"aktiv" Ausgabe November/Dezember 2009

Transcription

"aktiv" Ausgabe November/Dezember 2009
aktiv
Adventsgeschichten
Helfertreffen
Berlin | Eine Johanniterin als stille Retterin
in rot-weißer Nikolaus-Dienstkleidung –
die hat es uns angetan. Die Autorin der
Weihnachtsgeschichte „Sankt Nikolaus‘
­Helfer“ ist deshalb Siegerin unseres
„aktiv“-Schreibwettbewerbs. | ­Seite 2
Münster | „Haupt- und Ehrenamt sind
gleichberechtigt“, betonte der ehrenamtliche Bundesvorstand Rainer Lensing auf dem
zweiten Ehrenamtsforum der Johanniter in Münster. Podiumsgäste diskutierten mit den Helfern
über „Wann sind Moneten ein Motiv?“ | Seite 3
Annika, 3. Klasse
Zeitung für die Helfer und Mitarbeiter der Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. | Ausgabe November / Dezember 2009
Mit allen Sinnen
Foto: Tobias Grosser
Mögglingen | Rosen, Thymian, Kohlrabi:
Im Johanniter-Pflegewohnhaus in Mögg­
lingen bringt seit August ein Garten im
Innenhof die Menschen zusammen.
Nicht nur auf die Demenz-Patienten
wirkt sich das Pflanzen, Säen und Ernten
sehr positiv aus. | Seiten 4 und 5
Fotos: Birgit Betzelt
Hausaufgaben kann ich nicht, gibts nicht! Im Kinder- und Jugendhaus der Johanniter in München kümmern sich Fachkräfte um die Bedürfnisse der Schüler.
Größte Übung
der Auslandshilfe
www.johanniter.de
Veitshöchheim / Unterfranken | „Vermudistan“ heißt der fiktive Ort, an dem
das Fieldcamp, die größte und wichtigste
Übung der Johanniter-Auslandshilfe, am
3. Oktober stattfand. Neben Johannitern
aus Deutschland waren auch Kollegen
aus Österreich, Polen und Finnland mit
dabei. | Seite 4
Ein Ort für benachteiligte Kinder
Neues Johanniter-Haus unterstützt Schüler sozial und schulisch
München | Mehr als 200 Menschen haben am
29. Oktober in München-Ramersdorf die Eröff­
nung des neuen Kinder- und Jugendhauses
gefeiert. Neben vielen Johannitern, allen voran
Präsident Hans-Peter von Kirchbach, Bundesvorstand Wolfram Rohleder und der bayerische
Landesvorstand Peter Fritz, zählten auch Vertreter der Stadt zu den Gästen. Im Festzelt auf
dem Einrichtungsgelände spielte die Band
„Spider Murphy Gang“, die auf ihre Gage ver­
zichtete.
Sie ist bundesweit die erste Einrichtung dieser
Art bei den Johannitern: Das Kinder- und Jugend­
haus im sozialen Brennpunkt München-Ramersdorf richtet sich an Schüler zwischen sechs und
15 Jahren, die unter schwierigen Bedingungen
aufwachsen. Sie sollen kontinuierlich am Nachmittag durch Fachpersonal betreut und gefördert
werden.
„Gerade eine Hilfsorganisation muss Verantwortung für die Gestaltung der Gesellschaft
über­nehmen“, sagte JUH-Präsident Hans-Peter
von Kirchbach in seiner Ansprache zur Eröffnung der Einrichtung am 29. Oktober. Nach dem
jüngsten OECD-Bericht nehme Deutschland im
Bezug auf die Chancengleichheit eine hintere
Position ein. „Die Johanniter, die seit über 900
Jahren der Tradition des Helfens auf der Grundlage des christlichen Wertesystems verpflichtet
sind, wol­len hier in Ramersdorf ihren Beitrag zur
Chancengleichheit für Kinder leisten“, betonte der
Prä­sident.
Die Stadt stellte Grundstück, Gebäude und
Erstausstattung, die Johanniter sind nun für den
laufenden Betrieb des Hauses verantwortlich und
tragen diesen auch finanziell. Das siebenköpfige
Team aus Diplom-, Sozial- und Heilpädagogen,
Erziehern sowie pädagogischen Ergänzungsfachkräften will junge Menschen gerade aus
sozial schwachen Familien unterstützen – schulisch, aber auch sozial und emotional. „Wir küm­
mern uns darum, dass die Kinder, die auf Wunsch
der Eltern und auf Empfehlung von Fachkräften
bei uns aufgenommen werden, den Anschluss an
eine Schulform finden, die ihrer Begabung entspricht“, erklärt Einrichtungsleiterin Renate Sche­
mann. Frühzeitiges soziales Training soll verhindern, dass gefährdete Kinder gewalttätig werden
oder in Sucht und Kriminalität abrutschen.
Die Johanniter betreiben rund 50 Jugendhäuser in offener Jugendarbeit. Darüber hinaus gibt es Mittagstische,
­Integrationsprojekte und weitere Angebote, gerade auch für Kinder aus sozial schwachen Familien. Einige dieser
Projekte sind in der Karte eingezeichnet.
• Berlin / Brandenburg – Groß Köris
Schulsozialarbeit an einer Grund- und Oberschule
Neue Arbeitsvertragsrichtlinien
Berlin | Die Arbeitsrechtliche Kommission der Johanniter hat am 8. Oktober
neue Arbeitsvertragsrichtlinien für die
Johanniter beschlossen. Diese treten
zum 1. Januar 2010 in Kraft, gelten also
für alle Arbeitsverträge, die ab dem
neuen Jahr geschlossen werden. Zu den
Neuerungen zählen etwa Tariferhöhungen und eine einheitliche Entgelt­
tabelle für Ost und West. | Seite 5
• Sachsen-Anhalt / Thüringen – Altenburg
Kinder- und Jugendhaus: Kindertisch und Pausenbrotprojekt
Wittmund
Bad Oeynhausen
Groß Köris
Leipzig
• Nord – Quickborn
Jugendhilfe-Projekt „Hippoholm“:
tier- und ­naturgestütztes Projekt für Kinder mit
­Verhaltensauffälligkeiten
• Hessen / Rheinland-Pfalz / Saar – Trier
Jugendhilfe: Konfliktbewältigungs- und
Konzentrationstraining
Altenburg
Trier
Mannheim
• Baden-Würtemberg – Mannheim
Erste-Hilfe-Projekt in einer Schule für Gehörgeschädigte
• Bayern – München
„Lacrima“: Zentrum für trauernde Kinder- und Jugendliche
• Gemeinsames warmes und gesundes Mittagessen.
Außerdem kochen die Schüler einmal pro Woche ihr
Mittagessen selbst.
• Individuelle schulische Hilfe und Deutsch-Förderung:
In kleinen Gruppen von maximal zwölf Kindern werden
Hausaufgaben und Übungen erledigt – unterstützt von
zwei Fachkräften und einer Ergänzungskraft pro Gruppe.
• Soziales Training: In einer Atmosphäre von ­Offenheit
und Toleranz werden eine gesunde Streitkultur sowie
eine friedliche Konfliktlösung trainiert.
• Motorische Förderung: Durch Koordinations­übungen,
Bewegungsangebote und Ausdauerspiele wird die Kon­
dition und Körperwahrnehmung der Kinder gestärkt.
• Musikalische Förderung: Mit Carl-Orff-Instrumenten
können die Kinder ihre Gefühle auszudrücken und
Rhythmik erlernen.
• Niedersachsen / Bremen – Wittmund
Soziales Lernstudio: integrative Projekte für Kinder,
Jugendliche und Senioren
• Sachsen – Leipzig
Jugendwohngruppe für Männer
Das sind die Leistungen des neuen
Kinder- und Jugendhauses:
• Training von Alltagsaufgaben: Ob Zähneputzen, Tischdecken oder Einkaufen – es werden Fähigkeiten trainiert, die den Kindern helfen, den Alltag alters­gerecht
selbstständig zu meistern.
Quickborn
• Nordrhein-Westfalen – Bad Oeynhausen
Programm für Kinder mit Legasthenie, Dyskalkulie
oder Konzentrationsschwäche
Die Laufzeit der verbindlichen täglichen Förde­
rung, die nach der Schule beginnt und bis 17 Uhr
dauert, ist individuell: von wenigen Mo­naten bis
zu mehreren Jahren. Die Eltern zahlen pro Kind
einen Unkostenbeitrag von lediglich zehn Euro
pro Monat. Zunächst startet das Kinder- und
Jugendhaus mit zwei Gruppen im Grundschul­
alter. Eine weitere Gruppe zur Förderung von
älteren Kindern, bei denen dann auch die Themen
Schulabschluss und Lehrstellensuche eine Rolle
spielen, wird folgen. | gb / cm
München
• Sinnvolle Freizeitgestaltung: Dazu zählen auch
­erlebnispädagogische Angebote wie Klettern oder
­Reiten. Zudem erlernen die Kinder das Basiswissen
in Erster Hilfe.
2 | aktiv 11 / 12 2009
Liebe Johanniter,
der italienische Opernsänger Enrico Caruso,
der berühmteste Tenor der ersten Hälfte
des 20. Jahrhunderts, stammte aus einer
armen, kinderreichen Familie. Dass er eine
Schulbildung bekam und Musik studieren
konnte – das grenzt für uns aus heutiger
Sicht fast an ein Wunder. Denn die aktuelle Pisa-Studie belegt: Kinder aus sozial
schwachen, schwierigen Familien haben in
Deutschland besonders geringe Bildungs­
chancen. Ein mangelhaftes Zeugnis für
unsere Gesellschaft. Doch es einfach hinzunehmen, bringt nichts. Das dachten sich
auch die Johanniter in München, sie haben
Ende Oktober ihr neues Kinder- und
Jugend­haus eröffnet. Es bietet Kindern
aus schwierigen Verhältnissen ein zweites
Zuhause und unter­stützt sie – schulisch,
psychisch, sozial. Über dieses besondere
Projekt lesen Sie auf Seite 1.
