Die schriftliche Bewerbung - Cecilien

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Die schriftliche Bewerbung - Cecilien
Die schriftliche Bewerbung
Handout zum Bewerbungstraining 2010
der NRW.BANK im Ceciliengymnasium
Inhaltsverzeichnis
DIE ÄUßERE FORM .................................................................................................. 1
Schriftliche Bewerbung vs. Bewerbung per E-Mail vs. Online-Bewerbung .................................................... 1
Aufbau der Bewerbungsmappe ........................................................................................................................... 2
Beachtung der Formalia bei einer schriftlichen Bewerbung ............................................................................. 2
DAS ANSCHREIBEN ................................................................................................. 4
Form des Anschreibens ........................................................................................................................................ 4
Inhalte des Anschreibens ...................................................................................................................................... 4
Gliederung und Formulierungen des Anschreibens .......................................................................................... 5
Einleitung ........................................................................................................................................................... 6
Selbstdarstellung ................................................................................................................................................ 6
Schluss ............................................................................................................................................................... 7
Nützliche Tipps bei der Erstellung des Anschreibens ........................................................................................ 7
DER LEBENSLAUF ................................................................................................... 9
Form des Lebenslaufs ........................................................................................................................................... 9
Inhalte des Lebenslaufs ........................................................................................................................................ 9
Gliederung des Lebenslaufs ............................................................................................................................... 10
Persönliche Daten............................................................................................................................................. 10
Ausbildung ....................................................................................................................................................... 11
Berufliche Erfahrungen .................................................................................................................................... 11
Besondere Kenntnisse, Weiterqualifizierung und Hobbies .............................................................................. 11
Nützliche Tipps bei der Erstellung des Lebenslaufs ........................................................................................ 12
DAS FOTO ............................................................................................................... 13
Die äußere Form
Denken Sie daran, dass die Personaler täglich etliche Bewerbungen lesen. Bei der NRW.BANK z.B. gingen im
Jahr 2007 auf die 18 angebotenen Ausbildungsplätze knapp 1.000 Bewerbungen ein, in Großunternehmen
werden es noch weit mehr sein. Der Personaler muss also schnell erkennen, welcher Bewerber wirklichen auf
das ausgeschriebene Profil passt! Deshalb ist es besonders wichtige, bereits bzgl. der äußeren Form keine Fehler zu machen und mit dem Inhalt der Bewerbung den Lesenden abschließend zu überzeugen.
Im Folgenden soll grundsätzlich auf den Bewerbungsweg und darauf auf den Aufbau sowie die zu beachtenden
Formalia eingegangen werden.
Schriftliche Bewerbung vs. Bewerbung per E-Mail vs. Online-Bewerbung
Wenn eine schriftliche Bewerbung verlangt wird, ist damit eine Bewerbung in Papierform gemeint, deren
Bestandteile häufig in einer Bewerbungsmappe verbunden sind.
Diese Form der Bewerbung ist die teuerste und aufwändigste; sie erfordert ein Nachdenken über die angemessene Papiersorte (Gewicht, Qualität), das Layout (in Deutschland meist angepasst an DIN 5008), die
Druckqualität (Laserdrucker, Tintenstrahldrucker) und die Hülle (aufwändige Bewerbungsmappe oder Plastikhefter). Schließlich ist darauf zu achten, dass die Unterlagen nicht den Eindruck mehrfacher Verwendung
erwecken, was insbesondere durch Gebrauchsspuren (Knick in Papier oder Hülle) leicht passieren kann und oft
zur Ablehnung der Bewerbung aus formalen Gründen führt.
Die Bewerbung per E-Mail ist eine kostengünstige und schnelle Alternative zur schriftlichen Bewerbung.
Wegen der elektronischen Übermittlung sind einige Formalitäten entbehrlich. So kann das Anschreiben regelmäßig als gewöhnlicher E-Mail-Text verfasst werden, wobei dann die Konventionen des E-Mail-Verkehrs
gelten. Der übrige Teil der Bewerbung wird meist als Datei-Anhang versandt; dabei bedarf die Wahl der Dateiformen besonderer Aufmerksamkeit. Bei der Wahl der Dateiformate sollte immer darauf geachtet werden,
dass es sich um weit verbreitete, gängige Format handelt. Als Dateiformat setzt sich dabei immer mehr das
PDF-Format durch, das eine grafisch ansprechende und einheitliche Gestaltung des Layouts gestattet und mit
kostenlos verfügbaren Programmen praktisch von jedem Computer-Nutzer leicht geöffnet werden kann.
Einige Bewerber verschicken auch das Anschreiben als PDF-Datei; im eigentlichen E-Mail-Text wird dann ein
zusätzlicher Begrüßungstext formuliert, der auf den Inhalt des Anhangs verweist.
Für die vom Bewerber selbst verfassten Anlagen (Lebenslauf, Dritte Seite) gelten die Konventionen der schriftlichen Bewerbung. Die weiteren Anlagen (Zeugnisse) werden als Scan elektronisch verfügbar gemacht. Wählen Sie hier eine Auflösung der gescannten Seiten, dass diese gut lesbar im DIN A4-Format ausgedruckt werden können.
Im Gegensatz zur schriftlichen Bewerbung ist die E-Mail-Bewerbung nicht ohne Weiteres akzeptiert, so dass
Bewerber vorher klären sollten, ob und in welcher Form eine E-Mail-Bewerbung gewünscht ist.
Als Onlinebewerbung bezeichnet man Bewerbungen, die über das Internet von einem Bewerber direkt auf der
Seite des Unternehmens über ein hinterlegtes Formular ausgefüllt werden können. Gerade bei großen Unternehmen mit einem hohen Bewerbungseingang geht der Trend immer mehr in die Richtung, dass ausschließlich
eine Bewerbung über das firmeneigene Formular eingereicht werden können.
Die Onlinebewerbung unterscheidet sich gegenüber der konventionellen Bewerbung durch die Möglichkeit der
elektronischen Weiterverarbeitung, der permanenten, weltweiten Verfügbarkeit, sowie durch multimediale
Präsentationsmöglichkeiten. Kritisch anzumerken bleibt, dass die Formulare die individuellen Eigenschaften
des Bewerbers nicht in jedem Fall abdecken können.
Hierbei empfiehlt es sich in jedem Fall, den Text extern zu verfassen und dann per Copy & Paste in das Online-Formular hineinzukopieren. Zu schnell ist ein Absende-Button aktiviert (manchmal durch die bloße Eingabe der Return-Taste im Text) und eine halbfertige, im Rohentwurf befindliche Bewerbung geht beim Adressaten ein.
