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amz
Zeitschrift für das Kfz-Gewerbe und den Teilemarkt
auto motor zubehör
Räder und Reifen
Mehr Umsatz durch professionellen Reifenservice
68237 | ISSN 0001-1983
Offizielles Organ des
Gesamtverband
Autoteile-Handel E.V.
4
April 2011, 99. Jahrgang
Waschen und Pflegen
Mit dem sauberen Fahrzeug in den Frühling
amz 4/2011
editorial
N
achdem der deutsche Arbeitsmarkt sich
im europäischen Vergleich erstaunlich
robust entwickelt hat, erweist sich auch
die finanzielle Lage der deutschen Verbraucher merklich positiver. Eine Studie
des GfK Vereins zeigt, dass die deutschen Verbraucher die Wirtschaftskrise vielfach ohne Blessuren
hinter sich gelassen haben. Darin sieht heute knapp
jeder dritte Deutsche seine Finanzlage positiv,
vor einem Jahr tat dies nur jeder Vierte. Gleichzeitig sank der Anteil jener, die ihre Finanzen als
angespannt einstufen. Laut ZDK-Präsident Robert
Rademacher ist das Autojahr 2010 deutlich besser
gelaufen als man erwartet habe, was er auf die
Qualität der Geschäfte im Neu- und Gebrauchtwagensegment sowie den Servicesektor zurückführt.
Für das laufende Jahr geht er im Service- und Teilegeschäft von einer Stabilisierung mit tendenziell
leicht wachsender Nachfrage aus. Seine Prognosen
werden auch von den Kfz-Betrieben gestützt. So
geht aus dem aktuellen Geschäftsklimaindex des
ZDK hervor, dass mehr als 80 Prozent der Autohäuser und Werkstätten die Geschäftslage im ersten
Quartal dieses Jahres als gut oder befriedigend
bewerten. Für das zweite Quartal erwarten 95,2
Prozent der Befragten eine gute, beziehungsweise
befriedigende oder saisonübliche Geschäftslage.
Und bei der Werkstattauslastung gehen 96,6 Prozent von guten, beziehungsweise befriedigenden
Quoten aus. Hier wird ersichtlich, der Kundendienstbereich gewinnt im Kfz-Betrieb mehr und
mehr an Bedeutung. Dabei geht es um die Professionalisierung des Servicegeschäftes, also verstärkte Beratungsleistungen, um den Kunden bei
seiner Wartungs- und Reparaturentscheidung zu
unterstützen. Fragen wir uns doch einmal selbst,
was wir als Kunde empfinden würden und stellen
wir uns einfach einmal vor, dass wir unser Auto
beim Kfz-Betrieb abstellen und finden es bei der
Abholung, ohne dass wir darum gebeten haben,
innen und außen gesäubert vor. Viel zu wenige
Kfz-Betriebe nutzen die Fahrzeugwäsche als Verkaufsförderungs-Instrument. Wird ein repariertes
Fahrzeug frisch gewaschen übergeben, fördert das
eindeutig die Kundenzufriedenheit und die Kundenbindung. Umfragen von Waschanlagenherstellern bestätigen, dass zwei von drei Kunden es sich
wünschen, dass ihr Fahrzeug nach einer Reparatur
Sauberer Service
rechnet sich
„Der Dienstleistungssektor
Autowäsche gewinnt im
Kfz-Betrieb zunehmend an
Bedeutung, weil für viele ein
gewaschenes Auto einfach
zum Service gehört.“
oder Inspektion gewaschen wird. Zudem wären
viele auch bereit, für diesen Service zu bezahlen.
So liegt der Schluss nahe, dass sich eine eigene
Waschanlage in Zukunft als wichtiges Differenzierungskriterium im Kundendienstbereich gegenüber den Mitbewerbern erweisen kann. Die Kosten
für Anschaffung und Unterhaltung der Waschanlage stehen in vielen Betrieben dieser LuxusDienstleis­tung entgegen. Doch zeigen Beispiele
landauf und land­ab, dass sich mit der professionellen Autowäsche auch Geld verdient lässt. Denn
was spricht dagegen, unabhängig von Repa­ratur
oder Inspektion diese Leistung zu norma­len Konditionen allen Autofahrern anzubieten? Dann kann
sich die Autowäsche nicht nur zu einem weiteren
Profit-Center entwickeln, sondern auch für zusätzliche Kun­denfrequenz sorgen. Attraktive Zusatzgeschäfte versprechen auch Rahmenverträge mit
benachbarten Fuhr­parks oder Autovermie­tungen,
um eine profitable Auslastung zu erreichen.
Voraussetzungen sind ein guter Standort, sauberes
Erscheinungsbild, motiviertes Personal, leistungsgerechte Preise und aktives Marketing. Wer den
Servicegedanken in den Vordergrund stellt, für den
ist die eigene Autowaschanlage immer eine rechnerische Betrachtung wert, so oder so.
_ Viele Kunden wünschen sich nach der
Reparatur oder Inspektion ein sauberes Fahr­zeug.
Für Autohäuser und Kfz-Werkstätten ist das Thema
Autowäsche ein Mittel zur Kundenbindung.
Jürgen Rinn (amz-Chefredakteur)
amz - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011
3
amz 4/2011
inhaltsverzeichnis
Gutes Klima
fürs Geschäft:
Alles aus
einer
Hand
_
Gut vorbereitet in die warme Jahreszeit
starten: Valeo bietet mit dem neuen Klima
Check-Paket und einem breiten Teile- und
Service-sortiment für den gesamten Klimakreislauf beste Voraussetzungen für mehr Erfolg
in Werkstatt und Ersatzteilmarkt.
D
er Klimatisierungsmarkt wächst kontinuierlich. Heute
sind bereits 60 Prozent der Fahrzeuge mit einer Klimaanlage ausgestattet, und nur noch zehn Prozent
aller Neufahrzeuge werden ohne Kühlfunktion für
den Innenraum ausgeliefert. Das hat Auswirkungen
auf das Werkstattgeschäft: Bereits bei jedem fünften Werkstattbesuch spielt die Klimaanlage eine Rolle, Tendenz steigend.
Crash as
Crash can
Denoxtronic fachgerecht instandsetzen
Pole-Position
durch Datenqualität
Bei der CTS im westfälischen Münster
werden Kollisionsversuche speziell für die
Rekonstruktion von Verkehrsunfällen durchgeführt, die nicht durch gängige Simulationen
oder Berechnungsverfahren rekonstruierbar
sind. (Seite 16)
Die SCR-Technologie senkt die Stickoxidemissionen und den Spritverbrauch. Sie findet
zunehmend auch in Pkw und leichten Nutzfahrzeugen Anwendung. Für die AdBlue-Dosiersysteme Denoxtronic hat Bosch werkstattgerechte
Instandsetzungsverfahren entwickelt. (Seite 70)
Viele Unternehmen bedienen sich zur
Kundengewinnung und Kundenbindung des
Direktmarketings, wobei in Werkstätten und
Automobilhandel die Qualität der Kundendaten
für Akquisition und langfristige Kundenbindung
eine große Rolle spielt. (Seite 132)
_
4
amz - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011
_
_
technik
teilemarkt
ZDK: Es geht aufwärts
szene
trends
automobil
räder & reifen
werkstattpraxis
werkstattausrüstung
werkstattmarkt
waschen & pflegen
8
10
Trost-Schau 2011
Dachbox der Superlative
13
The Winner Takes It All
Stadtplaner haben Einfluss auf Autoentwicklung
14
Schneller reagieren,
Crash as Crash can
16
Leipzig geht neue Wege ohne Ami
18
Mehr Sicherheit für Elektrofahrzeuge
20
Sommerreifen 2011
24
Hält länger:
Heiße Preise im heißen Reifen-Sommer
28
Bremsscheibe von Meyle
Mehr Sicherheit im Fokus
32
Grenzgänger
38
Nutzen statt jammern
42
Einlagern mit Weitblick
46
Die Macht der kleinen Gewichte
56
Radvibrationen beseitigen
58
Reinemacher für Räder
64
Denoxtronic fachgerecht instandsetzen
70
Ermüdungsarmes Polieren
74
Schnelle Hilfe für schlappe Schläuche
76
Erst analysieren, dann diagnostizieren
78
Schweres sicher im Griff
85
Jahrestreffen von
Stahlgruber: Schulungen für 2011
88
FWI und GVA in Ratingen
Werkstattausrüstung leasen
89
Abgasprüfung am Dieselmotor
90
Am liebsten im Fachmarkt
108
Waschen, legen, föhnen: Aufbereitung bringt Umsatz
112
Im Schongang
116
Sauberer mit System
122
Sauber ohne Einbußen
126
betrieb
service & marketing
Qualität verpflichtet
Mängel auf Rekordniveau
128
Mehr Autofahrer wollen Navis zum Festeinbau
131
Pole-Position durch Datenqualität
132
Servicequalität lässt zu wünschen übrig
134
Extras in
sgabe!
dieser Au
102
besser bremsen
104
Erfolgs-Säulen
105
Classic-Serie für
ältere Semester
106
107
nachrichten
Offizielles Organ des Gesamtverband Autoteile-Handel E.V.
Editorial
91
Sitzung des
GVA-Handelsbeirates
92
94
GVA-College: Interessante
Seminare im Sommer
97
amz jetzt auf dem
Smartphone unter
www.m.amz.de
AU INFO
Clever & smart: Smartphones drängen ins Auto
100
99
Editorial:
Sauberer Service rechnet sich
3
Titelanzeige:
Gutes Klima fürs Geschäft:
Alles aus einer Hand
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KBA-Zahlen
137
Profile
135
Impressum
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Rückspiegel
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amz - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011
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titel
anzeige
Gutes Klima fürs Geschäft:
Alles aus einer Hand _ Gut vorbereitet in die warme Jahreszeit starten: Valeo bietet
mit dem neuen KlimaCheck-Paket und einem breiten Teile- und Servicesortiment für den gesamten Klimakreislauf beste Voraussetzungen für mehr Erfolg in Werkstatt und Ersatzteilmarkt.
D
er Klimatisierungsmarkt wächst
kontinuierlich.
Heute
sind
bereits 60 Prozent der Fahrzeuge
am Markt mit einer Klimaanlage
ausgestattet, und nur noch 10
Prozent aller Neufahrzeuge werden ohne
Kühlfunktion für den Innenraum ausgeliefert. Das hat Auswirkungen auf das Werkstattgeschäft: Bereits bei jedem fünften
Werkstattbesuch spielt die Klimaanlage
eine Rolle, Tendenz steigend.
Die meisten Fahrer denken an die Klimaanlage jedoch erst, wenn sie ausfällt.
Umso wichtiger sind ein regelmäßiger
Check des gesamten Kreislaufs sowie die
aktive Sensibilisierung der Kunden für
den Bedarf einer regelmäßigen Kontrolle.
„Für Servicebetriebe ist jetzt im Frühjahr
der richtige Moment gekommen, sich
auf das Geschäft mit den Klimaanlagen
einzurichten, um während der Saison die
Endkunden bedienen zu können“, rät Damien Germès, Geschäftsführer von Valeo
Service Deutschland. Mit der aktuellen
KlimaCheck Kampagne liefert der Automobilzulieferer Valeo den Servicebetrieben deshalb erneut alles, was sie für die
bedarfsgerechte Ansprache der Kunden
und die Durchführung eines effektiven
und wirtschaftlich tragfähigen KlimaService brauchen.
Das Herz der Anlage: Valeo
produziert Kompressoren u.a.
für VW, Renault, Peugeot
und Toyota und bietet
über 400 Modelle für
den Nachrüstmarkt.
6
amz - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011
Zugleich unterstützt der Automobilteile-Vollsortimenter Valeo
die Fachbetriebe mit der nötigen
„Hardware“: Das Sortiment der
Werkstattausrüstung im Klima-Bereich beinhaltet eine große Auswahl an
Geräten für die Klimadiagnose, die Befüllung und Wartung des Klimakreislaufs.
Darüber hinaus stellt Valeo sowohl dem
markengebundenen als auch dem freien
Ersatzteilemarkt die Teile-Palette für den
gesamten Klimakreislauf zur Verfügung.
Angefangen bei Kompressoren über Kondensatoren und Bedienelementen bis
hin zu Trocknern oder Ventilen und vieles
mehr. Ein zusätzlicher Bestandteil des
Valeo Leistungspakets sind technische
Schulungen und eine technische Hotline,
die bei Fragen während der Arbeit am
Fahrzeug hilft.
Alles im grünen Bereich:
KlimaCheck und Klima-Wartung 2011
Der Kältekreislauf eines Fahrzeugs ist auf
eine bestimmte Lebensdauer ausgelegt
und bedarf eigentlich keiner regelmäßigen Wartung. Die Praxis zeigt jedoch,
dass Fremdeinflüsse schon nach wenigen Jahren die Funktion der Anlage beeinträchtigen. So sind nach rund 5 Jahren
die Leistungsreserven aufgebraucht, die
Kältemittelmenge meist deutlich unterschritten und es kommt zu Leistungsabfälllen bis hin zum Totalausfall.
Valeo empfiehlt deshalb Werkstätten
wie Fahrzeughaltern eine regelmäßige
präventive Funktionsüberprüfung, die
den einwandfreien Betrieb der Klimaanlage bestätigt – den KlimaCheck. Im
Gegensatz zur Wartung findet dabei kein
Teileaustausch statt, sondern lediglich
eine kleine Durchsicht, die dem Kunden
Sicherheit und Vertrauen in die Zuverlässigkeit seines Fahrzeugs gibt. Zu den
Arbeiten beim KlimaCheck gehören die
Das Valeo-Sortiment umfasst alle
Komponenten des Klimakreislaufs vom
Trockner über Kompressoren bis hin zu
Verbrauchsmaterialien und Filter.
Messung der Lufttemperatur an den Ausströmern innen, Messung des Hoch- und
Niederdrucks, Prüfung bzw. Messung
der Trocknerflasche, eine Funktions- und
Sichtkontrolle der Bauteile soweit möglich und die Kontrolle des Innenraumluftfilters.
Mit dem KlimaCheck Paket 2011 für
4,95€ stellt Valeo den Servicebetrieben ein Komplett-Set für den Werkstatteinsatz zur Verfügung.
Es beinhaltet:
- aktuelles Füllmengen-Handbuch
- Thekenaufsteller und Flyer
- Poster
- Klimaservice-Aufkleber
- Air Quality Flyer
- Flyer O-Ringe
- Flyer Gesamtsortiment
- Flyer Kompressoren
- News Klimatechnik 2011
- Katalog Werkstattausrüstung 2011
- Kugelschreiber
- Leder-Schlüsselanhänger
- Valeo T-Shirt
- Spiegelanhänger für
Kundenfahrzeuge
- Werkstatthandschuhe für
Feinarbeiten
Jede Klimaanlage altert. Kältemittel entweicht, Defekte treten auf, Filter
brauchen Ersatz. Steinschlag kann den
Kondensator beschädigen, falscher Ein-
bau benachbarter Komponenten kann
die Funktion beeinträchtigen - höchste
Zeit für die Klimawartung. Sie bedeutet
im Gegensatz zum KlimaCheck einen
aktiven Eingriff ins System, nachdem
bei einem vorherigen KlimaCheck Fehlfunktionen oder anderweitiger Handlungs- und Reparaturbedarf festgestellt
wurden. Für den Werkstattkunden ist
die Wartung demzufolge mit höheren
Kosten verbunden. Zu den typischen Arbeiten zählt die Korrektur der Kühlmittelmenge, das Entleeren bzw. Trocknen
der Anlage, Kältemittel reinigen, Erneuerung der Filter und Beseitigung unangenehmer Gerüche durch Reinigung und
Desinfizierung der Lüftungskanäle und
Verdampfer.
Teilemarkt: Der Kompressor,
das Herz der Anlage
Valeo zählt zu den führenden Lieferanten
der Automobilhersteller in der Erstausrüstung. Ein Schwerpunkt dabei ist der Klima-Bereich. So ist es kaum verwunderlich, dass der Anbieter mit 2434 Artikeln
allein im Bereich Klimatisierung auch als
Teile-Lieferant für freie und markengebundene Betriebe im Austauschgeschäft
eine führende Rolle spielt. Das Valeo-Sortiment umfasst alle Komponenten des
Klimakreislaufs vom Trockner und Filter
bis hin zu Verbrauchsmaterialien.
Wichtigstes Beispiel ist der Kompressor, das Herzstück jedes Klimakreislaufs.
Als Antriebselement lässt er die Kühlflüssigkeit zirkulieren und dient dazu, den
Druck zu regulieren. Valeo produziert
Kompressoren u.a. für VW, Renault, Peugeot und Toyota in der Erstausrüstung.
Für den Nachrüstmarkt bietet Valeo über
400 Kompressor-Modelle an, die 72 Prozent des gesamten europäischen Fahrzeugmarkts abdecken. Valeo empfiehlt,
den Kompressor alle zwei Jahre auf den
korrekten Stand der Kühlflüssigkeit und
des Öls im System zu kontrollieren, die
Filter und Drucke zu prüfen sowie alle
drei Jahre den Trockner auszutauschen.
Alles für den Profi: Klimaartikel
und Werkstattausrüstung in
Erstausrüsterqualität
Als Vollsortimenter versorgt Valeo die
Servicebetriebe nicht nur mit allen erdenklichen Neu- und Ersatzteilen, sondern stellt auch die fachgerechte Ausrüstung der Werkstatt. Im Mittelpunkt
Gegen dicke Luft helfen u.a. das Reinigungsprodukt ClimPur und das Clim
Spray für die Anwendung im Innenraum.
steht dabei die neue Generation computergestützter Diagnose-Geräte für Klimaanlagen ClimTest+. Es überprüft den
ordnungsgemäßen Betrieb des Kältekreislaufs, stellt Mängel oder Überschüsse an Kältemittel fest, diagnostiziert
verstopfte Trockner und weist auf Fehler
hin, die eine größere Reparatur erforderlich machen. ClimTest+ arbeitet modellindividuell und schnell – in maximal 15
Minuten ist die Diagnose abgeschlossen,
der Servicebetrieb spart wertvolle Zeit
bei der Fehlersuche.
Zum Lieferangebot für die WerkstattAusstattung gehören ferner mechanische
sowie elektronische Leck-Detektoren und
die Geräte der „ClimFill“-Reihe: Dies sind
automatische Service-Stationen für den
Austausch und Ersatz aller Flüssigkeiten
im Klimakreislauf. Auch Öle, Einfüll-Sets
und sonstige Verbrauchsmaterialien liefert Valeo kurzfristig.
Gegen dicke Luft: Das Valeo Air Quality Programm
Mit der Produktreihe des Air Quality
Programms legt Valeo den Grundstein
für attraktives Zusatzgeschäft. Die Kampagne richtet sich an Fahrzeughalter
und -fahrer gleichermaßen wie an
Fachbetriebe und umfasst Produkte und Mittel, die die Arbeit
der Klimaanlage spürbar verbessern. Dies sind zum einen
Partikel- und Kombifilter, die
neben Feinstaub und Pollen
auch schädliche Gase aus dem
Fahrzeuginnenraum verbannen.
„Valeo ClimPur“ dagegen ist
ein Reinigungsprodukt, das das
Klimasystem zuverlässig desinfiziert und schützt. Es eliminiert
100% aller Bakterien mit lang
anhaltender Wirkung aus dem Klimakreislauf, hinterlässt einen angenehmen
diskreten Duft und sollte zusätzlich zum
Filterwechsel vom Fachmann angewendet werden. Das „ClimSpray“ dagegen ist
ein Einzelhandels-Pflegeprodukt für den
Fahrzeughalter. Im Gegensatz zu Lufterfrischern überdeckt „ClimSpray“ keine
Gerüche, sondern greift die Ursache für
schlechte Luft direkt an und löst die Gerüche auf. Es reinigt den Innenraum von
Sporen und Bakterien sowie Geruchsquellen und parfümiert zusätzlich mit
einem angenehmen, zurückhaltenden
Duft.
Gutes Klima fürs Geschäft
Mit einem Produkt- und Leistungsspektrum rund um den Klimakreislauf von A
bis Z bietet Valeo dem Handel und Werkstattmarkt auch in diesem Frühjahr das A
und O für kundengerechte Angebote und
erfolgreiches Geschäft. Geschäftsführer
Damien Germès erklärt: „Die Nachfrage
ist im Markt – es ist an unseren Partnern
in den Fachbetrieben, ihr Leistungsangebot rund um die Klimaanlage aktiv anzubieten, und hierbei unterstützen wir sie
nach Kräften“, unter anderem mit einer
neuen Werbekampagne, die Germès für
2011 in Aussicht stellt.
KlimaCheck und Klima-Wartung stellen
die optimale Leistungsfähigkeit und
Funktion des Klimakreislaufs sicher.
amz - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011
7
technik
szene
ZDK: Es geht aufwärts
_ Die Situation im Kfz-Gewerbe stellt sich in diesem Jahr deutlich
besser dar als in den Jahren zuvor – zu diesem Ergebnis kam Robert
Rademacher, Präsident des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK), während der Jahrespressekonferenz in Berlin.
Z
urückzuführen ist die
Zufriedenheit auf die
Tatsache, dass das
Autojahr 2010 insgesamt besser gelaufen
sei als erwartet, sagte Rademacher. Die Besitzumschreibungen hätten 2010 im Vergleich zum Vorjahr sogar um
sieben Prozent zugelegt. Die
Werkstattauslastung
verlief stabil auf hohem Niveau.
Sowohl bei den Neu- als auch
...und Vizepräsident WilGebrauchtwagen hätten sich Schauen zuversichtlich in
helm Hülsdonk.
die Bruttogewinne deutlich das Jahr 2011: ZDK-Präsi
Fotos: ZDK
verbessert. Im Händlerdurch- dent Robert Rademacher...
schnitt werde sich die Umsatzrendite bundesweit für das
Jahr 2010 zwischen 1,3 und 1,5 Prozent die Kfz-Betriebe mit Verkauf und Service
bewegen. Das Ertragsniveau sei für die erzielt haben, mit 130 Milliarden Euro
Betriebe aber noch nicht befriedigend, leicht um drei Prozent unter dem Wert
es müsse über zwei Prozent liegen. des Jahres 2009 geblieben ist. Angesichts
Allenfalls ein Blick auf das vergangene der 700.000 Neuzulassungen durch die
Jahrzehnt versöhne mit der aktuellen Umweltprämie sei das nicht verwunderSituation. Wurde doch im Branchen- lich. Die Umsätze im Pkw-Neuwagenhandurchschnitt über diese zehn Jahre stets del im Jahr 2010 lagen mit 52 Milliarden
nur eine „schwarze Null“ geschrieben – Euro um 12,5 Prozent unter dem Vorjahim Jahre 2008 sogar eine „rote Null“. reswert. Die Zahl der Neuzulassungen
Aktuell haben die ZDK-Mitglieder
sank um 23,4 Prozent gegenüber
Sorgen, die sie lange nicht
dem Umweltprämienjahr.
mehr gekannt haben: Es fehlt
Die Anzahl der KfzWare. Gängige NeuwagenBetriebe habe sich leicht
Modelle haben Lieferzeiten
verringert und folge davon über sechs Monaten.
mit den langfristigen
Für das laufende Jahr
strukturellen
Anpasrechnet der ZDK bei den
sungstendenzen.
Zum
Pkw-Neuzulassungen mit
Jahresende 2010 zählte
einem Anstieg auf spürbar
die Branche bundesweit insüber drei Millionen Stück. Auf
gesamt 38.050 Kfz-Betriebe,
dem Gebrauchtwagenmarkt erwardavon waren 18.100 fabrikatsgetet der Verband mindestens eine Sta- bundene Autohäuser und 19.950 freie
bilisierung auf Höhe des vorjährigen Werkstätten. Damit ging die GesamtNiveaus mit mehr als 6,4 Millionen zahl der Betriebe um 250 Betriebe geBesitzumschreibungen. Für die dritte genüber dem Jahresende 2009 zurück.
Säule im Kfz-Gewerbe, das Service- und Von den 250 Betrieben waren 150 faTeile-Geschäft, geht Rademacher auf- brikatsgebundene Autohäuser und 100
grund der anhaltenden Erholung der freie Werkstätten. Im Jahr davor sei ein
Gesamtwirtschaft und der guten Lage Verlust von insgesamt 800 Betrieben zu
auf dem Arbeitsmarkt von einer Stabili- verzeichnen gewesen. Personell jedoch
sierung mit tendenziell leicht wachsen- zeige das aktuelle Ausbildungsjahr einen
der Nachfrage aus.
klaren Aufwärtstrend. Nach zwei schwieEin Rückblick auf das vergangene rigen Jahren stellten viele Betriebe nun
Jahr zeige, dass der Gesamtumsatz, den wieder vermehrt ein.
8
amz - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011
Kritik äußerte Rademacher an den
steigenden Kosten und bürokratischen
Auflagen, denen sich die Betriebe ausgesetzt sehen. Als Beispiel nannte er
die geplante Reform der Pkw-Energieverbrauchskennzeichnung, die zwar
umweltpolitisch sicherlich sinnvoll, aber
im Detail verbesserungswürdig sei. Der
Gesetzgeber müsse hier für Klarheit sorgen, wie die Verbrauchskennzeichnung
zu gestalten sei. Wenig Freude mache
den Betrieben auch die Reform der Rundfunkfinanzierung, die er als „eine völlig
praxisferne, bürokratische Regelung“
bezeichnete. Leider sei es dem Verband
nicht gelungen, trotz intensiver Aufklärungsarbeit in den gesetzgebenden Gremien, diesen „Unsinn aus dem Staatsvertrag fernzuhalten“.
Auf die Situation des Service-Geschäftes ging Vizepräsident und Bundesinnungsmeister Wilhelm Hülsdonk
ein, der diesen Geschäftszweig als „sehr
robust“ bezeichnete. Die Auslastung
der Werkstätten habe sich auf dem hohen Niveau des Vorjahres stabilisiert.
Die Umsätze des Jahres 2010 seien zum
Vorjahr um drei Prozent auf fast 29 Milliarden Euro gestiegen. Als Gründe dafür nannte Hülsdonk die offensichtlich
nachgeholten Wartungs- und Reparaturarbeiten und die neu zugelassenen
Pkw aus 2009, die im vergangenen Jahr
zum ersten Mal zur Inspektion in die
Werkstatt kamen. Doch trotz dieser erfreulichen Zahlen seien die Renditen im
Service-Geschäft gefährdet. Hülsdonk
kritisierte in diesem Zusammenhang
die nicht kostendeckenden Servicepakete und die All-inclusive-Flatrates, die
inzwischen als Verkaufsinstrument die
Rabattsucht beim Neuwagenverkauf in
die Werkstatt verlagerten.
In Sachen Elektromobilität sieht
der Vizepräsident die Kfz-Betriebe gut
gerüstet. Der ZDK arbeite in den Arbeitsgruppen Ausbildung und Vertrieb
der nationalen Plattform Elektromobilität mit. Auswirkungen auf das KfzGewerbe habe das Thema aber bisher
nicht. Schon heute gebe es Hybridfahrzeuge auf den Hebebühnen, Arbeiten
an Elektromotoren seien seit langer
Zeit Werkstattroutine. Eine Diskussion
um die Subventionierung von Elektrofahrzeugen bezeichnete Hülsdonk als
„verfrüht“. Die Frage stelle sich erst,
wenn eine gewisse Angebotsbreite
mit stabilen Preisen existiere und die
Marktakzeptanz geprüft werden könne. „Wir sind der Meinung, dass sich
auch Elektrofahrzeuge im Wettbewerb
behaupten müssen“, sagte er. Sinnvoll
erscheint ihm jedoch die Möglichkeit
der nicht-monetären Förderung, etwa
tv
durch ein Wechselkennzeichen.
www.amz.de
„Top Five“
_ Die fünf meistgelesenen
Artikel auf www.amz.de
Alte Autos in
gutem Zustand
Der aktuelle GTÜ-Mängelreport belegt, was
viele nicht vermuten: Oldtimer sind meist gut in
Schuss und brauchen den Vergleich mit wesentlich jüngeren Autos nicht zu scheuen.
Familien als Zielgruppe
„FamilienMobil – Sicherheit fährt mit“ ist eine
gemeinsame Initiative der Verbände ZDK, VDA
und VREI zur Erhöhung der Wartungsbereitschaft und damit der Sicherheit für Familienfahrzeuge.
Reifenhandel wächst Nach dem unerwartet gut verlaufenem Geschäftsjahr 2009 konnte der deutsche Reifenfachhandel im Jahr 2010 nochmals ein deutliches Absatzwachstum verbuchen.
90 Jahre Service
bei Bosch
Am 1. Januar 1921 erhielt in Hamburg die Automobilreparaturwerkstatt Max Eisenmann & Co.
einen Vertrag als erste „Offizielle Einbau- und
Reparatur-Werkstätte der Robert Bosch A.G“.
Mängel auf Rekordniveau
_ Der GTÜ-Mängelreport zeigt
bei der Hauptuntersuchung mit
Fahrzeugmängeln auf hohem Niveau eine gefährliche Entwicklung
auf, wonach gravierende Mängel
auf dem Vormarsch sind.
A
uf deutschen Straßen sind
immer mehr Autos mit sicherheitsrelevanten Mängeln unterwegs. Das geht aus dem Mängelreport 2010 der Gesellschaft für Technische Überwachung
(GTÜ) hervor. 18,8 Prozent aller bei der
Hauptuntersuchung vorgeführten Pkw
erhielten wegen erheblicher Mängel bis
hin zur Verkehrsunsicherheit keine Plakette, diese Quote liegt sogar noch über
dem bisher höchsten Wert von 1998
(18,5 Prozent).
Spitzenreiter in der aktuellen Mängelstatistik ist der Bereich „Beleuchtung
und Elektrik“ mit 24,4 Prozent. Auf Platz
zwei und drei folgen die Bremsanlage
mit 18,6 Prozent und die Gruppe Achsen, Räder, Reifen und Aufhängungen
mit 17,6 Prozent. Auf Platz vier rangieren
Umweltbelastungen wie Motorabgase,
Ölverluste, Lärmentwicklung mit 15
Prozent und auf Platz fünf mit 13 Prozent sonstige Mängel (Scheibenwischer,
Frontscheibe, Scheibenwaschanlage, Außenspiegel und so weiter). Schlusslicht
auf der Liste bilden Mängel an Fahrgestell, Rahmen und Aufbau mit 11,4 Prozent.
„Die aktuelle GTÜ-Mängelstatistik
bestätigt das sicherheits-technische Risiko zahlreicher Pkw auf unseren Straßen.
Die Jahr für Jahr steigenden Zahlen der
Alte und neue Fahrzeuge im Mängelvergleich:
Während die Prüfer der GTÜ bei Autos bis drei
Jahren an 100 Pkw rund 21 Mängel fanden,
spürten sie in der Altersgruppe über neun
Jahre rund 234 Mängel auf.
Foto: GTÜ
Pkw mit erheblichen Mängeln sind besorgniserregend, denn diese Fahrzeuge
erhöhen das Unfallrisiko erheblich“,
mahnt Rainer Süßbier, Technischer Leiter
der GTÜ.
Das Durchschnittsalter der Pkw
nimmt wieder zu und liegt aktuell bei
8,3 Jahren. Dabei ist der technische Zustand vieler älterer Autos alarmierend,
vor allem Probleme an Bremsen, Achsen,
Rädern und Reifen sowie Rost an tragenden Teilen und Probleme mit der Lenkung stellten die GTÜ-Prüfer fest. In der
Altersgruppe über neun Jahre waren 70
Prozent der Fahrzeuge mit Mängeln unterwegs, also rund zwölf Millionen Pkw.
Insgesamt 3,6 Millionen Pkw wurden im
Rahmen der HU von den Prüfern der GTÜ
im vergangenen Jahr untersucht, wobei
die Prüfingenieure an 51,7 Prozent der
Autos Mängel feststellten. Als Grund für
den sich zunehmend verschlechternden
Zustand sieht man bei Stuttgarter Prüforganisation darin, dass aus finanziellen
Gründen an notwendigen Reparaturen
und Service in der Werkstatt gespart
jr.
wird.
Neuer Katalog für
Nfz-Kupplungen Der neue ZF Services Katalog „Sachs Kupplungen für Nfz“ kann ab sofort über den Großhandel bezogen werden. Auf 934 Seiten finden
sich 1437 Referenzen.
Dieser Film beschreibt
die Notwendigkeit und den
möglichen Ablauf
der MFP im Rahmen
der gesetzlichen
www.amz.de/
Fahrzeuguntersuchung.
mfp
10
amz - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011
Sorgenkinder sind Elektrik und Bremsen als Spitzenreiter
in der aktuellen Mängelstatistik über alle Altersklassen hinweg. Quelle: GTÜ
technik
szene
Hohe Kundenzufriedenheit
_ Um dem wachsenden Wettbewerbsdruck im Kfz-Aftermarket standzuhalten,
kann Herth+Buss auf eine hohe Kundenbindung bauen, was das zweistellige Umsatzwachstum in 2010 unterstreicht.
Kundenbefragungen gehören bei der Geschäftsleitung von Herth+Buss zu den
tragenden Säulen ihres Kundenmanagements. „Nur so ist es uns möglich, Kundenwünsche und -bedürfnisse regelmäßig
zu erfassen sowie schnell und flexibel darauf zu reagieren“, sagt Holger Drewing,
Geschäftsführer Herth+Buss. Auch 2010
wurden wieder die wichtigsten Kunden im
In- und Ausland im Rahmen einer OnlineBefragung um ihr Urteil gebeten. Bereits
die hohen Rücklaufquoten, national 66,7
Prozent und international 63,3 Prozent, untermauern die hohe Kundenzufriedenheit,
die durch eine Weiterempfehlungsquote von 100 Prozent im nationalen und 94
Prozent im internationalen Bereich noch
unterstrichen wird. Auch die Produktqualität wurde durch das Total-Quality-Ma-
nagement, dem sich das mittelständische
Unternehmen bereits seit vielen Jahren
verschrieben hat, zum Erfolgsfaktor.
Zu der hohen Passgenauigkeit sowie
Erstausrüsterqualität der Herth+BussProdukte kommt die persönliche Beratung
sowie Eillieferung innerhalb eines Tages
noch hinzu. Als besonderen Service bietet
das Unternehmen seinen Kunden die Entwicklung eines eigens auf ihre Bedürfnisse
abgestimm­ten Lagerkonzeptes mit der
entsprechenden Lagerbereinigung und
-pflege an, was im Rahmen der Kundenbefragung ebenfalls Anklang fand.
Zudem besucht der Werkstattaußendienst des Kfz-Teile-Spezialisten gemeinsam mit den Kunden die Werkstätten
und präsentiert je nach Wunsch ausgewählte Sortimentsschwerpunkte, führt
Zufriedene Kunden verschaffen dem KfzTeile-Spezialisten Herth+Buss große Wettbewerbsvorteile und bestätigen die konsequente
Qualitätspolitik.
Foto: Rinn
Produktschulungen durch, hält Werkstattstammtische ab oder erarbeitet individuelle, Umsatz fördernde Vertriebslösungen.
Weitere Maßnahmen sind Verkaufsaktionen, Teilnahme an Hausmessen sowie
Kundenevents und die neue Expertenhotline Infon, mit der das Unternehmen freie
Werkstätten schnell und aktuell mit Informationen rund um deren tägliche Arbeit
jr.
unterstützt.
Kart-Champions gesucht
WD-40 und Profi-Schrauber Det Müller
(bekannt aus „GRIP – das Automagazin“
auf RTL2) verlosen im Frühjahr 2011 ein
Kartwochenende unter freien Werkstätten. Dem Gewinner winkt ein gemeinsames Wochenende für zehn Werkstatt-Crews (jeweils bestehend aus vier
Mitgliedern) in Köln. Mit Det Müller persönlich, inklusive zwei Übernachtungen
im Vier-Sterne-Hotel und einem Rennen
auf der Schumacher-Kartbahn in Kerpen
gegen neun weitere Mechaniker-Teams
aus ganz Deutschland. Teilnahmeberechtigt sind die Mitarbeiter aller freien Werkstätten in Deutschland.
Für zwölf gekaufte WD-40 Dosen
wird jeweils ein Los freigeschaltet. Die
Teilnahmekarte steht ab sofort unter
„Teambuilding“ der ganz besonderen Art: Ein
gemeinsames Wochenende für zehn WerkstattCrews (jeweils bestehend aus vier Mitgliedern) mit
Profi-Schrauber Det Müller in Köln. Foto: WD-40
www.wd40.de/kart zum Download bereit. Im Rahmen einer von der WD-40
Company in Auftrag gegebenen Marktforschungs-Studie gaben 92 Prozent an,
das Multifunktionsöl in der blau-gelben
Dose weiterzuempfehlen. Das Unternehmen will sich mit diesem Gewinnspiel
für das Vertrauen der Werkstatt-Profis
bedanken.
Der Startschuss für die Aktion ist bereits gefallen. Im April will die WD-40
Company in diesem Zusammenhang erstmals 24.000 freie Werkstätten direkt anschreiben, um unmittelbar auf diese Aktion hinzuweisen. Spätestens dann heißt
es „Sprühen und Gewinnen“. Teilnahmeschluss ist der 20. Mai 2011. Teilnahmeberechtigt sind ausschließlich Teams aus
freien Werkstätten. Das Renn-Wochenende auf der legendären Schumacher-Kartbahn in Kerpen beginnt für die Gewinner
am 24. Juni 2011 und endet am 26. Juni
jr.
2011.
Mehr Licht für mehr Sicherheit
_ Die Lichtexperten von Osram
empfehlen den Einsatz von Autolampen mit langer Lebensdauer als Alternative zum Tagfahrlicht-Nachrüstset.
Die Osram Ultra Life gilt als perfekte Alternative
zum Tagfahrlicht-Nachrüstset.
Foto: Osram
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amz - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011
Seit dem 7. Februar müssen europaweit
alle neu zugelassenen Pkw mit Tagfahrlicht
ausgestattet sein. Denn wer tagsüber mit
Licht unterwegs ist, kann dazu beitragen,
Unfälle zu vermeiden. Damit Fahrer von
älteren Fahrzeugen nicht auf diesen Sicherheitsvorteil verzichten müssen, bieten
sich langlebige Autolampen als Alternative zum Tagfahrlicht-Nachrüstset an, wie
etwa die Autolampe Osram Ultra Life als
Abblendlicht.
Aufgrund der häufigeren Nutzung
kann es passieren, dass die Lampen bei
Dauerbetrieb öfter ersetzt werden müssen. Daher empfehlen die Lichtexperten
von Osram den Einsatz von Autolampen
mit langer Lebensdauer. So soll die Osram
Ultra Life eine bis zu dreimal so lange Lebensdauer wie herkömmliche Lampen aufweisen. Als weitere Besonderheit erweist
sich ihr Design, denn ihre silbernen Kuppen
verschmelzen optisch mit den Reflektoren
der Scheinwerfer und sollen damit für einen hochwertigen Eindruck auf der Straße
sorgen.
Die Autolampe Osram Ultra Life gibt
es laut Unternehmensangaben für jedes
Fahrzeugmodell und neben dem Abblendlicht auch für Fernlicht, Rücklicht und Blinker. Als nach eigener Aussage einziger
Lampenhersteller bietet Osram für diese
jr.
Produkte eine dreijährige Garantie.
Dachbox der Superlative
_ Thule und Koenigsegg zeigten auf
der Genfer Motorshow die Superdachbox
als Ergebnis ihrer Zusammenarbeit – die
Dachbox Thule Lightning für den Supersportwagen Koenigsegg Agera R.
D
ie zwei schwedischen Unternehmen haben für den Supersportwagen Koenigsegg Agera
R die Superdachbox Thule
Lightning entwickelt. Koenigsegg Agera R und Thule Lightning sind
mit einer Höchstgeschwindigkeit von 300
Stundenkilometern und einer Beschleunigung von 0 auf 100 Stundenkilometer in
2,9 Sekunden laut Hersteller die schnellste
Kombination aus kommerziellem Auto
und Dachbox auf dem Markt.
Thule Lightning gilt als einzige auf
dem Markt erhältliche Dachbox aus 100
Prozent Carbonfaser und ist in das abnehmbare Fahrzeugdach integriert. Das
aerodynamische Design wurde von Thule
entwickelt und in Aussehen sowie Hap-
Die neue Superdachbox wurde auf dem Genfer Automobilsalon vorgestellt. tik an das Design von Koenigsegg angepasst, wobei das Winter-Fahrzeugdach
extra geordert werden kann. Zudem wird
bei Bestellung des Angebotspaketes ein
Paar maßgefertigter Ski mitgeliefert, das
in dem schwedischen Skiressort entwickelt und hergestellt wurde.
Dazu merkt Michael Forsmark, Präsident Thule Vehicle Solutions, an: „Thule
Lightning beweist den Erfolg unseres
Engagements für Innovation. Dies ist
eine außergewöhnliche Dachbox. Ihre
Funktionen und ihr Design, basierend auf
der Kombination von handwerklichem
Knowhow und Verständnis für Kundenwünsche, wird auch unsere zukünftige
Produktentwicklung beeinflussen.“ Christian von Koenigsegg, Gründer und CEO
Foto: Thule
von Koenigsegg, erklärt dazu: „Seit langem möchten wir unsere Supersportwagen praktischer machen, ohne dabei die
Haptik und die Leistung des Fahrzeugs zu
beeinträchtigen.“
Mit der neuen Dachbox erhält der
Sportwagen einen Gepäckraum von 420
Litern ohne Veränderungen am Auto,
was neue Möglichkeiten für die Nutzung
erlaube, freut sich Koenigsegg. So könne
man beispielsweise das herkömmliche
Koenigsegg-Dach in den vorderen Kofferraum packen und die Dachbox mit
Kleidung, Skiern und anderem beladen.
Später könne der Nutzer die Dachbox
im Handumdrehen mit dem herkömmlichen Dach ersetzen, das sich bereits im
jr.
Fahrzeug befindet.
technik
trends
Stadtplaner haben Einfluss auf Auto-Entwicklung
_ Bevölkerungswachstum und Urbanisierung werden die
Automobillandschaft nach Ansicht von Branchenexperten in den
nächsten Jahren maßgeblich verändern. So gehen 76 Prozent der
Fachleute davon aus, dass die Stadtplanung zunehmend Einfluss auf die Modellentwicklung haben wird.
D
ieser und weitere Trends sind
das Ergebnis einer weltweiten
Umfrage der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG über
Entwicklungen der Automobilindustrie. Befragt wurden mehr als
200 Hersteller, Zulieferer und Händler,
von denen zwei Drittel einen Umsatz
von mehr als 500 Millionen US-Dollar
verzeichnen.
„Umweltzonen und autofreie Innenstädte sind nur ein Anfang“, stellt Dieter
Becker, Global Head of Automotive bei
KPMG, fest. „In New York läuft zurzeit
eine Ausschreibung für das Taxi der Zukunft mit alternativem Antrieb, das ab
2014 die bekannten Yellow Cabs ablösen
wird. Es soll bei einer langen Laufleistung
und einem günstigen Preis einen hohen
Komfort bieten und zugleich klein und
behindertengerecht sein. Und mit Mas-
dar wird in den Vereinigten Arabischen
Emiraten zurzeit eine neue Stadt gebaut,
die ganz unter ökologischen Gesichtspunkten entwickelt wird. Hier wird auf
einen elektrisch motorisierten Individualverkehr gesetzt. Die Industrie muss
sich darauf einstellen, dass die Städteplaner zunehmend die Modellentwicklung beeinflussen und nicht – wie bisher
üblich – umgekehrt.“
Hybrid- und
Elektroautos wichtiger
Der Absatz von Autos mit Hybrid- und Elektroantrieb wird nach Ansicht von rund 80
Prozent der Branchenexperten in den kommenden fünf Jahren im Vergleich zu anderen Modellen am stärksten steigen. Vor
allem aufgrund der relativ hohen Kosten
dürfte der Anteil an Autos mit Elektroantrieb aber weiterhin deutlich dem der mit
Verbrennungsmotor ausgestatteten Fahrzeuge hinterherhinken. Um Elektrofahrzeuge für die breite Masse erschwinglich
zu machen, sind nach Überzeugung von
mehr als einem Drittel der Branchenexperten vor allem staatliche Subventionen
unabdingbar (38 Prozent). Als zweitbeste
Refinanzierungsmöglichkeit erachten die
Fachleute Dienstleistungsangebote rund
um das Thema Elektromobilität, die sich
aus Partnerschaften zwischen Herstellern
und Energielieferanten ergeben könnten
(20 Prozent).
Spritverbrauch Entscheidungskriterium
Ein geringer Treibstoffverbrauch ist nach
Überzeugung von 91 Prozent der Branchenfachleute nach wie vor das wichDie aktuelle Studie gibt Aufschluss über
interessante Zusammenhänge zwischen
Stadtplanung und Entwicklung von Fahrzeugen.
Foto: KPMG
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amz - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011
tigste Entscheidungskriterium für Autokäufer. 82 Prozent der Experten gehen
davon aus, dass Sicherheitsaspekte bei
der Auswahl eines Fahrzeugs künftig
wieder eine stärkere Rolle spielen werden (2010: 71 Prozent).
„Neue Technologien bergen auch
neue Risiken wie etwa brennbare Batterien. Insofern bieten Innovationen im
Bereich Fahrzeugsicherheit eine gute
Möglichkeit, sich vom Wettbewerb zu
differenzieren. Hersteller und Zulieferer, denen es gelingt, technologische
Überlegenheit mit einer Marktführerschaft in diesem Bereich zu verknüpfen, können hier einen Wettbewerbsvorteil erlangen“, sagt Becker.
Überkapazität
bleibt ein Thema
Eine Hauptsorge der Branche bleiben
nach Angabe der Experten die Überkapazitäten – vor allem auf dem nordamerikanischen Markt. Hier sehen fast zwei
Drittel der Befragten (64 Prozent) trotz
umfangreicher Restrukturierungsaktivitäten in den vergangenen Jahren derzeit
eine Überproduktion, mit deutlichem
Abstand gefolgt von Japan (24 Prozent)
und Deutschland (22 Prozent). Auf die
Wachstumsmärkte China und Indien sehen 50 beziehungsweise 42 Prozent der
Befragten innerhalb der nächsten fünf
Jahre entsprechende Probleme zukommen.
„Zwar scheinen sich die meisten Fachleute über die Überkapazitäten im Klaren
zu sein. Doch jeder Vierte sagt, er wolle
diesem Problem durch Auslandsexporte
begegnen. Dabei haben doch die Hersteller in den vergangenen Jahren massiv in
China und anderen Wachstumsmärkten
investiert und eigene Produktionsstätten aufgebaut und beschneiden somit
automatisch ihre Exportmöglichkeiten“,
meint Becker.
Kooperationen beeinflussen
Wertschöpfungskette
Bei der Finanzierung von Innovationen
setzen zwei Drittel der Befragten (68
Prozent) lieber auf strategische Allianzen
oder Joint Ventures, als das Risiko alleine
zu schultern. „Abgesehen davon, dass
sich durch Kooperationen Kosten und
Risiken für das einzelne Unternehmen
verringern lassen, stellen diese auch eine
Möglichkeit dar, Zugang zu technologischem Knowhow zu erhalten. Vor allem
in den Bereichen Hybrid- und Elektroantrieb. Hier könnten die Grenzen zwischen
Herstellern und Zulieferern schon bald
verwischen“, äußert sich Becker zu der
fw
Problematik.
technik
trends
Die Teilnehmer des ganztägigen Schulungsseminars für eine Spezialeinheit der niederländischen Verkehrspolizei begutachten das
Crashergebnis.
Crash as Crash can
_ Bei der CTS im westfälischen Münster werden Kollisionsversuche
speziell für die Rekonstruktion von Verkehrsunfällen durchgeführt,
die nicht durch Simulationen oder Berechnungsverfahren rekonstruierbar sind.
E
in nebelhornartiges Signal mahnt
alle Personen, dass es an der Zeit
ist, den Versuchsplatz zu verlassen,
auf dem Messgeräte und Kameras
um einen roten Volkswagen verteilt stehen. Am jenseitigen Ende einer
gut 100 Meter langen Anlaufstrecke
startet eine 300 PS starke Mercedes
Actros-Zugmaschine und bewegt an
einem Kabel über Umlenkrollen geführt
einen Rollschlitten in gleichbleibendem
Abstand vor sich her. In der Einrichtung
fixiert steht eine schwere japanische
Suzuki Katana-Vierzylinder mit Fahrer.
Die Verfolgung währt nur kurz, denn
nachdem die Konstruktion auf exakt
Tempo 60 beschleunigt worden ist,
endet die Fahrt des Schlittens abrupt an
einer Stoppvorrichtung, das Motorrad
löst sich wie ein Geschoss aus dem Lauf
und rast allein in Richtung des roten Golf
III am anderen Ende der Prüfstrecke. Nur
Sekundenbruchteile später wird kontrolliert ferngesteuert das Vorderrad
der schweren Maschine zum Blockieren
gebracht und das Krad fällt auf die Seite.
Was im Straßenalltag ein Unfall mit
katastrophalen Folgen wäre, erzeugt an
dieser Stelle Applaus, denn der Versuch
auf dem Gelände der Firma crashtestservice.com GmbH (CTS) im westfälischen Münster verlief plangemäß und
sowohl der Fahrer des Krads als auch die
Figur im Auto waren aus Kunststoff und
Metall.
Versuchsanlage mit Alleinstellungsmerkmal
Mit Kollisionsversuchen dieser Art haben
die Münsteraner jahrelange Erfahrungen
speziell für die Rekonstruktion von Verkehrsunfällen, denn bereits seit 1976 er-
16
amz - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011
stellen die Unfallanalytiker des Sachverständigenbüros Schimmelpfennig+Becke
Gutachten zu Unfallhergängen, beispielsweise für Gerichte oder Versicherungen. Früh gelangten die Spezialisten
hier zu der Erkenntnis, dass nicht alle
Situationen im Nachhinein rekonstruierbar beziehungsweise durch Simulationen oder Berechnungsverfahren erklärbar sind. Um im professionellen Rahmen
deshalb Verkehrsunfälle aller Art unter
realistischen Bedingungen nachstellen
zu können, gründeten sie die CTS und
aus den Anfängen heraus entstand eine
Versuchsanlage, die in Deutschland nicht
häufig zu finden ist. Schon seit 2002
werden hier mit variablen Geschwindigkeiten bis zu bis 185 Stundenkilometer
täglich neue Versuche durchgeführt. Auf
der hierzu entsprechend präparierbaren
Teststrecke können alle realistischen
Protagonisten wie Lkw, Pkw, Motorräder,
Fahrräder und Fußgänger gegeneinander unter den verschiedensten Bedingungen, wie ein oder mehrere bewegte
Fahrzeuge und unter verschiedenen Winkeln gegeneinander geschickt werden.
Das Spektrum darf dabei nicht mit den
standardisierten Crashtests der Automobilindustrie verglichen werden, denn in
Münster-Wolbeck stehen die variablen
der im Straßenverkehr möglichen Kollisionspartnern im Fokus. Dazu zählen ihre
jeweiligen Anstoßkonfigurationen; also
Lagezustand und Position der Beteiligten beim Zusammentreffen, sowie deren Geschwindigkeiten. Diese Parameter
können jeden Unfall zu einer einmaligen
unverwechselbaren
Gesamtsituation
werden lassen, ihre Bewertung erfordert deshalb immer wieder individuelle
Erkenntnisse. Aus dem reinen Gutachter
hat sich ein erfahrener Dienstleister im
Segment entwickelt, dessen Portfolio
sich bei weitem nicht mehr nur Verkehrsgerichte oder Versicherungen bedienen.
Ein anschauliches Beispiel für die Vielschichtigkeit der potentiellen Nutzungsmöglichkeiten zeigt der Impakt der Suzuki Katana in den VW Golf, denn diese
Simulation war Teil einer Reihe verschiedener Szenarien, die im Rahmen eines
ganztägigen Schulungsseminars für eine
Spezialeinheit der niederländischen Verkehrspolizei geplant und durchgeführt
wurde. Bei diesen Übungen wurden
die Beamten unter realistischen Bedingungen ertüchtigt, Unfallorte mit ihrem
Schadensbild aufzunehmen und letztlich
das Hergangsgeschehen beweistechnisch zu sichern und zu rekonstruieren.
CTS-Geschäftsführer Dipl.-Ing. Wolfram
Kalthoff: „ Die Rekonstruktion von Motorradunfällen ist besonders anspruchsvoll,
denn die Maschinen zeigen meist keine
deutlichen Aufschlagsverformungen auf
Grund der Festigkeit der Rahmen. Es ist
also immer schwer, die Höhe der jeweiligen Energieaufnahmen rekonstruieren
zu können.“
Nach dem Crash
erfolgt die Auswertung
Für die Deutung der Trümmerverteilungsmuster und den weiteren Indizien
am Unfallort sind deshalb fundierte
persönliche Erfahrungen von größter
Bedeutung. Damit allein ist es aber natürlich längst nicht getan. Auf jeden
Ruhe vor dem Sturm, noch steht die schwere
japanische Suzuki Katana mit Fahrer in Warteposition...
...dann geht alles ganz schnell, wie im realen Leben: Das Motorrad löst sich wie ein
Geschoss aus dem Lauf und rast allein in
Richtung des roten Golf III am anderen Ende
der Prüfstrecke.
Fotos: Wistinghausen
Nur gut, dass sowohl der Fahrer des Krads als
auch die Figur im Auto aus Kunststoff und
Metall waren.
Crash erfolgt auch immer eine zeitgemäße Auswertung mittels einer Apparatetechnik auf höchstem Niveau. Die
Feststellung der Kollisionsgeschwindigkeiten der Versuchsfahrzeuge als einem
der unerlässlichen Basiswerte erfolgt
mittels Infrarotlichtschranken- beziehungsweise Laserlichtschrankentechnik,
die Messungen mit einer maximalen
Toleranz von vier Prozent erlauben. Die
crashinduzierten Fahrzeugbewegungen
werden unter Verwendung so genannter
Unfalldatenspeicher (UDS) mit einer Aufzeichnungsfrequenz von bis zu 500 Hertz
aufgezeichnet, diese Geräte sind einer
„Blackbox“ in Flugzeugen nicht unähnlich. Zusätzlich zu den auftretenden kollisionsmechanischen Werten können biomechanische Belastungen, beispielsweise
an den Dummies, aufgezeichnet werden.
Am Ende steht idealerweise die Analyse komplexer Insassenbewegungen und
die Untersuchung der Kompatibilität von
Fahrzeugschäden oder der Wahrnehmbarkeit von Kollisionen. Visuell werden die
Vorgänge mit Hochgeschwindigkeitskameras mit bis zu 1000 Bildern pro Sekunde dokumentiert, um sichtbar zu machen,
was für das menschliche Auge viel zu
schnell abläuft. Im vorliegenden Fall werden die Ergebnisse der Beobachtungen
der niederländischen Seminarteilnehmer
mit dem wahren Geschehen abgeglichen.
Nach Abschluss der jeweiligen Auswertungen werden die Informationen der
Versuche auf einer eigens dafür eingerichteten Internetdatenbank www.crashtestservice.com auch für externe Kunden
abrufbar gemacht. Die eigenen Versuchsergebnisse werden dabei erweitert um
einschlägige Daten anderer Institutionen
wie beispielsweise vom Allianz-Zentrum
für Technik, Stiftung Warentest oder des
ADAC sowie internationaler Stellen (ARCNetwork (USA), Accident Reconstruction
Conference Group (EU), NHTSA (USA),
Dynamic Test Center (CH), DTC (A)). In
diesem durch fortwährende Datenpflege
aktualisierten Pool stehen mehrere Tausend Testauswertungen und Datenreihen
zur Verfügung – ein in diesem Umfang
vermutlich weltweit einzigartiges Informationsarchiv zum Themenbereich der
Verkehrsunfallrekonstruktion. „Durch diese Art der zusätzlichen Verwertung des
Informationsmaterials erreichen wir nebenbei, dass Crashtests auch wirtschaftlicher durchzuführen sind“, sagt Kalthoff.
Über die Kosten eines Versuches sind konkrete Angaben naturgemäß schwer. Sie
hängen unter anderem von den verwendeten Objekten ab, denn nicht immer stehen ohnehin schon schrottreife VW Golf
auf der Versuchsstrecke. „Wir haben hier
schon im Auftrag einer schweizerischen
Versicherung mehrere brandneue HarleyDavidson Motorräder gecrasht“, sagt Kalthoff. Ein Dummy kann gut den Wert eines
neuen Mittelklassewagens ausmachen.
Mit insgesamt etwa 50 Beschäftigten
des
Sachverständigenbüros
Schimmelpfennig+Becke und der CTS
zeigt sich, dass sich aus den Anfängen vor
Jahrzehnten ein echtes mittelständisches
Unternehmen entwickelt hat. Neben Planung und Durchführung der individuellen
Crashtests und Versuchsreihen speziell
nach Kundenwünschen, legt CTS besonderen Fokus auf die Zusammenarbeit mit
verschiedenen Hochschulinstituten zur
Weiterentwicklung von Verfahren. Ein
weiteres Standbein wurde der Bereich
der Industriedienstleistung. Eine Erweiterung des Anlagenkomplexes um eine
weitere Prüfstrecke erlaubt seit etwa vier
Jahren auch Crashtests für Produkte wie
Unterfahrschutzeinrichtungen von Lastwagen, Dachboxen oder Handysaugnapfhalterungen. Und schließlich ergeben sich
noch ungeahnte Einsatzmöglichkeiten.
So arbeiten die CTS-Leute auch schon mal
für TV-Produktionen und waren bei der
Erzeugung von Kunstobjekten des renommierten Künstlers Dirk Skreber metallformend aktiv.
Bodo Wistinghausen
W eitere I nf o s :
Kontakt
crashtest
Münsterstraße 101
48155 Münster
[email protected]
amz - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011
17
technik
automobil
Treffpunkt für Fachleute:
die Amitec 2011.
Fotos: Leipziger Messe
Leipzig geht neue Wege ohne Ami
_ Amitec, Amicom und die neue Amistyle – mit diesem Messeverbund
wollen die Verantwortlichen der Leipziger Messe vom 9. bis 13. April die Autobranche überzeugen. Die Verantwortlichen rechnen mit mehr als 350 Ausstellern.
D
ie Amitec geht in diesem Jahr
in ihre 14. Auflage. Die Leipziger Messe sieht sie als wichtigste Fachmesse für Fahrzeugteile, Werkstatt und Service
in Deutschland im Jahr 2011 und wegen
der damit verbundenen bundesweiten
Fachbesucheransprache besitze sie einen
besonderen Stellenwert. Auf der Liste der
Anmeldungen finden sich 150 Hersteller
und Handelsunternehmen wie ad Augros,
Berner, Förch, Haweka, KS Tools, Magneti
Marelli, Mapco, Schwenker, Snap-on-Tools,
Techmess und Würth. Sie präsentieren in
Halle 4 ihre Produkte und Dienstleistungen.
18
amz - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011
Auf die Möglichkeit, sich neue Fahrzeuge anzusehen, müssen die Besucher
in diesem Jahr jedoch verzichten: Die
Ami – Auto Mobil International – findet
erst im nächsten Jahr Anfang Juni wieder
statt. Dafür begleitet ein umfangreiches
Fachprogramm mit Kongressen, Workshops und Vorträgen über aktuelle und
praxisnahe Themen der Kfz-Branche die
Amitec. Erster Anlaufpunkt ist dabei das
Branchencafé. Inmitten des Messegeschehens diskutieren führende Fachverlage und Aussteller aktuelle Branchentrends. Bereits zur Tradition geworden ist
die in Form einer lebendigen Werkstatt
präsentierte Sonderschau. 2011 lautet das
Thema „Prozessabläufe
im Kfz-Betrieb“.
Die Amicom hatte im vergangenen
Jahr ihre Premiere und
ist laut Aussagen der
Leipziger Messe 2011
die führende europäische Messe für die
gesamte In-Car-Elektronik-Branche. Projektdirektor Matthias Kober erwartet
„ein Feuerwerk an Innovationen“ und
rechnet mit rund 100 Ausstellern. Marktführende Unternehmen wie Audio Design, Axion, DLS Svenska, JVC, Kenwood,
Magnat und Pioneer sind angemeldet.
Als Neuaussteller haben sich unter anin kürze
Amitec, Amicom, Amistyle
Öffnungszeiten:
9. bis 13. April,
jeweils von 9 bis 18 Uhr.
Eintrittspreise:
Tageskarten im Vorverkauf kosten 9,
ermäßigt 6 Euro. Noch günstiger ist
der Online-Vorverkauf, hier kostet die
Tageskarte 7,50 Euro, die Mehrtageskarte
16 Euro.
Tageskasse:
Tageskarte 9, ermäßigt 6 Euro, Kinder (6
bis 12 Jahre) 4 Euro, Familien-Tageskarte pro Person 6 Euro, Feierabendticket
(ab 15 Uhr) 5,50 Euro, Mehrtageskarte
18,50 Euro.
Die Eintrittskarten, ausgenommen Online-Tickets, berechtigen am Besuchstag
zur kostenfreien Hin- und Rückfahrt zum
beziehungsweise vom Messegelände mit
den öffentlichen Personennahverkehrsmitteln des Mitteldeutschen Verkehrsverbundes (MDV).
Die Veranstalter rechnen mit mehr als 350 Ausstellern
und mit einem vollen Haus.
derem Alpine und Funkwerk Dabendorf für die Amicom entschieden. Das Messe-Angebot bildet mit Unterhaltungs-,
Kommunikations- und Navigationstechnik das gesamte Branchenspektrum ab und soll sowohl Fachbesucher als auch ein
breites Privatpublikum ansprechen. Für zusätzliche Akzente
sorgt ein anspruchsvolles Rahmenprogramm mit internationalem Soundwettbewerb, Live-Einbauten und Workshops.
Zum Soundwettbewerb erwartet die Messe mehr als 130 der
besten Car-Hifi-Tuner aus ganz Europa mit ihren Fahrzeugen.
