IVF Zentren Prof. Zech

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IVF Zentren Prof. Zech
Die IVF Zentren Prof. Zech sind die in Europa führende
Gruppe von Privatkliniken, die sich das Ziel gesetzt haben,
Wunscheltern mit allen zur Verfügung stehenden
Mitteln und unter strikter Beachtung der Gesundheit aller
Beteiligten im ersten Therapiezyklus zu
einem gesunden Kind zu verhelfen.
Inhalt
DieFortpflanzung
menschliche
06
Der unerfüllte
Kinderwunsch
08
Ursachen
der Kinderlosigkeit
12
Behandlungsmethoden
14
Erfolg und Risiko 22
Administratives 30
Begriffserklärungen 32
Adressen
33
Unser Team 34
4
In guten Händen....
Die IVF Zentren Prof. Zech stellen sich vor:
Leitung
Univ. Prof. Dr. med. Herbert Zech
Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe
FMH Reproduktionsmedizin und Gynäkologische
Endokrinologie (CH)
Spezialarzt Gynäkologische Endokrinologie und
Reproduktionsmedizin (D)
Curriculum Vitae:
Univ. Prof. Dr. med. Herbert Zech
* Direktor und Gründer der IVF Zentren Prof. Zech
* Professor an der Medizinischen Universität Innsbruck
* Mitglied nationaler und internationaler Fachgesellschaften
* Präsident der Österreichischen Gesellschaft für
Reproduktionsmedizin und Endokrinologie für die
Funktionsperiode Oktober 2003 bis Oktober 2006,
Ehrenpräsident seit 2007
* Spezialgebiet: Reproduktionsmedizin, Endokrinologie
und Fertilitätstherapie
5
Die menschliche
Fortpflanzung
6
F
KINDERWUSCH
ür die meisten Paare erfüllt
sich der Wunsch nach einem Kind
selbstverständlich. Etwa 20 % aller
Ehen sind jedoch ungewollt kinderlos. Die Ursachen dafür verteilen sich zu 45 % auf die Frau
und 40 % auf den Mann. In 10 %
sind Störfaktoren bei beiden Partnern zu finden. Bei ca. 5 % kann
die Ursache der Kinderlosigkeit
auch nach gründlicher Durchuntersuchung beider Partner nicht
gefunden werden (= idiopathische
Sterilität). Die Basis einer Sterilitätsbehandlung muss eine intakte
Partnerschaft sein. Unter Achtung
der Würde des erwünschten Kindes, soll mit Hilfe anerkannter medizinischer Methoden das ersehnte
Glück ermöglicht werden.
monelle
Regulationsmechanismen
kommt es schließlich zum Eisprung.
Die reife und befruchtungsfähige
Eizelle wird vom Eileiter aufgefangen und in die Gebärmutterhöhle transportiert. Die beim Geschlechtsverkehr in die Scheide
abgegebenen Samenzellen wandern
durch die Gebärmutter in die Eileiter und nur ein einziges Spermium befruchtet dort die Eizelle.
Die befruchtete Eizelle, welche in
Folge Embryo genannt wird, beginnt
sich bereits im Eileiter zu teilen und
der Embryo gelangt im Durchschnitt
4-5 Tage nach dem Eisprung in das Innere der Gebärmutter, wo er sich 5-6
Tage nach der Befruchtung einnistet.
ALLGEMEINES
Im Eierstock der Frau reift normalerweise im Anschluss an die Regelblutung innerhalb von 2 Wochen in
einem Eibläschen (= Follikel) eine
Eizelle heran. Durch komplexe hor-
Schematische Darstellung
der Befruchtungs- und
Zellteilungsvorgänge im Eileiter
7
Der unerfüllte
Kinderwunsch
8
1
W
WAS SIE TUN KÖNNEN
enn ein Paar beabsichtigt, mit medizinischer Hilfe Eltern zu
werden, möge bitte bedenken, dass
neben eventuell notwendigen Untersuchungen und Medikamenten,
die verschrieben werden, zusätzlich
selbst etwas getan werden kann, um
das Entstehen und die weitere Entwicklung einer normalen Schwangerschaft zu unterstützen.
vertretbar. Sofern eine Lebererkrankung besteht oder früher bestand,
sollte auf Alkohol gänzlich verzichtet
werden.
NIKOTIN
Es ist bekannt, dass sich Nikotin sowohl beim Mann, als auch bei der
Frau äußerst negativ auf die Fortpflanzungsfähigkeit auswirkt.
Zudem schädigt dieses Gift auch das
ERNÄHRUNG
sich entwickelnde Kind während der
Einen wichtigen Einfluss auf den Schwangerschaft. Kinder von Raunormalen Hormonhaushalt hat der cherinnen sind in der Regel kleiner
Stoffwechsel (Über-/ Untergewicht). und nach der Geburt anfälliger für
Eine eiweiß- und vitaminreiche Kost Erkrankungen.
ist empfehlenswerter als Fette und
Kohlehydrate. Tierische Eiweiße fin- Die Frau kann sehr viel dazu beitraden sich vor allem in Michprodukten gen ein gesundes Kind zu bekommen,
(besonders Magerquark), Fleisch, wenn sie das Rauchen schon etwa
Fisch und Ei. Pflanzliche Eiweiße sind 2-3 Monate vor einer Behandlung
in grossen Mengen in Keimen/ Samen, einstellt. Wissenschaftliche UnterBohnen (z.B.: Soja), Vollkorngetreide, suchungen haben ergeben, dass in
Hülsenfruchten (Erbsen, Linsen) und einer Partnerschaft in welcher auch
Gemüse (besonders Algen, Shitake- nur ein Partner raucht, die Chance,
pilze) enthalten.
eine Schwangerschaft zu erzielen,
Vitaminreich ist Obst und Gemüse. bzw. diese ohne Probleme auszutraKohlehydrate (wie Brot, Mehlspei- gen, durch Nikotinkonsum deutlich
sen, Zucker, Mehl, Kartoffeln, usw.) reduziert ist!
sollten ebenso wie Fette (Schmalz,
Öl, Butter) nur in mäßigen Mengen UMWELTGIFTE
gegessen werden. Dies gilt besonders Die möglichen Folgen von diversen
bei höherem Körpergewicht. Alkohol Toxinen in der Umwelt (z.B.: Dämp(gleichgültig, ob Bier, Wein, Most, Ko- fe oder Strahlung am Arbeitsplatz,
gnak, usw.) ist nur in kleinen Mengen Plastik-Materialien uvm.) sind z.B.
