review em all.qxp

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review em all.qxp
ABOMINATOR
Nuctemeron Descent
Osmose Productions
„Aussie War Metal“ oder „Black Death
Carnage“ sind wohl die treffendsten
Bezeichnungen, für den Black/Death
Metal, der uns von den Australiern ABOMINATOR, in Form ihres dritten Albums
„Nuctemeron Descent“ um die Ohren
gefeuert wird. Many, many Blastbeats,
kaum echte Melodien, dafür aber brutale Death Grunts, vernichtend-harte
Gitarrenläufe, sowie explosive DrumAttacken führen ABOMINATOR’s tödliches Gemetzel unweigerlich zum Sieg.
Die, mittlerweile zum tödlich aufeinander eingeschossenen Vierfach-Geschütz
gewachsene Black/Death Combo, besitzt eine extrem hohe Durchlagskraft
und ist somit zu einer verdammt gefährlichen Elite-Einheit geworden.
Chris Volcano, Andrew Undertaker, Max
Krieg, und Valak Exhumer setzen ihre
neun Hochgeschwindigkeitsgeschosse
äußerst präzise und effektiv ein, was
sich mit jedem neuerlichen Angriff in
einer fiesen und kompromisslosen Gewaltorgie äußert. Der, etwas über eine
dreiviertel Stunde andauernde, musikalische Kleinkrieg ist sicherlich nicht als
ultimatives Werk zu werten, jedoch
durchaus als gelungen zu bezeichnen.J.
Soundgebilde mit diversen Gothic-,
Prog- oder Klassik-Elementen angereichert. Somit reicht das Spektrum von
balladesk-ruhig über episch-dramatisch
bis hin zu heftig-aggressiv. Diese musikalische und vor allem gesangstechnische Vielfalt hebt AFTER FOREVER sogar
noch von den vorgenannten Bands ab.
Auf eindrucksvolle Weise behandeln die
Holländer textlich, aus der Sicht eines
Kindes, vor allem die Einsamkeit, den
Streit und die Trennung der Eltern, sowie die allgemeinen Problematiken von
Kindern, die unter den heute gegebenen Umständen aufwachsen müssen. Da
jeder einzelne Track nicht zuletzt dadurch seine eigene Identität gewinnt
(es werden hin und wieder gesprochene
Zwischenparts eingestreut, die schon
fast Hörspielcharakter aufweisen), ist
es müßig aus den ohnehin erstklassigen
Songs einzelne Highlights hervorheben
zu wollen. Das bombastische, fast eine
Stunde andauernde „Invisible Circles“,
ist äußerst filigran ausgearbeitet, kommt dadurch enorm facettenreich rüber
und ist somit als ultimatives Szenehighlight zu werten. Ein sensationelles Album, das abwechslungsreicher und anspruchsvoller wohl kaum hätte gestaltet werden können. J.G.
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AINA
Days Of Rising Doom
Transmission
Eine Metal Oper ist ja nun nichts Neues
mehr, aber Im Falle von AINA, dessen
Musikalischer Kopf kein Geringerer als
Sascha Paeth ist, trifft das nicht ganz
zu. Die limitierte Erstauflage kommt in
einem fetten buchartigem Digipack mit
68 (!) Seiten, einer Bonus CD „The Story
Of Aina“, eine Making of DVD mit Videoclip und Multimediapart. Musikalische Unterstützung bekam Sascha von
einigen Herrschaften mit dem Namen
wie Glenn Hughes, Michael Kiske, Tobias Sammet, Candice Night und Derek
Sherinian, um nur einige wenige zu nennen. Mit diesen Hochkarätern im Gepäck ist AINA eine sehr gut gelungene
runde Sache geworden die nie langweilig oder monoton klingt und mit dem abschließenden Satz „to be continued...“
schon jetzt Hunger auf mehr macht. D.
AFTER FOREVER
Exordium
Transmission Records
„Exordium“, die Vorab E.P./DVD, des
holländischen Melodic/ Dark/ MetalSechsgespanns AFTER FOREVER hielt
sich für zwei Monate in den offiziellen
Top 100 Album-Charts auf. Die Audio-CD
enthält neben dem sensationelle „My
Choice“ die erstklassige Coverversion
zu Iron Maidens „The Evil That Men Do“
und noch vier weitere Tracks (unter anderem das Instrumental „Line Of
Thoughts“). Auf Seiten der DVD gilt es
das erstklassig performte Video zu „My
Choice“ und eine Live-Version zu „The
Evil That Men Do“ audiovisuell zu vernehmen. Daneben enthält die DVD noch
das „Making Of...My Choice“, Studioaufnahmen, diverse Dia-Shows, die
Lyrics und einige Linernotes. Somit ist
das knapp 27-minütige „Exordium“ ein
großartiges Vorab-Geschenk an alle
AFTER FOREVER-Fans geworden. Lest in
der nun folgenden Review genaueres
über die musikalischen Qualitäten dieser ultimativen Ausnahmeband. J.G.
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AFTER FOREVER
Invisible Circles
Transmission Records
Das niederländische Sextett AFTER
FOREVER hat zwar bislang erst zwei
offizielle full-length Alben veröffentlicht, ist aber im Verlauf seiner musikalischen Laufbahn stetig gewachsen und
konnte sich somit eine große Anhängerschaft erspielen. Heute gelten AFTER FOREVER zurecht als feste Größe
im Gothic/ Rock/ Death-Bereich. Zwar
liegt auch beim dritten Album „Invisible
Circles“ der Schwerpunkt wieder ganz
klar auf Floor Jansens weiblich-seichtem bis extrem-rockigem Gesang, dennoch zeugen Sander Gommans’ (g.; v.)
Deathgrowls und auch Bas Maas’ (g.;v.)
Klargesang von großer Klasse. Das Gesamtkonzept beschränkt sich nicht
allein darauf, Bands wie Nightwish,
Tristania, Therion, Doro oder gar Kate
Bush zu kopieren, vielmehr geht es den
Holländern darum, die Einflüsse der
genannten Bands in ihre Musik einfließen zu lassen und dadurch ein Maximum an Kreativität, Facettenreichtum
und eigener Identität zu schaffen. Floor
Jansens’ enormes stimmliches Spektrum bewegt sich dabei zwischen
Operngesang (ähnlich dem von Tarja
Turunen/Nightwish) über einfühlsam
und seicht (ähnlich dem Gesang von
Kate Bush) bis hin zur ultimativen Rockröhre (Doro). Viele typische Metal-Fragmente werden in AFTER FOREVER’s
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ALTERNATIVE ALLSTARS
110% Rock
Steamhammer
Nachdem die ALTERNATIVE ALLSTARS
ordentlich Bühnen beackert haben, lassen sie jetzt ihr zweites Album rüberrutschen. Neben Bandkopf/ Gitarrist/
Sänger Claus Grabke (kennen vielleicht
einige von Thumb und er ist eine Größe
in der Skateboarder-Szene) und Bassist
Mark Wiechert ist auch der Neuling
Sven Pollkötter fest dabei. Allerdings
mischten noch ein paar andere Leute
auf „110% Rock“ mit: Gary Lincoln,
Steffen Wilking, Ingo Knollmann von
den Donots und Ron von 4Lyn. Die Namen sagen mir nicht wirklich was, aber
möglicherweise ist ja der eine oder
andere Leser besser mit der Materie
vertraut.
Musikalisch geht’s überwiegend punkrockig zur Sache: So findet man Pop
Punk („Rubberball“, „Hold On Tight“),
Punk Rock („Waking Up To Reality“ oder
„I Get Around“), Glam und melodischer
Skater Punk. Bis auf die Pop Punk-Nummern und „Emotions“ (Oasis-like) finde
ich die Songs eigentlich okay; die GlamStücke „110% Rock“ und „Falling From
Grace“, sowie den coolen Rocker „I’m
Free“ sogar gut. Ich hätte mir die Scheibe zwar wesentlich rotziger gewünscht,
aber da gehöre ich wohl zum falschen
Zielpublikum und die Musik entspricht
eben auch dem sportlichen Hintergrund
von Claus Grabke. M.K.
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ANNIHILATOR
All For You
AFM Records
Neue Sänger bringen ja oft große Ver-
änderungen mit sich. Im Falle von
ANNIHILATOR, die ja über die Jahre
hinweg fast zu jedem Album einen
neuen Sänger hatten, hätte ich eine
derartige Vermischung zwischen Alt
und Neu zugetraut. Der neue Sänger
Dave Padden ist zweifelsohne der melodischste und flexibelste Sänger der
Bandgeschichte, auch wenn manche
Growlparts zu aufgesetzt klingen,
aber braucht das der Fan? Ich persönlich bin Fan erster Stunde und empfand Jeff „himself“ sowie den letzten
Sänger Joe Comeau als optimalen
Frontman. Irgendwie ist der Wurm in
der Platte aber Stück für Stück... „All
For You“ ist vielschichtig und wirklich
gut, hört sich aber nur ansatzweise
nach ANNIHILATOR an. Das Folgende
„Dr. Psycho“ beginnt zwar träge, entpuppt sich aber dann zu dem besten
Song auf dem Album und bildet die
glücklicherweise die Brücke zwischen
den letzten beiden Alben und diesem
Scheibchen. „Demon Dance“ hätte
auch auf der ersten ANNIHILATOR sein
können. Als nächstes kommen wir zur
Singleauskopplung „The One“, diese
Powerballade mit Oasis-ähnlichem
Gesang hat nicht wirklich Eier. „Bled“
hat einen Metallica Touch und kommt
gut. „Both Of Me“, ein über acht Minuten Track, mit akustischem langsamen Mittelteil. Hätte die ganze CD
solche Tracks hätte ich auch kein Problem damit. „Rage Absolute“ die Welt
ist in Ordnung!!! So ein Gitarrenspiel
wollen die Fans.... „Holding On“ das
was „Rage Absolute“ an Boden gut gemacht hat, macht diese Schnulzenballade wieder zunichte. Laut Info:
Für Jeff ein wichtiger und persönlicher Song, aber für einen Fan wohl
der Schlechteste und Sinnloseste, den
er wohl je geschrieben hat. „Nightmare Factory“ ist ein zu erkennender
ANNIHILATOR-Song ohne aber wirklich
zu überzeugen. Den Abschluss bildet
„Sound Of Horror“, ein Instrumental
bei welchem Jeff zeigt wie ein Meister an der E-Klampfe klingen muss.
Alles in allem ist „All For You“ ein extrem abwechslungsreiches Album, das
man oft hören muss um reinzukommen, aber für ein ANNIHILATOR-Album
fehlt noch jede Menge. D.H.
a
ANUBIS GATE
Purification
Locomotive
Mit ihrem Debüt „Purification“ haben
die Dänen ANUBIS GATE etwas für die
Mystic-Metaler und langen Rollenspielabende auf die Beine gestellt. „Purification“ kommt schon richtig gut, aber
für mich persönlich sind die vielen Intros und ewiglangen instrumentalen
Songeinleitungen gewöhnungsbedürftig. Auch Sänger Henrik Fevres (der
technisch wirklich gute Arbeit leistet)
Aussprache bei einigen Textpassagen ist
extrem ungewöhnlich (vielleicht wird
es zu seinem Markenzeichen?). Von diesen Mankos abgesehen, bekommt man
hier 10 Songs die ich mal als mystisch
angehauchten Mid-Tempo progressiven
Powermetal nennen möchte. D.H.
a
ANVIL
Back To Basics
Massacre
Der Albumtitel ist hier Programm, denn
die Kanadier gehen wirklich zu ihren
Wurzeln zurück und setzen überwiegend auf Mid Tempo Rocker, wie es
schon auch auf „Metal On Metal“ und
ganz besonders auf ihrem Debüt
„Hard’n’Heavy“ praktiziert worden
war. Mut zum Risiko kann man nur sagen, aber leider ist das Experiment
nicht ganz gelungen. Das liegt ein bißchen an der eher dürftigen Produktion
und auch manchmal hauen Lips & Co.
einfach zu viele Lead-Fills rein (stört
mich aber weniger). Am übelsten ist jedoch die schwache Gesangsleistung von
Lips, der manchmal schief oder auch
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atemlos klingt. Mensch, was ist in dich
gefahren? Und bei „Keep It Up“ wiederholen sie den Refrain doch einen Tick zu
viel.
Trotzdem ist „Back To Basics“ immer
noch okay bis gut, das ist heutzutage
aber ein bißchen wenig. M.K.
„Beauty Of Death“ haben es mir angetan. Das etwas über 41-minütige „Cell666“ braucht man nicht wirklich in seine Black Metal-Sammlung aufzunehmen, dafür sind APOSTASY einfach noch
nicht eigenständig und gereift genug.
Potential steckt durchaus dahinter, aber
wer braucht schon einen billigen Abklatsch der vorgenannten Bands? J.G.
a
A.O.K.
Kinderlieder Frei Ab 18
Locomotive Music
Es schlachtet ein Bibabutzemann in unserm Haus herum, wie dumm!!!
Nach einer sehr langen kreativen, vielleicht auch weniger kreativen Schaffenspause (das kann man bei A.O.K.
wohl nie so genau sagen: sauf-wichsrülps-furz), haben die fünf Südhessen
wieder Mut geschöpft, sich neuen
Schandtaten hinzugeben. Ihr selbstbetitelter Nothingcore, mit (teilweise wirren, vulgären) deutschen Texten, geht
mal wieder schwerstens unter die Gürtellinie (von vorne, wie von hinten). Da
wechselt man musikalisch von KrankRock zu Hart-Chor über Heavy Mäddel
bis hin zu ultraschnellem GekreischCore. Es werden gar Klassiker namhafter Bands zum „Neuen Deutschen Blutrausch“ oder wilden Sex-Eskapaden
verhackstückt. Oftmals hat man auch
bekannte deutsche Kinderlieder, die
uns noch von unserer Kindheit her zum
Halse raushängen, zu lustigen musikalischen, wie textlichen Versionen verwurstet. So richtig an einem bestimmten Stil festzumachen ist A.O.K.’s Musik
aufgrund der ständigen stilistischen
Wechsel der einzelnen Tracks wirklich
nicht. Von daher ist die Bezeichnung
„Nothingcore“ eigentlich mehr als
trefflich zu werten. Auch die A.O.K.Konzerte sind immer wieder sehensund hörenswert. Da wird schon mal vor
dem Konzert das Warenlager eines Gemüsehändlers geplündert, um es anschließend als Blumenkohl- und Kopfsalathagel vor der Bühne niederprasseln
zu lassen oder man peitscht sich zur Abwechslung einfach mal gegenseitig mit
seinen Genitalien aus!!! Das 43-minütige neue A.O.K.-Album „Kinderlieder
Frei Ab 18“ ist arsch-tight performt und
besitzt einen Spaß-Fuck-Tor von mindestens 1:0!!! J.G.
a
APOSTASY
Cell666
Black Mark
APOSTASY versuchen, bereits mit ihrem
Debut „Cell666“, den symphonischen
Black Metal-Thron zu erklimmen, den
bereits Bands wie Dimmu Borgir oder
Cradle Of Filth für sich beanspruchen.
Das coole, ansprechende Coverartwork,
welches einen sitzenden, schreienden,
glatzköpfigen Insassen der Zelle 666 in
einer ziemlich heruntergekommenen
Psychiatrie zeigt, ist sicherlich passend
gewählt, aber genauso abgenutzt, wie
das Abbild der psychiatrischen Einrichtung wirkt auch das Gesamtkonzept,
dem sich APOSTASY verschrieben haben. Das erste Manko ist beim Gesang
auszumachen, der nicht sonderlich abwechslungsreich gestaltet ist. Das zweite Manko ist, dass das gesamte Konzept
kopiert, gekünstelt und manchmal
sogar aufgesetzt wirkt. Dadurch macht
sich nach einigen Durchgängen die
feindselige Langeweile breit. Saft- und
kraftlos rauscht der Black Metal, den
die Schweden hier fabrizieren an mir
vorbei. Lediglich „The 7th Throne“ und
ATTACKER
Soul Taker
Iron Glory
Wow, ist das wirklich schon so lange
her, daß die Amis ihr zweites Album
(1988) veröffentlicht haben? Auf jeden
Fall hört man es „Soul Taker“ nicht im
Geringsten an. Fakt ist, die neue
Scheibe braucht sich nicht hinter den
ersten beiden exzellenten Alben „Battle At Helm’s Deep“ und „The Second
Coming“ zu verstecken. „Soul Taker“
bietet fulminanten schnellen US Metal,
der frisch und unverbraucht klingt,
trotzdem trieft jede Pore vor 80er
Feeling.
Okay, die Stimme von Frontsirene Bob
Mitchell (auch Sänger auf dem Debüt
und ersetzt damit den inzwischen verstorbenen John Leone, der auf „The
Second Coming“ zu hören war) ist bestimmt nicht jedermanns Sache, denn
seine Vocals schwingen sich schon oft in
schwindlige Höhen auf; die Musik indes
dürfte jedem US Metal-Fan wie Öl heruntergehen. Was will ich noch viel herumschwafeln, dieser Silberling ist spitze und ihm sollte umgehend ein neues
Zuhause gegeben werden! M.K.
a
AXENSTAR
Far From Heaven
Arise Records
Ja da trauen sich die Schweden erneut!
Mal sehen, der Erstling war eigentlich
belanglos... Und hey, da ist wirklich
eine ordentliche Steigerung gegenüber
dem Debüt festzustellen. Natürlich ist
der Melodic Power Metal der Buben
immer noch von Stratovarius-Einflüssen
geprägt, knappe 48 Minuten wird dem
Hörer meist schnelle Songs um die Watscheln gehauen, hookige Refrains gibt’s
zuhauf, aber... irgendwie will mir dennoch nicht viel hängen bleiben (mal von
„Blind Leading The Blind“ abgesehen).
Anrechnen muß man AXENSTAR, daß sie
immer noch die Kurve bekommen, bevor es zu peinlich wird und zwischendrin findet man auch stets gute Momente, damit rettet sich „Far From
Heaven“ gerade noch über die 08/15Hürde. Aber es ist nun mal kein Geheimnis, daß zig andere Bands ähnliche
Mucke zocken, und wenn man schon
nicht originell ist, dann müssen die
Songs stimmen, was bedingt zutrifft.
„Far From Heaven“ ist nett und ich persönlich ziehe diese Jungs den Langweilern Stratovarius vor. M.K.
a
BESTIAL MOCKERY
Evoke The Desecrator
Osmose Productions
Das schwedische, thrashlastige Kettensägen- Massaker „Evoke The Desecrator“ ist bereits das zweite Album der
Black/Thrash Metaller BESTIAL MOCKERY. Diese durchgedrehte Combo spielt
überwiegend schnellen, kompromisslosen, motorsägenunterstützten oldschool Black Metal mit häufigen 80er
Thrash-Riffing-Einsätzen. Sauber und
druckvoll produziert ist das Material allemal und Frontsau Master Motorsag
bringt auf den Punkt, worum es den
Schweden musikalisch geht, nämlich
um Hass, Zerstörung, brutale Härte und
Gewalt pur. So kann man durchaus seiner mentalen Krankheit begegnen und
sicherlich auch am besten Frust ablassen. Trotz der immensen Härte und
recht dürftig gesäten echten Melodien,
ist das dargebotene Material allemal
hörbar, und geht sogar nach einigen
Durchgängen richtig ins Ohr. Auf dem,
leider nicht mal 30-minütigen „Evoke
The Desecrator“ gilt es sogar einige
fiese, aber gut durchdachte Gitarrensolo-Einlagen zu vernehmen. Der überwiegend ketzerische Gesang ist gut in
den Sound eingebettet und kann mich
nahezu komplett überzeugen. Auch bei
den wenigen dunkler gesungenen Parts
kommen Motorsag’s Vokills verdammt
gut an. Hier und da muss man allerdings
auch mal ein paar wenige gesangstechnische Abstriche machen. Aber gerade
bei den wirklich genialen Tracks „Ghost
Feast“, dem textlich abgedrehten
„Necroslut“ oder beim Titeltrack „Evoke The Desecrator“ drehen BESTIAL
MOCKERY zu Höchstformen auf. Diese
ziemlich durchgeknallte Combo hat definitiv kein Gespött verdient, im Gegenteil das Teil groovt zeitweise sogar wie
die Sau. J.G.
a
BEYOND SURFACE
Destination’s End
Noise Records
Gothic Rock erfreut sich dieser Tage
höchster Beliebtheit. Der Mainzer
Sechserpack BEYOND SURFACE hat sich
auf eindrucksvolle Weise eben genau
dieser Stilrichtung angenommen. Als
zweitplatzierte des Young-Metal-GodsMusikwettbewerb sprang man, wie
auch die erstplatzierten Dyecrest, auf
den Noise Records-Zug auf und konnte
sich somit einen Plattenvertrag sichern.
