Südafrika
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Das Weltatlas Magazin • 01 / 2010 • www.diercke.de 360° Südafrika 4 Fußball-WM 2010 – Perspektiven und Herausforderungen für das „neue” Südafrika 6 Gesundheit und Entwicklung: Südafrika und Burkina Faso im Vergleich (Unterrichtseinheit Sek II) 10 Bevölkerung, Ethnien und Postapartheid in Südafrika (Unterrichtseinheit Sek II) 14 18 20 Host City Johannesburg: (Bilinguale Unterrichtseinheit Sek I) Mit Diercke WebGIS nach Südafrika! Diercke International Atlas: Learning with maps Diercke 360° INTERVIEW Diercke Weltatlas Magazin S. E. Sonwabo E. Funde seit 2008 Botschafter der Republik Südafrika in Berlin Im Gespräch mit S. E. Sonwabo Eddie Funde Diercke 360°-Redaktion: Die Fußball-WM in Südafrika ist die erste auf dem afrikanischen Kontinent. Welche Impulse versprechen Sie sich für Südafrika im Speziellen und für Afrika im Allgemeinen? Botschafter Funde: Dadurch, dass die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ zum ersten Mal auf dem afrikanischen Kontinent stattfindet, wird die Aufmerksamkeit der Welt auf etwas Positives in Südafrika und den afrikanischen Kontinent gelenkt. Diercke 360°-Redaktion: Fühlt sich die Republik Südafrika gut auf das weltweite Medienspektakel vorbereitet, auch was die Verkehrs-, Transport- und Kriminalitätsproblematik betrifft? Botschafter Funde: Südafrika wird mit der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ eine der größten Sportveranstaltungen der Welt austragen und sich von seiner besten Seite zeigen: mit einer erstklassigen Infrastruktur, die Transportund Verkehrssysteme beinhaltet, einem exzellenten Sicherheitskonzept und Sicherheitsausstattungen und zehn Weltklasse-Stadien. Vor allem werden aber Spieler, Fans und Touristen die Schönheit des Landes entdecken können. Wir bestärken Besucher, nicht nur die fantastischen Spiele zu sehen, sondern auch die Nationalparks, die erstklassigen Unterkünfte und besonders die Lebendigkeit der südafrikanischen Gemeinden und ihre Gastfreundschaft zu erleben. Diercke 360°-Redaktion: Welchen Stellenwert hat der Fußball für die südafrikanische Jugend? Botschafter Funde: Die am meisten gespielte Sportart in Südafrika ist Fußball. Er ist der Eingangspunkt für viele sportbegeisterte Jugendliche. Wenn Sie nach Südafrika fahren, sehen Sie Fußball spielende Kinder, Jugendliche und Erwachsene an jeder Straßenecke. Mit der Weltmeisterschaft in unserem Land wird ein großer Traum für viele Jugendliche wahr. Sie können ihre großen Fußball-Idole live in ihrem Land, auf ihrem Kontinent sehen – wie zum Beispiel Maradona, der vor kurzem in Südafrika war, oder den deutschen Nationalspieler Philipp Lahm, der nach Südafrika kam. Diercke 360°-Redaktion: Welche Rolle spielt die Geographie oder Atlasarbeit in südafrikanischen Schulen? Botschafter Funde: Geographie und Atlasarbeit sind enorm wichtig, um Kindern die Welt zu erklären. Sie gibt ihnen die Möglichkeit, andere Lebenswelten zu erleben und zu verstehen. Atlanten sind eine Wissensquelle für andere Länder und Menschen aus den unterschiedlichsten Regionen der Welt. In Südafrika haben nicht viele Kinder die Möglichkeit, weit zu reisen, und daher lernen sie über andere Länder durch Atlanten und Karten. Diercke 360°-Redaktion: Sind Sie mit einem Atlas zur Schule gegangen bzw. aufgewachsen? Botschafter Funde: Ja! Ich hatte meine ganze Schulzeit hinweg einen Atlas und habe ihn bis zu unserem Equivalent des deutschen Abiturs benutzt. 2 Diercke 360°-Redaktion: Können Sie sich an eine Lieblingskarte aus Ihrer Schulzeit erinnern? Botschafter Funde: Das war die Karte von Afrika. Ich fand alles sehr spannend, vor allem die Topographie: wo sich Flüsse, Seen, Berge in jedem Land unseres vielseiten Kontinents befanden. Später ist dann die Weltkarte zu meiner Lieblingskarte geworden. In der Schule haben wir die Hauptstädte der Welt auswendig gelernt, genauso wie die großen und bedeutsamen Flüsse der Welt. Diercke 360°-Redaktion: Welche Bedeutung messen sie der Orientierung mithilfe von Atlanten bzw. Karten in der heutigen Zeit bei? Botschafter Funde: Ich denke, sie haben die gleiche Bedeutung, die sie immer hatten. Kinder sollten so viel wie möglich über andere Länder lernen – auch wenn sie diese Länder dann besuchen können. Diercke 360°-Redaktion: Welche Rollen spielen Karten bei Ihrer politischen Arbeit? Botschafter Funde: Als Botschafter reise ich sehr viel, und gerade deswegen sind Karten sehr wichtig für mich. Bevor ich reise, auch in Deutschland, schaue ich immer auf eine Karte. Sie geben mir eine Perspektive, Orientierung und eine Übersicht, wo ich hinfahre und was mich dort erwartet. Diercke 360°-Redaktion: Was möchten sie den Lehrerinnen und Lehrern für ihren Unterricht in Vorbereitung auf die WM mit auf den Weg geben? Botschafter Funde: Sie sollten die große Begeisterung der Kinder für die Weltmeisterschaft nutzen, um ihnen die Geschichte und Geographie von Südafrika und dem afrikanischen Kontinent näher zu bringen. Viele sehen in Afrika immer ein Land, aber es ist ganz wichtig den Kindern beizubringen, dass es – wie Europa – ein Kontinent mit vielen verschiedenen Ländern ist. Diercke 360°-Redaktion: Was sollte aus Ihrer Sicht an deutschen Schulen über Südafrika gelehrt und gelernt werden? Botschafter Funde: Oft ist die Berichterstattung der Medien über Südafrika, Afrika im Allgemeinen und andere Entwicklungsländer nicht gerade positiv, sondern sensationslustig und eher negativ. Deswegen denke ich, dass Lehrer auch über die positiven Seiten von Südafrika unterrichten sollten: über die Kultur, die Natur und die Menschen, und natürlich auch über die Geschichte des Landes, vor allem die Zeit nach der Apartheid. Das Land hat in den letzten 15 Jahren enorme Fortschritte gemacht und das nach 300 Jahren Kolonialzeit und dem ApartheidsRegime. Diercke 360°-Redaktion: Wer wird Weltmeister? Botschafter Funde: Das beste Team natürlich! Und ich wünsche mir, dass es Südafrika wird. Liebe Leserin, lieber Leser, 2010 wird ein spannendes Jahr. Zum einen findet die Fußballweltmeisterschaft statt. Zum anderen gibt es ein neues Mitglied in unserer Diercke-Familie – den Diercke International Atlas. Während wir das Finale der Fußball-WM noch herbeisehnen, hat sich der neue Diercke schon seinen Weg aus der Kartographie in die Druckerei gebahnt und ist im Lager angekommen. Bereit, demnächst zur Prüfung auf Ihrem Schreibtisch zu liegen. Aber zurück zu Südafrika: Der südlichste Staat auf dem afrikanischen Kontinent richtet in diesem Jahr erstmals die Fußballweltmeisterschaft aus. Ähnlich wie bei den Olympischen Spielen in China 2008 wird auch hier der mediale Fokus auf die Schauplätze jenseits des fußballerischen Wettkampfs gerichtet. Mit Spannung erwarten die internationalen Beobachter, wie Südafrika die anstehenden logistischen, sozialen, kulturellen und sicherheitsrelevanten Aufgaben meistern wird. Es stellen sich zu dieser WM ganz besonders Fragen wie „Werden die Stadien gut gefüllt sein?“, „Wer kann sich die Karten überhaupt leisten?“, „Wie reisen Mannschaften und Fußballtouristen von Ort zu Ort?“, „Wird es ein multikulturelles Fest der Nationen?“ , „Kann man sich dort sicher fühlen?“ und Inhalt 2 4 6 10 Interview – mit S. E. Sonwabo Eddie Funde Prof. Dr. U. Jürgens, Prof. Dr. J. Bähr: Fußball-WM 2010 – Perspektiven und Herausforderungen für das „neue” Südafrika StR Daniel Karthe, StR Matthias Stähle: Gesundheit und Entwicklung: Südafrika und Burkina Faso im Vergleich (Unterrichtseinheit Sek Il) Prof. Dr. Ulrich Jürgens: Bevölkerung, Ethnien und Postapartheid in Südafrika (Unterrichtseinheit Sek Il) last but not least „Wer wird Fußball-Weltmeister?“. Zu unserem international prämierten Atlasweltmeister (Worlddidac Award 2008) schicken wir nun den Diercke International Atlas ins Spiel. Er ist der erste englischsprachige Schulatlas speziell für den bilingualen Sachfachunterricht und den Englischunterricht. Als echter Individualist besitzt er nicht nur neue Inhalte, sondern auch eine komplett eigene Umschlagfarbe. Wie jedes Mitglied der Diercke-Familie hat der Atlas einen eigenen Online Globus, der ebenfalls komplett englischsprachig ist und alle Atlaskarten in 3-D anzeigt. Wie gewohnt finden Sie auch in dieser Ausgabe spannende Artikel und praktische Unterrichtseinheiten zum Titelthema Südafrika. Mit dem neuen Atlas hält auch erstmals eine komplette Unterrichtseinheit für Ihren bilingualen Unterricht Einzug in das 360°-Magazin. Es gibt also viel Neues zu berichten – discover the world of cartography! Ihre Diercke 360°-Redaktion 14 18 19 20 28 29 31 Prof. Dr. Christiane Meyer: Die Fußball-WM 2010 in Südafrika – Host City Johannesburg (Bilinguale Unterrichtseinheit Sek l) Mit Diercke WebGIS nach Südafrika! Die neue Posterkarte: Südafrika physisch Der Diercke International Atlas: Learning with maps – Prüfexemplar für 10,-€ Klimahaus® Bremerhaven 8° Ost Gewinnspiel – Klassenfahrt ins Klimahaus® Neu: Lehrermaterialien für den Diercke 2 3 Diercke 360° Titelthema Diercke Weltatlas Magazin zu den Autoren: Prof. Dr. Ulrich Jürgens, Prof. Dr. Jürgen Bähr, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Arbeitsschwerpunkte: u. a. Stadtgeographie, Bevölkerungsgeographie, Südliches Afrika Fußball-WM 2010 – Perspektiven und Herausforderungen für das „neue“ Südafrika Erstmals findet das weltweit zweitgrößte Sportereignis nach den Olympischen Spielen auf dem afrikanischen Kontinent statt. Damit verbindet das Land vielfältige Hoffnungen, die seine Position als einziges Schwellenland des afrikanischen Kontinents auch in Zukunft stärken sollen. Wie bei vielen globalen Großveranstaltungen zuvor, ist das sportliche Event eher ein Vehikel, andere Interessen durchzusetzen. Trotz Abschaffung der Apartheid vor fast 20 Jahren konnten weder die wirtschaftlichen Probleme (bis zu 30 % Arbeitslosigkeit) noch die sozial-ethnische Polarisierung zwischen den Bevölkerungsgruppen gelöst oder auch nur verbessert werden. Im Gegenteil, die Verarmung eines großen Teils der schwarzen Bevölkerung ist vorangeschritten. Symbolik Die Fußball-Weltmeisterschaft dient somit auch dazu, die weltweite Akzeptanz eines Landes zu testen, den Bekanntheitsgrad zu steigern, das historische Erbe eines Paria-Staates abzuschütteln und als Sinnbild eines benachteiligten Kontinents Symbol für die Organisationsfähigkeit Afrikas zu werden. Dem außenpolitischen und ideellen Erfolg eines Landes und in diesem speziellen Fall eines gesamten Kontinents, das in politischer und kultureller Hinsicht zusammenwachsen will, stehen innenpolitische und pragmatischere Überlegungen gegenüber, die die Fußball-WM als Big Push und Konjunkturprogramm für die heimische Wirtschaft verstehen. Bauvorhaben und regionale Bedeutung Umfangreiche infrastrukturelle Vorleistungen sind für die WM zu erbringen, seien