2
1
2
Büro
Eizellen unter dem Mikroskop
9
03
ein zu geringes Geburtsgewicht der
Babys, Erbschäden und sogar erhöhte
Krebsrisiken der Kinder. Auch spontane Fehlgeburten können die Folge
sein. Untersuchungen haben ergeben, dass die Lungenkrebsrate bei
Männern anstieg, deren Väter giftigen
Dämpfen mit Chromverbindungen
ausgesetzt waren, wie z.B. Schweißarbeiter. Deshalb sollten Paare vor der
Konzeption so gut es geht versuchen,
sich 90 Tage lang von Chemikalien
und Strahlungen (z.B. am Arbeitsplatz) fern zu halten. Diese Zeit genügt für die Regeneration von gesunden Samen und Eizellen. Während
der Schwangerschaft sollte ebenfalls
darauf geachtet werden, dass man
giftigen Umwelteinflüssen -so gut es
geht- aus dem Wege geht.
GESCHLECHTSVERKEHR
Warteraum
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Obwohl man es seit Jahrhunderten
weiß, ist es doch eine wenig verbreitete Erkenntnis, dass im Durchschnitt etwa zweimal wöchentlich
Geschlechtsverkehr sinnvoll ist, da
diese Frequenz den biologischen
Verhältnissen am ehesten Rechnung
trägt. („Zweimal die Woche gibt
im Jahr 104, das schadet weder ihr
noch mir.“ Zitat von Martin Luther)
Die größte sexuelle Leistungsfähigkeit des Mannes besteht um das 21.
und 24. Lebensjahr und nimmt zunächst bis zum 30. Lebensjahr nur
wenig (individuell sehr verschieden),
dann jedoch stärker ab. Die Samenqualität kann beim Mann bis in das
hohe Alter recht gut sein, nimmt
jedoch natürlicherweise ab. Bei der
Frau nimmt die fertile Phase bereits
ab dem 35. Lebensjahr ab. Beginnend mit dem 38.- 40. Lebensjahr
wird es schon schwieriger, auf natürliche Weise ein Kind zu bekommen
und diese Chancen sinken um das
45. Lebensjahr auf Promillewerte ab.
VORBEUGEN VON MISSBILDUNGEN
Unter den angeborenen Mißbildungen
ist eine offene Wirbelsäule (SPINA
BIFIDA) die häufigste Fehlbildung.
In der Gesamtbevölkerung sind etwa
4-5 Kinder pro 1000 Geburten davon
betroffen. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, spätestens vier Wochen
vor Beginn einer Schwangerschaft
mindestens 400 Mikrogramm Folsäure täglich zur normalen Nahrung
zu ergänzen (z.B. Fertilovit F ®)
Die Stellung beim Geschlechtsverund in der Frühschwangerschaft
kehr ist zunächst gleichgültig, solange
damit
fortzufahren,
selbstverein völliges Eindringen des Gliedes in
ständlich
nach
vorhergehender
die Scheide möglich ist. Lediglich bei
Rücksprache mit dem Arzt.
Lageveränderung der Gebärmutter,
Damit kann das Auftreten dieser
Rückwärtslagerung und Knickung
Missbildung um 50-70 % redu(diesen Befund erfährt die Frau
ziert werden. Auch andere Defekte
durch den Gynäkologen), kann bei
wie Spaltbildungen im Gesicht,
Rückenlage das Eintauchen des Mutkrankhafte Veränderungen im kartermundes nach dem Samenerguß
diovaskulären System, an den abin den Samensee fraglich sein. Dann
leitenden Harnwegen und an den Exsollte der Verkehr in Knie-, Ellentremitäten können durch Gabe von
bogen-, Bauch- oder Seitenlage der
Folsäure häufig vorgebeugt werden.
Frau erfolgen. Da Urin und andere
Flüssigkeiten ausgesprochen samenfeindlich sind, sollte der Mann direkt
vor dem Samenerguss nicht urinieren
und die Frau keine Scheidenspülung vor dem Verkehr vornehmen.
Besprechungszimmer
Blick in die Sprechzimmer
11
Ursachen der
Kinderlosigkeit
12
K
STÖRUNGEN BEI DER ENTSTEHUNG
VON EIZELLE UND SAMENZELLE
inderlosigkeit kann ihre Ursache darin haben, dass entweder keine
Eizelle oder nicht genügend Samenzellen heranreifen. Wenn sich keine
Eizellen entwickeln, handelt es sich
meist um Störungen im Zusammenspiel der verschiedenen hormonbildenden Drüsen (Hypothalamus,
Hirnanhangdrüse, Eierstöcke, Schilddrüse, Nebennierenrinden, usw). Die
Art dieser Erkrankung muss man zuerst durch Hormon-Untersuchungen
herausfinden, um sie danach entsprechend zu behandeln.
Das Vorhandensein von Samenzellen wird durch eine mikroskopische
Untersuchung der Samenflüssigkeit
nachgewiesen. Vor der Untersuchung
sollte 3 bis 5 Tage lang kein Samenerguss stattfinden. Zur Befruchtung
einer Eizelle sind viele Millionen beweglicher Samenzellen notwendig.
Von diesen erreichen jedoch nur
wenige die Eileiter. Die Eizelle muss
im Eileiter von mehreren 100 Samenzellen umgeben sein, um befruchtet
werden zu können. Wenn also zu wenig bewegliche Spermien vorhanden
sind, kommt es zu keiner Befruchtung. Die Ursache dafür ist selten
durch einen Hormonmangel allein
begründet. Meist handelt es sich um
Störungen im Hoden selbst, welche
sich nicht so leicht behandeln lassen,
oder z. B. Eireifungsprobleme bei der
Frau. Zur Diagnostik sind spezielle
Untersuchungen erforderlich. Mit
Hilfe von bestimmten Medikamenten oder durch Hormongaben kann
versucht werden, die Anzahl und die
Qualität der beweglichen Samenzellen zu erhöhen (z.B. Fertilovit M ®).
Zurzeit sind allerdings Behandlungsmöglichkeiten bei degenerativen Hodenerkrankungen oder bei genetisch
bedingten Störungen kaum gegeben.