Auf ihrem hochklassigen Debut „Destination’s End“ fiebern sie Bands, wie
End Of Green, Sentenced oder HIM
nach. Ihr gut vorgetragener Gothic Rock
mit männlichem, einfühlsamen und
stets emotionalen Klargesang ist äußerst facettenreich gestaltet und überwiegend melancholisch gehalten. Gerrit’s Vocals passen sich sauber an die jeweilige songtechnische Situation an. Er
versteht sich darauf, von den schneller
und höher gesungenen Parts auf eindrucksvolle Weise in tiefere, emotionalere Bereiche vorzustoßen. Auch der
gesamten Rhythmusfraktion muss man
attestieren, dass sie ihr Handwerk versteht und mit geradezu spielerischer
Leichtigkeit umzusetzen weiß. Diese
noch recht junge Band hat in einer
recht kurzen Zeit bereits eine erstaunliche Reife erlangt. Gute Refrains mit
Ohrwurmcharakter zeichnen BEYOND
SURFACE’s von atmosphärischer Melancholie getragene Musik aus. Auch das
sauber umgesetzte, groovende Cover
des Paul Young-Hits „Come Back And
Stay“ ist mit seiner eigenen Interpretation richtig gut geworden. Fans von End
Of Green, Sentenced oder HIM sollten
unbedingt mal in das 45-minütige „Destination’s End“ reinhören. Es lohnt sich!
a
BLACKBURN
Poker Face
Point Music
Schon Albumtitel und Frontcover lassen
darauf schließen, um welche Mucke es
sich bei diesem Album handelt. Und tatsächlich, die ´89 gegründete Schweizer
Formation hat sich dem riffbetonten
Hard Rock verschrieben. Das paßt dann
auch wunderbar zu Songtiteln wie
„Black Limousine“, „Journey Of Rock“
oder „Holy Rock’n’Roller“. Stimmlich
läßt die Frontfrau Gaby mit ihrem rauhen, aber auch melodischen Organ, Parallelen zu Girlschool aufkommen, während man musikalisch auf Riffs á la
AC/DC und mehrstimmige, eingängige
Refrains setzt. Wer auf furztrockenen
Hard Rock mit starkem AC/DC-Einschlag
steht, trifft bei BLACKBURN bestimmt
nicht die schlechteste Wahl. M.K.
METAL BY METAL
Black Mark Kompilation
Black Mark
Auf dieser Kompilation sind im ganzen 11 Clips der Black Mark Bands
Morgana Lefay, Memento Mori, Edge
Of Sanity, Lake Of Tears, Cemetary,
Tad Morose und Agressor versammelt.
Im Gegensatz zu anderen Kompilationen wirkt diese Aneinanderreihung von Clips sehr lieblos, da keine
schön animierten Menüs, Interviews
oder anderes Bonusmaterial enthalten ist. Auch die Audioformate sind
beibehalten worden. Somit kommen
hier lediglich Clipsammler, aufgrund
des älteren Datums der Clips, und
richtige Fans auf ihre Kosten. D.H.
a
MONSTERS OF METAL II
Sampler
Nuclear Blast
Yeahh, genau mein Ding. Nach 1
kommt 2 und in diesem Falle kommen
noch einige. Da haben Nuclear Blast
genau meinen Geschmack von MusikDVDs getroffen. Video Clips zu Hauff!
In einer sehr schönen Aufmachung
mit schönen animierten Menüs mit
allen aktuellen Nuclear
Blast
Clips.
Darauf findet
man Material
wie z. B.
Destruction,
Edguy, Exodus
„War Is My
Shepherd“
(genial), aber
genau so Clips
BLACK LABEL SOCIETY
Hangover Music Vol. VI
Eagle Rock
Eine Platte bei der der Titel Programm
ist. Nach den Leberattacken der letzten
Jahre kommt nun der Soundtrack für
den Tag nach der Biervernichtung. Auf
„Hangover Music Vol. VI“ besinnt sich
der gute Zakk Wylde seiner Akustiksoloplatte „Book Of Shadows“ und so finden sich hier überwiegend Akustikgitarren, gepaart mit Zakks sägender
Stimme, die noch nie so gut und ausgeprägt war wie jetzt. Es gibt wenige
Platten auf denen so entspannt wie hier
die Emotionen auf den Zuhörer weitergegeben werden. „Hangover Music Vol.
VI“ ist nicht zu vergleichen mit den gewohnten BLACK LABEL SOCIETY-Dampfhämmern, gehört aber dennoch zu
ihnen wie ein Kronkorken auf die Bierflasche. Top!!! D.H.
a
JACK BLADES
Jack Blades
Frontiers
Nach Alben mit u.a. Nightranger und
Damn Yankees, sowie Songlieferant für
z.B. Ozzy, Styx oder Alice Cooper, wurde es langsam Zeit für ein Solo-Album,
wobei er sich natürlich der Mitarbeit
alter Freunde sichern konnte (Neal
Schon, Tommy Shaw, Warren De Martini, Brad Gillis, uvm.). Doch genug des
Namedroppings, kommen wir zur Musik,
die - wie man schon vermuten konnte im Mainstream zu Hause ist. Neben vielen balladesken Tönen, die auch nie in
Kitsch ausarten, vergessen Jack und
seine Helfer ebenfalls nicht, ordentlich
loszurocken. Immerhin fünf der elf
Kompositionen sind feine melodic- bis
hardrockige Nummern, immer eingängig, ohne allerdings Kanten und Ecken
von Fremdlabels: Machine Head
„Imperium“, Iced Earth „The Reckoning“, Tiamat „Cain“ und Motörhead
„God Save The Queen“. Neben den
insgesamt 50 Clips gibt es noch Studio
Reports von Edguy, In Flames und
anderen sowie ein Live -Chapter mit
Live Clips und einigen Videovorankündigungen kommender Themen.
Hier ist für jeden etwas dabei. Absolute Pflichtkauf! D.H.
a
HARALD SCHMIDT
Best Of Vol. 1
Sat1/ Universal
Nachdem nun Harald Schmidt bei seiner Sat1-Lateshow das Handtuch geworfen hat, kommt ein schöner Zusammenschnitt
seiner
besten
Sprüche, lustigsten Studioaktionen
(die Harald „Ozzy“ Osbourne Geschichte) und natürlich dürfen die
Klassiker nicht fehlen, man denke nur
an die Mallorcasteuer oder Carlis Magen. Außerdem gibt es eine nette
Bildergalerie. Obwohl das ganze mehr
oder weniger lieblos aneinander gereiht ist und mir persönlich ein Interview mit Harald zu der ganzen Sache
fehlt, ist die DVD das ultimative
Trostpflaster für alle Schmidt-Fans
die viele Tempos vollgeheult haben,
als das Ende der Lateshow angekündigt wurde. Schnappt euch nun noch
einmal eine Packung und zieht euch
die DVD rein! D.H.
a
AYRTON SENNA
Alles Auf Sieg!
Dolphin Media
Warum so etwas im WAY UP? Ich sehe
es als ein Tribut an einen Rock´n
Roller... schnelle Autos, Geschwindigkeit und Mut. Zum 10.Todestag
eines der besten Rennfahrer aller
Zeiten, kommt mit „Alles Auf Sieg“
eine Würdigung der Extraklasse.
Diese Doppel-DVD enthält auf der er-
vermissen zu lassen und immer wieder
werden geile Soli dazwischengezwirbelt. So ist „Jack Blades“ ein Album,
daß einmal zart streichelnd und beim
nächsten Song wieder den Rocker raushängen läßt. Gut! M.K.
a
BLAZE
Blood & Belief
SPV
Mit “Blood & Belief” gehen nun Blaze
Bayley und seine Band in die dritte
Runde (Live-Album nicht mitgezählt).
Was sofort auffällt ist das die Band hier
wesentlich rauer und düsterer zur
Sache geht, als auf den Vorgängern.
Gleichzeitig sind die Songs abwechslungsreicher und haben sich weiterhin
vom Blaze-Maiden Sound entfernt. Die
neuen Tracks sind wesentlich progressiver und gitarrenorientierter, aber auch
nicht so eingängig als die älteren Songs.
Der Track „Blood & Belief“ schlägt am
ehesten die Bresche zum bekannten
Material, und man erkennt bei den
Tracks trotzdem das es sich hierbei um
BLAZE handelt. Freunde der Band können hier bedenkenlos zugreifen. Neueinsteiger sollten sich vorher noch „The
Tenth Dimension“ reinziehen. D.H.
a
BRIDES OF DESTRUCTION
Here Comes The Brides
Sanctuary
Wird wohl noch etwas dauern bis sich
Mötley Crüe wieder zusammenraufen,
da Mastermind Nikki Sixx (b) sich nun
seinen Spezi Tracii Guns von LA Guns geschnappt hat, um die BRIDES OF DESTRUCTION aus dem Boden zu stampfen.
Aufgestockt wurde das Line Up mit
Drummer Scot Coogan und Sänger London LeGrand. Soundtechnisch geht das
Ganze in die Rotzrockrichtung, kann
sten Scheibe
einen 52 Minuten aktuell
gedrehten
Beitrag,
in
dem Freunde
(u. a. Gerhard Berger),
F a m i l i e
(Schwester
Viviane und
Bruder Leonardo Senna), Kollegen (u. a Damon
Hill) sowie sein Erzrivale und
Feindbild Alain Prost (mit den meisten Beiträgen) über die Einzigartigkeit des Ayrton Senna interviewtechnisch Frage und Antwort stehen.
Weiter geht es mit 44 Min. „The
Lifestyle Of Ayrton Senna“ in welchem Ayrton selbst zu Wort kommt
und über seine Kindheit, das Leben
neben der Rennstrecke und sein
Hobby das Modelflugzeuge bauen/
fliegen spricht. Weiterhin gibt es auf
der ersten DVD einige kürzere Sachen
wie z. B. einen Bericht über Sennas
Stiftung die Mittellose Kinder in
Brasilien unterstützt und von Sennas
Schwester geleitet wird. Sennas
ersten Formel 1 Test usw. Auf der DVD
2 ist die offizielle umfassende
Dokumentation über den dreifachen
Weltmeister und Zeigt seine Karriere
vom Kart bis zur mehrfachen
Weltmeisterschaft. Eine super DVD
für Fans und Neugierige. D.H.
a
Various Artists
Classic Video Collection Part 1
Locomotive Music
Bunt gemischt ist diese Video-ClipCompilation
aus
dem
Hause
Locomotive. Die Clips sind meist einfach gehalten – ist ja nicht schlimm –
und musikalisch wechseln Licht und
Schatten. So gehören zu meinen
Highlights MÄGO DE OZ, SOZIEDAD
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aber Bands wie z.B. den Backyard Babies nicht das Wasser reichen. Zwar
sind mit „Shut The Fuck Up“ und „I
Don´t Care“ zwei gute Punkrocker dabei, aber der Rest haut mich nicht gerade vom Hocker. Bitte, bitte Nikki, hole
deine Crüe´s zusammen und gib uns ein
Album in Richtung „Dr. Feelgood“. D.H.
a
CALVARIUM
The Skull Of Golgotha
Twilight Distribution
Nordischer old-school Black Metal wird
uns von den finnischen Newcomern
CALVARIUM in Form ihres Debuts „The
Skull Of Golgotha“ um die Ohren geblasen. Durch die oftmals schleppenden
Gitarrenläufe klingt das Material, trotz
häufiger Blastbeat- oder up-tempo-Einsätze in der Gesamtheit zwar fast schon
treibend, aufgrund der musikalischen
Fülle allerdings auch durchgehend
kraftvoll und pervers. Die Wurzeln ihrer
musikalischen Strukturen liegen dabei
in den Anfängen bis zur Mitte der 90er
Jahre. Molestor Kadotus’ Vocals, die
irgendwo zwischen heiser und rauchig
liegen, sind stets barbarisch-dämonisch
gehalten, bleiben aber trotz des variablen, musikalischen Spektrums zeitweise etwas zu eintönig. Andererseits handelt es sich bei „The Skull Of Golgotha“
ja auch erst um das Debut der drei
Skandinavier. Mit relativ dezentem Keyboardeinsatz und dem angesprochenen,
schleppenden Gitarrensound führt man
erstaunlicherweise ein hohes Maß an
Atmosphäre herbei. Für Black Metaller,
die eher auf Cradle Of Filth oder Dimmu
Borgir stehen, bietet das etwas über
40-minütige „The Skull Of Golgotha“
wohl nicht sonderlich viele Anreize.
Fans von Naglfar oder Graveworm sollten jedoch unbedingt mal Titel, wie
ALKIHOLIKA, SIN CITY SIX, LOADED,
SEX MUSEUM und ELEGY (aber das
Gehampel von Ian Parry nervt schon).
Neben einigen durchschnittlichen
Beiträgen, gibt es auch ein paar
Nullnummern mit HAMLET, BOIKOT,
PORRETAS und LUJURIA zu bestaunen.
Stilistisch findet man einiges: Folk
Metal, Heavy Metal, moderner Metal,
punkiges oder Retrorock. Ganz nett,
aber wirklich verpassen, tut man
nicht. M.K.
a
WITHIN TEMPTATION
Mother Earth Tour
G.U.N./ Super Sonic
Da die Tournee zum Erfolgsalbum
“Mother
E a r t h ”
anscheinend
nie mehr endet, gibt es
eine prima
DVD für den
heimeigenen
A b s p i e l e r.
Wie
schon
am Titel des Scheibchens zu erkennen
ist, handelt es sich hierbei um einen
Live-Mitschnitt. Kern der DVD ist ein
Zusammenschnitt der Gigs bei den
Festivals: Rock Werchter, Pukkelpop
und Lowlands. Brilliante Bildqualität
und 5.1 Digital Suround Sound sind
top. Neben den knapp über 70 Min.
Konzert sind noch die Videos zu „The
Dance“, „Ice Queen“ und „Mother
Earth“ enthalten. Auf der zweiten
DVD findet sich noch jede Menge
Backstagematerial, Making Of´s zum
Album, dem Cover und Video Clip
sowie massig TV Promoshows,
Preisverleihungen, Interviews, Fotogalerien usw... Das ist fette PreisLeistung, nicht denken – Zugreifen!!
D.H.
„Jumalviha“, „Herramme On Saapuva“
und „Suicide Manifesto“ antesten. J.G.
a
CANNIBAL CORPSE
The Wretched Spawn
Metalblade
Das amerikanische Death Metal Urgestein CANNIBAL CORPSE veröffentlicht dieser Tage, mit „The Wretched
Spawn“, ihr nunmehr neuntes offizielles Studioalbum. Wie auch nicht anders
zu erwarten eröffnet sich dieses wütende Death Metal Inferno in einer
brachialen, aggressiven und äußerst intensiven Gewaltorgie. Durch Bleifußmentalität zeichnet sich Drummer Paul
Mazurkiewicz aus, der von schweren,
scharfkantigen Knochensägen und den
pervertierten Grunts des Fronters George „Corpsegrinder“ Fisher tatkräftige
Unterstützung erhält. Bei „Festering In
The Crypt“ und beim Titeltrack „The
Wretched Spawn“ meine ich zwar rausgehört zu haben, dass man es diesmal
minimal ruhiger angehen lassen wollte,
dass die fünf Amis von CANNIBAL
CORPSE allerdings keinesfalls müde
sind, davon konnte ich mich bei einem
Interview mit Bassist Alex Webster
(ebenfalls in dieser Ausgabe/Anm. d.
Verf.) und beim No Mercy Festival in der
Münsterer Live Arena überzeugen.
Bereits zum zweiten Mal zeigte sich,
der Death Metal untypische Produzent
Neil Kernon (Queensryche, Nevermore,
Judas Priest, Testament, Diabolic etc.)
für das exzellente Ergebnis verantwortlich. Das dreiviertel-stündige „The
Wretched Spawn“ ist erneut vertonte
Gewalt pur und wütet wie ein Tornado
in unseren Wohnzimmern. J.G.
a
CONSORTIUM PROJECT III
Terra Incognita
(The Undiscovered World)
Century Media
Initiator Ian Parry hat sich ein weiteres
Mal daran gemacht, mehrere Kollegen
zu versammeln und ein Konzeptalbum
zu schaffen. Diesmal konnte er u.a.
Casey Grillo (d., Kamelot), Jan Bijlsma
(b., könnte man noch von Vengeance
kennen), Stephan Lil (g., Vanden Plas)
oder Joshua Dutrieux (k., Elegy) einspannen. Handwerklich ist dadurch
schon mal alles im grünen Bereich und
musikalisch verlustigt die Mannschaft
sich an Melodic Metal, Prog oder
Bombast Metal. Die Songs haben stellenweise einen Soundtrack-Charakter,
wie beispielsweise der Anfang von „The
Council Of Elders“. Zusammen mit den
Texten führt die Musik passend durch
die Konzeotstory. Allerdings..., mir
fehlt das gewisse Etwas im Songwriting;
auch wenn ich nicht richtig erklären
kann, was es ist. Es ist kein wirklicher
Überflieger unter den Songs und so
läuft das Album bei mir unter nett, aber
nicht dringend nötig. Aber so erging es
mir auch schon mit den VorläuferScheiben. Deshalb dürften alle Fans von
Ian Parry’s Projekt bedenklos zugreifen,
andere rate ich zu einem Testlauf. M.K.
a
CONSTRUCDEAD
Violadead
Black Lodge
Der ehemalige Face Down-Basser präsentiert mit CONSTRUCDEAD seine
neue Band in der, der Geist von Face
Down weiterlebt: Neo-Thrash Metal.
Brutale Riffs mal schnell mal groovy
kombiniert mit kräftigen Growls und
dann wieder melodischem Gesang.
Das Ganze ist stark an Soilwork angelehnt. Als Highlights sehe ich die Titel
„Hate“, „Cancer“ den brutalen
Opener „Pin Hook“ und den letzten
Track „Bitter End“. Für Genre Fans
auf jeden Fall frisches Blut. D.H.
a
CUATRO GATOS
La Caja De Musica
Avispa
Zu dieser spanischen Band habe ich
nicht viel zu sagen, außer das sie völlig
überflüssig ist. Zumindest wenn man
dieses Album als Maß nimmt. Der keyboardslastige Metal ist so etwas von
unspektakulär und kraftlos. Hallo, ist
denn die Power, die Metal ausmachen
soll? Klar, es gibt viele schlechtere
Bands, aber CUATRO GATOS sind einfach langweilig, mir fällt einfach nichts
wirklich bemerkenswertes ein. Das Album ist von der Sorte, die an einem einfach vorbei plätschern. Sorry, ich
brauch’ so etwas nicht. M.K.
a
DARK AT DAWN
Of Decay And Desire
AFM Records
Der Bezeichnung Dark Romantic Power
Metal, wie sie im AFM-Infosheet beschrieben ist, würde ich noch das Attribut Gothic hinzufügen, welches immer
mal wieder in DARK AT DAWN’s Musik
auftaucht. Dass man hier eine neue Stilrichtung erfunden haben soll, wage ich
allerdings stark zu bezweifeln, obgleich
„Of Decay And Desire“ sehr eigenständig und solide erscheint. Es liegt wohl
eher an der abgefahrenen, ja schon fast
sonderbaren Sangesdarbietung von
Thorsten „Buddy“ Kohlrausch, der sein
Organ auf einprägsame Weise zu nutzen
weiß und auch enorm viel Dynamic in
seine rauchige Stimme einfließen lässt.
Auch das musikalische Spektrum ist dynamisch gehalten und geht schwer nach
vorne los. DARK AT DAWN’s Soundlandschaften profitieren von coolen, anspruchsvollen Drumparts, sauber gespielten Soli und einem großen, ehrlich
rübergebrachten Zusammengehörigkeitsgefühl. Sie erschaffen, vor allem
durch Buddy’s stimmlichen Eindrücke,
eine düstere von Heavyness getragene
Atmosphäre. Das dritte, 45-minütige Album, des aus Niedersachsen stammenden Dreigestirns, verbirgt auch eine
nicht von der Hand zu weisende melancholische Seite und ist stets vielfältig
gehalten. Zwar ist „Of Decay And Desire“ absolut empfehlenswert, jedoch
werden sich sicherlich so einige an dem
nicht gerade alltäglichen Gesang stören. J.G.
a
DARK MOOR
Dark Moor
Arise Records
Das letztjährige Album „Between Light
And Darkness“ hat mir ganz gut gefallen, das lag aber an der überwiegenden
Klassik-Instrumentierung von vier
Songs, auch ein paar der Bonustracks
waren ganz okay. Von dieser Besetzung
sind allerdings jetzt auch sehr wenige
übriggeblieben, unter anderem ist auch
der Posten hinter dem Mikro neu besetzt worden (Alfred Romero macht auch
seine Sache recht ordentlich). Und auch
musikalisch hat man sich gegenüber
den drei Vorgängeralben („Between ...“
ist da nicht mit einzurechnen, es war
kein offizielles neues Album!) verändert, teilweise rumst es rabiat, qualitativ ist jedoch keine Änderung zu merken. So verheddern sich die Spanier
abermals in Durchschnittlichkeit. Wiederum ein nettes Album, und solche Alben gibt es zu genüge. M.K.
a
DEATH ANGEL
The Art Of Dying
Nuclear Blast
Endlich neues Material von DEATH
ANGEL und allen, die aufgrund Swarm
(das letzte Betätigungsfeld eines Großteils der Mannschaft) befürchtet hatten, es hätten vielleicht zu viele FunkEinflüsse ihren Weg in die DA-Kompositionen gefunden, seien beruhigt. Die
Amis haben nichts verlernt und ihre
harte Seite ins Songwriting einfließen
lassen. Zwar kommt „The Art Of Dying“
nicht an ihre alten Meisterarbeiten heran, doch hatte ich das auch nicht geglaubt (alle drei Studioalben gehören zu
meinen Alltime-Favoriten), insgeheim
gehofft aber vielleicht. Na ja, der test
of time wird’s zeigen! Wer aber gehofft
hatte, daß das neue Album sich an „Act
III“ orientiert wird ein bißchen enttäuscht sein, der harmonische Gesang,
der auf eben jenem Album über dem
harten Riffing lag, ist nicht mehr so harmonisch und mußte teilweise harten
Geshoute weichen. Weiterhin sind auch
vermehrt punkige Einflüsse zu hören
und die Scheibe erinnert über weite
Strecken eher an die DA-Nachfolger The
Organization. Doch... keine Angst, „The
Art Of Dying“ ist eine durch und durch
abwechslungsreiche, teuflisch coole
und vor allem geile Platte geworden.
