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HINDUISMUS
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Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Heilige Kuh
Geschichte des Hinduismus
\ Vedische Zeit
N Kleine Übersicht über die vier heiligen Schriften
\ -Zeit der Upanishaden oder Brahmismus
\ -Klassische Zeit
\ -Die islamische Invasion
\ -Neohinduismus
Götter im Hinduismus
\ -Das Brahman
\ -Die Hauptgötter
N Brahna
N Vishnu
N Shiva
\ -Weitere Gottheiten
N Ganesha
N -Kali
Das Kastensystem
\ -Brahmanen
\ -Kshatriya
\ -Vaishya
\ -Shudra
\ -Paria
\ -Gandhis Kampf gegen das Kasensystem
Geburtsritual im Hinduismus
Übergang vom Kind zum Erwachsenen
\ -Mädchen
\ -Jungen
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Die Ehe im Hinduismus
\ -Die Trauung und ihre Rituale
\ -Die Scheidung und Wiederverheiratung von Witwen
Bedeutung der Frau und des Mannes im Hinduismus
Homosexuelle im Hinduismus
Umgang mit Behinderung
Bräuche der Hindus
Kalender und Feiertage
\ -Daten der Religiösen Feste für 2007
Der Tod
\ -Totenritus
Dharma
Karma
Yoga
\ -Die acht Stufen des Yoga
OM
Die Wiedergeburt(Samsara)
\ -Entstehung der Reinkarnation
Die Erlösung (Moksha)
Quellenverzeichnis
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Einführung
Religion ist im Hinduismus die allumfassende, kosmische Ordnung - die in ihrer
Vielfalt und Komplexität den Alltag bestimmende Macht
Hinduismus ist mit ca. 800 Millionen Anhängern (84% der Weltbevölkerung) die
drittgrößte Religion der Welt.
Den Ursprung hat der Hinduismus im indischen Subkontinent. Seinen Ursprung
kann man mindestens 3.500 Jahre zurückverfolgen, somit gehört der
Hinduismus zu den ältesten Religionen der Welt.
Im Gegensatz zu anderen Weltreligionen ist der Hinduismus keine organisierte
Religionsgemeinschaft, sondern setzt sich aus vielen verschiedenen
Gemeinschaften mit ähnlichen Grundlagen und Geschichten zusammen.
Im Hinduismus gibt es nicht nur einen Gott, sondern mehr als 3 Millionen
Götter, aus denen sich der Hindu den wählen kann, der ihn in den
verschiedenen Lebenssituationen als der Richtige ansieht.
Zudem gibt es im Hinduismus so was wie ein Glaubensbekenntnis nicht.
Es gibt Überlieferungen, an die, die Hindus glauben, diese werden Veden
genannt.
Im Gegensatz zu anderen Weltreligionen haben die religiösen Lehrer, Gurus
im Hinduismus, ein sehr hohes ansehen.
Heilige Kuh
Die heilige Kuh gehört zum täglichen Bild in Indien. Sie hat im Straßenverkehr
stets Vorfahrt, auch auf Hauptstraßen.
Die Kuh wird als heiliges Wesen angesehen.
Zum Teil, weil sie das Nutztier Nummer eins in Indien ist. Ihre Gaben gelten als
Heilig, besonders angesehen sind Milch und Butterschmalz.
Die Kuh wird dem Gott Krishna zugeteilt, dieser ist in einer Hirtenfamilie
aufgewachsen und hat der Kuh, dank der Nahrung und der Wärme, sein
Leben zu verdanken.
Somit gilt das Füttern der Kuh als Verehrung Krishna.
Die Kuh gilt als Mutter allen Lebens und wird zudem als Wunschkuh verehrt.
Wer eine Kuh tötet gilt als Mörder. Rindfleisch essen wird durch Gesetzte
verboten.
Wenn eine Kuh zu alt für die Arbeit ist, oder krank wird kann man sie in ein
Gashalas Stall bringen. Dies ist ein Stall, der die Kuh bis zum Tod füttert und
pflegt.
Geschichte des Hinduismus
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Vedische Zeit
Der Hinduismus ist eine Verschmelzung von mehreren verschiedenen
religiösen Systemen. Etwa
2000 v. Chr., am Ende der Indus- Kultur, wanderten arische Stämme nach
Nordindien ein, wo sie die altindischen Religionen prägten. Große Teile der
Urbevölkerung Indiens wurden immer weiter nach Süden verdrängt. Es kann
sein das aus dieser vertriebenen Kultur Elemente wie Verehrung von
Göttinnen, heilige Tiere und der Lingamkult (Lingam= Symbol, das eng mit der
Hindu-Gottheit Shiva in Verbindung steht) stammen.
Die Arier hingegen hatten ihre heiligen Schriften, der Rigveda.
Zu ihren ältesten heiligen Schriften gehörten auch der Samaveda, der
Yajurveda und der Atharvaveda. Sie können jedoch nicht mit Bestimmtheit
datiert werden. In diesen Schriften werden teilweise Götter als personifizierte
Naturkräfte beschrieben.
Durch diese alten Schriften bekommt man einen Einblick in das frühe religiöse
Leben. Hier wird von Tier- und Pflanzenopfern, rituellen Waschungen und
Hymnen an die Götter gesprochen. Diese Riten bestimmten das Leben dieser
Menschen. Heute bekannte Gottheiten wie Vishnu und Brahma werden
schon damals verehrt, wenn auch sie damals noch nicht zu den
Hauptgottheiten zählten.
Kleine Übersicht über die vier heiligen Schriften:
\ Der Rigveda enthält Hymnen, um die Götter zu preisen und
anzurufen. Er ist von allen Vedas der älteste, die anderen drei Veden
entlehnen etliche Inhalte aus dem Rigveda
\ Der Samaveda besteht aus Gesängen, die die Opfer musikalisch
begleiten
\ Der Yajurveda enthält Prosaverse, die bei den Opferriten rezitiert
werden
\ Der Atharvaveda enthält Mantras und Beschwörungen gegen Feinde
und Krankheiten sowie Gebete zur Vergebung für Fehler während der
Opfer
Zeit der Upanishaden oder Brahmanismus
Die Upanishaden sind eine Sammlung philosophischer Schriften und
Bestandteil des Veda. Wörtlich Übersetzt heißt es „das Sich-in-der-NäheNiedersetzen“ womit gemeint ist: „sich zu Füßen eines Lehrers (Guru) setzen“.
Es bedeutet aber auch geheime, belehrende Sitzung.
Um 800 v. Chr. erhielt die Brahmanenkaste einen hohen Grad an Einfluss
durch komplizierte Rituale. Die Zeit der Upanishaden begann etwa 700 v. Chr.
und verlief bis 500 v. Chr.
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In dieser Zeit beginnt eine Neuausrichtung die bereits in den Brahmanas
(Ritual- und Opfertexte) und den Aranyakas (Waldtext, eng mit den
Brahmanas und Upanishaden verbunden) und in der Philosophie der
Upanishaden sichtbar wird. Diese drei Texte fließen ineinander und folgen der
indischen Tradition.
Die Brahmanen entwickelten die Aranyakas, die auch „Wald- oder
Wildnisbücher“ genannt werden. Diese komplizierte Opfertheologie
behandelt Geheimlehren, die nicht in Siedlungen, sondern im Wald diskutiert
wurden. Sie umfassen etwa 250 Schriften. Diese sind über mehrere
Jahrhunderte entstanden. In ihnen werden Themen wie Wiedergeburt, Yoga
und Karma angesprochen. Die Upanishaden haben den späteren Hinduismus
stark geprägt.
Klassische Zeit
Das Ende des Brahmanismus wird als ein Einschnitt angesehen. Die
nachfolgende Zeit wird dann ausschließlich als Hinduismus bezeichnet die 500
v. Chr. begann. Die Sprache der Überlieferung war Sanskrit, eine
indogermanische Sprache, die mit den europäischen Sprachen verwandt ist.
Die Hauptgötter waren nun Brahma, Vishnu und Shiva. Es wurden Tempel
gebaut, Götterstatuen aufgestellt und viele Kult- und Weihehandlungen sind
entstanden.