STÖRUNGEN BEI DER
VEREINIGUNG VON
EIZELLE UND SAMENZELLE
Wenn eine Eizelle herangereift ist und
ausreichend bewegliche Samenzellen
vorhanden sind, können vielerlei Faktoren die Vereinigung von Ei- und Samenzelle verhindern. Am häufigsten
wird die Verschmelzung der Keimzellen durch krankhafte Veränderungen
im Eileiter blockiert. Hierzu zählen
Verklebungen nach Entzündungen,
Verwachsungen zwischen Eileiter
und Eierstock, gänzliches Fehlen der
Eileiter nach Operationen, sowie der
Eileiterverschluss nach erfolgter Sterilisation. In einzelnen Fällen können
Samenzellen im Gebärmutterhalskanal durch immunologische Vorgänge
unbeweglich werden.
STÖRUNGEN NACH DER
BEFRUCHTUNG
Der frühe Embryo kann noch vor
der Einnistung aufgrund ererbter
oder spontan entstandener Entwicklungsfehler absterben. Ferner kommt
es vor, dass die Gebärmutterschleimhaut für die Aufnahme des Embryos
nicht ausreichend vorbereitet ist. Es
gibt auch Fälle, in denen das immunologische Abwehrsystem der Mutter
den Embryo als fremd erkennt und
abstößt.
Lassen sich weder beim Mann noch
bei der Frau medizinische Gründe
für eine Kinderlosigkeit finden, so
spricht man von ungeklärter Sterilität. In solchen Fällen sollten auch
psychosomatische Aspekte Beachtung finden, denn es ist möglich, dass
seelische Komponenten bestimmte
Körperfunktionen beeinträchtigen.
Wenn dies zutrifft, ist es empfehlenswert, zunächst eine Aufklärung von
psychotherapeutischer Seite her zu
versuchen, um danach die richtigen
Schritte zum Erfolg einzuleiten (siehe
auch: psychologische Beratung)
13
Behandlungs-
methoden
14
S
DIE IN VITRO FERTILISIERUNG (IVF)
UND DER EMBRYO TRANSFER (ET)
eit 1978 besteht mit Hilfe der
In vitro Fertilisierung und des anschließenden Embryo Transfers eine
therapeutische Möglichkeit, einem
kinderlosen Ehepaar auch bei verschlossenen Eileitern zu einem eigenen Kind zu verhelfen. Grundsätzlich
versteht man unter In vitro Fertilisierung oder extrakorporaler Befruchtung die Vereinigung von Ei- und Samenzelle (= Fertilisierung) außerhalb
des Mutterleibes. Dazu werden aus
dem Eierstock die Eizellen entnommen und anschließend im Reagenzschälchen (= in vitro) mit dem Samen
des Mannes zusammengebracht. Ein
danach entstandener Embryo wird
1-6 Tage später in die Gebärmutter
eingebracht (=Embryo Transfer). Bei
Kinderlosigkeit, verursacht durch Erkrankungen des Ehemannes, sind mit
der Injektion eines Samens direkt in
die Eizelle, sehr gute Erfolge zu erwarten (siehe: Intracytoplasmische
Spermieninjektion [ICSI / IMSI]).
Die ungewollte Kinderlosigkeit ist ein
die Intimsphäre einer Partnerschaft
betreffendes Problem.
Aus diesem Grund muss die Behandlung sehr persönlich und in einer
vertrauten Atmosphäre durchgeführt
werden.
Das Paar sollte über alle Aspekte
der Therapiemöglichkeiten ausführlich informiert sein. Nach Sichtung
bereits vorhandener Befunde und
einer gründlichen gynäkologischen
Untersuchung, sowie einer Kontrolle des Samens wird ein Therapieplan
erstellt. In einzelnen Fällen erweist es
sich als günstig, wenn eine psychologische Beratung der In vitro Fertilisierung vorausgeht. Einzelheiten über
Medikation stehen auf einem Therapieplan, welcher jedem Paar nach einer Vorbesprechung überreicht wird.
Die Behandlung erfolgt individuell
und wird der jeweiligen Situation
angepasst. Um eine In vitro Fertilisierung erfolgreich durchzuführen, ist
es von Vorteil, wenn mehrere Eizellen
abpunktiert werden können.
OP
Untersuchungszimmer
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1
Die Aussicht auf ein gesundes Baby
ist am größten, wenn ein bis maximal
zwei Embryonen nach Blastozysten –
Selektion (siehe: Seite 25) in die Gebärmutter zurückverpflanzt werden.
Bei Frauen über 40 Jahren und wiederholt negativen Versuchen, können
ausnahmsweise auch drei Embryonen
transferiert werden. Anzustreben ist
grundsätzlich eine Schwangerschaft
mit einem Kind.
2
11
22
16
Follikel
mit eingeblendeter
3D
sonographische
Darstellung
Führungslinie
von
heranreifenden Follikeln
Schematische Darstellung
Schematische
Darstellung
einer Follikelpunktion
Follikelpunktion
einer
Damit schließlich eine Schwangerschaft nach Follikel – Stimulation
und Embryo Transfer entstehen kann,
muss die Frau in vorgeschriebener
und zuverlässiger Weise verschiedene
Medikamente (= Therapiezyklus) in
Tabletten – und/oder Spritzenform
bekommen. Bei der Einnahme von
Medikamenten zur Follikel – Stimulation (fast ausschliesslich in Spritzenform) kommt es zum Heranreifen
mehrerer Eizellen im Eierstock (=
Ovar). Der Zeitpunkt des Eisprungs
(= Ovulation) kann ziemlich genau
vorherberechnet werden. Dies ist
wichtig, da die Eizellentnahme möglichst kurz vor der sonst natürlicherweise stattfindenden Ovulation
erfolgen muss.
Das Heranwachsen der Follikel wird
ab einem bestimmten Zeitpunkt
mittels Ultraschalluntersuchungen
kontrolliert. Zusammen mit Hormon
- Analysen kann damit der günstigste
Moment zur Gewinnung reifer und
befruchtungsfähiger Eizellen gefunden werden. Eine genaue Beschreibung der einzelnen Untersuchungen
(Ultraschall - Kontrollen, Hormon
- Bestimmungen, Blut - Abnahmen,
usw.) und der verordneten Medikamente erhält jedes Paar in Form
eines Merkblattes und eines Therapieplanes.
FOLLIKELPUNKTION
Das Absaugen der Eibläschen erfolgt
heute fast ausschließlich durch die
Scheide (= transvaginal) mit Hilfe
modernster Ultraschalltechnik. Mit
einer Vaginalsonde werden die Follikel dargestellt. Entlang einer eingeblendeten Führungslinie wird die
Nadel unter Sicht durch die Scheide
direkt in das Eibläschen eingeführt
und die Follikelflüssigkeit mit der
Eizelle abgesaugt. Dies geschieht in
den meisten Fällen in einem leichten
Schlafzustand (Sedoanalgesie) oder in
Narkose. Manche Patientinnen wünschen auch keine Medikation.