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Aufbau der Bewerbungsmappe
"Schicken Sie uns bitte Ihre vollständigen Unterlagen zu." Diesen Satz haben Sie bestimmt schon mal in einer
Stellenanzeige gelesen. Was heißt das nun genau? Zum einen heißt es, dass bestimmte Unterlagen auf jeden
Fall in Ihrer Mappe liegen müssen. Und das sind diese:
1.
Das Anschreiben
2.
Der Lebenslauf (mit Foto)
3.
Der Anhang
Darüber hinaus verwenden einige Bewerber als Einstieg ein Deckblatt und eine dritte Seite, in der sie ihre
Motivation oder Qualifikation etwas ausführlicher darstellen.
Es kann aber auch sein, dass Ihr potenzieller Arbeitgeber bestimmte Anforderungen an die Zusammensetzung
Ihrer Unterlagen im Stellenangebot bereits formuliert hat. Typische Beispiele sind die Fragen nach Arbeitsproben in kreativen Berufen oder die immer noch von Zeit zu Zeit geforderte Handschriftenprobe. Aber auch
Sie selbst können Ihre Unterlagen durch bestimmte Dokumente sinnvoll ergänzen. Zum Beispiel durch eine
gute Referenz.
Referenz
Arbeitsproben
Bei einer Referenz geht es darum, dass Sie jemanden benennen,
der als Fürsprecher für Sie auftritt und Sie für eine bestimmte
Tätigkeit empfiehlt. Das darf natürlich kein naher Verwandter
sein, der ganz begeistert von Ihnen ist, ansonsten aber nicht
gerade kompetent. Geht es um Referenzen, heißt das oberste
Gebot: Nur Autorität zählt. Ihr zukünftiger Chef wünscht sich wenn überhaupt -, jemanden benannt zu bekommen, der selbst
ein Profi ist und längere Zeit mit Ihnen zusammengearbeitet
hat. Es kann sich deshalb nur um Vorgesetzte handeln, in
Ausnahmefällen um Personen mit öffentlicher Autorität (vom
Bürgermeister bis zum Pfarrer).
Es gibt nur wenige Berufe für die in dieser Phase der Bewerbung Arbeitsproben sinnvoll sind. Erwartet werden Arbeitsproben in allen kreativen und wissenschaftlichen Berufen.
Journalisten legen Artikel bei, Werbetexter und Grafiker
Kampagnen, Berufseinsteiger in diesem Gewerbe haben die
Chance, neue "Arbeitsproben" zu Bewerbungszwecken zu
entwickeln. Häufig werden diese von Agenturen oder Zeitungen sogar verlangt. Wissenschaftliche Mitarbeiter legen in der
Regel Ihre Publikationslisten und Fachartikel bei.
Die Frage ist natürlich: Kennen Sie solche von Personalfachleuten akzeptierten Personen? Sind Sie sich deren Loyalität Ihnen
gegenüber sicher, werden sie positive Auskünfte über Sie erteilen? Haben Sie Zweifel, ob Sie jemanden um diesen Gefallen
bitten können? Es gibt nur ein Mittel, das herauszufinden:
Sprechen Sie potenzielle Referenzgeber an, klären Sie ab, was
Sie über sich geschrieben haben wollen.
Übrigens: Falls Sie niemanden finden, ist das überhaupt nicht
schlimm, denn die Bewertung von Referenzen ist keineswegs
eindeutig. Sie werden zum Teil als "Imponiergehabe" interpretiert und deshalb nicht als Beurteilungsquelle herangezogen.
Personalchefs, die über einen Bewerber etwas herausfinden
möchten, bevorzugen oft ihre eigenen Informationswege. Sie
verdächtigen den Bewerber und seine Referenzpersonen der
Subjektivität.
Generell gilt dennoch: Üben Sie sich in einer gewissen Zurückhaltung. Das "Klotzen" mit dem, was Sie vorzuweisen haben,
kann Ihnen leicht als unangemessene Eitelkeit ausgelegt werden.
Für die meisten anderen Berufe gilt: Ebenso wenig wie ein
Bäcker ein von ihm gebackenes Brötchen in die Unterlagen mit
ein(b)packen kann, kann ein Architekt die Zeichnungen für ein
von ihm entworfenes Haus mitsenden. Auch Fotos von eventuell produzierten Dingen sind selten eine angemessene Lösung.
Heben Sie sich diese konkreten Arbeitsproben für einen späteren Zeitpunkt auf. Wenn Sie die nächste Stufe, das Vorstellungsgespräch, erreicht haben, können Sie geeignete Arbeitsproben eventuell mitbringen. Und das ist selbst in den meisten
kreativen oder wissenschaftlichen Berufen durchaus Usus. Denn
eines sollten Sie nicht vergessen: Ihre erste Arbeitsprobe ist
und bleibt Ihre Bewerbung.
Beachtung der Formalia bei einer schriftlichen Bewerbung
Ihr Anschreiben ist umwerfend, Ihr Bild lächelt und Ihr Lebenslauf ist perfekt. Das alles nutzt Ihnen nichts,
wenn Sie formal grob fahrlässig handeln. Eine Vielzahl aller Bewerbungen scheitern bereits auf den ersten
Blick, weil Rechtschreibefehler, Eselsohren und Tintenflecken auf wenig Sorgfalt schließen lassen. Dieses
Schicksal können Sie vermeiden. Hier auf einen Blick die wichtigsten formalen Punkte, die Sie unbedingt einhalten sollten:
•
Verwenden Sie für Anschreiben und Lebenslauf nur gutes weißes, evtl. auch dezent getöntes Papier.
•
Benutzen Sie einen möglichst guten Drucker.
•
Achten Sie auf Rechtschreibung, Grammatik, Zeichensetzung.
2
•
Wichtig: gute Platzeinteilung und angemessene Ränder (ca. 4 cm links, 3 cm rechts).
•
Vermeiden Sie Flecken, Eselsohren.
•
Verwenden Sie für die Anlagen nur gute, unverknickte Fotokopien. Beglaubigungen sind nur erforderlich, wenn dies ausdrücklich gewünscht wird.
•
Das Anschreiben wird nur lose auf die eigentliche Bewerbungsmappe gelegt und so zusammen in den
Umschlag gesteckt. Das konkrete Vorgehen hängt aber auch ganz speziell von der benutzten Bewerbungsmappe ab. Als Faustregel gilt: Der Empfänger muss das Anschreiben schnell finden und in die
Hand nehmen können.