Sollte man sich unbedingt zulegen! M.K.
a
DEATHCHAIN
Deadmeat Disciples
Dynamic Arts Records
1997 unter dem Namen Winterwolf
gegründet, entschloss man sich nach
Veröffentlichung zweier Demos Ende
2001 dazu, seinen Namen in DEATHCHAIN zu ändern. Mit ihrem Debut
„Deadmeat Disciples“, welches bereits
am 01.10.2003 auf dem finnischen
Markt erschien, konnte die fünf-köpfige
Death/Thrash-Combo bereits gute Kritiken einheimsen. Ihr aggressiver
Death/ Thrash-Metal ist mit so einigen
Blastbeat-Attacken versehen und bewegt sich überwiegend im up-tempo
Bereich. Abwechslungs- und facettenreich ist das, uns von DEATHCHAIN dargebotene Material allemal, allerdings
fehlt mir doch letztendlich der gewisse
Kick, der dieses Album so richtig interessant gestalten würde. Dass die Musiker ihr Handwerk verstehen, steht
außer Frage, aber das Gesamtkonzept
ist auf Dauer doch zu langweilig gestaltet. Wenn man daran ein wenig feilen
würde, käme mit Sicherheit ein sehr
guter/interessanter Nachfolger bei
raus. Einige Highlights gilt es auf
„Deadmeat Disciples“ ja schon zu vernehmen, als da wären „Chaos Wartech“, „Poltergeist (The Nemesis)“
oder auch „Carrier Of Pestilence“. Ansonsten ist der neue, 33-minütige Output ein Silberscheibchen ohne wirkliche
Höhen und Tiefen geworden. J.G.
a
DESTINY
Future Of The Past
Powerline Records
Die Kritik über dieses Album im größten
deutschen Metalmag war ja vernichtend, fast schon eine Hinrichtung. Das
kann ich aber nicht ganz nachvollziehen. Sicherlich, „Future Of The Past“
ist bestimmt kein Highlight des doomigen Heavy Metals und nicht der Weisheit letzter Schluß, aber so schlecht ist
die Scheibe nicht. Nicht neu oder innovativ, sonderlich spektakulär oder aufregend, doch das kann man vielen
Veröffentlichungen der letzten Jahre
ankreiden. Trotzdem rocken die neun
Songs angenehm und Kristoffer Göbel
(auch Falconer) legt eine gute Leistung
an den Tag. Ich kann mir die Scheibe
öfters geben, mehr als ich zu vielen
Bombast/Melodic/Speed-Scheiben der
letzten Zeit sagen kann. Man sollte dem
Album (das fünfte) eine Chance geben,
das hat es verdient. M.K.
a
DIABOLIC
Infinity Through Purification
Century Media
Laut Infosheet handelt es sich bei DIABOLIC um eine Death Metal Band der
pervertiertesten Art, die in „Abrissbirnen-Manier“ sämtliche bekannte musikalische Grenzen sprengt. Deftig und
pervers ist das vierte Album, der aus
Tampa/Florida stammenden, vierköpfigen Death Metal-Combo DIABOLIC allemal, aber anstatt musikalische Grenzen
zu sprengen, halten sie sich engstirnig
in ihrem virtuellen Ödland auf. „Infinity
Through Purification“ fehlt es einfach
an Klasse und dem gewissen Biss, den
dieses Genre den Musikern nunmal
abverlangt. Wenn man derart uninspiriert, ja schon fast gelangweilt sein Programm runterleiert, kann man höchstens von der Sprengung sämtlicher,
dem Autor des Infosheets bekannten
musikalischen Grenzen sprechen. Vielleicht haben aber auch die immensen
line-up Wechsel ihre Spuren hinterlassen, so dass sich heute keiner der derzeitigen Mitglieder mehr so recht daran
entsinnen kann, worauf es im Death
Metal wirklich ankommt. Es ist nicht so,
dass man sich „Infinity Through Purification“ nicht anhören kann, aber wenn
ein Album auch nach dem vierten, fünften Durchgang kaum interessante Nischen öffnet, spricht das doch Bände.
Selbst Neil Kernon (Cannibal Corpse,
Nevermore, Testament) konnte im Sonic Ranch nur noch einen guten Sound
rausholen, aber ansonsten auch kaum
etwas an dieser Silber schimmernden
Schlaftablette ändern. Ebenfalls steht
im Infosheet geschrieben, dass „Infinity
Through Purification“ nichts für Weicheier ist und DIABOLIC mit diesem Album
zur Speerspitze der Death Metal Oberliga aufschließen. Da fragt sich nur, wer
hört sich schon gerne Death MetalMucke an, die sich lediglich im Oberligabereich bewegt? Da fahr ich mir lieber die Weltligaspitze, wie Cannibal
Corpse oder Six Feet Under rein. J.G.
a
DIVINE EMPIRE
Nostradamus
Century Media
Bestialisch-diabolisch eröffnet sich das
dritte Langeisen, der 1998 gegründeten
extrem Death Metaller DIVINE EMPIRE,
welches den Namen des Urvaters der
weisen Voraussicht „Nostradamus“
trägt. Verantwortlich für diesen Brutalo-Output sind neben Gründungsmitglied Jason Blachowicz (ex-Malevolent
Creation) noch Gitarrist J.P. Soars (exPaingod) und Duane Timlin (Anal Cunt,
Forest Of Impaled). Zweistimmig vorgetragenen, schnellen und äußerst bruta-
25
len Death Metal, der garantiert nix für
Weicheier ist, machten sich die drei
Amis zur Lebensaufgabe. Jason Blachowicz beschreibt das neue Extrem-Eisen wie folgt: „Dieses Album ist außerordentlich rachsüchtig. Ich habe viele
persönliche Aggressionen rausgelassen
(unüberhörbar, Anm. d. Verf.) und alles
was ich sagen kann ist, dass wir zurück
sind und uns nichts aufhalten kann.“
Man kann es definitiv hören, ja sogar
spüren, denn Hass und die Wut, die sich
über die vergangenen fast vier Jahre in
Jason’s Bauch angestaut haben. Trotz
der immensen Härte bleiben aber auch
die wichtigen Seiten, wie Abwechslung,
Kreativität, Spielwitz und Coolness keinesfalls auf der Strecke. Im Gegenteil,
DIVINE EMPIRE haben sich mit „Nostradamus“ endgültig ein unüberhörbares
Zeichen in der extremen Death Metal
Welt gesetzt. Sogar das, mit immer
wiederkehrenden (gesprochenen) Samples und doomigen Sequenzen versehene Instrumental-Gemetzel „The Pain
Remains“ ist ein Ohrenschmaus für jeden Liebhaber der Extreme. Das 30
Minuten andauernde Todeswerk „Nostradamus“ ist vertonte Gewalt pur und
wird auch den letzten Hasenfuß ins
offene Messer laufen lassen. J.G.
a
DIONYSUS
Anima Mundi
AFM
Den Erstling der Band fand ich ganz
schön fade, deswegen habe ich nicht
gerade große Erwartungen in „Anima
Mundi“ gesetzt. Aber auch bei dieser
Band ist eine Steigerung festzustellen.
Komischerweise rocken aber gerade
eher die langsameren Stücke, denn
wenn es schneller wird, werden meist
die Gitarren unter Keyboard-Teppichen
und Bombast-Chören begraben (bei „Divine“, „Anima Mundi“, „Closer To The
Sun“ und „Paradise Land“). Und Heavy
Metal steht für mich nun mal für harte
Gitarren! Wirklich schlimm wird es ...
Oh heilige Kacke, was soll denn bitte
„Forever More“ darstellen? Ist denn
schon wieder Weihnachten? Also nee,
das ging voll daneben.
Doch genug der Kritik, denn es gibt
auch durchaus positives über das Album
zu sagen, denn daß die Musiker ihre
Instrumente im Schlaf beherrschen,
hört man, und Sänger Olaf Hayer ist in
seiner Zunft auch keine unbekannte
Größe. Darüber hinaus findet man auf
„Anima Mundi“ auch gute Songs, vorausgesetzt man steht auf sehr melodischen Metal: „Bringer Of War“, „Heart Is
Crying“ und „March For Freedom“. Die
restlichen beiden Songs gehen so in
Ordnung.
Dadurch ergibt sich ein durchwachsenes
Album mit Licht und Schatten. Ich weiß
nicht, ob so etwas unbedingt haben
will!! M.K.
a
DOMAIN
The Sixth Dimension
Point Music
Was sich schon auf dem letzten Longplayer („The Artefact“) abzeichnete,
bestätigt sich mit „The Sixth Dimension“: Man hat einen weiteren Schritt
weg von einer Hard Rock Band hin zu einer Metal Band vollzogen. So lautet auf
dem aktuellen Album die Devise „weniger Hard Rock, mehr Melodic Metal“.
Und das steht der Band wirklich gut zu
Gesicht! Zudem wurden die Rhythmusabteilung erneuert, man findet heuer
den ex-Symphorce Schlagzeuger Stefan
Köllner und den Circle Of Pain-Basser in
den Reihen von DOMAIN.
Neben druckvollen Mid Tempo-Nummern finden sich auch rasante Melodic
Banger wie „Burning Red“ oder „Warpath“, doch auch für ruhigere Momente
ist gesorgt, wie z.B. bei „One Perfect
Moment“. Alle Songs werden wiederum
von der eindrucksvollen Gitarrenarbeit
veredelt. Als Bonus für die Erstauflage
findet man ein härtetechnisch aufgemotztes Aerosmith-Cover („Rats In The
Cellar“) und den Video-Clip zu „Charade“, dem Opener des Vorgängeralbums. Für Freunde der Melodic-Schiene
ein äußerst empfehlenswertes Produkt!
a
DOMINE
Emperor Of The Black Runes
Dragonheart
DOMINE haben für mich bisher immer
zu den besseren Vertretern des italienischen Melodic Bombast Power Metals gehört, den die Keyboards wurden
nicht so überstrapaziert. So ist es auch
diesmal, auch wenn es außer Frage
steht, daß die Songs ein ganzen Zacken
besser rüberkämen, wenn die Jungs auf
die Tastentöne noch mehr verzichten
würden. „ Emperor Of The Black Runes“
beginnt zwar mit einem schwülstigen
Intro, zeigt aber im weiteren Verlauf
einige schnelle und gute Nummern auf.
Sehr bombastisch, abwechslungsreich
und episch ist das in sechs Parts
unterteilte, 11 minütige „The Aquilonia
Suite“ geworden. Nicht richtig an mich
geht aber „True Believer“, da werden
die Keyboards teilweise doch zu sehr
bemüht, und eher über ist dann auch
die schnulzige Ballade „The Forest Of
Light“. Thematisch befassen die Songs
sich mit den Werken von Michael Moorcock (mal wieder) und James E. Howard! Würde ich gerade noch als gut
einstufen die Scheibe! M.K.
a
DREAMSCAPE
End Of Silence
Massacre
Neuer Sänger, neues Album (drittes!) die deutschen Prog Metaller machen
beharrlich weiter. Ist auch gut so, denn
es wäre schade, wenn sie sich schon
verabschieden würden. Zwar haben
DREAMSCAPE ihren eigenen Sound noch
nicht hundertprozentig gefunden und
lassen immer wieder starke Dream Theater-Einflüsse durchblitzen, machen
ihre Sache aber recht gut und haben
mit „End Of Silence“ ein gelungenes
Scheibchen zu bieten. Besonders bei
dem Opus „The End Of Light“ zieht die
Band alle Register ihres Könnens und
bläst dem Hörer orchestrales, ruhiges,
abgefahrenes und verspieltes um die
Ohren. Prog-Fans sollten zumindest
unbedingt reinhören. M.K.
a
DYECREST
The Way Of Pain
Noise Records
Die gute Nachwuchsarbeit bei Noise Records zahlte sich einmal mehr aus,
denn die Gewinner des Young-MetalGods-Contest DYECREST, die für ihren
Sieg einen Plattenvertrag erhielten,
können durchaus mit den Szenegrößen
Stratovarius, Helloween oder Primal
Fear mithalten. Natürlich ist hier und
da noch einiges verbesserungswürdig,
aber es handelt sich ja auch erst um das
Debut der jungen Metal-Gods. Somit
kann man den sechs knapp über 20 Jahre alten Finnen schon jetzt eine großartige Zukunft bescheinigen. Drei Bandmitglieder teilen sich die Arbeit an den
Gitarren, was sich vor allem dadurch
auszahlt, dass man sich mit viel Abwechslung ein solides Grundgerüst geschaffen hat. Zwar trifft „The Way Of
Pain“ musikalisch nicht ganz meinen
Geschmack, aber was die Jungs hier
abliefern ist für ein Erstlingswerk aller
erste Sahne. Auch die Gesangsleistung
von Janne Oksanen kann hier vollends
überzeugen. Fast schon majestätisch
(gerade was das Blind Guardian-ähnliche „Lost Faith“ anbetrifft) zockt man
sich durch zehn äußerst gelungene
Kompositionen. Mit einer Lauflänge, die
mit über 51 Minuten zu Buche schlägt,
hat man ein grundsolides Werk geschaffen, dass Anhängern der vorgenannten
Bands durchaus gefallen dürfte. J.G.
a
EASY RIDER
Animal
Locomotive
Wer die Spanier EASY RIDER auf nach
vier Alben noch aufgrund des Namens in
die Biker Rock- bzw. Hard Rock-Ecke
sortiert, sieht sich bös getäuscht, denn
die Band hat sich eindeutig dem Heavy
Metal verschrieben. Soweit ich mich
erinnere, wies der Bandsound auf dem
vorgehenden Album „Regeneration“ einen erheblichen Progressive-Anteil auf.
Auf „Animal“ ist dieser nur latent vorhanden und äußerst sich weitesgehend
in frickeligen Gitarreneinlagen. „Animal“ ist nun auch das zweite Album mit
ihrem amerikanischen Sänger Ron Finn,
der mit seinem Gesang die Songs in
Richtung US Metal trimmt. Der Opener
„Visions“ ist ein oberamtlicher MetalKnaller, der schön nach vorne losgeht
und ein Hammer-Album erahnen läßt.
Na, das ist dann doch nicht ganz geworden, denn die restlichen Songs können
dieses Niveau nicht ganz halten, sind
aber alles andere als schlecht. Mir
macht die Scheibe viel Spaß, bis auf
den grandiosen Opener sind die Stücke
allesamt gut (bis sehr gut), einen Ausfall habe ich jedenfalls nicht bemerkt.
Wenn auch kein Überflieger, so doch ein
solides, mit reichlich US-Anleihen angereichertes Heavy Metal-Album. Im
Zweifelsfall vorher reinhören. M.K.
EKTOMORF
Destroy
Nuclear Blast
Mit ihrem modernen, abgefahrenen
Metal-, Hard- und Thrashcore-Sound,
konnten mir die Ungarn von EKTOMORF
bereits mit Langeisen Nummer vier „I
Scream Up To The Sky“ schwerstens
imponiert. Der neue Release „Destroy“
steht dem Vorgänger in nahezu nichts
nach und kann trotz des Kommerz-Einschlags definitiv noch immer überzeugen. Wirft man Sepultura, Soulfly, Pantera, Slipknot und ein wenig ungarische
Folklore in einen Sack, schlägt mehrmals kräftig mit dem Knüppel drauf,
dürfte man anschließend das neueste,
knapp 48-minütige EKTOMORF-Album in
den Händen halten. Derbe Power, wüste Entfaltung zielstrebiger Aggressionen
und eine gewaltige Portion Groove wird
von dem, mittlerweile zum Quartett
angereicherten Ungarn-Power-Bündel,
auf’s feinste zelebriert. Der neue Gitarrist Tomas Schrottner fügt sich dabei
perfekt ins Bandgefüge ein und erweitert EKTOMORF’s Sound um so einige
Nuancen. Der immer wieder angeführte
Vergleich mit Sepultura oder Soulfly
kommt nicht von ungefähr, denn er wird
über das gesamte Album bekräftigt. Gerade was die Verknüpfung von Hardcore, Thrash und herkömmlichen Metalparts mit heimatlicher Folklore und
dem abgefahrenen (Max Cavalera-änhlichen) Gesang von Zoltàn Farkas anbetrifft. Mit „Destroy“ und der Sinlge-,
sowie Video-Auskopplung „I Know
Them“ werden sich EKTOMORF als feste
Größe im Metal-, Hard und ThrashcoreBereich etablieren können. J.G.
a
EVERGREY
The Inner Circle
Inside Out/ SPV
EVERGREY waren schon immer ein Garant für erstklassige Progmetal-Scheiben. Das neuste Output legt ein paar
heiße Kohlen nach und zeigt wiedereinmal wie progressiver melodiereicher
Metal zu klingen hat. Egal ob es die
ruhigeren oder schnelleren Titel sind
hier wird einem etwas fürs Geld geboten. Das komplette Konzept, welches
sich mit religiösem Fanatismus befasst
wird gekonnt von Streichern, weiblichem Gesang und Sprecherpassagen untermalt. Zugreifen! D.H.
a
EXODUS
Tempo Of The Damned
Nuclear Blast
Nach dem Tod von Ur-Sänger Paul, sieht
man die Bay Area-Legende wieder mit
Steve Souza am Mikro. Mit „Tempo Of
The Damned“ haben die Alt-Thrasher
ein Pfund hingelegt, das sich gewaschen hat. Ihren Neuling kann man getrost in einem Zug mit „Pleasures Of
The Flesh“ und Fabulous Disaster“ nennen, denn was die Qualität angeht, stehen alle drei Alben auf einem Level. So
etwas bekommt man heute doch fast
nicht mehr zu hören, fiese, furztrockene Riffs, eine höchst aggressive Rhythmuswand und kaltschnäuziger Gesang.
Hinzu kommt der typische EXODUS-Humor mit Songtiteln wie „Scar Spangled
Banner, „War Is My Sheppard“ oder
„Sealed With A Fist“! Sie sind zurück,
und wesentlich besser, als ich vermutet
hätte. Am besten gefallen mir jedoch
der alte Demo-Song „Impaler“ (wurde
von Kirk Hammet auch schon teilweise
in „Trapped Under Ice“ eingebaut) und
der Titelsong, die klingen nämlich am
ehesten nach dem Band-Überalbum
„Bonded By Blood“. Thrash-Fans sollten
hier keine Sekunde zögern und zulangen. M.K.
a
FARMER BOYS
The Other Side
Nuclear Blast
Nahezu vier Jahre mussten die Fans auf
den vierten Release der schwäbischen
Bauernjungen warten. Nun ist es also
soweit und „The Other Side“ erhält Einzug in die Plattenläden. In alter Manier,
jedoch stark gereift, präsentieren sich
die FARMER BOYS anno 2004. Nach Problemen bei der Produktion des Vorgängeralbums „The World Is Ours“ entschloss man sich kurzerhand dazu, die
Produktion diesmal in Eigenregie durchzuführen, was man durchaus als positiven Schritt ansehen kann. Softer, symphonisher, einfühlsamer und emotioneller Rock bis hin zu wütenden, nicht
minder emotionalen Ausbrüchen mit
fettem Riffing, gehören seit jeher zum
Repertoir der Deutschen. Auch auf „The
Other Side“ bedient man sich erneut all
dieser, für die Musik der FARMER BOYS,
so wichtigen Elemente. Der überlegte
und anspruchsvolle Aufbau der Tracks
spricht für ihr versiertes und tightes Zusammenspiel. In den einzelnen Tracks
wechselt man gekonnt von seichten
Parts, mit einigen elektronischen Elementen, hin zu den härteren Sequenzen und schmückt diese stets mit
catchy Refrains aus. Als Anspieltips
möchte ich euch den Opener „For The
World To Sing“, sowie die hervorragenden Tracks „In My Darkest Hour“ und
„Stay Like This Forever“ ans Herz legen. Wer sich nicht das Digipack mit
drei Bonustracks zulegt, muss sich allerdings mit zwölf Tracks und einer
Lauflänge von 46 Minuten zufrieden
geben. J.G.
a
FEAR FACTORY
Archytype
Roadrunner
Mann hatte ich einen Kloß im Hals als es
hieß FEAR FACTORY haben sich nach
internen Streitigkeiten aufgelöst. Umso
erfreuter war ich, dass die Band minus
Gitarrist Dino weitermacht. Aber halt!
