sänger der in Europa keine Konkurrenz zu fürchten braucht. D.H. a KARELIA Usual Tragedy Drakkar Wer auf speedigen Power Metal mit teilweise Orchesterverpackung steht, sollte diese französiche Combo mal anchecken. Nichts neues, aber recht patent eingespielt, wollen die Franzosen mit viel Tamtam in die Vollen gehen. Ist aber nur bedingt gelungen, denn erstens gibt es bessere Bands in diesem Genre und zweitens wird manche gute Idee vom Gesang versemmelt (oder sollte ich sagen „vernuschelt“). Gerade gesanglich finden sich bei mir die meisten Kritikpunkte, was aber wohl wieder die berühmte Geschmacksfrage ist. Aber um der Band nicht unrecht zu tun, für ein Debüt ist „Usual Tragedy“ recht ordentlich geworden. M.K. a KATAKLYSM Serenity In Fire Nuclear Blast Den genialen Vorgänger „Shadows & Dust“ zu toppen, sollte sich als harte Probe für KATAKLYSM herausstellen, aber was sie mit „Serenity In Fire“ abliefern ist unbeschreiblich. Auf dem Gipfel des Zenits greifen sie nach den Sternen, um einen nach dem anderen vom Himmel zu holen. Ihr selbsbetitelter Northern Hyperblast schießt derart fett aus den Boxen, dass man sich ständig unter Dauerfeuer gesetzt fühlt. KATAKLYSM’s extremer Death Metal bläst einem sprichwörtlich die Rübe weg. Das liegt natürlich hauptsächlich an der tödlich-präzisen Schlagzeugarbeit vom neuen Prügelknaben Martin Maurais. Hassprediger Maurizio Lacono faucht sich hierbei seine enorme, von Aggressivität gezeichnete Wut aus dem Bauch und auch die beiden filigranen Griffbrettbediener Jean-Francois Degenais und Stephane Barbe haben so einiges in Petto. Das siebte offizielle Extrem-Eisen der Kanadier ist trotz seiner immensen musikalischen Brutalität (es gibt Blastbeats en masse) und Dichte sehr facettenreich, filigran und melodisch ausgefallen. Dabei verfallen sie zu keinem Zeitpunkt irgendwelcher Spielereien oder Experimente. KATAKLYSM zeigen dir mit dem 38-minütigen „Serenity In Fire“ straight den Mittelfinger, um dir anschließend voller Zorn die Visage umzugraben...und zwar vom Allerfeinsten!!! J.G. a KICKDOWN Kawoom MG-Music „Kawoom“, das dritte Album der vier Schwaben KICKDOWN, macht seinem Namen nicht gerade alle Ehre, denn dieser Output ist alles andere als explosiv. Auch die, im Infosheet angepriesenen fetten Beats und harten Gitarrenriffs ließen leider vergeblich auf sich warten. Mehr Melodie, mehr Groove, mehr ROCK!!! Das ist die treffendere Bezeichnung des grunderneuerten Sounds von KICKDOWN. Sänger Ron wechselte an die Gitarre und Gitarrist C.sto übernahm zusätzlich den Gesang, der allerdings recht anspruchslos und langweilig wirkt. Abwechlungsreich und experimentierfreudig sind die Songs auf „Kawoom“ zwar schon, das ist aber nicht immer zwangsläufig als positiv zu werten. Auch die diesmal etwas dezenter eingesetzten elektronischen Parts können mich kaum aus meiner Lethargie heben. Auch der Versuch Mötley Crüe’s „Dr. Feelgood“ zu covern ist KICKDOWN nicht sonderlich gut von der Hand gegangen. Lediglich die Tracks „Big Red Machine“ und „Virus“ haben es mir ein wenig angetan. Genauso langweilig wie das Cover und die gesamte Aufmachung ist auch der Inhalt. Das 52-minütige „Kawoom“ braucht heutzutage, bei der Masse an Veröffentlichungen, nun wirklich kein Mensch. J.G. KLANG DER FAMILIE Total verkommen White Rooms Beim ersten hören dachte ich schon das hier ein Böhse Onkelz Nebenprojekt vorliegt und tatsächlich kommen die Jungs auch aus Frankfurt. KLANG DER FAMILIE m-achen einen sauberen Rock mit dem einen oder anderem geschickt platziertem Metalriff. Trotzdem kommt durch den recht dominanten und ähnlichen Gesang der Onkelz Nachgeschmack meiner Meinung nach zu stark durch. Die Songs an sich sind solide und ausbaufähig. Wer auf deutschsprachige Mucke steht ist hier gut bedient. D.H. a KOTIPELTO Coldness Century Media Aus den Streiterein der beiden Timos in und um Stratovarius kommt im Moment der Sänger Timo am besten aus dem Pott. Mit „Coldness“ erscheint Timo Kotipeltos zweite Solo-Scheibe. Die Songs zeigen schon beim ersten Durchlauf aus welcher Richtung der Wind bläst. Gemäß dem Titel der CD sind die Songs durchweg düsterer, schwerer und rauer als auf dem Debüt, aber man hört immer noch den Stratovarius-Stil durch. Gesanglich ist hier nichts auszusetzen, denn Timo gibt eine astreine Performance ab und ich denke mit der Single „Reasons“, „Journey Back“ und „Coldness Of My Mind“ hat man ein paar Titel in die man reinhören sollte. „Coldness“ ist eine gute Platte, aber es fehlt das gewisse Etwas. D.H. a LEASH LAW Dogface Black Lotus Records Hinter dem Bandnamen LEASH LAW verbergen sich der ehemalige Crimson Glory/ Seven Witches Sänger Wade Black und Rob Rock Gitarrist Rick Renstrom. Unterstütz werden die beiden Recken von Emo Mowery (g), Stephen Elder (b) und Richard Christy (d) am Schlagzeug. Alle fünf Namen schwirren seit Jahren durch die Metalgefilde und so kann man sich schon zusammenreimen das alles was die Combo anpackt Hand und Fuß hat und die Erwartungshaltung entsprechend hoch ist. Und genau da liegt der Hund begraben, was mit dem Track „Fight“ extrem viel versprechend anfängt ebbt nach hinten hin ab und hat mit „Hellhole“ einen Track enthalten den keiner braucht. Kollege Wade kann ohne Frage gut singen, aber warum versucht er hier Rob Halfords hohe (ehemalige) Stimmlagenrekorde zu brechen? Dennoch würde ich der Band und der CD eine Chance geben da, hier nach wie vor richtig guter Powermetal geboten wird und die Band ihre gute Handwerksarbeit bietet. Außerdem ist die Produktion ein Brett. Hört rein, lasst euch nicht von „Fight“ zu sehr verwöhnen und bangt ab. D.H. a LOS SUAVES Si Yo Fuera Dios Locomotive Da hat diese spanische Band schon 25 Jahre auf dem Buckel und ich hatte bisher noch nie von ihr gehört. Der im Info angeführte Vergleich mit Motörhead hinkt allerdings gewaltig; einzige Gemeinsamkeit ist höchstens der rauhe, kratzige Gesang. „Si Yo Fuera Dios“ bewegt sich mehr im Mid Tempo und bietet vollblütige Hard Rocker mit spanischem Gesang. Das sitzt zwar nicht immer, aber hat ein paar wirklich gute Momente zu bieten. Besonders „Judas“, Noche“ oder „Ya Nos Vamos“ machen richtig Spaß. Geht okay! M.K. a MACHINE MAN Scars & Wounds Dynamic Arts Na was ist denn da für ein Goldstück in meinem Briefkasten gelandet. Das Debüt der Finnen MACHINE MAN erfrischt jedes Powermetal Herz. Hier steht man zu Bands wie Iron Maiden und den alten Queensryche ohne diese zu kopieren, mehr seinen Tribut zu erweisen und im Falle von Queensryche zu zeigen das diese Art von Mucke nicht tot ist. MACHINE MAN erfinden nichts Neues, aber verstehen es perfekt Stimmung und Attitüde zu vermitteln. Wer so ein einen Knaller hinlegt wird hoffentlich bald groß rauskommen. Im WAY 27 UP-Kamp ist die Anhängerschaft auf jeden Fall schon süchtig. D.H. a MADMAN + SINNERS Same Frontiers Gitarren-Frickler Tim Donahue, bekannt von „Into The Light“ hat sich mit Sänger James LaBrie, Dream Theater, einen Mann ans Mikrofon gezehrt, um seine neusten Kompositionen ans richtige Licht zu führen. Von Mike Mangini am Schlagzeug unterstützt ist mit MADMAN + SINNERS ein tolles progressives Melodic Rock Album entstanden, bei Dem James LaBrie wieder mal seine Klasse präsentieren kann. Schöne Songs die man auch gerne mal Live hören möchte. D.H. a MAGNITUDE NINE Decoding The Soul Inside Out MAGNITUDE NINE’s neuestes Album zeigt die Musiker songdienlicher agierend, sozusagen anspruchsvoll und progressiv aber eingängig zugleich mit großen Melodic Power Metal-Anteil. Die Musik weist eine große emotionale Tiefe auf und weckt Erinnerungen an Fates Warning („Parallels“) oder frühe Queensryche. Zudem hat die Band mit dem ex-Psyco Drama-Sänger Corey Brown natürlich noch ein vocaltechnisches Ass im Ärmel. Wer Prog mag, aber auch zünftige Härte und leichtverdauliche Songstrukturen ist hier bestens bedient. Geiles Teil! M.K. a MESSIAHS KISS Metal Steamhammer/SPV Mit ihrem Debüt „No Prayer For The Dying“ und der Verpflichtung des Spitzen Holy Mother Sängers Mike Tirelli gelang MESSIAHS KISS 2002 ein Überraschungserfolg der die Band mit an die Newcomerspitze des Jahres 2003 katapultierte. Nun steht mit „Metal“ das zweite Album an und der Titel ist Programm. Klassischer kann Metal nicht sein. Wie schon beim Debüt hat man bei vielen der Tracks das Gefühl den Song schon mal von Iron Maiden, Dio oder Judas Priest gehört zu haben und wird dann doch eines besseren belehrt, wenn man sieht das die Titel alle aus der Feder von MESSIAHS KISS stammen. Die fette Produktion bestätigt die Qualität der Scheibe und die Frage wie lang die Band den vielbeschäftigten Amerikaner Tirelli halten können, hat sich dann wohl auch geklärt. Mike gibt hier nämlich ein besseres Bild ab, als zuletzt bei seiner eigenen Band Holy Mother! MESSIAHS KISS = zwei CDs zwei Volltreffer! D.H. a MIGHTY D. The Last Rise Iron Glory Diese Band aus dem deutschen Süden (Baden-Württemberg) existiert bereits seit 1990, doch „The Last Rise“ ist erst der zweite Longplayer. Na ja, um ehrlich zu sein, hat da die Metalwelt auch nicht so viel verpaßt. MIGHTY D. geben sich zwar redlich Mühe und reichern ihren Death Metal mit interessanten Elementen an (so scheut man sich nicht, auch mal richtig entspannende Parts einzubauen, permanente Keyboards-Unterstützung oder läßt Gitarristin Carmen Opern-like dazwischenträllern), doch irgendwie erscheinen mir die Songs zu zerfahren und bremsen sich immer wieder selbst aus. Ich vermisse (obwohl beileibe kein Death Metal-Fan!) die Brutalität und Aggression dieses Genres - wenn schon Death Metal, dann bitte mit Wumms! Kurz gesagt, die Mucke läuft nicht richtig rund. „The Last Rise“ ist aber dennoch kein schlechtes Album, aber man braucht es auch nicht unbedingt. M.K. a MONSTER MAGNET Monolithic Baby! Steamhammer Nach einer kurzen Verschnaufpause hauen MONSTER MAGNET den Nachfolger zur ihrem letzten Hammeralbum “God Says No” heraus. Genau dort wo dieses Album aufhörte, setzt „Monolithic Baby!