10 Jahre VGF
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10 Jahre VGF
10 Jahre VGF Editorial der Geschäftsführung Inhalt Editorial der Geschäftsführung 3 Grußwort der Oberbürgermeisterin und Aufsichtsratsvorsitzenden Petra Roth 5 Alle fahren mit 9 Um- und Restrukturierung 21 Tierische Skurrilitäten aus zehn Betriebsjahren 27 Eine Dekade in Schlaglichtern 35 Inhalt Editorial der Geschäftsführung Liebe Freunde und Mitarbeiter der VGF! Seit zehn Jahren besteht das Unternehmen in seiner jetzigen Rechtsform als (Verkehrs-) Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Zehn Jahre mögen historisch kein langer Zeitraum sein – nicht vor dem Hintergrund der Vergangenheit Frankfurts, nicht einmal mit Blick auf die Geschichte des öffentlichen Verkehrs in der Stadt: mehr als 125 Jahre Straßenbahn-, länger als 80 Jahre Bus-Betrieb. Doch zehn Jahre sind in einer Zeit, die allgemein als „schnelllebig“ empfunden wird, eine gar nicht so kurze Spanne. Lang genug jedenfalls, um das Bestehen des Unternehmens zu feiern – mit einer Reihe von Festen und Veranstaltungen und mit der vorliegenden Festschrift. Sie soll in Text und Bild allen Lesern – seien es Mitarbeiter oder Fahrgäste, Geschäftskunden oder Medienvertreter, Mitglieder aus Politik sowie Verwaltung oder einfach „nur“ Interessierte – einen Überblick geben, was sich hinter dem nunmehr zehn Jahre alten Kürzel VGF verbirgt: Ein leistungsstarkes Verkehrsunternehmen, das seit einer Dekade mit seinen subaruvista-blauen Bussen und Bahnen das Rückgrat des öffentlichen Verkehrs in Frankfurt bildet und so einen wichtigen Beitrag zum Leben in dieser Stadt und zu ihrer nachhaltig positiven Entwicklung leistet. In dieser Zeit hat sich das Unternehmen selbst entwickelt – und dabei auch nicht unwesentlich verändert. Um- und Restrukturierung mit Blick auf den Wettbewerb im Öffentlichen Personen-Nahverkehr sind Prozesse, die dafür sorgen, daß die VGF dies auch weiterhin tun wird. Diese Festschrift zieht ein Zwischenfazit und sie zeigt: Die VGF ist auf einem guten Weg und wird auch in den kommenden zehn Jahren – und darüber hinaus – das leisten, was Frankfurt und seine Einwohner von ihr erwarten: einen starken, effizien ten, modernen, attraktiven und vor allem kundenfreundlichen öffentlichen Verkehr. Michael Budig Werner Röhre Editorial der Geschäftsführung Editorial der Geschäftsführung Liebe Frankfurterinnen und Frankfurter! Die VGF begeht in diesem Jahr ihren zehnten Geburtstag und das ist ein Grund zum Feiern – für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, für die Frankfurter und für den Anteilseigner, die Stadt Frankfurt. Denn Frankfurt am Main braucht einen leistungsstarken öffentlichen Verkehr, er ist ein wichtiger Standortfaktor und wird in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen. Die Stadt Frankfurt am Main hat die VGF 1996 als Gesellschaft mit beschränkter Haftung gegründet und damit die Weichen für die Entwicklung gestellt. Ziel war es, ein Verkehrsunternehmen zu bilden, das nicht nur den bestehenden Aufgaben gewachsen war, sondern auch zukünftigen Herausforderungen gerecht werden würde. Nach zehn Jahren können wir sagen: Die VGF hat beide Ziele erreicht. Mit dem keineswegs einfachen Prozess der Um- und Restrukturierung hat sich die VGF seitdem auf den Wettbewerb im Bus-Sektor vorbereitet, mit ihren Töchtern In-der-City-Bus und MainMobil Frankfurt ist sie am Markt gut positioniert, will sagen: konkurrenzfähig. Die Entwicklung der VGF ist aber nicht nur eine interne; sie ist auch äußerlich erkennbar: Station für Station, Haltestelle für Haltestelle modernisiert die VGF die in ihrer Verantwortung liegende Infrastruktur, um das ÖPNV-Netz zu verbessern. Für alle Frankfurterinnen und Frankfurter, denn die VGF-Fahrzeuge in ihrem zum Markenzeichen gewordenen Subaru-vistablue müssen heute barrierefrei und behindertengerecht zu nutzen sein. Die Busse, U-Bahnen und Straßenbahnen selbst unterliegen auch der Modernisierung: Der Fuhrpark besteht aus immer mehr neuen und niederflurigen Fahrzeugen; erst jüngst hat die VGF 146 U-Bahnen des neuen Typs „U5“ bestellt. Mit einem Volumen von 300 Millionen Euro der größte zusammenhängende Auftrag zur Fahrzeug-Beschaffung in Deutschland! Das alles zeigt: Die VGF hat sich nicht nur in den zehn Jahren ihres Bestehens bewährt, sie ist auch für die Zukunft gerüstet. Deshalb darf Frankfurts Verkehrsunternehmen in diesem Jahr auch zu Recht sein Jubiläum feiern. Dazu gratuliere ich im Namen der Stadt und ihrer Einwohner ganz herzlich und rufe der VGF und ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein „Weiter so!“ zu. Denn: Frankfurt braucht die VGF! Petra Roth Grußwort der Oberbürgermeisterin und Aufsichtsratsvorsitzenden Petra Roth Editorial der Geschäftsführung Editorial der Geschäftsführung Editorial der Geschäftsführung Alle fahren mit Seit zehn Jahren prägt die VGF den öffentlichen Verkehr in Frankfurt Die erste „richtige“ Straßenbahn – also mit Oberleitung (!) – war am 18. Februar 1884 zwischen Frankfurt und Offenbach unterwegs; auf der Linie „A“ fuhr am 7. Oktober 1925 von der Alten Brücke über Fahrgasse und Eschenheimer Tor bis zur Richard-Wagner-Straße der erste Omnibus in Frankfurt am Main. Der öffentliche Nahverkehr hat also Tradition in der Stadt. Gemessen daran ist die VGF in ihrer heutigen Form allenfalls ein „Halbstarker“: Frankfurts Verkehrsunternehmen feiert in diesem Jahr seinen zehnten Geburtstag. Das Kürzel „VGF“ für „Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main“ ist seit Sommer 1996 in der Frankfurter Welt, bis dahin firmierten hiesige Busse und Bahnen in der Öffentlichkeit als Verkehrsbetrieb der Stadtwerke. Die Gründung der VGF war jedoch schon im Dezember 1995 als Mantelgesellschaft erfolgt. Mit Ausgliederungs- und Übernahmevertrag zwischen der Stadtwerke Frankfurt am Main GmbH und der Stadtwerke Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main vom 1. August 1996 wurde dieser Verkehrsbetrieb rückwirkend zum 1. Januar desselben Jahres in die VGF eingebracht. Seit ihrer Gründung ist die Kurzform „VGF“ ein griffiges und einprägsames Markenzeichen für garantierte Mobilität auf hohem Niveau in einer der verkehrsreichsten Regionen Europas. Ein kurzer Zahlenüberblick verdeutlicht das: Die VGF beschäftigt derzeit ein Stammpersonal von 2.026 Mitarbeitern, dazu kommen unter anderem langfristig beurlaubte und in Elternzeit befindliche Mitarbeiter, so dass der Gesamtpersonalbestand zum 30. Juni 2006 bei 2.207 Mitarbeitern