PDF - Die Johanniter
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Mecklenburg-Vorpommern Regional 1 2012 40 Jahre Kita „Bumerang“ Neubrandenburger feiern Jubiläum Die Johanniter-Kita „Bumerang“ hat Geburtstag gefeiert: Mit vielen bunten Aktionen und Veranstaltungen begingen Kita- und Hort-Kinder, Eltern, Erzieherinnen und Erzieher von Mittwoch, 9. November, bis Freitag, 11. November 2011, das 40-jährige Bestehen der Einrichtung in der Clara-Zetkin-Straße 15 c/d. Am 13. November 1971 wurde die Kindertagesstätte als Kinderkombination Süd für 80 Krippen- und 180 Kindergartenkinder eröffnet. Im Jahr 2005 hat die Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. die Trägerschaft über die Kita „Bumerang“ übernommen. Heute betreuen die 29 Erzieherinnen und Erzieher über 338 Kinder vom Krabbelalter in den Krippengruppen bis zur vierten Klasse im Hort. Die Kita ist damit die größte Johanniter-Kita bundesweit. „In den vergangenen 40 Jahren hat sich in der Pädagogik aller Kinder tagesstätten natürlich ganz viel verändert“, berichtet Kita-Leiterin Christiana Knöll. „Wir setzen heute zum Beispiel sehr stark auf kind gerechte Frühförderung und viel Bewegung.“ Dafür ist der Außen bereich der Kita im Jahr 2010 modernisiert und mit Matschtisch, Taststrecke und Kletterhaus zum Spielen, Lernen und Toben ausgestattet worden. Knöll hat viele Generationen von Kindern begleitet, hat sie aufwachsen sehen. Seit 1995 arbeitet die engagierte Erzieherin in der Kita. Heute besuchen viele Kinder von ehemaligen KitaKindern die Einrichtung. „Es ist schön zu sehen, was aus den Kindern geworden ist“, so Knöll. „Wir versuchen, unseren Kita- und Hortkindern das bestmögliche Rüstzeug für ihr weiteres Leben mitzugeben, | Lesen Sie weiter auf Seite 2 Weitere Themen Richtfest Krippenkinder in Leezen ziehen in eigenen Anbau | Seite 4 Sprachprojekt Kita Anklam setzt auf Sprach förderung | Seite 4 Jahresleistungen Rückblick auf das Jahr 2011 in Zahlen und Geschichten | Seite 5 Heldenporträt Ehrenamtliche von Minister präsident Erwin Sellering aus gezeichnet | Seite 6 60 Jahre Johanniter Ein Gespräch mit dem dienst ältesten aktiven ehrenamtlichen Johanniter | Seite 7 ————————————————————————— www.johanniter.de/nord | Fortsetzung von Seite 1 ihr Selbstbewusstsein zu stärken und sie individuell zu fördern.“ Der Veranstaltungsreigen zum 40-jährigen Jubiläum begann am Mittwoch mit einer fröhlichen Kinderrevue. Am Nachmittag machten sich rund 150 Hortkinder auf zum Neubrandenburger Rathaus und ließen unter lautem Jubel bunte Luftballons mit guten Wünschen in den Himmel steigen. Mit Kasperletheater und einer großen Jubiläumstorte feierten die Johanniter am Freitag weiter. Höhepunkt des Jubiläumsfestes war die Feuershow von Rethra-Entertainment, die auf dem |Ihre Ansprechpartner bei den Johannitern: Regionalgeschäftsstelle Leezen: 03866 4622-0 Fahrdienst: -10, Pflegedienst: -35, Tagespflege: -37 Tagespflege Plate: 03861 501587 Sozialstation Insel Poel/Neuburg: 038425 20225 Regionalgeschäftsstelle Rostock: 0381 890313-0 Pflegedienst Rostock: 0381 4925255 Pflegedienst Rügen: 038391 939999 Dienststelle Stralsund/Rügen: 03838 253709 Regionalgeschäftsstelle Neubrandenburg: 0395 3514677 Pflegedienst Ducherow: 039726 259906 Pflegedienst Groß-Polzin: 039724 22368 Pflegedienst Woldegk: 03963 210238 Johanniter-Zentrum Mirow: 039833 20790 |Spendenkonto: Bank für Sozialwirtschaft Köln RV Mecklenburg-Vorpommern West: BLZ 370 205 00 • Konto-Nr. 