•
Kontrollieren Sie die Reihenfolge Ihrer Unterlagen: Nach dem oben auf der Mappe lose aufliegenden
Anschreiben folgen:
o
evtl. ein Deckblatt (mit Foto)
o
Lebenslauf (mit Foto)
o
evtl. Dritte Seite
o
Zeugnisse (Kopien)
o
evtl. Zertifikate/Referenzen
Generell gilt: Je wichtiger die Unterlage, desto weiter vorne abheften.
•
Als Mappe eignen sich Thermoschnell- bzw. Spiralbindungssysteme mit Overheadfolie und Kartondeckel.
•
Ihre Bewerbung sollte einfach zu durchblättern und gegebenenfalls zu vervielfältigen sein. Eine
Sammlung von Klarsichthüllen erfüllt diese Kriterien ebenso wenig wie eine beidseitige Beschriftung
oder Fotokopie Ihrer Papiere.
•
Benutzen Sie zum Versand einen ausreichend frankierten Din-A-4-Umschlag mit verstärktem Rücken.
Denken Sie immer daran, dass die äußere Form der Bewerbung Ihren Arbeitsstil widerspiegelt. Mit Ihrer Bewerbungsmappe geben Sie Ihre Visitenkarte ab.
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Das Anschreiben
Wenn ein Unternehmen neue Auszubildende sucht, werden die Personalverantwortlichen meistens mit einer großen Zahl von Bewerbungen konfrontiert. Selbst nachdem unpassende Bewerber herausgefiltert worden
sind, bleiben eine Menge Kandidaten mit ähnlicher Qualifikation übrig.
Daher ist das Anschreiben das wichtigste Element der Bewerbungsunterlagen, denn hier haben Sie die Möglichkeit, Ihre persönlichen Qualitäten
präzise zu benennen und den Empfänger zu überzeugen. Um hier erfolgreich zu sein sollten Sie bezüglich der Form, des Inhaltes, der Gliederung
und der Formulierung einige Dinge beachten.
Form des Anschreibens
Der Form des Anschreibens müssen Sie besonderer Beachtung schenken, da Sie ein unordentliches Vorgehen
im Wettstreit mit den anderen Bewerbern weit nach hinten wirft. Anhand der Form des Anschreibens lässt
sich nämlich erkennen, ob Sie konzentriert arbeiten sowie Sachverhalte prägnant formulieren können, zu einer
übersichtlichen Darstellung der beruflichen Fakten in der Lage sind und neben der Beachtung der Formregeln
auch einen Sinn für ästhetische Ansprüche haben.
So nimmt der Empfänger Ihrer Bewerbungsunterlagen zuerst die physische Beschaffenheit der einzelnen Bewerbungselemente in Augenschein. Die Papierqualität (möglichst kein simples Kopierpapier) muss einwandfrei
sein, es dürfen selbstverständlich keine Eselsohren auftreten, das Papier darf keine Flecken aufweisen, die Druckerschwärze darf nicht verschmiert sein, alle Bewerbungselemente des Anschreibens müssen in einer nachvollziehbaren Ordnung vorliegen und der Text sowie weitere Gestaltungsmerkmale (eingefügte Linien, Bewerbungsfoto) sind in gerader Linie anzuordnen (darauf besonders beim Ausdrucken achten). Verwenden Sie
immer unliniertes Papier.
Das Anschreiben orientiert sich formal an der DIN-Norm 5008, die Schreib- und Gestaltungsregeln für die
Textverarbeitung festlegt. Allerdings sollten Sie nicht so viel Energie darauf verwenden, die Seitenabstände
auf den Millimeter genau einzustellen, denn kein Personalverantwortlicher wird nachmessen und Ihre Bewerbungsunterlagen bei den kleinsten Abweichungen aussortieren.
Die Länge des Anschreibens darf eine Seite möglichst nicht überschreiten. Ob Sie dabei Blocksatz oder linksbündiger Flattersatz verwenden, bleibt Ihnen überlassen. Außerdem ist eine Gliederung des Anschreibens in
Absätze vorzunehmen. Dabei fassen Absätze die sinngemäß zusammenhängenden Sätze zusammen.
Das Anschreiben sollte möglichst eine Seite nicht überschreiten.
Inhalte des Anschreibens
Folgende Frage wird sich der Personaler bei der Durchsicht Ihrer Bewerbung immer stellen:
„Warum sind Sie der geeignete Kandidat für die ausgeschriebene
Stelle in unserem Unternehmen?“
Mit den Inhalten Ihres Anschreibens müssen Sie dem Personaler seine Frage beantworten.
Um erfolgreich zu sein und zum Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden, gestalten Sie Ihr Anschreiben
immer individuell und richten Sie es speziell auf die Anforderungen der ausgeschriebenen Stelle aus.
Dementsprechend sollten Sie auf ein Standardanschreiben, welches überwiegend aus Floskeln besteht und von
Ihnen massenhaft wahllos verschickt werden könnte, verzichten. Heben Sie sich von Bewerbern ab, die unreflektiert vorgefertigte Musterformulierungen verwenden.
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Ein inhaltlich überzeugendes Anschreiben formulieren Sie, indem Sie Ihre Fähigkeiten und Kenntnisse in Verbindung zu den Anforderungen der Stelle argumentativ und akzentuiert darstellen. Nutzen Sie das Anschreiben als Plattform für eine überzeugende individuelle Vorstellung Ihrer Person und Ihres Könnens. Als besonders erfolgreich hat es sich erwiesen, nicht gleich mit dem Schreiben des kompletten Anschreibens zu beginnen, sondern eine gewissenhafte Vorbereitung zu betreiben.
So stellen Sie sich zuerst am besten selber ein paar Fragen. Ihre Antworten halten Sie schriftlich fest, um sie
später zu verfeinern und im Anschreiben zu verwenden. Mit den zu den Fragen gehörenden Antworten können Sie sich erstmal einen Überblick darüber verschaffen, was Sie selber auszeichnet und wollen. Folgender
Fragenkatalog kann als kleine Anleitung dienen:
•
Weshalb bewerben Sie sich?
•
Was interessiert Sie an der ausgeschriebenen Stelle? - Stellen Sie Verbindungen zwischen Ihrer Person und den Anforderungen der Stelle her. So zeigen Sie, dass Sie persönlich geeignet sind.
•
Über welche fachlichen Qualifikationen und Fähigkeiten verfügen Sie? - Heben Sie Ihre Stärken deutlich hervor und belegen Sie Ihre Behauptungen mit Fakten. Es reicht also nicht aus, wenn Sie behaupten, dass Sie teamfähig seien, sondern Sie müssen diese Behauptung mit Fakten stützen.
