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KR-Zooführer 2012 BK 17.02.12 10:19 Seite 1 Zooführer KR-Zooführer 2012 BK 17.02.12 10:19 Seite 2 Jaguarjungtier 2 Pinguin KR-Zooführer 2012 BK 17.02.12 10:19 Seite 3 Liebe Besucher und Freunde des Krefelder Zoos, die unvermindert anhaltende Ausrottung einer stetig wachsenden Zahl von Tier- und Pflanzenarten führte in den letzten Jahrzehnten zu einer weltweiten Kooperation der Zoologischen Gärten. Ihr Ziel ist nicht nur die Zucht und Erhaltung bedrohter Tierarten in den Zoos sondern auch deren aktive Beteiligung an Artenschutzprojekten. Neben der Erholung und naturkundlichen Bildung seiner Besucher stellt der „Zoo der Zukunft“ somit den Artenschutz in das Zentrum seiner Aktivitäten. Als meistbesuchte Freizeiteinrichtung Krefelds befindet sich auch der Zoo in diesem Wandel. Im Juli 2005 wurde der ehemals städtische Betrieb in eine gemeinnützige GmbH mit den beiden Gesellschaftern, der Stadt Krefeld und dem Verein der Zoofreunde Krefeld, umgewandelt. Seitdem hat die junge Gesellschaft eine Vielzahl von Projekten zur Modernisierung des Zoos durchgeführt. Dazu gehört der Umbau der Anlagen für Elefanten, Nashörner, Baumkängurus, Ameisenbären und indischen Huftieren, die Sanierung des alten Bauernhauses, des Regenwaldhauses sowie vieler Stallungen, der Umbau des Eingangs mit ZooShop, Kasse und sanitären Anlagen, und schließlich Neubauten wie das Forscherhaus, das Schmetterlingshaus und die Vorhalle des Regenwaldhauses. Weitere Projekte wie die Futtermeisterei sind in Bau und werden wesentlich zur Verbesserung der Haltung und Versorgung unserer Tiere beitragen. Ich wünsche Ihnen einen erholsamen Aufenthalt und hoffe, dass Sie mit Hilfe dieses Zooführers und des Übersichtsplanes auf der letzten Seite unsere wertvollen zoologischen und botanischen Bewohner einfacher finden können und wesentliche Informationen über sie erhalten. Ihr Dr. Wolfgang Dreßen Zoodirektor 3 KR-Zooführer 2012 BK 17.02.12 10:19 Seite 4 Die Geschichte des Krefelder Zoos Der am heutigen Standort im Mai 1938 gegründete städtische „Krefelder Tierpark“ war der Nachfolger des von 1877 bis 1914 privat geführten „Crefelder Tiergartens“ zwischen Tiergarten- und Uerdinger Straße. Aufgrund der zunehmenden Haltung exotischer Arten wurde die 13 ha große Einrichtung im Jahr 1970 in „Krefelder Zoo“ umbenannt. Im Jahr 2005 erfolgte die Umwandlung in eine gGmbH mit der Stadt und dem Verein der Zoofreunde Krefeld als Gesellschafter. Zum Zoo gehört ebenfalls die Außenstation „Hausenhof“ im Krefelder Vorort Linn, die als nichtöffentlicher Quarantäne- und Zuchtbereich genutzt wird. Das Erscheinungsbild des Krefelder Zoos wird wesentlich durch die Parklandschaft geprägt, deren Baumbestand auf die Errichtung des Grotenburg-Schlösschens durch den Seidenbaron de Greiff Mitte des 19. Jahrhunderts zurückgeht. An ihr orientiert sich auch heute noch die Gestaltung der Gehege, Stallungen und Wege. Die derzeitigen fünf Schwerpunkte in der Tierhaltung entwickelten sich in den 60er und 70er Jahren des letzten Jahrhunderts: Tiere aus dem tropischen Süd- und Mittelamerika, Tiere aus der afrikanischen Savanne, Menschenaffen, Großkatzen sowie Tropen- und Wasservögel. Historische Aufnahme des GrotenburgSchlösschens 4 KR-Zooführer 2012 BK 17.02.12 10:19 Seite 5 Der moderne Zoo Die weltweit über 1.000 Zoologischen Gärten haben sich zu einem intensiv kooperierenden Netzwerk verbunden. Der Krefelder Zoo ist Mitglied im Verband Deutscher Zoodirektoren (VDZ), im Europäischen Verband der Zoos und Aquarien (EAZA) und im Weltverband der Zoos und Aquarien (WAZA). Verband Deutscher Zoodirektoren e.V. World Association of Zoos and Aquariums Das Ziel des Netzwerkes ist der Aufbau geschützter Zoo-Populationen bedrohter Arten im Rahmen von Zuchtprogrammen. Darüber hinaus beteiligen sich die Zoos zunehmend auch an den Schutzmaßnahmen im Freiland. Dabei können die Zootiere bei Wiederansiedelungsprojekten den Kern für die Neubildung von Populationen im natürlichen Lebensraum der Art bilden. Der Krefelder Zoo beteiligt sich mittlerweile an über 45 internationalen Zuchtbüchern und führt das Europäische Zuchtbuch für Tamanduas und das Europäische Erhaltungszuchtprogramm für Baumkängurus. Vogeltropenhaus 5 KR-Zooführer 2012 BK 17.02.12 10:19 Seite 6 Die Tropenhäuser im Krefelder Zoo Studien in freier Wildbahn und Fortschritte der Tiermedizin erlaubten es in den letzten Jahrzehnten mehr und mehr, statt gekachelter Tierunterkünfte naturnahe Gehege zu gestalten. So war es möglich, die Bedürfnisse und Ansprüche der einzelnen Tierarten oder ganzer Tier- und Pflanzengemeinschaften zu erfüllen. Im Krefelder Zoo lässt sich diese Entwicklung neben großflächigen Freigehegen - besonders am Beispiel der vier Tropenhäuser erkennen, die vor allem Dank privater Initiative geplant und realisiert werden konnten: - Affentropenhaus (Walter Gehlen Stiftung, 1975) - Vogeltropenhalle (Zoofreunde Krefeld u. Stadt Krefeld, 1989) - Südamerika Regenwaldhaus (Walter Gehlen Stiftung, 1998) - SchmetterlingsDschungel (Zoofreunde Krefeld, 2010) Der Bau des Affentropenhauses bot sowohl für Menschen als auch für Affen aufsehenerregende Neuerungen. Für die Menschenaffen entfalten die Pflanzen ihre wohltuende Wirkung besonders auf die Atemwege und das Haarkleid. Für die ursprünglichen Waldbewohner bedeutet es darüber hinaus Abwechslung und Bereicherung, in ihrer Nähe Vögel und Flughunde beobachten zu können und gelegentlich etwas vom frischen Grün der Pflanzen zu bekommen. Jetzt sollen den Menschenaffen bald zusätzlich Außenanlagen zur Verfügung stehen. Die Fertigstellung des „Gorillagartens“ ist für das Frühjahr 2012 geplant. 6 KR-Zooführer 2012 BK 17.02.12 10:19 Seite 7 Bei der Gestaltung der Vogeltropenhalle versuchten wir, Pflanzen und Vögel ihrer geografischen Herkunft entsprechend in kleinen Biotopausschnitten zu zeigen. Besonders naheliegend ist es, Vögel inmitten lebender Bäume und Sträucher zu halten, denn Baumwipfel und Geäst bilden ihren natürlichen Lebensraum. Zweige sind die idealen Sitz- und Ruheplätze und bieten Nestunterlagen und Nistmaterial. Im Regenwaldhaus gelang es, einen weiteren Schritt zu gehen: Pflanzen in großer Vielfalt mit über 400 Arten bieten den meist kleineren Tieren die direkte Lebensgrundlage. Pilzzüchtende Blattschneiderameisen führen vor Augen, welche Rolle sie im ökologischen Gleichgewicht spielen. Vögel sowie Blumenfledermäuse, die „Kolibris der Nacht“, sammeln Nektar und Blütenpollen aus Blüten der verschiedensten Formen, die sich in wechselseitiger Anpassung zwischen Pflanze und Tier im Laufe von Jahrmillionen entwickelt haben. Im SchmetterlingsDschungel zeigen wir in Raupenund Schlupfkästen den gesamten