Die Amistyle stößt als völlig neue Messe für Car-Styling,
Individualisierung, Umrüstung und Service laut Aussagen
der Leipziger Messe auf reges Interesse. „In zahlreichen Gesprächen bestätigen uns Automobilhersteller mit Individualisierungs-, Originalteile- und Zubehörprogrammen sowie
Tuner, Zubehöranbieter und Umrüster ihr Interesse am neu
entwickelten Messekonzept“, sagt Kober. Auch die Anmeldungen ließen optimistisch auf einen erfolgreichen Start blicken.
Ebenso vielversprechend sind die zahlreichen Aktionen
des Rahmenprogramms. Beim Kickoff zur europäischen Gymkhana-Serie 2011 erleben die Messebesucher im Freigelände
diese neue und spektakuläre Form des Profi-Drifts live, können sich im Fahrerlager umsehen und dort auf Tuchfühlung
mit den Motorsportlern gehen. Zudem gibt es in Zusammenarbeit mit den bekanntesten Communities eine eigene ClubArea samt einem Show-and-Shine-Wettbewerb, und in der
Glashalle geben 30 heiße Kisten Einblick in ihr Heiligstes, den
Motorraum.
Das steigende Durchschnittsalter der Fahrzeuge sowie
die sich wandelnden Anforderungen an die Ausstattung
durch den jeweiligen Halter erhöhen die Bedeutung der
Produkte und Leistungen, die auf der Amistyle im Mittelpunkt stehen. Dynamische Lebensbedingungen in Familie,
Beruf und Freizeit oder wechselnde Ansprüche an Ästhetik
und Komfort stärken den Wunsch nach Individualisierung
und begründen den After-Sales-Bereich als einen starken
Zukunftsmarkt. „Diesem Branchentrend trägt die Amistyle
als erste spezielle Messe Rechnung“, heißt es dazu von der
tv
Leipziger Messe.
www.amitec.de
www.amicom.de
www.amistyle.de
amz - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011
19
technik
automobil
Der Beschleunigungssensor evSAT erkennt
Unfälle im Ladebetrieb. Sein Signal bewirkt
das Abtrennen der Hochvolt-Batterie vom
Bordnetz.
Fotos: Continental
lebensgefährlicher Spannung. In den USA
ist es bereits heute gesetzlich vorgeschrieben, dass die Spannung im Bordnetz nach
einem Unfall innerhalb von fünf Sekunden
auf unter 60 Volt sinken muss. In Deutschland existieren bisher keine derartigen gesetzlichen Regelungen. „Bei der weiteren
Entwicklung hin zur Elektromobilität wird
die Sicherheit von Elektrofahrzeugen eine
wichtige Rolle einnehmen. Dass dafür zukunftsfähige Technologien benötigt werden, zeigt sich bereits in der Nachfrage
nach evSAT von Seiten zahlreicher Fahrzeughersteller“, sagte Telmo Glaser, Projektleiter für evSAT bei Continental.
2012 in Serie
Mehr Sicherheit
für Elektrofahrzeuge
_ Der evSAT-Sensor von Continental erkennt in Elektro- und Plugin-Hybrid-Fahrzeugen Unfälle und bewirkt das Abtrennen der Hochvolt-Batterien vom Bordnetz.
E
lektroautos und Plug-in-Hybride
werden von Hochvolt-Batterien
versorgt, deren Spannung bis zu
400 Volt betragen kann. Wird das
Hochspannungssystem bei einem
Unfall während der Ladephase beschädigt, können diese hohen Spannungen
für Abschleppdienste und Rettungskräfte
eine Gefahr darstellen. Der internationale Automobilzulieferer Continental hat
einen Sensor (Satelliten) für Elektro- und
Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge entwickelt, der
bei einem Unfall im Ladebetrieb für eine
unmittelbare Abschaltung der HochvoltBatterie sorgt. Dadurch können Rettungskräfte die Fahrzeuge im Notfall bergen,
ohne das Risiko eines möglichen Stromschlags einzugehen.
Autonomer triaxialer Sensor
Der Beschleunigungssensor evSAT ist im
Ladebetrieb aktiv, also wenn die Hochspannungsbatterie von einer externen
Spannungsquelle geladen wird. „evSAT“
steht für „Satellite for Electric Vehicles“.
Dahinter verbirgt sich ein autonomer, triaxialer Sensor mit einer CAN-Schnittstelle.
Der Beschleunigungssensor erkennt mit
Hilfe eines Algorithmus einen Front-, Heckoder Seitenaufprall durch ein anderes
Fahrzeug und gibt unmittelbar über die
20
amz - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011
CAN-Schnittstelle ein Signal an das Batterie-Management-System weiter, welches
die Batterie innerhalb von einer halben Sekunde vom Bordnetz trennt.
Während des Fahrbetriebs übernimmt
das Airbagsystem die Batterieabtrennung.
In der Ladephase ist die Fahrzeugelektronik inklusive Airbagsystem jedoch nicht in
Betrieb. Mit evSAT müssen die Automobilhersteller das Airbagsystem nicht kostenintensiv an die neuen Anforderungen anpassen. Der neue Beschleunigungssensor
von Continental reagiert auch, wenn im
Fahrbetrieb eine Dachlage (Rollover) detektiert wird. Hier wird die Batterie innerhalb
von maximal vier Sekunden deaktiviert.
Bei anderen Unfällen während des Fahrens
bleibt evSAT inaktiv. Ist das Elektro- oder
Plug-in-Hybrid-Fahrzeug abgestellt und
wird nicht geladen, schaltet sich evSAT in
den Ruhemodus, um eine Entladung
der Batterie zu vermeiden. evSAT
stellt damit eine funktionale Ergänzung des passiven Sicherheitssystems für Elektro- und Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge dar.
Prinzipiell kann evSAT an verschiedenen
Stellen im Fahrzeug eingebaut werden,
sollte jedoch weit genug im Inneren des
Fahrzeugs platziert sein – beispielsweise
unter dem Beifahrersitz, um bei einem
Unfall nicht ebenfalls beschädigt zu werden. Die Vorteile bei der Verwendung von
evSAT liegen darin, dass innerhalb einer
Baureihe die konventionell angetriebenen
Fahrzeugvarianten nicht verändert werden müssen. evSAT kann ohne größere
Eingriffe in die bestehenden Bordsysteme
der elektrisch angetriebenen Fahrzeug-Varianten integriert werden. Dieses Konzept
soll zudem die Flexibilität bezüglich Bauraum, kundenspezifischer Anforderungen
und Entwicklungszeit erhöhen. Dies spart
laut Continental Kosten aufgrund des geringeren Systementwicklungsaufwands
und der Vermeidung von höheren Anforderungen an das Airbagsystem. Die Produktion der Sensoren beginnt in diesem
Jahr im Continental-Werk in Regensburg.
Im Jahr 2012 soll evSAT mit einem großen
deutschen Automobilhersteller in Serie
rl
gehen.
www.continental-automotive.de
Zukunftsfähige Elektromobilität
Die Hochvolt-Batterien in Elektro- oder
Plug-in-Hybrid-Fahrzeugen arbeiten mit
evSAT stellt eine funktionale Ergänzung des
passiven Sicherheitssystems für Elektro- und
Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge dar.
technik
automobil
_ Neun-Gang-Automatikgetriebe
für den Quereinbau
Das weltweit erste Neun-Gang-Automatikgetriebe von ZF soll Schaltzeiten unterhalb
der Wahrnehmungsschwelle bieten.
Foto: ZF
In etwa 80 Prozent aller Pkw weltweit
wird der Motor quer zur Fahrtrichtung
eingebaut. ZF entwickelt für diese
Einbauform das weltweit erste Automatikgetriebe mit neun Gängen, das
deutliche Kraftstoffeinsparungen und
bessere Fahrleistungen im Vergleich zu
heute üblichen Sechs-Gang-Automatikgetrieben für den Front-Quer-Einbau
ermöglichen soll. Dies wird unter anderem mit modernen Torsionsdämpfersystemen im Drehmomentwandler
realisiert. Sie ermöglichen ein rasches
Überbrücken der Wandlerkupplung.
Wie bereits das Acht-Gang-Automatikgetriebe für den Längseinbau ermöglicht das neue Neun-Gang-FrontQuer-Getriebe laut ZF ausgesprochen
kurze Reaktions- und Schaltzeiten un-
terhalb der Wahrnehmungsschwelle.
So werden ebenfalls direkte Doppelschaltungen und direkte Mehrfachschaltungen möglich sein. Damit sei
das neue Getriebesystem mit denselben sportlichen Genen ausgestattet,
wie sie bereits aus den Acht-GangAutomatikgetrieben bekannt sind. Zudem soll es in Verbindung mit einem
sehr guten Schaltkomfort zu einer hohen Kundenzufriedenheit beitragen.
Mit dem neuen Automatikgetriebe
will das Zulieferunternehmen weltweit neue Kundensegmente erschließen. Die Produktion des Getriebes ist
in Greenville, South Carolina (USA), gerl
plant.
www.zf.com
_ Permanente
Kontrolle
_ TRW bringt Reifendruckkontrollsystem ohne elektrischen Initiator auf den Markt.
Als Sicherheitsspezialist bringt TRW ein
Reifendruckkontrollsystem (tire pressure monitoring system – TPMS) auf den
Markt, das ohne elektrischen Initiator
arbeitet. Auf diese Weise könne man gegenüber herkömmlichen Systemen Kosten einsparen, heißt es dort. Die neue
Technologie soll die bisher kostengünstigste TRW-Entwicklung zur automatischen Lokalisierung eines Reifens mit
zu niedrigem Druck sein.
Bereits Ende 2010 hat der Zulieferer
mit der Serienfertigung des neuen TPMS
begonnen und 2011 soll es in weiteren
Fahrzeugen in Serie gehen. Die neue
TPMS-Technologie arbeitet wie das aktuelle, direkte TPMS von TRW mit vier
an den Rädern montierten Sensoren, um
22
amz - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011
den jeweiligen Reifendruck zu messen.
Im Gegensatz zu marktüblichen Systemen wird hier kein elektrischer Initiator
benötigt, um die Sensorposition zu ermitteln. Der Empfänger der neuen TPMSGeneration, der üblicherweise unter dem
Heck des Fahrzeugs oder an der Stoßstange angebracht wird, unterscheidet
Front- und Heck-Sensoren, indem er die
empfangene Signalstärke miteinander
vergleicht. Zusätzlich
erfasst der Receiver
Informationen über
Das neue Reifendruckkontrollsystem
(tire pressure monitoring system – TPMS)
arbeitet ohne elektrischen Initiator.
Foto: TRW
Erdgravitations- sowie magnetische
Felder und erkennt so, ob sich ein Sensor
auf der linken oder der rechten Fahrzeugseite befindet.
Durch die Kombination dieser Informationen sei das System ohne Hilfe eines
zusätzlichen Initiators in der Lage, genau
zu bestimmen, welcher Reifen zu wenig
Druck aufweist, heißt es dazu beim Herjr.
steller. technik
räder & reifen
Hochleistungsreifen sind in Deutschland kein
Nischenprodukt mehr. Die Reifenhersteller
reagieren auf die steigende Nachfrage und
bieten zur Sommersaison 2011 interessante
Neuentwicklungen an.
Foto: Michelin
Der Goodyear Eagle
F1 Asymmetric 2
ist mit der Active
Braking Technology ausgestattet.
Sie verbessert
die Bremswirkung, indem die
Aufstandsfläche
beim Bremsen
vergrößert wird.
Foto: Goodyear
Sommerreifen 2011
_ Einerseits flach, breit, schnell und andererseits kraftstoffsparend
mit kurzen Bremswegen bei Nässe: Diese Trends zeichnen sich für die Sommerreifensaison 2011 ab. amz stellt die wichtigsten Neuentwicklungen vor.
D
er Trend zu UHP-Reifen
hält in Deutschland unvermindert
an. UHP steht für
„Ultra High Performance“, also für Hochleistungsreifen. Per Definition
des Wirtschaftsverbandes
der deutschen Kautschukindustrie zählt jeder Reifen mit
einem
Höhen-/Breitenverhältnis von kleiner/gleich 45
und einem Geschwindigkeitsindex von größer/gleich
V zu dieser Reifengattung. Leistungsfähige
Breitreifendimensionen
kommen
nicht nur ab Werk
immer
häufiger
zum Einsatz. Sie
werden auch bei
Beim ContiSportContact
5 haben die Ingenieure
die Bremswege auf nasser
und trockener Straße
nochmals deutlich reduziert.
Foto: Continental
24
amz - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011
Der neue ContiEcoContact 5 soll kurze
Bremswege auf nasser
und trockener Straße
mit niedrigem Rollwiderstand kombinieren.
Foto: Continental
der Ersatzbeschaffung vom Autofahrer
bevorzugt. Denn mit
ihnen ist nicht nur ein
Plus an Fahrkomfort und
Leistung verbunden, sondern auch ein
Zuwachs an Sicherheit. Parallel dazu
geht die Entwicklung auch weiterhin in
Richtung der besonders energieeffizienten Reifen. Die Automobilhersteller
zeigen ein zunehmendes Interesse an
so genannten „Spritsparreifen“, bieten
sie doch ein nicht zu unterschätzendes Potenzial, die CO2-Emissionen
zu senken. Zudem sind rollwiderstandsoptimierte Reifen für Autofahrer auch
bei der Ersatzbeschaffung hoch interessant, vor allem wenn die Kraftstoffpreise in rekordverdächtigen Höhen
schweben.
Continental
Mit dem ContiSportContact 5 hat Continental für die Sommersaison 2011
einen neuen Reifen im Handel, der
sich für sportliche Pkw sowie für SUV
mit sportlichen Fahreigenschaften
gleichermaßen eignen soll. Wie der
Reifenhersteller mitteilt, konnten die
Ingenieure mit der Neuentwicklung
deutliche Fortschritte im Vergleich zu
dem Vorgängermodell erreichen. Im
Laufe der Entwicklungszeit konnten die
Bremswege auf nasser und trockener
Straße nochmals deutlich reduziert
werden. Der Rollwiderstand wurde
um über zehn Prozent verringert und
die Laufleistung um 13 Prozent erhöht. Möglich wurde dies insbesondere durch eine neuartige Mischung, die
auf maximale Kraftübertragung beim
Bremsen ausgelegt ist und beim normalen Fahren einen niedrigen Rollwiderstand ermöglicht. Die „BlackChilli“
genannte Gummimischung nutzt dazu
die unterschiedlichen Schwingungen
des Reifens.
Ebenfalls zulegen konnte das Handling des Reifens, so der Hersteller. Der
neue Sportreifen kommt im Frühjahr in
den Pkw-Größen zwischen 17 und 18
Zoll in Querschnitten von 50 bis 35 Prozent und Freigaben von bis zu Tempo
300 in den Handel. Die Größenpalette
für SUV deckt 18, 19 und 20 Zoll mit
Querschnitten zwischen 55 und 45 Prozent ab. Auch hier bestehen Freigaben
bis Tempo 300. Kurze Bremswege auf
nasser und trockener Straße mit niedrigem Rollwiderstand zu kombinieren,
galt bisher als höchst problematisch.
Mit dem neuen ContiEcoContact 5
stellt Continental nun ein Produkt vor,
das beides zusammen bringt. Dabei
mussten die Reifenentwickler bei allen
Bestandteilen des Pneus – Karkasse,
Mischung, Reifenkontur und Profildesign – neue Wege gehen, um die Fortschritte im Vergleich mit dem Vorgängermodell zu erreichen. So konnten
– bei kürzeren Bremswegen auf nasser
Fahrbahn – der Rollwiderstand um 20
Prozent verringert und die Laufleistung
um zwölf Prozent angehoben werden.
Das soll im Vergleich zu einem Standardreifen eine Kraftstoffersparnis von
rund drei Prozent bringen.
Die wichtigsten Konflikte bei der
Absenkung des Rollwiderstandes sind
vor allem die sicherheitsrelevanten
Eigenschaften eines Reifens. Die Techniker von Continental haben daher an
allen möglichen „Stellschrauben gedreht“, um die hohen Anforderungen
an den neuen Reifen für die Kompakt-
klasse und Limousinen
zu erfüllen. Der neue
ContiEcoContact 5 wird
in Dimensionen zwischen 14 und 16 Zoll gefertigt und hat Freigaben
bis zu Tempo 300.
Goodyear
Goodyear wird ab Frühjahr 2011 mit
dem Goodyear Eagle F1 Asymmetric 2
den Nachfolger des derzeitigen UHPBestsellers neu ins Sortiment aufnehmen. Herausragendes Merkmal des
neuen Reifens sei die Active Braking
Technology. Sie wird durch eine ballige
Kontur der Profilrippen gekennzeichnet. Diese verbreitern sich beim Bremsen aufgrund der dynamischen Verlagerung der Achslast. Das führt zu einer
Vergrößerung der Aufstandsfläche und
damit zu noch besserer Bremswirkung.
Unterstützt wird dies laut Unternehmensangaben durch eine hohe Torsionsteifigkeit, die mit Hilfe von leicht
angewinkelt verlaufenden Karkassenfäden erzielt wird. Dies soll das Über-
Progressive Verstärkungselemente sollen beim Fulda
SportControl das Handling
verbessern.
Foto: Fulda
tragen höherer Kräfte gestatten. Zur Neueinführung
ist der Goodyear Eagle F1 Asymmetric 2 in zahlreichen Dimensionen
von 17 bis 19 Zoll und ausschließlich
mit Geschwindigkeitsindex Y erhältlich. Bei der Marke Dunlop wird Goodyear Dunlop Tires die Sport-Maxx-Familie um weitere Dimensionen ergänzen.
Fulda
Die ebenfalls zu Goodyear Dunlop Tires
gehörende Reifenmarke Fulda wird in
diesem Frühjahr den Fulda SportControl
auf den Markt bringen. Der neue UHPReifen soll mit einem agilen Handling,
das durch eine asymmetrische Profilgestaltung und progressive Verstärkungselemente sichergestellt wird, überzeugen.
Die progressiven Verstärkungselemente
amz - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011
25
technik
räder & reifen
zwischen den Profilblöcken bewirken,
dass sich letztere bei hoher Krafteinwirkung gegenseitig abstützen können, anstatt unter der Belastung im wahrsten
Sinne des Wortes einzuknicken. Somit
wird die Kontaktfläche zwischen Reifen
und Straße maximiert und bleibt auch
bei Kurvenfahrten und Ausweichmanövern erhalten.
Die Vollsilica-Laufflächentechnologie
des Fulda SportControl und die neuartigen „AquaFlow“-Profilrillen sorgen
Unternehmensangaben zufolge zudem
für verbesserten Nass-Grip und kürzere Bremswege bei Nässe. Die moderne
Leichtbau-Karkasse und die verwendete
Vollsilica-Laufflächenmischung
sollen desweiteren den Rollwiderstand
senken und einen angenehmen
Abrollkomfort bieten. Die
optimierte Aufstandsfläche und die verbesserte
Druckverteilung sollen
zusätzlich ein gleichmäßigeres Ablaufbild
ergeben und die Laufleistung
verbessern.
Zum Start ist der Fulda SportControl in
mehr als zwei Dutzend
Dimensionen von 16
bis 19 Zoll und den Geschwindigkeitsbereichen
W und Y lieferbar.
Michelin
Mit dem neuen Michelin Pilot Super Sport hat der französische Reifenhersteller 2011 einen der derzeit schnellsten Serienreifen auf den
Markt gebracht. Konzipiert wurde der
Ultra-High-Performance-Reifen
für
Supersportwagen und besonders leistungsstarke Fahrzeuge namhafter
Autoveredler. Er wurde mit dem Ziel
entwickelt, selbst unter extremen Einsatzbedingungen Top-Performance bei
gleichzeitig hoher Sicherheit zu errei-
chen. Dazu ließen die Michelin-Ingenieure Wissen und Knowhow aus dem
Motorsport in den neuen Serienreifen
einfließen. Bei der Entwicklung arbeitete Michelin eigenen Angaben zufolge
eng mit namhaften Sportwagenherstellern wie Porsche, BMW M und Ferrari zusammen.
Um das Leistungspotenzial mit
Blick auf Grip, Bremsweg und Laufleistung zu optimieren, hat Michelin Technologien kombiniert, die direkt von
den Rennreifen für das 24-StundenRennen von Le Mans abgeleitet sind.
Hierzu zählt beispielsweise der Gürtel
aus Twaron-Faser. Twaron ist ein Faser-
Beim Ecopia EP150 soll die
Reduzierung des Energieverlustes in den oberen Schichten der Gummimischung
den Rollwiderstandskoeffizienten senken.
Foto: Bridgestone
material mit hoher
Dichte, das unter anderem in modernsten
Sportgeräten, in der
Luft- und Raumfahrt, für
militärische Schutzkleidung sowie im Motorsport
eingesetzt wird. Es weist einen sehr hohen Haftwiderstand
auf. Das zugleich feste und leichte Material ist bei gleichem Gewicht fünfmal widerstandsfähiger als Stahl. Dem
Twaron-Material verdankt der Michelin
Pilot Super Sport seine gute Stabilität
bei hoher Geschwindigkeit.
Aufgrund seiner variablen Spannkraft sorgt der Gürtel dafür, dass der
Reifen im Profilbereich straffer als an
den Schultern ausfällt. Dies sorgt für
eine bessere Verarbeitung von Fliehkräften sowie eine gleichmäßigere
Druckverteilung.
Eine weitere Technologie, die beim
Michelin Pilot Super Sport zum Einsatz
kommt ist die Dual-Compound-Lauffläche. Sie basiert auf der Verwendung
unterschiedlicher Gummimischungen
für die linke und rechte Profilseite. Außen sorgt ein rußverstärktes Elastomer
für hohe Dauerfestigkeit in engen Kur-
Mit dem Michelin Pilot Super Sport hat der
französische Reifenhersteller einen UHP-Reifen
für Supersportwagen auf den Markt gebracht.
Foto: Michelin
26
amz - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011
ven. Innen gewährleistet ein sehr haftfähiges Elastomer der jüngsten Generation dafür, dass der Reifen auf nasser
Fahrbahn den Wasserfilm durchdringen kann und selbst auf der kleinsten
Fahrbahnunregelmäßigkeit noch Halt
findet.
Die dritte, aus dem Rennsport adaptierte Technologie ist die variable Aufstandsfläche (Variable Contact Patch
2.0). Dank digitaler Computersimulation konnte eine gleichmäßige Druckund damit Temperaturverteilung über
die Aufstandsfläche des Reifens erzielt
werden. Obwohl sich diese Fläche bei
der Kurvendurchfahrt ändert, bleibt
die Gummimenge, die mit der Straße
in Berührung ist, stets konstant, so der
Hersteller.
Der neue Michelin Pilot Super Sport
löst im oberen Reifen-Segment den Michelin Pilot Sport PS2 ab. Im Zubehörmarkt ist er in Dimensionen von 18 bis
22 Zoll erhältlich. Laut Michelin soll er
in Kürze auch als Erstausrüstungsreifen
für zahlreiche Fahrzeuge freigegeben
werden.
Bridgestone
Bridgestone führt in diesem Frühjahr
den neuen umweltfreundlichen PkwReifen Ecopia EP150 auf dem deutschen Markt ein. Er wurde bereits 2009
auf der internationalen Automobilausstellung in Frankfurt gezeigt. Der Reifen soll die anspruchsvolle und früher
sogar widersprüchliche Zielsetzung
von hoher Sicherheit bei Nässe und
geringerem Rollwiderstand erfüllen.
Dieser Durchbruch ist laut Herstellerangaben mit der Entwicklung einer
besonderen Materialtechnologie, der
so genannten NanoPro-TechTM, und
eines neuen Reifenprofils gelungen.
Durch die Reduzierung des Energieverlustes in den oberen Schichten der
Gummimischung während der Rotation erzeugt NanoPro-TechTM einen geringeren Rollwiderstandskoeffizienten.
Das neue Reifenprofil weist einen zusammenhängenden Profilblock und
dünne Lamellen auf, die den Anpressdruck und damit die Bremsleistung bei
Nässe verbessern. Der Rollwiderstand
des Ecopia EP150 konnte – im Vergleich
zu anderen aktuellen Bridgestone Produkten in denselben Größen – um 15
Prozent verbessert werden. Das bedeutet durchschnittlich drei Prozent weniger Kohlendioxidausstoß. Der Ecopia
EP150 ist auf dem deutschen Markt in
neun Dimensionen für Kompakt- und
Mittelklassewagen mit 14- bis 16-ZollFelgen verfügbar.
Vredestein
Mit dem Quatrac Lite erweitert
Vredestein seine Ganzjahresreifen-Familie. Laut Unternehmensmeldung ist er
der erste Ganzjahresreifen mit „grünem
Charakter“. Der Reifen soll alle Umweltanforderungen, die ab 2012 in der Europäischen Union insbesondere in Bezug
auf die Kraftstoffeffizienz gelten werden,
erfüllen. Und das ohne Abstriche hinsichtlich Qualität und Sicherheit, so der
Hersteller.
Der Vredestein Quatrac Lite stellt
demnach eine gute Alternative für Automobilisten dar, die im Sommer und
Winter dieselben Reifen fahren wollen
und Wert auf umweltfreundliche Eigenschaften legen.
Der Vredestein Quatrac Lite ist den
Herstellerangaben zufolge ein vollwertiger Winterreifen mit SchneeflockenSymbol und damit ein ausgezeichneter
Reifen für Länder ohne extreme Winterverhältnisse.
Im Vergleich zum Quatrac 3 hat
Vredestein beim Quatrac Lite nicht nur
den zukünftigen Umweltanforderungen
mehr Aufmerksamkeit gewidmet, son-
Der Quatrac Lite von Vredestein ist ein Ganzjahresreifen mit „grünem Charakter“.
Er soll alle Umweltanforderungen erfüllen, die ab 2012 in der EU gelten werden.
Foto: Vredestein
dern auch das Größenprogramm stärker
auf Autos mit „grüner“ Einstufung ausgerichtet. In dieses Marktsegment fallen
die heutigen und künftigen Hybrid- und
Elektroautos.
Der neue Ganzjahresreifen zeichnet
sich laut Hersteller durch einen niedrigen
Rollwiderstand aus, der zum großen Teil
dem Hightech-Gemisch „Full Polymer
Compound“ (FPC) zu verdanken ist. Die
FPC-Technologie soll gute Haftung auf
der Fahrbahn unter allen Witterungsverhältnissen sowie eine lange Lebensdauer
gewährleisten.
An der Lauffläche des neuen Ganzjahresreifens sind die vielen Einkerbungen auffallend, die so genannten
„Flexing Points“. Sie fungieren als Scharniere und geben dem Reifen optimale
Flexibilität für niedrigen Rollwiderstand
und gute Haftung auf Schnee. Zudem
sorgen die drei Längsrillen zusammen
mit den Querrillen in der Reifenschulter
für gute Wasserableitung und damit für
hohe Aquaplaning-Reserven.
Der Quatrac Lite ist in 14 Dimensionen zwischen 14 und 17 Zoll und mit Geschwindigkeitsindex T bis V verfügbar. rl
technik
räder & reifen
Heiße Preise im heißen Reifen-Sommer
_ Beim BRV und den Reifenher-
stellern rechnet man mit Preis-
steigerungen von bis zu 25 Prozent für die Saison im Sommer 2011.
D
ie
Reifenhersteller
sind
zufrieden. Zum einen sorgte
der Winter 2010/2011 zur
rechten Zeit (der erste Schneefall war Ende November 2010)
für eine verstärkte Nachfrage nach
Winterpneus. Gleichzeitig bewog der
Gesetzgeber mit seinen neuen Richtlinien zur Winterreifenpflicht viele bislang unschlüssige Automobilbesitzer
zum Kauf von Winterreifen. Mit der
Folge, dass die Vorräte bei Händlern
und Herstellern schnell aufgebraucht
und aufgrund der gestiegenen Nachfrage die Preise kräftig anzogen. Dieser
„Engpass“ kommt den Herstellern nicht
ganz ungelegen. So ist man bei Goodyear der Meinung, dass die Produktion
auf Halde, wie es in der Vergangenheit
üblich war, „so nicht mehr stattfinden
wird“. Was bedeutet, dass das Preisniveau auch künftig hoch sein wird. Das
sieht auch der Bundesverband Reifen-
handel und Vulkaniseur-Handwerk e.V.
(BRV) ähnlich. Demnach ist Peter Hülzer,
Geschäftsführender Vorsitzender des
BRV überzeugt, dass „die kommenden
Monate von starken Preiserhöhungen bei
Pkw-, Motorrad- und Nutzfahrzeugreifen
geprägt sind und mit Preissteigerungen
von bis zu 25 Prozent zu rechnen ist“.
Allerdings sieht der Verband den Grund
der Erhöhung auch in der Verteuerung
der Grundstoffe für die Reifenherstellung. So seien allein die Kosten für eine
Tonne Kautschuk von 1450 Euro im Jahr
2009 um fast 100 Prozent auf 2850 Euro
im Jahr 2010 explodiert. Zum Jahresbeginn 2011 erreichten die Notierungen an
den Rohstoffbörsen sogar 3900 Euro je
Tonne. Und durch die aktuellen Ölpreissteigerungen verteuerten sich auch die
bei der Reifenherstellung verwendeten
auf petrochemischer Basis hergestellten
synthetischen Kautschuke, meint Hülzer.
„Anders als in früheren Jahren wird der
Reifenfachhandel die von den Reifenherstellern Anfang 2011 schon realisierten
und für den weiteren Verlauf des Jahres
Bei den Reifenpreisen, die in der
Sommersaison erwartet werden, kann man
ganz schön ins Schleudern kommen.
Foto: GTÜ
angekündigten Preissteigerungen 1:1
an den privaten wie auch gewerblichen
Verbraucher weiter geben müssen“, sagt
Hülzer und führt weiter aus: „Die Reifenfachhandelsbranche steht extrem im
Wettbewerb. Dass der Handel Preiserhöhungen dieses Ausmaßes durch Margenverzicht abpuffert, ist betriebswirtschaftlich nicht zu verantworten und
deshalb völlig ausgeschlossen.“
Den Absatzmarkt fördern
Unabhängig davon zeichnet sich wegen
der längeren Lieferzeiten für Rohstoffe
und einer Beschränkung der ursprünglich vereinbarten Liefermengen für das
Der neue „Pilot Super Sport“ soll einer
der derzeit schnellsten Serienreifen sein.
Foto: Michelin
28
amz - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011
Die Nachfrage erreicht 2011 fast 25 Millionen Pkw-Sommerreifen und liegt damit über dem Durchschnitt der vergangenen
Jahre.
Die Mix-Verschiebung der vergangenen Jahre setzt sich fort,
HP und UHP nehmen weiter zu. Quelle: Goodyear
Gesamtjahr 2011 eine deutliche Warenverknappung über
alle Reifensegmente ab. Dazu kommentiert Hülzer: „Ich kann
nur jedem privaten und gewerblichen Verbraucher empfehlen, seinen Bedarf möglichst umgehend mit dem Reifenfachhändler seines Vertrauens zu erörtern und Reifen zu ordern,
bevor die reduzierten Angebotsmengen zu geräumten Lägern
führen.“
Um den Verkauf der Pneus weiter zu forcieren, will man
bei Michelin in Deutschland die Verkaufsförderung über Tankgutscheine und den Michelin OnWay-Mobilitätsservice 2011
fortsetzen. Für einen erworbenen Reifensatz der Marke erhält
der Käufer in der Zeit vom 1. April bis zum 15. Mai 2011 einen
Tankgutschein von 30 Euro. Dazu kommt der Premium-Reifenpannenservice Michelin OnWay, bei dem sich der Kunde
kostenlos registrieren lassen kann. Dem Reifenhandel stellt
Michelin ein „Trade und Marketing“-Paket zur Verfügung. Es
beinhaltet beispielsweise Vorlagen für Mailings, Anzeigen
und Plakate sowie Broschüren zu den einzelnen Produkten.
Nach eigenen Aussagen will der französische Reifenhersteller
wegen der kontinuierlich steigenden Kosten für Rohstoffe die
Preise für seine Pneus anpassen. Pkw- und Leicht-Lkw-Reifen
(Sommer- und Winterreifen) werden für alle UnternehmensMarken in den europäischen Märkten um durchschnittlich
fünf Prozent teurer. Diese Preisanpassung soll für den deutschen Markt ab 1. Mai 2011 in Kraft treten, heißt es dort.
Peter Rodenbüsch
technik
räder & reifen
Percy Lemaire, Entwicklungsleiter im luxemburgischen Colmar-Berg, ist überzeugt: „Mit
dem Eagle F1 erreichen wir bei fast allen
relevanten Kriterien um bis zu fünf Prozent
bessere Werte.“
Neue Strategie
und neuer Reifen
_ Goodyear präsentiert den neuen „Eagle F1 Asymetric 2“ und
positioniert sich für den Durchschnittsverbraucher sowie auch für den Oberklassefahrer mit klassischen, sicheren Straßenreifen.
B
ereits vor 2010 läutete Goodyear
die Trendwende ein und positioniert seither seine Marken neu.
Während die Tochter Dunlop sich
als rein sportliche Marke präsentiert, bietet Goodyear sowohl für den
Durchschnittsverbraucher als auch für
den Oberklassefahrer klassische, sichere
Straßenreifen. Quasi als Beweis hierfür
präsentierte der Hersteller im Februar
2011 den neuen „Eagle F1 Asymetric 2“
in Sevilla, Spanien. Percy Lemaire, der
das Goodyear-Entwicklungsteam im
luxemburgischen Colmar-Berg leitet,
weiß, welche Anforderungen ein Reifen
erfüllen muss, bevor er in Serie geht.
So sieht das Team es als Aufgabe, die
Grenzen der Technologie immer weiter
hinauszuschieben. Das Ziel: Ausgeklügelte Reifen zu entwickeln und, wie im
Fall des „Eagle F1“, eine neue Entwicklung zu präsentieren. „Mit dieser Neukonstruktion erreichen wir bei fast allen
relevanten Kriterien wie Rollwiderstand,
Nass-, Trockenhandling, Trockenbremsen
Bei allen gefahrenen Tests auf der Rennpiste
in Sevilla konnte der Eagle F1 überzeugen. Der
Goodyear Eagle F1 Asymmetric 2 ist ab der
Sommerreifen-Saison 2011 in 29 Dimensionen
erhältlich. Fotos: Rodenbüsch
30
amz - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011
oder Laufleistung um bis zu fünf Prozent
bessere Werte. Das ist fast ein Quantensprung“, ist Lemaire überzeugt.
„Komplett neu konstruiert“ Der Eagle F1, ein Ultra-High-Performance-Reifen für Oberklasse- und leistungsstarke Automobile, unterschei-
det sich von Standard-Reifen in vielerlei
Hinsicht: „Das sind höhere Silica-Anteile,
aber auch Traktions-Harze, die in der Mischung eines Standard-Reifens nicht zum
Einsatz kommen. Für den Eagle F1 Asymmetric 2 haben wir darüber hinaus auch
noch eine neue, steifere Karkassen-Struktur entwickelt“, sagt der Chefentwickler.
Während die Kordfäden in der Reifenkarkasse üblicherweise eine 90-GradGewebestruktur aufweisen, sind es beim
Eagle F1 Asymmetric 2 etwa 75 Grad.
Dies führt zu erhöhter Verwindungssteifigkeit und verbessert die Lenkpräzision,
das Handling und die Bremsleistung auf
trockener Straße. Als den wichtigsten
technologischen Fortschritt nennt Lemaire die ActiveBraking-Technologie, bei
der sich die Profilblöcke unter der durch
das Bremsen verursachten höheren Belastung ausdehnen. „Das vergrößert
den Straßenkontakt im Bereich der Aufstandsfläche, während sich die Profilblöcke eines herkömmlichen Reifens beim
Bremsen nicht verändern. So wird durch
den besseren Gripp der Bremsweg verkürzt“, erklärt Lemaire. Der neue Reifen
ist auch deutlich leichter geworden. Im
Vergleich zu den Konkurrenzmodellen
und dem Vorgängermodell ist der Eagle
F1 in der Größenordnung 245/40 R18
inklusive des Alu Rades bis zu zwölf Prozent beziehungsweise zwei Kilogramm
leichter. „Rechnet man den geringeren
Rollwiderstand von gut sieben Prozent
hinzu, so ergibt das eine Kraftstoffersparnis von 1,4 Prozent“, sagt Lemaire.
Peter Rodenbüsch
Sommerreifen nicht vor Ostern montieren
_ Die Faustregel „von O
(Oktober) bis O (Ostern)“ gilt nach wie vor beim Räderwechsel. Trotzdem gilt es,
frühzeitig Termine zu vereinbaren, denn die Industrie erwartet
eine starke Nachfrage bei Sommerreifen.
Bis Ostern sollten die Winterreifen
auf jeden Fall am Wagen bleiben.
Foto: Continental
I
n vielen Garagen oder auf Hinterhöfen sind sie schon jetzt anzutreffen, die Reifenumrüster. Sonnige Tage hin oder her, der Wechsel
auf Sommerreifen sollte jedoch
nicht zu früh ins Auge gefasst werden,
rät man beim Reifenhersteller Continental. Denn bis nach Ostern können
noch Minustemperaturen auftreten,
bei denen die Sommerreifen an ihre
Haftungsgrenzen kommen. Die Fachleute raten daher, mit dem Wechsel
der Winterreifen auf jeden Fall bis
nach Ostern zu warten. Termine
sollten die Werkstätten allerdings
schon jetzt vereinbaren.
„Bis Ostern sollten die Winterreifen auf jeden Fall am Wagen bleiben“,
mahnt Frank Jung, zuständig für den
Vertrieb von Pkw-Reifen von Continental in Deutschland und verweist
auf die Kapriolen, die das Wetter im
Frühjahr für gewöhnlich schlägt: „Im
Grunde ist alles möglich, bis hin zu
verschneiten Straßen im Flachland.“
Selbst warme Tage mit Temperaturen
von mehr als zehn Grad dürften nicht
dazu verleiten, die Winterreifen zu
früh in die Sommerruhe zu schicken.
Auch der Gesetzgeber verpflichtet
Autofahrer durch die StVO zur richtigen Bereifung bei winterlichem
Wetter.
Allerdings empfiehlt Jung, rechtzeitig Termine für die Montage zu
machen: „Wir rechnen mit starker
Nachfrage bei Sommerreifen“, erläutert er. Die Montagetermine im Reifenhandel seien jedoch begrenzt und
„früher oder später vergeben“.
Wenn in der Werkstatt festgestellt wird, dass die Winterreifen
weniger als vier Millimeter Restprofil
haben, rät Jung dazu, schon jetzt die
passenden Reifen für den nächsten
Herbst zu ordern. „Unter dieser Profilgrenze können ältere Pneus nicht
mehr genug Grip aufbauen, um den
nächsten Winter sicher zu meistern“,
weiss er. Daher sei es am besten, so
früh als möglich neue Winterreifen
zu bestellen – auch dann, wenn die
Saison erst wieder in sechs Monaten
jr.
beginnt.
technik
räder & reifen
Mehr Sicherheit im Fokus
_ Der Markt für leichte Nutzfahrzeugreifen wird durch zwei
Segmente, gewerbliche Nutzung und privat genutzte Fahrzeuge, aufgeteilt. 15- und 16 Zoll-Dimensionen in Kombination mit hohen
Speed- und Load-Indices bestimmen dieses Markt-Segment.
D
er Markt für gewerbliche Transporter teilt sich nochmals in
den so genannten KEP-Kurier/
Express/Parcel-Bereich
und
den Fahrzeugen für Handel
und Handwerk auf. Dieser wird durch
individuelle Leasingangebote für Handel,
Handwerk und Flotten bestimmt. Bei
der privaten Nutzung stehen meist die
Transport-Aufgaben als Kleinbusse (für
gewöhnlich bis maximal 2,8 Tonnen)
und damit der VW T5 und seine Herausforderer, sowie in der Gewichtsklasse
darüber der Einsatz als Wohnmobil im
Fokus. Insbesondere in der Gewichtsklasse von 2,8 bis 3,5 Tonnen werden
inzwischen leistungsfähigere Reifen, also
solche mit höherem Speedindex eingesetzt. Vor dem Hintergrund der in den
vergangenen Jahren leistungsstärkeren
Motoren ist das eine überfällige Entwicklung, allerdings auch eine Folge der in
diesem Marktsegment vorherrschenden
Verteilung der Marktanteile bei den
Basisfahrzeugen. Die Transporter, Kastenwagen, Fahrgestelle oder so genannte
Windlauf-Varianten, die bei Ausbauten
verwendet werden, stammen überwiegend aus der südeuropäischen Gemeinschaftsproduktion von Fiat und PSA, von
den „Wolfsburgern“ oder aus der Gemein-
schaftsproduktion vom Stern mit VW,
sprich Sprinter/Crafter sowie Ford mit den
Transit und der weiteren Gemeinschaftsproduktion von Opel/Renault/Nissan.
Darüber hinaus sind weitere Anbieter mit
Nischen-Fahrzeugen für spezielle Zielgruppen am Markt.
Wohin entwickelt
sich der Markt?
Bei den Bereifungen stehen Sprinter und
Crafter einerseits und Renault Master,
Opel Movano und Nissan Interstar andererseits mit der Dimensionen 235/65
R 16 C 115/113 R an der Spitze. Gefolgt
von den Größen 225/75 R 16 C 118/116
R beziehungsweise 121/120 R, die in
den großen und schwereren Versionen
(40H-Version, zum Beispiel bei Fiat) von
Ducato, Boxer und Jumper eingesetzt
werden. Große Stückzahlen werden jedoch bei den Fiat-Modellen mit ihren
unterschiedlich leistungsfähigen Varianten 35L und 40H geschrieben. In der
viel nachgefragten 96kW/130 PS-Variante kommen meist 15-Zoll-Fahrwerke
und 215/70 R15C 109R-Bereifung zum
Einsatz, die in der OE weitgehend von
Conti stammen. Aber auch leistungsfähigere 16-Zoll-Fahrwerk/Bremsen und
225/75 R16C 116R-Bereifung sind in der
3,5-Tonnen-Klasse sowie auch darüber
zunehmend im Kommen. Das gestiegene Sicherheitsbewusstsein
und die Option der Hersteller,
ihren Kunden eine problemlose Auflastung anbieten
zu können, ist hier einer
der
ausschlaggebenden
Faktoren. Andererseits haben so die Hersteller auch
zunehmend konstruktive
Möglichkeiten, den Wünschen der Kunden nach
immer mehr Aufbaulänge entsprechen zu können.
Ausgesprochen stabil ist auch
Bei den Transportern bestimmen
15- und 16-Zoll-Dimensionen in
Kombination mit hohen Speed- und
Load-Indices das ReifenmarktSegment. Foto: Schoke
32
amz - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011
Infos zu Transporterreifen
in Kürze
*A
ufgrund der unterschiedlichen Luftdruckvorgaben der Reifenhersteller
(einige spezielle Reifenversionen, XLTypen, erreichen ihre erhöhte Tragfähigkeit oft erst bei 5,75 bar) sollte
der Handel auch bei den Transportern
Metallventile anstelle der Gummiversionen, insbesondere anstelle der langen
TR 414er, montieren.Warum? Ungleiche
oder einseitige Beladung, hohe Außentemperaturen, das Walken der Reifen selbst
und die Wärmeabstrahlung der Bremsen
belasten nicht nur die Reifen, sondern vor
allem die Ventile. Jeweils zehn Grad Celsius
lassen den Reifen-Innendruck um weitere
0,1 bar steigen. Für die Gummiventile ist
dies gleich doppelt gefährlich. Durch die
Wärme werden sie zum einen elastischer.
Zum anderen verringert aus dem Gummi
austretender Weichmacher die Haftung an
der Felge selbst. In Kombination mit den
Fliehkräften und dem gestiegenen Druck
verformt sich der Fußbereich des Ventils bis
zur Undichtigkeit.
* Bei den Reifen ist ein Speedindex Q
nicht mehr „State of the Art“, sondern
R ist aktuell.
* Continental wird wegen der hohen OEQuote bei Fiat/Iveco auch im Aftermarket zulegen.
Die wichtigsten Dimensionen:
195/70 R15C 104/102 R
215/70 R15C 109 R
185/75 R16C 104/102 R
215/75 R16C 113/111 R
225/75 R16C 116 R
225/75 R16C 118/116 R
225/75 R16C 121/120 R
195/65 R 16 C 104/102 T (100 T)
205/65 R 16 C 107/105 T (103 H)
225/65 R16C 113/111 R
235/65 R16C 115/113 R
225/60 R 16 C 111/109 T (105H)
215/60 R17C 109/107T
235/55 R 17 103 H RF
die Nachfrage bei den typischen VW T5Größen. Deutlich erkennbar ist, dass relativ flache Aufbau-Varianten zunehmen.
Zwei Hauptgründe sind dafür ausschlaggebend. Zum einen der erhebliche geringere Kraftstoffverbrauch sowie die höheren Durchschnittsgeschwindigkeiten.
Conti hat hier beispielsweise mit seinem
rollwiderstandsoptimierten Vanco Eco
(Spritersparnis rechnerisch bis zu vier
Prozent) die passende Antwort, zumal
die Bremswerte auf trockener wie nasser
Straße ebenso dazu passen, wie die Pkwähnlichen Fahrleistungen.
Bernhard Schoke
technik
räder & reifen
Jetzt wird es bunt
Bunte Räder als „Hingucker“
_ Bei den Felgen setzte sich auf dem Genfer Automobilsalon
der seit einigen Monaten zu beobachtende Trend zu mehr Farbigkeit
fort. Nahezu alle Farben werden inzwischen angeboten.
Als „Hingucker“ an nahezu jedem Auto erweisen sich bunte Designfelgen.
V
orbei sind die Zeiten, in denen
Alufelgen für gewöhnlich im silbrigen Look des Ausgangsmaterials
angeboten wurden. Inzwischen
lässt sich die Zahl der der Farben,
ebenso wie die des Rad-Designs kaum mehr
darstellen. Angeboten wird, was gefällt und
vor allem verkauft werden kann – so individuell wie die Geschmäcker der Kunden. Dies
ist inzwischen mehr als eine Randerscheinung. Demzufolge gilt für den Teilehandel:
Stellen Sie sich darauf ein – insbesondere
bei der Auswahl Ihrer Lieferanten und
Beschaffungswege, denn die Umrüstsaison
von Winter- auf Sommerreifen steht vor
der Tür. Und damit die Chance, den Kunden
auf elegante Alufelgen anzusprechen. Hier
kann man dann seine Beratungskompetenz
in die Waagschale werfen. Zudem eröffnen
sich damit auch weitere, interessante Möglichkeiten, margenstarke Zusatzgeschäfte
zu generieren. Die Range dafür ist ausgesprochen breit. Insbesondere dann, wenn
unter dem Dach einer Gruppe wie Alcar
gleich mehrere Marken – AEZ, Dezent und
Dotz – vertrieben werden. Mit ihren neuen
aktuellen Produkten wie Rapier, Joker,
Mugello Lake 30 und Mag lassen sich Kundenwünsche erfüllen.
Bei der Rapier sind die polierten V-Speichen scheinbar am Felgenhorn angebunden. Im Wechselspiel mit ihren schwarzen,
34
amz - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011
Fotos: Schoke
zum Tiefbett verlaufenden Pendants, sind
sie die beiden bestimmenden Design-Elemente, aus denen ein optisch ausgesprochen dynamischer Gesamtauftritt resultiert. Sie sind als Vier- und Fünf-Loch-Version
in vielen Größen zwischen 16 und 18 Zoll
erhältlich und werden gern an den sportlichen Versionen des Alfa Mito, dem Audi
A1, dem Citroen DS3, Fiat 500, Mini oder
dem Polo GTi eingesetzt.
Die Räder RK dark sowie die klassischen
Versionen RE, RL und RK verbinden Eleganz und Widerstandsfähigkeit. Ersteres resultiert aus dem Design, nämlich
sieben Doppelspeichen mit stabiler
Anbindung am Felgenhorn. Darüber
hinaus ermöglicht die trendige Anthrazit-Lackierung wegen ihrer SchmutzUnempfindlichkeit den Einsatz zu jeder
Jahreszeit. Sie werden in den Größen
7x16 und 7x17 Zoll angeboten. Als
Hingucker erweist sich das Valencia genannte Rad von AEZ. Es wirkt vor allem
auf Grund seiner 21, sich zur Außenseite
der Felge hin öffnenden, polierten Speichen, ausgesprochen filigran. Mit der
„dark“ genannten Version lassen sich
aufmerksamkeitsstarke Kontraste bei
hellen Autos erzielen. Für alle Marken
der Gruppe gibt es darüber hinaus für
den Fachhandel das Ringboard mit Zentrierringen. Übersichtlich sind darauf 32
unterschiedliche Modelle angeordnet.
Sie passen für alle gängigen Fahrzeugmodelle, sind farblich sortiert und sorgen für korrekten wie schlagfreien Sitz
der Räder auf der Achse. Ganz im farbigen Trend liegen auch die BarracudaFelgen. Sie können durch verschiedene
farbige so genannte Colour-Trims noch
weiter individualisiert werden, wie beispielsweise die aktuelle Creation Starzz.
Sie kommt in den Versionen Matt-Black/
Polished in verschiedenen Dimensionen
zwischen 18 und 20 Zoll auf den Markt.
Durch die filigrane Ausführung ist dabei
der direkte Blick auf eine High-TechBremsanlage möglich. Mit Colour-Stickern kann man auch das jüngst vorgestellte Oxigin 16 Sparrow weiter auf den
persönlichen Geschmack des Kunden
anpassen. Mit den Größen 7,5x17, 8x18
Der Markt der Leichtmetallfelgen ermöglicht eine Fülle von Individualisierungsmöglichkeiten.
und 8,5x19 sowie allen gängigen FünfLoch-Anbindungen sind hier – mit ABE
oder Teilegutachten – ausgefallene Kundenvorstellungen realisierbar.
Marktchancen nutzen
und Kunden beraten
Der Markt der Leichtmetallfelgen ermöglicht aktuell noch weitergehende Individualisierungsmöglichkeiten als viele es
vor nicht allzu langer Zeit für möglich gehalten haben. Die daraus resultierenden
Chancen für den einzelnen Betrieb erfordern aber eine entsprechende Information über das Angebot am Markt und
die kurzfristige Beschaffung. Mit umfassender Beratung kann man dem Kunden
vor Ort vor allem eines bieten: das gute
Gefühl, auf alle seine Vorstellungen und
Wünsche kompetent einzugehen und
dabei auch auf Probleme hinzuweisen.
Stichwort ist hier die geprüfte Felge mit
eingegossener KBA-Nummer oder umfassende, nachprüfbare – anstatt immer wieder auftauchender gefälschter
– Gutachten. Hinzu kommt, dass ein
umfassend beratener Kunde im weiteren
Verlauf auch für einschlägiges optisches
Ganz im farbigen Trend liegen die BarracudaFelgen. Sie können durch so genannte ColourTrims noch weiter individualisiert werden.
oder technisches Tuning ansprechbar ist,
wie für die weiteren Angebote des KfzBetriebs oder der Werkstatt.
Bernhard Schoke
Das Angebot von Alufelgen ist ausgesprochen
breit, wenn unter dem Dach einer Gruppe
wie Alacar gleich mehrere Marken – AEZ,
Dezent und Dotz – vertrieben werden.
technik
räder & reifen
Reparatur nein – optische Aufarbeitung ja
_ Bei der optischen Aufbereitung von Leichtmetallrädern
gibt es einiges zu beachten. Dazu informiert man bei der KÜS:
Reparierte Leichtmetallfelgen am Fahrzeug werden bei der Hauptuntersuchung als erheblicher Mangel gewertet.
M
eist geht es ganz schnell,
ein tiefes Schlagloch oder
zu hartes Anfahren am
Bordstein und die edlen
Leichtmetallräder
sind
beschädigt. Dann steht vielfach die
Frage nach Neuanschaffung, Reparatur
oder optischer Aufbereitung im Raum.
Hierzu gibt es klare Normen und auch
gesetzliche Vorschriften, teilt man bei
der KÜS mit. Einer Reparatur, also dem
Eingriff in das Materialgefüge sowie
Wärmebehandlungen und Rückverformungen, erteilte der zuständige Fachausschuss beim Bundesministerium
für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung
bereits 2004 eine klare Absage. Zu den
mittlerweile zahlreich angebotenen Felgenreparaturen warnt auch Hans-Jürgen
Drechsler, Geschäftsführer des Bundesverbandes Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk (BRV e.V., Bonn): „Hier
ist Vorsicht geboten. Denn nur wenn es
sich um eine rein optische Aufarbeitung
von Schäden handelt, dürfen instandgesetzte Leichtmetallräder anschließend
noch im öffentlichen Straßenverkehr
eingesetzt werden.“ Schon vor einigen
Jahren hat sich der zuständige Sonderausschuss „Räder und Reifen“ des
Bundesverkehrsministeriums mit der
Instandsetzung von Alufelgen befasst
und dazu fest gestellt, dass eine Reparatur beschädigter Leichtmetallräder
aus Gründen der Verkehrssicherheit
grundsätzlich abzulehnen ist. Das heißt,
reparierte Felgen dürfen nicht am Fahrzeug in den Verkehr gebracht werden.
Sie werden bei der Hauptuntersuchung
als „Erheblicher Mangel“ eingestuft,
heißt es bei der KÜS. Eine optische Aufbereitung beinhaltet die fachgerechte
Wiederherstellung des Rades in Bezug
auf optische Defekte, also nur oberflächlich sichtbare Kratzer und andere
Unschönheiten. Diese können etwa
durch Polieren, örtliches Anschleifen
oder Grundieren und Lackieren beseitigt
werden. Eine optische Aufbereitung ist
nur dann erlaubt, wenn die Räder ohne
diese Bearbeitung weiterhin genutzt
werden könnten, ohne dass dies zu
technischen oder rechtlichen Einschränkungen führen würde. Den zulässigen
Wichtiger Unterschied zwischen Reparatur und optischer Radaufbereitung bei Alurädern: Reparaturen,
also Eingriffe in das Materialgefüge oder Wärmebehandlung, sind nicht erlaubt.
Foto: KÜS
36
amz - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011
„Beim Unterschied zwischen Reparatur und
optischer Aufarbeitung an Alufelgen gilt als
Faustregel: Reparatur nein – optische Aufarbeitung ja“, meint Hans-Jürgen Drechsler,
Geschäftsführer des Bundesverbandes Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk. Foto: BRV
Rahmen für eine unbedenkliche optische
Aufarbeitung hat der Sonderausschuss
im November genau festgelegt und in
einem Grundsatzpapier dokumentiert:
Darunter ist die fachgerechte technische
Wiederherstellung des Rades hinsichtlich optischer Defekte, durch Polieren,
örtliches Anschleifen, Verrunden von
Kerben, Füllen, Grundieren und Lackieren
zu verstehen. „Als Faustregel kann
gelten, Reparatur nein – optische Aufarbeitung ja“, sagt Drechsler.
Herstellerinformationen beachten
Wichtig ist auch der Hinweis, dass der
Hersteller für seine Produkte eigene
verbindliche Bestimmungen und auch
Grenzen der Bearbeitung festlegen kann.
Denn vor einer optischen Aufbereitung
von Leichtmetallrädern sollten die einschlägigen
Herstellerinformationen
beachtet werden. Aber Achtung, zur optischen Aufbereitung gibt es technische
Einschränkungen. So dürfen beispielsweise nur gegossene und geschmiedete
Räder aufbereitet werden, eine Rundlaufprüfung muss Verformungen im
Felgenbett ausschließen. Zudem darf
keinerlei Rissbildung vorhanden sein.
Eine Beschädigung im Grundmetall des
Rades darf nicht tiefer als ein Millimeter sein und im Bereich der Anlagefläche
des Rades, der Bohrungen, am Mittenloch, am Ventilsitz, an den Innenflächen
von Speichen sowie am Felgenbett darf
nicht aufbereitet oder lackiert werden.
Als wichtig sieht man es bei der KÜS
auch an, dass die Herstellerkennzeichnung und die Typ-Genehmigungszeichen
nicht verändert oder beseitigt werden
dürfen. „Mittels Zertifikaten wird der Anschein der Zulässigkeit von Reparaturen
an Leichtmetallrädern erweckt“, sagt
Christoph Diwo, der Technische Leiter
der KÜS. Diese bestätigen aber lediglich
das Vorhandensein eines Qualitätssicherungssystems in der Reparaturfirma, keinesfalls aber die Zulässigkeit des Verfahjr.
rens.
technik
räder & reifen
Richtungsweisend: Cartec-Anwendungstechniker Julian Banzhaf verleiht dem Felgenring
wieder die originale Oberflächenstruktur.
Fotos: Kuss
Kleine Schäden, großer Ertrag: Das Ausschleifen der Beschädigung erfolgt im Rotationsschleifverfahren und ist meist innerhalb
weniger Minuten erledigt. Der Kunde spart sich
das Geld für eine neue Felge, die Werkstatt
kann schnell Zusatzerlöse erwirtschaften.
Grenzgänger
_ Abschürfungen und Korrosionsschäden an Alufelgen sind
unschön und ärgerlich – und eine neue Felge meist teuer. Mit einem speziellen Verfahren können geschulte Fachleute beschädigte Räder fachgerecht und kostengünstig aufbereiten. Die amz-Redaktion hat sich den „WheelDoctor“ angesehen.
B
ordsteinabschürfungen, Kratzer
und blühende Korrosion sind die
„natürlichen Feinde“ von Leichtmetallfelgen. Solche Blessuren
sehen nicht nur unschön aus und
schmälern die Optik, sondern können sich
im Laufe der Zeit sogar zu einem echten
Sicherheitsrisiko entwickeln. „Schäden an
Alufelgen können gefährlich werden. Aus
unscheinbaren Kerben können Haarrisse
entstehen, die zum Bruch der Felge und
damit zu fatalen Folgen führen können“,
weiß Roland Fuchs, Geschäftsführer und
Inhaber von Cartec Autotechnik in Plüderhausen (www.wheeldoctor.de).
Fuchs befasst sich nach eigenem Bekunden bereits seit über zwanzig Jahren
mit Smart Repair-Konzepten und hat 1998
die Alufelgen-Aufbereitung mittels des
„WheelDoctor“-Verfahrens
„erfunden“.
Seither hat der clevere Geschäftsmann
sowohl die Maschine als auch das Bear-
beitungsverfahren und die zum Aufbereiten notwendigen Produkte beständig zu
einem TÜV-geprüften Komplettsystem
weiterentwickelt – inklusive dazu passendem Marketingkonzept.
Großes Marktpotenzial
„Experten schätzen, dass es in Deutschland rund 31 Millionen beschädigte Alufelgen gibt, von denen man rund 90 Prozent
wieder aufbereiten könnte“, berichtet der
geschäftstüchtige Schwabe. Half bislang bei Bordsteinschrammen, Kratzern
und blühender Alukorrosion meist nur
der Kauf einer neuen Felge, so biete das
„WheelDoctor“-Verfahren eine preiswerte
und fachmännische Alternative, um derartige Schäden zu beseitigen. Darüber hinaus
ist laut Fuchs die „WD 200“ genannte Bearbeitungsmaschine – das Herzstück des
„WheelDoctor“-Konzepts – hervorragend
auch zum Hochglanzpolieren geeignet –
was weitere Einnahmequellen erschließt
und zu einer schnellen Amortisation führt.
Eine lukrative Klientel seien zudem Besitzer
Komplett-Konzept: Mit der Spraydose bekommt die aufbereitete Felge auf dem von
Cartec entwickelten Absaug-Lackiertisch
wieder ihre originale Farbe. 16 verschiedene
Silber-Farbtöne stehen zur Verfügung.
38
amz - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011
von Alufelgen, die als Ersatzteil nicht mehr
erhältlich sind oder nicht mehr hergestellt
werden. Auch der Gebrauchtwagenpark
biete viel Potenzial: „Anstatt Preisabschläge wegen beschädigter Felgen zu machen,
ist eine Aufarbeitung deutlich wirtschaftlicher“, erklärt Fuchs.
„Mit nur einer aufbereiteten Alufelge pro Woche ist die Leasingrate für das
„WheelDoctor“-System bezahlt“, rechnet
der Smart-Repair-Experte vor. Basis seiner
Kalkulation sind eine durchschnittliche
Bearbeitungszeit von 30 Minuten und
ein durchschnittlicher Nettoertrag von
68,- Euro pro Felge, die einer monatlichen
Netto-Leasingrate von 270,91 Euro (Laufzeit 54 Monate, Restwert zehn Prozent)
gegenüberstehen.
Arbeiten in engen Grenzen
Ein Aufbereiten beschädigter Felgen ist
allerdings nur in engen, genau definierten
Grenzen möglich – beispielsweise, solange keine Gefügeschäden, Verformungen,
tiefe Kerben oder gar Risse zu beklagen
sind. Fuchs weist darauf hin, dass es sich
bei dem „WheelDoctor“ um eine zulässige optische Aufbereitung und nicht um
eine unzulässige Reparatur beschädigter
Felgen handelt. Eine Wärmebehandlung,
das Rückverformen oder gar Aufschweißen
und Abdrehen lehnt Fuchs ab. Auch das
Bundesverkehrsministerium hat in einem
Schreiben vom 10. Oktober 2008 solche Instandsetzungsmaßnahmen als unzulässig
bezeichnet.
„Wir haben deshalb schon 2004 einen
eigenen Grenzwertkatalog entwickelt,
der eindeutig beschreibt, welche Schadensarten sich aufbereiten lassen und
welche nicht. An diesem Grenzwertkatalog orientieren sich unter anderem auch
verschiedene Automobilhersteller, zudem
war er die Grundlage für die Prüfung unseres Reparaturverfahrens durch den TÜV
Süd“, erklärt Fuchs. Mit Schreiben vom
5. November 2010 bestätigt der zustän-
als Fertiglack für die Spritzpistole gibt. Den
Farbton kann der Anwender mit Hilfe eines
zum Set gehörenden Farbfächers ermitteln.
Potenziale ausschöpfen
Geht: Solche Schäden liegen im zulässigen Grenzbereich und lassen sich mit
dem „WheelDoctor“ beheben. Kerben und
Schrammen dürfen maximal einen Millimeter tief im Grundmetall sein, zudem gilt ein
Maximalabstand von 50 Millimetern vom
Felgenhorn zum Felgenzentrum hin.