es die Stadien, Hotels und Pensionen sowie ÖPNV-Angebote, die sowohl 4 in Qualität als auch in Quantität den Richtlinien der FIFA, dem Weltfußballverband, genügen müssen. Mehrere Großstadien wurden hierfür umgebaut bzw. neu gebaut. Einige befinden sich in zentraler Stadtlage (Bob und Swart 2009), andere in noch zur Apartheidzeit definierten schwarzafrikanischen Townships, einige in den Wachstumsund Magnetregionen wie Gauteng (Großraum Pretoria und Johannesburg), Kapstadt und Durban, andere in Peripherregionen wie Nelspruit oder Polokwane. Die WM wird hier zu einem regionalplanerischen Instrument, nicht nur die Boomprovinzen Gauteng und Western Cape zu stärken, sondern auch andere Regionen in ihrer Bekanntheit (für ausländische Gäste) und nachhaltig wirkender Infrastruktur zu fördern. Wächst Johannesburg zur Megacity und Global City Afrikas heran, sind andere Provinzen vielfach Entleerungsgebiete geblieben, die mithilfe der WM auf der Landkarte neu entdeckt werden. Inwieweit die Stadien auch im Nachhin- ein sinnvoll genutzt werden, welches Eigenleben diese futuristischen Bauinseln für das städtische Milieu haben und inwieweit sie in das soziale und funktionelle Umfeld eingebettet sind, wird von Kritikern bereits jetzt bezweifelt. Weil die Sportinteressen der einzelnen Bevölkerungsgruppen sehr unterschiedlich ausfallen (größeres Interesse an Fußball bei Personen schwarzer Hautfarbe) und die südafrikanischen Städte bis heute stark segregiert sind, zudem in ihrer Flächenausdehnung amerikanischen Dimensionen gleichen, ist die Erreichbarkeit von Stadien nicht ohne größeren Fahrtaufwand zu bewerkstelligen. Neues Green-Point-Stadion in Kapstadt, davor die Ruinen des alten Stadions, das 2007 abgerissen wurde Lokomotive für den Tourismus? Vor allem das Tourismusgewerbe soll nachhaltig gestärkt werden, obgleich diese Sparte bereits seit den 1990erJahren zu einem boomenden Sektor aufgestiegen ist. Als beschäftigungsintensiver Wirtschaftszweig im formellen und informellen Bereich kann das Gastgewerbe dazu dienen, beruflich vergleichsweise unqualifizierten Personen ein Einkommen zu garantieren. Gleichwohl ist der Tourismusbereich noch wenig „entrassifiziert“ und von Weißen dominiert (Khan 2009, Darkey und Horn 2009). Erste Pensionen und Hotels sind z. B. in Soweto, der schwarzen Vorstadt von Johannesburg, erst vor einigen Jahren eröffnet worden. Kritische Stimmen merken deshalb an, dass diejenigen (Weißen), die bereits vorher gut verdient haben, auch zuvorderst von der WM profitieren werden, und zwar einerseits diejenigen an den Spielorten, andererseits jene Anbieter, die Koppelungsbuchungen (ausländischer Gäste) in anderen Teilen des Landes entgegennehmen können. Weil Südafrika infolge der globalen Krise tiefe wirtschaftliche Einbrüche zu verzeichnen hat und das verarbeitende Gewerbe zum Teil an andere Schwellenländer vor allem in Asien abgeben musste, ist der Tourismus zu einem Allheilmittel geworden, die südafrikanische Wirtschaft zu stärken. Andere Quellen warnen davor, dass die FußballWM auch zu einem „Verdrängungseffekt“ (Cottle 2008), d. h. einem Einbruch bei finanziell betuchten Übersee-„Normal-Reisenden“ führen könnte, weil einerseits Hotelkapazitäten begrenzt sind, andererseits im Winter 2010 Reise- und Unterkunftskosten steigen. Davon betroffen sind nicht nur Südafrika, sondern auch Nachbarländer, die infolge begrenzter Flugkapazitäten (zuweilen über den Flughafen Johannesburg als größte Flugdrehscheibe des Kontinents) eher einen Einbruch in der Saison 2010 erwarten. Zudem bleibt unklar, ob die Profite im Land selbst verbleiben können, geht man davon aus, dass 35 000 spezialisierte Arbeitskräfte aus dem Ausland für das Event beschäf- tigt werden und auch ihre Einkünfte „repatriieren“. Politische Botschaften Taugt die WM zu einem erneuten Versuch von nation building, d. h. die ursprüngliche Idee der „Regenbogennation“ aus den 1990er-Jahren wieder aufzugreifen? (Labuschagne und Möllers 2009) Statistiken belegen, dass Südafrika seitdem eher von zunehmender Fragmentierung, Polarisierung und Kriminalität, von neuen Formen von Apartheid und von Ausländerfeindlichkeit geprägt ist. Immer wieder kam es in der jüngeren Vergangenheit zu xenophobischen Übergriffen. Es bedarf deshalb einer Emotionalisierung des Ereignisses seitens der Politik, der Rückeroberung einiger Teilbereiche des öffentlichen Lebens wie der „Sicherheit“ (die vielfach privatisiert ist und zuweilen dramatische Defizite ausweist), der Einbindung der Bevölkerung als Zuschauer (mit bezahlbaren Ticketsystemen für Personen aus einem Dritte-WeltKontext) oder ihrer Einbindung als Wirtschaftssubjekt, das aus dem Ereignis sichtbaren persönlichen Nutzen ziehen kann. Letzteres hat bereits im Vorfeld der WM zu sozialen Spannungen geführt: Taxifahrer mit ihren Minibussen mussten sich FIFA-Regularien von Fahrzeuggröße und Sicherheitsstandards sowie neuen Wettbewerbern wie Schnell- und Schienenbussen öffnen, weshalb es zu gewalttätigen Protesten kam. Fast nebensächlich scheint dabei der sportliche Erfolg der südafrikanischen Fußballmannschaft zu sein, der allerdings ein entscheidender Katalysator ist, die Bevölkerung positiv auf das Ereignis einzustellen bzw. in seinem Verlauf zu begleiten. Welche „Bilder“ wird die WM vermitteln? Der Politik- und Geschichtsprofessor Achille Mbembe (Khan 2009) hinterfragt zurecht, welches Image Südafrikas durch die WM vermittelt werden soll, das für das touristische Gewerbe eher in klischeehaften und folkloristischen Bildern Afrikas wie Tänzen und „wilden Tieren“ mündet als in einem aufgeklärten komplexen Bild von gesellschaftlichen Entwicklungen und Gegensätzen (Khan 2009). Mbembe vermutet eher, dass „Hochsicherheitskorridore“ ausländische Fans abschirmen werden, als dass sie in Public-Viewing-Events mit der heimischen Bevölkerung gemeinsam ein Großereignis feiern werden. Fazit Trotz der angebrachten Kritik und Skepsis kann Südafrika auf andere Großereignisse zurückblicken wie der Rugby-Weltmeisterschaft 1995, dem Africa Cup 1996 und dem Confederations Cup 2009 im Fußball. Nach diesen „Sparten“-Ereignisssen wird aber erst die WM 2010 Südafrika in das globale Interesse rücken, deren Nachhaltigkeit in anderen Ländern zu häufig verpufft ist. Literatur: Bob, U. und Swart, K. (2009): Resident perceptions of the 2010 FIFA soccer world cup stadia development in Cape Town. In: Urban Forum 20 (1), S. 47-59. Cottle, E. (2008): 2010 – ist das der Anstoß? In: afrika süd 37 (3), S. 21-22. Darkey, D. und Horn, A. (2009): Homing in(n) on the economic benefits of 2010 FIFA world cup. In: Urban Forum 20 (1), S. 77-91. Labuschagne, P. und Möllers, H. (2009): Sport und Nation Building. In: afrika süd 38 (3), S. 21-24. Khan, R. (2009): Eine WM an der Gesellschaft vorbei? Interview mit dem Geschichts- und Politikprofessor Achille Mbembe. In: afrika süd 38 (2), S. 1-2 (Beilage). 5 Diercke 360° Unterrichtseinheit Sekundarstufe II Diercke Weltatlas Magazin zu den Autoren: StR Daniel Karthe , Otto Hahn-Gymnasium Göttingen / Georg-August-Universität Göttingen, Arbeitsschwerpunkte: Geomedizin, Fachdidaktik, bilingualer Unterricht StR Matthias Stähle , Gymnasium Lindlar, Arbeitsschwerpunkte: Entwicklungsländerforschung, Bildung für nachhaltige Entwicklung, Schüleraustausch Gesundheit und Entwicklung: Südafrika und Burkina Faso im Vergleich In zahlreichen Staaten Afrikas zählen Malaria und HIV/AIDS zu den häufigsten Krankheitsursachen. Zusammen mit Defiziten im Bereich der öffentlichen Gesundheitsversorgung führen beide Infektionskrankheiten nicht nur zu einer erheblichen Reduzierung der Lebenserwartung, sondern stellen auch wesentliche Entwicklungshemmnisse dar. Dabei zeigen sich allerdings innerhalb Afrikas erhebliche räumliche Disparitäten. Gesundheit als Entwicklungsindikator und -faktor Der Gesundheitszustand der Bevölkerung zählt zu den wesentlichen Kriterien für die Beurteilung des Entwicklungsstandes eines Landes. So errechnet sich beispielsweise der Human Development Index (Diercke u S. 250.1, Diercke 2 u S. 192.1) zu einem Drittel aus der durchschnittlichen Lebenserwartung (Diercke u S. 253.4, Diercke 2 u S. 191.4). Diese liegt im Falle der afrikanischen Staaten weit unter dem weltweiten Mittel und unterschreitet selbst den Vergleichswert für Entwicklungsländer deutlich. Region Lebenserwartung Afrika 55 Jahre Entwicklungsländer 65 Jahre Industrieländer 77 Jahre Welt 69 Jahre heiten verursachten Gesundheitsprobleme sind dabei nicht nur ein Indikator, sondern auch Ursache für den Entwicklungsrückstand vieler Staaten Afrikas. So legten die Vereinten Nationen bei der Verabschiedung der Millennium Development Goals, d. h. der wichtigsten Entwicklungsziele im angehenden 21. Jahrhundert, u. a. fest, dass bis 2015 rückläufige HIV- und Malaria-Infektionsraten erreicht werden sollen. Im Zusammenspiel mit Verbesserungen im Bereich der Gesundheitsversorgung sollen diese Maßnahmen beispielsweise zu einer Reduzierung der Kinder- und Müttersterblichkeit um zwei Drittel von 1990 bis 2015 beitragen. Malaria und HIV/AIDS nehmen für Afrika dabei insofern eine besondere Rolle ein, als kein anderer Kontinent auch nur annähernd vergleichbare Fallzahlen aufweist. 