Lebenszyklus der Schmetterlinge. Bis zu 200 Falter aus über 60 Arten umschwirren den Besucher und wecken Begeisterung für diese faszinierenden Insekten. Blattschneiderameisen 7 KR-Zooführer 2012 BK 17.02.12 10:19 Seite 8 1 - Ursprünglich lebten Guanakos in fast allen südamerikanischen Trockengebieten, sowohl im Hochland Boliviens und Perus als auch in den Steppen Patagoniens. Aus ihnen züchteten die Ureinwohner Lama und Alpaka als Haustiere. Diese dienten den Menschen als Lastenträger und Woll-Lieferanten. Die Guanakos werden zusammen mit zwei Arten gehalten, die gerne in Wassernähe leben. Die Flachlandtapire sind südamerikanische Waldbewohner und ausgezeichnete Schwimmer. Auffällig ist ihr starker Nackenkamm sowie die verlängerte, rüsselartige Oberlippe, die als bewegliches Greif- und Tastwerkzeug dient. Auch Wasserschweine oder Capybaras lieben die Nähe von Sümpfen, Flüssen und Seen. Sie sind die größten Nagetiere, kommen in großen Verbänden in den tropischen Savannen Südamerikas vor und können hervorragend schwimmen und tauchen. Die zu den Straußenvögeln gehörenden Nandus runden die südamerikanische Lebensgemeinschaft ab. Flachlandtapir 2 - Seit 5000 Jahren dient das zweihöckrige Kamel (Trampeltier) dem Menschen in China als Nutztier. Berühmt ist seine Durstfähigkeit, die es ihm ermöglicht, in großer Hitze ohne Wasser durch die Wüste zu wandern. Seine Körpertemperatur steigt dabei von 36° auf 40° an, es schwitzt also weniger und verbraucht so weniger Wasser zur Kühlung seines Körpers. Zudem kann das Kamel bis zu 25 % seines Körpergewichtes (beim Menschen sind es 5 %) ohne Lebensgefahr durch Wasserverlust verlieren. 8 KR-Zooführer 2012 BK 17.02.12 10:19 Seite 9 Mantelpavian Das Wildkamel, die Ursprungsform des Kamels, findet man heute nur noch in kleinen Herden in der Wüste Gobi. 3 - Das Shetland-Pony wurde als Kleinpferd gezüchtet. Seine Widerristhöhe liegt bei max. 96 cm. Es ist in besonderer Weise den kargen Verhältnissen der Atlantikinseln angepasst, wo es heute noch dem Menschen bei der Arbeit hilft. Auf den Mittelmeerinseln erfüllt der Zwergesel eine ähnliche Rolle als Lastenträger. 4 - Unsere Kamerun-Zwergziegen stammen aus West- und Zentralafrika. Ebenso wie die vom Guanako abstammenden Alpakas aus Südamerika stellen sie alte Haustierzüchtungen dar. 5 - Mantelpaviane, deren Heimat die Gebirgszüge Abessiniens und Südarabiens sind, leben in kleinen Horden von 8 - 15 Tieren. Sie werden angeführt und verteidigt von dem mit einer silbergrauen Mähne geschmückten Männchen. Abends treffen mehrere Haremsgruppen zu Schlafgemeinschaften mit z.T. einigen Hundert Einzeltieren zusammen. 9 KR-Zooführer 2012 BK 17.02.12 10:19 Seite 10 6 - Das Weißschwanz-Stachelschwein liebt die Dämmerung und verschläft somit den größten Teil des Tages. Es lebt in den Savannen und Buschsteppen Südosteuropas und Vorderasiens. 7 - Der Humboldt-Pinguin bewohnt die Küsten Perus nahe am Äquator. Sein Lebensraum sind die fischreichen Gewässer des kühlen HumboldtStroms. Die Eier werden in Erdhöhlen erbrütet. Männchen beteiligen sich an der Brut und Aufzucht der Jungen genauso wie die Weibchen. Humboldt-Pinguin Kalifornische Seelöwen werden zu den Ohrenrobben gezählt, denn sie zeigen im Gegensatz zu Hundsrobben noch äußerlich sichtbare Ohren. An Land bewegen sie sich auf allen vier Füße gestützt fort. 10 Kalif. Seelöwenbulle KR-Zooführer 2012 BK 17.02.12 10:19 Seite 11 8a - Das Südamerika-Regenwaldhaus beherbergt Vertreter der Tropenwelt Süd- und Mittelamerikas. Hierzu zählen Glattstirnkaimane, Anakondas, fünf Schildkrötenarten, Stirnlappenbasilisken, Weißgesicht-Sakis, Tamanduas, ZweifingerFaultiere und Blumenfledermäuse. Blattschneiderameisen vertreten die Insekten, deren Völker in den Tropen viele Millionen Individuen umfassen können. Eine Vielzahl südamerikanischer Tropengewächse (über 400 Arten) bildet einen nahezu natürlichen Lebensraum für die Tiere dieses Hauses. Zweifinger-Faultier 11 KR-Zooführer 2012 BK 17.02.12 10:19 Seite 12 Saki Terekay-Schildkröte 12 KR-Zooführer 2012 BK 17.02.12 10:19 Seite 13 Stirnlappenbasilisk Blumenfledermaus 13 KR-Zooführer 2012 BK 17.02.12 10:19 Seite 14 8b - Im Sommer 2010 wurde mit dem SchmetterlingsDschungel das vierte Tropenhaus des Zoos eröffnet. Möglich wurde der Bau durch eine Spende der Zoofreunde Krefeld. Die 145 m² große und neun Meter hohe Halle ähnelt in Form und Gestaltung dem benachbarten Regenwaldhaus, mit welchem sie durch die ebenfalls neu erbaute Vorhalle verbunden ist. In dieser hat der Besucher die Möglichkeit sich zunächst anhand einer Ausstellung tiefer mit der faszinierenden Welt des Regenwaldes auseinanderzusetzen. Hier befinden sich Sitzplätze, sowie Stellplätze für Kinderwagen und eine Garderobe. Auf dem Rundgang durchs Schmetterlingshaus kann man je nach Saison bis zu 60 verschiedene Falterarten aus den Tropen Südamerikas, Asiens und Afrikas erleben - weltweit kommen circa 170.000 Arten vor! Raupen- und Schlupfkästen ermöglichen dem Besucher, den gesamten Lebenszyklus der Schmetterlinge vom Ei über die Raupe und Puppe bis hin zum flugfähigen Falter zu verfolgen. Beim Rundgang lohnt auch ein Blick auf die tropische Bepflanzung. Da im Haus spezielle Futterpflanzen eingesetzt wurden, auf denen die frei fliegenden Falter direkt ihre Eier ablegen, sitzen auf angeknabberten Blättern oft bizarre Raupen. 14 KR-Zooführer 2012 BK 17.02.12 10:19 Seite 15 Neben den Pflanzen mit ihren nektarhaltigen Blüten bieten wir als weitere Nahrungsquelle für die Schmetterlinge auch eine Futtermischung aus Honigwasser, Nektar und Pollen an speziellen Futtertischen an. Zum größeren Teil werden die Puppen direkt in den Herkunftsländern wie Costa Rica oder Malaysia bei professionellen Schmetterlingshändlern bestellt. Diese bekommen die Puppen von lokalen Züchtern, welche in einer familieneigenen Regenwaldparzelle die Schmetterlinge in nachhaltiger Zucht nutzen. Der andere Teil der Puppen stammt aus unserer eigenen Nachzucht in Zuchträumen hinter den Kulissen des Regenwaldhauses. Da tropische Schmetterlinge ein hohes Lichtbedürfnis haben, fliegen sie hier im Zoo nur von Ostern bis Ende Oktober. Das Schmetterlingshaus mit seinen blühenden Pflanzen ist aber auch ohne Falter im Winter für die Besucher geöffnet. 15 KR-Zooführer 2012 BK 17.02.12 10:19 Seite 16 9 - In ihrer südamerikanischen Heimat waren die Hyazintharas in früheren Zeiten wegen ihres bunten Gefieders begehrte Jagdobjekte. Heutzutage droht ihnen größere Gefahr durch den illegalen Handel für den Heimtiermarkt. Hyazinthara 10 - Großtierhaus Die in Ost- und Südafrika beheimateten Spitzmaul-Nashörner sind in den letzten drei Jahrzehnten von etwa 70.000 auf derzeit 2.500 Tiere dezimiert worden. Ursache für diese brutale Ausrottung ist das Horn, das sowohl in der traditionellen Chinesischen Medizin verwandt, als auch zu Griffen von Krummdolchen verarbeitet wird, die als männliche Statussymbole vieler Stämme im arabischen Jemen gelten. Im Rahmen des Internationalen Zuchtprogramms leben derzeit etwa 270 Individuen in den Zoologischen Gärten weltweit. 