Geht nicht: Starke Abschürfungen (oben),
Gefügeschäden (Mitte) oder Risse (unten) sind
für die Aufbereitung tabu. Das Reparieren solcher Schäden ist laut Bundesverkehrsministerium unzulässig – zumindest, wenn die Felgen
weiter im Straßenverkehr verwendet werden
sollen. Fotos: Cartec (4)
„Der Markt für den „WheelDoctor“ ist
groß“, betont Cartec-Chef Fuchs. Vielversprechend seien die saisonalen Radwechsel, aber auch eingelagerte Kundenräder
böten viel Potenzial, um dem Besitzer eine
fachgerechte Felgenaufbereitung anzubieten – und damit die Werkstattauslastung
zu erhöhen und zusätzliche Gewinne zu erwirtschaften, erklärt Fuchs. Das Aufbereiten selbst könne man dann ohne Zeitdruck
in der Zwischensaison erledigen.
Damit Werkstätten potenzielle Kunden auf die neue, spezielle Dienstleistung aufmerksam machen können,
hat der Smart-Repair-Experte für den
„WheelDoctor“ ein eigenes Marketingkonzept entwickelt, das unter anderem
Tools für die direkte Kundenansprache
und die Außensignalisation enthält.
Klaus Kuss
dige Sachverständige die Zulässigkeit des
von Cartec entwickelten Aufbereitungsverfahrens. Demnach ist der „WheelDoctor“
geeignet, um „bei bestimmungsgemäßer
Anwendung fachgerechte optische Aufbereitungen gemäß der Beschreibung zur
optischen Radaufbereitung durchzuführen“. Deshalb liefere Cartec keine Maschine
ohne entsprechende Schulung aus, erklärt
Fuchs. Zudem erhält der Teilnehmer ein
Zertifikat, welches dessen erworbene Fachund Sachkompetenz belegt.
Dem Grenzwertkatalog zufolge dürfen
die Beschädigungen maximal in einer 50
Millimeter breiten Zone vom Außenhorn
zur Felgenmitte hin liegen und die Kerbe(n)
nicht tiefer als maximal ein Millimeter im
Grundmetall sein. Überdies darf die Felge durch die Beschädigung weder einen
Rundlauffehler noch eine Verformung
erlitten haben. „Beides muss der Anwender prüfen, bevor er die Felge bearbeitet“,
erklärt Julian Banzhaf, Anwendungstechniker und Schulungsverantwortlicher bei
Cartec. Zum Prüfen spannt Banzhaf die Felge auf die Maschine und verwendet eine
Messuhr sowie einen entsprechend modifizierten Messschieber.
Schnell erledigt
Erfüllt die Felge die Kriterien des Grenzwertkatalogs, ist das Ausschleifen der
Beschädigungen aufgrund des Rotationsschleifverfahrens innerhalb weniger Minuten erledigt. Zum Bearbeiten wird die Felge
in schräger Position zentral aufgespannt. Der
Arm mit der rotierenden
Schleifscheibe lässt sich
über ein Kardangelenk
sicher und kontrolliert
führen und der Antriebsmotor lässt die Felge mit
konstanter Geschwindigkeit rotieren. „In den
meisten Fällen kann der
Reifen sogar auf der Felge verbleiben“, erklärt
Banzhaf.
Abhängig von Felgendesign und Schadensbild kommen unterschiedlich gekörnte
und
strukturierte
Schleif- und Polierscheiben zum Einsatz. Mit
diesen stellt der Anwender je nach Art der Felge
entweder das originale
Oberflächenbild
wieder her, etwa bei glanzpolierten Felgen, oder
schafft damit die Basis
für eine anschließende
Lackierung der Felgenoberfläche.
Hierfür
bietet Cartec ein passendes Lacksortiment
aus 16 verschiedenen
Silber-Farbtönen, die es
entweder als Spray oder
amz - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011
39
technik
räder & reifen
Bei allem Stress sollten die Mitarbeiter
in der Werkstatt nie die Ruhe verlieren.
Fotos: Delticom
Wer noch über keinerlei E-Mail-Adressen seiner Kunden verfügt, kann die
aktuelle Reifen-Saison für die Abfrage
nutzen.
Vorsicht: Spam-Filter
Hochsaison:
Beim Reifenwechsel ruhig bleiben
_ Zum saisonalen Reifenwechsel herrscht in der Werkstatt Hochbetrieb.
Denn wie durch Geisterhand wollen alle Kunden sehr plötzlich ihre Sommerreifen haben. Da braucht es gute Organisation und Durchblick.
Doch man kann ganz leicht einen kühlen Kopf bewahren.
I
n vielen Betrieben hat sich inzwischen
das Reifenfrühstück am Samstag
durchgesetzt. Es muss im Vorfeld allen
Kunden kommuniziert werden. Ganz
wichtig dabei: vorherige Terminplanung. Im richtigen Takt können dann die
Kunden bei einer Tasse Kaffee entspannt
auf ihr Fahrzeug warten. Natürlich sind
auch zwei oder drei Samstags-Termine
möglich.
Es gilt also, zunächst einmal die Kunden anzuschreiben, die ihre Reifen bereits
im Betrieb eingelagert haben. Wer gern
mehr Kunden zu einem Wechsel bewegen möchte, schreibt selbstverständlich
auch die Kunden an, die diesen Service
bisher nicht nutzen. Und auch das sollte
gut vorgeplant werden. Wer hierfür keine Terminplanung macht, wird sich bald
in einer Gruppe ungeduldig wartender
Kunden wiederfinden.
Einladung per Mail
Hier erweist es sich als nützlich, auf die
E-Mail-Adressen der Kunden zurückzugreifen. Denn die Kommunikation
40
amz - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011
per E-Mail wird laut einer aktuellen
Studie der Marktforscher von Puls von
40 Prozent der Kunden ausdrücklich
gewünscht. Weniger als 30 Prozent
wünschen sich einen Brief. Mit einer
elektronischen Einladung zum Reifenwechsel liegt man also genau richtig.
Schöner Nebeneffekt: das spart eine
Menge Porto.
Aber Vorsicht: das Versenden von
E-Mails an bestehende Kunden ist nur
dann erlaubt, wenn diese auch vorher
dazu ihr Einverständnis gegeben haben. Wer dabei also auf Nummer Sicher gehen will, lässt seinen Kunden
ein kleines Formular ausfüllen, in dem
er die E-Mail-Adresse angibt und sich
mit Informationen auf elektronischem
Wege einverstanden erklärt. Dazu
wird auf jeden Fall seine Unterschrift
gebraucht. Wer aber freundlich fragt,
wird nur selten eine Absage erhalten.
Dass die Profiltiefe standardmäßig
gemessen wird, versteht sich von selbst.
Foto: Automeister
Beim Versenden von E-Mails lauert noch
ein weiterer Stolperstein: die SpamFilter. Sie reagieren meist schon, wenn
eine Mail zu viele Adressaten gleichzeitig
enthält. Das lässt sich dadurch vermeiden, dass man ein Programm zum professionellen E-Mail-Versand einsetzt, das
für jeden einzelnen Empfänger wie bei
einem Serienbrief eine separate persönliche E-Mail erzeugt. Das hat nicht nur
den Vorteil, dass der Spam-Filter überwunden wird, gleichzeitig ist diese persönliche Ansprache auch bei den Adressaten wesentlich beliebter.
Wer seine Reifenwechsel-Termine
derart vorgeplant hat, kann sich an die
Organisation machen. Für das ReifenFrühstück gilt es, alle Mitarbeiter zu mobilisieren. Denn sie werden in Werkstatt
und Annahme gebraucht. Man sollte sich
im Vorfeld um ausreichend belegte Brötchen und natürlich Kaffee kümmern und
die Chance nutzen, sich bei den Kunden
auch als netter Gastgeber zu präsentieren. Dann ist das Warten für die Kunden
richtig angenehm und sie werden den
Betrieb gern weiterempfehlen.
Empfehlung anstoßen
Überhaupt: die Weiterempfehlung. Sie
ist oftmals der Schlüssel zu neuen Kunden. Denken Sie daran, Empfehlungsgut-
?
R
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H
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F
N
EI
G
Der Reifenwechsel sorgt für eine Menge Hektik. Richtig organisiert
ist er ein gutes Kundenbindungsinstrument.
scheine zur Verfügung zu halten, die sowohl dem Empfehlenden als auch dem neuen Kunden einen deutlichen Vorteil
bieten.
Es ist nichts Neues, dass der Reifenwechsel oft die einzige
Chance ist, das Fahrzeug des Kunden in Augenschein zu nehmen. Und die sollte man – trotz aller Hektik – nutzen. Denn
gerade während der Wartezeit bietet sich die Möglichkeit, mit
dem Kunden ins Gespräch zu kommen und ihm eventuell zusätzliche Leistungen oder Zubehör anzubieten.
Zubehör gut
sichtbar präsentieren
Wissen denn wirklich alle Kunden, welches Zubehör der Betrieb anbietet? Eine Möglichkeit ist es, möglichst viel Zubehör
während des Reifen-Frühstücks auszustellen. Autos mit Dachbox und passender Beschriftung können sichtbar platziert
werden. Ebenso Fahrradträger und anderes Zubehör. Um die
Mitarbeiter nicht allzu sehr zu belasten kann man passend
zu den ausgestellten Produkten schriftliche Informationen in
einem Flyer bereithalten. Der versorgt die Kunden auch dann
mit Informationen, wenn alle Mitarbeiter schwer beschäftigt
sind.
Übrigens: wichtig ist es auch, alle Mitarbeiter im Vorfeld
auf die hektische Reifensaison einzustimmen. Ein rechtzeitiges Meeting mit allen Mitarbeitern, in dem bereits die Aufgaben verteilt werden, ist da eine gute Vorbereitung. Hier
können gemeinsam alle wichtigen Fragen durchgesprochen
werden. Es schadet auch nicht, die Mitarbeiter nach eigenen
Ideen für einen reibungslosen Ablauf zu fragen. Vielleicht haben sie ja noch eine gute Idee, wie der Reifenwechsel noch
besser vonstatten gehen könnte.
Danke sagen
Und auch nach Abschluss der Aktion sollte man die Mitarbeiter nicht vergessen. Spätestens die gemeinsame Weihnachtsfeier ist der richtige Zeitpunkt, sich bei ihnen zu bedanken.
Aber: ein Lob und Dank nach den hektischen Reifentagen kostet nichts und würdigt das Engagement der Beteiligten. fw
Wir haben die Lösung:
Ölfilter von MANN-FILTER
Öl erfüllt im Motor eine Vielzahl von Aufgaben,
doch dabei ist es ständig Verunreinigungen
ausgesetzt. Ein Ölfilter von MANN-FILTER erhält die Reinheit und damit die Funktion des
Öls. Das erhöht die Zuverlässigkeit und erhält
die Lebensdauer des Motors. Denken Sie deshalb
beim Ölwechsel immer auch an den Austausch
des Ölfilters.
MANN-FILTER bietet höchste Filtertechnologie in
Erstausrüstungsqualität für alle gängigen Fahrzeuge.
technik
räder & reifen
DBV in Würzburg hat einiges zu bieten: Weit
mehr als 300 verschiedene DBV-Räder ergeben
in Kombination mit den zahlreich möglichen
Reifengrößen und -marken fast zwei Millionen
mögliche Rad-Reifen-Kombinationen – nur mit
DBV-Felgen. Hinterlegt sind dafür über 11.000
ABE und Gutachten.
Nutzen statt jammern
_ Fachhandelsplattformen wie Reifensystem.eu oder dbv.eu gelten
als passende Antwort auf die Preissuchmaschinen für Endverbraucher.
Die B2B-Handelsplattformen bieten bei Lieferengpässen in der Reifensowie Räderbranche dem Fachhandel vielversprechende Möglichkeiten.
V
iele Händler sehen im Internethandel die Gefahr, dass ihnen
dadurch Kunden wegbrechen
können. Entsprechende Untersuchungen
von
Marktforschungsinstituten und Fachhandelsorganisationen belegen diese Bewertungen.
Allerdings bestehen auch Chancen, wenn
man sich das Internet für sein Geschäft zu
Nutze machen kann. Dies gilt insbesondere dann, wenn es attraktive Möglich-
keiten gibt, wie sie die in Kaiserslautern
beheimateten Spezialisten von Reifensystem nutzen. Die einschlägig internetvorbelasteten David Detjen und Alexander
Beyer trafen hier mit der umfassenden
Reifen-Vertriebs-Expertise von Helmut
Haak zusammen. Innerhalb von rund 1,5
Jahren stellten die Praktiker eine Fachhandelsplattform auf die Beine, die inzwischen
viele andere weit hinter sich gelassen hat.
Ausschlaggebend dafür sind ganz einfach die Vorteile, die den Fachhändlern
geboten werden können. Dazu zählen die
Köpfe, die für das System stehen und es
mit Leben erfüllen. Dafür unterhält man
eigens ein komplettes Backoffice. Und in
den Fällen, in denen das System keine
automatische Hilfestellung ermöglichen
kann, gibt es dort mit Matthias Wolf
einen Mitarbeiter, der sich persönlich um
solche Einzelfälle kümmert. Parallel dazu
arbeiten die Branchenkenner mit einem
Außendienst. Auch hier ist die umfassende Kenntnis des Reifen- und Rädermarktes die relevante Voraussetzung für
die jeweiligen Mitarbeiter. „Denn nur mit
entsprechender Branchenerfahrung kann
man einem gestandenen Reifenhändler
oder Werkstatt-Inhaber die Vorteile des
Systems aus deren tagtäglichen Anforderungsgeschehen heraus leicht verständDas Modul Faktura mit seinem Warenwirtschaftssystem verschafft dem Handel die
Möglichkeit, alle entsprechenden Geschäftsvorgänge auch buchhalterisch komplett
abzuwickeln.
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amz - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011
lich nahe bringen“, meint Geschäftsführer
Haak. Und die Vorteile können sich sehen
lassen. Neben der intuitiv zu bedienenden
Benutzeroberfläche mit Komfort- und
Match-Code-Suche, werden die Angebote
der geprüften Großhändler angezeigt.
Aber das ist nicht alles. Seit Jahresbeginn
bekommt jeder Neukunde gratis ein ReifenShopSystem zur Verfügung gestellt.
Damit können die Fachhändler sowie
Werkstätten auf ihrer Homepage einen
eigenen Shop mit Endverbraucherpreisen
installieren. Selbst eine vorhandene CILinie wird auf Wunsch darin umgesetzt.
Als Alleinstellungsmerkmal hat Reifensystem den branchenbekannten Preismonitor. Damit haben die angeschlossenen Unternehmen einen statistischen
Anhaltspunkt über das Preisgefüge in den
B2C-Preissuchmaschinen.
Business-orientiert ist auch ein weiteres Merkmal: Der Merkzettel. Er gibt
dem B2B-Kunden die Möglichkeit, ohne
seine speziellen Abläufe im Betrieb zu
unterbrechen, wichtige Artikel vorzumerken und diese anschließend direkt
zu bestellen. Außerdem verschafft das
Modul Faktura mit seinem Warenwirtschaftssystem dem Handel die Möglichkeit, alle entsprechenden Geschäftsvorgänge auch buchhalterisch komplett
abzuwickeln. Dazu tragen auch die
Schnittstellen für EC-Karten-Leser, das
integrierte Mahnwesen und die umfassende Kunden-/Lieferantenverwaltung
bei. Darüber hinaus erhalten aktive Unternehmer (bei 25 Orders) ihre gesamte
Monatsgrundgebühr zurück. „Langfristige Kundenbeziehungen sind das erklärte Ziel und so gesehen das Win-winReifensystem“, sagt Haak.
Räder-/Felgen-Shop dbv.eu
Als „Macher in der Branche“ hat der anpackende Würzburger Unternehmer Norbert Bathon in den vergangenen Jahren
den umfassenden Räder-/Felgen-Shop
dbv.eu aufgebaut. Aus kleinsten Anfängen – bei der Übernahme 1977 hatte das
Unternehmen DBV gerade einmal einen
Umsatz von 1,6 Millionen DM – wuchs es
im Verlauf der Jahre auf heute mehr als
80 Millionen Euro Umsatz an. Unter dbv.
eu findet man inzwischen eine anerkannte Datenbank für Reifen und Alufelgen,
die sämtliche serienmäßige COC-Reifendaten enthält. Eine Suchmaschine bietet
intelligent verknüpft inzwischen Zugriff
auf mehr als 3,4 Millionen Rad-/Reifen- trotz der allgemein prognostizierten Engkombinationen, insbesondere für die pässe lieferfähig zu sein. Und hier hat die
hauseigenen DBV-Aluräder. Dabei bietet DBV einiges zu bieten: Weit mehr als 300
sie zusätzlichen Mehrwert für Business- verschiedene DBV-Räder ergeben in KomKunden, wie zum Beispiel die Felgenan- bination mit den zahlreich möglichen Reischlussdaten oder die Implementierung fengrößen und -marken fast zwei Millioder Stahlradkompletträder. Im Shop nen mögliche Rad-Reifen-Kombinationen
findet man dazu neben den eigenen De- – nur mit DBV-Felgen. Hinterlegt sind
signs der Marke DBV auch die Linie ATP dafür über 11.000 ABE und Gutachten.
mit ihrem Programm für SUV- und Ober- Auch hier haben die Unterfranken eine
klassen-Fahrzeuge. Um die Lieferfähigkeit Sonderstellung. Sie sind seit 1994 vom
weitgehend im Griff zu haben, gibt es am Kraftfahrtbundesamt (KBA) als Hersteller
Firmensitz im Würzburger Hafen ein gut von Alufelgen – in der Bandbreite von 13
sortiertes Lager. Rund 50.000 Stück sind bis 20 Zoll – zugelassen.
dort vorrätig, um auch in Spitzenzeiten,
Anzeige_01-2011_PortiloFamilie_210x148_4c.qxd 21.03.2011 08:24 Seite 1
Bernhard Schoke
wie der bevorstehenden Umrüstsaison,
Fachhandelsplattformen wie
ReifenSystem.eu oder dbv.eu
sind nicht nur die Antwort auf
die B2C-Preissuchmaschinen im
Internet. Sie bieten bei Lieferengpässen
in der Reifen- sowie Räderbranche
eine vielversprechende Möglichkeit
für den Fachhandel. Fotos: Schoke
Westfalia Portilo
Das innovative Transportsystem
PortiloBox:
Mehr Stauraum, mehr Freiraum
Zusätzlicher, schmutzunempfindlicher,
abnehmbarer Kofferraum auf dem Portilo
mit 200 l Fassungsvermögen.
PortiloSki:
Flexibel zu jeder Jahreszeit
Zusätzliche Transportmöglichkeit für
(Winter-)Sportgeräte auf dem Portilo mit
51 kg Zuladung für bis zu 4 Paar Ski oder
4 Snowboards.
Portilo:
Der Maßstab für Kompaktheit
Fahrradträger für 2 Räder, erweiterbar für den
Transport eines 3. Fahrrads.
60 kg Zuladung.
Kompakte Abmessungen und gute Bedienbarkeit zeichnen den Portilo aus.
CCC-Wertung:
WESTFALIA-Automotive GmbH
Am Sandberg 45 D-33378 Rheda-Wiedenbrück
www.westfalia-portilo.de
★★★★
PortiloPlattform:
Der universelle Transportpartner
Zusätzliche, schmutzunempfindliche,
abnehmbare Ladefläche mit 54 kg Zuladung auf dem Portilo.
technik
räder & reifen
Michael Saitow ist Geschäftsführender Gesellschafter der Tyre24 GmbH. Die Tyre24Unternehmensgruppe besteht aus einem Team
von 100 Mitarbeitern mit umfangreichem
Expertenwissen und langjähriger Erfahrung im
Räder- und Reifensegment.
Pneus aus dem Netz
_ Das in Kaiserslautern ansässige Unternehmen Tyre24 betreibt mit
der B2B-Online-Handelsplattform www.tyre24.de die Schnittstelle zwischen Reifengroß- und Einzelhandel sowie eine Reifenhändler-
Preissuchmaschine und die Shopsysteme Tyre Shopping Pro und Reifen-Info-System.
F
rüher füllten die Reifenhändler vor
der Saison ihr Lager mit einer übersichtlichen Anzahl an Reifenmarken
sowie -größen auf und verkauften
diese dann in der Saison. Als Folge
kauften die Kunden die Pneus, die vom
Reifenhändler empfohlen wurden, und
das Lager war nach der Saison leer. Heute
informieren sich laut einer aktuellen
Infratest-Studie immer mehr Kunden
vor einer Kaufentscheidung im Internet,
lesen Testberichte, suchen sich einen
Reifen aus und ermitteln den günstigsten
Marktpreis. Das macht die Bevorratung
immer riskanter.
Die Internetplattform Tyre24 gibt
dem Reifenhandel ein Mittel zur Hand,
womit dieser genau die Großhändler findet, die die benötigten Reifen oder Felgen
auf Lager haben. Auch Bezugsquellen für
Reifen/Felgen, die fast ausverkauft sind
oder die nur wenige Großhändler auf
Lager haben (exotische Marken oder Spezialreifen), lassen sich auf der Plattform
finden. Bei www.tyre24.de können meist
auch noch für den gleichen Tag Reifen bestellt werden. Dadurch sollen die Händler finanziell flexibel und nicht auf ihrer
Ware sitzen bleiben. Nach eigener Aussage ist www.tyre24.de die aktuellste
elektronische Preisliste von über 300
Reifen- und Felgengroßhändlern sowie
Herstellern aus Deutschland, Holland,
Belgien, Luxemburg, Österreich und Polen. Die Datenbank beinhaltet über sechs
44
amz - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011
Millionen Artikel mit einer Auswahl an
Reifen (alle Pkw-, Motorrad-, Offroad-,
LLkw-, Lkw-, Sonderreifen) und Felgen
(Alufelgen, Stahlfelgen, Pkw-/Lkw-Felgen) aller Hersteller und Ausführungen
(auch Eigenmarken). Der Artikelstamm
beinhaltet auch Demontageartikel, DADecken und ältere Reifen (DOT älter als
drei Jahre).
Das Angebot wird von fast allen
Großhändlern mehrmals in der Stunde
aktualisiert, was sich als Verwaltungsvorteil erweist, weil direkt und ohne
Provision beim Großhändler 24 Stunden
am Tag, 365 Tage im Jahr, bestellt werden kann. Zudem weist Michael Saitow,
Geschäftsführender Gesellschafter der
Tyre24 GmbH, darauf hin, dass www.
tyre24.de seinen Kunden nicht nur einfach eine Vermittlungsplattform im
B2B-Bereich bietet, sondern auch zahlreiche Serviceleistungen. Als Beispiel
dafür nennt er den technischen Support,
wo viele Fachleute aus der Branche zur
schnellen Beratung und Hilfestellung zur
Verfügung stehen.
Schnittstelle zwischen Reifengroß- und Reifeneinzelhandel
Die Tyre24 GmbH aus Kaiserslautern wurde 2002 von Saitow gegründet und betreibt mit ihrer Online-Handelsplattform
www.tyre24.de die Schnittstelle zwischen
Reifengroß- und Reifeneinzelhandel. Nach
eigener Aussage ist Tyre24.de mit einem
Marktanteil von mehr als 80 Prozent die
größte deutsche B2B-Onlineplattform für
den Reifenhandel. Rund 13.000 Reifenhändler, Autohäuser und Werkstätten in
Deutschland nutzen die Onlineplattform
zur Beschaffung von Reifen und Felgen.
Vor diesem Hintergrund definierte
Saitow die Ziele für 2011: „Wir wollen
weiterhin gesund expandieren und weiterhin so erfolgreich und wirtschaftlich
wie bisher agieren. Nachdem unsere
Plattform bereits in Polen, Frankreich
und Österreich am Start ist, werden wir
2011 die Weichen stellen, um die Onlineplattform global zu etablieren und durch
weitere Produktentwicklungen für einen größeren Kundenkreis noch interessanter zu machen.“
Im März 2007 wurde in Deutschland
das Endkundenportal www.reifen-vorT y re - B usiness
Die Beratungssysteme
von Tyre24
Mit dem Reifen-Informations-System
(RIS) bietet die Tyre24 GmbH ihren Kunden in Deutschland die Möglichkeit, die
Reifen für ihre Endkunden zu visualisieren. Musste früher der Einkaufspreis mit
der Hand vor dem Endkunden verdeckt
werden musste, ermöglicht RIS dem
Händler ein umfassendes EndkundenBeratungssystem. Hersteller, Preisklasse, Testberichte, ein professionelles
Profilbild und alternative Angebote
sollen den Reifenverkäufer im Beratungsgespräch unterstützen. Weiterer
Vorteil des RIS ist die Selbstdarstellung
im Internet: Jeder Händler, der es nutzt,
kann dies auf seiner Webseite einbinden.
Die Bestände greifen dabei automatisch
auf www.tyre24.de zu. Somit kann sich
der Endkunde via Internet von zu Hause
aus über die Produkte informieren
und selbst Angebote ausdrucken sowie
bestellen. Der Verkaufspreis wird vorab
vom Händler kalkuliert. Die Benutzeroberfläche des Reifen-Informations-Systems kann individuell gestaltet werden.
Der Kunde hat somit den Eindruck,
dass es sich um den Online-Shop seines
Händlers handelt. Jeder Händler kann
das Erscheinungsbild seines RIS-Shops
individuell gestalten. Firmenlogo und
Shop-Name können problemlos angepasst werden. Das Reifen-InformationsSystem können Kunden der Tyre24
GmbH gegen eine Nutzungsgebühr von
22 Euro im Monat erwerben.
[advertorial]
Neue Philips
Tagfahrlichter bringen
Abverkäufe in Fahrt
Mit LED DayLight 8 können Autofahrer ihre
Autos individuell gestalten, beim Fahren am Tag
wie bei Nacht – und das bedeutet: ein zusätzliches
Verkaufsplus für den Handel!
Rädersuche bei Tyre24.
Zusammen mit dem Marktführer
im Bereich der Fahrzeugbeleuchtung
und den neuen LED DayLights
erweitern Händler sinnvoll ihr bestehendes
Produktangebot, denn:
• Die Gesetzgebung schreibt Tagfahrlicht in allen
neuen Fahrzeugmodellen in Europa vor
• Das Absatzpotenzial für Tagfahrlichter wird in
diesem Jahr seinen Höchststand erreichen
Mit einer großen Anzeigenkampagne steigert
Philips den Kundenverkehr
im Handel
Reifensuche bei Tyre24.
LED DayLights von Philips werden massiv
beworben, um den Verkauf anzukurbeln:
• Mit Werbung in Automobil- und
Sportzeitschriften wie Auto Bild, Sport Bild
oder Auto Test
• Die Kampagne läuft von April bis Juni und
wird von rund 44 Millionen Menschen
gesehen werden
Zusätzlich profitieren Händler mit auffälligem und
nützlichem Werbematerial sowie einem LEDDemomodul von noch höheren Absatzzahlen.
Tyre24 betreibt mit seiner B2B-Online-Handelsplattform
www.tyre24.de die Schnittstelle zwischen Reifengroßund Reifeneinzelhandel. Fotos: Tyre24
ort.de ins Leben gerufen, das einen Preisvergleich
von über 4300 Reifenhändlern aus ganz Deutschland ermöglicht. Der Kunde kann auf dem Portal
die Reifenhändler in seiner Region hinsichtlich des
Preises, der angebotenen Leistung und der Entfernung zum Wohnort vergleichen. Mit dem Kauf
des Felgenherstellers AZEV kam am 1. Juli 2009
ein neues Geschäftsfeld hinzu. Die AZEV Alurad
GmbH fertigt die Felgen auf Nachfrage erst nach
jr.
Eingang der Bestellungen.
Weitere Einzelheiten auf
www.led-nachruesten.de
technik
räder & reifen
Ein gut organisiertes Reifenlager spart
Zeit und Geld und steigert den Ertrag.
Fotos: Väthröder
Einlagern mit Weitblick
_ Wer das Einlagerungsgeschäft profitabel betreiben will,
sollte ab der ersten Radmutter perfekt organisiert sein. Provisorische Lösungen verderben auf Dauer nur das Geschäft.
U
nternehmerischer
Weitblick
spielt im Leben und Wirken
von Gottfried Scholz seit Gründung seiner Firma Scholz Regalsysteme GmbH im Jahr 1985
eine entscheidende Rolle. Damals noch
auf Regalsysteme zur Aktenlagerung
in Banken und Versicherungen spezialisiert, erkannte er schnell die wachsende
Bedeutung elektronischer Speicher- und
Archivierungssysteme und suchte nach
neuen Märkten für seine patentierten
Steckregale. Fündig wurde er in der Autohaus- und Werkstattbranche, wo Lagerplatz oft knapp und teuer und effektive
Raumausnutzung bares Geld wert ist.
Weitblick zeigte Scholz aber nicht nur bei
der Weiterentwicklung seines Unternehmens, das heute international agiert und
eine Vielzahl von Patenten und Schutzmarken inne hat. Vielmehr beobachtete
er konsequent die Entwicklung vor allem
im Geschäft mit der Räder- und Reifeneinlagerung und kann deshalb heute maßgeschneiderte Komplettsysteme anbieten,
angefangen von der Planung über die Einrichtung bis hin zu Einlagerungssoftware
und Marketingpaketen.
Effektive Planung
Die Einlagerung von Kundenrädern ist
Kundenbindungsmaßnahme und Ertrags-
46
amz - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011
bringer – wenn sie funktioniert. Sie zählt
heute zu den Standard-Serviceleistungen,
ist aber alles andere als standardisierbar.
Zu unterschiedlich sind die räumlichen
Voraussetzungen und betrieblichen Abläufe. Halbherzige Ansätze und provisorische Lösungen sind von vorne herein
zum Scheitern verurteilt, denn es braucht
mehr als ein selbst gezimmertes Regal
in der ausgedienten Waschhalle oder einen alten Container im Hinterhof. Für ein
rentables Geschäft spielen die Faktoren
optimale Flächennutzung und einfaches
Handling eine ausschlaggebende Rolle.
Die Planungsspezialisten bei Scholz Regalsysteme ermitteln für die unterschiedlichsten Vorgaben die ideale Raumausnutzung und haben dabei auch stets die
optimalen Arbeitsabläufe im Blick. Es
spielt keine Rolle, ob es sich um vorhandene Räumlichkeiten oder Neubauplanungen handelt. Ein eigener Außendienst
steht beratend zur Seite und nimmt auf
Wunsch gleich das Aufmaß. Es können
aber auch Baupläne als Grundlage einer
Lagereinrichtung eingereicht werden.
sen oft nicht mehr in Regale, die vor zehn
oder zwanzig Jahren installiert wurden.
Die Folge: große Räder werden oft nicht
mehr im Regal, sondern in den Gängen
gelagert oder ganz nach oben gewuchtet, wo noch Luft ist. So wird nicht nur
kostbarer Raum verschenkt, sondern der
Einlagerungsservice artet in eine wahre
Plackerei aus. Immerhin werden mit 100
Radsätzen bis zu zehn Tonnen Gewicht
bewegt – und das in jeder Saison. Die Lagerung an unterschiedlichen Orten kann
nicht mehr ordentlich dokumentiert
werden, es wächst die Gefahr, dass Räder vertauscht werden oder nicht mehr
auffindbar sind. All dies führt zu nachlassender Motivation bei den Mitarbeitern
und zu verärgerten Kunden. Der Einlagerungsservice als Ertragsbringer und Kundenbindungsmaßnahme geht dann als
Schuss nach hinten los.
Bei Scholz Regalsysteme hat man
deswegen das Rad-Mark-Konzept entwickelt, eine Kombination aus flexiblen
Regalsystemen, einem Rädermarkierungs- und Organisationssystem und
verschiedenen Arbeitshilfen für den
schnellen sowie sicheren Einlagerungsservice. Das Magazin-Regalsystem kann
aus unterschiedlichen Traversen, Pfosten und Reifenträgern zusammengesetzt werden und ermöglicht so zum
einen die optimale Raumausnutzung,
zum anderen sind die Regale passgenau
auf unterschiedliche Rädergrößen abgestimmt. Gleichzeitig sind sie in der Breite
veränderbar, um auf wechselnde Ansprüche reagieren zu können. Das System ist
außerdem so flexibel, dass Hindernisse
wie Verteilerkästen, Fenster, Stützpfeiler
oder Heizkörper umbaut werden können.
Zubehörteile wie die patentierten ARSAbrollböden für leichteres Ein- und Auslagern oder ummantelte Traversen für
den Felgenschutz ergänzen das System.
Optimal mit Farbe
Das Konzept setzt sich in der von Scholz
entwickelten YeSiReB-Räderlogistik fort.
Für alle Größen
Die Anforderungen an ein Räderregal
haben sich in den vergangenen Jahren
weitreichend verändert. Die Räder sind
größer und schwerer geworden und pas-
Der „Gorilla“ ermöglicht schnelles und kraftsparendes Einlagern auch in hohen Regalen.
Die Rad-Mark-Plaketten sind einfach
anzubringen, halten ewig und erleichtern
die Zuordnung.
Die Räder werden je nach ihren Größen
in vier Kategorien eingeteilt. Diese sind
Yellow (Gelb), Silver (Silber), Red (Rot,
für hohes Gewicht) und Blue (Blau). Sowohl die Regalfächer als auch die Räder
werden mit dem Rad-Mark Kros, dem
Kunden-Räder-Organisations-System,
farblich markiert und nummeriert. Die
lasergravierten Kunststoffschilder für die
Rädermarkierung werden mittels Befestigungsgummi angebracht und sind so
im Gegensatz zu Klebeetiketten auch auf
nassen Rädern sofort anzubringen – Verwechslungsgefahr ausgeschlossen. Sie
sind außerdem über viele Jahre wieder
verwendbar. Zum Markierungsset gehört auch eine „Garderobenmarke“, die
mit der Einlagerungsnummer versehen
in den Türholm geklebt wird und beim
nächsten Wechsel den sofortigen Zugriff
auf den Radsatz ohne EDV oder Listen ermöglicht. Die farbliche Sortierung im Regal spart nicht nur bis zu 35 Prozent Platz
gegenüber einer gemischten Einlagerung, sondern auch Anschaffungskosten,
weil die Regale auf Größen und Gewichte
der Räder abgestimmt sind.
Gorilla im Reifenlager
Der Einlagerungsprozess wird durch
verschiedenes Zubehör weiter beschleunigt. So hat Scholz den RadMark-Kompass entwickelt, eine Messschablone zur Ermittlung der Radbreite
für das YeSiReB-System, da er festgestellt hat, dass durch neue Felgendesigns ein Rad oft breiter ist als der Reifen.
Für den Transport der Räder im Reifenlager hat Scholz die Kraft-Spar-Familie
gegründet. Sie umfasst neben der fahrbaren Podesttreppe Speedy4 auch den
neuen Rad-Catcher. Die patentierte
Rädergreifkarre kann einen kompletten
gestapelten Radsatz in einem Arbeitsgang aufnehmen beziehungsweise
absetzen. Beim Kippen klappt automatisch ein zweites Fahrwerk aus, so dass
aus der Karre ein vierrädriger Wagen
wird, der sich ohne viel Kraftaufwand
auch über weite Strecken bewegen
lässt. Wenn viele Räder schnell bewegt
und hoch hinaus gehoben werden müssen, kommt der Gorilla ins Spiel. Der
elektronische Hubwagen transportiert
schnell und komfortabel Radsätze zum
vorgesehenen Regalplatz und hebt sie
dann bis zu sieben Regalebenen hoch.
Der neue Gabellift fährt dabei dem
Bediener Rad für Rad automatisch auf
„Armhöhe“, das Heben schwerer Räder entfällt. Der Gorilla brachte Scholz
sogar ins Guiness-Buch der Rekorde,
als mit seiner Hilfe 2007 in weniger
als neun Minuten 128 Räder in einem
Rad-Mark-Towerregal bis zu 5,24 Meter
Höhe eingelagert wurden. Die Kombination aus Rad-Catcher und Gorilla ist
mit Hilfe eines Hubwagens und einer
Rollenbahn zu einem Umschlagbahnhof ausbaubar, wodurch ein Räderlager
von nur einer Person mit geringstem
Kraftaufwand bedient werden kann.
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Willkommen im RadIn
Für die Vermarktung des Rad-MarkKonzeptes hat Scholz ein eigenes Marketingkonzept unter dem Titel „Willkommen im RadIn – Wellness-Urlaub
für Ihre Räder“ mit entsprechenden
Werbemitteln entwickelt. Plakate, Flyer,
Spannbänder und Banner machen den
Kunden auf den Service aufmerksam.
Eine bedienerfreundliche Einlagerungssoftware sorgt für den reibungslosen
Check-in und Check-out. Die Software
ist als Stand-alone-Version konzipiert,
somit kann sie auch von saisonalen
Hilfskräften bedient werden. Für die
mögliche Preisgestaltung im Einlagerungsservice werden von Scholz für jedes Projekt Vorschläge erarbeitet sowie
eine Wirtschaftlichkeitsanalyse erstellt
und daraus eine Wirtschaftlichkeitsberechnung durchgeführt. Das Ergebnis
zeigt, dass nur durch die gerechte Preisgestaltung ein Mehrwert entsteht, der
alleine schon die gesamte Investition
finanziert.
Dieter Väthröder
So unterschiedlich wie Ihre individuellen Ansprüche an Ihr
Fahrzeug sind, so vielfältig ist auch unser Programm.
Hochwertiger Serienersatz, Hochleistungsdämpfer, Sportfahrwerke oder ambitionierter Motorsport: Mit dem vollen
Programm von BILSTEIN kann jeder seine Vorstellung von
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technik
räder & reifen
Die freie Werkstatt Auto Schmauder in
Kirchheim/Teck beschäftigt sich seit 2002
mit dem Geschäftsfeld Reifen.
Beim Autohaus Schiffer freut man sich
regelrecht auf die Zeit des Räderwechsels
und die Einlagerung der Kundenräder.
Fotos: Väthräder
Entspannt in die Wechselsaison
_ Wie ein Autohaus und eine freie Werkstatt nach Umbau und
Neuorganisation des Reifenlagers das Einlagerungsgeschäft auf Trab
brachten und trotzdem ganz entspannt die Wechselsaison erwarten.
M
an soll den Tag nicht vor
dem Abend loben, aber
der Winter 2011 scheint
gelaufen. Die Reifenverantwortlichen in den Autohäusern und Werkstätten im ganzen Land
stecken in den Vorbereitungen für die
kommende Wechselsaison, und einige
darunter werden bei dem Gedanken an die
hektische Zeit und was alles schief laufen
kann, langsam Bauchweh bekommen.
Nicht so im Autohaus Schiffer in Ingelheim
und bei Auto Schmauder in Kirchheim/
Teck. Dort freut man sich regelrecht auf die
Zeit des Räderwechsels und die Einlagerung der Kundenräder, nachdem man das
Reifenlager und den Einlagerungsservice
auf Vordermann gebracht hat.
Kapazitätsgrenze erreicht
Für das Autohaus Schiffer in Ingelheim, seit
1993 Suzuki-Partner aus Überzeugung,
gehört das Räder- und Reifengeschäft seit
fünf Jahren neben der eigenen Werkstatt
und der Suzuki-Vertretung zum festen
Bestandteil des Tagesgeschäfts. Nachdem
die Kunden in den vergangenen Jahren
den Einlagerungsservice immer mehr in
Anspruch nahmen, stießen die Lagerkapazitäten in den fünf Containern hinter der
Werkstatt an ihre Grenzen. 2009 kam der
Anstoß zum Umbau des Räderlagers: ein
Einbruch in die Container und der Diebstahl
von 40 Satz Rädern im Wert von 80.000
Euro. Damit hatte sich das Thema der Lagerung in Containern erledigt, doch wohin
mit 450 Radsätzen? Es stand ein Raum mit
130 Quadratmetern zur Verfügung. Nicht
viel, zumal man das Geschäft mit der Einlagerung eigentlich noch ausbauen wollte.
So kamen die Inhaber Anette und Richard
Schiffer auf das Magazin-Regal der Scholz
Regalsysteme GmbH. Ein Vor-Ort-Termin
durch den Scholz-Außendienst zeigte auf,
dass im verfügbaren Raum und durch
Umbau des Teilelagers durch den Einsatz
des Rad-Mark Magazin-Regals sowie dem
kombinierten Teile- und Räderregal Teira
insgesamt 1016 Radsätze sowie Ersatzteile
untergebracht werden können.
analysiert und nach ihrer Größe einer Farbe zusortiert, die dem passenden Regal
entspricht. Dadurch konnte hier der vorhandene Platz optimal genutzt werden.
Da beim Autohaus Schiffer vorwiegend
kleinere Räder gelagert werden – in der
Größensortierung von Scholz entsprechen
diese den Farben Blue und Yellow – können dort deutlich mehr Räder eingelagert
werden als bei einer Lagerung ohne diese
Sortierung. Der Aufbau der Regalanlage
war aus logistischen Gründen in zwei Abschnitte aufgeteilt. Im ersten Bauabschnitt
wurden die Scholz Magazin-Regale im
Yellow-System aufgebaut, im zweiten die
Magazin-Regale im Blue-System und TeiraRegale zur kombinierten Lagerung von Teilen und Rädern. Angenehmer Nebeneffekt:
Die Lagerfläche für die Teile konnte um
mehr als die Hälfte reduziert werden, das
durch Teile gebundene Kapital wurde von
50.000 Euro auf 20.000 Euro reduziert.
Effizienz gesteigert
Bei der Räderlagerung hat das Team vom
Autohaus Schiffer gleich mehrere große
Räder und Teile neu organisiert
Bei der Planung wurden die Rädergrößen nach dem YeSiReB-Prinzip von Scholz
Die Regalanlage mit dem Rad-Mark Gorilla
hebt den Lageristen mit einem kompletten
Radsatz in wenigen Sekunden auf die gewünschte Höhe.
48
amz - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011
als doppelt so viel eingelagerte Radsätze
innerhalb eines Jahres bestätigen dies.
Hoch hinaus
Die Rad-Mark-Plaketten sind einfach anzubringen und geben die Lagerorte nach dem
Farbcodiersystem YeSiReB an.
Nach Umbau und Neuorganisation des
Reifenlagers wurde das Einlagerungsgeschäft
auf Trab gebracht.
und kleine Pluspunkte entdeckt. Die Monteure freuen sich, dass sie die benötigten
Radsätze auf Anhieb finden, denn die
„271 sitzt immer auf 271“. Durch die­ses
System fällt die Sucherei und Umsortiererei im Containerlager weg. Dank des elektrischen Kommissionierwagens Gorilla
mit Gabelhub und Schienenführung lassen sich die Sätze ohne Kraftaufwand in
die mächtige Regalanlage transportieren.
Auch während der Wechselsaison wird
den Monteuren die Arbeit erleichtert. In
der heißen Phase beschäftigt das Autohaus Schiffer zusätzlich Zeitarbeiter, um
den Ansturm aufzufangen. Jeweils ein
Mitarbeiter und ein Zeitarbeiter arbeiten
als Team zusammen. Einer bereitet die
Reifen schon vor, während der andere
den Wagen auf die Hebebühne fährt. Die
Rad-Mark-Markierungsschilder werden
noch am Wagen in angenehmer Arbeitshöhe aufgezogen, während der Partner
die Schrauben löst. Heiko Pfeiffer, der
Reifenverantwortliche im Hause Schiffer,
berichtet, mit dem neuen System wird
„mindestens die halbe Zeit gespart.“ Da
Räderlager und Waschmaschinen direkt
in der Werkstatt stehen, können die Kunden sofort sehen und mitverfolgen, was
mit ihren Reifen passiert. Von der neuen
Ordnung in „ihrem“ Autohaus sind sie begeistert und erkennen den Wert des Einlagerungsservices fast von selbst. Mehr
Die freie Werkstatt Auto Schmauder in
Kirchheim/Teck beschäftigt sich seit 2002
mit dem Geschäftsfeld Reifen. Bis 2009 arbeitete man mit einem Reifenhändler zusammen, der mangels Nachfolge sein Unternehmen schließen musste. So kamen
zu 300 eigenen Radsätzen weitere 400 des
Reifenhändlers dazu. Außerdem wollte
man das Neureifengeschäft weiterführen.
Das so entstandene Platzproblem musste
schnell und möglichst platzsparend gelöst
werden. Es ergab sich die Chance zum Erwerb einer Schreinerei mit großer Halle.
Scholz Regalsysteme erstellte die Planung
und schaffte mit den Rad-Mark Tower-Regalen auf einer Grundfläche von nur 149
Quadratmetern Platz für 878 Radsätze,
also 3512 Räder. Dadurch konnten in der
rund 485 Quadratmeter großen Lagerhalle
noch sechs Bühnen sowie das komplette
Equipment für das Räder-/Reifengeschäft
bequem untergebracht werden. „Wir waren zuerst erstaunt, als die Regalanlage in
ihren Einzelteilen angeliefert wurde. Wir
konnten uns nicht vorstellen, wie aus so
wenig Material eine so große Anlage entstehen soll“, erinnert sich Bettina Schmauder an die schnelle Bauphase. Innerhalb
einer Woche hatte das vier Mann starke
Scholz-Montageteam das Räderlager komplett aufgebaut und die Lagerorte nach
dem Farbcodiersystem YeSiReB (Yellow,
Silver, Red, Blue) gekennzeichnet.
Mehr Akzeptanz mit Farbe
Aus der Analyse der Radbestände hatte
sich folgender Fächerbedarf ergeben: Über
die Hälfte Blue (kleiner Dimension 225),
ein viertel Yellow (kleiner 255), sowie ein
weiteres Viertel für Silver (kleiner 300) und
die schweren Reifen mit dem Code Red.
Bedient wird die Regalanlage auch hier mit
dem Rad-Mark Gorilla, der den Lageristen
mit einem kompletten Radsatz in wenigen
Sekunden bis in die siebte Ebene auf knapp
fünf Meter hebt. „Der Gorilla erleichtert
unseren Mitarbeitern die Arbeit und spart
vor allem Zeit“, erklärt Stefan Schmauder.
Und Bettina Schmauder, die das Rädergeschäft über eine eigene Kostenstelle steuert, rechnet bei vorsichtiger Kalkulation
mit einer Amortisation der Investition in
maximal dreieinhalb Jahren. Und noch
ein Marketing-Apsekt ist ihr bereits nach
weinigen Tagen aufgefallen: „Weil wir die
Räder nach YeSiReB klassifizieren, akzeptieren unsere Kunden auch gestaffelte Einlagerungspreise nach Größen.“
Dieter Väthröder
amz - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011
49
technik
räder & reifen
„Das Geld liegt auf der Straße“
_ Wir sprachen mit Gottfried Scholz, Geschäftsführer Scholz
Regalsysteme GmbH in Hofheim, über die Problematik des
Reifeneinlagerns, Lösungsansätze durch optimale Raumausnutzung
und Marketinghilfen beim Geschäft mit der Reifeneinlagerung. Das Gespräch führte Dieter Väthröder. amz: Welche Neuheiten gibt es für das Jahr
2011 zu vermelden?
Scholz: Wir haben zwei Marktneuheiten.
Auf Grund der Platzengpässe in den Gebäuden haben wir die Coverhalle entwickelt.
Da können Sie buchstäblich die Räder auf
„Omas Radieschenbeet“ lagern. Es wird nur
eine ganz einfache Bodenbefestigung ohne
Fundamente benötigt.
amz: Und was gibt es bei den tradierten
Systemen?
Scholz: Hier haben wir unser Rad-Mark
KROS, das Kundenräder-OrganisationsSystem ergänzt, und zwar mit einer „Überfahrmatte“, über die die ankommenden
Autos fahren. Dabei wird das Kennzeichen
gelesen und darüber der Besitzer und das
Fahrzeug mit den eventuell eingelagerten
Rädern ermittelt. Außerdem wird die Profiltiefe gemessen und die Werte sofort ans
DMS in die Annahme übertragen. Die Daten
sind also eher beim Meister als der Kunde
selbst. Sofort wird der Lagerplatz gefunden.
Und der Serviceberater kann mit seinem
Kunden gleich darüber sprechen, dass zum
Beispiel seine Reifen einseitig abgefahren
sind und neue Reifen und eine Achsvermessung fällig sind.
amz: Worin sehen Sie die häufigsten Probleme bei der Planung eines Reifenlagers?
Scholz: Die meisten unterschätzen die Auswirkungen der unterschiedlichen Rädergrößen und kennen diese auch nicht genau.
So wird falsch geplant. Außerdem wird oft
vergessen, dass die Räder „rund“ sind, und so
wird oft nur die Fachhöhe und womöglich
noch die Räderbreite berücksichtigt. Viele
Planungen entpuppen sich dann beim Belegen als Ärgernisse.
amz: Mit welchen Mitteln lassen sich diese
Probleme am besten lösen?
Scholz: Als Produzent mit über 20jähriger
Erfahrung stellen wir optimal ausgelegte
Räderregale her. Das ist für den Betrieb der
entscheidende Unterschied zu einfachen
Reifenregalen oder als Räderregalen verkauften Schwerlastregalen. Wir planen heute nach akribisch ermittelten Radgrößen
und Platzausschöpfung so, dass unsere Kunden im Nachhinein voller Stolz gerne das
Räderlager zeigen.
50
amz - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011
amz: Räder werden immer größer und
schwerer. Nimmt damit automatisch
der Platz im Reifenlager ab?
Scholz: Wenn jemand zum Beispiel einen
Opel Astra jetzt gegen einen Insignia
eintauscht, so hat der Reifensatz gleich
einmal einen riesigen Volumensprung
gemacht. Allein das Gewicht von etwa
15 auf rund 25 Kilogramm zeigt die Veränderung am deutlichsten. Bei anderen
Marken, wie BMW, ist das zum Teil noch
extremer. Also können wir sagen, dass
heute beim Autowechsel die Räder gleich
mal um die Hälfte und mehr zunehmen.
amz: Wie kann man das Handling vereinfachen und ergonomischer gestalten?
Scholz: In der Werkstatt kommt es heute
mehr denn je auf Arbeitshilfen an. So haben wir eine Rädergreifkarre entwickelt,
die auch von „zart besaiteten“ Personen
bedient werden kann. Dann haben wir
für den Rad-Mark Gorilla, unser Höhenbediengerät, einen Gabellift entwickelt.
Dem Bediener „wachsen“ jetzt die Räder
in die Arme. Mit der Gabel kann er die
Räder mit unserem Umschlagbahnhof
ohne anzufassen übergeben und so geht
die Arbeit schnell und kraftsparend.
amz: Was macht die kleine, freie Werkstatt, die Reifen lagern will, aber keinen
Raum dafür hat, das Geschäft aber auch
nicht aus der Hand geben will, indem sie
ein externes Reifenhotel nutzt?
Scholz: Zwei Möglichkeiten. Unsere Coverhalle sieht nicht nur chic aus und
kann den anderen Gebäuden mit der Außenhaut angepasst werden. Sie schluckt
auf zwölf Meter Länge und nur sieben
Meter Breite sage und schreibe 520 Radsätze gegenüber rund 70 Sätze in einem
2,5 Meter breiten Container. Vereinfacht
gesagt, die Coverhalle braucht bauartbedingt immer weniger Grundfläche als
Container. Außerdem können wir gerade in kleinen Kfz-Betrieben im Teilelager
oder anderen Gebäudeteilen häufig Fläche eindampfen. Speziell mit unserem
TEIRA zur kombinierten Lagerung von
Teilen und Rädern können mehr Räder in
den bestehenden Räumen untergebracht
werden, als man glaubt.
Gottfried Scholz ist Geschäftsführer der Scholz Regalsysteme
GmbH in Hofheim und kann
auf lange Erfahrung im Bereich
Reifeneinlagerung zurückblicken.
Foto: Väthröder
amz:. Wie wirtschaftlich kann zusätzlicher
Raum geschaffen werden?
Scholz: Schauen Sie, mit der Coverhalle kostet ein Rad unterzubringen mit allem komplett rund 25 Euro einmalige Kosten und
bei unserer Finanzierung bei acht Jahren
Laufzeit nur 2,50 Euro je Rad pro Saison. Da
lohnt es sich, schnell zu handeln.
amz: Wie kommt ein Betrieb zur Regalanlage mit optimaler Raumausnutzung? Und
bieten Sie auch Planungshilfen an?
Scholz: Weil ein Betriebsinhaber für gewöhnlich nur einmal im Leben ein Räderlager baut, weiß ich aus den Gesprächen, dass
er froh ist, wenn wir die Planung machen. Er
schickt uns einfach einen Grundriss oder wir
kommen zum Aufmaß, den Rest erledigen
unsere erfahrenen Planer, die alle Ingenieure beziehungsweise Architekten sind.
amz: Bieten Sie Marketinghilfen zur Rädereinlagerung an?
Scholz: Für unsere Kunden haben wir den
Markennamen „RadIn“ für sein Räderlager schützen lassen. Den darf der Kunde
kostenlos nutzen. Zum Marketingpaket gehören Flyer, Werbebanner und Fahnen. Wir
beraten auch bei der Preisfindung für die
Dienstleistungen rund um den Räderservice.
So kann die Werkstatt mühelos zum kleinen
Preis eine anspruchsvolle und individualisierte Werbung starten.
amz: Welchen generellen Profitipp haben
Sie abschließend noch für einlagerungswillige, aber unentschlossene Kfz-Betriebe?
Scholz: Jede Saison fließt Geld durch das
Rädergeschäft mit allem was noch daran
hängt in die Kasse. Außerdem bringt es
neue Kunden ins Haus. Geld verdient wird
jedoch nur dann, wenn die Räderlagerung
richtig gemacht wird. Umgekehrt wundert
man sich, wenn die Kunden wegrennen. Im
wahrsten Sinne des Wortes liegt hier das
Geld auf der Straße.
amz: Herr Scholz, vielen Dank für das
Gespräch.
technik
räder & reifen
Kunden mit Reifeneinlagerung binden
_ Mit einer Reifenlagerhalle inklusive Reifenregale
erweitert das Skoda-Autohaus Goldmann in Duderstadt seine Reifeneinlagerungskapazität für Kundenräder.
D
as Angebot zur Reifenlagerung
eignet sich geradezu ideal,
Bestandskunden zu binden
und neue Stammkunden zu
gewinnen. Das hohe Kundenbindungspotential durch Reifenlagerung
ergibt sich letztendlich allein aus der Tatsache, dass zweimal im Jahr ein aktiver
Kundenkontakt stattfindet und dieser
sich auch positiv auf das Gesamtsorti-
ment sowie das Dienstleistungsangebot
auswirken kann. Häufig steht die Werkstatt vor dem Problem, dass die Lagerkapazitäten beschränkt sind und kein Raum
für die Kundenräder vorhanden ist. Hier
bietet die Hacobau Hallen und Containersystem GmbH aus Hameln verschiedene
Möglichkeiten an – vom kleinen Reifenlagercontainer für 200 Reifen bis hin zu speziellen Reifenlagerhallen bis 5000 Reifen.
Passende Reifenregale können gleich mitgeliefert werden, sodass der Betrieb ein
Komplettangebot erhält.
Das Besondere dabei ist, dass man
die Lagerhalle kaufen oder leasen kann.
Die Amortisationszeit für den Lagerraum beträgt laut Hersteller noch nicht
einmal zwei Jahre, durch die zusätzliche
Kundenbindung spricht man dort von einer Amortisation vom ersten Tag an. Mit
über 200 verkauften Reifenlagerhallen
mit Reifenregalen allein in 2010 gilt die
Firma Hacobau als Spezialist für Reifenlagerung.
Skoda-Autohaus Goldmann
erweitert Reifenlagerkapazität
Die Reifenlagerhalle inklusive Reifenregale bietet
ein Höchstmaß an Reifeneinlagerungskapazität
für Kundenräder.
Fotos: Hacobau
52
amz - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011
Das zunehmende Winterreifengeschäft,
einhergehend mit dem Wunsch der Kunden nach Einlagerung, erforderte für das
Dass Reifeneinlagerung ein Geschäft
mit Mehrwert ist, hat man schon in
vielen Kfz-Betrieben erkannt.
Autohaus Goldmann in Duderstadt die
Schaffung weiterer Lagerkapazitäten für
weitere 400 einzulagernde Radsätze. Als
Prämisse bei den Kaufkriterien für die
neu zu errichtende Lagerhalle standen ein
günstiger Preis, schnelle Lieferfähigkeit,
spätere Erweiterungsfähigkeit des Systems und günstige Montage. Als Lösung
entschied man sich bei Goldmann für das
Konzept der Firma Hacobau GmbH aus
Hameln, einem der größten Anbieter von
Reifenlagerhallen, Reifenregale Systemhallen und Reifencontainer in Europa.
Im gemeinsamen Gespräch wurde die
optimale Länge, Breite und Höhe der Lagerhalle definiert und die Bauunterlagen
mit Statik sowie gleichzeitig zum Angebot
für die Reifenlagerhalle auch ein Angebot
über passende Reifenregale erstellt. Nach
der Baubewilligung ging dann alles ganz
schnell. Innerhalb von drei Wochen wurden die Hallen geliefert. Zeitgleich trafen
die Reifenregale ein. Für die Montage
stellte Hacobau einen Werksrichtmonteur
zur Verfügung und mit drei Helfern von
Goldmann wurde die Lagerhalle von 120
Quadratmetern in zwei Tagen fachgerecht
aufgebaut, so dass sie schon am dritten
Tag nach Montage der Reifenregale voll
nutzbar war.
Dabei erwies sich als weiterer Kostenvorteil, dass die Hallen von Hacobau auf
bestehenden Untergründen (Pflaster, Teer
etc.) befestigt werden und somit keine
jr.
Fundamentkosten entstanden.
www.hacobau.de
technik
räder & reifen
Lagertechnik aus einer Hand
_ Das Autocenter Schmolke organisiert
sein Reifengeschäft mit einer neuen Halle
und einer Räder-Reifenregalanlage auf neun
Ebenen nach dem Motto: Alles unter Dach
und Fach.
Firmengründer Udo Schmolke hat schnell
erkannt, dass die Einlagerung der Kundenräder ein wichtiges Mittel zur Kundenbindung ist. Schon nach kurzer Zeit
entwickelte sich das Geschäft mit der Einlagerung so gut, dass die Flächenkapazität
nicht mehr ausreichte. So wurden Jahr für
Jahr Überseecontainer für die Einlagerung
der Kundenräder angeschafft, weshalb der
Lagerplatz im Autocenter Schmolke nach
einigen Jahren dem Hamburger Hafen immer ähnlicher sah. Die vielen Seecontainer
machten auch die Logistik immer schwieriger, die Wege wurden immer länger und
die Ein- und Auslagerungszeiten erhöhten
sich. Deswegen beschloss er, eine eigenständige Reifenhalle zu bauen, um die Rädereinlagerung optimal zu organisieren.
Mit der Planung der Räderhalle wurde die
Firma Aczent Lagertechnik GmbH&Co. KG
aus dem Weserbergland beauftragt. Dazu
wurden dann verschiedene Modelle vor
Ort durchgeplant, um auf dem nahegelegenen Grundstück ein eigenständiges Reifenkompetenzzentrum zu errichten.
Die gesamte Vorplanung der Räderhalle inklusive der Reifenregale übernahm die Mannschaft von Aczent Lagertechnik und plante ein auf neun Ebenen
ausgerichtetes Räderlager mit einer
Lagerkapazität von 1670 Radsätzen auf
einer Grundfläche von rund 224 Quadratmetern. Durch die unterschiedlichen
Rad-Abmessungen können die Räder
jetzt der Größe nach sortiert eingelagert
werden.
Jeder Rädersatz
hat seinen Platz
Das Motto Lagertechnik aus einer Hand
zahlte sich hier aus. Auf Basis des zur Verfügung stehenden Grundstücks wurde
zunächst der Lagerbedarf errechnet, dann
die Reifenregalanlage dementsprechend
konzipiert und anschließend die Halle darauf gesetzt. In den Hallenbau plante man
ein Büro und zwei Montageplätze mit ein,
In der eigenständigen Reifenhalle des
Autocenters Schmolke kann die Rädereinlagerung optimal organisiert werden.
Fotos: Autocenter Schmolke
Optimale Planung nach dem Motto von
Aczent Lagertechnik in Holzminden:
Alles unter Dach und Fach.
damit der Radwechsel direkt in der Räderhalle erfolgen kann. In dem Neun-EbenenRäderlager können die Radsätze mit Hilfe
eines Höhenbediengerätes ein- und ausgelagert werden, was den Radsatz samt
eines Monteurs in wenigen Sekunden bis
auf eine Höhe von 6,5 Meter befördert. In
kürzester Zeit war die Räderregalanlage
aufgebaut, wobei auch an diesem Objekt
speziell auf die Räderlagerung entwickelte
Reifenträger mit runden statt eckigen Kanten zum Einsatz kommen, damit können
laut Aczent Lagertechnik die Räder schojr.
nend wie in einem Bett liegen.
Die Neun-Ebenen-Räderregalanlage baute das
Montageteam von Aczent Lagertechnik auf.
Voll durchgestartet
_ Pünktlich zum Beginn der Sommerreifen-
saison hat sich der Felgen- und Reifengroßhändler Reifen Straub aus Kirchberg a. d. Iller
auf das kommende Geschäft vorbereitet.
Seinen Kunden bietet Reifen Straub ein
hochmodernes und innovatives Einkaufsportal mit Features, die man dort
nicht mehr missen möchte. Neben Reifen- und Felgensuche mit Echtzeitbeständen findet man von
ausführlichen Statistiken
über grafische AuswerEugen Straub und seine Mitarbeiter bieten neben Reifenund Felgensuche ein hochmodernes und innovatives
Einkaufsportal mit Features.
54
amz - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011
tungen und Sendungsverfolgung bis hin
zu selbst definierbaren Verkaufspreiskalkulationen nahezu alles.
Für den Biker bietet Straub Motorradbatterien und eine spezielle Suche
für Reifenkombinationen, inklusive der
dazugehörigen Freigaben als PDF-Datei
zum Download. Für jeden gekauften Artikel erhält der Kunde Punkte auf sein
Kundenkonto gutschrieben, die er gegen
exklusive Prämien tauschen kann, vom
WMF Messer-Set über Parfums bis zur
Playstation 3. Zudem kann Reifen Straub
nach eigener Aussage eine hohe Warenverfügbarkeit und schnelle Lieferfähigkeit gewährleisten, was gerade in der
heutigen Zeit essentiell für den modernen Reifenhandel ist. Mit einem speziellen Bevorratungssystem will Straub die
Kunden fit für die kommende Saison machen. Ab sofort kann man bei dem Groß-
Der Felgen- und Reifengroßhändler Reifen
Straub aus Kirchberg a. d. Iller ist auf das
kommende Geschäft vorbereitet. Fotos: Straub
händler aus Baden-Württemberg Ware
bevorraten und so sicherstellen, dass
man in der Umrüstungszeit genügend
Ware erhält, respektive auf Lager hat.
