Implementierung und Aufgaben eines
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Implementierung und Aufgaben eines
5. Fortbildungstag – Pflege in der Onkologie Implementierung und Aufgaben eines palliativmedizinischen Konsiliardienstes Ärztliche Koordination: Priv.-Doz. Dr. med. Philipp Lenz Koordination Pflege: Michael Terborg Stabsstelle Palliativmedizin| Priv.-Doz. Dr. med. Philipp Lenz, Michael Terborg | Münster, 08.09.2015 1 Was ist technisch möglich vs. Was ist ethisch vertretbar? Rasanter wissenschaftlicher & technischer Fortschritt als Auslöser für dringend notwendige Debatten, u.a. Embryonenschutzgesetz Stammzellforschung Patientenverfügung Τ 01.11.2014 Sterbehilfe Foto: dpa Titel: TIME Magazine Stabsstelle Palliativmedizin| Priv.-Doz. Dr. med. Philipp Lenz, Michael Terborg | Münster, 08.09.2015 2 Aktuelles Gesetz zur Verbesserung der Hospiz- und Palliativversorgung in Deutschland Hospiz- und Palliativgesetz – HPG * 29.04.2015 http://leitlinienprogramm-onkologie.de/Palliativmedizin.80.0.html Stabsstelle Palliativmedizin| Priv.-Doz. Dr. med. Philipp Lenz, Michael Terborg | Münster, 08.09.2015 3 Wunsch ... ... und Wirklichkeit 50 66 Krankenhaus zu Hause 15 15 Hospiz/ Palliativstation an einem anderen Ort /“Weiss nicht“/ keine Angabe 3 25 20 Pflegeheim zu Hause 1 3 2 Mod. Spiegel Wissen 4 / 2012 - Quelle: Infratest dimap / Diakonisches Werk der EKD Stabsstelle Palliativmedizin| Priv.-Doz. Dr. med. Philipp Lenz, Michael Terborg | Münster, 08.09.2015 4 Das Universitätsklinikum Münster - Krankenhaus der Maximalversorgung - 1450 Betten - 58.646 stat./ 496.331 amb. Patienten - 40 Kliniken - 8.800 Beschäftigte - 106 Professoren - 1.736 Ärzte und Wissenschaftler - > 2.338 Pflegende Stabsstelle Palliativmedizin| Priv.-Doz. Dr. med. Philipp Lenz, Michael Terborg | Münster, 08.09.2015 5 Palliativmedizin an einem Universitätsklinikum Von Seiten der Patienten /Angehörigen Von Seiten der Ärzte - Neue interv. Therapiemöglichkeiten - Patienten nicht aufgeben können - Neue medikamentöse Therapie - Überzeugung der eigenen - Größerer „Handlungsspielraum“ Fachkompetenz (chirurgisch, - Therapie auf universitärem Niveau medikamentös) - High-Tech - Therapievielfalt - Erfahrene Ärzte - Juristische Besorgnis - Fachpflege - Anspruch Erwartungserfüllung - Große Erwartungshaltung - Forschung Stabsstelle Palliativmedizin| Priv.-Doz. Dr. med. Philipp Lenz, Michael Terborg | Münster, 08.09.2015 6 Die Patienten 30.06.2015 28.07.2015 Stabsstelle Palliativmedizin| Priv.-Doz. Dr. med. Philipp Lenz, Michael Terborg | Münster, 08.09.2015 7 Implementierung - PKD externe Netz interne Netz Patient Stabsstelle Palliativmedizin| Priv.-Doz. Dr. med. Philipp Lenz, Michael Terborg | Münster, 08.09.2015 8 Krankenversorgung - Allgemein – Ziel: Verbesserung der Lebensqualität bei Patienten mit fortgeschrittenen, unheilbaren Erkrankungen – Optimierung der palliativmedizinischen Versorgung am UKM – Angebot eines palliativmedizinischen Konsiliardienstes für alle Stationen des UKM (mit Ausnahme der pädiatrischen Abteilungen, die durch das Brückenteam, Frau Dr. BaumannKöhler versorgt werden) – Aufstellung eines Behandlungsplans zur Erfüllung des OPS 8-982 Palliativmedizinische Komplexbehandlung – in Zusammenarbeit mit dem Sozialdienst Vernetzung mit der palliativmedizinischen Versorgung der Umgebung (Palliativnetzwerk, Palliativstationen) Stabsstelle Palliativmedizin| Priv.