Marten Bötjer
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Marten Bötjer
Marten Bötjer: RAM-Stipendium 2012 Die Royal Academy of Music gehört zu den bekanntesten Ausbildungsstätten der Musik weltweit und ich durfte sie besuchen. Was für eine Ehre! Am 20. Oktober 2012 war es endlich soweit. Ich stieg in die Propellermaschine, die mich für zwei wunderbare Wochen nach London bringen sollte. Eine knappe Stunde später stand ich auch schon am Londoner Stansted Airport, an dem aufgrund der frühen Tageszeit noch nicht viel Trubel war. Anschließend folgte eine kurze Fahrt mit der Londoner U-Bahn und schon war ich in der Baker Street und erlebte sogleich die „Rush hour“ der Metropole. Ich fand die kleine „Chiltern Street“ sofort, in der sich das Blandford Hotel befindet. Da ich schon am frühen Morgen ankam, hatte ich noch den ganzen Samstag und auch am Sonntag Zeit, die Stadt näher zu erkunden und die weltbekannten Sehenswürdigkeiten zu besichtigen. Also nutzte ich die Zeit und stromerte ohne ein genaues Ziel vor Augen etliche Kilometer durch die City of London. So ganz nebenbei fand ich dabei auch heraus, dass die Royal Academy of Music ja nur 4 Minuten Gehweg von meinem Hotel entfernt lag. Die Unterbringung für die zwei Wochen war somit perfekt gewählt und ließ keine Wünsche offen. Am Montag hatte ich dann meine erste Begegnung mit der Academy, die ein wirklich wunderschönes, altes Gebäude hat und nicht zu vergleichen ist mit den deutschen Hochschulen, jedenfalls mit keiner, die ich bis heute gesehen habe. Im Foyer erwartete mich dann die freundliche Mrs. Johnson und führte mich durch das große und sehr komplexe Gebäude der Academy. Nach der Führung stand auch der erste Punkt meines Wochenplanes an: Die „academic class“ über westeuropäische Musik. Anschließend lernte ich den ersten Posaunisten der Academy, James Buckle, kennen. Er zeigte mir dann den „band room“, meine Übungszelle für die beiden Wochen. Durch die vielen Studierenden an der Royal Academy ist es kaum möglich, ausreichend Probenräume für alle Musiker zur Verfügung zu stellen. Deshalb muss jegliches Einspielen am Morgen in dem „Band room“, einem langen Korridor mit Spinden, stattfinden, was meiner Meinung nach aber eine ausgezeichnete Atmosphäre zum wechselseitigen Kennenlernen schafft. Allerdings kann der „Band room“ nach einiger Zeit schon mal an den Nerven kratzen durch den ständig hohen Geräuschpegel. Meinen persönlichen Höhepunkt der Reise erlebte ich am Dienstag, als ich Unterricht hatte bei dem ehemaligen Bassposaunisten des London Symphony Orchestra (LSO), Bob Hughes, welcher überaus freundlich war. Er besorgte mir netterweise eine Freikarte für ein Konzert des LSO am Mittwoch, welches wirklich fabelhaft war. In den folgenden Tagen habe ich dann viele Eindrücke bei den Proben und dem Konzert des Academy Symphony Orchestra gesammelt. Am Sonntag kam der wichtigste Tag für alle Posaunisten an der Academy: der „Trombone Day“. Neben vielen Workshops rund um die Posaune und deren Gebrauch standen auch Konzerte von so hochkarätigen Musikern wie Ian Bousfield und Jörgen van Rijen auf dem Programm. Auf den Trombone Day folgte ein zweitägiger Meisterkurs bei Jörgen van Rijen, dem Soloposaunisten des „Royal Concertgebouw Orchestra“. Von ihm erhielt ich zu meinem großen Glück eine Stunde Unterricht. Dabei habe ich sehr viel dazugelernt. Den Abschluss meiner zwei Wochen an der Royal Academy bildete der gemeinsame Besuch einiger Pubs mit allen Posaunisten und Bob Hughes nach dem Konzert des Posaunenchores in der Academy. Ich möchte der Sparkassenstiftung und vor allem auch Frau Kunze und Frau Böning, die alles so wunderbar organisiert haben, für das RAM-Stipendium und die damit verbundenen zwei wundervollen Wochen in London herzlich danken.