Schriftlicher Entwurf zum dritten Unterrichtsbesuch am 03.07.2013

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Schriftlicher Entwurf zum dritten Unterrichtsbesuch am 03.07.2013
Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung Solingen
Seminar für das Lehramt an Gymnasien und Gesamtschulen
Schriftlicher Entwurf zum dritten Unterrichtsbesuch am 03.07.2013
Name:
Fach:
Lerngruppe:
Zeit:
Schule:
Raum/Sportstätte:
Kernseminarleiter:
Fachleiter:
Ausbildungsbeauftragte:
Ausbildungslehrer:
Referendarin:
Katharina Pape
Sport
8a (27 SuS: 10 Mädchen und 17 Jungen)
11.50h-12.50h
Städtisches Gymnasium Haan
Halle 1/2/3
Herr Berg
Herr Brischke
Frau Rosenboom
Herr Kindermann
Frau Pietzschmann
Thema der Stunde:
„Wenn etwas im Weg steht“ – Vom Überlaufen von Hindernissen zum Hürdenlauf – Reflektierte
Erarbeitung und Erprobung eines Laufrhythmus (Drei-Schritt-Rhythmus) unter besonderer
Berücksichtigung der Hindernisabstände zur Förderung eines flüssigen und gleichmäßigen
Überlaufens von Hindernisbahnen als Vorbereitung auf den Hürdenlauf
Kernanliegen der Stunde:
Indem die Schülerinnen und Schüler eigenständig an von ihnen ausgewählten Hindernisbahnen
einen Laufrhythmus erarbeiten, den anderen präsentieren und gemeinsam reflektieren,
erkennen sie neben der Bedeutsamkeit des immer gleichen Absprungbeins (Nachziehbein) den
Einfluss der Hindernisabstände und Schrittlänge auf ein flüssiges und gleichmäßiges Überlaufen
von Hindernissen und erweitern durch die erlangte Bewegungsvorstellung ihr Wissen im
Kontext der Sprintsportart Hürdenlauf.
Inhaltsübersicht
1 Längerfristige Unterrichtszusammenhänge
1.1 Einordnung des Unterrichtsvorhabens in curriculare Zusammenhänge
1.2 Begründungszusammenhänge
1.2.1 Lerngruppenanalyse
1.2.2 Curriculare Legitimation
1.2.3 Didaktisch-methodische Begründungszusammenhänge
1
1
3
3
4
5
2 Unterrichtsstunde
2.1 Einordnung der Unterrichtsstunde in curriculare Zusammenhänge
2.2 Begründungszusammenhänge
2.2.1 Lernvoraussetzungen
2.2.2 Begründung der didaktisch-methodischen Planungsentscheidungen
2.2.3 Mögliche Schwierigkeiten und Handlungsalternativen
2.3 Verlaufsplan
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6
7
7
7
9
11
3 Literatur
4 Anhang
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1. Längerfristige Unterrichtszusammenhänge
1.1 Einordnung des Unterrichtsvorhabens in curriculare Zusammenhänge
Thema des Unterrichtsvorhabens:
„Wie geht‘s am schnellsten, wenn etwas im Weg steht?“ – Schwerpunkt Sprint; Hürdenlauf –
Möglichkeiten der Erweiterung und Differenzierung im Sprint durch Laufen über Hindernisse
Leitende Pädagogische Perspektive,
weitere Pädagogische Perspektiven:
Leitendes Inhaltsfeld mit inhaltlichem
Schwerpunkt:
weiteres Inhaltsfeld mit inhaltlichem
Schwerpunkt:
Bewegungsfeld/Sportbereich mit
inhaltlichem Kern:
Wahrnehmungsfähigkeit verbessern,
Bewegungserfahrungen erweitern (A); Sich
körperlich ausdrücken, Bewegungen gestalten
(B); Etwas wagen und verantworten (C); Das
Leisten erfahren, verstehen und einschätzen (D)
Bewegungsstruktur und Bewegungslernen (a)
Wahrnehmung und Körpererfahrung;
Informationsaufnahme und -verarbeitung bei
sportlichen Bewegungen; Bewegungsstrukturen
und grundlegende Aspekte des motorischen
Lernens
Bewegungsgestaltung (b)
 Gestaltungsformen und -kriterien (individuell
u. gruppenspezifisch); Variationen von Bewegung
(u.a. räumlich, zeitlich, dynamisch);
Gestaltungsanlässe, Gestaltungsthemen und objekte
Laufen, Springen, Werfen – Leichtathletik (3)
grundlegende leichtathletische Disziplinen
(Sprint); leichtathletischer Mehrkampf
Kompetenzerwartungen
Die Schülerinnen und Schüler1 lernen
„leichtathletische Disziplinen (Lauf, Sprung, Wurf oder Stoß) auf erweitertem technischkoordinativem Fertigkeitsniveau aus[zu]führen und grundlegende Merkmale
leichtathletischer Fertigkeiten in ihrer Funktion [zu] erläutern“ (Bewegungs- und
Wahrnehmungskompetenz 2.1, MSW NRW 2011, S.30)
„eine neu erlernte leichtathletische Disziplin [hier: Hürdenlauf] in der Grobform
aus[zu]führen“ (Bewegungs- und Wahrnehmungskompetenz 2.2, ebd.)
1
Im Folgenden abgekürzt als „SuS“.
1
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„selbstständig für die Verbesserung der leichtathletischen Leistungsfähigkeit [zu] üben
und [zu] trainieren sowie den Leistungszuwachs […] [zu] erfassen“
(Methodenkompetenz 2.2, ebd., S.31)
„die eigene disziplinspezifische Leistungsfähigkeit für die Durchführung eines
leichtathletischem Wettkampfes [zu] beurteilen“ (Urteilskompetenz 2.1, MSW NRW
2011, S.31)
Weitere Zielsetzungen/Absichten:
Die Schülerinnen und Schüler…
gehen jeder für sich ein Wagnis ein, indem Hindernisse im schnellen Lauf überwunden
werden. Die durch die im Weg stehenden Gegenstände verursachte subjektive
Befindlichkeit von Gespanntheit, Unsicherheit und Angst muss durch situationsgerechte
Entscheidungen bewältigt werden.
schulen ihre Sprintfähigkeit und haben die Möglichkeit, den 50- bzw. 100-m-Sprint für
das Sportabzeichen zu absolvieren.