16 KR-Zooführer 2012 BK 17.02.12 10:20 Seite 17 Junges Spitzmaul-Nashorn Trotz intensiver Zuchtbemühungen sind Geburten in Zoologischen Gärten immer noch selten. Nach einem Partnertausch im Jahre 2004 paarte sich unser Weibchen „Nane“ mit dem neuen Bullen „Usoni“ erfolgreich. Dies führte im Februar 2006 zur ersten erfolgreichen Geburt eines SpitzmaulNashorns in einem nordrhein-westfälischen Zoo. Im Gegensatz zum Breitmaul-Nashorn, das geselliger ist und als Grasfresser in den afrikanischen Savannen lebt, ist das Spitzmaul-Nashorn eher einzelgängerisch. Daher werden die erwachsenen Tiere im Zoo außerhalb der Paarungszeit getrennt gehalten. Seine Oberlippe ist ein spitz zulaufendes Greiforgan, mit dem es gezielt kleinste Zweige und Blätter fressen kann. Spitzmaul-Nashorn 17 KR-Zooführer 2012 BK 17.02.12 10:20 Seite 18 10 - In einem kleinen Verbreitungsgebiet Westafrikas lebt das Zwergflusspferd. Seine Bestände sind meist auf Schutzgebiete beschränkt. Da die Zucht in Zoos recht gut gelingt, wurden bereits Auswilderungen von Zoo-Nachzuchten in Erwägung gezogen. 10 - Der Asiatische Elefant wird in seiner Heimat auch heute noch zur Arbeit herangezogen. Die Wildbestände sind so stark bejagt worden, dass der gesamte Weltbestand in Südostasien auf weniger als 30.000 Tiere geschätzt wird. Die Zucht ist mittlerweile einer Reihe von Zoologischen Gärten gelungen und setzt großzügige Anlagen mit intensiver Pflege voraus. Sie bedeutet auch die überwiegend separate Haltung eines Bullen, was in Krefeld bisher aus Platzgründen nicht möglich war. Unsere Kühe „Rhena“ und „Mumptas“ leben seit über 40 Jahren in Krefeld. 2010 wurde die Haltung von direktem Kontakt in geschützten Kontakt umgestellt. Sandhaufen und Holzberge dienen der Beschäftigung. Hauptaktivitätsphase der Elefanten ist die Nacht. Daher können sich die Kühe in den Sommermonaten auch nachts frei zwischen den Innenräumen und der Außenanlage bewegen. Asiatischer Elefant 18 KR-Zooführer 2012 BK 17.02.12 10:20 Seite 19 Blauducker 11 - Zu den kleinsten Formen aus der Familie der Hornträger gehören die Blauducker. Sie leben paarweise in den tropischen Busch- und Waldgebieten Afrikas südlich des Äquators. Koritrappen sind die größten flugfähigen Vögel und stammen aus den Savannengebieten Afrikas. Koritrappe 19 KR-Zooführer 2012 BK 17.02.12 10:20 Seite 20 12 - Die „Afrikawiese“ stellt mit ca. 1.5 ha einen Ausschnitt einer Savannenlandschaft dar, auf der insbesondere Tierarten aus dem südlichen Afrika gezeigt werden. Hierzu gehört der BlauhalsStrauß, die aus Südafrika stammende Unterart des Straußes. Unsere Strauße ziehen regelmäßig Nachwuchs auf. Junger Blauhals-Strauß Während der Brutzeit legen mehrere Hennen ihre Eier in eine gemeinsame Nestmulde. Auffällig ist besonders der „Balztanz“ des Straußenhahnes, der auch im Zoo gut zu beobachten ist. Während er sich das Bebrüten des Geleges mit den Hennen teilt, ist der Hahn nach dem Schlupf der Küken mehr oder weniger allein für ihre Aufzucht, ihr Führen und Bewachen verantwortlich. Besonders überraschend ist ihr schnelles Wachstum von täglich etwa 1 cm, das einhergeht mit einer kontinuierlichen Futteraufnahme während ihrer Aktivitätszeiten. 20 KR-Zooführer 2012 BK 17.02.12 10:20 Seite 21 Säbelantilope Zwei Antilopenarten werden derzeit auf der Afrikawiese gehalten. Die zu den Pferdeböcken zählende Säbelantilope war in den Wüsten und Halbwüsten der nordafrikanischen Sahara heimisch. Die langen, säbelartigen Hörner, die beide Geschlechter tragen, waren Grund ihrer massiven Bejagung, so dass ihr natürlicher Bestand als mittlerweile ausgerottet gilt. Im Rahmen eines Zuchtprogramms konnten allerdings wieder Nachwuchstiere aus Zoos in geschützten Gebieten Tunesiens und Marokkos angesiedelt werden. Beide Geschlechter des Ellipsen-Wasserbocks kennzeichnet ein weißes Band auf dem Hinterteil. Während die Männchen kräftige, schwach gebogene Hörner tragen, sind die Weibchen hornlos. Diese Unterart des Wasserbocks ist in geschützten Gebieten des südlichen Afrikas noch häufig vertreten. Wie der Name sagt, halten sich Wasserböcke bevorzugt in der Nähe von Flüssen und Seen auf. Sie gehen dabei auch gerne ins Wasser und zeichnen sich als gute Schwimmer aus. In Anpassung daran sondern zahlreiche Schweißdrüsen ein fettiges Sekret in ihr strähniges Fellkleid ab. 21 KR-Zooführer 2012 BK 17.02.12 10:20 Seite 22 13 - In den südlich der Tundren liegenden Nadelwäldern lebt der zu den größten Käuzen zählende, tagaktive wie auch nachtaktive Bartkauz. Besonders hübsch ist seine Gesichtsmaske aus konzentrischen schwarz-weißen Kreisen. Als Nistplätze bevorzugt er im Freiland oft verlassene Horste anderer Greifvögel. 14 - Der Uhu ist die größte Eulenart mit einem Verbreitungsgebiet, das sich von Nordafrika über Europa und Asien bis zur Pazifikküste erstreckt. Der noch vor zwei Jahrzehnten in weiten Gebieten Mitteleuropas ausgerottete Uhu erlebt derzeit durch erfolgreiche Wiedereinbürgerungen eine Renaissance in den deutschen Mittelgebirgen. Auch aus der Nachzucht des Krefelder Zoos wurden etwa ein Dutzend Jungtiere im Laufe der 90er Jahre in den Wäldern der Eifel ausgewildert. Uhu 22 KR-Zooführer 2012 BK 17.02.12 10:20 Seite 23 15 - Hirschziegen-Antilopen, Streifengänse und Weißnackenkraniche leben gemeinsam auf der Indienanlage. Böcke der Hirschziegen-Antilopen zeichnen sich durch ihr vielfach gedrehtes Gehörn aus. Sind die Böcke geschlechtsreif wird ihr Fell schwarz. Streifengänse fliegen bis zu 9.000 m hoch und können während des Zuges zwischen Brut- und Überwinterungsgebiet sogar den Himalaja überwinden. Die winterfeste Kranichart stammt aus den Steppen der nordöstlichen Mongolei und des Amurgebiets. Seit 1986 wurden im Krefelder Zoo zahlreiche Junge natürlich erbrütet und aufgezogen. Hirschziegen-Antilopen 16 - Unsere ältesten Zootiere sind zwei Vertreter der seltenen Seychellen-Riesenschildkröten. Diese größte Landschildkrötenart stammt von den gleichnamigen Inseln im Indischen Ozean. Der Mensch rottete in den vergangenen Jahrhunderten zahlreiche auf anderen tropischen Inseln vorkommende Riesenschildkrötenarten aus. Im Sommer teilen sich unsere Schildkröten die Außenanlage mit den Rosa-Pelikanen und Kormoranen. Im Jahr 2004 brüteten nach über 30-jähriger Haltung im Krefelder Zoo erstmalig die Rosa-Pelikane: zwei Paare zogen je ein Jungtier groß. Auf der Insel im Pelikanteich leben in den Sommermonaten die Goldenen Löwenäffchen. 