Ein anderes Angebot der Johanniter für
junge Leute ist bundesweit der Zivildienst
– ob in der Pflegehilfe, im Fahrdienst oder
in Kitas. Welche Auswirkung hat die ge­
plante Verkürzung des Zivildienstes auf
sechs Monate? Darum geht es auf Seite 3
in unserem „Nach­gefragt“.
Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen
Tonja Knaak
Foto: privat
| editorial
3 |„Teambuilding“ heißt das Zauberwort
JUH-Führungkräfte im Hochseilgarten
– ein besonderes Seminar.
6 |Hilfe für Sumatra
Die Johanniter-Auslandshilfe hat nach
dem Erdbeben schnell reagiert.
7 |Sanfte Heilmethoden
In der Johanniter-Akademie können
sich Interessierte zum Heilpraktiker
­ausbilden lassen.
7 |Der Theologe und die fünfte Dimension
Knuth Fischer ist Pfarrer in der Bundesgeschäftstelle. Ein Porträt.
8 |Internet-Relaunch
Mitte Januar startet der neue Internet­
auftritt der Johanniter.
Nikolaus und Teddys vorn
Die schönsten Johanniter-Weihnachtsgeschichten
Annika, 3. Klasse
Niklas, 3. Klasse
Berlin | Diesmal ging es bei unserem „aktiv“-Wettbewerb weniger um Fingerfertigkeit – Köpfchen und wie immer Phantasie waren gefragt.
Wir suchten selbst verfasste Geschichten, die das christliche Fest mit den Johannitern zusammenbringen. Die Autorinnen der Gewinnertexte
haben dies auf sehr anrührende Weise getan.
Erster Platz
Bereits die rot-weiße Dienstkleidung verrät, dass ein saisonaler Zweit­
job im Dienste des Nikolauses für so manchen Johanniter in Frage
käme. An diesen Gedanken knüpft die Siegerin unseres SchreibWett­bewerbs an.
Zweiter Platz
Dass Rettungsdienstler oft auch feier­tags arbeiten müssen, ist
klar. Und manchmal erleben sie Bewegendes – während und nach
der Arbeit. Die zweite Siegerin erzählt von einem Sanitäter mit
viel Herz.
Sankt Nikolaus‘ Helfer
Die finanziellen Reserven der Familie waren aufgebraucht. Genau genommen
hatte sie nie welche besessen. Und jetzt, wo Vater arbeitslos geworden
war und Hartz IV drohte, wurde das Wenige noch knapper. „Man darf die
Hoffnung nie verlieren“, pflegte Mutter immer zu sagen, doch an diesem
Abend waren sie einfach nur verzweifelt. Es war der Abend des 5. Dezember
und sie wussten nicht, wie sie ihrem kleinen Sohn sagen sollten, dass Sankt
Nikolaus seine Wünsche in diesem Jahr wohl nicht erfüllen würde. Wenigs­
tens eine Kleinigkeit hatten sie ihm kaufen wollen. Etwas, irgend­etwas,
aber nicht einmal dafür hatte es mehr gereicht.
Der Teddy-Bär
Ein junger Mann ging am 24. Dezember noch die letzten Geschenke
für seine Frau einkaufen. Wie immer war das Kaufhaus voller Menschen, die irgendetwas vergessen hatten. Als er an den Spielsachen
vorbeikam, sah er einen kleinen Jungen mit einem Teddy-Bären in der
Hand. Eine ältere Dame sagte zu dem Jungen, er solle den Teddy
zurücklegen, er hätte nicht genug Geld, um ihn zu
kaufen. Der kleine Junge drückte den Teddy ganz
doll an sich und sah traurig aus.
Der Mann ging auf den Jungen zu und
fragte, warum er denn diesen Teddy kaufen
möchte. Dieser erzählte, dass er ihn für seine
Schwester brauche und dass nur seine Mut­
ter ihr den geben könne. Der junge Mann
fragte ihn, wo seine kleine Schwester denn
sei, dass nur seine Mutter ihr den geben
könne. Der Junge guckte auf den Boden
und ant­wortete leise, dass seine Schwes­
ter im Himmel sei, und sein Vater habe
ihm gesagt, dass seine Mutter dort auch
bald hin müsse. Er möchte seiner Schwes­
ter diesen Teddy gern schenken, weil sie sich
den so sehr gewünscht hatte. Seiner Mutter
möchte er eine weiße Rose und ein Bild von
ihm schenken. Er holte ein Bild aus seiner
Tasche, auf dem er selbst zu sehen war. Dann
erzählte er weiter, dass er nicht genug Geld habe, um
diesen Teddy zu kaufen.
„Jetzt“, sagte sie zu Vater, „jetzt sind wir wirklich arm!“ Und da saßen
sie nun. Verzweifelte Eltern auf einem alten Sofa, das seine besten Tage,
wie sie, schon lange hinter sich hatte. Sprachlos, ohne Mut und in so
großer Hoffnungslosigkeit versunken, dass ihnen nichts anderes blieb, als
tröstend den Arm um den Anderen zu legen. Und dann, als die Stille
am größten war, schaute eine kleine verschlafene Gestalt mit
erwartungsvollem Blick durch die Wohnzimmertür. „Wird er wohl
bald kommen? Ich bin doch auch immer ganz brav gewesen!“ Es
war der Vater, der sich erhob und wusste, dass nun die wohl
schwersten Sätze seines Lebens folgen würden. „Du weißt doch“,
begann er zögernd – als ihn das schrille Läuten der Türklingel
unterbrach.
„Sankt Nikolaus!“, rief der Kleine, der aufgeregt zum Fenster gelaufen
war und eine rotweiß gekleidete Gestalt vor der Türe stehen sah.
„Verzeihen sie die späte Störung“, sagte die junge Frau vor der Tür
verlegen, „ich bin ihre Nachbarin von Gegenüber und habe sie neu­
lich zufällig mit ihrem Sohn bei der Tafel gesehen. Jedenfalls dachte
ich mir, weil doch heute Nikolaus­abend ist … , also das hier ist für
sie!“ Damit überreichte sie den verdutzten Eltern einen Korb mit Früch­ten,
Süßigkeiten und Nüssen, dessen Mitte ein großer brauner Teddybär mit
Schleife um den Hals zierte.
Carl, 4.
„Bist du Sankt Nikolaus?“, fragte der Kleine ehrfürchtig. „Nein, ich
bin eure Nachbarin!“ „Aber du siehst aus wie er!“ „Ich arbeite bei den
Johannitern, komme gerade von der Spätschicht und das hier ist
meine Arbeitskleidung.“ Du siehst trotzdem aus wie er!“ beharrte
das Kind. „Wirklich? Na wenn das so ist, kann
ich es wohl nicht länger leugnen. Weißt
du, manchmal braucht Sankt Nikolaus
Helfer hier unten auf der Erde, weil er das
alles in einer Nacht sonst nämlich nicht schafft“,
erklärte sie lächelnd und verabschiedete sich dann.
Und als die Tränen der Verzweiflung denen
der Rührung gewichen waren, begann die
Familie wieder zu hoffen, denn „die Hoffnung“, pflegte Mutter immer zu sagen, „darf
man nie verlieren.“
Der Mann erinnerte sich an seinen Einsatz vor zwei
Tagen, zu dem er mit den Johannitern gefahren war. Dort hatte eine
Mutter mit ihrer Tochter einen schweren Unfall. Das Kind starb noch
am Unfallort und die Mut­ter lag seitdem im Koma.
Er überlegte kurz, ob das die Mutter des Jungen seien könnte.
Obwohl er sich nicht sicher war, steckte er dem Jungen Geld zu, ohne
dass dieser das merkte und sagte zu ihm, er solle doch noch mal
gucken, ob das Geld nicht doch reiche. Der Junge holte all sein Geld
aus den Taschen. Sie zählten zusammen nach. Als der Junge merkte,
dass er genug hatte, umarmte er den Mann und sagte, dass er
gestern Abend noch gebetet habe, sein Geld möge reichen.
Drei Tage später hörte der Mann bei einer Besprechung mit den
Johannitern, dass die Frau, die den Unfall hatte, gestorben sei. Er
fuhr sofort zur Kirche und kam gerade noch rechtzeitig: Er sah die
Frau im Sarg mit einer weißen Rose in der Hand, mit dem Bild
des kleinen Jungen aus dem Kaufhaus im Arm. Der Teddy, den der
Junge für seine Schwester gekauft hatte, lag neben ihr im Sarg.
Die Autorin Jennifer Heirbaut aus dem OV Lüdenscheid engagiert
sich ehrenamtlich im Katastrophenschutz, nimmt an Sanitätsdiensten teil und leitet den Schulsanitätsdienst an ihrer
Schule. Die 16-Jährige hat ihre Geschichte frei erfunden – sie
kam darauf, weil sich ihr Patenkind zu Weihnachten von
ihr einen Teddy wünscht, ihr aber momentan noch das
Geld dafür fehlt. Wir gratulieren der zweiten Siegerin
herzlich! Sie erhält einen Johanniter-Kaufhaus-Gutschein im Wert von 50 Euro. (Einen JohanniterTeddy gibt es dort leider noch nicht.)
Die Autorin Brigitte Schwerberger ist ehrenamtlich für das Zentrum für trauernde Kinder
und Jugendliche „Lacrima“ der Johanniter in
Frankfurt tätig. Ihre Geschichte hat einen
wahren Kern: Die Johanniterin darin ist Brigitte
Schwerberger selbst. Herzlichen Glückwunsch
an die Gewinnerin! Sie erhält einen JohanniterKaufhaus-Gutschein im Wert von 80 Euro.
Kristina, 3. Klasse
Klasse
Charley-Fee, 3. Klasse
Unsere Rubriken
| nachgefragt – Seite 3
Die Bilder haben ­Kinder des Johanniter-Kinderhauses
„Bienchen“ in Seifhen­nersdorf im KV Görlitz für den
„aktiv“ gemalt. Vielen Dank für den tollen Einsatz!
| personalien – Seite 4
| medienecho – Seite 5
| schon gewusst – Seite 6
| termine – Seite 6
| bücher, kino – Seite 7
| ticker – Seite 8
| inhalt
Carl, 4. Klasse
Anna, 1. Klasse
Annika, 3. Klasse
aktiv 11 / 12 2009 | 3
Den Hafen bestimmt
Austausch und Diskussion auf dem zweiten Ehrenamtsforum
Münster | 64 freiwillige Helfer aus ganz
Deutschland waren zur Johanniter-Akademie
nach Münster gereist – mit dem Ziel, das
Ehren­amt in der JUH weiter nach vorn zu
brin­gen. Auf dem Programm des zweiten
Forums Ehrenamt vom 30. Oktober bis
1. November standen Vorträge, Workshops
und ein unterhalt­sames Rahmenprogramm.