33 Mio. HIV-Infizierten leben in Subsahara-Afrika. Einen besonderen Schwerpunkt bildet dabei die Republik Südafrika, in der mit 5,7 Mio. Infizierten mehr Betroffene als in jedem anderen Land der Erde leben (UNAIDS 2008). Zur Ursachendiskussion des vermehrten Auftretens von HIV/AIDS in Südafrika sind kulturelle, soziale und ökonomische Faktoren heranzuziehen: - traditionell oder religiös motivierte polygame Geschlechtsverhältnisse; - stark eingeschränkter Gebrauch von Kondomen, insbesondere in peripheren Gebieten; - s chwacher Status von Frauen und weibliche Armut, bedingt u. a. durch Bildungsdefizite und fehlende Berufschancen; - f alsches Sicherheitsgefühl infolge langer Inkubationszeiten und aufgrund hoher Kosten oft unterbleibender HIV-Tests; -M igration und die damit verbundene HIV/AIDS Die im interkontinentalen Vergleich niedrigste Lebenserwartung führt neben den Defiziten im Bildungsbereich und ökonomischer Schwäche dazu, dass 25 von 26 Staaten mit niedrigem HDI in Afrika liegen. Die durch Infektionskrank- 6 Aufgrund von mehr als 25 Mio. AIDSbedingten Todesfällen in den letzen 30 Jahren zählen Infektionen mit dem Immunschwächevirus HIV zu den drängendsten Gesundheitsproblemen der Neuzeit. Zwei Drittel der weltweit AIDS-Prävention in Südafrika lange Trennung von Partnern (daher auch hohe Durchseuchungsraten der Nachbarländer) - staatlich forcierte ‚Kultur des Schweigens’, welche die öffentliche Thematisierung von AIDS verhindert; - Stigmatisierung der Betroffenen (AIDS als „Strafe Gottes“), dadurch Erschwerung von Therapiemaßnahmen, offener Diskussion und Aufklärungsarbeit; unterbleiben vielfach aus finanziellen Gründen, aber auch mangelnder Problemkenntnis. Insbesondere in ländlichen Regionen, die bislang nur teilweise durch ein staatliches Schulwesen erfasst werden, fehlt Teilen der Bevölkerung schlicht das Wissen, dass die Vermeidung von Moskito-Stichen die wirksamste Vorbeugung gegen Malaria ist. Malaria Südafrika und Burkina Faso: zwei Fallbeispiele 60 % aller weltweiten Malaria-Infektionen, 75 % aller schweren Malariafälle und 80 % der malariabedingten Todesfälle erfolgen in den Staaten des afrikanischen Kontinents (WHO 2008a). Dies hängt nicht nur mit einem weitgehenden Scheitern der in anderen Regionen weitaus erfolgreicheren Global Malaria Eradication Campaign zusammen, sondern liegt auch an der Präsenz besonders effektiver Überträger-Moskitos (v. a. Anopheles gambiae) und der weiten Verbreitung von Plasmodium falciparum, dem Auslöser besonders schwerer Malaria-Infektionen beim Menschen. Hierzu kommt ein ungewöhnlich hohes Maß an Resistenzen sowohl auf Seiten der Malaria-Parasiten (viele Medikamente verlieren innerhalb weniger Jahre bis Jahrzehnte ihre Wirksamkeit) als auch auf Seiten der Moskitos gegen gängige Insektizide. In Kombination mit ressourcenschwachen Gesundheitssystemen führt dies dazu, dass – im Gegensatz zu HIV/AIDS – eigentlich sehr gut therapierbare Malaria-Infektionen in einem erheblichen Maße zu gesundheitlichen Einschränkungen und hohen Mortalitätsraten führen. Auch wirksame Prophylaxe-Maßnahmen, wie z. B. das Schlafen unter (imprägnierten) Moskitonetzen oder bauliche Vorrichtungen zum Schutz vor eindringenden Moskitos, Die Staaten des afrikanischen Kontinents unterscheiden sich erheblich in Hinblick auf ihren Entwicklungsstand sowie die Qualität der medizinischen Versorgung. Mit einem HDI von 0,389 zählt Burkina Faso zu den am wenigsten entwickelten Staaten der Erde, während Südafrika mit einem HDI von 0,683 im weltweiten „Mittelfeld“ liegt. Während sich in Hinblick auf Kaufkraft und Bildungswesen massive Disparitäten zeigen, liegen beide Nationen hinsichtlich der statistischen Lebenserwartung allerdings nahezu gleichauf – bei 51,5 (Südafrika) bis 52,7 Jahren (Burkina Faso). Dies sind selbst im afrikanischen Vergleich niedrige Werte (UNDP 2009). Diese auf den ersten Blick vergleichbare Situation hat allerdings höchst unterschiedliche Ursachen. Einerseits verfügt Südafrika über eine deutlich bessere medizinische Versorgung (ca. 0,77 Ärzte je 1000 Einwohner) als Burkina Faso (ca. 0,05 Ärzte je 1000 Einwohner) (WHO 2008b), andererseits gibt es erhebliche Unterschiede bezüglich der Bedeutung von HIV und Malaria. Das Thema im Unterricht Einstieg Zusammenstellung von Ursachen für die niedrige Lebenserwartung (Partnerdiskussion) Erarbeitung Beschreibung des Entwicklungsstandes beider Staaten anhand von Atlaskarten; Erläuterung der Beziehungen zwischen Entwicklungsstand und den Infektionskrankheiten HIV/Malaria (M1, M2; Aufg. 1-3) Vertiefung 1. Untersuchung der Entwicklung von Inzidenz- und Prävalenzrate (M3) 2. H erausstellung der Interdependenzen zwischen Gesundheitssektor und Entwicklung (M4, M5) 3. Detaillierte Auseinandersetzung mit den Infektionskrankheiten Malaria und AIDS (Aufg. 4) Ergebnissicherung & Diskussion - Erstellen einer Übersicht (Aufg. 4) - Diskussion einer Zukunftsprognose für die Entwicklung beider Länder (Aufg. 5) Hinweisschild am Krankenhaus Nouna, Burkina Faso („paludisme” = Malaria) Literatur: Aktionsbündnis gegen AIDS (2008): Kinder und Aids. Herausforderungen und Antworten in der Entwicklungszusammenarbeit. Tübingen. Bundeszentrale für politische Bildung (2006): Afrika verstehen lernen. Bonn. UNAIDS (2008): Report on the Global AIDS epidemic. Genf. UNDP (2009): Human Development Report 2009. New York. WHO (2008a): World Malaria Report 2008. Genf. WHO (2008b): Global Atlas of the Health Workforce. Genf. Arbeitsblätter und Lösungen finden Sie online unter: www.diercke.de/360grad 7 Autoren: StR Daniel Karthe, StR Matthias Stähle Diercke 360° 1/2010 COPY M 1 Verteilung der globalen Malaria- und HIV-Infektionen HIV-Prävalenz 2007: Weltweit ca. 33 Mio. Fälle Malaria-Inzidenz 2007: Weltweit ca. 247 Mio. Fälle 0% 10 % Afrika 20 % 30 % Asien 40 % 50 % 60 % Lateinamerika & Karibik 70 % 80 % 90 % 100 % Restliche Welt 500W M 2 Malaria und HIV in Afrika Inzidenzrate: Anzahl der jährlichen Neuerkrankungen (Fälle je 1000 Einwohner); Prävalenzrate: Anzahl der existierenden Infektionen (Fälle je 100 Einwohner) M 3 Entwicklung der Malaria- und HIV-Fallzahlen in Südafrika und Burkina Faso Malaria-Inzidenz Staat Burkina Faso Südafrika HIV-Prävalenz 2000/2001 2004/2005 2007/2008 2000/2001 2004/2005 2007/2008 29,62 ‰ 138,47 ‰ 233,6 ‰ 2,1 % 2,0 % 1,6 % 1,37 ‰ 0,28 ‰ 0,13 ‰ 16,9 % 16,6 % 18,1 % Quelle: DSW Datenreport 2009; WHO Statistical Information System; World Malaria Report 2008; Department of Health (Südafrika); Direction Générale de l'Information et des Statistiques Sanitaires (Burkina Faso). bearbeitet von: Autoren: StR Daniel Karthe, StR Matthias Stähle Diercke 360° 1/2010 M 4 COPY M 5 HIV/AIDS: Südafrikas drängendstes Problem? Malaria: Burkina Fasos drängendstes Problem? In Südafrika ist AIDS vor allem eine Krankheit der jungen Menschen. Durch die Infektionen vieler Frauen sind auch ihre Kinder infiziert. Heute liegt die Lebenserwartung bei durchschnittlich 50 Jahren, was etwa dem Stand von 1950 entspricht. Es sind nicht nur die Armen, die an AIDS sterben, sondern auch ein großer Teil der jungen Elite, der gut ausgebildeten jungen Menschen und Hoffnungsträger für die Entwicklung des Landes, ist betroffen und stirbt. Sowohl in Städten wie auch in Dörfern verändern sich die Gesellschaftsstrukturen rasant, sodass durch die Auswirkungen von HIV/AIDS auch bereits eine ganze Reihe von Betrieben beeinträchtigt ist. Dies trifft nicht nur auf die Privatwirtschaft zu, sondern auch auf staatliche und städtische Institutionen. Durch die hohe Durchseuchungsrate verringern sich nicht nur die Gewinne und das Arbeitspotenzial aller Einrichtungen, Defizite entstehen auch durch zahlreiche Besuche von Beerdigungen. Angesichts dieser negativen Folgen lagern privatwirtschaftliche Unternehmen ihre Aktivitäten zunehmend in nicht so stark betroffene Länder aus oder Firmen greifen im Bereich der ungelernten Arbeitskräfte auf Leiharbeiter zurück, um Sozialleistungen zu sparen. Die Republik Südafrika hat wegen ihrer 5,5 Millionen HIVInfizierten die Mittel zur Ausbildung von Krankenschwestern aufgestockt. Allerdings reicht das Geld nicht für deren gute Entlohnung. Daher verlassen Monat für Monat 300 ausgebildete Krankenschwestern das Land, vorwiegend nach Großbritannien. Infolge dieses Aderlasses kann der Schwesternbedarf in Südafrika nur zu 50 Prozent gedeckt werden. Mit über 3,4 Millionen Erkrankungsfällen war Malaria im Jahr 2008 häufigste Krankheitsursache in Burkina Faso. MalariaInfektionen verursachten 72 Prozent aller Krankenhausbesuche und rund ein Viertel aller Todesfälle – und dies, obwohl Malaria bei rechtzeitiger Diagnose gut behandelbar ist. Von besonderer Bedeutung ist in diesem Zusammenhang die sogenannte Malaria-Komorbidität: Menschen, die zugleich an anderen Krankheiten (z. B. HIV) oder Gesundheitsproblemen (z. B. Unterernährung) leiden, haben ein erheblich größeres Komplikationsrisiko. Neben den gesundheitlichen Problemen verursacht Malaria auch erhebliche sozioökonomische Probleme: betroffene Familien geben bis zu einem Viertel ihres verfügbaren Einkommens aus, und Malaria ist die häufigste Ursache von Arbeitsausfällen und Unterrichtsversäumnissen in Burkina Faso. Im Gegensatz zu anderen Erkrankungen, wie z. B. HIV/AIDS, variiert die Malaria-Inzidenz (Anzahl der Neuerkrankungen) erheblich von Jahr zu Jahr, da die Brutbedingungen für die Überträgermoskitos u. a. von Niederschlagsschwankungen abhängen, die in den Sahelstaaten besonders deutlich ausgeprägt sind. D. Karthe M. Stähle Aufgaben 1.Vergleichen Sie den Entwicklungsstand der Staaten Burkina Faso und Südafrika anhand folgender Merkmale: a) HDI (Diercke u S. 250.1, Diercke 2 u S. 192.1) b) Lebenserwartung (Diercke u S. 253.4, Diercke 2 u S. 191.4) c) Wirtschaftskraft (Diercke u S. 250.2) 2.Diskutieren Sie, a) inwiefern die drei oben genannten Indikatoren für die Einschätzung der Qualität des Gesundheitswesens in den beiden Staaten geeignet sind; b) welche Ursachen (außer Malaria und HIV) für die geringe Lebenserwartung in Burkina Faso und Südafrika verantwortlich sein könnten. 3.a) Beschreiben Sie die globale Verteilung von Malaria und HIV (M1, M2). bearbeitet von: b) Vergleichen die Situation in den Staaten Burkina Faso und Südafrika und versuchen Sie, die erheblichen Unterschiede zu erklären (M3, M4, M5). 4.Erstellen Sie eine Übersichtstabelle, welche die beiden Infektionskrankheiten gegenüberstellt. Gehen Sie dabei auf folgende Punkte ein (Internetrecherche): a)Ansteckungswege und -ursachen b) Gesundheitliche und sozioökonomische Folgen c) Globale Übertragungsschwerpunkte d) Präventionsstrategien 5. Südafrika und Burkina Faso haben mit 52 bzw. 53 Jahren ähnlich niedrige Lebenserwartungen, die sogar unterhalb des afrikanischen Durchschnitts liegen. Diskutieren Sie, inwiefern die Ursachen hierfür identisch sind und formulieren Sie für beide Staaten eine Zukunftsprognose. Diercke 360° Unterrichtseinheit Sekundarstufe II Diercke Weltatlas Magazin zum Autor: Prof. Dr. Ulrich Jürgens Christian-Albrechts-Universität zu Kiel Arbeitsschwerpunkte: Stadtgeographie, Einzelhandel, Südliches Afrika, Deutschland Bevölkerung, Ethnien und Postapartheid in Südafrika Die Fußball-WM 2010 rückt Südafrika in einen weltweiten positiv gestimmten Fokus. Die vielfältigen Probleme, mit denen das Land zu kämpfen hat und die teils bis heute auf dem alten System der Apartheid beruhen, werden dabei nur zu gern verdrängt. Das Ideal der „Regenbogennation“, d. h. das integrative Zusammenleben unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen, kontrastiert mit Erfahrungen einer „Neoapartheid“ und der wiederkehrenden Abgrenzung von Menschen nach sozialen und ethnischen Gesichtspunkten. Apartheid und Umbruch Ziele der Postapartheid Die Abschaffung der Apartheid, eines flächendeckenden Systems der ethnischen Ausdifferenzierung im Sinne der weißen Minderheit gegenüber der schwarzen Mehrheit, war Anfang der 1990er-Jahre eine ähnlich einschneidende Entwicklung für das südliche Afrika wie die Maueröffnung für das Zusammenwachsen Europas. Parallel zur Perestroika in Europa entwickelte sich für Südafrika eine „Pretoristroika“ heraus, die zu einer umfassenden Demokratisierung und Pluralisierung der Gesellschaft beitrug. Das System der Diskriminierung nach Hautfarbe wurde abgeschafft und Hoffnungen auf Bildung, Arbeit, Wohlstand und Gerechtigkeit für alle genährt. Das System der sog. affirmative action, d. h. der