War Dino nicht der Hauptsongwriter?
Nachdem ich mir „Archytype“ angehört
habe, sage ich nur: Na und! „Archytype“ hämmert was das Zeug hält. Nach
den etwas moderneren und mit der einen oder anderen Sprechgesang Passage gespickten „Obsolete“ und „Digimortal“ geht es hier eindeutig wieder
verstärkt in Richtung des Hammerwerks
„Demanufacture“.
Stakkatoriffs,
Doublebassattacke und der Mr. Burton
Stimme die wie geliebt zwischen
melodischem Gesang und hasserfüllten
Geschrei wechselt. Top Comeback,
einzig die Produktion hätte etwas fetter
kommen können. Welcome Back! D.H.
a
FEINSTEIN
Third Wish
Steamhammer/ SPV
Von wegen Rammstein-Spaßband. Hinter FEINSTEIN verbirgt sich niemand anderes als der ehemalige The Rods Sänger David Feinstein. Da David ja auch
eine gute Figur an der Gitarre macht
hat er das Mikro an keinen Geringeren
als John West abgegeben. Produktionstechnisch ist die Combo von MANOWAR
Boss Joey De Maio unterstützt worden
und so ist „Third Wish“ zu einem melodischen Powermetal Goldstück geschmiedet worden. Elf Songs, kein
Ausfall, was will man mehr. D.H.
a
FLESHCRAWL
Made Of Flesh
Metal Blade
Schwäbisch Death Metal, mit klar
durchdringendem schwedischen Akzent, gilt es auf Langeisen Nummer sieben, der süddeutschen Todeswalze
FLESHCRAWL zu vernehmen. Stetig
weiterentwickelte Soundstrukturen
schmiegen sich immer mehr an die typisch schwedischen Klanggerüste an und
kommen diesmal Bands, wie Hypocrisy
oder Grave recht nahe. Aber auch die
deutsche, ja sogar die amerikanische
Note kommt auf „Made Of Flesh“ keinesfalls zu kurz. Größtenteils im midbis eher schon up-tempo-Bereich gelegene Songs steigen oder fallen ekstatisch und punktgenau. Zwar eröffnet
sich das fast 41-minütige „Made Of
Flesh“ nicht gleich beim ersten Durchlauf, aber gerade das ist es eben, was
die musikalische Vielfalt, der fünf
Schwaben deutlich unterstreicht. Erst
bei genauerem Hinhören entfaltet sich
die filigrane Technik und das riesige
Potential von FLESHCRAWL. Der obergeile Death Gesang von Sven Gross, das
perverse Drumming und die oberfett
abgezockten Griffbretter, sägen einem
den Verstand aus dem Schädel. Ein
Track killt nach dem anderen und das
alles mit eigener Identität. Schon allein
der Operner ist dazu in der Lage, dir
den Kopf von der Wirbelsäule zu trennen. Ein absolutes Muss für alle Death
Metal Fans, denn auf dem knapp 41minütigen „Made Of Flesh“ gibt es „no
fillers...just killers“!!! J.G.
a
GENIUS
Episode 2: In Search Of
The Little Prince
Frontiers
Daniele Liverani´s Rock Oper geht in
die zweite Runde und die Geschichte
der Hauptakteure Genius (Mark BoalsRing Of Fire) und Twinspirit 32 (Daniel
Gildenlow- Pain Of Salvation) in der
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Traumwelt wird weitergeführt. Sie
Treffen auf einen Haufen von Charakteren die von ex-Mr. Big Röhre Eric Martin, Russel Allen (Symphony X), Edu Falaschi (Angra), Rob Tyrant (Labyrinth),
Johnny Gioeli (Hardline, Axel Rudi Pell)
und Liv Kristine (Solo, ex-Theatre Of
Tragedy) gesungen werden. Musikalisch
wird hier melodischer, progressiver und
stimmungsgeladener Heavy Rock präsentiert, der mal Ausflüge zum Bombast
und traditionellen Metal nicht scheut.
Wer diese Massen Sänger-Projekte nicht
scheut ist hier richtig bedient. D.H.
a
GONZALEZ
Gonzalez
Buzzville Records
Aus den U.S.A., genauer gesagt aus Atlanta/Georgia, stammen die neuen
Stoner Rock, Punk und 70er Riff-Rocker
GONZALEZ. Auf ihrem selbstbetitelten
Debut haben sie eine recht coole Mischung aus diversen Monster Magnet,
Queens Of The Stone Age und ZZ TopAnleihen zusammengetragen. Das Label
Buzzville selbst bezeichnet die Musik
von GONZALEZ als „groove-soul mean
machine“ und in der Tat, das Teil groovt
schon ganz gut ab und ist dabei überwiegend kraftvoll und fies gehalten. Allerdings muss angemerkt werden, dass
das Teil zur Mitte hin ein wenig an Power verliert und von daher droht, sich
nach einigen Durchläufen bereits tot zu
laufen. Die Singleauskopplung „Dusted“, die auch gleichzeitig als Opener
herhalten sollte, ist neben „Mt. Pilot“,
„No Longer“ und „Call Me To The Grave“ (ein hybrid aus Blondie’s „Call Me“
und Black Sabbath’s „Children Of The
Grave“) leider nur eines der wenigen
echten Highlights auf diesem ErstlingsWerk. Ich habe zwar überwiegend negative Kritiken der internationalen
Schreiberzunft im Internet gefunden,
kann dies so aber weitestgehend nicht
nachvollziehen, denn was GONZALEZ
hier abliefern ist zwar nicht immer als
„aller erste Sahne“ zu bezeichnen, aber
für ein Debut-Album doch ganz ordentlich. J.G.
a
HASTE
The Mercury Lift
Century Media
Eine sonderbare Mischung aus purem
Rock (in nahezu all seinen Variationen)
und extremem Metal haben die sechs
US-Amerikaner von HASTE auf ihrem
dritten Album „The Mercury Lift“ zusammengetragen. Entweder die Songs
strotzen geradezu vor aggressiven Vocals oder sie werden dem normalen
Rock- Outfit angepasst, was allerdings
ab und an in ein eher nerviges näh-nähnäh-Gesinge abdriftet. Von diesem Gesichtspunkt aus gesehen, ist die Scheibe
ein klein wenig nachbesserungsbedürftig. Die harten Songs/Passagen werden
zwar auch nicht gerade von allerhöchster Kreativität getragen, dennoch sind
sie wesentlich leichter zu verdauen.
Größtenteils Metalcore beeinflusster
Rock mit verschachtelten, manchmal
gar schrägen Melodien und deftigfen
Vocal-Duellen, zeugen zwar von einem
gewissen Facettenreichtum, allerdings
kommt es einem bei „The Mercury Lift“
vor, als hätte man besagtes Album
schon einmal gehört. Trotz der recht
abwechslungsreichen Songstrukturen
tritt lediglich ein Track deutlich hervor,
nämlich der achte Track „A God Reclaims His Throne“, welcher unter Zuhilfenahme von Lamb Of God-Shouter D.
Randall eingesungen wurde und dadurch zu einem echten Death MetalBrett avanciert. Tierisch geiler Song,
dessen Niveau die restlichen 10 Tracks
leider bei weitem nicht halten können.
Das 40-minütige „The Mercury Lift“ ist
nicht unbedingt eine schlechte Scheibe,
aber sie liegt auch nur knapp über dem
Durchschnitt. J.G.
a
H.I.M.
And Love Said No
G.U.N./BMG
Nach vier vollwertigen Alben ist nun
genau der Zeitpunkt bei dem man
nicht in Gefahr läuft einen Titel wegen Platzmangel auf einem Best Of Album wegfallen lassen zu müssen. Und
so findet man auf dieser ersten
H.I.M.-Kompilation, Straßenfeger wie
„Join Me“, „Right Here In My Arms“,
„Wicked Game“ und „When Love And
Death Embrace“. Um das Ganze noch
etwas aufzupeppen haben die Finnen
noch den neuen Track „And Love Said
No“, das ohne weiteres auf dem letzten Hit Album „Love Metal“ hätte sein
können, und „Solitary Man“ von Neil
Diamond draufgepackt. Für Fans
macht vor allem das limitierte dicke
Diggipack der Erstauflage Sinn, in
dem die Best Of CD mit einer 6 Live
Tracks enthaltenen Live-Video DVD
kommt. Gute Sache. D.H.
a
HOUSE OF LORDS
The Power And The Myth
Frontiers
Mit ihren beiden ersten Alben “House
Of Lords” und “Sahara” lieferten die
Band um Greg Giuffra Klassiker des AOR
ab. Als dann 1993 die vorerst letzte
Klappe viel war das Geschrei groß, umso schöner ist, das die Band sich nun
wieder zusammengefunden hat. Im
heutigen Line Up stehen die Originalmitglieder Lanny Cordola (g), Ken Mary
(d), Chuck Wright (b) und Sänger James
Christian. Auf ex-Boss Greg muss man
verzichten, der hier von Keyboardern
wie Derek Sherinian und Ricky Philips
ersetzt wird. Die Band hat es gekonnt
geschafft ihren Sound ins Jahr 2004 zu
transportieren, ohne ein Abklatsch ihrer
selbst zu sein, wobei das Material
durchweg gitarrenorientierter ausgefallen ist. „The Power And The Myth“ ist
ein gelungenes Comeback, auf dem gut
aufgebaut werden kann und für
Genrefans ein muss. D.H.
a
HYPOCRISY
The Arrival
Nuclear Blast
Dass Peter Tägtgren (Mastermind von
HYPOCRISY und Pain) musikalisch so
einiges auf dem Kasten hat, konnte er
in den letzten Jahren mehrfach eindrucksvoll belegen. Nicht nur als
äußerst
erfolgreicher
Produzent
(Dimmu Borgir, Destruction, Immortal),
sondern auch oder gerade durch seine
Aktivitäten in seiner Hauptband HYPOCRISY, seiner Zweitband Pain und deren
Live-Performances, hat er sich mittlerweile einen großen Namen erarbeiten
können und sich an die Weltspitze des
modernen Death Metals gespielt. Auch
beim neuen Output „The Arrival“
bemerkt man deutlich die Klasse und
das Potential, das hinter dieser Ausnahmeband steckt. Mit Horgh (ex-Immortal) am Drumkit und neuem Gitarristen
(Andreas Holma) ausgestattet, geht
man nun mit Album Nr. 8 an den Start.
Äußerst facettenreiche, stets mit catchy Refrains versehene Death MetalBretter gehen direkt ins Ohr und verkeilen sich derart im Gedächtnis, dass einen die Songs wochenlang nicht mehr
loslassen. Auch hantiert man erstmalig,
wenn auch nur vereinzelt mit Black Metal-Anleihen à la Dimmu Borgir. Nicht
zuletzt dadurch wirken die, bis ins
kleinste ausgeklügelten Songs stets
frisch, modern und verdammt heavy.
Gerade der brachiale, mit tödlichem
Monsterriff ausgestattete fünfte Track
„New World“ macht dies mehr als deutlich. Auf „The Arrival“ wechseln, in altbekannter Manier, doomige Sequenzen
über in Thrash, bis hin zu heftigen
Death Metal-Ausbrüchen. Peter’s Stimme deckt nahezu die komplette Bandbreite ab und wirkt dabei zu weiten Teilen noch aggressiver, als auf dem Vorgänger „Catch 22“. Der hohe Wiedererkennungswert und die absolute Ohrwurmqualität der Refrains lässt HYPOCRISY’s „The Arrival“ zu einem Szenehighlight gigantischen Ausmaßes avancieren. Das etwas über 40 Minuten andauernde Silberscheibchen besticht mit
einer Topqualität und neun hochkarätigen Songs, die keinen Death Metaller
kalt lassen. J.G.
a
IN FLAMES
Soundtrack To Your Escape
Nuclear Blast
Dass es schwierig werden würde, den
grandiosen und äußerst erfolgreichen
Vorgänger „Reroute To Remain“ zu toppen, dürfte den fünf Schweden von IN
FLAMES, bei der Produktion zu ihrem
siebten Album, nur allzu bewußt gewesen sein. Mit weitaus dezenterem Keyboardeinsatz hat man seinen Schwerpunkt wieder mehr auf die Gitarren
gelegt und gleitet dadurch in eine minimal abgewandelte musikalische Richtung ab. Eine gesunde und abwechslungsreiche Mischung aus futuristischen
Metalklängen und klassischen Death
Metal Einflüssen eben. Stets moderne,
melodische bis ins thrashig gehende
Soundstrukturen wurden mit absolut
catchy Refrains versehen und nahezu
perfekt in Szene gesetzt. Die angespro-
chene melodische Note war und ist
schon immer ein äußerst wichtiger Bestandteil der emotionellen Musik von IN
FLAMES. Packend, deftig bis heftig zokken die Schweden eine Hymne nach der
anderen vom Leder. Besonders zu empfehlen sind hierbei „The Quiet Place“
(zu dem gerade ein Video gedreht
wird), „Dead Alone“, „Touch Of Red“,
sowie die etwas ruhigeren Tracks „My
Sweet Shadow“ und „Evil In A Closet“.
„Soundtrack To Your Escape“ kommt
zwar musikalisch, sowie von der Variabilität nicht ganz an „Reroute To Remain“ heran, dennoch haben IN FLAMES
auf ihrem 47-minütigen Silberling nahezu alle Facetten ihrer musikalischen
Geschichte abgedeckt und diese gekonnt zu einer Einheit zusammengeführt. J.G.
a
INNERSELF
Emotional Disorder
Locomotive Music
Aufgrund des Coverartworks hätte ich
im Falle von INNERSELF eher auf eine
Gothic, Death oder Black Metal-Combo
getippt. Anstatt dessen stoße ich, beim
Erstlingswerk der Spanier „Emotional
Disorder“, auf eine True Metal Band.
Die Iberer zocken nicht wirklich, zum
Klassiker avancierende Songs vom
Leder, rufen aber durchaus Gefühle in
mir hervor, die mich an vergangene
Metal-Zeiten erinnern. Kraftvoll,
thrash-lastig und gut performt sind die
Songs allemal, dennoch verliert das
Album mehr und mehr an Klasse, je
öfter man es hört. Es befinden sich
eben leider keine echten Kracher auf
„Emotional Disorder“. Coole Riffs, wie
bei „Hear Me“, „Man Used To Be“ oder
„To Destroy My Life“ sind schon vorhanden, aber sie werden durch zu lange
Ausflüge in andere musikalische
Hemisphären leider oft auch wieder
kaputtgemacht. Ein wenig stört mich
auch der nicht sonderlich abwechlungsreiche und nur wenig ansprechende
Gesang von Fernando Mateos. Mit einer
Gesamtlänge von über 51 Minuten hat
man sicherlich kein schlechtes Album
am Start, aber hundertprozentig mitreißen konnte mich „Emotional
Disorder“ leider nicht. J.G.
a
INTO ETERNITY
Buried In Oblivion
Century Media
Aus Kanada, genauer gesagt aus Regina,
Saskatchewan, stammen INTO ETERNITY, deren musikalische Ausrichtung aufzeigt, dass man Kontroversen durchaus
zu einem passenden Soundmix zusammenführen kann. Düstere, sowie ketzerische Deathgrowls, ummantelt mit
technischem Death Metal, stehen im
Falle des kanadischen Quintetts, im
Konsens mit melodischem Klargesang,
der von progressivem Gitarrensound
angeführt wird. Abwechslungsreichtum
wird bei INTO ETERNITY also zwangsläufig großgeschrieben und die Wechsel
zwischen Power- und Death Metal sind
überwiegend fließend gehalten. Das
dargebrachte Material klingt zwar stets
frisch und modern, jedoch ist fraglich,
ob der dritte offizielle Longplayer bei
reinen Power- oder Death Metal Fans zu
Begeisterungsstürmen führen wird.
Beinhaltet „Buried In Oblivion“ für
Deather doch zu viel Spielereien und
Gitarrengefrickel,
so
sind
für
Powermetaller zu heftige Vocals und zu
aggressive Gitarren enthalten. Interessant und anspruchsvoll klingen INTO
ETERNITY allemal und für Fans beider
musikalsicher Stile könnte dieser Silberling, mit seiner Spielzeit von einer
knappen dreiviertel Stunde ein weiteres Highlight im Veröffentlichungsdschungel darstellen. Bei mir schießt
dieser Release, aufgrund der angesprochenen Spielereien und des zu eintönigen Klargesangs allerdings fast gänzlich
ins Leere. J.G.
a
JORN
Out To Every Nation
AFM
2003 gehörten MASTERPLAN zu den Top
Newcomern des Jahres. In diesem
Zusammenhang wurde ein Name ganz
groß geschrieben Jorn Lande. Jorn
Lande bei vielen Melodic Rock Fans
durch seine Soloalben und vielen
Projekte schon seit Jahren ein ganz großer Name, wurde nun von Metalfans
weltweit entdeckt und gehört seitdem
zu den Topsängern der Szene. Mit „Out
To Every Nation“ bringt das Goldkelchen seine neue Soloplatte. Unterstützt
von HammerFall Magnus Rosen (b), Jörn
Viggo Lofstad (g), Stian Kristffersen (d)
und Rommy Tegner am Tasteninstrument bekommt man 13 astreine Metal
Songs um die Ohren. Zur Orientierung
klingen die Songs zum Teil wie Dio´s
Frühwerke mit der Brücke zu Masterplan und zum einen anderen haben sie
einen Blues-Touch. Tolles Album von
einem Sänger der in Europa keine Konkurrenz zu fürchten braucht. D.H.
a
KARELIA
Usual Tragedy
Drakkar
Wer auf speedigen Power Metal mit
teilweise Orchesterverpackung steht,
sollte diese französiche Combo mal anchecken. Nichts neues, aber recht patent eingespielt, wollen die Franzosen
mit viel Tamtam in die Vollen gehen. Ist
aber nur bedingt gelungen, denn erstens gibt es bessere Bands in diesem
Genre und zweitens wird manche gute
Idee vom Gesang versemmelt (oder
sollte ich sagen „vernuschelt“). Gerade
gesanglich finden sich bei mir die meisten Kritikpunkte, was aber wohl wieder die berühmte Geschmacksfrage ist.
Aber um der Band nicht unrecht zu tun,
für ein Debüt ist „Usual Tragedy“ recht
ordentlich geworden. M.K.
a
KATAKLYSM
Serenity In Fire
Nuclear Blast
Den genialen Vorgänger „Shadows &
Dust“ zu toppen, sollte sich als harte
Probe für KATAKLYSM herausstellen,
aber was sie mit „Serenity In Fire“
abliefern ist unbeschreiblich. Auf dem
Gipfel des Zenits greifen sie nach den
Sternen, um einen nach dem anderen
vom Himmel zu holen. Ihr selbsbetitelter Northern Hyperblast schießt derart
fett aus den Boxen, dass man sich
ständig unter Dauerfeuer gesetzt fühlt.
KATAKLYSM’s extremer Death Metal
bläst einem sprichwörtlich die Rübe
weg. Das liegt natürlich hauptsächlich
an der tödlich-präzisen Schlagzeugarbeit vom neuen Prügelknaben Martin
Maurais. Hassprediger Maurizio Lacono
faucht sich hierbei seine enorme, von
Aggressivität gezeichnete Wut aus dem
Bauch und auch die beiden filigranen
Griffbrettbediener Jean-Francois Degenais und Stephane Barbe haben so einiges in Petto. Das siebte offizielle Extrem-Eisen der Kanadier ist trotz seiner
immensen musikalischen Brutalität (es
gibt Blastbeats en masse) und Dichte
sehr facettenreich, filigran und melodisch ausgefallen. Dabei verfallen sie zu
keinem Zeitpunkt irgendwelcher Spielereien oder Experimente. KATAKLYSM
zeigen dir mit dem 38-minütigen „Serenity In Fire“ straight den Mittelfinger,
um dir anschließend voller Zorn die
Visage umzugraben...und zwar vom Allerfeinsten!!! J.G.
a
KICKDOWN
Kawoom
MG-Music
„Kawoom“, das dritte Album der vier
Schwaben KICKDOWN, macht seinem
Namen nicht gerade alle Ehre, denn
dieser Output ist alles andere als explosiv. Auch die, im Infosheet angepriesenen fetten Beats und harten Gitarrenriffs ließen leider vergeblich auf sich
warten. Mehr Melodie, mehr Groove,
mehr ROCK!!! Das ist die treffendere
Bezeichnung des grunderneuerten
Sounds von KICKDOWN. Sänger Ron
wechselte an die Gitarre und Gitarrist
C.sto übernahm zusätzlich den Gesang,
der allerdings recht anspruchslos und
langweilig wirkt. Abwechlungsreich und
experimentierfreudig sind die Songs auf
„Kawoom“ zwar schon, das ist aber
nicht immer zwangsläufig als positiv zu
werten. Auch die diesmal etwas dezenter eingesetzten elektronischen Parts
können mich kaum aus meiner Lethargie heben. Auch der Versuch Mötley
Crüe’s „Dr. Feelgood“ zu covern ist
KICKDOWN nicht sonderlich gut von der
Hand gegangen. Lediglich die Tracks
„Big Red Machine“ und „Virus“ haben
es mir ein wenig angetan. Genauso
langweilig wie das Cover und die gesamte Aufmachung ist auch der Inhalt.
