theater, Diversity unD urban CuLtures
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theater, Diversity unD urban CuLtures
Leitkultur multikulti transkultur Theater, Diversity und Urban Cultures Theorie und Praxis jugendkultureller Theaterprojekte („post“migrantische) Jugendkulturen als künstlerische und sozialkulturelle Herausforderung für den Theaterbetrieb und die Jugendarbeit in der vielkulturellen Stadt. 25. / 26. April 2009 Theater Augsburg Interkulturelle Akademie Augsburg Dialog Partizipation Inklusion LEITKULTUR MULTIKULTUR TRANSKULTUR LEITKULTUR MULTIKULTUR TRANSKULTUR Rap for Peace #3 Tanztheaterprojekt Theater, Diversity und Urban Cultures – Theorie und Praxis jugendkultureller Theaterprojekte Grußwort von Peter Grab, Bürgermeister Referent für Kultur, Jugendkultur und Sport Projektvorstellung von Juliane Votteler Intendantin Theater Augsburg („post“migrantische) Jugendkulturen als künstlerische und sozialkulturelle Herausforderung für den Theaterbetrieb und die Jugendarbeit in der vielkulturellen Stadt. FACHTAGUNG TEIL 1 25.04.09, 14.00 bis 18.30 Uhr, Theater Augsburg, Foyer III 25.04.09, 19.30 UHR Premiere „RAP FOR PEACE #3“, Theater Augsburg, Großes Haus FACHTAGUNG TEIL 2 26.04.09, 10.00 bis 14.30 Uhr, Theater Augsburg, Foyer III Nach den Tagungen „(Inter)Kulturelle Bildung und Jugendszenen als Herausforderung für den Kulturbetrieb und die offene Jugendarbeit in der heterogenen Stadt“ (2007) und „Urban Cultures: Kulturen in Bewegung: Jugendkulturen, Jugendhilfe, Schule und Kulturbetrieb“ (2008) der Interkulturellen Akademie Augsburg folgt nun anlässlich der Premiere der aktuellen Produktion des mehrjährigen Kooperations projekts „RAP FOR PEACE“ zwischen dem Theater Augsburg, dem Stadtjugendring und dem Kulturhaus Kresslesmühle, am 25. April im Großen Haus des Theaters die Tagung „Theater, Diversity und Urban Cultures – („post“migrantische) Jugendkulturen als künstlerische und sozialkulturelle Herausforderung für den Theaterbetrieb und die Jugendarbeit in der vielkulturellen Stadt.“ Beschäftigten sich die beiden Vorgängertagungen in 2007 und 2008 zunächst mit Fragen des demografischen Wandels, der Szene- und Jugendkulturforschung, neuen Ansätzen der Kulturellen Bildung und der Auseinandersetzung mit der Hip Hop Bewegung als Beispiel einer transnationalen Kultur und ihren lokalen Strategien in der heterogenen Stadtgesellschaft, so möchte sich die aktuelle Tagung auf die theoreti schen Ansätze und die praktische Auseinandersetzung des Theaterbe triebs und der Einrichtungen der Jugendarbeit im Rahmen von jugend kulturellen Projekten aus dem Bereich von „urban culture“ Szenen auch unter Berücksichtigung von Diversity-Aspekten konzentrieren. Dabei sollen konkrete Projekte aus Deutschland vorgestellt und Erfahrungen ausgetauscht, Fragen gestellt und Perspektiven entwickelt werden. Dieser Austausch soll aber auch von theoretischen Beiträgen im Kontext der wissenschaftlichen Beschäftigung mit Kunst und Kultur in der heterogenen Stadt begleitet und mit den damit verbunden Herausforderungen für das Theater und die Jugendarbeit in Zusammenhang gebracht werden. Im Mittelpunkt der Tagung werden dabei Themen stehen, wie sich die Theater und die Einrichtungen der Jugendarbeit im Umgang mit den komplexen Herausforderungen der heterogenen Gesellschaft zwischen Integrations-, Interkulturalitäts- und Diversity-Konzepten positionieren, ob die Projekte und Produktionen in diesem Arbeits feld lediglich temporären Charakter auf der Basis von zusätzlich finanzierten Sonderprogrammen haben, oder ob sich die Kultur institutionen künstlerisch, inhaltlich und strukturell nachhaltig öffnen. Zu diskutieren wird auch sein, ob Projekte dieser Art jeweils lediglich im Bereich der Theaterpädagogik und von „Integrationsmaßnahmen“ verortet sein sollen, oder aber zum „normalen“ Profil des Theaterund Jugendarbeitbetriebs gehören müssten. Thematisiert werden sollte auch sehr dezidiert, ob hierbei quasi reflexartig immer die Defizitfrage bei der „Integration von Jugendlichen mit Migrations hintergrund“ im Mittelpunkt steht, oder aber die künstlerischen und sozialen Stärken von Jugendkulturen anerkannt und inkludiert wer den sollten. Damit ist auch die Frage verbunden, was mit streetartKulturen geschieht, wenn sie kultur- oder sozialpolitisch instrumenta lisiert werden. Ferner wird es um den Stellenwert von urban cultures in den Kunst- und Kulturszenen der modernen Städte und den Perspektivwechsel bei der Beurteilung von Migration und „neuer“ kosmopolitischer und „post“migrantischer Stadtgesellschaft gehen. Die Tagung wendet sich an Theatermacher, Akteure aus dem Bereich der Jugendarbeit und der Kulturellen Bildung, kulturpolitisch Interessierte, (Sozial)Pädagogen, Studierende aus dem Bereich der Kultur- und Sozialwissenschaften, Mitarbeiter in allen Einrichtungen Interkultureller Arbeit und an die interessierte Öffentlichkeit. Hansi Ruile, Kulturhaus Kresslesmühle, Interkulturelle Akademie Veranstalter: Interkulturelle Akademie, Theater Augsburg, Stadtjugendring Augsburg. In Zusammenarbeit mit der Universität Augsburg/Fach Europäische Ethnologie und mit Unterstützung der Kulturpolitischen Gesellschaft Inmitten unserer (Stadt-)Gesellschaft gibt es eine Fülle kreativen Potentials zu entdecken, das lange unge nutzt und im Verborgenen blieb. Das Tanztheaterprojekt Rap for peace fördert es erfolgreich zutage: Zum dritten Mal schon tauchen wir ein in die Augsburger Hip-Hop-Szene, deren künstlerische Ausdrucksformen mit Hilfe professioneller Theatermacher wahrlich büh nenreif umgesetzt werden. Mit Rap for peace ist das Thema Jugendkultur in unserer Stadtgesellschaft angekommen – endlich! Jugendkulturelle Ausdrucksformen in ihrer Eigenart zu würdigen und in den Kulturbetrieb zu integrieren, das ist unser Ziel. Denn Kultur lebt von der Vielfalt an Ideen – und daran mangelt es den jungen Rappern wirk lich nicht! Ich wünsche mir ein ganz neues Verständnis von Jugendkultur: Sie soll nicht nur ein Randphänomen, sondern integraler Bestandteil unserer Kulturlandschaft sein! Dafür werde ich mich mit allen Kräften einsetzen – für unsere Jugendlichen, für unsere Stadtgesellschaft. Peter Grab, Bürgermeister, Referent für Kultur, Jugendkultur und Sport Rap for Peace #3 Das Projekt Rap for Peace, das zum dritten Mal am Theater Augsburg stattfindet, beschäftigt sich in sei ner erweiterten neuen Form mit der Situation der Jugendlichen, die daran mitwirken. In einer Schreibwerkstatt entwickeln einige Teilnehmer zusammen mit Susanne Inkiow und Deniz Khan Szenen, die ihren Alltag, ihre Zukunftsvorstellungen und die Situation des Rap und Hip Hop verhandeln. Diese Geschichten werden zudem lose mit der Handlung von Carmen verknüpft. Daniel