“ an, wobei man sich wieder etwas stärker in Richtung der Psychedelic-Schiene der Frühwerke bewegt. Zwar kommt „Monolithic Baby!“ nicht an das Überalbum „Powertrip“ mit seinem Hit „Spacelord“ ran, aber kann gut mithalten und sorgt für Kurzweil. Kaufpflicht-Baby! D.H. a MONSTROSITY Rise To Power Metal Blade Einmal mehr mussten sich die Fans von MONSTROSITY ganze vier Jahre gedulden, um nun mit „Rise To Power“ das vierte Album, der aus Florida stammenden Death Metaller, in den Händen halten zu können. Das Warten dürfte sich für die Anhängerschar der fünf Amis allerdings gelohnt haben. Versiert und auf äußerst hohem technischen Niveau spielte man innerhalb von drei Wochen elf neue Songs ein, die es wirklich in sich haben. Überwiegend harte, schnelle, aber auch abwartende Passagen, die des öfteren mit coolen, passenden Gitarren- und Bass-Soli geschmückt wurden, paaren sich zu einem ganz besonderen Death Metal Spektakel. Ich komme wohl kaum umhin, MONSTROSITY den perfekten Umgang mit ihren Instrumenten zu bescheinigen. Da wechselt man beim ersten Hinhören fast unbemerkt von extremem Blastbeat Death Metal zu Thrash, dann zu etwas doomigeren Parts und wieder zurück zum Blastbeat-Break-Blastbeat gezeichneten Extrem-Metal. Bei der Zusammenstellung der jeweiligen Songs bewies man erneut Geschick und ein feines Gespür für ein klasse Gesamtkonzept. Die Abwechslung wird hier nicht durch Variationen zwischen den einzelnen Tracks hervorgerufen, sondern durch Abwechslung innerhalb der Songs. Immer wieder kommen punktgenaue Blastbeat-Feuerstöße zum Zuge, die mal durch längere, mal durch kürzere Breaks unterbrochen werden, um anschließend den Song in eine fast völlig andere Richtung gleiten zu lassen. Die echt fetten Soli verfeinern das Gesamtkonzept hierbei ungemein. Ein gefundenes Fressen für alle ExtremMetaller!!! J.G. a NARCISSUS Crave And Collapse Century Media Im Jahre 1998 gründete sich die Hardcore/Crossover-Formation NARCISSUS. Aus Cleveland/Ohio stammend, machten sie es sich zum Ziel, ihren musikalischen, hardcorelastigen Stil immer ein Stück weiterzuentwickeln und sich stets um kreative Tiefe zu bemühen. Da der dritte Longplayer „Crave And Collpase“ das erste ist, was mir von NARCISSUS zu Ohren gekommen ist, kann ich mir über deren Weiterentwicklung nicht wirklich ein Urteil bilden. Der hardcorelastige Crossovresound und der zweistimmige, männliche Gesang kommen dabei allerdings weder druckvoll noch sonderlich versiert rüber und klingen daher nicht überzeugend genug. Auch der Wechsel zwischen Klargesang, der sich gerade beim ersten Track kaum von dem einer Demoband absetzten kann, muss in Zukunft gearbeitet und deutlich nachgebessert werden. Ansonsten sind die metallisch rockenden Hardcore-Rhythmen ganz o.k., ziehen aber auf Dauer nicht gerade die Worscht vom Teller. Holt euch für das Geld, welches das etwas über eine Stunde andauernde „Crave And Collapse“ verschlingt lieber zwei Demos-CD’s eurer lokalen Metalacts. Da habt ihr sicherlich „more value for money“! J.G a NASTY SAVAGE Psycho Psycho Metal Blade Schon die zwei neuen Songs auf dem CD-Release ihres Uralt-Demos „Wage Of Mayhem“ hat uns gezeigt, die FloridaThrasher haben es auch im neuen Jahrtausend noch drauf, klasse Songs zu schreiben. Dementsprechend überrascht es dann auch nicht, daß ihr Comeback-Album so stark ausgefallen und zu einem Fest für NASTY SAVAGEFans geworden ist. Und dabei dürfte die Scheibe auch für die jüngere Generation an Thrash-Maniacs interessant sein. Die Band rotzt ihre Songs in ihrer ureigenen Art herunter, die Gitarren rattern wie auf den alten Platten und Nasty Ronnies Gesang ist nach wie vor unverkennbar schräg und schnotterig. Seine irren Schreie bringt er zwar nicht mehr so oft an, aber das tut der Sache absolut keinen Abbruch. Insgesamt weniger technisch als auf „Penetration Point“, „Psycho Psycho“ klingt mehr nach den ersten Alben, die ja auch bei nicht wenigen Thrashern Kultstatus innehaben. Schön das es so etwas noch gibt! Kaufen, kaufen, kaufen!! M.K. ten Track „In My Heart“, den achten Track „Etheral“, sowie die mit Klargesangsparts bedachten Tracks „Circle Of Pain“ und „At The Ends Of The Earth“. Ein absolutes, internationales Meisterwerk!!! J.G. a THE ORDEAL Kings Of Pain Mausoleum Einen Bombensound hat „Kings Of Pain“ ja, dafür haben Herman Frank und Tommy Newton gesorgt. Was allerdings die Paso/Texas stammen die vier Hardcore/Thrash/Alternative Verfechter, die aus den vorgenannten musikalischen Stilen eine eigenwillige Soundlandschaft kreieren. Shouter Andre Acosta’s Vocals kommen neben den harten, unbarmherzigen Riffs kräftig und deftig zur Geltung. Gelegentlich lokkern die PISSING RAZORS ihre eingängigen, dennoch sonderbaren Soundstrukturen mit diversen Klargesangsparts auf. Es braucht allerdings schon einige a PREDATOR Predator Remedy Ja Denis, so liebe ich das (ich gelobe Besserung, d.)! Wieder mal den Infozettel vergessen, wie? Nun denn, konzentriere ich mich voll und ganz auf die Musik. Ich schätze mal, daß es sich hier um eine deutsche Band handelt - klingt jedenfalls deutsch. So hört man hier und da immer wieder kleine Fetzen heraus, die mich an gängige deutsche Gruppen erinnern wie Brainstorm, Grave Digger, Blind Guardian, usw. Im Grunde nicht schlecht, hat Eier und geht gut nach vorne, aber so richtig vom Hocker haut mich das Ganze nicht. Allerdings habe ich in letzter Zeit viel schlechteres gehört und PREDATOR können in Zukunft bestimmt noch einen drauflegen. Vorerst finde ich dieses Album aber nur nett; kann man haben, muß man aber nicht. M.K. a NIGHTRAGE Sweet Vengeance Century Media Die Veröffentlichungen im Melodic Death Bereich häufen sich seit einigen Jahren wieder sehr stark. Da machen NIGHTRAGE mit ihrem Debut „Sweet Vengeance“ keinerlei Ausnahme. Eigentlich aus Griechenland stammend, siedelte man kurzerhand nach Schweden über, um das 42-minütige Erstwerk in Göteborg, unter zu Hilfenahme von Produzent Fredrik Nordström im Studio Fredman aufzunehmen. Nach diversen anfänglichen Line-Up Versuchen entwickelte sich NIGHTRAGE zu einer Art All-Star-Team. Bandkopf Marios Iliopoulos gelang es nämlich, neben dem talentierten französischen Bassisten Brice Leclercq noch Gus G. (g.,Dream Evil), Tom S. Englund (melodic-v.,Evergrey), Per M. Jensen (d.,The Haunted) und die Schwedentod Kampfsau Tomas „Tompa“ Lindberg (ex-At The Gates; ex-The Crown; The Great Deceiver, Lock Up) zu verpflichten. Brutal, schnell, ultrafies, aber auch durchaus melodisch und megaeingängig verfeinert man das Gesamtkonzept mit harten Gitarrenriffs und fantastischen Gitarrensoli. Catchy Refrains zeugen von Know-how und legen so den hohen Wiedererkennungswert fest. Tompa kreischt sich in gewohnter Manier die Stimmbänder blutig und Gus G. steuerte noch ein paar vereinzelte Klargesangsparts hinzu. Sauber aufeinander abgestimmt zeigt man seine spielerische Klasse auf und stellt so manche etablierte Combo in den Schatten. Ein Vergleich mit dem letzten Output von The Crown („Crowned In Terror“), welches Tompa ebenfalls eingesungen hatte, wäre hier durchaus angebracht. NIGHTRAGE’s Musik ist zwar wesentlich melodiöser, aber bis auf ein paar wenige Parts nicht minder aggressiv. Reinhören solltet ihr unbedingt mal in die absoluten Death Metal Bretter „The Glow Of The Setting Sun“, den vierten Track „Elusive Emotion“, den vergleichsweise gediegenen sieb- unter auch ex-Brainstorm-Shouter Marcus Jürgens) aber trotzdem, und ihr Start ist für dieses Genre auch recht gelungen. Von Tommy Newton klangtechnisch sauber in Szene gesetzt, klingt der Hard Rock auch gar nicht deutsch, sondern eher nach dem sonnigen Kalifornien, vor allem die Gitarren zwirbeln äußerst amerikanisch. Wer also auf Good Time Rock steht, bekommt hier mal wieder