Außerdem könne sich der Kunde einen
Rabatt auf alle seine folgenden Bestellungen sichern und dabei noch sparen,
jr.
heißt es dort. technik
räder & reifen
Die Macht der kleinen Gewichte
_ Als Weltmarktführer für Auswuchtgewichte hat man sich bei
Wegmann automotive auf die Herausforderungen der Zukunft vorbereitet und setzt auf hohe Produktqualität „Made in Germany“ sowie umfangreiche Aufklärung rund um das Thema Auswuchten.
Uwe Staeder erklärt als Schulungstechniker bei Wegmann automotive die Bedeutung des Wuchtens sowie die korrekte Montage von Gewichten und die Auswirkungen in speziellen Schulungen. Fotos: Rinn
E
s sind oftmals die kleinen Dinge, die
den Unterschied machen, so auch in
puncto Radunwucht am Fahrzeug.
„Nur wer einmal eine Unwucht
bei höherer Fahrgeschwindigkeit
erlebt hat, weiß, wovon wir hier sprechen.
Dabei sind Auswuchtgewichtgewichte
ja nur winzig kleine Teile, aber im Fahrbetrieb haben sie enorm große Auswirkungen. Schon eine Unwucht von nur zehn
Gramm am Rad wirkt durch die Fliehkraft
im Fahrbetrieb bei einer Geschwindigkeit
von Tempo 100 wie eine Masse von 2,5
Kilogramm. Dass
die kleinen Ausgleichsgewichte
nicht
umsonst
auf den Felgen
sind, haben wir in
einem umfangreichen Test-Drive
von
Würzburg
nach
Lissabon
und zurück unter
Beweis gestellt.
Zudem
können
Lehrgangsteilnehmer
und
andere
Interessierte bei unseren
Test-Drives in der
56
amz - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011
Praxis eindrucksvoll erleben, wie es sich bei
einer Unwucht von 90 Gramm am Lenkrad
und im Auto bei Geschwindigkeiten jenseits von Tempo 100 anfühlt,“ sagt Thorsten Thom, der seit Anfang des Jahres als
Geschäftsführer bei Wegmann automotive verantwortlich ist. Seit 2007 ist er dort
tätig und war zuletzt als Global Director
Sales&Marketing für den internationalen
Vertriebsaufbau der gesamten Wegmann
automotive-Gruppe zuständig.
Dabei werden er und sein Team nicht
müde, die Relevanz des Themas Räderauswuchten im Fokus der Öffentlichkeit
zu halten, denn hier sieht man noch
reichlich Aufklärungsbedarf. Analog der
Sendung mit der Maus arbeitet man dort
gebetsmühlenartig das Thema mit den
Fragen, was passiert an einem Fahrzeug,
das mit Unwucht gefahren wird? Wie
erkennt der Autofahrer eine Unwucht,
und mit welchen Auswirkungen muss er
dann rechnen, für alle Zielgruppen verständlich auf.
Was macht eine
Unwucht mit dem Rad?
Eine Unwucht am Rad schadet dem Fahrzeug massiv und stellt ein Sicherheitsrisiko dar. Denn ein Fahrzeug mit nicht
korrekt ausgewuchteten Rädern kann
ein Sicherheitsrisiko darstellen, weil
bei zunehmender Geschwindigkeit der
Kontakt zwischen Reifen und Fahrbahn
abnimmt und dadurch die Funktion der
Sicherheitssysteme wie ABS oder ESP
deutlich eingeschränkt wird. Auch das
Fahrzeug selbst nimmt Schaden, wenn
die Fahrzeugräder etwa durch einen ungleichmäßigen Reifenabrieb nicht mehr
ganz rund laufen, denn dann ist auch die
Reifenmasse nicht mehr rotationssymmetrisch verteilt.
Verursacher dafür sind meist
schlechte Fahrbahnen, häufiges Anfahren und Abbremsen, Verlieren eines Auswuchtgewichts oder das Anfahren von
Bordsteinkanten. Bei hohen Geschwindigkeiten kann eine Unwucht dazu führen, dass sich Vibrationen des Lenkrads,
die als Flattern auftreten, auf Stoßdämpfer, Radaufhängung, Achs- und
Karosseriebauteile übertragen und diese
über einen längeren Zeitraum stark belasten. Als Folgeerscheinung treten dann
frühzeitig Schäden am Fahrwerk auf, die
dem Kunden zur Last fallen. Dabei geht
es beim Auswuchten nicht darum, in
der Werkstatt schnell zusätzliches Geld
zu verdienen, sondern dem Kunden mit
ein paar Cent mögliche teure Folgekosten zu ersparen. Von Beutelschneiderei
Bei der Montage von Auswuchtgewichten gilt
es darauf zu achten, dass zuvor anhand der
Felgenform das passende Auswuchtgewicht
ausgewählt wird, weiß Service-Techniker Uwe
Staeder.
beim saisonalen Umstecken der Räder
von Winter- auf Sommerbereifung sowie umgekehrt also keine Spur. Das
macht man Hofmann Power Weight
mit Katalogen, technischen Infobroschüren, Mustermappen sowie einem
eindrucksvollen Theken-Aufsteller als
Argumentations- und Verkaufsunterstützung für die Werkstatt deutlich.
Aus diesem Grund wurde dort auch
die Aufklärungskampagne „Wuchten
ist wichtig“ ins Leben gerufen, wobei
der Thekenaufsteller einen Baustein
darstellt. Das Display, bestehend aus
Modellauto und Monitor, startet auf
Knopfdruck mit der Demonstration. Vibrationen am Fahrzeug, hervorgerufen
durch die Unwucht, sind deutlich zu
erkennen. Gleichzeitig zeigt der Monitor den aktuellen Kurzfilm „Warum
Wuchten?“ und erklärt dem interessierten Werkstattkunden detailliert die
Auswirkungen einer Unwucht. Neu ist
auch der Schulungsfilm: „Wie wuchte
ich richtig?“, der auf eindrucksvolle Art
veranschaulicht, warum das Auswuchten von Fahrzeugrädern mehr als eine
Notwendigkeit ist.
In der Erstausrüstung und im
Ersatzteilgeschäft zuhause
Als Hersteller und Lieferant von Auswuchtgewichten in der Erstausrüstung
stellt Wegmann automotive eine volle
Marktabdeckung
im
Ersatzteilgeschäft mit den Marken Hofmann Power
Weight, Franken Original, Feco sowie
Perfect bereit. Das Unternehmen gilt
als Weltmarktführer für Auswuchtgewichte für Pkw, Lkw und Busse. Mit
Einführung der Dachmarke Wegmann
automotive wurden im Jahr 2008 die
Aktivitäten der Marken Hofmann Power Weight, Franken Original, Feco und
Perfect gebündelt. Klar getrennt nach
Marken und Qualitätsanforderungen
werden die Produktlinien unter einem
Dach produziert. Dabei steht jede Marke für eine bestimmte Produktqualität
und ein definiertes Produktsegment. Die
Marktabdeckung und Markenführung
der Auswuchtgewichte erfolgt über alle
Handelsgruppen vom Automobilhersteller, über OES, Großhandel, Reifenhandel,
Direktvermarkter bis zu den Kettenbetrieben.
Dabei macht es für Thom keinen Qualitätsunterschied, ob die Gewichte für
Kooperationen im Spitzen-Rennsport,
Sportwagenmanufakturen, Groß- und
Kleinserienhersteller geliefert werden.
Ähnlich sieht die Marktstellung bei den
Auswuchtgewichten im Ersatzteilsektor
aus. Als Geschäftsführer der Wegmann
automotive-Gruppe will er die bisherige
Eine Unwucht wirkt sich deutlich auf das Fahrzeug aus. Die Effekte betreffen dabei die drei
Bereiche Komfort, Sicherheit und Verschleiß.
Foto: Wegmann automotive
strategische Ausrichtung weiter vorantreiben, um die Marktposition weltweit
auszubauen. Das erforderte auch den
Ausbau der Kapazitäten im Sales-Team,
das seit kurzem Gunnar Eberhardt als Director Sales Europe und Carsten Linkamp
als Manager Sales Central/East Europe
verstärken. Das Unternehmen mit Sitz
im unterfränkischen Veitshöchheim, das
seit 2009 Headquarter der Wegmann
automotive ist, agiert international und
ist mit Vertriebsniederlassungen sowie
Produktionswerken weltweit vertreten.
„Unser Ziel ist es, überall dort zu sein,
wo unsere Kunden uns brauchen, mit
Ansprechpartnern vor Ort, kurzen Lieferzeiten und unseren Qualitätsprodukten“,
macht Thom deutlich.
Mit weitreichenden Marketingaktivitäten wie Pressearbeit, Imageanzeigen, Präsenz auf Fach- sowie wichtigen
Hausmessen der Teilehändler, Verkaufsförderung, die auch ein Train-the-TrainerProgramm beinhaltet, will man neben
der Produktqualität auch im Service
Maßstäbe setzen. So demonstriert Schulungstechniker Uwe Staeder die Bedeutung des Wuchtens direkt beim Kunden
oder in der eigens dafür geschaffenen
Schulungsstätte in Veitshöchheim. Neben dem Standard-Schulungsprogramm,
das die korrekte Montage von Gewichten
und die Auswirkungen einer Unwucht
beinhaltet, kann das Programm individuell auf die Wünsche des Kunden angepasst werden.
Auch Einsätze bei Kundenevents
oder Testfahrten mit einem nicht ausgewuchteten Fahrzeug werden durchgeführt, um die Konsequenzen einer
Unwucht im realen Umfeld zu verdeutlichen. Selbst Reifen-Profis will man so
die Konsequenzen einer permanenten
Unwucht praxisnah verdeutlichen, damit
sie vermehrt Autofahrer über die Risiken
aufklären und aufzeigen, was für Folgen
eine dauerhafte Unwucht hat, frei nach
der Sendung mit der Maus.
Jürgen Rinn
technik
räder & reifen
Letzte Instanz: Das Egalisieren der Räder beseitigt
Höhenschlag und Sägezahnbildung. Fotos: Linzing
Handauflegen: Mit etwas Übung lassen sich
Unebenheiten im Reifen ertasten.
Radvibrationen beseitigen
_ Viele Werkstattprofis kennen das Problem: Die Auswuchtmaschine
zeigt ein perfekt gewuchtetes Rad an. Dennoch bemängelt der Kunde Radvibrationen. Wir haben beim Augsburger Reifenspezialisten
Rieger+Ludwig nachgefragt, wie sich solche Probleme in den Griff bekommen lassen.
D
er Trend zu großen und
schweren Rädern hält unvermin­
dert an. Zudem steigen die
Ansprüche der Autofahrer an
den Fahrkomfort. Radvibrationen und Geräusche führen daher immer
wieder zu Reklamationen. Um die Laufruhe eines Fahrzeugs herzustellen, benötigt der Werkstattprofi weit mehr als eine
gute Auswuchtmaschine. Er muss die
Physik des Auswuchtens verstehen und
zahlreiche Details rund um die Radmontage beachten. Für Roland Mayer, Leiter
der Rieger+Ludwig-Filiale in der Inneren
Uferstaße in Augsburg, ist das Ruhigstellen
von Rädern ein ganzheitlicher Prozess, bei
dem alle Details stimmen müssen. Dieser
Prozess besteht aus zahlreichen Schritten,
die jeder für sich entscheidend sind, um
Radvibrationen in den Griff zu bekommen.
Anhaltspunkte im Kundengespräch sammeln
Am Anfang der Prozesskette sollte immer
das Kundengespräch stehen, rät Mayer.
Hier versucht der erfahrene Reifenspezialist herauszufinden, was den Kunden konkret stört. Sind es Vibrationen oder ist es
eher die Geräuschbildung, die er bemängelt? In welchem Bereich und wann treten
die Störungen auf? Anhand dieser Fragen
versucht Mayer Anhaltspunkte für spätere
58
amz - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011
Maßnahmen zu finden. So weiß er aus
Erfahrung, dass Vibrationen, die bis zu einer Geschwindigkeit von etwa Tempo 120
auftreten, eher von den Rädern der Vorderachse herrühren. Vibrationen, die sich bei
Geschwindigkeiten ab etwa Tempo 140
bemerkbar machen, gehen eher von den
Rädern der Hinterachse aus. Zum Annahmegespräch gehört für Mayer desweiteren
eine Sichtprüfung der Räder. Hierbei prüft
er das Reifenablaufbild und untersucht die
Räder auf Beschädigungen oder sonstige
Unregelmäßigkeiten. Anschließend unternimmt er mit dem Kunden eine Probefahrt,
um die Kundenbeanstandung nachvollziehen zu können. Das ist für ihn unverzichtbar, um den Erfolg der nachfolgenden Arbeiten verifizieren zu können.
Rundlauf analysieren
Im nächsten Schritt werden bei
Rieger+Ludwig die Räder abgeschraubt
und für die Rundlaufanalyse in einer
Walkmaschine auf 40 bis 90 Grad Celsius erwärmt. Denn laut Mayer lässt sich
der Rundlauf der Reifen nur dann exakt
analysieren, wenn er sich auf Betriebstemperatur befindet. Anschließend wird
das Rad zur Rundlaufanalyse auf die Auswuchtmaschine gespannt und der Höhenund Seitenschlag sowie die Verteilung
der Auswuchtgewichte bewertet. Zudem
tastet der erfahrene Profi bei langsam drehenden Rad die Lauffläche des Reifens mit
der Handfläche ab. Hierbei lässt sich mit
etwas Übung eine Unebenheit im Reifen
aufgrund einer ungleichen Materialverteilung ertasten. Unebenheiten sind sowohl
für einen unrunden Lauf als auch für das
Entstehen von so genannten WummerGeräuschen verantwortlich. Hat das Rad
Faustregel: Ventil nach oben und untere Radschraube zuerst. So werden Umspannfehler
und das Verkanten des Rades auf der Zentrierfläche vermieden.
einen Höhen- oder Seitenschlag, rät Mayer,
die Unrundheit durch Matchen so gut wie
möglich zu beseitigen. Hierbei hat er mit
seiner langjährigen Erfahrung eine einfache Faustformel entwickelt. Demnach
lässt sich ein Höhenschlag durch das Verdrehen des Reifens auf der Felge um eine
halbe Umdrehung in den Griff bekommen.
Der Seitenschlag lässt sich meistens mit
dem Verdrehen des Reifens auf der Felge
um eine viertel Umdrehung ausgleichen.
Räder egalisieren
Wie der Reifenexperte von Rieger+Ludwig
zu berichten weiß, lassen sich heute die
meisten Unrundheitsprobleme durch
das Matchen zufriedenstellend beseitigen. Sollte das nicht der Fall sein, greift
er auf das Egalisieren der Räder zurück.
Hierbei wird das Rad auf eine spezielle
Maschine gespannt und perfekt rund
gefräst. Die Egalisiermaschine arbeitet
mit Schneidemessern, mit denen sich die
Lauffläche bis auf ein Zehntel Millimeter
genau rund fräsen lässt. Dieses Verfahren ist bereits mehrere Jahrzehnte alt
und kam früher öfter zum Einsatz. Heute
sind Mayer zufolge Felgen und Reifen viel
präziser gefertigt, so dass das Egalisieren
der Räder langsam in Vergessenheit gerät. Dennoch bekommt man damit bei
ganz hartnäckigen Problemfällen einen
perfekten Rundlauf hin.
technik
räder & reifen
Saubermann: Anlageflächen an Radnabe und Felgen müssen perfekt sauber sein.
Rieger+Ludwig bei Problemfällen grundsätzlich Typenspannplatten verwendet,
die das Rad über den Lochkranz für die
Radschrauben auf der Maschinenwelle befestigen. Außerdem muss das Rad
grundsätzlich in der gleichen Position
auf die Maschinenwelle gespannt werden, wie später ans Auto. Denn laut Mayer lässt sich das Rad weder auf der Welle der Auswuchtmaschine noch auf der
Radnabe zu 100 Prozent zentrisch aufspannen. Durch das Gewicht des Rades
kommt es immer zu einem – wenn auch
geringen – Hängefehler, der zu einer statischen Unwucht führt. Die Auswuchtmaschine gleicht diese Unwucht aus.
Wird das Rad nun in einer anderen Position ans Fahrzeug geschraubt, entsteht
erneut eine statische Unwucht, die sich
anschließend mehr oder weniger intensiv durch Vibrationen bemerkbar macht.
Umspannfehler vermeiden
Freischwebend: Der gefühlvolle Anzug mit dem Drehmomentschlüssel bei gelöster
Bremse und freistehendem Rad verhindert Verspannungen.
Bei Rieger+Ludwig kommt die Egalisiermaschine häufig auch zum Ausgleichen der
Sägezahnbildung zum Einsatz. Sägezähne
erzeugen ein lautes Abrollgeräusch, das
von vielen Autofahrern als störend empfunden wird. Die Sägezahnbildung ist ein
Phänomen, das Mayer in den vergangenen
Jahren immer öfter vor allem bei Sommerreifen beobachtet. Seiner Erfahrung nach
tritt dieser Effekt verstärkt an der nicht angetriebenen Achse auf. Mit dem Egalisieren
verspricht Mayer aber keine Wunder. Das
Problem lässt sich mit diesem Verfahren
nur temporär beseitigen, da sich im weiteren Verlauf der Reifenabnutzung erneut
eine Sägezahnbildung einstellen kann.
60
amz - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011
Auswuchten will gelernt sein
Nach dem Matchen oder Egalisieren folgt
das Auswuchten der Räder. Hier passieren
der Beobachtung Mayers zufolge sehr viele
Fehler in der Praxis, die anschließend zu
Radvibrationen führen. Wer das vermeiden
will, muss seinen Worten zufolge darauf
achten, dass die Spann- und Zentriermittel weder verschlissen noch verschmutzt
sind. Ferner ist darauf zu achten, dass die
Zentrierfläche der Felge sauber und unbeschädigt ist. Ganz entscheidend sei außerdem die Art und Weise, wie das Rad auf die
Maschinenwelle gespannt wird. Sowohl
mit Blick auf die Radbefestigung als auch
auf die Radposition
muss das Aufspannen
des Rades auf die Maschinenwelle in gleicher Weise erfolgen
wie das anschließende
Anschrauben desselben an der Radnabe.
Deshalb werden bei
Um solche Umspannfehler zu vermeiden, rät Mayer, jedes Rad sowohl auf die
Auswuchtmaschine als auch später an
die Radnabe mit dem Ventil nach oben zu
montieren. Es könnte auch eine beliebig
andere Position sein. Wichtig ist nur, dass
alle Mitarbeiter im Betrieb nach der gleichen Regel arbeiten.
Beim Montieren des Rades ans Fahrzeug müssen laut Mayer auch weitere
Details beachtet werden, um Vibrationen
zu vermeiden. So müssen die Anlage- und
Zentrierflächen an Radnabe und Felge
perfekt sauber sein. Um Oxidationen an
der Zentrierfläche zu vermeiden, werden
diese bei Rieger+Ludwig grundsätzlich
mit einer Spezialpaste bestrichen. Dabei
wird aber genau darauf geachtet, dass die
Anlageflächen fettfrei und sauber bleiben.
Außerdem empfiehlt Mayer immer zuerst
die untere Radschraube von Hand einzuschrauben und das Rad von oben hin und
her zu bewegen, so dass es möglichst ohne
Verspannungen an die Radnabe gezogen
wird. Danach werden alle Radschrauben
mit dem Radkreuz leicht angezogen. Anschließend erfolgt das gleichmäßige Anziehen mit dem vorgeschriebenen Drehmoment bei angehobenem Fahrzeug und
gelöster Bremse. Damit werden Verspannungen vermieden.
Abschließend führt Mayer bei jedem
Fahrzeug, bei dem Radvibrationen oder
Fahrgeräusche zu beseitigen waren, eine
Probefahrt durch. Denn der Kunde ist mit
der Arbeitsqualität nur dann zufrieden,
wenn seine Beanstandung beseitigt wurde. Mayer weiß aus seiner Erfahrung, dass
dies der wichtigste Faktor für langfristigen
Erfolg ist.
Richard Linzing
technik
räder & reifen
Michael Immler demonstriert die komplexen Abläufe bei der Montage- und Demontage von UHP- und
Runflatreifen. Ein wichtiger Faktor, um Schäden zu vermeiden, ist der reichliche Einsatz von Schmiermittel.
Fotos: Linzing
Unterschätztes Risiko
_ Wer UHP- und Runflatreifen ohne Schulung und zertifiziertes
Equipment montiert, bringt seine Kunden in Gefahr und setzt seinen
Betrieb einem hohen Haftungsrisiko aus. Mit einer breit angelegten
Aktion wollen wdk und BRV auf die hohen Gefahren einer unsachgemäßen Reifenmontage hinweisen.
M
it
steigender
Leistung
moderner Pkw sind auch
die Anforderungen an die
Fahrzeugbereifung rasant
gewachsen. Die Fahr- und
Pannensicherheit zählt mittlerweile zu
den wichtigen Produkteigenschaften eines
modernen Reifens. Mit der Entwicklung
von Ultra High Performance (UHP) und
Runflat-Reifen haben die Reifenhersteller
ein neues Produktsegment geschaffen,
das diesen Anforderungen Rechnung trägt.
Dieses Segment wächst stetig. Das Reifenersatzgeschäft hat in Deutschland laut
BRV ein Volumen von rund 52 Millionen
Pkw-Reifen, einschließlich der Segmente
Offroad, 4x4 und SUV. 13 Millionen – also
ein Viertel davon – sind UHP- oder Runflatreifen. Als UHP-Reifen gelten alle Pneus
mit einem Reifenquerschnittsverhältnis
von 45 oder kleiner und einem Geschwindigkeitsindex größer/gleich V.
UHP- und Runflat-Reifen bringen diesbezüglich ganz neue Herausforderungen mit
sich. Die extrem steifen Flanken dieser Reifen erschweren die Montage und Demontage. Wer sich mit klassischen Montiermaschinen und ebensolchen Hilfsmitteln ans
Werk macht, leitet unkontrolliert Kräfte in
den Reifen ein und fügt ihm mit höchster
Wahrscheinlichkeit schwerwiegende Schäden zu. „Bei unsachgemäßer Montage
von UHP- und Runflat-Reifen entstehen
kleine Beschädigungen an den Flanken
der Reifen, die selbst für erfahrene Reifenmonteure oftmals nicht zu sehen sind“,
bringt Michael Immler, anerkannter Reifensachverständiger und Obermeister der
bayerischen Vulkaniseur-Innung, das Problem auf den Punkt. Durch diese Beschädigungen kann Luft in das Material des
Reifenmontage fällt in die Produkthaftung
Der Reifen ist das Bindeglied
zwischen Fahrzeug und Fahrbahn. Damit er seine Aufgabe
in vollem Umfang wahrnehmen
kann, muss er beschädigungsfrei auf der Felge montiert sein.
62
amz - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011
Reifens eindringen. Sie macht die Flanken
porös und rissig. „Die Folge können Reifenplatzer oder plötzlicher, enormer Luftverlust sein. Bei großer Geschwindigkeit
kann das zu schweren Unfällen führen“, so
Immler. Die von der unsachgemäßen Montage verursachten Schäden machen sich
meistens erst nach zwei bis drei Jahren bemerkbar. Gefährlich wird es dann nicht nur
für den Autofahrer, sondern auch für den
Betrieb, der die Reifen montiert hat. Denn
laut Immler fällt die Reifenmontage rechtlich gesehen unter die Produkthaftung.
Der Montagebetrieb muss also zehn Jahre
für begangene Fehler gerade stehen. Laut
Immler sind Montageschäden mittlerweile
einwandfrei nachweisbar. Selbst die Differenzierung, ob es sich um einen Montageoder Demontagefehler handelt, sei heute
Stand der Technik.
Qualifiziertes Personal und
zertifizierte Maschinen
Aus diesen Gründen dürfen UHP- und Runflatreifen ausschließlich von geschultem
Personal mit zertifizierten Maschinen und
Hilfsmitteln montiert werden. Um gefährliche Haftungsfragen zu umgehen, ist auch
Autohäusern und Kfz-Werkstätten zu raten, sich an diese Vorgaben zu halten. Ihr
Marktanteil am Reifenmontagepotenzial
in Deutschland beträgt laut BRV rund 20
Prozent.
Die Fortbildung zum Erwerb der so genannten „wdk-Zertifizierung“ dauert zwei
Tage. Hierbei lernen die Teilnehmer die Besonderheiten der UHP- und Runflatreifen
und die sich daraus ergebenden Montageprobleme kennen. Darüber hinaus wird die
schonende Montage dieser Reifengattung
praktisch geübt. Das sei nichts für ungelernte „Aushilfsschrauber“, betont Jürgen
Drechsler, Geschäftsführer beim Bundesverband Reifenhandel und VulkaniseurHandwerk e.V. (BRV). Denn nur wer über
eine abgeschlossene fahrzeugtechnische
Ausbildung oder mindestens drei Jahre
Praxiserfahrung im Tätigkeitsfeld Reifen/
Räder sowie einen Nachweis über absolvierte Schulungen zur Reifenmontage bei
definierten Anbietern verfügt, wird überhaupt zur Teilnahme zugelassen. „Ohne
diese Fortbildung und die passenden, zertifizierten Maschinen ist eine fehlerfreie
Montage oder Demontage nicht möglich“,
betont Drechsler.
Druck über Autofahrer
www.amz.de/
UHP
In Deutschland gibt es laut BRV rund 4300
Reifenfachhandelsbetriebe. 550 davon
waren bis Januar 2011 wdk-zertifiziert.
Das sind gerade mal 12,8 Prozent. Nach
den bisherigen Plänen der Ausbildungsstätten werden laut Drechsler in diesem
Ohne Fortbildung und passende, zertifizierte
Maschinen ist eine fehlerfreie Montage oder
Demontage von UHP- und Runflat-Reifen
nicht möglich.
Knick-Schaden: Ein kalter Reifen ist
zu unelastisch. Damit steigt das Beschädi­gungs­risiko. Die empfohlene Reifenkern­
temperatur für eine beschädigungsfreie
Montage beträgt 22 Grad Celsius.
Montageschäden lassen sich heute
zweifelsfrei nachweisen. Die Werkstatt
haftet zehn Jahre für eventuelle Folgen.
Jahr noch einmal 600 Betriebe dazu kommen.
Bei einem Reifenersatzgeschäft von jährlich
13 Millionen UHP- und Runflatreifen, sei die
Dunkelziffer derer, die unzertifiziert montiert
werden, entsprechend hoch.
Um Druck auf den Handel und die Werkstätten auszuüben, ihre Weiterbildungslücken aufzuholen, plant der BRV gemeinsam
mit dem Wirtschaftsverband der deutschen
Kautschukindustrie (wdk) für 2011 eine breit
angelegte Kampagne, die sich gezielt an
Autofahrer richtet. Hierzu werden wdk-zertifizierte BRV-Mitgliedsbetriebe mit umfangreichen Werbemitteln ausgestattet. Damit
sollen sie sich dem Verbraucher gegenüber
als qualifizierter Partner für die sichere Reifenmontage erkennbar machen können. In
einem zweiten Schritt sollen den Verbrauchern unter www.sichere-reifenmontage.
de Informationen zur UHP- und Runflatreifenmontage angeboten werden. Die Seite
enthält auch eine Suchfunktion nach dem
nächstgelegenen zertifizierten Montagebetrieb.
Ab dem Frühjahr soll dann mit der Unterstützung aller Premium-Reifenhersteller
eine nationale Kampagne realisiert werden.
Als Botschafter der Aktion konnte der frühere
Rennfahrer und Sicherheitsexperte Christian
Danner gewonnen werden. „In meiner täglichen Arbeit als Fahrsicherheitsexperte
muss ich immer wieder feststellen, dass Autofahrern nicht bewusst ist, welche zentrale
Rolle die Reifen eines Autos in puncto Fahrsicherheit darstellen. Während bei der Formel
1 jeder begreift, das High-Technology entsprechendes Equipment benötigt, wird im
privaten Bereich nicht beachtet, dass hochentwickelte Reifen eben auch entsprechende
Ausbildung und Montagemaschinen brauchen“, sagte Danner bei der Präsentation der
Kampagne. Die Initiatoren erhoffen sich mit
der gezielten Aufklärung der Autofahrer und
der Sensibilisierung der Reifenfachbetriebe
für das Risiko bei der unsachgemäßen UHPund Runflat-Reifenmontage weniger Unfälle
durch Reifenschäden und damit mehr Sicherheit auf den Straßen. Weiterführende Informationen zu diesem Thema haben wir für Sie
unter www.amz.de/UHP bereitgestellt.
Richard Linzing
Starteten die Kampagne für eine sichere UHP- und Runflat-Reifenmontage: Martin Kiechl (von
links) von der Stahlgruberstiftung, Sicherheitsexperte Christian Danner, BRV-Geschäftsführer
Jürgen Drechsler und Michael Immler, Obermeister der bayerischen Vulkaniseur-Innung.
technik
räder & reifen
Frisch geduscht: Saubere Räder nach dem Radwechsel gehören
zum guten Service. Viele Kunden sind sogar bereit, für eine
professionelle Reinigung zu bezahlen, so dass sich mit einer
Radwaschmaschine durchaus auch Geld verdienen lässt.
Im Bild eine Drester W-750, wie sie von
Herkules angeboten wird. Foto: Herkules
Explosive Blasen: Tiresonic setzt bei der
Radwäsche auf Ultraschall. Das Rad gelangt
stehend in das rund 40 Grad Celsius warme
Reinigungsbad, das die Wirkung der Kavitationsblasen unterstützt.
Foto: Tiresonic
Reinemacher für Räder
_ Immer mehr Kunden betrachten saubere Räder nach dem
saisonalen Radwechsel als selbstverständliche Serviceleistung ihres Kfz-Betriebs. Doch die Handwäsche ist unwirtschaftlich und der Hochdruckreiniger gefährlich. Radwaschmaschinen können dies eindeutig besser.
F
estgebackener Bremsstaub, eingetrocknetes Streusalz und andere
umweltbedingte
Verschmutzungen an den eben gewechselten
Winterrädern können während
des Sommerschlafs an Felgen und Reifen
zu Schäden führen – und beim Transportieren und Einlagern für schmutzige
Hände sorgen. Zudem erschwert der
angelagerte Schmutz die Kontrolle der
Räder auf Schrammen oder Dellen an
den Felgen oder Risse und Schnitte in
den Reifenflanken – und vereitelt damit
die Chance auf das eine oder andere
Zusatzgeschäft, das sich mit dem vorsorglichen Auswuchten, einem neuen
Reifen oder Felge oder dem Vermessen
des Fahrwerks generieren ließe. Denn mit
einem „sauberen Beweisstück“ in den
Händen kann der Werkstattfachmann
dem Kunden gegenüber leichter argu-
64
amz - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011
Allrad-Wäsche: Die „Big Wheel“ von Performtec kann vier Räder gleichzeitig waschen und
schreckt auch vor SUV-Größen nicht zurück.
Dynamische Düsenarme sprühen das Reinigungsmittel auf die drehenden Räder.
Foto: Performtec
mentieren – zumal dieser ohne Angst
vor schmutzigen Fingern die Schadstelle
selbst erfühlen kann.
Klare Argumente dafür
Wer sich eine Radwaschmaschine anschafft, muss erst einmal mehrere Tausend Euro in die Hand nehmen. Die Preisspanne reicht von rund
5500 Euro für EinzelRad-Waschgeräte bis
hin zu 13.500 Euro
für vollautomatische
Vier- beziehungsweise
Mehrrad-Waschanlagen. Die auf den ersten
Blick hohe Investition
ist sicherlich ein Grund
dafür, warum noch viele Kundenräder
auf herkömmliche Weise zeit-, kostenund personalaufwändig mit Bürste und
Schwamm oder dem Dampfstrahler gereinigt werden. Die Vorteile einer maschinellen Radwäsche im Vergleich zur
herkömmlichen Von-Hand-Methode mit
dem Dampfstrahler liegen vor allem in
der Arbeitszeitersparnis und den geringeren Betriebskosten. Dies brachte eine
Projektarbeit des RadwaschmaschinenHerstellers Rosink zutage, innerhalb der
ein Kostenvergleich zwischen dem Reinigen mit dem angebotenen, halbautomatischen Einzelrad-Waschgerät „RRW“ im
Vergleich zum herkömmlichen Reinigen
mit dem Hochdruckreiniger angestellt
wurde. Die Untersuchung zeigte, dass bei
einem jährlichen Durchsatz von 650 Radsätzen die Gesamtkosten für den Hochdruckreiniger mehr als doppelt so hoch
sind wie bei der Radwaschanlage.
Überschaubares Angebot
Das Angebot an Radwaschmaschinen
ist überschaubar, es gibt nur wenige
Spezialanbieter wie Drester, Performtec,
Reinheimer, Rosink,
Tiresonic oder
Wohlgemuth, welche derartige Geräte
herstellen. Allerdings ist das Angebot
groß und variabel genug, um für jeden
Auf Tauchstation: Die „ATS
Wheelscooper“ von Wohlgemuth setzt ebenfalls auf
Ultraschall und verzichtet
auf aggressive Chemikalien.
Mit Hilfe der Schnellspannvorrichtung gelangen die
Räder liegend in das bis
zu 45 Grad Celsius warme
Tauchbad. Der Senk- und
HubVorgang erfolgt
automatisch.
Foto:
Wohlgemuth
Bedarf und jeden interessierten Werkstattinhaber eine passende Lösung zu
bieten. Der wesentliche Unterschied der
Systeme besteht zum einen in der Zahl
der gleichzeitig zu waschenden Räder
und zum anderen im jeweiligen Reinigungsverfahren.
Kraftvoll reinigen mit Wasser
Auf eine umweltschonende und dennoch
kraftvolle Reinigung auf Wasserbasis
setzt Reinigungsgerätehersteller Rosink
(www.cleaner.rosink.com) bei seinem vollautomatischen Radwäscher „RRW“. Das
Gerät besteht aus Edelstahl und reinigt
Schnelldreher: Bei der
„RRW“ von Rosink
versetzen 21
Flachstrahldüsen
das Rad in eine
Drehbewegung und
sprühen die wasserbasierende
Reinigungslauge
selbst an versteckte
Stellen der Felge.
Foto: Rosink
die Räder timergesteuerte innerhalb von
ein bis fünf Minuten in einem geschlossenen Kreislauf: Nach dem Öffnen des
Schnellverschlusses platziert der Anwender das verschmutzte Rad auf dem drehbaren Radträger und drückt die Starttaste. Anschließend sprüht das „RRW“ die
erwärmte Waschlauge (maximal 55 Grad
Celsius, thermostatisch geregelt ) aus 21
Strahldüsen auf das rotierende Rad. Die
Düsen sind so angeordnet, dass sie den
Radträger motorlos in eine Rotation versetzen. Mit etwa 160 Litern Reinigungslauge
lassen sich Produktinformationen zufolge
je nach Verschmutzungsgrad bis zu 150
Räder säubern, dann ist die verbrauchte
Lauge abzulassen und fachgerecht zu entsorgen.
Wasser ist auch die Reinigungsbasis
der „Ketty“ von Reinheimer (www.rei-pa.
com). Herzstück der seit mehr als 15 Jahren
ständig weiterentwickleten Radwaschmaschine sind ein Drucksprühsystem sowie
zwei Spezialbürsten, die sich in dem aus
glasfaserverstärkten Kunststoff hergestellten Gehäuse drehen und das sich ebenfalls
drehende Rad in rund einer Minute säubern. Herstellerangaben zufolge wird jedes
einzelne Rad mit rund sechs Litern Wasser
aus der Hauswasserversorgung gereinigt
und gespült und anschließend mit Druckluft aus den Druckluftnetz der Werkstatt
trocken geblasen. Laut Reinheimer lassen
sich überdies handelsübliche Reinigungsmittel einsetzen, um die Waschleistung zu
erhöhen.
„Allrad“-Wäsche
Nach einem völlig anderen Konzept arbeitet die Vier-Rad-Waschstation von Performtec (www.performtec.de). Im Inneren befindet sich ein Drehkreuz, so dass sich bis
zu vier Räder gleichzeitig säubern lassen.
Nach dem Bestücken des Geräts werden
die Räder beidseitig mit Felgenreiniger
benetzt und dieser durch permanentes
Drehen des Drehkreuzes gleichmäßig verteilt. Nach dem Einwirken erfolgen das
Entfernen der Schmutzpartikel und die
abschließende Klarwäsche unter Hochdruck mittels beidseitig angebrachter, dynamischer Flachstrahl-Düsen. Der Anwender kann zwischen drei vollautomatischen
Reinigungsprogrammen wählen: „Eco“
für gering bis mittelstark verschmutzte
Räder, „Super“ für starken bis sehr starken
Schmutz und „Spülen“, um die Räder lediglich mit Hochdruck klar zu spülen.
Alternativ zum Top-Modell hat Performtec ein modulares System für kleinere
Kfz-Betriebe im Programm. Dabei handelt
es sich um eine Einrad-Variante, die sich
mit einem Zusatzmodul zum Zweirad-Wäscher ausbauen lässt. Die Modul-Version
verfügt überdies über ein weiteres Waschprogramm („Normal“) für mittelschwere
Fälle. Die Performtec-Waschstationen neutralisieren ihr Abwasser automatisch und
kommen daher Unternehmensangaben
zufolge ohne Wasserwechsel aus.
Reinigen mit Ultraschall
Aus dem Dental-Labor kommt die Ultraschalltechnik, mit der sowohl die in Hopferbach (Allgäu) ansässige Tiresonic GmbH
(www.tiresonic.de) als auch die Berliner
Wohlgemuth GmbH (www.wheelscooper.de) verschmutzten Rädern wieder zu
strahlenden Gesichtern verhelfen. Beim
Ultraschallverfahren erzeugen mikroprozessorgesteuerte
Schwingungssysteme
mikroskopisch kleine Kavitationsblasen in
der wässrigen Reinigungslösung. Im Inneren der Kavitationsblase entsteht für Millisekunden ein kräftiges Vakuum bei hohen
Temperaturen. Implodiert die Blase, setzt
dies eine große Energiemenge frei, welche wiederum den Schmutz förmlich vom
Rad reißt und dieses ohne den Einsatz von
Bürsten oder Hochdruckstrahlern nahezu
rückstandsfrei säubert.
Bei der von Tiresonic angebotenen
Radwaschmaschine handelt es sich um
ein Einzelrad-Waschgerät mit einem rund
300 Liter fassenden Reinigungsbecken,
in welchem das Rad an einer automa-
technik
räder & reifen
A M Z - P ra x istipp
tischen Schnellspannvorrichtung fixiert
stehend gewaschen wird. Das Reinigen
erfolgt mit Hilfe des Ultraschalls in einem
auf zirka 40 Grad Celsius erwärmten
Waschmittel-Tauchbad. Dazu setzt der
Anwender das Rad mit Hilfe des seitlich
angebrachten Elektro-Krans senkrecht in
das Becken ein. Die Tiresonic kommt Produktinformationen zufolge ohne Vor- und
Nachbehandeln des Rades aus und soll
dennoch selbst hartnäckigen Schmutz nahezu rückstandslos entfernen. Bei dem von
Wohlgemuth angebotenen ATS Wheelscooper-Gerät wird das Rad ebenfalls über
eine Schnellspannvorrichtung fixiert und
pneumatisch in das Ultraschalltauchbad
Schwedenstahl: Reifenservice-Spezialist
Haweka bietet die automatischen Waschstationen des schwedischen Herstellers
Drester unter den eigenen Modellbezeichnungen 3000H sowie 3600HP (unser Bild) an.
Letztere verfügt nicht nur über eine
Heizung, sondern auch über ein Trockengebläse.
Foto: Haweka
gesenkt, wo es bei rund 45 Grad Celsius
liegend gereinigt wird.
Reinigen mit Granulat
Das schwedische Unternehmen Drester
gehört zu den Urgesteinen auf dem Gebiet
der Radwaschmaschinen. Die aktuellen
Modelle werden unter anderem von Haweka (www.haweka.com), dort unter den
Produktnamen 3000H und 3600HP, sowie
Herkules Hebetechnik (www.herkules.
de), dort unter den Modellbezeichnungen
W-750 und W-550, angeboten. Die Waschstationen der Schweden säubern die Räder
chemielos mit Hilfe einer Mischung aus
Kunststoffgranulat und Wasser. Bei der pa-
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amz - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011
Vorsicht Hochdruck!
Hochdruckreiniger können bei unsachgemäßem Umgang zu gefährlichen Reifenschäden führen. Das haben Tests der Dekra
schon vor einigen Jahren aufgedeckt. Beispielsweise kann ein aus vier Zentimetern
Abstand auf einen festen Punkt gerichteter, scharfer Wasserstrahl einen Reifen in
nur fünf Sekunden erheblich beschädigen.
Grund hierfür ist die starke Erwärmung
des Reifens durch den Wasserstrahl. Der
Gummi bildet dann an der betroffenen
Stelle Blasen, was die Festigkeit des Reifens beeinträchtigt. Bei hoher Belastung,
beispielsweise schneller Autobahnfahrt,
kann diese Stelle später zu einem Reifenplatzer führen, warnen die Experten der
Dekra. Der Reifen werde um so schneller
beschädigt, je schmaler der Wasserstrahl,
je geringer der Abstand der Düse zum Reifen und je höher der Wasserdruck sei.
Um einen Reifenschaden durch den Hochdruckreiniger zu vermeiden, empfehlen
die Experten zwischen der Düsenspitze des
tentierten Methode verteilt ein dynamisch
arbeitender Wascharm Kunststoffperlen
unterschiedlicher Härte auf den zu reinigenden Oberflächen. Laut Hersteller lassen sich mit diesem Verfahren auch Stellen
säubern, die sich mit Bürste oder Sprühstrahl nur schwer erreichen lassen. Das
unterschiedlich harte Granulat entfernt
dabei vorhandene Schmutzpartikeln kraftvoll und dennoch schonend. Der Anwender
kann zwischen vier Programmen zwischen
30 und 130 Sekunden wählen. Während es
sich bei den Modellen W-550 beziehungsweise 3000H um eine Einzelrad-Version
handelt, zählen die W-750 beziehungsweise 3600HP zu den Vollautomaten: Der
Anwender stellt die Räder auf den Transportwagen, dockt diesen an die Maschine
an und holt den gereinigten Radsatz später
wieder ab. In der Zwischenzeit erledigt die
W-750 das Beschicken, Waschen und Ausladen selbsttätig.
Welches Gerät passt für wen?
Für kleinere Kfz-Werkstätten und Reifendienste empfehlen sich preiswerte, meist
als Einzel- oder Zweirad-Lösungen ausgelegte Geräte. Diese sind in der Anschaffung, dem Unterhalt und der Wartung vergleichsweise günstig und beanspruchen
wenig Platz. Zusatzfunktionen wie beispielsweise ein integrierter
Trockner sind aufgrund
des geringen Durchsatzes eher entbehrlich.
Betriebe mit hohen Reinigungsdurchsätzen dagegen profitieren von so
Hochdruckreinigers und dem Reifen einen
Abstand von mindestens 20 Zentimetern.
Ein möglichst breit eingestellter Wasserstrahl und ein ständiges Bewegen der Lanze kann verhindern, dass zu viel Wasser
gleichzeitig auf einen Punkt trifft und den
Reifen zu stark erhitzt. Zudem sollte selbst
bei hartnäckigem Schmutz der Strahl
niemals für längere Zeit auf einen Punkt
gerichtet sein.
kk
Abstand halten: Ein scharfer Strahl des
Hochdruckreinigers aus kurzer Distanz
führt nach kürzester Zeit zu deutlichen
Reifenschäden. Bild: Dekra
Mit Bürsten und Wasser: Zwei Spezialbürsten
und sechs Liter Frischwasser reichen der Ketty
von Reinheimer aus, um verschmutzte Räder zu
säubern. In dem Gehäuse aus glasfaserverstärktem Kunststoff gibt es zudem ein Druckluftsystem zum Trockenblasen der gereinigten Räder.
Foto: Reinheimer
genannten High-End-Lösungen, die entweder vier Räder gleichzeitig reinigen oder
über ein automatisches Be- und Entladesystem verfügen. Solche Geräte lassen sich
nicht nur komfortabler bedienen und kommen mit einem Minimum an Manpower
aus, sondern punkten vor allem auch mit
kurzen Taktzyklen. Letzteres macht sich
schnell im nachvollziehbaren Zeit- und
Geldgewinn bemerkbar. Übrigens: Ein
besonderer Service wie die professionelle
Räderwäsche muss nicht zwangsläufig
kostenlos sein. Denn es gibt viele Autofahrer, die sich die Sauberkeit ihres Fahrzeugs
und dessen „Sohlen“ etwas kosten lassen.
Voraussetzung ist allerdings, dass man mit
dem Kunden vorher darüber spricht.
Klaus Kuss
technik
räder & reifen
_ Profiltiefe messen ohne Kniefall
Bücken ist out: Der Profiltiefenscanner „ProScan“ von Haweka ermittelt mit einem Laser
innerhalb von fünf Sekunden die Profiltiefe und den Reifenverschleiß anhand von rund
600 Messpunkten mit einer Genauigkeit von 0,1 Millimeter.
Foto: Haweka
Die nächste Reifenwechselsaison steht
vor der Tür. Für die Servicemitarbeiter
bedeutet dies wieder unzählige Kniebeugen, wenn es darum geht, vor dem
Rädertausch die Profiltiefe zu messen.
Das ist nicht nur anstrengend, sondern
bei Regen und Kälte auch unangenehm.
Weitaus bequemer, schneller und einfacher soll sich dieses Prozedere mit dem
Profiltiefenscanner „ProScan“ erledigen
lassen, der seit kurzem das ReifenserviceSortiment von Haweka bereichert. Das
Gerät verfügt den Produktinformationen
zufolge über ein Laser-Messsystem, mit
dem sich per Knopfdruck innerhalb von
rund fünf Sekunden die Profiltiefe und der
Verschleiß eines Reifens ermitteln lassen.
Die maximale Breite des Reifens darf bis
zu 385 Millimeter betragen. Das ProScan
nimmt dazu laut Haweka rund 600 Daten pro Reifen auf und generiert daraus
die Profiltiefe mit einer Genauigkeit von
0,1 Millimeter. Unternehmensangaben
zufolge lässt sich der Profiltiefenscanner
einfach bedienen: „Ein Blick auf das digitale Gerät genügt und dem Anwender sind
die Steuerelemente, die Navigation und
Bedienung des ProScan vertraut“, versprechen die Großburgwedeler ReifenserviceSpezialisten. Zum Messen hält der Anwender das Gerät gegen den Reifen und drückt
die Scan-Taste. Im Display erscheinen nach
einer kurzen Messzeit das betreffende Reifenprofil und die Profiltiefe. Die ermittelten
Daten lassen sich anschließend speichern
oder via USB-Stick auf einen PC übertragen, um sie dort zu archivieren oder auszudrucken. Das Protokoll zeigt eine Profilzeichnung mit den relevanten Reifendaten.
Laut Haweka wiegt das akkubetriebene, mobil einsetzbare Gerät rund sechs
Kilogramm und kalibriert sich vor jeder
Messung selbst. Mit einer Akkuladung sollen sich zirka 250 Reifen scannen lassen.
Zum Lieferumfang des ProScan gehören
ein Ladegerät sowie ein USB-Speicherstick,
optional sind ein Thermodrucker und ein
kk
Reifendruckmessgerät erhältlich. www.haweka.com
_ Die Hebebühne am Haken
„Trailer-Lift“ nennt ein gleichnamiges britisches Unternehmen sein neuestes Produkt, das nach eigenem Dafürhalten den
Kfz-Service revolutionieren könnte. Beim
Trailer-Lift handelt es sich den Produktinformationen zufolge um eine speziell modifizierte Scherenhebebühne, die auf dem
vollverzinkten Chassis eines Autotransportanhängers montiert ist. „Ursprünglich
wurde der Trailer-Lift für die Wartung und
Reparatur von Rallye-Fahrzeugen während
der Veranstaltungen entwickelt, wo es
weder eine Werkstatt noch elektrischen
Strom gibt“, berichtet Tim McCullagh, Managing Director bei Trailer Lift Ltd. im britischen North Yorkshire.
McCullagh sieht jedoch aufgrund der
besonderen Flexibilität des Trailer-Lift
ganz neue Möglichkeiten für das Kfz-Servicegeschäft: Werkstattfachleute sollen
mit dem 2,2 mal 4,16 Meter großen „mobilen Arbeitsplatz“ Reifenservice- sowie
Wartungs- und Reparaturarbeiten direkt
am Wohnsitz oder am Arbeitsplatz des
68
amz - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011
Kunden erledigen können. Die fahrbare
Hebebühne soll Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen
in rund 35 Sekunden auf eine Höhe von
2,5 Meter anheben. Die hydraulische Hebeeinrichtung wird per Funk bedient und
von einer netzunabhängigen 24-VoltBatterie versorgt, welche während der
Fahrt vom Zugfahrzeug geladen wird.
Darüber hinaus sollen sich mit dem innovativen Hebebühnen-Anhänger auch
alle in Kfz-Betrieben und Fuhrparks anfallenden Transport- und Hilfsdienstaufgaben erledigen lassen. „Zudem lässt
sich der Trailer-Lift für Präsentationsund Werbezwecke nutzen“, ergänzt McCullagh.
Unternehmensangaben
zufolge
hat der patentierte und CE-zertifizierte
Trailer-Lift auf der SEMA Show 2010 in
Las Vegas den prestigeträchtigen Global Media Award für Innovation und
Marktpotential gewonnen. Die Entwicklungszeit bis zur Serienreife betrug nach
eigenem Bekunden rund zwei Jahre. Das
Unternehmen ist nun auf der Suche nach
Händlern, welche den Hebebühnen-Ankk
hänger vertreiben wollen.
www.trailer-lift.com
Mobiler Werkstatt-Arbeitsplatz: Mit dem TrailerLift lassen sich Reifenservice- sowie Wartungsund Reparaturarbeiten direkt am Wohnsitz oder
am Arbeitsplatz des Kunden erledigen.
Foto: Trailer-Lift
_ Achsmesssystem
für „Breitensportler“
Tiefergelegte Fahrzeuge mit breiten Rädern können beim Fahrwerksvermessen
aufgrund der geringen Bodenfreiheit Probleme bereiten. Um das Vermessen von
besonders sportlichen Autos und Rennfahrzeugen zu ermöglichen, hat der niedersächsische Achsmessspezialist Koch
einen Erweiterungssatz namens „Racing
Plus“ für sein bewährtes Laser-Achsmessgerät „HD-10 Easy Touch“ entwickelt.
Herzstücke des „Racing Plus“-Pakets sind
vier befahrbare Drehplatten mit speziellen
Aufsätzen, vier Messbrücken mit Spezialaufnahmen sowie zwei verstellbare Tastskalen zum Einhängen. Das Kit soll zudem
ein problemloses Vermessen der neuesten
Felgengeneration bis 22 Zoll Durchmesser
erlauben. Gemäß der Kochschen Vermessphilosophie wird das Fahrzeug – analog
wie beim standardmäßigen HD-10 Easy
Touch – im so genannten Fahrzustand
vermessen. Dazu ist laut Firmeninhaber
Ausbaufähig: Mit den Erweiterungskit „Racing Plus“ lässt sich das Laser-Achsmesssystem
„HD-10 Easy Touch“ von Koch universell zum Vermessen von Rennfahrzeugen und extrem
tiefgelegten Kundenfahrzeugen einsetzen.
Foto: Koch
Harro Koch weder ein hundertprozentig
waagerechter Werkstattboden noch eine
spezielle Vermessungsbühne erforderlich:
Mit Hilfe der optional erhältlichen Absetzrampen lässt sich die Achsvermessung
und -einstellung auch auf einer herkömmlichen Zwei-Säulen-Hebebühne erledigen.
Alternativ dazu lässt sich der Bolide Unternehmensangaben zufolge auch direkt
auf den am Werkstattboden aufliegenden
Drehtellern des Racing Plus-Kits vermeskk
sen. www.koch-achsmessanlagen.de
_ Mehr Sicherheit
beim Reifenservice
Rechtzeitig zur Reifenwechselsaison ergänzt Berner mit
einem für den Einsatz bei Run-Flat- und UHP-Reifen entwickelten Montage-/Demontagespray sein Produktsortiment für den Reifenservice. Bei Run-Flat- und UHPReifen stellt sich Unternehmensangaben zufolge häufig
Kriech- und gleitfähig: Das neue Montage-/Demontagespray
von Berner wurde speziell für den Einsatz an Run-flat- und
UHP-Reifen entwickelt und soll gefährliche Bearbeitungsschäden
vermeiden helfen. Foto: Berner
das Problem, dass aufgrund der verstärkten Flanken und der
steifen Seitenwände bei der Montage hohe Kräfte notwendig sind und dadurch die Gefahr besteht, den Wulstbereich
zu beschädigen. Derartige Schäden lassen sich den Produktspezialisten von Berner zufolge häufig nicht sofort erkennen und stellen
deshalb ein Sicherheitsrisiko dar. Das Reifenspray soll aufgrund
seiner guten Kriech- und Gleiteigenschaften eine Rissbildung im
Gummi vermeiden und so einer Beschädigung des Reifens vorbeugen, versprechen die Künzelsauer Kfz-Spezialisten. Durch die hohe
Anfangsgleitwirkung und das Absenken des Springdrucks ist laut
Berner sicheres Arbeiten gewährleistet. Zudem soll das Spray keinerlei Rückstände auf Reifen und Felge hinterlassen.
Die Anwendung ist simpel: Der Monteur sprüht vor dem Montieren beziehungsweise Demontieren des Reifens das Spray gleichmäßig und flächendeckend in das gesamte Felgentiefbett und auf
den kompletten Wulstbereich. Mit Hilfe eines zusätzlichen Sprühkopfes mit verlängertem Sprührohr lässt sich das in 400-MilliliterAerosoldosen abgefüllte Spray punktgenau und zielgerichtet auftrakk
gen, was einen sparsamen Verbrauch ergeben soll. www.berner.de
amz - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011
69
technik
werkstattpraxis
Die Nachfrage nach kostengünstigen
Reparaturen für die Denoxtronic steigt.
Für diesen Markt hat Bosch die Feldinstand­
setzung für die Systeme Denoxtronic 1
und 2 entwickelt.
Fotos: Bosch
Mit dem Prüfkoffer Denoxtronic 1 kann
die AdBlue-Fördermenge gemessen werden.
Denoxtronic fachgerecht instandsetzen
_ Die SCR-Technologie senkt die Stickoxidemissionen und
den Kraftsoffverbrauch. Sie findet zunehmend auch in Pkw und
leichten Nutzfahrzeugen Anwendung. Für die AdBlue-Dosier­
systeme Denoxtronic hat Bosch werkstattgerechte Prüfmittel
und Instandsetzungsverfahren entwickelt.
A
bgasnachbehandlungssysteme
machen Dieselfahrzeuge noch
sauberer und zugleich wirtschaftlicher. Bei schweren Nutzfahrzeugen hat sich zum Absenken
der Stickoxidemissionen die SCR-Technologie (Selective Catalytic Reduction) durchgesetzt. Dabei wird das Abgassystem mit
einem Katalysator ausgerüstet, in den der
Reagenzstoff „AdBlue“ eingespritzt wird.
AdBlue ist eine 32,5-prozentige WasserHarnstofflösung. Die hierbei ausgelöste
Reaktion wandelt die bei der Verbrennung
entstandenen Stickoxide in unschädlichen
Stickstoff und Wasser um. Auf diese Weise
lassen sich die Stickoxidemissionen um bis
zu 85 Prozent senken und die verschärften
Der Prüfadapter simuliert die im Fahrzeug
verbauten Sensoren und ersetzt das Fahrzeug­
steuergerät.
70
amz - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011
Schadstoffgrenzwerte einhalten. Beim
Einsatz eines SCR-Systems kann der Motor
besonders verbrauchsgünstig ausgelegt
werden, so dass er im so genannten thermischen Optimum arbeitet. Auf die Abgasrückführung kann verzichtet werden. Damit
lässt sich der Kraftstoffverbrauch im Vergleich zu Motoren mit Abgasrückführung,
aber ohne SCR-Technologie, um bis zu acht
Prozent senken.
Vom Nfz- zum Pkw-System
Für die Einspritzung von AdBlue in den
Abgasstrang hat Bosch die Dosiersysteme Denoxtronic 1 und 2 entwickelt.
Die erste Denoxtronic-Generation ging
2004 in Serie. Sie arbeitet mit DruckluftUnterstützung. Die Denoxtronic 2 kam
2006 erstmals zum Serieneinsatz. Im Gegensatz zur ersten Generation arbeitet
die Denoxtronic 2 ohne Druckluft – also
rein elektrisch. Das System benötigt weniger Bauteile und lässt sich leichter in das
Fahrzeug integrieren. Auf dieser Basis entwickelt Bosch das System ständig weiter.
Heute sind bereits über 500.000
Denoxtronic-Systeme im Einsatz. Und
der Markt wächst für sie noch weiter:
Denn neben der Denoxtronic für schwere
Nutzfahrzeuge gibt es inzwischen auch
eine Denoxtronic für Pkw und leichte
Nutzfahrzeuge, die DNOX PC/LD. Immer
mehr Fahrzeughersteller nutzen dieses
System, um auch bei Pkw hohe DieselLeistung mit immer schärferen Emissionsgrenzen in Einklang zu bringen.
Werkstattorientiertes Instandsetzungskonzept
Da immer mehr Fahrzeuge mit Denoxtronic bereits hohe Kilometerlaufleistungen
aufweisen, steigt auch die Nachfrage
nach kostengünstigen Reparaturen. Für
diesen wachsenden Markt hat Bosch die
Feldinstandsetzung (FIS) für die Systeme
Denoxtronic 1 und 2 entwickelt. Damit
können Kfz-Werkstätten ihren Kunden
eine umfassende Instandsetzung der
Denoxtronic-Komponenten Fördermodul
und Dosiermodul anbieten.
Der Denoxtronic-Arbeitsplatzermöglicht das
professionelle Prüfen und Instandsetzendes
Förder- und Dosiermoduls.
in alle Richtungen geschwenkt werden
können. Zudem sind alle Versorgungsanschlüsse für das Prüfmedium, die Prüfspannung, die Druckluft und das Prüfgas
vorhanden. Ein weiterer Vorteil ist, dass
damit die Abkopplung von Diesel-Arbeitsplätzen sichergestellt ist.
Abschlussprüfung
Systemaufbau der Denoxtronic für Pkw. Die Abgasnachbehandlung zur NOx-Reduktion schafft
den Ingenieuren zusätzliche Freiräume, um den Wirkungsgrad des Diesels weiter zu verbessern.
Das Instandsetzungskonzept sieht die
Prüfung der Komponenten, den Austausch
beziehungsweise die Instandsetzung defekter Bauteile und die Ausgangsprüfung
zur Absicherung der Funktion vor. Diese
drei Instandsetzungsabschnitte stellen
hohe Anforerungen an die Sauberkeit der
Arbeitsumgebung. Denn die Bauteile und
Dichtstellen der Denoxtronic sind empfindlich gegen Schmutzpartikel. Zudem muss
der Mechaniker darauf achten, dass die Bauteile der Denoxtronic nicht mit Dieselkraftstoff oder Prüföl in Berührung kommen, da
dies zur Beschädigung der Komponenten
führen kann. Aus diesem Grund ist ein separater Arbeitsplatz für die Instandsetzungsarbeiten an der Denoxtronic erforderlich.
Spezielle Prüfsoftware
Die Eingangsprüfung eines Fördermoduls
erfolgt mit einem KTS-Diagnosegerät in
Verbindung mit einer speziellen FIS-Prüfs-
oftware. Zusätzlich wird hierfür ein Adaptermodul und ein Prüfadapter benötigt.
Der Prüfadapter simuliert die im Fahrzeug
verbauten Sensoren und ersetzt das Fahrzeugsteuergerät. Die Prüfsoftware ist Bestandteil der Werkstattsoftware Esitronic.
Sie ermöglicht das Auslesen des Fehlerspeichers, das Abfragen der Istwerte, das Durchführen der Stellglied- und Funktionstests
und das Anpassen der Korrekturwerte.
Da die AdBlue-Flüssigkeit aggressive
Eigenschaften aufweist und Rost an Stahl,
Oxidation an Aluminium und Lochfraß bei
Messing bewirkt, werden bei der Instandsetzung sämtliche Prüfungen mit einem
Gemisch aus Prevox und destilliertem
Wasser durchgeführt. Für alle Prüf- und
Reparaturarbeiten hat Bosch einen speziellen Arbeitsplatz entwickelt, bei dem alle
benötigten Einrichtungen für die Instandsetzung sinnvoll untergebracht sind. Der
Denoxtronic-Arbeitsplatz ermöglicht es,
dass Module fachgerecht aufgespannt und
AdBlue hat eine sehr niedrige Viskosität
und ist daher extrem kriechfähig. Selbst geringste Undichtigkeiten an Bauteilen und
Dichtstellen führen zum Austritt von AdBlue und damit zu Schäden am Fördermodul. Damit dies verhindert wird, ist nach der
Instandsetzung eine Dichtheitsprüfung unbedingt notwendig. Um Werkstätten eine
hohe Sicherheit bei der Dichtheitsprüfung
zu bieten, hat Bosch ein automatisches
Prüfverfahren mit einem speziellen Lecksuchgerät und einem unschädlichen und
ungefährlichen Prüfgas entwickelt. Hierbei
wird der entsprechende Prüfkreis (AdBlue
oder Druckluft) mit dem Prüfgas beaufschlagt. Das Gehäuse des Fördermoduls
wird als Prüfglocke verwendet. Nach einer
vorgegebenen Akkumulationszeit wird
eine Gasprobe aus der Prüfglocke entnommen und mit dem Grenzwert verglichen.