17 - Am äußeren Ende des Parks entsteht ein neues Haus mit Außenanlage für die Flachlandgorillas. Der Bau wird durch die Zoofreunde Krefeld finanziert. 23 KR-Zooführer 2012 BK 17.02.12 10:20 Seite 24 18 - Im 2.000 m2 großen Affentropenhaus, umgeben von üppiger Vegetation, freifliegenden Vögeln und Flughunden, leben in offenen Freianlagen die drei Menschenaffenarten Flachland-Gorilla, Orang-Utan und Schimpanse. Schimpansenanlage Hier kann man das Leben der einzelnen Affenfamilien weitgehend ungestört beobachten. Von Beginn an war es das erklärte Ziel des Zoos, Erkenntnisse aus Freilandstudien über das Sozialverhalten der verschiedenen Affenarten bei deren Haltung zu berücksichtigen. Männlicher Orang-Utan 24 KR-Zooführer 2012 BK 17.02.12 10:20 Seite 25 Schimpanse bei der Tierbeschäftigung So entstanden sozial intakte Gruppen, in denen die Jungen von ihren Muttertieren richtig betreut und großgezogen werden. Seit 2006 wird die Tierbeschäftigung (Enrichment) in diesem Haus intensiv betrieben. Als Vertreter der südamerikanischen Krallenaffen leben hier eine Gruppe Silberäffchen sowie Zwergseidenäffchen, die weltweit als die kleinste Affenart gilt. Im Frühjahr 2012 wird das Affentropenhaus um eine Außenanlage für die Gorillas erweitert. Außenanlagen für OrangUtans und Schimpansen sollen folgen. Flachland-Gorilla 25 KR-Zooführer 2012 BK 17.02.12 10:20 Seite 26 19 - Das Graue Riesenkänguru, ein charakteristischer Bewohner der australischen Wald- und Buschsteppe, zeichnet sich durch besonders kräftige Hinterbeine aus, die ihm Sprünge von fast 10 Meter Weite ermöglichen. Sie leben zusammen mit einer kleinen Känguruart, dem Parma-Wallaby. Diese Art galt als ausgestorben und wurde erst vor etwa 40 Jahren in einem kleinen Verbreitungsgebiet in Ostaustralien wiederentdeckt. 20 - Chinesische Muntjaks zählen zu den kleinsten Hirscharten der Welt. Typisch sind die beiden hauerartigen Eckzähne im Oberkiefer, sowie die einfach verzweigten kurzen Geweihstangen männlicher Tiere, die auf hohen Rosenstöcken sitzen. Bei Erregung geben Muntjaks kurze, laute Töne von sich und werden daher auch Bellhirsche genannt. 21 - Berg-Anoas kommen nur auf der indonesischen Insel Sulawesi vor und sind durch Verlust des Lebensraumes und Bejagung vom Aussterben bedroht. Außerhalb Indonesiens leben nur im Zoo Krefeld zwei männliche Tiere. Die Zukunft der kleinen Rinderart ist ungewiss. 26 KR-Zooführer 2012 BK 17.02.12 10:20 Seite 27 Pinselohrschwein 22 - Die aus dem westlichen Afrika stammenden Pinselohrschweine zählen zu den farbenprächtigsten Säugetieren. Sie leben im Familienverband und sind wärmebedürftige Pfleglinge, die hohe Ansprüche an das Futter stellen. Riesenkänguru 27 KR-Zooführer 2012 BK 17.02.12 10:20 Seite 28 23 - Ein Kleinod unseres Zoos ist die Vogeltropenhalle. In fünf Großvolieren wird je ein Ausschnitt eines Lebensraumes aus verschiedenen Kontinenten mit den dort lebenden Vögeln und Pflanzen gezeigt Scharlachspint Besonders in Zookreisen ist die Zucht der Scharlachspinte bekannt. Diese BienenfresserArt aus den Savannen Afrikas brütet in einer künstlichen Uferböschung aus einer Lehm-LößMischung, in die die Vögel lange Röhren graben. An ihrem Ende befindet sich die Bruthöhle, die die Jungen im Alter von ca. 30 Tagen flügge verlassen. Im Krefelder Zoo wurden bisher über 90 Jungvögel aufgezogen und weltweit an verschiedene Zoos abgegeben. Afrikanische Zwerggans 28 KR-Zooführer 2012 BK 17.02.12 10:20 Seite 29 Die Scharlachspinte leben zusammen mit Krokodilwächtern und Afrikanischen Zwerggänsen in einer Voliere, die eine Afrikanische Flusslandschaft zeigt. Während die Krokodilwächter ihre Eier in heißen Sand legen und teilweise mit Hilfe der Bodenwärme ausbrüten, legen die Zwerggänse ihre Eier in Höhlen, in denen das Weibchen brütet. Im Krefelder Zoo gelang bei beiden Arten die natürliche Nachzucht. Im Falle der Krokodilwächter war es die Welt-Erstzucht, im Falle der Zwerggänse die deutsche Erstzucht in einem Zoo. Prachtfruchttaube Indischer Riesenflughund Ebenfalls auffällig sind die kugelförmigen Nester des Textor-Webervogels in der afrikanischen Savannenlandschaft. Webervögel leben in großen Kolonien und flechten ihre Behausungen kunstvoll aus verschiedenen Pflanzenfasern. Eine Reihe von besonders auffällig gefärbten Arten lebt in der Südost-Asien-Voliere. So sind dort Prachtfruchttauben, Straußwachteln, Dajaldrosseln, und Grünflügeltauben zu sehen. 29 KR-Zooführer 2012 BK 17.02.12 10:20 Seite 30 In der Madagaskar-Voliere erwartet den Besucher ein Ausschnitt aus der biologischen Schatzkammer der Insel im indischen Ozean. Madagaskar ist mit 587.000 km2 die fünftgrößte Insel der Welt. Sie entstand vor 120 Millionen Jahren durch Abspaltung vom Afrikanischen Festland. Die tropische Lage und geographische Vielfalt mit Gebirgen und ebenen Landstrichen schaffen unterschiedlichste Klima-Bedingungen. So entwickelten sich Lebensräume von GrasSavannen über Trockenwälder bis zu tropischen Regenwäldern. Isoliert vom afrikanischen Festland konnte hier die Evolution in eine ganz andere Richtung verlaufen. Es entwickelte sich eine unglaubliche Fülle nirgendwo sonst existierender (endemischer) Lebewesen. So kommen von den 201 madagassischen Brutvogelarten 105 nur hier vor. Vertreter der madagassischen Tierwelt hier im Zoo sind die Mähnenibisse und die Seidenkuckucke. Starkes Bevölkerungswachstum und menschlicher Flächenbedarf haben von Madagaskars einzigartiger Natur lediglich kleine Reste übrig gelassen. Ganze Landstriche sind heute ausgelaugter roter Boden, der weder Mensch noch Natur eine Lebensgrundlage bietet. Und die Zerstörung geht rasant weiter. Madagaskar zählt zu den ärmsten Ländern der Welt. Mähnenibis 30 KR-Zooführer 2012 BK 17.02.12 10:20 Seite 31 Katzenvogel Nur mit internationaler Hilfe kann die biologische Vielfalt bewahrt werden. Der Zoo Krefeld beteiligt sich an einer Kampagne des Europäischen Zooverband EAZA, mit der Natur- und Artenschutzprojekte vor Ort unterstützt werden (www.eaza.net). Mausvogel Einziger Vertreter der Säugetiere ist der Indische Riesenflughund in der Südost-Asien-Voliere. Seine Nahrung sind hauptsächlich Früchte, deren Fruchtfleisch und Saft er verzehrt. In der Halle trifft der Besucher auch auf einige freifliegende Vögel wie Weißohr-Katzenvogel, Rotstirn-Blatthühnchen und Braunflügel-Mausvogel. 