In der epischen Literatur erscheinen zwischen 200 v. Chr. und 400 n. Chr., die
nach Hinduglauben menschliche Verkörperungen des Gottes Vishnu, Krishna
und Rama.
Das Ramayana (indisches Epos in 7 Bücher verfasst) und das Mahabharata
(größtes indisches Epos, umfasst etwa 100 000 Doppelverse) sind noch heute
viel gelesene Dichtungen dieser Zeit. Der wichtigste Teil des Mahabharata ist
das Lehrgedicht Bhagavad Gita („der Gesang Gottes“ ist eine der zentralen
Schriften, ein spirituelles Gedicht).
In dieser Zeit entsteht eine Vielzahl von Glaubensrichtungen, die einzelne
Götter speziell verehren
(Shaktismus, Shivaismus, Vishnuismus).
Seit dem 4 Jahrhundert verloren die hinduistischen Religionen durch den
Buddhismus Anhänger. Sie gingen jedoch nie ganz unter und wurden von
den damaligen Königen wieder bevorzugt. Die Zeit von 400 bis 1000 ist von
den Puranas (wörtlich: alte Geschichte; gehören zu den wichtigsten Texten)
und eine Vielzahl historischer, mythologischer und lehrender Schriften
charakterisiert. In dieser Zeit beginnen ebenfalls die tantrischen Traditionen
(eine in Indien entstandene esoterische Form des Hinduismus und später des
Buddhismus).
Im 8. Jahrhundert gründete der Philosoph Shankra die ersten hinduistischen
Orden.
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Die islamische Invasion
Seit dem 8. Jahrhundert griff der Islam auf den indischen Subkontinent über
und dominierte im 16. und 17. Jahrhundert unter dem Mogulreich. Im Punjab
entstand der Sikhismus (Religion, die auf den Einsichten von Guru Nanak
beruht).
Mit der Ankunft der East India Company, fiel das Mogulreich zusammen.
Neohinduismus
Im 19. Jahrhundert entstanden in Indien verschiedene religiös- soziale
Reformbewegungen, die aus der Begegnung Indiens mit Europa
hervorgegangen sind.
Es wurde im Hinduismus das Kastensystem und die Tradition der
Witwenverbrennung verstärkt hinterfragt. Der Neohinduismus war von Anfang
an mit den Unabhängigkeitsbestrebungen verbunden. Die christlichen
Missionare bewirkten eine Auseinandersetzung mit der eigenen Religion,
weniger das Konvertieren zum Christentum.
Dadurch das europäische Indologen das Sanskrit ins Englische übersetzten,
wurde das traditionelle Schriftgut einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich.
In dieser Zeit formierten sich mehrere Organisationen.
Brahmo Samaj; gegründet 1828 von Ram Mohan Roy in Kalkutta; er
entwickelte einen monotheistischen Ansatz und sah Brahma als den einen
Gott, das höchste Wesen
Arya Samaj; gegründet 1875 von Dayananda in Mumbai; er wollte den
Hinduismus von den späteren Einflüssen befreien, die er als Verfälschung
ansah, wie z.B die Puranas; er lehnte den Polytheismus und das Kastensystem
ab und sah nur den Veda als Quelle der Offenbarung an
Swami Vivekananda gründete nach dem Vorbild der christlichen Mission 1897
die Ramakrishna- Mission, mit dem Ziel, die Lehre des Vedanta („Vollendung
des 'Veda'“), auf der ganzen Welt zu verbreiten
Die Rede Vivekanandas vor dem Weltparlament der Religionen 1893 in
Chicago, in der er erstmals den Hinduismus als Universalreligion vorstellte, war
die erste Gelegenheit, bei der sich der Hinduismus außerhalb Indiens
präsentierte.
Durch die Unabhängigkeitsbewegung Indiens unter Mahatma Gandhi und
seiner Methode des gewaltfreien Widerstands, trug zu einem größeren
Interesse an hinduistischen Traditionen in der westlichen Welt bei.
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Hinduistische Götter
Es ist bekannt, dass im Hinduismus viele Gottheiten existieren und verehrt
werden. Doch nicht alle Gottheiten sind seit der Entstehung des Hinduismus
noch immer präsent. Auch viele, der heutigen Hauptgottheiten, waren am
Anfang des Hinduismus nicht so relevant wie sie es jetzt sind.
Das Brahman
Das Brahman existierte aber schon immer. In der hinduistischen Philosophie
wird es als Weltenseele bezeichnet und ist identisch mit der höchsten
Gottesvorstellung. Im Rigveda wird Brahman noch als “Kraft“beschrieben.
Später in der Upanishaden Zeit als „kosmische Kraft“.
In diesem Zeitalter werden Brahman und Atman (Seele, urspr.: Lebenshauch,
Atem) als Wesenseinheit gesehen. Sie repräsentiert das wahre Wesen der
Welt. So wird dieses Eine universell als Brahman, im Einzelnen als Atman
erkannt.
So heißt es:
„Dieser ist mein Atman im inneren Herzen, kleiner als Reiskorn oder
Gerstenkorn oder Hirsekorn oder eines Hirsekornes Kern. Dieser ist mein Atman
im inneren Herzen größer als die Erde, größer als der Himmel, größer als die
Welten. [… ] Der Allwirkende, Allwünschende, Allriechende, Allschmeckende,
dies All in sich Fassende, Wortlose, Achtlose, dieser ist meine Seele im inneren
Herzen, dieser ist das Brahman, zu dem werde ich, von hier abscheidend
eingehen. Wem solches ward, fürwahr, für den gibt es keinen Zweifel.“
–Chandogya-Upanishad (3.14)
Ein zentraler Satz der Upanishaden lautet: Tat tvam asi, „Das bist du“. Er drückt
die Einheit des Menschen mit dem Brahman aus.
Im Bhagavadgita wird von Krishna (die achte Inkarnation (Avatar) von Vishnu)
dem Helden Arjuna (wichtige Heldengestalt im Mahabharata) das Brahman
so beschrieben:
„Von Sinnesbanden unbeschränkt, erglänzt es wie durch Sinneskraft. Es trägt
das All, und unberührt genießt es jede 'Eigenschaft'. Ist in und außerhalb der
Welt, fest und beweglich, Ardschuna, so fein, dass niemand es gewahrt. Es ist
zugleich entfernt und nah. Zerteilt durchdringt die Wesen es und bleibt in
Wahrheit ungeteilt. Erhält ihr Sein durch seine Kraft, schafft und zerstört sie
unverweilt. Das 'Licht der Lichter' heißt man es, das jenseits alles Dunkels
thront, Erkennen und Erkenntnisziel; in jedes Wesens Herz es wohnt.“
Bhagavad-Gita (13.14-17)
Das Brahman hat keinen Schöpfer und beinhaltet keinen Lenker. Es ist ein
Urgrund des Seins, ohne Anfang und ohne Ende. Es ist nicht definierbar in
Raum und Zeit. Es wird jedoch als Sat- Chit- Ananda (Sein- Bewusstsein8
Glückseligkeit) beschrieben. Es ist das Unsterbliche was über allen Göttern
steht. Im hinduistischen Glaubensleben manifestieren den jeweils verehrten
Gott das höchste Brahman dar. Für Anhänger des Gottes Shiva, stellt dieser für
ihn das höchste Brahman dar. Andere betrachten Vishnu als das höchste
Brahman.
Oft wird jedoch das Brahman (neutral) mit der Gottheit Brahma verwechselt,
was oft in der Literatur zu Verwirrungen führt.
Die Hauptgötter
Brahma
Brahma stellt das Prinzip der Schöpfung dar. Auf
Darstellungen ist Brahma meist mit vier
Gesichtern und vier Armen, sowie Gebetskranz
und Veden (indische Literatursammlung) zu
sehen. Sein Symbol und Begleittier ist die
mystische Gans, die ihn geistesschnell an jeden
gewünschten Ort im Universum fliegen kann.
Diese Gans ist auch an Brahmas
bedeutendstem Tempel im indischen Pushkar
aus dem 14. Jahrhundert über dem Eingangstor
abgebildet.
Vishnu
Vishnu bedeutet „der
Alldurchdringende“. Er kommt
bereits in den Veden vor. Im
Vishnuismus gilt er als die
Manifestation des Höchsten. Die
Göttin Lakshmi gilt als seine Gattin.