Übersicht über das Unterrichtsvorhaben
Stunde
Thema
Schwerpunkte
1./2.
„Wie geht’s am schnellsten?“ – Reaktions- und
Sprintspiele in Kombination mit verschiedenen
Signalarten als motivierende Wiederholung der
Sprintdisziplin
3.
„Hoch oder Tief?“ – Kennenlernen und Erproben
verschiedener Startformen
4.
„Brauchen wir zum Sprinten eine Technik?“ –
Auseinandersetzung mit Bewegungsmerkmalen des
schnellen Laufens
4./ 5.
„Teamsprint“ – Gemeinsames Sprinten im
Staffelbetrieb
6./ 7.
„Wenn etwas im Weg steht“ – Vom Überlaufen von
Hindernissen zum Hürdenlauf – Reflektierte
Erarbeitung und Erprobung eines Laufrhythmus
(Drei-Schritt-Rhythmus) unter besonderer
Berücksichtigung der Hindernisabstände zur
Förderung eines flüssigen und gleichmäßigen
Überlaufens von Hindernisbahnen als Vorbereitung
auf den Hürdenlauf
„ ‚Richtig‘ Hürdenlaufen“ – Kennenlernen und
Erproben der Merkmale des Hürdenlaufs
- Schulung der Reaktions- und Antrittschnelligkeit durch
verschiedene Sprintspiele
- Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Signalarten
(visuell, akustisch, taktil): SuS erfahren, dass auf
verschiedene Signale unterschiedlich schnell reagiert wird
- Kennenlernen des Hoch-, Einhand- und Tiefstarts, um sich
nach einer Erprobungsphase für eine Startform entscheiden
zu können
- Benennen der Kriterien für eine richtige Lauftechnik
(Fußaufsatz,Schrittfrequenz und -länge, Armbewegung,
Oberkörperhaltung etc.) und Erprobung dieser
- Zeitnahme des 50m/100m-Sprints für das Sportabzeichen
- Einschätzen des eigenen Sprintvermögens, um dieses in
den Dienst der Mannschaft zu stellen (Mannschaftswettkampf „Risikosprint“)
- erste Annäherung an den Hürdenlauf durch Hindernisse
auf dem Sprintweg
- eigenständige Erarbeitung eines Laufrhythmus über
Hindernisse
- Erproben des hürdentypischen Drei-Schritt-Rhythmus
- Kennenlernen der Bedeutsamkeit des immer gleichen
Absprungbeins
- Erkennen des Einflusses von Hürdenabstand und
Schrittlänge auf ein flüssiges und gleichmäßiges Überlaufen
einer Hindernisbahn
- Erarbeitung einer Bewegungsvorstellung zur
Hindernisüberquerung
8./ 9.
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10./ 11.
„ ‚Richtig‘ Hürdenlaufen im selbst organisierten
Biathlon“ – Anwenden und Erproben der kennengelernten Elemente des Hürdenlaufs in Kombination
mit der bereits erlernten Disziplin des Kugelstoßens
in einem selbst organisierten Wettkampf
- verschiedene Stationen zur Hindernisüberquerung,
spezifischer Gymnastik, zum Hürdenlaufen und zur
Hürdenkoordination
- erstes Zusammenfügen von Drei-Schritt-Rhythmus und
Hürdenschritt
- Organisation eines klasseninternen Wettkampfs (Gruppeneinteilung etc.)
- Verknüpfung der im Halbjahr neu kennengelernten
leichtathletischen Disziplinen Kugelstoß und Hürdenlauf als
Sprintdisziplin
1.2 Begründungszusammenhänge
1.2.1 Lerngruppenanalyse
Die Klasse 8a setzt sich aus 27 SuS zusammen, von denen 10 weiblichen und 17 männlichen
Geschlechts sind. Die Lerngruppe wird von mir im Rahmen des Ausbildungsunterrichtes seit der
letzten Einheit unterrichtet, ich habe die Klasse jedoch bereits in einer dreiwöchigen
Hospitationsphase kennenlernen können. Für den Sportunterricht der achten Klassen stehen
zwei Schulstunden à 45 Minuten pro Woche zur Verfügung, die in der 8a mittwochs in der
fünften und sechsten Stunde unterrichtet werden. Aufgrund des überschaubaren Zeitraumes,
in dem ich die Klasse bisher im Sportunterricht kennengelernt habe, konnte ich nur einen recht
oberflächlichen Einblick in die Leistungsvoraussetzungen und -fähigkeiten der einzelnen SuS
gewinnen. Meine Beobachtungen zum jetzigen Zeitpunkt decken sich jedoch mit den
Einschätzungen des unterrichtenden Fachlehrers. Die Lerngruppe zeichnet sich auf den ersten
Blick durch eine sehr heterogene Einstellung zum Sportunterricht aus, die sich auch in der
Lernbereitschaft und Arbeitshaltung widerspiegelt. Während einige SuS - vorwiegend
männlichen Geschlechts - offensichtlich Freude am Sporttreiben haben und in den zwei
Schulstunden pro Woche ihrem Bewegungsdrang nachgehen möchten, ziehen sich andere SuS
sehr zurück, einige so weit, dass sie einen eher ablehnenden Eindruck machen. Diese
Einstellung wirkt sich auf die Dynamik des Kurses aus, die ich teilweise als träge
wahrgenommen habe. Die SuS brauchen verhältnismäßig lange fürs Umkleiden, Auf- und
Abbauen und Zusammenkommen in der Gruppe für etwaige Zwischenreflexionen.
Die Spitzen im Hinblick auf die Motivation lassen sich auch auf die motorischen Fähig- und
Fertigkeiten übertragen. Neben einigen sehr sportlichen SuS, von denen drei auch einen
Leichtathletikverein besuchen, fallen einige SuS durch motorische Schwierigkeiten auf. Einer
Schülerin fällt es sehr schwer, schnell zu laufen oder niedrige Hindernisse zu überwinden, was
für diese Unterrichtsreihe grundlegend ist. Daran anknüpfend sind besonders im Rahmen des
vorhergegangenen Kugelstoßens die Unterschiede bezüglich der körperlichen Voraussetzungen
aufgefallen. Im Hinblick auf den Hürdenlauf müssen insbesondere die Körpergrößen
Berücksichtigung finden und durch unterschiedliche Hürdenhöhen und -abstände differenzielle
Angebote geschaffen werden.