432 78 00 RV Mecklenburg-Vorpommern Südost: BLZ 370 205 00 • Konto-Nr. 432 70 00 RV Mecklenburg-Vorpommern Nord: BLZ 370 205 00 • Konto-Nr. 432 86 00 2| Gelände der Kita stattfand. Kinder und Erwachsene bestaunten die Flammenkunst und die Jongleure, die brennende Kegel in die Höhe warfen und mühelos wieder auffingen. Die Katastrophenschutzgruppe der Johanniter versorgte die hungrigen Gäste mit der Gulaschkanone. Traditionell zum Martinstag fand im Anschluss, begleitet vom Fanfarenzug, der Laternenumzug zum Stargarder Tor statt, wo es für die Kleinen leckere Martinshörnchen zum Teilen und Naschen gab. Kurz notiert Zuwachs bei den Kindertagesstätten Doppelter Zuschlag für die Johanniter: Die Gemeinde Börgerende-Rethwisch bei Bad Doberan hat die Kindertagesstätte „Die Wichtelstube“ an den Regionalverband Mecklenburg-Vorpommern Nord übergeben. Die Kita ist damit die erste im Gebiet dieses Regional verbandes. Die Entscheidung fiel auf der Ge meindevertretersitzung am 1. Dezember 2011. Mit ihrem Konzept setzten sich die Johanniter gegen zwei weitere Anbieter durch. Die Ge meinde behält sich vor, den Vertragsentwurf gründlich zu prüfen. Die Johanniter planen, ein neues Hortgebäude zu errichten, um ansprechende Bedingungen für alle Hortkinder zu schaffen. Die Einrichtung bietet Platz für 18 Krippenkinder, 55 Kita- und 110 Hortkinder, die offizielle Übergabe findet am 1. April 2012 statt. Auch im Regionalverband MecklenburgVorpommern West gibt es eine neue Einrichtung: Die Gemeinde Mestlin hat die Trägerschaft der örtlichen Kita „Storchennest“ an die Johanniter vergeben. Seit Januar 2012 läuft dort der Betrieb mit 34 Plätzen. |Herausgeber: Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. Landesverband Nord Holstenplatz 18 22765 Hamburg Tel.040 7344176-90 Fax040 7344176-99 Regionalverband MV West Lindenallee 2 • 19067 Leezen Regionalverband MV Südost Clara-Zetkin-Straße 15 c/d 17033 Neubrandenburg Regionalverband MV Nord Eikbomweg 32 b • 18069 Rostock |Redaktion: Berenike Matern |Gestaltung und Satz: Johanniter-Unfall-Hilfe e. V., Fachbereich Kommunikation (Landesverband Niedersachsen/Bremen) |Fotos: Günther Schwering, Paul Hahn, Johanniter Ihre Johanniter im Norden: Einblicke und Ausblicke Nachgedacht – Gedanken von Pastor Rainer Kluß aus Eckernförde Social Gospel Anfang der 1990er-Jahre war es, auf einer unserer Besuchs reisen nach Chambersburg, USA, in unsere damalige Partnergemeinde St. John´s, da hörte ich den Begriff zum ersten Mal – Social Gospel. Das gefiel mir: soziales Evangelium. Oder besser: für andere gelebtes Evangelium. Damals saß ich auch im Vorstand unseres örtlichen Diakonievereins, in dem eine ungute Diskussion über das christliche Profil unserer Einrichtung losgebrochen war. In der Auseinandersetzung fielen Bemerkungen wie: „Es ist eine Schande, dass einige Mitarbeiter gar nicht wüssten, dass sie bei der Kirche angestellt sind. Wir müssen mehr Flagge zeigen. Verkündigung und Gebet gehören ans Pflegebett.