•
Was machen Sie derzeit?
•
Welche beruflichen Erwartungen, Ziele und Wünsche haben Sie?
Nach dem Durchlesen des Anschreibens muss für den Empfänger sofort klar sein, Sie zum Vorstellungsgespräch, Einstellungstest bzw. Assessment-Center einzuladen. Daher reicht es nicht aus, Ihre Gedanken schnell
niederzuschreiben, um das Anschreiben nach kurzer Korrektur sofort zu verschicken. Das Erarbeiten des Anschreibens ist ein Prozess, bei dem Sie Formulierungen immer wieder miteinander abwägen, die Prägnanz
Ihrer Aussagen überprüfen und andere Meinungen zu Ihrem Anschreiben einholen. Falls andere, Ihr Anschreiben kontrollierende Personen der Meinung sind, dass Sie mit Ihrem Anschreiben das Interesse des Lesers wecken, indem Sie zwischen Ihren Kenntnissen und Fähigkeiten auf der einen Seiten sowie den Anforderungen der Stelle auf der anderen Seite einen individuellen Bezug herstellen, dann ist Ihr Anschreiben gelungen.
Der Empfänger Ihrer Bewerbungsunterlagen ist in den meisten Fällen sehr erfahren, so dass ein normales
Anschreiben mit oft verwendeten Floskeln erkannt und nicht gerade Begeisterungsstürme hervorrufen wird.
Zu solchen Floskeln gehören beispielsweise solche Sätze, die vor allem angeben, wie toll Sie bei einer Zusage
die Aufgaben der Stelle erledigen würden. Das kann praktisch jeder Bewerber von sich behaupten und qualifiziert Sie nicht für die ausgeschriebene Position. Deshalb sind nur fundiert formulierte und überzeugende Aussagen für das Anschreiben besonders wichtig.
Gliederung und Formulierungen des Anschreibens
Folgende Inhalte muss Ihr Anschreiben enthalten:
•
Briefkopf
o Adressangabe mit Namen des Ansprechpartners
o Absenderangabe mit Kontaktmöglichkeiten
o Datumsangabe
•
Betreffzeile
•
Anrede mit Nennung des konkreten Ansprechpartners
•
Anschreibentext
•
Unterschrift
Das Anschreiben folgt einer einfachen Gliederung. Dem obligatorischen Briefkopf folgt die aussagekräftige
Betreffzeile mit der Stellenbezeichnung und der Quelle. Im Adressfeld und in der Anrede sollten Sie Ihren
Adressaten namentlich ansprechen. Vorteilhaft ist ein vorheriger telefonischer Kontakt. In diesem Fall beziehen Sie sich in der ersten Zeile auf das Gespräch.
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Der darauf folgende Anschreibentext ist das Kernstück Ihres Anschreibens. Dieser kann nochmals unterteilt
werden in die Einleitung, die darauf folgende Selbstdarstellung und dem Schluss.
Einleitung
Trotz Platzmangels verwenden sehr viele Bewerber eine uninformative und sinnlose Einleitung. Oder die erste
Hälfte des Anschreibens besteht sogar nur aus Standardsätzen, die keinerlei wichtige Informationen über den
Bewerber und seine Qualifikationen beinhalten. Ein Beispiel für eine schlechte Einleitung:
Sehr geehrte Damen und Herren,
mit großem Interesse habe ich Ihre Anzeige auf der Website der Bundesagentur für Arbeit gelesen und möchte mich hiermit um die angebotene
Ausbildungsstelle zum Industriekaufmann bewerben.
Ich habe mich gründlich über das Berufsbild, die Ausbildungsinhalte und die
damit an mich gestellten Anforderungen informiert und bin mir sicher, dass
ich diese erfülle. Derzeit besuche ich die 12. Stufe des Ceciliengymnasiums
in Düsseldorf, das ich im Sommer 2010 mit der Allgemeinen Hochschulreife
abschließen werde.
Mindestens 4 von 5 Bewerbungen beginnen so oder so ähnlich. Ihre hoffentlich nicht! Denn wenn Sie
kein Interesse an der Stelle hätten, dann hätten Sie sich wohl auch nicht beworben. Die Informationen, wo man die Stellenanzeige gefunden hat, stehen am besten im Betreff. Ob man wirklich "großes
Interesse" beim Lesen empfand, ist unwichtig und für den Empfänger auch unglaubwürdig, da das in
fast jeder Einleitung steht.
Dass man sich über den Beruf mitsamt den Anforderungen informiert, ist eine Selbstverständlichkeit, die keiner Erwähnung im Anschreiben bedarf.
Es ist notwendig darzustellen, was man gerade macht, aber das kann man auch informativer als im obigen
Beispiel lösen, indem man angibt, was man ist oder bald wird und was man als herausragende Eigenschaft dem
Unternehmen anbieten kann: "Ich bin ein technisch und handwerklich begabter Schüler, der nach dem Erreichen des Abiturs eine Ausbildung als Industriekaufmann anstrebt."
Lassen Sie sich unbedingt einen besonderen Einstieg einfallen, denn ein gelungener Auftakt ist beim Bewerbungsanschreiben das A und O. Heben Sie sich wohltuend von der Konkurrenz ab und verzichten Sie auf typische und sehr langweilige Eröffnungen. Nur so erreichen Sie es, die Aufmerksamkeit des Personalers zu wecken.
Selbstdarstellung
Nach der Eröffnung geht es in der Selbstdarstellung darum, knapp und überzeugend darzubringen, dass Sie der
richtige Kandidat für die zu besetzende Stelle sind. Gehen Sie auf Ihre Qualitäten (Selbstanalyse), also Kenntnisse, Fähigkeiten, Eigenschaften ein, die im Optimalfall den im Anzeigentext genannten Forderungen entsprechen. Zu den fachlichen Anforderungen zählen auch Fremdsprachen- und Computerkenntnisse. Wenn Sie
eine Selbstanalyse vorgenommen haben, wissen Sie um Ihre Stärken und Schwächen. Ordnen Sie nun Ihre
bisherigen Tätigkeiten den geforderten fachlichen Qualifikationen zu. Beachten Sie dabei den Unterschied von
Muss- und Kann-Voraussetzungen.
