2013|deutsch

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2013|deutsch
2013|deutsch
02
Herkunft mit Zukunft
2013 feiern wir das 125-jährige Jubiläum der
Hettich Unternehmensgruppe. Von 1888 bis
heute ist viel geschehen: Die Unternehmensgruppe ist weltweit vertreten, wir stehen für
Qualität, Innovation, Kundennähe und Zuverlässigkeit und entwickeln und produzieren Möbelbeschläge auf höchstem Niveau.
Doch wie persönlich kann ein Global Player sein?
Wer uns kennt, weiß: Im Familienunternehmen
Hettich steht der Mensch im Mittelpunkt. Das
gilt für unsere mehr als 6000 Mitarbeiter und
für jedes Gespräch zwischen Ihnen und uns.
Hettich, das ist Technik mit Herz. Die Qualität
unserer Produkte muss sich nicht verstecken –
trotzdem tut sie es. Weil sie einem höheren
Zweck dient: dem Möbel. Natürlich auch seinem Hersteller und dem Käufer, der komfortable
Technik erleben, aber nicht sehen will. Deshalb
kommt unsere Qualität in Möbel nahezu unsichtbar rein, im Markt aber groß raus.
Im Leben müssen wir uns oft entscheiden: Hier
reizt das Neue, Erfrischende. Dort gibt das Bewährte sicheren Halt. Unser Ziel war es immer,
beides zu verbinden. Und so sind wir Ihr Partner
mit wertvollen Widersprüchen. Bodenständig
und modern zugleich. Weltoffen, aber standorttreu. Vielseitig, aber zuverlässig. Das Rad
können wir nicht neu erfinden, jedoch Möbel
auf immer bessere Weise in Bewegung bringen.
Variabler, leiser, ergonomischer. Viele unserer
Innovationen haben die Funktionalität und Gestaltbarkeit heutiger Möbel mit geprägt. Jede
Idee ist einmalig – wie gut, dass wir immer wieder eine neue haben. Seit 1888.
Dr. Andreas Hettich
Vorsitzender der Geschäftsführung
Hettich Holding GmbH & Co. oHG
Editorial
03
06
12
16
18
31
28
04
34
Inhalt
Editorial
Herkunft mit Zukunft....................................... 03
Titelstory
Herkunft mit Zukunft:
125 Jahre Hettich............................................. 06
Produkte und Trends
Schieben lieben................................................. 12
Innovativer Schlafraum................................... 16
Überzeugendes Erfolgskonzept..................... 18
Projekte
Grundlagen für die perfekte Küche..............25
Spitzenclusterprojekt gestartet..................... 26
Wohnen und Arbeiten im Jahr 2030........... 28
Komfort erleben, Ideen entwickeln.............. 31
Kurz notiert
Hettich erhält „Q in Gold“............................... 33
Hettich App......................................................... 33
Schnell informiert..............................................34
Impressum
Impressum...........................................................35
Auszeichnungen
Familienfreundliches Arbeiten....................... 21
Energieeffizienz überzeugt.............................22
Auszeichnung als bester Lieferant................24
Inhalt
05
Herkunft mit Zukunft:
125 Jahre Hettich
Zwei Daten prägen wesentlich die Geschichte der Hettich Unternehmensgruppe. 1888, das
Jahr, in dem das Stammhaus im Schwarzwald gegründet wurde, und 1930, das Gründungsjahr des Schwesterunternehmens in Herford.
Die Wurzeln der Familienhistorie Hettich gehen
zurück auf ein im Jahr 1888 von Karl Hettich gegründetes Gewerbe in Schramberg im Schwarzwald. Er entwickelte damals eine Handbiegemaschine, mit der sich Ankerhaken für Pendeluhren
sehr effizient herstellen ließen.
Als dann 1928, 40 Jahre später, sein Sohn
August Hettich eine 16 Meter lange Fertigungsstraße für Stangenscharniere entwickelte, betrat
er technisches Neuland und stellte die Weichen
für den heutigen Geschäftsbereich Technik für
Möbel. Schnell zeigte sich, dass es Vorteile bringen würde, den räumlichen Abstand zwischen
der Produktionsstätte in Schramberg und dem
Herzen der deutschen Möbelindustrie in Ostwestfalen zu verkleinern. Deshalb gründeten die
Historische Meilensteine
Karl Hettich konstruiert eine
Handbiegemaschine zur
rationellen Fertigung von
Ankerhaken für Pendeluhren
und gründet das Stammhaus
im Schwarzwald.
1888
06
1928
drei Brüder Paul, August und Franz Hettich am
21. Mai 1930 das Schwesterunternehmen Paul
Hettich GmbH in Herford. Im November des gleichen Jahres wurde mit einer Mannschaft von sieben Schwaben unter der Leitung von Paul Hettich
der Betrieb aufgenommen. Dies war der Beginn
der Firmenhistorie in Ostwestfalen. Neben der
technischen Leistung von August Hettich war
für die erfolgreiche Aufwärtsentwicklung vor
allen Dingen sein Bruder Paul Hettich als dynamischer Kaufmann und geschäftsführender Gesellschafter verantwortlich. Die beiden Brüder
ergänzten sich hervorragend.
Im Jahr 1959 übernahm Anton Hettich, nach der
Trennung vom Schwesterunternehmen Franz
Hettich KG, Alpirsbach, in dritter Generation
die Geschäftsleitung in Herford. Er holte später
seinen Bruder Dr. Erwin Hettich ebenfalls in die
Geschäftsleitung. Außerdem waren die Gesellschafter Helmut, Siegfried und Bruno Hettich im
Unternehmen tätig und alle zusammen trugen zu
der erfolgreichen Entwicklung der Unternehmensgruppe bei. 2007 übernahm Dr. Andreas Hettich
in vierter Generation die Geschäftsleitung.
Die Geschichte des Familienunternehmens Hettich
ist geprägt von herausragenden Ingenieurleistungen und mutigem Unternehmertum und
zeigt, dass Herkunft Zukunft hat. Denn auch
in Zukunft gilt: Wo Hettich draufsteht, steckt
100 Prozent Hettich drin.
INTERVIEW
1959 übernahmen Sie nach der Trennung vom Schwesterunternehmen
Franz Hettich KG im Schwarzwald den
Vorsitz der Geschäftsleitung der Paul
Hettich GmbH & Co. KG in Herford.
August Hettich entwickelt
eine Fertigungsstraße für
Stangenscharniere und
legt den Grundstein für
das heutige Geschäftsfeld
„Technik für Möbel“.
Wenn Sie an Ihre ersten Tage im Unternehmen denken: Was ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben?
Anton Hettich: Die einfache Organisation und Hierarchie. Ich disku-
tierte als Geschäftsführer direkt mit
den Abteilungsleitern und Meistern.
Doch vor allen Dingen wurde mir sofort beigebracht, dass ich als Chef mit
Krawatte erscheinen soll, was ich
Gründung des Schwesterunternehmens Paul Hettich
in Herford. Unter der Leitung
des geschäftsführenden
Gesellschafters Paul Hettich
entwickelt sich das
Unternehmen erfolgreich.
1930
Enorme Nachfrage
nach Stangenscharnieren/
Klavierbändern.
1935
Titelstory
07
im Schwarzwald nie getan habe. Auch
meinen schwäbischen Dialekt musste
ich in Richtung Hochdeutsch verbessern, damit mich meine Mitarbeiter
überhaupt verstanden. Ganz besonders imponierte mir der sehr hohe
Wirkungsgrad in der Fertigung.
Deckt sich das Erreichte mit Ihren damaligen Erwartungen?
Anton Hettich: Meine Erwartungen
sind weit übertroffen worden, denn
damals hatten wir mit der Schwesterfirma ONI 240 Beschäftigte und
machten einen Umsatz von 10 Mio.
DM. Es gab Wettbewerber, die damals
schon dreimal so groß wie wir waren.
Ich hätte nie geglaubt, dass aus unserer kleinen Firma eine so große Firmengruppe mit 6000 Beschäftigten
entstehen würde.
Ein großer Teil des Erfolges beruht
darauf, dass die Möbeltechnik immer
aufwändiger wurde. Die Kunden verlangten mehr Technik in den Möbeln
und ich schätze, dass heute der Beschlaganteil in den Möbeln gegenüber vor 50 Jahren 20 bis 30 Mal so
hoch ist. Das ergab natürlich ein ständiges Umsatzwachstum. Wir hatten
früher immer zweistellige Zuwachsraten. Heute nicht mehr, aber ich bin
sehr zufrieden, dass die Firmengruppe
heute sehr gut aufgestellt ist.