besonderen Förderung bisher benachteiligter Bevölkerungsgruppen, von black empowerment und Restitution von Grundeigentum sollten die historischen Ungerechtigkeiten gegenüber Personen schwarzer Hautfarbe ausgleichen. Letztere lebten häufig in Dritte-Welt-Bedingungen von Hüttensiedlungen, wohingegen Personen weißer Hautfarbe in einem europäisch anmutenden Erste-WeltKontext grüner Vorstädte wohnten. Ziel der neuen Mehrheitsregierung war es deshalb, die historisch gewachsenen tiefen sozialen Widersprüche entlang ethnischer Grenzen zu überwinden, stellt Südafrika neben Brasilien (gemessen anhand des sog. Gini-Index der sozialen Ungleichheit) doch eines der sozial polarisiertesten Länder der Welt dar. Die Aufhebung von Rassenschranken an Schulen und Universitäten, staatliche Wohnungsbau- und Infrastrukturmaßnahmen, um die Lebensbedingungen für den Großteil der Bevölke- Gated Community in Pretoria 10 rung zu verbessern, die bevorzugte Einstellung von Personen schwarzer Hautfarbe in den öffentlichen Dienst, analoge aber weniger erfolgreiche Quotenprogramme für die Privatwirtschaft, neue Formen partizipativer Mitgestaltung bei kommunalen Belangen waren bisher einige Instrumente, der sozialen Fragmentierung der Gesellschaft entgegenzuwirken. Ergebnisse Die bisherigen Ergebnisse sind jedoch ernüchternd. Die Arbeitslosigkeit bleibt hoch und schwankt in den Provinzen nach Schätzungen zwischen 25 und 80 Prozent. Zeitweise ist die absolute Armut (ein US$ pro Tag) sogar noch angewachsen. Die AIDS-Pandemie ist ein Bestandteil dieser Armutsentwicklung. Die Schere sozialer Ungleichheit vor allem innerhalb der schwarzen Bevölkerung hat sich weiter geöffnet. Kriminalität und Unsicherheit haben rapide zugenommen. Die Diversifikation von Kriminalität ist auch ein Ergebnis der zunehmenden Globalisierung Südafrikas, nachdem das Land seinen Paria-Status nach Abschaffung der Apartheid abgelegt hatte. Die Informalisierung der Gesellschaft ist zudem vorangeschritten, d. h. immer mehr Menschen wohnen und arbeiten „selbst organisiert“, teils als survival economists und micro-entrepreneurs, weil der Staat gewisse Funktionen nicht mehr bezahlen kann. Zwischen 1,5 und 2 Mio. (mehrheitlich weiße) Südafrikaner sollen aus Unzufriedenheit hierüber bereits außerhalb des Landes leben, andere sind aus vielen Teilen Afrikas gleichwohl neu zugewandert. Eher euro-kosmopolitisch geprägte Innenstädte in den 1960er- bis 1980er-Jahren sind afro-multikulturell dominierten gewichen. Für viele Afrikaner ist Südafrika zu einem Traumziel geworden, um den noch größeren Problemen der Heimatländer zu entrinnen. Viele von ihnen leben illegal im Land, sodass unklar bleibt, wie groß die Bevölkerung des Landes überhaupt ist. Das Thema im Unterricht Literatur: Vor dem Hintergrund der WM 2010 und entsprechender Pressemitteilungen, wie sicher oder unsicher der Ablauf dieses Megaevents erfolgen kann, wird die Transformation der südafrikanischen Gesellschaft seit den 1990er-Jahren beleuchtet. Welche Rolle spielen hierbei bis heute die verschiedenen Bevölkerungsgruppen, die auch nach Abschaffung der Apartheid der gesellschaftlichen Dynamik ihren Stempel aufdrücken? Als Einstieg dienen M1 und M2, um die aktuellen Lebensbedingungen zu charakterisieren und zu hinterfragen. Als Bausteine zum Verständnis der Bevölkerungsentwicklung und sozialer Probleme lassen sich M3 bis M7 sowie die Karten Diercke u S. 136, Diercke 2 u S. 104.4, Diercke Drei Universalatlas u S. 170/171 heranziehen. M8 kann als Fazit fungieren, inwieweit die historischen Gegensätze der Hautfarbe überwunden worden, soziale und Leistungsgegensätze an deren Stelle getreten sind. Jürgens, U. & Bähr, J. (2002): Das Südliche Afrika: Gesellschaftliche Umbrüche zu Beginn des 21. Jahrhunderts – Zusammenwachsen einer Region im Schatten Südafrikas. Gotha (Perthes Regionalprofile). Jürgens, U. & Bähr, J. (2007): Ausländer in südafrikanischen (Innen-)Städten. In: Zeitschrift für Bevölkerungswissenschaft 32 (1/2), S. 313-332 (=Festschrift für R. Mackensen). Jürgens, U. (2009): Informalisierung von governance am Beispiel des Großraums Gauteng. In: Jahrbuch Stadterneuerung 2009, S. 177-185. Jürgens, U. (2009): Brain Drain und Brain Gain im südlichen Afrika. In: Geographie und Schule 181, S. 10-15. South African Institute of Race Relations (2008): South Africa Survey 2007/08. Johannesburg. Links: www.mg.co.za www.int.iol.co.za www.statssa.gov.za Squatter in Soweto Arbeitsblätter und Lösungen finden Sie online unter: www.diercke.de/360grad 11 Autor: Prof. Ulrich Jürgens COPY Diercke 360° 1/2010 M 1 Wohnen in südafrikanischen Städten In Südafrika existieren zwei Welten nebeneinander: 60 Prozent der Bevölkerung – überwiegend schwarz und bildungsfern – verdienen weniger als 3 500 Rand (282 Euro) im Monat. Grundbesitz ist als Folge der Apartheid extrem ungleich verteilt: 1994 lebten 75 Prozent der Bevölkerung auf 13 Prozent der nutzbaren Fläche des Landes. Diese Verhältnisse tragen bis heute zur Landflucht und Slumbildung bei. Jeder zweite Südafrikaner lebt unterhalb der Armutsgrenze. „Nur sechs Prozent der Menschen, die mit 65 Jahren aus dem Berufsleben ausscheiden, können von ihrer Rente leben“, belegt ein Bericht der Vereinten Nationen. Die Mietpreisentwicklung trifft die in prekären finanziellen Verhältnissen lebende Mehrheit mit voller Wucht. „Zwischen den Jahren 2000 und 2004/2005 (…) sind die Mieten um 92 Prozent gestiegen. Die Einkommen der Arbeitnehmer dagegen nur um durchschnittlich 8,3 Prozent.“ Hier bahnt sich eine Katastrophe an. Die 2,7 Millionen neuen Wohnungen, die mit staatlichen Subventionen gebaut wurden, können sie kaum aufhalten. Nach Angaben des Wohnungsbauministeriums steigt der Bedarf um mehr als 200 000 Wohneinheiten jährlich. Zur Landflucht kommt nämlich eine Veränderung in der Bevölkerungsstruktur hinzu: Der politische Umbau des Landes zog auch eine Verkleinerung der Haushalte nach sich. In Südafrika gibt es rund 12,5 Millionen Haushalte, davon fünf Millionen in den Städten. Elf Prozent der Familien leben in Shacks und zwölf Prozent in traditionellen Hütten. Mehr als die Hälfte (56 Prozent) ist auf staatlich geförderten Wohnraum angewiesen. Unaufhaltsam werden die Ärmsten aus den Innenstädten vertrieben. Manche Räumungen erfolgen unter Vorspiegelung falscher Tatsachen – indem ein Umzug in ein „richtiges“ Haus in Aussicht gestellt wird; andere unter Anwendung von Gewalt. Der UN-Sonderberichterstatter hat bereits schwere Vorwürfe gegen die Polizei von Johannesburg und die Firma Wozani Security erhoben. Wozani kann mit seinen fünfhundert Sicherheitsleuten, die wegen ihrer Uniformen „rote Ameisen“ genannt werden, innerhalb weniger Stunden ein großes Gebäude vollständig räumen. M 2 Soziale Ungleichheit Von 1991 bis 2002 hat sich die Arbeitslosenquote in Südafrika mehr als verdoppelt: Bei der schwarzen Bevölkerung stieg sie von 23,3 Prozent auf 47,8 Prozent, bei den Weißen von vier Prozent auf 9,9 Prozent. Der Gini-Koeffizient, der die Ungleichheit der Einkommensverteilung erfasst, ist in Südafrika einer der höchsten der Welt. Er beträgt für die Schwarzen 0,72 – bereits 0,4 gelten als alarmierend, für die Weißen und Asiaten liegt er bei 0,6 und für die Mischlinge bei 0,64. Zu den Ärmsten gehören 40 Prozent der südafrikanischen Haushalte, ihr Anteil am gesamten Einkommen ist von 5,2 Prozent im Jahr 1975 auf 3,3 Prozent im Jahr 2001 gesunken. Im selben Zeitraum ist der Anteil der Reichsten – sie machen ein Fünftel der Haushalte aus – von 70,9 Prozent auf 72,2 Prozent gestiegen. Die im weltweiten Vergleich ohnehin extrem niedrige durchschnittliche Lebenserwartung ist noch weiter gesunken: Von 47,8 im Jahr 2000 auf 44,6 Jahre 2004. Und die Kindersterblichkeit (0 bis 5 Jahre) hat zugenommen: Starben im Jahr 2000 fünfzig Kleinkinder von 1 000, so waren es 2004 im Durchschnitt vier Kinder mehr. Quelle: Johann Rossouw: Ach, Mandela: Präsident Thabo Mbeki klebt an der Macht. Die Hoffnungen der Südafrikaner bleiben unerfüllt. In: Le Monde diplomatique Nr. 8098 vom 13.10.2006, Seite 7, www.monde-diplomatique.de M 3 Demographische Kenngrößen im Vergleich 1985 2008 Lebenserwartung bei Geburt 62,4 50,5 Säuglingssterblichkeit 53 45 Geburtsrate 32 22 Sterberate 8 16 AIDS-Tote (in % aller Sterbefälle) 0 49 Kumulierte Anzahl von AIDS-Toten (in Mio.) 0 HIV-Positiv (in Mio.) 0 Sterblichkeit der unter 5-Jährigen 74 2,54 5,63 (11,6 % der Gesamtbev.) 69 Quelle: South African Institute of Race Relations (2009): Fast Facts 9/2009, S. 4 Quelle: Philip Riviĕre: Wohnen in der Township. In: Le Monde diplomatique Nr. 8604 vom 13.6.2008, Seiten 9-10 , www.monde-diplomatique.de M 4a Haushalte und Familien: Anzahl kindergeführter Haushalte nach Bevölkerungsgruppen 2002 und 2007 Bevölkerungsgruppe Anzahl 2002 (2007) Anteil 2002 (2007) Schwarzafrikaner 118 000 (146 000) Coloureds M 4b Haushalte und Familien: Anzahl alleinerziehender Eltern nach Bevölkerungsgruppen 2007 Bevölkerungsgruppe Anteil Schwarzafrikaner 52 % 0,8 (0,9) Coloureds 30 % 0 (2000) 0,0 (0,1) Asiaten (v.a. Inder) Asiaten (v.a. Inder) 0 (0) 0,0 (0,0) Weiße 24 % Weiße 0 (0) 0,0 (0,0) Südafrika 44 % Quelle: South African Institute of Race Relations (2009): Fast Facts 7/2009, S. 8 und 10 bearbeitet von: 7% Quelle: South African Institute of Race Relations (2009): Fast Facts 7/2009, S. 8 und 10 Autor: Prof. Ulrich Jürgens COPY Diercke 360° 1/2010 M 5 Schulabschluss von Südafrikanern älter als 19 Jahre nach Bevölkerungsgruppen % % Schwarzafrikaner 100 100 50 50 0 0 -50 -50 0 1998 % 2006 Veränderung Coloureds ohne Abschluss 0 1998 2006 % Asiaten (v.a. Inder) 100 Klasse 8 Veränderung Weiße Klasse 12 100 höherer Abschluss 80 50 60 40 0 20 -50 0 0 1998 2006 0 Veränderung 1998 2006 Veränderung 497W Quelle: South African Institute of Race Relations (2008): Fast Facts 10/2008, S. 11 M 6 Südafrikanischer Human Development M 7 Bevölkerungsgruppen in Südafrika Index 1975-2005 1911 und 2007 1911 0,76 2007 0,74 0,72 Schwarzafrikaner 67 % 0,7 Schwarzafrikaner 80 % 0,68 0,66 Weiße 21 % Weiße 9 % 0,64 0,62 Asiaten (v.a. Inder) 3 % 0,6 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 Coloureds 9 % Asiaten (v.a. Inder) 3 % Coloureds 9 % 499W 498W Quelle: South African Institute of Race Relations (2008): South Africa Survey Quelle: South African Institute of Race Relations (2008): South Africa Survey 2007/08. 2007/08. Johannesburg, S. 47 Johannesburg, S. 6 M 8 Integration im Sport „Fußball ist Integration“, sagt Rowen Fernandez. Er ist einer von zwei Weißen in der Auswahl für den Confederations Cup. Anders sieht es auf den Tribünen aus. Zu den Ligaspielen verirren sich wenige Weiße, sie haben Angst vor Übergriffen. „Alles Klischees“, sagt Lucky Stylianou. Die WM soll helfen, auch die großen Vereine, Pirates und Chiefs, wollen ihre Zielgruppen erweitern. „Es ist wie zu meiner Zeit“, sagt Stylianou. „Die guten Spieler wollen alle zu den Kaizer Chiefs, egal welche Hautfarbe.