1
DIE BEFRUCHTUNG
Noch während der Punktion wird
untersucht, ob Eizellen in der Follikelflüssigkeit vorhanden sind. Bei
Notwendigkeit kann das Eibläschen
wiederholt mit einem Medium gespült werden, bis die Eizelle (= Oozyte) gefunden ist. Jede Eizelle wird
kurz unter dem Stereomikroskop
beurteilt, danach sofort in ein speziell vorbereitetes und beschriftetes
Kulturschälchen gegeben und im
Brutschrank inkubiert. Das vom Ehemann gewonnene Sperma erfährt im
Labor eine gesonderte Behandlung
und wird einige Stunden später mit
den Eizellen zusammen gebracht (=
Befruchtung oder Insemination) entweder in vitro (IVF = im Glasschälchen) oder mittels Injektion eines
einzelnen Samens in die gewonnenen
Eizellen (=ICSI/IMSI).
2
Die befruchteten Eizellen werden
nun sich selbst überlassen. Nach 16
bis 18 Stunden wird eine erste Kontrolle unter dem Mikroskop vorgenommen, um festzustellen, wie viele
Eizellen sich mit den Samen befruchten ließen (meistens mehr als 70%
1
2
Beurteilung im Labor
Entwicklung der Embryonen 1. - 6. Tag
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1
der gewonnenen Eizellen). Bis 1996
erfolgte die Einpflanzung der Embryonen in die Gebärmutter (=Transfer)
üblicherweise 2 bis 3 Tage nach der
Follikelpunktion im 4- bis 8-ZellStadium. Mit der Entwicklung neuer
Medien und Techniken ist es möglich,
Embryonen länger in Kultur zu halten, um anschließend am Tag 5 (selten
am Tag 6) nach der Follikelpunktion
1 oder 2 Embryonen im Blastozysten
- Stadium zu transferieren. Der Transfer von Embryonen wird heutzutage
in unseren IVF Zentren fast ausschließlich im Blastozysten-Stadium
praktiziert.
ICSI / IMSI, TESE, TESA
Durch wesentliche Fortschritte in
der assistierten Reproduktionsmedizin kann man auch Paaren helfen, bei
denen früher infolge sehr schlechter
Samenbefunde praktisch keine Aussicht auf eine erfolgreiche Therapie
bestand.
1
18
Veranschaulichung der ICSI-Technik
Die Intracytoplasmische Spermieninjektion (ICSI) hat sich dabei als
weiterer Meilenstein in der Sterilitätstherapie seit 1992 etabliert. Mit
Hilfe dieser Technik wird ein einzelnes Spermium direkt in die Eizelle
injiziert, um damit eine Befruchtung
zu erreichen (im Vergleich dazu werden beim Geschlechtsverkehr im
Durchschnitt 200 Millionen Spermien freigesetzt). Befruchtungsraten
von über 70 % aller Eizellen sind mit
der ICSI auch bei Patienten mit extrem niedriger Spermien - Konzentration (weniger als 10.000 Spermien im Gesamtejakulat) zu erreichen.
Auch Patienten, bei denen primär
keine beweglichen Spermien im Ejakulat zu sehen sind, kann mit dieser
Methode geholfen werden. Eine Weiterentwicklung der ICSI-Methode
ist die sogenannte „Intracytoplasmic
Morphologically Selected Sperm Injection“, auch IMSI genannt. Mit der
herkömmlichen ICSI-Technik zur Befruchtung der Eizellen können Samen
nur mit 400-facher Vergrößerung beurteilt werden, um den besten Samen
zur Befruchtung auszuwählen (genau
genommen ist das eine „Selektion“
der besten Samen). Mit der neuen
IMSI-Technik können nun die Samen
noch viel besser beurteilt werden, da
man diese mit einer 6.600-12.500 fachen Vergrößerung betrachten kann.
Wir arbeiten an unseren Zentren
1
fast ausschliesslich nur noch mit dem
IMSI-Verfahren, da wir zeigen konnten, dass sogar bei Vorliegen eines
normalen Samenbefundes, es Qualitätsunterschiede der Samen gibt,
die man mit der ICSI-Technik nicht
erfassen kann.
Wenn durch z.B. Erkrankungen der
ableitenden Samenwege überhaupt
keine Spermien mehr im Samenerguss nachweisbar sind, kann man aus
dem Hoden operativ direkt Samen
entnehmen und diese für die ICSI /
IMSI verwenden [Testicular Sperm
Extraction (TESE) bzw. Testicular
Sperm Aspiration (TESA)]. Schwangerschaftsraten in ähnlich hohen Prozentsätzen wie mit der klassischen In
vitro Fertilisierung können mit diesen Techniken erzielt werden.
POLARISATIONSMIKROSKOPIE,
ASSISTIERTES
HATCHING
Polarisationsmikroskopie
• Nicht-invasive Darstellung von
Strukturen der Eizelle mittels
computerassistierter Polarisations
mikroskopie (Spindel – Analyse)
• Darstellung der 3 Schichten der
Eizell-Hülle (Zona Pellucida)
2
Assistiertes Hatching
Manchmal ist die Eizell-Hülle zu rigide, sodass der Embryo nicht schlüpfen kann. Mit einem Laser kann man
ein kleines Loch in der Eizell-Hülle
generieren, wodurch es dem Embryo
erleichtert wird zu schlüpfen.
Sowohl die Polarisationsmikroskopie,
das Assistierte Hatching, als auch
diverse andere Technologien (z.B.
ISME-T) ist speziellen Fällen relevant
und wird deshalb individuell, je nach
Befund, vom Arzt empfohlen.
1
2
ICSI - Detail
Biologin im Labor
19
1
EMBRYO TRANSFER
Mit einem dünnen und biegsamen
Katheter werden die Embryonen
durch die Scheide und den Muttermund vorsichtig in die Gebärmutter
eingespült. Nach dem Embryo Transfer bleibt die Patientin einige Minuten in Rückenlage liegen und kann
anschließend nach Hause entlassen
werden. Nach dem Embryo Transfer
sollten sich die Embryonen in die
Gebärmutter einnisten (implantieren). Man kann dies nicht aktiv unterstützen oder gar erzwingen, sondern
höchstens versuchen, durch entsprechende Lebensweise diesen Vorgang
nicht zu stören. Ungünstige Faktoren
sind ein ungesunder Lebensstil wie
etwa das Rauchen oder übermässiger
Konsum von Alkohol. Ruckartige Bewegungen sind eher zu vermeiden
(z.B. schnelles und schweres Heben
von Lasten).