Was macht den Erfolg des Unternehmens Hettich aus?
Anton Hettich: Das kann man nicht in
einem Satz sagen. Erfolg ist im Allgemeinen nicht durch eine große Sache
zu erzielen. Mein Motto war immer:
Viele Kleinigkeiten ergeben den Erfolg. Es gibt größere Kleinigkeiten und
kleinere Kleinigkeiten und diese muss
man zusammenbringen. Ganz wichtig waren mir immer drei Dinge:
Erstens eine gute Produktentwicklung.
Zweitens eine rationelle Fertigung.
Drittens ein guter Service, der die Kunden zufriedenstellt. Denn nur zufriedene Kunden ergeben für ein Unternehmen den Erfolg.
Können Sie sich an eine schwierige Situation erinnern, in der Sie das Steuer
ganz fest halten mussten?
Anton Hettich: Oh ja, es gab sicher
manche schwierige Situationen.
Die allerschwierigste war allerdings
1962. Damals brachte die Firma
Heinze, die auch in Herford ansässig war, ein von außen unsichtbares
Mehrgelenkscharnier auf den Markt
und ich habe sofort erkannt, dass
dieses Scharnier die Zukunft ist. Da
wir zu diesem Zeitpunkt mit unseren
Stangenscharnieren weltweit Marktführer waren und zwei Drittel unse-
Anton Hettich übernimmt am
1. Januar 1959 nach der gesellschaftsrechtlichen Trennung
vom Stammhaus im Schwarzwald den Vorsitz der Geschäftsleitung der Paul Hettich
GmbH & Co. KG in Herford.
1959
08
Der von Anton Hettich entwickelte
und patentierte Trapez-Verbindungsbeschlag ersetzt das Dübeln der
Möbelteile und sorgt für
starkes Wachstum.
res Umsatzes mit Stangenscharnieren erzielten, wusste ich, dass das
Mehrgelenkscharnier in kurzer Zeit
die Existenz der ganzen Firma Hettich
gefährden könnte.
Es ist mir dann relativ schnell gelungen, von der Firma Heinze eine Patentlizenz zu bekommen. Wir haben
in diesem Bereich im Laufe der Jahre gut aufgeholt und dann 17 Jahre
später sogar die Firma Heinze, die in
schwieriges Fahrwasser geraten war,
übernehmen können.
Waren Sie als Unternehmer entscheidungsfreudig?
Anton Hettich: Ja, die Entscheidungsfreude war, glaube ich, eine
meiner besten Eigenschaften. Ich
könnte eine ganze Reihe von Produkten aufzählen, wo wir nicht die Ersten
waren. Wir haben aber dann ein besseres Produkt auf den Markt gebracht
und andere Firmen im Umsatz überholt, weil wir sehr schnell entschieden haben. Ich habe immer gesagt:
Wir müssen schnell am Markt sein,
denn die Ersten machen das beste
Geschäft. Nicht immer ist es gelungen, aber sehr oft!
Entwicklung des Viergelenkscharniers, welches das
Stangenscharnier ablöst.
1962
Gibt es etwas, von dem Sie heute sagen: „Das würde ich so nicht noch einmal machen“?
Anton Hettich: Es gibt natürlich
viele Dinge, die ich wieder genauso
machen würde und es gibt auch einige Dinge, die ich anders machen
würde. Ein Unternehmer ist ja nur,
wer etwas unternimmt, wer auch ein
Risiko eingeht. Wenn er nichts unternimmt, ist er kein Unternehmer,
sondern ein Unterlasser. Es gibt Firmenlenker, die nur das Unternehmen
verwalten, aber nichts riskieren und zu denen gehörte ich nicht.
Wenn man riskiert, macht man Fehler.
Und ich habe natürlich auch Fehler
gemacht. Aber jetzt im Einzelnen zu
sagen, was ich wieder so machen und
was ich anders machen würde, das
würde zu weit führen. Ich kann nur
sagen, dass ich aus den Fehlern am
meisten gelernt habe. Und deshalb
gestehe ich auch meinem Sohn zu,
dass er Fehler macht und daraus lernt.
Ich hoffe natürlich, dass er weniger
Fehler macht, als gute Entscheidungen zu treffen. Die guten Entscheidungen müssen so gut sein, dass sie
Fehler verkraften können.
schaft immer sehr ernst genommen
und großen Wert darauf gelegt, bei
jeder Betriebsversammlung im Hauptwerk persönlich anwesend zu sein.
Dadurch habe ich sofort erfahren, was
sich meine Mitarbeiter wünschten
und wir haben eigentlich immer gute
Lösungen gefunden. Ich denke, dass
ich mit den Mitarbeitern gut klargekommen bin, obwohl es bei mir immer
schnell gehen musste.
Welcher war der schönste Augenblick
in Ihrer Zeit als Unternehmer?
Anton Hettich: Der schönste Augenblick war, als ich meinen Sohn Andreas
überzeugen konnte in das Unternehmen einzutreten. Eigentlich wollte er
an der TH in Aachen Karriere machen,
weil er einen sehr guten Abschluss mit
summa cum laude in Elektrotechnik
gemacht hatte. Und als er dann sagte,
dass er sich doch für einen Einstieg in
das Unternehmen interessierte, war
das für mich der schönste Augenblick
in meiner Zeit als Unternehmer. Seine Zusage war ausschlaggebend für
meine Entscheidung, die restlichen
Was war für Sie als Firmenchef immer
das Wichtigste?
Anton Hettich: Das Maß der Dinge
sind immer die Mitarbeiter. Ohne gute
Mitarbeiter kann der beste Chef das
Unternehmen nicht erfolgreich führen. Ich habe die Belange der Beleg-
Was hat den Ausschlag für Ihre Entscheidung gegeben, in die Firma einzusteigen?
Dr. Andreas Hettich: Ich habe damals während meiner Promotion
Produktionsstart von
Kugelauszügen für
Schubkästen.
1970
Gesellschaftsanteile von Fremdgesellschaftern zu kaufen, sodass wir seit
2006 wieder ein hundertprozentiges
Familienunternehmen sind.
Dass der Übergang auf die vierte Generation in unserer Firmengeschichte
so gut gelungen ist, macht mich sehr
glücklich. Man muss wissen, dass ich
meine Kinder nie darauf getrimmt
habe, später meine Nachfolge antreten zu müssen. Ich habe immer gesagt: Zuerst muss ich sehen, ob sie
überhaupt geeignet sind. Ich hätte nie
einen Sohn oder eine Tochter in eine
Führungsposition genommen, wenn
ich überzeugt gewesen wäre, dass er
oder sie das nicht schaffen würde. Das
hätte keinen Sinn, und man müsste
einen fremden Geschäftsführer suchen, der tüchtig ist und mit diesem
Fremdgeschäftsführer das Unternehmen weiterführen. Das habe ich ja
auch gemacht, als ich 1991 aus dem
operativen Bereich ausgeschieden bin
und in den Beirat gewechselt habe,
weil damals die Söhne noch zu jung
waren.
Heute macht es mich stolz, dass es
mir gelungen ist, meinen Sohn in der
vierten Generation im Unternehmen
zu haben und sicher zu sein, dass er
seine Aufgabe sehr gut macht.
Einführung der
Quadro Führung
mit stabilem
4-Kugelprinzip.
1980
Das doppelwandige Schubkastensystem
InnoTech wird
eingeführt.
1995
Titelstory
09
mit einigen Großkonzernen zusammengearbeitet und die teilweise sehr
aufwändigen und umständlichen Entscheidungswege in diesen Unternehmen kennen gelernt. Da wurde mir
klar, dass ich so nicht für den Rest
meines Lebens arbeiten wollte. Als
mich mein Vater dann fragte, habe
ich schnell aus dem Bauch heraus
entschieden ja, das traue ich mir zu.
In dem Moment war mir aber nicht
wirklich klar, was auf mich zukommt.
Wie verlief Ihr Einstieg in die Unternehmensgruppe?
Dr. Andreas Hettich: Ich habe als Assistent der Geschäftsleitung bei Herrn
Riechers angefangen. Nach einer allgemeinen Einführung und dem Durchlauf durch die verschiedenen Unternehmen und Bereiche habe ich dann
über verschiedene Projekte einige Teile im Detail kennen gelernt. Eines dieser Projekte war die Umstrukturierung
unserer brasilianischen Gesellschaft.
Diese Erfahrungen haben mich dann
später auch dazu bewogen, das brasilianische „Abenteuer“ zu beenden.