“ In seinem Jugendteam steht kein Weißer, wieder ist er allein. „Heute hat das zum Glück andere Gründe“, sagt er und lacht. „Bei mir entscheidet ausschließlich Leistung.“ Quelle: Süddeutsche Zeitung vom 24.6.2009 Aufgaben 1. Charakterisieren Sie die aktuelle soziale Situation in Südafrika. Wer sind die Gewinner und Verlierer? (M1, M2, M5) 2. Erklären Sie, warum auch nach Abschaffung der Apartheid in der amtlichen Statistik an der Unterscheidung in Bevölkerungsgruppen festgehalten wird. (M4, M5) 3. Beschreiben Sie die Auswirkungen der AIDS-Pandemie in Südafrika. (M3, M6) 4. Nennen Sie Argumente, die für und gegen ein verbessertes bearbeitet von: Zusammenleben der Bevölkerungsgruppen sprechen. (M1, M2, M5, M8) 5. Wie hat sich die südafrikanische Bevölkerung langfristig und räumlich differenziert entwickelt? (Diercke u S. 136, Diercke 2 u S. 104.4, Diercke Drei Universalatlas u S. 170/171 sowie M3, M7) 6. Erklären Sie die Territorialstrukturen Südafrikas 1994 und 2007. Was hat sich geändert und warum? (Diercke Drei Universalatlas u S. 170.5 und 171.6) Diercke 360° Unterrichtseinheit Sekundarstufe I Diercke Weltatlas Magazin zur Autorin: Prof. Dr. Christiane Meyer Leibniz Universität Hannover, Arbeitsschwerpunkte: ethische Urteilskompetenz, bilingualer Geographieunterricht, interkulturelles Lernen Die Fußball-WM 2010 in Südafrika – Host City Johannesburg (Vorschlag für bilingualen Geographieunterricht) Südafrika ist bei vielen von uns verbunden mit der Geschichte der Apartheid bzw. Rassentrennung, die durch diverse Gesetzesmaßnahmen konsolidiert wurde. Zudem denken viele an die Siege der Kämpfer gegen die Apartheid, nicht zuletzt des African National Congress unter Führung von Nelson Mandela, aber auch an die Verluste über die begangenen Verbrechen gegen die Menschlichkeit, unter anderem beim Soweto-Aufstand 1976. Die Vergangenheit Südafrikas wird auch die Besucher der FußballWM 2010 nicht unberührt lassen. Folgen der Apartheid Eine berühmte Persönlichkeit, die in Südafrika Ende des 19. Jahrhunderts unliebsame, aber prägende und nachhaltige Schlüsselerlebnisse hatte, ist Mahatma Gandhi (1869-1948). Wir alle wissen, welche Haltung und Entwicklung für Indien daraus resultierte. Es mussten noch viele Jahrzehnte vergehen und es haben viele Kämpfer für die Freiheit ihr Leben lassen müssen, bis die Apartheid in Südafrika abgeschafft wurde. Eindrucksvoll hat der Journalist Donald Woods seine Freundschaft mit Steve Biko (1946-1977), dem charismatischen Begründer der Black-ConsciousnessBewegung in Südafrika dokumentiert. Biko starb wie viele andere ähnlich denkende und aktive Südafrikaner unter mysteriösen Umständen. Der US-amerikanische Film „Schrei nach Freiheit“ (1987) von Richard Attenborough erinnert an den Befreiungskampf und zeigt auf, dass es den Kolonialherren Großbritanniens nicht gelungen ist, den Willen und die Würde der für die Freiheit kämpfenden Afrikaner zu beherrschen – damit waren sie aus humanistischer Perspektive die Verlierer in diesem ungleichen Kampf. Es ist nicht nur die Aufgabe von Geographielehrkräften, diese Phase Südafrikas zu problematisieren und den Schülerinnen und Schülern Hintergründe und politische Maßnahmen in der Apartheid mit den räumlichen Folgen aufzuzeigen. Johannesburg als bedeutender WM-Austragungsort! Für Südafrika ist es eine große Chance und Ehre, Austragungsnation der Fußball-Weltmeisterschaft zu sein. Johannesburg bekommt mit Soccer City als Austragungsort des Eröffnungs- und Finalspiels und der Eröffnungs- und Abschlusszeremonien sowie weiterer sieben Spiele im Verlauf der Weltmeisterschaft eine besondere Rolle zugewiesen. Daher lohnt es sich, einen Blick auf die Lage von Soccer City in der räumlichen Struktur Johannesburgs zu werfen und darauf, was diese Stadt außer Fußball an Besonderheiten mit ihrer Ausstattung und historischen Entwicklung nicht nur den fußballbegeisterten Touristen zu bieten hat. Dabei ist vor allem das Apartheid-Museum ein besonderer Ort, der an die traurige Geschichte der Apartheid erinnert. An der eigenwilligen Architektur sind besonders die sieben Säulen zu beachten, deren Beschriftung die Ziele der Post-Apartheid versinnbildlichen: „Democracy“, „Equality“, „Reconciliation“ und „Diversity“ als unmittelbare Erkenntnis aus der Apartheid-Zeit und als Eckpfeiler für die zukünftige Gesellschaft. „Responsibility“ und „Respect“ als Haltung jedes Einzelnen sich selbst und anderen gegenüber. Wenn wir uns daran orientieren, dann können wir „Freedom“ als persönliche und bürgerliche Freiheit bzw. als innere und äußere Freiheit in der Gesellschaft erreichen. Die Säulen symbolisieren den „ethischen Kompass“ der Gesellschaft. Die Zahl Sieben für die Zahl der Säulen ist kein Zufall, denn Sieben ist eine besondere Zahl. Sie ergibt sich z. B. aus den vier Kardinaltugenden der Antike mit den Tugenden „Klugheit” bzw. „Weisheit”, „Mäßigung” und der mit allen dreien verbundenen „Gerechtigkeit” sowie den drei christlichen Tugenden des Mittelalters „Glaube”, „Liebe”, „Hoffnung”. Fußball spielende Kinder im Township Soweto 14 Das Thema im bilingualen Unterricht In afrikanischen Ländern spielt der Sport, vor allem das Fußball-Spielen, eine große soziale Rolle. Über ihn können die Menschen aller Nationen verbunden werden. So wird es auch in einem Poster zur Weltmeisterschaft zum Ausdruck gebracht, das als Aufhänger für die Unterrichtseinheit in englischer Sprache dienen kann. Bevor das Poster genauer analysiert wird, sollte vorab eine Meinungsabfrage (opinion trend) stattfinden: Würdest du gerne zur Fußballweltmeisterschaft nach Johannesburg fahren? Nenne Gründe für deine Meinung. Diese Meinungsabfrage sollte auf einem Meinungsstrahl festgehalten werden und zum Ende der bilingualen Unterrichtseinheit noch einmal hervorgeholt werden. Erarbeitung Die Symbolik im Poster (M2) soll als Aufhänger dienen, um mit den folgenden Materialien zu untersuchen, ob bzw. inwieweit diese propagierte Diversität und Akzeptanz in der Vergangenheit in verschiedenen Perspektiven auf die Apartheid und in den gegenwärtigen räumlichen Strukturen Johannesburgs zum Ausdruck kommt. Die Karte aus dem Diercke International Atlas wird somit zunächst nur auf die sozialen Disparitäten beschrieben. Durch den Vergleich von Karte und Modell der Postapartheid-Stadt (vgl. Heineberg 2006, S. 327ff.) können die Schüler mit dem Modell zum einen die sozialen Disparitäten untermauern (u. a. aufgrund der eingezeichneten Wohngebiete; vgl. z. B. Diercke u S. 136.4, Diercke International Atlas u S. 161.3), zum anderen wird aber auch die Bedeutung der Goldminen als zusätzliche Information der Karte entnommen. Hiermit ist ein Übergang geschaffen, um die Stadt Johannesburg aus touristischer Perspektive zu beleuchten – die in Aufgabe 6 angegebene Website geht auch auf die Bedeutung der Goldminen ein. Nach einer Vertiefung in Hinblick auf das touristische Potenzial von Johannesburg, das Problem der Sicherheit sowie Informationen über Soccer City, sollen die Schüler abschließend einen begründeten Standpunkt vertreten, ob sie zur Fußball-Weltmeisterschaft nach Johannesburg fahren würden oder nicht. Unterrichtsziel Das vorrangige Ziel der Unterrichtseinheit ist somit, einen Beitrag zur ethischen Urteilskompetenz zu leisten. Die von den Schülern getroffene Entscheidung soll auf der Grundlage von erworbenen Kenntnissen und persönlicher Bewertung erfolgen. Apartheid Museum in Johannesburg. Anordnung der Säulen sowie Abstände zwischen ihnen: Demokratie, Versöhnung/ Gleichheit (hier nicht zu sehen) und Diversität sind politisch festgehalten. Verantwortung und Respekt müssen gesellschaftlich erreicht werden, sodass schließlich – wenn alle sich daran orientieren – in Zukunft Freiheit herrscht. Hintergrundinformationen zu dem Poster (M2) In der Skyline wird der Hillbrow Tower (nach einem Stadtteil in Johannesburg) bzw. der Telkom Joburg Tower, also ein Fernsehturm Johannesburgs und mit 270 Metern eines der höchsten Bauwerke auf dem afrikanischen Kontinent, dargestellt. Neben der Skyline links sind dornige Akazien der Savannen, die auch Mimosen genannt werden (vgl. Aussage von Mandela in M4), dargestellt. Es handelt sich vermutlich um Acacia tortilis, die oft auch als „umbrella thorn“ bezeichnet werden und charakteristisch für die Savannen Afrikas sind. Das Blasinstrument ist die Vuvuzela, ein Symbol des südafrikanischen Fußballs. Sie ist bei Fußballspielen in Südafrika äußerst populär und sorgt beim Spiel für einen entsprechenden Hintergrundlärm. Über die Symbolik der RegenbogenNation und -farben können die Schüler zunächst Vermutungen äußern, bevor ihnen über den Text mehr Informationen gegeben werden. Auf den Punkt gebracht bedeuten die Farben „Frieden“ und „Diversität“ – darin inbegriffen die Akzeptanz und das Miteinander-Leben unterschiedlicher Ethnien, Rassen und sozialer Gruppen. Literatur: Heineberg, H. (2006): Stadtgeographie. 3. aktualisierte und erweiterte Aufl., Paderborn. Für Anregungen möchte ich Norma Kreuzberger, Lohmar, danken. Arbeitsblätter und Lösungen finden Sie online unter: www.diercke.de/360grad 15 Autorin: Prof. Dr. Christiane Meyer Diercke 360° 1/2010 M 1 Opinion COPY M 4 The Rainbow Nation – Symbolic Identity of South Africa I would like to visit the games in Johannesburg: Gladly By all means Unwillingly I don’t know By no means M 2 Poster Rainbow Nation is a term (...) to describe post-apartheid South Africa after apartheid rule officially ended after South Africa‘s first fully-democratic election in 1994, which was won by the African National Congress (ANC). The phrase was elaborated upon by President Nelson Mandela in his first month of office, when he proclaimed: ”Each of us is as intimately attached to the soil of this beautiful country as are the famous jacaranda trees of Pretoria and the mimosa trees of the bushveld – a rainbow nation at peace with itself and the world“ (cited in Manzo 1996, p. 71). The term describes the unity of multi-culturalism and the coming-together of people of many different races, in a country once identified with the strict division of white and black (which is called apartheid). The colours are simply said to symbolise the diversity of South Africa‘s usually unspecified cultural, ethnic or racial groups. modified and reduced from http://en.wikipedia.org/wiki/Rainbow_Nation M 5 The film ”Cry freedom“ M 3 Vuvuzela: SA football‘s beautiful noise What‘s plastic, a metre long, brightly coloured and sounds like an elephant? It‘s the vuvuzela, the noise-making trumpet of South African football fans, and it‘s come to symbolise the sport in the country. (...) Describing the atmosphere in a stadium packed with thousands of fans blowing their vuvuzelas