lag. Zum VGF-Konzern gehören außerdem die Tochterunternehmen MainMobil Frankfurt GmbH (MMF) mit 56, In-der-City-Bus GmbH (ICB) mit 348 und die VIAS GmbH mit 58 Mitarbeitern. Betrieben werden von der VGF sieben U-Bahn-, neun Straßenbahn- und 32 Bus-Linien, weitere 17 – inklusive der Nachtbusse – bedienen die genannten Töchter ICB und MMF. Mit diesen Verbindungen werden rund 850 Haltestellen im Frankfurter Stadtgebiet und in angrenzenden Gemeinden angefahren. Der Fahrzeugbestand ist entsprechend hoch: Die VGF setzt auf einer Betriebs-Streckenlänge von mehr als 444 Kilometern rund 500 Busse und Bahnen ein, davon in Spitzenzeiten bis zu 380 einzelne Fahrzeuge und Fahrzeugverbände. Doch allein durch ein großes Streckennetz kann kein Verkehrsunternehmen Kunden an sich binden. Fahrgäste erwarten heute ein hohes Niveau in allen Belangen: Sei es bei der Information oder bei der Ausstattung von Halte stellen und Fahrzeugen. Sie setzen eine effiziente Organisation ebenso voraus wie kundennahe Angebote und kundenorientierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Alle fahren mit Sicherheit und Service für Fahrgäste Zum attraktiven Service der VGF gehört deshalb der „Ausstieg auf Wunsch“ – die Möglichkeit, aus Bussen nach 20 Uhr außerhalb der Innenstadt auch zwischen den Haltestellen auszusteigen – ebenso wie der Taxiruf, bei dem Fahrerinnen und Fahrer der VGF ihren Fahrgästen ein Taxi zur bequemen Weiterfahrt an die gewünschte Haltestelle ordern. Taxen werden von der VGF seit Mai 2006 auch bei Betriebsstörungen auf U-Bahn- oder Straßen- bahn-Strecken bestellt und bezahlt; sie stehen dann den Kunden auf den unterbrochenen Abschnitten zur Weiterfahrt kostenlos zur Verfügung. Mit den Schließfächern an der Hauptwache, in denen gegen geringes Entgelt die Einkäufe gelagert werden können, garantiert das Unternehmen ebenso wie mit dem Gepäckbus auf der Zeil in der Vorweihnachtszeit – ein im wahrsten Sinne des Wortes – unbeschwertes Einkaufsvergnügen. Des Weiteren sorgen während des Schülerverkehrs jugendliche Bus- und Bahnbegleiter für mehr Sicherheit in den Fahrzeugen; Fragen zu Tarifen, der Benutzung der Fahrkartenautomaten oder allgemein rund um den Nahverkehr beantworten die Fahrgastbetreuer, die an zentralen Stationen den Fahrgästen zur Verfügung stehen, ebenso wie das VGF-Personal am Infobus, der nach einem festen Einsatzplan das ganze Jahr über in Frankfurt unterwegs ist. Von der VGF in Auftrag gegebene Umfragen machen deutlich, dass Fahrgästen die Sicherheit auf ihren Wegen und die Sauberkeit der Haltestellen, Stationen und Fahrzeuge besonders wichtig sind. Deshalb ist der VGF-Ordnungsdienst – er feiert in diesem Jahr sein 25 -jähriges Bestehen – rund um die Uhr im Einsatz, deshalb sorgt eine so genannte Task-Force für die schnelle Beseitigung von Missständen an Haltestellen und Stationen und deshalb investiert das Unternehmen im Rahmen des Projektes „Sicherheit und Service“ mehrere Millionen Euro in die Videoüberwachung der unterirdischen Stationen. Im Rahmen dieses Vorhabens werden aber nicht nur Kameras installiert, sondern auch Notruf- und Informationssäulen auf Bahnsteigen und B-Ebenen aufgestellt, um so nicht zuletzt auch den Service für die Kunden zu verbessern: Ihre Notrufe und Anfragen bearbeitet die neue Sicherheits- und Service-Zentrale, die modernste Einrichtung ihrer Art in Deutschland. In der ersten Baustufe, die im Mai 2006 abgeschlossen wurde, sind für 2,3 Millionen Euro sieben Innenstadt-Stationen so ausgerüstet worden; im zweiten Schritt, vorgesehen bis Oktober 2007, sollen die anderen 20 unterirdischen Anlagen folgen. 10 Alle fahren mit Moderne Infrastruktur Um den Betriebsablauf wie auch die Fahrgastinformationen zu optimieren, baut die VGF außerdem das Rechnergesteuerte Betriebsleitsystem (RBL) kontinuierlich aus. Es erleichtert den Disponenten in der Leitstelle die Organisation des Betriebsablaufes, hält den Kollegen am Fahrgastinfor mationsplatz auf dem Laufenden, versorgt die Dynamischen Fahrgast informations-Anzeiger (DFI) an den Haltestellen mit Daten und sichert in Zukunft auch die Anschlüsse. Die VGF wird in den kommenden Jahren das gesamte Straßenbahn- und U-Bahn-Netz mit Anzeigern der DFI ausrüsten; in der dritten Ausbaustufe sollen die Busnutzer im ganzen Innenstadt bereich und an zentralen Umsteigepunkten von diesen technischen Möglichkeiten aktueller Information profitieren. Den kundenfreundlichen Umbau der Stationen und Haltestellen treibt die VGF ebenfalls seit zehn Jahren systematisch voran: Sie passt die Bahnsteige ihrer U-Bahn-Stationen durch Erhöhung, Tieferlegung der Gleise oder kompletten Neubau den Fahrzeugen an und bringt sie so Station für Station auf eine Höhe von rund 80 Zentimetern über Schienenoberkante. Damit ist ein stufenloser Ein- und Ausstieg für die Kunden möglich; Rampen, Fahrtreppen und Aufzüge sorgen für Barrierefreiheit und Behindertengerechtigkeit der Einrichtungen. Seit ihrer Gründung hat die VGF 26 Stationen entsprechend umgebaut und modernisiert, womit die Anlagen gleichzeitig auch schöner werden: Alle oberirdischen Haltestellen bekommen eine neue und einheitliche Möblierung, also gläserne Wartehallen, moderne Sitzbänke und beleuchtete Infotafeln. Neue Stationen rüstet die VGF gleich in dieser bewährten Ausstattung aus. So das Teilstück der C-Strecke zwischen Zoo und Ostbahnhof, das seit Mai 1999 die Linie U6 befährt. Zur Zeit wird die Station „Ostbahnhof“ bis zur Hanauer Landstraße verlängert. Oder das Teilstück I der so genannten D-Strecke mit den U-Bahn-Stationen „Festhalle / Messe“ und „Bockenheimer Warte“, das im Februar 2001 eröffnet wurde. Im Dezember 2003 folgte die neue und niederflurgerecht gebaute Tram-Linie 17, die seitdem das Neubaugebiet Rebstock im Westen der City mit dem Hauptbahnhof verbindet. Weitere Vorhaben sind zum Stand der Drucklegung dieser Broschüre die Erschließung des Frankfurter Bogens mit einer neuen StraßenbahnLinie und der Anschluss des Riedbergs mit dem Teilstück IV der U-BahnD-Strecke. Planungen hierzu laufen. Alle fahren mit 11 Neue Fahrzeuge Ein weiterer Investitionsschwerpunkt ist die Erneuerung des Fuhrparks auf Straße und Schiene: Insgesamt rollen mehr als 170 neue Citaro-Busse der Firma EvoBus, ausgestattet mit einem ergonomischen Fahrerarbeitsplatz, einer Klimaanlage, optisch ansprechendem Innendesign und übersichtlicher Fahrgastinformation über Frankfurts Straßen. Gemeinsam mit der Stadt Frankfurt hat die VGF auf vielen Linien der Busse und Bahnen durch die