31 KR-Zooführer 2012 BK 17.02.12 10:20 Seite 32 Nilgau-Antilope Moschusochse 32 KR-Zooführer 2012 BK 17.02.12 10:20 Seite 33 24 - In der Axisanlage lebt eine Gruppe der auffällig gezeichneten Axishirsche, auch Chital genannt. Beide Geschlechter dieser aus Indien und Sri Lanka stammenden und dort häufig anzutreffenden Hirschart sind zeitlebens gefleckt. Die Art kommt in den Monsunwäldern, aber auch in offenen Graslandschaften vor, wo sich große Verbände von mehreren hundert Tieren bilden können. Mit ihnen zusammen bewohnen die Nilgau-Antilopen die Anlage. Eine Besonderheit bei ihnen ist der häufig auftretende Zwillingsnachwuchs. Dallschaf 25 - Ein besonders dicht ausgebildetes Winterhaarkleid schützt den Moschusochsen vor der eisigen arktischen Kälte in seiner Heimat Grönland. Seine großen Pupillen und die besonders lichtempfindliche Netzhaut des Auges ermöglichen es ihm, während der winterlichen Dunkelheit des Nordens das wenige Licht zu nutzen, um der Nahrungssuche nachgehen zu können. Als Schutz und Tarnfärbung ist das weiße Gefieder der in den polaren Tundren lebenden und am Boden brütenden Schnee-Eulen zu deuten. Der Bekanntheitsgrad dieser Eule nahm besonders durch Harry Potters Schnee-Eule „Hedwig“ zu. 26 - Die Dallschafe leben in den Schneefeldern nordamerikanischer Gebirgszüge. Der zur Paarungszeit im Herbst die Herde anführende Bock zeichnet sich durch ein besonders starkes Gehörn aus. 33 KR-Zooführer 2012 BK 17.02.12 10:20 Seite 34 27 - Zebras kommen in ganz Afrika südlich der Sahara vor. Die Streifenzeichnung variiert nicht nur von Unterart zu Unterart, sondern auch von Tier zu Tier. In Krefeld halten wir das südwestafrikanische Steppen-Zebra, das sich durch schwache Beinstreifung sowie bräunliche Zwischenstreifen im Weiß des Fells an der Flanke auszeichnet. 28 - Die seltenen Goodfellow-Baumkängurus bewohnen Bergwälder Neuguineas. Als Anpassung an das Baumleben sind die Hinterbeine kürzer und die Arme kräftiger und länger als bei bodenlebenden Kängurus. Der Krefelder Zoo ist derzeit der erfolgreichste Zoo Europas in der Zucht dieser Känguruart. Das ehemals für Luchse angelegte Gehege wurde zu einer zweiten Außenanlage für Baumkängurus umgebaut. Baumkänguru 34 KR-Zooführer 2012 BK 17.02.12 10:20 Seite 35 29 - Die welterste Zucht von Geparden gelang 1960 hier im Krefelder Zoo. Nach einer Unterbrechung von fast 30 Jahren konnte der Zuchterfolg ab 1989 mehrfach wiederholt werden. Geparde sind die schnellsten Säugetiere und erreichen eine Geschwindigkeit von 110 km/h. Gepard 30 - Der Große Kudu lebt in kleinen Gruppen in der Buschsavanne Afrikas und ernährt sich hauptsächlich von Blättern und frischen Zweigen. Er teilt sein Gehege mit Hornraben, überwiegend bodenlebenden Nashornvögeln aus den Savannen des südlichen Afrikas. 35 KR-Zooführer 2012 BK 17.02.12 10:20 Seite 36 31 - Das Großkatzengehege konnte mit finanzieller Unterstützung der Stadt Krefeld, einer Erbschaft an die Zoofreunde sowie zahlreichen Spenden aus der Aktion „Mäuse für Katzen“ errichtet werden. Die beiden Außenanlagen wurden in den Jahren 2004 und 2005 fertig gestellt. Während für den Jaguar eine das gesamte Außengehege überspannende Stahlnetzkonstruktion gewählt wurde, ist die Außenanlage der Tiger in klassischer Art mit einem vier Meter hohen Gitterzaun umgeben. Durch große Panzerglasscheiben sind beide Arten gut zu beobachten. Die Anlagen sind abwechslungsreich gestaltet und verfügen über einen Bachlauf mit Becken und Bademöglichkeiten, natürliche Bepflanzung, verschiedene Untergründe wie Sand, Kies, Fels und Gras, beheizte Felshöhlen und Unterschlüpfe sowie Kletter- und Kratzbäume. Der Jaguar ist die größte Katzenart Amerikas und lebt sowohl im Trocken- wie auch im Regenwald. Die Fellfarbe reicht vom kennzeichnenden Rosettenmuster auf Gelbbraun bis hin zur Schwarzfärbung. Die kleinste überlebende Tiger-Unterart, der Sumatra-Tiger, hat eine besonders kräftige Färbung und Zeichnung. In seiner Heimat ist er stark gefährdet, da sein Lebensraum immer mehr durch die zunehmende Kultivierung eingeengt wird. Jaguar 36 KR-Zooführer 2012 BK 17.02.12 10:20 Seite 37 Junge Sumatra-Tiger 32- Nyala-Antilopen gehören zu den Waldböcken. Männchen und Weibchen unterscheiden sich stark: nur das Männchen trägt ein Gehörn und eine Rückenmähne, die es bei Erregung aufstellen kann. Nyala 33 - Die Stelzvogelwiese mit Teich beherbergt viele Arten von Enten und Gänsen. Dort brüten regelmäßig auf einer Insel Flamingos sowie Weißstörche. 34 - Der seltene Schneeleopard ist ein Bewohner der zentralasiatischen Hochgebirge. Da diese Art kurz vor der Ausrottung steht, bemüht sich der Krefelder Zoo seit über 40 Jahren um ihre Haltung und Zucht. Bereits in der vierten Generation wurden von 1964 bis heute über 50 Jungtiere im Rahmen des Europäischen Erhaltungszucht-Programmes aufgezogen und an viele Zoologische Gärten weitergegeben. 37 KR-Zooführer 2012 BK 38 17.02.12 10:20 Seite 38 Junge Schneeleoparden KR-Zooführer 2012 BK 17.02.12 10:20 Seite 39 39 KR-Zooführer 2012 BK 17.02.12 10:20 Seite 40 Inka-Seeschwalbe 40 Stelzenläufer KR-Zooführer 2012 BK 17.02.12 10:20 Seite 41 35 - In der geräumigen Küstenvogel-Voliere werden Inka-Seeschwalben, Amerikanische Stelzenläufer und einige Entenarten aus Südamerika gehalten. 36 - Im gegenüberliegenden Gehege leben Kleine Pandas. Neben Bambusspitzen fressen sie auch Obst und kleine Wirbeltiere. 37 - Zu den lautesten und gesangsfreudigsten Affen gehören die Siamangs. Sie leben in kleinen Familien und stammen aus den Wäldern Südostasiens. Hier lebt ein sehr altes Paar, das an die inzwischen stark veraltete Anlage gewöhnt ist. 38 - Löffelhunde leben in Ost- und Südafrika. Die zu den Hundeartigen gehörenden Tiere besitzen ein Gebiss mit ungewöhnlich vielen (46 -50) Zähnen. So sind sie optimal ausgestattet für ihre hauptsächlich aus Insekten bestehende Nahrung; 90 % der gefressenen Insekten sind bestimmte Termitenarten. Kleiner Panda 41 KR-Zooführer 2012 BK 17.02.12 10:20 Seite 42 39 - Der zu den Trugratten zählende Degu ist ein tagaktiver und gruppenlebender Nager aus Zentralchile. In Graslandschaften in Familiengruppen lebend, legen sie verzweigte unterirdische Baue mit zahlreichen Gängen an. Mit der schlanken, lang gestreckten Körperform und dem kleinen Kopf ähnelt der Jaguarundi einem Marder und wird daher auch Wieselkatze genannt. Das große Verbreitungsgebiet dieser amerikanischen Kleinkatze reicht von den südlichen USA über Mittel- bis ins südliche Südamerika. Diese Wildkatze ist bekannt für unterschiedliche Fellfärbungen. Auch im Krefelder Zoo, der diese Art seit 1965 hält und seit 1974 erfolgreich züchtet, treten diese Farbvarianten von schwarz-braun über grau-braun bis fuchsrot auf. Im Zoo zeigt die Art zudem ein ausgeprägtes Sozialverhalten. Sie kann daher über einen begrenzten Zeitraum in einem Familienverband gehalten werden, der aus dem Zuchtpaar und den Jungtieren aufeinander folgender Generationen besteht. Jaguarundi 42 KR-Zooführer 2012 BK 17.02.12 10:20 Seite 43 Guereza Der Guereza ist ein baumlebender Affe der tropischen Wälder Zentral- und Ostafrikas. Er gehört zu den Stummelaffen, bei denen sich aufgrund der hangelnden und kletternden Lebensweise die Daumen im Verlaufe der Evolution rückgebildet haben. Das lange, weiße Haar an den Körperseiten und der buschige Schwanz der Guerezas, der einem Schweif ähnelt, dienen beim Springen in den Baumkronen als eine Art Fallschirm. Die auffälligen schwarz-weißen Felle der Guerezas waren bis zum ersten Weltkrieg große Modeobjekte, so dass sie massiv gejagt und vielerorts ausgerottet wurden. Die in Kleingruppen lebenden Baumbewohner sind reine Pflanzenfresser, die sich überwiegend von Blättern ernähren und daher in Zoologischen Gärten ehemals als heikle Pfleglinge galten. Mittlerweile haben sich die Zootiere auch an einfacher zu beschaffende Futtermittel wie Gemüse und Salat gewöhnt, wobei Blätter und Laub aber immer die Hauptnahrung ausmachen sollte. 