is difficult. Up close it‘s an elephant, sure, but en masse the sound is more like a massive swarm of very angry bees. reduced from www.southafrica.info/2010/vuvuzela.htm Cry Freedom is based on the true story of Steve Biko, the charismatic South African Black Consciousness Movement leader, and Donald Woods, the liberal white editor of the Daily Dispatch newspaper. After Biko was arrested and killed while in police custody, Woods wrote a book entitled Biko exposing police complicity in his death. When Biko first appears in the film, he has already been ”banned“ by the South African government. ”Banning“ meant he was not allowed to be in the same room with more than one other person outside his immediate family, and not allowed to write anything for either public or private consumption. Additionally, he was not allowed to leave his defined banning area. Initially, Woods is critical of Biko‘s views and actions in his newspaper but is persuaded to meet with him. Biko invites Woods to visit a black township to see the impoverished conditions and to witness the effect of the government imposed restrictions which make up the apartheid system. Woods begins to agree with Biko‘s desire for a South Africa where blacks have the same opportunities and freedoms as those enjoyed by the white population. As Woods comes to understand Biko‘s point of view, a friendship develops between them. The film ends with a long list of anti-apartheid activists who died while in police custody, together with the causes of death given by the police at the time. These include one who supposedly died of ”self-strangulation“, two who were said to have fallen down stairs, and many who were claimed as ”suicidal hangings“. modified and reduced from http://en.wikipedia.org/wiki/Cry_Freedom bearbeitet von: Autorin: Prof. Dr. Christiane Meyer Diercke 360° 1/2010 M 6 Statements about apartheid COPY M 8 Johannesburg‘s main tourist attraction? Its shameful and violent past ”The most potent weapon in the hands of the oppressor is the mind of the oppressed.“ Steve Biko ”You can blow out a candle / But you can‘t blow out a fire / Once the flames begin to catch / The wind will blow it higher.“ Peter Gabriel (He tells the tale of Steve Biko in his Song ‘Biko‘, on his 1980 album Peter Gabriel, released in 1980.) M 7 Model of the Post-Apartheid City Sq Alexandra Sq Go to Cape Town for the waterfront, for Table Mountain and for the wine country. Go to Johannesburg for ... what, exactly? In Cape Town, we‘ll relax with sunshine and chardonnay in one of the world‘s great holiday destinations; in Johannesburg, we‘ll probably get mugged. If a first-time visitor asks me what to do in Johannesburg what can I say? Twenty years ago, maybe not very much. But now, the city has a simple selling point: the apartheid heritage industry. (...) The Apartheid Museum sits cheek by jowl with Gold Reef City, a peculiar South African theme park. Cape Town has Robben Island, but Johannesburg has Constitution Hill, which is every bit as chilling. It includes the former women‘s prison and Number Four jail, where black men were raped, forced to defecate in front of fellow prisoners at lunch and made to perform a bizarre naked dance before offering their rectums for inspection. Source: David Smith, 27 October 2009. In: The Guardian, Sq www.guardian.co.uk/world/2009/oct/27/johannesburg-apartheid-tourism-southWestbury africa (reduced by Christiane Meyer) Mayfair Sq Sq Sq Soweto Eldorado Park Lenasia City and city fringe industry Gated communities tertiary subcentres important roads railway Residential areas with predominantly non-white population Blacks Residential areas with predominantly white population higher social classes higher middle class and upper class lower social classes middle class Coloureds lower middle class and lower class higher social classes lower social classes Indians / Asians Residential areas with predominantly ”mixed-racial” population ”mixed-racial” population higher social classes lower social classes Sq informal housing, esp. squatters Source: Jürgens and Bähr (Kiel) M 9 Take a seat at Soccer City Soccer City will host the opening and final matches of the 32-nation football tournament. It will also host the opening and closing ceremonies. It is the World Cup‘s flagship stadium and the country‘s top football venue. Five first-round matches, one second-round match and a quarter-final will be played on its pitch. Soccer city lies just outside Soweto (South-WesternTownship), where 40 per cent of Johannesburg’s population live. And Johannesburg has another match venue, making it the main host city for the World Cup. Ellis Park (today CocaCola Park), one of Joburg‘s best-known stadiums, will host five first-round matches, a second round match and one quarterfinal. written by Ndaba Dlamini, 19 October 2009, www.joburg.org.za/fifaworldcup/ content/view/3427/276/ (reduced and modified by Christiane Meyer) Tasks: 1. Would you like to visit the games in Johannesburg? (M1, M2) 2. Describe the poster. What do the elements on the poster stand for? (M2, M3, M4) 3. Characterize the actions in times of apartheid in South Africa. What is meant by the title “Cry freedom” and the statements of Steve Biko and of Peter Gabriel? (M5, M6, www.clarityfilms.org/joburg/story1.html) 4. Describe the map in Diercke International Atlas u S. 161.3 as to the distribution of ethnic groups and the population density in the residential areas. 5. Compare Diercke International Atlas u S. 161.3 with the model of the Post-Apartheid City (M 7). Which more information do you get from both? Formulate a conclusion regarding the end of apartheid. bearbeitet von: 6. Apart from football: Why could it be interesting or risky for tourists to visit Johannesburg? Work in groups. Every group deepens one of the topics on the website http://www. southafrica-travel.net/north/a1johb02.htm (furthermore M8), one group analyses safety (e. g. http://www.guardian. co.uk/world/2009/sep/22/south-africa-worldcup-crimefears). Every group gives a short presentation in the class. (see also Diercke International Atlas u S. 161.3) 7. Explain the site and meaning of Soccer City for the World Cup 2010. (M9 and Diercke International Atlas u S. 161.3) 8.Have a look at your opinion trend from task one. What will be your answer now? Write down a well-founded own viewpoint. Diercke 360° Mit Diercke WebGIS nach Südafrika! Das WebGIS des Diercke Internetportals bietet neue Kartendienste zur Fussball-WM in Südafrika, mit denen man sich virtuell als WM-Tourist im Land bewegen und es mit Blick auf seinen Naturraum und die sozioökonomische Situation der Bevölkerung näher kennenlernen kann. Die Fussball-Weltmeisterschaft 2010 rückt näher und bietet eine gute Gelegenheit, sich im Erdkunde-Unterricht mit Südafrika zu beschäftigen. Dabei geht es neben dem Kennenlernen der Austragungsorte, Stadien und der weltweiten Verteilung der Teilnehmerländer vor allem um eine ganzheitliche Betrachtung des Landes mit Blick auf seine Topographie, das Klima, die Landschaftszonen, Wirtschaft, Infrastruktur und Bevölkerung. Daneben steht die Entwicklung seit dem Ende der Apartheid 1994 im Vordergrund, besonders hinsichtlich der sozioökonomischen Situation der Bevölkerung. Zu diesen Themen und Fragen bietet das Diercke WebGIS umfassende Informationen und Antworten. Webbasierte, geographische Informationssysteme (GIS) erlauben grundsätzlich, geographische Räume als Verknüpfung von Karte und Sachinformation wahr zu nehmen. Letztere stehen ja als Zahl oder Text immer hinter den Symbolen einer Karte, werden aber in gedruckten Karten selten oder nie angezeigt (höchstens in 18 Form eines Diagramms oder einer Tabelle). Mit WebGIS können sie hingegen jederzeit abgerufen und mittels Fragestellungen und Hypothesen zusammenhängend analysiert werden. Durch diese konkrete Handlungsorientierung wird der Kompetenzbereich „Räumliche Orientierung“, den WebGIS in erster Linie abdeckt, erweitert. Am Ende steht ein geographischer Erkenntnisgewinn, der sich aus dem passgenauen Zuschnitt von raumbezogenen Sachdaten speist, mit denen WebGIS die gestellte Frage oder Hypothese beantwortet. Ein Beispiel: Wir fragen uns, ob die durchschnittliche Haushaltsgröße der 2000 neu gebildeten Großgemeinden im Zusammenhang mit der Verteilung von Bevölkerungsgruppen steht (Schwarze, Coloureds, Weiße, Asiaten). Die Hypothese ist, dass in Großgemeinden mit einem besonders hohen schwarzen Bevölkerungsanteil die Zahl der Personen je Haushalt deutlich höher ist als in Großgemeinden mit einem durchschnittlichen schwarzen Bevölkerungsanteil (= 78,9%). Zur Beantwortung der Frage bzw. Überprüfung der Hypothese nehmen wir einen schwarzen Bevölkerungsanteil von mindestens 90% und eine Haushaltsgröße mindestens 5,0 Personen an (der Durchschnitt für Südafrika liegt bei 3,9). Wir verwenden die Funktion der Attributabfrage und geben folgenden Term ein: besonders kleine Haushaltsgrößen durchführt (3,0 und weniger Personen), werden 15 bzw. 13 Großgemeinden selektiert. Insgesamt gibt es jedoch 27 Großgemeinden in denen durchschnittlich drei oder weniger Personen pro Haushalt wohnen. Bei diesen beiden Bevölkerungsgruppen ist der Zusammenhang zur Haushaltsgröße also weniger stark ausgeprägt. Auch das im Kartenbild gelb hervorgehobene Raummuster der beiden Abfragen bringt ein weitgehend übereinstimmendes Ergebnis: Das Ergebnis wird in der Karte gelb markiert und die Tabelle zeigt die Sachdaten für die ausgewählten Großgemeinden: Südafrikanische Großgemeinden mit einem Anteil weißer Bevölkerung von ≥ 12% und einer Haushaltsgröße von max. drei Personen 39 der insgesamt 257 Großgemeinden erfüllen die formulierte Bedingung. Mit einer zweiten Abfrage lässt sich ermitteln, wie viele Großgemeinden überhaupt 5,0 oder mehr Personen je Haushalt aufweisen. Es sind 43 und damit nur vier mehr als die vorhergehende Selektion. Damit steht fest: Großgemeinden mit einem besonders hohen schwarzen Bevölkerungsanteil weisen tatsächlich eine deutlich höhere Personenzahl je Haushalt als im SüdafrikaDurchschnitt auf. Bevölkerungsgruppe und Haushaltsgröße stehen also in einem engen Zusammenhang. Inhaltlich ist das Ergebnis auf Kinderreichtum und/oder das Zusammenleben mit Großeltern und meist unverheirateten Verwandten (Tante, Onkel) in einem Haushalt zurückzuführen. Wenn man dieselbe Abfrage für Weiße und Coloureds (jeweils ≥ 12% – der Südafrika-Durchschnitt liegt bei 9,5% bzw. 9,0%) und für Südafrikanische Großgemeinden mit einem Anteil der Coloureds von ≥ 12% und einer Haushaltsgröße von ebenfalls max. drei Personen Neben solchen Mehrfachabfragen kann mit dem Diercke WebGIS auch die Klassifikation eines Kartenthemas verändert (Klassengrenzen, Farben, Beschriftungen) oder ganz neu gestaltet und auch individuell gespeichert werden. Darüber hinaus lassen sich weitere Informationsebenen als Schraffuren und/oder Diagramme überlagern und gestalten, so dass mit eigenständig entwickelten Kartogrammen gearbeitet werden kann. Mit diesen einfachen bis komplexen Funktionen ist eine Lernprogression möglich, die von Klasse 5/6 bis in Klasse 9 und höher reicht. 