Das 52-minütige „Kawoom“ braucht
heutzutage, bei der Masse an Veröffentlichungen, nun wirklich kein
Mensch. J.G.
KLANG DER FAMILIE
Total verkommen
White Rooms
Beim ersten hören dachte ich schon
das hier ein Böhse Onkelz Nebenprojekt vorliegt und tatsächlich kommen
die Jungs auch aus Frankfurt. KLANG
DER FAMILIE m-achen einen sauberen
Rock mit dem einen oder anderem geschickt platziertem Metalriff. Trotzdem kommt durch den recht dominanten und ähnlichen Gesang der
Onkelz Nachgeschmack meiner Meinung nach zu stark durch. Die Songs
an sich sind solide und ausbaufähig.
Wer auf deutschsprachige Mucke
steht ist hier gut bedient. D.H.
a
KOTIPELTO
Coldness
Century Media
Aus den Streiterein der beiden Timos
in und um Stratovarius kommt im Moment der Sänger Timo am besten aus
dem Pott. Mit „Coldness“ erscheint
Timo Kotipeltos zweite Solo-Scheibe.
Die Songs zeigen schon beim ersten
Durchlauf aus welcher Richtung der
Wind bläst. Gemäß dem Titel der CD
sind die Songs durchweg düsterer,
schwerer und rauer als auf dem Debüt, aber man hört immer noch den
Stratovarius-Stil durch. Gesanglich ist
hier nichts auszusetzen, denn Timo
gibt eine astreine Performance ab und
ich denke mit der Single „Reasons“,
„Journey Back“ und „Coldness Of My
Mind“ hat man ein paar Titel in die
man reinhören sollte. „Coldness“ ist
eine gute Platte, aber es fehlt das
gewisse Etwas. D.H.
a
LEASH LAW
Dogface
Black Lotus Records
Hinter dem Bandnamen LEASH LAW verbergen sich der ehemalige Crimson
Glory/ Seven Witches Sänger Wade
Black und Rob Rock Gitarrist Rick
Renstrom. Unterstütz werden die beiden Recken von Emo Mowery (g), Stephen Elder (b) und Richard Christy (d)
am Schlagzeug. Alle fünf Namen schwirren seit Jahren durch die Metalgefilde
und so kann man sich schon zusammenreimen das alles was die Combo anpackt Hand und Fuß hat und die Erwartungshaltung entsprechend hoch
ist. Und genau da liegt der Hund begraben, was mit dem Track „Fight“ extrem viel versprechend anfängt ebbt
nach hinten hin ab und hat mit „Hellhole“ einen Track enthalten den keiner
braucht. Kollege Wade kann ohne Frage
gut singen, aber warum versucht er hier
Rob Halfords hohe (ehemalige) Stimmlagenrekorde zu brechen? Dennoch
würde ich der Band und der CD eine
Chance geben da, hier nach wie vor
richtig guter Powermetal geboten wird
und die Band ihre gute Handwerksarbeit bietet. Außerdem ist die Produktion ein Brett. Hört rein, lasst euch
nicht von „Fight“ zu sehr verwöhnen
und bangt ab. D.H.
a
LOS SUAVES
Si Yo Fuera Dios
Locomotive
Da hat diese spanische Band schon 25
Jahre auf dem Buckel und ich hatte bisher noch nie von ihr gehört. Der im Info
angeführte Vergleich mit Motörhead
hinkt allerdings gewaltig; einzige Gemeinsamkeit ist höchstens der rauhe,
kratzige Gesang. „Si Yo Fuera Dios“ bewegt sich mehr im Mid Tempo und bietet vollblütige Hard Rocker mit spanischem Gesang. Das sitzt zwar nicht
immer, aber hat ein paar wirklich gute
Momente zu bieten. Besonders „Judas“, Noche“ oder „Ya Nos Vamos“
machen richtig Spaß. Geht okay! M.K.
a
MACHINE MAN
Scars & Wounds
Dynamic Arts
Na was ist denn da für ein Goldstück in
meinem Briefkasten gelandet. Das
Debüt der Finnen MACHINE MAN erfrischt jedes Powermetal Herz. Hier
steht man zu Bands wie Iron Maiden und
den alten Queensryche ohne diese zu
kopieren, mehr seinen Tribut zu erweisen und im Falle von Queensryche
zu zeigen das diese Art von Mucke nicht
tot ist. MACHINE MAN erfinden nichts
Neues, aber verstehen es perfekt Stimmung und Attitüde zu vermitteln. Wer
so ein einen Knaller hinlegt wird hoffentlich bald groß rauskommen. Im WAY
27
UP-Kamp ist die Anhängerschaft auf
jeden Fall schon süchtig. D.H.
a
MADMAN + SINNERS
Same
Frontiers
Gitarren-Frickler Tim Donahue, bekannt von „Into The Light“ hat sich mit
Sänger James LaBrie, Dream Theater,
einen Mann ans Mikrofon gezehrt, um
seine neusten Kompositionen ans richtige Licht zu führen. Von Mike Mangini
am Schlagzeug unterstützt ist mit MADMAN + SINNERS ein tolles progressives
Melodic Rock Album entstanden, bei
Dem James LaBrie wieder mal seine
Klasse präsentieren kann. Schöne Songs
die man auch gerne mal Live hören
möchte. D.H.
a
MAGNITUDE NINE
Decoding The Soul
Inside Out
MAGNITUDE NINE’s neuestes Album
zeigt die Musiker songdienlicher agierend, sozusagen anspruchsvoll und progressiv aber eingängig zugleich mit großen Melodic Power Metal-Anteil. Die
Musik weist eine große emotionale
Tiefe auf und weckt Erinnerungen an
Fates Warning („Parallels“) oder frühe
Queensryche. Zudem hat die Band mit
dem ex-Psyco Drama-Sänger Corey
Brown natürlich noch ein vocaltechnisches Ass im Ärmel. Wer Prog mag, aber
auch zünftige Härte und leichtverdauliche Songstrukturen ist hier bestens
bedient. Geiles Teil! M.K.
a
MESSIAHS KISS
Metal
Steamhammer/SPV
Mit ihrem Debüt „No Prayer For The
Dying“ und der Verpflichtung des Spitzen Holy Mother Sängers Mike Tirelli
gelang MESSIAHS KISS 2002 ein Überraschungserfolg der die Band mit an
die Newcomerspitze des Jahres 2003
katapultierte. Nun steht mit „Metal“
das zweite Album an und der Titel ist
Programm. Klassischer kann Metal
nicht sein. Wie schon beim Debüt hat
man bei vielen der Tracks das Gefühl
den Song schon mal von Iron Maiden,
Dio oder Judas Priest gehört zu haben
und wird dann doch eines besseren
belehrt, wenn man sieht das die Titel
alle aus der Feder von MESSIAHS KISS
stammen. Die fette Produktion bestätigt die Qualität der Scheibe und die
Frage wie lang die Band den vielbeschäftigten Amerikaner Tirelli halten
können, hat sich dann wohl auch
geklärt. Mike gibt hier nämlich ein
besseres Bild ab, als zuletzt bei seiner
eigenen Band Holy Mother! MESSIAHS
KISS = zwei CDs zwei Volltreffer! D.H.
a
MIGHTY D.
The Last Rise
Iron Glory
Diese Band aus dem deutschen Süden
(Baden-Württemberg) existiert bereits
seit 1990, doch „The Last Rise“ ist erst
der zweite Longplayer. Na ja, um ehrlich zu sein, hat da die Metalwelt auch
nicht so viel verpaßt. MIGHTY D. geben
sich zwar redlich Mühe und reichern
ihren Death Metal mit interessanten
Elementen an (so scheut man sich
nicht, auch mal richtig entspannende
Parts einzubauen, permanente Keyboards-Unterstützung oder läßt Gitarristin Carmen Opern-like dazwischenträllern), doch irgendwie erscheinen
mir die Songs zu zerfahren und bremsen
sich immer wieder selbst aus. Ich vermisse (obwohl beileibe kein Death Metal-Fan!) die Brutalität und Aggression
dieses Genres - wenn schon Death Metal, dann bitte mit Wumms! Kurz
gesagt, die Mucke läuft nicht richtig
rund. „The Last Rise“ ist aber dennoch
kein schlechtes Album, aber man
braucht es auch nicht unbedingt. M.K.
a
MONSTER MAGNET
Monolithic Baby!
Steamhammer
Nach einer kurzen Verschnaufpause
hauen MONSTER MAGNET den Nachfolger zur ihrem letzten Hammeralbum
“God Says No” heraus. Genau dort wo
dieses Album aufhörte, setzt „Monolithic Baby!“ an, wobei man sich wieder
etwas stärker in Richtung der Psychedelic-Schiene der Frühwerke bewegt.
Zwar kommt „Monolithic Baby!“ nicht
an das Überalbum „Powertrip“ mit seinem Hit „Spacelord“ ran, aber kann gut
mithalten und sorgt für Kurzweil.
Kaufpflicht-Baby! D.H.
a
MONSTROSITY
Rise To Power
Metal Blade
Einmal mehr mussten sich die Fans von
MONSTROSITY ganze vier Jahre gedulden, um nun mit „Rise To Power“ das
vierte Album, der aus Florida stammenden Death Metaller, in den Händen halten zu können. Das Warten dürfte sich
für die Anhängerschar der fünf Amis
allerdings gelohnt haben. Versiert und
auf äußerst hohem technischen Niveau
spielte man innerhalb von drei Wochen
elf neue Songs ein, die es wirklich in
sich haben. Überwiegend harte, schnelle, aber auch abwartende Passagen, die
des öfteren mit coolen, passenden Gitarren- und Bass-Soli geschmückt wurden, paaren sich zu einem ganz besonderen Death Metal Spektakel. Ich komme wohl kaum umhin, MONSTROSITY
den perfekten Umgang mit ihren Instrumenten zu bescheinigen. Da wechselt
man beim ersten Hinhören fast unbemerkt von extremem Blastbeat Death
Metal zu Thrash, dann zu etwas doomigeren Parts und wieder zurück zum
Blastbeat-Break-Blastbeat gezeichneten Extrem-Metal. Bei der Zusammenstellung der jeweiligen Songs bewies
man erneut Geschick und ein feines Gespür für ein klasse Gesamtkonzept. Die
Abwechslung wird hier nicht durch Variationen zwischen den einzelnen
Tracks hervorgerufen, sondern durch
Abwechslung innerhalb der Songs. Immer wieder kommen punktgenaue
Blastbeat-Feuerstöße zum Zuge, die
mal durch längere, mal durch kürzere
Breaks unterbrochen werden, um anschließend den Song in eine fast völlig
andere Richtung gleiten zu lassen. Die
echt fetten Soli verfeinern das Gesamtkonzept hierbei ungemein. Ein gefundenes Fressen für alle ExtremMetaller!!! J.G.
a
NARCISSUS
Crave And Collapse
Century Media
Im Jahre 1998 gründete sich die Hardcore/Crossover-Formation NARCISSUS.
Aus Cleveland/Ohio stammend, machten sie es sich zum Ziel, ihren musikalischen, hardcorelastigen Stil immer ein
Stück weiterzuentwickeln und sich
stets um kreative Tiefe zu bemühen. Da
der dritte Longplayer „Crave And Collpase“ das erste ist, was mir von NARCISSUS zu Ohren gekommen ist, kann
ich mir über deren Weiterentwicklung
nicht wirklich ein Urteil bilden. Der
hardcorelastige Crossovresound und der
zweistimmige, männliche Gesang kommen dabei allerdings weder druckvoll
noch sonderlich versiert rüber und klingen daher nicht überzeugend genug.
Auch der Wechsel zwischen Klargesang,
der sich gerade beim ersten Track kaum
von dem einer Demoband absetzten
kann, muss in Zukunft gearbeitet und
deutlich nachgebessert werden. Ansonsten sind die metallisch rockenden
Hardcore-Rhythmen ganz o.k., ziehen
aber auf Dauer nicht gerade die
Worscht vom Teller. Holt euch für das
Geld, welches das etwas über eine
Stunde andauernde „Crave And Collapse“ verschlingt lieber zwei Demos-CD’s
eurer lokalen Metalacts. Da habt ihr
sicherlich „more value for money“! J.G
a
NASTY SAVAGE
Psycho Psycho
Metal Blade
Schon die zwei neuen Songs auf dem
CD-Release ihres Uralt-Demos „Wage Of
Mayhem“ hat uns gezeigt, die FloridaThrasher haben es auch im neuen
Jahrtausend noch drauf, klasse Songs zu
schreiben. Dementsprechend überrascht es dann auch nicht, daß ihr
Comeback-Album so stark ausgefallen
und zu einem Fest für NASTY SAVAGEFans geworden ist. Und dabei dürfte die
Scheibe auch für die jüngere
Generation an Thrash-Maniacs interessant sein. Die Band rotzt ihre Songs in
ihrer ureigenen Art herunter, die
Gitarren rattern wie auf den alten
Platten und Nasty Ronnies Gesang ist
nach wie vor unverkennbar schräg und
schnotterig. Seine irren Schreie bringt
er zwar nicht mehr so oft an, aber das
tut der Sache absolut keinen Abbruch.
Insgesamt weniger technisch als auf
„Penetration Point“, „Psycho Psycho“
klingt mehr nach den ersten Alben, die
ja auch bei nicht wenigen Thrashern
Kultstatus innehaben. Schön das es so
etwas noch gibt! Kaufen, kaufen, kaufen!! M.K.
ten Track „In My Heart“, den achten
Track „Etheral“, sowie die mit Klargesangsparts bedachten Tracks „Circle Of
Pain“ und „At The Ends Of The Earth“.
Ein absolutes, internationales Meisterwerk!!! J.G.
a
THE ORDEAL
Kings Of Pain
Mausoleum
Einen Bombensound hat „Kings Of Pain“
ja, dafür haben Herman Frank und Tommy Newton gesorgt. Was allerdings die
Paso/Texas stammen die vier Hardcore/Thrash/Alternative Verfechter,
die aus den vorgenannten musikalischen Stilen eine eigenwillige Soundlandschaft kreieren. Shouter Andre
Acosta’s Vocals kommen neben den harten, unbarmherzigen Riffs kräftig und
deftig zur Geltung. Gelegentlich lokkern die PISSING RAZORS ihre eingängigen, dennoch sonderbaren Soundstrukturen mit diversen Klargesangsparts
auf. Es braucht allerdings schon einige
a
PREDATOR
Predator
Remedy
Ja Denis, so liebe ich das (ich gelobe
Besserung, d.)! Wieder mal den Infozettel vergessen, wie? Nun denn, konzentriere ich mich voll und ganz auf die
Musik. Ich schätze mal, daß es sich hier
um eine deutsche Band handelt - klingt
jedenfalls deutsch. So hört man hier
und da immer wieder kleine Fetzen heraus, die mich an gängige deutsche
Gruppen erinnern wie Brainstorm,
Grave Digger, Blind Guardian, usw. Im
Grunde nicht schlecht, hat Eier und
geht gut nach vorne, aber so richtig
vom Hocker haut mich das Ganze nicht.
Allerdings habe ich in letzter Zeit viel
schlechteres gehört und PREDATOR können in Zukunft bestimmt noch einen
drauflegen. Vorerst finde ich dieses Album aber nur nett; kann man haben,
muß man aber nicht. M.K.
a
NIGHTRAGE
Sweet Vengeance
Century Media
Die Veröffentlichungen im Melodic
Death Bereich häufen sich seit einigen
Jahren wieder sehr stark. Da machen
NIGHTRAGE mit ihrem Debut „Sweet
Vengeance“ keinerlei Ausnahme. Eigentlich aus Griechenland stammend,
siedelte man kurzerhand nach Schweden über, um das 42-minütige Erstwerk
in Göteborg, unter zu Hilfenahme von
Produzent Fredrik Nordström im Studio
Fredman aufzunehmen. Nach diversen
anfänglichen Line-Up Versuchen entwickelte sich NIGHTRAGE zu einer Art
All-Star-Team. Bandkopf Marios Iliopoulos gelang es nämlich, neben dem talentierten französischen Bassisten Brice
Leclercq noch Gus G. (g.,Dream Evil),
Tom S. Englund (melodic-v.,Evergrey),
Per M. Jensen (d.,The Haunted) und die
Schwedentod Kampfsau Tomas „Tompa“ Lindberg (ex-At The Gates; ex-The
Crown; The Great Deceiver, Lock Up) zu
verpflichten. Brutal, schnell, ultrafies,
aber auch durchaus melodisch und megaeingängig verfeinert man das Gesamtkonzept mit harten Gitarrenriffs
und fantastischen Gitarrensoli. Catchy
Refrains zeugen von Know-how und
legen so den hohen Wiedererkennungswert fest. Tompa kreischt sich in gewohnter Manier die Stimmbänder blutig
und Gus G. steuerte noch ein paar vereinzelte Klargesangsparts hinzu. Sauber
aufeinander abgestimmt zeigt man
seine spielerische Klasse auf und stellt
so manche etablierte Combo in den
Schatten. Ein Vergleich mit dem letzten
Output von The Crown („Crowned In
Terror“), welches Tompa ebenfalls eingesungen hatte, wäre hier durchaus
angebracht. NIGHTRAGE’s Musik ist
zwar wesentlich melodiöser, aber bis
auf ein paar wenige Parts nicht minder
aggressiv. Reinhören solltet ihr unbedingt mal in die absoluten Death Metal
Bretter „The Glow Of The Setting Sun“,
den vierten Track „Elusive Emotion“,
den vergleichsweise gediegenen sieb-
unter auch ex-Brainstorm-Shouter Marcus Jürgens) aber trotzdem, und ihr
Start ist für dieses Genre auch recht
gelungen. Von Tommy Newton klangtechnisch sauber in Szene gesetzt,
klingt der Hard Rock auch gar nicht
deutsch, sondern eher nach dem sonnigen Kalifornien, vor allem die Gitarren
zwirbeln äußerst amerikanisch. Wer
also auf Good Time Rock steht,
bekommt hier mal wieder Nachschub
und darf gern ein Ohr riskieren. Nicht
ganz mein Ding, aber für posige
Rock’n’Roller wirklich anständig. M.K.
a
Musik angeht, weiß ich nicht so recht,
wo und wie ich die deutsche Truppe
einordnen soll. Viel Power hat die
Mucke ja, ist einerseits traditioneller
Hard Rock/Metal, flechtet aber auch
moderne Einflüsse mit ein. So sind die
Gitarren tiefer gestimmt (meine ich
jedenfalls!) und auch der Gesang hat
teilweise einen modernen Anstrich manchmal klingt der Gesang auch verdammt nach Axxis, und das konnte ich
eigentlich noch nie abhaben. Tja, ich
wage zu behaupten, daß „Kings Of
Pain“ für Traditionalisten zu modern
und für Freunde moderner Sounds zu
traditionell klingt. Dazwischen bleibt
eben ein nicht so große Zielgruppe! Ich
kann mich allerdings auch böse täuschen. Das Album kann mich eher weniger begeistern. M.K.
a
PISSING RAZORS
Evolution
Spitfire Records
„Texas loud and Texas proud“ lautet der
Slogan, den Originalmitglied, Schlagzeuger und Produzent der Band Eddy
Garcia für das neue PISSING RAZORS Album „Evolution“ bereithält. Aus El
Durchgänge, um sich mit den oft wechselnden hardcorelastigen Spektren richtig anzufreunden. Dann geht „Evolution“ aber schon fast runter wie Öl.