Zaboj choreographiert die Tänzer und auch Musik und Szenografie kommen aus der Augsburger HipHop-Szene. Wichtig ist es meiner Meinung nach, den Jugendlichen die Möglichkeit zu bieten, gemeinsam etwas zu erarbeiten, das mit ihnen zu tun hat und das sie im Kollektiv gemeinsam vorstellen. Wir alle wünschen uns, dass diese Arbeit noch lange fortgesetzt werden kann. Juliane Votteler, Intendantin, Theater Augsburg LEITKULTUR MULTIKULTUR TRANSKULTUR LEITKULTUR MULTIKULTUR TRANSKULTUR Tagungsablauf: Tagungsinfos: Programmübersicht 25. und 26. April 2009 Samstag, 25.4.09, 14.00 - 18.30 Uhr, Theater Augsburg, Foyer III 14.00 Begrüßung: Peter Grab, Bürgermeister und Referent für Kultur, Jugendkultur und Sport Markus Trabusch, Theater Augsburg, Schauspieldirektor Hansi Ruile, Interkulturelle Akademie Tagungsmoderation: Peter Bommas, Kulturpark West, Junges Theater Augsburg Moderation der Foren: Matthias Garte, Fachstelle für Integration und interkultu relle Arbeit der Stadt Augsburg I Einführung: „Stadttheoretische, kulturpolitische und praxisorientierte Aspekte von Jugendkulturen“ 14.30 - 15.00 Uhr „Diversity und Urban Cultures in der heterogenen Stadt – eine Herausforderung für die Kulturpolitik“ Susanne Stemmler, Haus der Kulturen der Welt, Programmleiterin Literatur, Gesellschaft und Wissenschaft 15.00 - 15.30 Uhr „Bericht über das jugendkulturelle Projekt Gangway Beatz Berlin und die BronxBerlinConnection“ Olad Aden, Gangway e.V. - Verein für Straßensozialarbeit 15.30 - 16.00 Uhr Diskussionsforum 1: Der Stellenwert von urban cultures in den Kunst- und Kulturszenen der modernen Städte II Theater im Wandel – Überblick und Praxisberichte 16.00 - 16.30 Uhr „Interkulturelle Theaterprojekte – ein notwendiger Wandel in der Theaterpraxis“ Dr. Weber, plan b Kulturprojekte 16.30 - 17.00 Uhr „Rap meets Oper – Oper meets Rap, Staatsoper Hannover, Ein Erfahrungsbericht aus der freien Szene“ Sabine Busmann, Projektleiterin MusikZentrum Hannover „Rap meets Oper – Oper meets Rap, Staatsoper Hannover, Ein Erfahrungsbericht aus dem Theaterbetrieb“ Eva Bessert- Nettelbeck, Staatsoper Hannover, Theaterpädagogik 17.00 - 17.30 Uhr „Heterogenität und Diversity im Kulturbetrieb – Alibiprojekte oder interkulturelle Neuausrichtung – Interkulturelle Theaterprojekte am jungen schauspielhannover“ Barbara Kantel, Dramaturgin am Jugendtheater des schauspielhannover Infos zu den ReferentInnen, Abstracts zu den Beiträgen 17.30 - 18.30 Diskussionsforum 2: Integrations-, Interkulturalitäts- oder Diversity-Konzepte im Theater und in der Jugendarbeit? I. Einführung: „Stadttheoretische, kulturpolitische und praxisorientierte Aspekte von Jugendkulturen“ 19.30 Premiere RAP FOR PEACE #3, Theater Augsburg, Großes Haus Sonntag, 26.04.09, 10.00 - 14.30 Uhr, Theater Augsburg, Foyer III III Integration und / oder Partizipation? – Kunst und Kultur, Jugendkulturen und Diversity 10.00 - 10.30 Uhr „Integration und / oder Partizipation?“ – zur Theorie und Praxis „post“migrantischer Kulturarbeit am Beispiel Ballhaus Naunynstraße Shermin Langhoff, künstlerische Leiterin des Ballhaus Naunynstraße 10.30 - 11.00 Uhr „Theater, Jugendkulturen und kulturelle Vielfalt“ – Erfahrungen eines Künstlers Nuran Calis, deutscher Theater- und Filmautor und -regisseur türkisch-arme nisch-jüdischer Abstammung 11.00 - 11.30 Uhr „Jugendkulturelle Praxis in Augsburg – Kulturpark West, Popkultur, Jugendkulturfestival Modular und RAP FOR PEACE“ Peter Bommas, Kulturpark West, Richard Goerlich, Popkulturbeauftragter, Helmut Jesske, Geschäftsführer Stadtjugendring 11.30 - 12.00 Uhr Diskussionsforum 3: Sonderprogramme für „Benachteiligte“ oder künstlerische, inhaltliche und strukturelle Öffnung? 12.00 - 12.30 Imbiss IV. Kunst, Kultur, Diversity: ein Perspektivwechsel für den Kulturbetrieb? 13.00 - 13.30 Uhr Wie offen sind die Kulturförderung und der Kulturbetrieb für Diversity und urban culture – Erfahrungen des Renegade Theatre Zekai Fenerci, Produktionsleiter Renegade Theatre, künstlerischer Leiter Pottporus Festival 13.30 - 14.00 Uhr „Gesellschaftlicher Wandel und Perspektiven für die Theaterarbeit“ Thomas Laue, Chefdramaturg am Schauspiel Essen 14.00 - 14.30 Abschlussdiskussion Samstag, 25.04., 14.30 - 15.00 Uhr Susanne Stemmler, Haus der Kulturen der Welt, Programmleiterin Literatur, Gesellschaft und Wissenschaft „Diversity und Urban Cultures in der heterogenen Stadt – eine Herausforderung für die Kulturpolitik“ Urbane Kulturen, insbesondere die Hip-Hop-Kultur ist fester Bestandteil der multi-ethnischen Metropolenkultur Europas. Kaum ein Zeitungsbericht über die französischen Banlieue-Unruhen im Jahr 2005 oder über Berliner Jugendliche mit Migrationshintergrund lässt den Verweis auf Rap-Musik oder Graffiti aus. Hip-Hop ist vielerorts zum ‚Geheimrezept’ geworden, wenn man kulturelle oder soziale Projekte mit so genannten ‚benachteiligten Jugendlichen’ – oft mit dem berühmten Migrationshintergrund – starten will. Häufig herrscht dabei nur ein unklares Verständnis dessen, was diese Kultur bedeu tet, woher sie kommt und was mit ihr geschieht, wenn sie kulturoder sozialpolitisch vereinnahmt wird. Der Vortrag möchte ausgehend von den Wurzeln des HipHop – ent standen in einer angespannten urbanen Situation, neue kreative Formen kulturellen Ausdrucks durch die afroamerikanischen und afro karibischen Bevölkerung schaffend – auf das Heute schauen: HipHop hat sich in den letzten 30 Jahren durch Musikfernsehen und andere Vermittlungswege als globales Phänomen etabliert. Während dieses Ausbreitungsprozesses hat die Hip-Hop-Kultur lokale Ausprägungen in den unterschiedlichsten Weltgegenden hervorge bracht, die ganz eigene Sprach- und Inszenierungsformen entwic keln. Diesseits und jenseits des Atlantiks sind die urbanen Regionen LEITKULTUR MULTIKULTUR TRANSKULTUR Tagungsinfos: Infos zu den ReferentInnen, Abstracts zu den Beiträgen sowohl Schauplätze als auch Protagonisten dieser Ausdifferenzierungen. Aus den USA gelangt der Hip-Hop Mitte der 80er Jahre nach Europa und trifft dort auf eine große Zahl an Migrantinnen und Migranten, z.T. aus den ehemaligen Kolonien der imperialen Mächte Europas. Ob Paris oder Berlin – das Phänomen Hip-Hop ist stets gebunden an das Spannungsverhältnis von regionaler und globaler Kultur, aber auch von Zentrum und Peripherie. Es gäbe keinen HipHop ohne die inner cities und Vororte der Großstädte dieser Welt und die Geschwindigkeit, mit der sie entstehen und sich ändern. Der Vortrag möchte Hip-Hop als eine aus den USA übernommene Ausdrucksform darstellen, deren Varianten in Europa von den jeweili gen transkulturellen städtischen Kontexten abhängen. Er möchte die Aneignungen einer dezidiert afro-diasporischen Ausdrucksform exem plarisch in den