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Shiva
Shiva bedeutet „der Gütige“. Im
Shivanismus gilt er den Gläubigen als die
wichtigste Manifestation des Höchsten.
Häufige Beinamen sind Shankar,
Mahadeva (Sanskrit: „Großer Gott“) und
Natraj (Hindi: „König der Tänzer“). In den
Veden erscheint der Name „Shiva“noch
nicht, möglicherweise ist aber der
vedische Gott Rudra der spätere Shiva.
Die Hinduistische Ikonographie stellt Shiva
meist mit weißer oder aschegrauer Haut
dar – oft mit blauem Hals als Nilakanta,
dann ist er der Retter, der das Gift des
Urmeeres getrunken und dadurch das
Universum errettet hat.
Auf seiner Stirn befindet sich das dritte Auge und drei waagerechte
Aschestriche. Oft schlingt sich eine Schlange um seinen Hals, aus dem langen
und offenem Haar ragt eine Mondsichel. Gelegentlich sieht man Wasser aus
seinem Haar fließen, welches die Göttin Ganga (Gangesfluss) darstellt, die
nach der Mythologie vom Himmel sprang, von seinem Haar aufgefangen
wurde und dadurch sanft auf die Erde rann. Die meisten Darstellungen zeigen
Shiva mit seinem Dreizack Trishul und der Trommel Damaru in der rechten
Hand.
Die Vereinigung dieser 3 Hauptgottheiten stellen die hinduistische Trinität,
oder hinduistische Dreinigkeit dar. Brahma verköpert die des Schöpfers,
Vishnu des Erhalters und Shiva die des Zerstörers. Diese Trimurti, die Dreigestalt,
repräsentiert das formlose Brahman und drückt die schöpfenden,
erhaltenden und zerstörenden Aspekte des höchsten Seienden aus. Sie wird
entweder durch die drei Götter nebeneinander dargestellt, als eine einzige
Figur mit drei Köpfen oder in einer dreiköpfigen Figur mit sechs Armen, die den
jetzt personal gedachten Brahma mit Wasserkrug und Gebetskette zeigt,
Vishnu mit Wurfscheibe und Muschel sowie Shiva mit seinem Dreizack und der
kleinen Doppeltrommel Damaru. Gleichermaßen weist man der Trimurti die
Elemente Erde (Brahma), Wasser (Vishnu) und Feuer (Shiva) zu.
Weitere Gottheiten
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Ganesha
Jeder hinduistsicher Gottesdienst
beginnt mit einem Gebet an ihn.
Er wird angebetet wenn man
Glück für eine Unternehmung
oder für den Weg braucht. Er
steht für Beginn und
Veränderung verbunden mit
Schutz und Gelassenheit. Er
verkörpert Weisheit und
Intelligenz. Seine
Angelegenheiten gehören Tanz,
Musik und Poesie. Er ist der Herr
der Wissenschaften. Viele
Kaufleute betrachten ihn auch
als ihren Schutzherrn. Für viele
Hindus ist eine Ganesha Statue
das erste was ins Haus kommt.
Sie segnet das Haus und verheißt
Glück.
Kali
Kali bedeutet wörtlich Übersetzt „die
Schwarze“. Sie verkörpert die Zerstörung
und den Tod, aber auch die Erneuerung.
Dies beruht auf dem Glauben, das ohne
Zerstörung nichts Neues entstehen kann
und das Leben und Tod eine untrennbare
Einheit bilden.
Das Kastensystem
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Eine Kaste ist eine Gemeinschaft von nur untereinander heiratender
Familiengleicher Abstammung mit gleichen Namen, Brauchtum und gleichen
Beruf.
Das Kastenwesen ist am größten in Indien, aber auch auf Sri Lanka, Bali, in
Nepal und bei den kurdischen Jesiden verbreitet. (Jesiden= pazifistisch
monotheistische Religion)
In Indien gibt es 2000- 4000 Kasten. Sie bilden ein ganzes System.
Zu den obersten Kasten gehören folgende:
\ Brahmanen (Priester, Gelehrter)
\ Kschatriya (König, Prinz, Krieger, höherer Beamter)
\ Vaishya (Landwirt, Kaufmann, Händler)
\ Shudra (Knecht, Dienstleistender)
Es existiert ein Mythos darüber wie die Kasten entstanden sind. Dieser wird im
10. Buch der Rigveda (älteste Teil der vier Veden und zählt damit zu den
wichtigsten Schriften des Hinduismus) so beschrieben.
Durch das Opfer des göttlichen Urriesen Purusha entstanden demnach aus
seinem Mund die Brahmanen, aus den Armen die Kschatriya, aus den
Schenkeln die Vaishya und aus den Füßen die Shudra.
Ganz am Ende dieses Kastensystem stehen die Kastenlosen, die Parias oder
auch „die Unberührbaren“ genannt. Sie sind die Außenseiter in dieser
Religion. Sie besitzen keinen Wert und werden dementsprechend behandelt.
Die Zuordnung einer Kaste sagt nichts über „wohlhabend“oder „arm“aus. Es
handelt sich weitgehend um eine Einteilung nach ritueller Reinheit und
Aufgabenbereich, nicht jedoch um „Oberschicht“ und „Unterschicht“, die
sich nach finanziellen Kriterien richtet. Durch jahrhundertelange Ausbeutung
findet sich Armut jedoch tendenziell mehr bei Shudras und Parias, obwohl
auch brahmanische Familien wirtschaftlich sehr schlecht gestellt sein können.
Brahmanen
Im Hinduismus war es ihr Vorrecht und ihre Pflicht, Lehrer des Veda (die
heiligen Schriften) und Gelehrte zu sein. Bis heute stellen sie hauptsächlich die
Priester. „Brahmane“war daher ein religiöser Titel.
Nach altem hinduistischen Dharma (bestimmt das Leben eines Hindu in
vielfältiger Art u. Weise), der auch in der Manusmriti ( indischer Text)
beschrieben ist, war der ideale Lebenslauf eines Brahmanen folgender:
Er ging mit ungefähr 8 Jahren zu einem Lehrer und blieb solange bei ihm, bis
er das Studium der Veden abgeschlossen hatte. Dann war er verpflichtet zu
heiraten, regelmäßig Opfer darzubringen, Söhne zu zeugen, zu unterrichten
und Geschenke zu machen. Sobald die Söhne erwachsen waren, sollte er
sich in den Wald zurückziehen und sich im letzten Stadium seines Lebens von
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allen Bindungen befreien. Er sollte das Leben eines Erimiten, der Welt
entsagen und in völliger Besitzlosigkeit leben, führen. Doch kein Brahmane
sollte dieses Leben führen bevor er nicht alle Pflichten der vorangegangenen
Stadien erfüllt hatte.
Sie konnten durch ihre Stellung, ihren Machtanspruch hinsichtlich Ritual und
Gesellschaft immer mehr verfestigen. Dies führte dazu, dass sich asketische
Religionsformen wie der Buddhismus zeiteilig in Indien durchsetzen konnten.
Aber auch innerhalb des Hinduismus selbst drängten neue Bewegungen wie
der Bhakti (Liebe zu einem personalen Gott), den Einfluss der Brahmanen
langsam zurück.
Heutzutage ist ein Brahmane als Priester oder Gelehrter nur noch selten tätig,
da das Einkommen sehr gering ist. Immer mehr Angehörige der anderen
Kasten übernehmen diese Aufgaben des Priesters. Sie sind in der
intellektuellen Elite des Landes sehr stark vertreten. Sie arbeiten jedoch
grundsätzlich in allen Berufen und haben ebenfalls im Geschäftsleben
etabliert.
Kshatriya
Diese Kaste besteht aus Kriegern, Fürsten und Königen (Raja). Die Aufgabe
dieser Kaste ist es die Gemeinschaft zu schützen. Hauptmerkmale ihres
Charakters sind Tatkraft und Unternehmungsgeist. Sie stehen beriet um das
gerechte System, Gesetz und Recht, sowie Wohlfahrt und Wohlstand eines
Landes zu bewahren. Es geht ihnen um die Grundordnung und -orientierung
des Volkes. Sie halten die Verderbten und Unmoralischen zurück und hilft den
Schwachen und in Not Geratenen.