“ Damals wie heute war mir klar, dass man das von den Pflegekräften nicht einfach fordern kann. Was sollten unsere Mitarbeiter denn noch alles unter dem enormen Zeit- und Dokumentationsdruck tun, ganz abgesehen von dem herrschenden Personalmangel? Ich brachte da den Begriff Social Gospel ins Spiel: Wenn ich das, was mein Glaube sagt, kräftig lebe, dann ist das genug. Oft geschieht das ja eher anders herum. Menschen sagen, dass sie glauben, leben aber nicht so. Weniger Worte und mehr Taten, das täte auch heutzutage der Sache Jesu gut – Social Gospel eben. Auch die Johanniter sind ein Teil dieses gelebten Evangeliums. Jeder Übungsabend, jeder Einsatz, alle Professionalität und jede helfende Hand gehören seit 60 Jahren in Deutschland dazu. Social Gospel, das ist nicht nur ein guter Begriff, sondern unsere ureigenste Sache und da liegt Segen drauf. Tradition 60 Jahre Johanniter-Unfall-Hilfe: Wie alles begann Als der Johanniterorden 1952 die Johanniter-UnfallHilfe gründete, beruhte die Hilfsorganisation auf rein ehrenamtlichen Strukturen. Erste und wichtigste Pflicht, die die Ehrenamtlichen sich von Anfang an zur Aufgabe machten, war die Ausbildung möglichst vieler Menschen in Erster Hilfe. Die Situation der Ersthelfer und Rettungsdienstmitarbeiter im Nachkriegsdeutschland und in den frühen 1960er-Jahren war eine andere als heutzutage: Die Versorgung von Verletzten an der Unfallstelle nahm weniger Raum ein, es ging viel mehr darum, die Patienten schnellstmöglich in ein Krankenhaus zu transportieren. „Ein Notarzt war nicht dabei. Wir Helfer haben die Patienten bestmöglich stabilisiert und für den Transport vorbereitet, damit sie in der Klinik behandelt werden konnten“, bestätigt Dirk Walter, ehemaliger ehrenamtlicher Landesvorstand Nord, der selbst seit 1953 in der Johanniter-Unfall-Hilfe als Ersthelfer dabei ist und von 1956 bis 1958 im Rettungsdienst aktiv war. „So etwas wie die Automatische Externe Defibrillation bei Herzstillstand gab es nicht. Und auch die hygie nischen Standards waren andere: Wir haben einfach zugepackt, auch ohne Handschuhe. Das wäre heute undenkbar, da hat sich vieles geändert – zum Glück!“ In den 1980er-Jahren wandelte sich die Hilfsorganisation stark: Die zunehmende Professionalisierung aller Dienstleistungen und die Integration weiterer Bereiche wie dem Fahrdienst oder den ambulanten Pflegediensten erforderte hauptamtliche Strukturen. Bis heute jedoch ist das Ehrenamt eine starke Säule der Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. Viele der Aufgaben, die die ersten ehrenamtlichen Johanniter ausführten, sind noch aktuell, auch wenn sie sich inhaltlich gewandelt haben – vom Katastrophenschutz über den Sanitätsdienst bis zur Erste-Hilfe-Ausbildung. Dirk Walter berichtet von den Anfängen: Seite 7 | 3 Jung und Alt Neuer Krippenbereich in Leezen Richtfest im „Zwergenparadies“ Ein eigenes Reich für die Kleinsten mit viel Platz zum Spielen und Toben: Die Kita „Zwergenparadies“ in Leezen erweitert den Bereich für die Krippenkinder mit einem Anbau. Am Mittwoch, 14. Dezember 2011, feierten die Johanniter mit geladenen Gästen das Richtfest. Unter den Gratulanten war auch Leezens Bürgermeister, Karl-Hermann Wreth. Die Kita-Kinder führten ein kleines Programm auf. Die Fertigstellung der Räumlichkeiten ist im Sommer 2012 geplant. Auf einer Nutzfläche von insgesamt 209 Quadratmetern bietet der ebenerdige Anbau für die 24 Krippenkinder helle und freundliche Räume mit einem separaten Eingang und Zugang zum Außengelände mit Spielplatz. „Mit den neuen Räumlichkeiten können wir optimale Bedingungen für die pädagogische Arbeit und für die Betreuung der Kleinstkinder bieten“, sagt Jürgen Fäßler, Regionalvorstand der Johanniter. „Alle Räume sind von Architektin Christina Rode kindgerecht Projekt in der Kita Anklam 4| gestaltet worden.