1
20
Untersuchungseinheit
Die Einnahme von Medikamenten
nach dem Transfer wird genauestens
erklärt. Die Unterstützung der Funktion des Gelbkörpers mit Hormonen
(Progesteron, Östrogene) sollte
auf alle Fälle bis zum Schwangerschaftstest erfolgen.
1
Ist dieser positiv, sind die Medikamente nach Rücksprache mit dem
Arzt weiterzunehmen. Bei einem
negativen Schwangerschaftstest, 14
Tage nach dem Embryo Transfer, sind
diese abzusetzen. Einzelheiten dazu
werden beim Transfer mitgeteilt. Bei
Unklarheiten kann jederzeit telefonisch Kontakt aufgenommen werden
(siehe: Behandlungsvertrag, Therapieplan).
Bei Auffälligkeiten, wie z.B. bei übermäßiger Zunahme des Bauchumfanges, Übelkeit, Kurzatmigkeit infolge einer Überstimulation, bei Fieber
und anderen Unpässlichkeiten wird
gebeten, dies dem behandelnden
Arzt unbedingt mitzuteilen, in das
Zentrum bzw. in ein Krankenhaus
zu gehen oder den Arzt aufzusuchen,
der die Überweisung zur künstlichen
Befruchtung veranlasst hat.
Sollten Anzeichen solcher Art, z. B.
schon vor der Verabreichung von
HCG (Pregnyl, Profasi, Pregnesin u.a.)
nach dem Embryo Transfer aufgetreten sein, darf diese Injektion nicht
verabreicht werden, da sie die Symptome noch verstärken würde.
Vierzehn Tage nach der FollikelPunktion ist frühestens eine Schwangerschaft positiv nachweisbar. Dazu
muss das Blut (Serum) auf ß-HCGWerte untersucht werden. Im Harn
kann man diese ß-HCG-Werte erst
etwa 16 Tage nach der Follikelpunktion diagnostizieren.
Der Zeitpunkt des Schwangerschaftstests wird beim Schlussgespräch nach dem Transfer mitgeteilt.
Selbst wenn eine Blutung eintreten sollte, ist es notwendig, diesen
Schwangerschaftstest durchzuführen,
da es vorkommen kann, dass trotzdem eine Schwangerschaft besteht,
oder dass es sich um eine Einnistung
im Eileiter (Eileiterschwangerschaft)
handelt. Daher ist es äußerst wichtig,
dass die Anweisungen bzw. Erklärungen genauestens befolgt werden.
Für eine Information über das Ergebnis des Schwangerschaftstestes ist
das behandelnde Team sehr dankbar!
Natürlich sind wir auch glücklich,
wenn wir über die Geburt Ihres Kindes erfahren und wie es Ihnen in der
Schwangerschaft ergangen ist.
2
1
2
Labor-Dokumentation
Eizellen unter dem Stereomikroskop
21
Erfolg
und Risiko
22
F
ALLGEMEINES
ür den Erfolg all dieser Behandlungen kann keine Garantie übernommen werden. In einzelnen Fällen
steuert der Organismus schon während des Heranwachsens der Eizellen mit seinen Hormonen dagegen,
sodass die Therapie im selben Zyklus
abgebrochen werden muss.
Ebenso besteht die seltene Möglichkeit, dass bei der Punktion keine
Eizellen gefunden werden. Auf den
Vorgang der Befruchtung hat man
gleichfalls keinen Einfluss. So kann es
vorkommen, dass keine Vereinigung
von Ei- und Samenzellen erfolgt. Das
Einnisten des Embryos wird zwar
medikamentös unterstützt, lässt sich
aber nicht erzwingen.
Die Erfolgsaussichten einer In vitro
Fertilisierung / ICSI / IMSI sind individuell zu beurteilen. Bei normalen
Hormon- und Samenbefunden liegen
diese, verteilt über alle Patienten, an
erfahrenen Zentren mit herkömmlichen Kulturtechniken (Tag 2 oder 3
nach der Follikelpunktion), zwischen
25 % bis 37 % pro erfolgter FollikelPunktion.
Unter Berücksichtigung spezieller
Kriterien (Alter der Frau, Indikations-
stellung zur Therapie und Kulturtechnik bis zum Blastozysten - Stadium)
sind absolut unterschiedliche Erfolge
zu erwarten. Die besten Aussichten
auf eine intakte Schwangerschaft hat
eine Frau unter 35 Jahren mit einer
guten Reaktion auf die Follikel - Stimulation (mehr als 10 Eizellen pro
Follikel-Punktion) und Transfer von
Embryonen im Blastozysten - Stadium (positive Schwangerschaftstests
liegen in diesen Fällen zwischen 70 %
und 80 %).
Schwieriger wird die Situation mit
zunehmendem Alter der Frau. Nach
dem 40. Lebensjahr sind auch bei optimaler Vorbereitung und guter Follikel – Stimulation die Aussichten auf
eine Schwangerschaft reduziert. Ab
dem 44. Lebensjahr sinkt die Schwangerschaftsrate auf 5 % und darunter
ab!
Bitte merken:
Je schwieriger die Ausgangslage (Alter, „Low-Responderin“, etc.), desto
wichtiger ist der Einsatz aller der
bisher beschriebenen Techniken und
Tricks, um dennoch erfolgreich zu
sein (Blastozysten-Selektion, IMSI,
ISME-T, etc.).
Medien zur Kultur
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1
BLASTOZYSTEN
Allgemeines
Wie auf allen Gebieten der Medizin,
so gilt auch in der Reproduktionsmedizin als oberstes Prinzip: „Primum
non nocere“ (= zuerst nicht schaden)! Eine der Hauptgefahren der assistierten Reproduktionsmedizin ist
die Mehrlingsschwangerschaft.
Ein wesentlicher Aspekt, um mit der
In vitro Fertilisierung hohe Schwangerschaftsraten zu erzielen, ist die
Selektion von Blastozysten am Tag 5.