43 KR-Zooführer 2012 BK 17.02.12 10:20 Seite 44 Fischotter 40 - Der Europäische Fischotter gehört zu den marderartigen Raubtieren und ist ein gewandter Schwimmer und Jäger, der nicht nur Fische sondern auch Amphibien, Wasservögel und Nagetiere erbeutet. Mit verschließbaren Ohren, Schwimmhäuten zwischen den Zehen und einem wasserundurchlässigen, sehr dichten Fell ist er hervorragend an das Wasserleben angepasst. Er lebt meist in unmittelbarer Wassernähe und kommt nicht nur in Flüssen und Seen sondern auch in Küstengewässern vor. Wegen seines dichten Pelzes und auch als Konkurrent um Fische wurde der Fischotter in ganz Europa stark bejagt und war zusätzlich durch Zerstörung seiner Lebensräume vom Aussterben bedroht. Mittlerweile haben sich die Bestände durch Schutz- wie auch Renaturierungsmaßnahmen der Gewässer deutlich erholt. Der gefährdete Status der Art führte auch zu einem Europäischen Zuchtprogramm Zoologischer Gärten, das vom Krefelder Zoo in der 90er Jahren geleitet und aufgebaut wurde. Im benachbarten Gehege lebt ein zweites Pärchen Löffelhunde. Löffelhund 44 KR-Zooführer 2012 BK 17.02.12 10:20 Seite 45 41 - Der Serval ist eine hochbeinige, mittelgroße Katze aus den Trocken- und Feuchtsavannen Afrikas. Er ist eine sprunggewaltige Wildkatze, die auch gut klettern und schwimmen kann. Seine Fellfärbung und Fleckung kann im Freiland stark variieren, bis hin zur Auflösung des Fleckenmusters. Im Krefelder Zoo werden Servale seit 1970 erfolgreich gezüchtet. Großer Ameisenbär 42 - Der Große Ameisenbär lebt im südamerikanischen Mato Grosso. Auffälliges Merkmal des dämmerungsaktiven Tieres ist der lange, buschige Schwanz, der während des Ruhens über den Körper gelegt wird. Mit kräftigen Krallen an den Vorderläufen werden für die Nahrungsaufnahme Termiten- und Ameisenbauten geöffnet. Die Nahrung wird mit der langen Zunge und durch zähflüssigen Speichel aufgenommen. Nach der Geburt des Jungtieres trägt die Mutter es lange Zeit auf dem Rücken. 45 KR-Zooführer 2012 BK 17.02.12 10:20 Seite 46 KR-Zooführer 2012 BK 17.02.12 10:20 Seite 47 KR-Zooführer 2012 BK 17.02.12 10:20 Seite 48 Botanische Kostbarkeiten Nicht nur im Regenwaldhaus des Zoos (hierzu ist ein gesonderter Pflanzenführer an der Kasse erhältlich) kommen Pflanzenfreunde auf ihre Kosten. Immer wieder wird auch der waldartige Charakter unseres Zoologischen Gartens von den Besuchern gelobt. Auf 13 ha wachsen hier über 900 Bäume, davon rund 180 Buchen, 140 Ahorne und 120 Eichen. Viele weitere interessante und seltene Gehölze lassen sich ebenfalls erkunden. Etliche Bäume sind schon über 100 Jahre alt. Zu verdanken ist diese Vielfalt der Geschichte des Zoogeländes. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts als Ackerland genutzt, gestaltete der Textilfabrikant Moritz de Greiff die Fläche ab 1840 in einen waldähnlichen Park um. Ihm zu verdanken ist unter anderem das kleine Buchenwäldchen am Vogelhaus. Hier sollten Sie einmal einen Blick in die Baumkronen werfen - entdecken werden Sie die größte Graureiherkolonie Krefelds und Umgebung. Etwa 60 freilebende Brutpaare (Tendenz steigend) ziehen hier Jahr für Jahr ihre Jungen auf. Der Waldcharakter des Geländes blieb auch während der folgenden Nutzungen (ab 1938 dann als Heimattierpark) erhalten. 48 KR-Zooführer 2012 BK 17.02.12 10:20 Seite 49 Auch der heutige Zoo nimmt bei der Gehegeplanung und -architektur Rücksicht auf den wunderbaren alten Baumbestand. Daher wird z. B. in weiten Teilen des Zoos auf große auffallende Tierhäuser verzichtet. Bei der Pflanzung von neuen Bäumen wird auf ihre geographische Herkunft geachtet. So finden Sie bei den Tigern asiatische und auf der Afrikawiese afrikanische Gewächse. Bei der Gesamtgestaltung der Parkanlage liegt unser Augenmerk auf der Darstellung heimischer Waldvegetation (Eichen-Hainbuchenwald). Bei Pflanzungen im Zoo muss selbstverständlich darauf geachtet werden, dass keine für die Tiere schädlichen Pflanzen in erreichbarer Nähe wachsen. Unsere Bitte an Sie: Füttern Sie die Tiere nicht mit ausgerissenen Pflanzen, auch nicht mit vermeintlich harmlosem Gras oder Blättern. Sie können damit großen Schaden anrichten - bei Tieren und Gewächsen. Einige der auffälligsten Pflanzen stellen wir Ihnen im Folgenden vor. Im Zoolageplan am Ende des Führers sind die Standorte vieler interessanter und beschilderter Pflanzen mit diesem Symbol markiert. 49 KR-Zooführer 2012 BK 17.02.12 10:20 Seite 50 Robinie Schon vor dem Zooeingang begrüßt ein Blauglockenbaum (Paulownia tomentosa) die Besucher. Die Art wurde nach einer russischen Zarentochter benannt. Die blass-blauen Blüten des aus China stammenden Baumes öffnen sich vor dem Laubaustrieb im zeitigen Frühjahr. Auf der Wiese links hinter dem Zooeingang steht eine alte Robinie oder Scheinakazie (Robinia pseudoacacia). Auffallend ist hier der knorrige, „verkrebste“ Wuchs, hervorgerufen durch eine Pilzerkrankung, die umwachsen und so vom gesunden Gewebe abgeschottet wird. Robinien kommen auch mit mageren Bodenverhältnissen zurecht, da in ihren Wurzelknöllchen „Untermieter“ leben. Das sind Bakterien, die zusätzlich Stickstoff aus der Luft aufnehmen. Das außerordentlich feste und haltbare Robinienholz, früher als Grubenholz verbaut, findet heute Verwendung im Gehege- und Spielplatzbau. 