Im Anschreiben ist bei der Formulierung der Sätze eine einfache Sprache zu verwenden, die durch die richtige
Wortwahl Ihre Aussagen unterstützt. Zudem sollten die Sätze nicht zu lang und hinsichtlich ihrer Struktur
verständlich sein. Um die Lesbarkeit zu gewährleisten, achten Sie bitte darauf, einzelne Sätze sprachlich aufeinander abzustimmen.
Nutzen Sie Schlüsselbegriffe, die Sie bei der Recherche über das Unternehmen in Erfahrung gebracht haben.
Dahinter verbergen sich entscheidende Kriterien für die Auswahl der Bewerber. Mit der richtigen Wortwahl
liefern Sie direkte Hinweise auf Ihre Eignung für das Unternehmen. Das ist allemal besser, als darauf zu hoffen,
dass die Personalabteilungen in Ihre Umschreibungen schon das Richtige hinein interpretieren. Insgesamt ist
Ihr Anschreiben dann Erfolg versprechend, wenn Sie Ihre Motivation glaubwürdig zum Ausdruck bringen.
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Belegen Sie jede Anforderung mit einem kurzen Beispiel. Fallen Ihnen noch weitere Punkte ein, die für das
Aufgabenfeld wichtig sind und die Sie vorweisen können? Dann gehen Sie ebenfalls darauf ein.
Beispiel für eine schlechte Formulierung:
Ich bin sehr engagiert, teamfähig und lernbereit. Das wird mir sicherlich
auch als Industriekaufmann bei Ihnen nützlich sein.
Ein verbessertes Beispiel:
Meine engagierte Arbeitsweise ermöglicht es mir, mich in kürzester
Zeit in Aufgabenbereiche schnell und sicher einzuarbeiten. Durch meine ausgesprochen gute Teamfähigkeit bin ich jederzeit in der Lage,
Arbeitsergebnisse im Team miteinander abzustimmen und konstruktive
Einwände in die eigenen Arbeitsergebnisse einfließen zu lassen.
Das zweite Beispiel ist bereits viel lebendiger und der Leser bekommt abseits von Floskeln einen Einblick in
die Arbeitsweise und die Kernkompetenzen des Bewerbers. Eine noch persönlichere Ausgestaltung erzielen
Sie, wenn Sie Ihre Eigenschaften an konkreten Beispielen darlegen
Engagement z.B. als Klassen- oder Stufensprecher
Teamfähigkeit z.B. durch den ausgeübten Gruppensport
Lernbereitschaft z.B. durch das praktizierte Musikinstrument
Viele Bewerber machen außerdem den Fehler, einfach zu viele Eigenschaften in das Anschreiben einzubauen und dann auch immer dieselben. Wenn zu Ihren herausragenden Eigenschaften tatsächlich Kommunikationsfähigkeit, Kundenorientierung und Teamfähigkeit zählen, dann sollten Sie diese - wie oben beispielhaft dargelegt - ins Anschreiben einbauen. Ihnen sollte aber bewusst sein, dass sich viele Bewerber als kommunikationsfähig, teamfähig oder kundenorientiert bezeichnen.
Die Verwendung von Beispielen oder die Fokussierung auf den Nutzen Ihrer Kompetenzen für das Unternehmen setzen voraus, dass Sie sich mit Ihren Eigenschaften und Qualifikationen auch auseinandersetzen und die
Bedeutung für Sie herausarbeiten. Wenn Sie darauf achten, dann gewinnt Ihr Anschreiben an Glaubwürdigkeit
und Substanz. Diese Vorgehensweise ist im gesamten Anschreiben anzuwenden, aber vor allem auch in der
Einleitung des Anschreibens, die die Mehrheit der Bewerber leider zu oft für uninformative Aussagen verschwenden.
Aber vergessen Sie nicht: In der Kürze liegt die Würze. Der Personalentscheider hat keine Zeit, Romane zu
lesen. Beschränken Sie sich auf 6 bis 8, maximal 10 Sätze.
Schluss
Auch der Schluss Ihrer Bewerbung sollte nicht in Plattheiten abgleiten. Verweisen Sie an dieser Stelle ruhig
einmal auf ein mögliches Vorstellungsgespräch. Etwa kurz und bündig in dieser Form: "Über die Einladung zu
einem persönlichen Gespräch freue ich mich." Oder: "Für alle weiteren Fragen stehe ich Ihnen gerne in einem
persönlichen Gespräch zur Verfügung."
Unterschreiben Sie ruhig mit einem Füllfederhalter und königsblauer Tinte. Das wirkt auf jeden Fall seriöser,
als mit Kuli in rot, grün oder schwarz.
Wenn Sie schon auf den ersten Blick mit der Form des Anschreibens überzeugen, dann können Sie andere
Bewerber im Wettstreit um eine Einladung zum Vorstellungsgespräch etwas distanzieren. Aber auch der Inhalt des Anschreibens muss aussagekräftig genug sein, um Ihren Vorsprung zu verteidigen und zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden.
Nützliche Tipps bei der Erstellung des Anschreibens
•
Keine Blindbewerbungen verschicken, sondern den richtigen Ansprechpartner ermitteln und in der
Anrede persönlich ansprechen.
7
•
Informieren Sie sich vorab gut über das Unternehmen. Mit diesen Fakten können Sie im Anschreiben
trumpfen.
•
Nicht lang und blumig formulieren, sondern kurz und prägnant. Kommen Sie auf den Punkt.
•
Besonders ärgerlich für den Empfänger ist es auch, wenn im Anschreiben Listenpunkte mit Aufzählungen benutzt werden. Das Anschreiben muss ausformuliert werden.
•
Der Personaler möchte Sie kennen lernen. Beschreiben Sie also Ihre wesentlichen Charakterzüge.
Was haben Sie bislang erreicht, worauf sind Sie stolz und was sind Ihre beruflichen Ziele?
•
Keine standardisierten, womöglich abgeschriebenen Formulierungen ohne wirklichen Aussagewert
verwenden, sondern individuell und konkret formulieren. Untermauern Sie Ihre Angaben mit Fakten.
Nennen Sie statt „Organisationstalent, engagiert, belastbar“ lieber Beispiele, die dies belegen. Zum
Beispiel: „Ich habe erfolgreich ein schulisches Projekt geleitet, in dem es darum ging…“ oder: „Mein
Organisationstalent habe ich bei der jährlichen Ausrichtung des Schülerevents XY bewiesen, bei dem
ich für den Ablauf der Abendveranstaltung für 500 Gäste verantwortlich war.“
•
Arroganz und Übertreibungen sind nicht angesagt, aber Sie sollten Ihr Licht auch nicht unter den
Scheffel stellen, sondern Ihre Stärken konkret benennen.