lokalen Zusammenhängen von Paris und Berlin the matisieren und sie als Teil transnationaler Migrationsnetzwerke dar stellen. Als Beispiele werden Szenen in den beiden Städten ausge wählt, die sich durch unterschiedliche Einwanderungsgeschichten und dementsprechende diasporische Gemeinschaften auszeichnen: Das sind die Interaktionen zwischen türkischen, kurdischen, aber auch afrikanischen Communities in Berlin und die französisch-ma ghrebinischen und westafrikanischen Hip-Hop Milieus in Paris und der banlieue. Ziel des Vortrages wird es sein, den europäischen Hip-Hop als eine performative Kultur zu beschreiben. Am Beispiel dieser urbanen Kultur sollen Konsequenzen für eine auf Diversität ausgerichtete Kulturpolitik und ihre Institutionen gezogen werden. Dabei möchte der Beitrag auch ein Plädoyer für ein Überdenken unseres generellen Verständnisses von Kultur halten. Susanne Stemmler ist Leiterin des Bereiches Literatur, Gesellschaft und Wissenschaft am Haus der Kulturen der Welt in Berlin. Die romanistische Literaturwissenschaftlerin studierte Romanistik, Germanistik und Literaturübersetzen in Düsseldorf und Montpellier und promovierte 2004 zum literarischen Orientalismus in der französi schen Literatur des 19. Jahrhunderts. Von 1997 bis 2004 lehrte sie Romanistik sowie Medien- und Kulturwissenschaft an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Von 2005 bis 2007 war sie Postdoc-Fellow der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) im Transatlantischen Graduiertenkolleg Berlin-New York am Center for Metropolitan Studies in Berlin. Ihr Forschungsprojekt „Hip-Hop. Die transkulturelle Ästhetik einer urbanen Kultur“ führte sie an die Columbia University und an die New York University. Sie ist affiliated scholar des Bronx African American History Project an der Fordham University. Susanne Stemmler ist u.a. Autorin von "Topografien des Blicks. Eine Phänomenologie literarischer Orientalismen des 19. Jahrhunderts in Frankreich (2004)" [Dissertation] ferner Herausgeberin von "Hip-Hop und Rap in romanischen Sprachwelten. Stationen einer globalen Musikkultur (2007)", "Metropolen im Maßstab. Der Stadtplan als Matrix des Erzählens in Literatur, Film und Kunst (2009), New York – Berlin. Kulturen in der Stadt (2008)" und der Reihe "Urbane Welten. Texte zur kulturwissenschaftlichen Stadtforschung" sowie Autorin diver ser Aufsätze zu französischsprachiger Literatur des 19. Jahrhunderts, Literatur und Film im Maghreb, Migration und transkulturellen Prozessen, Hip-Hop-Kulturen, Text-Bild-Relationen und literarischen Stadtbildern. 25.04., 15.00 – 15.30 Uhr Olad Aden, Gangway e.V. Verein für Straßensozialarbeit „Bericht über das jugendkulturelle Projekt Gangway Beatz Berlin und die BronxBerlinConnection“ Olad Aden ist Initiator des Gangway Beatz Berlin Projektes, das sich darauf konzentriert, mit sozial benachteiligten Jugendlichen von den Straßen Berlins im Bereich der Hip Hop Kultur zu arbeiten (Ergebnisse wurden auf dem im Juni 2008 erschienen Sampler„Gangway Beatz Berlin, meine Stadt, mein Leben, meine Worte" präsentiert ), und der „BronxBerlinConnection“. Ein Jugendaustausch zwischen Berlin und der South Bronx von sozial benachteiligten jungen Menschen, bei dem sie sich auf der Plattform und dem verbindenden Element der Hip Hop Kultur begegnen. Olad Aden arbeitet seit Januar 2009 im Berliner Bezirk Wedding. Olad Aden zog vor etwas über vier Jahren aus Providence, Rhode Island (East Coast, United States) nach Berlin und ist dort seitdem als Straßensozialarbeiter bei dem Träger Gangway e.V. tätig. Die Hip Hop Kultur begleitet ihn ungefähr seitdem seine Mutter ihn abstillte (obwohl er sich nicht mehr ganz genau daran erinnern kann). So entdeckte er mit 14 die „Wheels of Steel“ für sich und legte nicht lange Zeit später in diversen Großraum Diskotheken auf, wobei er in jungen Jahren schon relativ viel Geld verdienen konnte. Doch leider vergaß er dabei die Schule zu besu chen (oups). Nach ein paar schwierigen Jahren (in denen Hip Hop ihm stets zur Seite stand), vielen Fehlern und schlechten Erinnerungen, holte er diese verlorenen Jahre nach und wurde, in der Hoffnung andere „schwieri ge“ junge Menschen auf den richtigen Pfad zu lenken, schließlich Sozialarbeiter. Dabei arbeitete er für diverse Institutionen, zuletzt das Bradley Children´s Hospital in East Providence, Rhode Island, wo er mit extrem gewaltbereiten Jugendlichen arbeitete. LEITKULTUR MULTIKULTUR TRANSKULTUR Tagungsinfos: Infos zu den ReferentInnen, Abstracts zu den Beiträgen II. Theater im Wandel – ein Überblick und Praxisberichte 25.04., 16.00 - 16.30 Uhr Dr. Richard Weber, plan b Kulturprojekte „Interkulturelle Theaterprojekte – ein notwendiger Wandel in der Theaterpraxis“ Sowohl in der freien Theaterszene als auch an den Staats- und Stadttheatern gibt es seit einigen Jahren interkulturelle Theater projekte, die auf erstaunlich große Resonanz stoßen bei bis dahin theaterfernen Zielgruppen und insbesondere bei Jugendlichen, für die eigentlich Theater mittlerweile zu einem uncoolen Medium geworden ist. Aufs Ganze gesehen jedoch bleiben solche Unternehmungen immer noch Ausnahme in der deutschen Theaterlandschaft. Und das, obwohl es in Anbetracht einer rasant sich verändernden Welt höchste Zeit ist, dass Theater seine gesell schaftliche Funktion grundlegend überdenkt, will es politisch-ästhe tisch nicht ins völlige Abseits geraten. Nach wie vor versteht das deutsche (und europäische) Theater sich aber als ein Medium der bürgerlichen Öffentlichkeit, als Forum des Räsonnements über aktu elle Belange, die längst in anderen, visuell eindringlicheren und schnelleren Medien (TV, Internet) verhandelt werden. Welche Funktion kommt dem Theater – abgesehen davon, dass es selbstverständlich ein Ort der Kunstproduktion ist – in einer postbür gerlichen Gesellschaft zu? Welche Möglichkeiten hat es in einer multiethnischen Gesellschaft? Einer multikulturellen zudem? Welche Chancen eröffnen sich dem Theater, wenn es die in der Gesellschaft vorhandene kulturelle Vielfalt tatsächlich nutzt und nicht nur benennt? Ausgehend von exemplarischen Beispielen interkultureller Theaterarbeit wird Richard Weber solchen Fragestellungen nachge hen, ohne dass abschließende Antworten zu erwarten sind. Dr. Richard Weber, geb. 1944 in Plauen i.V.; Studium der Theaterwissenschaft, Germanistik, Philosophie und Kunstgeschichte; Promotion über Arbeitertheater in der Weimarer Republik; 1974-84 Wiss. Assistent am Institut für Theater-, Film- und Fernsehwissen schaft der Universität zu Köln; bis 1989 Dozent dort, an der PH Köln und der Folkwangschule Essen. Im Auftrag der Bundeszentrale für politische Bildung Programmleitung und Organisation des 2.,3.,4., und 5. Festivals „Politik im Freien Theater“; Konzeption und Realisation von Ausstellungen, Tagungen und Kulturevents. Zahlreiche Publikationen zur Geschichte von Theater und Film sowie zur Gegenwartsdramatik. LEITKULTUR MULTIKULTUR TRANSKULTUR Tagungsinfos: Abstracts zu den Beiträgen, Infos zu den ReferentInnen 25.04., 16.30 - 17.00 Uhr Sabine Busmann, Projektleiterin MusikZentrum Hannover „Rap meets Oper – Oper meets Rap Staatsoper Hannover, Ein Erfahrungsbericht aus der freien Szene“ Eva Bessert-Nettelbeck, Staatsoper Hannover (Theaterpädagogik) „Rap meets Oper – Oper meets Rap Staatsoper Hannover, Ein Erfahrungsbericht aus dem Theaterbetrieb“ Culture Clash: die Entführung: Rap meets Oper – Oper meets Rap. Ein Musik-Theater-Tanz-Projekt von und mit der Staatsoper Hannover, der Landeshauptstadt Hannover, dem MusikZentrum Hannover, dem Evangelischen Stadtjugenddienst und 70 Jugendlichen aus Hannover. In einer einjährigen Projektphase haben Jugendliche aus Hannover, insbesondere aus sozial benachteiligten Verhältnissen, im Alter von 14 bis 20 Jahren „Culture Clash: Die Entführung“ eine RapOper nach W. A. Mozarts Singspiel „Die Entführung aus dem Serail“ erarbeitet und auf der Bühne der Staatsoper Hannover drei Mal aufgeführt. Ein Erfahrungsbericht über die Konzeption, Planung und Durchführung dieses ungewöhnlichen Kooperationsprojektes. Frau Busmann und Frau Bessert-Nettelbeck berichten gemein sam vom Projekt Culture Clash, zum einen aus der Sicht vom MusikZentrum und zum anderen aus der Sicht des Opernhauses, inklusive Kooperationshürden und -absprachen zwischen den ver schiedenen Institutionen. Sabine Busmann arbeitet seit 11 Jahren als Projektleiterin für das MusikZenturm Hannover. Zu Ihrem Aufgabenbereich zählt die Koordinierung von Nachwuchsprojekten im Bereich Bandförderung, die Entwicklung und Leitung von Jugendprojekten rund um die Musik (Jugendmusiktheater, Musik-in-Liner u.v.m), die Ausbildungsbetreuung und die Presse und Öffentlichkeitsarbeit. Das MusikZentrum Hannover beschreitet seit 1993 als gemeinnützige GmbH einen neuen Weg in der Jugend- und Musikförderung. Über stilistische Grenzen hinweg haben Musikerinnen und Musiker die Möglichkeit, mit Kollegen und Kolleginnen zusammen zu kommen, Erfahrungen auszutauschen, Kontakte zu knüpfen, zu üben und natürlich zu musizieren. Eva Bessert-Nettelbeck geboren in Hannover, studierte in ihrer Heimatstadt Englische und Französische Literatur- und Kulturwissenschaften und erweiterte ihre Studien durch Auslandsaufenthalte in Montpellier und Bournemouth. Seit ihrer Kindheit durch Klavierunterricht und intensives Balletttraining dem Musiktheater ver bunden, hospitierte sie bereits während ihres Studiums an der Staatsoper Hannover in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Seit August 2004 ist sie feste Mitarbeiterin in der theaterpädagogischen Abteilung. LEITKULTUR MULTIKULTUR TRANSKULTUR LEITKULTUR MULTIKULTUR TRANSKULTUR Tagungsinfos: Rap for Peace #3 TANZRHEATERPROJEKT Abstracts zu den Beiträgen, Infos zu den ReferentInnen 25.04., 17.00 - 17.30 Uhr Barbara Kantel, Leiterin der theaterpädagogischen Abteilung des Staatsschauspiels Hannover und stellvertretende Leiterin der Jugendtheatersparte des Hauses. „Heterogenität und Diversity im Kulturbetrieb – Alibipro jekte oder interkulturelle Neuausrichtung – Interkulturelle Theaterprojekte am jungen schauspielhannover“ Mit „Theater mobil“ hat sich am jungen schauspielhannover eine Theaterarbeit etabliert, für die ein Team von KünstlerInnen die etablierten Spielstätten des Theaters verlässt und sich auf Zeit in die städtischen Lebensräume von Jugendlichen begibt, die wenig Bildung mitbekommen haben. Nach einer Zeit der Annäherung und der gemeinsamen Recherche begeben sich KünstlerInnen und junge Leute zurück zum Theater, wo sie aus dem recherchierten Material Produktionen erarbeiten, die im Ballhof, der Spielstätte des jungen schauspielhannover, gezeigt werden. Auch wenn die künstlerische Entscheidung für „Theater mobil“ nicht primär eine Entscheidung für eine Theaterarbeit mit Jugendlichen mit Migrations hintergrund war, ist sie dies zwangsläufig, denn „bildungsfern“ ist in Deutschland leider nach wie vor nahezu synonym mit „migrantisch“. Am Beispiel von zwei Projekten aus der Theater mobil-Arbeit werden sowohl die Schwierigkeiten als auch die Impulse aufgezeigt, die diese Arbeit für ein Staatstheater mit sich bringt. Barbara Kantel. Die Initiatorin von „Theater mobil“, studierte Theaterwissenschaft, Anglistik und Geschichte in Berlin. Außerdem ließ sie sich zur Tanzpädagogin und Theatertherapeutin aus bilden. Nach Engagements als Regieassistentin am TAT Frankfurt, Dramaturgin im Bereich der Freien Theater in Berlin und Theaterpädagogin an der Landesbühne Hannover, ist sie seit 1996 als Theaterpädagogin am Niedersächsischen Staatstheater engagiert. Sie ist derzeit Leiterin der theaterpädagogischen Abteilung des Staatsschauspiels und stellvertretende Leiterin der Jugendtheatersparte des Hauses. 19.30 Premiere RAP FOR PEACE #3 Theater Augsburg, Großes Haus Rap for Peace “Kulturpädagogik sollte in der sozialen, kulturellen und in der politischen Arbeit einen festen Bestandteil darstellen. Viele Kinder und vor allem Jugendliche können nur noch über solche Massnahmen erreicht werden. Dies wird deutlich sichtbar in unserem erfolgreichen multiethnischen Bereits zum dritten Mal findet das Tanz-Theater-Projekt Rap for Projekt „Rap for Peace“. Peace, wieder als Kooperation des Theaters Augsburg mit dem In Augsburg haben 40 Prozent der Einwohner einen Migrationshinter Stadtjugendring und dem Kulturhaus Kresslesmühle, statt. Nach dem großen Erfolg der Produktionen Rap for Peace (2006) und Rap grund. Die kulturpädagogische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ist sehr wichtig, denn über künstlerische und kulturelle Interventionen goes Romeo and Juliet (2007) in der Komödie erobert die junge bekommt man einen Zugang zu ihnen und lernt ihre Lebenswelten daher Augsburger HipHop-Szene 2009 die Bühne des Großen Hauses. besser kennen. Dies sollte in Zukunft ein wichtiger Bestandteil in der Stadt „Jugendliche verfügen über ein enorm kreatives Potential – man Augsburg werden. Diese Maßnahmen sind mitunter ein wichtiger Faktor muss ihnen nur einen Raum zur Verfügung stellen, um es auszule ben.