„Wer den Hafen nicht kennt, in den man segeln
will, für den ist kein Wind der richtige.“ Mit diesen Worten des römischen Philosophen Seneca
eröffnete Jürgen Schill, Bereichsleiter Ehrenamt
in der Bundesgeschäftsstelle, seinen Vortrag
am Forums-Samstag. Damit war die Botschaft
für den Tag klar: Es gilt, Ziele zu definieren.
Als Gastmoderatorin stand später Carmen
Thomas auf der Bühne. Die ehemalige Moderato­
rin des ZDF-Sportstudios führte durch die Podiumsdiskussion mit dem Titel „Wann sind Moneten ein Motiv“? Auf dem Podium saßen Birgit Frey,
Geschäftsführerin des Zentrums für NonprofitManagement in Münster, Ralph Fischer, Diakon
des Landeskirchenamtes der Evangelischen Kirche Kurhessen-Waldeck, sowie Rainer Lensing,
Mitglied des Bundesvorstandes. „Haupt- und Ehrenamt sind gleichberechtigt, sind sie es nicht,
gibt es eine Kluft“, sagte Rainer Lensing. Diese
müsse, sofern vorhanden, überbrückt werden.
Um das zu erreichen, sollte es für alle Ehrenamtlichen eine offizielle Einführung geben, verbriefte Rechte und Pflichten, Fortbildungen, Beratungsangebote so­wie eine Würdigung und
Die Meinung
aller war gefragt:
Die Ehrenamtlichen stellten
im Anschluss
an die Podiums­
diskussion viele
Fragen an die
Fachleute.
Gibt es bald gar keinen
­Zivildienst mehr,
Herr Dr. Kreuter?
Die neue Bundesregierung plant, mit
dem Wehrdienst auch den Zivildienst
auf sechs Monate zu verkürzen. Bei den
Johannitern werden derzeit 890 Zivildienstleistende in den Bereichen Fahrund Rettungsdienst, Hausnotruf, Menüservice, Pflege und Hausmeisterdienst
eingesetzt.
aktiv Herr Dr. Kreuter, wird mit der Verkürzung die letzte Runde für den Zivildienst eingeläutet?
Dr. Kreuter Nein. Der Koalitionsvertrag
hält an der Wehrpflicht fest. Solange es
junge Männer gibt, die den Dienst an der
Waffe verweigern, solange wird es auch
einen Zivildienst geben.
Dr. Jens Kreuter
(44) Beauftragter
der Bundesregierung
für den Zivildienst
und Johanniter-­
Ritter
Foto: Andrea Rohleder
Verabschiedung nach Beendigung des Ehrenamtes. Ein weiterer Punkt war die Vergütung.
Soll es eine geben? Jeder konnte sich aktiv an
der Diskussion beteiligen und Fragen stellen.
Rüdiger Buß, Mitglied des Landesvorstandes
Sachsen-Anhalt / Thüringen, referierte zudem
über die Entwicklung der bundesweiten Helferdatenbank. Petra Koch von der Johanniter-Akademie Münster brachte den Teilnehmern das
Projekt „Seniorenbegleiter“ näher. Kritisch disku­
tierten die Teilnehmer am Nachmittag in drei
verschiedenen Workshops. Die meisten hatten
Ein besonderer
Vorstände im
Genera­tionenvertrag ­Hochseilgarten
sich für den Workshop „Mitgliedergewinnung“
angemeldet. Darin berichtete Juij Ils, Leiter des
Sozialen Lernstudios Wittmund, über Möglichkei­
ten, Menschen für die Johanniter zu begeistern.
Das Abendprogramm bereicherte Kabaret­
tistin Sabine Henke mit ihrem Auftritt. Noch
bis spät in den Abend tauschten sich die Ehrenamtlichen unterein­ander aus. Der letzte Fo­
rumstag endete mit einem Rückblick auf die
Ergebnisse – und der Vorfreude auf das Forum
2010, das vom 29. bis 31. Oktober stattfinden
wird. | aro
Jugend kocht
um die Wette
Foto: privat
aktiv Bundesfamilienministerin Ursula
von der Leyen bezeichnete die Ankün­
digun­g eines Wohlfahrtsverbandes, aus
einem verkürzten Zivildienst aussteigen
zu wollen, als Unkenrufe. Was würde
der Verzicht auf den Zivildienst für die
soziale Branche bedeuten?
Dr. Kreuter Das wäre heute kaum abzusehen. Als Bundesbeauftragter für den
Zivildienst führe ich derzeit viele Gespräche mit dem Ziel, die Rahmenbedingungen des Zivildienstes auch künftig
so zu gestalten, dass er weiterhin für
alle Beteiligten interessant bleibt.
aktiv Muss sich der Charakter des Zivildienstes verändern?
Foto: Rüdiger Ehrhard
Foto: Siegfried Noel
Foto: Gaby Hangl
Über Altersgrenzen hinweg: Die Auszubildenden
kochen mit den Johanniter-Senioren Kürbissuppe.
Trotz Höhenangst: Die JUH-Regionalvorstände
müssen sich aufeinander verlassen können.
Mit Phantasie und Kochkunst: Die Jugend aus dem
OV Rottach/Kreuth kreiert das leckerste Menü.
Miltenberg | Ein Modell geht in die dritte Runde:
Auch im neuen Ausbildungsjahr besuchen die
Lehrlinge der Raiffeisen-Volksbank Miltenberg
wieder regelmäßig die alten Menschen im Jo­han­
niter-Mehrgenerationenhaus Miltenberg. „Die Ju­
gendlichen gehen mit unseren Senioren spazieren, machen Spiele oder unterhalten sich“, sagt
Heimleiter Rüdiger Ehrhardt. Die älteren Leute
freuen sich immer wieder über die jungen Besucher. Dass die Treffen für die 17- bis 20-Jähri­gen
oft eine echte Herausforderung sind, dessen ist
sich Ehrhardt bewusst: „Unsere pflegebedürfti­
gen, oft demenzkranken Tagespflegegäste brauchen viel Aufmerksamkeit und eine klare Orientierung. Die jungen Besucher müssen emphatisch,
geduldig und psychisch gefestigt sein.“ Silvia
Dehner, Ausbildungsleiterin der RV-Bank in Miltenberg, schickt ihre Schützlinge deswegen gern
zu den Johannitern. Diese profitieren, indem sie
ihre soziale Kompetenz testen und erweitern kön­
nen und erkennen, dass in Dienstleistungsberufen
nicht nur fachliche, sondern auch „Soft Skills“
im Umgang mit Kunden vonnöten sind. Beide
Kooperationspartner, die Johanniter und die VRBank, sind mit dem Projekt sehr zufrieden: „Alle
Beteiligten haben im Zuge der ungewöhnlichen
Kooperation viel gewagt – und bereits vieles gewonnen“, so der Heimleiter. | re
Malente | „Teambuilding“ heißt das Zauberwort.
Und weil das auch in leitenden Funktionen der
JUH kein Fremdwort sein sollte, fand vom 16. bis
18. September in Malente ein entsprechendes
Seminar der Johanniter-Aka­demie statt. Elf Regionalvorstände aus den Landesverbänden Nord
und Niedersachsen / Bremen betraten dabei völliges Neuland: Im Hochseilgarten mussten sie
Aufgaben mit Niedrigseil- und Hochseilelemen­
ten bewältigen. Sozialkompetenz war dabei gefragt. „Wir standen ehrfürchtig vor dem 18,5
Meter hohen Team-Tower. Einige beka­men Höhen­
angst und Gleichgewichtsstörungen. Plötzlich
fehlte das Vertrauen in die Sicherungsmaßnah­
men“, erzählt Teilnehmer Siegfried Noel, Regional­
vorstand aus Hamburg. „Man fragte sich, ob man
die Kraft und das Selbstvertrauen fürs Klettern
hat.“ Trainerin Dagmar Albers führte die Teilnehmer behutsam an ihre Aufgaben heran, förderte
und forderte die Teamarbeit. Am Ende schaffte es
jeder. Beim anschließenden Gespräch wurde die
Zusammenarbeit fortgesetzt: Es kamen verbandsübergreifende Kooperationen zustande, gegenseitige Unterstützung wurde zugesagt. „Ein ungewöhnliches Seminar“, urteilt Siegfried Noel.
„Körperlich anstrengend und mit echten Herausforderungen verbunden. Das Ziel, das Mitein­
ander zu fördern, wurde voll erreicht.“ | juh
Wasserburg | Beim Kochduell der JohanniterJu­gend aus dem RV München zauberten am
24. Ok­tober elf Kinder- und Jugendliche in der
Schulküche der Wasserburger Hauptschule ein
Gourmet-Menü nach dem anderen. Die fünfköpfige Jury – darunter der Wasserburger Stadtrat Josef Baumann, der bayerische Landesjugend­
leiter Christoph Fleschutz und Gerd Peiss, Vorstand
aus dem RV München – kam aus dem Staunen
nicht heraus. Den drei Teams, die sich im Vorfeld
für das Finale qualifiziert hatten, standen für
einen Einkauf 20 Euro zur Verfügung. Mit den
erstandenen Lebensmitteln mussten sie in einer
Stunde ein Drei-Gänge-Menü für drei Personen
zubereiten. Die Jury hatte die schwere, aber leckere Aufgabe, Präsentation und Geschmack zu
bewerten. Platz eins belegte die Jugend aus dem
OV Rottach / Kreuth mit ihrem Menü aus Schinken-Lauch-Muffins und Tomatenkörbchen, Nudeln mit Pestosoße und Shrimps in Parmesan
sowie Strudelteigblüten mit Schoko-Kirsch-Füllung. Platz zwei ging knapp an die Jugend aus
Wasserburg, auf Platz drei landete die Jugend aus
München und Ottobrunn. Das Siegerteam darf
sich auf einen Besuch der Therme freuen – aber
auch die Zweitplatzierten gehen baden: Regionalvorstand Gerd Peiss war so begeistert, dass er
auch sie mit Gutscheinen versorgte. | gb
Dr. Kreuter Der Zivildienst soll weiterhin
eine interessante und lehrreiche Erfahrung für die jungen Männer sein. Ich
hoffe, dass die hohe Qualität des Diens­
tes e­ rhalten werden kann und dass es
sinnvolle Lösungen für die künftig länge­
ren Übergangsphasen zwischen Zivildienst
und Studien- oder Ausbildungsbeginn
geben wird.
aktiv Inwiefern lässt sich der Zivildienst
durch das Freiwillige Soziale Jahr kompensieren?