Kschatriyas werden häufig in den Upanishaden (spirituelle Erkenntnisse und
Geheimlehren in den heiligen Schriften) erwähnt. Ihnen werden oft die
eigentlichen Neuerungen „in den Mund gelegt“.
Buddha gehörte ebenfalls dieser edlen Kaste an.
Heute haben sie nicht den hohen Stellenwert in der Gesellschaft wie früher.
Die politische Herrschaft hatten sie schon früh verloren. Kschatriyas sind vor
allem in Nordindien vertreten. In dörflichen Gegenden stellen sie noch heute
einen Machtfaktor dar.
Vaishya
Zu dieser Kaste gehören die Kaufleute, Händler, Geldverleiher und
Großgrundbesitzer.
Diese Kaste bildete sich damals überwiegend aus den unteren Schichten der
ab 1500 v. Chr. Nach Indien einwandernden indogermanischen Stämme der
Arier heraus.
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Eine Domäne der Vaishyas ist schon seit langer Zeit der Handel. Vor allem der
Fern- und Überseehandel, sodass die reiche städtische Oberschicht
überwiegend aus Vaishyas besteht.
Shudra
Diese Kaste stellt die unterste Schicht der Gesellschaft dar und bilden die
Mehrzahl der Bevölkerung die aus Handwerker, Pachtbauern, Tagelöhner,
Diener etc. besteht.
Da die Shudras sehr zahlreich sind, sagt die Bezeichnung Shudra wenig über
Gruppenzugehörigkeit aus.
Paria
Sie nennen sich selbst Dalits was „Unterdrückte“bedeutet. Ursprünglich wurde
der Begriff Paria in Tamil Nadu als Bezeichnung für die Angehörigen einer
niederen Kaste benutzt. Mit der Zeit verbreitete er sich in ganz Indien. Paria
dient auch als Bezeichnung für Kastenlose. Sie werden als „unrein“
angesehen und werden gesellschaftlich gemieden. Sie müssen die auch als
unrein angesehenen Arbeiten verrichten die z.B. mit Blut zu tun haben. Zu
ihnen gehören beispielsweise Hebammen, Straßenfeger, Schlachter oder
Wäscher.
Sie werden bis heute zu bestimmten Teilen noch diskriminiert und ausgegrenzt.
Gandhis Kampf gegen das Kastensystem
Im September 1932 begann Gandhi im Gefängnis ein „Fasten bis zum Tode“,
um die volle staatsbürgerlich Annerkennung der Parias zu erreichen. Die Briten
behandelten die Parias als eigene Gruppe innerhalb der indischen
Gesellschaft, was Gandhi als eine „Ungerechtigkeit“ ansah. Gandhi gehörte
der Kaste der Vaishyas an, hatte sich zum Ziel gesetzt das soziale und
wirtschaftliche ungerechte Kastenwesen in Indien zu beseitigen.
Gandhi reiste durch ganz Indien und forderte das Ende der
„Unberührbarkeit“.
Geburtsritual im Hinduismus
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Am 29. Tag nach der Geburt erhält das Kind, nach hinduistischer Tradition,
seinen Namen. Die Zeremonie wird von Mantras1 getragen. Der Mantra ruft
zuerst den Gott Ganesha an der für das gute Gelingen der Zeremonie
zuständig ist. Dann reicht der Mantra Asche an die Eltern. Sie streichen sich
die Asche über die Stirn und den Hals. Sie soll daran erinnern dass wir sterblich
sind.
Der Mantra läutet nun mit einer kleinen Glocke, so sollen die bösen Geister
vertrieben und die guten herbei gerufen werden. Er reicht eine Flamme
herum. Die Eltern halten ihre Hände an ihr, sodass sie sich erwärmen und
halten diesie daraufhin vor ihr Gesicht. Dies tun sie mehrmals hintereinander.
Die Flamme ist für den gläubigen Hindu heilig. Für ihn ist sie Gott selbst.
Ein Topf mit Kokosnuss und Mangoblättern, genannt Kumpan, stellt den Körper
des Gottes des Regens und des Wassers dar. Es handelt sich um ein
Reinigungsritual. Der Mantra hält dieses Gefäß der Mutter hin. Sie berührt es
mit den Händen und streicht dann über ihre Wangen. Dann berührt sie die
Schale erneut und streicht mit ihren Händen über die Wangen ihres Kindes.
Das Kind bekommt nun vom Mantra seinen Namen eingehaucht. Dies ist der
Höhepunkt des Rituals. Er streicht dem Kind mit seinen Händen über die Stirn
und die Wangen. Jetzt ist das Kind vor Gott und den Menschen ein Hindu.
Die Zeremonie ist gut für die Zukunft des Kindes. Sie hilft dass es ein gutes
Leben hat und gesund bleibt. Dieses Ritual ist nicht nur für dieses Leben des
Kindes wichtig, sondern auch für alle darauf folgenden Leben.
Die Hindus haben von der Geburt bis zum Tod 40 Rituale.
Übergang vom Kind zum Erwachsenen
Im Hinduismus gibt es so etwas wie Taufe oder Konfirmation nicht.
Es gibt Zeremonien nach der Geburt, für die erste feste Mahlzeit und für den
Schulanfang. Die Kinder sehen die Erwachsenen zum Teil selbst wie einen Gott
an, denn sie sind bis zu Ihrer Heirat von ihnen Abhängig. Man hat erst die
Möglichkeit ein selbständiges Leben zu führen, sobald man verheiratet ist.
Mädchen:
Die Mädchen haben ein großes Fest, wenn sie Erwachsen werden. Das
Pubertätsfest, dies findet unverzüglich nach eintritt der Regelblutung statt.
Mantra= wörtlich: "Instrument des Denkens, Rede"; meist kurze, formelhafte
Wortfolge, die oft wiederholt vorgelesen wird; die Menschen die dies
praktizieren werden Mantras genannt
1
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Wichtig ist dabei, dass das Mädchen während des Festes ihre Regelblutung
hat.
Dieses Fest wird von Frauen durchgeführt, Männer dürfen zwar anwesend
sein, aber nicht eingreifen. Da man während der Regelblutung als Unrein gilt,
darf man einen Tempel nicht betreten, deshalb findet die Feier zuhause, oder
in einem gemieteten Raum/Saal statt.
Für die Mädchen ist dieses Fest fast wie eine Hochzeit.
Während sie ein rituelles Bad haben, meist in einer großen Wann mit Blüten,
werden sie von den Frauen ihrer Familie mit Milch und einer Gras-Sorte
übergossen.
Danach dürfen die Mädchen das erste mal den Sari anziehen, dieses
Gewand dürfen nur erwachsene Frauen anziehen.
Nachdem sie sich eingekleidet haben, werden sie geschminkt. Blasse haut,
rote Lippen und den traditionellen roten Punkt auf der Stirn.
Der rote Punkt ist ein Zeichen für eine verheiratete Frau, was ein Zeichen dafür
ist, dass die Mädchen bzw. jungen Frauen nun mit den Göttern angeboten
werden.
Danach wird, auf einem Blütenmeer, von einem Guru eine Predig
abgehalten. Die gesamte Feier geht solange, wie das Mädchen ihre Tage
hat. Wobei jeden Tag mehrere Rituale durchgeführt werden.
Jungen:
Der Sohn einer Familie erhält zu seiner Pubertät kein Fest. In bestimmten
Kästen werden dafür bestimmte Initiationen für Jungen durchgeführt. Hierfür
werden die Jungen in der heiligen Schrift unterrichtet. Zudem müssen sie die
Verse Gayatri Mantra auswendig lernen, die sei ein lebenslang residieren
müssen.
Die Jungen erhalten als Zeichen ihrer Studiumszeit eine Baumwollschnur
übereicht, die sie schräg über der Schulter tragen.
Die Ehe im Hinduismus
Die Ehe wird in den klassischen Rechtstexten des Hinduismus als heiliges
Sakrament definiert. Das Band zwischen Ehemann und Ehefrau wird als Gesetz
der Natur aufgefasst wobei beide vor dem Gesetz als eine Person betrachtet
werden.