-Doz. Dr. med. Philipp Lenz, Michael Terborg | Münster, 08.09.2015 9 Krankenversorgung - Speziell – umfassende Anamnese, Umfeldanalyse und Erfassung der komplexen individuellen Lebenssituation des Patienten (Palliativmedizinisches Basisassessment) – Erstellung eines individuellen Behandlungsplanes unter Einbindung anderer Berufsgruppen (Psychotherapie/ Psychoonkologie, Sozialdienst, Physiotherapie, Seelsorge, Schmerzdienst, Ernährungsmedizin, Wund- und Stomatherapie) – Unterstützung bei der Auseinandersetzung mit der Diagnose einer unheilbaren Erkrankung für den Patienten und seinen Angehörigen in Zusammenarbeit mit der Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie – Regelmäßige Betreuung und Visite auf den Stationen – Beratung der zuständigen Berufsgruppen zur Symptomkontrolle, d.h. bei belastenden körperlichen, psychischen oder sozialen Beschwerden der Patienten (z.B. Schmerzen, Atemnot, Angst, Übelkeit, Erbrechen) Stabsstelle Palliativmedizin| Priv.-Doz. Dr. med. Philipp Lenz, Michael Terborg | Münster, 08.09.2015 10 Krankenversorgung - Speziell – Unterstützung bei der Organisation einer poststationären Weiterversorgung in Zusammenarbeit mit dem Sozialdienst (z. B. zu Hause unter Anbindung an ein Spezialisiertes Ambulantes Palliativteam (SAPV), Palliativnetzwerk, Pflegeeinrichtung, Palliativstation oder Hospiz) Stabsstelle Palliativmedizin| Priv.-Doz. Dr. med. Philipp Lenz, Michael Terborg | Münster, 08.09.2015 11 PKD – praktische Umsetzung Patient Stabsstelle Palliativmedizin| Priv.-Doz. Dr. med. Philipp Lenz, Michael Terborg | Münster, 08.09.2015 12 Wann wird der Patient gemeldet ? Kurative Therapie Kurative Therapie „Early Integration“ Palliative Therapie Kurative Therapie Palliative Therapie Palliativmedizin Palliative Therapie Terminalphase Tod und Trauer Stabsstelle Palliativmedizin| Priv.-Doz. Dr. med. Philipp Lenz, Michael Terborg | Münster, 08.09.2015 13 Basisassessment Stabsstelle Palliativmedizin| Priv.-Doz. Dr. med. Philipp Lenz, Michael Terborg | Münster, 08.09.2015 14 Palliativmedizinisches Basisassessment 1.) Physisch Symptom: a) Schmerz: leichte Schmerzen re. Schulter 2/10 aktuell unter der aktuellen Scherzmedikation gut b) starke Ruhedyspnoe unter O2 Vorlage und Inh. Atrovent+Sultanol und Ultibro breezehaler momentan akzeptabel c) eingeschränkte körperliche Belastbarkeit wegen Dyspnoe d) Stuhlausscheidung problematisch da Steckbeckennutzung nicht möglich e) leichte Einschlafstörungen, mit Tavor unproblematisch f) guter Ernährungszustand , keine Übelkeit, kein Erbrechen, Appetit gut Therapieziel: Ad a) Schmerzfreiheit Ad b) Linderung der Dyspnoesymptomatik Ad c) mäßige körperliche Belastung, soweit Dyspnoe das zulässt Ad d) kein Interventionsbedarf, aktuell Mobilisation auf Toilettenstuhl möglich Ad e)-f) keine Interventionsbedarf Intervention: Ad a) kein Interventionsbedarf Ad b) und c) Physiotherapie, Mobilisierung Ad d) Physiotherapie, Mobilisierung Ad e)-f) kein Interventionsbedarf Erforderliche Mitarbeiter: Palliativmediziner, Palliativpflege, Physiotherapie Stabsstelle Palliativmedizin| Priv.