2
1
2
24
OP
3D-Ultraschallbild
Hier beispielhaft ein Vergleich zur
Fortpflanzung ohne IVF/ ICSI („normal eintretende Schwangerschaft“):
Bei einer Frau im idealen Fortpflanzungsalter zwischen 25 und 30 Jahren,
haben insgesamt nur etwa 3 Eizellen
von durchschnittlich 12 Eizellen, die
eine Frau mit regelmäßigem Zyklus
pro Jahr produziert (jeden Monat einen Eisprung = 12x Eisprung in einem
Jahr), die Potenz, sich nach Befruchtung zu einem Kind zu entwickeln.
Ein bis zwei weitere Eizellen können
zwar zu einer Schwangerschaft führen, enden jedoch in einem Abort.
Theoretisch können sich fast alle 12
Eizellen (also auch jene, die nicht zu
einer Schwangerschaft führen) bis
zum Tag 3 weiter entwickeln, auch
wenn diese nie ein Spermium gese-
1
hen haben. Man nennt das Parthenogenese, (z.B. durch elektrischen
Impuls oder einen anderen Stimulus
auslösbar).
Erst anschließend merken die Eizellen, dass das Spermium fehlt. Die
1-2 Eizellen, die zur Schwangerschaft
führen können, haben meist einen
chromosomalen Defekt. Mit Zugewinn von Chromosomen kommt
es zu Trisomien (21, 13, 16, und 18).
Verluste von Chromosomen (Monosomien), die ebenfalls auftreten können, führen normalerweise nicht zu
einem positiven Schwangerschafts –
Test. Solche Chromosomenstörungen
kann man sowohl durch die mit der
Preimplantation-Genetic-Diagnosis
(PGD oder auf Deutsch PID), als
auch mittels Untersuchung der Polkörperchen bei der Eizelle feststellen.
Chromosomenstörungen
nehmen
mit den Lebensjahren zu, da die Eizellen altern; vergleichbar mit einem
Gummi, der nach Jahren brüchig wird
und leicht reißt, wenn er früher extremen Umweltfaktoren ausgesetzt
war (z.B.: Licht häufige Temperaturschwankungen etc. Beim Menschen
vergleichbar das Rauchen, exzessives
Leben, hormonelle Störungen etc.).
Jedes Chromosom ist an so einem
„Gummi“ fixiert und wenn dieser reißt, bleiben ein oder mehrere
Chromosomen in der Eizelle zurück
(Trisomien). Beim Verlust von Chromosomen kommt es zur Monosomie.
Manchmal sind auch mehrere Chro-
mosome betroffen, je nachdem, wie
viele „Gummis“ reißen und in welche
Richtung der „Gummi“ hinspickt.
Man muss auch anmerken, dass die
Eizellen mit Chromosomenstörungen in den meisten Fällen nicht
zur Schwangerschaft führen (negativer Schwangerschafts - Test), da
mehrere Chromosomenstörungen
gleichzeitig auftreten können oder
Monosomien bestehen.
Ausgenommen sind „lebensfähige
Chromosomenstörungen“, wie die
Trisomie 21, 13 od 18, die mit zunehmendem Alter vermehrt vorkommen. Aber auch hier erblicken
nur die wenigsten Kinder das Licht
der Welt. Die meisten Schwangerschaften enden in einem Früh - Abort zwischen der 12-16 Schwangerschaftswoche, meistens jedoch schon
früher, etwa um die 4-6 Schwangerschaftswoche (Abort-Rate >98%).
Somit können wir auch unter den
„besten Voraussetzungen“ nie eine
100%ige Schwangerschaft garantieren, sondern nur versuchen, die
Embryonen, die die höchste Potenz
zeigen, sich zum Kind zu entwickeln, zu selektieren. Dies ist nur
möglich mit der Beobachtung der
Embryonen-Entwicklung bis zum Tag
5 (Blastozystenstadium), seltener
am Tag 6 (länger kann kein Embryo
in Kultur belassen werden, da er die
Gebärmutter benötigt). Wie schon
erwähnt, können sich Eizellen, die nie
1
Embryo im frühen BlastozytenStadium: Tag 5 (oben); Embryo im
expandierten Blastozysten-Stadium:
Tag 5 (Mitte); Schlüpfender (hatchender) Blastozyst: Tag 6 (unten);
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1
durch ein Spermium befruchtet wurden, bis zum Tag 3 weiterentwickeln.
Das Genom vom Samen wird erst
stufenweise ab dem Tag 3 dazugeschaltet und beginnt erst dann an der
Entwicklung des Embryos zu partizipieren (= „Late Paternal Effect“). Eizellen ohne Samen können am Tag 3
genauso schön aussehen, wie die mit
Samen befruchteten Eizellen. Am Tag
5, dem Blastozysten – Stadium, sind
diese nicht mehr vorhanden, da sie
sich ohne Samen nicht mehr weiter
entwickeln können. Wenige Ausnahmen sind bei chromosomalen Störungen, die Trisomie 21, 13 und 18.
Wir können bei z.B. durchschnittlich
12 gewonnenen Eizellen mit Hilfe der
IVF / ICSI / IMSI bei jungen Frauen
eine Schwangerschaftsrate von 80%
erreichen. Die Abortrate liegt bei
etwa 5-10%, was einer „Baby-TakeHome Rate“ von 70-75% entspricht
(~ also 3 von 12 Eizellen, die zu
einem gesunden Kind führen können
– wie Anfangs erläutert). Da sich eine
20%-30%ige Mehrlingsschwangerschaft
mit zwei transferierten Blastozysten
ergeben kann, die Schwangerschaftsrate im Allgemeinen jedoch nicht signifikant erhöht wird (maximal 5-7%),
empfehlen wir in unseren Zentren in
26
26
2
solchen Fällen einen elektiven „Single
Embryo Transfer“ (eSET). Ingesamt
muss angemerkt werden, dass sich
die Chance auf eine Schwangerschaft
nicht wesentlich erhöht, wenn man
mehr als 2 Blastozysten zurückgibt,
jedoch das Risiko für Mehrlinge signifikant ansteigt.
Der Eintritt einer Schwangerschaft
hängt nicht nur von der Anzahl gewonnener Eizellen ab, sondern auch
von deren Qualität. Es gibt Frauen,
die nur wenige Eizellen produzieren,
jedoch die meisten davon zur Blastozyste werden können (z.B. wie
bei 12 gewonnenen Eizellen). Das
gleiche gilt im umgekehrten Sinne
für Frauen, die 20-30 Eizellen produzieren, aber trotzdem nicht mehr
Blastozysten entstehen. Erst durch
die Blstozystenselektion kann man
das erkennen und beurteilen. Daher
wird die Blastozystenselektion aller
befruchteten Eizellen empfohlen! Ein
weiterer Vorteil der Blastozysten –
Selektion ist die bessere Synchronisierung zwischen Gebärmutter und
Embryonalentwicklung. Beim Transfer
von Embryonen am Tag 2, bzw. Tag 3
nach der Follikelpunktion ist dies im
Vergleich zur Natur 2-3 Tage zu früh!