Um allen SuS zu ermöglichen, dem Unterrichtsgeschehen aufmerksam folgen zu können und
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eine Störung durch Nebenbeschäftigungen und Gespräche mit dem Partner entgegenzuwirken,
braucht die Lerngruppe eine transparente Stundenstruktur, klare Arbeitsanweisungen und eine
enge Führung. Genannte Problematik konnte ich besonders bei einigen Mädchen beobachten,
die sich nur schwer für den Sportunterricht begeistern lassen.
Das soziale Verhalten der SuS untereinander würde ich grundsätzlich als gut bezeichnen, wobei
eine Art Cliquenbildung sowie Geschlechtertrennung bereits in den Pausen oder freien
Spielphasen sichtbar wird. Die unterschiedlichen Verfahrensweisen kooperativen Arbeitens, sei
es Partner- oder Gruppenarbeit, liefen zumeist reibungslos ab. Von den SuS werden jedoch
deutlich geschlechtshomogene Gruppen innerhalb des Freundeskreises präferiert. Um den SuS
dahin gehend entgegenzukommen und ihnen besonders in der neuen Disziplin des
Hürdenlaufens eine Unsicherheit zu nehmen, wird darauf geachtet, dass die Jugendlichen in
kooperativen Phasen stets mit einer Person ihres Vertrauens zusammenarbeiten können.
Genanntes wird auch in der heutigen Stunde berücksichtigt. Für das Vorhaben werden
gleichgroße Partner und Partnerinnen benötigt, die den SuS aus der letzten Stunde bereits
bekannt sind, da sie dort zusammengearbeitet haben. In Rücksprache mit dem Fachlehrer und
meinen eigenen Beobachtungen zu Folge kann im Hinblick auf die methodisch-medialen
Fähigkeiten das Fazit gezogen werden, dass die Lerngruppe kooperative Arbeitsweisen
zufriedenstellend beherrscht.
1.2.2 Curriculare Legitimation
Die geplante Unterrichtsreihe zum Thema Möglichkeiten der Erweiterung und Differenzierung
im Sprint durch Laufen über Hindernisse lässt sich laut dem Kernlehrplan Sport dem
Bewegungsfeld und Inhaltsbereich 3 „Laufen, Springen, Werfen – Leichtathletik“ zuordnen
(MSW NRW 2011, S.19). An den inhaltlichen Kern, dem Beherrschen „grundlegende[r]
leichtathletische[r] Disziplinen (Sprint […])“ anknüpfend, sollen sich die SuS im Rahmen dieser
Unterrichtsreihe mit dem Bereich des Sprintens auseinandersetzen, indem sie typische
Merkmale, wie die schnelle Antrittsgeschwindigkeit und benötigte Reaktionsschnelligkeit,
verschiedene Startformen sowie typische Bewegungskennzeichen, die sie aus
vorhergegangenen Schuljahren bereits größtenteils kennen, wiederholen und festigen und
neue Formen dieser leichtathletischen Disziplin in Form des Hürdenlaufens kennenlernen.
Umgesetzt wird das Vorhaben unter Berücksichtigung der Pädagogischen Perspektive A
„Wahrnehmungsfähigkeit verbessern, Bewegungserfahrungen erweitern“ als motorisches
Erlebnisangebot. Ferner spielen durch die Erarbeitung eines Laufrhythmus die Perspektiven
„[Sich körperlich ausdrücken,] Bewegungen gestalten“ (B) und im Hinblick auf die Überwindung
von Hindernissen „Etwas wagen und verantworten“ (C) eine Rolle. Komplementär dazu stehen
für die Sekundarstufe I die kompetenzorientierten Inhaltsfelder a „Bewegungsstruktur und
Bewegungslernen“, b „Bewegungsgestaltung“ sowie c „Wagnis und Verantwortung“ (MSW
NRW 2011, S.17).
4
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1.2.3 Didaktisch-methodische Begründungszusammenhänge
Auswahl Unterrichtsvorhaben
Das schnelle Laufen in Kombination mit Wettkämpfen stößt bei Kindern und Jugendlichen
erfahrungsgemäß auf Zuspruch: „‚So schnell wie möglich laufen‘, entspricht dem
Bewegungsbedürfnis und ist zunächst attraktiv für die Schüler, sie bewegen sich gerne schnell,
explosiv, raumgreifend, mit voller Kraft“ (Zeuner, 1997, S.17). Um die Einförmigkeit des Übens
zu umgehen und den SuS neue Bewegungserfahrungen zu ermöglichen, schließt sich in der
vorliegenden Reihe der Grundlagenausbildung des Sprintens und der Zeitnahme für das
Sportabzeichen der unbekannte Gegenstand des Überlaufens von Hindernissen an. Besonders
die Rhythmisierung von Bewegungen wird bei SuS positiv aufgenommen (Fittko et al., 2011,
S.20). Hürdenlauf wird im Allgemeinen als eine Leichtathletikdisziplin gesehen, die hohe
technische und koordinative Anforderungen aufweist und zudem ein hohes Maß an
Beweglichkeit verlangt (ebd., S.16). Daraus allerdings den Schluss zu ziehen, den Hürdenlauf in
der Schule auszuklammern, wäre nach Dober falsch, da Hindernisse einen hohen
Aufforderungscharakter haben, Lernfortschritte und individuelles Lernen in der Regel schnell
möglich sind, rhythmische Elemente besonders gut erfahren werden und Leichtathletik
insgesamt für Lehrer und auch SuS interessanter, da vielseitiger, wird (Dober, 1999). Für den
Bereich Schule wird jedoch Abstand von den Vorgaben für die leichtathletischen Wettkämpfe
genommen. Durch das Vorgehen des individuellen Anpassens der Parameter „Abstand“ und
„Höhe“ der Hürden an die einzelnen Schülerinnen und Schüler kann man sowohl der Forderung
nachkommen, jeden Schüler „dort abzuholen, wo er steht“, als auch den Jugendlichen
signalisieren, dass Vorgaben flexibel zu handhaben und an jedes Leistungsniveau anzupassen
sind. Trotzdem werden einige Schüler Vorbehalte oder gar Angst haben. Dies sollte man nicht
übersehen, sondern angstabbauende methodische Maßnahmen an den Anfang stellen (Fittko
et al. 2011, S.20).