beschleunigte Abfertigung an Signalanlagen und Einrichtung eigener Fahrwege für eine grüne Welle gesorgt. Noch wichtiger, für den Fahrgast aber kaum erkennbar: Alle seit dem Jahr 2000 angeschafften Busse der VGF sind mit umweltfreundlichen CRT-Fil- tern – CRT steht für Continously Regenerating Trap, also Dieselpartikelfilter mit kontinuierlicher Regeneration – ausgerüstet. Die Motoren der neuen Citaros zeichnen sich deshalb durch einen verminderten KohlendioxidAusstoß und einen geringen Kraftstoffverbrauch aus. Nach den positiven Erfahrungen der vergangenen Jahre hat die VGF auch in die Busse der neuesten Generation ein CRT-System, bestehend aus einem Partikelfilter und einem vorgeschalteten Katalysator, eingebaut und so den Schadstoffanteil im Abgas erheblich reduziert. Die Abgas-Nachbehandlung durch die CRTFilter sichert nämlich die Eliminierung von Teilchen aller Größen, also auch des Feinstaubs und damit der lungengängigen Kleinstpartikel. Nicht nur bei der Russemission, auch bei Kohlenmonoxid und unverbrannten Kohlenwasserstoffen werden schon jetzt die gesetzlich zulässigen Grenzwerte der erst von Oktober 2009 an gültigen Euro-5-Norm deutlich unterschritten. Da diese Motoren seit sechs Jahren zur Standardausstattung der VGF gehören, sind mit Beschaffung der bislang letzten 23 neuen Busse im Dezember 2005 82,5 Prozent der Flotte – 141 der 171 Fahrzeuge – mit Filtertech- nik ausgerüstet; die Zahl der filterlosen Busse lag bei Drucklegung dieser Broschüre im Sommer 2006 bei nur noch 30. Aus diesem Grund sieht die VGF ihre Linienbusse auch nicht als Bestandteil des Feinstaub-Problems, sondern – ganz im Gegensatz – als Teil seiner Lösung. Was für die Filter gilt, gilt im übrigen auch für die Klimaanlagen: 141 von 171 Bussen der VGF sind damit ausgestattet, was Fahrer und Fahrgäste im Sommer 2006 zu schätzen wussten. 12 Alle fahren mit Auch der Straßenbahn-Bestand wird seit Oktober 2003 erneuert: Inzwischen verkehren mehr als 55 der 65 neuen Straßenbahnen des Typs „S“ in Frankfurt, von 2007 an werden nur noch die bequemen Niederflurbahnen im Einsatz sein. Auch hier wird auf die Bedürfnisse der Fahrgäste besonderer Wert gelegt: Die Wagen verfügen pro Seite über drei breite Doppeltüren, die einen barrierefreien Zugang ermöglichen, eine mechanisch ausklappbare Rampe, eine Klimaanlage und ein modernes Bordinformationssystem. Neu ist, dass – wie schon in den U-Bahnen – über Sprechstellen an den Türen im Notfall ein schneller Kontakt zum Fahrer möglich ist. Im Jahr 2005 hat die VGF schließlich die Anschaffung von 146 neuen U-Bahn-Fahrzeugen des Typs „U5“ beschlossen – und damit den größten zusammenhängenden Auftrag für den Kauf neuer Schienen-Fahrzeuge in Deutschland gegeben. Wie die neuen Straßenbahnen wird der Hersteller Bombardier Transportation die Wagen liefern, der erste soll Anfang 2008 in Betrieb genommen werden. Die Fahrzeuge werden wie die älteren „U4“-Typen, mit denen sie koppelbar sind, ein Gelenk und drei Drehgestelle haben. Eine Neuheit: Ein Teil dieser rund 25 Meter langen Fahrzeuge, deren Ausstattung etwa mit einer Klimaanlage dem hohen Standard entspricht, den der „S“-Wagen gesetzt hat, ist mit einer Kurzkupplung in der Mitte verbunden, so dass längere Einheiten entstehen, die über drei Gelenke verbunden sind und auf der ganzen Länge von rund 55 Metern begehbar sein werden. Alle fahren mit 13 Breitgefächerte Öffentlichkeitsarbeit Diese Investitionen kommen den Fahrgästen in Frankfurt unmittelbar zugute, doch legt die VGF Wert darauf, auch als hierfür verantwortliches Unternehmen wahrgenommen zu werden: So wirkt die Imagekampagne der VGF mit dem Slogan „Alle fahren mit“ aus dem Jahr 2002 bis heute. Zentrale Motive sind Portraits von Menschen jeden Alters und jeder Natio nalität. Die auf Bussen und Bahnen gezeigten Personen schlafen, lesen oder haben Einkäufe bei sich. Die jeweilige Unterzeile stellt das Produkt „Nahverkehr“ in den Mittelpunkt und verbindet so das Unternehmen VGF auf witzige Weise mit den täglichen Erfahrungen seiner Kunden. Auf den Bahnen mit lesenden Fahrgästen steht beispielsweise die Unterzeile „Frankfurts längster Lesesaal“, die Leute mit Einkäufen fahren in „Frankfurts größtem Einkaufswagen“ und ein Nickerchen bietet sich in „Frankfurts schnellstem Schlafzimmer“ an. Diese Motive regen bis heute auf vielen U-Bahnen die Fahrgäste zum Schmunzeln an. Gleiches gilt für die Wortspiele mit den drei Buchstaben „VGF“, eine Kampagne, die ein Jahr später folgte: „Vati geht fischen“, hieß es da, „Viele geistreiche Fahrgäste“ oder auch „Verflixt grüne Farbe“ – eine Anspielung auf die VGF-typische, markante Hausfarbe Subaru-vista-blue, die inzwischen nahezu jeder Frankfurter mit der VGF und dem von ihr geleisteten städtischen Nahverkehr verbindet. 14 Editorial der Geschäftsführung Nicht nur mit ihren Kampagnen, auch mit konsequentem Sponsoring nimmt die VGF ihre Verantwortung als ein der Stadt verbundenes Unternehmen wahr: So hat sie das Drachenbootfestival ins Leben gerufen, sie unterstützt Frankfurter Laufveranstaltungen wie den Frankfurt Marathon, den Chase-Lauf oder den „Lauf für mehr Zeit“ durch Kooperationen und eifrige Teilnahme ihrer Mitarbeiter. Sie sponsert neben der Eintracht mit dem 1. FFC auch den Frankfurter Frauenfußball, außerdem das Football-Team der „Galaxy“. Aber nicht nur der Spitzen-, auch der Breitensport kann auf die Unterstützung der VGF zählen, wie die Zusammenarbeit mit der TG Born-heim zeigt. Darüber hinaus engagiert sich das Unternehmen im Frankfurter Fasching – in der Session 2002/2003 war die VGF das „Prinzliche Haus“ und stellte Prinz und Prinzessin – und es ist beim weit über die Grenzen der Stadt hinaus bekannten Museumsuferfest mit seinem Verkehrsmuseum präsent. Im Frankfurter Kulturleben finden sich weitere Partner, dazu gehören unter anderem die Schirn und das Städel. Seit zwei Jahren ist die VGF außerdem bei den Opernspielen präsent und unterstützt damit auch eine Veranstaltung, die sich explizit an Kinder und Jugendliche richtet. Die große Zufriedenheit der Frankfurter Fahrgäste mit „ihrem“ Nahverkehr dürfte aber letztlich weniger auf diese Kooperationen als auf die Leistung im Kerngeschäft auf gleichmäßig hohem Niveau zurückzuführen sein: Im Jahr 2005 beurteilten laut einer Emnid-Umfrage die Fahrgäste sowohl die Schnelligkeit der Busse und Bahnen als auch die Pünktlichkeit ins besondere der U-Bahnen besonders positiv. Die Zufriedenheit insgesamt stieg bei der weit überwiegenden Anzahl der 27 abgefragten