Bei Überschreiten des Grenzwertes erfolgt
die Ortung des Lecks.
Damit Kfz-Werkstätten ihren Kunden die professionelle Instandsetzung
der Denoxtronic-Komponenten anbieten
können, bietet Bosch neben den benötigten Prüfeinrichtungen und Reparaturanleitungen auch Schulungen zur Qualifizierung der Werkstattmitarbeiter an.
Richard Linzing
technik
werkstattpraxis
Expertentipps für
den Zahnriemenwechsel
_ Eine detaillierte Anleitung von ContiTech für den
www.amz.de/
CBDB
Zahnriemenwechsel am weit verbreiteten 2,0-Liter-TDI-
Common-Rail-Motor von Volkswagen hilft dem Werkstattprofi, Fehler zu vermeiden.
ganz unbedeutend, da
es bei einem Zahnriemenriss zu teuren Motorschäden kommen
kann.
Unterstützung
für die Werkstatt
Laut ContiTech zählt die Tatsache, dass Spann- und Umlenkrollen nicht mit dem
Antriebsriemen erneuert werden, zu den häufigsten Fehlern beim Zahnriemenwechsel.
Foto: ContiTech
A
ntriebsriemen
unterliegen
einem natürlichen Verschleiß
und müssen in vorgegebenen
Intervallen erneuert werden.
Das beschert Kfz-Werkstätten
ein nicht zu unterschätzendes Auftragsvolumen. Doch laut ContiTech
passieren in der Praxis sehr viele
Fehler bei der Montage von Antriebs-
72
amz - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011
riemen. 90 Prozent der eingehenden
Reklamationen seien auf Einbaufehler
zurückzuführen.
Zu den häufigsten Fehlern zählt demnach, dass Spann- und Umlenkrollen
nicht mit dem Antriebsriemen erneuert
werden. Eine weitere häufige Ursache
für frühzeitige Ausfälle sei eine falsche
Riemenspannung. Das ist insofern nicht
Um den freien Handel und die KfzWerkstätten beim professionellen Riemenwechsel zu unterstützen, bietet
ContiTech ein umfangreiches Sortiment an Komplettpaketen an. Die Kits
enthalten neben dem Antriebsriemen
selbst alle für eine professionelle Reparatur benötigten Bauteile. Diese
sind laut Anbieter optimal aufeinander
abgestimmt und entsprechen den OEQualitätsrichtlinien.
Neben den Ersatzteilen liefert ContiTech mit der Conti Tool Box ein komplettes Set an Spezialwerkzeugen für den
professionellen Antriebsriemenwechsel.
Eine technische Hotline und Praxistrainings für die Antriebsriemenmontage ergänzen das Unterstützungsangebot von Contitech. Zudem
veröffentlicht das Unternehmen immer
wieder Einbautipps für spezielle Anwenungen. Jüngstes Beispiel ist die Zahnriemen-Wechselanleitung für den weit
verbreiteten 2,0-Liter-TDI-Motor mit
Common Rail von Volkswagen. Er ist
in zahlreichen Modellen von VW, etwa
dem Scirocco, Golf V, Golf VI, Golf Plus
und dem Jetta III, ab Modelljahr 2008
mit dem Motorcode CBDB zu finden.
Die Anleitung informiert über die
Wechselintervalle für die jeweiligen
Modelle, die Zeitvorgabe und die benötigten Spezialwerkzeuge. Zudem
findet der Werkstattprofi darin Sicherheitshinweise, die vorgeschriebenen
Anzugsdrehmomente und viele Praxistipps. Die jeweiligen Arbeitsschritte
sind größtenteils mit aussagekräftigen
Bildern dargestellt. Die komplette Anleitung kann als PDF-Datei unter dem
angegebenen Link heruntergeladen
rl
werden.
www.amz.de/CBDB
technik
werkstattpraxis
Der Winkelpolierer Fein WPO 10-25 E
hat eine kurze Bauform und eine
ergonomische Griffzone. Das soll ihn
besonders handlich machen.
Foto: Linzing
Ermüdungsarmes
Polieren
_ Der Elektrowerkzeughersteller Fein hat seine Winkel­
polierer-Familie um einen handlichen Winkelpolierer erweitert.
Der Fein WPO 10-25 E hält die Drehzahl auch bei Belastung
konstant und hilft dem Fachmann, in der Lackaufbereitung
perfekte Oberflächenergebnisse zu erzielen.
B
eim Behandeln von Lackoberflächen im Kfz-Bereich wird
höchster Wert auf glänzende
Ergebnisse gelegt. Profis sind
diesbezüglich auf leistungsfähige Maschinen und Lackaufbereitungssysteme angewiesen. Mit dem neuen
Winkelpolierer WPO 10-25 E will Fein
Fachleute hierbei bestmöglich unterstützen. Er ist für Werkzeugdurchmesser
bis 150 Millimeter ausgelegt und wurde
speziell für die Lackaufbereitung und
das Lackfinish entwickelt. Ein stufenlos
regelbarer Drehzahlbereich von 900 bis
2.500 Umdrehungen ermöglicht laut
Hersteller auch das Polieren mit Pflegemitteln, die eine höhere Drehzahl erfordern. Ein Hochleistungsmotor mit 800
Watt erzeugt ein hohes Drehmoment,
das mit Hilfe eines Metallgetriebekopfes
mit doppelter Getriebeuntersetzung
auf den Polierteller übertragen wird.
Aufgrund dieser Auslegung bleibt die
Drehzahl auch bei hohem Anpressdruck
konstant. Auch im Dauerbetrieb soll der
Winkelpolierer nur eine geringe Erwärmung aufweisen.
Der handliche Fein-Winkelpolierer
WPO 10-25 E hat eine kurze Bauform und
eine ergonomische Griffzone, die sich
nach hinten verjüngt. Der Winkelpolierer
wiegt nur 2,2 Kilogramm und ist für den
Rechtshand- und Linkshandbetrieb geeignet. Eine besondere Gewichtsbalance
soll Handwerkern zusätzlich einen angenehmen Halt bieten.
Neues Polierset
Für alle Fein-Winkelpolierer ist als neues
Zubehör das Lackaufbereitungs- und
Finish-Set erhältlich. Es ermöglicht alle
Arbeiten in der Außenaufbereitung von
Fahrzeugen wie das Polieren und Versiegeln von Lackoberflächen oder das Entfernen von Lackfehlern – zum Beispiel
Schlieren, Lackübergänge oder Hologramme. Das Zubehör-Set wird in einem
Kunststoff-Werkzeugkoffer ausgeliefert.
Es umfasst ein Ein-Stufen-Poliermittel,
eine Wachs-Lackversiegelung, einen
Stützteller, Polier- und Waffelschwämme, ein Lammfell sowie Schleifblüten,
Mikrofasertücher und einen Schleifblock. Die neue Fein-Reinigungsknete ist
ebenfalls im Set enthalten. Sie entfernt
schonend hartnäckige Ablagerungen
wie Lack- und Farbnebel, Flugrost, Teer,
Baumharze, Umweltablagerungen und
rl
festgebackenen Bremsstaub. www.fein.de
Das Fein-Lackaufbereitungsund Finish-Set ist für alle
Anwendungen bei der Außenaufbereitung von Fahrzeugen entwickelt und
kann mit allen Fein-Winkelpolierern
verwendet werden.
Foto: Fein
74
amz - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011
technik
werkstattpraxis
Die Biege gemacht: Mit Hilfe der Stutzen und
gebogener Reparaturstücke lassen sich auch
Bögen darstellen.
Schnell wieder dicht: Mit dem Provisorium
lässt sich die Fahrt sicher wieder fortsetzen, bis
der bestellte Ersatzschlauch eintrifft.
Schnelle Hilfe für
schlappe Schläuche
_ Komplex geformte, vom Marder verbissene oder geplatzte
Kühlmittelschläuche stellen häufig ein Problem dar – insbesondere,
wenn das passende Ersatzteil fehlt. Mit einem universellen Reparatur-
set jedoch lassen sich schadhafte Schläuche wieder fit machen, bis der Ersatzschlauch verfügbar ist.
E
in defekter Kühlmittelschlauch
stellt nicht nur bei gewerblich
genutzten Fahrzeugen oder Nutzfahrzeugen ein massives Problem
dar, denn üblicherweise ist ein
Schlauchdefekt – gleichgültig ob Marderverbiss, Riss oder altersbedingte Porosität
– mit einer unerwünschten Standzeit
verbunden. Die mittlerweile immer komplexer geformten Schläuche erschweren
überdies die Lagerhaltung, weshalb
der Werkstattfachmann das benötigte
Ersatzteil vielfach erst bestellen muss.
Eine schnelle Hilfe in einem solchen Fall
verspricht ein universelles Kühlmittelschlauch-Reparaturset, wie es etwa die
in Forstinning ansässige Kunzer GmbH
(www.kunzer.de) im Angebot hat: Mit
dem Set lassen sich schadhafte Kühlmittelschläuche provisorisch reparieren, bis
das benötigte Ersatzteil verfügbar ist.
Schnelle und universelle Hilfe
Ursprünglich für Nutzfahrzeuge entwickelt, lassen sich mit dem Spezialset jedoch
auch bei vielen Pkw, Geländewagen, SUV
und Van Schläuche mit 38, 50, 55 und 60
Millimetern provisorisch reparieren. Den
Produktinformationen zufolge umfasst
das Set, das über den autorisierten Teilefachhandel oder bei Kunzer direkt erhältlich ist, 40 Teile, die in einem praktischen
Kunststoffkoffer untergebracht sind. Neben diversen geraden und gebogenen
Schlauchstücken und dazu passenden Befestigungsschellen umfasst das Set auch
spezielle Verbindungsstutzen aus Metall,
um etwa aufgetrennte Schlauchhälften zu
verbinden. Diese Stutzen besitzen beidseitig Sicken, die laut Kunzer eine sichere und
dichte Verbindung ergeben und dauerhaft
abdichten sollen. Zudem sollen sich mit
Hilfe der Verbinder bei der provisorischen
Reparatur mit wenigen Handgriffen auch
Radien verwirklichen lassen.
Einfache Handhabung
Erste-Hilfe-Koffer: Das 40-teilige Kühlmittelschlauch-Reparaturset von Kunzer enthält alles
für eine provisorische und dennoch fachmännische Reparatur. Bei den Metallverbindern
verhindern beidseitige Sicken ein Abrutschen
der Schlauchenden.
76
amz - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011
Die provisorische Schlauchreparatur lässt
sich auf einfache Weise bewerkstelligen:
Das schadhafte Schlauchstück wird mit
Hilfe eines Teppichmessers herausgetrennt
und beiderseits jeweils ein passender Rohr-
Leck lass nach: Risse und Marderbisse in
Kühlmittelschläuchen können schnell zu einem
ungeplanten Liegenbleiber führen. In einem
solchen Fall ist schnelle Hilfe gefragt.
Fotos: Kunzer
stutzen eingefügt. Anschließend längt der
Werkstattfachmann aus einem der zum
Set gehörenden Schlauchstücke ein entsprechend langes Stück ab und setzt dieses
auf die noch freien Enden der profilierten
Verbindungsmuffe. Nachdem die Befestigungsschellen mit einem Drehmoment
von fünf Newtonmeter angezogen sind,
lässt sich das Kühlsystem fachgerecht entlüften, so dass das havarierte Fahrzeug seine Fahrt fortsetzen kann.
Den Experten von Kunzer zufolge gibt
es allerdings auch einige Punkte, die der
Kfz-Fachmann bei einer solchen provisorischen Reparatur beherzigen sollte, damit
das Provisorium nicht unnötig zu einem
weiteren „Liegenbleiber“ führt. So müssen sowohl der lädierte Schlauch als auch
das zurechtgeschnittene Reparaturstück
stramm auf den Verbindungsstutzen passen. Bei der Montage darf weder Öl noch
ein anderes Schmiermittel (Silikonspray!)
verwendet werden. Lediglich Wasser, Seifenlösung oder Kühlmittel sind als „Montagehilfe“ erlaubt. Zudem weisen die Experten von Kunzer darauf hin, dass eine
Reparatur von Silikon-Kühlerschläuchen
aufgrund ihres speziellen Aufbaus und der
damit verbundenen geringen Dehnbarkeit
mit dem Reparaturset nicht möglich ist.
Klaus Kuss
technik
werkstattpraxis
Vorsicht Falle: „Moderne Dieselmotoren
mit Hochdruck-Einspritzsystem reagieren
empfindlich auf die Kraftstoffqualität.
Doch selbst Supernasen können mit
Riechen kaum sicher erkennen, ob es
sich um reinen Kraftstoff oder um ein
gefährliches Gemisch handelt“, sagt
Klaus Napp, Dieselexperte bei Delphi.
Erst analysieren, dann diagnostizieren
_ Schlechter Kraftstoff verursacht Fahrverhaltensmängel – und
weiß Napp aus Erfahrung. Per Gesetz
dürfen die Mineralölgesellschaften seit
Anfang 2010 dem Dieselkraftstoff bis zu
sieben Prozent Bio-Diesel beimischen.
Problematisch wird es laut Napp, wenn
im Laufe der Zeit zwangsläufig die BioDiesel-Konzentration im Kraftstoffsystem steigt. „Kritisch wird es bei einem
Bio-Diesel-Anteil über zehn Prozent“,
warnt der Experte.
kann den Kfz-Fachmann bei der Diagnose in die Irre führen. Dies gilt
vor allem bei der Fehlersuche an Diesel-Hochdruck-Einspritzsystemen.
Analyse schafft Gewissheit
Der „Kraftstoff-Analysator“ von Delphi soll dies verhindern.
M
oderne Diesel-HochdruckEinspritzsysteme
wie
Common Rail und PumpeDüse tragen dazu dabei,
den Kraftstoffverbrauch
und die Abgasemissionen zu minimieren.
Um dies zu bewerkstelligen, spritzen
sie den Dieselkraftstoff unter hohem
Druck, teilweise mit deutlich über 2000
bar, feinst zerstäubt in die Brennräume
hinein. Deswegen sind Hochdruck-Einspritzsysteme und ihre Komponenten
nicht nur äußerst präzise und mit
geringsten Fertigungstoleranzen gebaut,
sondern auch sehr sensibel gegenüber
Verschmutzungen und schlechter Kraftstoffqualität. Insbesondere letztere kann
bei einer Fehlersuche den Werkstattfachmann in die Irre führen, wissen die
Dieselexperten von Delphi.
Problemfall Bio-Diesel
„Moderne Dieselmotoren und ihre Einspritzsysteme sind immer exakter auf be-
78
amz - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011
stimmte Treibstoffarten und -qualitäten
eingestellt. Abweichungen können zu
Beschädigungen führen und aufwändige
Reparaturen zur Folge haben“, berichtet
Klaus Napp, Kundendienstleiter für Dieselsysteme bei Delphi in Wuppertal. Insbesondere „undefinierte Mixturen“, also
Gemische aus Bio-Diesel und Diesel oder
Otto-Kraftstoff und Diesel, können dem
Experten zufolge modernen Selbstzündern Probleme bereiten und für Startschwierigkeiten oder eine schlechte Motorleistung verantwortlich sein.
„Mit einer Riechprobe lässt sich kaum
sicher bestimmen, welcher Kraftstoff beziehungsweise welches Gemisch sich
gerade im Kraftstoffsystem befindet“, erklärt Napp. Selbst „Supernasen“ könnten
kaum erkennen, ob es sich um reinen,
regulären Diesel, reinen Bio-Diesel oder
einen Gemisch aus beiden handelt. „Vor
allem einen zu hohen Anteil an Bio-Diesel oder Wasser nehmen moderne Dieselmotoren übel – und erschweren dem
Werkstattfachmann die Fehlersuche“,
Deshalb haben Delphis Dieselspezialisten
den „Kraftstoff-Analysator“ entwickelt.
Mit diesem elektronischen Messgerät
lässt sich laut Napp der Bio-Diesel-Anteil
mit einer Genauigkeit von plusminus
ein Prozent feststellen – und dies ohne
zeit- und kostenaufwändige Inanspruchnahme eines chemischen Labors. „In
weniger als einer Minute weiß der Werkstattfachmann über die Kraftstoffqualität
Bescheid“, erklärt Napp. Herzstück des
handlichen Testgeräts sind eine Spezialsonde sowie eine patentierte Elektronik,
die laut Delphi eine Kraftstoffanalyse in
Echtzeit ermöglicht. Die Handhabung des
akkubetriebenen Kraftstoff-Analysators
ist simpel, wovon sich die amz-Redaktion
bei einem Vor-Ort-Besuch im Dieselzentrum von Delphi in Wuppertal überzeugen konnte.
Der Anwender zieht eine Kraftstoffprobe, laut Napp am besten aus dem direkten Umfeld der Kraftstoffförderpumpe, und füllt diese in den Prüfbehälter.
„Für eine Analyse genügen 46 Milliliter
Treibstoff, die man aus der Kraftstoffpumpe oder dem Filtergehäuse gewinnen kann“, erklärt Napp. Nachdem der
Messkopf des Geräts per Knopfdruck
kalibriert ist, steckt der Experte die Messzelle vollständig in die blasenfreie Flüssigkeit und startet per Tastendruck die
Messung. Rund 30 Sekunden später ertönt ein Signalton und der Anwender erhält per Display-Anzeige die Anweisung,
den Messkopf aus der Probe zu nehmen.
Anschließend muss die Flüssigkeit aus
dem Messkopf ablaufen und das Gerät
fährt selbständig mit der Analyse fort.
Weitere 30 Sekunden später erscheint
der Bio-Diesel-Anteil in Prozent auf dem
Display. Diesen Wert kann der Anwender
zur Dokumentation für den Kunden speichern. „Befinden sich zudem auch noch
andere Verunreinigungen in der Probe,
so gibt das Gerät auch darauf einen entsprechenden Hinweis“, erklärt Napp. Der
Kraftstoff-Analysator ermittelt die Leitfähigkeit der Flüssigkeit und wertet die
Sensordaten mit Hilfe einer speziellen,
von Delphi entwickelten Software aus.
Mehr Sicherheit
Napp ist optimistisch, was den Verkaufserfolg des handlichen Geräts angeht. „Es
erspart den Werkstätten bei Motorenschäden aufwändige chemische Untersuchungen und bietet den Betreibern
von Fahrzeugflotten mehr Sicherheit,
wenn ihre Fahrzeuge in Weltregionen
unterwegs sind, wo man weniger auf die
Treibstoffeigenschaften oder -qualitäten
achtet“, erklärt der Dieselspezialist.
Zum Lieferumfang des Diesel-Analysators, der sich laut Napp auch unabhängig von anderem Equipment verwenden
lässt, gehören ein USB-Kabel, ein Netzteil, drei 50-Milliliter-Messröhrchen, eine
Schnellstart-Anleitung und eine CD mit
Gebrauchsanweisung und ReportingSoftware. Gerät und Zubehör werden in
einem leichten und dennoch robusten
Tragekoffer geliefert.
Klaus Kuss
www.delphi.com
Elektronischer Treibstoffcheck: Mit dem KraftstoffAnalysator von Delphi lässt sich der Bio-Diesel-Anteil
im Dieselkraftstoff ermitteln. Damit kann der Mechaniker
Fehler eingrenzen, die ihre Ursache in einer schlechten
Kraftstoffqualität haben. Fotos: Kuss
technik
werkstattpraxis
Inspector – Diagnose für alle
Das Diagnosegerät „Inspector“
unterstützt Werkstätten schnell,
einfach und aktuell bei der
Fehler­diagnose und stellt dazu
aussagekräf­ti­ge Diagnoseinformationen zur Verfügung.
Foto: Herth+Buss
_ Das Diagnosegerät „Inspector“ soll
Werkstätten schnell, einfach und aktuell
bei der Fehlerdiagnose unterstützen und
jederzeit aussagekräftige Diagnose-
informationen zur Verfügung stellen.
Der Inspector kommuniziert mit allen
gängigen Automarken und Modellen,
insbesondere auch mit einer Vielzahl
asiatischer Fahrzeugmodelle. Das neue
Gerät soll sich durch hohe Performance
in der Diagnosetiefe, Schnelligkeit, kompakte Bauart, hochwertigen Aufbau und
hohe Benutzerfreundlichkeit auszeichnen. Laut Hersteller erkennt der Inspector mehr als 95 Prozent der Fehlercodes
aus nahezu allen Fahrzeugbereichen,
von der Motor- und Getriebesteuerung
über Fahrwerkselektronik sowie aktive
und passive Sicherheitssysteme bis hin
zur Komfortelektronik. Enge UpdateIntervalle garantieren eine hohe Datenaktualität. Die Updates, die in den ersten
Dem Schaden auf der Spur
_ Mit einem Werkstattposter kann der
Profi die Ursachen für typische Schadensbilder am Starter auf einen Blick erkennen.
Umfangreiche Funktionen
beiden Jahren kostenlos sind, können
anschließend kostengünstig über eine
Update-Flatrate erworben werden. Im
Lieferumfang enthalten sind alle erforderlichen Adapterkabel und -stecker,
passend für alle gängigen Hersteller.
D
as neue Schadensbilderposter für Starter vom KfzTeile Spezialist Herth+Buss
dokumentiert
anschaulich die Ursachen für den
Ausfall des Starters. Die übersichtliche, visuelle Darstellung des neuen
Werkstattposters unterstützt die
Erläuterungen des technischen Kundendienstes im direkten Kundengespräch, im Rahmen von Werkstattschulungen und Werkstattbesuchen
sowie auf Messen.
Zu den häufigsten Ausfallursachen gehört das so genannte Mitlaufen des Starters. Aufgrund der Wiederholungsgefahr, ist es wichtig, die
Ursache zu beseitigen, bevor ein neuer Starter verbaut wird. Neben der
Überprüfung des gesamten Zündstartsystems hat die Aufklärung des
Kunden in diesem Bereich eine besondere Bedeutung.
Das Schadensbilderposter für Starter von
Herth+Buss zeigt dem Werkstattprofi die
häufigsten Fehler rund um das Startsystem.
Foto: Herth+Buss
80
amz - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011
Das Gerät ermöglicht laut Angaben von
Herth+Buss individuelle Datenaufzeichnungen bei allen asiatischen Fahrzeugmodellen. Die europäischen Hersteller
sind in Vorbereitung. Mit drei hochwertigen Geräten – Vier-Kanal-Oszilloskop,
Zündoszilloskop und Zwei-Kanal-Multimeter – soll der Inspector eine professionelle Visu­ali­sierung von Spannungsverläufen und Frequenzveränderungen
sicherstellen. Der Actuator-Test ermöglicht die Aktivierung verschiedener Komponenten wie beispielsweise Stellmojr.
toren, Relais und Magnetventilen.
Bei Startern mit Permanentmagneten, die zunehmend in modernen
Fahrzeugen verbaut werden, genügt
schon ein kurzzeitiges Mitlaufen des
Starters, damit sich dieser durch Eigeninduktion selbst mit Strom versorgt. Das Starterritzel bleibt selbst
nach der Unterbrechung des Steuerstromkreises mit der Schwungscheibe im Eingriff und setzt somit die
Startwiederholsperre außer Kraft.
Deshalb gilt immer: Beim Starten
Fuß vom Gas.
Das Poster gibt aber auch Antworten auf die Fragen wie: Was passiert bei Überhitzung, Überlastung
der Verbindungsleitung oder im Fall
einer abgenutzten Kohlebürste? Das
Werkstattposter im Format DIN A1
kann direkt bei Herth+Buss bestellt
rl
werden.
www.herthundbuss.com
technik
werkstattausrüstung
Handlich und hell: Die LED-Lampe
Pocket DeLux lässt sich sehr
vielseitig aufstellen und liefert viel
Licht für alle Arbeiten rund ums
Kraftfahrzeug. Foto: Linzing
Licht in dunkle Ecken
_ Die LED-Lampe Pocket DeLux von Berner
erleichtert Kfz-Handwerkern das Ausleuchten
des Arbeitsbereiches.
K
fz-Handwerker sind bei ihrer
Arbeit ständig auf gutes Licht
angewiesen. Sei es bei Sichtprüfungen oder Schraubarbeiten – in
so gut wie jeder Arbeitssituation
gibt es dunkle Ecken auszuleuchten. Mit
der LED-Lampe Pocket DeLux hat Berner
für diese Aufgabe ein praktisches Hilfsmittel ins Programm aufgenommen. Sie
ist aus stabilem Kunststoff gefertigt und
seitlich mit gummibeschichteten, griffigen
Leisten versehen. Die neue LED-Lampe verfügt über einen um 360 Grad klappbaren
Haltebügel mit Magnetfuss. Damit lässt
sie sich einfach aufstellen oder an Stahlteilen so anhaften, dass sie den Arbeitsbereich optimal ausleuchtet. Ein ausklappbarer Haken und Gürtelclip ermöglichen
zudem den vielseitigen und praktischen
Einsatz auch außerhalb der Werkstatt, beispielsweise beim Abschleppservice.
Lange Akkulaufzeit
Die Berner Pocket DeLux ist mit 20
hochwertigen LEDs ausgestattet. Damit
leuchtet sie den Arbeitsbereich auf eine
Entfernung von einem halben Meter mit
800 Lux blendfrei aus. Ein Lithium-IonenAkku mit einer Spannung von 3,7 Volt
ermöglicht eine Leuchtdauer von über
sieben Stunden. Damit kann sie mehr als
einen Arbeitstag lang ohne Ladevorgang
verwendet werden. Eine integrierte Status-LED leuchtet rot auf, wenn der Akku
wieder aufgeladen werden muss. Ist
der Akku nach dem Ladevorgang wieder
vollständig geladen, leuchtet die StatusLED grün. Im Lieferumfang ist ein LadeNetzteil enthalten. Ein Kfz-Ladekabel ist
optional erhältlich und erweitert den
rl
Komfort der Lampe. www.berner.de
_ Komplettes Montageprogramm
Der US-amerikanische Werkstattausrüster Hunter hat sein Produktprogramm
für den deutschen Markt um Reifenmontiermaschinen erweitert. Die Produktlinie umfasst drei Maschinentypen. Für
das mittlere Segment wird die Tellermaschine TCX525 angeboten. Sie verfügt
über Spannklauen, die mit zwei doppelt
wirkenden pneumatischen Zylindern betätigt werden. Das soll ein sicheres Spannen aller auf dem Markt befindlichen
Felgen garantieren.
Mit der TCX575 steht eine weitere
Tellermaschine zur Verfügung. Sie ist mit
einem patentierten Montagefinger für
das schonende Montieren und Demontieren ohne Montagehebel ausgestattet.
Alle Abläufe der Montiermaschine werden elektro-pneumatisch ausgeführt.
Der Spanntisch verfügt über selbstzen-
trierende Spannklauen und ist in zwei
Positionen in der Höhe verstellbar.
Beim Spitzenmodell TCX3000 handelt es sich um einen Montageautomaten, bei dem der Monteur alle Abläufe bequem von einer Bedienkonsole
aus steuern kann. Die Maschine ist mit
einem Multifunktions-Werkzeug ausgestattet. Je nachdem, ob der Reifen abgedrückt, herausgehebelt oder montiert
wird, kann das entsprechende Werkzeug
am drehbaren Montagekopf vorgewählt
werden. Die Abläufe werden hydraulisch
gesteuert. Das Aufspannen des Rades
erfolgt pneumatisch mit Hilfe eines patentierten Spannfuttertellers mit integrierter Kraftverstärkung.
Die TCX525 kann optional mit einem
wdk-zertifizierten
Wulstniederhalter
ausgestattet werden. Die TCX575 und die
Bei der Montiermaschine TCX3000 von Hunter
kann der Monteur alle Abläufe bequem von
einer Bedienkonsole aus steuern.
Foto: Linzing
TCX3000 sind ab Werk mit dem Wulstniederhalter ausgerüstet und für die
Montage von UHP- und Runflat-Reifen
rl
wdk-zertifiziert.
www.hunter-d.de
82
amz - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011
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werkstattausrüstung
_ Effektiver reinigen
Bei der Reinigung von Fahrzeugen sind
Schäume und Sprühnebel effektiver als
Flüssigkeiten, da die Wirksubstanzen
auf eine große Oberfläche verteilt werden. So können sie trotz sparsamer Dosierung optimal reagieren. Für das Auftragen von Schäumen oder Sprühnebel
auf zu reinigende Oberflächen bietet
Förch die Druckluftpistolen aus der Tornador-Serie an. Das Modell „Tornador
Foam“ wurde speziell für die Schaumreinigung entwickelt, während das Produkt „Tornador Black“ einen kräftigen
Sprühnebel erzeugt. Beide lassen sich
an handelsübliche Leitungen für Druckluftwerkzeuge oder entsprechende
Kompressoren anschließen.
Der Tornador Foam ist mit einem
Diffusor ausgestattet, der das Einschäumen selbst großer Flächen, etwa
Lkw-Planen, in kurzer Zeit ermöglichen
soll. Zwei auswechselbare Düsen und
ein Druckluftregulierventil sollen zudem das individuelle Anpassen an den
Verschmutzungsgrad
ermöglichen.
Dank speziellem Verwirbelungs-Verfahren ist der Schaum besonders langlebig und löst selbst hartnäckigen und
verkrusteten Schmutz, so der Anbieter.
Mit den Druckluftpistolen aus der
Tornador-Serie lassen sich Schäume und
Sprühnebel für das effektive Reinigen
von Fahrzeugen erzeugen.
Foto: Förch
Ein Multi-Reiniger-Konzentrat für Pkw
und Lkw gehört zum Lieferumfang
dazu.
Die Reinigungspistole Tornador Black
ist mit einer verschleißfrei rotierenden
Leitung ausgestattet, die das ReinigerLuft-Gemisch äußerst fein zerstäuben
soll. Damit soll sich ein schonender aber
tiefenwirksamer Effekt ergeben, der sich
auch für das Reinigen von Lüftungsdüsen und Polsterstoffen eignet, so der
Anbieter. Dabei werden Schmutzpartikel mit hoher Kraft herausgelöst. Die
benetzten Oberflächen sollen dank Verzichts auf intensive Benetzung schnell
wieder abtrocknen. Mit Hilfe eines Reduzierventils kann der Luft- und Reinigungsmitteldurchsatz an den jeweiligen
Anwendungsfall individuell angepasst
rl
werden.
www.foerch.com
_ Spenderbox für Schleifblüten
Ein gutes Schleifmittel zeichnet sich immer
auch durch eine einfach Handhabung aus.
Deshalb hat der Schleifmittelspezialist sia
Abrasives für die Feinstkorn-Blüten 1913
siawat fc eine praktische Spenderbox zum
Abrollen entwickelt. Die part GmbH, exklusives Vertriebsunternehmen für Schleifprodukte von sia Abrasives, Kleb- und
Dichtstoffe von Sika sowie Druckluft- und
Elektrowerkzeuge von Bosch Power-Tools,
hält die schlaue Schachtel ab sofort für Reparatur- und Lackierbetriebe bereit.
Mit der Spenderbox hat sia Abrasives
die Anwendung der siawat-Klebeblüten
eigenen Angeben zufolge in doppelter Hinsicht verbessert. Zum einen sei das Schleifmittel mit einem Handgriff einsatzbereit:
Ein leichter Zug an der Klebefolie genügt
und schon löst sich eine Blüte von der Rolle, heißt es in der Produktbeschreibung.
Zum anderen schütze die Verpackung
das Schleifmittel vor Staub und Schmutz
im Betrieb. Das vermeidet aufwändiges
Nachbearbeiten, denn verunreinigte
Schleifmittel können Mikrokratzer und ein
unregelmäßiges Schleifbild verursachen,
argumentiert das Unternehmen.
Mit den Feinstkorn-Blüten siawat sollen Kfz-Profis ein effizientes und gleichmäßiges Micro-Finish erreichen. Das wasserfeste Schleifmittel ist bei part in den
Körnungen 1500, 2000 und 2500 erhältlich.
Im feuchten Zustand soll es sich optimal
für den Handschliff mit Finiblock eignen.
Die robuste und gleichzeitig flexible Papierunterlage ist laut Unternehmensangaben
besonders
reißfest
und zeigt auch nach
längerer Einwirkzeit
Das Produkt mit
kein lästiges Einrollen.
zertifizierter
rl
Leistung - keine
unfundierten
Behauptungen
www.QMI.de
84
amz - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011
www.part-info.com
In der Spenderbox sind die FeinstkornBlüten siawat vor Staub und Schmutz
geschützt. Ein leichter Zug an der gelben
Klebefolie genügt und schon gibt die Box
eine Blüte aus.
Foto: part
_ Schweres sicher im Griff
Nicht nur die Fahrzeuge selbst werden
immer schwerer, auch Baugruppen wie
Getriebe, Gelenkwellen, Hinterachsen
oder auch Tanks legen immer mehr an
Gewicht zu. Um diese Baugruppen beim
Aus- und Einbau sicher handhaben und
halten zu können, sind spezielle Montagevorrichtungen erforderlich. Eine Montagehilfe, die auch bei schweren Bauteilen von Transportern, Lkw und Bussen
nicht passen muss, hat der Allgäuer
Werkstattausrüstungsspezialist Maha
entwickelt. Den Produktinformationen
zufolge ist die neuartige Montagevorrichtung speziell für den Gebrauch auf
bodenlaufenden Achs- und Getriebehebern gedacht.
Der Montagekopf verfügt laut Maha
über bewegliche, verstellbare und gummierte Auflagen, die nahezu alle Standardgetriebe bis zu einem Gewicht von
1000 Kilogramm problemlos aufnehmen können. Aufgrund ihrer neuartigen
Konstruktion soll sich die Vorrichtung
seitlich noch um insgesamt 30 Grad ( je 15 Grad
nach links und rechts)
schwenken lassen. Im Zusammenspiel mit der geringen Bauhöhe der Aufnahme – Maha gibt 130
Millimeter über dem Heber an – soll die Montagehilfe eine hohe Beweglichkeit bieten, um das
betreffende Aggregat für
eine problemlose Montage unter dem Fahrzeug
optimal einzurichten und „Dicke Dinger“ im Griff: Die neuartige Montagevorrichtung von
Maha passt auf bodenlaufende Achs- und Getriebeheber. Diverse
zu platzieren.
Die Beweglichkeit ba- Verstellmöglichkeiten erlauben ein millimetergenaues Platzieren
siert Unternehmensan- selbst schwerer Aggregate. Foto: Maha
gaben zufolge auf dem
sollen überdies die Anwendung bei
Zusammenspiel diverser
Spindeln und Scheren, die ein manu- montierten Baugruppen unter Last er
kk
elles, millimetergenaues Einrichten des leichtern. Montagekopfs ermöglichen sollen. Einwww.maha.de
fache Ratschen und Drucklufttaschen
_ Intelligentes Multitalent
Mit dem HTDC 5000 brachte
das Unternehmen H-Tronic
jüngst ein modernes Ladegeräte für Zwölf-Volt-Bleibatterien auf den Markt. Das
980 Gramm leichte Gerät
vereint laut Anbieter die drei
wichtigen Funktionen Laden,
Pflegen und Testen. Die mikroprozessor- und kennliniengesteuerte Ladetechnik überwacht alle Abläufe und sorgt
für die optimale Ladung. Der
Akku kann monatelang angeschlossen und erhaltungs-
geladen werden: Tiefentladungen oder Überladung
gehören mit diesem Produkt
der Vergangenheit an, so die
Meldung. Ein Aktivator reduziere Sulfatablagerungen an
den Bleiplatten und sorge
für eine lange Lebenszeit des
Akkus. Alle wichtigen Testergebnisse und Parameter
werden im übersichtlichen
Display und mit acht LEDs
rl
angezeigt.
Beim HDTC 5000 werden alle Abläufe von
Mikroprozessoren überwacht. Das soll eine
optimale Ladung garantieren.
Foto: H-Tronic
www.h-tronic.de
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technik
werkstattausrüstung
_ Fokus auf Transporter
Transporter und Wohnmobile sind nicht
nur im Teilemarkt, sondern auch bei KfzBetrieben eine stetig wachsende Kundenspezies – gleichgültig, ob sich die
Werkstatt auf Pkw oder Nutzfahrzeuge
spezialisiert hat. Daraus resultiert den
Diagnosespezialisten von AVL Ditest
zufolge eine steigende Nachfrage nach
Diagnoseprodukten, die speziell auf diese Fahrzeugkategorie abgestimmt sind.
Diesem Trend folgend haben die
Fürther Diagnoseprofis nach eigenem
Bekunden ihr Angebotsspektrum erweitert und ihre Diagnoseproduktlinie vor
kurzem mit speziellen Transporterversionen ergänzt. Der Einstieg ins Transportersegment ist Unternehmensangaben
zufolge mit der „AVL Ditest TransporterDiagnose“ ab einer Jahrespauschale von
387 Euro netto möglich. Den Produktinformationen zufolge arbeitet die Software „AVL Ditest Transporter-Diagnose“
unter derselben Oberfläche wie die übrigen Systeme des Anbieters, so dass
sich diese nach eigenem Bekunden auf
Kundenwunsch problemlos
und schnell via SoftwareUpdate um Pkw- und/oder
Lkw-Funktionen erweitern
lassen.
Die Transporter-Diagnose ist in den Varianten „AVL
Ditest System- und DiagnoTransportertauglich: Ab sofort bietet AVL Ditest spezielle Diase-Support Premium“ beziegnosepakete für Transporter an. Optional lassen sich diese mit
hungsweise „Plus“ sowie als Pkw- und/oder Nutzfahrzeug-Funktionen aufrüsten. Im Bild
Update für die „AVL Ditest das „ultra-mobile“ Diagnosetool „AVL Dix Drive UM“.
Diagnose“-Software der Sy- Foto: AVL
steme AVL Dix und AVL Digis
erhältlich. Den Produktinformationen zufolge lassen
sich mit der Transporter-Variante alle Digis) betreiben. Betrieben, die auf die
wichtigen Modelle, vom Citroen Nemo Kosten achten und eine preisgünstige
über den Iveco Daily bis hin zum VW Neuanschaffung tätigen wollen, empCrafter sowie asiatische Fahrzeuge wie fehlen die Fürther Diagnoseexperten das
der Hyundai H1 oder der Nissan Inter- mobile Diagnose-Gerät „AVL Dix Drive
UM“ oder – in Verbindung mit einem vorstar, abdecken.
Unternehmensangaben zufolge lässt handenen PC oder Notebook – das Diakk
sich die Transporter-Diagnosesoftware gnosetool „AVL Dix 105“.
mit jeder PC-basierten, diagnosefähigen
www.avl.com
Hardware von AVL Ditest (AVL Dix, AVL
_ Schneller schrauben
Gedore hat seinen Maulschlüssel mit
Ringratsche 7 R sowie 7 UR mit Umschaltmechanismus grundlegend überarbeitet und mit verbesserter Technik
ausgestattet. Die Schlüsselknarre soll für
ratschendes Lösen und für den Schnellanzug von Schrauben geeignet sein. Die
Version 7 UR ist mit einem Umschalthebel für den Wechsel von Links- auf Rechtsgang ausgestattet. Schaft und Köpfe sind
bei beiden Produkten sehr schlank und
damit auch für schwer zugängliche Stellen geeignet. Das Hohlprofil des Schaftes
... und wenn
es tropft,
UNDWENNESTROPFT
soll ein ermüdungsfreies Schrauben ermöglichen. Die Schlüsselknarren bieten
die Möglichkeit der Wartung. Sie lassen sich bei Bedarf aufschrauben, leicht
nachfetten und sind danach wieder einsatzbereit. Eine matte Verchromung verschafft den Schlüsselknarren eine blendfreie Optik.
Die Schlüsselknarren sind glühend
geschmiedet und besitzen laut Anbieter
eine hohe Drehmomentübertragung.
Das Maul ist Unternehmensangaben zufolge exakt auf Schlüsselweite geschliffen. Die Mechanik
der neuen Werkzeuge wurde aus
der bewährten Mechanik der Gedore
U-20-Knarren abgeleitet und weiterentwickelt. Hierbei
für alle Ölsorten und alle Ölsysteme
www.qmi.de
86
amz - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011
Die Schlüsselknarren 7 R und 7 UR von Gedore
eignen sich für ratschendes Lösen und für den
Schnellanzug von Schrauben.
Foto: Gedore
wurde ein verbesserter praxisorientierter
Arbeitswinkel zwischen fünf und sieben
Grad realisiert. Die bestehenden metrischen Größen wurden vollständig auf
die weiterentwickelte Version umgestellt. Zusätzlich ist der 7 R auch in den
Schlüsselweiten 21, 34 und 36 Millimeter
und der 7 UR in Schlüsselweite 21 Millimeter lieferbar.
Die Schlüsselknarren mit der Größe
zehn Millimeter können mit dem Gedore Adapter 618 zur 1/4-Zoll-Bit-Knarre
aufgerüstet werden. Die Artikel sind im
rl
Fachhandel erhältlich.
www.gedore.de
_ Ordnung mit System
So verschieden wie die täglichen Arbeitsaufgaben in einer Kfz-Werkstatt sind,
so unterschiedlich sind auch die speziellen Anforderungen und Wünsche des
Mechanikers an die Ausstattung seines
Werkzeugwagens. Um dem Rechnung
zu tragen, hat der Wuppertaler Werkzeugspezialist Stahlwille mit den Modellen 97N und 97N/KM kürzlich ein modular aufgebautes Werkstattwagen-System
vorgestellt, das sich individuell nach den
Wünschen des späteren Nutzers ausstatten und zusammenstellen lassen soll.
Die Zahl der Schubladen variiert
zwischen sechs und zehn, zudem sind
unterschiedliche Höhen erhältlich. Die
mit 140 Millimetern höchste Schublade
ist besonders für größere Werkzeuge
geeignet. Je nach individuellem Bedarf
bieten die 97er-Modelle reichlich Platz
für Werkzeuge in dem von Stahlwille
entwickelten Ordnungssystem „Tool
Control System“ (TCS), aber auch für
Standard-Einlagen. Das TCS besteht
aus doppellagigen Schaumstoffmat-
ten in den Farben Gelb (untere Schicht)
und Schwarz (obere Schicht), in welchen die Ausschnitte für die jeweiligen
Werkzeuge ausgefräst sind. Fehlt ein
Werkzeug „leuchtet“ es Gelb aus der
Werkzeugeinlage und signalisiert damit deutlich, dass Werkzeug fehlt. Alle
bisherigen Einlagen lassen sich Unternehmensangaben zufolge bei den neuen Systemwägen jedoch problemlos
weiter verwenden. Darüber hinaus gibt
es Zusatzfeatures, etwa einen Abfallbehälter, ein Mehrzweckstativ sowie
einen Halter für Papierrollen.
Auch auf Sicherheit haben die Werkzeugspezialisten von Stahlwille geachtet und eine spezielle Blockiervorrichtung eingebaut. Diese soll verhindern,
dass mehrere Schubladen gleichzeitig
geöffnet werden und der Wagen deshalb kippt. Überdies sind die großen,
doppelt gelagerten Räder mit einer Festkk
stellbremse versehen. www.stahlwille.de
Voll variabel: Die modularen Werkzeugwagen
97N und 97N/KM von Stahlwille lassen sich
auf die speziellen Anforderungen des Mechanikers anpassen und individuell bestücken.
Foto: Stahlwille
_ Schneller heben ohne Kabel
ase
Die intelligente Lösung
Geniales Werkzeug
Schneller nach oben: Der akkubetriebene Grubenheber „Pit Master
A“ von Blitz hebt Lasten bis zu 14 Tonnen zwei- bis dreimal
schneller als herkömmliche lufthydraulische Varianten. Foto: Kuss
Mit dem „Pit Master A“ präsentierte der Bräunlinger Hebetechnikspezialist Blitz Rotary einen akkubetriebenen,
elektrohydraulischen
Grubenheber auf der Automechanika. Herstellerangaben
zufolge übertrifft die Hubgeschwindigkeit des AkkuHebers jene vergleichbarer
lufthydraulischer Varianten
um das Zwei- bis Dreifache.
Damit eigne sich der neuartige „Grubenknecht“ insbesondere für zeitkritische
Anwendungsfälle, etwa für
Prüforganisationen. Der Pit
Master A ist laut Blitz Rota-
ry mit einem 1,3 Kilowatt
starken Elektromotor ausgestattet und kann damit Lasten von bis zu 14 Tonnen 800
Millimeter hoch heben. Weitere Leistungsvarianten sind
einem Unternehmenssprecher zufolge bereits geplant.
Als Energiequelle kommt ein
auswechselbarer Zwölf-VoltStandard-Akku zum Einsatz.
In der Basisversion erfolgt die
Bedienung des Akku-Hebers
über ein Handpanel, optional
ist eine Funkfernbedienung
kk
erhältlich. Lina van de Mars
die beliebte
TV-Werkstatt-Spezialistin
Made
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Trost-Schau in Stuttgart 9. - 10. April 2011
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technik
werkstattausrüstung
Diagnose- und Prüftechnik
bilden einen Schwerpunkt des
Schulungsprogramms der Stahlgruber-Gesellschafter-Stiftung.
Foto: Stahlgruber
Stahlgruber: Schulungen für 2011
_ Die Stahlgruber-Gesellschafter-Stiftung bietet für das Kfz- und
Vulkaniseur-Handwerk auch 2011 wieder Wissensvermittlung auf höchstem Niveau an verschiedenen Standorten.
R
und 80 Weiterbildungskurse sind
im Jahr 2011 für das Kfz-Handwerk geplant. Einen Schwerpunkt
dieses Angebotes bildet der
Kurs Warenwirtschaftssysteme
in der Kfz-Werkstatt und Kfz-Handel
für Einsteiger. Weitere Themen, die im
Blickpunkt des Kfz-Reparaturgewerbes
stehen, sind Diagnose und Prüftechnik
sowie Klimatechnik mit Sachkundenachweis. Auch für das Vulkaniseur-Handwerk
wird wieder eine große Anzahl an Kursen
unterschiedlichen Inhalts in Anröchte
angeboten. Die Themenvielfalt des ersten
Halbjahres 2011 reicht von Kursen zu Runflat/UHP über AS-Reparatur und Montage
bis zur Achsvermessung bei Pkw und Lkw.
Für Vulkaniseur-Betriebe ist außerdem
das Programm erweitert worden. Diese
können ab sofort den Kurs „Professionelle
Werbemaßnahmen“ an den Standorten
Gröbenzell bei München, Teutschenthal
bei Halle und Würzburg belegen.
Die Schulungsthemen und deren Inhalte sind unter der unten angegebenen
Internetadresse einzusehen. Dort werden
auch kurzfristig freigewordene Plätze bei
Schulungen aufgezeigt. In Erfüllung des
Stiftungszwecks werden jährlich mehr als
500.000 Euro von der Stahlgruber-Gesellschafter-Stiftung für verschiedene Maßnahmen zur Verfügung gestellt. Daher
kann an allen vier Schulungsstandorten
eine Vielzahl von Kursen kostenlos angerl
boten werden. www.stahlgruber-gesellschafter-stiftung.de
_ Passgenau bohren
Um die Parksensoren an VW-Modellen zum Beispiel nach einer UnfallInstandsetzung in neue Stoßstangen
montieren zu können, müssen an den
Eine Vielzahl technischer Infos
vorgesehenen Stellen der lackierten
Kunststoff-Stoßfänger
Bohrungen
vorgenommen werden. Ein spezieller
Schälbohrer von Sauer Werkzeug soll
genau den hierfür
benötigten
Durchmesser erreichen. Der
Geradeauslauf
des
Schälbohrers
sorgt
den Unternehmensangaben zufolge für
exakte, runde und
zylindrische
Bohrungen. Dadurch wird
der passgenaue und
dichte Sitz des Parksensors
gewährleifinden Sie unter
stet. Winkel und Form
der Schneiden sollen
zudem für gratfreie
www.turbolader.com
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Schlütter Turbolader GmbH Belgische Allee 57a 53842 Troisdorf
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88
amz - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011
Mit dem Schälbohrer von Sauer Werkzeug
sollen sich die Bohrungen für Parksensoren an
VW-Modellen exakt herstellen lassen.
Foto: Sauer-Werkzeug
Bohrlochkanten ohne Beschädigung
von Lackflächen an der neuen Stoßrl
stange sorgen. www.sauer-werkzeug.de
_ Serviceinformationen online abrufen
Wenn bei neu eingeführten Fahrzeugen die ersten Inspektionstermine anstehen, werden oftmals nicht nur die
üblichen Servicearbeiten ausgeführt.
Immer wieder dienen die Werkstattbesuche auch dazu, kleine Nachbesserungen durchzuführen, aufgetretene
Mängel zu beseitigen oder neue Softwareversionen aufzuspielen. Bisher
standen diese Informationen nur den
Markenwerkstätten eines Herstellers
zur Verfügung. Mit dem neuen webbasierten System AuDaConSOS können
zukünftig alle Werkstätten auf diese
Angaben zugreifen.
Mit dem System werden die Informationen zu den herstellerbezogenen
Serviceaktionen gebündelt und auf
der Plattform zugänglich gemacht. Sie
sollen detailliert beschrieben sein und
AuDaConSOS informiert über Serviceaktionen der Hersteller, Symptome und
Lösungswege. Foto: AuDaCon
können über AuDaConSOS rund um
die Uhr abgerufen werden. Bestandteil des Systems ist jedoch nicht nur
die Information über die Serviceaktion
selbst, sondern auch die Beschreibung
der eventuellen Symptome sowie die
Darstellung der passenden Lösungsansätze.
Die Serviceaktionen sind in AuDaConSOS in mehreren Sprachen verfügbar und nach Themengebiet gegliedert.
So werden derzeit die Rubriken Motormechanik, Fahrzeugelektrik, Kraftübertragung, Fahrwerk, Karosserie,
Motorelektrik, Sicherheitssysteme und
Klimatisierung angeboten. Nach den
Worten von Geschäftsführer der AuDaCon Data Development GmbH, Ralf
Pelkmann, wurde in den vergangenen
Monaten viel Energie in die Fertigstellung von AuDaConSOS gesteckt, das
auch noch in seiner Leistungstiefe weirl
ter wachsen soll. www.audacon.com
_ Werkstattausrüstung leasen
Als Alternative zum Kauf bietet Bosch ein umfangreiches Leasingangebot für Prüftechnik mit wirtschaftlichen Komplettlösungen für die Werkstatt. So kann beispielsweise das Fahrzeugsystemanalysegerät FSA 740 SD Edition zusammen mit
einem KTS-Steuergerätetester bereits für 262 Euro im Monat
bei einer Laufzeit von 54 Monaten und Vollamortisation geleast werden. Das Leasingprogramm umfasst auch Steuergerätetester. So beläuft sich die Rate beim Model KTS 570 inklusive Esitronic SD und SIS-Software auf 167 Euro monatlich. Für
ein Klimaservicegerät, wie beispielsweise für das Modell ACS
650, beträgt die
monatliche Leasingrate 77 Euro
bei gleichen Konditionen. Die Leasingangebote sind
bis 31. Dezember
rl
2011 gültig.
www.werkstattportal.bosch.de
Bis Ende des Jahres
2011 bietet Bosch
für Werkstattausrüstungsgegenstände attraktive
Leasingkonditionen.
Foto: Bosch
amz - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011
89
technik
werkstattmarkt
www.amz.de/
MET6
EGEA begleitet EU-Studie
Bei modernen Dieselfahrzeugen könnte künftig
die Partikelkonzentration als Messgröße für
die AU dienen. Zudem ist das Messen von
Stickoxiden im Gespräch.
Foto: Linzing
Abgasprüfung
am Dieselmotor
_ Aufgrund des technologischen Wandels ist die Trübungsmessung
bei modernen Dieselmotoren nicht mehr zeitgemäß. Die EU-Kommission
will nun mit einer neuen Studie alternative Prüfverfahren und
Messgrößen für die AU untersuchen lassen.
D
er Dieselmotor hat in den vergangenen Jahren enorme technologische Fortschritte erlebt.
Zuerst gab es bei Pkw-Selbstzündern den Wechsel vom indirekten zum direkten Einspritzverfahren.
Dann folgten Hochdruckeinspritzsysteme,
die den Diesel kräftig, sparsam und schadstoffarm machten. Auch die Technologien
zur Emissionsreduzierung bei modernen
Dieseln haben sich in den vergangenen
Jahren stark verändert. Partikelminderungssysteme sind heute Standard. Das
hat zur Folge, dass bei neueren Dieselfahrzeugen der Trübungskoeffizient nicht
mehr als Leitkomponente für das Beurteilen des Abgasverhaltens verwendet
werden kann. Deshalb hat die Europäische
Kommission eine Studie gestartet, die zum
Ziel hat, alternative Prüfverfahren und
Messgrößen für die periodische technische
Fahrzeugüberwachung zu untersuchen.
Trübungswert zu ungenau
Die Abgasuntersuchung an Dieselfahrzeugen ist noch gar nicht so alt. Sie wur-
90
amz - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011
de 1993 eingeführt. Seitdem gilt der Trübungskoeffizient als Messgröße für das
Beurteilen des Schadstoffverhaltens von
Selbstzündern. „Bei neueren Fahrzeugen
mit Dieselpartikelfilter sind die Verfahren zum Messen der Abgastrübung zu
ungenau, um die Wirksamkeit der Abgasnachbehandlungssysteme ausreichend
beurteilen zu können“, sagt Harald Hahn,
Vorsitzender des ASA-Arbeitskreises Diagnose. Dies haben seinen Worten zufolge verschiedene Studien in Deutschland
(Emission 2010, Studie des Umweltbundesamtes) belegt.
Nun hat auch die Europäische Kommission das Thema aufgegriffen und will mit
einer Studie den Einsatz alternativer Prüfverfahren und Messgrößen für die periodische technische Fahrzeugüberwachung
untersuchen. Dabei stützt sie sich auf den
Absatz 11 der Richtlinie 2010/48/EU. Konkret heißt es dort: „Im Bereich alternativer
Prüfverfahren für die Untersuchung des
Wartungszustandes von Fahrzeugen mit
Dieselmotor sind noch weitere Anstrengungen erforderlich, insbesondere in Bezug auf NOX- und Partikelemissionen.“
Die Studie wurde europaweit ausgeschrieben. Anfang 2011 erhielt die CITA den
Zuschlag für das Durchführen der Studie.
Neben der Partikelmessung sind auch
die Abgaskomponenten NO und NO2 Gegenstand der Untersuchung. „Für diese
Studie ist Mess-Equipment erforderlich,
das es heute in dieser Form in Serie noch
nicht gibt“, sagt Hahn. Deshalb sind seinen
Worten zufolge die Mess- und Prüfgerätehersteller von Anfang an in die Studie der
EU-Kommission eingebunden. Da die Studie europaweit Gültigkeit hat, wurde der
europäische Dachverband der Gerätehersteller EGEA als Teilnehmer und ständiges
Mitglied bei dieser Studie bestimmt. Als
Chairman der EGEA Working Group 2 wird
Harald Hahn die Interessen der EGEA vertreten.
Neue Stickoxidmessungen
Die EGEA hat bereits eine Umfrage unter
ihren Mitgliedern gestartet und die Verfügbarkeit geeigneter Messtechnik abgefragt.
„Aufgrund der zahlreichen Rückmeldungen
gehen wir davon aus, dass die Studie seitens
der Gerätehersteller mit sehr hoher Kompetenz begleitet werden kann“, so Hahn.
Ein sehr spannendes Thema wird dabei die
Messprozedur für die Abgasbestandteile
NO und NO2 sein. Denn Stickoxide entstehen erst bei hohen Verbrennungstemperaturen. Damit diese reproduzierbar und
zuverlässig gemessen werden können,
muss der Motor unter Last betrieben werden. Laut Hahn würde das theoretisch einen Rollenprüfstand erforderlich machen.
Es gebe jedoch auch alternative Methoden
für zuverlässige Stickoxidmessungen, die
ebenfalls Gegenstand der Studie sind. Als
Zeitrahmen für die Studie sind zwölf Monate vorgesehen. Der Abschluss soll noch in
rl
diesem Jahr erfolgen.
www.asa-verband.de
nachrichten
Ein schwungvoller Jahresauftakt,
den es zu festigen gilt
_ Der freie Kfz-Teilemarkt ist mit Schwung ins Jahr 2011 gestartet. Die Gründe dafür, dass
die positive Entwicklung des vergangenen Jahres auch im ersten Quartal des laufenden
Jahres fortgeführt werden konnte, sind vielschichtig. Ein schnelles Ende dieser erfreulichen
Branchenkonjunktur erscheint unwahrscheinlich, das gilt zumindest bis zur Jahresmitte.
Wichtig ist dennoch, mögliche negative Einflussfaktoren im Auge zu behalten.
D
em Kfz-Servicegeschäft geht prämie erstanden haben, gelten zudem
es gut, die Betriebe freuen als besonders kostenbewusst und könsich über eine Auslastung auf nen deshalb frühzeitig als Kunden des
hohem Niveau, wie der ZDK freien Marktes gewonnen werden. In
kürzlich auf seiner Jahres- Anbetracht des außergewöhnlich guten
pressekonferenz bekannt gab. Das gilt Neufahrzeugabsatzes des Jahres 2009,
ohne Abstriche auch für den freien Kfz- entsteht hier in der nächsten Zeit mit
Teilehandel. Die im GVA organisierten Sicherheit weiteres Umsatzpotenzial
Teilehändler profitieren unmittelbar von für die Unternehmen des IAM. Bei all
einer guten Auslastung der Werkstätten, dem Positiven sollten dennoch mögdie die größte Kundengruppe für die liche Risiken nicht außer Acht gelassen
Produkte des freien Kfz-Teilewerden. Dazu zählt vor
marktes bilden.
allem die Entwicklung an
Die belebte Konjunktur in
den internationalen Rohden Servicebetrieben kommt
stoffmärkten. Steigende
nicht von ungefähr, der frühe
Rohölpreise
könnten
Wintereinbruch am Ende des
etwa dafür sorgen, dass
vergangenen Jahres erhöhte
die
Mobilitätsbudgets
den Bedarf an crash-parts, die
der Autofahrer zuun„Winterreifenpflicht“ sorgte
gunsten von Wartung
darüber hinaus für Sonderund Reparatur belastet
effekte im leider oft stawerden. Auch haben
gnierenden, Reifensegment.
sich wichtige GrundDoch nicht nur diese beiden
stoffe für die industriUmstände haben ihren Anteil Hans Jürgen Wahlen,
elle Erzeugung durch
an der Entwicklung, sondern GVA-Geschäftsführer
den wachsenden Reses gibt weitere Faktoren.
sourcenhunger etwa der
Der Aufschwung der Gesamtwirtschaft BRIC-Staaten Brasilien, Russland, Indien
brachte eine Verbesserung der Lage am und vor allem China sowie der EntwickArbeitsmarkt mit sich, welche sich in lung an den Rohstoffbörsen in letzter
Form einer steigenden Gesamtfahrlei- Zeit rasant verteuert, die Kosten dafür
stung sowohl im privaten als auch im werden nun im Regelfall innerhalb der
gewerblichen Bereich auswirken wird. Distributionskette und damit letztlich
Diese Rahmenbedingungen sorgen für an die Endverbraucher weitergegeben.
eine prosperierende Nachfrage für die Des Weiteren gilt es, mögliche LiefeProdukte und Dienstleistungen des Kfz- rengpässe seitens der Industrie zu beTeile- und Servicemarkts.
obachten. Nachdem die Bänder gerade
Interessant dürften in naher Zukunft der deutschen Fahrzeughersteller zu
die Spätfolgen der Abwrackprämie des Zeiten der Absatzkrise im NeufahrzeugJahres 2009 werden: Viele der aufgrund geschäft oftmals lange Zeit still standen
des staatlich gesetzten Kaufanreizes er- und davon auch die OE-Lieferanten beworbenen Fahrzeuge erreichen in Kürze troffen waren, entstanden auch durch
das zeitliche Ende der von den Fahr- die schlagartig wieder einsetzende
zeugherstellern gewährten Neuwagen- Nachfrage für die OE-Erstausrüstung
garantie. Die Neigung der Fahrzeughal- Lieferschwierigkeiten für die Produkte
ter, nach Ende dieser Frist Produkte und des Kfz-Aftermarket. Diese Probleme
Dienstleistungen des freien Teile- und schienen zuletzt weitgehend gelöst, die
Servicemarkts in Anspruch zu nehmen, jüngsten dramatischen Entwicklungen
steigt danach oftmals an. Die Käufer, die im wichtigen Automotive-Standort Jaihre Fahrzeuge im Rahmen der Abwrack- pan könnten allerdings neue Probleme
aufwerfen. Unbenommen dieser externen Einflussfaktoren auf die Branche
bleibt zu wünschen, dass sich der freie
Kfz-Teilemarkt in den nächsten Quartalen weiterhin auf einem erfolgversprechenden konjunkturellen Pfad befinden wird.
Hans Jürgen Wahlen, GVA-Geschäftsführer
g va n a c h r i c h te n 4 / 2 0 1 1
Inhaltsverzeichnis
Editorial
91
Sitzung des
GVA-Handelsbeirates 92
Jahrestreffen von
FWI und GVA in Ratingen
94
GVA-College: Interessante
Seminare im Sommer
97
g v a n a c h r i c h te n
Impressum
Gothaer Straße 17, 40880 Ratingen
Postfach 12 56, 40832 Ratingen
Telefon (0 21 02) 7 70 77-0
Telefax (0 21 02) 7 70 77-17
1. Vorsitzender: Hartmut Röhl
Geschäftsführung: Hans Jürgen Wahlen,
Marita Kloster
Redaktion der GVA-Nachrichten:
Alexander Vorbau (verantwortlich);
Jürgen Rinn
Schlütersche Verlagsgesellschaft
mbH & Co. KG, Hans-Böckler-Allee 7
30173 Hannover
amz - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011
91
nachrichten
Michael Göhrum
(Göhrum) im
Gespräch mit
Hartmut Röhl
Gut gelaunt: GVAPräsident Hartmut
Röhl und der 1.
stellv. Vorsitzende des Verbands
Bernhard Strauch
(Stahlgruber)
Dr. Klaus Stender
(Geueke) im Meinungsaustausch
mit Rüdiger Hahn
(Winkler)
GVA-Geschäftsführerin Marita Kloster,
Erhard Pannenbecker (Pannenbecker)
und Eva Hengstenberg-Höfmann
(Hengstenberg) am
Rande der Sitzung
Sitzung des
GVA-Handelsbeirats
_ Die Handelsbeiräte des Gesamtverband Autoteile-Handel e.V.
trafen im März zu ihrer ersten Sitzung im laufenden Jahr zusammen.