Anknüpfend an den Kernlehrplan Sport, welcher den Inhaltsbereich 3 „Laufen, Springen,
Werfen – Leichtathletik“ für die Jahrgangsstufen sieben bis neun im Programm hat, wird durch
die Richtlinien und Lehrplänen für das Fach Sport aus dem Jahr 2001 ergänzt, dass es besonders
vor dem Hintergrund einer sich weiter ausdifferenzierenden Leistungsbereitschaft und
Leistungsfähigkeit ab der Jahrgangsstufe sieben zu beträchtlichen Leistungsunterschieden
kommt, die eine differenzierende und individualisierende Unterrichtsgestaltung fordern.
Gleichermaßen soll die Motivation für eine Zuwendung zu diesem Inhaltsbereich erhalten
beziehungsweise verbessert werden (MSWF NRW, 2001, S.78). Das Unterrichtsvorhaben zum
Sprint in Verbindung mit dem unbekannten Gegenstand des Hürdenlaufens kann diese Aspekte
berücksichtigen, da die Hindernisvariationen eine interessante und abwechslungsreiche
Unterrichtsgestaltung ermöglichen, die koordinativ-rhythmische und technische Anforderungen
an die SuS stellt (MSWF NRW, 2001, S.42).
Methodisches Vorgehen
Im Sinne eines ganzheitlichen Übens wurde das schnelle und rhythmische Überlaufen von
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zunächst flachen Hindernissen als erstes Vertrautmachen mit verschiedenen technischen
Anforderungen des Hürdenlaufens gewählt. Begonnen wird mit der rhythmusorientierten
Teillernmethode, dem Einüben und Erarbeiten des Zwischenhürdenlaufs, um die SuS nicht zu
frustrieren. Hinzu kommt, dass durch die Schulung dieser koordinativen Fähigkeit die
Voraussetzung für die Verkürzung motorischer Lernprozesse geschaffen wird. Außerdem liegt
diese Herangehensweise in der Charakteristik des Hürdenlaufs begründet, welche eine
Sprintdisziplin ist, bei der das flüssige Überlaufen von Hindernissen im Vordergrund steht. In
der heutigen Stunde wird der Laufrhythmus vor dem Hintergrund der Hindernisabstände
thematisiert und reflektiert. Die Umsetzung des Drei-Schritt-Rhythmus schafft die Basis für ein
schnelles Überlaufen von Hindernissen, die folglich schrittweise erhöht werden können. Die
Technik des Hürdenschrittes wurde aus genannten Gründen in die folgende Stunde ausgelagert.
2. Unterrichtsstunde
2.1 Einordnung der Unterrichtsstunde in curriculare Zusammenhänge
Thema der Unterrichtsstunde:
„Wenn etwas im Weg steht“ – Vom Überlaufen von Hindernissen zum Hürdenlauf – Reflektierte
Erarbeitung und Erprobung eines Laufrhythmus (Drei-Schritt-Rhythmus) unter besonderer
Berücksichtigung der Hindernisabstände zur Förderung eines flüssigen und gleichmäßigen
Überlaufens von Hindernisbahnen als Vorbereitung auf den Hürdenlauf
Kernanliegen:
Indem die Schülerinnen und Schüler eigenständig an von ihnen ausgewählten Hindernisbahnen
einen Laufrhythmus erarbeiten, den anderen präsentieren und gemeinsam reflektieren,
erkennen sie neben der Bedeutsamkeit des immer gleichen Absprungbeins (Nachziehbein) den
Einfluss der Hindernisabstände und Schrittlänge auf ein flüssiges und gleichmäßiges Überlaufen
von Hindernissen und erweitern durch die erlangte Bewegungsvorstellung ihr Wissen im
Kontext der Sprintsportart Hürdenlauf.
Weitere Zielsetzungen/Absichten:
Die Schülerinnen und Schüler…
können durch die Erfahrungen aus der Erprobungsphase ihr Überlaufbein benennen.
können den Laufrhythmus bei sich selbst und ihren Mitschülern und Mitschülerinnen
erkennen und beschreiben sowie Kriterien für einen schnellen Hindernislauf
formulieren.
erweitern ihre Kommunikations- sowie Kooperationsfähigkeit und damit ihre soziale
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Kompetenz, indem sie im Zuge der selbstständigen Entwicklung eigener
Hindernisabstände mit ihrem Partner zusammenarbeiten und sich auf einen
Zwischenhürdenabstand
einigen
müssen. Auch
in
der
abschließenden
Wettkampfsituationen müssen sie sich in der Kleingruppe verständigen.
erweitern ihre Präsentationskompetenz, indem sie ihre Gruppenergebnisse vor den
Mitschülerinnen und Mitschülern vorstellen. In diesem Zuge gestalten sie ihren Lernort
aktiv mit.
2.2 Begründungszusammenhänge
2.2.1 Lernvoraussetzungen
Bereits in der letzten Stunde haben die SuS in einer Sprintstaffel erste Erfahrungen im Hinblick
auf das Überlaufen von Hindernissen gesammelt, die auf der Bahn positioniert waren. Am
Rande wurde hierbei von einigen SuS angemerkt, dass die Hindernisse den Lauf behindert
haben, da sie vor jedem Hindernis abbremsen mussten. Um nichts vorweg zu nehmen, wurde
jedoch nicht näher auf diesen Aspekt eingegangen. Im Bereich des Hürdenlaufens liegen auf
Seiten der SuS kaum Erfahrungen vor. Drei Schülerinnen sind Mitglieder eines
Leichtathletikvereins, betreiben dort jedoch vorwiegend die Disziplinen Weitsprung in
Kombination mit dem Sprint sowie den Ausdauerlauf. Auf Nachfrage haben sie den Hürdenlauf
einmal spielerisch im Training kennengelernt, sind jedoch keine Experten. Trotzdem kann an
geeigneter Stelle auf ihr Wissen zurückgegriffen werden, zum Beispiel beim Benennen des DreiSchritt-Rhythmus.
Mit dem Wechsel zwischen Bewegungszeit und Verbalphasen sind die SuS weitestgehend
vertraut, auch haben sie die Methode der „Zahlenstrahl-Reflexion“ in der letzten Stunde
kennengelernt. Was das selbstständige Arbeiten in Gruppen angeht, muss ich mich auf die
Aussagen des Fachlehrers beziehen, der der Gruppe dieses Vorgehen durchaus zutraut, auch
wenn derartige Erarbeitungsphasen in der Vergangenheit mehr oder weniger ernsthaft
ausgeführt wurden.