Dr. Kreuter Die Bundesregierung wird sich
dafür einsetzen, das FSJ auszubauen.
Mein Hauptanliegen ist aber die Pers­
pek­tive der jungen Männer: Ein anerkannter Kriegsdienstverweigerer muss
einen interessanten Zivildienst leisten
können. Die Einrichtungen werden bei
ihren Ent­scheidungen die Zahlen und
die Zeiten zu berücksichtigen haben.
aktiv Wäre eine allgemeine Dienstpflicht
für Männer und Frauen eine Alternative?
Dr. Kreuter Nein. Es besteht Konsens
zwischen allen Parteien, dass der Staat
nur zum Zweck der Verteidigung einen
Pflichtdienst einrichten darf, nicht aber
zur Unterstützung des Sozialsystems.
Die Fragen stellte Tonja Knaak
| nachgefragt
4 | aktiv 11 / 12 2009
Im Johanniter-Pflegewohnhaus in Mögglingen bringt ein Gart
Feier zum Amtswechsel
Düsseldorf | Im Rahmen eines Empfangs
am 23. Oktober im Mutterhaus der Kaiserswerther Diakonie in Düsseldorf sind Bruno
Wangler als hauptamtliches Mitglied und
Hans Theodor Freiherr von Tiesenhausen
als ehrenamtliches Mitglied des Landesvorstandes Nordrhein-Westfalen in ihre
Ämter eingeführt worden. Gleichzeitig
Foto: JUH
wurde das bisherige Vorstandsmitglied
Dr. Eberhard Freiherr von Perfall verabschiedet.
Buddeln, Riechen und Stau
Mögglingen | Säen, pflanzen, ernten – und sich
erin­nern. Das alles spielt für die Senioren im
Pflege­wohnhaus in Mögglingen seit vergan­
ge­nem Sommer eine wichtige Rolle. Im August
eröffnete ihr Sinnesgarten, der nicht nur zu
Demenz-Therapiezwecken dient.
Die Rosen gefallen Hedwig M. besonders gut.
Die 89-Jährige sitzt mit geschlossenen Augen in
der Herbstsonne und erinnert sich an die roten
Blüten und den Duft, den die Rosen versprühen.
„Ich sehe nicht mehr gut, deswegen muss ich
auf meine Erinnerung zurückgreifen“, sagt sie
und zupft die Decke auf ihrem Schoß zurecht.
Es ist trotz des blauen Himmels und der Sonne
kühl geworden. Dennoch sind viele Bewohner des
Besuch in Sachsen
Leipzig | JUH-Präsident Hans-Peter von
Kirchbach und Bundesvorstand Wolfram
Rohleder haben am 26. und 27. Oktober
Foto: Gabriele Rothe
die Johanniter im Vogtlandkreis und Erzgebirge besucht. Sie machten Station in
der Rettungswache Plauen sowie in den
Katastrophenschutzzentren in Plauen und
Annaberg. Der Präsident überzeugte sich
zudem vom pädagogischen Konzept der
Kita in Langenbernsdorf. „Ich habe überall
sehr engagierte Leute vorgefunden“, lobte
der Präsident.
Foto: Johanniter
Kräuter-Kontrolle: Frauen und Männer jenseits der
75 packen beherzt zu.
Johanniter-Pflegewohnhauses in Mögglingen im
Freien. Sie sitzen auf den Bänken oder in ihren
Rollstühlen, manche helfen den Pflegerinnen
beim Setzen der Blumenzwiebeln für das Frühjahr.
Die Blüten der vergangenen Saison sind zurückgeschnitten, die Beete winterfertig gemacht.
Gut erreichbar am Rand der Beete wachsen
Salbei, Thymian, Rosmarin und andere intensiv
duftende Kräuter. In einem anderen Beet steckt
noch ein prächtiger Salatkopf, der manch hei­
mi­schen Bauern neidisch machen könnte. Der
Kohl­rabi, den die Bewohner im Sommer pflanz­
ten, wurde vom Koch längst verarbeitet. „Schon
früher haben wir mit unseren Senioren Tomaten
und anderes Gemüse gepflanzt“, sagt Andrea
Wowe­reit, die Pflegedienstleiterin. „Über die
Aufzucht, Pflege und Verteilung der Ernte haben
die Damen stets ein strenges Auge“, ergänzt sie
schmunzelnd.
Die 95-jährige Mathilde K. stützt sich am
Rand des Hochbeetes ab und drückt ein paar
Zwiebeln in die Erde, bevor sie die Überwinterer
behutsam mit frischem Humus verdeckt. Sie
muss sich dabei nicht bücken, die Beete sind so
hoch angelegt, dass sie bequem aus dem Stand
oder vom Rollstuhl aus zu erreichen sind. Ihre
leere Tüte verstaut sie im Korb ihres Gehwagens
und geht mit kleinen Schritten in Richtung
Parkbank. „Wir sind im Garten extra alle mit
einem Rollstuhl selber Probe gefahren“, erinnert
sich Andrea Wowereit, „um sicher zu sein, dass
unsere V-förmig angelegten Beete gut zu erreichen sind.“
Sie ist, wie auch Einrichtungsleiterin Jutta
Krauß, stolz auf den im August eingeweihten
Garten. „Die Menschen haben hier die Möglichkeit, alle ihre Sinne zu trainieren. Die Bewegung
zwischen den Beeten, das Beugen über die Erde,
Greifen, Riechen und Schmecken – das alles regt
ihren Geist und Körper an und fördert und erhält
auf diese Weise die kognitiven und motorischen
Fähigkeiten“, erklärt die Pflegedienstleiterin. Man
spürt ihre Begeisterung für die neue Einrichtung,
die durch die Unterstützung der Gemeinde und
Fotos: Birgit Betzelt
des Fördervereins verwirklicht werden konnte.
Denn die Gartentherapie ist ein wichti­ger Baustein im Betreuungskonzept der Johanniter-Pfle­
gewohnhäuser am Rosenstein.
War das Pflegewohnhaus am Anfang eher
skep­tisch betrachtet worden und machten die
Senioren aus dem angrenzenden Betreuten Woh­
nen eher einen Bogen darum, so ist das Haus nun
Dank des Sinnesgartens zu einem Ort der Begegnung und Zuwendung geworden. Ein Ehepaar aus der Nachbarschaft ist sogar so angetan,
dass es spontan 1000 Euro für einen Quellstein
spendete. „Die beiden treffen wir mittlerweile oft
im Garten an“, sagt Andrea Wowereit. „Der Garten bringt eben die Menschen zusammen. Unser
Kon­zept ist voll aufgegangen.“
Der Garten bietet auch Demenzkranken die
not­wendige Orientierung, Abwechslung und An­re­
Ehrung für Stolper und Zahn
Plauen / Annaberg | Jörg Stolper, Zugführer des Sanitätszuges Vogtlandkreis, und
Zugführer René Zahn aus Annaberg (Foto
Foto: JUH
Foto: Gabriele Rothe
rechts) sind am 23. Oktober von JUH-Präsident Hans-Peter von Kirchbach für ihre
besonderen Verdienste mit der Ehrennadel
am Bande ausgezeichnet worden.
Vizepräsidentin erhält
„Thüringer Rose“
Eisenach | JUHVizepräsidentin
Asta-Sibylle
Schröder ist am
19. November
vom Thüringi­
schen Sozial­
ministerium die
„Thüringer Rose“
verliehen worFoto: Andreas Schoelzel
den. Die Auszeichnung ehrt Frauen des Landes, die
sich durch ihr ehrenamtliches Engagement besonders verdient gemacht haben.
| personalien
Soforthelfer auf dem Prüfstand
Fieldcamp: bundesweite Übung mit mehr als 100 Johannitern
Veithöchheim / Unterfranken | „Vermudestan“
heißt der fiktive Ort, an dem das alljährliche
Fieldcamp, die größte und wichtigste Übung
der Johanniter-Auslandshilfe, am 3. Oktober
stattfand. Neben Johannitern aus Deutschland,
Österreich, Polen und Finnland waren das THW,
der MHD, das Bayerische und das DRK in die
Balthasar-Neumann-Kaserne bei Würzburg
gekommen. Die Bundeswehr hatte ein stillgelegtes Munitionsdepot als Übungsgelände zur
Verfügung gestellt.
Anfänglich war es still. Weit am Ende des Weges
sah man umherlaufende Menschen, Hilferufe
waren zu hören. Das kleine Walddorf in Vermudestan war vor wenigen Minuten von einem
Nachbeben erschüttert worden. Das Hauptbeben vor einigen Tagen hatte die Altstadt der nahe gelegenen Stadt Raffzahnishi zu 60 Prozent
zerstört. Die Behörden rechneten allein dort mit
bis zu 20 000 Opfern. Weil die Lage in der Gegend
um Raffzahnishi noch unklar war, schickte die
Johanniter-Unfall-Hilfe ein Erkundungsteam in
die Region. Die sieben Mitglieder des Teams waren nach dem zweiten Beben als erste vor Ort.
Je weiter das „Assessment-Team“ vordrang,
desto offensichtlicher wurde die zerstörerische
Kraft des Bebens. Viele Häuser waren einsturzgefährdet und somit nicht begehbar – doch
drin­nen waren Menschen. Medizinische Unterstützung, „Medical Emergency Response Teams“
Konzentriert
bei der Sache:
Die Teilnehmer
der Großübung
trainierten alle
Abläufe unter
Echt-Bedingungen.