Der Zweck einer indischen Ehe besteht darin möglichst viele Söhne zu
bekommen. Erst wenn die Ehefrau einen Sohn gebärt, wird sie von ihren
Schwiegereltern akzeptiert. Dem Sohn wird die gesamte Erbschaft vererbt, die
Mädchen ziehen in das Haus der Schwiegereltern.
Für die erste Heirat eines „zweimalgeborenen“Mannes (Brahmane, Kshatriya,
Vaishya) wird empfohlen innerhalb der eigenen Kaste zu heiraten. Für eine
zweite Heirat bei einer Zweitfrau kommt auch die nächst niedrigere Kaste in
Frage. Männer dürfen eine Ehe mit mehreren Frauen eingehen, doch Frauen
dürfen nur einen Mann heiraten.
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Eine Heirat zwischen einem Brahmanen und einer Shudra-Frau, die zu der 4
Kasten gehört, wird abgelehnt. Die Elter der Braut müssen zudem noch die
Mitgift an die Eltern des Bräutigams zahlen.
Die Trauung und ihre Rituale
In der Hinduistischen Gesellschaft gibt es sehr verschiedene Möglichkeiten zu
heiraten.
Die Brahmanhochzeit ist die heute am bekanntesten und am meisten
verbreitete Form der Eheschließung. In einer Liste, die der wichtigste
hinduistische Gesetzgeber Manu empfohlen hat, ist sie an erster Stelle von
insgesamt acht.
Genau ausgeführt ist sie sehr aufwendig in den Vorbereitungen und in der
Durchführung und dauerte darum oft einige Tage. Heute beschränkt man
sich jedoch meist auf einige Stunden oder, wenn die Vorbereitungen von
Braut und Bräutigam (Reinigungsriten) gewissenhaft eingehalten werden, auf
zwei Tage.
Das Fest wird von der Familie der Braut ausgerichtet und findet meistens unter
einem schmuckvollen Stoffdach (Baldachin) statt oder in einem Zelt, das extra
für den Anlass aufgebaut wurde. Mittelpunkt der Geschehnisse ist das heilige
Feueropfer Yajna. Hierbei sitzen die Beteiligten im Schneidersitz um die
Feuerstelle herum. Ein Priester leitet das Ritual und liest Satz für Satz aus den
heiligen Schriften (Sanskrit-Mantras) vor, welche die Beteiligten nachsprechen.
Der Brautvater übergibt Ritualgemäß seine Tochter dem Bräutigam in der
Kanyadan-Zeremonie.
In dieser Zeremonie legt der Brautvater die Hände der beiden über einem
Krug zusammen, umwickelt sie mit einer Blütengirlande und einem roten Tuch,
segnet sie mit Gangeswasser (Wasser aus dem Heiligen Fluss Ganges) und
betet um den Beistand Gottes. Für einen guten Beginn ruft er den Namen
Ganeshas an und dann den Namen Kamas, dem Gott der Liebe.
Später knoten Frauen den Sari, ein traditionelles Kleidungsstück welches die
Frau trägt, mit einem Ende des Schultertuchs von dem Bräutigam,
aneinander. Dies gilt als Zeichen der ehelichen Verbindung und ist ein
wichtiges Merkmal zur Eheschließung.
Im weiteren Verlauf hängt sich das Brautpaar gegenseitig große Blütenketten
um den Hals. Der Priester entzündet dann unter Gebeten das Feuer, das jetzt
die Gegenwart des Göttlichen in der Form von Agni, dem Opferboten,
darstellt.
Nach einigen anderen Zeremonien, die in den Traditionen recht
unterschiedlich sein können, kommt schließlich der wichtigste Teil der
Eheschließung. Das wichtigste Ritual ist das Saptabi (bedeutet wörtlich
übersetzt, 7 Schritte) und verbindet das Paar für immer miteinander. Hierbei
geht das Paar siebenmal um das heilige Feuer herum, welche noch immer
durch die Tücher miteinander verknüpft sind.
Je höher die Kaste, desto üblicher Saptapadi. Die niedrigeren Kasten hatten
ursprünglich andere Sitten in Bezug auf die Eheschließung. Nach der Tradition
geht meist der Mann voran, wobei die alten Schriften ihn hinter der Frau
sehen.
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Schließlich tupft der Mann ihr geweihte rote Farbe (Sindur) auf den Scheitel,
sowie auf die Stirn einen Punkt. Dieser Punkt gilt als wichtigster Segenzeichen
einer verheirateten Frau und wird von nun an immer getragen. Sie drückt mit
Mantren (Formelhafte Wortfolge) ihre Einwilligung aus: „Du bist mir
willkommen!“
Früher sah sich das Paar oft beim Feuer zum ersten Mal. Heute haben junge
Leute normalerweise die Möglichkeit, sich vorher zu sehen. Die städtische
Jugend kann sich mit dem zukünftigen Partner meist auch treffen und
gegebenenfalls die vorgeschlagene Wahl ablehnen. Immer mehr junge
Hindus suchen sich inzwischen ihren Partner oder ihre Partnerin selber aus.
Die Scheidung und Wiederverheiratung von Witwen
Der Mann ist nach dem Gesetz Manus für die Frau Gottgleich. Deswegen ist
die Scheidung äußerst verpönt und kaum möglich. Sie darf ihn nie verlassen,
doch er darf sie verjagen wenn sie ungehorsam ist. Außerhalb der Familie
kann eine Frau kaum überleben.
Die Wiederverheiratung von Witwen ist in der Manusmriti (das Gesetzbuch des
Manus, der ein wichtiger Gesetzgeber oder Stammvater der Menschen für die
Hindus ist) nicht erwünscht.
Eine tugenhafte Frau, die nach dem Tod ihres Gatten keusch bleibt, erreicht
den Himmel, auch wenn sie keinen Sohn hat, wie jene Keuschen Männer ( MS
V.160).
Eine Frau , die aus Sehnsucht nach Nachkommen, ihre Pflichten gegenüber
ihrem Gatten verletzt, bringt über sich selbst Ungnade in diese Welt und
verliert ihren Platz neben ihrem Gatten (MS V.161).
Bedeutung der Frau und des Mannes im Hinduismus
In Indien erblicken Jährlich 12 Millionen Mädchen das Licht der Welt. 1,5
Millionen sterben schon vor Vollendung des ersten Lebensjahres und nur 9
Millionen werden 15 Jahre alt. Im Alter von 0 bis 4 Jahren liegt die
Sterblichkeitsrate bei Mädchen um 5 % höher als die der gleichaltrigen
Jungen. Wenn eine Familie schon eine Tochter hat, so liegt die
Sterblichkeitsrate für die nächste Tochter bei 53 %. Durch die hohe Mitgift die
die Eltern bei der Hochzeit der Tochter zahlen müssen, gelten Mädchen oft
nur als Belastung. Aus Angst sich durch das Mitgift sich zu verschulden, führt es
zu einer hohen Abtreibungsrate bei weiblichen Föten. Die Mädchen werden
zu ergebenen und pflichttreuen bis unterwürfigen Dienerinnen der Männer
erzogen, die Versklavung und Abhängigkeit als ihr Schicksal akzeptieren. Die
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Anpassungsfähigkeit, Toleranz und die vollkommene Hingabe wird hierbei als
typische weibliche Qualitäten geschätzt.
In der Ehe hat die Frau wenig Rechte und steht unter dem Mann.
Im Verhaltenskodex, auch Manu genannt steht folgendes:
Wenn der Mann steht, soll die Frau nicht sitzen.
\ Eine Frau soll erst essen, nachdem der Mann gegessen hat.
\ Sie soll nicht schlafen bevor er schläft
\ Sie soll am Morgen aufstehen bevor er aufsteht
\ Wenn er sie mit Verachtung straft, soll sie sich nicht rächen
\ Wenn er sie misshandelt, soll sie nicht die Geduld verlieren.
Homosexuelle im Hinduismus
In Indien, dem Hauptland des Hinduismus, sieht man Homosexualität als eine
Krankheit an, die aus dem Islam oder dem Westen eingeschleppt worden ist.
Da die Homophobie in Indien sehr verbreitet ist, wird Homosexualität mit
kriminelle Aktivitäten gleichgestellt. Für diese kriminelle Aktivität hätte der Statt
zu sorgen ((Artikel 377 des indischen Strafgesetzbuches).