“ So lautet der Artikel in Nah&Fern, Kulturmagazin für Migration im Präventions- und Integrationsbereich. Daher sollten solche erfolgreichen Theaterproduktionen viel mehr im kulturellen wie auch im politischen und Partizipation, der Rap for Peace vorstellt. Genau diese Möglichkeit bietet sich nun im Großen Haus des Theaters Augsburg, Bereich in den Vordergrund gestellt werden. in dem auf die Rapper, Beatboxer und Sänger eine sehr viel größere Die Jugendlichen mit unterschiedlichem Migrationshintergrund lernen in dieser Theaterproduktion kreative Techniken besonders in der Auseinander Bühne als die des bisherigen Spielortes, der Komödie, und damit setzung mit interkulturellen, kulturellen, gesellschaftlichen und künstleri eine neue Herausforderung wartet. Auch das Produktionsteam um schen Themen kennen. den Choreografen und künstlerischen Leiter Daniel Zaboj ist ver Das Selbstbewusstsein, die Identitätsbildung, die unterschiedlichsten krea stärkt worden durch die Regisseurin Susanne Inkiow und die Dramaturgin Maria Schneider. Die wichtigste Frage des diesjährigen tiven Ausdrucksformen, gegenseitiges Verständnis werden in solchen Projekten gestärkt und ausgebaut. Dies wird auch auf andere Bereiche in Projekts lautet: Kann HipHop als Lebenseinstellung die eigene ihrem sozialen Umfeld übertragen. (Durchhaltevermögen, Ausdauer, Jugend bis ins Erwachsenenalter überdauern? Dabei werden Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit). Sie dienen zusätzlich der Erweiterung Geschichten und Themen der Jugendlichen verknüpft mit einer des Wahrnehmungsvermögens und der Steigerung der sozialen Kompetenz Rahmenhandlung, die Elemente aus Carmen aufgreift: Es geht um – Religion, Nationalität und soziale Herkunft jedes Einzelnen treten in den Selbstbehauptung, Liebe, Emanzipation, Eifersucht und ZukunftsHintergrund. Das Ergebnis der künstlerischen Produktion und das gemein visionen. Seit Beginn der Spielzeit proben die Jugendlichen nun same Schaffen stehen hierbei im Vordergrund. Dies konnten wir während regelmäßig in den Räumen des Theaters Augsburg und haben sich der nun drei Produktionen miterleben. hier bereits als fester Bestandteil integriert. Die Jugendlichen trainierten mit sehr viel ehrenamtlichem Engagement und Ausdauer (neben Schule, Studium, Beruf und Ausbildung).“ Gudrun Eppler, Stadtjugendring Augsburg, Jugendkultur LEITKULTUR MULTIKULTUR TRANSKULTUR Tagungsinfos: Abstracts zu den Beiträgen, Infos zu den ReferentInnen „Shermin Langhoff im Porträt In dem türkischen Ort Bursa wird die spätere Regisseurin Shermin Langhoff 1969 geboren. Sie wächst in dem kleinen Seeörtchen Edremit, 26.04., 10.00 - 10.30 Uhr einem Ort mit knapp 20.000 Einwohnern Shermin Langhoff, künstlerische Leiterin des Ballhaus Naunynstraße gegenüber der Insel Lesbos an der Ägäis, bei „Integration und/oder Partizipation?“ ihren Großeltern auf. 1978 siedelt Shermin zur Theorie und Praxis „post“migrantischer Kulturarbeit am Langhoff als Neunjährige zu ihrer Mutter nach Beispiel Ballhaus Naunynstraße Nürnberg über. Auf dem Gymnasium ist sie Das Ballhaus Naunynstraße wurde im Europäischen Jahr des interkulturellen Klassenbeste in Deutsch und möchte sich spä Dialogs 2008 wiedereröffnet. Die neue künstlerische Leiterin Shermin ter einmal mit neuerer deutscher Literatur Langhoff tritt mit einem breiten Netzwerk an Künstlern und Künstlerinnen der befassen. zweiten und dritten Generation wie Fatih Akın, Mıraz Bezar, Nuran David Langhoff macht eine Ausbildung als Verlagskauffrau und arbeitet anschlie Calis, Neco Çelik, Ceza, Canan Erek, Nurkan Erpulat, Kadir Memis, Hakan ßend im Nürnberger Verlag "Bildung und Wissen". Dort ist sie später auch Savas Mican, Mehdi Moinzadeh, Idil Üner, Mürtüz Yolcu, Feridun Zaimoglu als Fachredakteurin tätig. Sie ist Mitbegründerin der "Kulturinitiative u.v.a. an, um im Ballhaus zukünftig postmigrantische Kulturproduktionen in Nürnberg", engagiert sich in verschiedenen inter- und transkulturellen den Mittelpunkt zu rücken. Den Schwerpunkt bilden eigene Theaterproduk Organisationen und ruft die ersten deutsch-türkischen Filmtage ins Leben. tionen; daneben gilt das Interesse den neuesten Entwicklungen in Tanz, Shermin Langhoff geht nach Hamburg und macht bei der ArbeitsFilm, Musik und Literatur. Projekte zur kulturellen Bildung sowie Koopera gemeinschaft zur Nachwuchsförderung für Film- und Fernsehen des NDR tionen mit freien Gruppen wie Balkan Black Box (bbb), Conflict Zone Arts ein Produktionsvolontariat. Ab 1994 arbeitet sie als Aufnahme- und Asylum (CZAA), diyalog Theaterfest u.v.a. werden das Programm ergänzen. Produktionsleiterin beim Film, zuletzt als Producerin und Regieassistentin Das Ballhaus Naunynstraße ist eine Einrichtung des Bezirks Friedrichshainz.B. mit Fatih Akin bei dessen Film "Crossing the Bridge". Kreuzberg, Kooperationspartner des Programms ist Kultursprünge e.V., geför 1998 zieht Shermin Langhoff nach Berlin und lebt dort seitdem mit ihrem dert von der Senatskanzlei für Kulturelle Angelegenheiten des Landes Berlin. Mann, dem Regisseur Lukas Langhoff, und der gemeinsamen Tochter Rosa. 2003 gründet Shermin Langhoff das deutsch-türkische Kulturbüro „Berlin ist längst wieder zu einer Stadt mit internationaler Ausstrahlung "Kultursprünge", das u.a. das Filmfest "Europe in Motion" veranstaltet. Am geworden. Künstler aus aller Welt zieht es mittlerweile hierher. Allerdings Berliner Theater "Hebbel am Ufer" kuratiert sie zudem das Projekt wird die künstlerische Aktivität von Migrantenkindern öffentlich viel zu wenig "X-Wohnungen-Migration", in dessen Rahmen der Filmregisseur Fatih Akin wahrgenommen. Shermin Langhoff ist angetreten, um daran etwas zu zum ersten Mal eine Theaterperformance inszeniert. 2006/2007 kuratiert ändern. Im Januar 2008 hat sie die Künstlerische Leitung des "Ballhaus Shermin Langhoff das Festival "Beyond Belonging – Migration", zu dem Naunynstraße" in Berlin-Kreuzberg übernommen. Unter der Leitung der Neco Çelik, Tamer Yigit oder Feridun Zaimoglu Theaterproduktionen bei Theatermacherin türkischer Abstammung soll das traditionsreiche Ballhaus steuern. als interkulturelle Produktions- und Spielstätte fungieren. Die Kosten für die Infrastruktur sowie für zwei feste Stellen hat der Bezirk übernommen, hinzu Shermin Langhoff schreibt auch selbst Theaterstücke rund um die kommt die finanzielle Unterstützung von der Berliner Kulturverwaltung. Auch Integrationsthematik. 2007 hat ihr Stück "Klassentreffen - die zweite das Außenministerium hat mittlerweile Interesse an einer Kooperation für Generation", mit dem Politiker Özcan Mutlu in einer der Hauptrollen, im einen deutsch-türkischen Austausch angekündigt." "Hebbel am Ufer" Premiere.