Dabei habe ich mich immer von meinem gesunden Menschenverstand
leiten lassen und mich auf meine mathematischen Fähigkeiten gestützt.
So manch erfahrener Mitarbeiter hat
sich dann schon gewundert, dass ich
schnell in komplexen „Zahlenwüsten“
Ungereimtheiten erkannt habe.
Fragt Sie Ihr Sohn heute manchmal
noch um Rat?
Anton Hettich: Ich bin froh, dass er
mich nicht oft um Rat fragt. In Ausnahmefällen beraten wir uns, aber
sonst haben wir eine ganz klare Trennung zwischen operativem Geschäft,
also der Geschäftsführung, und dem
Beirat. Ich bin Beiratsvorsitzender und
im Rahmen dieser Beiratssitzungen
geben wir unsere Ratschläge, besonders zur strategischen Ausrichtung.
Wir haben einen sehr hochkarätig besetzten Beirat, der sich zu vier Sitzungen pro Jahr trifft, und das muss reichen. Ich bin sehr froh, dass mein Sohn
das alleine schafft und mit 43 Jahren
muss er es auch alleine schaffen, sonst
wäre er am falschen Platz.
Ich halte nichts davon, wenn Senioren
oft meinen, sie müssten noch mitregieren. Das stört nur das Geschäft,
und wenn man nicht mehr voll drin
ist, kann man auch manche Dinge gar
nicht mehr richtig beurteilen. Ich habe
mich immer davor gefürchtet, dass
ich, wenn ich älter werde, nicht merke,
dass ich nicht mehr der richtige Mann
an der Spitze der Unternehmensgruppe
bin. Deshalb habe ich rechtzeitig ein
fremdes Management hereingeholt.
Sie sind 43 Jahre alt, tragen die Verantwortung für circa 6000 Beschäftigte weltweit und haben in den letzten Jahren die größte Einzelinvestition
in der Unternehmensgeschichte für
das Schubkastensystem ArciTech getätigt. Wie gehen Sie mit dieser Verantwortung um?
Dr. Andreas Hettich: Verantwortung
hat aus meiner Sicht nicht viel mit
Lebensalter, wohl aber mit Lebenserfahrung zu tun. Meine Eltern, und
hier vor allem meine leider schon
verstorbene Mutter, haben uns vier
Kinder zu verantwortungsbewussten
Menschen erzogen. Wir sind in einem
gutbürgerlichen, aber normalen Umfeld aufgewachsen und wie alle anderen Kinder auf die staatlichen Schulen
gegangen. Meine Eltern haben mir ein
gesundes Selbstvertrauen gegeben
und mir die Freiheit gelassen auch
ungewöhnliche Dinge zu tun. So bin
ich z. B. mit 17 Jahren vier Wochen
mit dem Rucksack durch Europa gereist, und das in Zeiten ohne Handy.
Übernahme von Verantwortung ist
damit für mich etwas ganz Normales. Die Dimensionen sind bei Hettich
größer, aber im Grunde geht es im
Großen wie im Kleinen darum, ob
man von einer Sache überzeugt ist.
Wenn ich von einer Sache überzeugt
bin, dann schrecken mich auch große Zahlen nicht ab. Außerdem bin
Hettich ist wieder
zu 100 Prozent in
Familienbesitz.
2006
10
Dr. Andreas Hettich
leitet seit 2007 die
Unternehmensgruppe
in der vierten Generation.
2007
ich grundsätzlich optimistisch eingestellt.
Sind auch Sie entscheidungsfreudig?
Dr. Andreas Hettich: Da fällt der Apfel
wohl nicht weit vom Stamm. Ich halte
eine schnelle Entscheidung für besser
als gar keine Entscheidung und wenn
wir dann zu neuen Erkenntnissen
kommen, bin ich auch gerne bereit,
eine Entscheidung zu verändern. Dazu
gehört auch, eine Fehleinschätzung
zuzugeben.
Was ist Ihrer Meinung nach die wichtigste Eigenschaft, die ein Firmenlenker haben sollte?
Anton Hettich: Ein Firmenlenker
muss natürlich viele gute Eigenschaften haben. Vor allen Dingen muss er
eine Persönlichkeit sein. Er muss sehr
gut Menschen führen können, denn
ohne gute Menschenführung geht
nichts. Wir müssen einfach immer
wieder als Unternehmer einsehen,
dass die Leistung eines Betriebes sehr
stark auf den Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern ruht. Außerdem muss er
ein Unternehmer und kein Unterlasser
sein, er muss also auch was riskieren. Dabei sollte er den sogenannten
unternehmerischen Riecher für den
Markt haben, damit man immer weiß,
was die Kunden wollen. Und natürlich
muss man auch gute Produkte entwickeln und rationell herstellen. Man
kann also nicht in einem Satz sagen,
welche Eigenschaften ein Unterneh-
menslenker haben muss. Der eine hat
den Schwerpunkt mehr auf der einen,
der andere auf der anderen Seite. Er
muss aber vor allen Dingen eine gestandene Persönlichkeit sein, die von
den Mitarbeitern anerkannt wird.
Dr. Andreas Hettich: Es gibt viele
Wege zum Erfolg und noch mehr zum
Misserfolg. Jeder Unternehmer muss
seinen eigenen Weg finden. Aus meiner Sicht sind die wichtigsten Aufgaben des Unternehmers, die richtigen
Mitarbeiter zu finden und zu führen,
sowie die richtige Richtung einzuschlagen.
Was bereitet Ihnen Freude?
Anton Hettich: Es macht mir viel
Freude, dass ich bei guter Gesundheit im Sommer Golf spielen und im
Winter Skilaufen kann. Dies ist mit 83
Jahren nicht jedem gegeben.
Dr. Andreas Hettich: Es macht mir
viel Freude, das Unternehmen Hettich
weiterzuentwickeln. Dabei freut es
mich besonders, dass mein Vater mir
das Vertrauen dazu schenkt wie auch
meine anderen Mitgesellschafter. Ich
habe viel Spaß mit meiner Familie. Im
Winter liebe ich es Skifahren zu gehen, diese Leidenschaft habe ich eindeutig von meinem Vater geerbt.
Unsichtbares Viergelenkscharnier
Sensys mit integrierter Dämpfung.
2009
Zum Abschluss eine private Frage: Was
ist für Sie persönlich das Wichtigste
im Leben?
Anton Hettich: Von meiner Mutter
habe ich einen Leitspruch übernommen, der lautet: „Willst Du glücklich
sein im Leben, trage bei zu and‘rer
Glück, denn die Freude, die wir geben,
kehrt ins eigne Herz zurück.“ So ist
es für mich persönlich ganz wichtig,
dass ich immer wieder anderen Menschen eine Freude bereiten und auch
in Notlagen helfen kann. Denn es gibt
viele Bereiche, wo die Not sehr groß
und Hilfe sehr wichtig ist.
Dr. Andreas Hettich: Wir sollten
das Leben nehmen als das, was es
ist: ein Wunder. Ich freue mich jeden
Tag, dass meine Familie und ich gesund sind und dass wir in einem so
wunderschönen, wohlhabenden und
friedlichen Land wie Deutschland leben. Auf meinen Reisen komme ich
in viele andere Länder und sehe viel
Elend, aber auch Menschen, die mit
viel weniger materiellem Wohlstand
glücklich sind.
So ist es für mich sehr wichtig, dass
meine Familie zufrieden ist und wir
unsere Möglichkeiten nutzen, die
Welt um uns herum etwas besser zu
machen.
Einführung des
ArciTech Schubkastensystems mit
Actro Führung:
„Gemacht für die
Zukunft“.
2011
Die Hettich
Unternehmensgruppe feiert
ihr 125-jähriges
Bestehen.
2013
Titelstory
11
InLine XL ermöglicht ein griffloses Design, da die Türen an der Außenkante geöffnet werden.
Schieben lieben
Schiebetüren waren ein Schwerpunktthema von Hettich auf der Interzum 2013. Die
Besucher waren auf einer Sonderfläche eingeladen, Einsatzmöglichkeiten und Funktionalitäten aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten.