Einzelmerkmale deutlich an; Frankfurter Fahrgäste sind mit dem Nahverkehr der Stadt erkennbar zufriedener als Befragte in anderen Städten. Alle fahren mit 15 Vorbereitung auf den Wettbewerb Doch nicht nur durch ihre Leistung, auch durch die Um- und Restrukturierung ist die VGF für die Zukunft, die sich – zumindest teilweise – unter Wettbewerbsbedingungen abspielen wird, gerüstet. Denn: Dieser Um- und Restrukturierungsprozess führt seit Jahren zu einer kontinuierlichen Verschlankung des Unternehmens sowie zu Rationalisierungen verschiedener Arbeitsabläufe. Als integriertes Verkehrsunternehmen sorgt die VGF – siehe oben – für den Bau und die Instandhaltung der Infrastruktur sowie für den Betrieb des Schienen- und Busverkehrs. Die genannten Funktionen hat die VGF in drei selbstständigen Bereichen neu organisiert, die von eigenver- antwortlichen Leitern geführt werden und sich der Unterstützung von drei Servicecentern bedienen können, die die kaufmännischen, personalwirtschaftlichen und rechtlichen Aufgaben als zentrale Dienstleistung abdecken. Diese Struktur ermöglicht es, die Infrastruktur zukünftig diskriminierungsfrei zur Verfügung zu stellen. Damit ist das Unternehmen seiner Zeit weit voraus. Vor allem aber ermöglicht die neue Organisationsform der VGF, in den einzelnen Verkehrssektoren als eigenständiger Marktakteur aufzutreten. Wegen ihrer herausragenden Bedeutung für den Fahrgast sind darüber hinaus auch Kundendienst und Vertrieb in einem eigenen Geschäftsbereich zusammen gefasst. Das alles war und ist nicht möglich ohne den Einsatz der mehr als 2.000 Mitarbeiter des Unternehmens. Ob im Fahrdienst oder Gleisbau, in den Werkstätten oder der Verwaltung, im Ordnungsdienst oder beim Oberleitungsbau, der Nachrichtentechnik oder der Betriebsleitstelle, dem Kundendienst oder dem Verkauf, der Rechts- oder der Personalabteilung. Und diese Aufzählung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. 16 Alle fahren mit Bonbons für den Fahrgast Sie ermöglichen auch, dass die VGF über das reguläre Angebot hinaus noch weitere Besonderheiten bieten kann: Der Ebbelwei-Express ist nicht nur in Frankfurt, sondern in der ganzen Welt bekannt „wie ein bunter Hund“. Die farbenfroh bemalten Trambahn-Oldtimer der Baureihe „K“ wurden zwischen 1949 und 1954 in Dienst gestellt und fahren seit 1977 jedes Wochenende ihre fröhlichen Runden durch das Ebbelwei-Viertel Sachsenhausen und die Innenstadt. Dann ist der Zustieg in das rollende Apfelwein-Lokal an jeder Haltestelle möglich; unter der Woche kann das Gefährt gemietet werden. Ein weiteres Bonbon der VGF ist das schon genannte Verkehrsmuseum: Zwei ehemalige Wagenhallen wurden 1984 zu Ausstellungsräumen umgebaut. Auf 3.900 qm laden sie im Stadtteil Schwanheim seitdem Besucher zur Ausstellung „Von der Pferdebahn bis zur Neuzeit“ ein. Bei einem Rundgang durch die spannende Geschichte des öffentlichen Verkehrs in Frankfurt – wie gesagt: deutlich länger als die der VGF – können 30 liebevoll restaurierte Originalexponate bestaunt werden: darunter das älteste Schmuckstück, der erste Pferdebahnwagen der Frankfurter Trambahn gesellschaft von 1872, Straßenbahn-Triebwagen und Anhänger der verschiedenen Epochen, ein O-Bus, eine Dampflok, Gerätewagen und die „KinderFahrschule“. Die Gegenwart ist mit Modellen derzeit eingesetzter Fahrzeuge vertreten. Zu sehen sind außerdem historische Netzpläne, Fahrausweise, Signalanlagen, Fahrmotoren, Dienstkleidungen und sogar eine alte Warte halle. Viele dieser Informationen finden sich seit 1999 auch auf der Internet-Seite der VGF unter www.vgf-ffm.de, die im Mai 2006 einem umfassenden „Face-Lifting“ unterzogen wurde und seitdem jedem virtuellen Besucher einen informativen, schnellen und umfassenden Überblick über das Unternehmen ermöglicht. So ist die VGF im zehnten Jahr ihres Bestehens sicher: Konsequente Kunden orientierung in allen Bereichen wird dazu beitragen, dass Einwohner und Besucher Frankfurts auch in Zukunft beim städtischen Verkehrsunternehmen einsteigen und so sein Motto bestätigen: „Alle fahren mit!“ Alle fahren mit 17 18 Editorial der Geschäftsführung Editorial der Geschäftsführung 19 20 Editorial der Geschäftsführung Um- und Restrukturierung Die VGF macht sich fit für den Wettbewerb Bei der Gründung der VGF vor zehn Jahren war das Szenario, das nun in Frankfurt Wirklichkeit ist, in diesem Ausmaß nicht vorhersehbar: Im Zuge der allgemeinen Liberalisierung von Märkten, so bei der Elektrizität oder der Telekommunikation, müssen sich auch die Betreiber des Öffentlichen Personen-Nahverkehrs (ÖPNV) zunehmend dem Wettbewerb stellen. Linien, die vor 1996 noch von den meist kommunalen Verkehrsunternehmen betrieben wurden, können nun öffentlich ausgeschrieben werden, wobei der preiswerteste Anbieter letztlich den Zuschlag erhält. Somit stehen die öffentlichen Verkehrsunternehmen – auch und gerade in Frankfurt, wo zwei von fünf Buslinien-Bündeln schon ausgeschrieben und vergeben wurden – im Wettbewerb mit privaten nationalen beziehungsweise sogar multinationalen Anbietern. So sieht sich die VGF der Herausforderung gegenüber, insbesondere auf dem Kostensektor in der Konkurrenz zu privaten Anbietern bestehen zu können, die – wie zahlreichen Presseveröffentlichungen zu entnehmen ist – teilweise mit extremen Preisoffensiven Ausschreibungen und damit Marktanteile für sich gewinnen wollen. Zu diesem Zweck befindet sich die VGF derzeit in einem umfangreichen Um- und Restrukturierungsprozess, wodurch – bei gleich bleibender oder möglichst sogar noch gesteigerter Qualität der Dienstleistungen für die Kunden – günstigere Kostenstrukturen geschaffen werden sollen. Um dieses Ziel zu erreichen, arbeitet die VGF mit verschiedenen Unternehmensberatungen zusammen, die sich auf den ÖPNV-Sektor spezialisiert haben. Um- und Restrukturierung 21 Anfänge der Um- und Restrukturierung Zu Beginn des Prozesses der Um- und Restrukturierung im Jahr 2001 wurden zunächst die wesentlichen Bereiche des Unternehmens nach einem vorgegebenen System hinsichtlich ihrer bisherigen Ist-Kosten in einer so genannten Funktionskostenanalyse untersucht. Dieses System gewährleistet, dass bei einem Vergleich von Kosten und Wettbewerbsdaten gleiche Strukturen angesetzt und nicht „Äpfel mit Birnen“ verglichen werden. Danach analysierte die Unternehmensberatung die Kostendaten und stellte im Ergebnis fest, in welchen Teilen des Unternehmens die VGF noch Anstrengungen unternehmen muss, um wettbewerbsfähige Kostenstrukturen zu erreichen. So wurden