Aufgenommen und abgemischt wurde
das knapp 37-minütige, fünfte Studioalbum der Texaner von Garcia himself in
seinem eigenen Homestudio. Besonders
gut gefielen mir die megaabgefahrenen
Faustschläge „Perseverance“ und „The
Threshold“, sowie die alles in Grund
und Boden stampfenden Tracks „Takedown“ und „Two Face Devil“. Alles in
allem ist „Evolution“ ein ausgereiftes
und eigenständiges Silberscheibchen
geworden, das man Hardcore/ThrashFans guten Gewissens weiterempfehlen
kann. J.G.
a
PUMP
Against Everyone’s Advice
Neon Knights
Es gibt sie also doch noch, die Party
Time Hardrocker! Hat der Grunge-Boom
Anfang der Neunziger fast alle platt
gemacht, haben sich die letzten wahrscheinlich in den Underground verzogen. Mit „Against Everyone’s Advice“
versuchen es die deutschen PUMP (dar-
den Rahmen dann wohl doch sprengen. Im
DIN A4 Format auf je ca. 140 Seiten bekommt man Anecktoden aus erster Hand,
die mit seltenen Fotos untermauert werden. In dem Metallica Werk sind Biographie- und Interviewcharakter am interessantesten und komplexesten illustriert.
Hingegen spielt das Nirvana
Werk mit dem Abdruck des
letzten Interviews von Kurt
Cobain seinen Trumpf aus. Alle
drei Bücher bestechen durch
ihre Liebe zum Detail und
natürlich guter Recherche,
und heben sich von der Masse
der derzeitigen Biographieveröffentlichungen ab.
Ich kann nur
jedem Fan von
einer dieser
Bands empfehlen, die Euros
locker
zu
machen und
bei den Exemplaren zu zuschnappen.
D.H.
BOOKS
Ozzy Osbourne – Fucking Mad
(Carol Clerk)
Metallica – Hit The Lights
(Chris Ingham)
Nirvana – Teen Spirit
(Chuck Crisafulli)
Rockbuch Verlag
Hut ab, was Rockbuch Verlag
an den Start bringen. Mit den
aufgezählten Büchern, wird
jeder einzelne Song der
jeweiligen
Band genau
beschrieben
und
analysiert. Bei Metallica spart
man sich zwar
die Stories zu
den Coverversionen, aber
dies
würde
28
PROTOTYPE
Trinity
Massacre
Wer auf heftigen Prog Metal steht, sollte sich dieses Album nach Hause holen,
denn sonst verpßt ihr etwas. Die größtenteils thrashigen Sprints durchsetzen
die Jungs immer wieder mit technischen Kapriolen, ohne dabei den Songfluß zu zerstören. Im Gegensatz zum
harten Riffing steht dann auch der sehr
melodische, klare Gesang (würde auch
gut zu Hard Rock- oder Melodic MetalCombos passen), was eine interessante
Paarung ergibt. Äußerst empfehlenswert! M.K.
a
RAUNCHY
Confusion Bay
Nuclear Blast
Noch härter, noch thrashiger und noch
versierter zeigt sich das dänische Sextett RAUNCHY auf seinem zweiten
Longplayer „Confusion Bay“. Eiferte
man mit dem ebenfalls grandiosen Debut „Velvet Noise“ noch Bands wie Fear
Factory oder Machine Head nach, tauchen mittlerweile eine Vielzahl zusätzlicher musikalischer Spektren in
RAUNCHY’s Musik auf, die diese in eine
etwas andere Richtung leiten. Den
kraftvollen Neo-Thrash/NU-Metal verknüpfte man, wie schon beim Vorgänger, mit diversen Elektro-Sounds, die
aber diesmal eher in die Schwedenecke
einzuordnen sind. Dadurch wandelt
man neuerdings eher auf Pfaden von
Soilwork, In Flames oder gar Pain. Ihr
stets moderner, thrashiger Future Metal
zeichnet sich durch know-how, punktgenaues Timing und vor allem durch das
fette Drumming von Schlagwerker
Morten Toft Hansen aus. Aber auch die
feinen Soli und der variable Gesang
zeugen von höchster Qualität.
Zwischendurch steuert man immer wieder ruhigere Gefilde an, um den härteren Parts mit noch mehr Druck zu begegnen. Das etwas über 52 Minuten andauernde „Confusion Bay“ ist absolut
empfehlenswert und wird sicherlich
den Durchbruch der sechs Dänen einläuten. J.G.
a
RAZORBACK
Animal Anger
Massacre Records
So macht Heavy Metal Spaß. Mit
“Animal Anger” bringt Rolf Munkes (g,
Majesty) seine neue Band an den Start
und liefert ein Headbanger Album
„par excellence“ ab. Seinen Teil zum
Gelingen dieses Albums hat ohne
Zweifel auch der ehemalige Company
Of Snakes Sänger Stefan Berggren beigetragen. Heute klingt er mehr nach
dem jungen Dio und einem Schuss
Danny Bowles von Thunder. Die meisten Titel sind im Midtempo und kommen sehr kraftvoll und melodisch
rüber. Am Besten kommen aber: der
Stampfer „A New King In Town“, das
flotte „One By One“ und das treiben-
de „Release Me“. D.H.
a
RAVAGER
Naxzgul Rising
Osmose Productions
Ein wahrer Höllenritt durch die
Unterwelt wird uns in Form von „Naxzgul Rising“ entgegengeblasen. Die drei
Mexikaner RAVAGER haben sich allerdings bereits wieder aufgelöst und spielen nun teilweise bei ihrer neuen Band
Hacavitz. Als so schlimm empfinde ich
die Auflösung der Band allerdings nicht,
denn wenn ich mir „Naxzgul Rising“
reinpfeife, erinnert mich das dargebrachte Material ein wenig an das Debut der drei Mexikaner „Storm Of Sins“,
das mich auch schon nicht auf ganzer
Linie überzeugen konnte. Somit steht
deren zweites Album dem Vorgänger in
nichts nach, besitzt es doch einen zu
chaotischen Aufbau, der durchaus mit
gelungenen Riffs aufwarten kann. Das
genügt aber bei weitem nicht, bedenkt
man dass die Eingängigkeit dabei absolut auf der Strecke bleibt. So schnell,
wie einem „Naxzgul Rising“ ins Ohr und
damit auch in die Hirnwindungen
schießt, so schnell verlässt es selbige
auch wieder, ohne dabei einen nachhaltigen Eindruck zu hinterlassen. Das Teil
ist nur was für Extrem Metaller, die auf
chaotische Zustände und kompromisslose Härte ohne Besonderheiten stehen,
der Rest kackt beim 48-minütigen
„Naxzgul Rising“ zwangsläufig tierisch
ab. J.G.
a
RE:AKTOR
Zero Order
Nuclear Blast
Bei RE:AKTOR aus Portugal haben wir es
mit einer Crossoverband zu tun, die in
diesem Sektor richtungsweisend für den
Sound der Zukunft sein könnte. Auf ihrem Debut „Zero Order“ verbinden sie
Cyber/Industrial Metal mit modernem
Rock, elektronische Samples mit harten
Riffs, Melancholie mit wütenden Ausbrüchen und Intensität mit Kreativität.
Eben eine Fusion der verschiedensten
Klangwelten, die stets mit catchy Refrains bedacht wurden. Abwechslungsreich ist „Zero Order“ allemal, da die
verschiedenen Stile auch einen kompletten, musikalischen Wechsel innerhalb der einzelnen Tracks hervorrufen.
So beginnt der zweite Track „My Own
Fear“ beispielsweise als futuristische
Thrash Attacke, mutiert dann zwischenzeitlich zu einem Nu Metal/Hardcore
Track und endet als eingängiger, mit
elektronischen Samples unterlegter
Rocksong. Weitere Anspieltips sind das
eingängige „Damage Zone“, das melancholische „See“, sowie die wütenden
Tracks „Stellarator“ und „AS>D<EX“.
Mit einer Spielzeit von fast 42 Minuten
ist „Zero Order“ eine gelungene Fusion
verschiedener Cyber- und Future Metal
Sounds, die eine breite Soundlandschaft abdecken und dabei stets intensiv und richtungsweisend bleiben. J.G.
a
RIVAL
State Of Mind
Metal Blade
Ja, „State Of Mind“ ist nur 35 Minuten
lang, so etwas würde ich nicht gerade
als übermäßig viel Material bezeichnen.
Das gute daran ist aber, daß dafür auch
nicht ein schwacher Song darunter ist.
Rival haben eine große Portion Thrash
in ihre Musik gepackt, was ihnen auch
nicht schlecht zu Gesicht steht. Dadurch klingen die Omen-Verweise zwar
nicht mehr so stark durch, aber RIVAL
haben langsam ihren Stil verfeinert.
Leider ist aber die Produktion nicht so
doll, wie Neven im Interview geschwärmt hat. Trotzdem ist „State Of
Mind“ ein sehr, sehr gutes Album geworden, das ich allen nur ans Herz legen
kann. M.K.
a
S.A.ADAMS
Mutated
Hardware
Ich kann immer nur wieder sagen, wie
bewunderswert es ist, wie stur der Namensgeber seit Jahren sein Ding durchzieht. So klingt auch „Mutated“ wieder
100%ig authentisch, ist Heavy Metal mit
Rock’n’Roll-Verweisen, kauzig, räudig,
schmutzig, ungehobelt und gemein.
Egal ob Mid Tempo, langsame Nummern
oder schnelle Songs ..., alles immer
ehrlich. Als Anspieltips möchte ich euch
die beiden Motörhead-like rotzenden
„Too Far Gone“ und „Thanks (FTM)“,
sowie das an Black Sabbath zu „Born
Again“-Zeiten erinnernde „Stand
Down“ und das verspieltere „Demons“
(welches übrigens schon aus dem Jahre
1981 stammt, zu jener Zeit zocke S.A.
noch mit Mike Portnoy zusammen) mitgeben.
Als Bonus findet man noch Re-Mixe von
„Mine“ („Signs Of A Time“ 1997) als
auch „Stalker“ und „Be Your Man“
(„Stovepipe“ 2002). Kein Überhammer,
aber ein ehrliches, gut rockendes und
Kurzweil bietendes Album. M.K.
a
SABBTAIL
Nightchurch
Massacre
Aus dem Norden Europas bekommen
wir ein Album vor den Latz geballert,
das sehr gewöhnungsbedürftig, weil extrem abwechslungsreich, aber umso interessanter ist. „Nightchurch“ ist mal
schleppend, bluesig, hymnisch, verspielt oder auch mal metallisch. Durchgängig ist die wammernde HammondOrgel, die einen an Deep Purple denken
läßt, und im Zusammenspiel mit den
anderen Instrumenten literweise Seventies-Spirit versprüht. Instrumental
ist die Musik erste Sahne, dem steht
auch ex-Malmsteen Goldkehlchen Mats
Léven mit seinem famosen Gesang in
keinster Weise nach. Sehr gut das
Ganze, wenn es auch etwas zeitaufwendig ist, sich reinzufinden. Es lohnt
sich aber auf jeden Fall. M.K.
a
SEASICK
Bestie Mensch
PWP
Die deutsche Formation SEASICK, die im
Jahre 1992 gegründet wurde, hat sich
auf straighten, schnörkellosen Death
Metal ohne jeglichen Keyboard- oder
Elektronikeinsatz eingeschworen. Hier
und da ist der erste offizielle Long-player „Bestie Mensch“ sicherlich noch ein
klein wenig verbesserungsbedürftig, ansonsten kann man das dargebrachte Material aber als ganz ordentlich bezeichnen. Mit überwiegend deutschen, gesellschaftskritischen Texten, die man
aufgrund der tiefen und schnellen
Death- Vocals von Kette kaum verstehen kann, hat man 1998 eine ordentliche Eigenproduktion auf die Beine gestellt, die bereits seit langer Zeit ausverkauft ist. Nun wird „Bestie Mensch“
über PWP wiederveröffentlicht und somit einer breiteren Masse zur Verfügung
gestellt. Mit 13 Tracks (davon 3 Bonustracks) und einer Gesamtspielzeit von
44 Minuten, haben SEASICK ein kompromissloses, überwiegend im mid- bis uptempo gelegenes Debut vorgelegt. An
der Produktion, die zwar wirklich nicht
sonderlich gut, aber o.k. ist, müsste
man das nächste mal ein wenig arbeiten, um mehr Klangvolumen zu erhalten (gerade was das Schlagzeug anbetrifft) und dadurch noch druckvoller zu
erscheinen. J.G.
a
SENGIR
Guitlty Water
Buzzville Records
Mit ihrem Debut „Guilty Water“ rudern,
die aus Belgien stammenden GothicRocker SENGIR, so ziemlich im gleichen
Fahrwasser, wie Lacuna Coil, Bloodflowerz oder Lullacry, ohne jedoch an die
Qualitäten, gerade der ersten beiden
genannten Bands heranzukommen. Zu
farblos und geradlinig wirkt das Material auf ihrem Debut. Der weibliche, etwas zu unspektakuläre Gesang von Ellen Schutyser, welcher mit selten ausufernden Keyboardsequenzen untermalt ist, kann die leider ebenfalls recht
selten aufkommenden ehrlichen Emotionen nur in Ansätzen transportieren.
Das soll jetzt allerdings nicht heißen,
dass „Guilty Water“, das mit einer Gesamtlauflänge von fast 48 Minuten zu
Buche schlägt, ein schlechtes Album ist,
sondern lediglich dass es an manchen
Stellen gekünstelt wirkt. Man hätte
vielleicht etwas mehr Wert auf Spontanität legen sollen, um so ehrlicher und
vor allem glaubwürdiger zu erscheinen.
Die nötige Schwere und Atmosphäre,
welche dieses Genre ihren Bands nunmal abverlangt, will leider auch nicht
immer aufkommen. „Guilty Water“ ist
somit ein durchschnittliches Album geworden, dass man nicht wirklich in
seine Gothic-Rock Sammlung aufnehmen muss. J.G.
a
SERPENT OBSCENE
Devastation
Black Lodge
„Devastation“, der neue, räudige Extrem-Metal-Output aus dem schwedi-
schen Hause Black Lodge ist ein wütender und brachialer Bastard geworden.
Überwiegend frönt der SchwedenFünfer seiner Gier nach Blastbeats und
totaler Verwüstung. Dieses Thrash/
Death Metal-Inferno setzt so manchen
CD-Player in Brand und geht dabei äußerst kompromisslos zu Werke. Leider
gilt es auf „Devastaion“ aber nur wenige Highlights, wie beispielsweise den
dritten Track „Beyond Recognition“,
der gerade durch seinen thrashigen Anstrich, sowie sein gelungenes Arrangement besticht, zu vernehmen. Irgendwie bin ich von diesem Output hin- und
hergerissen, denn es verbergen sich
durchaus einige intensive, eingängige
Riff-Attacken unter den zehn Songs.
Gerade wenn ich mir das derbe und
brutal schnelle „Terror From The Sky“
oder das mit coolen Gitarrensoli gespickte, ebenfalls äußerst derbe „Perversion Prevails“ reinziehe. Auf Dauer
ist mir das Material auf „Deavastation“
allerdings doch etwas zu durchwachsen
und eintönig. In einer Gesamtspielzeit
von 34 Minuten metzelt man alles nieder, was einem in die Quere kommt. Mit
ein bißchen Veränderung/Verbesserung
im Songwriting und ein wenig mehr Abwechslung könnte man sicherlich wesentlich besser abschneiden. Dieses
brachiale Fegefeuer ist definitiv nur für
die Die-Hard-Fraktion unter den Extrem
Metallern bestimmt. Reinzuhören lohnt
sich für die angesprochene Klientel jedoch allemal. J.G.
SEVENTH KEY
The Raging Fire
Frontiers
Kansas füllt den guten Billy Greer anscheinend nicht aus, so hat er sich einfach an ein zweites SEVENTH KEY-Album rangemacht. Zusammen mit Mike
Slamer (g.,k. - war auch an der Produktion und dem Songwriting beteiligt), Jamie Thompson (d.) und Terry Brock
(backing vocals) hat er zehn Songs eingespielt, die eine ordentliche Palette
an melodischem und auch mal ordentlich bratendem Rock abdecken. So hört
man Nummern, die an Journey („Always From The Heart“), Van Halen („Sin
City“), Foreigner („It Should Have Been
You“), Def Leppard („Run“) oder Deep
Purple/Rainbow („Pyramid Princess“)
erinnern; auch die restlichen Songs
pendeln sich irgendwo in der Schnittmenge davon ein. Einzig der letzte
Track ist ein härtemäßiger Ausreißer
nach oben, denn „Winds Of War“ ist
eine waschechte, düster-schleppende
Metal-Nummer. „The Raging Fire“ ist
ein feines, abwechslungsreiches RockAlbum geworden, da drücke sogar ich
mal gern die Repeat-Taste! M.K.
a
SHINING FURY
Last Sunrise
Metal Blade
Endlich mal wieder ‘ne Melodic Speed
Band, die sich nicht so offensichtlich
von H aus HH beinflußt fühlt und auch
mal etwas anders klingen will. Eigentlich schon mal gute Voraussetzungen.
Dann hat man sich auch noch ein paar
Kollegen (z.B. von Domine oder Eldritch) zur Verstärkung geholt. So brummen die Gitarren ordentlich, KinderChöre sucht man vergeblich und flechtet auch die eine oder andere interessante Idee mit ein. Aber scheinbar bin
es des Melodic Speeds etwas überdrüssig, denn der Oberklotz ist dieses Album
trotzdem nicht für mich. Bei den meisten Nummern bleibt bei mir nichts hängen und sind somit auch nur okay. Liegt
aber möglicherweise auch an dem Gesang, der mich nicht ganz überzeugen
kann. Allerdings will ich nicht verschweigen, daß „Snake’s Game“, „Declaration Of A Cheat“ oder „Net Love“
richtig gut rüberkommen. Doch ob man
die Coverversion von Toto’s „Rosanna“
wirklich braucht, bezweifle ich auch.
Nicht schlecht, aber nicht gut genug. M.
29
THE SHITHEADZ
Dirty Pounding Gasoline
Locomotive Music
Nach den V8 Wankers geht es nun weiter im Bereich fette Autos, Motoren und
Chrom. Für die Fahrten zwischen Offenbach und Mönchengladbach gibt es nun
noch eine Band für den Amischlittenfahrer: The Shitheadz. The Shitheadz
kombinieren Down, C.O.C, etwas Kyuss
mit einer Portion Rotz Rock und verwandeln das Ganze in „Dirty Pounding
Gasoline“. Titel wie „Nitro“ und „Motorjesus“ bringen den Gasfuß automatisch ins zucken und fordern mehr. D.H.
a
SIN CITY SIX
Home Of The Brave
Locomotive Music
Garage- und Punk Rock ist wohl die
beste Umschreibung für den Stil, den
SIN CITY SIX auf „Home Of The Brave“
ganz locker vom Leder lassen. Mit neuem Sänger ausgestattet und zwölf neuen, sauber performten Songs am Start,
hat man einen erfrischenden Sound eingefangen. Trotz des erfrischenden,
belebenden Sounds scheint „Home Of
The Brave“ direkt aus den 80ern zu
kommen. Ein Vergleich mit den Frühwerken der Stones scheint zwar etwas
vermessen, trifft die musikalische
Ausrichtung von SIN CITY SIX aber ziemlich genau. Ich meine auch einige Parts
vernommen zu haben, die gewisse Parallelen zu Monster Magnet oder auch
Danzig („Best Left Alone“) aufweisen.
Für die richtige Kneipenatmosphäre mit
verhangenem Zigarrenqualm und verdammt viel Whiskey, ist das emotionsgeladene „Home Of The Brave“ auf
jeden Fall das Richtige. Das fast 39 Minuten andauernde Garage-Punk/RockAlbum wird sich sicherlich perfekt in
die CD-Sammlung der 80er Rockfans
einreihen. Russel Conway, der Neue am
Mikro versteht sich darauf, genau dieses 80er Feeling auszudrücken. Gemeinsam mit ihm war es Norah, Mike,
Barnaby und Angel ein leichtes, den
Spirit von Ex-Sänger Lee Robinson einzufangen und nahezu authentisch wiederzugeben. Cool, dass es heute noch
Musiker gibt, die sich nicht nur an der
Musik vergangener Epochen vergehen,
um daraus ein lächerliches, unprofessionelles Remake zu machen, sondern
eigene Ideen, Kreativität und vor allem,
heutzutage völlig außer acht gelassene,
echte Emotionen in die Musik einfließen
zu lassen. J.G.
a
SINISTER
Savage Or Grace
Nuclear Blast
Eine knappe halbe Stunde aggressiver,
düsterer und äußerst brutaler Death
Metal wird uns auf „Savage Or Grace“,
von den Holländern SINISTER, entgegengefeuert. Die kleine, zierliche
Frontfrau Rachel, die seit dem Vorgängeralbum „Creative Killings“ zum festen Bestandteil der Band gehört, faucht
uns dabei derart perverse Deathgrowls
entgegen, dass man sich schon mehrmals die Ohren reiben muss, um zu realisieren, dass es sich bei dem „Sänger“
tatsächlich um eine Frau handelt. So
erging es mir bereits beim Cannibal
Corpse/ Sinister-Konzert in der Münsterer Live Arena, als ich etwas abseits
mit ein paar Kumpels am quatschen war
und plötzlich SINISTER auf die Bühne
kamen. Ich stand noch mit dem Rücken
zur Bühne, als diese extrem tiefen
Deathgrowls meine Gehörgänge passierten, ich mich umdrehte und aus
dem staunen nicht mehr rauskam. Da
stand doch tatsächlich eine, nicht größer als 1,65 m kleine braunhaarige Frau
am Mikro, die sich die Stimmbänder
blutig röhrte. Diese bestialische, weibliche Gesangsdarbietung dürfte wohl so
ziemlich einzigartig in der Metalwelt
sein. „Savage Or Grace“ ist mit Sicherheit nichts für Weicheier, aber Fans der
rohen, unverbrauchten Sounds sollten
unbedingt mal in dieses perverse
Extremeisen hineinhören. J.G.
a
SLYDE
Emotion Overflow
Équinoxe Records
Moderne, straighte, oft zweistimmige
Rockmusik mit eingängigen Refrains
sind das Markenzeichen, des deutschen
Sextetts SLYDE. Diverse Einflüsse aus
Metal, Gothic und Folk stehen stets im
Konsens mit einer melancholischen, jedoch stets lebensbejahenden Atmosphäre. Die männlichen, sowie die weiblichen Gesangslinien unterscheiden sich
in ihrer Härte und Intensität kaum voneinander. Das Debut von SLYDE kann
zwar mit guten Arrangements aufwarten, dennoch fehlt mir dabei der gewisse Kick. Ein klein wenig mehr Bombast
hätte sich sicherlich zugunsten der
Atmosphäre ausgewirkt. Auch die Wahl
der Singleauskopplung „Take Away My
Pain“ halte ich für etwas mißglückt. Der
Song ist einfach zu unspektakulär und
läuft sich nach einigen, wenigen Durchgängen bereits tot. Der siebte Track
„Into The Light“, sowie der achte Track
„Mother“ sind allerdings besonders hervorzuheben und wirklich gelungen.