Neben einem intensiven Austausch zur Marktsituation standen weitere wichtige Branchenthemen auf der Agenda.
D
er Handelsbeirat soll eine
enge Verbindung zwischen
Mitgliederbasis und Präsidium
gewährleisten. Er ist ein beratendes Gremium und dient
der Entscheidungsvorbereitung für das
Präsidium. In diesem ausgewählten
Kreis
der
GVA-Handelsmitglieder
werden alle wichtigen Themen vorgedacht und diskutiert. Man könnte den
Handelsbeirat daher auch als „kleinen
Parteitag“ bezeichnen, der in seiner
Zusammensetzung den Markt repräsentiert. Auf diese Weise ist gesichert,
dass über die dort versammelten Multiplikatoren Informationen, Stimmungen
und Meinungen aus der Mitgliederbasis
in die Verbandsarbeit getragen werden.
In der Sitzung im März zeigten sich
die anwesenden Top-Entscheider mit
der wirtschaftlichen Entwicklung des
freien Kfz-Teilemarktes zufrieden. Diese kommt nicht von ungefähr, denn
die Innungsbetriebe des Kfz-Gewerbes
melden eine gute Auftragslage, was
92
amz - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011
auch den Teilehändlern zugutekommt.
Für das laufende Jahr kann mit einem
weiterhin stabilen Wachstum gerechnet werden.
Einen weiteren wichtigen Punkt auf
der Tagesordnung der Sitzung bildete
der Zugang zu den technischen Informationen der Fahrzeughersteller. Als
technische Informationen gelten alle
Angaben, die letztlich für die Wartung
oder Instandsetzung eines Kraftfahrzeugs benötigt werden. Bezüglich des
Zugangs zu technischen Informationen
enthalten mehrere europäische Typgenehmigungsverordnungen
bereits
technische Vorschriften über den Zugang zu Reparatur- und Wartungsinformationen für unabhängige Marktteilnehmer. Die von der Europäischen
Kommission in den Leitlinien der „Aftermarket-GVO“ eingebrachte Neuerung
ist die Bezugnahme auf die Typgenehmigungsverordnungen. Anders ausgedrückt: Um festzustellen, ob eine Information den unabhängigen Teilnehmern
RA Marcus Sacré (Osborne Clarke) referierte
zum Thema „Technische Informationen“
des Kfz-Servicemarktes zur Verfügung
gestellt werden muss, sollte ein Blick
auf die Vorschriften über den Zugang
zu den Reparatur- und Wartungsinformationen in den Instrumenten der
Typgenehmigung geworfen werden.
Jedenfalls müssen alle Informationen,
die der OEM den Mitgliedern seines
autorisierten Netzes mitteilt, auch den
unabhängigen Marktteilnehmern zur
Verfügung gestellt werden. Darüber hinaus wird in den Leitlinien auf die Verordnung (EG) Nr. 715/2007 („Euro 5/6“)
verwiesen, woraus eine wichtige Verbindung von „Euro 5/6“ (gilt lediglich
für alle Pkw, die nach dem 1. September
2009 typgenehmigt wurden) und der
„Aftermarket-GVO“ (gilt für den gesamten Fahrzeugpark) geschaffen wird: Die
EU-Kommission möchte offensichtlich,
dass die Regeln und Definitionen zum
Thema „technische Informationen“ aus
„Euro 5/6“, Anwendung auf den gesamten Fahrzeugpark finden. Für die Teileidentifizierung sagen die Leitlinien der
Europäischen Kommission ausdrücklich
aus, dass Teilecodes und andere Informationen, die zur Identifizierung des
korrekten Ersatzteils erforderlich sind,
auch unabhängigen Marktteilnehmern
bereitgestellt werden müssen, wenn sie
im autorisierten Netz des Fahrzeugherstellers verfügbar sind.
Compliance, d.h. regelkonformes
Verhalten, bildete ein weiteres Thema
der Beiratssitzung. Nicht zuletzt das
Fehlverhalten einiger internationaler
Großkonzerne anderer Branchen und
fragwürdige Praktiken im Finanzsektor
haben Compliance verstärkt in den Fokus von Politik und Justiz rücken lassen.
Auch für die Unternehmen des freien
Kfz-Teilemarktes ist es empfehlenswert,
sich mit dieser umfassenden Materie
auseinander zu setzen (siehe auch GVANachrichten in amz 3/2011). Der GVA
hatte eine Referentin zu diesem Thema
geladen, die in ihrem Vortrag auf die
besondere Rolle der Compliance im Geschäftsverkehr einging. Für den Groß-
Dr. Gabriela Lenz informierte
über das Thema Compliance
Die Marktsituation wurde von den Beteiligten als gut eingeschätzt
Jens G. Bensch (Auto-Teile-Unger) wurde
kürzlich in den Handelsbeirat berufen und
nahm erstmals an einer Sitzung des
Gremiums teil
Interessiert verfolgten die Teilnehmer die Ausführungen der Referenten
Vom GVA-Präsidium waren Rüdiger Hahn (Winkler), Fabian Roberg (Coler), Hartmut Röhl,
Bernhard Strauch (Stahlgruber) sowie Michael Katschmanowski (Matthies) anwesend
handel hat der BGA, dessen Mitglied der
GVA ist, einen Verhaltenskodex im Rahmen eines umfassenden ComplianceProgramms erarbeitet, in dem wichtige
Bereiche regelkonformen Verhaltens
und praxisbezogene Verhaltensrichtlinien enthalten sind. Informationen zu
dem Programm können GVA-Mitglieder
von der Geschäftsstelle des Verbands
erhalten.
Das nächste Treffen der Handelsbeiräte findet in der zweiten Hälfte dieses
Jahres statt. Dabei werden dann auch
wieder die Vertreter der Industrie anwesend sein, die in Kürze zu einer separaten Sitzung zusammenkommen.
amz - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011
93
nachrichten
Jahrestreffen
von FWI und GVA
in Ratingen
GVA-Präsident Hartmut Röhl (links im
Bild) begrüßte die Vertreter des FWI in der
Ratinger Geschäftsstelle des Verbands
_ Mindestens einmal jährlich treffen sich Vertreter des GVA mit
Entscheidern des Fachverband Werkzeugindustrie e.V. (FWI).
Die Gespräche sind sehr sinnvoll, da sich nicht nur die Märkte für
Kfz-Teile und Werkzeuge überschneiden, sondern sich auch in der
wettbewerbspolitischen Arbeit beider Verbände Anknüpfungspunkte
finden lassen. Des Weiteren sind verschiedene Mitglieder des
FWI auch im GVA organisiert.
D
er FWI mit Sitz in Remscheid hat
die Aufgabe, die gemeinsame
wirtschaftliche und technische
Entwicklung der von ihm zu vertretenden Industriezweige zu
fördern sowie die gemeinsamen fachlichen
Interessen der Werkzeugindustrie und die
wirtschaftlichen und technischen Belange
seiner Mitglieder gegenüber behördlichen,
wirtschaftlichen und sonstigen Stellen und
Einrichtungen im In- und Ausland wahrzunehmen. Der Verband betreut mehr als
80 Hersteller von Handwerkzeugen der
Bereiche Bau- und Installationswerkzeuge,
Meßzeuge, Schlagwerkzeuge (Hämmer,
Meißel, Äxte, Beile), Schraubwerkzeuge
(Schraubenschlüssel und Schraubendreher), Spannzeuge und Zangen. Darüber
hinaus vertritt der FWI verschiedene Hersteller von Maschinenwerkzeugen. Vor
diesem Hintergrund ergeben sich relevante Anknüpfungspunkte für die Arbeit
der GVA-Mitglieder und deren Kunden.
Beide Verbände zeigten sich im Austausch zur wirtschaftlichen Lage zufrieden
mit dem Verlauf des vergangenen Jahres.
Die deutsche Werkzeugindustrie präsentierte sich in 2010 nach zuvor zwei schwierigen Jahren gut erholt. Die Kurzarbeit in
der Branche ist im letzten Jahr deutlich
zurückgegangenen, die positive Entwicklung gewann an Nachhaltigkeit und gibt
im laufenden Jahr Anlass für positive Erwartungen. Der freie Kfz-Teilemarkt hatte
sich in der Mehrzahl der Segmente als ver-
94
amz - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011
gleichsweise krisenfest erwiesen, neuere
Daten und Prognosen zur Branche lassen
darauf schließen, dass auch 2011 einen
positiven Verlauf für die Betriebe aus KfzTeilehandel und –industrie nehmen wird.
Im Rahmen der Sitzung stellte der
GVA den aktuellen Stand verschiedener
wettbewerbspolitische
Projekte
vor.
Dazu zählt etwa die Liberalisierung des
europäischen Marktes für sichtbare KfzErsatzteile wie Motorhauben, Kotflügel,
Außenspiegel, Scheiben, Scheinwerfer und
Rückleuchten. Eine abschließende Entscheidung des EU-Ministerrats für die
Einführung einer so genannten Reparaturklausel steht weiterhin aus, wird vom
GVA aber fortgesetzt und mit Vehemenz
eingefordert. Ein weiteres wichtiges Lobby-Thema des Verbands war die Neuauflage sektor-spezifischer Regeln für den
Kfz-Aftermarket. Nach dem Auslaufen der
Gruppenfreistellungsverordnung (EG) Nr.
1400/2002 trat zum 1. Juni 2010 ein neuer kartellrechtlicher Rahmen für den KfzAftermarket in Kraft. Er bezieht sich auf
den Handel mit Kfz-Ersatzteilen sowie die
Reparatur und Wartung von Kraftfahrzeugen mit mehr als drei Rädern (z.B. Personenkraftwagen, leichte und schwere Nutzfahrzeuge). Die neuen Vorschriften sind
für die Einkaufs- und Vertriebsverträge der
Fahrzeughersteller (OEM) ebenso relevant
wie für Verträge zwischen Teilnehmern des
freien Kfz-Ersatzteil- und Servicemarktes.
Nach der Neuauflage der Regeln ist die
Arbeit des Verbands in Sachen GVO aber
bei Weitem nicht abgeschlossen. Die Umsetzung und Einhaltung der Regeln in der
Praxis erfordern ein genaues Monitoring.
Unterstützt wird der GVA dabei auch durch
die europaweite „Right to Repair“ Kampagne (www.r2rc.de).
Einen weiteren Punkt auf der Tagesordnung bildete ein Austausch über die Messeaktivitäten der Verbände. Was für den
GVA die Frankfurter Automechanika, ist
für den FWI die Internationale Eisenwarenmesse in Köln. Beide Veranstaltungen besitzen für die jeweiligen Branchen den Charakter wichtiger Leitmessen. Die nächsten
Ausgaben der beiden Branchenschauen
finden in 2012 statt.
Turnusgemäß werden sich FWI und
GVA voraussichtlich im Frühjahr 2012 wieder zum Gespräch treffen.
Michael Liebhardt (FWI), Jörg Czempisz (Stahlwille) und Matthias J. Hoffmann (Hazet)
Bernhard Strauch (Stahlgruber) sowie Marita Kloster und Hans Jürgen Wahlen (beide GVA)
Die Absolventen
und Dozenten
der ersten Runde
Manager Fahrzeugteile –
Erste Runde in 2011 abgeschlossen
_ Neunzehn weitere Mitarbeiter aus Kfz-Teileindustrie und
-teilehandel können sich seit Kurzem mit dem in der Branche
renommierten und deshalb zugleich sehr begehrten Titel
„Manager Fahrzeugteile“ schmücken. Die mündliche
Abschlussprüfung fand Mitte März in Rösrath bei Köln statt.
D
er
mündlichen
Abschlussprüfung
vorausgegangen
waren drei Wochen intensiven Lernens in Präsenzveranstaltungen. Die Teilnehmer
wurden in den Fächern Jura, BWL, Markt
und Wettbewerb, Marketing sowie
Mitarbeiterführung von erfahrenen
Dozenten intensiv geschult. Zielgerichtet
sollen sie so auf die Anforderungen in
Führungspositionen vorbereitet werden.
Das Arbeitspensum für die angehenden
„Manager Fahrzeugteile“ war intensiv.
So musste das in den Präsenzveranstaltungen vermittelte Wissen in schriftlichen und mündlichen Prüfungen
nachgewiesen werden – eine nicht zu
unterschätzende Herausforderung, da
die Fortbildung in der Regel berufsbegleitend durchgeführt wird.
Der Ablauf der mündlichen Prüfung
folgte in der ersten Runde 2011 dem
bewährten Procedere: Jeder Teilnehmer
lost eine Frage aus dem themenübergreifenden Portfolio des „Manager Fahr-
zeugteile“ und hat 15 Minuten Zeit, seine Antwort vorzubereiten. Im Anschluss
daran müssen sich die Seminaristen
dem Prüfungsausschuss stellen. Hier
gilt es, die bearbeitete Frage zu beantworten und auch das Wissen
in anderen Themengebieten
des „Manager Fahrzeugteile“
unter Beweis zu stellen. Der
Prüfungsausschuss fragte wie
gewohnt intensiv aber stets
fair nach.
Die investierte Zeit und
Mühe der angehenden „Manager Fahrzeugteile“ zahlte
sich aus: Alle Teilnehmer absolvierten die Abschlussprüfung erfolgreich. Für die Absolventen des Kurses lohnt sich
der Abschluss doppelt: Zum ei-
nen erhalten sie eine Einladung zur diesjährigen Jahresmitgliederversammlung
mit anschließendem Kongress des GVA
am 25./26. Oktober in Hannover und
haben dort die Möglichkeit zu einem
intensiven Meinungsaustausch mit
zahlreichen Branchenvertretern aus Teileindustrie und -handel. Zum anderen
haben sie durch das in der Fortbildung
vermittelte branchenbezogene Wissen
eine wichtige Basis für ihre weitere Entwicklung erhalten, davon profitieren natürlich zuallererst auch ihre Unternehmen.
Etwas „Losglück“ gehört beim
Ziehen der Sanduhrfrage dazu...
amz - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011
95
nachrichten
Traditionell haben die Teilnehmer in
den drei Wochen des Lehrgangs enge
Bande geknüpft, die oftmals über Jahre
und über Unternehmensgrenzen hinaus
halten. Die durch den „Manager Fahrzeugteile“ erworbenen neuen Kompetenzen kommen sicher nicht nur den
Absolventen und deren Unternehmen
zugute, sondern dienen ein Stück weit
auch der Profilierung des freien KfzTeile- und Servicemarkts, wie auch der
Vorsitzende des Prüfungsausschusses,
GVA-Präsidiumsmitglied Stephan Klatt,
bei der Überreichung der Zeugnisse
betonte. Für die Absolventen des „Manager Fahrzeugteile“ gibt es darüber
hinaus Möglichkeiten, das erworbene
Wissen weiter zu vertiefen. Das College-
...zufriedene Gesichter deuten darauf hin, dass die Fragen gefallen
Ein Wiedersehen der Absolventen ist zur
Jahresmitgliederversammlung des GVA im
Oktober möglich
Grund zum Feiern: Alle Teilnehmer konnten erfolgreich abschließen
programm des GVA bietet dafür maßgeschneiderte Lösungen. In erster Linie
ist dabei der „Manager Fahrzeugteile
PLUS“ zu nennen, bei dem in sieben Fächern, die sich auf drei Blöcke aufteilen,
branchenrelevantes Wissen kompakt
vermittelt wird. Die im „Manager Fahrzeugteile“ vermittelten Inhalte werden
im PLUS-Lehrgang weiter vertieft, und
zwar in den Bereichen Investition und
Finanzierung, Rechnungswesen und
Controlling, Bilanzierung, Preispolitik,
Kommunikationspolitik, Logistik sowie
Personalwesen. Informationen zum
„Manager Fahrzeugteile PLUS“ sind unter www.gva.de abrufbar.
Die Abschlussprüfungen der ersten
Runde bildeten nur den Auftakt für den
„Manager Fahrzeugteile“ in 2012. Zwei
weitere ausgebuchte Durchgänge mit
insgesamt 40 Teilnehmern werden in
Kürze abgeschlossen.
GVA-Präsidiumsmitglied Stephan Klatt bei
der Bekanntgabe der Prüfungsergebnisse
96
amz - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011
GVA-College:
Interessante Seminare
im Sommer
_ Das GVA-College, das Fortbildungsprogramm für den
freien Kfz-Teilemarkt, kennt keine Sommerpause. Stattdessen
warten im Juli interessante Veranstaltungen etwa aus den
Bereichen Jura und Mitarbeitermanagement auf die Vertreter
der Branche.
E
ntlohnungssysteme im Vertrieb
entscheiden in hohem Maße
über die Effizienz der Vertriebsbemühungen eines Unternehmens. Umso mehr kommt es
darauf an, das Vergütungssystem so
zu gestalten, dass es einerseits die
Unternehmensziele realisieren hilft
und andererseits zu Spitzenleistungen
motiviert. Somit kommen den Außendienst- und Innendienst-Entlohnungssystemen Bedeutung als besondere
Absatzinstrumente zu. Moderne Vergütungssysteme weisen eine hohe
Dynamik und einen starken Motivationseffekt auf. Sie schließen zahl-
Seminarleiter Dr. Hans-Peter Kieser freut sich
auf die Teilnehmer
reiche Mitarbeiter des Unternehmens
ein und sind „spannend“, d.h. motivierend gestaltet. Natürlich gehen sie
vornehmlich vom Ertrag aus, den der
Mitarbeiter beigesteuert hat.
Das Seminar „So entwickeln Sie
ein motivierendes Vergütungssystem
für Ihren Außen- und Innendienst“ im
Rahmen des GVA-College widmet sich
am 5. Juli 2011 in Ratingen diesem
wichtigen Thema. Die Veranstaltung
richtet sich vor allem an Unternehmer,
Geschäftsführer, Vertriebs-, Verkaufsund Marketingleiter sowie Führungskräfte aus dem Rechnungswesen und
dem Controlling. Ziel der Fortbildung
ist es, Wissen darüber zu vermitteln,
wie Vergütungssysteme zur Steigerung der Umsatzrendite beitragen und
als Führungs- und Steuerungsinstrumente des Vertriebs wirken können.
Inhaltliche Schwerpunkte des Seminars
bilden unter anderem eine Analyse
des Status quo traditioneller Entlohnungssysteme und die Analyse ihrer
Defizite. Diesem Bereich schließt sich
ein detaillierter Überblick über moderne Ansätze der Vergütung an. Betrachtung finden dabei unter anderem der
„Profit-Center-Ansatz“, die Zielprämie
als motivierendes Instrument, AddedValue-Provisionen sowie Möglichkeiten
zur Teamvergütung. Neben den theoretischen Grundlagen, die selbstverständlich praxisnah vermittelt werden,
wird der Seminarleiter aufzeigen, wie
die Umstellung auf ein neues Vergütungssystem erfolgen kann und welche rechtlichen und psychologischen
Das GVA-College steht für
attraktive Fortbildungsangebote
amz - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011
97
nachrichten
Anforderungen dabei beachtet werden sollten. Die Anmeldung zu dem
Seminar ist bereits möglich. Nähere
Informationen sind unter www.gva.de
abrufbar bzw. von der GVA-Geschäftsstelle unter Tel. 0 21 02 / 77 0 77-0 erhältlich.
Seminar „Der Reklamationsund Garantieexperte im
Autoteilemarkt“
Reklamationen gehören für Mitarbeiter im Kundendienst zum Arbeitsalltag.
Dabei sind die Bearbeitungsprozesse
im Reklamations- und Garantiewesen
für die Unternehmen aus Teilehandel
und -industrie kostenintensiv und binden erhebliche personelle Ressourcen.
Ein gut funktionierendes Reklamationsmanagement ist aber von großer
Bedeutung für die Kundenzufriedenheit und somit letztlich auch für die
Kundenbindung. Das Management von
Reklamationen erfordert dabei nicht
nur Wissen über die rechtlichen Grundlagen sondern auch Fingerspitzengefühl auf der persönlichen Ebene. Das
Seminar „Der Reklamations- und Garantieexperte im Autoteilemarkt“, das
vom 6. bis 8. Juli im Rahmen des GVACollege in Ratingen stattfindet, möchte
beide Ebenen zusammenführen.
Auch die persönliche Ebene,
der Faktor „Mensch“, wird berücksichtigt. Das angebotene
Verhaltenstraining soll einen
wichtigen Beitrag zur Kundenbindung und zum Geschäftserfolg leisten. Die Teilnehmer
sollen dabei lernen, Reklamationsfälle richtig einzuschätzen
und eine sachbezogene Lösung
unter Einbeziehung der emotionalen Ebene zu erreichen. Dafür
werden der geeignete Aufbau
und die Struktur von Servicegesprächen geübt und lösungsorientierte Verhaltensweisen im
Kundengespräch trainiert. Ein
spezieller Aspekt ist der Umgang mit „schwierigen“ Kunden.
Die rechtlichen Grundlagen
der Abwicklung von Reklamationen werden von Rechtsanwalt
Marcus Sacré am zweiten Tag
der Veranstaltung behandelt.
Die tägliche Praxis in den Unternehmen zeigt, dass es nicht
immer leicht ist, bei rechtlichen
Aspekten der Abwicklung von
Gewährleistungs- und Garantieansprüchen den Überblick zu
behalten. Um als Unternehmen
auf der sicheren Seite zu sein,
muss daher einiges beachtet
Das vollständige Programm
des GVA-College ist unter
www.gva.de abrufbar
98
amz - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011
RA Marcus Sacré (Osborne Clarke) informiert
zum Thema Garantie und Gewährleistung
Der Dozent ist ein Experte für Sachmängelhaftung
werden. Nur wer die Rechtsvorschriften
kennt, kann dem Kunden darüber hinaus die Servicevorteile des eigenen
Hauses darstellen. Um das zu erreichen,
werden den Teilnehmern die Grundlagen des aktuellen Schuldrechts beziehungsweise dessen Auswirkungen auf
das Gewährleistungsrecht vermittelt
sowie Grundsätze des Schadensersatzrechts gelehrt. Weitere Schwerpunkte
des Seminars liegen auf der Bedeutung der Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) für Reklamationsabwicklung und eine Betrachtung des Themas
„Aufwendungsersatz“.
Nähere Informationen zu allen Seminaren im Rahmen des GVA-College
sind unter www.gva.de abrufbar sowie
telefonisch von der GVA-Geschäftsstelle unter 0 21 02 / 77 0 77-0 erhältlich.
teilemarkt
Kunden in weltweit über 100 Ländern
verlassen sich auf die ausgefeilte Logistik und
das rund um die Uhr funktionierende Warenwirtschaftsystem von Ruville in Hamburg.
„Die Marke Ruville definiert sich als kompetenter Partner weit über das reine Ersatzteil
hinaus und steht innerhalb der SchaefflerGruppe für innovative Qualität“, sagt Georg
Wallus, Geschäftsleiter Operatives Geschäft der
Egon von Ruville GmbH.
Qualität verpflichtet
_ Das Hamburger Traditionsunternehmen Ruville baut durch
komplette Reparaturlösungen in OE-Qualität seine Kit-Kompetenz
weiter aus und hat sein Sortiment um Federn erweitert. Um weiterhin
Maßstäbe bei Motor, Fahrwerk und Service zu setzen, startet ab April die Ruville-Schulungsoffensive 2011.
W
as haben Johann Lafer
und die Egon von Ruville
GmbH
gemeinsam?
Diese Frage stellten sich
im vergangenen Jahr auf
der Automechanika in Frankfurt Fernsehkoch Johann Lafer und Georg Wallus,
Geschäftsleiter Operatives Geschäft der
Egon von Ruville GmbH. Bei der Betrachtung von Parallelen in ihren wohl total
unterschiedlichen Geschäftsbereichen
fanden sie einen gemeinsamen Nenner,
die Wertigkeit von Qualität. Johann
Lafer bedauert den Verfall der Esskultur,
also die Tendenz zu Fertigprodukten im
Foodbereich, weshalb immer weniger
Menschen wert auf gutes Essen, sprich
auf Qualität legen. Ähnliche Ansätze sah
Das Original als Maß der Dinge: Das Hamburger
Technik- und Entwicklungsteam führt seit 2010
im eigenen Prüflabor unterschiedliche Testszenarien und strenge Qualitätskontrollen durch.
100
amz - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011
Georg Wallus in seinem Geschäftsbereich, dem Kfz-Aftermarket. Für ihn ist
das Original das Maß der Dinge für Fahrwerk- und Lenkungsteile. Dabei macht er
den hohen Qualitätsanspruch deutlich,
mit dem die Egon von Ruville GmbH bei
den Produkten und Dienstleistungen am
Markt vertreten ist und verweist darauf,
dass erfahrene Produktentwickler und
Techniker aus seinem Hause bei Fahrwerk- und Lenkungsteilen ihr kreatives
Potenzial in marktgerechte ErsatzteilSortimente umsetzen. Dabei macht
es keinen Unterschied ob Traggelenke,
Querlenker, Stabilisatorkoppelstangen
und Axialgelenke oder Spurstangenköpfe, Lenkmanschettensätze oder
Federbeinstützlager, bei Ruville hat man
für alle gängigen europäischen und asiatischen Fahrzeuge das richtige Ersatzteil,
wobei der Maßstab dabei immer das Original des Automobilherstellers ist. Beim
Hamburger Systemspezialisten kennt
man die Anforderungen der Kunden
genau. „Auf dem deutschen und internationalen Pkw- und Nkw-Teilemarkt
sind hoch integrierte Systeme heutzutage Standard“, bringt es Wallus auf den
Punkt. Beim Hamburger Traditionsunternehmen hat man frühzeitig die Zeichen der Zeit erkannt und mit Einzelkomponenten sowie Reparatursets für
Fahrwerke und Motoren im Pkw- und
Nkw-Segment von Achsmanschettensätzen über Motor- und Getriebelager,
Federbeinstützlager, Radlagersätze und
Wasserpumpen bis hin zu Lenkungs- und
Fahrwerkskomponenten
entwickelt.
Mehr und mehr entwickelte man sich
dabei vom Radlageranbieter zum Entwickler integrierter Reparatur- und KitSysteme. Von der Entwicklung bis zur
Fertigung von Produkten und Systemlösungen für Motoren und Fahrwerk verfügt der 1922 in Hamburg gegründete
Systemspezialist heute über integrierte
Prozesse in allen Phasen der Produktentstehung. Seit 2008 werden auch Ersatzteile für Nutzfahrzeuge angeboten und
kontinuierlich das Angebot aus Lenkungsteilen, Wasserpumpen und Spannrollen erweitert. Derzeit optimieren bei
Ruville knapp 170 Mitarbeiter das über
25.000 Produkte umfassende Portfolio.
Zuverlässigkeit
bis ins letzte Detail
Um Werkstätten und ihren Kunden für
den Reparaturfall sichere sowie kostengünstige Lösungen in ErstausrüsterQualität bieten zu können, hatte Ruville als Erster beim Radlagersatz den
Reparatur-Kit in den Markt gebracht. Als
Sortimentsoptimierer stellt man dort
die Kits so zusammen, damit die Werkstatt ohne Unterbrechung die Reparatur
durchführen und dem Kunden die volle
Qualitätsbandbreite gewähren kann.
Allein im Bereich Wasserpumpen-Kit
können über 170 Kits für alle gängigen
europäischen und asiatischen Pkw-Modelle, zwölf davon inklusive Thermostat,
sowie rund 6500 Teile im Fahrwerk-Programm angeboten werden. Die aktuellen
Wasserpumpen-Kits beinhalten alle
erforderlichen Spann- und Umlenkrollen, den Zahnriemen der Wasserpumpe
sowie bei einigen Fahrzeugen zusätzlich den Thermostat. Das umfangreiche
Programm umfasst desweiteren auch
zahlreiche Kettentrieb-, Nockenwellen- sowie Spannrollen-, Radlager- aber
auch Federbeinstützlager- und Protection- sowie Axialgelenk- und Kurbelwellenschwingungsdämpfer-Kits. Zusätzlich
wird jetzt ganz neu im Bereich Fahrwerk
die Produktlinie Pkw-Federn eingeführt.
„Vor zehn Jahren waren Federn im KfzAftermarket noch kein Thema. Mittlerweile sieht das durch zunehmende Federbrüche schon anders aus. Heute fragt
der Markt massiv nach Federn nach und
wir setzen auf dieses Segment getreu
unserem Credo, vom Markt zum Produkt“, macht Wallus deutlich. Die neue
Produktlinie mit den vier gängigsten Federtypen als konische, zylindrische, Miniblock- und KMP- oder Side-Load-Feder
wird die wichtigsten europäischen und
asiatischen Applikationen abdecken. Seit
April 2011 ist das gesamte Federn-Sortiment auch auf TecDoc gelistet.
Das Original als Maß der Dinge
„Unsere Kunden in weltweit über 100
Ländern wissen dieses Produkt- und Qualitätsmanagement zu schätzen“, hebt
Katja Rehlen, Leiterin Business Development und Marketing, hervor. Denn dass
der hohe Qualitätsanspruch mehr als ein
Lippenbekenntnis ist, unterstreicht das
Hamburger Technik- und Entwicklungsteam mit strengen Qualitätskontrollen.
Mittels umfangreicher Analysen des
Pkw- und Nkw-Marktes sowie der sich
ständig verändernden Kundenwünsche
treibt man dort die Entwicklung neuester modularer Ersatzteile in Zusammenarbeit mit namhaften Instituten ständig
voran.
Zudem führt Ruville seit 2010 im eigenen Prüflabor unterschiedliche Testszenarien durch, die von der Germanische Lloyd Prüflabor GmbH, eine der
weltweit führenden Klassifizierungsgesellschaften, von neutraler Stelle attestiert werden. „Bei den für die Dynamik
und Sicherheit entscheidenden Fahrwerkkomponenten überlassen wir nichts
dem Zufall“, macht Wallus deutlich und
fügt an: „Als weltweiter Systemspezialist
orientieren wir uns bei der Entwicklung
unseres Sortiments immer konsequent
an den Bedürfnissen der Märkte, stellen
dann die ideale Integration unserer Produkte im Gesamtfahrzeug sicher und
garantieren somit beste Fahrqualität für
die Kunden unserer Kunden.“
Deshalb muss jede produzierte Fahrwerk- und Lenkungskomponente vor
Auslieferung an die Kunden zusätzlich
auf den internen Prüfstand, wo das Bauteil auf Zug, Druck, Oberflächenhärteund -rauhigkeit sowie den Bewegungsmoment untersucht wird.
Servicequalität und Kundennähe im Einklang
In puncto Kundenservice
wird im Internet eine interaktive
Online-Kommunikation
angeboten, Das Hauptaugenmerk der angebotenen Kits liegt darin, dass bei der Repawomit über eine Vielzahl ratur die Qualität, Zuverlässigkeit und das Kosten-Nutzen-Verhältnis der
von spezifischen Suchkri- Fahrzeugkomponenten im Vordergrund steht, zudem sollen dadurch auch
terien benötigte Ersatz- teure Anschlussreparaturen vermieden werden.
teile schnell und bedarfsgerecht ermittelt werden
können. Zudem kann der
interessierte Nutzer dort
tagesaktuell wissenswerte
Informationen zum Sortiment, alle Neuigkeiten
rund um die Marke abrufen. Mittels modernem
Warenwirtschaftssystem
wird eine hohe Lieferfähigkeit und schnelle Auf- Die aktuellen Wasserpumpen-Kits beinhalten alle erforderlichen Spanntragsabwicklung rund um und Umlenkrollen, den Zahnriemen, die Wasserpumpe sowie bei einigen
die Uhr garantiert. Hier Fahrzeugen zusätzlich den Thermostat. Fotos: Ruville
liegt die praktizierte individuelle und flexible Verpackungsleistung bei mehr als 22.000 unter dem Stichwort Servicebereitpraxisorientierte Schulungen
Teilen pro Tag. Als wichtige Stütze für schaft
die Teileortung und -bestellung erwei- und Weiterbildung für die Mitarbeiter
sen sich permanent aktualisierte Kata- in den Kfz-Werkstätten mit einem umloge sowie die laufende Einspeisung al- fangreichen Angebot an Trainings- und
ler Pkw- und Nkw-Produktdaten in den Schulungsmaßnahmen an.
In der Ruville-Schulungsoffensive
elektronischen Automobilteile-Katalog
TecDoc. Pro Quartal stehen dort jeder- 2011 werden zahlreiche Schulungen über
zeit für Großhändler und Werkstätten die gesamte Produktpalette durchgeauf einer CD-Rom/DVD alle Teiledaten führt, die als praxisorientierte Trainings
mit den jeweiligen Referenznummern in Zusammenarbeit mit dem örtlichen
zu den OE-Teilen in 18 Sprachen ab- Handel national wie international durchrufbereit zur Verfügung. Dass diese geführt werden. Neben dem dort erworServiceleistung Früchte trägt, machen benen technischen Wissen sowie in der
einige in der Branche renommierte Identifizierung der richtigen Ersatzteile
Auszeichnungen, wie zum Beispiel sollen diese Maßnahmen in erheblichem
„Supplier of the year“, oder der A.T.U- Maße dazu beitragen, in den Werkstätten
Award „Newcomer des Jahres 2010“ die Kundenzufriedenheit bei Autofahrern
und Spediteuren zu steigern.
deutlich.
Ruville-Schulungsoffensive
Jürgen Rinn
Reparaturabläufe an
modernen Fahrzeugen
gestalten sich vermehrt komplizierter
und von Modell zu Modell unterschiedlich.
Das wiederum erfordert bei den Werkstätten Schulungsbedarf
und seitens Ruville
Knowhow-Transfer in
die Werkstatt. Deshalb
unterstützt das Unternehmen als kompetenter System- und
Handelspartner seine
Kunden und bietet
amz - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011
101
teilemarkt
Mega-Event in der
Branche: Die Trost-Schau
in Halle 1 der Landesmesse Stuttgart.
Fotos: Trost
Trost-Schau 2011 – The Winner Takes It All
_ Zum nunmehr 14. Mal lädt die Trost Auto Service Technik
SE zur jährlichen Hausmesse ein. Die Trost-Schau findet am 9. und 10. April 2011 jeweils von 9 bis 17 Uhr in der Halle 1 der Landesmesse Stuttgart statt.
A
uf über 26.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche präsentieren sich mehr als 250
Anbieter von Pkw- und NfzTeilen, Werkzeugen und Werkstattausrüstung für den modernen
Kfz-Betrieb. Die Aussteller zeigen ihre
neuesten Produktentwicklungen und
Geräte und stehen den Besuchern bei
allen Fragen Rede und Antwort.
Auch bei Trost gibt es Neuigkeiten.
Neben einer verstärkten Nutzung elektronischer Medien wurde das Sortiment
eigener Handelsmarken erweitert und
das Angebot an Services und Dienstleistungen für die Kfz-Werkstatt weiter
ausgebaut. Darüber hinaus gibt es auf
der Trost-Schau wieder viele attraktive
Messeangebote und Sonderaktionen,
102
amz - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011
auch die diesjährigen Messe-Incentives
können sich sehen lassen. Es lohnt sich,
auf der Trost-Schau einzukaufen – verlautet es aus der Unternehmenszentrale.
Neben der Fachmesse wartet die
Trost-Schau natürlich auch wieder mit
jeder Menge spannender Attraktionen
zum Sehen, Hören und Genießen für
die ganze Familie auf. Unter dem Motto
„The Winner Takes It All“ steht die Veranstaltung 2011 ganz im Zeichen des
Motorsports. Besucher können sich auf
die Live-Übertragung des Großen Preis
von Malaysia freuen, aber auch selbst
bei der „Formel Trost“ an der CarreraRennstrecke oder an der Mini-StockcarBahn ihr Können unter Beweis stellen.
Bei der Tombola warten attraktive Prei-
se im Wert von über 100.000 Euro auf
glückliche Gewinner. Auch die Aussteller haben wieder viele spannende Aktionen rund um den Motorsport angekündigt.
Generell will die Trost Auto Service
Technik SE laut eigenen Angaben ihre
„Pole Position“ in der Branche 2011
ausbauen. Die unternehmensweite Sortiments-Kompetenz habe dabei weiterhin oberste Priorität und mit dem Ausbau der Unternehmenslogistik über das
neue Zentrallager in Nyrany in Tschechien werde mit 80.000 zusätzlichen
Positionen eine noch höhere Qualität
der Teileversorgung und Warenlieferung erreicht.
www.trost.com
teilemarkt
Schneller reagieren, besser bremsen
Mit den steigenden Kfz-Zulassungen
steigt zwangsläufig auch das Unfallrisiko. „Auffahrunfälle gehören damit leider
zum Alltag – oft mit schlimmen Folgen,
denn die Verletzungsgefahr bei dieser
Art Crash ist hoch“, wissen die Zubehörexperten von Waeco. Um diese Gefahr
einzudämmen, schreibt die EU-Gesetzgebung seit dem 7. Februar 2011 bei neu
zugelassenen Fahrzeugen bis 3,5 Tonnen
zulässiges Gesamtgewicht ein so genanntes Gefahrenbremslicht vor. Bei einer Not- oder Panikbremsung lässt dieses
„Notbremslicht“ alle drei Bremsleuchten
des Fahrzeugs schnell und mit hoher
Frequenz blinken. Dies soll die Aufmerksamkeit des nachfolgenden Fahrers erhöhen und diesem dadurch ein früheres
Reagieren ermöglichen. Untersuchungen
hätten gezeigt, dass durch das Blinken
die Reaktionszeit des Hintermanns um
0,2 Sekunden abnimmt und dieser den
Bremsvorgang schneller einleiten kann,
so die Emsdettener Zubehörspezialisten.
„Bei einer Geschwindigkeit von Tempo 100
lässt sich der Bremsweg um volle fünfeinhalb Meter verkürzen – oft genug die
entscheidenden Meter“, sagen die Zubehörfachleute.
Damit auch „Altfahrzeuge“ in den
Genuss eines Gefahrenbremslichts kommen, bietet Waeco mit dem „MagicSafe
ABL 100“ einen der EU-Richtlinie ECE-R48
entsprechenden Nachrüstsatz für alle
Fahrzeuge mit Zwölf-Volt-Bordnetz bis
3,5 Tonnen an. Den Produktinformationen zufolge lässt sich das Steuermodul
des MagicSafe ABL 100 in jeder Lage verbauen und eignet sich für Halogen- sokk
wie für LED-Bremsleuchten.
Nur keine Panik: Bei Not- und Panikbremsungen lässt das Gefahrenbremslicht alle drei
Bremsleuchten mit hoher Frequenz blinken.
Mit dem „MagicSafe ABL 100“ bietet Waeco
ein solches Assistenzsystem zum Nachrüsten.
Fotos: Waeco
www.dometic-waeco.de
Nachts besser sehen: Das Antiblendlicht ABL
der Uwe Braun GmbH lässt sich einfach an
der Sonnenblende montieren und verspricht
anschließend ein blendfreies und angenehmes
Nachtfahren.
Foto: Uwe Braun GmbH
_ Nachts blendfrei
unterwegs
Nachtfahrten sind nicht nur für Vielfahrer unangenehm, denn plötzliches Blenden entgegenkommender Fahrzeuge
führt zu Stress und Überanstrengung. Im
Extremfall kann es zum gefährlichen Sekundenschlaf kommen. Untersuchungen
zufolge passieren rund 30 Prozent aller
tödlichen Unfälle nachts. Um mehr Sicherheit bei Nachtfahrten zu schaffen,
hat die Potsdamer Uwe Braun GmbH das
so genannte Antiblendlicht „ABL“ entwickelt.
104
amz - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011
Den Produktinformationen zufolge
soll das Lichtmodul, das mit einfachen
Klettbändern an der Sonnenblende montiert und über den Zigarettenanzünder
mit Strom versorgt wird, die Augen auf die
wechselnden Lichtverhältnisse bei Nachtfahrten anpassen und damit ein starkes
Blenden des Gegenverkehrs verhindern.
Zudem soll das mit dem Brandenburger Innovationspreis ausgezeichnete Zusatzlicht
dazu beitragen, dass sich das gesamte Umfeld besser wahrnehmen lässt. Den Pro-
duktinformationen zufolge soll dies nicht
nur ein entspanntes und angenehmes
Nachtfahren ermöglichen, sondern gleichzeitig auch die Reaktionszeit verbessern
und dem gefährlichen Sekundenschlaf
entgegenwirken. Das ABL ist laut Anbieter für Pkw, Transporter und Lkw erhältlich
und eigne sich besonders auch für Berufskraftfahrer, die lange Nachtfahrten absolvieren müssten. „Nicht zuletzt deshalb
setzen schon viele Speditionen- und Taxiunternehmen auf das ABL für ihre Fahrer“,
erklärt Unternehmenssprecherin Kerstin
Bolik.
Zudem sei das ABL von Augenärzten
und Optikern empfohlen. Ein besonders
positives Feedback habe das Antiblendlicht zudem von den Nutzern 50+ erhalten.
„In komplexen Verkehrssituationen und
bei ungünstigen Beleuchtungsverhältnissen, bei beginnender Presbyopie im Zuge
langsamerer Akkommodation, macht sich
die Wirkung des ABL bei dieser Zielgruppe
besonders positiv bemerkbar“, heißt es in
einer Unternehmensmitteilung.
kk
www.antiblendlicht.com
Erfolgs-Säulen
_ Pünktlich zum Saisonbeginn stellte das Ingolstädter Unternehmen Dr. O.K.
Wack Chemie dem Handel wieder eine Fülle von verkaufsfördernden und
-unterstützenden Aktionen bereit.
Damit sich der Frühjahrsputz auch für
Händler und Kfz-Werkstätten lohnt,
hat der Pflegemittelspezialist Dr. Wack
die gewinnbringende Verkaufsaktion
„XXL-Frühjahrs-Umsätze“
konzipiert.
Die Angebote beinhalten die große FünfProzent-Rabatt-Aktion für den CW1:100
Classic Scheibenreiniger 25 Milliliter und
den CW1:100 Super Scheibenreiniger 40
Milliliter.
Die Reiniger in Fünf-Liter-Gebinden
sind besonders für den Einsatz in der
Werkstatt geeignet. Dazu gehören der
CW1:100 Super Scheibenreiniger, der
CW1:100 Classic Scheibenreiniger und
das P21S Felgen-Reiniger Power Gel. Als
Gratis-Zugabe für den Betrieb gibt es
beim CW1:100 Super und Classic eine
Dosierhubpumpe, beim P21S Power Gel
einen Druckpumpzerstäuber. Als weitere
Frühjahrs-Aktion stellt Dr. Wack dem
Fachhandel seine auffälligen VerkaufsDisplays zur Verfügung, die für Wiedererkennung der Werbemaßnahmen im
Laden und für höheren Abverkauf sorgen
sollen. Diese können mit verschiedenen
Produkten individuell bestückt werden,
zum Beispiel mit A1 Speed Polish, A1
Speed Wax Plus 3 oder dem A1 Speed
Shampoo.
Um Impulskäufe zu generieren, erhalten Kunden, die eine 500-MilliliterFlasche des A1 Speed Wax Plus 3 und
das A1 Speed Polish im Aktionszeitraum
kaufen, ein Miniabo (drei Ausgaben)
der Zeitschrift „Men´s Health“ gratis
dazu. Ein anderer, gewinnbringender
Eyecachter ist das P21S-Display, das mit
dem P21S Felgen-Reiniger Power Gel als
Nachfüllflasche und dem P21S Felgen-
Vier Säulen zum Erfolg: Beim Ingolstädter
Spezialisten für hochwertige Fahrzeugpflegeprodukte setzt man auf intensive Forschung
und Entwicklung sowie kreatives Marketing.
Foto: Dr. O.K. Wack Chemie
Wachs bestückt und im Verkaufsraum
platziert wird. Auch hier wird für spontane Impulskäufer ein Zugabe-Spezial
angeboten. Für den Erwerb eines P21S
Felgen-Reiniger Power Gel in der 500und 1000-Milliliter-Flasche erhält der
Kunde ein Mini-Abo (drei Ausgaben) der
Zeitschrift „Men´s Health“ gratis dazu.jr.
_ Elektronischer Marderschutz
Frühlingszeit ist auch vielerorts Marderzeit. Interessieren den Marder Schläuche
und Kabel im Motorraum normalerweise
nicht besonders, ändert sich dies, wenn
er im Frühling sein Revier neu abstecken
will und der Motorraum eines Fahrzeugs
nach einem anderen Marder riecht. Dann
zerbeißt er alles, was ihm zwischen die
scharfen Reißzähne kommt.
Zuverlässigen Schutz gegen Marderverbiss soll der elektronische Marderschutz von Herth+Buss bieten. Das Gerät
arbeitet im Zwölf-Sekunden-Takt mit ei-
ner Schallfrequenz von rund 22 Kilohertz
im Ultraschallbereich. Da dies Marder als
extrem unangenehm empfinden, ergreifen sie dann schnell die Flucht. Aufgrund
modernster Mikroelektronik, CMOSTechnik und Hochfrequenzschallgeber
verfügt das Gerät laut Hersteller über
eine hohe Betriebssicherheit. Die Stromaufnahme von etwa 20 Milliampere soll
eine Entladung der Fahrzeugbatterie najr.
hezu ausschließen.
www.herthundbuss.com
Herth+Buss will die Werkstätten im Rahmen des
Frühjahrs-Checks mit einem umfangreichen Angebot an
Verschleißteilen sowie dem elektronischen Marderschutz
unterstützen. Foto: Herth+Buss
teilemarkt
Bereits auf der Automechanika im vergangenen Jahr präsentierte Valeo seine
Produktreihe Valeo Classic für mehr als
zehn Jahre alte Fahrzeuge. Foto: Rinn
Die ersten Classic-Produkte von Valeo
sind aufbereitete Generatoren und Starter,
für die markante, leicht identifizierbare
Verpackungen entwickelt wurden.
Classic-Serie für
ältere Semester
_ Valeo hat unter dem Markenzeichen Classic eine
Produktreihe als Alternative für alle mehr als zehn Jahre
alten Fahrzeuge im Programm.
B
ereits auf der Automechanika im
vergangenen Jahr präsentierte
Valeo eine Produktreihe für etwas
betagtere Fahrzeuge. Das neue
Produktsortiment unter dem
Namen Valeo Classic umfasst Fahrzeuge
des so genannten D4/D5-Sortiments
(mindestens zehn Jahre alte Wagen mit
hohem Kilometerstand). Das sind heute
in Europa 110 Millionen Fahrzeuge, also
40 Prozent des Automobilbestandes. Auf
der einen Seite spricht man bei Valeo mit
seinem Premium-Angebot Autofahrer
an, die gewährleisten wollen, dass ihr
Fahrzeug viele Jahre lang das ursprüngliche Leistungsniveau behält. Die neue
Ersatzteil-Reihe dagegen ist für Besitzer
älterer Fahrzeuge bestimmt, die über ein
begrenztes Budget für die Wartung verfügen, aber trotzdem mit Qualitätsersatzteilen den Gebrauchswert des Fahrzeugs erhalten möchten.
Gegenüber dem entsprechenden Premium-Produkt ist ein Classic-Produkt
je nach Produktreihe 20
bis 40 Prozent günstiger.
Trotzdem erfüllen laut Hersteller alle Produkte dieses
neuen Sortiments die Qualitäts- und Leistungsstandards von Valeo zu einem
106
amz - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011
Preis, der mit dem Restwert des Fahrzeugs
in Einklang stehe, heißt es dort. Das Sortiment zielt auf Fahrzeuge ab, die mehr als
zehn Jahre alt sind und oft einen Kilometerstand von mehr als 200.000 Kilometer
aufweisen, aber selten mehr als 7000 Kilometer im Jahr fahren. Auch die Montage
dieser Produkte für die zeitwertgerechte
Reparatur erfolgt genauso einfach und
schnell wie im Fall eines Premium-Produkts.
Classic macht den Unterschied
Markante, leicht identifizierbare Verpackungen sollen dazu beitragen, die Un-
terscheidung zwischen den Sortimenten
zu erleichtern und Verwechslungen zwischen den grünen Boxen des PremiumSortiments und den Kartons mit dem
Classic-Logo der neuen Produkte für das
D4/D5-Segment auszuschließen.
Mit diesem Angebot verfügt der Ersatzteilehandel über absatzstarke Produktreihen mit einer geringen Anzahl an
Teilenummern, die den Verbrauchererwartungen bezüglich Preis und Qualität
gerecht werden.
Als erste Classic-Produkte wird mit
aufbereiteten Generatoren und Startern
begonnen. Mit insgesamt 59 Generatornummern und 41 Starternummern will
Valeo 40 Prozent der über zehn Jahre
alten Fahrzeuge und damit 16 Prozent
des gesamten europäischen Fahrzeugbestandes abdecken. Diese erste Produktreihe will man vor allem in Deutschland,
Spanien, Frankreich, Italien, den Niederlanden, Portugal, Großbritannien, Skandinavien und Mitteleuropa vertreiben. jr.
Mit dem Valeo Classic-Angebot verfügt der Ersatzteilehandel über absatzstarke Produktreihen
mit einer geringen Anzahl an Teilenummern, die
den Verbrauchererwartungen bezüglich Preis und
Qualität gerecht werden. Fotos: Valeo
_ Hält länger:
Bremsscheibe von Meyle
_ Die Oberflächenbeschichtung
schützt vor Korrosion, der Kreuzschliff erleichtert das Einfahren.
Die Wulf Gaertner Autoparts AG bietet die
Platinum-Disk-Bremsscheiben ihrer Marke
Meyle mit einer Zinklamellenbeschichtung
an, die länger vor Rost schützt. Dies zeigen
Ergebnisse des Salzsprühtests. Darüber
hinaus ist die Bremsscheibe mit einem
Kreuzschliff versehen, der ein schnelles Einfahren sicherstellt. Die Scheibe wird montagefertig geliefert und muss nicht entfettet werden. Die Meyle-PD-Bremsscheiben,
die laut Unternehmensangaben auch nach
langer Laufleistung ihre glänzende Optik
behalten, sind für alle gängigen Fahrzeugmodelle der Premium- und Mittelklasse
sowie künftig auch für Kleinwagenmodelle
erhältlich.
Die Wulf Gaertner Autoparts hat
die PD-Bremsscheibe mit einer herkömmlichen Bremsscheibe aus dem
freien Teilemarkt und einer ebenfalls
beschichteten OE-Scheibe einem zehn-
tägigen Salzsprüh-Vergleichstest unterzogen. Dies simuliert den mehrjährigen Einsatz der Bauteile im Fahrzeug.
Gegenüber der herkömmlichen Bremsscheibe, die starke, flächendeckende
Rostbildung aufwies, zeigte die MeylePD-Bremsscheibe nach 240 Stunden
nur leichte Weißrostbildung und vereinzelt Rost an der Fläche und an Bohrungen an der Innenseite. Die beschichtete OE-Bremsscheibe zeigte ebenfalls
sehr starke Rostbildung an den Bohrungen, zunehmende Rostbildung an
den Rändern sowie ebenfalls Weißrostbildung. „Die Ergebnisse zeigen, wie
wichtig eine hochwertige Beschichtung
speziell bei Bremsscheiben ist und dass
der freie Markt auch bei Bremskomponenten bessere Alternativen zu OE anbietet“, sagt Sven Nielsen, Technischer
Leiter der Wulf Gaertner Autoparts AG.
Die Oberflächenbeschichtung der PDBremsscheibe ist chrom6-frei und enthält laut Unternehmensangaben weder
Chromoxide noch weitere Schwermetalle. Beim Einbau der PD-Bremsschei-
_ Klein, stark, schwarz
Nur 40 mal 25 Millimeter misst die von Micro-Chiptuning Deutschland hergestellte Tuning-Box für Dieselfahrzeuge mit CommonRail-Einspritzsystem. Der in Hohenturm (Sachsen-Anhalt) ansässige
Tuner verspricht für das ab 149 Euro im Onlineshop erhältliche Zusatzsteuergerät um bis zu 20 Prozent mehr Motorleistung und Drehmoment. Um dies zu erreichen, wird der Chip des „Tuningzwergs“
nach eigenem Bekunden fahrzeugspezifisch programmiert und an
die Kennfelder der jeweiligen Motorversion angepasst.
Den Produktinformationen zufolge nimmt das Tuning-Steuergerät das Ausgangssignal des Kraftstoff- oder des Ladedrucksensors
auf und leitet dieses – je nach Kennfeld verändert oder unverändert
– an das Motorsteuergerät weiter. „So kann in den notwendigen
Last- und Drehzahlbereichen mit höherem Kraftstoff- oder Ladedruck gefahren werden, was die Motorleistung erhöht“, erklärt Firmeninhaber Denis Jany, der sich nach eigenem Bekunden seit 1999
mit Tuning beschäftigt. Da die Herstellertoleranzen ausgeschöpft
werden, soll das Tuning nicht nur die Leistung und das Drehmoment
erhöhen, sondern auch den Kraftstoffverbrauch senken.
Die Montage des Zusatzsteuergeräts soll sich aufgrund des fahrzeugspezifischen Steckers einfach gestalten: Es muss lediglich in
den Kabelstrang des Raildrucksensors eingeschleift werden. MicroChiptuning Deutschland gewährt eine Garantie von einem
Jahr auf Motor, Getriebe und Differential, zudem erhält der
kk
Kunde ein 30-tägiges Umtauschrecht. www.micro-chiptuning.de
Tuningzwerg: Das Zusatzsteuergerät von
Micro-Chiptuning nutzt die Herstellertoleranzen und erhöht Leistung und Drehmoment um bis zu 20 Prozent. Der fahrzeugspezifische Stecker erlaubt einen
Foto: Micro-Chiptuning Deutschland
Der Salzsprühtest
bringt es an den Tag:
Die Beschichtung der
Meyle-PD-Bremsscheibe (von oben) ist
widerstandsfähiger
als die beschichtete
OE-Bremsscheibe oder
die Standard-OEBremsscheibe.
Foto: Vahle
be können sich die Kfz-Betriebe einen
Arbeitsschritt sparen: Müssen die neuen Bremsscheiben normalerweise vor
dem Einbau entfettet werden, gilt dies
nicht für die Oberflächenbeschichtung
der PD-Bremsscheiben. Zur Kontrolle
empfiehlt Wulf Gaertner Autoparts,
den Seitenschlag der Bremsscheibe zu
messen. Dieser sollte nicht mehr als
tv
0,05 Millimeter betragen.
www.meyle.com
technik
waschen & pflegen
1,5 Milliarden Euro geben die Deutschen pro
Jahr für Waschanlagen aus.
Foto: Auto-Reporter/Globuspress
chende Angebote zu verkaufen. Service und Preis müssen eben stimmen.
So lange es solche Angebot nicht in
ausreichendem Maße gibt, schrubben
und saugen Otto und Ottilie Normalverbraucher eben selbst. Spitzenreiter
in der Disziplin Außenreinigung ist die
normale Außenwäsche. Sie wird von 95
Prozent der Autofahrer durchgeführt.
Weit weniger Liebe bringen sie den Felgen und der Unterseite des Fahrzeugs
entgegen. Felgenwäsche ist bei einem
Drittel der von Tema Q Befragten beliebt, die Unterbodenreinigung mögen
noch weniger, nämlich 28 Prozent.
Innen am liebsten selbst
Am liebsten im Fachmarkt
_ Autofahrer kaufen Pflegeprodukte
zwar am liebsten im Fachhandel, der
Vorsprung gegenüber dem Supermarkt ist allerdings hauchdünn. Nur
wenige Verbraucher beziehen ihre
Auto-Kosmetik aus der Werkstatt.
Dabei gibt es durchaus Potenzial.
D
eutsche Autos sind sauber.
Das sagt zumindest die Statistik. Denn der durchschnittliche Deutsche wäscht sein
Auto etwa alle acht Wochen
von außen und reinigt es etwa genauso
oft von innen. Das hat eine Untersuchung des Marktforschungsunterneh-
108
amz - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011
mens Tema Q im Mai 2010 ergeben.
Besonders sorgfältig oder akribisch
fällt die Reinigung dabei nicht aus.
Etwa zwei Drittel der Befragten fahren
mit ihrem Auto meistens in die Waschanlage, ein Drittel legt eher selbst Hand
an. Die wenigsten lassen die Profis an
ihren fahrbaren Untersatz. Händler,
Werkstatt oder Aufbereitungsprofis
bekommen nur ein sehr kleines Stück
vom Reinigungskuchen ab. Nur etwa
jeder siebte Befragte hat schon einmal
einen Profi rangelassen. 85 Prozent der
befragten Autofahrer haben das noch
nie getan.
Fahrzeugpflege ist gefragt
Trotz allem: der Markt für alles rund
um die Autopflege ist riesig. Eine Umfrage im Auftrag des Waschanlagenherstellers Washtec hat ergeben, dass
zwei Drittel der Autofahrer bei entsprechenden Angeboten bereit wären,
mehr Geld in die Fahrzeugpflege zu
investieren. Das heißt, dass es durchaus möglich ist, Autofahrern entspre-
Wenn es um den Innenraum geht,
liegt die Pflege ganz eindeutig in der
Hand der Autofahrer. Die meisten (92
Prozent) erledigen diese Arbeit für gewöhnlich selbst. Staubsaugen liegt auf
dem ersten Platz (97 Prozent), gefolgt
von der Scheibenreinigung (81 Prozent)
und dem Reinigen sonstiger Oberflächen (74 Prozent). Weniger beliebt sind
das Saubermachen im Kofferraum (61
Prozent) und die Pflege der Polster (56
Prozent). Männer und Frauen kümmern
sich übrigens etwa gleich viel um die
Pflege des fahrbaren Untersatzes.
Alle, die bei der Fahrzeugpflege
selbst Hand anlegen, brauchen auch
die entsprechenden Pflegemittel. Und
die kaufen sie am liebsten im TeileEinzelhandel. Eine aktuelle Befragung
von etwa 1000 Privatpersonen hat ergeben, dass 30 Prozent der Teilnehmer
Fahrzeugpflegemittel am liebsten im
Fachmarkt kaufen. Diese Untersuchung
wurde im März 2011 von der puls
Marktforschung durchgeführt.
Fast gleichauf liegen Super- und
Baumärkte mit 28 Prozent. Erst weit
dahinter folgen Markenhändler und
-Werkstätten (16,9 Prozent) oder freie
Händler/Werkstätten (8,2 Prozent). Der
Vertriebsweg Internet liegt noch knapp
davor: neun Prozent bestellen ihre
Fahrzeugpflege gern im Internet.
Männer kaufen
lieber im Fachmarkt
Interessant ist, dass Männer wesentlich lieber im Fachmarkt einkaufen als
Frauen. Frauen dagegen nehmen ihre
Pflegemittel dort mit, wo sie ohnehin
schon einkaufen: im Supermarkt. Sie
nehmen außerdem gern die Angebote
an, die ihnen Händler und Werkstatt in
Sachen Pflegeprodukte machen. Menschen ab 50 Jahre dagegen kaufen diese Artikel am liebsten im Super- oder
Baumarkt.
Die meisten Pflegeprodukte werden
in Deutschland naturgemäß im Frühjahr verkauft. März, April und Mai sind
laut einer Untersuchung des Marktforschungsunternehmens GfK die stärksten Monate beim Absatz von Lackpflegemitteln.
Frauen mögen Pflege aus der Werkstatt
Für Werkstätten heißt das: jetzt handeln. Am besten sollten sie sich auf die
Zielgruppe konzentrieren, die ohnehin
schon gern bei ihnen solche Produkte
einkauft: die Frauen. Sie wissen offenbar die kompetente Beratung in ihrer
Werkstatt zu schätzen und nehmen
gern nach dem Werkstattbesuch ein
solches Mittel mit.
Dr. Frauke Weber
amz - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011
109
technik
waschen & pflegen
„Bedingt durch die verstärkten Werbeaktivitäten von Wettbewerbern mit den SB-Märkten
werden zunehmend Käufer vom Fachhandel
zum SB gelockt“, dessen ist Stefan Wind,
Geschäftsführer bei der Dr. O.K. Wack Chemie
GmbH, sicher.
Um Handel und Kfz-Werkstätten die erforderlichen Impulse zu verschaffen, wird bei Dr.
Wack gezieltes Marketing betrieben und die
Aktivitäten für den Fachhandel maßgenau zum
Saisonbeginn zugeschnitten.
Mit Qualität zum Erfolg
_ Bei Dr. O.K. Wack Chemie, dem Ingolstädter Hersteller von
Premium-Pflegeprodukten für Motorräder und Autos, setzt man auf intensive Forschung und Produktentwicklung und den Vertrieb
über den Fachhandel. Denn Qualität findet man im Fachhandel und
sie hat ihren Preis.
D
ie Materialien im Bereich
Karosserie und Lack an neueren
Fahrzeugen werden immer
ausgefeilter. Dabei überdauern
moderne, widerstandsfähige
Lacke die harten Anforderungen des Winters ebenso wie versiegelte Kunststoffe
außen und innen wesentlich besser als
früher. Dennoch benötigen sowohl der
Autolack wie auch die Kunststoffe und
Bezüge entsprechende Pflege. Was für
neuwertige Fahrzeuge selbstverständlich ist, sollte aber auch für ältere Jahrgänge um so mehr gelten, weil die regelmäßige Pflege erheblich zum Werterhalt
des Fahrzeugs beiträgt. Außerdem gilt,
der Deutschen liebstes Kind will gepflegt
und gehegt sein. Umso mehr das Auto
glänzt, desto stolzer sind seine Besitzer.