Im Gegensatz dazu werden allerdings Hijras, wie Transsexuelle in Indien
genannt werden, als Vermittler zwischen Göttern und Menschen angesehen.
Diese Stehen zwar außerhalb der sozialen Ordnung, und der Kasten, verfügen
aber über genug Macht um zu erreichen, was sie wollen.
Strafen gibt es aber nicht nur für Geschlechtsverkehr mit dem gleichen
Geschlecht. Es werden auch Strafen verhängt, wenn man Sex mit Tieren hat,
mit Jungfrauen Singel Frauen, Frauen im Wasser und Frauen die menstruieren.
Diese Strafen vielen zum Teil sogar größer aus, als die Strafen für
Homosexualität.
Die einzigen, die keine Strafe für diese Art des Geschlechtsverkehrs zu
befürchten haben sind Dalitis, da ihr Leben sowieso verwirft ist.
Umgang mit Behinderung
Da Indien immer noch ein armes Land ist, ist der Umgang mit Menschen mit
Krankheiten oder Menschen mit Beeinträchtigung immer noch sehr
problematisch.
Die Kastenordnung besagt zudem, dass man für seine Krankheiten und
Behinderungen selbstverantwortlich ist, da es Strafen für Fehler eines
vorgegangenen Lebens ist. Da es noch kein greifendes soziales Netz gibt, ist
man in einer Notlage auf Almosen und Hilfe von anderen angewiesen.
Bräuche der Hindus
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Frauen essen erst nach Männern
Heilige Waschung: der Hinduismus besagt, dass man durch Essen, Berührung
von Leichen, Essen, Leder bzw. andere organischen Materialien, immer mehr
verunreinigt wird. Ein Hindu erreicht durch die heilige Waschung den Zustand
höchster Reinheit und somit den besten Zeitpunkt zu einer religiösen Andacht.
Witwen dürften nicht mehr heiraten.
Witwenverbrennung, welche heute verboten ist. Damals ließen sich Witwen
mit dem Leichnam ihres Mannes verbrennen, um so den Ruhm und die Ehre
für ihre Familie zu bekommen.
Pilgerfahrt
Gläubige Hindus beten am Ganges, wo sie dort auch ihre Toten verbrennen.
Kalender und Feiertage
Die weltlichen Feiertage wie den Unabhängigkeitstag oder Gandhis
Geburtstag richtet sich nach dem westlichen Kalender in Indien, während
sich religiöse Hindu-Feste nach dem traditionellen Mondkalender richten. Es
gibt hierbei zwei verschiedene Varianten. Der Monat endet entweder mit
dem Vollmond, das Purnimanta-System, oder mit dem Neumond, das
Amanta-System. Zusätzlich werden auch die Sonnenmonate neben den
Purnimanta- bzw. Amanta-Monaten und dem westlichen Gregroanischem
Kalender gezählt, welche nach den Tierkreiszeichen benannt sind.
Für Hindus ist der Freitag das, was für Christen der Sonntag ist. Der Dienstag ist
der zweite Tag, der geheiligt wird. Dieser Tag ist für Hindus der Gemüsetag, an
dem sie auf manche Genüsse verzichten.
Hindus kennen und feiern sehr viele religiöse Feste. Es gibt keinen Monat, in
dem nicht mehrere Feste gefeiert werden. Bei den Festen werden einzelne
Götter geehrt, manche sind dem Lauf der Jahreszeiten und der Natur
gewidmet oder andere sind auf die mythischen Geschehnisse bezogen.
Daten der religiösen Feste für 2007
\ 14.1. = Thai pongal - Sonnenfest, welches nach der Regenzeit wenn
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die Sonne, die Göttin
Suryan wiederkommt gefeiert wird. Die Göttin wird verehrt und um
gutes Wetter und Wachstum der Saat und um Gesundheit zu ihr
gebetet.
26.2. = Schivaratri – „Schiva-Nacht“
14.4. = Varudappirappu; Puduvarscha - Neujahrsfest
21.7. -15.8. = Thiruvila -Jahresfest
21.7. = Kodiyetam –Die Flagge am Fahnenmast Kodi wird feierlich am
ersten Tag gehisst.
4.8. = Varalakschmi Viratam / Kutuvilaka Pucai – „Lampenfest“ der
Frauen für ihre
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\ Ehemänner.
\ 12.8. = Sapparam – Die Gottheiten oder der Hauptgott werden am
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Abend vor Ther auf einem
Wagen um den Tempel geführt, um die Umgangsroute und den
Wagen zu inspizieren.
13.8. = Ther / Rathayat - Wagenfest
14.8. = Tirtam - Wasserfest
15.8. = Pungkâvanam - Blumenfest
16.8. = Vairavarmadai – Dankfeier für den Tempelwächtergott
Vairavar, der die
Thiruvila-Feier beschützt hat.
27.8. = Vinayakacathurti –Ganescha-Fest (Gottheit)
22.9. = Raksha Bandhan – Erinnerung an das Band, das Bruder und
Schwester verbindet.
23.9.
30.9.
Puraddathissani
Viratam
wird
an
3-4
aufeinanderfolgenen
7.10.
Samstagen gefeiert. Frauen bringen für die Himmelsgottheit
Sanisvaran
14.10.
Opfer zugunsten ihrer Ehemänner dar.
23.9.-1.10. = Navaratri –„Neun Nächte“
2.10. = Vijayadaschami – Als Abschluss von Navaratri wird die 10.
Nacht als „Nacht des
Sieges“gefeiert.
21.10. = Dipawali – „Lichterfest“. Mit vielen Lichtern wird der Sieg des
Guten und Reinen
o über das Böse und die Finsternis gefeiert.
22. – 28.10. = Skandasasthi Viratam
27.10. = Suranpor – Fest zu Ehren Murugan, ein Krieger der von Gott
Unsterblichkeit
o erhalten hat und damit den bösen König Suran tötete.
28.10. = Trikalyanam – Hochzeit von Murugan mit seinen zwei Frauen.
5. – 25.12. = Pileyar Perungkathai - Ganescha-Geschichte
Der Tod
Vorweg sei gesagt, dass die Veden kein lohnenswertes Leben nach dem Tod
versprachen. Trotzdem gehen die Hindus davon aus, dass die Seele der
Verstorbenen weiterlebt.
Der Tod ist das bedeutsamste Ereignis im Leben eines Hindu; nicht nur, weil er
den Menschen auf sein Schicksal im nächsten Leben festlegt, vor allem weil er
ein Mittel ist, aus den langen Kette der Wiederverkörperung und
Wiedergeburt befreit zu werden.
(Zitat von www.rowane.de/html/body_religionen.htm)
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Wichtig ist, dass der bald Sterbende seinen Tod annimmt und beim Tod
schöne Gedanken hat, den dies verspricht die Form der Wiedergeburt zu
beeinflussen.
Nach Möglichkeit zieht sich der Sterbende zurück um das vergangene Leben
zu bedenken, Rituale durchzuführen und sich bei der Gottheit zu bedanken.
Viele Hindus, die merken, dass sie bald Sterben begeben sich in die Stadt
„Benares“ (Varanasi), diese Stadt wird von den Hindus als das „Paradies“
angesehen. Zudem besagt eine alte Legende der Hindus, dass wer dort stirbt
oder verbrannt wird schneller aus dem Kreis der Wiedergeburt austreten kann.
Im Hinduismus gibt es wie Grabsteine oder Gedenkfeiern nicht, auch eine
Todesanzeige für den Verstorbenen gibt es nicht. Der Tod wird als eine
Transformation in ein neues Leben angesehen.
Die Person verschwindet zwar aus dem Blickfeld, bleibt aber als Ahne stetig
present. Da die Hindus befürchten, dass der Verstobene als preta (rastlose
Seele) zurückkommen könnte und der Familie schaden könnte. Darum wird
die Seele auf den Weg in den Ahnenhimmel rituell begleitet. Deshalb gilt die
Familie in dieser festgelegten Zeit als unrein und muss ihre sozialen Kontakte
einschränken. Die Familie darf sich in der Zeit nur mit den vorgeschriebenen
Totenrieten beschäftigen.