•
Im Anschreiben werben Sie für Ihre Person, deshalb sollten Sie auf negative Wörter und Aussagen
verzichten und stattdessen durch Ihre Wortwahl Aktivität und Stärke demonstrieren. Formulieren Sie
positiv und zukunftsorientiert.
•
Zu viele Konjunktive vermitteln einen unsicheren Eindruck und sollten deshalb vermieden werden.
Schreiben Sie „auf ein persönliches Gespräch freue ich mich“ und nicht „ über ein persönliches Gespräch würde ich mich freuen“.
•
Nicht lediglich die Angaben des Lebenslaufs wiedergeben.
•
Sie brauchen im Anschreiben nicht extra auf den Lebenslauf und die Zeugnisse verweisen. Die findet
der Personalverantwortliche auch so.
Überprüfen Sie abschließend, ob Ihr Anschreiben folgende Fragen aussagekräftig und fokussier beantwortet:
•
•
•
Was sind Ihre Qualifikation und Stärken?
Warum sollte das Unternehmen gerade Sie einstellen?
Warum möchten Sie in genau diesem Unternehmen arbeiten?
8
Der Lebenslauf
Mit dem Lebenslauf geben Sie dem Leser einen Überblick über Ihre
Ausbildung und berufliche Entwicklung in sachlicher und zeitlicher
Dimension. Der Leser Ihres Lebenslaufes wird, sofern Sie sich durch das
Anschreiben nicht schon diskreditiert haben, Ihren schulischen und
beruflichen Lebensweg genau prüfen.
Der Lebenslauf eines Bewerbers mit Berufserfahrung oder absolviertem
Studium hat verständlicherweise eine größere Entscheidungsrelevanz
für den Personaler als bei Bewerbern auf einen Ausbildungsplatz, bei
denen es sich in der Regel um Schüler handelt. Dennoch gilt es auch hier
keine Fehler zu machen die zu einem negativen Ergebnis führen können.
Form des Lebenslaufs
Der Lesende legt - genau wie beim Anschreiben - seine erste Aufmerksamkeit auf die Form des Lebenslaufs:
keine Eselsohren und Flecken, sinnvolle Untergliederung, geeigneter Schrifttyp und geeignete Schriftgröße,
Auswahl der Formatierungen, Beachten allgemeiner Formregeln, allgemeine Papierbeschaffenheit, verwischte
Druckerschwärze etc.
Grundsätzlich sind zwei Arten von Lebensläufen zu unterscheiden: den ausformulierten Lebenslauf und den
tabellarischen Lebenslauf. Im Folgenden befasst sich der Artikel mit dem tabellarischen Lebenslauf, der in den
meisten Fällen üblich ist.
Um die zeitliche Abfolge der einzelnen Lebenslaufdaten innerhalb einer Gruppe nachzuvollziehen, besonders in
den Gruppen "Ausbildung" und "Berufliche Erfahrungen", ist es üblich, die Daten unter Angabe der genauen
Zeiträume chronologisch zu ordnen: zuerst die älteren Angaben und dann zeilenweise, nach zeitlicher Abstufung die jüngeren Angaben präsentieren. Daneben ist aber auch die umgekehrt chronologische Anordnung
möglich – die sog. „amerikanische Form“ – so dass Ihre letzte Lebenslaufstation in den Gruppen jeweils als
erster Punkt aufgeführt wird. Dieses Vorgehen empfiehlt sich vor allem für die Gruppe "Beruflicher Werdegang" und bei schon längerer Berufstätigkeit, weil der Personaler sofort Ihren aktuellen Qualifizierungsstand
erfasst.
Der Umfang Ihres Lebenslaufs hängt von Ihrem persönlichen Werdegang ab. Bei Bewerbern auf einen Ausbildungsplatz umfasst der Lebenslauf in der Regel eine Seite, maximal zwei. Viel wichtiger ist aber ein übersichtlicher Aufbau, der einen guten Lesefluss garantiert. Die Schrift sollte nicht kleiner als 10 Pkt. sein und die
gewählte Struktur sollte bis zum Ende durchgehalten werden. Wichtige Dinge können durch Fettschreibung
hervorgehoben werden. Ein guter Lebenslauf benötigt keine ausschweifenden Erklärungen, denn er erklärt
sich von selbst. Nennen Sie deshalb ausschließlich Fakten in plakativer Form.
Inhalte des Lebenslaufs
Genauso wie das Anschreiben einer Bewerbung muss der Lebenslauf individuell gestaltet und dem anzuschreibenden Unternehmen sowie der jeweiligen Situation entsprechend angepasst werden. Das Versenden eines
einmal erstellten und immer wieder kopierten Standardlebenslaufes bringt Ihnen keine Vorteile; vor allem
dann nicht, wenn die Anzahl der Bewerber sehr groß ist.
Danach interessieren den Leser inhaltliche Fragen, die im Lebenslauf beantwortet werden sollten:
•
Welche Ausbildung besitzt der Bewerber?
•
Stimmen die Qualifikationen mit den Anforderungen der Stelle überein?
•
Welche Berufserfahrungen kann der Bewerber vorweisen?
•
Gibt es außerschulische Engagements oder Interessen, die die Eignung des Bewerbers unterstützen?
•
Welche Lücken stellen sich im Lebenslauf dar?
9
Auf solche und ähnliche Fragen sucht der Leser Antworten. Im Lebenslauf haben Sie die unumschränkte Möglichkeit, konkrete Antworten auf die Fragen zu geben. Daher versetzen Sie sich am besten in die Lage des
Bearbeiters Ihrer Bewerbung und fragen sich selbst, was einen Personalverantwortlichen interessieren könnte,
damit dieser sicher ist, den richtigen Bewerber auszuwählen.
Gliederung des Lebenslaufs
Es hat sich in der Praxis bewährt, den Lebenslauf der Bewerbung grob in vier Gruppen einzuteilen, um so die
Übersichtlichkeit zu gewährleisten und die Daten inhaltlich prägnant darzustellen:
•
Persönliche Daten
•
Ausbildung
•
Berufliche Erfahrungen
•
Besondere Kenntnisse, Weiterqualifizierung und Hobbies
Persönliche Daten
Zu den "Persönlichen Daten" im Lebenslauf gehören:
•
Vorname, Familienname
•
Geburtsdatum, Geburtsort
•
Anschrift mit Telefonnummer und E-Mail-Adresse (In Abhängigkeit von der Angabe auf anderen
Elementen der Bewerbungsunterlagen, beispielsweise auf dem Deckblatt.)