Zu bedenken ist auch, dass die Kontraktilität der Gebärmutter-Muskulatur 5 Tage nach dem Eisprung deutlich geringer ist, als am Tag 2 oder
Tag 3, und damit die Ausstoßung der
transferierten Embryonen (z.B. auch
in die Eileiter) reduziert ist.
Je schwieriger die Ausgangssituation
ist, desto wichtiger ist ein schonungsvoller und optimaler Umgang mit
den Samen, Eizellen und Embryonen.
Gerade bei Frauen über dem 38.-40.
Lebensjahr, bei denen die Eizellen
eine verminderte Ausstattung von
Energieträgern aufweisen und eine
Zunahme von genetischen Defekten
festzustellen ist, sind die Reproduktionsmediziner ganz besonders gefordert, ihr BESTES zu geben. In unseren
Zentren werden über 90 % aller
Kulturen bis zum Blastozysten - Stadium durchgeführt. Die Tatsache, dass
es vorkommen kann, dass sich keine
Embryonen bis zum Blastozysten Stadium entwickeln und ein Embryo
- Transfer nicht erfolgen kann, erübrigt einen unnötigen Transfer. Die
Belastung durch falsche Hoffnungen
kann deutlich reduziert werden, da
ohne Blastozysten - Entwicklung eine
Schwangerschaft nicht möglich ist!
Durch gesetzliche Vorgaben ist diese
Blastozysten - Selektion in Deutschland, in der Schweiz und in Italien leider nicht möglich.
1
2
Linke Seite: IVF-Labor
Kultur-Schälchen
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1
2
1
1
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Kultur-Röhrchen
Kultur-Röhrchen
Embryo
Embryo in der 11.
9. Schwangerschaftswoche
Schwangerschaftswoche
RISIKEN FÜR DEN
EMBRYO
RISIKEN FÜR DIE FRAU
Da auf Ei- und Samenzellen, sowie
auf die Verschmelzung der Kerne
kein Einfluss genommen wird und
damit jegliche Manipulation am Erbgut unterbleibt, ist eine Schädigung
oder Missbildung des Kindes nicht zu
erwarten. Dies ist durch weltweite
Erfahrung belegt. Es kann allerdings
nicht ausgeschlossen werden, dass
nicht bekannte Erbkrankheiten der
Eltern möglicherweise auf das Kind
übertragen werden. Das ist aber ein
Risiko, welches alle Eltern bei jeder
Schwangerschaft zu tragen haben.
Die Belastungen und die gesundheitlichen Folgen für die Patientin sollen
so gering wie möglich gehalten werden. Komplikationen können jedoch,
wie bei jedem anderen Eingriff auch,
auftreten.
Nicht auszuschließen sind jene, welche im Zusammenhang mit jeder
Schwangerschaft auftreten können
(z. B. Fehlgeburt, vorzeitige Wehentätigkeit usw.).
In dieser Hinsicht unterscheidet sich
eine Schwangerschaft nach IVF in keiner Weise von einer spontan eingetretenen Schwangerschaft. Allerdings
ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine
Mehrlingsschwangerschaft
eintritt,
erhöht.
Bei einem Transfer von 2 Embryonen
im Blastozysten - Stadium komtt es in
ca. 25 % bis 30 % zu einer Zwillingsschwangerschaft. In seltenen Fällen,
in denen sich ein Embryo zusätzlich
noch teilt (eineiiger Zwilling) kann
auch nach dem Transfer von nur 2
Embryonen eine Drillingsschwangerschaft resultierten.
1
Theoretisch ist auch die Gefahr einer
Bauchhöhlen- bzw. Eileiterschwangerschaft nach einem Embryo Transfer gegeben.
Unter normalen Bedingungen, wenn
eine Schwangerschaft ohne ärztliche
Hilfe eintritt, liegt die Häufigkeit einer Eileiterschwangerschaft etwa bei
2 %. Nach einem Embryo Transfer
befindet sich dieses Risiko bei noch
vorhandenen Eileiteranteilen ebenfalls bei 2 %. In unserer Statistik mit
Transfer nach Blastozysten-Selektion,
liegt diese Gefahr bei 0,5 % (verminderte Kontraktilität der Gebärmutter-Muskulatur).
Die typische Komplikation einer
Hormon-Behandlung ist die sogenannte „Überstimulation“. Darunter
versteht man die Größenzunahme
der Eierstöcke mit Zystenbildung
und Druckgefühl im Unterbauch.
In seltenen Fällen und da vor allem
bei eingetretener Schwangerschaft,
können sich die Symptome verstärken und ein kurzfristiger Krankenhausaufenthalt erforderlich sein. Die
Überstimulation bildet sich wieder
von selbst zurück.
2
11
22
Frühschwangerschaft
Einlingsschwangerschaft
mit
Dottersack
2D / 3D
in der
6. Woche
Embryo
2D / 3D
Zwillingsschwangerschaft
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A
dministratives
ANMELDUNG UND
KONTAKTAUFNAHME
Damit eine Behandlung der Kinderlosigkeit erfolgreich durchgeführt
werden kann, ist es von größter
Wichtigkeit, eine genaue Diagnose
zu erstellen, und/ oder diese vom
behandelnden Arzt mitgeteilt zu bekommen. Im Zentrum werden im
Normalfall nur weiterführende Spezialuntersuchungen als Vorbereitung
für die In vitro Fertilisierung durchgeführt.
Um unnötige Kosten und einen
Zeitverlust durch Mehrfachbestimmungen von Laborbefunden und
Untersuchungen zu ersparen, sollte
vor einer definitiven Terminvereinbarung bzw. Therapieplanung die
Zusendung von Befunden durch das
Paar, den Facharzt oder Hausarzt an
das Zentrum erfolgen. Durch die EU-
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Direktiven sind wir aufgefordert, dass
die Analyse vom Blut nur in speziell
von uns zertifizierten Laboratorien
erfolgen darf (eine Liste der von uns
zertifizierten Labors finden Sie auf
unserer Homepage).