“ Auch die 72 Kindergartenkinder im Haupthaus freuen sich nach dem Auszug der Krippenkinder über zusätzlichen Platz. Neben einem Schlaf- und Ruheraum und dem Essraum wird es im Anbau einen großen Bewegungsraum geben, damit die Kleinsten auch bei schlechtem Wetter genügend Platz zum Laufen, Krabbeln und Spielen haben. In der Kinderküche werden in Zukunft gesunde und vitaminreiche Mahlzeiten zubereitet. Gesundheits- und be wegungsfördernd ist auch das Erlebnisbad, in dem die Kinder unter Anleitung Kneippsche Anwendungen machen oder Wasserspiele spielen können. Jugendclub Leezen Sprache im Alltag Moderne Schatzsuche Seit November 2011 ist Jana Hübner in der Kita „Sonnenschein“ in Anklam als Erzieherin im Bereich „Alltags integrierte Sprachförderung“ tätig. Die 26-Jährige hat dafür eine vom Bundesfamilienministerium geförderte Weiterbildung abgeschlossen. In der Einrichtung beob achtet und dokumentiert sie die sprachliche Entwicklung der Kinder in enger Zusammen arbeit mit den anderen Er- zieherinnen. „Ich möchte auf zeigen, wie man in Bezug auf Sprache durch verschiedene Methoden und Spiele den Kindern ihren Alltag erleichtern kann“, erklärt die Erzieherin. „Alltägliche Situationen können der Morgenkreis oder Tischgespräche sein, aber auch das Freispiel. In den Dienst beratungen tauschen wir Er zieher uns aus.“ Den Eltern gibt Hübner Auskunft über den Entwicklungsstand ihres Kindes und Tipps für Zuhause. „Ich möchte den Kindern helfen, sich besser verständigen zu können“, so Hübner. „Schließlich begleitet Sprache uns das ganze Leben. Nur wer sie beherrscht, kann sich mitteilen.“ Die Jugendlichen des Johanniter-Jugendclubs „Matrix“ aus Leezen gingen am 17. November 2011 auf Schatzsuche im Glasermoor bei Kritzow im Naturpark Sternberger Seenlandschaft. Dort wollten sie nach sagenhaften Orten suchen, um etwas über Waldglas zu erfahren. Statt mit Karte und Kompass waren die modernen Schatzsucher mit einem GPS-Gerät ausgestattet. In einem Quiz ermittelten sie die einzugebenden Koordinaten und machten sich auf die Suche. Die GPS-Geräte führten die Jugendlichen an die Orte, an denen vor über 200 Jahren in den Wäldern Glashütten betrieben wurden, und schließlich nach Langen Brütz zum Waldglasmuseum. Hier lernten Lukas, Marie, Marte, Kathi, Arne und Stefan, warum Waldglas meist grün ist und warum es früher so kostbar war. Zurück im Jugendclub wurde nach weiteren Kreativaufgaben der Schatz „gehoben“: ein Camcorder. Damit wollen die Jugendlichen für Bewerbungsgespräche trainieren, aber auch Dorfgeschichten, Sportwettkämpfe und andere Ereignisse dokumentieren. Neues aus den Diensten Jahresleistungen 2011 Rückblick auf ein spannendes Jahr 2011 war für die Johanniter in Mecklenburg-Vorpommern ein besonderes Jahr: Im Juni feierten sie im Rahmen des Johannistages in Wismar das 20-jährige Jubiläum der Hilfsorganisation in den neuen Bundesländern. Viele Erfolge sind zu verzeichnen: Die Rettungswachen und die Hausnotrufabteilungen sind vom TÜV SÜD zum zweiten Mal zertifiziert worden. Die Kita-Familie ist stark gewachsen: Insgesamt 608 Kinder vom Krabbel- bis zum Grundschulalter besuchten die fünf Johanniter-Kitas. Das sind 24 mehr als 2010. Neuestes Familienmitglied ist die Kita „Landmäuse“ in Pokrent. In 2012 kommen weitere Kitas hinzu (siehe Seite 2). Über 600 Menschen vertrauten 2011 dem Johanniter-Hausnotruf, das ist ein Zuwachs von rund zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Besonders erfolgreich verlief das Jahr für die ehrenamtlichen Schulsanitätsdienste: An zwölf Schulen kümmern sich rund 120 Jugendliche um ihre Mitschüler und sorgen im Notfall für schnelle Erste Hilfe (2010: 107). 