-Doz. Dr. med. Philipp Lenz, Michael Terborg | Münster, 08.09.2015 15 Palliativmedizinisches Basisassessment 2.) Psychisch Symptom: aktuell gut kompensiert, hatte bereits in Lingen Psych. Konsil Therapieziel: Weitere Stabilisierung, ggf Rekonsil 3.) Sozial Lebt mit Ehemann in Reihenhaus, (Bad und Schlafzimmer 1. OG); der Ehemann hatte kürzlich Herzinfarkt, anschließend Op, jetzt in Reha; der geistig behinderte Sohn wurde bislang von seinen Eltern versorgt, ist jetzt im KH Osnabrück und wird demnächst aber in ein Heim aufgenommen. Hierzu ist alles geregelt. Eine gesunde Tochter, lebt in Bremen. Schwester Fr W., Fr K. wohnt in Münster. Symptom: a) PV + VV liegen vor b) Bisher keine häusliche Versorgung durch Pflegedienst Therapieziel: Ad a) PV und VV noch mal besprechen Ad b) evtl Interventionsbedarf je nach Entwicklung (Pflegedienst; amb. Palliativdienst; Palliativstation; häusliche O2 Versorgung) Intervention: Ad b) Beratung durch Sozialdienst und den palliativmedizinischen Dienst Erforderliche Mitarbeiter: Palliativmediziner, Palliativpflege, Sozialdienst Stabsstelle Palliativmedizin| Priv.-Doz. Dr. med. Philipp Lenz, Michael Terborg | Münster, 08.09.2015 16 Palliativmedizinisches Basisassessment 4.) Spirituell Symptom: katholisch, gläubig Therapieziel: Begleitung Intervention: s. oben Erforderliche Mitarbeiter: Seelsorge Vorschlag zum Procedere: Medikation: aktuell kein Veränderungsbedarf Patientin ist aktuell befriedigend symptomkontrolliert, vor allem die Dysnoe steht im Vordergrund. Einbindung anderer Berufsgruppen im Rahmen der palliativmedizinischen Komplexbehandlung: 1.) Konsil Sozialdienst - Fragestellung: Planung der weiteren post-stationären Versorgung, in Abhängigkeit von der weiteren klinischen Entwicklung, (Pflegedienst; amb. Palliativdienst; Palliativstation; häusliche 02-Versorgung) 2.) Palliativmedizin: Beratung zur Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht 3.) Seelsorge: Angebot einer Begleitung durch die katholische Seelsorge Tägliche Visiten durch den palliativmedizinischen Dienst werden erfolgen. Für Rückfragen stehen wir Ihnen jederzeit unter Tel.: 0251/83-53052 oder email: [email protected] zur Verfügung. Stabsstelle Palliativmedizin| Priv.-Doz. Dr. med. Philipp Lenz, Michael Terborg | Münster, 08.09.2015 17 PKD – praktische Umsetzung interne Netz Patient Stabsstelle Palliativmedizin| Priv.-Doz. Dr. med. Philipp Lenz, Michael Terborg | Münster, 08.09.2015 18 Versorgungsstruktur Stationsteam Palliativstation Palliativdienst Palliativnetzwerk Spezialtherapie Hausarzt Hospiz Patient Ernährungsmedizin Psychotherapie Sozialdienst Physio-/ Ergother apie Seelsorge Stabsstelle Palliativmedizin| Priv.-Doz. Dr. med. Philipp Lenz, Michael Terborg | Münster, 08.09.2015 19 Patient in Palliativsituation Pflege Ärzte Palliativdienst Physiotherapeut Sozialdienst Psychosomatik Stabsstelle Palliativmedizin| Priv.-Doz. Dr. med. Philipp Lenz, Michael Terborg | Münster, 08.09.2015 20 20 Stabsstelle Palliativmedizin| Priv.