für die entsprechenden Bereiche Zielkosten definiert, die es zu erreichen galt. Nachdem die Ziele klar gesteckt waren, ergab sich die Frage, auf welche Weise diese auch erreicht werden könnten. Ansätze zu Produktivitäts verbesserungen gibt es in der Theorie viele: Sie reichen von effektiveren Organisationsstrukturen bis zu optimierten Arbeitsabläufen, von verbesser ten Schnittstellen zwischen den verschiedenen Bereichen bis zur Beantwortung der Frage, ob bestimmte Leistungen günstiger in Eigenausführung oder fremdvergeben zu erzielen sind. Hier galt es, für jeden Unternehmensbereich die auf die spezifischen Rahmenbedingungen zugeschnittenen einzelnen Schritte zu erarbeiten. Die VGF hat sich entschieden, diese Erarbeitung der einzelnen Verbesserungen sowie deren schrittweise Verwirklichung von den betroffenen Fachbereichen in Eigenverantwortung ausführen zu lassen. Grundlegender Gedanke dabei war, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die ihre Tätigkeit – und damit auch mögliche Schwachstellen und Verbesserungspotenziale – aus der täglichen Praxis am besten kennen, einzubeziehen, ihnen Gelegenheit zu geben, eigene Ideen und Vorschläge einzubringen und dadurch auch die Identifikation mit ihrem Unternehmen zu stärken. Lediglich in komplexen Einzelfällen wurde eine spezialisierte Unternehmensberatung zur Unterstützung hinzugezogen. 22 Um- und Restrukturierung „Work in progress“ Auf diese Weise wurden in den Bereichen so genannte Umsetzungsteams gebildet, in denen den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Aufgabe zukam, praktikable und effektive Schritte zur Steigerung der Produktivität zu erarbeiten. Von diesen Umsetzungsteams wurde eine dreistellige Zahl einzelner Vorhaben entwickelt, von denen jedes einzelne genau beschrieben, das Einsparpotenzial beziffert und mit einem Termin zur Verwirklichung und zum In-Kraft-Treten versehen wurde. Dies war und ist aber kein einmaliger Vorgang, denn im Laufe der Zeit kamen weitere Ideen und Anregungen hinzu und auch zwischenzeitliche Fortschritte in den Bereichen Markt, Technik und Organisation wurden aufgegriffen und berücksichtigt. Es handelt sich also um einen „lebendigen“ Vorgang, einen typischen „Work in progress“Prozess, der ständig fortgeschrieben und weiterentwickelt wird. Die Zielsetzung ist der erste Schritt, die Formulierung konkreter Vorhaben zu ihrer Erreichung der zweite. Ebenso wichtig ist aber als dritte Phase die Prüfung, ob das eingeleitete Vorgehen tatsächlich zum gewünschten Erfolg geführt hat. Dazu werden turnusmäßig Plan-Ist-Vergleiche vorgenommen: Anhand konkreter Ist-Daten und Kennzahlen, Vergleichen mit früheren Zahlen zur Erkennung von Entwicklungen und Trends sowie Feststellungen, inwieweit bestehende Ziele noch entfernt, schon erreicht oder sogar übererfüllt sind, wird der jeweilige Stand des Um- und Restrukturierungsprozesses dokumentiert und für die Beteiligten transparent aufbereitet. Dies ist die Grundlage für die weitere Entwicklung. Rückschritt bedeutet Stillstand So kann die VGF zum zehnjährigen Jubiläum feststellen, dass das im ersten Schritt gesteckte Ziel der Einsparung von insgesamt rund 30 Millionen Euro per annum innerhalb von vier Jahren zu rund 90 % erfüllt wurde. Der Prozess war also bislang für die VGF überaus erfolgreich und alle Beteiligten haben dazu beigetragen, ihr Unternehmen fit für den Markt zu machen. Da aber Stillstand bekanntlich Rückschritt ist, wird der Weg der Restrukturierung auch in denjenigen Bereichen, die ihr ursprünglich vorgegebenes Ziel schon erreicht haben, konsequent fortgesetzt, denn die Steigerung von „gut“ ist „besser“. Um- und Restrukturierung 23 24 Editorial der Geschäftsführung Editorial der Geschäftsführung 25 26 Editorial der Geschäftsführung Tierische Skurrilitäten aus zehn Betriebsjahren Krabben, Eulen, Raben, Bienen, Mäuse: Das „Bio topt“ – Expedition ins Tierreich der VGF Frage an Radio Eriwan: „Ist die VGF nur eine Dependance des Frankfurter Zoos?“ Antwort: „Im Prinzip ja, aber bei der VGF leben mehr unterschiedliche Tierarten.“ Die Aussage der fiktiven und im Allgemeinen allwissenden Hörfunkstation mag auf den ersten Blick gewagt klingen. Bei genauerem Hinsehen – und zwar auf die tierischen Vorkommnisse in zehn Betriebs jahren – lässt sich vermuten, dass es mit der Artenvielfalt im „Biotop VGF“ doch ganz schön weit her sein könnte. Das wird auch eine Augenzeugin bestätigen, die sich vor zwei Jahren in der U-Bahn ganz sicher war: Da auf einem Sockel saß es. Oder besser „sie“. Eine Krabbe. Und hatte der Herr ihr gegenüber sie nicht erst auf das zwei oder drei Zentimeter große Tier aufmerksam gemacht? Hatte er „sie“ also nicht auch und zuerst gesehen? Zu dumm nur, dass die beiden nicht im Zoo vor irgendeinem aufwändig ausgestatteten Aquarium mit künstlichen Tropenwelten standen, sondern in einer U-Bahn der Linie U4 saßen, die kurz vor der Einfahrt in die Station „Konstablerwache“ von einem roten Signal im Tunnel zum Halten gebracht worden war. Dumm auch, daß „sie“ sich so gar nicht bewegt haben soll. Die Dame meldete ihre Beobachtung einer Frankfurter Redaktion, die das immerhin so spannend fand, dass die VGF in einer der seltenen Betriebs pausen zwischen 1 und 4 Uhr nachts, in denen nicht an den Schienen geschliffen, geschmiert oder sonstwie im Tunnel gearbeitet wird, eine Bege hung organisieren musste – auf den Spuren der VGF-Krabbe. Auch wenn aus allen beteiligten Abteilungen Skepsis zu hören war: Mäuse, Ratten oder Spinnen sind für den Bahnbau keine Seltenheit, der Ordnungsdienst fängt regelmäßig streunende Katzen oder verwirrte Hunde ein, die die Betriebsleitstelle zuvor irgendwo auf den 26 Tunnelkilometern des VGF-Netzes geortet hatte. Exoten sind aber selten: Vor Jahren haben Mitarbeiter des Ordnungsdienstes einmal eine auffällig geringelte Kornnatter auf einem Bahnsteig der Station „Miquel- / Adickesallee“ gestellt, gefangen und anschließend dem Zoo übergeben. Und später hatte sich ein Wellensittich im Tunnel verflogen. Mehr war da nicht – Brehm hätte sein „Tierleben“ in den Anlagen der VGF nur schwerlich verfassen können, egal wie es um die Artenvielfalt nun tatsächlich bestellt sein mag. Tierische Skurrilitäten aus zehn Betriebsjahren 27 Expedition ins Tunnelreich Mit Warnwesten und Taschenlampen ausgestattet rückte also in einer kalten Sonntagnacht Mitte Januar 2004 eine sechsköpfige Expedition aus VGF-Mitarbeitern, Journalisten und einem von ihnen hinzugezogenen Krabben-Experten im schwarzen Schacht Richtung „Dom / Römer“ vor. In weitgehender Finsternis, denn im Tunnel blieben die Lampen aus, um die scheue Untermieterin nicht durch ungewohntes Flutlicht aufzuscheuchen. Die Röhren taghell auszuleuchten hätte jedes Tier mehr verschreckt als die 496 U-Bahnzüge der Linien U4 und U5, die täglich diesen Abschnitt des Netzes befahren. Aber ein zwei oder drei Zentimeter großes Tier im Strahl einsamer Taschenlampen finden zu wollen, erwies sich – keine wirkliche Überraschung – als schwierig. Das rote Signal, das einen Zug vor der Einfahrt in die Station „Konstablerwache“ anhält, wenn hier noch eine vorausfahrende Bahn stehen sollte, taucht den Tunnel etwa zwölf Meter unter der Oberfläche in ein diffuses Licht. Tatsächlich verläuft entlang der Wände, in zwei Meter Höhe vom Boden, ein Sims, der von einer stehenden Bahn aus gut einsehbar ist. Nur: Wie soll eine Krabbe da rauf kommen? Michael Apel vom Museum Wies baden, der am Frankfurter Naturmuseum über Krabben promoviert hat und als Experte mit Grubenlampe und großer Stahlpinzette den Tunnel absuchte, sah seine Einschätzung bestätigt, dass es sich wohl eher um „eine größere, aber keineswegs ungewöhnliche Spinne“ gehandelt haben wird. Die haben zwar keine Scheren, dafür aber ebenfalls acht Beine, sie sind außerdem gute Kletterer und einer solch geübten Jägerin würde auch das eingeschränkte Beutetierangebot im Tunnel wenig Kopfzerbrechen bereiten. Ganz im Gegensatz zu einer Krabbe. Trotzdem war sich Apel nicht restlos sicher: „Es gibt mehr als 1.000 verschiedene Arten, in den Tropen kommen auch landlebende Krabben vor“, sagte er. In jedem Loch, unter jedem Stein, hinter jeder Schwelle könne, „man weiß ja nie“, so ein Tierchen hocken. Nur eins, das mögen die Achtbeiner mit den zwei Scheren nicht: Frost. Aber den gibt es im warmen und trockenen U-Bahn-Tunnel so gut wie nie und deshalb hieß es: weitersuchen! Aufgeschreckt von der nächtlichen Ruhestörung flüchtete ein steingraues Mäuschen in die dunkle Sicherheit unter den Gleisen. Sie sollte für den Rest der Nacht das einzige Lebewesen mit mehr als zwei Beinen bleiben, das sich im Tunnel zeigte. Und dass sie das noch in unmittelbarer Nähe einer Station getan hatte, war kein Zufall: Die VGF kann den hier von den Fahrgästen ebenso sorglos wie selbstverständlich per lässigem Wurf aus dem Handgelenk im Gleisbett entsorgten Müll nicht so schnell entfernen, dass er nicht für einen kleinen Nager zum ersehnten Teil der Nahrungskette würde. Aber Krabben? Wovon ernähren sich die Viecherchen eigentlich? „Sie sind Allesfresser – Insekten, Aas, sie verschmähen nichts“, erklärte Apel. Aber im Tunnel gab es nicht einmal tote Mäuse. „Wenn ich eine Krabbe wäre“, meinte Apel weiter, „würde ich hier ziemlich schnell verhungern.“ Die Lebenserwartung eines vielleicht ausgesetzten Tieres taxierte er auf „wenige Tage, maximal eine Woche“. Wenn überhaupt. 28 Tierische Skurrilitäten aus zehn Betriebsjahren An was hätte man denn erkennen können, dass Krabben hier gewesen sind, wenn man sie schon nicht auf frischer Tunneltat ertappt? Apel schätzte die Möglichkeit, auch nur den Kot eines zwei Zentimeter-Tierchens zu finden, ebenfalls als „äußerst gering“ ein. Aber sie häuten sich, junge Tiere bis zu zwei Mal im Jahr, da ihr starrer Panzer nicht mitwächst. Also könnten irgendwo diese Reste aus Kalk und Chitin liegen. Unwillkürlich schweifen die Gedanken in der Tunneldunkelheit zu Ridley Scott‘s düsteren ScienceFiction-Film „Alien“, in dem ein Raumfahrer die gehäuteten Überreste einer fremden Spezies findet, kurz bevor er das Ergebnis des Wachstums prozesses in voller Größe sieht – und das mit seinem Leben bezahlt. Die Wirklichkeit unter Frankfurts Straßen ist weit weniger aufregend, schon gar nicht tödlich. Und irgendwelche Häutungen fanden sich auch nicht. Die Frankfurter Tunnelwelt: unspektakulär, karg, steinig, staubig und vor allem dunkel. Lebensfeindlich selbst für die größten Anpassungs- und Überlebens künstler der Fauna. Nach einer guten Stunde zog Apel sein Fazit: „Wenn hier irgendetwas gewesen sein sollte, dann ist es inzwischen eingegangen.“ Und übrig wäre dann auch nichts mehr, denn Ratten und sogar Mäuse würden einen solchen toten Leckerbissen keineswegs übergehen und so für einen ganz und gar biologischen Abbau der Rückstände sorgen. Alles sprach dafür, dass die ursprüngliche Spinnen-Theorie zutraf und es nie Krabben in der Frankfurter U-Bahn gegeben hat. So wird die VGF-Krabbe wohl oder übel ein Teil der Kryptozoologie bleiben – und reiht sich damit in die Phalanx anderer berühmter Tiere ein, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat: Nessi zum Beispiel oder der Yeti. Ganz anders übrigens als Wellensittich „Heinrich“: Der wurde nach seiner Rettung aus dem Tunnel nicht nur getauft, sondern versieht seitdem unverdrossen seinen Dienst als Maskottchen in der Einsatzzentrale des VGF-Ordnungsdienstes. So endete die „VGF-Expedition ins Tierreich“ – aber nicht ohne Pointe: Wenige Tage später entdeckten Gleisbauer der VGF tatsächlich Krabbentiere, genauer gesagt: nordamerikanische Flusskrebse, die durch einen Feuerwehreinstieg in unmittelbarer Nähe des Sees in der Mitte des Frankfurter Zoos den unfreiwilligen Weg nach unten gefunden hatten. War das die Krabbe? Unter dem Zoo fährt die U7, die Tiere müssten einen atemberaubenden Streifzug durchs System gemacht haben, inklusive Umstieg an der Konstablerwache in die U4. Der Zoo machte solchen – ohnehin unwahrscheinlichen – Ausflügen ein schnelles Ende: Der Einstieg wurde mit Hasendraht gesichert und bleibt für Notfälle in Betrieb. Tierische Skurrilitäten aus zehn Betriebsjahren 29 „Eule der Linie U4“ Krabben sind aber bei weitem nicht die einzigen ungewöhnlichen Gäste der VGF. In den zehn Jahren ihres Bestehens kreuchte und fleuchte eben doch fast alles durch die Tunnel, was die hiesige Fauna ihre Heimat nennt: So sind viele Fahrgäste sicher, dass es bei der VGF den einen oder anderen Kauz gibt. Manche glauben, solche Zeitgenossen seien besonders unter den Bus- und Bahn-Fahrern anzutreffen, andere verorten sie eher in der für Presse und Marketing verantwortlichen Unternehmenskommunikation. Mit beiden Vermutungen liegen sie falsch: Denn Käuze, laut Wörterbuch „meist kräftige, gedrungene Eulen“, fahren weder Straßenbahn, noch beant worten sie Presseanfragen. Aber sie verirren sich, wenn auch selten, in U-Bahn-Tunnel. Warum auch nicht, schließlich tun das Tauben ja auch und da Käuze mit ihren scharfen Augen keine Probleme bei der Orientierung