Deshalb scheut man sich dort auch nicht,
in Pflegeprodukte zu investieren. Mitt-
Wer Premium-Pflegeprodukte für sein Fahrzeug
sucht, ist hier genau richtig. Im Fachhandel findet
man Produkte höchster Qualität. Zwar locken immer
häufiger Bau-, Super- und SB-Märkte mit
günstigeren Angeboten, aber günstig heißt
nicht unbedingt gut. Fotos: Rinn
110
amz - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011
lerweile wird am Markt eine Vielzahl von
Kfz-Pflegeprodukten angeboten. Nur
stellt sich hier die Frage, wo werden sie
vermarktet, respektive von den Kunden
gekauft? Hier ist ein eindeutiger Trend
erkennbar. Durch die verstärkten Werbeaktivitäten der Supermärkte werden
zunehmend Käufer vom Fachhandel in
die SB-Schiene gelotst und über einen
vermeintlich günstigen Verkaufspreis bei
den Pflegeprodukten angelockt. Hier ist
ein eindeutiger Trend erkennbar. Dazu
merkt Stefan Wind, Geschäftsführer
bei Dr. O.K. Wack Chemie GmbH, an:
„Kfz-Pflegeprodukte gibt es am Markt
viele. Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten überlegt der Verbraucher
genauer, was er benötigt und entscheidet sich zunehmend für Qualität.
Wir vermarkten Premium-Markenartikel
höchster Qualität. Und die hat ihren
Preis. Das sichert dem Fachhandel die
Rendite, die er braucht. In der Selbstbedienungs-Schiene wird der Verkaufspreis
bei Wettbewerbsprodukten oft bis zu 40
Prozent unterboten, so dass dann Artikel
zu Dumpingpreisen verramscht werden.“
www.amz.de/
drwack
Darin sieht er die Gefahr, dass Käufer
vom Fachhandel zum Supermarkt abgezogen werden. „Unsere Produkte werden
Sie in keinem Super-, Bau- oder SBMarkt finden. Qualitätsprodukte sucht
der Verbraucher, sprich ambitionierte
Autofahrer, im Fachhandel. Deshalb verzichten wir bewusst auf die eine oder
andere Absatzschiene, die auf den ersten
Blick manchmal lukrativ erscheint. Dementsprechend richten wir unsere Aktivitäten mit verkaufsfördernden und unterstützenden Aktionen genau auf den
Fachhandel aus, ein Paradebeispiel sind
die aktuellen Frühjahrsaktionen, die dem
Fachhandel eine Menge Vorteile bieten“,
sagt Wind.
Billig ist nicht unbedingt gut
und Qualität hat ihren Preis
Das konnte man beim Ingolstädter Pflegemittelspezialisten im Zuge einer Untersuchung zur wachsenden Bedeutung des
Mythos Tuning feststellen und bei dieser
Zielgruppe eine eindeutige Akzeptanz für
höherwertige Pflegemittel ausmachen.
Die Ergebnisse dieser repräsentativen Umfrage werden dort als beeindruckend und
vielversprechend beurteilt. Die Zielgruppe
bestehe zu 80 Prozent aus jungen Männern zwischen 18 und 29 Jahren, wobei
es sich um eine extrem autobegeisterte
Zielgruppe mit sehr hohem Kundenpotential und hoher Nachfrage nach Pflegeprodukten handele. Tunerfans wollen ihr Auto
präsentieren und legen deshalb Wert auf
ein gepflegtes Fahrzeug. Nur das Beste ist
ihnen gut genug, meint man in Ingolstadt.
Dies äußere sich in einem hohen Qualitätsund Markenbewusstsein. Die Nachfrage
nach Pflegemitteln, die auf die Bedürfnisse der Zielgruppe zugeschnitten sind,
werde neben diesem Qualitätsbewusstsein auch in der Ausgabebereitschaft
sichtbar. Das sieht Stefan Wind auch so.
Für ihn ist das Bessere nicht gut genug. Als
Anbieter von Premium-Pflegeprodukten
für Automobile und Zweiräder setzt man
bei Dr. Wack seit jeher auf Qualität: „Wir
investieren seit 20 Jahren in Forschung
und Entwicklung, um unsere Produkte
ständig zu verbessern. Das gehört zu den
wesentlichen Säulen des Unternehmens.
Zudem entwickeln rund 20 Mitarbeiter
und damit 20 Prozent aller Beschäftigten
ständig neue Produkte oder verbessern
bestehende Rezepturen. So können wir gewährleisten, dass nur technologisch hochwertige Produkte den Markt erreichen.
Das sorgt für zufriedene Kunden und gute
Geschäfte bei Handel und Werkstatt.“ Um
Handel und Kfz-Werkstätten die erforderlichen Impulse für Abverkäufe zu verschaffen, betreibt man gezieltes Marketing und
aktive Werbung.
Forschung und Entwicklung gelten als wesentliche Säulen bei Dr. O.K. Wack Chemie. Rund 20
Mitarbeiter und damit knapp 20 Prozent aller Beschäftigten entwickeln ständig neue Produkte
oder verbessern bestehende Rezepturen, damit die Qualitätsführerschaft gesichert wird.
Wo Premium draufsteht,
ist auch Premium drin
Die Qualität der Produkte des Ingolstädter Unternehmens wurde in zahlreichen
unabhängigen Tests unter Beweis gestellt.
In den vergangenen Jahren und auch in
diesem konnte sie bei Auto Bild, Auto Straßenverkehr, Auto Classic, ACE Test und bei
Autobild Tuning sowie im SWR den Platz
auf dem Siegertreppchen einnehmen.
Dazu kommen Abverkaufsaktionen bei
den Rennertypen. Zusätzlich soll die Präsenz auf den großen Tuning-Messen mit
gezielter und ansprechender Werbung für
Nachfrage sorgen, immer mit der Prämisse, klare Positionierung als Premiumhersteller am Fahrzeugpflegemarkt und nur
über den Fachhandel. Der wiederum beliefert neben dem Endverbraucher vorrangig
die Autohaus- und Werkstattlandschaft.
Hier würde sich Wind mehr Aktivitäten hin
zu so genannten Cross-Selling-Angeboten
wünschen, die seiner
Meinung nach einfach
zu kurz kommen. So
könnten beim Verkauf
im Verbund mit Komplementärprodukten
gute Umsätze erzielt
werden. Er macht dies
an einem Beispiel fest:
„Hat sich der Kunde
erst einmal entschlossen, für eine Menge
Geld sein Auto auf edle
Leichtmetallfelgen umrüsten zu lassen, macht
es doch Sinn, ihm bei
der
Fahrzeugauslieferung einen hoch-
wertigen Felgenreiniger und -versiegler
mit zu verkaufen. So hat er auch nach
den ersten Kilometern und späterem
Schmuddelwetter weiterhin viel Freude
an seinen glänzenden Edelfelgen.“ Ein
solches Beispiel ließe sich seinen Worten
zufolge mit etwas Phantasie auch auf
andere Bereiche ausweiten, wie etwa
bei Dachträgern sowie -boxen, Fahrzeugpflegemitteln und anderem mehr.
„Einige Motorradhändler machen es hier
gekonnt vor. Dort wird vielfach schon
Cross-Selling im größeren Rahmen beim
Verkauf von Motorrädern, Zubehör und
Helmen durchgeführt, und der Kunde
dankt es mit barer Münze und stärkerer
Bindung“, führt Wind gerne als Beispiel
an. Und was hindert den Verkäufer, die
Vorteile aus dem Zweirad- auf den Vierradbereich zu übertragen, wenn es sich
Erfolg versprechend auswirkt?
Jürgen Rinn
amz - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011
111
technik
waschen & pflegen
Polieren gehört zu einer sorgfältigen Fahrzeugaufbereitung. Hier macht Übung den Meister.
Fotos: Weber
Siegfried Nowak ist als Schulungsleiter bei
Makra mit ganzem Herzen bei der Sache.
Waschen, legen, föhnen:
Aufbereitung bringt Umsatz
_ Beauty ist im Trend. Auch fürs Auto. Denn es gibt viele Autofahrer,
die Wert auf ein gepflegtes Äußeres bei ihrem Fahrzeug legen. Und
damit lässt sich durchaus Geld verdienen. Aber Fahrzeugaufbereitung
ist weit mehr als Waschen, Saugen und Polieren.
M
it Spezial- und Pflegeprodukten lassen sich
Gebrauchsspuren
und
Alterserscheinungen beseitigen oder zumindest
stark mildern. Und in wenigen Schritten
sieht auch ein älteres Fahrzeug wieder
attraktiv aus. So führt eine solche kosmetische Behandlung dazu, dass mit einer
neuwertigen Optik eigentlich fast immer
eine Wertsteigerung erreicht wird.
Aufbereitung ist eine Wissenschaft
für sich. Denn in den meisten Fällen kommen chemische Produkte zum Einsatz.
Wenn sie falsch eingesetzt oder dosiert
werden, kann das Auto auch ruckzuck
ruiniert sein. Deshalb sollte sich mindestens ein Mitarbeiter der Werkstatt
intensiv mit dem Thema auseinandersetzen. Das hat außerdem den Effekt,
dass er besonders gute Ergebnisse bei
der Aufbereitung erzielen wird. Denn
auch hier heißt es wie so oft: Übung
macht den Meister.
Polierschwämme sollten immer mit dem
Namen des Poliermittels beschriftet werden.
Denn die Poliermittel haben unterschiedliche
Körnungen.
112
amz - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011
Schulung hilft
Sehr gut geeignet für den Einstieg in
die professionelle Fahrzeugaufbereitung ist eine Schulung. Solche Veranstaltungen gibt es von verschiedenen
Anbietern. Beim Chemie-Spezialisten
Makra in Göppingen finden regelmäßig
Trainings unter dem Motto Care4Car
statt. Schulungsleiter Siegfried Nowak
ist mit Begeisterung bei der Sache. Sein
wichtigster Tipp für Einsteiger in Sachen
Fahrzeugaufbereitung: „Schnell geht
nicht. Man braucht viel Gefühl und Spaß
an gepflegten Autos.“
Worauf Nowak auch hinweist: Auch
wenn jeder meint, Fahrzeugaufbereitung sei nicht viel mehr als Waschen
und Polieren, so ist doch gutes theoretisches Hintergrundwissen unerlässlich.
„Man muss wissen, welches Mittel man
wofür braucht und warum. Denn wer
versucht, organische Substanzen wie
zum Beispiel Wachs mit einem säurehaltigen Reinigungsmittel zu entfernen,
hat schon die erste Grundregel nicht
verstanden.“
Wissen, was wirkt
Genau hier setzt die Schulung in Sachen Fahrzeugaufbereitung an. Sie vermittelt grundsätzliche Fakten rund um
das gepflegte Auto. Das fängt damit an,
welches Mittel für welche Verschmutzungen eingesetzt wird und hört dort
aber noch lange nicht auf. Nowak will
die Teilnehmer seiner Schulungen auch
für den verantwortungsvollen Umgang
mit den chemischen Produkten sensibilisieren. „Viel hilft eben nicht viel“,
warnt er. „Die richtige Dosierung ist der
Schlüssel zum Erfolg.
Und die findet man
manchmal eben nur
durch Experimentieren und Ausprobieren heraus.“ So ist in vielen Fällen der
Härtegrad des eingesetzten Wassers ein
Schlüssel zum Erfolg. „Das gleiche Mittel wirkt mit anderem Wasser oftmals
ganz anders“, weiß Nowak. „Deshalb
ist es für einen gleichbleibenden Erfolg
bei der Aufbereitung nicht unerheblich,
dass man möglichst langfristig dieselben Mittel verwendet.“
Ganz erheblich trägt natürlich zum
Erfolg einer Fahrzeugaufbereitung der
Glanz eines Fahrzeugs bei. Wenn es richtig toll glänzt, macht es schon von Weitem eine gute Figur. „Doch dafür muss
man auch wissen, wie eigentlich Glanz
entsteht.“, erklärt Nowak weiter. „Denn
Glanz ist nichts anderes als die Reflekti-
Das Reinigen der Türfalze mit dem Hochdruckreiniger muss gezielt sein. Der Sprühnebel im
Fahrzeug bereitet optimal auf die Innenraumreinigung vor.
www.amz.de/
aufbereitung
on von Strahlen einer Lichtquelle an einer Oberfläche. Ist die Oberfläche nicht
zu hundert Prozent glatt, weil Schmutzpartikel an ihr kleben, kann sie auch
nicht glänzen.“
Warum glänzt das?
Aber nicht nur Schmutzpartikel sorgen
für einen geminderten Glanzeindruck.
Auch kleinste Kratzer auf der Lackoberfläche lassen sie stumpf wirken. Solche
Kratzer entstehen durch Verwitterung,
also ganz einfach durch das Einwirken
von Regen, Wind und Staub. Sie lassen
sich eigentlich nur durch Polieren entfernen, denn damit wird die Oberfläche
minimal abgeschliffen und so wieder
vollkommen glänzend.
Doch bevor der professionelle Fahrzeugaufbereiter ans Polieren geht, beschäftigt er sich mit der intensiven Reinigung des gesamten Fahrzeugs. Die
Außenwäsche ist erledigt, die Felgen,
Türfalze und alle weniger gut zugänglichen Stellen, auch der Motorraum,
wurden einer gründlichen Reinigung
mit möglichst mildem Mittel auf Laugenbasis unterzogen. Nun sollte das
Auto zunächst gut mit einem geeig-
In 4 Phasen zum perfekt
aufbereiteten Fahrzeug
Die Aufbereitungsexperten von Makra
raten dazu, bei der Aufbereitung möglichst immer nach demselben Schema
vorzugehen. Dann wird auch nichts
vergessen.
Phase 1: Außenreinigung
- Motorwäsche
- Felgenreinigung
- Türfalzreinigung
- Fahrzeugoberwäsche
- Fahrzeugtrocknung
- beim Cabrio: Verdeckreinigung
Phase 2: Innenraumreinigung und
- Pflege
- Reinigung von Polstern, Himmel,
Teppich, Cockpit
- Cockpit- und Kunststoff-Pflege
- Lederpflege
- Geruchsentfernung
- Klimaanlagendesinfektion
Phase 3: Außenpflege
- Motorraumkonservierung
- Kunststoffpflege
- Reifenpflege
- beim Cabrio: Verdeckpflege/
Versiegelung
- Lackaufbereitung und -Pflege
Phase 4: Scheibenreinigung
- Scheibenreinigung
- Spiegel- und Scheinwerferreinigung
- Scheibenversiegelung
- beim Cabrio: Heckscheibenpolitur
technik
waschen & pflegen
Nach der Außenwäsche wird
sorgfältig getrocknet. Ein spezieller
Abzieher hilft dabei.
F ahrzeugaufbereitung
Eine erklärungsbedürftige
Leistung
Die professionelle Aufbereitung eines
Fahrzeugs ist eine aufwändige Angelegenheit. Kunden sehen oft nicht die
eingesetzte Arbeitszeit und erkennen
nicht den großen Effekt, den ein gut
aufbereitetes Fahrzeug hat.
Eine Möglichkeit, auf das professionelle
Polieren aufmerksam zu machen, ist
das Ausstellen einer nur halb polierten
Motorhaube. Auf ihr sieht man ganz
genau den Unterschied zwischen dem
behandelten und dem nicht behandelten Teil. Gut ausgeleuchtet und an
passender Stelle präsentiert, ist dies ein
guter Aufhänger, um mit den Kunden
ins Gespräch zum Thema Fahrzeugaufbereitung zu kommen.
neten Abzieher und dann mit einem
Mikrofasertuch getrocknet werden.
Cockpit lieber matt
Dann ist der Innenraum dran. Mit Staubsauger und feuchtem Lappen geht es erst
einmal dem Schmutz an den Kragen, und
zwar sowohl auf dem Boden wie auch
auf Polster und – falls nötig – Himmel.
Schließlich widmet sich der Profi dem
Cockpit und allen anderen Teilen aus
Kunststoff mit dem passenden Mittel,
das möglichst antistatisch wirken sollte,
damit sich Staub in Zukunft langsamer
ablagert. Außerdem sollte es kein Silikon enthalten, denn das erzeugt Glanz,
der gerade beim Armaturenbrett zu störenden Reflektionen führt. Lederpflege,
Geruchsentfernung und, wenn es der
Kunde wünscht, eine Klimaanlagendesinfektion runden die Innenraumpflege
ab.
Die Pflicht ist erledigt, jetzt geht es
an die Kür. Und dazu gehören die Konservierung des Motorraums, die Pflege
der außen sichtbaren Kunststoffteile und
Reifen mit geeigneten Mitteln sowie die
Aufbereitung des Lacks und seine Pflege.
Am Ende steht das Polieren, das einerseits für den richtigen Pfiff und WowEffekt nach der Fahrzeugaufbereitung
sorgt.
Polieren nur für Profis
Andererseits ist gerade das Polieren eine
Aufgabe für den Profi. Nowak warnt:
114
amz - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011
„Erst wenn Sie 300 Autos poliert haben,
können Sie es wirklich. Und auch dann
lernen Sie täglich noch etwas dazu.“ Er
weiß, dass jeder Lack anders ist und empfiehlt jedem Aufbereiter, sich intensiv
mit den verschiedenen Lackarten auseinander zu setzen. „Der Lack beim Porsche
ist butterweich und ganz anders als der
bei einem Peugeot“, erläutert er.
Nowaks Tipp fürs Polieren: Ein
Schwamm, ein Mittel. Denn die unterschiedlichen Poliermittel enthalten auch
unterschiedlich grobe Schleifkörner. Wer
dann den mit groben Körnern verunreinigten Schwamm fürs Finish einsetzt, hat
umsonst gearbeitet. Die Körner wandern
immer wieder durch den gesamten Polierschwamm und verkratzen dann später die sorgfältig polierte Oberfläche aufs
Neue.
Siegfried Nowak rät, alle Schwämme
mit einem wasserfesten Filzschreiber
von hinten zu beschriften und so immer zu wissen, welches Mittel auf ihm
zum Einsatz kommt. An der Menge der
Schwämme zu sparen, sei am falschen
Ende gespart, präzisiert der ansonsten
sprichwörtlich sparsame Schwabe. Vorsicht ist auch bei der Verwendung von silikonhaltigen Mitteln zum Polieren geboten. Denn man sollte nach dem Einsatz
eines solchen Produkts kein silikonfreies
einsetzen. Das führt zu Schlieren und
Hologrammen und damit zu einem eher
schlechten Ergebnis.
Wenn das Polieren geschafft ist,
kann der Aufbereitungsprofi noch ein
Finishingprodukt zum Versiegeln auf-
bringen und sich dann an die Reinigung
von Scheiben, Spiegeln und Scheinwerfern machen. Wer möchte, bietet seinem
Kunden noch eine Scheibenversiegelung
mit einem entsprechenden Mittel an,
damit die gut gesäuberte Scheibe auch
lange hält.
Nun sollte das Auto in vollem Glanz
erstrahlen – innen wie außen. Nicht jedem ist es gegeben, diese Arbeit wirklich
gut ausführen zu können. Man muss vor
allem Freude an einem wirklich perfekten
Auftritt des Fahrzeugs haben. Der Drang
zur Perfektion hilft dabei, dem Kunden
am Ende ein wirklich tolles Ergebnis zu
präsentieren.
Dr. Frauke Weber
Die Scheibenreinigung steht ganz am Schluss.
So ist gute Sicht garantiert.
Spezialisten gefragt
_ Immer noch fehlt in einigen Werkstätten und Kfz-Betrieben die
Einsicht, dass eine professionelle Fahrzeugaufbereitung ein profitables
Zusatzgeschäft sein kann. Das sieht auch Mirko Albrecht, Präsident des Bundesverband Fahrzeugaufbereitung (BFA), so.
N
ach wie vor durchlebt das
Kfz-Gewerbe
erhebliche
strukturelle Veränderungen.
Eine halbwegs anständige
Rendite erwirtschaften nur
Unternehmen, die ihre Kosten fest im
Griff haben und alle Prozesse optimal
gestalten. Ein dabei wichtiges aber leider
allzu oft vernachlässigtes Glied in der
Prozessgestaltung ist die professionelle
Fahrzeugaufbereitung. Dabei lässt sich
hier oft mit einfachen Mitteln zusätzliches Ertragspotenzial generieren.
Einschlägige Untersuchungen haben
gezeigt, dass optimal aufbereitete Gebrauchtwagen bis zu 15 Prozent teurer
und wesentlich schneller verkauft werden. Überhaupt ist die Standzeit ein wesentlicher Kostenfaktor. Bei einer durchschnittlichen Reduzierung der Standzeit
pro Fahrzeug um circa 30 bis 35 Prozent
hat sich die professionelle Fahrzeugaufbereitung schon amortisiert. Ein StandTag kostet schließlich 13 bis 15 Euro. Die
grundsätzliche Frage für Kfz-Betriebe
lautet nun: externe Vergabe der Leistung
oder interne Lösung? In der Praxis ist zu
beobachten, dass dabei die Händlergröße eine entscheidende Rolle spielt. Je
größer der Händler, umso größer ist der
Anteil des Outsourcing bei der Fahrzeugaufbereitung.
Generell der schlechteste Weg ist
es, eigene Servicemitarbeiter mit diesen Aufgaben zu betrauen. Diese haben
ihren Ertrag in der Werkstatt zu erwirt-
schaften. Wenn man sich für das Outsourcing entschieden hat, bleibt noch
die Auswahl des richtigen Dienstleisters.
Fahrzeugaufbereiter ist kein geschützter
Beruf. Jeder kann in diesem Bereich ein
Gewerbe anmelden und seine Dienste
anbieten. Dementsprechend ist die Anzahl der schwarzen Schafe in dieser Branche sehr hoch.
Woran ist der seriöse Fahrzeugaufbereiter zu erkennen?
Eine wichtige Rolle spielt dabei das
Dienstleistungsangebot.
Professionelle Fahrzeugaufbereiter bieten heutzutage ein ganzes Paket zusätzlicher
Dienstleistungen wie Smart-Repair,
Spot-Repair, Felgenaufbereitung oder
Ozonbehandlung an. Außerdem sollten
sie schon länger auf dem Markt bestehen und über einschlägige Referenzen
verfügen. Am liebsten sieht es Mirko
Albrecht, wenn man sich gleich eines
Mitglieds des Bundesverbandes Fahrzeugaufbereitung (BFA) bedient. Hier
ist seinen Worten zufolge allein durch
die Verbandsmitgliedschaft eine qualitative Vorauswahl getroffen. Denn der
Verband stellt strenge Kriterien an seine
Mitglieder.
Ein spezifisches Anforderungsprofil des Verbandes für Fachbetriebe der
Fahrzeugaufbereitung beinhaltet ein
ganzes Paket an Vorgaben. Neben einer
Mirko Albrecht ist Präsident des
Bundesverband Fahrzeugaufbereitung (BFA)
in Leipzig.
Foto: BFA
ordentlichen
Unternehmensführung
und fachlichen Qualifikation wird auch
die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben im
Umgang mit Produkten und Arbeitsmitteln verlangt. Jedes Neumitglied wird
diesbezüglich von einem Vorstandsmitglied besucht und mittels einer Checkliste überprüft.
Die selbst gesetzten Qualitätsstandards werden vom Verband aktiv kommuniziert. Auch die Aus- und Weiterbildung hat für den Verband einen hohen
Stellenwert. In enger Zusammenarbeit
mit den Fördermitgliedern existieren diverse Aus- und Weiterbildungsangebote
auf dem Gebiet der Fahrzeugaufbereitung. Diese stehen aber nicht nur den
Mitgliedern, sondern allen Interessenten
zur Verfügung.
Im Jahr 2010 Jahr hat die Mitgliederversammlung des BFA einen Berufsbildungsausschuss ins Leben gerufen. Dieser Ausschuss hat inzwischen ein eigenes
Branchenkonzept des BFA zum „Zertifizierten Fahrzeugaufbereiter“ entwickelt.
Zurzeit wird dieses BFA-eigene Ausbildungsmodul im Rahmen einer Pilotphase getestet. Nach erfolgreichem Verlauf
kann dieses Weiterbildungsangebot voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte
2011 allen Interessenten angeboten werpero
den.
amz - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011
115
technik
waschen & pflegen
Für mittlere Kfz-Betriebe und Werkstätten
geeignet: Die neue Sirus-Waschanlage von
Christ.
Im Schongang
_ Fahrzeugwaschanlagen sind Renditeobjekte im Autohaus.
Allerdings ist vor dem Kauf eine Machbarkeitsstudie notwendig. Das gilt auch für veraltete Anlagen, denn moderne Waschportale
sparen Wasser und Energie.
N
ach einhelliger Aussage der
Waschanlagenhersteller
haben sich Waschanlagen
für Werkstätten und KfzBetriebe zum echten Profitcenter entwickelt und bieten den
Dienstleistungsunternehmen
neues
Service-Potential. Demnach haben
Untersuchungen ergeben, dass sich
knapp 70 Prozent der Kunden in ihrer
Werkstatt eine Waschanlage wünschen.
Zwei von drei hätten gerne, dass ihr
Fahrzeug nach einer Reparatur oder
Inspektion gewaschen wird. Dabei sieht
der überwiegende Teil der Befragten
den Vorteil in der eigenen Zeitersparnis.
Zudem sind die Kunden bereit, diesen
Service auch zu bezahlen. Dabei ist
besonders Besitzern von Neu- und
116
amz - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011
hochwertigen Fahrzeugen wichtig, dass
die Wäsche in einer modernen Anlage
erfolgt, die keinerlei Arbeitsspuren auf
dem Lack hinterlässt.
Die Frage, ob sich eine Waschanlage im Kfz-Betrieb lohnt, ist allerdings so
einfach nicht zu beantworten. So sollte
vor dem Bau eine betriebswirtschaftliche
Bedarfsanalyse erstellt werden. Gleiches
lohnt sich auch bei bestehenden und
eventuell veralteten Anlagen. Um die
richtige Größenordnung zu berechnen,
werden demnach der voraussichtliche
Tages- beziehungsweise Jahresdurchlauf
der Waschanlage und der erforderliche
Wasser- und Waschmittelbedarf ermittelt. Neben der fachlichen Beratung bieten alle namhaften Hersteller umfangreiche und speziell auf die jeweiligen
Stefan Schwarze ist Verkaufsleiter bei der Otto
Christ AG Wash Systems und hat eine Menge
Tipps rund um das Waschgeschäft parat.
Foto: Rodenbüsch
Bedürfnisse abgestimmte Systeme an.
Hierbei sollte auch auf so genannte geschlossene Anlagen geachtet werden,
die das anfallende Schmutzwasser nicht
nur filtern, sondern auch wieder aufbereiten und somit den Verbrauch deutlich
reduzieren. Um den Wasserverbrauch so
gering wie möglich zu halten, kommen
zudem spezielle Düsen und ein ausgeklügeltes Sprühsystem zum Einsatz. Dabei wird das Fahrzeug im Gegensatz zur
Handwäsche gleichmäßig benetzt und
gleichzeitig gewaschen. Die Dosierpumpen für Chemikalien und Shampoo sorgen zudem für einen möglichst geringen
Auftrag der Waschmittel. Schätzungen
gehen davon aus, dass der Verbrauch an
Reinigungsmitteln bei der Handwäsche
etwa das 100-fache einer Maschinenwäsche ausmacht.
Kreislaufwirtschaft ist hier erwünscht
Die Wiederverwendung des Brauchwassers anstelle von teurem Frischwasser
ist ein wesentlicher Faktor bezüglich
der Wirtschaftlichkeit heutiger Fahrzeugwaschanlagen. Dank der konstant
hohen Wasserqualität ohne Geruchsemission kann für die gesamte Wäsche Brauchwasser verwendet werden.
Frischwasser wird inzwischen nur noch
für den letzten Sprühvorgang genutzt.
Daher kommt der Aufbereitung und
Entsorgung des Wassers eine zentrale
Bedeutung zu. Hierzu bietet beispielsweise die Otto Christ AG mit der „Fontis5“ eine kompakte Recyclinganlage für
Portalanlagen an. Das System bietet:
• automatische Rückspülung des Kiesfilters,
•platzsparende variable Bauweise,
•integrierte Versorgungspumpe und eigener Luftkompressor,
•Erweiterungsmöglichkeit durch eine
chemische Vorbehandlungsstufe für
stärker belastete Abwässer oder hoch
frequentierte Waschanlagen,
•Serienmäßige Leitfähigkeitsmessung
und Regelung für ein konstantes Trockenergebnis auch bei Streusalzversatz.
Biologische Vorbehandlung
Das im Schlammfang vorgereinigte
Schmutzwasser gelangt zunächst in
das Entnahmebecken und wird über
Membranen belüftet, während die
Schmutzfracht über die im Schmutzwasser vorhandenen Mikroorganismen biologisch (aerob) abgebaut wird.
Unterstützt wird dieser biologische
Prozess durch eine zeitgesteuerte Umwälzung des Schmutzwassers über
Schlammfang und Entnahmebecken.
Anschließend fördert eine Pumpe das
vorgereinigte Schmutzwasser über den
Quarzkiesfilter in den Betriebswasser-Vorlagetank. Hierbei lagern sich
Schmutzpartikel im Filterkies ab. In
den Betriebswassertank
fließt
somit
ausschließlich gefiltertes Betriebswasser.
Um Geruchsbelästigungen durch anaerobe Faulung des Wassers zu verhindern,
wird dem Betriebswasser im Vorlagetank Sauerstoff beigemischt.
Ganz ohne Frischwasser kommt aber
selbst die modernste
Anlage nicht aus. Ein
überhöhter Salzgehalt,
beispielsweise durch
Die kompakte Wasseraufbereitungsanlage Fontis 5 ermöglicht
Streusalz, beeinflusst
eine fast 100-prozentige Wiederverwendung des Brauchwassers.
das Trocknungsergebnis bei der Wäsche.
Dies wird über die
Messung der elektrischen Leitfähigkeit tungsgebläse mit Memo-Steuerung
des Betriebswassers erfasst und durch kann optional auch noch um zwei zuZugabe von Frischwasser automatisch sätzliche Seitengebläse ergänzt werden.
geregelt.
Als weitere Alternative bietet Christ die
ebenfalls neue Portalwaschanlage „SiDie Waschanlage rus“ an. Die für etwa 1200 Fahrzeugwäschen pro Monat konzipierte Anlage ist
fürs Autohaus
in Durchfahrhöhen von 2250 bis 2400
Werkstätten, die bei
der
Bedarfsanalyse
einen Durchlauf von
200 bis 1200 Wäschen
pro Monat ermittelt
haben, bietet Christ
die Portalwaschanlage „Centus“ an. Die
maximale
Durchfahrtsbreite der neuen
Waschanlage beträgt
im
Spiegelbereich
2400 Millimeter. Die
abgestuften
Durchfahrtshöhen von 2050
bis 2750 Millimeter
gewährleisten,
dass
die unterschiedlichen
Waschhöhen
durch
die kompakte Anlagenbauweise
abgedeckt werden kann.
Der Portalgrundrahmen aus sechs Millimeter Stahlblech ist
feuerverzinkt und mit
einer speziellen Deckschichtlackierung versehen. Anbauteile sind
aus hochwertigen Materialien wie Edelstahl
und Aluminiumlegierungen und sichern so
den Wert dieser Investition für viele Jahre.
Das Venturi-Hochleisamz - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011
117
technik
waschen & pflegen
Bis zu 1200 Wäschen pro Monat
schafft die Portalwaschanlage Centus.
Fotos: Christ
Millimeter, bei einer Spurbreite von
2050 Millimeter lieferbar. Neu ist das
Gebläsekonzept mit nur zwei 5,5-Kilowatt-Motoren für das Dach- und die beiden Seitengebläse. Damit konnte nach
Angaben des Herstellers die Energieeffizienz gesteigert werden. Optional sind
zum Beispiel eine Hochdruck- (85 bar)
oder Mitteldruckvorwäsche (16 bar),
Aktivschaumvorwäsche, Schaumwachsversiegelung, Fahrschienen in Edelstahl,
Unterbodenwäscher, Bediengerät mit
Karte oder Pin-Code oder die neuartige
LED-Positionierampel frei wählbar. Die
Maschinensteuerung der neuesten Generation bietet auch die Möglichkeit
zu internetgestützter Anbindung an
das Christ-Fernwartungssystem „C-IS“.
Der Räderwäscher der Sirus-Waschanlage
bekommt Größen bis 21 Zoll problemlos
sauber.
Insgesamt hat die Christ-Portalanlagen-Produktpalette acht Anlagen zur
Auswahl im Programm. Das sind die Versionen Varius Takt, Varius 1+1, Varius,
Primus, Genius, Quantus, Sirius, Centus.
Peter Rodenbüsch
Die Waschanlage als
Profitcenter im Autohaus
118
Reparaturen oder Fahrzeugwartung werden als
„notwendiges Übel“ wahrgenommen. Erhält
der Kunde jedoch sein Fahrzeug kostenlos
gewaschen und im Innenraum gereinigt zurück, ist eine Aufwertung erlebbar, dessen ist
Stefan Schwarzer, Verkaufsleiter bei der Otto
Christ AG Wash Systems, sicher. Daher lohnt
sich der Einsatz einer Waschanlage und einer
Innenreinigungsstation, denn sie bietet dem
Autohausbetreiber folgende Vorteile:
• die Waschanlage erweitert die Attraktivität
des Autohauses
• gewaschene Autos erhöhen das Vertrauen in
die Reparaturleistung
• mehr Ertrag durch das zusätzliche Standbein
Autowäsche, soweit die Fahrzeugwäsche
auch öffentlich angeboten wird
• der Kundenkreis, der heute wäscht, kann
morgen schon potentieller
Autokäufer sein.
• Einsparung von Personalkosten gegenüber
einer Hand- oder Fremdwäsche.
• einfache und effektive Gebrauchtwagenaufbereitung
• zufriedene Kunden und dadurch erhöhte
Kundenbindung.
zu einer maximalen Durchfahrtshöhe bis 3,15
Meter waschen kann.
Aufbereitungsprozess ohne Wartezeiten zu
gewährleisten.
Dann die Investitionskosten kalkulieren:
Die Portalwaschanlage Modell Sirius zum
Beispiel (Grundmodell Sirius mit Trockenlaufschutz, freier Farbwahl der Frontverkleidung und Waschmaterial, Dachgebläse
mit Memory-Steuerung, Seitengebläse mit
einer Trocknungshöhe von 1700 Millimetern,
Aktivschaumvorwäsche, Schonwaschmaterial Sensofil+, Seitenwalzensystem Optiflex,
LED-Positionierampel, Radwascheinrichtung
21 Zoll, Fahrschienen) ist einschließlich
Fracht- und Montagekosten für 29.360 Euro
plus Mehrwertsteuer, oder auf Leasing-Basis
für 499 Euro plus Mehrwertsteuer monatlich,
bei einer Laufzeit von 64 Monaten, mit einem
Restwert von zehn Prozent erhältlich.
Sollte eine Wasseraufbereitungsanlage erforderlich werden, so bietet Christ zum Beispiel
die „Fontis-5“ an, für die einschließlich
Bauartzulassung mit einem Investitionsvolumen von 10.310 Euro plus Mehrwertsteuer zu
rechnen ist. Die Fracht- und Montagekosten
sind hierbei mit eingeschlossen.
Und so sollte das zu erwartende monatliche
Waschaufkommen ermittelt werden: Durchschnittliche Zahl der Fahrzeuge, die nach
der Reparatur gewaschen werden. Erwartete
Anzahl von Fahrzeugwäschen für Gebrauchtund Vorführfahrzeuge. Erwartete Wäschen,
die bei einem öffentlichen Waschangebot
nachgefragt werden.
Zuerst gilt es, den Raumbedarf zu ermitteln:
Bei einem Hallenneubau sollte für eine Einzelportalanlage eine Waschhallengröße von
zehn mal fünf Metern berücksichtigt werden.
Die Hallenhöhe muss individuell festgelegt
werden, abhängig von den zu waschenden
Fahrzeugen. Das Maschinenportfolio reicht
von der Pkw-Waschanlage mit einer Durchfahrtshöhe von 2,25 Meter bis zur TransporterWaschanlage, die leichte Nutzfahrzeuge bis
Auf die Maschinenleistung achten:
Bei der Maschinenleistung sollten zwei
Betrachtungen durchgeführt werden. Zum
einen die Ermittlung der voraussichtlichen
monatlichen Waschleistung, die durch die
Waschanlage/Wasserrückgewinnungsanlage
abgedeckt werden muss. Als zweite wesentliche Betrachtung muss die maximale
stündliche Waschleistung (meist zu Stoßzeiten)
ermittelt werden, um einen reibungslosen
amz - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011
Erforderliche Waschleistung pro Monat.
Maximale Anzahl der Fahrzeugwäschen/Stunde. Soll die Waschanlage auch als zusätzliches
Standbein mit einem öffentlichen Waschangebot genutzt werden, ist eine genaue Standort-/
Wettbewerbsanalyse erforderlich. Nur so kann
abgeschätzt werden, ob dieses zusätzliche
Standbein im jeweiligen Teilmarkt erfolgreich
umgesetzt werden kann.
Alles aus einer Hand
Zur Maschinentechnik bietet die Otto Christ
AG auch individuelle Wartungsverträge an.
Neben Vollwartungsverträgen ist auch eine
Teilwartungsvariante mit unterschiedlichsten
Leistungsoptionen möglich. Das Leistungsspektrum kann bei beiden Vertragsarten auf
die jeweiligen Kundenanforderungen passend
angeboten werden. Außerdem erstellt Christ
Standortanalysen, Rentabilitätsberechnungen
und abgestimmtes Angebote.
Für Projektlösungen stehen Fachberater unter
Telefonnummer 08331 – 857-100 oder per
E-Mail unter [email protected] zur
Verfügung.
Aufbereitung lohnt sich immer
Die optische Aufbereitung von Fahrzeugen
findet immer mehr Anklang. Diese Tätigkeit
kann man als Kfz-Werkstatt mittlerweile
auch in Eigenregie durchführen, wenn
man sich mit der Aufbereitung in der
Praxis auseinandersetzt. Foto: Rinn
W
enn ein Gebrauchtwagen
möglichst gut verkauft
werden soll, ist es allein
mit der Fahrt durch
die Waschstraße nicht
genug, besonders, wenn als Gebrauchsspuren mehr als nur Staubpartikel auf
dem Lack zu sehen sind. Der Gebrauchte
sollte so aufpoliert sein, dass dadurch
ein echter Mehrwert entsteht, der
sich beim Verkauf auch auszahlt. Hier
können Werkstätten durch eine professionelle Aufbereitung von Gebraucht-
wagen Wettbewerbsvorteile nutzen.
Denn der optische Eindruck und die
Anmutungsqualität kann entscheidend
dazu beitragen, dass sich ein Interessent mit einem Gebrauchtwagen näher
beschäftigt. Die Auswahl und der Kauf
bei einem Auto erfolgen immer noch
weitgehend emotional. Nach jüngsten
Umfragen des Maintaler Marktbeobachtungsunternehmen Schwacke liegen die
Kosten für die optische Aufbereitung
von Gebrauchtwagen bei durchschnittlich 150 Euro. Eine knappe Mehrheit der
Befragten räumt ein, dass die Kosten
bei größeren und teureren Fahrzeugen
höher sind. Hier handelt es um eine
Grundaufbereitung ohne Dellenziehen
oder Lackausbesserungen. Der Vorteil
einer optischen Aufbereitung liegt aber
nach Aussage der Schwacke-Experten
auf der Hand: Die Gebrauchten können
schneller wieder an den Mann gebracht
werden, da das Fahrzeug eher als Blickfang auffällt. Außerdem werden die Aufbereitungskosten auf jeden Fall wieder
reingespielt, weil sich höhere Angebotspreise durchsetzen lassen. Nach der
optischen Aufbereitung sollte jedoch
eine genaue Endkontrolle durchgeführt
werden. Beispielsweise verrät ein Blick
hinter die Radkappe und den Schminkspiegel, ob gut gearbeitet worden ist.
Und wer mit dem Handrücken über den
Lack fährt und ein samtiges Gefühl verspürt, kann den Unterschied zwischen
simpler Wäsche und Aufbereitung
erkennen.
Ute Kernbach
technik
waschen & pflegen
Für die Fahrzeugwäsche sollten beheizte Hochdruckreiniger verwendet werden, denn das
etwa 80 Grad Celsius heiße Wasser verkürzt
nach Angaben von Kärcher die Reinigungszeit
um bis zu 60 Prozent.
Foto: Kärcher
Blitzsauber und ganz ohne Rand
_ Ein professionell aufbereiteter Gebrauchtwagen lässt sich
meist schneller und teurer verkaufen. Wer die Aufbereitung nicht in sein Programm aufnehmen möchte, sollte sie von Spezialisten
durchführen lassen.
U
m eine professionelle Aufbereitung von Gebraucht- oder Kundenfahrzeugen durchzuführen,
sind einerseits Fachkräfte
gefragt, die genau wissen,
wo dem zu behandelnden Automobil der
„Schuh“ drückt. Ebenso wichtig sind effiziente Arbeitsabläufe und wirksame Produkte zur Verbesserung des Outfits der
Fahrzeuge. Dies sieht auch der Bundesverband Fahrzeugaufbereitung (BFA) so. So
hätten eigene Untersuchungen gezeigt,
dass optimal aufbereitete Gebrauchtwagen um bis zu 15 Prozent teurer und
wesentlich schneller verkauft würden.
Gebrauchtwagen verursachen täglich
Kosten, diese Standzeiten werden mit 13
bis 15 Euro pro Tag veranschlagt. Demnach
könnten sich die Kosten der Aufbereitung
durch die Verringerung der Standzeit um
circa 30 bis 35 Prozent bereits amortisieren. Dass es sich bei einem Bestand von
etwa 3,5 Millionen Gebrauchtfahrzeugen
um ein lukratives Geschäft handelt, zeigt
die zunehmende Zahl der Dienstleister, die
sich auf das Aufbereiten von Gebrauchtfahrzeugen spezialisiert haben. Demnach sind nach Angaben des Verbandes
in Deutschland etwa 2000 eigenständige
Betriebe ansässig, die etwa 35 bis 40
Prozent der Fahrzeuge aufbereiten. Den
Werkstätten und Autohäusern empfiehlt
der BVA, die Aufbereitung gebrauchter
120
amz - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011
Oberflächenschäden beseitigen. Während
für die Beseitigung tiefer Lackschäden
nur spezielle Reparaturlacke verwendet
werden, bedarf es bei kleinen Kratzern
und oberflächlichen Blessuren auch einer
speziellen Politur. Dieser Entwicklungsaufgabe hat sich Sonax in Zusammenarbeit
mit Mercedes-Benz vor Jahren gestellt.
In Zusammenarbeit mit dem Stuttgarter
Hersteller wurde das Produkt entwickelt
und ist nun für den Profi als „Sonax NanoPolish“ erhältlich. Die Versiegelung, auf
deren Qualität Sonax eine einjährige Garantie gewährt, kostet etwa 400 Euro. Für
die Pflege aller Kunststoffteile am Fahrzeug-Außenbereich bietet der Neuburger
Fahrzeugpflege-Spezialist jetzt ein SpezialPflegeprodukt an: „Xtreme KunststoffGel
außen.“ Gegenüber herkömmlichen Kombipräparaten für innen und außen beinhaltet das Sonax-Gel für außen eine speziell
für alle unlackierten Kunststoffteile abgestimmte Kombination reinigungsaktiver
Substanzen und konservierender Pflegewirkstoffe.
Fahrzeuge an Spezialisten weiter zu vergeben. Der schlechteste Weg sei es, eigene
Servicemitarbeiter mit diesen Aufgaben
zu betrauen. Hat sich die Werkstatt für
das Outsourcing entschieden, ist auf
die Auswahl des richtigen Dienstleisters
zu achten. „Fahrzeugaufbereiter ist kein
geschützter Beruf, dementsprechend ist
die Anzahl der schwarzen Schafe in dieser
Branche sehr hoch“, sagt Verbandspräsident Mirko Albrecht.
Eine komplette PflegeproduktPalette im Programm
Ein Spezialist für die professionelle Fahrzeugaufbereitung ist die Sonax GmbH&
Co.KG mit Sitz in Neuburg an der Donau.
Das Unternehmen bietet seine Dienstleistung bundesweit über insgesamt 270
Handelspartner an. Insgesamt sechs ProfiProdukte hat Sonax für die Aufbereitung
im Angebot. So zum Beispiel die „ProfiLine
Serie“, für die Aufwertung von Lack, Kunststoff und Felgen. Ein weiteres Produkt,
seit 2009 im Angebot, ist „NanoPolish“
für die Bearbeitung von Bunt- und Metalliclacken. Das silikonfreie Produkt eignet
sich auch für die Bearbeitung kratzbeständigerer Lackoberflächen. Ein besonderes
beigemischtes Schleifmittel erlaubt das
stufenlose Arbeiten mit der Poliermaschine. Damit lassen sich Kratzer und leichte
Die „ProfiLine-Serie“ von Sonax umfasst das
komplette Programm für die Reinigung von
Lack, Kunststoff und Felgen. Foto: Sonax
„NanoPolish“ eignet sich für die Bearbeitung
von Bunt- und Metalliclacken. Das silikonfreie Produkt kommt auch für die Behandlung
kratzbeständigerer Lackoberflächen zum
Einsatz.
Foto: Rodenbüsch
Aktiv-Schaumwäsche „Nano RM 816 ASF“
und Glanztrockner „Nano RM 832 ASF.
Foto: Kärcher
Systempflege für die Rundum-Aufbereitung
Als Systempflege bezeichnet Kärcher die
Rundum-Aufbereitung für Gebrauchtfahrzeuge und bietet dafür Pflegemittel für die
Innen- und Außen-Reinigung, aber auch
Dampfstrahlreiniger an. So zum Beispiel
Sprühextraktionsgeräte oder Waschsauger
für die Innenreinigung. Damit lassen sich
stark verschmutzte Sitzpolster auf Vordermann zu bringen. Zunächst wird Reinigungsflüssigkeit vorgesprüht und nach
einer etwa zehnminütigen Einwirkzeit
mit der eigentlichen Reinigung nach der
Einschritt-Methode begonnen. Die Polster
werden mit einer Hand-Düse abgefahren.
Dabei wird Reinigungsflüssigkeit aufgesprüht und sofort wieder abgesaugt. Zum
Schluss wird klares Wasser nachgespült, da
im Polster verbleibende Reinigungsmittel
auskristallisieren und zu einer erneuten
Verschmutzung führen. Danach sollte das
Automobil über Nacht gut auslüften. Bei
Kärcher empfiehlt man, Polsterflecken vorab mit einem Fleckentfernungsmittel zu
behandeln. Wobei der Fleck eingesprüht
und nach einer kurzen Einwirkzeit mit
einem hellen saugfähigen Tuch aufgetupft
wird.
Speziell für Hochdruckwäscher hat
Kärcher jetzt ein Reinigungs- und Pflegemittel auf Nanotechnologie-Basis
für Hochdruckwäscher im Programm.
Hierbei handelt es sich um eine AktivSchaumwäsche „Nano RM 816 ASF“ und
einen Glanztrockner „Nano RM 832 ASF“.
Nach eigenen Angaben schützen die
Pflegemittel nach einer Behandlung die
Oberfläche vier bis sechs Wochen lang.
Die mikroskopisch kleinen Nanopartikel
setzen sich so dicht nebeneinander auf
dem Lack ab, dass sich Wassermoleküle
nicht zusammenschließen können und
sofort abfließen. Das schwach alkalische
Nano „RM 816 ASF“ (pH-Wert 8,5) verringert nach eigenen Angaben durch seine
spezielle Tensid-Kombination die Wiederanschmutzung von Bürsten und erhöht
deren Gleitfähigkeit. Gleichzeitig bildet
sich ein konservierender, wasserabstoßender Schutzfilm. Beide Rezepturen,
die in Gebinden von 25 und 200 Litern
erhältlich sind, haben die von Kärcher
patentierten abscheidefreundlichen Eigenschaften („ASF“) und beeinträchtigen
nicht die Leichtflüssigkeitsabscheider.
Peter Rodenbüsch
Die neuen Hochdruckreiniger „HDS 5“ sind
aufgrund ihrer kompakten Masse flexibel
einsetzbar. Foto: Kärcher
Außenreinigung unter Hochdruck
Als Standard für die Außenreinigung wird der
Hochdruckreinigung eingesetzt. Solche Geräte
eignen sich für die Ober-, Unterboden- und
Motorwäsche sowie für die Teilereinigung. Der
Hochdruckstrahl kommt auch in Ecken, in die
man mit Schwamm oder Bürste nicht mehr
gelangt. Auch bei der Reinigung von Radkästen
ist die Hochdruckreinigung fast konkurrenzlos.
Der anhaftende Schmutz kann mit anderen
Reinigungsmethoden gar nicht oder nur sehr
mühsam und zeitaufwendig beseitigt werden.
Steht für diese Reinigung keine Hebebühne zur
Verfügung steht, wird ein Unterbodenstrahlrohr verwendet. Währenddessen wird bei der
Motorwäsche mit geringem Druck und großem
Spritzabstand gearbeitet, um Kabel und andere
empfindliche Teile nicht zu beschädigen.
Besonders gründlich und schonend ist hier die
Dampfreinigung, die mit allen Heißwasserhochdruckreinigern durchgeführt werden kann, die
über eine Dampfstufe verfügen. Für die Fahrzeugwäsche sollten beheizte Hochdruckreiniger
verwendet werden, denn das etwa 80 Grad Celsius heiße Wasser verkürzt nach Angaben von
Kärcher die Reinigungszeit um bis zu 60 Prozent. Was die mechanische Reinigungsleistung
des Hochdruckstrahls anbelangt, so ist hier
nicht so sehr der Düsendruck, sondern vielmehr
die von der Hochdruckpumpe geförderte Wassermenge ausschlaggebend. Für den Abtransport des gelösten Schmutzes ist sie sogar allein
maßgeblich. Aber auch für den Aufpralldruck
des Wassers auf der Fahrzeugoberfläche, der
in erster Linie das Aufreißen und Lösen der
Schmutzschicht bewirkt, ist hauptsächlich die
Wasserdurchflussmenge maßgebend. Sie sollte
bei der Kfz-Wäsche nicht unter 800 Litern in
der Stunde betragen. Nach Berechnungen von
Kärcher reduziert sich der Wasserverbrauch
durch den Hochdruckreinigers im Vergleich zu
einem herkömmlichen Wasserschlauch um bis
zu 85 Prozent. Außerdem verfügen moderne
Hochdruckreiniger über genaue Dosiereinrichtungen, so dass Reinigungsmittel in minimalen
Mengen zugesetzt werden können.
technik
waschen & pflegen
Schöner Schaum: Gleichgültig, ob SB-Wäsche
oder automatische Waschanlage – das Waschergebnis muss passen. Einen großen Anteil
daran haben die verwendeten Reinigungsund Pflegemittel.
Fotos: Kuss
Sauberer mit System
_ Reinigungs- und Pflegemittel für Waschanlagen und SB-Plätze
müssen mehr können, als nur „schön schäumen“. Optimale Wasch-
ergebnisse lassen sich nur mit abgestimmten Produkten erzielen. Die
amz-Redaktion hat die Autowaschspezialisten von Kärcher besucht.
S
traßenschmutz, Vogelkot, Baumharz und viele andere Umwelteinflüsse setzen dem Fahrzeuglack zu.
Doch Streusalz, Dieselruß, Insekten
und die Witterung greifen nicht
nur den Lack des Fahrzeugs, sondern auch
dessen Technik an. Regelmäßiges Reinigen
– sei es in der Waschanlage oder auf dem
SB-Platz – dient daher nicht nur der Optik,
sondern wirkt sich auch positiv auf die
Zuverlässigkeit und die Betriebssicherheit
eines Fahrzeugs aus. Außerdem gehört die
regelmäßige Wagenpflege zu den werterhaltenden Maßnahmen, die sich spätestens beim Weiterverkauf bezahlt machen.
Vielfältige Aufgaben
Doch die vielen unterschiedlichen Werkstoffe eines Automobils stellen höchste
Ansprüche an die Eigenschaften der Rei-
122
amz - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011
nigungsmittel und Pflegeprodukte: Diese sollen nämlich nicht nur den Schmutz
beseitigen, sondern auch die Oberflächen
schützen. Vor allen Dingen aber dürfen die
eingesetzten Mittel keine Bauteileschäden
hervorrufen. „Reinigungsmittel sind daher
ein wichtiger Bestandteil der gesamten
Reinigungslösung. Sie werden optimal auf
die jeweilige Maschine und den jeweiligen
Einsatzzweck abgestimmt“, erklärt Carsten
Ehlert, Gruppenleiter im Produktmanagement für Reinigungsmittel beim Autowaschspezialisten Kärcher (www.kaercher.
de) in Winnenden. Effiziente und wirtschaftliche Produktformulierungen seien
daher ebenso gefragt wie materialverträgliche Rezepturen mit guten Korrosionsschutzeigenschaften und weiteren speziellen Zusatzstoffen. „Zudem müssen die
Reinigungsmittel für Mensch und Umwelt
verträglich sein“, so Ehlert weiter.
Für viele Einsatzzwecke gibt es daher
mehrere Produkte, um differenzierte Ansprüche und Aufgaben erfüllen zu können.
Vorsprühmittel etwa sind besonders reinigungsaktiv und beschleunigen das Aufweichen und Anquellen des anhaftenden
Schmutzes. Zudem erleichtern sie den
Waschanlagenbürsten die Reinigungsarbeit. „Beim Vorsprühen muss ein stehendes, leichtes Schaumbild auf der Oberfläche zu erkennen sein. Ein fehlerhaftes
Vorsprühen, beispielsweise aufgrund der
Anlageneinstellung, kann das Reinigungsergebnis negativ beeinflussen und empfindliche Bauteiloberflächen angreifen“,
berichtet Rainer Hirzel, Fachreferent und
Produktmanager für Reinigungsmittel bei
Kärcher.
Shampoos und Aktiv-Schäume für die
Bürstenwäsche indes enthalten spezielle
Wirkstoffe, welche die Bürstengleitfähigkeit unterstützen und dadurch den Lack
schonen. Darüber hinaus bereiten die
Waschmittel die Oberfläche auf den Trockenvorgang vor, was laut Hirzel mit der
neuartigen Aktivschaumwäsche „Nano RM
816 ASF“ besonders gut gelingt. Shampoos
werden dem Fachmann zufolge immer so
hoch dosiert, dass sich die Lackoberfläche
anschließend restlos spülen lässt. Zudem
pflegen Shampoos die Bürsten und verhindern deren schnelles Verschmutzen.
Trocknungshilfen und Flüssigwachse
bewirken ein schnelles und großflächiges
Aufreißen des Wasserfilms und unterstützen ein schnelles Trocknen. Beim Dosieren
ist laut Hirzel darauf zu achten, dass der
Aufriss des Wasserfilms abgeschlossen
ist, bevor das Trockengebläse anläuft. „Ein
wesentliches Kriterium ist die Tropfenbildung, insbesondere der Unterschied zwi-
schen Glas- und Lackoberflächen“, erklärt
der Experte. Darüber hinaus erzeugen
Trocknungsmittel eine konservierende
Schutzschicht. Der Glanztrockner „Nano
RM 832 ASF“ bewirkt zudem aufgrund
seiner Nano-Partikel einen wasserabweisenden Schutzfilm und in Verbindung mit
der Nano-Schaumwäsche einen besonders
langanhaltenden Tiefenglanz.
Als abschließende Lackpflege, um dem
Lack eine witterungsbeständige Konservierungsschicht zu verleihen, gibt es laut
Hirzel die Möglichkeit, Heißwachs aufzutragen. Besser sei allerdings die Konservierung mit „Polish Plus“, welches sich
in allen Waschanlagen mit der Option
„Wachskonservierung“ einsetzten lässt
und seit kurzem das Produktsortiment
ergänzt. Das neuartige Pflegemittel wird
nach der Bürstenwäsche pur fein zerstäubt
auf das Fahrzeug gesprüht und mit einem
weiteren Waschgang einmassiert. Laut
Hirzel reagiert das „Polish Plus“ mit der
Lackoberfläche und bildet einen stabilen,
tiefenwirksamen Pflegefilm, dessen wasserabstoßende Wirkung deutlich sichtbar
ist und den Lack über mehrere Wochen aktiv schützt.
Augenscheinlich: „Um die optische Wahrnehmung und den Geruchssinn des Waschenden
anzusprechen, besitzen die Waschprodukte
spezielle Eigenschaften“, erklärt Produktmanager Rainer Hirzel. Etwa einen angenehmen
Bienenwachsduft oder eine milchige Einfärbung, die den Auftrag sichtbar macht.
Sauberkeit „sinnlich“ erfahren
Das Auge isst mit – dieser Sinnspruch
lässt sich ohne Zweifel auch auf die Autowäsche anwenden. „Bei der Reinigungsmittelentwicklung achten wir besonders
auch auf Eigenschaften, die die optische
Wahrnehmung und den Geruchssinn des
Waschenden ansprechen, beispielsweise
ein angenehmer Duft oder ein voluminöser, gut haftender Schaum. Damit wird
das Reinigungsergebnis für den Anwender
schon während des Waschens sichtbar“, erklärt Hirzel weiter. Am Beispiel der neuen
Reinigungsmittel für die „Clean Park“-SBWaschanlagen erläutert der Reinigungsmittelexperte, was hinter dem Motto „Reinigung sinnlich erfahrbar machen“ steckt.
Der neue Aktivschaum „CP 940 ASF“ für
die Bürstenwäsche etwa hält sich durch seine steife Konsistenz sehr gut auch an senkrechten Flächen und kann dadurch lange
einwirken. „Der Anwender sieht auf einen
Blick, welche Teile er schon eingeschäumt
hat und kann die Karosserie lackschonend
mit der Bürste bearbeiten, wodurch Grauschleier vollständig beseitigt werden“, erklärt der Fachmann. Zum anschließenden
Entfernen von Verschmutzungen durch Öl,
Fett, Baumharz oder Insektenrückstände
empfiehlt Hirzel die hochwirksame
Reinigungsmittel wie den „IntensivSchmutzlöser CP 930 ASF“
oder die „HD-Wäsche CP
935 ASF“. Die abschließende Lackpflege kann
mit dem Thermowachs
„CP 945 ASF“ oder der „TopPflege CP 950 ASF“ erfolgen, welche den Lack nicht
nur zum Glänzen bringen,
sondern auch konservieren. „Das Thermowachs
ist durch seine zunächst
milchige Färbung gut auf
der Fahrzeugoberfläche
erkennbar und zeigt dem
Anwender, welche Stellen
er bereits konserviert hat“,
erläutert Hirzel.
Sieben Chemiespezialisten entwickeln bei
Kärcher neue Reinigungsmittel. Besonders stolz
ist Entwicklungschef Frank Ritscher auf das neue
Analysegerät (rechts) im Winnendener Labor, mit
dem sich unter anderem die Inhaltsstoffe von
Flüssigkeiten bestimmen lassen.
das Kürzel ASF für „abscheiderfreundlich“
steht. Das bedeutet unter anderem, dass
sich das betreffende Produkt im Ölabscheider schnell öl- und wassertrennend
verhält und keine stabilen Emulsionen bildet, wenn der Waschanlagenbetreiber die
jeweils vorgeschriebenen Anwendungsparameter einhält. „Die patentierten ASFRezepturen unterstützen den Anwender
dabei, die gesetzlichen Vorschriften zu
erfüllen“, erläutert Hirzel. Zudem sind die
meisten Produkte NTA-frei. Das heißt, sie
enthalten anstelle von Nitrilotriessigsäure
(= krebserregender Komplexbildner) ungefährliche Ersatzstoffe, um einen Kalkansatz
zu verhindern.
Klaus Kuss
Freundlich zur Umwelt
Wasserspiele: Das linke Motorhaubenteilstück
ist mit dem neuartigen „Polish Plus“ behandelt.
Die wasserabstoßende Wirkung des Pflegemittels ist beim Regentest deutlich sichtbar. „Der
tiefenwirksame Pflegefilm bleibt über mehrere
Wochen erhalten“, erklärt Anwendungstechnikerin Astrid Wegener.
Reinigungsmittel sind laut
Hirzel prinzipiell Gefahrstoffe, weshalb ihre Umweltverträglichkeit
und
ihr Verhalten in Abscheideranlagen eine wichtige
Rolle spielt. Kärcher verwendet deswegen nach
seinem Bekunden überwiegend so genannte
„ASF-Rezepturen“, wobei
amz - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011
123
technik
waschen & pflegen
_ Kompakter Waschwasser-Aufbereiter
Kompakt-Klasse: Die Waschwasser-Aufbereitungsanlage
„Watertec WT 3 K“ von Inowa vereint alle Komponenten
auf engstem Raum. Sie soll selbst in kleine Technikräume
passen und sich insbesondere auch für die Nachrüstung
und den Austausch eignen. Foto: Inowa
Portalwaschanlagen gehören bei vielen
Autohäusern und Kfz-Betrieben sowie
Tankstellen zum Standard. Eine wesentliche Komponente der Anlage, die zu
einem reibungslosen und umweltschonenden Betrieb beiträgt, ist den Abwasserspezialisten von Inowa zufolge die
Waschwasser-Aufbereitungsanlage. „Bei
der Auslegung von Portalwaschanlagen
wird sehr viel Wert auf eine kompakte
Bauweise gelegt. Doch der dazugehörige
Technikraum ist meist knapp bemessen.
Dennoch sollen bei der Waschleistung
keine Abstriche gemacht werden“, berichten die Abwasserspezialisten aus
dem österreichischen Marchtrenk.
Eine Lösung für dieses Problem soll
die kompakte Waschwasser-Aufbereitungsanlage namens „Watertec WT 3 K“
bieten, die erstmals auf der Automechanika 2010 vorgestellt wurde. Das System
soll aufgrund seiner kompakten Abmaße
– die Grundfläche entspricht laut Inowa
etwa der einer Palette – auch in kleine
Technikräume passen. Zudem sind alle
Komponenten auf engstem Raum zusammengefasst: Steuerung, Filtration,
Brauchwasservorlage sowie die Pump-
anlage, welche die Waschanlage inklusive der Hochdruckteile mittels Druckerhöhung versorgt. Die Leistung beträgt
laut Inowa bis zu drei Kubikmeter in der
Stunde. Aufgrund der Kunststoffbauweise soll die Watertec WT 3 K korrosionsfrei sein. Wegen ihrer platzsparenden
Ausführung soll sich die Kompaktanlage
laut Inowa besonders auch für den Austausch und die Nachrüstung eignen.