Nachschub und darf gern ein Ohr riskieren. Nicht ganz mein Ding, aber für posige Rock’n’Roller wirklich anständig. M.K. a Musik angeht, weiß ich nicht so recht, wo und wie ich die deutsche Truppe einordnen soll. Viel Power hat die Mucke ja, ist einerseits traditioneller Hard Rock/Metal, flechtet aber auch moderne Einflüsse mit ein. So sind die Gitarren tiefer gestimmt (meine ich jedenfalls!) und auch der Gesang hat teilweise einen modernen Anstrich manchmal klingt der Gesang auch verdammt nach Axxis, und das konnte ich eigentlich noch nie abhaben. Tja, ich wage zu behaupten, daß „Kings Of Pain“ für Traditionalisten zu modern und für Freunde moderner Sounds zu traditionell klingt. Dazwischen bleibt eben ein nicht so große Zielgruppe! Ich kann mich allerdings auch böse täuschen. Das Album kann mich eher weniger begeistern. M.K. a PISSING RAZORS Evolution Spitfire Records „Texas loud and Texas proud“ lautet der Slogan, den Originalmitglied, Schlagzeuger und Produzent der Band Eddy Garcia für das neue PISSING RAZORS Album „Evolution“ bereithält. Aus El Durchgänge, um sich mit den oft wechselnden hardcorelastigen Spektren richtig anzufreunden. Dann geht „Evolution“ aber schon fast runter wie Öl. Aufgenommen und abgemischt wurde das knapp 37-minütige, fünfte Studioalbum der Texaner von Garcia himself in seinem eigenen Homestudio. Besonders gut gefielen mir die megaabgefahrenen Faustschläge „Perseverance“ und „The Threshold“, sowie die alles in Grund und Boden stampfenden Tracks „Takedown“ und „Two Face Devil“. Alles in allem ist „Evolution“ ein ausgereiftes und eigenständiges Silberscheibchen geworden, das man Hardcore/ThrashFans guten Gewissens weiterempfehlen kann. J.G. a PUMP Against Everyone’s Advice Neon Knights Es gibt sie also doch noch, die Party Time Hardrocker! Hat der Grunge-Boom Anfang der Neunziger fast alle platt gemacht, haben sich die letzten wahrscheinlich in den Underground verzogen. Mit „Against Everyone’s Advice“ versuchen es die deutschen PUMP (dar- den Rahmen dann wohl doch sprengen. Im DIN A4 Format auf je ca. 140 Seiten bekommt man Anecktoden aus erster Hand, die mit seltenen Fotos untermauert werden. In dem Metallica Werk sind Biographie- und Interviewcharakter am interessantesten und komplexesten illustriert. Hingegen spielt das Nirvana Werk mit dem Abdruck des letzten Interviews von Kurt Cobain seinen Trumpf aus. Alle drei Bücher bestechen durch ihre Liebe zum Detail und natürlich guter Recherche, und heben sich von der Masse der derzeitigen Biographieveröffentlichungen ab. Ich kann nur jedem Fan von einer dieser Bands empfehlen, die Euros locker zu machen und bei den Exemplaren zu zuschnappen. D.H. BOOKS Ozzy Osbourne – Fucking Mad (Carol Clerk) Metallica – Hit The Lights (Chris Ingham) Nirvana – Teen Spirit (Chuck Crisafulli) Rockbuch Verlag Hut ab, was Rockbuch Verlag an den Start bringen. Mit den aufgezählten Büchern, wird jeder einzelne Song der jeweiligen Band genau beschrieben und analysiert. Bei Metallica spart man sich zwar die Stories zu den Coverversionen, aber dies würde 28 PROTOTYPE Trinity Massacre Wer auf heftigen Prog Metal steht, sollte sich dieses Album nach Hause holen, denn sonst verpßt ihr etwas. Die größtenteils thrashigen Sprints durchsetzen die Jungs immer wieder mit technischen Kapriolen, ohne dabei den Songfluß zu zerstören. Im Gegensatz zum harten Riffing steht dann auch der sehr melodische, klare Gesang (würde auch gut zu Hard Rock- oder Melodic MetalCombos passen), was eine interessante Paarung ergibt. Äußerst empfehlenswert! M.K. a RAUNCHY Confusion Bay Nuclear Blast Noch härter, noch thrashiger und noch versierter zeigt sich das dänische Sextett RAUNCHY auf seinem zweiten Longplayer „Confusion Bay“. Eiferte man mit dem ebenfalls grandiosen Debut „Velvet Noise“ noch Bands wie Fear Factory oder Machine Head nach, tauchen mittlerweile eine Vielzahl zusätzlicher musikalischer Spektren in RAUNCHY’s Musik auf, die diese in eine etwas andere Richtung leiten. Den kraftvollen Neo-Thrash/NU-Metal verknüpfte man, wie schon beim Vorgänger, mit diversen Elektro-Sounds, die aber diesmal eher in die Schwedenecke einzuordnen sind. Dadurch wandelt man neuerdings eher auf Pfaden von Soilwork, In Flames oder gar Pain. Ihr stets moderner, thrashiger Future Metal zeichnet sich durch know-how, punktgenaues Timing und vor allem durch das fette Drumming von Schlagwerker Morten Toft Hansen aus. Aber auch die feinen Soli und der variable Gesang zeugen von höchster Qualität. Zwischendurch steuert man immer wieder ruhigere Gefilde an, um den härteren Parts mit noch mehr Druck zu begegnen. Das etwas über 52 Minuten andauernde „Confusion Bay“ ist absolut empfehlenswert und wird sicherlich den Durchbruch der sechs Dänen einläuten. J.G. a RAZORBACK Animal Anger Massacre Records So macht Heavy Metal Spaß. Mit “Animal Anger” bringt Rolf Munkes (g, Majesty) seine neue Band an den Start und liefert ein Headbanger Album „par excellence“ ab. Seinen Teil zum Gelingen dieses Albums hat ohne Zweifel auch der ehemalige Company Of Snakes Sänger Stefan Berggren beigetragen. Heute klingt er mehr nach dem jungen Dio und einem Schuss Danny Bowles von Thunder. Die meisten Titel sind im Midtempo und kommen sehr kraftvoll und melodisch rüber. Am Besten kommen aber: der Stampfer „A New King In Town“, das flotte „One By One“ und das treiben- de „Release Me“. D.H. a RAVAGER Naxzgul Rising Osmose Productions Ein wahrer Höllenritt durch die Unterwelt wird uns in Form von „Naxzgul Rising“ entgegengeblasen. Die drei Mexikaner RAVAGER haben sich allerdings bereits wieder aufgelöst und spielen nun teilweise bei ihrer neuen Band Hacavitz. Als so schlimm empfinde ich die Auflösung der Band allerdings nicht, denn wenn ich mir „Naxzgul Rising“ reinpfeife, erinnert mich das dargebrachte Material ein wenig an das Debut der drei Mexikaner „Storm Of Sins“, das mich auch schon nicht auf ganzer Linie überzeugen konnte. Somit steht deren zweites Album dem Vorgänger in nichts nach, besitzt es doch einen zu chaotischen Aufbau, der durchaus mit gelungenen Riffs aufwarten kann. Das genügt aber bei weitem nicht, bedenkt man dass die Eingängigkeit dabei absolut auf der Strecke bleibt. So schnell, wie einem „Naxzgul Rising“ ins Ohr und damit auch in die Hirnwindungen schießt, so schnell verlässt es selbige auch wieder, ohne dabei einen nachhaltigen Eindruck zu hinterlassen. Das Teil ist nur was für Extrem Metaller, die auf chaotische Zustände und kompromisslose Härte ohne Besonderheiten stehen, der Rest kackt beim 48-minütigen „Naxzgul Rising“ zwangsläufig tierisch ab. J.G. a RE:AKTOR Zero Order Nuclear Blast Bei RE:AKTOR aus Portugal haben wir es mit einer Crossoverband zu tun, die in diesem Sektor richtungsweisend für den Sound der Zukunft sein könnte. Auf ihrem Debut „Zero Order“ verbinden sie Cyber/Industrial Metal mit modernem Rock, elektronische Samples mit harten Riffs, Melancholie mit wütenden Ausbrüchen und Intensität mit Kreativität. Eben eine Fusion der verschiedensten Klangwelten, die stets mit catchy Refrains bedacht wurden. Abwechslungsreich ist „Zero Order“ allemal, da die verschiedenen Stile auch einen kompletten, musikalischen Wechsel innerhalb der einzelnen Tracks hervorrufen. So beginnt der zweite Track „My Own Fear“ beispielsweise als futuristische Thrash Attacke, mutiert dann zwischenzeitlich zu einem Nu Metal/Hardcore Track und endet als eingängiger, mit elektronischen Samples unterlegter Rocksong. Weitere Anspieltips sind das eingängige „Damage Zone“, das melancholische „See“, sowie die wütenden Tracks „Stellarator“ und „AS>D<EX“. Mit einer Spielzeit von fast 42 Minuten ist „Zero Order“ eine gelungene Fusion verschiedener Cyber- und Future Metal Sounds, die eine breite Soundlandschaft abdecken und dabei stets intensiv und richtungsweisend bleiben. J.G. a RIVAL State Of Mind Metal Blade Ja, „State Of Mind“ ist nur 35 Minuten lang, so etwas würde ich nicht gerade als übermäßig viel Material bezeichnen. Das gute daran ist aber, daß dafür auch nicht ein schwacher Song darunter ist. Rival haben eine große Portion Thrash in ihre Musik gepackt, was ihnen auch nicht schlecht zu Gesicht steht. Dadurch klingen die Omen-Verweise zwar nicht mehr so stark durch, aber RIVAL haben langsam ihren Stil verfeinert. Leider ist aber die Produktion nicht so doll, wie Neven im Interview geschwärmt hat. Trotzdem ist „State Of Mind“ ein sehr, sehr gutes Album geworden, das ich allen nur ans Herz legen kann. M.K. a S.A.ADAMS Mutated Hardware Ich kann immer nur wieder sagen, wie bewunderswert es ist, wie stur der Namensgeber seit Jahren sein Ding durchzieht. So klingt auch „Mutated“ wieder 100%ig authentisch, ist Heavy Metal mit Rock’n’Roll-Verweisen, kauzig, räudig, schmutzig, ungehobelt und gemein. Egal ob Mid Tempo, langsame Nummern oder schnelle Songs ..., alles immer ehrlich. Als