in dunklen Röhren haben und die in den Stationen lebenden Mäuse genau in ihr Beuteraster passen, sind sie dort gar nicht so schlecht aufgehoben. Und gegen besagte Tauben könnten sie gleich auch noch etwas tun. Sollte man meinen. Aber dass ein Tunnel eben doch nicht sein natürlicher Lebensraum ist, musste „ein Greifvogel der Linie U4“ im Winter 2006 erfahren. Er machte sich nämlich, nachdem er an der Station „Seckbacher Landstraße“ erstmals gesichtet wurde, unterirdisch auf zur „Bockenheimer Warte“. Das ermüdete ihn allerdings mehr als die parallel fahrenden U-Bahn-Züge, weshalb er sich, einigermaßen ermattet, an der Station „Willy-Brandt-Platz“ von einem Verkehrsmeister der VGF widerstandslos fest- beziehungsweise aufnehmen ließ – eher ungewöhnlich, der kleine Greif ist sonst sehr scheu. Damit war die Odyssee des Federviehs aber noch nicht vorbei: Der Zoo wollte das fremde Tier in Zeiten der Vogelgrippe aus Angst um die eigenen Bestände nicht aufnehmen, dem Tierheim in Fechenheim, das der VGFMitarbeiter anschließend mit seinem im Plastikeimer kauernden Gast ansteuerte, fehlten entsprechende Unterkünfte, nämlich die geeigneten Käfige. Aber dort wusste man immerhin Rat: Asyl bekam der abgemagerte Vogel schließlich bei der ersten Vorsitzenden des Vereins Wildtierfreunde e.V., Sonja Niebergall. Und zwar ganz privat. Von der gelernten Falknerin wurde der Vogel fachgerecht gestopft, denn zum Fressen war er noch zu schwach. Die Fachfrau entlarvte ihn außerdem als das, was er wirklich war: eine Schleiereule. Überdies eine bis auf das Untergewicht kerngesunde, von Vogelgrippe keine Spur! Fazit hier: Es gibt eben doch keinen Kauz bei der VGF. 30 Tierische Skurrilitäten aus zehn Betriebsjahren „Echter“ Schwarzfahrer auf der 17 Entschieden cleverer als die Eule stellte es ein anderer „schräger Vogel“ an: Er flog nicht selbst im Tunnel, bewahre, sondern ließ sich gleich chauffieren. Den „echten“ Schwarzfahrer konnte ein Fahrgast in der StraßenbahnLinie 17 stellen – und in flagranti erwischen: Der Rabenvogel war an einem schönen Mai-Morgen 2006 im Berufsverkehr zwischen Hauptbahnhof und Rebstock unterwegs. Nach Zeugenaussagen soll sich der gefiederte Fahrgast recht wohl gefühlt haben, wenn er auch nicht auf dem Platz – Pardon: der Haltestange – blieb, die er sich zuerst ausgesucht hatte. Zwar konnten fotografische Beweise gesammelt werden, die Feststellung der Identität gelang dem Prüfdienst der VGF allerdings nicht mehr: Der „Schwarzfahrer“ war an der Endstation entflogen. Ob es sich also nicht doch um eine Krähe gehandelt hat, konnte nicht eindeutig geklärt werden. Während hier der Betrieb weiter rollte, legten ihn Insekten am gleichen Tag kurzfristig lahm: Ein Bienenschwarm sabotierte die U-Bahnen zwischen den Stationen „Hügelstraße“ und „Heddernheim“. Angetan hatte es den Honigsammlern die Haltestelle „Weißer Stein“. Während das Nest entfernt wurde, musste die VGF die Linien unterbrechen. Ob es sich um Wiederholungstäter handelt, konnte die VGF ebenfalls nicht ermitteln: Schon am Vortag mußte die Feuerwehr nämlich an der gleichen Stelle ein Nest entfernen. Rückt bei stechenden Insekten die Wehr mit ihrer Spezialeinheit an, lässt die VGF Mäuse weitgehend gewähren – nur Ratten rufen den Kammerjäger auf den Plan. Trotzdem sorgten sich Tierfreunde im Frühling 2002 um die kleinen Nager: Die VGF plante, ein neues Gleisbettreinigungs-Fahrzeug in Dienst zu stellen, was, so die Befürchtung, neben allerlei Unrat eben auch Mäuschen mit seinem Riesen-Staubsauger hätte einziehen können. Die VGF wiegelte ab: „Der Sauger saugt ja auch keine Steine aus dem Schotterbett ein.“ Unnötig zu erwähnen, dass das kein alarmierter Tierliebhaber glauben wollte, aber die VGF musste die Probe auch nicht aufs Exempel machen, da der auf ein LKW-Chassis montierte Sauger an seinen Kinderkrankheiten früher zu Grunde ging, als es einem Mäuschen in seinem stählernen Bauch ergangen wäre. Trotz öffentlicher Präsentation des Geräts nebst zufriedener Oberbürgermeisterin verabschiedete sich die VGF schnell und bis auf weiteres wieder von dieser professionell-mechanischen Gleisbettpflege. Sehr zum Verdruß mancher Beschwerdeführer, die den „dreckigen“ Zustand der Gleise monieren. Ob diese Kläger wiederum identisch mit den besorgten Tierschützern sind, wollte die VGF nicht nachprüfen: Nachkarten gilt ohnehin nicht. Tierische Skurrilitäten aus zehn Betriebsjahren 31 Natürlich gab es in zehn Jahren noch ganz andere Geschichten rund um die VGF. Skurrile und traurige, bedenkenswerte und lustige: Die dreijährige Ausreißerin, die mit den Worten „Ich suche den Papa, der heißt Christoph“ in einen Bus einstieg – und die von der VGF trotzdem ans Ziel gebracht wurde; ihr Altergenosse, der die Fahrt zum Zoo nicht abwarten konnte, einfach schon mal vor der Oma in die U-Bahn sprang und sie damit so verdutzt wie aufgelöst am Bahnsteig zurück ließ, was erst der erfolgreiche Einsatz des Ordnungsdienstes wieder gutmachen konnte; einen „Fliegenden Holländer“ in der U-Bahn-Station „Willy-Brandt-Platz“; Busfahrer, die ihren vermeintlich „sicheren“ Arbeitsplatz nicht unverletzt verlassen; Kunst in der U-Bahn, die nicht von allen Fahrgästen als solche erkannt wurde; eine U-Bahn-Station, die sich nach sintflutartigen Regenfällen kurzfristig in die „Sachsenhäuser Seenplatte“ verwandelte; Schränke der Schließfachanlage in der Hauptwache, aus denen es auch ganz ohne übernatürliche Zusammenhänge blutete; Geigen im fünfstelligen Euro-Gegenwert, die die VGFMitarbeiter in die vorübergehende Sicherheit des Fundbüros brachten; 240 Kilogramm Zigarettenkippen, etwa 25 volle Mülltonnen, die die VGF in vier Nächten intensiven Frühjahrsputzes im April 1999 aus den Gleisbetten der Station „Konstablerwache“ holte und und und. Aber das sind Geschichten für die Festschrift zum 20 -jährigen Jubiläum. Oder vielleicht schon zum 15. Geburtstag? 