50 KR-Zooführer 2012 BK 17.02.12 10:20 Seite 51 Die Schmetterlingsblüten sind eine wertvolle Bienenweide und liefern den Akazienhonig. Interessant sind auch die Blätter der Robinien: Die einzelnen Blattteile (Fiedern) bewegen sich tagesperiodisch, in der Nacht sind sie z. B. in Schlafstellung nach unten geklappt. Alle Teile der Robinie sind giftig, vor allem für Pferde! An der Schmalseite des alten Bauernhauses leuchten ab September die auffälligen, in ungewöhnlichem Lila gefärbten Beeren des Liebesperlenstrauches (Callicarpa bodinieri). Zwischen Trampeltier- und Ponygehege steht der wohl meistbeachtete Baum des Zoos - eine alte Stieleiche (Quercus robur) mit hohlem Stamm, dessen Höhle nicht nur kleine Besucher zum Versteckspiel einlädt. Beeren des Liebesperlenstrauches 51 KR-Zooführer 2012 BK 17.02.12 10:20 Seite 52 Mitten im Ziegengehege wächst eine Mispel (Mespilus germanica). Die Früchte dieses nur noch selten zu findenden Obstbaums kann man roh erst nach dem ersten Frost genießen. Sie werden ansonsten zu Marmelade und Mus verarbeitet. Neben der Zooschule stehen schwarze Maulbeerbäume (Morus niger), dessen brombeerähnliche Früchte auch von Zoobesuchern gekostet werden dürfen. Früher war diese Art ein wichtiger Obstlieferant und Charakterbaum alter Landsitze und Pastoratsgärten. Die Blätter des ebenfalls hier wachsenden weißen Maulbeerbaumes (Morus alba) aus China dienen seit mehr als 5.000 Jahren in der Seidenraupenzucht als Futter. Bei uns im Zoo lassen sich die Saki-Äffchen die Grünkost gerne schmecken. Vor dem Elefantenhaus gedeiht eine mehrstämmige Kaukasische Flügelnuss (Pterocarya fraxinifolia), deren geflügelte Nuss-Früchte an bis zu 50 cm langen Kätzchen sitzen. Der Baum liefert eines der wertvollsten Furnierhölzer. 52 Stieleiche KR-Zooführer 2012 BK 17.02.12 10:20 Seite 53 Judasbaum Vor der Fußgängerbrücke in der Weggabelung zieht eine Zaubernuss (Hamamelis spec.) vor allem im Winter alle Blicke auf sich. Schon im Dezember und Januar, also lange vor dem Laubaustrieb, ziert sie den Park mit ihren Blüten und deren langen, bizarren Kronblättern. Zusammengerollt halten diese Temperaturen bis zu -10 °C aus. Die Zaubernuss gehört zu den traditionellen Heilpflanzen nordamerikanischer Indianerstämme. Der Tauben- oder Taschentuchbaum (Davidia involucrata) empfängt die Besucher vor dem Affenhaus. Er ist noch sehr jung und hat 2003 zum ersten Mal geblüht. Die großen weißen Blüten geben ihm seinen Namen, da er zur Blütezeit aussieht, als ob er mit weißen Tauben oder Taschentüchern geschmückt ist. Ein weiterer Name ist daher auch „Geisterbaum“. Zuerst beschrieben wurde diese Art übrigens von Pater David, dem Entdecker und Retter des Milus (Pater-Davids-Hirsch). Zwischen Dallschaf- und Moschusochsengehege steht eine Parrotie (Parrotia persica), die auch als Eisenholzbaum bezeichnet wird, denn sie besitzt eine hohe Dichte und versinkt im Wasser. 53 KR-Zooführer 2012 BK 54 17.02.12 10:20 Seite 54 Amberbaum KR-Zooführer 2012 BK 17.02.12 10:20 Seite 55 Dieser mit der Zaubernuss verwandte, sehr ausladend wachsende Strauch blüht schon im Januar mit Blüten, aus denen auffällige, dunkelrote Staubblätter herausragen. Im Herbst erstrahlt er ebenfalls in Rot - während der Herbstfärbung. Die Rinde löst sich regelmäßig ab und hinterlässt helle Stellen am Stamm. Vor den Baumkängurus findet sich der erste von Krefelder Bürgern gespendete Baum aus dem Programm „Baumpatenschaften“. Es ist der Judasbaum (Cercis siliquastrum). Seine Blätter erinnern in ihrer Form an einen Silbertaler, mit dem Judas Jesus verraten hat. Zudem soll sich Judas an einem solchen Exemplar erhängt haben. Auffallend sind sein malerischer, meist mehrtriebiger Wuchs sowie die vielen rosa Blütenbüschel, die direkt aus dem Stamm hervorbrechen (Kauliflorie). Im Kudugehege wachsen Lederhülsenbäume oder Gleditschien (Gleditsia triacanthos). Besonders ins Auge fallen ihre lang herabhängenden, gedrehten, braunglänzenden Schoten sowie Büschel sehr starrer, langer und verzweigter Dornen. Diese sind oft dreifach verzweigt, was dem Baum den lateinischen Namen gab (triacanthus). Im Servalgehege gedeihen Bitterorangen (Poncirus trifoliata). Von allen Zitrusgewächsen ist dieser außergewöhnlich stachelige Strauch der einzige bei uns winterharte Vertreter. Im und am Jaguar- und Tigergehege wachsen Amberbäume (Liquidambar styraciflua). Sie besitzen ahornähnliche Blätter, unterscheiden sich aber durch kugelige Früchte sowie bizarre Korkleisten am Stamm von diesen. Amberbäume sind in Nordamerika für den „Indianersommer“ mit besonders kräftig-bunter Herbstfärbung verantwortlich. Sie sind dort richtige Medienstars, da der Start ihrer Färbung jeweils im Radio bekannt gegeben wird. Ein anderer Name ist Kaugummibaum, da ihre Säfte (Storax) bis heute in der Kaugummiherstellung verwendet werden. 55 KR-Zooführer 2012 BK 17.02.12 10:20 Seite 56 Ebenfalls am Tigergehege duftet es schon im Herbst weihnachtlich, denn die Blätter des asiatischen Katsura- oder Kuchenbaumes (Cercidiphyllum japonicum) verströmen kurz vor dem Zerfall intensives Lebkuchenaroma. Diese Art ist erdgeschichtlich sehr alt und weist noch viele ursprüngliche Merkmale auf. Der am Großtierhaus zu findende Ginkgo (Ginkgo biloba) ist ein ganz besonderer Baum. Er ist ein lebendes Fossil, da er noch vor den Farnen entstanden ist - vor mehr als 280 Millionen Jahren! Seine Blätter bestehen aus zusammengewachsenen Nadeln, so dass er den Nadelbäumen zuzuordnen ist. Aufgrund seiner Blattform wird er auch Fächerblatt-, Elefantenohr- oder Entenfußbaum genannt. Extrakte aus seinen Blättern finden Verwendung in der Medizin, u.a. um den Blutfluss zum Gehirn zu verbessern. Seine Früchte („Silberaprikosen“) verbreiten aufgrund des hohen Gehalts an Buttersäure einen äußerst unangenehmen Gestank. 56 Ginkgo-Blätter KR-Zooführer 2012 BK 17.02.12 10:20 Seite 57 Blüte Trompetenbaum Ihr Kern gilt in Asien aber als Delikatesse! Bei alten Ginkgos wachsen Sprosse nach unten und bilden bei Bodenberührung neue Seitensprosse - die sogenannte „Mutterbrust“, in Japan ein Symbol für reiche Nachkommenschaft und gutes Stillvermögen. Auf der Wiese vor dem Spielplatz steht ein majestätisch gewachsener Baum, der Trompetenbaum (Catalpa bignonioides). Charakteristisch bei dieser aus Mexiko stammenden Art sind die tief angesetzten Äste, üppige weiße, erst spät im Jahr auftretende Blüten sowie auffallende, bis 30 cm lange, an Vanille oder Bohnen erinnernde Schotenfrüchte. Diese bleiben auch nach dem Laubfall am Baum. Leider etwas versteckt hinter dem Gehege der Schneeleoparden entdeckt man einen Mammutbaum (Sequoiadendron giganteum). Vertreter dieser Art gehören zu den ältesten und höchsten Bäumen. Sie werden bis zu 3.000 Jahre alt und über 100 m hoch! 57 KR-Zooführer 2012 BK 17.02.12 10:20 Seite 58 Ein solches Mammutbaum-Exemplar wiegt soviel wie ca. 200 Elefanten (1.000 t). Bemerkenswert ist seine bis zu 50 cm dicke, schwammig weiche Borke. Hierin gespeichertes Wasser schützt die Mammutbäume bei Waldbränden. So haben sie einen Wettbewerbsvorteil gegenüber schneller wachsenden Arten. Eine besondere Kostbarkeit stellt einer der schönsten Bäume des Zoos, die Libanonzeder (Cedrus libani) vor dem Gehege der Schneeleoparden, dar. Dieser in der Bibel an 69 Stellen erwähnte Baum findet sich auch im Staatswappen des Libanon wieder. In seiner Heimat ist dieses Kieferngewächs nur noch in wenigen Exemplaren erhalten, da ihr außerordentlich haltbares Holz im Altertum sehr begehrt war. So bauten die Ägypter ihre Tempel und Flotten aus Zedernholz. Zedernholzteer wurde zur Wundbehandlung, zum Abdichten von Schiffsböden und zum Einbalsamieren von Mumien benutzt. Wenn Sie mehr über unsere botanischen Schätze wissen möchten, buchen Sie doch eine Spezialführung. Informationen und Buchung gibt es unter Tel. (02151) 9552 -13, Mo. und Do., 11 bis 15 Uhr. Oder möchten Sie den Zoo dabei unterstützen, die Pflanzenvielfalt zu erhalten und zu vergrößern? Dann werden Sie Baumpate! Sie erleichtern damit die Pflege des alten Baumbestandes und ermöglichen Neupflanzungen. Eine gesonderte Information hierüber ist an der Kasse erhältlich. 