Foto: JUH
(MERT) und schweres Bergungsgerät wurden
angefordert. Auch die Rettungshundestaffeln
der JUH übten den Einsatz. Während sie die Fläche absuchten, baute ein MERT einen Verbandsplatz auf, ein zweites rettete Verletzte. Das THW
räumte un­terdessen mit Radladern, Betonsägen
oder Hydraulik die Trümmer beiseite.
Die Opfer wurden von einer Transportgruppe
in ein improvisiertes Hilfskrankenhaus ins einige
Kilometer entfernte Dorf gebracht. Dort galt es,
offene Frakturen, Quetschungen und Schnittwunden zu behandeln. Am Ende der fast fünfstündigen Praxiseinheit waren 42 Opfer im Erd-
bebengebiet gerettet und 35 von ihnen im Hilfs­
hospital versorgt worden.
Doch das Fieldcamp 2009 bestand nicht nur
aus einer Übung. Auch Verhalten bei Grenzkontrollen, Offenheit gegenüber anderer Kulturen,
ein Vortrag über Tropenkrankheiten oder die
Vorstel­lung des neuen Auslandshilfekonzeptes
standen auf dem Programm. „Die Organisatoren vor
Ort haben eine hervorragende Übung auf die
Beine gestellt“, resümiert Rettungsassistent Jan
Rose. „Es hat zwar kleinere Pannen gegeben, aber
gerade deshalb war die Übung ein Erfolg“, ergänzt Hundeführerin Ines Butzlaff. | ari
aktiv 11 / 12 2009 | 5
ten Menschen zusammen
Die Johanniter in den Medien
unen
ARD „Tagesschau“, ZDF „Drehscheibe
Deutschland“, 2. Oktober 2009
Unmittelbar nach dem schweren Erdbeben
in Indonesien läuft die Hilfe der Johanniter für die Opfer an. Während auf
Sumatra Mitarbeiter der Auslandshilfe
die Maßnahmen koordinieren, verladen
freiwillige Helfer der hes­si­schen Johanniter auf dem Flughafen Frank­furt Hilfsgüter für die Katastrophenregion.
Die Herbstsonne treibt sie alle in den Garten: Die Rosen blühen noch bis in den Herbst
hinein – zur Freunde der Bewohnerinnen (links).
Mit den Kita-Kindern, die regelmäßig zu Besuch kommen, macht die Pflanzenpflege
doppelt Spaß (oben und unten).
g­ ung sowie die Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen. Sie können sich frei und sicher bewegen, alte
Erinnerungen an den eigenen Garten aufleben
lassen. „Wenn Menschen früher selbstständig
waren, ihren Garten gepflegt oder in der Landwirtschaft gearbeitet haben, so können sie im
Sinnesgarten daran anknüpfen“, erklärt Andrea
Wowereit. Sie erinnert sich gern an den Sommer,
als eine Bewohnerin in den Beeten Steine sam­
melte und diese mit Blüten auf dem Tisch im
Speisesaal dekorierte. Oder eine andere Dame
den Lavendel liebevoll erntete, sortierte und für
die anderen kleine Säckchen nähte.
„Unser Haus ist ein offenes Haus“, betont
Leiterin Jutta Krauß, „nicht nur für die Ange­
hörigen. Einmal im Monat kommt der Kinder­
garten zu Besuch, auch die Nachbarn und Dorfbewohner sind jederzeit willkommen.“ Das Leben
im Innen­hof, wo sich der neue Garten befindet,
bleibt keinem verborgen.
Mittlerweile ist die Sonne hinter dem Haus
gesunken. Hedwig M. und ihre Freundin Anna S.
bewegen ihre Rollstühle mühsam in Richtung
Tür. „Jetzt beginnt die Vorlesestunde“, sagen die
Damen und lächeln.
Bald bricht der Winter ein und für längere
Aufenthalte im Freien ist es dann wohl zu kalt.
Doch die Bewohner des Pflegewohnhauses haben
dennoch immer direkten Blick auf ihren Garten,
denn die Fenster sind in Höhe des Bettes angebracht und auch die große Glasfront im Eingangsbereich gibt die Sicht auf den Innenhof frei. Die
Bewohner können also gut verfolgen, wann die
ersten Triebe der gesetzten Zwiebeln durch die
Erde und Schneereste stoßen. Das ­beste Zeichen,
dass der Frühling nicht mehr weit ist. | tg
Information | Die Arbeitsvertragsrichtlinien
MDR „hier ab vier“,
18. September 2009
Erna Fitzthum (88) aus Schneeberg ist
seit einem halbem Jahr HausnotrufKundin der Johanniter. Im MDR-Fernsehen berichtet sie, dass sie sich mit dem
„Piepser“ sicher fühlt. Johanniter Jens
Huschmann erklärt, wie es funktioniert.
BR „Frankenschau“, 8. Oktober 2009
Im Herbst sind nasse und mit Laub
bedeckte Straßen für Motorradfahrer
eine Gefahr. Die Nürnberger Johanniter
Klaus Glöckner und Andreas Brunner
demonstrieren, wie man nach einem
Unfall helfen kann.
Der Johanniter-Tarif im Überblick
Ein Tarif für alle Johanniter
Neue Arbeitsvertragsrichtlinien beschlossen
Berlin | Mit der Verabschiedung der Arbeitsvertragsrichtlinien der
­Johanniter, den AVR-J, am 8. Oktober beschreiten die Johanniter neue
Wege. Nach mehr als drei Jahren intensiver Arbeit hat die Arbeitsrecht­
liche Kommission der Johanniter damit das erklärte Ziel erreicht, Vertragsrichtlinien zu schaffen, die speziell auf die Besonderheiten der
Johanniter und auf ihre wirtschaftlichen Bedürfnisse zugeschnitten sind.
Waren bisher die Besonderheiten der Johanniter nur schwer in den im
Johanniter-Verbund angewendeten Tarifwerken wiederzufinden, haben
die Johanniter die Gestaltung ihrer eigenen arbeitsvertraglichen Grund­
lagen künftig selbst in der Hand.
Der neue Tarif ist ein Bekenntnis zum kirchlichen Arbeitsrecht, dem
sogenannten Dritten Weg: denn die Johanniter haben sich ganz im Sinne
des Dritten Weges für partnerschaftliche Verhandlungen zwischen Dienstgeber- und Dienstnehmervertretern entschieden. Dabei stellt die Einheit des
Johanniter-Verbundes sicher das stärkste Signal der neuen Richtlinien dar.
Des Weiteren ist die Möglichkeit durch die Öffnungsklausel in wirtschaftlich
schwierigen Situationen angemessen reagieren zu können, auch ein weite­rer
wichtiger Schritt.
Für alle ab dem 1. Januar 2010 neu eingestellten Dienstnehmerinnen und
Dienstnehmer in der Johanniter-Unfall-Hilfe ebenso wie in den Johanniter-Krankenhäusern und Senioreneinrichtungen gilt somit künftig ein und
der­selbe Tarif. Dies vereinfacht die Handhabung der Richtlinien und ermöglicht den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auch einen problemlosen
Wechsel innerhalb der verschiedenen Werke der Johanniter.
Der JUH-Präsident Hans-Peter von Kirchbach sowie das Kapitel des Johan­
ni­ter­ordens würdigten die Leistungen der Arbeitsrechtlichen Kommission
eingehend. Herr von Kirchbach wertete das gefundene Ergebnis als einen
fairen Interes­senausgleich, der darüber hinaus das Funktionieren des ­Drit­ten
Weges ein­drucksvoll bestätigt. Für die Personalabteilungen, Mit­arbeiter­ver­
tretun­gen und Führungskräfte der Johanniter haben Mitte ­November die
| Arbeitsrechtliche Grundlagen
Erstmals ein Tarif für alle Johanniter
Mit der Verabschiedung der Arbeitsvertrags–
richtlinien Johanniter, den AVR-J, am 8. Oktober 2009 beschreiten die Johanniter neue
Wege. Nach mehr als drei Jahren intensiver
Arbeit hat die Arbeitsrechtliche Kommission
der Johanniter (AKJ) damit das erklärte Ziel
erreicht, einen Tarif zu schaffen, der speziell
auf die Bedürfnisse und Besonderheiten der
Johanniter zugeschnitten ist.
dabei der Dialog zwischen Dienstgebern und
Dienstnehmern – er ist auch für die AVR-J
charakteristisch.
Die Einheit des Johanniter-Verbundes ist das
stärkste Signal der neuen Richtlinien. Für alle
neu eingestellten Dienstnehmer und Dienstnehmerinnen in der Johanniter-Unfall-Hilfe ebenso
wie in den Johanniter-Krankenhäusern und
-Senioreneinrichtungen gilt ab 1. Januar 2010
ein und derselbe Tarif. Dies vereinfacht nicht
nur die Handhabung der Richtlinien und ermöglicht problemlose Wechsel innerhalb der
verschiedenen Werke der Johanniter. Darüber
hinaus werden in den AVR-J schrittweise bis
zum 1. Januar 2013 die bestehenden Unterschiede der Entgeltwerte zwischen den Bundesländern vollständig ausgeglichen. Dies zeigt: Die
Dies ist gleichzeitig ein Bekenntnis zum Dritten Johanniter-Werke betonen künftig ihre GemeinWeg: Die Johanniter wenden auch mit den samkeiten – auch in den gemeinsamen Arbeitsneuen AVR-J kirchliches Arbeitsrecht an – da- vertragsrichtlinien.
her wurde die Entwicklung eines eigenen Tarifwerkes von der Evangelischen Kirche Berlin- Über die wichtigsten Inhalte und Änderungen
Brandenburg-Schlesische Oberlausitz offiziell der neuen Richtlinien gibt diese Broschüre einen
genehmigt. Prägend für den Dritten Weg ist Überblick.
Waren bisher Johanniter-spezifische Besonderheiten nur schwer in die Tarifsystematik der
Arbeitsvertragsrichtlinien AVR DW EKD einzuordnen, haben die verschiedenen Werke der
Johanniter die Gestaltung ihrer eigenen arbeitsrechtlichen Grundlagen künftig selbst in der
Hand.