Schiebetüren halten immer stärker Einzug in
Möbel und die Gründe liegen auf der Hand:
Sie bieten vielfältige Möglichkeiten der puristischen Möbelgestaltung und Innenarchitektur
sowie eine hervorragende Raumnutzung und
punkten durch den ergonomischen und barrierefreien Zugriff. Doch wie nehmen Endverbraucher Schiebetüren wahr? Welche Vor- und
Nachteile sehen sie im Vergleich zu anderen
Türsystemen? Dies sind nur zwei Fragen aus
12
der umfassenden Marktforschungsstudie von
Hettich. 205 Personen lieferten Informationen
über das Entscheidungsverhalten beim Kauf
eines Möbels sowie über die spontane Wahrnehmung des Bedienkomforts von verschiedenen Türmechanismen. Der Fokus der Studie
liegt auf den Einstellungen und Wünschen der
Befragten sowie auf der Beurteilung von Schiebetüren spontan und nach Anschauen eines
Videos.
sie ein kurzes Video. Anschließend wurden sie
gefragt, welche Türen sie bevorzugen würden,
wenn sie sich ein neues Möbelstück anschaffen
würden. Die Ergebnisse zeigen, dass nach der
Auseinandersetzung mit Schiebetüren mithilfe
des Videos diese die bevorzugte Wahl für alle
Möbel, vom Kleiderschrank über Büroschrank,
Sideboard, Wohnwand bis hin zum Küchenoberschrank, waren. Wichtig ist es offenbar,
über die unterschiedlichen Einsatzmöglichkeiten von Schiebetüren aufzuklären. Grund
genug für Hettich, das Thema auf der Messe
Interzum 2013 intensiv zu behandeln.
Schwerpunktthema auf der Interzum 2013
Hettich setzte auf der Interzum 2013 den
Startschuss für neue innovative Lösungen und
lud auf einer Sonderfläche dazu ein, das Thema
Schiebetüren aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten. Dabei ging es insbesondere um Design, Ergonomie und Funktionalität.
Darüber hinaus wurde das verfügbare
Öffnungssysteme im Vergleich
Schiebetüren
Mittelwert aller 205 Befragten
Klappen
Drehtüren
Endverbraucherstudie von Hettich
Die Studie zeigt eindeutig, dass Wünsche und
Bedürfnisse der Endverbraucher Treiber für den
Trend zur Schiebetür sind. Gefragt nach den generellen Erwartungen an die Handhabung von
Türen erwiesen sich mit 51 Prozent das leichte
Öffnen und Schließen als das wichtigste funktionale Beurteilungskriterium. Hier punktet die
Schiebetür mit ihrer linearen Öffnungsbewegung gegenüber Drehtüren und insbesondere
Klappen. Bei den Erwartungen folgen Dämpfung
(35 Prozent), Zuverlässigkeit (23 Prozent) sowie
Leichtgängigkeit und Langlebigkeit (jeweils 22
Prozent). Im direkten Vergleich mit Drehtüren
und Klappen überzeugten Schiebetüren, da sie
geöffnet nicht im Weg stehen, platzsparend zu
öffnen und zu schließen sind und sich besonders für barrierefreies Wohnen eignen.
… sind geöffnet
nicht im Weg.
… sind platzsparend
zu öffnen /schließen.
… sind bequem
zu öffnen.
… sind bequem
zu schließen.
… eignen sich besonders
für barrierefreies Wohnen.
… bieten die Möglichkeit,
größere Türen als
Designelement zu nutzen.
1
Um den Befragten die Einsatzmöglichkeiten
von Schiebetüren vor Augen zu führen, sahen
2
stimme überhaupt
nicht zu
3
4
5
6
stimme voll
und ganz zu
Produkte und Trends
13
SlideLine M erlaubt das
Spiel mit offenen und
geschlossenen Flächen
und eröffnet neue Möglichkeiten, um Akzente
zu setzen.
breite Programm an hochwertigen Schiebetürbeschlägen für den Wohn-, Schlaf-, Küchen-,
Bad- und Bürobereich gezeigt.
Zum Webspecial
Design
So wenige wie möglich und wenn, dann möglichst schmale Fugen: Designer haben genaue
Vorstellungen, wenn es um die puristische Gestaltung von Möbeln und Küchen geht. Schiebetüren erlauben das Spiel mit durchgängigen
Flächen. Höchste Ansprüche an Ästhetik und
Funktion erfüllen die neuen flächenbündigen
InLine Schiebetürbeschläge: Eine große Bandbreite an Türformaten, geringe Fugenbreiten
und maximale Freiheit bei der Wahl der Griffposition und -höhe sowie Frontstärken bieten
Möbeldesignern optimale Voraussetzung zur
Verwirklichung ihrer Ideen. Sehr schmale oder
sehr starke Fronten, im Büro zunehmend mit
Grafik oder Akustikfunktion belegt, setzen wesentliche Akzente.
Ergonomie
In Profiküchen und engen Schlafzimmern ist
die Schiebetür längst unverzichtbar, im Büro
14
spielt sie ihre Vorteile an kleinen Arbeitsplätzen, in als Raumteilern genutzten Schränken
und im Open Space aus. Auch moderne breite
Fronten stehen geöffnet nie im Weg. So lassen
sich auch kleine Räume großzügig und komfortabel gestalten. Gerade im Küchenoberschrank
spielen Schiebetüren einen weiteren Vorteil
aus: Sie bewegen sich beim Öffnen nie außer
Reichweite und sind so immer bequem zu betätigen.
Funktionalität
Schiebetüren werden heute allen funktionalen
Anforderungen gerecht: Türen mit einem Gewicht von bis zu 80 kg, die leicht und lautlos
zur Seite gleiten dank des Beschlags TopLine XL,
mit sanfter Öffnungs- und Schließdämpfung
Silent System, mit vertikal statt horizontal
öffnenden Türen, oder mit perfekt in Korpus
und Blende integrierter Beschlagtechnik wie
beispielsweise SysLine, der keinen Stauraum
verschenkt und deshalb besonders im Büro für
Ordnerschränke geschätzt wird. Für den spannungsreichen Wechsel von geschlossenen und
offenen Flächen, der sich gerade im Wohn- und
Schiebetüren als bevorzugte Lösung
vor
nach
Objektbereich zunehmend durchsetzt, bietet
Hettich eine Vielzahl an einbahnigen Schiebetürbeschlägen.
Hettich profitiert bei seinem breiten Programm
an Schiebetürbeschlägen für jedes Segment
von langjähriger Erfahrung. Unsere internationale Kundennähe mit Spezialisten für Küchen-,
Büro- und Wohnmöbel zeigt sich in vielen Details der Schiebetürbeschläge. So lassen sich
zum Beispiel überraschend einfach Schiebetüren in Verbindung mit Standardkorpussen
einsetzen, die ursprünglich für den Einsatz mit
Scharnieren geplant waren, und große schwere Türen auch unter engen Platzverhältnissen
schnell und einfach montieren. Hervorragende
Dämpfungssysteme und Laufeigenschaften bei
unterschiedlichen Korpusgrößen und Möbeldesigns spiegeln Hettichs Möglichkeiten als
Großserienhersteller mit übergreifender Erfahrung in den Bereichen Schiebetüren, Führungen und Scharniere wider.
Betrachtung des Videos
Durch ein kurzes Video ließen sich Endverbraucher von den Vorzügen einer Schiebetür überzeugen, sodass sie auch zur bevorzugten Beschlaglösung für alle anderen Möbel wurde.
Schiebetüren als bevorzugte Lösung
vor/nach Betrachtung des Videos
Kleiderschrank
Büroschrank
Sideboard
Wohnwand
Hifi/TV-Möbel
Küchenoberschrank
Veränderung
in Prozent
71
90
+ 19
48
80
+ 32
31
76
+ 45
28
71
+ 43
22
60
+ 38
14
49
+ 35
Angaben in Prozent von 205 Befragten. Mehrfachnennung möglich. Die Befragung wurde vor
und nach der Betrachtung eines erklärenden Videos zu Schiebetürsystemen durchgeführt.
SysLine S garantiert den
vollen Stauraumerhalt
durch eine vollständig in
das Laufprofil integrierte
Dämpfung und einen profilfreien Boden. Der Beschlag
ist von außen nicht sichtbar.
Produkte und Trends
15
Innovativer Schlafraum
Aufbauend auf verfügbaren Produkten entwickelten der chinesische Hersteller von begehbaren
Kleiderschränken Soufeiya Home Collection Co., LTD und Hettich gemeinsam das Schlafraumkonzept
„Think! The Future!“, das aktuelle und zukünftige Möbeltrends aufgreift.
16
Die enge Partnerschaft von Soufeiya und Hettich,
insbesondere die Zusammenarbeit im Rahmen
des Projekts „Think! The Future!“, hat zu einer
nachhaltigen Stärkung beider Marken im dynamischen chinesischen Markt geführt. In dem
Konzept sollten möglichst viele verfügbare Serienprodukte, zeitgemäß komplett mit integrierter Dämpfung, zum Einsatz kommen. Daher
wurden das Sensys Scharnier, Quadro Auszugsführungen, InnoTech Schubkästen und TopLine
Schiebetürbeschläge von Hettich integriert. Für
die steuerbaren Elemente wurden die elektromechanisch bewegten Easys Systeme für Scharniere, Auszüge und Schiebetüren eingesetzt. Alle
Fronten konnten über ein iPad gesteuert werden.