Beim zehnten Track „Good Day To Die“
macht sogar das Sterben wieder so richtig Spaß. Durchgehend gute, allerdings
doch etwas zu unspektakuläre Songs
bahnen sich ihren Weg durch etwas
über 42 Minuten Spielzeit. Hätte man
bei der Produktion auf etwas mehr
Klangvolumen wertgelegt, dann würden
die Songs auch ernsthafter und mit etwas mehr Schmackes rüberkommen. J.
a
SORATH
Vivimos En Perpetua Guerra
Metal Breath
Die tschechischen Black Metaller SORATH bestehen seit 1993 und haben bereits mehrere Demos veröffentlicht. Mit
„Vivimos En Perpetua Guerra“ feiern
sie nun ihr zehnjähriges Bandbestehen.
Blastbeatparts wechseln über zu gediegenen und sauber performten Zwischensequenzen, die immer wieder für die
nötigen Ruhepausen sorgen. Der Gesang
von Gitarrist und Sänger Admirerforestae kann mich dabei allerdings nicht
hundertprozentig überzeugen, ist er
doch für Black Metal nicht intensiv genug. Daran sollte man unbedingt arbeiten, denn das dargebrachte Material
kann sich ansonsten wirklich hören lassen. Technisch tight, aber leider auch
etwas zu unspektakulär gehen die vier
Tschechen hier zu Werke. Auch an der
eigentlich guten Produktion gibt es
etwas zu bemängeln, denn sie ist eindeutig zu hell ausgefallen, was dem
Ganzen den Druck nimmt. Das, etwas
über 34-minütige „Vivimos En Perpetua
Guerra“, ist zwar mit Sicherheit kein
schlechtes Album, aber auch nicht
mehr, als guter Durchschnitt. J.G.
a
STORMHAMMER
Lord Of Darkness
Mausoleum
Mit „Lord Of Darkness“ gehen die Süddeutschen STORMHAMMER in die dritte
Runde. „Lord Of Darkness“ schließt direkt an seine Vorgänger an und wie
schon in der Vergangenheit findet man
hier eine Reihe wirklich guter Powermetalknaller. Titel wie „Ace In The
Hole“, Lord Of Darkness“, „Cyber Mortis“, die Bandhymne „Stormhammer“
und die Powerballade „Wise Man“ bei
welcher Sänger Tommy Lion erstklassige
Arbeit abliefert gehören zu den Tracks
in die man auf jeden Fall mal reinhören
sollte und präsentieren die CD am Besten. Freunde guter Handwerksarbeit
und Powermetal kommen hier auf ihre
Kosten. D.H.
a
STREAM
Chasin’ The Dragon
Mausoleum
Alleine die Besetzung Peter Scheithauer, David Glen Eisley, Bob Daisley
und Eric Singer garantiert schon handwerkliche Hoch-Qualität. Dazu gesellen
sich zu einigen Songs noch einige bekannte Namen wie u.a. David Reece
oder Chuck Wright. Doch das würde
alles nichts nützen, wenn das Songwriting nicht stimmt - das tut es aber. Zehn
rassige Hard Rock-Nummern (lediglich
„Rock Bottom“, „Camouflage“ und
„Fade To Black“ scheinen mir ein bißchen kraftlos), die auch schon mal die
Schwelle zum Heavy Metal überschreiten (z.B. „Far From The Madding
Ground“). Überhaupt nicht kitschig
oder schnulzig und mit ordentlich
Dampf eingerockt; hinzu kommt eine
warme Tiefe, die wohl auch hauptsächlich durch das rauhe, kratzige Organ
von David Glen Eisley herrührt. Dazu
eine transparente und druckvolle Produktion. Zwar fallen die vier BonusTracks produktionstechnisch etwas ab,
musikalisch sind sie aber vom gleichen
Kaliber wie die „offiziellen“ Songs. M.K
a
SUBLIME CADAVERIC DECOMPOSITION
II
Osmose Productions
Au weiaaah!
Heftiger, zweistimmiger Gore-Grind aus
unserem französischen Nachbarland,
kommt hier in Form von SUBLIME CADAVERIC DECOMPOSITION unaufhaltsam
auf uns zu. Schon das abgefuckte Cover
zeigt einen, von Maden befallenen
Fötus und weist damit darauf hin, dass
es sich bei „II“ nur um einen äußerst
kranken und ultrafiesen Hassbrocken
handeln kann. Aber genauso heftig, wie
die Sache hier ausfällt, genauso einfallslos ist sie auch. Fast schon in Minutenabständen holzt man sich durch 22
Tracks, die durchgehend mit so geistreichen Titeln, wie „xx 03.01“ oder „xx
12.02“ (sollen wohl Daten sein) bedacht
wurden. Nicht wirklich gut inszeniert,
mit nur wenig Wiedererkennungswert
belegt, sondern einfach nur derbe, hat
man mit „II“ das 32-minütige Langeisen
Nummer zwei eingespielt. Dieser
Release ist nur was für Leute mit Harter
Hülle, hartem Kern und scheiß viel
Nerven!!! J.G.
a
SUIDAKRA
Signs For The Fallen
Century Media
Der fünfte offizielle Release, der aus
Monheim stammenden Melodic/ Pagan/
Viking/Folk/Deather SUIDAKRA, kommt
zwar mit ein wenig dezenterem Bombast aus, als noch der Vorgänger
„Emprise To Avalon“, führt aber nach
wie vor die angesprochenen musikalischen Elemente gekonnt zusammen.
Herausgekommen ist dabei eine interessante, variantenreiche Produktion,
die gerade dadurch sehr eigenständig
wirkt. Mit catchy Refrains bestückt und
viel Liebe zum Detail versehen, führt
man die Hörerschaft mit spielerischer
Leichtigkeit durch zehn neue Tracks.
Filigrane Gitarrentechnik, sauberes,
punktgenaues Drumming und die
wütenden, sowie cleanen Vocals von
Arkadius und Marcel wurden im Stage
One Studio perfekt eingefangen. Gemeinsam mit Andy Classen erschuf man
das abwechslungsreiche und sehr melodische „Signs For The Fallen“. Mit einer
Lauflänge von 43 Minuten und seiner
musikalischen Vielfalt ist SUIDAKRA erneut ein Ass aus dem Ärmel gerutscht. J
a
SUPERFLY 69
Dummy Of The Day
Sweet Lemon
Die fünf Essener Crossover/Punk Rocker
SUPERFLY 69 veröffentlichen mit „Dummy Of The Day“ ihr nunmehr zweites
Album. Die Ruhrpottler wollen mit
ihrem eigenwilligen und ebenso abwechslungsreichen Stil gute Laune verbreiten, was ihnen auch mit Leichtigkeit gelingt. Allerdings könnte man
„Dummy Of The Day“ auch als „Musik
für die breite Masse“ bezeichnen. Diese
Bezeichnung ist allerdings nicht zwingend negativ zu verstehen, denn die
Jungs verstehen sich darauf, die verschiedensten Stile in einen Topf zu werfen und sich dabei die Sahnestücke
rauszupicken. „Dummy Of The Day“
trifft zwar nicht wirklich meinen Geschmack, aber dass es dieses Quintett
drauf hat, merkt man spätestens bei so
emotionellen Titeln, wie dem Opener
„Mine All Mine“, dem dritten Track
„One & A Million Times“, dem Hardcore
angehauchten „Dumbass“ oder auch
dem neunten Track „Them Or Me“. In
einer knappen dreiviertel Stunde lassen
die Essener SUPERFLY 69 eine variantenreiches, eingängiges und Spaßverbreitendes Album vom Stapel. J.G.
a
TANKARD
Beast Of Bourbon
AFM-Records
Mit schrägen, abgedrehten und lustigen
Texten über Alkohol, Parties und Saufen, machen TANKARD seit nunmehr 22
Jahren nicht nur unsere Republik unsicher. Mit ihrem 13. offiziellen Release
„Beast Of Bourbon“, welches von Andy
Classen im Stage One Studio produziert
wurde, haben sie ihr bislang stärkstes
und ausgereiftestes Werk am Start. Bereits mit dem Vorgängeralbum „B-Day“,
das ebenfalls von Andy Classen produziert wurde, räumten die vier Frankfurter Jungs durchweg positive Kritiken
ab und hielten zu ihrem 20-jährigen
Bandbestehen ein großartiges Geschenk
für die Fans bereit. Das neue, hochprozentige Silberscheibchen „Beast Of
Bourbon“ steht dem grandiosen Vorgänger in nichts nach, ist dabei sogar noch
abwechslungsreicher und versierter und
versprüht eine ganze Menge Power.
TANKARD’s Thrash Metal fährt seit Jahren eine klare Linie, was allerdings
nicht als negativ zu werten ist. Wenn
man ein TANKARD-Album in den CDPlayer legt, weiß man eben bereits im
Vorfeld, was einen erwartet. Nicht,
dass ihre Musik vorhersehbar ausgelegt
ist, aber es ist eben der typische TANKARD-Sound. Die fetten Gitarren, das
heftige Drumgewitter, sowie Andreas
„Gerre“ Geremia’s Vocals kommen mit
jedem neuerlichen Output versierter
und facettenreicher rüber. Mit den Mitgröhl-Hymnen „Slipping From Reality“,
„Die With A Beer In Your Hand“ und
„Fistful Of Love“ ist TANKARD auch
dieses mal wieder ein fettes Ass aus
dem Ärmel gerutscht. J.G.
a
THE BLACK DAHLIA MURDER
Unhallowed
Metal Blade
Wild, fetzig und ungebremst tragen
uns, die aus Detroit/Michigan stammenden THE BLACK DAHLIA MURDER
ihre Version des melodischen, zweistimmigen Death/Thrash vor. Nach dem,
noch immer ungeklärten und äußerst
bestialischen Mord an der MöchtegernSchauspielerin Elizabeth Short benannt,
ist dieses Quintett ganz klar vom
schwedischen Death Metal, sowie den
heftigen, kaum zu bändigenden Sounds
der Florida Death/Thrash Schule beeinflusst. In etwas über 36 Minuten hält
uns das Debut „Unhallowed“ neben den
finsteren, in tiefes Leid getauchten
Drum- und Gitarrenparts, noch Trevor
Strnad’s (!?!) kranke, ketzerischen Vocals bereit. Als Gegenpol dazu setzt er
seine Growls auch furchteinflößend
dunkel ein. Dieses Gesamtkonzept kann
sich wirklich hören lassen und klingt
wie ein frischer Wirbelwind aus dunklen, fiesen und kompromisslosen
Stahlattacken. Wenn man bedenkt,
dass sich THE BLACK DAHLIA MURDER
erst im Januar 2001 gründeten und mit
ihrem Debut „Unhallowed“ bereits bei
einem Major Label untergekommen
sind, kann man ihnen schon jetzt eine
erfolgreiche Zukunft bescheinigen.
Fans von Callenish Circle, Amon Amarth
oder At The Gates werden an „Unhallowed“ ihre wahre Freude haben. J.G.
a
THE CROWN
Possessed 13
Metal Blade
Nach ihrem, im März letzten Jahres
erschienenem und an Brutalität kaum
zu überbietendem Hammeralbum
„Crowned In Terror“, schieben die fünf
Schweden von THE CROWN dieser Tage
ihren sechsten offiziellen Release nach.
Als Johan Lindstrand nach den
Aufnahmen zum vierten Album „Death
Race King“ aus familiären Gründen die
Band verließ, fragte man kurzerhand
bei Lock Up, The Great Deceiver und
mittlerweile auch Nightrage-Schreihals
Tomas „Tompa“ Lindberg an, ob er
nicht Lust hätte (auf „Crowned In
Terror“) die kompletten Vocals einzusingen. Dieser nahm das Angebot sogleich dankend an. Tomas wurde nach der
Amerikatour mit Darkest Hour und
einer Show in Stockholm allerdings
wieder aus der Band geworfen und man
fragte Johan, ob es ihm nicht möglich
wäre gesangstechnisch auszuhelfen, da
man ansonsten die gesamten noch anstehenden Gigs hätte canceln müssen.
Auch ich konnte mich nun also von der
stimmlichen Gewalt des „ex-Sängers“
in der Münsterer Live Arena überzeugen. Marko Tervonen (g.) fragte Johan
später bei einer Kneipentour, ob er
nicht Lust hätte, wieder fester Bestandteil von THE CROWN zu werden. Dieser
lies sich nicht lange bitten und sagte
zu. Nun schieben die Jungs also ihren
sechsten Release nach, der eine perfekte Mischung aus dem amerikanischen
und skandinavischen Sound bereithält.
„Possessed 13“ ist ein echter Knochenbrecher bestehend aus Tod, Dunkelheit,
Zerstörung, Revolution, Gewalt, Mystik,
Satanismus, Krieg, Drogen, Untergang,
Sex, schwarzer Magie und Rock ‘n’ Roll.
Ultraschnell und nicht minder aggressiv
gehen THE CROWN mal wieder zu
Werke und sind damit anderen Bands
dieses Genres um Meilen voraus. J.G.
a
THE FORSAKEN
Traces Of The Past
Century Media
Einen gewaltigen musikalischen Fort-
schritt konnte das Schweden-Quintett
THE FORSAKEN mit seinem dritten
Machwerk „Traces Of The Past“ verzeichnen. Extremer, dennoch melodischer Death Metal, der immer wieder
mit diversen Thrash-Einsätzen brilliert,
wurde auf anspruchsvolle Weise zu
ihrem ausgefeiltesten und reifsten
Werk verarbeitet. Technisch hochwertiger Death Metal eben, der ebenfalls
durch seine Mannigfaltigkeit an filigranen Gitarrensoli zu bestechen weiß. Im
Falle von THE FORSAKEN macht gerade
diese Mixtur aus der Extreme, stets verknüpft mit feinsten Melodien, den
Charakter und dadurch natürlich auch
deren Eigenständigkeit aus. Anders
Sjöholm’s Stimme, die sich gekonnt und
punktgenau mal in den Höhenlagen,
mal in tieferen Gefilden bewegt, darf
man an dieser Stelle natürlich nicht unerwähnt lassen. „Traces Of The Past“
wurde erneut mit Tommy Tägtgren in
den schwedischen Abyss Studios aufgenommen, wo dem Album ein bestmöglicher Sound eingehaucht wurde. Das Coverartwork stammt von keinem geringerem, als dem fleißigen Dark Tranquillity-Gitarristen Niklas Sundin (Arch Enemy, Naglfar, In Flames). Das 52-minütige Kreissägenblatt „Traces Of The Past“
besticht ebenfalls durch seine Mischung
aus typisch schwedischem Death Metal
und der nahezu perfekten Wiederbelebung des 90er Florida Death/ThrashStyles. Die Extremversion von Metallica’s Blackend am Ende der Scheibe ist
da nur das i-tüpfelchen auf einem rundum gelungenem Album. J.G.
a
THE GATHERING
„Sleepy Buildings
A Semi Acoustic Evening“
Century Media
Mit dem Rückblick auf eine, bis dato 14jährige, äußerst erfolgreiche Bandgeschichte, machten sich THE GATHERING auf eindrucksvolle Weise daran,
die Hits der vergangenen 14 Jahre in
einem anderen Licht erscheinen zu lassen und somit ein ganz besonders einfühlsames Geschenk für ihre Fans zu
kreieren. Die aus Holland stammende
5-köpfige Band beschreibt ihren Sound
gerne selbst als Trip-Rock. Das etwas
anders gelagerte, halb-akustische LiveAlbum „Sleepy Buildings“ wurde bei
zwei exklusiven Live-Shows im Veranstaltungssaal des LUX Kino in Nimwegen
(NL) am 21. und 22. August 2003 aufgezeichnet. An beiden Abenden wurde
eine passende Songauswahl aus sechs
Alben (unter anderem von ihrem 90er
Debut „Always“) vorgetragen. THE
GATHERING’s charismatische Frontfrau
Anneke van Giersbergen hypnotisiert
das Publikum stets mit ihrer seichten,
tragend-melancholischen Stimmvielfalt. Der, von zerbrechlich bis gefestigt
reichende, Aufbau der einzelnen Songstrukturen zieht wirklich jeden Zuhörer
in seinen Bann. Die zauberhaften Melodien wiegen sich förmlich in Anneke’s
enormem Gesangsvolumen hin und her.
„Sleepy Buildings“ ist ein ganz besonderes Hörvergnügen, dem man sich am
besten an einem späten Abend mit hoher Lautstärke und dem einen oder anderen Glas Wein hingeben sollte. J.G.
a
THRESHOLD
Critical Energy
Inside Out
Nun, was gibt es zu „Critical Energy“ zu
sagen? Die Doppel-CD ist der Mitschnitt
des kompletten Konzerts im holländischen Zoetermeer am 06. Juni 2003 und
umfaßt mit den dargebotenen Songs einen schönen Rundgang durch das bisherige Schaffen der UK Progger. Sozusagen
eine Live-Best Of! Die Stimmung ist gut
und livetechnische Umsetzung der Kompositionen perfekt. Was will man als
Prog- oder gerade als THRESHOLD-Fan
mehr? Vielleicht noch die dazugehörige
DVD? Wer auf die visuelle Vollbedienung
verzichten kann, ist allerdings mit dieser Doppel-CD bestens bedient. M.K.
a
THUNDERSTONE
The Burning
Nuclear Blast
Die Skandinavier hatten mit ihrem
Debüt einen überraschenden Senkrechtstart hingelegt und wollen heuer
mit dem Nachfolger ihren Status ausbauen. Theoretisch sollte ihnen das gelingen, denn die vielen Fans des Vorgängers sollten erst recht an „The Burning“ gefallen finden. Gitarrentech-
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nisch schreddert’s ein bißchen mehr
und der Gesang ist sowieso im grünen
Bereich, und auch eingängige Melodien
haben die Jungs wieder zuhauf. Die
Hälfte der zehn Songs nennen eine
schnelle Gangart ihr Eigen. Persönlich
stehe ich nicht so sehr auf diesen
Melodic Metal, aber wer sich gern
Stratovarius in etwas härter reinzieht,
kann voll darin aufgehen. M.K.
a
THYRANE
Hypnotic
Century Media
Mit „Hypnotic“ wagen die Finnen
THYRANE, gegenüber ihrem Vorgängeralbum „The Spirit Of Rebellion“, erneut
einen Schritt in eine andere Richtung
und verändern ihren Sound zu Gunsten
des Industrial orientierten Black Metal.
Der dritte full-length Silberling beinhaltet allerdings noch wie je zuvor viele
keyboradlastige Passagen, die sich
gekonnt mit dem übrigen harten, aber
eher schweren Soundgebilde paaren.
Eine Art THYRANE meets The Kovenant,
streift dabei Rammstein, um im
Anschluss ein paar Inspirationen bei Die
Krupps einzufangen. Blastmor’s Vocals
sind dabei zwar kräftig und hart,
jedoch der jeweiligen Situation stets
angepasst und keinesfalls übertrieben.