“ MDR Figaro III: Integration und /oder Partizipation? – Kunst und Kultur, Jugendkulturen und Diversity 26.04., 10.30 - 11.00 Uhr Nuran Calis, deutscher Theater- und Filmautor und -regisseur türkisch-arme nisch-jüdischer Abstammung „Theater, Jugendkulturen und kulturelle Vielfalt“ – Erfahrungen eines Künstlers „Ein echter Integrationsgipfel: Der Ex-Türsteher Nuran David Calis ist heute als Dramatiker und Regisseur in der Hochkultur gefragt. Als Nuran David Calis sein erstes Autorenhonorar erhielt, knallte er seinem damaligen Chef, einem Nachtclubbesitzer, die Abrechnung vor die Nase und sagte: "Hier. Ich kann mein Geld auch so verdienen. Ich bin raus!" Das war Ende 2002. Noch heute hört es sich stolz an, wenn der inzwischen 31-Jährige von diesem triumpha len Moment erzählt. Es ist eben keine Selbstverständlichkeit, dass aus einem Türsteher in Bielefeld-Baumheide ein gefragter Dramatiker, Drehbuchautor und Regisseur wird, der in Essen und Hannover, am Thalia Theater in Hamburg und am Wiener Volkstheater inszeniert. Schon gar nicht, wenn seine Eltern in den Siebzigerjahren als arme nisch-jüdische Asylbewerber aus Istanbul kamen, nie lesen und schrei ben gelernt hatten und ihr Geld in der Werkzeugfabrik und als Putzfrau verdienten. Man muss nicht so sterben, wie man geboren wurde", sagt Nuran Calis beim Kaffee in Berlin und wirkt überraschenderweise kräftiger, bulliger als der zarte junge Mann auf den Pressefotos. Dafür fällt auf, wie ruhig und bedachtsam er seine Worte wählt, Jugendslang meidet. Gerne erzählt er, wie er mit 15 zu boxen anfing und mit 16 von sei nem Trainer als Türsteher vermittelt wurde, wie er in diesem Job 200 Euro pro Nacht verdiente und dass er leider einmal so zuschlug, dass er sein Opfer persönlich zum Arzt brachte. Foto: Ute Lankafel Zur selben Zeit nahm ihn seine erste Freundin, eine Lehrertochter, mit ins Bielefelder Theater, wo Schillers "Kabale und Liebe" sein hochkultu relles Erweckungserlebnis wurde. Er fing an zu lesen, Büchner und LEITKULTUR MULTIKULTUR TRANSKULTUR Tagungsinfos: Infos zu den ReferentInnen, Abstracts zu den Beiträgen Camus, nicht zuletzt, um mit den Freunden der Freundin mithalten zu können, und führte ein paar Jahre lang ein Doppelleben zwischen HipHop-Gang und Gymnasiastenehrgeiz. Nach dem Abitur machte er ein Praktikum am Münchner Residenztheater, studierte Regie und drehte Videoclips für deutsche HipHop-Bands wie "Massive Töne". An der Otto-Falckenberg-Schule in München war Nuran Calis so ziemlich der einzige Regieabsolvent, der nicht aus einem Akademikerhaushalt kam. Welches Migrantenkind will auch schon ans Stadttheater, diese Hochburg des Bildungsbürgertums? Auch wenn dort Lebensläufe wie der von Nuran beliebter Jugendtheaterstoff sind, auch wenn sich die Theater mehr denn je um neue Zuschauerschichten bemühen – die Einwanderer der zweiten Generation tummeln sich eher in der Kunst-, Musik- und Filmszene als auf deutschen Bühnen. Umso ungewöhnlicher ist es, dass Nuran Calis Spezialist für zwei Welten wurde, die nicht sonderlich durch lässig füreinander sind, denen er kritisch, aber offen gegenübersteht. Am Bildungsbürgertum schätzt er "den Umgang mit Menschen, die Leistungs bezogenheit, die Verantwortung und die Achtung voreinander. Was mir dort vielleicht fehlt, ist die Leidenschaft, ist das Durchhaltevermögen. Ich versuche mein Leben lang, das eine nicht zu verleugnen und das andere nicht zu verklären. Die Synthese aus den beiden Welten, das bin ich. Aber sie ist hart erarbeitet, jeden Tag." Clevere Intendanten und Dramaturgen haben Nuran Calis deshalb nicht nur als Autor und Regisseur, sondern auch als Integrationsfigur einge setzt. Am Schauspiel Hannover hat er vor zwei Jahren aus den Texten und Ideen von 20 Heranwachsenden ein Patchworkfamilienstück entwic kelt ("Urbanstories"); in Essen zog er Anfang 2006 für zwei Monate in den Problembezirk Katernberg, um dort mit Schülern aus Iran, Russland, der Türkei "Homestories" zu proben. Die Jugendlichen vertrauten ihm, weil er einer von ihnen war und sofort ein "Wir gegen den Rest der Welt"-Gefühl herstellen konnte. Der bunte Revue-Abend, der dabei ent stand, sah zwar manchmal nur wie gelungenes Schultheater aus. Er erzählte aber weit mehr über die Sehnsüchte und vor allem über die Ausdruckskraft von Migrantenkindern als die meisten Sozialreportagen. "Grab, wo du stehst" scheint als heimliches Motto über Nuran Calis Geschichten zu stehen. Sein halbdokumentarischer Debütfilm "Die Augen meiner Mutter", der im November ins Kino kommt, hat seine eigene Entstehung zum Thema: Ein junger Regisseur und Sohn armenischer Einwanderer reist in die Heimat der Eltern. Auch in der "Heimat-Trilogie", die in Hamburg und Essen uraufgeführt wurde, sind die Protagonisten Alter Egos ihres Autors: sensible Türsteher wie Menem oder Serkan, die von der eigenen Opfermentalität die Nase voll haben, die raus aus der Clubszene wollen mit ihren Männerbünden, Drogendeals und Schlägereien. Manchmal taucht dann, wie in "dog eat dog", ein Engelmädchen auf, das Pola heißt, Shakespeare liest und eine andere Welt verspricht. Oder ein mythisches Paar wie Maria und Yusuf in "Café Europa", die am Berg Ararat nach einem vergrabenen Goldschatz suchen. Calis' Stücke sind weder filigrane Sprachkunstwerke noch Theoriebelege, sondern solide, erfahrungsgesättigte Dramatik, in die manchmal märchenhafte Erzählstränge einen metaphysischen Boden einziehen. "Die Theaterlandschaft könnte zehn Nurans mehr gut vertragen", findet Wilfried Schulz, Intendant am Schauspiel Hannover. Er schätzt an Calis vor allem die "absolute Zugewandtheit zum Leben", den "Verzicht auf Zynismus" und dass er vom Leben, nicht von der Form her argumentiert. Calis selbst sagt: "Es geht mir darum, den Menschen eine Geschichte zu erzählen, und auf allen Kanälen Volldampf zu geben. Dass Leben sucht sich seinen Weg. Ausrottbar ist es nicht. Vielleicht hab' ich das als Armenier und Jude in den Genen, dass ich mich nicht kaputt machen lasse. Je härter es wird, desto härter reagiere ich darauf." Neben formal ambitionierten Regiekollegen und Generationsgenossen wie Roger Vontobel oder Felicitas Brucker wirkt Nuran Calis tatsächlich in seiner Direktheit geradezu diskursvergessen. Erst seit dem vorletzten Jahr kommt er überhaupt dazu, sich mit dem Regietheater-Kanon zu befas sen. Immerhin haben dabei seine "Räuber" am Wiener Volkstheater einen "Nestroy"-Preis abgeräumt.