Für das Gelingen der Stunde muss hinzugefügt werden, dass die SuS in der fünften Stunde eine
Informationsveranstaltung zu den kommenden Projekttagen hätten, sich die heutige Stunde
aus organisatorischen Gründen jedoch nicht verschieben ließ, so dass die SuS gegen ihren
Willen am Sportunterricht teilnehmen müssen, was sich auf ihre Motivation auswirken kann.
2.2.2 Begründung der didaktisch-methodischen Planungsentscheidungen
Rituale
„Rituale strukturieren den Unterricht. Sie geben dem Lehrer und den Schülern Orientierung und
Sicherheit“ (Tscholl, 2001). Die heutige Sportstunde beginnt im Sitzkreis um die Lehrkraft
herum. Das Begrüßungsritual erregt die Aufmerksamkeit der SuS und markiert den offiziellen
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Stundenbeginn, stellt somit eine erste Strukturierungshilfe dar. Das Ritual wird durch einen Pfiff
der Lehrkraft eingeläutet, die von diesem Zeitpunkt an laut von fünf bis null herunterzählt. Für
ein reibungsloses Gelingen der Sportstunde hat sich in der Vergangenheit bewährt, den SuS den
Stundeninhalt transparent zu machen, ihnen somit eine Orientierung zu geben. Auch weitere
Zusammentreffen der Lerngruppe, beispielsweise nach einer Phase, werden durch einen Pfiff
signalisiert.
Bewegungszeit und Erwärmung
Da sich der Sportunterricht grundsätzlich durch seine körperliche Aktivität und hohe
Bewegungszeit auszeichnet, steht die Intensität eben dieser in der heutigen Stunde im
Vordergrund. Mithilfe des „Schattenlaufens“2 als allgemeine Erwärmung Spielform werden die
SuS nicht nur körperlich, sondern auch emotional und mental auf die Anforderungen und
Inhalte der Stunde vorbereitet, indem sie sich bereits durch den „Hindernisgarten“
fortbewegen und Hindernisse um- beziehungsweise überlaufen werden können. Durch die
Arbeit mit dem Partner wird zudem eine kooperative Arbeitsatmosphäre geschaffen. In der
folgenden spezifischen Erwärmung sollen die SuS die aufgebauten Hindernisbahnen in
Schlagenlinien durchlaufen, so dass möglichst alle in Bewegung sind. Hier steht zunächst nur
das schnelle Überwinden der Hindernisse im Vordergrund, die einen hohen
Aufforderungscharakter haben. Traut sich ein Schüler/eine Schülerin das Überlaufen eines
Hindernisses nicht zu, kann es beliebig überwunden oder umlaufen werden. In dieser ersten
Annäherung sollen keine Ängste aufgebaut beziehungsweise verstärkt werden.
Eine angemessene Erwärmung im Sinne einer Gymnastik ist zwar wichtig, jedoch wird in dieser
Stunde von einem sportartspezifischen Dehnen der beim Hürdenlaufen beanspruchten
Beinmuskulatur verzichtet, da es sich um tiefe Hindernisse handelt und der typische
Hürdenübergang noch nicht thematisiert wurde.
Hindernisbahn/ Auswahl der Hindernisse
Ich habe mich für ein Angebot unterschiedlicher Hindernishöhen und -breiten entschieden, um
jedem SuS ein individuelles Wagnis zu ermöglichen, jedoch niemanden zu überfordern und
abzuschrecken. Von „normalen“ Hürden mit einer Mindesthöhe von 76cm wurde abgesehen.
Um ein effektives Üben und den SuS eine erste Bewegungserfahrung des Hürdenlaufens zu
ermöglichen, sind mindestens drei hintereinanderstehende Hürden pro Bahn notwendig
(Zeuner et al., 1997, S.41). Aufgrund der in der Schule vorhandenen Materialien können sogar
vier Hindernisse aufgebaut werden. So können die Jugendlichen ihren Rhythmus finden,
motorisch aufnehmen und darstellen. An die unterschiedlichen Leistungsvoraussetzungen der
SuS anknüpfend wurden vier Hindernisstufen gewählt, die in der Erwärmungsphase von jedem
SuS ausprobiert werden können. Blaue Turnmatten stellen ein sehr flaches und weiches
Hindernis dar, das von allen SuS überlaufen werden kann. Es folgen große Medizinbälle, die
2
Eine nähere Erläuterung des Aufwärmspiels wurde im Anhang beigefügt.
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bereits ein sichtbares Hindernis verkörpern und als zusätzlicher Anreiz dienen, jedoch aufgrund
ihrer Höhe von den meisten SuS problemlos überlaufen werden können. Auf Pylonen
aufgelegte Poolnudeln sind höhere Hindernisse, die jedoch bei Berührung hinunterfallen und zu
keinen Verletzungen der unteren Extremitäten führen, den SuS somit eine Angst dahin gehend
genommen werden kann. Um auch den mutigen, fordernden Jugendlichen ein Wagnis
anzubieten, werden weiterhin verstellbare Hallenhürden herangezogen, deren Höhe individuell
regulierbar ist. Die gewählten erschwinglichen (Behelfs-)Hindernisse „ermöglichen ein
erlebnisreiches Hürdenlaufen, das mit vielen interessanten Aufgaben verbunden werden und
insbesondere ab Klasse 7/8 den Unterricht mit Neuem und Anspruchsvollem bereichern kann“
(Zeuner et al., 1997, S.42). Außerdem ermöglichen sie eine Konzentration auf das Laufen und
den Rhythmus, anstelle auf die Überwindung des Hindernisses.