Anspieltips möchte ich euch die beiden Motörhead-like rotzenden „Too Far Gone“ und „Thanks (FTM)“, sowie das an Black Sabbath zu „Born Again“-Zeiten erinnernde „Stand Down“ und das verspieltere „Demons“ (welches übrigens schon aus dem Jahre 1981 stammt, zu jener Zeit zocke S.A. noch mit Mike Portnoy zusammen) mitgeben. Als Bonus findet man noch Re-Mixe von „Mine“ („Signs Of A Time“ 1997) als auch „Stalker“ und „Be Your Man“ („Stovepipe“ 2002). Kein Überhammer, aber ein ehrliches, gut rockendes und Kurzweil bietendes Album. M.K. a SABBTAIL Nightchurch Massacre Aus dem Norden Europas bekommen wir ein Album vor den Latz geballert, das sehr gewöhnungsbedürftig, weil extrem abwechslungsreich, aber umso interessanter ist. „Nightchurch“ ist mal schleppend, bluesig, hymnisch, verspielt oder auch mal metallisch. Durchgängig ist die wammernde HammondOrgel, die einen an Deep Purple denken läßt, und im Zusammenspiel mit den anderen Instrumenten literweise Seventies-Spirit versprüht. Instrumental ist die Musik erste Sahne, dem steht auch ex-Malmsteen Goldkehlchen Mats Léven mit seinem famosen Gesang in keinster Weise nach. Sehr gut das Ganze, wenn es auch etwas zeitaufwendig ist, sich reinzufinden. Es lohnt sich aber auf jeden Fall. M.K. a SEASICK Bestie Mensch PWP Die deutsche Formation SEASICK, die im Jahre 1992 gegründet wurde, hat sich auf straighten, schnörkellosen Death Metal ohne jeglichen Keyboard- oder Elektronikeinsatz eingeschworen. Hier und da ist der erste offizielle Long-player „Bestie Mensch“ sicherlich noch ein klein wenig verbesserungsbedürftig, ansonsten kann man das dargebrachte Material aber als ganz ordentlich bezeichnen. Mit überwiegend deutschen, gesellschaftskritischen Texten, die man aufgrund der tiefen und schnellen Death- Vocals von Kette kaum verstehen kann, hat man 1998 eine ordentliche Eigenproduktion auf die Beine gestellt, die bereits seit langer Zeit ausverkauft ist. Nun wird „Bestie Mensch“ über PWP wiederveröffentlicht und somit einer breiteren Masse zur Verfügung gestellt. Mit 13 Tracks (davon 3 Bonustracks) und einer Gesamtspielzeit von 44 Minuten, haben SEASICK ein kompromissloses, überwiegend im mid- bis uptempo gelegenes Debut vorgelegt. An der Produktion, die zwar wirklich nicht sonderlich gut, aber o.k. ist, müsste man das nächste mal ein wenig arbeiten, um mehr Klangvolumen zu erhalten (gerade was das Schlagzeug anbetrifft) und dadurch noch druckvoller zu erscheinen. J.G. a SENGIR Guitlty Water Buzzville Records Mit ihrem Debut „Guilty Water“ rudern, die aus Belgien stammenden GothicRocker SENGIR, so ziemlich im gleichen Fahrwasser, wie Lacuna Coil, Bloodflowerz oder Lullacry, ohne jedoch an die Qualitäten, gerade der ersten beiden genannten Bands heranzukommen. Zu farblos und geradlinig wirkt das Material auf ihrem Debut. Der weibliche, etwas zu unspektakuläre Gesang von Ellen Schutyser, welcher mit selten ausufernden Keyboardsequenzen untermalt ist, kann die leider ebenfalls recht selten aufkommenden ehrlichen Emotionen nur in Ansätzen transportieren. Das soll jetzt allerdings nicht heißen, dass „Guilty Water“, das mit einer Gesamtlauflänge von fast 48 Minuten zu Buche schlägt, ein schlechtes Album ist, sondern lediglich dass es an manchen Stellen gekünstelt wirkt. Man hätte vielleicht etwas mehr Wert auf Spontanität legen sollen, um so ehrlicher und vor allem glaubwürdiger zu erscheinen. Die nötige Schwere und Atmosphäre, welche dieses Genre ihren Bands nunmal abverlangt, will leider auch nicht immer aufkommen. „Guilty Water“ ist somit ein durchschnittliches Album geworden, dass man nicht wirklich in seine Gothic-Rock Sammlung aufnehmen muss. J.G. a SERPENT OBSCENE Devastation Black Lodge „Devastation“, der neue, räudige Extrem-Metal-Output aus dem schwedi- schen Hause Black Lodge ist ein wütender und brachialer Bastard geworden. Überwiegend frönt der SchwedenFünfer seiner Gier nach Blastbeats und totaler Verwüstung. Dieses Thrash/ Death Metal-Inferno setzt so manchen CD-Player in Brand und geht dabei äußerst kompromisslos zu Werke. Leider gilt es auf „Devastaion“ aber nur wenige Highlights, wie beispielsweise den dritten Track „Beyond Recognition“, der gerade durch seinen thrashigen Anstrich, sowie sein gelungenes Arrangement besticht, zu vernehmen. Irgendwie bin ich von diesem Output hin- und hergerissen, denn es verbergen sich durchaus einige intensive, eingängige Riff-Attacken unter den zehn Songs. Gerade wenn ich mir das derbe und brutal schnelle „Terror From The Sky“ oder das mit coolen Gitarrensoli gespickte, ebenfalls äußerst derbe „Perversion Prevails“ reinziehe. Auf Dauer ist mir das Material auf „Deavastation“ allerdings doch etwas zu durchwachsen und eintönig. In einer Gesamtspielzeit von 34 Minuten metzelt man alles nieder, was einem in die Quere kommt. Mit ein bißchen Veränderung/Verbesserung im Songwriting und ein wenig mehr Abwechslung könnte man sicherlich wesentlich besser abschneiden. Dieses brachiale Fegefeuer ist definitiv nur für die Die-Hard-Fraktion unter den Extrem Metallern bestimmt. Reinzuhören lohnt sich für die angesprochene Klientel jedoch allemal. J.G. SEVENTH KEY The Raging Fire Frontiers Kansas füllt den guten Billy Greer anscheinend nicht aus, so hat er sich einfach an ein zweites SEVENTH KEY-Album rangemacht. Zusammen mit Mike Slamer (g.,k. - war auch an der Produktion und dem Songwriting beteiligt), Jamie Thompson (d.) und Terry Brock (backing vocals) hat er zehn Songs eingespielt, die eine ordentliche Palette an melodischem und auch mal ordentlich bratendem Rock abdecken. So hört man Nummern, die an Journey („Always From The Heart“), Van Halen („Sin City“), Foreigner („It Should Have Been You“), Def Leppard („Run“) oder Deep Purple/Rainbow („Pyramid Princess“) erinnern; auch die restlichen Songs pendeln sich irgendwo in der Schnittmenge davon ein. Einzig der letzte Track ist ein härtemäßiger Ausreißer nach oben, denn „Winds Of War“ ist eine waschechte, düster-schleppende Metal-Nummer. „The Raging Fire“ ist ein feines, abwechslungsreiches RockAlbum geworden, da drücke sogar ich mal gern die Repeat-Taste! M.K. a SHINING FURY Last Sunrise Metal Blade Endlich mal wieder ‘ne Melodic Speed Band, die sich nicht so offensichtlich von H aus HH beinflußt fühlt und auch mal etwas anders klingen will. Eigentlich schon mal gute Voraussetzungen. Dann hat man sich auch noch ein paar Kollegen (z.B. von Domine oder Eldritch) zur Verstärkung geholt. So brummen die Gitarren ordentlich, KinderChöre sucht man vergeblich und flechtet auch die eine oder andere interessante Idee mit ein. Aber scheinbar bin es des Melodic Speeds etwas überdrüssig, denn der Oberklotz ist dieses Album trotzdem nicht für mich. Bei den meisten Nummern bleibt bei mir nichts hängen und sind somit auch nur okay. Liegt aber möglicherweise auch an dem Gesang, der mich nicht ganz überzeugen kann. Allerdings will ich nicht verschweigen, daß „Snake’s Game“, „Declaration Of A Cheat“ oder „Net Love“ richtig gut rüberkommen. Doch ob man die Coverversion von Toto’s „Rosanna“ wirklich braucht, bezweifle ich auch. Nicht schlecht, aber nicht gut genug. M. 29 THE SHITHEADZ Dirty Pounding Gasoline Locomotive Music Nach den V8 Wankers geht es nun weiter im Bereich fette Autos, Motoren und Chrom. Für die Fahrten zwischen Offenbach und Mönchengladbach gibt es nun noch eine Band für den Amischlittenfahrer: The Shitheadz. The Shitheadz kombinieren Down, C.O.C, etwas Kyuss mit einer Portion Rotz Rock und verwandeln das Ganze in „Dirty Pounding Gasoline“. Titel wie „Nitro“ und „Motorjesus“ bringen den Gasfuß automatisch ins zucken und fordern mehr. D.H. a SIN CITY SIX Home Of The Brave Locomotive Music Garage- und Punk Rock ist wohl die beste Umschreibung für den Stil, den SIN CITY SIX auf „Home Of The Brave“ ganz locker vom Leder lassen. Mit neuem Sänger ausgestattet und zwölf neuen, sauber performten Songs am Start, hat man einen erfrischenden Sound eingefangen. Trotz des erfrischenden, belebenden Sounds scheint „Home Of The Brave“ direkt aus den 80ern zu kommen. Ein Vergleich mit den Frühwerken der Stones scheint zwar etwas vermessen, trifft die musikalische Ausrichtung von SIN CITY SIX aber ziemlich genau. Ich meine auch einige Parts vernommen zu haben, die gewisse Parallelen zu Monster Magnet oder auch Danzig („Best Left Alone“) aufweisen. Für die richtige Kneipenatmosphäre mit verhangenem Zigarrenqualm und verdammt viel Whiskey, ist das emotionsgeladene „Home Of The Brave“ auf jeden Fall das Richtige. Das fast 39 Minuten andauernde Garage-Punk/RockAlbum wird sich sicherlich perfekt in die CD-Sammlung der 80er Rockfans einreihen. Russel Conway, der Neue am Mikro versteht sich darauf, genau dieses 80er Feeling auszudrücken. Gemeinsam mit ihm war es Norah, Mike, Barnaby und Angel ein leichtes, den Spirit von Ex-Sänger Lee Robinson einzufangen und nahezu