Arbeitsvertragsrichtlinien der
Johanniter
www.johanniter.de
Für Einrichtungen der Johanniter-Unfall-Hilfe e. V.,
der Johanniter GmbH sowie verbundener und
assoziierter Unternehmen. Stand: 8. Oktober 2009
Schulungen begonnen. Ziel ist es, die Teilnehmer zu informieren, wie der
neue Tarif an­zuwenden und umzusetzen ist. Ab Januar 2010 sollen auch
die bereits beschäftigten Johanniter-Mitarbeiter über die neuen Richtlinien,
ihre Vor­­teile und die Möglichkeit eines Tarifwechsels informiert werden.
Dazu dient auch ein Artikel im „aktiv“ 1/2010, der Informationen und Beispielrechnungen zusammenfassen soll. Darüber hinaus ist im Februar 2010
eine Telefonaktion geplant, die Johannitern ermöglichen soll, individuelle
Fragen an Experten der Arbeitsrechtlichen Kommission zu stellen. | cj
Informationen und Ansprechpartner: www.johanniter.de/akj.
RTL „Aktuell“, 3. November 2009
Bei einer weiteren Verkürzung des Zivildienstes befürchtet Martin Swoboda,
Vorstand im RV München, zunehmend
eingeschränkte Einsatzmöglichkeiten
für Zivildienstleistende.
Die wichtigsten Inhalte und Änderungen:
• Tariferhöhungen (ausgehend von den Werten der AVR DW EKD):
- 4 Prozent ab dem 1. Januar 2010, 2 Prozent ab dem 1. Januar 2011 und
1,5 Prozent ab dem 1. Januar 2012, bei einer Gesamtlaufzeit von 36 Monaten.
• Eine bundesweit einheitliche Entgelttabelle ab dem 1. Januar 2013. Die Anpassung
von Ost und West erfolgt schrittweise ab dem 1. Juli 2010.
• Die einheitliche 40-Stunden-Woche in Ost und West; dabei wird die Erhöhung der
regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit ab 1. Januar 2010 im Westen mit dem
­Entgelt aus­geglichen (3,9 Prozent Erhöhung).
ProSieben „Galileo“,
9. November 2009
JUH-Ausbildungsleiterin Andrea Wiskow
beurteilt die Erste-Hilfe-Kenntnisse von
drei Probanden. Auch einfache Handgriffe sind für diese ein Problem. | ps
• Eine Öffnungsklausel, die durch Dienstvereinbarung die Absenkung oder Erhöhung
­benannter entgeltrelevanter Faktoren um bis zu 20 Prozent in wirtschaftlichen
­Not­lagen, schwierigen Wettbewerbssituationen, zur Sicherung der Wettbewerbs­
fähigkeit und zur Sicherung der Leistungsangebote ermöglicht.
• Eine gesonderte Ärzteregelung.
• Ein einheitlicher Urlaubsanspruch unabhängig vom Alter des Mitarbeiters.
• Die Übernahme der gesetzlichen Kündigungsfristen.
• Eine einheitliche Vertrags- und Vergütungsregelung für Praktikanten und
­ uszubildende in Verbindung mit einer Erhöhung des Entgelts sowie der Ost­
A
angleichung zum 1. Januar 2010.
• Verbesserte Bedingungen in der Anrechnung von Vorzeiten bei der Einstufung
und bei der zusätzlichen Altersversorgung.
| medienecho
6 | aktiv 11 / 12 2009
Wussten Sie schon?
… dass die österreichischen
Johanniter zwar sehr kreativ sind,
aber etwas langsam?
Zum vierten Mal in Folge hat das Team der
österreichischen Johanniter in Wien den
Kreativpreis beim traditionellen Drachenbootrennen im Sommer gewonnen. Als
Asterix, Obelix, Cäsar und die Gallier verkleidet gingen die 25 Ehrenamtlichen
gemeinsam mit 54 weiteren Unternehmen
an den Start. Die aufwändigen Kostüme
hatten die Johanniter in liebevoller Klein­­
arbeit selbst entworfen und genäht. Die
Helfer haben an ihre ehrenamtlichen
Einsatzstunden noch einmal rund 6000
Arbeitsminuten drangehängt, um am Tag
des Rennens – rein optisch – allen Teams
die Show zu stehlen. Natürlich fehlte
dadurch die Zeit für das Ruder­training.
„Der Zaubertrank von Miraculix war leider
nicht stark genug, um auch im eigentlichen
Wettbewerb einen Spitzenplatz zu belegen“, scherzt Christoph Heller, Vertreter
der Ehrenamtlichen.
Foto: Johanniter Österreich
| schon
gewusst
Schnelle Hilfe für Erdbebenopfer
Johanniter schicken Medikamenten-Paket nach Sumatra
Berlin / Padang | Als die indonesische Insel
Sumatra am 30. September von einem Erdbeben der Stärke 7,6 auf der Richterskala
heimgesucht wurde, haben sich umgehend
Mit­arbeiter der Johanniter-Auslandshilfe im
Lagezentrum der Bundesgeschäftstelle eingefunden. Ein fünfköpfiger Rumpfstab wurde
einberufen, der in den Tagen nach dem Beben
die Hilfe der Johanniter auf Sumatra koordinierte.
Wie in jedem Katastrophenfall zeichnete sich
auch im Fall des Erdbebens auf Sumatra erst
nach einigen Tagen ein klares Bild der Situation
ab: Besonders betroffen von Beben und Nachbeben waren die ländlichen Regionen um die
Städte Padang und Pariaman. Mehr als 700
Menschen kamen dort ums Leben, einige hundert
wurden verletzt und benötigten medizinische
Versorgung. Zusätzlich waren rund 100 000 Häu­
ser schwer beschädigt und unbewohnbar gewor­
den. Die Be­troffenen waren auf schnelle Hilfe
angewiesen.
Nach dem offiziellen Hilfegesuch der indone­
sischen Regierung brachten die Johanniter sofort
ein „Emergency Health Kit“ auf den Weg, das
bereits zwei Tage nach dem Beben eintraf. Ein
solches Paket besteht aus Medikamenten und
medizinischem Verbrauchsmaterial, durch das
10 000 Menschen drei Monate lang basismedizinisch versorgt werden können. Weltweit werden
diese Pakete nach Richtlinien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gepackt, gelagert und
im Fall einer Katastrophe an Hilfsorganisatio­
nen auf Anfrage ausgeliefert.
Sumatra war bereits Weihnachten 2004 vom
Tsunami schwer verwüstet worden. Seit dieser
Zeit haben die Johanniter ein Regionalbüro in
der Stadt Medan, um ihr langfristiges Engagement in der Aufbauhilfe zu organisieren. Aus
diesem Büro entsandte der Krisenstab in Berlin
Foto: Mike Ionescu
„Die Medikamente und medizinische Verbrauchsgüter wie Handschuhe werden zurzeit dringend gebraucht“,
sagt Dr. H. Asril Zahari, der das Emergency Health Kit am M.-Djamil-Krankenhaus entgegennimmt.
nun ein „Assessment-Team“, das den Bedarf an
Hilfsgütern vor Ort ermitteln sollte. Dieses Erkundungsteam übergab auch das Emergency
Health Kit an das M.-Djamil-Krankenhaus, das
zweitgrößte der Stadt. „Von den ehemals 14
Operationssälen können jetzt wieder vier betrieben werden. Weniger stark beschädigte Verwaltungsgebäude sind zu Behandlungszimmern
umfunktioniert worden“, berichtet Elena Lutzke, die als Mitglied des Assessment-Teams von
Medan aus nach Padang gereist war. Das Johanniter-Team arbeitete vor Ort mit lokalen
und internationalen Organisationen zusammen.
Im Krisengebiet brauchten die Menschen vor
allem eine Unterkunft, um sich vor dem andauernden Regen zu schützen. Die Johanniter in
Berlin organisierten daraufhin den Kauf von Zelten und deren Transport nach Padang. Das Team
vor Ort übernahm die Verteilung. Mit Hilfe finanzieller Zuwendungen des Auswärtigen Amtes
brachten die Johanniter bis Ende Oktober mehr
als 500 Zelte, Decken, Matten, Kochgeschirr
und Hygienesets für bedürftige Familien nach
Sumatra. | eh
Fünf Jahre danach
Der Tsunami in Zahlen
Weihnachten 2004 verwüstete ein Tsunami die Küstengebiete von Süd- und Südostasien.
Mehr als 230 000 Menschen wurden damals von Flutwellen getötet, die durch ein See­beben
NEPAL
PAKISTAN
im Indischen Ozean ausgelöst wurden. Allein in Indonesien
starben 131 029 Menschen,CHINA
BHUTAN
37 000 gelten seither als vermisst, 76 712 Menschen wurden verletzt.
Sumatra
Padang
5h
Die Hilfsbereitschaft war riesig: Insgesamt wurdenBANGLADESCH
500 Millionen Euro aus deutschen
Privathaushalten gespendetINDIEN
– mehr als je zuvor. Davon gingen 5.835.000
Euro direkt
MYANMAR
an die Johanniter. 7.729.000 Euro nahm die JUH über das Bündnis(BURMA)
„Aktion Deutschland
Hilft“ ein. Zusätzlich erhielten die Johanniter Unterstützung vom Auswärtigen Amt in
LAOS
­Höhe von 302.000 Euro.
Die Johanniter engagierten sich seitdem in Indien, auf den Malediven, in Sri LankaTHAILAND
und Indo­
nesien. Von insgesamt 13.866.000 Euro Spendengeldern wurden bislang 11.192.100 Euro
in den Projekten umgesetzt. Der Differenzbetrag wird für die Weiterführung laufender
KAMBODSCHA
nachhaltiger Projekte in Indonesien genutzt.
VIETNA
4h
SRI LANKA
MALEDIVEN
MALAYSIA
Epizentrum
des Seebebens
am Sonntag,
den 26.12.2004
Foto: Michael Bellaire
INDONES
Johanniter des RV Rhein / Main helfen bei der Verladung eines medizinischen Hilfspakets auf dem
Flughafen Frankfurt.