Wichtig
Einige Untersuchungen sollten vor
Beginn der eigentlichen Therapie vorliegen und idealerweise bereits bei
der Erstbesprechung bekannt sein.
(siehe: Befunde der Frau bzw. Befunde des Mannes ...)
Folgende Patientendaten werden benötigt:
Befunde der Frau
•
•
•
•
•
•
bisherige Diagnose der Sterilitätsursache (evtl. Operationsbefunde,
Form und Größe der Gebärmutter, Hormonbefunde, etc.)
Blutgruppe, Rhesusfaktor
HBs-Ag (Hepatitis B)
Anti-HBc (Hepatitis B)
Anti-HCV (Hepatitis C)
Anti-HIV-1, 2 (HIV 1 und 2)
•
•
•
•
Röteln-Titer. Falls daraus ersichtlich ist, dass kein ausreichender
Immunschutz gegen Röteln besteht, kann eine Impfung und eine
erneute Kontrolle 3 Monate später erfolgen, eine Therapie darf
frühestens 3 Monate nach einer
Impfung begonnen werden!
Toxoplasmose-Titer
Hormone:
Prolaktin,TSH, LH, FSH, Östrogen,
Progesteron, freies Testosteron,
DHEAS
Karyogramm bei familiärer Belastung
Befunde des Mannes
• Samenbefund
• Blutgruppe, Rhesusfaktor
• HBs-Ag (Hepatitis B)
• Anti-HBc (Hepatitis B)
• Anti-HCV (Hepatitis C)
• Anti-HIV-1, 2 (HIV 1 und 2)
• Karyogramm bei familiärer
Belastung
Die Durchführung des Karyogramms
erfolgt an Lymphozyten des peripheren Blutes.
Dafür benötigt das Labor 5-10 mL
Heparin-Blut, das auf keinen Fall gerinnen darf (keine EDTA-Röhrchen
verwenden!). Sofort per Express einschicken.
Für DNA-Untersuchungen werden
10-20 mL EDTA-Blut benötigt (Heparin-Blut eignet sich schlecht).
Versand per Express zu Wochenbeginn.
Blutröhrchen und Versandmaterial
stellen genetische Institute auf Anfrage zur Verfügung.
Nähere Information dazu erhalten
Sie über unsere Zentren.
Selbsthilfegruppen
Informationen über Selbsthilfegruppen erhalten Sie gerne auf Anfrage.
31
B
egriffserklärungen
AH (Assisted Hatching)
Eröffnung der äußeren Hülle der Eizelle (Zona Pellucida) mit Hilfe von
feinsten Glaspipetten, der Laser Technik oder chemisch.
ICSI
(Intra Cytoplasmic Sperm Injection):
Injektion eines einzelnen Spermiums
in das Zytoplasma (Inneres der Zelle
= „Eiweiß“).
PID
(Prä – Implantations - Diagnose):
Genetische Untersuchung des Embryos vor dessen Transfer in die Gebärmutter.
Blastozyste
Embryo 4-6 Tage nach der Befruchtung.
IMSI
(Intracytoplasmic Morphological Selected Sperm Injection)
Hochauflösende Darstellung der Samen (6.000-12.500 fache Vergrößerung), dadurch wird eine viel bessere
Selektion des optimalen Samens für
die Befruchtung der Eizelle möglich.
E-Mail:
Insemination
Bei ungenügender Samen-Produktion
bzw. deren verminderter Beweglichkeit, wird mit Hilfe spezieller Labortechniken der Samen konzentriert
und zum Zeitpunkt des Eisprunges in
die Gebärmutter, bzw. nach der Follikelpunktion, in das Kulturschälchen
gebracht.
TESA
(Testicular Sperm Aspiration)
Feinnadel-Aspiration von Gewebestückchen aus dem Hoden mit anschließender Isolierung von Samenzellen im Labor.
Eizellspende
Verwendung von Eizellen einer anderen Frau zur Herbeiführung einer
Schwangerschaft.
E-Mail:
[email protected]
Homepage:
http://www.ivf-institut.cz
Follikel - Stimulation
Durch Hormongaben wird das Heranwachsen mehrerer Eizellen gefördert.
ISME-T
Implantation Support MediumTransfer
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[email protected]
Homepage:
http://www.ivf-institut.cz
Samenspende
Verwendung eines fremden Samens
zur Befruchtung.
TESE
(Testicular Sperm Extraction)
Chirurgische Entnahme eines kleinen
Gewebestückes aus dem Hoden mit
anschließender Isolierung von Samenzellen im Labor.
A
dressen
Österreich / Bregenz
IVF Zentren Prof. Zech - Bregenz
Römerstrasse 2
6900 Bregenz
Österreich
Tel: +43-5574-44836
E-Mail: [email protected]
Italien / Meran
IVF Zentren Prof. Zech - Meran
Mühlgraben 9
39012 Meran
Italien
Tel: +39-0473-256612
E-Mail: [email protected]
Deutschland / Köln
IVF Zentren Prof. Zech - Köln
Josef-Haubrich-Hof 3-5
50676 Köln
Deutschland
Tel: +49-2212037-440
E-Mail: [email protected]
Österreich / Salzburg
IVF Zentren Prof. Zech - Salzburg
Innsbrucker Bundesstr. 35
5020 Salzburg
Österreich
Tel: +43-662-9010-5000
E-Mail: [email protected]
Tschechische Republik / Pilsen
IVF Zentren Prof. Zech - Pilsen
B. Smetany 2
30100 Pilsen
Tschechische Republik
Tel: +420-377-279-350
E-Mail: [email protected]
Deutschland / Ottobrunn bei München
Kinderwunsch-Informationszentrum (KID)
Ottostraße 4
85514 Ottobrunn
Deutschland
Tel: +49-89-66590707-0
E-Mail: [email protected]
Schweiz / Niederuzwil
IVF Zentren Prof. Zech - Niederuzwil
Bahnhofstrasse 123a
9244 Niederuzwil
Schweiz
Tel:+41-71-9501580
E-Mail: [email protected]
Tschechische Republik / Karlsbad
IVF Zentren Prof. Zech - Karlsbad
Belehradska 14
36001 Karlovy Vary
Tschechische Republik
Tel: +420-353-433-950
E-Mail: [email protected]
www.ivf.at
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U
nser Team
stellt sich vor...
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Kids Party
Bereits vier Mal veranstaltete Prof.
Dr. H. Zech in den Jahren 1992,
1997, 2002 und 2007 eine große
„Kids Party“ für seine Schützlinge.
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