authentisch wiederzugeben. Cool, dass es heute noch Musiker gibt, die sich nicht nur an der Musik vergangener Epochen vergehen, um daraus ein lächerliches, unprofessionelles Remake zu machen, sondern eigene Ideen, Kreativität und vor allem, heutzutage völlig außer acht gelassene, echte Emotionen in die Musik einfließen zu lassen. J.G. a SINISTER Savage Or Grace Nuclear Blast Eine knappe halbe Stunde aggressiver, düsterer und äußerst brutaler Death Metal wird uns auf „Savage Or Grace“, von den Holländern SINISTER, entgegengefeuert. Die kleine, zierliche Frontfrau Rachel, die seit dem Vorgängeralbum „Creative Killings“ zum festen Bestandteil der Band gehört, faucht uns dabei derart perverse Deathgrowls entgegen, dass man sich schon mehrmals die Ohren reiben muss, um zu realisieren, dass es sich bei dem „Sänger“ tatsächlich um eine Frau handelt. So erging es mir bereits beim Cannibal Corpse/ Sinister-Konzert in der Münsterer Live Arena, als ich etwas abseits mit ein paar Kumpels am quatschen war und plötzlich SINISTER auf die Bühne kamen. Ich stand noch mit dem Rücken zur Bühne, als diese extrem tiefen Deathgrowls meine Gehörgänge passierten, ich mich umdrehte und aus dem staunen nicht mehr rauskam. Da stand doch tatsächlich eine, nicht größer als 1,65 m kleine braunhaarige Frau am Mikro, die sich die Stimmbänder blutig röhrte. Diese bestialische, weibliche Gesangsdarbietung dürfte wohl so ziemlich einzigartig in der Metalwelt sein. „Savage Or Grace“ ist mit Sicherheit nichts für Weicheier, aber Fans der rohen, unverbrauchten Sounds sollten unbedingt mal in dieses perverse Extremeisen hineinhören. J.G. a SLYDE Emotion Overflow Équinoxe Records Moderne, straighte, oft zweistimmige Rockmusik mit eingängigen Refrains sind das Markenzeichen, des deutschen Sextetts SLYDE. Diverse Einflüsse aus Metal, Gothic und Folk stehen stets im Konsens mit einer melancholischen, jedoch stets lebensbejahenden Atmosphäre. Die männlichen, sowie die weiblichen Gesangslinien unterscheiden sich in ihrer Härte und Intensität kaum voneinander. Das Debut von SLYDE kann zwar mit guten Arrangements aufwarten, dennoch fehlt mir dabei der gewisse Kick. Ein klein wenig mehr Bombast hätte sich sicherlich zugunsten der Atmosphäre ausgewirkt. Auch die Wahl der Singleauskopplung „Take Away My Pain“ halte ich für etwas mißglückt. Der Song ist einfach zu unspektakulär und läuft sich nach einigen, wenigen Durchgängen bereits tot. Der siebte Track „Into The Light“, sowie der achte Track „Mother“ sind allerdings besonders hervorzuheben und wirklich gelungen. Beim zehnten Track „Good Day To Die“ macht sogar das Sterben wieder so richtig Spaß. Durchgehend gute, allerdings doch etwas zu unspektakuläre Songs bahnen sich ihren Weg durch etwas über 42 Minuten Spielzeit. Hätte man bei der Produktion auf etwas mehr Klangvolumen wertgelegt, dann würden die Songs auch ernsthafter und mit etwas mehr Schmackes rüberkommen. J. a SORATH Vivimos En Perpetua Guerra Metal Breath Die tschechischen Black Metaller SORATH bestehen seit 1993 und haben bereits mehrere Demos veröffentlicht. Mit „Vivimos En Perpetua Guerra“ feiern sie nun ihr zehnjähriges Bandbestehen. Blastbeatparts wechseln über zu gediegenen und sauber performten Zwischensequenzen, die immer wieder für die nötigen Ruhepausen sorgen. Der Gesang von Gitarrist und Sänger Admirerforestae kann mich dabei allerdings nicht hundertprozentig überzeugen, ist er doch für Black Metal nicht intensiv genug. Daran sollte man unbedingt arbeiten, denn das dargebrachte Material kann sich ansonsten wirklich hören lassen. Technisch tight, aber leider auch etwas zu unspektakulär gehen die vier Tschechen hier zu Werke. Auch an der eigentlich guten Produktion gibt es etwas zu bemängeln, denn sie ist eindeutig zu hell ausgefallen, was dem Ganzen den Druck nimmt. Das, etwas über 34-minütige „Vivimos En Perpetua Guerra“, ist zwar mit Sicherheit kein schlechtes Album, aber auch nicht mehr, als guter Durchschnitt. J.G. a STORMHAMMER Lord Of Darkness Mausoleum Mit „Lord Of Darkness“ gehen die Süddeutschen STORMHAMMER in die dritte Runde. „Lord Of Darkness“ schließt direkt an seine Vorgänger an und wie schon in der Vergangenheit findet man hier eine Reihe wirklich guter Powermetalknaller. Titel wie „Ace In The Hole“, Lord Of Darkness“, „Cyber Mortis“, die Bandhymne „Stormhammer“ und die Powerballade „Wise Man“ bei welcher Sänger Tommy Lion erstklassige Arbeit abliefert gehören zu den Tracks in die man auf jeden Fall mal reinhören sollte und präsentieren die CD am Besten. Freunde guter Handwerksarbeit und Powermetal kommen hier auf ihre Kosten. D.H. a STREAM Chasin’ The Dragon Mausoleum Alleine die Besetzung Peter Scheithauer, David Glen Eisley, Bob Daisley und Eric Singer garantiert schon handwerkliche Hoch-Qualität. Dazu gesellen sich zu einigen Songs noch einige bekannte Namen wie u.a. David Reece oder Chuck Wright. Doch das würde alles nichts nützen, wenn das Songwriting nicht stimmt - das tut es aber. Zehn rassige Hard Rock-Nummern (lediglich „Rock Bottom“, „Camouflage“ und „Fade To Black“ scheinen mir ein bißchen kraftlos), die auch schon mal die Schwelle zum Heavy Metal überschreiten (z.B. „Far From The Madding Ground“). Überhaupt nicht kitschig oder schnulzig und mit ordentlich Dampf eingerockt; hinzu kommt eine warme Tiefe, die wohl auch hauptsächlich durch das rauhe, kratzige Organ von David Glen Eisley herrührt. Dazu eine transparente und druckvolle Produktion. Zwar fallen die vier BonusTracks produktionstechnisch etwas ab, musikalisch sind sie aber vom gleichen Kaliber wie die „offiziellen“ Songs. M.K a SUBLIME CADAVERIC DECOMPOSITION II Osmose Productions Au weiaaah! Heftiger, zweistimmiger Gore-Grind aus unserem französischen Nachbarland, kommt hier in Form von SUBLIME CADAVERIC DECOMPOSITION unaufhaltsam auf uns zu. Schon das abgefuckte Cover zeigt einen, von Maden befallenen Fötus und weist damit darauf hin, dass es sich bei „II“ nur um einen äußerst kranken und ultrafiesen Hassbrocken handeln kann. Aber genauso heftig, wie die Sache hier ausfällt, genauso einfallslos ist sie auch. Fast schon in Minutenabständen holzt man sich durch 22 Tracks, die durchgehend mit so geistreichen Titeln, wie „xx 03.01“ oder „xx 12.02“ (sollen wohl Daten sein) bedacht wurden. Nicht wirklich gut inszeniert, mit nur wenig Wiedererkennungswert belegt, sondern einfach nur derbe, hat man mit „II“ das 32-minütige Langeisen Nummer zwei eingespielt. Dieser Release ist nur was für Leute mit Harter Hülle, hartem Kern und scheiß viel Nerven!!! J.G. a SUIDAKRA Signs For The Fallen Century Media Der fünfte offizielle Release, der aus Monheim stammenden Melodic/ Pagan/ Viking/Folk/Deather SUIDAKRA, kommt zwar mit ein wenig dezenterem Bombast aus, als noch der Vorgänger „Emprise To Avalon“, führt aber nach wie vor die angesprochenen musikalischen Elemente gekonnt zusammen. Herausgekommen ist dabei eine interessante, variantenreiche Produktion, die gerade dadurch sehr eigenständig wirkt. Mit catchy Refrains bestückt und viel Liebe zum Detail versehen, führt man die Hörerschaft mit spielerischer Leichtigkeit durch zehn neue Tracks. Filigrane Gitarrentechnik, sauberes, punktgenaues Drumming und die wütenden, sowie cleanen Vocals von Arkadius und Marcel wurden im Stage One Studio perfekt eingefangen. Gemeinsam mit Andy Classen erschuf man das abwechslungsreiche und sehr melodische „Signs For The Fallen“. Mit einer Lauflänge von 43 Minuten und seiner musikalischen Vielfalt ist SUIDAKRA erneut ein Ass aus dem Ärmel gerutscht. J a SUPERFLY 69 Dummy Of The Day Sweet Lemon Die fünf Essener Crossover/Punk Rocker SUPERFLY 69 veröffentlichen mit „Dummy Of The Day“ ihr nunmehr zweites Album. Die Ruhrpottler wollen mit ihrem eigenwilligen und ebenso abwechslungsreichen Stil gute Laune verbreiten, was ihnen auch mit Leichtigkeit gelingt. Allerdings könnte man „Dummy Of The Day“ auch als „Musik für die breite Masse“ bezeichnen. Diese Bezeichnung ist allerdings nicht zwingend negativ zu verstehen, denn die Jungs verstehen sich darauf, die verschiedensten Stile in einen Topf zu werfen und sich dabei die Sahnestücke rauszupicken. „Dummy Of The Day“ trifft zwar nicht wirklich meinen Geschmack, aber dass es dieses Quintett drauf hat, merkt man spätestens bei so emotionellen Titeln, wie dem Opener „Mine All Mine“, dem dritten Track „One & A Million Times“, dem Hardcore angehauchten „Dumbass“ oder auch dem neunten Track „Them Or Me“. In einer knappen dreiviertel Stunde lassen die Essener SUPERFLY 69 eine variantenreiches, eingängiges und Spaßverbreitendes Album vom Stapel. J.G. a TANKARD Beast Of Bourbon AFM-Records Mit schrägen, abgedrehten und lustigen Texten über Alkohol, Parties und Saufen, machen TANKARD seit nunmehr 22 Jahren nicht nur unsere Republik unsicher. Mit ihrem 13. offiziellen Release „Beast Of Bourbon“, welches