Bewegungsaufgabe
Die Stunde ist erfahrungsorientiert aufgebaut, so dass den SuS an den Hindernisbahnen durch
eine offene Bewegungsaufgabe verschiedene Rhythmuserfahrungen ermöglicht werden. Es soll
dabei von Beginn an die Geschwindigkeit als wichtiges Merkmal des Hürdenlaufens angestrebt
werden. Die Abstände zwischen den Hürden werden vorher so arrangiert, dass sie nur einen
bestimmten Rhythmus zulassen, was in einem weitestgehend induktiven Verfahren von den
SuS erfahren und reflektiert werden soll. Durch die Konfrontation mit einem
Bewegungsproblem wird den SuS die Möglichkeit gegeben, die Abstände und Schrittrhythmen
zwischen den Hürden selbst zu erarbeiten. Jeweils eine der beiden Bahnen mit einem gleichen
Hindernis wird durch einen zu engen beziehungsweise zu weiten Hindernisabstand sowie einen
annähernd passenden Abstand für einen Drei-Schritt-Rhythmus geprägt sein. Den Drei-SchrittRhythmus als Grundrhythmus in der Schule anzustreben findet darin seine Legitimation, dass
das Überlaufen von Hindernissen mit einem ungeraden Rhythmus, also Absprung immer mit
dem gleichen Bein, nicht so hohe koordinative Anforderungen an die SuS stellt. Dieser wird den
Jugendlichen jedoch nicht vorgegeben, sondern sie sollen ihn in der Gruppe selbstständig an
vorher im Plenum entwickelten Kriterien entwickeln, indem sie die Hindernisabstände auf ihrer
Bahn verändern dürfen. So kann auch annähernd individuell differenziert werden. In der letzten
Stunde, in der die SuS bereits erste Erfahrungen mit dem Überlaufen von Hindernissen
gesammelt haben, wurde ersichtlich, dass bereits einige von ihnen einen Drei-Schritt-Rhythmus
verwandt haben, so dass ich davon ausgehe, dass viele Gruppen diesen Laufrhythmus
erarbeiten werden. Sollte in der anschließenden Präsentationsphase eine andere
Rhythmusvariation ersichtlich werden, kann in der Zwischenreflexion auf Vor- und Nachteile
eingegangen werden.
Präsentation der Laufrhythmen
Die Präsentation der in den Gruppen erarbeiteten Laufrhythmen dient der Festigung des
Rhythmus und der visuellen Verdeutlichung des rhythmischen Laufens. Außerdem gibt sie der
Lehrkraft eine Rückmeldung über das Arbeitsergebnis der Gruppe und würdigt zudem die
Schülerergebnisse.
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Übungsphasen
Um den Drei-Schritt-Rhythmus zu erproben, falls er von einer Gruppe nicht selbst erarbeitet
wurde, und ihn zu festigen, folgt eine Erprobungsphase, in der sich die Partner gegenseitig
akustische Hilfen („Sprung-1-2-3“) geben. So kann der Rhythmus neben dem visuellen und
motorischen, auch akustisch internalisiert werden. Indem die SuS auch andere
Hindernisbahnen ausprobieren, erfahren sie, dass andere Bahnen gegebenenfalls eine
Anpassung der Schrittlänge provozieren, da die Abstände zwischen den Hürden je nach
Körpergröße und damit einhergehender Körpergröße verschieden sein können. Um das Erlernte
abschließend spielerisch umzusetzen und einen motivierenden Stundenabschluss zu schaffen,
folgt ein Staffelwettkampf, indem die SuS ihr Können im Hinblick auf den Drei-SchrittRhythmus unter Beweis stellen können. Hierbei bilden die Bahnen mit den gleichen
Hindernissen ein Team, das gegen die anderen drei antritt. Neben Schnelligkeit ist hier vor
allem die fehlerfreie Ausführung des erarbeiteten Rhythmus gefragt, da es ansonsten
Fehlerpunkte gibt. Jede Gruppe stellt hierbei einen Schiedsrichter.
Gruppenzusammensetzung
Die SuS verteilen sich nach der an die Erwärmung angeknüpften Zwischenreflexion mit ihrem
Partner auf die vier Hindernisbahnen. In der Annahme einer ungefähr gleichen Schrittlänge, die
für diese Einheit benötigt wird, haben sich die SuS bereits in der letzten Stunde in gleichgroßen
Paaren gefunden mit denen sie auch heute zusammenarbeiten. So kann sichergestellt werden,
dass jeder Teilnehmer mit einem Partner seines Vertrauens kooperiert und das Problem der
erwünschten Cliquenzusammengehörigkeit ein Stück umgangen werden kann. Ansonsten
bestünde die Gefahr, dass die Wahl der Hindernisbahn von den besten Freunden abhängt und
nicht von eigenen Überlegungen geleitet wird. Wenn alle SuS anwesend sind, ergibt sich eine
ungerade Anzahl, so dass es ein Dreierteam gibt, was jedoch kein Problem darstellt. Die
Gruppenarbeit soll eine Bewegungsintensität sowie die individuelle Arbeitsbereitschaft
steigern.
Inaktive SuS
Die inaktiven SuS werden in das Unterrichtsgeschehen eingebunden und erhalten verschiedene
Beobachtungsaufträge.
Kognitive Phasen
Neben den motorischen Phasen, in denen die SuS über ihren Körper und ihre Bewegungen
lernen und ihre Erfahrungen erweitern, spielen die kognitiven Phasen in dieser Stunde eine
zentrale Rolle. Bewegungs- und Verbalphasen wechseln sich ab, so dass Erlerntes direkt
kognitiv verarbeitet und durchdrungen werden kann. Die praxisbegleitende Reflexion wird
beim Überlaufen der Hindernisbahnen gewählt, um die SuS bereits hier für die Bedeutsamkeit
eines immer gleichen Absprungbeins zu sensibilisieren. Gleich im Anschluss an die Erprobung
des „Schokoladenbeins“, stellen die SuS das Problem des Überlaufens in der Verbalphase dar,
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das in zu engen/zu weiten Hindernisabständen begründet liegt, dar und halten die Kriterien für
eine rasche Hindernisüberwindung auf einem Plakat fest. Um zu erfassen, bei wem das
Überlaufen mit dem gleichen Bein funktioniert hat, wird die Reflexionsmethode des
„Zahlenstrahls“ gewählt, da er alle Jugendlichen gleichermaßen aktiviert und einbindet sowie
durch das jeweilige Standbild ein direkter Überblick über die Verteilung der Schüler
gewährleistet wird. Es besteht zudem die Möglichkeit, einzelne SuS nach ihrem Standpunkt zu
befragen.