•
Familienstand (Nicht zwingend, aber durchaus üblich)
•
Kinder (Die Angabe der Anzahl der Kinder reicht aus.)
•
Staatsangehörigkeit (Nicht zwingend, aber durchaus üblich)
•
Konfession (Nicht zwingend; die Angabe empfiehlt sich bei entsprechenden Berufen bzw. Arbeitgebern => kirchliche Träger.)
•
Eltern, Geschwister (insgesamt eher unüblich)
Eine häufig aufkommende Frage bei der Gestaltung des Lebenslaufes ist die, ob Geschwister im Lebenslauf
angegeben werden sollten. Dazu ist zu sagen, dass es mittlerweile unüblich ist, die Geschwister im Lebenslauf
zu nennen. Eine Ausnahme besteht dann, wenn man mit der Angabe der Geschwister seinen eigenen Ausbildungswunsch in einer besonderen Weise unterstreichen kann. Das wäre der Fall:
•
Wenn Sie eine soziale Ausbildungs- bzw. Berufsrichtung ergreifen wollen, bei der unter Umständen
das Leben mit Geschwistern bzw. das Aufpassen auf Geschwister als positive soziale Kompetenz erachtet werden kann. Beispiel: Sie wollen den Beruf als Gesundheits- und Krankenpflegerin, Altenpflegerin oder Erzieherin erlernen.
•
Wenn Ihre Geschwister eine Ausbildungs- bzw. Berufsrichtung eingeschlagen haben, die Sie nun auch
anstreben. Beispiel: Sie wollen wie Ihre Schwestern in der Hotellerie arbeiten oder wie Ihre Geschwister ein ausbildungsintegriertes Studium aufnehmen.
•
Wenn die Geschwister im gleichen Unternehmen arbeiten, in dem Sie sich nun bewerben, und dort als
Mitarbeiter geschätzt werden, dann kann die Angabe der Geschwister im Lebenslauf unter Umständen als erste Referenz fungieren. Als Alternative kann man auf diesen Sachverhalt aber auch im Anschreiben einleitend verweisen.
10
Auch wenn Sie denken, dass Ihr Lebenslauf ohne die Eltern und Geschwister zu leer und ereignislos aussieht,
sollten Sie intensiv über die Angabe der Geschwister zur Auffüllung bzw. Vervollständigung nachdenken und
die Vor- sowie Nachteile genau abwägen. Eine Angabe wird zwar vielleicht nicht schaden; großartig helfen
allerdings auch nicht. Letztendlich sollten Sie so selbstbewusst auftreten, dass Sie schulisch und beruflich mehr
als die Familie zu bieten haben. Wenn Sie Ihre Ausbildung schon abgeschlossen haben und schon berufserfahren sind, dann gehört die Angabe von Schwestern und Brüdern definitiv nicht in den Lebenslauf.
Wenn Sie sich für die Angabe Ihrer Geschwister entschieden haben, dann erfolgt sie in der Rubrik "Persönliche Daten". Als Bezeichnung für die linke Spalte im Lebenslauf wählen Sie am besten "Geschwister". Der Inhalt in der rechten Spalte sollte aus Vorname und Nachname, Alter und gegebenenfalls Beruf bestehen, so dass
der Lebenslaufabschnitt so aussieht:
Persönliche Daten
...
...
Geschwister
Karin Berger, 23 Jahre, Altenpflegerin
Bernd Berger, 19 Jahre, Zivildienstleistender
Auf den Familienstand oder den Wohnort der Geschwister ist nicht einzugehen.
Ausbildung
Zur Gruppe "Ausbildung" im Lebenslauf gehören alle schulischen, universitären und beruflichen Ausbildungsgänge. Die erreichten Abschlüsse können Sie mit einer Formatierung gesondert hervorheben. Außerdem hat es
sich bewährt, wenn Sie nicht nur den Zeitraum, sondern auch die besuchten Schulen benennen sowie etwas
detaillierter Ihre Ausbildungssituation darstellen.
So können Sie auf Prüfungsfächer eingehen oder Leistungskurse nennen, übernommene Aufgaben während der
Schulzeit angeben, Auszeichnungen und andere Würdigungen im Lebenslauf aufnehmen. Durch diese Erfahrungen und Kenntnisse kann man sich unter Umständen von anderen Bewerbern sehr deutlich positiv hervorheben.
Zur "Ausbildung" gehören auch abgeleisteter Wehrdienst- und Zivildienstzeiten, Auslandsaufenthalte sowie
soziale Engagements (Freiwilliges Soziales Jahr) direkt nach der Schule. Auch hier kann die Darstellung etwas
detaillierter über die reine Zeitangabe hinausgehen: Einheit, Funktion, Dienstgrad, Tätigkeiten, Auslandseinsätze etc.
Berufliche Erfahrungen
In der Unterrubrik "Berufliche Erfahrungen" des Lebenslaufes können Sie dann auf Ihre möglichen berufliche
Nebentätigkeiten eingehen: Zeiträume, genaue Art der ausgeübten Tätigkeit, Aufgaben- und Verantwortungsbereich und der Arbeitgeber. Bedenken Sie auch hier, dass nicht jede ausgeübte Tätigkeit die eigene Präsentation aufwertet. Auch hier gilt es, immer die Stationen zu benennen, die einen für die ausgeschriebene Position
qualifizieren.
Besondere Kenntnisse, Weiterqualifizierung und Hobbies
Die Gruppe "Besondere Kenntnisse und Weiterqualifizierung" im Lebenslauf enthält dann Angaben zu Fähigkeiten, die Sie sich zusätzlich außerhalb der eigentlichen Schullaufbahn angeeignet haben, und zu besonderen
Tätigkeiten: Sprach- und IT-Kenntnisse, Methodenkenntnisse, Weiterbildungsangaben, ehrenamtliches Engagement, (relevante) Mitgliedschaften in Vereinen oder besondere Interessen, die einen Bezug zur Stelle aufweisen bzw. die Ihnen wichtige Charaktereigenschaften nachzeichnen und normalerweise als positiv bewertet
werden. Hier können z.B. auch Auslandsaufenthalte dargestellt werden.
Verzichten Sie nicht darauf, Hobbys und Interessen zu nennen. Besonders in diesem Punkt können Sie, ein
rundes Bild Ihrer Persönlichkeit entwerfen. Bitte bedenken Sie bei dieser Angabe besonders darauf, dass es ein
Anknüpfungspunkt in einem möglichen Einstellungsgespräch sein könnte. Wenn der Interviewer selber begeistert das selbe Hobby verfolgt, wird auch über diesen Punkt gesprochen werden.