So richtig überzeugen kann mich dieses
Gesamtkonzept jedoch nicht, fehlen
hierbei doch die wirklich innovativen
Ideen, die nun mal einen hohen Wiedererkennungswert ausmachen könnten. Manche Passagen kommen mir
sogar eher gekünstelt vor. Ich möchte
damit keinesfalls ausdrücken, dass
„Hypnotic“ ein schlechtes Album ist,
aber leider kann dieser Release bei der
Masse an Veröffentlichungen nur in wenigen Momenten hervortreten. Wer sich
allerdings selber von THYRANE und dem
51-minütigen „Hypnotic“ überzeugen
will, sollte unbedingt die recht ge-lungenen Tracks „Firework“, „Phantas-mal
Paranoia“ und „Heretic Hunt“ antesten. J.G.
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TIAMAT
Prey
Century Media
TIAMAT haben sich ja leider über die
Jahre immer weiter von ihrem einstig
göttlichen Death und Düster Metal, wie
er noch auf dem 1992 erschienen
„Clouds“-Album oder dem 1994er
„Wildhoney“ zu vernehmen war, entfernt. Ein immerwährender Prozess der
stilistischen Veränderung scheint den
Schweden seit Beginn ihrer Karriere
auferlegt. Und auch diesmal hat sich
der Sound gegenüber dem Vorgängeralbum „Judas Christ“ zugunsten von
noch ruhigeren aber schwereren, rockigen Gothic Balladen verändert. Die 13
neuen Tracks wurden mit catchy Refrains bedacht und wirken keinesfalls
aufdringlich. Durch die gelegentliche
Einarbeitung einer weiblichen Gesangsdarbiertung erhalten die Songs mehr
Fülle und wirken dadurch interessanter.
Das achte TIAMAT-Album „Prey“ ist
wirklich gut in Szene gesetzt. Mit seinen
55:22 Minuten ist „Prey“ sicherlich für
die, in den letzten Jahren hinzugewonnenen Fans ein gefundenes Fressen, für
diejenigen, die auf die anfänglichen
Großtaten von Songschreiber Johan
Edlund stehen, aber wahrscheinlich
doch recht uninteressant. Wer sich gerne mit ruhiger, seichter Musik beschäftigt, dem eröffnet „Prey“ facettenreiche Gedanken- und Gefühlswelten. Die Songs sind fast gänzlich melancholisch gehalten und stets emotionsgeladen. Sie transportieren eine abwechslungsreiche Gefühlspalette, die
Verzweiflung, Traurigkeit und Perspektivlosigkeit, sowie als Kontroverse dazu
Erleichterung, Erfüllung und Freude
ausdrücken. Textlich behandeln die
Schweden grundlegende Fragen über
die Existenz, Gut und Böse, biblische
Symbolik und Egoismus, aber auch ein
Gedicht des Satanisten Aleister Crowley
wird hier behandelt. J.G.
a
TIME REQUIEM
The Inner Circle
Of Reality
Regain
Jetzt läuft den Keyboardern unter den
Lesern die Spucke im Mund zusammen,
Tastenzauberer Richard Andersson
schlägt mit seiner Hauptband wieder
zu. Im Vordergrund stehen natürlich
wieder superschnelle keyboardorientierte Songs. Die Qualität mit seinen
bekannten Alben kann „The Inner Circle
Of Reality“ locker halten und bringt mit
einem leichten Progtouch eine neue
Nuance ins virtuose Spiel des Meisters.
Für Fans und Tastenakrobaten ein Muss.
a
T.O.Y.
White Lights
E-Wave Records
Wie sich dieser Release in unserer heißgeliebtes WAY UP verirren konnte, ist
mir bis jetzt noch nicht ganz klar, aber
die neue CD von T.O.Y. liegt mir hier
nun mal zur Besprechung vor. Es handelt sich bei T.O.Y.’s Musik nämlich um
Elektropop, der laut Presse-Info mit
Wolfsheim zu vergleichen ist. Dieser
Vergleich hinkt meiner Meinung nach
allerdings ein wenig, denn an Wolfsheim kommt „White Lights“ bei weitem
nicht ran. Das soll jedoch nicht heißen,
dass es T.O.Y. nicht drauf hätten, spacige Elektrosounds zu erschaffen, sondern dass ihr Gesamtkonzept darauf
abzielt, kommerzig und absolut massentauglich zu sein. Moderne, clubtauglische Popsongs bahnen sich ihren Weg
durch eine Spielzeit von knapp einer
Stunde. Textlich geht es auf „White
Lights“ um die zwischenmenschlichen
Aspekte des Lebens, die von Sänger
Volker Lutz (Gesang/ Komposition/
Produktion) gut umgesetzt wurden. Die
zwölf neuen Songs besitzen jedoch einfach nicht die atmosphärische Schwere
und die stimmliche Originalität und
Individualität von Wolfsheim. „White
Lights“ ist mit Sicherheit nichts für eingefleischte Metaller, sondern eher was
für Dance-, Pop- und Technofans. J.G.
a
TWILIGHTNING
Delirium Veil
Spinefarm
Erst mit einiger Verspätung lassen TWILIGHTNING mit ihrem Debüt aufhorchen, hatten sie doch vor zwei, drei
Jährchen mit ihrem Beitrag auf der
HOW Metal Crusade-CD ein guten Eindruck hinterlassen. Den können sie jetzt auch bestätigen. Ihr Metal mit Hard
Rock-Einschlag ist recht gefällig, die
Keyboards nicht zu aufdringlich, der
Gesang gut (wenn auch nicht herausragend) und die Songs gehen gut rein.
Positiv finde ich, daß die Band nicht
„auf Teufel komm raus“ das Gaspedal
durchtreten und sich dadurch auch
nicht in die Masse der neuen speedigen
Melodic Metal-Combos einreihen. Dadurch ist „Delirium Veil“ zu einem guten, melodischen Album geworden.
Weiter so! M.K.
a
U.D.O.
Thunderball
AFM
Onkel Udo Dirkschneider und Combo
holen auf ihrem neusten Output den
Hammer raus und geben kräftig Gas,
was gerade der Track „Hell Bites Back“
zu Ausdruck kommt. Die Songs sind wie
aus einem Guss mit massig MitmachRefrains und der sägenden Stimme von
Herr Dirkschneider wie man sie schon
lange auf den letzten ACCEPT Scheiben
vermisste. Alles in allem ein druckvolles, treibendes und hartes Album aus
der Solinger Schmiede. So macht Metal
aus Deutschland Spaß. Als kleinen
Starter oder gar Add-On zur CD solltet
ihr euch noch die DVD-Single „Thundervision“ schnappen, hier findet ihr Video-Clips zu „Thunderball“, „The Arbiter“ und ein paar Live-Clips neben
einem „Thunderball“ Making Of weiteren Infos. D.H.
a
UNDERTOW
34ce
Silverdust
Mit dem druckvollen, dritten offiziellen
Album, „34ce“ (ausgesprochen: Three
Force) gehen die drei Süd-Deutschen
von UNDERTOW nun erneut an den
Start. Das Trio vermischt dabei die verschiedensten Stile des Metals (wie
Grunge, Nu-Metal, Hardcore, Doom und
traditionellen Metal) zu einem recht
interessanten Gesamtbild. Die musikalische Ausrichtung ist dabei zwar überwiegend aggressiv, bleibt dabei jedoch
stets melodisch. Immer wieder werden
UNDERTOW mit den „Pfundskerlen“ von
Crowbar verglichen. Dieser Vergleich
trifft vor allem auf Sänger Joschi (Joachim) Baschin’s Vocals zu, die man am
besten mit emotionell bis impulsiv
umschreiben kann. Abwechslungsreich
ist das dargebotene Material allemal,
da sich UNDERTOW darauf verstehen,
die angesprochenen Stile geschickt in
den einzelnen Songs unterzubringen.
Das 49-minütige „34ce“ ist ein modernes Metalalbum geworden, dass neben dem Titelsong „34ce“ noch mit der
Ballade „The Memories Lie“, den brutalen Tracks „W.O.T.“ und „Flashover“,
sowie dem zwar etwas brav wirkenden,
dennoch gelungenen neunten Track
„BushIDo“ aufwarten kann. J.G.
a
UNIVERSE
Is There Something?
Point Music
Hard Rock scheint wieder im Aufwind zu
sein, wie sonst könnte man erklären,
daß ich diesmal wieder relativ viele
Truppen zu besprechen habe, die sich
diesem Stil verschrieben haben. Obwohl ich schon seit Anfang der Achtziger Metal Fan bin, war mir bisher UNIVERSE aber bewußt eigentlich kein
Begriff; und das, wo die Band aus der
Achtziger-Truppe Axe Victims hervorgegangen war. Aber eigentlich auch kein
Wunder, denn die letzte Scheibe (das
zweite Album von UNIVERSE) bereits
1992 erschienen war. Na auf jeden Fall
bietet „Is There Something?“ melodischen europäischen Hard Rock, grob vergleichbar mit älteren Domain-Scheiben,
und ist kompetent eingespielt. Das
Songwriting an sich finde ich äußerst
solide und hält ein paar griffige Hooks
bereit, ist aber nicht die Mucke, die ich
sehr prickelnd finde. Geht in Ordnung
so, für mich jedoch zu wenige Überraschungen. Melodic Hard Rock-Begeisterte sollten aber das Album ruhig mal
anchecken, nicht daß hier jemand doch
was verpaßt. M.K.
a
VADER
Blood (MCD)
Metal Blade
Isn’t it? Yes it is! VADER melden sich, zur
Überbrückung der Wartezeit für ihre
nächste full-length CD, mit einer tierisch geilen Scheibe an der Metalfront
zurück. Die 7-Track-MCD „Blood“ wurde
aus fünf alten (von der „Revelations“Session) und zwei neuen Songs zusammengestellt. Doc’s pumpende Drums
bringen Europas führende Death Metal
Maschinerie voll in Fahrt. Coole Doublebass Attacken jagen in gewohnter
Manier brettharte Riffs und technisch
einwandfreie Soli bis zum metallischen
Höhepunkt. Peter’s unverkennbar dunklen Death Vocals kommen wie eh und je
kräftig, kompromisslos und vor allem
verdammt ehrlich rüber. Auch die Bassline des neuen Bassisten Novy (Behemoth, Devilyn, Dies Irae) fügt sich perfekt in die Riege der restlichen Instrumentalsektion ein. Ex-Bassist Simon
musste, nach einem Gig in Israel, aufgrund persönlicher Differenzen das
Handtuch werfen. VADER treten allerdings wie gewohnt heftigst Arsch und
sind mit ihrem grandiosen Sound nicht
mehr aufzuhalten. In den 27 Minuten,
welche die „Blood“ MCD bereithält, haben unsere polnischen Nachbarn noch
ein tierisch geiles Thin Lizzy Cover
(„Angel Of Death“) auf ihren Silberling
gebannt. Für Death Metal Fans ein
absolutes Muß, für Vader-Fans sowieso!
Für Lightmetaller und sonstige Weicheier bedeutet die „Blood“ MCD den
sicheren Tod! J.G.
a
VERSOVER
House Of Bones
Mausoleum
Daß Brasilien etliche außerordentliche
metallische Eigengewächse aufweisen
kann, ist hinlänglich bekannt. Zu diesen
kann man getrost VERSOVER dazuzählen. Die vier Brasileiros reichern
ihren Heavy Metal mit thrashigen und
progressiven Elementen an, es darf sogar rockig werden („Daem Angel“). So
überraschen sie den Hörer von Song zu
Song erneut und haben ein spannendes,
über 50 minütiges Album erschaffen.
Sowohl produktionstechnisch, instrumental als auch gesanglich gibt man
sich hierbei niemals die Blöße. „House
Of Bones“ erzählt eine Konzeptstory,
über einen Europäer, der eine Geschäftsreise nach Brasilien macht, die
aber anders verläuft wie geplant. Mehr
will ich nicht verraten, denn selbst ist
der Metal-Fan, das sehr gute Album hat
es auch verdient, gehört zu werden. M.
a
VHÄLDEMAR
I Made My Own Hell
Arise Records
Auch die Spanier VHÄLDEMAR haben
sich eines Besseren besonnen und den
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überzelebrierten Bombast größtenteils
über Bord geworfen. So ist eine Hinwendung zu rauherem Sound zu hören.
Der Opener/Titelsong erinnert dann
auch gleich an Helloween zur HansenSängerphase, aber das nachfolgende
„Breakin’ All The Rules“ zeigt auch, daß
man sehr wohl noch hier und da auf
einen schwülstigen Chorus und etliches
Gefrickel nicht verzichten will/kann.
Das zweite Scheiblein ist härter und
weniger geschliffen, die Songs mehr auf
das Wesentliche konzentriert, allerdings kann es auch trotz guter Songs
wie „Steam-Roller“ und „House Of
War“ nicht vollends überzeugen. Vor
allem sind die drei Instrumentals doch
eindeutig zuviel. Ja, der Ausschlag zeigt
in die korrekte Richtung, doch der Weg
dorthin ist noch ein weiter. M.K.
a
VITAL REMAINS
Dechristianize
Century Media
Extrem Metal der härtesten, bestialischsten und kompromißlosesten Gangart wird von den Amis VITAL REMAINS
in Form von „Dechristianize“ auf die
klägliche Menschheit losgelassen. Diesen satanisch-okkulten Leckerbissen
überleben wirklich nur die allerhärtesten Extrem Metaller. 1989 in Rhode
Island formiert, ist Tony Lazaro mittlerweile das einzige übriggebliebene
Gründungsmitglied. Seit 2001 röchelt
sich, neben Bassist, Drummer und Lead
Gitarrist Dave Suzuki, Deicide Mastermind Glen Benton schonungslos die
Stimmbänder wund. Die drei Amis von
VITAL REMAINS verbinden fiese, bedrohliche Melodien mit einer kranken Auslegung an brachialer Gewalt, die stets
fest in den traditionellen Wurzeln des
Metals verankert bleiben. Aufgenommen in den legendären Morrisound
Studios (Morbid Angel, Six Fett Under)
holte man zu einem Rundumschlag gegen das Christentum, mit all seinen
Mißständen und Heucheleien aus. Das
gnadenlose Ergebnis ist an Intensität
kaum noch zu überbieten und weist so
mancher Extrem Metal Band ihre
Schranken auf. Mit Glen Benton am
Mikrophon hat man eben auch den UrVater des satanischen, ultrabrutalen
Death Metal an Land gezogen. Mit einer
Tracklänge von zehn Minuten zeigt der
Rausschmeißer „Entwined By Vengeance“ beispielsweise deutlich auf, daß
extreme Metaltracks nicht zwangsläufig
nach zwei bis drei Minuten enden müssen, sondern auch in dieser Länge
durchaus interessant und abwechslungsreich bleiben. Bei einer Gesamtspielzeit von über einer Stunde ist „Dechristianize“ ein gefundenes Fressen
für alle Death Metaller und Undergroundler, die auf einen glasklaren (leider etwas zu hellen), dennoch total
abgedrehten Sound stehen. J.G.
a
WATCH THEM DIE
Watch Them Die
Century Media
Die noch recht junge, amerikanische
extrem-crossover Band WATCH THEM
DIE wurde im Jahre 2000 gegründet. Die
Vollblut-Assos aus Oakland/California
konzentrierten sich von Anfang an darauf, brutalen Thrash Metal zu spielen,
wie er schon von so mancher bekannten
Combo aus der San Francisco Bay Area
zum Besten gegeben wurde. Ihr Sound
beinhaltet allerdings eine deutlich modernere Auslegung und vermischt den
klassischen Bay Area Thrash mit Hardcore, Grindcore, Crust, Punk und Metal.
Durch das arschtighte und sauber abgestimmte Zusammenspiel der Akustikformation erreichte man, dass sich die
einzelnen Stile perfekt ineinander verschlingen. Mal geht es in Richtung Pantera (auch was die Stimme von Pat Vigil
anbetrifft), mal in Richtung Biohazard,
um letztendlich mit Punk, Grindcore
oder gar vereinzelte Black MetalAnleihen zu jonglieren. Mit innovativen,
sowie anspruchsvollen Ideen ging man
auf dem selbstbetitelten Debut „Watch
Them Die“ geradezu verschwenderisch
um und konnte somit gleich zu Anfang
der Karriere mit einem Majordeal bei
Century Media landen. Allein schon der
Opener „Torn Pages“, sowie die exzellenten Darbietungen der Tracks „Unleashed“, „To See You Bleed“ und „Resurrection“ machen Lust auf mehr und
schreien geradezu nach einer Live Performance. Das knapp 43-minütige
„Watch Them Die“ ist das organisierte
Chaos und das killt ohne Ende!!! J.G.
W.A.S.P.
The Neon God: Part 1
Sanctuary
Nach über 10 Jahren geht W.A.S.P.
Mastermind Blackie Lawless wieder
ein Konzeptalbum an. Das vielumjubelte „The Crimson Idol“ im Rücken,
ist es natürlich nicht besonders einfach wieder etwas in dieser Richtung
zu machen. Aber Blackie wäre nicht
Blackie, wenn er das nicht als Herausforderung sehen würde. Das ganze Konzept ist auf zwei CD verteilt,
die im Abstand von ein paar Wochen
erscheinen werden. Auf diese Art und
Weise war Blackie nicht gezwungen
alles auf 80 Minuten zu pressen. Somit
sind auf dem mir vorliegenden Silberling 14 Titel enthalten, wobei hier
Sprecherpassagen und Intros mitgezählt sind. Die 9 enthalten Songs, das
eröffnende Instrumental „Overture“
nicht mitgezählt, zeigen die komplette W.A.S.P.-Bandbreite auf. So sind
schnelle treibende Songs, aber auch
gefühlvolle Balladen dabei, über
denen die sägende und markante
Stimme (natürlich meist zweistimmig)
von Blackie tront. Ein Song vom
„Chainsaw Charlie“-Kaliber ist zwar
nicht drauf, aber muss auch nicht,
denn mit „X.T.C. Raiders“ gibt es einen saucoolen Uptempo Knaller. Alles
in allem ist der erste Teil des Konzeptes eine Runde Sache. Es handelt von
Jesse Slane, der durch ein Kindheitstrauma von einem angeblichen Magier
zum einem messiasähnlichen Kultbzw. Sektenführer dem „Neon God“
aufsteigt. Dies ist genau der W.A.S.P.Stil, den ich liebe! Brett!! D.H.
a
WOLF
Evil Star
Massacre
Was hat mich das Debüt der Skandinavier umgehauen, so was von spritzig,
frisch und absolut 80s-like. Den Nachfolger „Black Wings“ fand ich zwar auch
gut, aber nicht mehr ganz so stark (ich
weiß, die meisten sehen das wohl eher
umgekehrt!). Was WOLF allerdings mit
„Evil Star“ jetzt auf die Menschheit loslassen, ist der Hammer. Die Geschwindigkeit hat man ein wenig gedrosselt,
kommt aber absolut verschärft. Immer
wieder findet man alte Iron Maidenoder Mercyful Fate-artige Songfragmente, die aber nie einfach nur kopiert
klingen. Nein, WOLF verbauen diese
Einflüsse zu eigenständigen, frechen
und mächtig feuernden Kompositionen.
So muß Metal klingen. Auch versuchen
sie sich wieder an Coverversionen,
nämlich einer Heavy-Version von BÖCs
„(Don’t Fear) The Reaper“ - die ist auch
gut gelungen, aber warum bekommt
man von dieser Götterband immer nur
diesen Song zu hören? - , einem gedrosselten „Die By The Sword“ von Slayer
(klingt irgendwie seltsam) und einem
eher ungewöhnlichen Ramones-Song
(„I’m Not Afraid Of Life“ - kommt aber
gut). Uneingeschränkte Kaufempfehlung. M.K.
a
WUTHERING HEIGHTS
Far From The Madding Crowd
Locomotive
Die dritte Platte mit Nils Patrik Johansson am Mikro (s.a. Astral Doors und
Richard Andersson’s Space Odyssey)
innerhalb kürzester Zeit - gut für die
Fans des begnadeten Sängers mit seinem Dio-Flair. Gleichzeitig ist dies auch
das dritte Album dieser skandinavischen
Band, worauf eine große stilistische
Bandbreite zu finden ist. Grundstock ist
melodischer, speediger Metal, der mit
folkigen Elementen, Gitarrenharmonien
á la Thin Lizzy und early Gary Moore,
neo-klassischen Einflüssen und progressiven Songaufbauten abgerundet wird.
Die Chöre erinnern einen immer mal
wieder an Blind Guardian (mit denen
man auch das Faible für die Werke
Tolkiens teilt, wie z.B. Songtitel wie
„Bad Hobbits Die Hard“ oder „Lament
For Lorien“ unschwer erkennen lassen)
und der Gesang von Nils ist wieder mal
absolut over the top. So ist „Far From
The Madding Crowd“ ein verschärftes
Metal-Album geworden, das immer wieder auf’s neue überrascht. Einziger
Kritikpunkt ist für mich jedoch, daß die
Band manchmal zu viel in die einzelnen
Songs gestopft haben, so klingt es
manchmal (nur manchmal!) zu konstruiert oder es ist eine Harmony-Gesangspassage zu viel eingestreut(zu hören bei
„Highland Winds“). Trotzdem macht die
Scheibe viel Spaß!! M.K.