22 Mal wurde die ehrenamtliche Rettungshundestaffel in Stralsund alarmiert, elf Einsätze erfolgten daraus. Rund 3000 Menschen ließen sich in Erster Hilfe ausbilden. 335 185 Kunden beförderten die Johanniter mit ihren 85 Fahrzeugen. 215 Mal war der Intensivtransporthubschrauber aus Rostock unterwegs, insgesamt 8890 Einsätze fuhren die Helfer im Rettungsdienst und im Krankentransport. All dies wäre nicht denkbar ohne die helfenden Hände der 385 Hauptamtlichen, 438 Ehrenamtlichen und 193 Jugendlichen, die sich 2011 für die Johanniter in der Region engagierten. Die Johanniter bedanken sich ganz besonders bei den rund 14 000 fördernden Mitgliedern, die durch ihre finanzielle Unterstützung viele Projekte ermöglichen. Einsätze im Rettungsdienst und Krankentransport 9000 8890 8750 8500 8344 8250 8000 2009 8275 2010 2011 Johanniter erhalten Spendensiegel Zeichen für Vertrauen Orientierungshilfe für Wohltäter Martin Reichard Zum siebten Mal in Folge hat das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) die Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. im Januar 2012 als förderungswürdig eingestuft. Hilfsorganisationen können ihre Finanzen und Werbung freiwillig beim DZI überprüfen lassen und müssen dafür strenge Kriterien einhalten. Das Spendensiegel gilt jeweils für ein Jahr. „Die Auszeichnung freut uns sehr. Sie belegt, dass wir mit den uns anvertrauten Spenden geldern transparent und ge wissenhaft umgehen“, sagt Martin Reichard, Leiter der Mitgliederbetreuung. Auch die Stiftung Warentest beur- teilt in ihrer Zeitschrift Finanztest das Spendensiegel des unabhängigen Institutes als „echtes Qualitätssiegel für Spendensammler“. „Im Namen der Johanniter möchte ich unseren Förderern danken, ohne deren Beiträge unsere ehrenamtlichen Projekte nicht möglich wären“, so Reichard. „Wir freuen uns auch immer über Ihre Rückmeldungen – von Lob oder Kritik können wir nur lernen.“ Über 84 000 Menschen unterstützen im Landesverband Nord die Arbeit der Johanniter. „Die Beiträge unser Förderer fließen in Projekte in der Region“, erläutert Reichard. „Diese langfristige Unterstützung ist wichtig, damit wir vor Ort präsent sein können.“ Davon profitieren zum Beispiel die ehrenamtliche ambulante Hospizarbeit, die Seniorenbegleitdienste, das Kindertrauerprojekt Lacrima, die Schulsanitätsdienste oder der Katastrophenschutz. Wer im Rahmen eines Spendenmailings spendet, der unterstützt zweckgebunden ein bestimmtes Projekt, etwa den pädagogischen Mittagstisch oder die Nothilfe in Ostafrika. | 5 Johanniterin ausgezeichnet Ministerpräsident ehrt Ehrenamtliche 111 Ehrenamtliche aus ganz Mecklenburg-Vorpommern trafen sich auf Einladung von Ministerpräsident Erwin Sellering am 10. Dezember 2011 im Festsaal des Schweriner Schlosses. Auf einer Festveranstaltung an lässlich des Tages des Ehrenamtes zeichnete Sellering die Freiwilligen mit Urkunden für ihr Engagement aus. Unter den Geehrten war auch die Johanniterin Dr. Martina Timm, Koordinatorin der Notfallbegleitung in der Hansestadt Rostock und im Landkreis Rostock. Regionalvorstand Frank Baudisch hatte die Ehrenamt liche vorgeschlagen, um ihre Arbeit zu würdigen. Die Freude war groß, als Dr. Timm einen Brief mit der Einladung erhielt. „Was geht einem nicht alles durch den Kopf, wenn man einen Brief vom Ministerpräsidenten in der Hand hält! Ich konnte den Brief gar nicht schnell genug öffnen“, erinnert sie sich. „Dann die Überraschung – eine Einladung zum Empfang der Ehrenamt lichen im Schweriner Schloss. Sofort habe ich zum Telefon gegriffen und Herrn Baudisch angerufen.