-Doz. Dr. med. Philipp Lenz, Michael Terborg | Münster, 08.09.2015 21 Implementierung - PKD externe Netz interne Netz Patient Stabsstelle Palliativmedizin| Priv.-Doz. Dr. med. Philipp Lenz, Michael Terborg | Münster, 08.09.2015 22 Versorgungsstruktur Stationsteam Palliativstation Palliativdienst Palliativnetzwerk Spezialtherapie Hausarzt Hospiz Patient Ernährungsmedizin Psychotherapie Sozialdienst Physio-/ Ergother apie Seelsorge Stabsstelle Palliativmedizin| Priv.-Doz. Dr. med. Philipp Lenz, Michael Terborg | Münster, 08.09.2015 23 Versorgungsstruktur Palliativnetzwerk SAPV SAPV SAPV SAPV Stabsstelle Palliativmedizin| Priv.-Doz. Dr. med. Philipp Lenz, Michael Terborg | Münster, 08.09.2015 24 Palliativmedizin am UKM – Beginn der Stabsstelle Palliativmedizin am 01.04.2015 – Start der konsiliarischen Patientenversorgung am 01.05.2015 – Patienten in palliativmedizinischer Komplexbehandlung bisher 140 – Patienten 18-20 / Tag davon in der Komplexbehandlung 16 / Tag Patienten Anzahl der Patienten / Monat Stabsstelle Palliativmedizin| Priv.-Doz. Dr. med. Philipp Lenz, Michael Terborg | Münster, 08.09.2015 25 Palliativmedizin am UKM – feste Termine Dienstag: - Interdisziplinäre Visite – HNO - Interdisziplinäre Visite – Gynäkologie Mittwoch: - Interdisziplinäre Visite – Strahlentherapie - Multidisziplinäre Teambesprechung – Strahlentherapie Donnerstag: - Multidisziplinäre Teambesprechung – Palliativmedizin Freitag: - Multidisziplinäre Teambesprechung – HNO Stabsstelle Palliativmedizin| Priv.-Doz. Dr. med. Philipp Lenz, Michael Terborg | Münster, 08.09.2015 26 Universitätsklinikum Münster Allgemeine Innere Medizin (Med. Klinik A) Frauenheilkunde - Hämatologie/Onkologie Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde Allgemeine Innere Medizin (Med. Klinik B) Knochenmarktransplantation - Gastroenterologie Kinderheilkunde Allgemeine Innere Medizin (Med. Klinik D) Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie - Nephrologie Neurochirurgie Allgemein- und Viszeralchirurgie Neurologie Allgemeine Orthopädie Nuklearmedizin Anästhesiologie und operative Intensivmedizin Psychiatrie und Psychotherapie Augenheilkunde Psychosomatik und Psychotherapie Brustzentrum Strahlentherapie - Radioonkologie Department für Herz- und Thoraxchirurgie Transplantationsmedizin Department für Kardiologie und Angiologie Unfallchirurgie Dermatologie Urologie EMAH (Klinik für angeborene und erworbene Herzfehler) Stabsstelle Palliativmedizin| Priv.-Doz. Dr. med. Philipp Lenz, Michael Terborg | Münster, 08.09.2015 27 Statistik Alter (Jahre) 60 ± 16 24 - 95 Verweildauer PKD/UKM (Tage) 12 ± 10 1 - 45 Stabsstelle Palliativmedizin| Priv.-Doz. Dr. med. Philipp Lenz, Michael Terborg | Münster, 08.09.2015 28 Statistik - poststationär 50 Krankenhaus 20 zu Hause 3 25 Pflegeheim 2 Stabsstelle Palliativmedizin| Priv.-Doz. Dr. med. Philipp Lenz, Michael Terborg | Münster, 08.09.2015 29 Palliativmedizin am UKM Tel.: 53052 Fax: 53050 PD Dr. med. Philipp Lenz [email protected] palliativmedizin.ukmuenster.de Michael Terborg Stabsstelle Palliativmedizin| Priv.-Doz. Dr. med. Philipp Lenz, Michael Terborg | Münster, 08.09.2015 30