Das Konzept umfasst die Funktionsbereiche
„Wäscheaufbereitung“, „Hygiene- und Kosmetik“, „Sport und Freizeit“, „Intelligente Kleideraufbewahrung“, „Optimale Reisevorbereitung“
und „Tägliche Garderobe“. Der Fokus jeder Zone
liegt auf der optimalen Anpassung an die Anforderungen des täglichen Lebens. So bieten
beispielsweise Koffertüren im Hygiene- und Kosmetikbereich zusätzlichen Stauraum, ebenso wie
horizontal und vertikal ausfahrbare Ablagemöglichkeiten. Kleidung wird intelligent in einem
Karussell aufbewahrt, die Outfits können bedarfsgerecht über das iPad ausgewählt werden.
Ein neues Konzept zur Gestaltung von Innenfrontblenden ermöglicht den maximalen Einsatz
von Glas in den Fronten und Rückwänden des
Schubkastens. Highlights setzt die integrierte
Beleuchtung in der Rückwand. Durch eine intelligente Steuerung beim Öffnen und Schließen
der einzelnen Bereiche sowie der Funktionen im
Möbel wird dem Nutzer voller Komfort geboten.
Im Zeitraum vom 8. bis 11. Juli 2012 war der
innovative Schlafraum auf der Messe „CBD“ in
Guangzhou, China, zu sehen. Zwei Mal pro Stunde wurde das Konzept präsentiert: Models zeigten den Besuchern Geschichten rund um die tägliche Nutzung eines Kleiderschranks. Angefangen
beim Aufstehen am Morgen bis zur Auswahl des
passenden Sport-Outfits oder der richtigen Reisegarderobe stellten sie die Zukunftsideen von
Hettich und Soufeiya vor. Die sehr anschauliche
Präsentation entwickelte sich schnell zum Besuchermagnet der Messe. Um dem Konzept Nachhaltigkeit zu verleihen, ging es anschließend auf
eine Roadshow in zehn Metropolen Chinas, von
Chengdu bis Peking, und erhielt durchgängig ein
sehr gutes Feedback von Endverbrauchern und
dem Möbelhandel. Das Basiskonzept, die Unterteilung in Zonen, wurde fest in das Standardprogramm von Soufeiya integriert.
Produkte und Trends
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PRONORM
Pronorm setzte im Rahmen der Hausmesse „Küchenmeile A30“ einen Fokus auf das
Thema ArciTech Schubkasten mit seinen Varianten. Jeder Messerundgang startete
mit einer Demonstration des neuen Schubkastensystems, basierend auf dem Marketingkonzept von Hettich.
Überzeugendes Erfolgskonzept
Hettich bietet seinen Kunden umfangreiche Unterstützung bei der Einführung des ArciTech
Schubkastensystems. Angefangen beim Marketing über die Produktionsumstellung bis hin zu
Lager- und Logistikkonzepten.
Seit der Interzum 2011 wurde ArciTech erfolgreich in den Markt eingeführt. Kunden werden
von Hettich sowohl bei der Markteinführung des
ArciTech Schubkastens, beispielsweise anhand
intensiver Schulungen gemäß speziell entwickelter Trainingspläne, als auch durch technische
Hilfe bei der Umstellung sowie bei Lager- und
Logistikkonzepten und während Messen unterstützt. Einzigartig ist das durchgängige Marketingkonzept. Angefangen bei dem die Kampagne
begleitenden Key Visual und den Feature Visuals,
welche die herausragenden Produkteigenschaften des Schubkastensystems verdeutlichen, bis
hin zu der Präsentation auf Messen, Events und
in Showrooms bildet das Konzept einen perfekten Spannungsbogen. Und so nutzen auch Kunden für ihre Inszenierung auf Hausmessen, in
Showrooms und auf Messen wesentliche Bau-
18
steine des ArciTech Kommunikationskonzeptes
von Hettich. Die Bausteine sorgen für Aufmerksamkeit, unterstützen die Argumentation und
bleiben dem Besucher im Gedächtnis.
Der innovative und zukunftsgerichtete Charakter des Schubkastensystems wird insbesondere
durch eine speziell konstruierte 3-D-Show unterstrichen, für die keine 3-D-Brillen benötigt
werden. Ohne sichtbare Leinwand bewegen sich
der ArciTech Schubkasten und die Actro Führung
frei im Raum. Die Show visualisiert eindrucksvoll die Eigenschaften des neuen Schubkastensystems. Darüber hinaus gibt es einen Film, der
sich speziell an Endverbraucher richtet und ideal
im Showroom eingesetzt werden kann, um die
hervorragenden Eigenschaften des Systems zu
vermitteln.
NOBILIA
Nobilia stattet seit August 2012 alle Küchen serienmäßig mit dem Schubkasten „Profi+“ aus. Bei der Produkteinführung vertraute der Küchenhersteller auf das Marketingkonzept von Hettich, welches an seine Bedürfnisse
angepasst wurde.
Glaskorpusse machen die Technik erlebbar und
ermöglichen einen Blick auf die Technik der
Actro Führung. Unter anderem sorgt der mit
80 kg beladene Schubkasten dank der perfekten
Lauf- und Dämpfungseigenschaften für einen
Wow-Effekt. Diverse Exponate zeigen einen
Ausschnitt des breiten Programms.
An Montagestationen wird direkt am Schubkasten gezeigt, wie leicht die Montage, Demontage und Verstellung des Schubkastens
gelingt. Mit ArciTech ist auch ein Upgrade oder
Umrüsten im Showroom in wenigen Schritten
umgesetzt, denn die vorhandenen Blendenbohrungen der Reling werden für DesignSides
und TopSides unverändert genutzt. Mit dem
ArciTech Plattformkonzept kann jeder Markttrend und jeder Kundenwunsch auf der Basis
einer einzigen Zarge umgesetzt werden.
Für den Point of Sale bietet Hettich dem Handel verschiedene Vermarktungshilfen an,
Die Präsentationswand
demonstriert das breite
Gemacht für die Zukunft:
ArciTech
ArciTech Sortiment
auf der Basis eines
Plattformkonzeptes.
Produkte und Trends
19
OPO OESCHGER
Auch im neuen Showroom von OPO Oeschger in Kloten ist ArciTech das Highlight
der Ausstellung. Im 3-D-Kino und an Exponaten kann das Schubkastensystem
erlebt werden. Kunden und Mitarbeitern werden auf mehr als 250 qm professionelle
Schulungen geboten.
um ihn bei der Präsentation und Kommunikation optimal zu unterstützen. Anhand einer
Präsentationswand wird das breite Sortiment
auf Basis eines Plattformkonzeptes auf einer
Breite von 4000 mm beeindruckend demonstriert: Verschiedene Zargenhöhen und Rückwandhöhen,
Aufsatzelemente in zwei
Höhen in unterschiedlichen Korpussen. Eine entsprechende Kommunikation, die die Vorteile des
Systems darstellt, rundet
diese Art der Produktdar-
stellung ab: eine Bildschirmanimation zeigt die
Kernargumente und Kommunikationstafeln präsentieren das breite Sortiment.
Eine kleinere Variante macht auf nur 0,54 m²
die Kernargumente und einzigartigen Produkteigenschaften anhand eines einzelnen Korpusses erlebbar. Verschiedene Zargenhöhen
und Rückwandhöhen sowie unterschiedliche
Farben und Seitenelemente demonstrieren die
Produktvielfalt. Die eingesetzte Kommunikation auf der Rückwand und in den einzelnen
Schubkästen unterstützt die innovativen Produkteigenschaften.
Darüber hinaus werden dem Handel unterschiedliche POS-Materialien wie Schubkasteneinleger, Poster oder Aufsteller bis hin zu einem
Film, der die einfache Montage und Verstellung
anschaulich darstellt, zur Verfügung gestellt.
Eine kleinere Variante der
Präsentationswand macht die
Kernargumente und einzigartigen Produkteigenschaften
anhand eines einzelnen
Korpusses erlebbar.
20
Familienfreundliches Arbeiten
Das Druck- und Spritzgußwerk Hettich in Frankenberg setzt auf die Flexibilität von
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Teams und Führungskräften und bietet viele Möglichkeiten für die Vereinbarkeit der zwei Lebenswelten Familie und Beruf.