“ Kollegen zu Einsätzen gerufen, Tendenz deutlich steigend. Ministerpräsident Sellering betonte die Wichtigkeit des Ehrenamtes für Mecklenburg-Vorpommern und dankte allen Ausgezeichneten für ihren Einsatz. „Sie alle sind seit vielen Jahren freiwillig und unentgeltlich für unser Gemeinwesen tätig – oft sogar in mehreren Funktionen gleichzeitig. Die ehrenamtlich tätigen Frauen und Männer tragen viel dazu bei, dass wir gern hier leben. Sie sorgen für menschliches Miteinander, für Freundlichkeit und Wärme in unserem Land“, sagte er im Beisein seiner Amtskollegen Manuela Schwesig, Ministerin für Arbeit und Soziales, und Dr. Till Backhaus, Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz. „Deshalb ist mein größter Wunsch: Bleiben Sie noch lange so aktiv!“ Der Bereich Notfallseelsorge ist in dieser Veranstaltung erstmalig gewürdigt worden. „Dass die Notfallseelsorge in den Blick der Politik kommt, hat mich sehr gefreut“, berichtet Dr. Timm. „Viele Jahre haben wir um die Anerkennung unserer Arbeit gekämpft. Dass ich es nun bin, die diesen ersten Schritt gehen darf, hat mich mit Stolz erfüllt.“ Seit 2008 arbeitet sie ehrenamtlich als Notfallbegleiterin und ist Mitglied im SbE-Team (Stressbearbeitung nach belastenden Ereignissen) Mecklenburg- Vorpommern. Rund 24 Mal pro Jahr werden sie und ihre Rettungshundestaffel bei Kap Arkona im Einsatz Fieberhafte Suche nach vermisstem Mädchen Bild: Archiv Nach dem Küstenabbruch an den Kreidefelsen bei Kap Arkona auf Rügen waren am 26. und 27. Dezember 2011 sieben ehrenamtliche Helfer der Johanniter-Rettungshundestaffel Stralsund mit zwei Trümmersuchhunden im Einsatz. Bei einem Spaziergang waren eine Frau und zwei Kinder von den herabstürzenden Gesteinsmassen erfasst worden. Während die Mutter und ihre 14-jährige Tochter mit Verletzungen im Krankenhaus behandelt werden muss- 6| ten, wurde die 10-jährige Schwester verschüttet. Obwohl Rettungskräfte mit Suchhunden schnell vor Ort waren und die Hunde mehrfach anschlugen, konnte das Mädchen nicht gefunden werden. Insgesamt waren rund 160 Helfer von THW, Rettungsdiensten und Feuerwehr vor Ort, auch weitere Rettungshundestaffeln waren im Einsatz. Dr. Alexandra Busemann, Leiterin der JohanniterRettungshundestaffel: „Das Gemisch aus Kreide, Mergel und Geröll erschwerte den Einsatzkräften erheblich das Graben. Uns begleitete die Sorge um mögliche weitere Küstenabbrüche. Dennoch haben alle Teams die ganze Nacht fieberhaft nach dem Mädchen gesucht, auch wenn die Chancen sie lebend zu finden sehr gering waren.“ Aus dem Landesverband Nord 60 Jahre Johanniter: Ein Gespräch mit Dirk Walter „Mit der S-Bahn zum Einsatz“ Mit einem Erste-Hilfe-Kurs bei den christlichen Pfadfindern 1953 hat alles be gonnen. Der damals 15jährige Dirk Walter war sofort begeistert von den Johannitern: vom Helfen, von der Gemeinschaft – und vom christlichen Hintergrund der 1952 gegründeten Hilfsorganisation. Seitdem engagiert sich der heute 73-Jährige bei den Johannitern in Hamburg und weltweit. Damit ist der gebürtige Hamburger der dienstälteste ehrenamtlich noch aktive Johanniter in Deutschland. Heute ist er Ehrenamtsbeauftragter und die Faszination von damals ist geblieben: „Ich bin beeindruckt davon, wie die Johanniter es schaffen, vor allem auch jungen Menschen eine sinnvolle Perspektive