Totenritus
Sobald der Tod eingetreten ist, ist die Familie mit der rituellen Reinigung
(Waschung) beschäftigt. Der Körper des verstorbenen wird gebadet, mit
edler Salbe eingerieben und mit neuer Kleidung oder einem Leichentuch
verhüllt. Zudem wird der Tote kurz vor der Prozession mit Butterschmal
übergossen.
Noch am Todestag wird der Tote in einer Prozession zum Verbrennungsrot
geführt. Meist wird das Hausfeuer mitgenommen.
Früher würde der Tote zu einem Antyesti (Verbrennungsort) in der Stadt
gebracht, dieser befindet sich nach Möglichkeit an einem Fluss, am besten
den Ganges.
Nachdem der Boden dort gereinigt würde und mit Kuhdung bestrichen
wurde wird auf diesem ein Alter errichtet auf dem der Tote aufgebahrt wurde.
Für diese Leichenverbrennung wird der Tote mit dem Kopf nach Norden
gelegt und der Feuergott Agni wird angerufen, damit dieser die Seele des
Toten zum Ahnenhimmel begleitet.
Damit die Seele den Körper verlassen kann, muss der Schädel des Toten
eingehauen werden. Da dies für die Hindus eine große Ehre ist, macht dies
der älteste Sohn der Familie. Dieser Sohn spendet dann drei Tage lang, nach
Sonnenuntergang Milch und Wasser.
Diese Verbrennungszeremonie kann bis zu zwei Tage dauern, in diesen Tagen
führen die Angehörigen oder spirituelle Lehrer verschiedene Rituale durch.
Am dritten Tag wird die Asche des Verstorbenen den Fluss übergeben, oder
wird begraben.
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Bei der Prozession und der Verbrennung darf nicht geweint werden. Es darf
erst geweint werden, wenn die Seele des Verstorbenen in der Vaterwelt ist
und man selbst zuhause ist.
Heutzutage werden die Verbrennungen selbst meist in Krematorien
abgehalten, meist ohne große Opfergaben und nur in Form einer kleinen
Zeremonie.
Einige Tage nach der Verbrennung kommen die Verwanden und
Verstorbenen des Toten zusammen um ein Gedenkfest abzuhalten. Dies
Ahnenritual (Shraddha) wird jährlich abgehalten. Dabei wird des Verstobenen
Opfergaben dargebracht, die es ihm ermöglichen sollen im Jenseits
Verdienste anzuhäufen. Dieses Shraddha-Ritual darf nur von Männern und
nicht von Frauen oder Kastenlosen durchgeführt werden. Diese Söhne des
Verstorbenen erwerben sich durch die Verehrung der Ahnen selbst
Verdienste.
Jährlich werden auf einem Antyesti ca. 20.000 Leichen verbrannt. Hierfür wird
ca. 1 Tonne Holz benötigt. In Varanasi verbrennen 650 Menschen, die in
Schichten arbeiten, pro Stunde ca. 24 Leichen.
Dharma.
Die religiöse Welt- und Lebensordung wird als Dharma (das was Schützt)
bezeichnet.
Dharma hat viele Bedeutungen. Grundsätzlich kann man ddas wort als
„angemessenes Verhalten“ übersetzten, das aber für jede Kaste, Altersstufe
und geschlechtsspezifisch anders Definiert wird. Die Art und Weise für ein
angemessenes Leben kommt im Beruf und dem dazugehörigen Kastensystem
zum Ausdruck. Im Allgemeinen gilten für Hindus 4 Lebensziele, das sie
innerhalb des Charma (welchs selbst ein Lebensziel ist) verfolgen sollen. Die
drei anderen sind Erwerbssinn und Politik (artha), der Liebesgenuss (kama),
sowie das Streben nach Erlösung (maksha). Somit hat jeder Mensch sein
eigenes Dharma, was sich im Leben mehrmals verändert.
Karma
Das Wort Karma bedeutet „Handlung“oder „Tat“, welche, physisch wie auch
geistig, unweigerlich Folgen hat. Diese Folge muss nicht wesentlich in diesem
Leben sondern mit hoher Wahrscheinlichkeit, erst im nächsten Leben
auftreten.
Die Vorstellungen von Karma wurden etwa im 6. Jahrhundert nachgewiesen
und bilden die Basis des Hinduismus.
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Das Karma „haftet“ am unsterblichen Atman (Seele). Das Karma bestimmt
überwiegend die Existenzform nach der Wiedergeburt je nachdem ob der
Mensch überwiegend gute oder überwiegend schlechte Handlungen
vollbracht hat. Dabei spielt auch das Karma früherer Existenzen eine Rolle.
Hierbei spielt das individuelle Dharma, den es zu erfüllen gilt, eine tragende
Rolle. Die Erfüllung des eigenen Dharma ist ausschlaggebend dafür, ob gute
oder schlechte Taten das Karma bewirken. Es gibt einerseits das
allgemeingültige sadharanadharma, der die Pflichten wie Selbstkontrolle,
Mildtätigkeit und Gastfreundschaft enthält. Diese Tugenden gelten für alle
Menschen. Der svahdharma dagegen schreibt die Pflichten in den eigenen
Gesellschaftsschichten (Kaste) vor. Zum Beispiel ist das Dharma eines Kriegers
der Kschatriya- Kaste, im Anlassfall Krieg zu führen und zu töten. Muss er also
einen Feind töten, bewirkt dies kein schlechtes Karma, da er seine Aufgabe
erfüllt hat. Tötet jedoch jemand aus anderen, egoistischen Beweggründen, so
hat dies ein schlechtes Karma zur Folge. Die Theorie des Karmas erklärt unter
anderem auch die gesellschaftliche Ungleichheit.
Yoga
Um aus dem Kreislauf des ewigen Lebens auszubrechen muss man die
Vollkommenheit erlangen.
Dies war in den früheren Zeiten nur den Brahmanen möglich, durch Askese,
die genaue Kenntnis der heiligen Schrift und der strikten Befolgung religiöser
Rituale. Es sollte eine höhere Vollkommenheit erlangt werden.
Eine Methode diese Vollkommenheit zu erlangen, die Mittlerweile von vielen
Hindus praktiziert wird, ist im Sanskrit mit dem Begriff Yoga bezeichnet.
Bereits in einer frühen Schrift heißt es: „Dies ist die Anordnung für die
Erreichung (der Vereinigung mit dem Brahman): Atemkontrolle, Rückzug der
Sinnesorgane, Meditation, Konzentration des Geistes, Geisterkontrolle, in
Trance versinken – dies wird der sechsfache Yoga genannt.“
Dieses sechsfache System heißt Yoga-Darshane. Als sein Begründer gilt
Pata´njali. Beinahe alles was in Indien und bei uns als Yoga bezeichnet wird ist
auf die Grundlehen von ihm zurückzuführen.
Nach seien Lehren besteht ein menschlichen Wesen aus dem Körper und
seinen Funktionen , welche alle dem Materiellen angehören, einschließlich
das Denkvermögen.
Neben diesem Materiellen gehört auch noch ein Perusha, der Anteil des
Individuums zu einem menschlichen Wesen. Der Mensch muss allerdings erst
lernen, dass der Perusha nicht zu seinem selbst gehört, sondern seiner selbst
bildet. Dabei sollen die acht Stufen des Yoga helfen:
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Vorbereitung auf
die eigentlichen
Vorraussetzungen
für die Praxis
Die acht Stufen des Yoga
1. yama (Selbstbeherrschung), bestehend aus Gewaltlosigkeit,
Wahrhaftigkeit, Nicht-Stehlen, Keuschheit, Nicht-Gier
2. niyama (Disziplin), bestehend aus Reinheit, Zufriedenheit, Askese,
Vedenstudium, Hingabe an Gott
3. asana (Sitzhaltung)
4. pranayama (Atembeherrschung)
5. pratyahara (Ausschaltung der Sinneswahrnehmungen und funktionen)
6. dharana (Konzentration)
7. dhyana (Meditation)
8. samadhi (Versenkung)
Nur ganz wenigen ist er vergönnt die 8. Stufe zu erlangen und somit die
ultimative Erlösung zu finden.
Neben dem Yoga werden heute noch viele andere Wege in betracht
gezogen um der Spirale der Wiedergeburt zu entkommen. Wie zum Beispiel:
Gottesverehrungen, besondere Rituale, Freigebigkeit, gute Taten, dies alles
soll die Wagschale des Lebens auf Positiv stellen für das nächste Leben.