19 Diercke 360° Diercke International Atlas Learning with maps. Diercke International Atlas inkl. Registration Key und Map Code ISBN: 978-3-14-100790-9 Prüfexemplar 10,- € u Subskriptionspreis 19,95 € 25,95 € (ab 01. Mai 2010) Subskriptionspreis 19,95 € bis zum 30. April 2010 auch auf Klassensatzbestellungen 20 Gute Gründe für Schulen, sich jetzt für einen Klassensatz zu entscheiden! Sprachkompetenz „Der Diercke International Atlas ist der erste Schulatlas, der aus der Perspektive ‚Englisch als Fremdsprache‘ entwickelt wurde. Englische Landeskunde kann nun im Unterricht anschaulich gestaltet und authentisch vermittelt werden. Schauplätze aus Unterrichtstexten und die Geschichte Großbritanniens sind nun konkret für die Schülerinnen und Schüler nachvollziehbar. Ein Klassensatz von diesem Atlas sollte für den Englischunterricht zur Verfügung stehen.“ Dieter Haupt, Studiendirektor am Theodor-Heuss-Gymnasium Wolfenbüttel, Fachberater für Englisch und bilingualen Unterricht bei der Landeschulbehörde in Niedersachsen Kartenkompetenz „Im bilingualen Unterricht lassen sich Schülerinnen und Schüler leichter über klare bildhafte Karten zum Sprechen anregen. Der Diercke International Atlas motiviert Schülerinnen und Schüler optimal, in das Unterrichtsgespräch einzusteigen und Kartenarbeit für sich zu entdecken. Die didaktisch-methodische Karteneinführung ist einzigartig in ihrer Vielfältigkeit. Der eigens für den Atlas eingerichtete Internetauftritt bietet eine Vielzahl englischsprachiger Informationen zu den jeweiligen Karten.“ Nadine Diekmann-Boubaker, Studienrätin am Oberharz-Gymnasium Braunlage, Fächer Erdkunde/Deutsch; Mitarbeiterin in der Arbeitsgruppe Geomatik an der Ruhr-Universität Bochum Orientierungskompetenz „Der Diercke International Atlas bietet für nahezu jedes Unterrichtsfach Karten, die zur Orientierung bei raumbezogenen Unterrichtsthemen beitragen. Er ist das perfekte Handwerkszeug für Schülerinnen und Schüler, um sich die Themen unserer globalisierten Welt zu erschließen. Die englischsprachigen Fachbegriffe können die Schülerinnen und Schüler direkt bei Ihrer Internetrecherche für eigene Präsentationen und Referate nutzen.“ Prof. Dr. rer. nat. Reinhard Hoffman, Lehrstuhlinhaber Geographie und ihre Didaktik an der Universität Trier; Arbeitsschwerpunkte u. a. Grundfragen der Geographiedidaktik, bilingualer Geographieunterricht Interkulturelle Kompetenz „Vor dem Hintergrund der Globalisierung ist es für Schülerinnen und Schüler heute unabdingbar, ein Weltbild zu entwickeln, das über den unmittelbaren Erfahrungsbereich hinaus geht. Die vielfältigen fachlichen und räumlichen Perspektiven der Atlaskarten können in der Schule in unterschiedlichen Fächern dabei helfen. Viele Schulen haben Partnerschulen im europäischen Ausland. Der Diercke International Atlas bietet hierzu die ideale Basis für einen gegenseitigen Informationsaustausch zu landeskundlichen und geographischen Themen.“ Dimo M. Rischke, Autor bilingualer Schulbücher, Essen 21 Diercke 360° Sprach- und Kartenkompetenz Ein Atlas komplett auf Englisch: Der Diercke International Atlas wurde speziell für den englischsprachigen Unterricht konzipiert und spricht mehrere Fächer an. Anschaulichkeit: Mithilfe von Bildern und einem ausführlichen Glossar wird Einsteigern ein Grundwortschatz zu raumbezogenen Begriffen und Fragestellungen bereitgestellt. Versprachlichung: Die 20-seitige „Map Introduction“ unterstützt Schülerinnen und Schüler bei der Kartenarbeit in englischer Sprache. Verbildlichung: In dieser umfangreichen Atlaseinführung finden sich englischsprachige Fachbegriffe mit Erläuterungen und erklärenden Grafiken. 22 Learning with maps: Das Konzept des Atlas basiert auf der Erkenntnis, dass die Bildhaftigkeit von Karten dem nachhaltigen Spracherwerb förderlich ist. Map Introduction: Die physische Karte ist die Leitkarte im Diercke International Atlas. Eine leicht verständliche Einführung erklärt wichtige Legendenbegriffe auf Englisch. Fachübergreifend: Die thematischen Karten sind auf Fächer wie Geographie, Geschichte, Wirtschaft, Politik, Naturwissenschaften, Religion und Englisch zugeschnitten. Ihre Lesart wird sorgfältig erläutert. Kartenkompetenz: Die systematische Aufbereitung des methodischen Vokabulars erleichtert den Erwerb von Karten- und Orientierungskompetenz. 23 Diercke 360° Europagedanke und Unterricht in englischer Sprache Europäische Identität: Der Diercke International Atlas hat das geeinte Europa im Fokus. Besonderes Augenmerk liegt deshalb auf der Geschichte und Gegenwart Europas. Europäische Geschichte: Der Geschichtsabriss zeigt neben Übersichtskarten auch Städte und Landschaften in ihrer historischen Entwicklung. Map Code: Ein Code oben auf jeder Doppelseite bietet einen schnellen Zugriff auf die Hintergrundinformationen in englischer Sprache zu jeder Karte auf www.diercke.com Großer Europateil: Die vielen Übersichten zu Europa werden durch Fallbeispiele ergänzt. Diese greifen Fragestellungen aus allen Fächern auf, auch die des Englischunterrichts. 24 Europa regional: Die großen Regionen Europas werden auf Themenseiten behandelt, die auf die Lehrpläne für den bilingualen Sachfachunterricht sowie den Englischunterricht abgestimmt sind. Bilingualer Einsatz: Die ausgewählten Themen eignen sich nicht nur für den durchgängigen, sondern auch für den modular erteilten bilingualen Unterricht. Deutschland in Europa: Im Atlas wird Deutschland im europäischen Kontext betrachtet. Die Karten zu Deutschland befinden sich daher im Europateil. Europa wächst zusammen: Woran wäre das deutlicher zu zeigen, als am Beispiel Deutschlands? Hier steht die Wirtschaft von 1979 und von 2009 zum Vergleich. 25 Diercke 360° Ein Atlas für alle Fächer Physische Karten auf Englisch: Jetzt zeigt Diercke die Welt in der Sprache der Globalisierung – in klaren physischen Karten mit hilfreichen Legenden. Besserer Vergleich: Leicht teilbare und einheitliche Maßstäbe gewährleisten korrekte Größenvorstellungen. Zum Vergleich stehen auch europäische Staatenkonturen parat. Themen-Doppelseiten: Die anschaulich aufbereiteten Themen-Doppelseiten sind durch ihre Vielseitigkeit in verschiedenen Fächern einsetzbar. Bilder, Grafiken, Illustrationen: Großzügige Karten stehen im Mittelpunkt; Grafiken und Schaubilder unterstützen das Erarbeiten englischsprachiger Begriffe. 26 Atlasarbeit leicht gemacht Historisch-geographische Betrachtung: Speziell aufbereitete Doppelseiten bilden den historischen Wandel von Räumen sowie politische Entwicklungen ab. Zeitstrahl auf Englisch: Der Zeitstrahl dient der Einordnung historischer und politischer Karten und verortet wichtige Ereignisse in den jeweiligen Zeitabschnitten. Materialvielfalt: Zahlreiche Illustrationen, Grafiken und Bilder erleichtern es, Einstiege in die Kartenthemen zu finden und Zusammenhänge zu erschließen. Binnendifferenzierung: Die abgestimmten Atlasmaterialien ermöglichen vielfältige Aufgabenstellungen für einen binnendifferenzierten Unterricht. 27 Diercke 360° Klimahaus® Bremerhaven 8° Ost Das Klima und der Klimawandel stehen im Mittelpunkt einer neuartigen Wissens- und Erlebniswelt, die im Sommer in Bremerhaven eröffnet hat. Das Klimahaus® Bremerhaven 8° Ost bietet nicht nur das einzigartige Erlebnis einer Reise durch die Klimazonen der Erde – auch in den drei weiteren Ausstellungsbereichen versteht sich das Haus als außerschulischer Lernort mit umfassenden Bildungsprogrammen rund um Wetter, Klima, Klimaforschung und Klimawandel. Die Reise um die Erde dauert nur wenige Stunden. Vom Hauptbahnhof in Bremerhaven führt sie durch die Schweizer Alpen auf eine Kräuterwiese auf Sardinien, durch die Halbwüste der Sahelzone im Niger und von dort weiter in den nächtlichen Regenwald Kameruns. Nach einem Zwischenstopp geht es weiter durch die Eiseskälte der Antarktis an den Südseestrand auf Samoa, quer durch die Tiefsee in die Tundra Alaskas und schließlich über die Nordsee-Hallig Langeneß zurück nach Bremerhaven. Verbindendes Element aller Orte ist der Längengrad 8°34’ Ost, auf dem das Klimahaus® in Bremerhaven steht bzw. 171°26’ West auf der „Rückseite“ der Erdkugel. In den naturnah oder als künstlerische Anmutung gestalteten Kulissen spüren die Besucher des Klimahaus® Bremerhaven 8° Ost die klimatischen Verhältnisse an den Originalschauplätzen; doch mit der aufwendigen Inszenierung auf rund 5000 Quadratmetern Fläche wollen die Klimahaus®-Betreiber mehr als nur ein ungewöhnliches Erlebnis bieten: „Wir möchten die faszinierende Vielfalt unsere Erde zeigen und dabei deutlich machen, wie das Klima das Leben der Menschen prägt“, sagt Sandra Heiting, im Klimahaus® für die Koordination der Bildungsarbeit zuständig: „Zugleich möchten wir unsere Besucher neugierig machen, mehr über den Themenkomplex zu erfahren und Zusammenhänge speziell auch für den Klimawandel zu verstehen.“ Wer auf diese Weise für eines der wichtigsten Themen unserer Zeit sensibilisiert worden ist, kann am Ende der vierteiligen Ausstellung konkrete Tipps für eigene Beiträge zum Klimaschutz mit nach Hause nehmen. Den beiden afrikanischen Stationen – Niger und Kamerun kommt in der Gesamtinszenierung der „Reise“ eine besondere Rolle zu. Zum einen stellen sie zwei klimatische Extreme des schwarzen Kontinents dar: Der buchstäblich staubtrockene Niger mit Temperaturen um +38°C und im Gegensatz dazu der subtropische Teil Kameruns, der bei ähnlich hohen Temperaturen in einem Überfluss an Wasser und damit auch an Pflanzen zu ertrinken scheint. Zum anderen zeigen sie auf besonders anschauliche Weise Ursache und Wirkung des vom Menschen ausgelösten Klimawandels: In Kamerun sind es die massiven Abholzungen des Regenwaldes, durch die ein wesentlicher Kohlendioxid-Speicher vernichtet und damit ein Beitrag zur Erderwärmung geleistet wird. Im Niger ist es das durch den Klimawandel ausgelöste Fortschreiten der Sahelzone, in deren Sand nach und nach das Leben im mittleren Afrika versinkt. Beide Entwicklungen sind nicht nur durch anschauliche Installationen und beeindruckende Kulissen dargestellt, sondern vor allem in Erzählungen von Bewohnern der jeweiligen Region dokumentiert, die der israelisch-amerikanische Dokumentarfilmer B.Z. Goldberg mit seiner Kamera festgehalten hat. 28 Trotz des hohen Anspruches und der klaren Mission des Hauses gibt es in dem insgesamt rund 12 000 Quadratmeter großen Ausstellungskomplex keine mahnenden Hinweise zum Klimaschutz, die mit erhobenem Zeigefinger ausgesprochen werden. „Unser