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Nützliche Tipps bei der Erstellung des Lebenslaufs
Die folgende Liste enthält weitere nützliche Tipps für die Gestaltung eines Lebenslaufes:
•
Benutzen Sie weißes und natürlich unliniertes Papier für den Lebenslauf. Wenn es Ihr Geldbeutel zulässt, dann können Sie für Ihre Bewerbung auch höherwertige Papiere als nur Kopierpapier verwenden, zum Beispiel Papier mit Wasserzeichen in der Stärke 100g/m2.
•
Der Lebenslauf wird mit dem Computer verfasst und tabellarisch angeordnet. Von dieser Vorgehensweise ist nur abzuweichen, wenn in der Stellenausschreibung ausdrücklich um andere Lebenslaufarten
- also einen ausformulierten Lebenslauf - gebeten wird.
•
Der Lebenslauf einer Bewerbung enthält im Gegensatz zum Anschreiben einer Bewerbung keine Anrede des Empfängers und auch keine Grußformel am Ende.
•
Wenn Sie Ihr Bewerbungsfoto auf den Lebenslauf befestigen wollen, dann ist der richtige Ort dafür
rechts oben auf der ersten Seite im Lebenslauf.
•
Die Zeitangaben erfolgen am besten auf den Monat genau - also zum Beispiel 02/2005 - 05/2008.
•
Der Personalentscheider möchte Sie kennenlernen. Gehen Sie ebenfalls auf Hobbies und Interessen
ein, die im besten Fall in Bezug zu den Anforderungen der Stelle stehen (Reisen => kulturelles Interesse an fremden Ländern, Kfz-Tuning => Interesse an mechatronischen und elektrischen Sachverhalten).
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Der Lebenslauf sollte auf einer, maximal zwei Seiten verfasst werden. Mehr Seiten sollten es erst werden, wenn weitere berufsqualifizierende Schritte hinzugekommen sind.
•
Die Orts- sowie Datumsangabe im Lebenslauf (Düsseldorf, 17.12.2008) und Ihre Unterschrift erfolgt
linksbündig, wobei nur die Unterschrift des Lebenslaufes handschriftlich erfolgt und unter der Ortsund Datumsangabe steht.
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Das Foto
"Bild schlägt Text" heißt eine alte Journalistenregel, die besagt, dass die Wirkungskraft von Fotos größer ist
als die jedes noch so guten Textes. Das gilt auch für Ihre Bewerbung. Ihr Foto zeigt Sie als Menschen hinter
der Bewerbung. Der Personaler wird sich (ungewollt) in Sekundenschnelle ein Urteil bilden: Sympathisch oder
unsympathisch? Mürrisch oder freundlich? Zugewandt oder verschlossen? Mit diesem ersten Eindruck wird
Ihre Bewerbung durchgelesen. Auch wenn der vom Aussehen abgeleitete erste Eindruck völlig falsch sein
kann, beeinflusst dieser erste Eindruck das spontane Vor-Urteil.
Die Macht der Bilder können Sie für sich nutzen. Investieren Sie ruhig etwas mehr Geld in Ihre Bewerbungsfotos. Lassen Sie bei einem professionellen Fotografen eine Serie aussagekräftiger, sympathischer Fotos von
sich herstellen und wählen Sie dann das beste aus. Verzichten Sie auf ein Foto aus dem Fotoautomaten aus der
Bahnhofsvorhalle.
Beachten Sie ebenfalls die Wahl des Formats: Ein winziges Foto könnte in der Richtung gedeutet werden, dass
Sie sich nicht wichtig genug nehmen. Umgekehrt spricht ein Postkarten-Porträt Bände über Ihre Eitelkeit.
Wählen Sie am besten ein Format etwa von 6 x 4 cm (also etwas größer als das normale Passfotoformat).
Bei der Farbwahl liegen Sie mit Schwarz-Weiß-Fotos nicht nur im Trend, sondern heben sich auch wohltuend
von Ihrer Konkurrenz mit dem üblichen Farbfoto in Passfotoformat ab. Kleidung und Styling sowie bei Frau
das Make-up sollten dezent und Ihrer angestrebten Position angemessen sein. Die Haare sollten gepflegt sein
und auf keinen Fall die Augen verdecken! Und die Herren sollten nicht vergessen, sich vor dem Fototermin zu
rasieren.
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Der Anhang
Im Anhang stellt der Bewerber alle Urkunden zusammen, die für die Qualifikation von Bedeutung sind. Das
gilt vor allem für Urkunden, die den Stand der Schulbildung belegen. Zeigen Sie hier auch immer einen Entwicklungsverlauf auf, indem Sie nicht nur das aktuelle, sondern am besten die letzten drei Halbjahreszeugnisse
Ihrer Bewerbung beifügen. Bewerber mit beruflichen Erfahrungen legen alle (oder nur die relevanten) Arbeitszeugnisse bei. Schließlich können weitere Nachweise wie der Führerschein oder ein Sprachdiplom beigefügt
sein, wenn das für die Stelle von Bedeutung ist.
Die Urkunden werden nie als Original, auch eher nicht als beglaubigte Kopie versandt. Bei einer elektronischen Bewerbung ist das ohnehin nicht möglich. Bei einer schriftlichen Bewerbung schicken Bewerber einfache
Kopien, wenn nicht ausdrücklich eine andere Form gewünscht ist.
Grundsätzlich bei der Bewerbungserstellung ist zu beachten, dass Sie alle Anlagen sorgfältig auswählen. Überschütten Sie Ihr Gegenüber nicht mit einer Fülle von langweiligen und nicht zielgerichteten Informationen.
Ordnen Sie Ihre Unterlagen ihrer Bedeutung nach. Das Anschreiben liegt lose ganz zu oben in der Mappe. Als
erstes abgeheftet und daher gut sichtbar ist das wichtigste Dokument Ihrer Bewerbung: der Lebenslauf. Dort
klebt in der Regel auch Ihr Foto. Es sei denn Sie entscheiden sich für ein gut gestaltetes Deckblatt. Dann kann
Ihr Foto natürlich dort besonders gezielt platziert werden.
Zeugnisse ordnen Sie chronologisch: Je aktueller und je höher der Bildungsabschluss, desto interessanter ist es
für den Personaler und desto weiter oben liegt es daher in Ihrer Mappe. Aber denken Sie daran: Verschicken
Sie nie die Originale, gute neue Fotokopien Ihrer Zeugnisse reichen aus.
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