von Andy Classen im Stage One Studio produziert wurde, haben sie ihr bislang stärkstes und ausgereiftestes Werk am Start. Bereits mit dem Vorgängeralbum „B-Day“, das ebenfalls von Andy Classen produziert wurde, räumten die vier Frankfurter Jungs durchweg positive Kritiken ab und hielten zu ihrem 20-jährigen Bandbestehen ein großartiges Geschenk für die Fans bereit. Das neue, hochprozentige Silberscheibchen „Beast Of Bourbon“ steht dem grandiosen Vorgänger in nichts nach, ist dabei sogar noch abwechslungsreicher und versierter und versprüht eine ganze Menge Power. TANKARD’s Thrash Metal fährt seit Jahren eine klare Linie, was allerdings nicht als negativ zu werten ist. Wenn man ein TANKARD-Album in den CDPlayer legt, weiß man eben bereits im Vorfeld, was einen erwartet. Nicht, dass ihre Musik vorhersehbar ausgelegt ist, aber es ist eben der typische TANKARD-Sound. Die fetten Gitarren, das heftige Drumgewitter, sowie Andreas „Gerre“ Geremia’s Vocals kommen mit jedem neuerlichen Output versierter und facettenreicher rüber. Mit den Mitgröhl-Hymnen „Slipping From Reality“, „Die With A Beer In Your Hand“ und „Fistful Of Love“ ist TANKARD auch dieses mal wieder ein fettes Ass aus dem Ärmel gerutscht. J.G. a THE BLACK DAHLIA MURDER Unhallowed Metal Blade Wild, fetzig und ungebremst tragen uns, die aus Detroit/Michigan stammenden THE BLACK DAHLIA MURDER ihre Version des melodischen, zweistimmigen Death/Thrash vor. Nach dem, noch immer ungeklärten und äußerst bestialischen Mord an der MöchtegernSchauspielerin Elizabeth Short benannt, ist dieses Quintett ganz klar vom schwedischen Death Metal, sowie den heftigen, kaum zu bändigenden Sounds der Florida Death/Thrash Schule beeinflusst. In etwas über 36 Minuten hält uns das Debut „Unhallowed“ neben den finsteren, in tiefes Leid getauchten Drum- und Gitarrenparts, noch Trevor Strnad’s (!?!) kranke, ketzerischen Vocals bereit. Als Gegenpol dazu setzt er seine Growls auch furchteinflößend dunkel ein. Dieses Gesamtkonzept kann sich wirklich hören lassen und klingt wie ein frischer Wirbelwind aus dunklen, fiesen und kompromisslosen Stahlattacken. Wenn man bedenkt, dass sich THE BLACK DAHLIA MURDER erst im Januar 2001 gründeten und mit ihrem Debut „Unhallowed“ bereits bei einem Major Label untergekommen sind, kann man ihnen schon jetzt eine erfolgreiche Zukunft bescheinigen. Fans von Callenish Circle, Amon Amarth oder At The Gates werden an „Unhallowed“ ihre wahre Freude haben. J.G. a THE CROWN Possessed 13 Metal Blade Nach ihrem, im März letzten Jahres erschienenem und an Brutalität kaum zu überbietendem Hammeralbum „Crowned In Terror“, schieben die fünf Schweden von THE CROWN dieser Tage ihren sechsten offiziellen Release nach. Als Johan Lindstrand nach den Aufnahmen zum vierten Album „Death Race King“ aus familiären Gründen die Band verließ, fragte man kurzerhand bei Lock Up, The Great Deceiver und mittlerweile auch Nightrage-Schreihals Tomas „Tompa“ Lindberg an, ob er nicht Lust hätte (auf „Crowned In Terror“) die kompletten Vocals einzusingen. Dieser nahm das Angebot sogleich dankend an. Tomas wurde nach der Amerikatour mit Darkest Hour und einer Show in Stockholm allerdings wieder aus der Band geworfen und man fragte Johan, ob es ihm nicht möglich wäre gesangstechnisch auszuhelfen, da man ansonsten die gesamten noch anstehenden Gigs hätte canceln müssen. Auch ich konnte mich nun also von der stimmlichen Gewalt des „ex-Sängers“ in der Münsterer Live Arena überzeugen. Marko Tervonen (g.) fragte Johan später bei einer Kneipentour, ob er nicht Lust hätte, wieder fester Bestandteil von THE CROWN zu werden. Dieser lies sich nicht lange bitten und sagte zu. Nun schieben die Jungs also ihren sechsten Release nach, der eine perfekte Mischung aus dem amerikanischen und skandinavischen Sound bereithält. „Possessed 13“ ist ein echter Knochenbrecher bestehend aus Tod, Dunkelheit, Zerstörung, Revolution, Gewalt, Mystik, Satanismus, Krieg, Drogen, Untergang, Sex, schwarzer Magie und Rock ‘n’ Roll. Ultraschnell und nicht minder aggressiv gehen THE CROWN mal wieder zu Werke und sind damit anderen Bands dieses Genres um Meilen voraus. J.G. a THE FORSAKEN Traces Of The Past Century Media Einen gewaltigen musikalischen Fort- schritt konnte das Schweden-Quintett THE FORSAKEN mit seinem dritten Machwerk „Traces Of The Past“ verzeichnen. Extremer, dennoch melodischer Death Metal, der immer wieder mit diversen Thrash-Einsätzen brilliert, wurde auf anspruchsvolle Weise zu ihrem ausgefeiltesten und reifsten Werk verarbeitet. Technisch hochwertiger Death Metal eben, der ebenfalls durch seine Mannigfaltigkeit an filigranen Gitarrensoli zu bestechen weiß. Im Falle von THE FORSAKEN macht gerade diese Mixtur aus der Extreme, stets verknüpft mit feinsten Melodien, den Charakter und dadurch natürlich auch deren Eigenständigkeit aus. Anders Sjöholm’s Stimme, die sich gekonnt und punktgenau mal in den Höhenlagen, mal in tieferen Gefilden bewegt, darf man an dieser Stelle natürlich nicht unerwähnt lassen. „Traces Of The Past“ wurde erneut mit Tommy Tägtgren in den schwedischen Abyss Studios aufgenommen, wo dem Album ein bestmöglicher Sound eingehaucht wurde. Das Coverartwork stammt von keinem geringerem, als dem fleißigen Dark Tranquillity-Gitarristen Niklas Sundin (Arch Enemy, Naglfar, In Flames). Das 52-minütige Kreissägenblatt „Traces Of The Past“ besticht ebenfalls durch seine Mischung aus typisch schwedischem Death Metal und der nahezu perfekten Wiederbelebung des 90er Florida Death/ThrashStyles. Die Extremversion von Metallica’s Blackend am Ende der Scheibe ist da nur das i-tüpfelchen auf einem rundum gelungenem Album. J.G. a THE GATHERING „Sleepy Buildings A Semi Acoustic Evening“ Century Media Mit dem Rückblick auf eine, bis dato 14jährige, äußerst erfolgreiche Bandgeschichte, machten sich THE GATHERING auf eindrucksvolle Weise daran, die Hits der vergangenen 14 Jahre in einem anderen Licht erscheinen zu lassen und somit ein ganz besonders einfühlsames Geschenk für ihre Fans zu kreieren. Die aus Holland stammende 5-köpfige Band beschreibt ihren Sound gerne selbst als Trip-Rock. Das etwas anders gelagerte, halb-akustische LiveAlbum „Sleepy Buildings“ wurde bei zwei exklusiven Live-Shows im Veranstaltungssaal des LUX Kino in Nimwegen (NL) am 21. und 22. August 2003 aufgezeichnet. An beiden Abenden wurde eine passende Songauswahl aus sechs Alben (unter anderem von ihrem 90er Debut „Always“) vorgetragen. THE GATHERING’s charismatische Frontfrau Anneke van Giersbergen hypnotisiert das Publikum stets mit ihrer seichten, tragend-melancholischen Stimmvielfalt. Der, von zerbrechlich bis gefestigt reichende, Aufbau der einzelnen Songstrukturen zieht wirklich jeden Zuhörer in seinen Bann. Die zauberhaften Melodien wiegen sich förmlich in Anneke’s enormem Gesangsvolumen hin und her. „Sleepy Buildings“ ist ein ganz besonderes Hörvergnügen, dem man sich am besten an einem späten Abend mit hoher Lautstärke und dem einen oder anderen Glas Wein hingeben sollte. J.G. a THRESHOLD Critical Energy Inside Out Nun, was gibt es zu „Critical Energy“ zu sagen? Die Doppel-CD ist der Mitschnitt des kompletten Konzerts im holländischen Zoetermeer am 06. Juni 2003 und umfaßt mit den dargebotenen Songs einen schönen Rundgang durch das bisherige Schaffen der UK Progger. Sozusagen eine Live-Best Of! Die Stimmung ist gut und livetechnische Umsetzung der Kompositionen perfekt. Was will man als Prog- oder gerade als THRESHOLD-Fan mehr? Vielleicht noch die dazugehörige DVD? Wer auf die visuelle Vollbedienung verzichten kann, ist allerdings mit dieser Doppel-CD bestens bedient. M.K. a THUNDERSTONE The Burning Nuclear Blast Die Skandinavier hatten mit ihrem Debüt einen überraschenden Senkrechtstart hingelegt und wollen heuer mit dem Nachfolger ihren Status ausbauen. Theoretisch sollte ihnen das gelingen, denn die vielen Fans des Vorgängers sollten erst recht an „The Burning“ gefallen finden. Gitarrentech- 30 nisch schreddert’s ein bißchen mehr und der Gesang ist sowieso im grünen Bereich, und auch eingängige Melodien haben die Jungs wieder zuhauf. Die Hälfte der zehn Songs nennen eine schnelle Gangart ihr Eigen. Persönlich stehe ich nicht so sehr auf diesen Melodic Metal, aber wer sich gern Stratovarius in etwas härter reinzieht, kann voll darin aufgehen. M.K. a THYRANE Hypnotic Century Media Mit „Hypnotic“ wagen die Finnen THYRANE, gegenüber ihrem Vorgängeralbum „The Spirit Of Rebellion“, erneut einen Schritt in eine andere Richtung und verändern ihren Sound zu Gunsten des Industrial orientierten Black Metal. Der dritte full-length Silberling beinhaltet allerdings noch wie je zuvor viele keyboradlastige Passagen, die sich gekonnt mit dem übrigen harten, aber eher schweren Soundgebilde paaren. Eine Art THYRANE meets The Kovenant, streift dabei Rammstein, um im Anschluss ein paar