Ansatz ist es, Wissen auf spielerische Weise und mit viel Spaß vermitteln“, sagt Heitings Kollegin Nadja Tietjen. Neben der erlebnisorientierten „Reise“ finden sich im Klimahaus® dafür drei weitere Ausstellungsbereiche: Die „Elemente“ führen mit mehr als 100 interaktiven Exponaten zu Grundlagenwissen über Wetter und Klima; die „Perspektiven“ zeigen die vergangene und die voraussichtliche künftige Entwicklung des Erdklimas und vermitteln über das Thema Klimaforschung Zusammenhänge und Hintergründe. In den „Chancen“ erhalten die Besucher konkrete Tipps für eigene Beiträge zum Klimaschutz, lernen aber auch Bündnisse und Initiativen zum Klimaschutz kennen und bekommen grundlegende Informationen über die internationale Klimapolitik. „Alle Informationen, die wir vermitteln, sind wissenschaftlich fundiert“, betont Heiting – das Klimahaus® hat nicht nur eine eigene wissenschaftliche Abteilung, sondern ließ sich bei der Zusammenstellung unter anderem vom Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven, vom Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg sowie vom Deutschen Wetterdienst beraten. Die privaten Betreiber des Klimahauses® erwarten jährlich rund 600 000 Besucher. Dabei haben sie nicht nur Tagestouristen, Nordseeurlauber sowie Städtereisende im Blick: Das von den Spezialisten für wissensbasierte Besucherattraktionen Petri & Tiemann (unter anderem Planer und Betreiber des Universum® Science Center in Bremen) entwickelte Konzept gibt der Schulund Bildungsarbeit großen Raum. „Kinder sind die Zukunft der Erde und werden als „Erwachsene von morgen“ das Klima entscheidend beeinflussen. Deshalb sind die Ziele unserer Bildungsarbeit eine nachhaltige Wissensvermittlung durch Interaktion und emotionales Erleben, die Förderung von Handlungskompetenz des Einzelnen und die Sensibilisierung für die Themen Klimawandel und Klimaschutz“, sagt Tietjen. In der Flusslandschaft können Besucher von einer Hängebrücke aus exotische Fische beobachten. Ein Klimahaus®-Mitarbeiter hat einen Großteil der Fische in Kamerun gefangen und nach Bremerhaven transportiert. Mittlerweile züchten Klimahaus®-Tierpfleger die nächste Generation. WERDEN SIE ZUM „WELTENBUMMLER“ und entdecken Sie zusammen mit Ihren Schüler(innen) das Klimahaus® Bremerhaven 8° Ost … Gewinnen Sie einen kostenlosen Tagesausflug inkl. Anreise! Beantworten Sie hierfür bitte folgende Frage: W IE HEISS T DIE SCHRIF TSPR ACHE DER T UA REG ? Ihre Antwort richten Sie bitte an: Bildungshaus Schulbuchverlage GmbH Diercke Redaktion – 360° Georg-Westermann-Allee 66 38104 Braunschweig Oder per E-Mail an: [email protected] Einsendeschluss ist der 30.04.2010 Teilnahmebedingungen: Der Gewinner wird unter allen richtigen Einsendungen per Los gezogen. Der Rechtsweg und eine Barauszahlung sind ausgeschlossen. Der Gewinner wird schriftlich benachrichtigt. 29 Jetzt bestellbar: Diercke multimediale Methoden Ab sofort können Sie den Lehrerband Diercke multimediale Methoden als 360° Angebot bestellen (siehe Umschlagseite). Jetzt zugreifen und den Vorteilspreis nutzen! Der Globus speziell fürs Whiteboard Den Diercke Globus Online können Sie in Kürze auch als Jahreslizenz für Whiteboards kaufen. Der Globus ist für die Bedienung auf dem Whiteboard ergonomisch optimiert. Die Menüleiste kann frei auf dem Board verschoben werden. Neue innovative Zeichenfunktionen bieten eine Vielzahl an graphischen Gestaltungsmöglichkeiten. Der Globus zeigt in 3-D die Karten des Diercke Weltatlas, der Diercke Weltatlanten 2 und des Diercke Drei Universalatlas. Die Software ist ab den 3. Mai 2010 unter www.diercke.de/ whiteboardglobus downloadbar. Diercke multimediale Methoden inkl. CD-ROM 128 Seiten ISBN: 978-3-14-100733-6 25,00 € u 360° Angebot 20,00 € u Systemvoraussetzungen: PC ab Pentium III (1,5 GHz); 512 MB RAM; 64 MB Grafikspeicher (OpenGLUnterstützung empfohlen); Windows XP/Vista/7 Whiteboardglobus Einzellizenz für 1 Jahr 68,00 € Schullizenz für 1 Jahr 198,00 € Titelfoto: Treckmann, Malte, Bochum NEU: Rund um (2.0) ... Lehrermaterialien zum Diercke Drei Die Rund um (2.0) … Lehrermaterialien sind das digitale Handbuch zum Diercke Drei Universalatlas. Ergänzend zum Atlas finden Sie auf dieser CD-ROM editierbare Handbuchtexte und Grafiken. Sämtliche Inhalte des Diercke Drei-Medienordners sind in digitaler Form auf der CD-ROM vorhanden und können von Ihnen beliebig zur Unterrichtsvorbereitung eingesetzt werden. Darüber hinaus erhalten Sie mit den Rund um … Lehrermaterialien Arbeitsblätter und Lösungen, die zu allen Kontinenten inhaltlich und methodisch vielfältige Arbeitsaufträge bereitstellen. Eine sinnvolle digitale Ergänzung für den fächerübergreifenden Unterricht. Rund um... Lehrermaterialien ISBN: 978-3-14-361770-0 32,00 € u 30 Systemvoraussetzungen: PC ab Pentium III 800, 128 MB RAM, Windows 2000/XP/ Vista/7; ab Microsoft Word 2000; bei Titeln mit Audio-/ Videodateien: Soundkarte; Lautsprecher/Kopfhörer. Bildquellen: Seite 2 o.: Südafrikanische Botschaft, Berlin Seite 4 o.li.: Jürgens, Ulrich, Kiel Seite 4 o.re.: Bähr, Jürgen, Kiel Seite 4 u.: Treckmann, Malte, Bochum Seite 6 o.li.: Karthe, Daniel, Göttingen Seite 6 o.re.: Stähle, Matthias, Lindlar Seite 6 u.: Deutsche Stiftung Weltbevölkerung, Hannover Seite 7 re.: Karthe, Daniel, Göttingen Seite 10 u.: Jürgens, Ulrich, Kiel Seite 11 u.: Jürgens, Ulrich, Kiel Seite 14 o.: Meyer, Christiane, Hannover Seite 14 u.: ullstein bild, Berlin (Ex-Press) Seite 15 u.: vario images, Bonn (imagebroker) Seite 16 li.: www.joburg.org.za/fifaworldcup Seite 21 o.: Haupt, Dieter, Wolfenbüttel Seite 21 m.re.: Diekmann-Boubaker, Nadine, Braunlage Seite 21 m.li.: Hoffmann, Reinhard, Trier Seite 21 u.: Rischke, Dimo M., Essen Seite 28 u.: Klimahaus Bremerhaven Impressum: Herausgeber und Verlag: Bildungshaus Schulbuchverlage Westermann Schroedel Diesterweg Schöningh Winklers GmbH Georg-Westermann-Allee 66 38104 Braunschweig www.diercke.de [email protected] Redaktion: Sebastian Lemke, Catharina Vater, Sebastian Schlüter Layout: GUD, Braunschweig, Anna K. Lindner, geschwisterfront Herstellung: Anna K. Lindner, geschwisterfront Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck – auch auszugsweise – nur mit Einwilligung des Verlages. Neue Lehrermaterialien für die Arbeit mit dem Diercke Weltatlas 2 – dem Regionalen Der Diercke 2 hat für jedes Bundesland eine individuelle Ausgabe. Er zeigt den Schülerinnen und Schülern sowohl entfernte Länder, als auch das, was vor ihrer eigenen Haustür auf sie wartet. Damit Sie in Ihrem Unterricht noch gezielter und effektiver mit dem regionalisierten Diercke 2 arbeiten können, sind jetzt drei, auf den Diercke 2 abgestimmte Lehrermaterialien erschienen: Diercke 2 – Handbuch inkl. Lösungen Diercke 2 – multimediale Methoden inkl. CD-ROM Diercke 2 – Kopierkarten Das Diercke 2 – Handbuch erleichtert die Unterrichtsvorbereitung mit dem regionalen Diercke Weltatlas 2. Zu jeder Atlaskarte hält das Handbuch Hintergrundtexte mit vielen unterrichtsrelevanten Informationen bereit. Die Karten des Regionalteils werden thematisch erklärt und ihr Einsatz im Unterricht anschaulich beschrieben. Die Kartentexte zu den einzelnen Bundesländern sind im Internet unter www. diercke.de abgelegt. Wie unterrichtet man Geographie multimedial und gleichzeitig auch effektiv? Der Lehrerband stellt Unterrichtsmethoden und -konzepte vor, in denen verschiedene Medien wie Atlas, DVD, Internet, Video etc. kombiniert werden. Karteninterpretation und das Methodenlernen mit digitalen Medien sind Schwerpunkte der Vorschläge zur Unterrichtsvorbereitung und -durchführung. Stumme Karten zu Staaten, Regionen, Kontinenten und der Erde bieten eine sinnvolle Ergänzung der Unterrichtsmaterialien. Die Sammlung von über 170 Kopiervorlagen umfasst u. a. - Umrisse - Flussnetze - Städte und Ballungsgebiete - politische Gliederungen uvm. Zu jeder Atlaskarte gibt es im Handbuch differenzierte Arbeitsaufträge, die unmittelbar im Unterricht eingesetzt werden können. Unterschiedliche Lösungsvorschläge sind übersichtlich und stichpunktartig an die Aufgabenstellung angehängt. Somit können alle Antworten schnell und gezielt nachgeschlagen werden. Farbige Grafiken, Zusatzkarten und Abbildungen vertiefen die Kartenthemen und bieten neue Anknüpfungspunkte zur Unterrichtsgestaltung. Literaturhinweise und weiterführende Links ermöglichen eine ausführliche Recherche zum Kartenthema. Diercke 2 – Handbuch inkl. Lösunge Abgestimmt auf die Bildungsstandards zeigen zahlreiche Arbeitsaufträge, wie die Vermittlung von multimedialen Kernkompetenzen gestaltet werden kann. Die geographische Fragestellung bzw. die Entwicklung und Bearbeitung einer Problemstellung liegen allen Beiträgen zugrunde. Dabei werden Angebote des Diercke Premium Bereiches (wie Diercke Globus Online, Diercke Coach, WebGIS, Diercke Digitale Wandkarten und interaktive Karten) mit frei zugänglichen Materialien aus dem Internet (wie Google Earth) sinnvoll miteinander kombiniert. Diercke 2 – Kopierkarten ISBN 978-3-14-109752-8 38,00 € u Diercke 2 – multimediale Methoden inkl. CD-ROM ISBN 978-3-14-109753-5 25,00 € u ISBN 978-3-14-109750-4 29,95 € u 31 Bildungsmedien Service GmbH Westermann Postfach 49 44, 38023 Braunschweig Sichern Sie sich bis zum 30. April 2010 die 360° Angebote! p l ar fexem ü r P I hr 0,- € fü r 1 Diercke International Atlas inkl. Registration Key und Map Code ISBN: 978-3-14-100790-9 Prüfexemplar 10,- € u Subskriptionspreis 19,95 u (statt 25,95 €) 226, davon 196 Kartenseiten mit über 300 Karten, mehr als 250 Grafiken, 9 000 Registereinträgen, 4 Seiten Sachwortregister, Staatentabelle, Map Code für Karteninformationen auf www.diercke.com in englischer Sprache, inkl. Registration Key zum eigenen englischsprachigen Download des Diercke Globe Diercke multimediale Methoden inkl. CD-ROM ISBN: 978-3-14-100733-6 360° Angebot 20,- € u (statt 25,- €) Diercke 2 – Handbuch inkl. Lösungen ISBN: 978-3-14-109750-4 360° Angebot 15,- € u (statt 29,95 €) 196 Seiten inkl. CD-ROM mit Videos, Tutorials und Arbeitsblättern zur Arbeit mit Medien wie Internet, Video, DVD, Google Earth®, Diercke Globus Online, Diercke Coach, Diercke WebGIS etc. Die Diercke Multimedialen Methoden sind maßgeschneidert zu den Bildungsstandards für das Fach Geographie. 480 Seiten inkl. Lösungsvorschläge zu den Aufgaben im Handbuch. Zu jeder Karte gibt es einen Erläuterungstext, der informatives Hintergrundwissen zum dargestellten Karteninhalt liefert. Abgestufte Arbeitsaufträge bieten zahlreiche Unterrichtsanregungen. 938.427 Alle Materialien aus diesem Magazin können über die eingeheftete Postkarte bestellt werden. Bildungsmedien Service GmbH Westermann Postfach 4944 38023 Braunschweig Telefon: (01805) 213100 Telefax: (0531) 708588 [email protected] www.diercke.de (14 ct/min aus dem dt. Festnetz, abweichende Preise aus dem Mobilfunk)