3h
2h
1h
Ausbreitungszeit der Flutwelle
Termine der Johanniter-Akademie Münster
15. – 16.12.2009
Einführung in das Qualitätsmanagement der JUH (Dresden)
05.02. – 09.02.2010 Management sozialer Einrichtungen (Münster)
27. – 28.01.2010
Seminar Personalentwicklung, „Das Mitarbeitergespräch“ (Münster)
24.02. – 16.03.2010 Ausbildung zum staatlich geprüften Desinfektor (Münster)
Informationen und Anmeldungen | Servicestelle: Tel. 0251 97230 - 230, Fax - 140, [email protected], www.johanniter-akademie.de
| termine
aktiv 11 / 12 2009 | 7
Sanfte Heilmethoden erlernen
Die Johanniter-Schule bildet Interessierte zu Heilpraktikern aus
Hannover | Man muss kein Arzt sein, um heilen zu dürfen.
Im­mer mehr Menschen vertrauen Heilpraktikern. Nicht nur bei
Neuro­dermitis und Schulstress, auch bei Depressionen und
Bronchitis können die sanften Heiler Erfolge vorweisen. Auch
in der Jo­han­niter-Schule in Hannover erlernen Interessierte
nun die alternativen Heilmethoden.
Die Johanniter-Schule in Hannover hat die zweijährige berufsbegleitende Ausbildung zur Vorbereitung auf den Abschluss „Staatlich geprüfter und anerkannter Heilpraktiker“ im Juni erstmals
gestartet. Einmal in der Woche treffen sich die Teilnehmer für
zweieinhalb Stunden und erlernen Grundlagen der Medizin. Anatomie, Physiologie und Pathologie gehören ebenso zu den Fächern
wie Krankheitslehre, Pharmakologie und Diagnostik. Die Schwerpunkte der Ausbildung liegen auf den naturheilkundlichen Thera­
pie­formen und das auf die Praxis orientierte Lernen.
„Die Teilnehmer müssen am Anfang viele Vokabeln lernen“,
sagt Sebastian Middeke, der Koordinator der Ausbildung. Sie kommen aus den unterschiedlichsten Bereichen – von der Bürokauffrau
bis zum Fitness-Studio-Inhaber. Sie sind zwischen Mitte dreißig
Foto: Sebastian Middeke
In 500 Schulstunden lernen die Teilnehmer die Naturheilkunde kennen.
und Mitte fünfzig. Keiner der Teilnehmer hatte medizinische Vorkenntnisse. Erfahrene Ärzte, Heilpraktiker und Rettungsassis­ten­
ten unterrichten im Kurs.
Voraussetzungen zur Teilnahme an der Ausbildung sind ein
Schulabschluss, ein Mindestalter von 25 Jahren und die von
einem Arzt nachgewiesene körperliche, geistige und sittliche Eignung. „Die Hauptsache ist aber das Interesse an alternativen
Heilmethoden und gute Menschenkenntnis“, betont Middeke.
Viele Patienten kommen erst zum Heilpraktiker, wenn die Schul­
medizin ihnen nicht mehr weiterhelfen kann. Im besten Fall
arbei­ten Arzt und Heilpraktiker Hand in Hand. Mit der Ausbildung,
die insgesamt 500 Stunden umfasst, erwerben die Teilnehmer die
Fähigkeit, sich zur bundeseinheitlichen schriftlichen und mündlichen Prüfung vor den Gesundheitsämtern der Länder anmelden
zu kön­nen. Wer diese besteht, dem wird bescheinigt, dass er keine
Gefähr­dung darstellt, dass er Krankheitsbilder erkennen kann und
weiß, wann er zum Mediziner überweisen muss. „Wir bereiten in
unse­rer Ausbildung intensiv und in kleinen Gruppen vor, simulieren
auch Prüfungssituationen“, erklärt Middeke.
Doch ist man anerkannter Heilpraktiker, ist das nur der erste
Schritt. Denn erst die jahrelange Erfahrung macht den Experten aus.
Deshalb bietet die Johanniter-Schule in Hannover auch Fortbildungen in den Bereichen Homöopathie und Chiropraktik an. | kj
Die fünfte Dimension im Blick
Knuth Fischer ist Pfarrer in der Bundesgeschäftsstelle
Foto: Dagmar Müller
Berlin | Ein Theologe mit einem großem
Schatz an Lebens- und Berufserfahrung:
Der 55-Jährige Knuth Fischer ist in der
DDR aufgewachsen, war als Gefängnis­
seelsorger tätig und arbeitet seit 2006
für die Johanniter. Das christliche Profil
in der JUH zu schärfen, ist eine seiner
Aufgaben. Für den Menschen-Fischer
ge­hören dazu Sensibilität – und ein ganz
eigener Weg.
An milden Herbsttagen möchte Knuth Fischer unbedingt noch ein­
mal mit seinem alten Chopper durch Brandenburg fahren. „Ganz
entspannt“, wie er sagt, „ich möchte ja die Landschaft genießen.“
Er lächelt freundlich und nimmt einen Schluck Kaffee. Der Pfarrer
hat auf dem Sofa der kleinen Sitzgruppe in seinem Büro Platz
genommen. Dort empfängt er seine Gäste. Gemütlich ist es, mit
afrikanisher Tischdecke, großer Kerze und Bildern an der Wand.
„Zu meinen ‚Schützlingen‘ gehören in besonderer Weise die Mit­
arbeiter unserer Auslandshilfe“, setzt der 55-Jährige an. Viele Helfer
suchen das Gespräch mit ihm, bevor sie zum Einsatz in Krisengebiete aufbrechen. Nach den Einsätzen können sie ihre Erleb­nisse
mit dem Theologen besprechen. „Die Sorge um die Seele des Betroffenen steht im Mittelpunkt“, so Fischer. In diesem Sinne trägt
er auch zur „Psychosozialen Notfallversorgung“ bei. Er koordiniert
die Fortbildungen für den Rettungsdienst. „Die Einsatzkräfte brauchen Beistand, um schlimme Erlebnisse verarbeiten zu können“,
sagt er. Der Pfarrer mit der ruhigen Stimme ist noch für eine wei-
tere Gruppe in der JUH zuständig. „Wer für uns arbeitet, aber
nicht viel über den Glauben weiß, der kann an meinem Seminar
teilnehmen“, erklärt er. Das gibt es derzeit im LV Sachsen-Anhalt/
Thüringen. „Mir geht es darum, Wissen zu vermitteln. Damit meine Kursteilnehmer eine Chance haben, sich dem Glauben zu nähern.“ Wie weit geht Wissen, wo fängt Glauben an? Das interessierte den gebürtigen Landsberger schon immer. Er hält es wie
Einstein, indem er sagt: „Der Glaube geht als fünfte Dimension
einmal quer durch unser begrenztes Denken.“
Knuth Fischer ist kein Mensch, der laut auftritt, er geht be­
hutsam vor. Nur damals nach dem Abitur, als er eigentlich Bauwesen studieren wollte, aber vom DDR-Staat eine Ablehnung
bekam, weil er „keine gesellschaftliche Reife“ habe – da wurde er
wütend. „Dann studiere ich eben Theologie“, warf er damals
­seinem Schuldirektor trotzig entgegen. „Ich habe es nie bereut“,
sagt er heute.
Zunächst als Dorfpfarrer in der Altmark, später als Jugendpfarrer aktiv, kam er schließlich zu seiner größten Herausforderung: Neun Jahre begleitete er als Gefängnisseelsorger Menschen
in Untersuchungshaft. „Ich erinnere mich an diese gebrochenen
Männer, auf ihre eigene Schuld zurückgeworfen, perspektivlos“,
erzählt er mit starrem Blick. „Ich machte keine Vorwürfe, sondern
reichte Kaffee und Zigarette, betete mit ihnen.“ Die Gefängnisandachten mit Musik, Kerzenschein und Tulpen, die sich wie eine
Oase in der Wüste von den grauen Wänden abhoben – sie waren
gut besucht. „Ich sah diese harten Jungs weinen“, beschreibt er
die intensive Atmosphäre. 2006 stieg er aus. „Der Knast hat eine
subversive Kraft, die auf Dauer jeden krank macht“.
Foto: Paul Hahn
Vielen ist Knuth Fischer von seinen Mtternachtsandachten beim
­Kirchentag 2009 in Bremen her bekannt.
Die Johanniter wurden seine nächste Aufgabe und diese nimmt
Fischer bis heute gern an. Das Predigen kommt auch hier nicht zu
kurz. Regelmäßig finden mittags in der Berliner Matthäuskirche
Andachten statt. BG-Mitarbeiter und Touristen nutzen das Angebot. Auch wenn Fischer durch und durch Pfarrer ist, eines vermisst
er nicht: den Arbeitsstress an den Weihnachtstagen. „Das Fest begehe ich in Ruhe – als Familienmensch, nicht als Prediger.“ | tk
Von Weihnachten bis Jom Kippur
Botschafter des Lebens
Die Christen feiern weltweit Jesu Geburt – das heiligste Fest
im Judentum ist dagegen Jom Kippur. Dieser Versöhnungstag
bildet den Höhepunkt der zehn jüdischen Bußtage und ist
ein Tag des Fastens und Betens um Vergebung der Sünden.
Der Islam steht dagegen auf seinen fünf Säulen: Eine davon
ist gleichzeitig die höchste Feier: der Fastenmonat Ramadan. Im Buddhismus feiert man
das Vesakh-Fest, an dem der Geburt, der Erleuchtung und des Todes Buddhas gedacht
werden. Obwohl wir in einer multikulturellen Gesellschaft leben, beschäftigen sich nur
wenige mit den Grundlagen der verschiedenen Glaubensrichtungen. In einer großen
Gesamtübersicht über die Weltreligionen erklärt Autor Friedemann Bedürftig Ursprünge,
wichtigste Feiertage, Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Buddhismus, Christentum, Hinduismus, Islam und Judentum. Viele farbige Abbildungen und Karten
machen das Buch für jeden gut verständlich. | yh
„Aus Liebe zum Leben“ sagen die Johanniter – nichts anderes
meinte Albert Schweitzer, einer der größten Humanisten, als er
„Ehrfurcht vor dem Leben“ zu seinem Credo machte. Seine Überzeugung trieb den jungen Theologieprofessor 1913 an, Medizin
zu studieren. Später eröffnete er in Lambarene, Zentralafrika, ein
Urwald-Hospital. Sein Respekt vor der Natur und aller Kreatur
machte Schweitzer zum Pionier für humanitäre Hilfe weltweit.