“ WELT ONLINE 11.00 - 11.30 Uhr Peter Bommas, (Kulturpark West) im Gespräch mit Richard Goerlich, (Popkulturbeauftragter) und Helmut Jesske, (Geschäftsführer Stadtjugendring) „Jugendkulturelle Praxis in Augsburg – Kulturpark West, Popkultur, Jugendkulturfestival Modular und RAP FOR PEACE“ In den letzten drei Jahren – nicht zuletzt angetrieben von den Tagungs diskussionen der Interkulturellen Akademie – entstand eine Netzwerkplattform unterschiedlicher Akteure, die sich auf drei Prozesse fokussiert hat: Die Etablierung des Kulturpark West im ehemaligen amerikanischen Kasernengelände als räumliches und konzeptionelles Zentrum für Kreativkulturen mit etwa 1500 dort tätigen Nutzern von Musik über Theater und Tanz bis zur Bildenden Kunst und experimentellen Formen von Klangkunst und Installation. Parallel dazu der jugendkulturelle Diskurs in der Stadt, der in die Entstehung des 2009 zum ersten Mal durchgeführ ten Jugendkulturenfestivals "Modular" mündet, das in seiner partizipativen Anlage unter Einbeziehung aller Kunst- und Szeneformen ein popkulturel les Pilotprojekt darstellt. Dass gleichzeitig mit "RAP FOR PEACE" der Dialog zwischen szenekulturel len Ambitionen und hochkultureller Neugier organisatorisch und finanziell verankert werden konnte, führt zu dem notwendigen nächsten Schritt der Netzwerkarbeit – die Schaffung einer nachhaltig arbeitenden, szenekom petenten und gegenüber dem Diskurs der kulturellen Bildung offenen Einrichtung für "Urban Cultures" als zentraler Ausdrucksform postmoderner, urbaner Kultur, die den jugendkulturellen Kontext im Sinne transkultureller, intergenerativer Prozesse überschreitet. Dazu bedarf es der Anstrengung aller an dieser Entwicklung beteiligten Akteure, Gruppen und Institutionen – vom Stadtjugendring und dem Theater über den Kulturpark West und die Interkulturelle Akademie bis zum Popkulturbeauftragten und den Referenten für Bildung, Kultur und Soziales. LEITKULTUR MULTIKULTUR TRANSKULTUR Tagungsinfos: Infos zu den ReferentInnen, Abstracts zu den Beiträgen IV. Kunst, Kultur, Diversity: ein Perspektivewechsel für den Kulturbetrieb? 26.04., 12.30 - 13.00 Uhr Zekai Fenerci, Produktionsleiter Renegade Theatre, künstlerischer Leiter Pottporus Festival Wie offen sind die Kulturförderung und der Kulturbetrieb für Diversity und urban culture – Erfahrungen des Renegade Theatre 2003 entstand, inmitten des Ruhrgebiets, die Idee für ein Theaterprojekt, das Breakdancer und Studenten der Essener Folkwang Hochschule, das die Subkultur Hip Hop mit der Hochkultur Modern Dance zusammenführen sollte: das Konzept des Renegade Theatres. Gleich die erste Renegade-Produktion „Rumble“, die Hip-Hop-Adaption von Shakespears Romeo & Julia, feierte internationale Erfolge und ebnete den Weg für weitere Produktionen, die stets auf dem Dialog von Straßentanz und etablierter Kulturszene basierten und dabei thematisch auch um das Lebensgefühl der zweiten und dritten Zuwanderergeneration kreisten. Dabei hat sich das Renegade Theatre zu kei nem Zeitpunkt als Integrations- oder Pädagogikprojekt für Jugendliche mit Migrationshintergrund verstanden, sondern immer als künstlerischer Beitrag zu einem Theaterbetrieb, der im Grunde als um sich selbst kreisender Koloss einen nach außen verschlossenen Kosmos des Status-Quo-Erhalts bildet. Wenngleich sich im Verlauf von mittlerweile sieben abendfüllenden Theaterproduktionen mit wechselnden Besetzungen auch fruchtbare Kooperationen mit namhaften Partnern (Pina Bausch, Ruhr2010) ergeben haben, so blieb die Zusammenarbeit immer punktuell und projektbezogen, die Finanzierung stets ein Kampf. Dem Ziel, ein festes Ensemble mit eigener Spielstätte und struktureller Förderung zu etablieren, sind wir nur unwesent lich näher gekommen. Unsere Arbeit wird zwar allgemein anerkannt, von den Kulturinstitutionen jedoch nicht als gleichberechtigter Baustein im bestehen den Kulturbetrieb und als Perspektive für eine nachhaltige, strukturelle und zeitgemäße Kulturarbeit verstanden. Das Renegade Theatre und die ihm inne wohnende Philosophie sieht sich stattdessen einem steten Wechselspiel von ausbeuterischer Vereinnahmung einerseits und systematischer Ignoranz ande rerseits von Seiten des Kulturapparats ausgesetzt. Zekai Fenerci (geb. 1972) organisierte 1999 den ersten „Ruhrpott Batttle“, ein internationales Treffen von Breakdancern und Straßentänzern in Herne. Im gleichen Jahr begann er seine Tätigkeit als Vermittler von Hip-Hop-Künstlern für Film, Fernsehen und Großveranstaltungen und gründete 2003 das „Renegade Theatre“, ein Theaterprojekt mit Straßentänzern, Künstlern der Essener Folkwang-Schule und international tätigen Choreografen, für das er als Produzent von mittlerweile sieben erfolgreichen Stücken verantwortlich ist. 2007 gründete er als 1. Vorsitzender den Verein Pottporus als „European Centre of Hip Hop Culture“. Pottporus e.V. bildet das Dach für die „Pottporus Dance School“, das „Renegade Theatre“ sowie das ein Mal jährlich stattfin dende „Urban Street Art Festival“. LEITKULTUR MULTIKULTUR TRANSKULTUR LEITKULTUR MULTIKULTUR TRANSKULTUR Tagungsinfos: Tagungsinfos: Infos zu den ReferentInnen, Abstracts zu den Beiträgen 26.04., 13.00 - 13.30 Uhr Thomas Laue, Chefdramaturg am Schauspiel Essen „Gesellschaftlicher Wandel und Perspektiven für die Theaterarbeit“ Der Dramaturg Thomas Laue und der Autor und Regisseur Nuran Calis inszenierten und entwickelten mit Jugendlichen aus Essen-Katernberg ein neues Stück: "Homestories - Geschichten aus der Heimat". Für diese Zeit bezog Nuran Calis eine Wohnung im Stadtteil einen ehemaligen Kindergarten in der Neuhof-Siedlung – die zur Außenstation des Schauspiel Essen wurde. Dort fanden im Oktober zwei öffentliche Castings für die Produktion statt und anschließend die Proben mit dem neuen Ensemble. Die Probenphase bestand nach einem intensiven Kennenlernen der Gruppe aus gemeinsamen Schreibeinheiten, dem Finden der verschiede nen Geschichten und den anschließenden szenischen Proben. Die Spieler kommen aus dem Libanon, aus Russland, der Türkei, aus Angola, Afghanistan, Kasachstan, Persien und aus Katernberg. Sie haben Geschichten über Liebe, Freundschaft und Heimat erzählt und aufgeschrieben, sich auf die Suche nach dem großen Drama begeben und dem ganz normalen Leben nachgespürt. Sie haben ihre Träume aufgeschrieben und über ihre Wut geredet, über Hoffnungen und Sehnsüchte und über den Weg zum Glück. Regisseur Nuran Calis und Dramaturg Thomas Laue haben die Treffen und Proben begleitet, Spielanregungen gegeben und aus den vielen einzelnen Geschichten den Theaterabend zusammengebaut. In den Weihnachtsferien ist die Produktion zum ersten Mal in die Casa des Schauspiel Essen umgezogen, hat das Theater erkundet und im Original-Bühnenraum geprobt. Das Haus in Katernberg ist darüber hin aus ein öffentlich zugänglicher Ort geworden: Hier wurde nicht nur gelesen und gespielt, sondern auch gefeiert und gekocht. Regelmäßig hat sich das "Homestories"-Team öffentlich präsentiert, einen monatli chen "Starclub" veranstaltet und unter dem Titel "Meine Hütte" den Stadtteil Katernberg vorgestellt. Diskussionsforen Thomas Laue, geboren 1971, studierte Germanistik, Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften und Philosophie an der Universität Köln. Von 1993-1996 Regieassistent am Staatstheater Kassel, wo er 1998/99 auch als Dramaturg tätig war. Anschließend freier Dramaturg unter anderem am Schauspiel Bonn und am Theater Neumarkt in Zürich sowie Tätigkeit als