Am 25. April 2012 wurde das Druck- und
Spritzgußwerk Hettich vom Bündnis „Beruf und
Familie Waldeck-Frankenberg“ als vorbildliches
Unternehmen in Hinblick auf Familienfreundlichkeit ausgezeichnet. Viele Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter schaffen jeden Tag aufs Neue
eine Meisterleistung: Sie vollziehen den Spagat zwischen Beruf, Familie und Partnerschaft.
Hettich unterstützt mit zahlreichen Möglichkeiten die Vereinbarkeit der zwei Lebenswelten
Familie und Beruf. Verfolgt wird der Ansatz,
dass sich eine familienbewusste Personalpolitik
langfristig auszahlt. Das Ziel ist die Förderung
eines positiven Betriebsklimas, um gut qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu
gewinnen und zu halten.
Die Familienorientierung ist ein klares Bekenntnis zur sozialen und gesellschaftlichen Verantwortung. Zusammen mit den Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern und deren Führungskräften
werden individuelle Lösungen gefunden, die
auf das familiäre und berufliche Umfeld abgestimmt sind.
Beate Friedrich, Frauenbeauftragte und Organisatorin des
Wettbewerbs, Uwe Kleemann, Geschäftsführer Druck- und
Spritzgußwerk Hettich, Britta Trompeter, Personalreferentin
Druck- und Spritzgußwerk Hettich,
Dr. Reinhard Kubat, Landrat
des Landkreises WaldeckFrankenberg (v.l.n.r.)
© Frankenberger
Zeitung/Theresa
Demski
Auszeichnungen
21
Energieeffizienz überzeugt
Für ihr langjähriges Engagement mit zahlreichen Energieprojekten wurde die Hettich
Unternehmensgruppe als „Klimaschutz-Unternehmen“ ausgezeichnet.
Am 1. März 2013 überreichten Bundeswirtschaftsminister Dr. Philipp Rösler und Bundesumweltminister Peter Altmaier die Auszeichnung zum „Klimaschutz-Unternehmen“ an
Dr. Andreas Hettich. Die Unternehmensgruppe
wurde damit in die „Klimaschutz- und Energieeffizienzgruppe der deutschen Wirtschaft“
aufgenommen.
Hettich erkannte bereits Anfang der neunziger
Jahre die besondere zukünftige Bedeutung von
Energie- und Ressourceneffizienz für den langfristigen Unternehmenserfolg und den Erhalt
der natürlichen Lebens- und Wirtschaftsgrundlagen. Durch Einrichtung eines Umweltreferates, der Verankerung nachhaltigen Handelns in
den Unternehmensgrundsätzen sowie der Beteiligung am wirkungsvollen EMAS-Umweltmanagementsystem der EU seit 1996 wurden
die Voraussetzungen geschaffen, Energie- und
Ressourceneffizienzziele wirkungsvoll und auch
wirtschaftlich erfolgreich im Unternehmen zu
verfolgen. Zahlreiche Energieprojekte zeigten
22
den Erfolg unter wirtschaftlichen und ökologischen Aspekten.
„Energieeffizienz ist keine ökologische Kür,
sondern wirtschaftliches Pflichtprogramm“, so
Dr. Andreas Hettich. „Die Auszeichnung unterstreicht die Aktivitäten der Unternehmensgruppe und bestätigt die Strategie.“ Die „Klimaschutz-Unternehmen“ haben sich freiwillig zu
messbaren und ambitionierten Zielen bei Klimaschutz und Energieeffizienz verpflichtet und
bereits herausragende Leistungen betrieblicher
Energieeffizienz bei Produkten, Dienstleistungen und Produktion erbracht. Als Vorbilder im Bereich Klimaschutz verringern sie die
CO2-Emissionen und zeigen: Klimaschutz zahlt
sich aus. Die Klimaschutz- und Energieeffizienzgruppe der deutschen Wirtschaft ist die
Exzellenzinitiative der Bundesregierung und
des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK). Das Projekt wird aus Mitteln der
Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministeriums gefördert.
© Andreas Winter / DIHK
Otto Kentzler, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks, überreichte Dr. Andreas Hettich zusammen mit dem Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Peter Altmaier die Auszeichnung zum „Klimaschutz-Unternehmen“ (v.l.n.r.).
Auszeichnungen
23
Peter Kuppen, Geschäftsführer Division Office bei Hettich, Michael Lehmkuhl, Leiter Qualitätssicherung Office und
Weiße Ware, Dimitri Görzen, Kundenbetreuer im Innendienst Office, Martin Döller, Leiter Konzerneinkauf/Logistik
Sedus Stoll, Günter Dören, Einkaufsleiter Sedus Systems, Eckhard Meier, Geschäftsleiter Paul Hettich (v.l.n.r.)
Auszeichnung als bester Lieferant
Auf den Gebieten „Qualität, Logistik, Serviceleistungen und Zusammenarbeit“ konnte die
Hettich Unternehmensgruppe auch im Jahr 2012 überzeugen. Die Leistungen wurden mit
der Sedus Lieferantenauszeichnung gewürdigt.
Am 17. April 2012 wurde Hettich erneut von
Sedus Systems als bester Lieferant ausgezeichnet. Günter Dören, Einkaufsleiter bei Sedus
Systems, und Martin Döller, Leiter Konzerneinkauf/Logistik der Sedus Stoll AG, überreichten
die Urkunde persönlich im Hettich Forum in
Kirchlengern.
Hettich beliefert Sedus Systems in Geseke mit
dem Organisationssystem Systema Top 2000.
24
Der Komplettanbieter für Büroeinrichtungen
und Arbeitsplatzkonzepte bewertet regelmäßig seine Lieferanten, um seinen Kunden und
dem qualifizierten Fachhandel Produkte mit
höchster Qualität anzubieten. Der Sedus Stoll
Konzern gehört mit 159,2 Millionen Euro Umsatz (2011) und circa 876 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern zu den führenden europäischen
Büromöbelherstellern.
Grundlagen für die perfekte Küche
Der aktuelle AMK Ratgeber und das AMK Ergonometer unterstützen
Kücheninteressierte bei der Planung und informieren über die
Möglichkeiten einer modernen Küchenausstattung.
Als Mitglied des Arbeitskreises Marketing und
Öffentlichkeitsarbeit der Arbeitsgemeinschaft
Die moderne Küche e. V. (AMK) nutzt Hettich
den aktuellen AMK Ratgeber in Kundengesprächen und das AMK Ergonometer im Hettich
Forum und einigen Showrooms. Sowohl der
Ratgeber als auch das Ergonometer sind entwickelt worden, um das Ziel der AMK, die Förderung der Nachfrage nach individuell geplanten
Einbauküchen, zu unterstützen.
Eine Besonderheit des AMK Ratgeber Küche
ist die Unabhängigkeit von konkreten Herstellern. Trotz der hohen Mitgliederzahl der AMK
aus den verschiedenen Bereichen von Küchenmöbelherstellern über Geräteproduzenten bis
hin zu Zubehörherstellern und Zulieferern gibt
es in dem Ratgeber keine Marken- oder Produktpräferenzen. Vielmehr wird ein Überblick
vermittelt, welche Möglichkeiten aktuelle Küchenausstattungen bieten. Hettich nutzt den
Ratgeber in Gesprächen mit Kunden und übergibt diese an Besucher im Hettich Forum.
Das AMK Ergonometer ist in verschiedenen Hettich Showrooms
vorhanden, da Themen wie Ergonomie und Komfort in der
Küche und die Küchenplanung
mit Kunden und Besuchern
oft diskutiert werden. Das
Ergonometer ist das
weltweit erste Messgerät, das nicht die
Körperlänge des Menschen, sondern die Ellenbogenhöhe misst, um die
optimale Arbeitshöhe zu ermitteln. Denn Menschen mit gleicher Körperlänge haben nicht
zwangsläufig gleich lange Arme und Beine. Aufgrund seiner
einfachen Handhabung ist das
Ergonometer ein beliebtes und
nützliches Tool, um schnell die
ergonomisch sinnvolle Höhe der
verschiedenen Arbeitsbereiche zu
ermitteln.
Mit dem AMK Ergonometer wird
schnell die optimale Höhe der
verschiedenen Arbeitsbereiche
ermittelt. Fotos: AMK
Projekte
25
Spitzenclusterprojekt gestartet
Die ersten Innovationsprojekte des
Spitzenclusters „it´s OWL – Intelligente
Das Cluster „it’s OWL“
ist eines von 15 Spitzenclustern in Deutschland, die
vom Bundesministerium für Bildung
und Forschung ausgezeichnet wurden.