Inspirationen bei Die Krupps einzufangen. Blastmor’s Vocals sind dabei zwar kräftig und hart, jedoch der jeweiligen Situation stets angepasst und keinesfalls übertrieben. So richtig überzeugen kann mich dieses Gesamtkonzept jedoch nicht, fehlen hierbei doch die wirklich innovativen Ideen, die nun mal einen hohen Wiedererkennungswert ausmachen könnten. Manche Passagen kommen mir sogar eher gekünstelt vor. Ich möchte damit keinesfalls ausdrücken, dass „Hypnotic“ ein schlechtes Album ist, aber leider kann dieser Release bei der Masse an Veröffentlichungen nur in wenigen Momenten hervortreten. Wer sich allerdings selber von THYRANE und dem 51-minütigen „Hypnotic“ überzeugen will, sollte unbedingt die recht ge-lungenen Tracks „Firework“, „Phantas-mal Paranoia“ und „Heretic Hunt“ antesten. J.G. a TIAMAT Prey Century Media TIAMAT haben sich ja leider über die Jahre immer weiter von ihrem einstig göttlichen Death und Düster Metal, wie er noch auf dem 1992 erschienen „Clouds“-Album oder dem 1994er „Wildhoney“ zu vernehmen war, entfernt. Ein immerwährender Prozess der stilistischen Veränderung scheint den Schweden seit Beginn ihrer Karriere auferlegt. Und auch diesmal hat sich der Sound gegenüber dem Vorgängeralbum „Judas Christ“ zugunsten von noch ruhigeren aber schwereren, rockigen Gothic Balladen verändert. Die 13 neuen Tracks wurden mit catchy Refrains bedacht und wirken keinesfalls aufdringlich. Durch die gelegentliche Einarbeitung einer weiblichen Gesangsdarbiertung erhalten die Songs mehr Fülle und wirken dadurch interessanter. Das achte TIAMAT-Album „Prey“ ist wirklich gut in Szene gesetzt. Mit seinen 55:22 Minuten ist „Prey“ sicherlich für die, in den letzten Jahren hinzugewonnenen Fans ein gefundenes Fressen, für diejenigen, die auf die anfänglichen Großtaten von Songschreiber Johan Edlund stehen, aber wahrscheinlich doch recht uninteressant. Wer sich gerne mit ruhiger, seichter Musik beschäftigt, dem eröffnet „Prey“ facettenreiche Gedanken- und Gefühlswelten. Die Songs sind fast gänzlich melancholisch gehalten und stets emotionsgeladen. Sie transportieren eine abwechslungsreiche Gefühlspalette, die Verzweiflung, Traurigkeit und Perspektivlosigkeit, sowie als Kontroverse dazu Erleichterung, Erfüllung und Freude ausdrücken. Textlich behandeln die Schweden grundlegende Fragen über die Existenz, Gut und Böse, biblische Symbolik und Egoismus, aber auch ein Gedicht des Satanisten Aleister Crowley wird hier behandelt. J.G. a TIME REQUIEM The Inner Circle Of Reality Regain Jetzt läuft den Keyboardern unter den Lesern die Spucke im Mund zusammen, Tastenzauberer Richard Andersson schlägt mit seiner Hauptband wieder zu. Im Vordergrund stehen natürlich wieder superschnelle keyboardorientierte Songs. Die Qualität mit seinen bekannten Alben kann „The Inner Circle Of Reality“ locker halten und bringt mit einem leichten Progtouch eine neue Nuance ins virtuose Spiel des Meisters. Für Fans und Tastenakrobaten ein Muss. a T.O.Y. White Lights E-Wave Records Wie sich dieser Release in unserer heißgeliebtes WAY UP verirren konnte, ist mir bis jetzt noch nicht ganz klar, aber die neue CD von T.O.Y. liegt mir hier nun mal zur Besprechung vor. Es handelt sich bei T.O.Y.’s Musik nämlich um Elektropop, der laut Presse-Info mit Wolfsheim zu vergleichen ist. Dieser Vergleich hinkt meiner Meinung nach allerdings ein wenig, denn an Wolfsheim kommt „White Lights“ bei weitem nicht ran. Das soll jedoch nicht heißen, dass es T.O.Y. nicht drauf hätten, spacige Elektrosounds zu erschaffen, sondern dass ihr Gesamtkonzept darauf abzielt, kommerzig und absolut massentauglich zu sein. Moderne, clubtauglische Popsongs bahnen sich ihren Weg durch eine Spielzeit von knapp einer Stunde. Textlich geht es auf „White Lights“ um die zwischenmenschlichen Aspekte des Lebens, die von Sänger Volker Lutz (Gesang/ Komposition/ Produktion) gut umgesetzt wurden. Die zwölf neuen Songs besitzen jedoch einfach nicht die atmosphärische Schwere und die stimmliche Originalität und Individualität von Wolfsheim. „White Lights“ ist mit Sicherheit nichts für eingefleischte Metaller, sondern eher was für Dance-, Pop- und Technofans. J.G. a TWILIGHTNING Delirium Veil Spinefarm Erst mit einiger Verspätung lassen TWILIGHTNING mit ihrem Debüt aufhorchen, hatten sie doch vor zwei, drei Jährchen mit ihrem Beitrag auf der HOW Metal Crusade-CD ein guten Eindruck hinterlassen. Den können sie jetzt auch bestätigen. Ihr Metal mit Hard Rock-Einschlag ist recht gefällig, die Keyboards nicht zu aufdringlich, der Gesang gut (wenn auch nicht herausragend) und die Songs gehen gut rein. Positiv finde ich, daß die Band nicht „auf Teufel komm raus“ das Gaspedal durchtreten und sich dadurch auch nicht in die Masse der neuen speedigen Melodic Metal-Combos einreihen. Dadurch ist „Delirium Veil“ zu einem guten, melodischen Album geworden. Weiter so! M.K. a U.D.O. Thunderball AFM Onkel Udo Dirkschneider und Combo holen auf ihrem neusten Output den Hammer raus und geben kräftig Gas, was gerade der Track „Hell Bites Back“ zu Ausdruck kommt. Die Songs sind wie aus einem Guss mit massig MitmachRefrains und der sägenden Stimme von Herr Dirkschneider wie man sie schon lange auf den letzten ACCEPT Scheiben vermisste. Alles in allem ein druckvolles, treibendes und hartes Album aus der Solinger Schmiede. So macht Metal aus Deutschland Spaß. Als kleinen Starter oder gar Add-On zur CD solltet ihr euch noch die DVD-Single „Thundervision“ schnappen, hier findet ihr Video-Clips zu „Thunderball“, „The Arbiter“ und ein paar Live-Clips neben einem „Thunderball“ Making Of weiteren Infos. D.H. a UNDERTOW 34ce Silverdust Mit dem druckvollen, dritten offiziellen Album, „34ce“ (ausgesprochen: Three Force) gehen die drei Süd-Deutschen von UNDERTOW nun erneut an den Start. Das Trio vermischt dabei die verschiedensten Stile des Metals (wie Grunge, Nu-Metal, Hardcore, Doom und traditionellen Metal) zu einem recht interessanten Gesamtbild. Die musikalische Ausrichtung ist dabei zwar überwiegend aggressiv, bleibt dabei jedoch stets melodisch. Immer wieder werden UNDERTOW mit den „Pfundskerlen“ von Crowbar verglichen. Dieser Vergleich trifft vor allem auf Sänger Joschi (Joachim) Baschin’s Vocals zu, die man am besten mit emotionell bis impulsiv umschreiben kann. Abwechslungsreich ist das dargebotene Material allemal, da sich UNDERTOW darauf verstehen, die angesprochenen Stile geschickt in den einzelnen Songs unterzubringen. Das 49-minütige „34ce“ ist ein modernes Metalalbum geworden, dass neben dem Titelsong „34ce“ noch mit der Ballade „The Memories Lie“, den brutalen Tracks „W.O.T.“ und „Flashover“, sowie dem zwar etwas brav wirkenden, dennoch gelungenen neunten Track „BushIDo“ aufwarten kann. J.G. a UNIVERSE Is There Something? Point Music Hard Rock scheint wieder im Aufwind zu sein, wie sonst könnte man erklären, daß ich diesmal wieder relativ viele Truppen zu besprechen habe, die sich diesem Stil verschrieben haben. Obwohl ich schon seit Anfang der Achtziger Metal Fan bin, war mir bisher UNIVERSE aber bewußt eigentlich kein Begriff; und das, wo die Band aus der Achtziger-Truppe Axe Victims hervorgegangen war. Aber eigentlich auch kein Wunder, denn die letzte Scheibe (das zweite Album von UNIVERSE) bereits 1992 erschienen war. Na auf jeden Fall bietet „Is There Something?“ melodischen europäischen Hard Rock, grob vergleichbar mit älteren Domain-Scheiben, und ist kompetent eingespielt. Das Songwriting an sich finde ich äußerst solide und hält ein paar griffige Hooks bereit, ist aber nicht die Mucke, die ich sehr prickelnd finde. Geht in Ordnung so, für mich jedoch zu wenige Überraschungen. Melodic Hard Rock-Begeisterte sollten aber das Album ruhig mal anchecken, nicht daß hier jemand doch was verpaßt. M.K. a VADER Blood (MCD) Metal Blade Isn’t it? Yes it is! VADER melden sich, zur Überbrückung der Wartezeit für ihre nächste full-length CD, mit einer tierisch geilen Scheibe an der Metalfront zurück. Die 7-Track-MCD „Blood“ wurde aus fünf alten (von der „Revelations“Session) und zwei neuen Songs zusammengestellt. Doc’s pumpende Drums bringen Europas führende Death Metal Maschinerie voll in Fahrt. Coole Doublebass Attacken jagen in gewohnter Manier brettharte Riffs und technisch einwandfreie Soli bis zum metallischen Höhepunkt. Peter’s unverkennbar dunklen Death Vocals kommen wie eh und je kräftig, kompromisslos und vor allem verdammt ehrlich rüber. Auch die Bassline des neuen Bassisten Novy (Behemoth, Devilyn, Dies Irae) fügt sich perfekt in die Riege der restlichen Instrumentalsektion ein. Ex-Bassist Simon musste, nach einem Gig in Israel, aufgrund persönlicher Differenzen das Handtuch werfen. VADER treten allerdings wie gewohnt heftigst Arsch und sind mit ihrem grandiosen Sound nicht mehr aufzuhalten. In den 27 Minuten, welche die „Blood“ MCD bereithält, haben unsere polnischen