Nach Luther und Bonhoeffer steht mit dem Friedensnobelpreisträger nun eine weitere bedeutende historische Figur im Mittelpunkt eines Kinofilms. Eine internationale Besetzung, aufwendige
Plakat: NFP neue film produktion GmbH
Dreharbeiten in Südafrika und eine brisante wahre Story machen
den Film zu einem anrührenden Drama. Neben der privaten, biografischen Dimension kommt auch
die politische zum Tragen: Mit seinem Engagement geriet Schweitzer während des zweiten Weltkrieges zwischen die politischen Fronten. Das Hospital war in Gefahr … | tk
Die großen Weltreligionen
Friedemann Bedürftig
ISBN 978-3-7711-6432-8
Fackelträger Verlag GmbH, 9,95 Euro
Albert Schweitzer – Ein Leben für Afrika
Ab 24. Dezember im Kino, Drama
Deutschland / Südafrika 2009
Verleih: NFP (Warner)
| bücher, kino
8 | aktiv 11 / 12 2009
„Sozialer Investor“ gestartet
Berlin | Die Johanniter haben am 3. November ihre Kampagne „Sozial investieren – Flagge zeigen gegen Kinderarmut!”
gestartet. Kern der Kampagne ist die
Website www.sozialer-investor.de. Dort
werden Kinder- und Jugendprojekte vorgestellt, die von Firmen mit einer sozialen
Investition unterstützt werden können. Der
„Akademische Arbeitsgemeinschaft Verlag“
unterstützte die Kampagne bereits mit
20.000 Euro.
Zweite Bundesjugend­
versammlung
Heiligenstadt | Die Landesjugendleitun­gen
und -dezernenten sowie die Bundesjugendleitung der Johanniter-Jugend haben sich
vom 16. bis 18. Oktober in Heiligenstadt
getroffen. Thematisiert wurde etwa das
Ein Portal für alle Fälle
Internet-Relaunch der Johanniter-Seiten
Berlin | Am 18. Januar 2010 ist es soweit: Der
neue Internetauftritt aller Werke des Johanniterordens geht unter www.johanniter.de
online. Design und Funktion stellen den Besucher der Website in den Mittelpunkt. Information und Emotion gestalten eine mit allen
Sinnen erlebbare Johanniterwelt.
sich nicht mehr fragen müs­sen,
vom wem er welches Angebot
erhält, sondern schnell zu seinem Informationsziel geführt
werden. Dort wird ihm immer
auch ein Ansprechpartner genannt.
Alternativ zur Hauptnavigation
führt den Nutzer noch ein weite­
rer Weg zum Ziel: über die eigene
Lebenslage. Auf der Startseite wer­
den mehrere Lebenslagen aufgezeigt, die als Einstieg in das Angebot der Johanniter dienen und ganz
gezielt etwa Angebote für Kinder
und Jugendliche oder Senioren prä­
sentieren. „Damit
erreichen wir, dass
auch Nut­zer, die
noch nicht genau wissen, was sie
suchen oder von den Johannitern
erwarten können, abgeholt und zu
einem passenden Angebot begleitet
werden“, erklärt der Projektleiter.
Hat der Nutzer das entsprechen­
de Angebot gefunden, erhält er
zunächst eine allgemeine Beschreibung. Weil er aber vor allem wissen
möchte, wo er in seiner Nähe das
entsprechende Angebot wahrnehmen kann, wer der Ansprechpartner
vor Ort ist und welche speziellen
Konditionen für ihn persönlich
gelten – deshalb gibt es im neuen
Auftritt eine einfache Postleitzahlensuche: Der Nutzer muss lediglich
seine PLZ in das vorgesehene Feld
eintragen und schon werden die
allgemeinen Inhalte mit regionalspezifischen angereichert. „Das bedeutet nicht 200 Hausnotrufseiten, sondern genau eine mit den Informationen,
die der Besucher benötigt“, sagt Lothar Paul.
Bei den Senioreneinrichtungen, Krankenhäusern, Kindertagesstätten und Schulen lassen sich
die Postleitzahlengebiete nicht immer eindeutig
abstecken. Deshalb haben die Entwickler der Berliner Agentur „aperto“, die die Johanniter bei der
Entstehung des neuen Internetauftrittes be-
„Das große Ziel des neuen Internet-Auftritts ist
es, die Interessierten unserer Angebote zu überzeugen und sie als Kunden zu gewinnen“, sagt
JUH-Projektleiter Lothar Paul, Bereichsleiter Neue
Medien in der Bundesgeschäftsstelle. „Das wollen
wir unter anderem damit erreichen, indem wir
jedem Interessierten das für ihn relevante Angebot nutzerfreundlich und situationsgerecht aufbereiten“, ergänzt er.
Stand beim alten Auftritt
die Organisationsstruktur der
Johanniterwerke im Vordergrund, ist sie heute nur
noch ein gleichberechtigter Punkt in der Hauptnavigationen neben „Einrich­tungen“, „Dienstleis­
tungen“, „Aus- und Weiterbildung“, „Ehrenamt“
und „Spenden und Stiften“. Der Interessent soll
18. Januar 2010
Foto: Ylvi Hanke
Bundesrundschreiben zur Mitwirkung
Minderjähriger in JUH-Einsatzdiensten.
Es folgten Workshops zu den Themen
Schulsanitätsdienst, Öffentlichkeitsarbeit,
Bundespfingstzeltlager, papierloses Büro,
Johanniter-Kaufhaus. Beschlossen wurden
Anträge zur gemein­samen Kalenderführung
auf Bundes- und Landesverbandsebene.
Christian Wulff
lobt Wittmunder
Wittmund | Am Rande der Verleihung
des Niedersachsenpreises für Bürgerengagement trafen sich Gerda Freese, JUHOrtsjugendleiterin aus Wittmund, und
gleitet haben, hier auf Googlemaps gesetzt. Auf
einer Übersichtsseite sind so alle Einrichtungen
zu finden.
Das technische Rückrat für den Relaunch ist
das Redaktionssystem ­Typo3, in das die Inhalte
zurzeit durch die Johanniterwerke eingepflegt
werden – damit der neue Online-Auftritt Mitte
Januar startklar ist. | lp
Wieder frisch verliebt!
Unter allen Einsendungen verlosen wir
fünf Trinkflaschen Iso-Steel.
Einsendeschluss ist der 31. Dezember.
Johanniter-Preisrätsel
Foto: JUH
Inna Rein, Leiterin des JUH-Integrations­
pro­jek­­tes „Startklar“ in Esens, mit dem
niedersächsischen Ministerpräsidenten.
„Wir ge­­hörten diesmal nicht zu den Preisträgern, doch das Interesse Christian Wulffs
für unsere Arbeit beeindruckte uns“, so
Rein. Wulff lobte das Engagement der
Johanniter und wünschte viel Erfolg.
Ungeklärter Babyboom
München | Keiner kann sagen, was vor
neun Monaten im RV München den Ausschlag gab. Fakt ist: Es gibt Nachwuchs
– und das gleich fünf Mal: In kurzen Abständen kamen Felix, Sohn von Thomas
und Birgit Ahndorf (beide Ausbilder) und
Constanze Elisabeth, Tochter von Katharina
und Marcel Creydt (Ausbilderin und Fahrdienstleiter) zur Welt. Kurz darauf folg­ten
Jonathan Floris, Sohn von Joachim und
Barbara Fritschi (Ausbilderin) und Serena
Christina, Tochter von Jacqueline und
Andreas Gill (Personalabteilung und Fahr­
dienst-Leitstelle). Den vorläufigen Abschluss des Booms markierte Elly, Tochter
von Agnes und Günter Gottfried
(Ehrenamt). Für Nachwuchs ist
gesorgt – fehlt nur noch die
Einsatzkleidung in XXXS.
| ticker
Erreichen
von
Zielen
Ortungsgerät
nicht
gegen
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Fächer
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Novellist Militär
† 1849
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Riesenschlange
englisch:
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Grenz- Getreide
gebirge
Zu gewinnen:
fünf Trinkflaschen Iso-Steel.
unenergisch
4 Antwort per Post an:
Johanniter-Unfall-Hilfe e. V.
Marketing und Kommunikation
Lützowstraße 94
10785 Berlin
persönliches
Fürwort
Kettgarn
MeeresSpeiseraubfische
fisch
5
König
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Weise
Grundschulfach
Windrichtung
oder per E-Mail an:
[email protected]
ital.:
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Fremdwortteil: vor
Welle
WWP09/85
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
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Lösungswort der Ausgabe September / Oktober: PLEONASMUS
Gewonnen haben: Ingrid Rademacher (Helmstedt), Hans-Georg Schäfer (Schweindorf),
Marco Kagel (Kirchzarten), Katrin Röthenbacher (Ohrdruf), Monika Steffen (Köln)
Herausgeber:
Johanniter-Unfall-Hilfe e. V.
Auflösung des Rätsels
Lützowstraße 94
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Autoren: Gerhard Bieber (gb), Rüdiger
Ehrhard (re), Tobias Grosser (tg), Ylvi Hanke (yh),
Evamaria Haupt (eh), Claudia Jabir (cj), Katrin
Juhl (kj), Carolin Mauz (cm), Lothar Paul (lp),
Alexander Richter (ari), Andrea Rohleder (aro),
Patrick Schultheis (ps)
Fotos: Birgit Betzelt, Rüdiger Ehrhard, Tobias
Grosser, Paul Hahn, Gaby Hangl, Ylvi Hanke,
Sebastin Middeke, Dagmar Müller, Siegfried
Noel, Andrea Rohleder, Gabriele Rothe,
Andreas Schoelzel
Druck: Möller Druck und Verlag GmbH
Gestaltung u. Satz: COXORANGE Grafikdesign
Redaktionsschluss für die Ausgabe
Januar / Februar 2010 ist der 14. Dezember.
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