Wirtschaft und Wissenschaft entwickeln
und produzieren am Hightech-Standort
OWL gemeinsam intelligente Lösungen für
die Märkte von morgen. Der Spitzencluster möchte einen entscheidenden Beitrag zur
Produktionsforschung leisten, um Wachstum
und Beschäftigung am Standort Deutschland
zu sichern. Beteiligt sind 174 Clusterpartner:
127 Unternehmen aus den Bereichen Maschinenbau, Elektro- und Elektronikindustrie sowie Automobilzulieferer, 17 Hochschulen und
hochschulnahe Kompetenzzentren sowie 30
wirtschaftsnahe Organisationen. Im Zusammenspiel von Ingenieurwissenschaften und
Informatik gehen sie den Innovationssprung
von der Mechatronik zu intelligenten technischen Systemen an. Das Spektrum der neuen Produkte und Produktionsverfahren reicht
von Antrieben und Automatisierungslösungen
über Maschinen, Haushaltsgeräte und Fahrzeuge bis hin zu vernetzten Produktionsanlagen.
Über Transferprojekte werden die Technologien
für kleine und mittelständische Unternehmen
nutzbar gemacht.
Mithilfe von Fördermitteln aus Berlin werden
in den nächsten Jahren 47 Forschungs- und
Entwicklungsprojekte im Gesamtumfang von
rund 100 Millionen Euro in die Tat umgesetzt. Im Zentrum stehen 34 Innovationsprojekte, die von der Industrie gemeinsam mit Hochschulen vorangetrieben werden. Hettich bearbeitet zusammen
Technische Systeme OstWestfalenLippe“ sind
gestartet. Hettich und Weidmüller arbeiten gemeinsam an selbstoptimierenden Fertigungsprozessen.
26
mit dem Elektronikunternehmen Weidmüller eines der Innovationsprojekte mit
dem Ziel, Technologien der Selbstoptimierung in Umformprozesse, wie das
Stanz-Biegen und Walzprofilieren, zu implementieren. Die Schwerpunkte liegen auf
der Prozesssicherheit, der Automatisierung des
Einrichtens und Rüstens sowie der Produktivität der Maschinen. Dazu wird in bisher rein mechanisch gesteuerte Werkzeuge und Maschinen Messtechnik integriert, die Schwankungen
in der Fertigung erfasst. Die Ergebnisse werden
in seriennahe Prototypen implementiert, um
die Funktionalität nachzuweisen. Außerdem
wird eine Entwurfssystematik entwickelt, um
das Modell auf andere Fertigungsprozesse zu
übertragen. Das Projekt „Selbstkorrigierende
Fertigungsprozesse“ leistet einen entscheidenden Beitrag, dass die Produktion am Standort
Deutschland wettbewerbsfähig bleibt.
Durch das Spitzencluster wird insgesamt
ein großer Entwicklungsschub für die Region erwartet. Mit der gemeinsamen Entwicklungsstrategie wollen die Beteiligten in
Ostwestfalen-Lippe unter anderem 10 000 neue
Arbeitsplätze schaffen, fünf neue Forschungsinstitute und 50 Unternehmen gründen sowie 500 Wissenschaftler in die Region holen.
Hauptziel ist eine Spitzenposition im globalen
Wettbewerb auf dem Gebiet intelligente technische Systeme, die sich ihrer Umgebung und
den Wünschen ihrer Benutzer anpassen,
Ressourcen sparen, intuitiv zu bedienen
und verlässlich sind sowie Nutzen im
Haushalt, in der Produktion, im
Handel und auf der Straße
stiften.
Projekte
27
Wohnen und Arbeiten
im Jahr 2030
Das Innovationsnetzwerk Future_Bizz hat die Projekte „Wohnen 2030“ und „Arbeiten 2030“ mit
beachtenswerten Ergebnissen abgeschlossen und der Öffentlichkeit vorgestellt.
In dem Innovationsnetzwerk Future_Bizz generieren Unternehmen gemeinsam Zukunftswissen in den Bereichen Leben, Wohnen und
Arbeiten, um daraus Geschäftsideen, Wertschöpfungsmodelle und Anwendungsfelder
zu entwickeln. Hettich setzt sich intensiv mit
Vorstellungen über die Welt von morgen auseinander, denn diese liefern wichtige Impulse
für die Entwicklung innovativer Produkte in
attraktiven Märkten.
Wohnen 2030
Ziel des Projektes war die Visualisierung von
Wohnwelten des Jahres 2030 mit dem Fokus
auf die Themen Licht, Versorgung
und Zubereitung, Umgang
mit knappen Ressourcen
Modulares Wohnen
Alena Feldmann,
Hochschule für Künste Bremen
Das Konzept zielt auf eine kooperative Wohnform ab,
die die konventionelle Bauweise von heute ersetzt und für
Single- und Mehrgenerationen-Wohngemeinschaften sowie
Patchworkfamilien entwickelt wurde. Einzelne Module können in die Struktur integriert und an die Grundversorgung
angedockt werden. Das architektonische Konzept berücksichtigt einen ständigen Wandel der Wohnsituation und kann individuelle Interessen optimal befriedigen.
28
sowie intelligente Materialien. Als Grundlage
diente die im Netzwerk erstellte Szenariostudie
„Future Living 2030“ sowie die Beschreibung
der drei konkreten sozialen Gruppen „Modern
Performer“, „Patchworkfamilie“ und „Silver
Business Generation“ anhand einer Zielperson
mit Steckbrief und einem beispielhaften Tagesablauf in ihrem Alltagsumfeld im Jahr 2030.
40 Studierende der Fachbereiche Produktdesign
und Innenarchitektur der Hochschulen Bremen,
Hannover und Ostwestfalen-Lippe entwickelten beachtenswerte Wohnwelten für diese
Zielpersonen, die sie während einer Abschlussveranstaltung im Jahr 2012 den ausrichtenden
Unternehmen Bayer MaterialScience, Grohe,
Hettich, Kesseböhmer und Vaillant in der Hochschule Hannover präsentierten.
Eco Spa
Franziska Stenz,
Hochschule Ostwestfalen-Lippe
Der Entwurf Eco Spa visualisiert für die Zielgruppe
„Modern Performer“ eine Badwelt, in der geradlinige Formen den Großteil der Inneneinrichtung verkörpern. Verschiedene Funktionen wie die automatische Zufuhr von Seife in das
Wasser, Styling Tipps im Spiegel, Screens zur Kleiderauswahl
oder Vernetzung mit dem Personal Trainer für das tägliche Work-out kennzeichnen die Badwelt 2030.
Arbeiten 2030
Das Projekt „Arbeiten 2030“ soll Impulse für
die Entwicklung innovativer Geschäftsideen
beispielsweise für die Ausstattung zukünftiger
Arbeitsplätze oder für neue Dienstleistungen in
dem Umfeld liefern. Es diente zum einen dazu,
theoretische Zukunftsbilder von typischen Arbeitsplätzen in Form von Aufgabenstellungen
und Rollen der Mitarbeiter zu entwickeln, zum
anderen wurden aus diesen Bildern konkrete
Umsetzungsmöglichkeiten erarbeitet
WA
Projektgruppe Prof. Tom Philipps,
Hochschule Darmstadt
WA ist ein Gerät zur visuellen und akustischen Kommunikation. Mithilfe von Hologrammen stellt es die Teilnehmer der Videokonferenz innerhalb des Bogens dar. Das
Besondere ist die Integration des Raumes in den Nutzungskontext: WA schlägt die Brücke zwischen virtueller und physikalischer Umgebung. Es löst Grenzen auf und bezieht die
direkte Umgebung der Konferenzteilnehmer mit ein.
Die Darstellungsfläche ist groß und die Bedienung erfolgt intuitiv und unmittelbar
mittels Sprache.
Projekte
29
Nexus
Nadja Heck,
Hochschule Ostwestfalen-Lippe
Der Relaxchair Nexus mit Home-Office-Funktion ermöglicht das effektive und gleichzeitig bequeme Arbeiten
von zu Hause. Seine natürliche und zusammenhängende
Form ermöglicht durch eine 90-Grad-Drehung einen einfachen
Wechsel zwischen der Arbeits- und Entspannungsposition.
Sitzfläche und Funktionen passen sich dem Nutzer individuell an und die intuitive Steuerung mittels Sprache
und visualisiert.