Darüber hinaus weisen die Fachleute
von Inowa darauf hin, das zur Waschwasser-Aufbereitung immer auch ein
darauf abgestimmtes Beckensystem mit
Feststoffabtrennung und Belebungsstufe gehört. Bei der Planung einer Waschanlage sollte man deshalb schon in der
Anfangs-und Planungsphase einen Abwasserspezialisten hinzuziehen, empfehlen die Experten. Die Österreicher mit
Niederlassung im bayrischen Freilassing
bieten nach eigenem Bekunden Aufbereitungsanlagen und Beckensysteme
als Gesamtlösung – unabhängig vom
Waschanlagenhersteller und inklusive
Beratung. kk
www.inowa.at
_ Sparsamer waschen mit sauberem Brauchwasser
Mit geruchlosem und sichtklarem
Brauchwasser lässt sich bei allen Arten
von Waschanlagen eine erhebliche Menge Frischwasser sparen, sagen die Wasseraufbereitungsexperten von Faritec.
Das in Mainz ansässige Unternehmen ist
seit 1992 auf Wasser-Recycling-Systeme
spezialisiert und bietet individuelle Lösungen für Portalwaschanlagen, Waschstraßen und SB-Waschplätze. Unternehmensangaben zufolge ermöglichen es
die vielfältigen Verfahren, das Abwasser
biologisch und ohne chemische Hilfsmittel soweit aufzubereiten, dass der
Anlagenbetreiber das gereinigte Brauchwasser dem System wie Frischwasser
zuführen kann. Die Menge Frischwasser,
die nötig ist, um die unvermeidbaren
Verdunstungs- und Verschleppverluste
auszugleichen, soll sich damit drastisch
reduzieren lassen, versprechen die Mainzer. Die von Faritec entwickelten Anlagen
arbeiten nach eigenem Bekunden als geschlossenes Kreislaufsystem und bereiten das Abwasser zu 100 Prozent wieder
auf. Deshalb sei damit ein größtmöglicher Umweltschutz gewährleistet. Das
aufbereitete Brauchwasser soll sich wie-
124
amz - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011
der für sämtliche Arbeitsbereiche im Waschprozess
verwenden lassen.
Doch biologisch optimal aufbereitetes Brauchwasser spart den Experten
von Faritec zufolge nicht
nur Frischwasser, sondern auch teure Waschchemie und Zusatzstoffe
wie Trocknungshilfen und
ähnliches. Zudem lasse
sich mit sauberem und
geruchlosem Brauchwasser verhindern, dass nach
der Wäsche üble Gerüche
aus der Lüftung des gewaschenen Autos strömen. Darüber hinaus legen die
Wasseraufbereitungsexperten großen
Wert auf eine höchstmögliche Betriebssicherheit, etwa bei der Enthärtung und
der Osmose: Diese erfolgen bei den angebotenen Systemen mittels sensorgesteuerter Enthärtungsanlagen, um ein
fleckenfreies Trocknen zu erreichen.
Im HD-Bereich machen moderne
Brauchwasseranlagen mit angeschlossenem Filtrationssystem den Mainzer
Clever kombiniert: Wasseraufbereitungsspezialist Faritec hat ein kombiniertes Verfahren mit
ASC-Säule und Bio-Reaktor im Programm, das
geruchloses und sichtklares Brauchwasser für
Kfz-Waschanlagen aller Art liefert.
Foto: Faritec
Fachleuten zufolge sogar den Einsatz von
Frischwasser gänzlich überflüssig, zudem blieben die Düsen länger kalkfrei.kk
www.faritec.eu
Carwash-Einstieg leicht gemacht
_ Mit dem neuen Modell EasyWash erweitert WashTec sein Portalwaschanlagen-Programm um eine optimale Einstiegslösung für kleinere Fuhrparks,
Autohäuser oder für Kfz-Werkstätten zur Abwicklung von Service-Wäschen.
Servicewäsche leicht gemacht dem neuen
Einstiegsmodell der Marke WashTec.
Die EasyWash ist ein Gemeinschaftsprojekt der internationalen WashTec-Produktionswerke und wird nach Maßgabe
der WashTec-Qualitätsrichtlinien produziert. Die Anlage wurde als Einstiegsmaschine für geringen Durchsatz konzipiert
und mit allen notwendigen Basisfunk-
tionen ausgestattet. Sie soll durch ein
attraktives
Preis-/Leistungsverhältnis
in der Branche Anklang finden. In ihrer
Grundausstattung wurde sie auf die Bedürfnisse serviceorientierter Autohäuser,
Werkstätten oder Unternehmensfuhrparks zugeschnitten, das heißt: Autowaschen – einfach, kostengünstig und
gründlich.
Dazu gehören Schaumdüsen für eine
ordentliche Vorwäsche ebenso zum Ausstattungsstandard wie zwei Radwäscher.
Auch ein geschäumtes Bürstenmaterial,
das mit lackschonenden Eigenschaften
für saubere und rückstandlose Reinigungsergebnisse sorgen soll, ist bereits
Basisbestandteil.
Abgerundet wird das Carwash-Starterpaket durch ein Trocknungssystem,
das aus einer Dachdüse und zwei Seitentrocknerdüsen besteht. Optional sind
zusätzliche Ausstattungsmerkmale, wie
zum Beispiel eine Unterbodenwaschanlage, für das WashTec-Einstiegsmodell
jr.
erhältlich.
Die EasyWash wurde ideal auf die Bedürfnisse
von Autohäusern und Fuhrparks zugeschnitten. Fotos: WashTec
_ Felgen leichter reinigen
In vielen Fällen reichen chemische Mittel und Hochdruckreiniger nicht aus,
um Leichtmetallräder von Bremsstaub
und Straßenschmutz zu befreien. Für
die „mechanische“ Reinigungsunterstützung bietet Förch nun eine neue Felgenbürste an. Sie soll für Profiaufbereiter
und Fachleute, die ein kompromissloses
Reinigungsergebnis in kürzester Zeit anstreben, gleichermaßen geeignet sein.
Die neue Felgenbürste verfügt über
eine zylinderische, schlanke Form und
ist 250 Millimeter lang. Dank ergonomischer Form soll sie gut in der Hand
liegen. Das Material der Borsten und
des Griffs ist laut Anbieter so weich gewählt, dass der Klarlack der Felgen beim
Arbeiten nicht beschädigt wird. Somit
soll sich die Bürste auch in anderen Bereichen rund ums Auto einsetzen lassen.
Zudem ist die neue Felgenbürste dem
Anbieter zufolge chemisch resistent und
kann somit auch im Zusammenspiel mit
säurehaltigen oder alkalischen Felgenreirl
nigern eingesetzt werden.
Die neue Felgenbürste erleichtert das Reinigen von Alu-Felgen
mit filigraner Speichenstruktur.
Foto: Förch
www.foerch.de
amz - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011
125
technik
waschen & pflegen
Sauber ohne Einbußen
_ Immer wieder gibt es Schäden an Fahrzeugen, die von Wasch-
anlagen verursacht werden. Und in vielen Fällen kommt es zu Problemen bei der Haftungsfrage. Wer eine Waschanlage betreibt, sollte wissen, worauf es ankommt.
W
enn nach dem Waschgang
ein Schaden auffällt, muss
zuallererst der Autofahrer
beweisen, dass das Auto
vor der Wäsche unversehrt
war. Denn grundsätzlich kann der Waschanlagenbesitzer darauf verweisen, dass es
sich um einen Einzelfall handelt und viele
andere Fahrzeuge die Wäsche sowohl vor
als auch nach dem Kunden ohne Schäden
überstanden haben.
Er kann immer auch auf die Allgemeinen Geschäftsbedingungen verweisen, die
diverse Ausschlüsse vorsehen. Allerdings
sind viele Haftungsausschlüsse problematisch und von Gerichten als unwirksam
angesehen worden. Insoweit ist Vorsicht
geboten. Nicht jeder Ausschluss lässt die
Haftung des Waschstraßenbesitzers entfallen.
Ist ein Schaden eingetreten, der unzweifelhaft in der Waschanlage entstanden ist, so hat der Waschanlagenbetreiber
den Nachweis zu führen, dass er alle zumutbaren Vorkehrungen dafür getroffen
hat, Schadensfälle zu verhindern.
Autofahrer hat Beweislast
Eine Schadenregulierung ist nicht so unproblematisch, wie man oft annimmt.
Eine Entscheidung vom 27. Februar 2004
des Landgerichts Bochum (Az: 10 S 48/03)
hat ergeben, dass ein Autofahrer immer
beweisen muss, dass der Schaden in der
Waschanlage entstanden ist. Kann er dies
nicht, so geht er leer aus.
Ein Waschstraßenbesitzer ist grundsätzlich dazu verpflichtet, diese so zu betreiben, zu warten, zu kontrollieren und zu
beaufsichtigen, wie dies nach dem Stand
der Technik möglich und zumutbar ist. Er
muss dazu beitragen, dass Schäden gar
nicht erst auftreten. Er muss regelmäßig
umfangreiche Wartungs- und Kontrollarbeiten vornehmen.
Erforderlich ist dabei die tägliche Kontrolle der Sicherheitsabschaltungen, der
Dach- und Seitenbürsten auf Fremdkörper.
Darüber hinaus müssen die Dosierpumpen, der Abscherbolzen der Gelenkbürste,
der Druckluftöler auf Füllstand, die Umlenkrolle auf Abrieb und Gängigkeit kontrolliert werden. Ebenso muss der Betreiber
das Drahtseil auf mechanische Beschädigung und Korrosionsschäden überprüfen
sowie darauf achten, dass Drahtseil und
Laufrolle ausreichend geschmiert sind. Nur
hierdurch kann das Risiko einer Fehlfunktion der Waschstraße reduziert werden.
Der Betreiber ist danach verpflichtet, diese nach dem Stand der Technik möglichen
und zumutbaren Arbeiten durchzuführen.
Hat der Betreiber diese Wartungsarbeiten nicht ausgeführt, muss er dem
Geschädigten den Schaden ersetzen. Das
hat das Oberlandesgericht Düsseldorf am
16. Dezember 2003 (Az: I-21 U 97/03) entschieden.
In diesem Fall handelte es sich um eine
Waschstraße, in der Fahrzeuge zur Reinigung auf einem Förderband transportiert
wurden. Während eines Waschvorgangs
kam es dazu, dass die Anlage stoppte. Die
seitlichen Bürsten drückten im Bereich der
hinteren Türen und der hinteren Kotflügel
gegen die Karosserie. Dort entstand ein
nicht unerheblicher Schaden. Das OberlanSchäden, die in Waschanlagen entstehen,
sind für den Betreiber oft ärgerlich.
Foto: cre8tive / pixelio.de
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amz - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011
desgericht wies darauf hin, dass der Kunde
keine Möglichkeit hatte, seinen Wagen
während des Waschvorgangs vor Beschädigung zu schützen. Zurückzuführen war
der Schaden einzig auf eine Fehlfunktion
der Waschanlage.
Kein Haftungsausschluss
Waschanlagenbesitzer können sich nicht
mehr durch einen allgemeinen Haftungsausschluss bei einfacher Fahrlässigkeit
entlasten.
Der Zivilsenat des Bundesgerichtshofs verwies in seiner Entscheidung vom 30. November 2004 (X ZR 133/03) darauf, dass
die Benutzer der Waschanlage berechtigterweise eine Reinigung ihrer Fahrzeuge
ohne Beschädigung erwarten würden.
Hier war der Fahrer eines Mercedes
500SL mit seinem Auto in eine Waschanlage gefahren. Nach der Wäsche zeigte er
dem Inhaber der Waschanlage an, dass der
rechte anklappbare Seitenspiegel beschädigt war und auch Fenster und Zierleiste
der Beifahrertür im Drehradius des angeklappten Spiegels Kratzer aufwiesen.
Der Autofahrer ließ die beschädigten
Teile reparieren. Danach benutzte der langjährige Kunde die Waschanlage erneut.
Danach trat derselbe Schaden noch einmal
auf. Der Geschädigte verlangte nun unter
anderem Ersatz der Reparaturkosten.
Verstößt der Waschanlagenunternehmer schuldhaft gegen seine Verpflichtung,
das Fahrzeug ordnungsgemäß zu reinigen
ohne Schäden zu verursachen, dann führt
dies zu einer Haftung. Haftungsausschlüsse sind nach Auffassung des Gerichtes
unwirksam, weil sie die Kunden entgegen den Geboten von Treu und Glauben
unangemessen benachteiligen würden.
Der Waschanlagenunternehmer muss in
einem solchen Fall seinerseits den Beweis
antreten, dass er die Beschädigungen nicht
zu verantworten hat.
Damit haben die Richter es den Autobesitzern leichter gemacht, Schadensersatz zu fordern. Für den Waschanlagenbetreiber bedeutet dies, dass er jederzeit
darauf achten sollte, seine Anlage vorschriftsgemäß zu warten.
Keine Haftung bei Dummheit
Anders sieht es aus, wenn von vornherein
klar ist, dass nur der Autofahrer Schuld an
einem Schaden sein kann. Das hat eine Entscheidung des Landgerichte Coburg am 10.
Februar 2009 (Az. 11 O 440/08) ergeben.
Dort verlangte ein Geschädigter von dem
Waschstraßenbetreiber Schadensersatz,
weil sich während des Trockenvorgangs der
Kofferraumdeckel öffnete. Dadurch wurde die Heckklappe nach vorne verbogen.
Schadenssumme: über 7000 Euro.
Der Geschädigte hatte behauptet, der Kofferraumdeckel sei
ordnungsgemäß verriegelt gewesen. Eine Entriegelung sei nur bei
gezogenem Zündschlüssel durch
Drücken der mittleren Taste im
Schlüssel oder durch Betätigen
eines Schalters im Armaturenbrett
möglich. Er meinte, dass auf jeden
Fall ein Vorgang in der Anlage zum
Schaden geführt habe.
Das Gericht wies auch hier
zunächst darauf hin, dass grundsätzlich der Geschädigte beweisen
muss, dass der Pkw in der Waschstraße geschädigt worden ist. Er
muss nachweisen, dass der Betreiber schuldhaft seine Pflicht verletzt
und so den Schaden verursacht hat.
Gleichzeitig müsse aber feststehen, dass der Schaden nur durch die
Waschstraße selbst verursacht worden sein könnte, also keine andere
Schadensursache in Betracht kam.
Das Gericht hat einen Sachverständigen hinzugezogen. Er hat festgestellt, dass der Schaden am Pkw
des Klägers nicht auf einen Fehler
der Anlage zurückzuführen ist. Die
Ursache liege auf jeden Fall außerhalb des Trocknungsvorgangs, denn
ein ordnungsgemäß geschlossener
Kofferraum kann nicht durch die
Trockenanlage geöffnet werden.
Einzige Erklärung dafür sei, dass
letztlich der Kofferraumdeckel im
Rahmen des Trockenvorganges vollständig geöffnet wurde, dass dieser
vorher durch Betätigen des mittleren Schalters im Zündschlüssel oder
des Schalters im Armaturenbrett
entriegelt wurde und dann etwa ein
bis zwei Zentimeter aufgesprungen
ist. Durchaus denkbar sei auch, dass
der Geschädigte bereits mit entriegeltem und aufgesprungenem Kofferraumdeckel in die Waschanlage
eingefahren sei. Der Betreiber der
Waschanlage haftet also nicht für
die Unachtsamkeit seiner Kunden.
Wenn es eng ist: einweisen
Wer eine Waschanlage hat, die unübersichtlich und nur schwer zu befahren ist, muss dafür sorgen, dass
die Kunden dort auch eingewiesen
werden. Das hat das Landgericht
Essen am 7. November 2006 (Az.
15 S 180/06) entschieden. Hier war
die Einfahrt sehr schmal und dadurch ein Auto beschädigt worden.
Nach Ansicht der Kammer hat der
Waschanlagenbetreiber die Schuld
zu tragen. Denn er hätte bei der ge-
ringen Breite seine Kunden einweisen oder ein Hinweisschild aufstellen müssen.
Autos müssen sicher sein
Wenn ein optisch getuntes Fahrzeug durch seine Bauweise eine
Fehlfunktion verursacht und dadurch beschädigt wird, so haftet in
jedem Fall der Halter des Wagens.
Das hat das Landgericht Paderborn
am 17. September 2009 (Az. 5 S
3/09) entschieden.
Es handelte sich um ein optisch
getuntes Fahrzeug, bei dem nicht
ausgeschlossen werden konnte,
dass die Lichtschranke der Waschanlage durch die Tieferlegung des
Fahrzeuges ausgelöst hatte. Auch
kämen alternativ unter dem Fahrzeug klemmende Gegenstände als
Auslöser der Lichtschranke in Betracht.
Der Waschanlagenbesitzer ist
nicht verpflichtet, darauf hinzuweisen, dass die Autos in seiner
Waschanlage der Straßenverkehrszulassungsordnung entsprechen
müssen. Er kann darauf vertrauen,
dass seine Kunden die StVZO auch
einhalten.
Falsche Bedienung
Außerdem haftet der Anlagenbetreiber nicht, wenn Autofahrer
die Waschanlage augenscheinlich
falsch bedienen. Das hat das Landgericht Krefeld (1 S 23/10) am 30.
Juli 2010 entschieden. Hier hatte
ein Fahrzeugführer sein Auto auf
der Führungsschiene abgestellt. Die
maschinelle Einweisung, die dagegen nur darauf achtet, dass richtig
Vor- und Zurückgefahren wird, hat
dies nicht beanstandet.
Das schief stehende Fahrzeug,
dessen linker Vorderreifen immerhin sieben Zentimeter höher stand
als der Rest des Fahrzeugs, wurde
stark beschädigt. Das Gericht kam
zu dem Ergebnis, dass der Betreiber
der Waschstraße für die Schäden
nicht aufkommen muss. Er muss
nicht für völlig ungewöhnliches
und grob unsachgemäßes Verhalten der Nutzer einstehen.
Die Schieflage des Fahrzeuges
hätte dem Fahrer auffallen müssen.
Es hätte jedermann einleuchten
müssen, dass eine solche Position
des Fahrzeuges zu Schäden führen
kann.
Michael Hewer
betrieb
service & marketing
www.amz.de/
smartphone
Wir haben für Sie eine Liste mit nützlichen
Apps für Smartphones zusammengestellt.
Links zu den Anwendungen finden Sie im
Internet unter...
Smartphones als mobile Alleskönner
nehmen den Autofahrern so einiges ab.
Zum Beispiel das Fragen nach dem Weg.
Foto: Weber
Clever & smart:
Smartphones drängen ins Auto
_ Smartphones erobern viele Bereiche des Lebens. Auch in den Taschen
der Werkstattkunden klingelt immer öfter ein solcher Kleincomputer.
Vom Boom mit den mobilen Alleskönnern profitieren kann man auch in der Werkstatt. Denn auch im Auto leisten sie Nützliches.
A
ber was genau ist eigentlich
ein Smartphone? Ist es in
erster Linie ein Telefon, oder
was eigentlich? Die Antwort
auf diese Frage ist nicht ganz
einfach. Ein Smartphone ist ein Mobiltelefon, das neben den normalen Telefonfunktionen auch einen kleinen und
sehr leistungsfähigen Computer beinhaltet. Diese Geräte lassen sich mit
kleinen Zusatzprogrammen, den Apps,
zu wahren Alleskönnern aufrüsten.
Bekanntestes Beispiel: das iPhone
von Apple. Doch viele weitere Geräte
128
amz - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011
haben inzwischen den Markt erobert.
Egal von welchem Hersteller: die hochwertigen Geräte verfügen im Vergleich
zu herkömmlichen Handys über einen größeren, für gewöhnlich berührungsempfindlichen Bildschirm. Das
erleichtert die Nutzung mobiler Internetanwendungen, Navigationsdienste
oder Spiele. Nach einer Umfrage des
Branchenverbandes Bitkom verfügt
derzeit jeder fünfte Handy-Nutzer in
Deutschland über ein Smartphone. Und
genau an diesem Punkt wird es interessant.
Ein wachsender Markt
Denn täglich kommen weitere Anwender dazu. Jedes dritte neue Handy
ist ein solches Gerät. Und durch ihre
zahlreichen Einsatzmöglichkeiten verPassend zum Smartphone gibt es auch mobile
Freisprecheinrichtungen. Die sehen mitunter
richtig chic aus.
Foto: Parrot
drängen sie andere
Apparate zusehends.
Beispiel Navigation:
die meisten Smartphones haben einen
integrierten GPS-Empfänger. Kombiniert mit der passenden App werden sie
so im Handumdrehen zu Navigationsgeräten. In diesem Fall hat das mobile
Navi ausgedient. Für Werkstattprofis
heißt das Umdenken. Denn die Smartphones werden schon ganz bald auch
aus dem Auto nicht mehr wegzudenken
sein. Wer schon heute an diese Kunden
denkt, wird sie auch in Zukunft zu seiner Stammklientel zählen. Das fängt
zum Beispiel beim Zubehör an.
Das Erste, was der Smartphone-Besitzer braucht, ist ein Ladekabel. Denn
die Vielzahl der Apps lässt die größte
Schwachstelle des Geräts hervortreten:
den Stromhunger. Immer und (fast)
überall ist der Smartphone-User auf der
Suche nach einer Steckdose. Ein passendes Kabel für den Strom aus dem
Auto ist für ihn deshalb besonders nützlich, auch und vor allem dann, wenn er
es als Navigationshilfe einsetzt.
Auch für die Werkstatt bieten Smartphones
manchmal Hilfestellung.
Foto: Linzing
Halterung und
Kabel sind Pflicht
Mehr und mehr setzt sich dank inzwischen normierter Steckertechnik der
Micro-USB-Anschluss durch, der zukünftig nur noch ein Kabel für alle Handys erforderlich macht. Noch aber sind
eine Menge weiterer Systeme verbreitet.
Damit ist auch schon das nächste
Zubehör fällig: die Kfz-Halterung fürs
S martpho n e
Auch für die Werkstatt interessant
Der Datenspezialist TecDoc hat ein iPhoneApp namens TecDoc Parts Decoder im Angebot. TecDoc konzentriert sich mit der mobilen
Anwendung auf die Teileidentifikation durch
die direkte Eingabe von Artikelnummern
wie der OE-Teilenummer. Der App liegt die
umfassende TecDoc Datenbank zugrunde, mit
den Originaldaten der Hersteller. 400 Marken,
3,7 Millionen standardisierte Artikelbeschreibungen und 1,5 Millionen Bilder sind online
abfragbar. Zu jedem Artikel werden alle
relevanten Informationen wie zum Beispiel
technische Eigenschaften oder Produktabbildungen angezeigt. Die Anwendung eignet
sich für den Einsatz in Werkstatt, Handel und
Industrie.
Einen besonders hohen Informationswert haben die vergrößerbaren Produktabbildungen.
Sie können per Zoom vergrößert werden,
sodass auch Details auf dem kleinen iPhoneDisplay gut zu erkennen sind.
Basierend auf der App von TecDoc haben
verschiedene Teilehersteller Teile-Apps
entwickelt. So hat zum Beispiel TRW einen
mobilen Teile-Suchassistenten ins Rennen
geschickt. Kunden erhalten mit der Anwendung Zugang zum internetbasierten Ersatzteilkatalog von TRW und können anhand
der OE- oder der TRW-Teilenummer auch
unterwegs per iPhone nach dem passenden
Ersatzteil suchen.
Auch Bremsenspezialist ATE ist mit von der
Partie in Sachen iPhone. Mit der ATE-App
namens Part Identifier können Anwender alle
Produkte der Marke ATE auf vielfältige Weise
suchen und identifizieren. Die Software
steht kostenlos im App Store von Apple zum
Download bereit. Sie kann über Suchbegriffe
wie „ATE“ oder „Bremsen“ leicht gefunden
und installiert werden.
Ersatzteilhändler Trost aus Stuttgart hat
ebenfalls eine iPhone-App aufgelegt, mit der
Interessierte Teile suchen und direkt bestellen
können. Darüber hinaus finden sie mit diesem Werkzeug das nächste Verkaufshaus.
Bisher haben sich die wenigsten Unternehmen auf die unterschiedlichen Systeme im
Smartphone-Bereich eingestellt. Applikationen für das iPhone sind noch nicht für
andere Handy-Betriebssysteme wie Android
oder Windows Phone verfügbar, obwohl
gerade das System Android sich derzeit mit
rasender Geschwindigkeit verbreitet.
Handy. Da gibt es unterschiedliche Varianten, mal mit Saugnapf, mal für den
Lüftungsschlitz oder zum Aufkleben auf
das Armaturenbrett. Die Vorlieben der
Autofahrer sind unterschiedlich. Besonders praktisch sind die so genannten
Universalhalterungen. Sie lassen sich
auf verschiedene Handy-Typen einstellen und sind deshalb besonders für
das kleine Angebot in der Werkstatt
geeignet. Ebenfalls im Angebot sind
Halterungen, die mit einer klebrigen
Beschichtung versehen sind. Auf ihr
wird das Handy einfach abgelegt und
haftet dann zuverlässig. Nach dem Einamz - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011
129
betrieb
service & marketing
Wer als Werkstatt mit der App vom ZDK
gefunden werden möchte, tut gut daran, seine
Daten in der Datenbank aktuell zu halten.
Foto: ZDK
satz lässt es sich einfach wieder abnehmen. Falls die Klebewirkung nachlässt,
hilft einfaches Abwischen mit einem
feuchten Tuch. Ebenfalls nützlich für
den Smartphone-Fan: die nachrüstbare Blue-tooth-Freisprecheinrichtung.
Abhängig vom Geldbeutel der Kunden
sind vielfältige Möglichkeiten denkbar,
entweder ins Radio integriert oder als
leicht einbaubares Zusatzgerät. Wer
auf den Festeinbau setzt, beschert der
Werkstatt auch gleich noch einen Auftrag für die Installation.
Es gibt aber auch gute Nachrüstlösungen, die dem Namen Plug and Play
tatsächlich Ehre machen. Das heißt,
sie werden eingesteckt und sind sofort
einsatzbereit. Das freut den Kunden
und schont den Geldbeutel. Die Palette reicht von Systemen zum Aufstecken
oder Festkleben am Armaturenbrett bis
Gefunden werden – mit Smartphone-App
hin zu ultramobilen Kompaktgeräten
als Clip für die Sonnenblende. Auch designorientierte Kunden finden bei solchen Angeboten ein passendes Gerät.
WLAN anbieten
Was die Smartphone-Kundschaft noch
zu schätzen weiß: einen WLAN Hotspot
in der Werkstatt. Denn die meisten
Nutzer der mobilen Alleskönner verfügen über eine mobile Datenflatrate und
wollen gerne mal zwischendurch ihre
E-Mails checken oder sehen, was in den
sozialen Netzwerken gerade passiert.
Noch besser als über das Mobilfunknetz geht das allerdings per drahtlosem
Netzwerk mit Breitband-Verbindung.
Wer ohnehin einen drahtlosen WLANZugang in seinem Betrieb hat, kann ihn
für die mobile Kundschaft öffnen. Ein
Hinweisschild am Tresen sorgt gleich
für den Einstieg in ein Gespräch, denn
der Kunde möchte ja wissen, wie er in
dieses Netz hinein kommt. So ist der
Kunde mit dem kleinen Alleskönner sofort identifiziert und
kann unaufdringlich
umworben
werden.
Und wenn er wartet,
kann er sich so auf angenehme Art die Wartezeit vertreiben.
Dr. Frauke Weber
130
amz - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011
Nutzer von Smartphones greifen gern auf
die Navigationsfunktion des Geräts zurück.
Noch nützlicher wird das, wenn zum
Beispiel eine Werkstattsuche möglich wird.
Und die gibt es schon. Der ZDK bietet allen
Innungsbetrieben die Möglichkeit, mit der
iPhone App „Kfz mobil“ auch unterwegs
gefunden zu werden. Deutschlandweit sind
Kfz-Meisterbetriebe für alle Dienstleistungen
rund ums Auto gelistet. Der ZDK arbeitet
derzeit an einer Version für Handys mit dem
Betriebssystem Android.
Ob Neuwagen- oder Gebrauchtwagenkauf
beim Händler, Reparatur eines Schadens,
Wartung in der Werkstatt oder sonstiger
Service rund ums Kfz. Werkstätten und
Händler, die in der Online-Datenbank
www.kfz-meister-finden.de zu finden sind,
können seit September 2010 auch mit der
Smartphone-App angesteuert werden.
Integriert sind: ortsabhängige Suche nach
Betrieben, auf Wunsch automatische
Erkennung des aktuellen Standortes und
Auflistung von Betrieben in der Nähe,
Darstellung der Betriebe auf einer Karte mit
Zoomfunktion, Routenplanung zum Betrieb,
direkte Anrufmöglichkeit beim Betrieb sowie
eine Komfortsuche mit umfangreichen Suchfunktionen nach Marken und Leistungen.
Einen ähnlichen Service hat auch das Werkstattkonzept 1a autoservice im Angebot. Mit
der App können alle Betriebe des Konzepts
sofort gefunden und direkt per Navigation
angesteuert werden. Auch eine Anruffunktion ist integriert.
Inzwischen besitzen die meisten Autofahrer
ein Navigationsgerät. Meist ist es ein mobiles.
Foto: Tema Q
Mehr Autofahrer wollen Navis zum Festeinbau
_ Die Mehrheit der Autofahrer besitzt heute ein Navigations-
system, die Nutzungshäufigkeit ist aber eher niedrig. Mobile
Systeme sind im Vergleich zu fest eingebauten Systemen deutlich
weiter verbreitet. Die Marktforscher von Tema Q erwarten weiterhin Marktwachstum.
D
abei sollen die Präferenzen
künftig stärker in Richtung
Festeinbau gehen als bisher.
Tema Q hat unter rund 360
Autofahrern aus dem Bundesgebiet eine repräsentative Umfrage
zum
Thema
Navigationssysteme
durchgeführt.
Etwa 60 Prozent der befragten Autofahrer gaben an, ein Navigationssystem
zu nutzen, wobei die Nutzungsrate bei
Männern und den unter 40-Jährigen
am höchsten ist. Vorwiegend werden
mobile Navigationssysteme verwendet
(73 Prozent), fest eingebaute Systeme
sind derzeit noch deutlich seltener im Einsatz (27 Prozent).
Damit besitzt die Mehrheit der Autofahrer ein Navigationssystem, die Nutzungshäufigkeit ist aber eher niedrig
angesiedelt. Etwa die Hälfte nutzt das
Navigationssystem weniger als einmal im
Monat und nur etwa 20 Prozent verwenden es immerhin mindestens einmal pro
Woche.
Die Verbreitung von Navigationssystemen wird laut Tema Q weiter ansteigen.
So wollen beim nächsten Fahrzeugkauf
nur 24 Prozent auf ein Navigationssystem
verzichten, während derzeit noch 42 Prozent ohne Navigationssystem unterwegs
sind.
Weiterhin wird deutlich, dass sich
zukünftig mehr Autofahrer für ein fest
eingebautes System entscheiden möchten als es momentan der Fall ist. Ob diese Kaufabsichten tatsächlich umgesetzt
werden, wird auch von der zukünftigen
Preisentwicklung abhängen. Denn mobile Systeme sind nach wie vor wesentlich
günstiger und so könnte der Preis die Autofahrer letztendlich doch vom Kauf eines
fest eingebauten Systems abhalten. Die
Autofahrer sollten schließlich begründen,
was für sie gegen mobile, beziehungsweise fest eingebaute Systeme spricht oder
warum sie auch zukünftig auf ein Navigationssystem verzichten möchten.
Gegen mobile Systeme spricht in
erster Line die oft wenig elegante Befestigung, zudem werden sie öfter als
unkomfortabel bezeichnet und auch die
Diebstahlgefahr ist ein Argument gegen
die Anschaffung.
Fest eingebaute Systeme haben nach
Meinung der Befragten vor allem zwei
Nachteile: Man kann sie immer nur in
einem Pkw verwenden und sie sind teuer.
Der Grund, warum sich ein Viertel auch
zukünftig kein Navi anschaffen möchte,
ist schnell erklärt: Es besteht schlichtweg
fw
kein Bedarf.
Die Verbreitung von Navigationssystemen wird weiter steigen, der Trend geht zu fest eingebauten
Systemen.
Grafik: Tema Q
amz - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011
131
betrieb
service & marketing
Pole-Position durch Datenqualität
_ Viele Unternehmen bedienen sich zur Kundengewinnung und
Kundenbindung der Reaktivierung des Direktmarketings, wobei in Werkstätten und Automobilhandel die Qualität der Kundendaten für gezielte Akquisition von Neukunden sowie langfristige Kunden-
bindung eine große Rolle spielt. W
erkstatt- und Automobilprofis können sich
mit einem qualifizierten
Adressbestand
ihrer
Kunden erhebliche Wettbewerbsvorteile erarbeiten, dessen ist
man sich bei der databyte GmbH, einem
Anbieter von Wirtschaftsinformationssystemen, sicher. Allerdings erweist sich dies
oft als steinige und mehrspurige Angelegenheit, weil sich laut databyte jeden
Monat rund fünf Prozent aller Adressen
und Ansprechpartner ändern. Deshalb
kommt es auf eine gut geführte, immer
auf den neuesten Stand gebrachten
Data-Base an. Die sollte eigentlich auch in
kleinen Betrieben zur Selbstverständlichkeit geworden sein. Die richtige AdressenAuswahl ist das mit Abstand wichtigste
Erfolgskriterium bei DirektmarktingAktionen. Am besten geeignet sind die
eigenen Adressen. Die sorgfältige Pflege
einer Kunden- und Interessentenkartei
zahlt sich langfristig immer aus.
Streuverluste
vermeiden
Um Streuverluste zu
minimieren und Kosten
zu senken, investieren
Unternehmen
zielgerichtet in professionelle
132
amz - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011
Um Streuverluste zu minimieren und
Kosten zu sparen, investieren Unternehmen zielgerichtet in professionelle
Wirtschaftsinformationssysteme.
Foto: Rinn
Wirtschaftsinformationssysteme. Nach
allgemein gültiger Faustformel zeigt sich
die Akquisition eines neuen Kunden etwa
zehnmal teurer als das Halten eines treuen Kunden. Stetiger und guter Service ist
ein Schlüsselfaktor, aber abhängig von
qualifizierten Informationen. Neben neu
bestellten Geschäftsführern liefern externe Datenbanken praktischerweise auch
Geburtstage von Firmeninhabern und
Firmengründungsdaten. So gratulieren
Händler ihren Kunden passend zum jeweiligen Anlass und bringen sich positiv
und elegant ins Gedächtnis. Ein halbes
Jahr vor dem Fahrzeugwechsel bieten
Unternehmen ihrem Geschäftspartner
gezielt einen maßgeschneiderten Leasingwagen an. Gute Datenbanken kombinieren weitere Auswahlkriterien wie
Fuhrpark, Branchen, Betriebsgrößen,
Regionen und Bonität. „Am besten zeigt
dies ein Beispiel aus der Praxis“, sagt
Alexander Hiller, Geschäftsführer der Lübecker databyte GmbH: „Ein Autohaus
plant eine Verkaufsaktion für Cabrios mit
der Zielgruppe Frauen im Alter zwischen
20 und 40. Sie sollen die Position der Geschäftsführerin bekleiden und aus der
Immobilienbranche innerhalb der Region
Stuttgart stammen. Der Autohändler lässt
durch ein Unternehmen für Wirtschaftsinformationen seine Bestandsdaten um die
spezifischen Merkmale anreichern, und die
integrierte Datenbank fügt weitere fehlende Potenziale hinzu. Marketing und Vertrieb erhalten so maßgeschneiderte Angaben für das Mailing und die persönliche
Ansprache. Das schafft Vertrauen beim
Empfänger in die Kompetenz und Sorgfalt
des werbetreibenden Unternehmens und
ebnet den Weg für eine Zusammenarbeit.“
Immer korrekt ans Ziel kommen, lautet die Devise, denn Datenbanken des
Automobilsektors bedürfen dringend der
Pflege. Die meisten Händler erfassen Daten von neuen Kunden manuell. Oftmals
entstehen dabei Dubletten und falsche
Schreibweisen. Erfahrungen aus der Praxis
von databyte belegen, dass bis zu 30 Prozent der Bestandsdaten in Unternehmen
fehlerhaft sind. Durch Abgleich mit Referenzdaten einer Wirtschaftsdatenbank
werden Fehler identifiziert und bereinigt.
So wird die betriebsinterne Adressverwaltung regelmäßig aktualisiert, damit zum
Beispiel Rechnungen und Mahnbescheide
ohne Formfehler auch da ankommen, wo
sie hin sollen.
Viele Wege führen zur Kundengewinnung
Auch wenn der Aufwand für Pflege und
Aktualisierung der Datenbank nicht von
Pappe ist, hier darf man nicht an der
falschen Stelle sparen. Sowohl die Datenerfassung als auch Dienstleistungen
wie Datenpflege, Aktualisierung und
Datenabgleich werden von Direktmarketingunternehmen und Anbietern von
Wirtschaftsinformationssystemen angeboten. Hiermit können die Aktivitäten
des Kunden genau beobachtet werden.
Mit diesen Informationen kann der Betrieb agieren. Außerdem können die
Adressen mit weiteren Informationen
wie Profil- und Umsatzdaten angereichert werden.
Wenn die neuesten Daten des Kunden vorhanden sind, kommen wir an den
alles entscheidenden Punkt, den Kunden
nicht nur einmalig zu bedienen, sondern
ihn mit gezielten Aktionen des Betriebes
langfristig zu binden. Hier ist Direktwerbung der beste Weg für alle, die ihre Zielgruppe sehr genau bestimmen können.
Die für den Versand benötigten Adressen
beschaffen Sie sich relativ einfach über
Adressverlage. Bei Entwurf und Gestaltung der Briefe ist es sinnvoll, sich von
einer Werbeagentur unterstützen zu lassen. Vorteil: Geringe Streuverluste durch
gezielte Ansprache. Nachteil: Vor allem
beim ersten Mal teuer, da hohe Entwicklungskosten.
Anzeigen führen je nach Produkt und
Einzugsgebiet mit unterschiedlichen
Wegen zum Erfolg: Wer beispielsweise
Waren für alle auf einem eng begrenzten
Markt anbietet, sollte in der Lokalzeitung
oder den örtlichen Anzeigenblättern inserieren. Lässt sich die Zielgruppe fachlich einschränken, ist der Weg über die
einschlägigen Fachzeitschriften wegen
der geringeren Streuverluste vorzuziehen. Für beide Wege gilt gleichermaßen:
Nur eine gut gemachte Anzeige, die aus
der Masse heraussticht, löst das erwartete Echo aus. Vorteile: Thema und Motiv der Anzeige ohne Aufwand beliebig
veränderbar und Rabatte bei „AbonnentSchaltung“. Nachteil: Handgestrickte Lösungen bringen wenig, daher empfiehlt
sich die Einschaltung einer (nicht ganz
billigen) Agentur.
Bei Prospekten sollte das Produkt oder
die Dienstleistung möglichst viele Kunden auf einem eingeschränkten lokalen
Markt ansprechen können. Was sich also
für den Gastwirt, Schuhmacher, HiFi-Verkäufer durchaus lohnt, ist für einen weniger auf die allgemeinen Verbraucherinteressen abzielenden Unternehmer, zum
Beispiel aus der Gebäudetechnik, kaum
geeignet. Vorteil: Kostengünstig, da wenig Herstellungsaufwand. Nachteil: Können bei der Papierflut in den Briefkästen
leicht untergehen
Besitzen Sie ein Ladengeschäft, dann
gestalten Sie Ihre Außenfenster mit viel
Sorgfalt. Haben Sie den potenziellen
Kunden erst einmal aufmerksam gemacht und betritt er den Laden, haben
Sie schon halb gewonnen. Häufig wechselnde Dekoration weckt beim Kunden
die Neugier, nach dem Motto: „Was haben die jetzt schon wieder ausgestellt?“
Vorteil: Zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten, steuerbar nach Wetter und
Saison. Nachteil: Hoher Aufwand durch
ständigen Wechsel, nur für Unternehmer
mit Ladengeschäft geeignet.
sondere bei Fachmessen hohe Gebühren
für die Standflächen. Einfache Produkte
oder die Bewerbung des Betriebes eignen
sich am besten zur Plakatwerbung. Als
Faustregel gilt: Je weniger und größer der
Text und je ansprechender das Foto, desto
erfolgreicher ist dieses Werbemittel. Vorteil: Geringe Herstellungskosten. Nachteil:
Je nach Produkt hohe Streuverluste, Gefahr
der Zerstörung oder des Überklebens.
Die Zahl der lokalen Radiosender
wächst ständig. Damit werden diese Medien auch für den kleineren Unternehmer zunehmend wichtig. So nutzen viele
lokalen Händler auf der „grünen Wiese“
mittlerweile die lokalen Medien, um Kunden aus den überfüllten Stadtzentren anzulocken. Vorteil: Zum Teil hohe regionale
Akzeptanz der privaten Sender macht die
Spots „glaubhaft“. Nachteil: Zum Teil sehr
hohe Kosten pro Sendeminute. Bei der Kinowerbung können Sie die Chance nutzen,
Ihr Angebot zu präsentieren, während die
Zuschauer auf den Film warten. Anders als
beim Fernsehen sind Sie sich hier der ungeteilten Aufmerksamkeit des Zuschauers
sicher. Auch dieses Medium eignet sich am
besten für Unternehmer mit einem regionalen Markt. Vorteil: Durch die Art des
Films ist die Zielgruppe genau bestimmbar.
Nachteil: Erstellung des Spots erfordert
hohen organisatorischen und finanziellen
Aufwand.
Last but not least ist eine wirksame
„Mund-zu-Mund-Propaganda“ der Traum
vieler Unternehmer. Denn sie ist die kostengünstigste und glaubhafteste Form
der Kundenwerbung. Damit Sie der Kunde
jedoch seinen Freunden und Bekannten
empfiehlt, muss er zunächst 100-prozentig mit Ihrer Leistung zufrieden sein. Jeder
unzufriedene Kunde schadet dem Image
und erschwert daher die Ansprache neuer
UR.
Kunden.
Den Kunden zum Käufer machen
Sind Ihnen potenzielle Kunden beispielsweise über ein Gewinnspiel oder eine
Fragebogenaktion mit Adressen bekannt,
können Sie diese sofort in Ihre Databse einpflegen. Desweiteren gilt es Möglichkeiten
auszuloten, um mit Kunden in Kontakt zu
Kommen. Messen und Ausstellungen, also
regionale Verbraucherausstellungen mit
starkem Publikumsverkehr, können dazu
genutzt werden, um Konsumenten ansprechen. Wer dagegen auf ein Fachpublikum
abstellt, für den lohnen sich überregionale
Fachmessen. Vorteil: Direkter Blickkontakt
zum Kunden, der wiederum das Angebot
persönlich prüfen kann. Nachteil: Insbe-
Der stetige und gute Service für Geschäftspartner ist ein
Schlüsselfaktor, aber abhängig von qualifizierten Informationen. Datenbanken liefern praktischerweise Daten
zu Geburtstagen von Kunden und Daten rund um das
Kundenfahrzeug, wie Inspektionen oder HU-Termine etc.
Foto: Mann Filter
amz - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011
133
betrieb
service & marketing
Servicequalität lässt zu
wünschen übrig
_ Laut der Studie von BearingPoint und Multi-M/IT wartet jeder
zweite potenzielle Neuwagenkäufer in Europa vergeblich auf einen
Termin für eine Probefahrt und über die Hälfte des Infomaterials
kommt viel zu spät an.
I
n ihrer aktuellen Studie stellen die
Management- und Technologieberatung BearingPoint und der IT-Dienstleisters Multi-M/IT der europäischen
Automobilindustrie schlechte Noten
aus. Bei der Betreuung potenzieller Neuwagenkäufer schneiden sie wiederholt
schlecht ab. Von November bis Dezember
2010 wurden für die Studie auf den Internetseiten von 19 europäischen Autoherstellern in über 4400 Stichproben Infomaterialien und Probefahrten angefordert.
Das Ergebnis ist niederschmetternd,
denn in 42 Prozent aller Fälle mussten
die Interessenten mehr als sieben Tage
auf die Zusendung der Materialien warten. Bei den angefragten Probefahrten
haben sogar 61 Prozent der Tester nach
vier Tagen noch keine Antwort erhalten.
134
amz - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011
Mit 45 Prozent blieb zudem fast jede
zweite Anfrage auch nach Abschluss des
14-tägigen Untersuchungszeitraums unbeantwortet.
Servicequalität gegenüber Vorjahr kaum verbessert
Laut einer BearingPoint-Studie aus dem
vergangenen Jahr mussten bereits im
Jahr zuvor 44 Prozent der Interessenten
länger als sieben Tage auf Informationsmaterial warten. Auch die Qualität bei der
Betreuung potenzieller Neuwagenkäufer
konnte nur geringfügig optimiert werden.
So blieben 2009 63 Prozent der Anfragen
für Probefahrten innerhalb von vier Tagen
unbeantwortet (2010: 61 Prozent).
Ein kleines Trostpflaster: im direkten
Ländervergleich schneiden deutsche Hersteller
bei der Zusendung von
Informationsmaterial
am besten ab. Dabei
trafen in 82 Prozent der
Fälle die angeforderten
Broschüren innerhalb
von sieben Tagen bei
Die Servicequalität europäischer Automobilhersteller
lässt weiterhin zu wünschen
übrig, das macht die Studie
von BearingPoint und Multi-M/IT
deutlich. Foto: Ford
den Testern ein. Bei den angefragten Probefahrten belegt Deutschland allerdings
lediglich den fünften Platz der sieben
untersuchten Märkte. Nur in Italien und
Spanien warteten noch mehr Interessenten auf eine Kontaktaufnahme durch den
Hersteller oder einen seiner Händler.
Bei den Fahrzeug-Herstellern
ist Handlungsbedarf angesagt
Auf lange Sicht kann sich keiner erlauben,
Interessenten, die kurz vor der Kaufentscheidung stehen, warten zu lassen, bringen die Autoren der Studie zum Ausdruck.
Schneller Service und eine effiziente Bearbeitung von Kundenanfragen spielen
bei der Entscheidung für eine Marke eine
wichtige Rolle, weil sich die Verbraucher
längst an kurze Reaktionszeiten im Internet gewöhnt haben.
„Speziell in der Kommunikation zwischen den Marken und ihren Händlern
besteht nach wie vor Optimierungsbedarf“, macht Anton Weig, Partner bei
BearingPoint und verantwortlich für den
Bereich Automobilwirtschaft, deutlich
und fügt an: „Wer bestehende Schwächen adressiert und es schafft, Kundenanfragen effektiver zu bearbeiten, kann
im Wettbewerb erheblich profitieren.“ jr.
www.bearingpointconsulting.com
www.bearingpoint.de
Zehn Jahre AC Autocheck
_ AC Autocheck feiert den zehnten Geburtstag.
Thomas Sülzle feiert mit den
AC Autocheck-Partnern das
zehnjährige Jubiläum. Foto: ATR
Und über 670 Betriebe feiern.
Aus der Idee, Marketing für freie Werkstätten, Existenzgründer und ehemalige
Vertragswerkstätten in eine professionelle
Form zu gießen, ist ein etabliertes Werkstattkonzept geworden.
Deshalb lädt die ATR ServiceGmbH alle
Konzeptpartner als Dank für ihr Engagement vom 25. bis 26. Juni ins Estrel Hotel
in Berlin ein. Zur Feier des runden Geburtstages haben die ATR und ihre Gesellschafter
Matthies, Stahlgruber und WM für ihre Gäste ein abwechslungsreiches Kongress-Programm zusammengestellt. Trotz der Zugehörigkeit zum Konzept bleiben die Inhaber
ihr eigener Chef, profitieren aber gleichzeitig von dem umfangreichen Angebot an
Konzeptbausteinen der ATR Service GmbH.
Nur wenige Bausteine sind
Pflicht, die meisten können die
Betriebe ganz nach ihren Bedürfnissen zusammenstellen – damit
hat die ATR einen individuellen
Service nach Wunsch geschaffen.
„Wir haben in den vergangenen Jahren viel für die Wettbewerbsfähigkeit unserer Partner getan. Neue Leistungen wie
die Werkstattersatzwagenaktionen, das
Rechtsmodul Advomotive und das Trainingscamp für Azubis kommen gut an
und haben sich bereits bewährt. Der 600.
Werkstattpartner war ein Meilenstein beim
bundesweiten Ausbau unseres Partnernetzwerks und wir sind zuversichtlich, dass wir
im Laufe des Jahres 2011 den 700. Partner
begrüßen können”, ist
Thomas Sülzle, Leiter Marketing Services bei der ATR
Service GmbH, überzeugt.
Die Expansion läuft
nach Plan. Schließlich arbeitet die ATR Service GmbH ständig an
der Weiterentwicklung ihres Angebots.
„Wir schaffen nicht nur neue Konzeptbausteine, sondern stellen auch vorhandene Bausteine auf den Prüfstand, um
sie aktuellen Entwicklungen anzupassen.
Unsere Devise lautet Qualität vor Quantität“, sagt Sülzle. Und das kommt an, wie
die steigende Zahl der Partner beweist.
Schon heute ist AC Autocheck eine starke
fw
Gemeinschaft.
amz - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011
135
profile
ISSN 0001-1983
Gegr. 1912 als „AUTO-Markt“
Franzensbad-Wien, 99. Jahrgang 2011
Offizielles Organ
des Gesamtverband
Autoteile-Handel e.V.
Das Kraftfahrzeug-Magazin für die Führungskräfte
aus Kfz-Handel, -Werkstätten, -Teilegroß- und Einzelhandel
sowie aus -Industrie und -Zulieferfirmen
Herausgeber und Verlag:
Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG
Postanschrift: 30130 Hannover
Telefon 0511 8550-0, Telefax 0511 8550-2600
Verlagsleitung: Klaus Krause
Verlagsbereich KFZ und Mobilität
Verlagsbereichsleitung: Eckhard Schulte
Telefon 0511 8550-2610, [email protected]
Redaktion:
Jürgen Rinn (Chefredakteur)
Finkenstraße 2, 97264 Helmstadt
Telefon 09369 982171, Telefax 09369 982172
[email protected]
Richard Linzing (stellv. Chefredakteur)
Telefon 08261 7628983, Telefax 08261 7628984­
[email protected]
Dr. Frauke Weber (Redaktion)
Telefon 06432 988613, Telefax 06432 988614
[email protected]
Neuer Vertriebschef
bei A.T.U
Der Aufsichtsrat der A.T.U Auto-TeileUnger Holding GmbH hat Andreas Hacker als neues Mitglied der Geschäftsführung berufen. Hacker übernahm am
1. April 2011 die Verantwortung für die
Ressorts Vertrieb und Marketing. In seiner neuen Position soll Hacker (54) die
Standardisierung der Kfz-Werkstätten
und die Optimierung des Kundenservices bei A.T.U vorantreiben.
Hacker ist seit Juli 2010 Mitglied des
Aufsichtsrats der A.T.U und mit den aktuellen Trends der Kfz-Werkstattbranche
vertraut. Er arbeitete zwischen 1978 und
2005 bei McDonald‘s in Europa und den
USA, zuletzt als Senior Vice President
Central Europe and Central Asia. In die-
Thomas Vahle (Chef vom Dienst)
Telefon 0511 8550-2615, [email protected]
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Ständige redaktionelle Mitarbeiter:
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Gerichtsstand und Erfüllungsort: Hannover
Diese Ausgabe enthält ein Kundenmagazin der
MAHA Maschinenbau Haldenwang GmbH & Co. KG sowie
das amz-Sonderheft „Oldtimer Spezial“. Wir bitten unsere
Leser um freundliche Beachtung.
Die Titel des Verlagsbereichs KFZ und Mobilität
im Überblick:
• amz – auto motor zubehör • bfp fuhrpark + management
• GO GLOBAL BIZ • Kfz-MeisterService (integriert in amz)
• NKWpartner • www.amz.de • www.goglobalbiz.de
• www.NKWpartner.de • www.fuhrpark.de
Druck: CW Niemeyer Druck GmbH, Böcklerstraße 13,
31789 Hameln/Wangelist
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amz - auto | motor | zubehör Nr. 4-2011
ser Funktion war er für die Expansion des
Unternehmens in 21 Länder verantwortlich. Seit 2005 ist Hacker in beratenden
Funktionen für Unternehmen der Finanzjr.
und Unterhaltungsindustrie tätig.
Wulf Gaertner Autoparts AG
erweitert Vorstand
Klaus Kuss (Redaktion)
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Christian Welc, Telefon 0511 8550-2643, [email protected]
Der Aufsichtsrat der A.T.U AutoTeile-Unger Holding GmbH hat Andreas
Hacker als neues Mitglied der Geschäftsführung berufen. Foto: A.T.U
Marita Schwartze wurde in den
Vorstand des Hamburger Familienunternehmens berufen. Foto: Meyle
Marita Schwartze ist in den Vorstand der
Wulf Gaertner Autoparts AG berufen worden und rückt damit auch formal an die
Seite des Vorstandsvorsitzenden Dr. Karl J.
Gaertner. Mit der Erweiterung seiner operativen und strategischen Spitze will der
Hersteller von Autoersatzteilen seinem
Wachstum in den vergangenen Jahren und
den erhöhten Anforderungen des Marktes
Rechnung tragen. Marita Schwartze ist
seit über 30 Jahren in dem Familienunternehmen tätig. Als Mitglied der Geschäftsleitung und Leiterin Personal trug sie in
den vergangenen Jahren maßgeblich zur
vorbildlichen Mitarbeiterorientierung bei
der Wulf Gaertner Autoparts AG bei, heißt
es dort. „Um unseren Qualitätsanspruch
auch künftig weiter ausbauen zu können,
sind wir auf engagierte und qualifizierte
Mitarbeiter angewiesen. Da wir ein international tätiges Unternehmen sind, legen
wir großen Wert auf sozial kompetente
Kollegen, die sich auf ein multikulturelles
Umfeld einlassen können“, sagt Marita
Schwartze und ergänzt: „Mit unserem Leitsatz Führen heißt vorleben, wollen wir die
Mitarbeiter motivieren, sich mit ihren individuellen Hintergründen und ihrer Qualifikation entsprechend im Unternehmen zu
jr.
entwickeln.“
Stühlerücken bei Pirelli
_ Michael Schwöbel (48) übernahm am 1. Januar 2011
den Vorsitz der Geschäftsführung von Pirelli Deutschland.
Michael Schwöbel folgt auf Dr. Guglielmo Fiocchi (48), der zum
Jahresbeginn an die Spitze der Business Unit Truck nach Mailand gewechselt hat. Die Leitung der Business Unit Motorrad,
die Dr. Fiocchi ebenfalls innehatte, übergab er an Uberto ThunHohenstein (49), bisher Senior Vice President Maketing & Sales
bei Pirelli, ebenfalls am Konzern-Hauptsitz in Mailand. Michael
Schwöbel ist bereits seit 1983 für das Unternehmen tätig. Im
Jahr 2000 wurde der Diplom-Betriebswirt in die Geschäftsführung der Pirelli Deutschland GmbH berufen und leitet seither die
Bereiche Finanzen, Controlling und Verwaltung.
Darüber hinaus verantwortet er seit Januar 2010 als Managing Director der Pirelli Eco Technology Deutschland den Vertrieb
des Rußpartikel-Filtersystems Feelpure für Busse, Wohnmobile,
fw
Lkw und andere Nutzfahrzeuge.
Neuer Vorsitzender der
Geschäftsführung bei
Pirelli Deutschland:
Michael Schwöbel.
Foto: Pirelli
rückspiegel
Die im Volksmund genannte „TÜV-Plakette“
signalisierte von Anfang an, wann die nächste
HU fällig ist.
Foto: TÜV
50 Jahre Plakette – 50 Ausreden
_ Zwischen TÜV und Autofahrer bestand seit jeher eine emotionale
Komponente. Das nahm der TÜV Süd zum Anlass, in seinen rund 300 Service-Centern die besten und schrägsten Ausreden zu sammeln.
Herausgekommen sind: „50 Jahre TÜV-Plakette – 50 Ausreden“.
A
us den über 200 Kommentaren
und Ausreden, die in den ServiceCentern
zusammengetragen
wurden, hier nachfolgend die
50 häufigsten, respektive originellsten Aussagen:
„Das Auto kriegt morgen meine Frau zum
Geburtstag als Überraschung, ich muss
jetzt sofort TÜV haben.“
„Mit dem Wagen fährt nur meine Frau.“
„Da habe ich keine Ahnung, mit dem Auto
fährt nur mein Mann.“
„Meine Frau bringt mit dem Auto bloß die
Kinder zur Schule.“
„Mein Freund meinte, wenn ich beim TÜV
vorfahre, bekommen wir vielleicht die Plakette.“
„Mein Mann hat gesagt, ich soll alles unterschreiben, wir verkaufen das Auto eh an
die Werkstatt.“
„Der Ölverlust kommt vom Danebenleeren
beim Einfüllen.“
„Ich fahr eh bloß bei Tag.“ (bei Beleuchtungsmangel)
„Die Nebelschlussleuchte brauch ich nicht,
bei so einem Wetter bleib ich sowieso zuhause.“
„Da passiert doch nichts, den Riss hab ich
schon seit einem Jahr in der Scheibe.“
„Versprochen, nächste Woche mach ich
Winterreifen drauf.“
„Da hinten sitzt bei mir nie jemand.“ (fehlende Sicherheitsgurte)
„Ist alles in Ordnung, hab isch original im
ebay ´kauft.“
„Wozu brauch ich eine Handbremse, das ist
doch ein Automatik!“
„Da ist nur schlechter Sprit drin vom Urlaub, normal sind die Abgaswerte gut.“
„Je lauter mein Auspuff, desto sicherer,
weil man mich besser herannahen hört.“
138
amz - auto | motor | zubehör Nr.4-2011
„Müssen Sie so streng sein, das könnte ja
genauso noch nach der Prüfung hier kaputt gehen.“
„Da darf kein Mangel im Prüfbericht stehen, ich will den Wagen verkaufen!“
„Wenn ich das machen lass, dann hält das
eh` wieder nicht lange!“
„Schreiben Sie´s ruhig drauf, ich mach es
eh` nicht!“
„Dann meld´ ich den halt ab. Dann gehen
dem Staat aber die Steuern weg, wollen Sie
das verantworten?“
„Nach hinten brauch ich nichts sehen, mich
überholt keiner!“
„Ich fahre doch nicht viel.“
„Vor zwei Jahren hat der Kollege kein Wort
gesagt, dass mit den Bremsen etwas nicht
stimmt.“
„Die Ersatzteile für den amerikanischen
Wagen sind erst in drei Monaten wieder
lieferbar.“
„Das ist das Auto von meinem Nachbarn.“
„Ich bin doch auch hergefahren, da kann es
ja nicht so schlimm sein.“
„Man kann ein Auto auch tot-reparieren.“
„Den Defekt hat mein Auto seit Jahren, das
hat noch nie gestört.“
„Die Nebelschlussleuchte brauche ich nie,
ich weiß nicht einmal, wo ich die einschalten muss.“
„Gestern waren die noch dran, jetzt hat die
schon wieder jemand geklaut.“ (fehlende
Wischerblätter)
„Die Mängel jetzt zu beheben ist völlig
sinnlos. Das Auto ist für einen Crashversuch vorgesehen, braucht aber für den
Crash einen gültigen TÜV.“
„Ich brauch den TÜV aber jetzt, mein Kurzzeitkennzeichen läuft ab.“
„Das macht nichts, ich bin Krankenschwester!“ (abgelaufener Verbandskasten)
„Macht nix, ich habe in der Garage eine
Wanne unters Auto gestellt.“ (Ölverlust)
„Wir fahren kaum auf der Straße“. (abgefahrene Reifen an Zugmaschinen)
Bei der Abgasuntersuchung an einem Fahrzeug, das hinten komplett mit Matratzen
ausgelegt ist, sagt die Dame aus dem Rotlichtmilieu: „Wenn das Abgas nicht klappt,
ist es nicht schlimm, ich stehe nur an der
Ingolstädter Straße und brauche den Motor nur zum Heizen.“
„Ich fahre nicht bei Dunkelheit.“ (defektes
Abblendlicht)
Bei der HU reißt ein Handbremsseil. In der
schriftlichen Beschwerde findet sich der
Satz: „Das Seil ist nur gerissen, weil der
Prüfer an der Handbremse gezogen hat
wie ein Ochse.“
Prüfer: „Ihre Federn scheinen lahm zu
sein.“ Autofahrer: „Wundert mich nicht, ich
habe fünf Zentner Kartoffeln im Auto.“
„Wenn ich die Scheibe austauschen muss,
wer zahlt mir dann meine Vignette?“
Bei einem Eintrag wurde die zulässige
Achslast um 100 Kilo reduziert. Daraufhin
der Kunde: „Dann kann ich mei Oide nimma mitnehmen.“
Anruf bei der Prüfstelle: „Wieso hat mein
Nachbar den TÜV bekommen? Der versaut
mir immer die Straße!“
Bei der HU: „Bitte schaun Sie genau hin
und schreiben alles auf. Ich will ein neues
Auto und meine Frau hat es mir verboten. Vielleicht schaffe ich es so, sie zu
überzeugen.“
An einem russischen Auto funktioniert
die Hinterradbremse nicht. „Das ist ein
russischer Wagen, der hat hinten keine
Bremse.“
Vor der Probefahrt mit dem Motorrad
bemerkt der Prüfer den zu geringen Reifenluftdruck. Er misst nach und sagt dem
Besitzer, dass nur 0,3 bar Druck auf dem
Reifen sind. Kunde: „Ich dacht schon: Mein
Gott, sind die Straßen schlecht!“
Anfrage eines Kunden, für dessen Wohnwagen die TÜV-Plakette abgelaufen war:
„Mein Wohnwagen steht in Spanien,
reicht es, wenn ich Ihnen Bilder zeige und
sie machen mir dann den Stempel in die
Papiere?“
Bei einem Traktor funktioniert die Hupe
nicht, sagt der Landwirt: „Ja mei, ich kann
ja schreien, ist eh alles offen, da hört man
mich schon.“
„Brauchst nicht genau schauen bei
meinem Traktor – mit dem fahre ich nur im
Obstgarten.“
„Früher habe ich mich vor dem TÜV mehr
gefürchtet, als vor dem Zahnarzt. Aber
heute hat es mir echt gut gefallen.“
Sicher gibt es noch eine Fülle derartig skurriler Aussagen, aber die Zeiten der großen
jr.
Aufgeregtheit sind vorbei.