Ob und wann man den Kreislauf entrinnen vermag ist sogar für einen Hindu
der höchsten Kaste nicht absehbar.
OM
Wenn man von Yoga redet, denken viele Gleich an das „OM“.
Das OM wird beim Yoga meist vor und nach einer Meditation gesagt, bzw.
beim Meditieren.
Das OM ist die heilige Silbe, in diesen mystischen Buchstaben liegt die Ruhe
der Welt.
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Durch die drei Kurven sind die drei
Bewusstseinstände
(Wachen,
Träumen und Tiefschlaf, dargestellt.
Durch die Kurve mit dem Punkt das
höchste Bewusstsein (Selbst). Da die
Kurven miteinander verbunden sind,
ist
dies
ein
Zeichen
für
Zusammengehörigkeit.
Der Punkt und der Halbkreis zeigen
zudem
die
Unendlichkeit
und
Beherrschen das Ganz.
Das OM hat viele Bedeutungen, man schätzt so an die 3000. Hier sind die
wichtigsten und häufigste Bedeutungen aufgeführt.
\ Wir leben, ruhen und bewegen uns im OM und wir finden das
Gesuchte
\ Symbol von Braham
\ Worte der Kraft
\ Lebe allen Lebens
\ Seele aller Seelen
\ Unendlichkeit, Ewigkeit, Unsterblichkeit
\ Quelle von allem
\ Dreieinigkeit
\ Klänge aller Klänge
\ Höchstes Mantra
\ Gandhi sagt einmal über das OM: „OM, ist eine Lampe auf Deinen
Füßen und ein Licht auf Deinen Weg.“
Eine alte Legende besagt zudem, dass wenn man die Silben des OM richtig
ausspricht, dann gelangt man zur Ewigen Erleuchtung und an die Quelle alles
Wissens.
Die Wiedergeburt( Samsara)
Nach hinduistischer Vorstellung ist der Mensch eine unsterblich Seele (Atman),
die nach dem Tode in einem neuen Lebewesen jeglicher Art, wieder
verkörpert. Die Qualität der Seelenwanderung ist von dem Karma der
Vorexistenzen abhängig. Die Upanishaden lehren: »Wie einer handelt, wie
einer wandelt, ein solcher wird er. Aus guter Handlung entsteht Gutes, aus
schlechter Handlung entsteht Schlechtes«.
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Der Tod ist nicht der Abschluss des Lebens, sondern der Übergang in eine
neue Daseinsform. Erhalten bleibt nur der Atman.
Entstehung der Reinkarnation
Vishnu, das höchste Wesen, begann vor der Schöpfung all dessen, was heute
existiert, mit der Schaffung der Seelen, die zuerst allerhand fantastisch
anmutende Körper mit Leben erfüllten. Während ihrer Verbindung mit diesen
Körpern begingen sie Sünden oder waren tugendhaft. Nach langem
Aufenthalt in diesen vorläufigen Wohnstätten ( Körper) wurden sie
zurückberufen und vor Yamas- den Totenrichter, gezogen, der die toten
richtet. Dieser Gott ließ diejenigen, die ganz tugendhaft gelebt hatten, zum
svarga, dem Paradies, zu. Während er die Seelen, die sich völlig der Sünde
ergeben hatten, in die naraka- die Hölle einsperrte. Seelen, die teils
anständig, teils sündhaft gelebt hatten, wurden zur Erde zurückgeschickt, um
andere Körper zu beleben und entsprechend ihren Sünden bzw. den
Verdiensten Strafen und Lohn zu empfangen.
So ist jede Wiedergeburt, sei sie glücklicher oder unglücklicher Art, das
Resultat von Taten zurückliegender Generationen und entweder die
Belohnung oder die Strafe dafür.
Die Vorstellungen über die Nachwirkungen des Karmas bei der Wiedergeburt
sind sehr konkret. Hindus glauben, dass die Seele nach dem Tod einig
Verunreinigungen und Flecken beibehält, die sie sich aus den
vorangegangenen Leben zugezogen hat. Daher ist notwendig, das eine
lange Folge von Wiedergeburten die Seele ich von all den Verunreinigungen
reinwäscht, die sie in vorherigen Leben beschmutzt haben. Die
Verschmutzungen nehmen natürlich noch weiter zu, wenn man ein weiterhin
lasterhaftes Leben führt.
Die indische Mythologie spricht von verschiedenen, schrecklichen Höllen. Die
Hindus glauben das sie ein Teil des unendlichen Kreislaufs der Wiedergeburt
darstellen. Der Verstorbene muss so lange Qualen und Schmerzen erleiden,
bis sein schlechtes Karma verbraucht ist. Die Schwere er Höllenqualen
entspricht der Schwere der begangenen Vergehen.
Ebenso gibt es Beschreibungen von verschiedenen Himmeln. Dort hält sich
der Verstorbene mit einem guten Karma, einige Zeit mit überirdischen
Freuden auf.
Doch in beiden Fällen ist der Aufenthalt nicht ewig. Nach einiger Zeit kehrt
das Individuum auf die Erde zurück, um wieder und wieder geboren zu
werden – bis zur endgültigen Erlösung, Moksha.
Es gibt viele ausgeklügelte philosophische Erklärungsmodelle doch die Inder
erklären den Grund dafür, dass man sich an sein früheres Leben nicht erinnern
kann ganz plausibel. Ein Kind erinnert sich in den ersten zwei oder drei
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Lebensjahren schon nicht mehr an das, was es am Tag zuvor getan hat. So ist
es auch bei der Wiedergeburt.
Die Erlösung (Moksha)
Moksha bedeutet im Hinduismus (wie auch im Buddhismus) Erlösung oder
Befreiung. Es ist das letzte der vier Lebensziele. Zu diesen gehören Artha
(Wohlstand), Dharma und Kama (Lust, Leidenschaft).
Moksha beinhaltet die Befreiung aus der unendlichen Kette von Geburt, Tod
und Wiedergeburt und stellt das letzte Ziel des menschlichen Lebens dar.
Es gibt auch Vorstellung von Himmel und Hölle, die Hindus glauben aber, dass
der Aufenthalt der Seele dort nur vorübergehend ist und sie wieder zur Erde
zurückgesandt wird.
Das Individuum kehrt wieder in den Kreislauf der Wiedergeburten ein, bis zur
endgültigen Erlösung.
Dieser Kreislauf, Samsara, oder die relative Existenz in der materiellen Welt,
wird dabei meist als negativ bewertet, als eine Art von Gefängnis, Illusion, als
etwas an das man gebunden ist. Moksha bezeichnet die Befreiung aus dieser
Bindung. Der Hinduismus meint damit die Befreiung der Seele und ebenso wie
im Buddhismus eine Befreiung vom Ich-Gedanken.
In beiden Fällen wird der Daseins- Wunsch überwunden. In der hinduistischen
Philosophie, ist es die Erkenntnis die Welt sei eine Illusion, genauso wie das
eigene Ich eine Illusion sei. Im Hinduismus wird von einem Nirvana
gesprochen.
Zur Erlösung gibt es grundsätzlich drei Wege (marga):
\ Karmamarga (der Weg der dharmagemäßen Werke)
\ Jnanamarga ( der Weg des Wissens oder der philosophischen
Wahrheit)
\ Bhaktimarga ( der Weg der Hingabe an Gott, die Gottesliebe)
Bekannteste verehrte Lehrgedicht des Hinduismus, die Bhagavadgita,
entstand vielleicht zwischen 200 v. Chr. und 200 n. Chr.
Es unternimmt den Versuch alle drei Wege miteinander in Einklang zu bringen.
Das ist wahrscheinlich auch der Grund warum sie so beliebt ist.
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Quellenverzeichnis
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www.nietsche.at
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http://www.focus.de/schule/lernen/lernatlas/weltreligionen/hinduism
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http://www.yoga-vidya.de/Bilder/Galerien/Goetterbilder.html
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www.uni-kassel.de/fb4/zeitschriften/beh3w/ausgaben.htm
www.wheel-it.de/portal/article.php?sid=927&tipi=0
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Lexikothek Bertelsmann
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