zu bieten: in den Jugendgruppen, im Ehrenamt, im Freiwilligen Sozialen Jahr oder später vielleicht auch im Hauptberuf. Das ist ein wichtiger Dienst an der Gesellschaft“, so Walter. Als ehrenamtlicher Helfer hat Walter seit den 1950erJahren unzählige Menschen in Erster Hilfe ausgebildet. Auch im Sanitäts- und Rettungsdienst engagierte sich der energiegeladene junge Mann schon früh: „Am Wochenende war ich auf einem Unfallwagen der Hamburger Feuerwehr im Hafen, in der Innenstadt und auf Sankt Pauli aktiv. Damals gab es häufig Probleme mit Schlägereien in den Kneipen, regelrechte Straßenschlachten entstanden – oft waren hunderte Männer darin verwickelt. Da gab es viel zu tun. Gut, dass früher im Unfallwagen, einem Opel Blitz, auf doppelstöckigen Liegebetten Platz für zwei Verletzte pro Fahrt war!“ berichtet er. Unter seinen Patienten waren zahlreiche Landgänger, amerikanische Marines, die nicht in den hamburgischen Krankenhäusern, sondern direkt im Hafen auf den Kriegsschiffen in den Schiffslazaretten behandelt wurden. Auch in den Werften gab es schwere Verletzungen bei Unfällen beim Be- oder Entladen der Schiffe oder beim Umgang mit den großen Maschinen. „Durch den alten Elbtunnel über die Autofahr stühle haben wir die Verletzten ins Hafenkrankenhaus transportiert, schließlich kam es auf jede Minute an.“ mich gut daran erinnern, dass wir ab 1954 zum Sanitätseinsatz ins Volkspark-Stadion mit der S-Bahn oder Straßenbahn gefahren sind – in voller Montur: Sand farbene Sanitäteruniform, lederne Sanitätstasche und die Eisentrage mit Wolldecken im Gepäck“, so Dirk Walter. „Da sind meine heutigen Kollegen deutlich besser ausgestattet.“ Auch die Einsätze des Rettungsdienstes unterscheiden sich heute sehr von denen in der Startphase der jungen Hilfsorganisation. „Am Wochenende haben wir mit unserem ersten Rettungswagen ehrenamtlich Autobahndienste an der Süderelbbrücke und am Horster Dreieck geleistet. Wenn wir von der Polizei über das Funkgerät das Codewort für ‚Unfall mit Verletzten‘ hörten, sind wir sofort losgefahren und haben geholfen.“ Das Magazin „Der Spiegel“ stiftete den Johannitern später eine kleine Hütte am Horster Dreieck, die für die Wochenenddienste als Sanitätsstation genutzt werden konnte. Seitdem hat sich viel getan: Aus dem rein ehrenamt lichen Verein ist eine moderne Hilfsorganisation gewachsen, die neben dem professionellen und TÜVzertifizierten Rettungsdienst auch zahlreiche weitere Dienstleistungen anbietet. Ihrer christlichen Tradition ist sich die Johanniter-Unfall-Hilfe damals wie heute stets bewusst. Für Dirk Walter, der 1977 als Ehrenritter in den christlichen Johanniterorden aufgenommen wurde und 1989 zum Rechtsritter ernannt wurde, ist das selbstverständlich: „Meine Losung als Ehrenamt licher war es immer, Menschen zu helfen, wenn sie in Not sind. Liebe Deinen Nächsten, das ist das christliche Menschenbild, an dem wir uns in all unseren Diensten ausrichten. Ich wünsche mir, dass das für zukünftige Johanniter-Generationen stets das Maß der Dinge bleibt.“ In den Anfängen der Bundesrepublik gehörte Improvi sation zum Alltag, auch bei den Johannitern. „Ich kann | 7 Aus dem Landesverband Nord Geschmacksretter im Einsatz Johanniter-Jugend lernt gesundes Kochen preisbewusst kochen können, zum Beispiel auf einem Zeltlager. Die Herausforderung dabei: Wie bereite ich Gemüse und Obst so auf, dass Kinder es gern essen? Das haben die Jugendgruppenleiter sehr gut umgesetzt.