2.2.3 Mögliche Schwierigkeiten und Handlungsalternativen
Unterrichtsstörungen können entstehen, wenn in den Tandems und Kleingruppen zu viel
diskutiert wird und keine gemeinsamen Lösungen gefunden werden, da die Arbeit in Gruppen
eine besondere Herausforderung an soziale und organisatorische Aspekte stellt. An dieser Stelle
versuche ich beratend zur Seite zu stehen und in meiner Rolle als Moderator die Gruppen dazu
zu motivieren, sich schnell zu einigen und Variationen durchzuspielen. Nichtsdestotrotz müssen
die SuS Erfahrungen im Bereich von Gruppenarbeitsprozessen sammeln und sollten nicht zu
stark beeinflusst werden. In dieser Stunde kommt erschwerend hinzu, dass sich die SuS zwar
einem gleichgroßen Partner zugeordnet haben, dieser jedoch nicht zwangsweise die gleiche
Schrittlänge haben muss oder eventuell eine andere Hindernisbahn auswählen möchte als sein
Partner. Daran anknüpfend kann es bei der Frequentierung der Hindernisbahnen zu
Schwierigkeiten
kommen,
weil
eine
Hindernisart
vielleicht
einen
höheren
Aufforderungscharakter hat als andere. Sind genügend dieser Hindernisse vor Ort, versuche ich
spontan einzugreifen und mehr von ihnen anzubieten. Dies ist im Vorhinein jedoch nicht
absehbar, vor allem, weil ich die Gruppe hierzu nicht gut genug einschätzen kann. Ein weiteres
Problem könnte das Zeitfenster für die Gruppenarbeit darstellen. Sollte eine Gruppe eher
fertig sein und schneller zu einem Laufrhythmus kommen, erhalten sie einen auf die Gruppe
zugeschnittenen Arbeitsauftrag, der an die folgende Erprobung anderer Bahnen anknüpft:
während einige Gruppen ihre Hindernisse erhöhen können (Hürden verstellen, zwei
Medizinbälle aufeinander, einen Medizinball auf die Matte etc.), können sich andere Gruppen
Gedanken dazu zu machen, welche Probleme ihnen auf anderen Hindernisbahnen begegnen
könnten. Ein weiteres Problem während der Gruppenarbeit kann sich ergeben, wenn die
Mitglieder zwar gleich groß, jedoch eine unterschiedliche Schrittlänge haben, so dass der
gewählte Anstand nicht für alle perfekt ist. Dieses Problem wird in einer anschließenden
Reflexionsphase thematisiert, kann im Rahmen der Sprintstaffel aus organisatorischen Gründen
jedoch nicht vollends behoben werden, was zu Missgunst auf Seiten der SuS führen kann. Das
Problem wird jedoch mehrere Schülerinnen und Schüler betreffen, was einen Ausgleich schafft.
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2.3 Verlaufsplan
Phase
Unterrichtsinhalt
Einstieg
Erwärmung
Begrüßung, Vorstellen der Gäste, Ankündigung des Stundeninhalts
allgemein: gleichgroße Partner finden sich zusammenSchattenlauf durch die Halle
um/über die bereits aufgebauten Hindernisse herum;
spezifisch: Durchlaufen der Hindernisbahnen in Schlangenlinien; an jeder Bahn kann
gestartet werden
- AA 1: „Überlauft die Hindernisse möglichst schnell – wenn der Vordermann das zweite
Hindernis überwunden hat, läuft der nächste los!“
- AA 2: „Achtet darauf, mit welchem Bein ihr die Hindernisse zuerst überlauft!“
 auf der Querseite der Halle wird ein Plakat hinterlegt, auf dem die SuS ankreuzen
sollen, mit welchem Bein sie zuerst abspringen
Zwischenreflexion
Exploration
Problematisierung
- Auswertung des Plakates; kurze Zusammenfassung der Ergebnisse;
Ansprache an ausgewählte SuS: z.B. „Warum bist du immer mit dem rechten Bein
abgesprungen?“
- L-impuls: „Warum könnte es für uns hilfreich sein, das Hindernis immer mit dem gleichen
Bein zu überlaufen?“
- erwartete Antworten: „Schokoladenseite“ (Beweglichkeit, Koordination), Rhythmus,
gleichbleibende Schnelligkeit
AA: „Überlauft die Hindernisse immer mit dem gleichen Bein!“;
wer sich noch nicht sicher ist, welches sein „Schokoladenbein“ ist, probiert den Absprung
zunächst mit beiden Beinen aus
 jedes Paar sucht sich eine Hindernisbahn aus, an der es üben möchte (nicht mehr als
vier Paare pro Bahn)
L-Impuls: „Bei wem hat das Überlaufen gut funktioniert/nicht gut funktioniert?“
 die SuS stellen sich auf einem imaginären Strahl auf u. positionieren sich von gut bis
nicht gut
 Befragen einiger SuS, warum es gut/ nicht gut funktioniert hat:
L-Impuls: „Kannst du benennen, von was eine schnelle u. unproblematische Überwindung
der Hindernisbahn abhängig ist?“
- erwartete Antworten: hängt von den Bahnen/ unterschiedlichen Abständen der
Hindernisse ab
L-Impuls: „Bei welchen Bahnen hat es besser funktioniert?“
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Medien/
Sozialform
LV
- Bahn 1/2: Turnmatten
- Bahn 3/4: Medizinbälle
- Bahn 5/6: Pylonen +
Poolnudeln
- Bahn 7/8: Hürden
- Plakat mit „links“,
„rechts“, „beide“,
„immer unterschiedlich“;
Stift; PA, alle
Plakat;
Plenum
Kommentar
Transparenz u. Motivation; Wecken von Neugierde
Aktivieren des Herz-Kreislauf-Systems;
Einstimmung/Vorbereitung auf den Stundeninhalt
offener AA; unterschiedliche Abstände der Bahnen ermöglichen vielfältige
Rhythmuserfahrungen;
SuS erfahren, dass sie ein „Schokoladenbein“ haben und aufgrund dessen
bestimmte Bahnen eher favorisieren als andere
 hoher Anteil von Bewegungszeit
(Differenzierung: Hindernisse, die aus Respekt/Angst nicht überlaufen werden
möchten, können umgangen werden)
Reflexion der Erprobung u. Hinleitung zu den Voraussetzungen für einen
Rhythmus;
kognitive Durchdringung der Bedeutsamkeit des Rhythmus für das schnelle
Überlaufen von Hindernissen
Hindernisbahnen(s.o.)