32 Tierische Skurrilitäten aus zehn Betriebsjahren Editorial der Geschäftsführung 33 34 Editorial der Geschäftsführung Eine Dekade in Schlaglichtern 1996 >Wird am 1. August – rückwirkend zum 1. Januar desselben Jahres – der Verkehrsbetrieb der Stadtwerke Frankfurt am Main GmbH in die VGF eingebracht; das Unternehmen war in seiner heutigen Rechtsform schon im Dezember des Vorjahres als Mantelgesellschaft gegründet worden 1997 >Feiert die VGF mit einem Tag der offenen Tür das Jubiläum „125 Jahre Straßenbahn“ >Eröffnet das Unternehmen zur Information seiner Fahrgäste die Verkehrsinsel an der Hauptwache >Führt die VGF das neue, inzwischen bekannte, Logo ein 1998 >Wird die Linie U5 über Konstablerwache bis zum Hauptbahnhof verlängert und die Türen der „Pt-Wagen“ erhalten wegen der Bahnsteigkanten ihren noch heute markanten seitlichen Vorbau >Jährt sich am 4. Oktober die Eröffnung der ersten U-Bahn-Strecke zwischen Hauptwache und Nordweststadt zum 30. Mal 1999 >Wird im Mai die U-Bahn-Strecke der U6 zwischen Zoo und Ostbahnhof in Betrieb genommen >Hat sich der bargeldlose Zahlungsverkehr bei der VGF etabliert >Werden die ersten Anzeiger der Dynamischen Fahrgast-Information (DFI) an Haltestellen der VGF in Betrieb genommen >Geht die VGF unter www.vgf-ffm.de ins Internet >Schließt sich die VGF mit einem privaten Busunternehmer zusammen und erwirbt so mit Blick auf den kommenden Wettbewerb um Buslinien einen Teilgeschäftsanteil von 51 Prozent an der In-der-City-Bus GmbH (ICB) >Setzt die VGF erstmals Fahrgastbetreuer ein – und erweitert so ihren Kundenservice >Bereitet sich die VGF akribisch auf den „Jahrtausend-Wechsel“ vor und meistert im Januar … 2000 >… den Übergang mit allen Computern und Automaten problemlos, auch wenn der Wechsel ins neue Jahrhundert erst ein Jahr später folgt >Verlängert die VGF im Mai die Straßenbahnlinie 12 bis Schwanheim, womit neben der „11“ eine zweite, in diesem Fall 20,2 Kilometer lange Durchmesser-Linie entsteht >Feiert die VGF am 7. Oktober das 75 -jährige Jubiläum des Busverkehrs in Frankfurt – und schafft 22 neue Niederflurbusse an Eine Dekade in Schlaglichtern 35 2001 >Eröffnet die VGF im Februar das Teilstück I der neuen D-Strecke zwischen Hauptbahnhof und Bockenheimer Warte, befahren seitdem von der Linie U4, die damit auch Festhalle und Messe an das U-Bahn-System anschließt >Startet die VGF ihren neuen Nachtbus-Verkehr >Gewährleistet die VGF den reibungslosen Ablauf des innerstädtischen Verkehrs während des Kirchentags im Juni >Beschließt die VGF eine weitere Modernisierung ihrer Bus- und BahnFlotte: 50 neue Busse werden angeschafft, der Auftrag über zunächst 60 neue Niederflur-Bahnen wird an Bombardier Transportation vergeben; weitere fünf Fahrzeuge folgen als Teil einer später gezogenen Option >Bereitet die VGF zum Jahreswechsel die Umstellung ihrer Einrichtungen – unter anderem rund 600 Fahrschein-Automaten, die Verkaufsgeräte in den Bussen und Ticketcentern, die Schließfachanlage in der Hauptwache – auf den Euro vor 2002 >Baut die VGF zahlreiche Stationen der Linien U1, U2 und U3 behindertengerecht und barrierefrei um – und verbessert damit nachhaltig die Qualität des öffentlichen Verkehrs >Feiert das Unternehmen im Mai „25 Jahre Ebbel-Ex“ mit einer großen Fete im Bornheimer Depot >Ist die VGF Gastgeber der Jahrestagung des Verbands deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) >Startet die VGF mit dem Slogan „Alle fahren mit“ ihre erste Image Kampagne >Ist die VGF das „Prinzliche Haus“ der Fastnachts-Kampagne 2002/2003 und stellt Prinz und Prinzessin >Beteiligt sich die VGF im Dezember an der Hanauer Straßenbahn AG (HSB). VGF und HSB werden somit strategische Partner 2003 >Folgt mit dem Buchstabenspiel – unter anderem „Viele Gute Fahrer“ für VGF – die zweite Imagekampagne >Eröffnet die VGF mit dem Betriebshof Ost im Riederwald die modernste Anlage dieser Art in Deutschland. Die Depots Bornheim und Sachsenhausen werden geschlossen, Eckenheim zu einer Abstellanlage umfunktioniert >Präsentiert die VGF im Oktober mit dem „S-Wagen“ ihre modernen Niederflur-Straßenbahnen des Herstellers Bombardier, von denen bis 2007 65 Stück in Betrieb gehen werden >Wird im Dezember die neue Straßenbahn-Linie 17 zwischen Hauptbahnhof und Rebstockbad eröffnet 36 Eine Dekade in Schlaglichtern 2004 >Wird zum 1. Januar das Stadtbahnbauamt in die VGF integriert >Jährt sich die Betriebsaufnahme der ersten „richtigen“ Straßenbahn in Deutschland, der „Frankfurt-Offenbacher Trambahn-Gesellschaft“, zum 120. Mal >Eröffnet die VGF in der Hauptwache die letzte und größte ihrer moder nisierten Verkaufsstellen (nach Bornheim Mitte, Höchst und Konstablerwache) >Setzt die VGF ihren kundenfreundlichen Stations-Umbau entlang der U-Bahn- und Straßenbahn-Linien fort >Werden die Türen an 63 U-Bahnwagen ebenfalls behindertengerecht und barrierefrei umgebaut. Die Arbeiten enden im September >Wird die VGF – in Vorbereitung der Zusammenarbeit mit der Offenbacher Verkehrsbetriebe GmbH (OVB) und mit Blick auf den Bus-Wettbewerb – Gesellschafterin der MainMobil Frankfurt GmbH >Wird die VGF am 26. April offiziell Eisenbahn-Verkehrsunternehmen und beteiligt sich danach im Dezember zusammen mit der Rurtalbahn GmbH als Bietergemeinschaft an Ausschreibungen im Eisenbahnverkehr 2005 >Gewinnt diese Bietergemeinschaft die Ausschreibung um die so genannte Odenwaldbahn; im Mai wird die Bietergemeinschaft in die VIAS GmbH umgewandelt, an der die VGF seitdem 50 Prozent der Anteile hält >Ist am 31. Mai die B-Strecke zwischen Seckbacher Landstraße und Konstablerwache 25 Jahre in Betrieb >Wird der 500. Bus der Firma EvoBus bei der VGF in Dienst gestellt >Gelingt der VGF im Rahmen des Confederation Cups eine gelungene Generalprobe für die WM 2006, für die zehn Stationen zwischen Hauptbahnhof und Stadion umgebaut wurden >Vergibt die VGF den Auftrag über 146 neue U-Bahn-Wagen des Typs „U5“ an Bombardier Transportation 2006 >Übernimmt die VGF alle Anteile an der ICB >Begeht der Ordnungsdienst der VGF sein 25 -jähriges Jubiläum >Verbessert die VGF mit dem gleichnamigen Konzept Sicherheit und Service in ihren U-Bahn-Stationen. Die neue Sicherheitszentrale des Unternehmens ist die modernste ihrer Art in Europa >Beteiligt sich die VGF im April im Rahmen einer umfangreichen Koopera tion mit jeweils 49 Prozent an der OVB sowie der MainMobil Offenbach GmbH (MMO). Zudem erwirbt die Stadtwerke Offenbach GmbH (SOH) 49 Prozent der Anteile der MainMobil Frankfurt GmbH (MMF) >Geht die komplett überarbeitete Internetseite www.vgf-ffm.de in Betrieb >Bewährt sich das umfangreiche Betriebs- und Service-Konzept der VGF bei den Spielen der Fußball-WM in Frankfurt >Feiert die VGF ihr „Zehnjähriges“ Impressum Herausgeber: Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main mbH (VGF) Unternehmenskommunikation (NUK) Kurt-Schumacher-Straße 10 60311 Franfurt am Main www.vgf-ffm. de Texte: NUK (Bernd Conrads), NT1 Konzeption & Gestaltung: Opak Werbeagentur GmbH, Frankfurt am Main Fotos: Kalle Meyer, Maintal Druck: Imbescheidt KG, Frankfurt am Main Erscheinungstermin: Herbst 2006 38 Editorial der Geschäftsführung