“ 18 kochbegeisterte Johanniter-Jugendliche aus Hamburg, Harburg, Lübeck und Neumünster trafen sich am Wochenende vom 5. bis 6. November in Lübeck, um bei Kochlehrer Florian Scheuerer gesundes Kochen für Jugendgruppen zu lernen. Scheuerer, der normalerweise Köche auf ihr Handwerk vorbereitet, fand in den Jugendlichen gelehrige und wissbegierige Schüler. Die Veranstaltung stand unter dem Motto „Geschmacksretter“, denn statt Erster Hilfe stand für die Teilnehmer „Hilfe am Herd“ auf dem Programm. Elisabeth Hüttche, Fachbereichsleiterin Jugend, ist zu frieden mit dem Ergebnis des Workshops: „Ziel war es, den Jugendlichen beizubringen, wie sie mit ihren Jugendgruppen gesund und In Gruppen kochten die „Geschmacksretter“ zum Beispiel verschiedene Sorten Lasagne und stellten sogar die Lasagneblätter selbst her. Um Obst für Kinder zu einer besonderen Köstlichkeit zu machen, zauberten sie Melonenboote mit Apfel-Trauben-Männchen oder Apfelschnittenschiffchen. Am Sonntag erfuhren die Hobbyköche Wissenswertes über die Ernährungspyramide, den Umgang mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten und über Hygiene in der Küche. „Wer kochen will, muss auch den korrekten Umgang mit Lebensmitteln kennen“, erläutert Hüttche. „Das gehört dazu – wie das Abwaschen.“ Johanniter-Preisrätsel Unter allen richtigen Einsendungen verlosen wir drei Exemplare des Buches „Geliebte Torten Band 2“ aus dem Landwirtschaftsverlag. Einsendeschluss ist der 31. März 2012. Meeresbucht in MeeresDänebucht mark in Dänemark norwegische norweInselgische gruppe Inselgruppe Satz beim Satz Tennis beim (engl.) Tennis (engl.) kleine Brücken kleine Brücken 11 11 1 1 höchstes Wesen höchstes Wesen 6 6 schummeln schummeln Kreuzesinschrift Kreuzesinschrift 2012/005911 1 1 Laubbaum Laubbaum Ohren der Ohren Rehe der Rehe 2 2 3 3 5 5 vorzüglich, vorzügtoll lich, toll Gattin des Ägir Gattin des Ägir 8 7 7 mit ... und mit ... Krach und Krach 5 5 Nachkomme Nachkomme ein dt. Fußball-8 ein dt. verein Fußball(Abk.) verein (Abk.) Scherz dt. Militär † „Des dt. Militär Teufels †General“ „Des Teufels General“ Scherz ehem. deutsche ehem. Münze deutsche (Abk.) Münze (Abk.) 10 10 2 2 6 6 ein Vorname ein KonsaVorname liks Konsaliks 4 4 Fürstin in Fürstin Indien in Indien Figur in Goethes Figur in „Egmont“ Goethes „Egmont“ chinesischer chinePolitiker sischer (Peng) Politiker (Peng) 4 4 sumpfiges sumpGelände figes Gelände 7 7 9 9 8 8 Initialen von Initialen Sänger von Marshall Sänger Marshall 9 9 10 10 Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. 8| 3 3 WWP2011-4 11 11 WWP2011-4 Am Sonntag kommen Gäste? Schnell muss eine Torte auf den Tisch gezaubert werden! Kein Problem mit diesem an wenderfreundlichen Backbuch Auflösung des Rätsels mitAuflösung großformatigen Fotos: 60 H Sdes Rätsels H E F O E R D A L S E N verraten Landfrauen ihre H LiebH S R A N I E G O T T O E R D E A L S E N F von lingsrezepte, N A H O R NApfelmusF E R A N I E G O T T U Z L N L E G O M cremeZebra N H O R N F Ebis A K I N D B T E U Z E L N dasL M O G Für torte. L A U S C H E R E K I N D B T E T M A C H I I N R Gelingen perfekte L A U S C H E R E T M A C H I AutoI N Rdie OSTERGLOCKE geben OSTERGLOCKE rinnen wertvolle Tipps (ISBN 9783-7843-5144-5, 17,95 €). Bitte schicken Sie Ihre Lösung auf einer ausreichend frankierten Postkarte an: Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. Landesverband Nord Stichwort: Preisrätsel Holstenplatz 18 22765 Hamburg Oder per E-Mail an: [email protected]