Verlagslektor in Köln. Von 2000-2005 Dramaturg am Schauspiel Hannover, wo er mit Regisseuren wie Anselm Weber, Christina Paulhofer und Sebastian Nübling zusammenarbeitete. Einladung zu zahlreichen Festivals. Mit der Produktion „Wilde – Mann mit traurigen Augen“ von Händl Klaus in der Regie von Sebastian Nübling unter anderem zum Berliner Theatertreffen 2004. Seit 2005 Chefdramaturg am Schauspiel Essen, wo er neben den Arbeiten auf der großen Bühne zahlreiche Stadterkundungsprojekte entwickelte, darunter gemeinsam mit Nuran David Calis das Projekt „Homestories“ mit Jugendlichen aus EssenKaternberg, das 2007 unter anderem mit dem „Bundespreis Soziale Stadt“ ausgezeichnet wurde. Arbeiten als Produktionsdramaturg unter anderem mit Anselm Weber, David Bösch und Roger Vontobel. Kontinuierliche Zusammenarbeit mit Autoren wie Reto Finger, Nuran David Calis, Lutz Hübner, Jan Neumann, Händl Klaus u.a. Seit 2006 außerdem Lehrbeauftragter für Dramaturgie an der Folkwang Hochschule Essen und Bochum und seit 2008 Mitglied der künstlerischen Leitung des Festivals MELEZ im Rahmen der Kulturhauptstadt RUHR.2010. Ab der Spielzeit 2010/11 designierter Chefdramaturg am Schauspielhaus Bochum. 25.04., 15.30 - 16.00 Uhr Diskussionsforum 1: Der Stellenwert von urban cultures in den Kunst- und Kulturszenen der modernen Städte 25.04., 17.30 - 18.30 Diskussionsforum 2: Integrations-, Interkulturalitäts- oder Diversity-Konzepte im Theater und in der Jugendarbeit? 26.04., 11.30 - 12.00 Uhr Diskussion 3: Sonderprogramme für „Benachteiligte“ oder künstlerische, inhaltliche und strukturelle Öffnung? 26.04., 13.30 - 14.30 Abschlussdiskussion Teilnehmer: Juliane Votteler, Intendantin Theater Augsburg Markus Trabusch, Schauspieldirektor Theater Augsburg Daniel Zaboj, Theater Augsburg, Choreograph & künstlerische Leitung, RAP FOR PEACE #3 Maria Schneider, Theater Augsburg, Dramaturgie und Theaterpädagogik, RAP FOR PEACE #3 Susanne Inkiow, Theater Augsburg, Regisseurin, RAP FOR PEACE #3 Deniz Khan, musikalische Leitung RAP FOR PEACE #3 Vedat Hopoglu, Urban Cultures Beratung RAP FOR PEACE #3 Dr. Andreas Garitz, Medienmacher, Videos für Rap for Peace Helmut Jesske, Geschäftsführer Stadtjugendring Augsburg Sebastian Kochs, Stadtjugendring, Leiter Projekte Peter Bommas, Junges Theater, Kulturpark West, Universität Augsburg Matthias Garte, Stadt Augsburg, Fachstelle für Integration und Interkulturelle Arbeit Richard Goerlich, Popkulturbeauftragter der Stadt Augsburg Ute Legner, Projektleiterin MEHR MUSIK! Projekt des Theaters Augsburg Szilvia Lengl, Projektleiterin Friedensstadt Augsburg Gudrun Eppler, Stadtjugendring Augsburg Ina Jeske, wissenschaftliche Mitarbeiterin, Universität Augsburg Prof. Dr. Doering-Manteuffel, Universität Augsburg/Fach für Europäische Ethnologie LEITKULTUR MULTIKULTUR TRANSKULTUR LEITKULTUR MULTIKULTUR TRANSKULTUR Tagungsinfos: Tagungskonzeption Tagungsmoderation Moderation der Diskussionsforen Hans Joachim Ruile Kulturhaus Kresslesmühle, Interkulturelle Akademie Tagungsmoderation: Peter Bommas, Kulturpark West, Junges Theater Augsburg Tagungskonzeption Hans Joachim Ruile, geb. 1949, verheiratet, 1 Kind, seit Eröffnung des Kulturhauses Kresslesmühle 1977 Geschäftsführer für Konzeption und künstlerische Leitung. 1985 bis 2004 Internationales Theaterfestival LA PIAZZA. Seit 1997 das interkulturelle FESTIVAL DER 1000 TÖNE. 2005 Gründung der Interkulturellen Akademie Augsburg in Zusammenarbeit mit dem Mesopotamien Verein. Seitdem vielfältige Tagungen, Fortbildungen und Veranstaltungsreihen zu inter kulturellen Themen. 2007 Verleihung des Kulturpreises 2006 der Kulturpolitischen Gesellschaft an das Kulturhaus Kresslesmühle, insbesondere in Anerkennung des 30jährigen interkulturellen Engagements und der Gründung der Interkulturellen Akademie. Nach 30 Jahren ist die Kresslesmühle ein Kulturzentrum, das im Bereich der Kleinkunst und des Kabaretts mit zwei nationalen Festivals zu den Topadressen in Deutschland zählt. Gleichzeitig ist die Mühle ein wichtiger Ort für Interkulturelle Kultur- und Bildungsarbeit, Bürgerengagement, Kommunikation, künstlerische Experimente und eine offene Bühne für den Nachwuchs geblie ben. Mehr ins Zentrum gerückt ist die kulturelle Pluralität und der Umgang mit dem dramatischen demografischen Wandel der Städte. Im Mittelpunkt steht die Überzeugung, dass eine moderne Kulturpolitik an den Schnittstellen zwischen Bildung, Kultur und Sozialem eine gesellschaftspolitische und demokratische Verantwortung auch in ihrem konkreten Handeln hat. Peter Bommas, verheiratet, 3 Kinder, lebt und arbeitet seit 1973 in Augsburg, Geschäftsführer kulturpark west & Leiter des jungen theater augsburg, Lehrbeauftragter für Pop- und Alltagskultur an der Uni Augsburg/Fach Europäische Ethnologie, Kurator lab30 und Kindertheaterfestival Panoptikum Moderation der Foren: Matthias Garte, Fachstelle für Integration und interkulturelle Arbeit der Stadt Augsburg Matthias Garte, Jahrgang 1948, Dipl. Politologe, Abitur in Mailand 1968, bis 1976 Studium der Politischen Wissenschaft, Neueren Geschichte und Jura in Zürich, München und Berlin. Beruflicher Einstieg in der hauptamtlichen Jugendarbeit, von 1983 bis 2003 Geschäftsführer des Stadtjugendrings Augsburg, bis 2007 AIP-Sozialraumplanung für die Stadt Augsburg mit den Schwerpunkten Migration und Jugendhilfeplanung. Seit Januar 2008 Koordinator der Fachstelle Integration im Referat Oberbürgermeister. Tagungsberatung: Dr. Richard Weber, plan b Kulturprojekte Anmeldung bei: Kulturhaus Kresslesmühle, Barfüßerstraße 4, 86150 Augsburg Tel. 0821-37170, Fax: 0821-516723, Email: [email protected] Anmeldeschluss: 22. April 2009 Teilnehmergebühr: Euro 30,- / ermäßigt Euro 10,Überweisung an: Kulturhaus Kresslesmühle, Stadtsparkasse Augsburg Kto. 144 210 2, BLZ 720 500 00 Stichwort: „Theater und Diversity“ Tagungsort: Theater Augsburg, Foyer III, Kennedyplatz Termin: Samstag, 25. April 2009, 14.00 bis 18.30 Uhr Sonntag, 26. April 2009, 10.00 bis 14.30 Uhr mit Unterstützung des Kulturreferates der Stadt Augsburg gefördert durch die Stadtsparkasse Augsburg Interkulturelle Akademie Augsburg Dialog Partizipation Inklusion Leitkultur multikulti transkultur Kulturhaus Kresslesmühle gGmbH Hans Joachim Ruile Barfüßerstraße 4, 86150 Augsburg Tel.: 0821-37170, fax: 516723 [email protected], www.kresslesmuehle.de Mesopotamien Verein e. V. Gebro Aydin Mendelssohnstraße 21, 86154 Augsburg www.bethnahrin.de Theater, Diversity und Urban Cultures Theorie und Praxis jugendkultureller Theaterprojekte („post“migrantische) Jugendkulturen als künstlerische und sozialkulturelle Herausforderung für den Theaterbetrieb und die Jugendarbeit in der vielkulturellen Stadt. 25. / 26. April 2009 Theater Augsburg