Nachbarn noch ein tierisch geiles Thin Lizzy Cover („Angel Of Death“) auf ihren Silberling gebannt. Für Death Metal Fans ein absolutes Muß, für Vader-Fans sowieso! Für Lightmetaller und sonstige Weicheier bedeutet die „Blood“ MCD den sicheren Tod! J.G. a VERSOVER House Of Bones Mausoleum Daß Brasilien etliche außerordentliche metallische Eigengewächse aufweisen kann, ist hinlänglich bekannt. Zu diesen kann man getrost VERSOVER dazuzählen. Die vier Brasileiros reichern ihren Heavy Metal mit thrashigen und progressiven Elementen an, es darf sogar rockig werden („Daem Angel“). So überraschen sie den Hörer von Song zu Song erneut und haben ein spannendes, über 50 minütiges Album erschaffen. Sowohl produktionstechnisch, instrumental als auch gesanglich gibt man sich hierbei niemals die Blöße. „House Of Bones“ erzählt eine Konzeptstory, über einen Europäer, der eine Geschäftsreise nach Brasilien macht, die aber anders verläuft wie geplant. Mehr will ich nicht verraten, denn selbst ist der Metal-Fan, das sehr gute Album hat es auch verdient, gehört zu werden. M. a VHÄLDEMAR I Made My Own Hell Arise Records Auch die Spanier VHÄLDEMAR haben sich eines Besseren besonnen und den 31 überzelebrierten Bombast größtenteils über Bord geworfen. So ist eine Hinwendung zu rauherem Sound zu hören. Der Opener/Titelsong erinnert dann auch gleich an Helloween zur HansenSängerphase, aber das nachfolgende „Breakin’ All The Rules“ zeigt auch, daß man sehr wohl noch hier und da auf einen schwülstigen Chorus und etliches Gefrickel nicht verzichten will/kann. Das zweite Scheiblein ist härter und weniger geschliffen, die Songs mehr auf das Wesentliche konzentriert, allerdings kann es auch trotz guter Songs wie „Steam-Roller“ und „House Of War“ nicht vollends überzeugen. Vor allem sind die drei Instrumentals doch eindeutig zuviel. Ja, der Ausschlag zeigt in die korrekte Richtung, doch der Weg dorthin ist noch ein weiter. M.K. a VITAL REMAINS Dechristianize Century Media Extrem Metal der härtesten, bestialischsten und kompromißlosesten Gangart wird von den Amis VITAL REMAINS in Form von „Dechristianize“ auf die klägliche Menschheit losgelassen. Diesen satanisch-okkulten Leckerbissen überleben wirklich nur die allerhärtesten Extrem Metaller. 1989 in Rhode Island formiert, ist Tony Lazaro mittlerweile das einzige übriggebliebene Gründungsmitglied. Seit 2001 röchelt sich, neben Bassist, Drummer und Lead Gitarrist Dave Suzuki, Deicide Mastermind Glen Benton schonungslos die Stimmbänder wund. Die drei Amis von VITAL REMAINS verbinden fiese, bedrohliche Melodien mit einer kranken Auslegung an brachialer Gewalt, die stets fest in den traditionellen Wurzeln des Metals verankert bleiben. Aufgenommen in den legendären Morrisound Studios (Morbid Angel, Six Fett Under) holte man zu einem Rundumschlag gegen das Christentum, mit all seinen Mißständen und Heucheleien aus. Das gnadenlose Ergebnis ist an Intensität kaum noch zu überbieten und weist so mancher Extrem Metal Band ihre Schranken auf. Mit Glen Benton am Mikrophon hat man eben auch den UrVater des satanischen, ultrabrutalen Death Metal an Land gezogen. Mit einer Tracklänge von zehn Minuten zeigt der Rausschmeißer „Entwined By Vengeance“ beispielsweise deutlich auf, daß extreme Metaltracks nicht zwangsläufig nach zwei bis drei Minuten enden müssen, sondern auch in dieser Länge durchaus interessant und abwechslungsreich bleiben. Bei einer Gesamtspielzeit von über einer Stunde ist „Dechristianize“ ein gefundenes Fressen für alle Death Metaller und Undergroundler, die auf einen glasklaren (leider etwas zu hellen), dennoch total abgedrehten Sound stehen. J.G. a WATCH THEM DIE Watch Them Die Century Media Die noch recht junge, amerikanische extrem-crossover Band WATCH THEM DIE wurde im Jahre 2000 gegründet. Die Vollblut-Assos aus Oakland/California konzentrierten sich von Anfang an darauf, brutalen Thrash Metal zu spielen, wie er schon von so mancher bekannten Combo aus der San Francisco Bay Area zum Besten gegeben wurde. Ihr Sound beinhaltet allerdings eine deutlich modernere Auslegung und vermischt den klassischen Bay Area Thrash mit Hardcore, Grindcore, Crust, Punk und Metal. Durch das arschtighte und sauber abgestimmte Zusammenspiel der Akustikformation erreichte man, dass sich die einzelnen Stile perfekt ineinander verschlingen. Mal geht es in Richtung Pantera (auch was die Stimme von Pat Vigil anbetrifft), mal in Richtung Biohazard, um letztendlich mit Punk, Grindcore oder gar vereinzelte Black MetalAnleihen zu jonglieren. Mit innovativen, sowie anspruchsvollen Ideen ging man auf dem selbstbetitelten Debut „Watch Them Die“ geradezu verschwenderisch um und konnte somit gleich zu Anfang der Karriere mit einem Majordeal bei Century Media landen. Allein schon der Opener „Torn Pages“, sowie die exzellenten Darbietungen der Tracks „Unleashed“, „To See You Bleed“ und „Resurrection“ machen Lust auf mehr und schreien geradezu nach einer Live Performance. Das knapp 43-minütige „Watch Them Die“ ist das organisierte Chaos und das killt ohne Ende!!! J.G. W.A.S.P. The Neon God: Part 1 Sanctuary Nach über 10 Jahren geht W.A.S.P. Mastermind Blackie Lawless wieder ein Konzeptalbum an. Das vielumjubelte „The Crimson Idol“ im Rücken, ist es natürlich nicht besonders einfach wieder etwas in dieser Richtung zu machen. Aber Blackie wäre nicht Blackie, wenn er das nicht als Herausforderung sehen würde. Das ganze Konzept ist auf zwei CD verteilt, die im Abstand von ein paar Wochen erscheinen werden. Auf diese Art und Weise war Blackie nicht gezwungen alles auf 80 Minuten zu pressen. Somit sind auf dem mir vorliegenden Silberling 14 Titel enthalten, wobei hier Sprecherpassagen und Intros mitgezählt sind. Die 9 enthalten Songs, das eröffnende Instrumental „Overture“ nicht mitgezählt, zeigen die komplette W.A.S.P.-Bandbreite auf. So sind schnelle treibende Songs, aber auch gefühlvolle Balladen dabei, über denen die sägende und markante Stimme (natürlich meist zweistimmig) von Blackie tront. Ein Song vom „Chainsaw Charlie“-Kaliber ist zwar nicht drauf, aber muss auch nicht, denn mit „X.T.C. Raiders“ gibt es einen saucoolen Uptempo Knaller. Alles in allem ist der erste Teil des Konzeptes eine Runde Sache. Es handelt von Jesse Slane, der durch ein Kindheitstrauma von einem angeblichen Magier zum einem messiasähnlichen Kultbzw. Sektenführer dem „Neon God“ aufsteigt. Dies ist genau der W.A.S.P.Stil, den ich liebe! Brett!! D.H. a WOLF Evil Star Massacre Was hat mich das Debüt der Skandinavier umgehauen, so was von spritzig, frisch und absolut 80s-like. Den Nachfolger „Black Wings“ fand ich zwar auch gut, aber nicht mehr ganz so stark (ich weiß, die meisten sehen das wohl eher umgekehrt!). Was WOLF allerdings mit „Evil Star“ jetzt auf die Menschheit loslassen, ist der Hammer. Die Geschwindigkeit hat man ein wenig gedrosselt, kommt aber absolut verschärft. Immer wieder findet man alte Iron Maidenoder Mercyful Fate-artige Songfragmente, die aber nie einfach nur kopiert klingen. Nein, WOLF verbauen diese Einflüsse zu eigenständigen, frechen und mächtig feuernden Kompositionen. So muß Metal klingen. Auch versuchen sie sich wieder an Coverversionen, nämlich einer Heavy-Version von BÖCs „(Don’t Fear) The Reaper“ - die ist auch gut gelungen, aber warum bekommt man von dieser Götterband immer nur diesen Song zu hören? - , einem gedrosselten „Die By The Sword“ von Slayer (klingt irgendwie seltsam) und einem eher ungewöhnlichen Ramones-Song („I’m Not Afraid Of Life“ - kommt aber gut). Uneingeschränkte Kaufempfehlung. M.K. a WUTHERING HEIGHTS Far From The Madding Crowd Locomotive Die dritte Platte mit Nils Patrik Johansson am Mikro (s.a. Astral Doors und Richard Andersson’s Space Odyssey) innerhalb kürzester Zeit - gut für die Fans des begnadeten Sängers mit seinem Dio-Flair. Gleichzeitig ist dies auch das dritte Album dieser skandinavischen Band, worauf eine große stilistische Bandbreite zu finden ist. Grundstock ist melodischer, speediger Metal, der mit folkigen Elementen, Gitarrenharmonien á la Thin Lizzy und early Gary Moore, neo-klassischen Einflüssen und progressiven Songaufbauten abgerundet wird. Die Chöre erinnern einen immer mal wieder an Blind Guardian (mit denen man auch das Faible für die Werke Tolkiens teilt, wie z.B. Songtitel wie „Bad Hobbits Die Hard“ oder „Lament For Lorien“ unschwer erkennen lassen) und der Gesang von Nils ist wieder mal absolut over the top. So ist „Far From The Madding Crowd“ ein verschärftes Metal-Album geworden, das immer wieder auf’s neue überrascht. Einziger Kritikpunkt ist für mich jedoch, daß die Band manchmal zu viel in die einzelnen Songs gestopft haben, so klingt es manchmal (nur manchmal!) zu konstruiert oder es ist eine Harmony-Gesangspassage zu viel eingestreut(zu hören bei „Highland Winds“). Trotzdem macht die Scheibe viel Spaß!! M.K.