Erprobung des Reflektierten zur Problematisierung; unterschiedliche
Hindernisse dienen der Differenzierung
Plakat,
Stift
Praxisreflexion; Herausstellen des Problems: Umsetzung ist nicht bei allen
Bahnen gut möglich;
SuS ermitteln, dass ein zu enger/zu weiter Abstand zw. den Hindernissen
hinderlich für ihren Laufrhythmus sind, da zu wenige/zu viele Schritte die
Geschwindigkeit verändern;
Plakat als visuelle Unterstützung
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- erwartete Antworten: nicht so eng aneinanderliegende/ nicht so weit weg liegende
Hindernisse
Erarbeitung
Präsentation
Erprobung
Reflexion
Anwendung
Abschluss
Sammeln u. Festhalten von Kriterien für eine rasche Hindernisüberwindung auf einem
Plakat:
L-Impuls: „Welche Kriterien müssen bei einer schnellen Überwindung der Hindernisbahnen
beachtet werden?“
- erwartete Antworten: immer mit dem gleichen Bein überlaufen, Abstände nicht zu
eng/zu weit, gleichbleibende Geschwindigkeit
Erarbeiten eines Laufrhythmus in Kleingruppen:
AA: „Findet einen Rhythmus, mit dem ihr die Hindernisse schnell überwinden könnt.
Beachtet dabei die Kriterien! Eventuell müsst ihr die Abstände zwischen euren Hindernissen
verändern!“
Demonstration der Ergebnisse; jeweils eine der vier unterschiedlichen Hindernisbahnen
(Matten, Medizinball, Poolnudel, Hürden) soll vorgestellt werden durch mind. ein Paar,
das an der Station gearbeitet hat;
Beobachtungsauftrag an die SuS: „Zählt die Bodenkontakte! Mit welchem Bein wird das
Hindernis überwunden?“
- es wird davon ausgegangen, dass bei mind. einem Paar der hürdentypische Drei-SchrittRhythmus vorgestellt wird, da er sich aus der natürlichen Laufbewegung ergibt; an dieser
Stelle kann der Begriff eingeführt werden
Erprobung des Drei-Schritt-Rhythmus mit akustischem Signal an den verschiedenen
Hindernisbahnen; während ein Partner läuft, unterstützt ihn der Partner mit einem
akustischen Signal, z.B. „Spring-1-2-3, Spring…“;
SuS sollen auch andere Hindernisbahnen ausprobieren
L-Impuls: „Ihr seid Experten auf eurer Bahn! Konntet ihr die anderen Bahnen
gleichermaßen schnell überlaufen?Wenn nein, was musstet ihr verändern?“
-erwartete Antworten: Anpassen der Schrittlänge, Herausnehmen von Schnelligkeit
Staffelwettkampf: Die bestehenden Gruppen treten gegeneinander an. Jeweils ein S. aus
jeder „Hindernis-Gruppe“ fungiert als Schiedsrichter u. achtet auf die Einhaltung des DreiSchritt-Rhythmus.
 Ziel: fehlerfreie Ausführung des Drei-Schritt-Rhythmus, ansonsten gibt es Fehlerpunkte
Reflexion über den Lernfortschritt;
Konfrontation mit dem Problem „Hürden“
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Plakat mit Kriterien
Organisationsform ermöglicht selbstständiges Arbeiten;
Vorgabe von Kriterien gibt Orientierung u. Schafft Aufgabentransparenz;
die SuS haben die Möglichkeiten eigene Rhythmusvariationen zu erarbeiten,
es wird davon abgesehen, den hürdentypischen Drei-Schritt-Rhythmus als
Rhythmus der Wahl vorzugeben
Würdigung der SuS-Ergebnisse;
ggf. motorische u. kognitive Durchdringung des Drei-Schritt-Rhythmus
Hindernisbahnen (s.o.)
Erproben u. Festigen des Drei-Schritt-Rhythmus mit akustischer Partnerhilfe;
Internalisieren des Rhythmus;
Erfahren, dass andere Mattenbahnen ggf. eine Anpassung der Schrittlänge
provozieren
Reflexion des Erprobten
/
Umsetzung des Erlernten; Motivierender Stundenabschluss;
Gewonnen hat die Gruppe, die am Schnellsten war, aber auch am wenigsten
Fehler gemacht hat
/
Schaffung von Transparenz über die Lernprogression u. den
Sinnzusammenhang; motivierender Ausblick
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Seminar für das Lehramt an Gymnasien und Gesamtschulen
3. Literatur
Dober, R. (1999): Hürdenlauf im Sportunterricht. URL: http://www.sportpaedagogikonline.de/leicht/huerdeindex.html#Ber (zuletzt aufgerufen am 1.7.2013)
Fittko, E. et al. (2011): Leichtathletik. Laufen – Springen – Werfen. Handreichung für Schulen
der Sekundarstufe I. Aachen: Meyer & Meyer Verlag.
Ministerium für Schule, Weiterbildung und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen
(MSWF NRW) (2001): Richtlinien und Lehrpläne für das Gymnasium – Sekundarstufe I in
Nordrhein-Westfalen. Sport. Frechen: Ritterbach.
Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen (MSW NRW)
(2011): Kernlehrplan für das Gymnasium – Sekundarstufe I in Nordrhein-Westfalen. Sport.
Frechen: Ritterbach.
Tscholl, S. (2011): Die Bedeutung von Ritualen im Sportunterricht in der Grundschule. URL:
http://suite101.de/article/die-bedeutung-von-ritualen-im-sportunterricht-in-dergrundschule-a127447 (zuletzt aufgerufen am 28.5.2013)
Zeuner, A., Hofmann, S. & Lehmann, F. (1997): Sportiv Leichtathletik. Schulmethodik
Leichtathletik. Leipzig: Klett.
4. Anhang
Erläuterungen zur allgemeinen Erwärmung „Schattenlaufen“
Schematische Darstellung der unterschiedlich angeordneten Hindernisbahnen
„Schattenlaufen“
SuS bilden Paare. Der eine Partner gibt Laufrichtung und Tempo vor, der andere Partner
folgt ihm als Schatten. Nach Kommando erfolgt ein Rollenwechsel. Eine Besonderheit der
heutigen Stunde liegt darin, dass sich die SuS bereits durch den „Hindernisgarten“ bewegen
dürfen und Hindernisse um- bzw. überlaufen werden können.
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Schematische Darstellung der Hindernisbahnen (Ansicht Dreifachhalle)
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