Neuartige Organisations- und Arbeitsmittel, Einrichtungsobjekte,
Empfehlungen zu Raumgestaltung und -akustik wurden ebenso
berücksichtigt wie Instrumente für Kommunikation und Zusammenarbeit. Studierende der
Hochschulen Ostwestfalen-Lippe und Darmstadt setzten sich mit dem Thema in Form
von Semester- und Abschlussarbeiten auseinander und präsentierten ihre Ergebnisse auf der
Messe Orgatec 2012 in Köln.
und Touchanwendungen machen das Arbeiten
komfortabel und effizient.
Sky Hangar
Projektgruppe Prof. Tom Philipps,
Hochschule Darmstadt
Sky Hangar ist eine Möglichkeit, neue Arbeitsfelder
und Arbeitssituationen zu schaffen. Es handelt sich um
ein flexibles Büro-Containersystem, das entsprechend den
Anforderungen einer gewünschten Arbeitssituation zusammengestellt wird. Die Containerstrukturen werden über den
Luftweg zum Einsatzort gebracht und beliebig im urbanen
Raum angedockt. Nach der Nutzungszeit wird das
Büro-Containersystem wieder entfernt, neu
konfiguriert und zum nächsten Einsatzort geflogen.
30
Komfort erleben, Ideen entwickeln
Neue Küchenmodule laden in Innovationsworkshops dazu ein, Funktionen zu erleben
und neue Ideen am Modell zu diskutieren.
Aktuelle Trendmessen zeigen, dass viele Funktionen moderner Beschlagtechnik verstärkt auch
in Haushaltsgeräte Einzug halten: beispielsweise
gedämpfte Auszüge sowie Scharniere mit integrierter Dämpfung. Diese komfortablen und ergonomisch sinnvollen Bewegungsabläufe möchte
heute niemand mehr missen. Als innovativer
Partner der „Weiße Ware“-Industrie entwickelt
Hettich Lösungen für mehr Komfort, Funktion
und Design auch im E-Gerät mit der ganzheitlichen Kompetenz für Technik für Möbel.
Um Kunden und Interessierten eine Diskussionsgrundlage zu bieten, wurden Küchenmodule für Workshops entwickelt. Sie bestehen
aus Küchenmöbeln und E-Geräten, mit denen
zunächst die allgemeinen Trends in der Küche
und anschließend die Lösungen für E-Geräte
diskutiert werden können. Bereits entwickelte
Produkte wie das Quadro Compact Auszugssystem für Kühl- und Gefrierschränke, das K08
Scharnier mit integrierter Dämpfung sowie neue
Ansätze sind in den Modulen integriert.
Projekte
31
Die Küchenmodule sind im Handumdrehen aufund abgebaut und geschaffen für den Einsatz
vor Ort bei den Geräteherstellern. „Denn wie
kann man das Thema leises und sanftes Öffnen
und Schließen der Kühlschranktür besser demonstrieren als mithilfe eines realen Moduls?“,
fasst Peter Kuppen, Geschäftsführer Division
Weiße Ware bei Hettich, die Vorteile zusammen. Es geht jedoch nicht nur darum, bestehende Produktlösungen zu demonstrieren, sondern
gemeinsam Trends und Herausforderungen zu
diskutieren und Ideen zu bearbeiten. Auf Messen werden immer häufiger Fronten aus schweren Materialien wie zum Beispiel Stein gezeigt.
Der Bereich Küche berücksichtigt diesen Trend
mit der enormen Belastbarkeit des ArciTech
Schubkastens. Dieses Gewicht wirkt sich auch
32
auf die Anforderungen der Geräte der Weißen
Ware aus. Denn integrierte Kühl- und Gefrierschränke werden der Durchgängigkeit halber
zukünftig auch Fronten aus entsprechenden
Materialien haben. Dadurch werden unsere
Produkte mit einer höheren Belastung konfrontiert und wir müssen sie dementsprechend
auslegen. Ein weiteres Thema ist das grifflose Design vieler moderner Küchen, bei denen
„Push to open“-Systeme zum Einsatz kommen.
Dies gilt auch für das Öffnen von Kühlschranktüren und Schubkästen in Kühlschränken.
In Deutschland und den USA wurden bereits
zahlreiche Workshops durchgeführt. Weitere
sind in Asien, Polen und der Türkei geplant.
+++
Hettich erhält „Q in Gold“
Die Division Weiße Ware erhielt die Auszeichnung des europaweiten Qualitätsgütesiegels „Q in Gold“ im Bereich „Kochen“ für
Backofenauszüge.
Mit der Lieferantenauszeichnung ehrt die BSH
Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH Lieferanten, die über ein ausgezeichnetes Qualitätsmanagement verfügen. Mit allen europäischen Werken im Produktbereich Herde wird
die Auszeichnung abgestimmt. Grundlage
für diesen Erfolg ist
das Qualitätsbewusstsein aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
der Hettich Unternehmensgruppe.
Die Produktionsmannschaft freut sich über die
Auszeichnung.
+++
Hettich App
Einfach und intuitiv
Mit der Hettich App bietet Hettich Tischlern
und Innenausbauern, dem Beschlagfachhandel, Möbeldesignern und Beschäftigten in
der Möbelindustrie sowie Heimwerkern eine
Bedienoberfläche für Tablet-PCs und Smartphones. Damit sind hilfreiche Funktionen
und Informationen überall verfügbar.
Hettich hält mit der Hettich App umfangreiche
Informationen für jede Interessengruppe bereit:
Kataloge, Magazine, Anleitungen und Videos
können online abgerufen und im Bücherregal
abgelegt werden. Tischler und Innenausbauer
können aus den Katalogen über den bekannten
Hettich Onlinekatalog direkt bei ihrem Händler
bestellen.
wird der Nutzer
durch die Kataloge
geleitet.
Besonders praktisch: In der Mediathek kann
komfortabel über die Funktion der Blätterkataloge auf die Hettich Kataloge zugegriffen
werden. Schnell und einfach werden so die
richtigen Artikel gefunden. Dabei helfen die Inhaltsübersicht und Schlagwortsuche in den Katalogen. Besonders
wichtige Seiten können einzeln
abgespeichert, ausgedruckt oder
an interessierte Kunden weitergeleitet werden. Neue Kataloge
werden über die automatische
Update-Funktion aktualisiert.
In der Mediathek
findet der Nutzer eine
Übersicht über die
aktuellen Kataloge.
Die Startseite der
neuen Hettich App
zeigt übersichtlich
die verschiedenen
Die Hettich App ist verfügbar in den Bedienoberflächen Deutsch und Englisch für iPhone
3GS, 4, 4S, 5 und für iPad 1, 2, 3.
Funktionen.
Kurz notiert
33
+++
Schnell informiert
Mit einer breit angelegten QR-Code-Offensive bringt Hettich gezielte Produktinformationen auf die Smartphones der Endverbraucher.
Mit Quick Response (QR)-Codes ist es möglich, auf begrenztem Platz viele Informationen
bereitzustellen und schnell zu aktualisieren.
Die Codes erfreuen sich einer immer größer
werdenden Beliebtheit, zum Beispiel auf Verpackungen, Anzeigen, Katalogen oder Aktionsflyern. Hettich stattete erstmalig auf der
Eisenwarenmesse 2012 in Köln Produktverpackungen, Mitnahmeflyer für Endverbraucher
sowie Produktinformationen an Baumarktregalen mit QR-Codes aus. Schnell zeigte sich,
dass die meisten Messebesucher mit dieser
Form des Marketings vertraut waren. Durch das
Scannen des QR-Codes mit einem Smartphone
oder Tablet-PC gelangten sie zu Webseiten mit
Montageanleitungen, technischen Informationen oder Videos.
Für Baumarktkunden, aber auch für die Baumärkte selbst bietet die Informationsbereit-
34
stellung durch QR-Codes einen klaren Mehrwert: Der Verbraucher erhält die nötigen
Produktinformationen direkt am Verkaufsregal
und er bringt das Informationsmedium sogar
selbst mit. Als elektronisches Medium haben
die QR-Codes außerdem den Vorteil, dass die
hinterlegten Informationen schnell aktualisiert
werden können.
Impressum
Zu Hettich auf
Herausgeber
Hettich Marketing- und Vertriebs GmbH & Co. KG
Postfach 1240
32269 Kirchlengern
Deutschland
Redaktion
Hettich Management Service GmbH
Dr. Nina Stackelbeck
Vahrenkampstraße 12-16
32278 Kirchlengern
Deutschland
Gestaltung
Geyer Gestaltung, Werbung und
Kommunikation GmbH, Bielefeld
Für das Magazin behalten wir uns alle Rechte
aus dem Urheberrecht vor.
Impressum
35
914868300
www.hettich.com