58 KR-Zooführer 2012 BK Libanonzeder 17.02.12 10:20 Seite 59 59 KR-Zooführer 2012 BK 17.02.12 10:20 Seite 60 Zooschule Seit 1985 wird der Zoo durch das Unterrichtsangebot der Zooschule zu einem Lernort für außerschulischen Unterricht. Vier Biologielehrer unterrichten jeweils an einem Wochentag angemeldete Klassen in verschiedenen Themen. Zum Angebot gehören Anatomie und Ernährung von Tieren, Verhaltensbeobachtungen an Säugetieren und Vögeln sowie Unterschiede von Haus- und Wildtieren. Außerdem werden Facharbeiten im Zoo betreut, Lehrerfortbildungen gegeben und Unterrichtseinheiten entwickelt. Der Besuch und der Unterricht in der Zooschule ist kostenlos und kann vor- wie nachmittags stattfinden. Die Schüler bezahlen lediglich einen symbolischen Eintritt von je € 3.-. Anmeldung und Informationen: Herr Jan Osterloh (0211) 420702 für Zooschulenbesuche montags oder freitags Herr Wolfram Biedermann (02151) 406988 für Zooschulenbesuche dienstags Herr Peter Krull (02131) 519860 für Zooschulenbesuche mittwochs Frau Brigitta Küppers (02845) 20537 für Zooschulenbesuche donnerstags 60 KR-Zooführer 2012 BK 17.02.12 10:20 Seite 61 Zooführungen Das Angebot unseres Zooführer-Teams hat sich in den letzten Jahren ständig erweitert. Unter dem Motto „Zoo erLeben“ bietet das Team zahlreiche Zooführungen zu allen Themen rund um den Zoo an. Für jeden Wunsch gibt es ein passendes Angebot: je nach Dauer, Umfang, Thema und Aufwand können Aktionen zu Preisen von € 40.- bis € 100.- gebucht werden. Außerdem organisiert das Team die Zooferien – eine Ferienfreizeit im Zoo, zahlreiche Themenführungen - zu Ostern, Weihnachten, St. Martin, eine Zooakademie - die Zooschule für Erwachsene, den Miniclub für Vorschulkinder und den JuniorClub - ein starker Club für Kinder zwischen 6 und 12 Jahren, die den Zoo bei ihren monatlichen Treffen intensiv kennen lernen und den Tierpflegern über die Schulter schauen dürfen. Individuelle Beratung und Anmeldung: montags und donnerstags jeweils von 11 bis 15 Uhr unter (02151) 9552-13. Beratung(keine Anmeldung) auch unter [email protected] 61 KR-Zooführer 2012 BK 17.02.12 10:20 Seite 62 Forscherhaus Im Forscherhaus, einer umgebauten alten niederrheinischen Fachwerkscheune, erhalten Sie einen spannenden Einblick in die Welt der Tiere. Exotische Heimtiere wie Bartagamen, Axolotls, Achatschnecken und Rennmäuse, können beobachtet werden, an einer Mikroskopierstation bekommt man Einblicke in den Mikrokosmos. Im angeschlossenen naturnahen Garten lernen Sie die heimische Natur kennen und bekommen Anregungen, wie Sie den eigenen Garten umweltfreundlich gestalten können, z. B. mit Insektenhotel, Teich und Kräuterspirale. Im Forscherhaus stehen immer Mitarbeiter für ihre Fragen und gemeinsame Erkundungen bereit. Allerdings ist es nicht durchgehend geöffnet (siehe Aushänge). 62 Forscherhaus KR-Zooführer 2012 BK 17.02.12 10:20 Seite 63 KR-Zooführer 2012 BK 17.02.12 10:20 Seite 64 Handwerkspartner des Zoo Krefeld Paul Meulendick Meisterbetrieb für: • Heizungsanlagen, Gas- und Oelfeuerungen • Sanitäre Installation und Fußbodenheizung • Solar- und Brennwerttechnik Im Witschen 38a, 47807 Krefeld Telefon 02151/391207 oder 391286 Telefax 02151/391314 e-mail: [email protected] www.meulendick.de ELEKTRO KLEINHÜTTEN Inh. V. Ingenhag Uerdinger Straße 282 47800 Krefeld Tel. 02151/591180 info@kleinhütten.de Wir meistern auch die schwierigsten Aufgaben. Sogar im Dschungel... Handwerkspartner des Zoo Krefeld Elektroanlagen, Datenanlagen, SAT und Kabelfernsehen, Sprechanlagen KR-Zooführer 2012 BK 17.02.12 10:20 Seite 65 KR-Zooführer 2012 BK 17.02.12 10:20 Seite 66 Ihr Meisterbetrieb Maschinenbau • Schlosserei • Apparatebau Maschinenbau: • Sondermaschinen • Planung • Fertigung • Montage Stahl- und Metallbau: • Geländer • Vordächer • Tore / Zäune • Garagentore • Sonderanfertigungen Max-Planck-Str. 11, 47647 Kerken Telefon: 0 28 33 / 50 28 Service: 0 172 / 2 54 90 90 eMail: [email protected] www.gerresheim-maschinenbau KR-Zooführer 2012 BK 17.02.12 10:20 Seite 67 KR-Zooführer 2012 BK 17.02.12 10:21 Seite 68 Was für Sie schwer, ist für uns leicht. KR-Zooführer 2012 BK 17.02.12 10:21 Seite 69 Wir kümmern uns um jeden Dachschaden... Bedachungen Zimmerei Bauelemente Am Vaetsbruch 10 • 47906 Kempen-Tönisberg Tel: (0 28 45) 29 16-0 • Fax: (0 28 45) 29 16-29 Email: [email protected] KR-Zooführer 2012 BK 17.02.12 10:21 Seite 70 Öffnungszeiten November bis Februar: täglich von 9.00 bis 17.00 Uhr (Kassenschluss 16.30 Uhr, Tierhäuser 16.30 Uhr) Öffnungszeiten Oktober bis März: täglich von 9.00 bis 18.00 Uhr (Kassenschluss 16.30 Uhr, Tierhäuser 17.30 Uhr) Öffnungszeiten April bis September: täglich von 8.00 bis 19.00 Uhr (Kassenschluss 17.30 Uhr, Tierhäuser 17.30 Uhr) Die Gastronomie schließt eine halbe Stunde vor den Schließzeiten des Zoos. Straßenbahnverbindung vom Hauptbahnhof: 042 - Richtung Elfrath, 043 - Richtung Uerdingen Autobahn A 57, Ausfahrt 13 - Krefeld-Zentrum Auch wenn Sie es noch so gut meinen: Bitte, füttern Sie unsere Tiere nicht. Wir versorgen sie mit allem, was sie brauchen. Ihr Hund darf mit in den Zoo, aber bitte an der kurzen Leine. Ausgenommen die Tropenhäuser. Herausgeber: Zoo Krefeld gGmbH, Uerdinger Str. 377, 47800 Krefeld, Tel. (02151) 95520 www.zookrefeld.de Texte: Cornelia Bernhardt, Gaby Borg, Dr. Wolfgang Dreßen, Petra Schwinn, Dr. Martin Straube, Dr. Paul Vogt Fotografie: Ludwig Baum (Seite 9, 13o, 16, 18, 19u, 20, 41, 45) Cornelia Bernhardt (Seite 12u, 56) Wolfram Biedermann (Seite 24u, 60) Gaby Borg (Seite 10u, 21, 61, 62) Wolfgang Dreßen (Seite 10o, 11, 16, 21, 26, 27o, 27u, 28o, 28u, 29l, 33, 35, 37o, 37u, 38, 39, 42) Bruni Encke (Seite 8, 19o, 32u) Hella Hallmann (Seite TSo, TSu, 2o, 2u, 3, 7, 12o, 14, 15, 17u, 23, 30, 34, 36, 40u, 43, 44o, 47, 48, 49, 51, 52, 53, 56, 57, 59, RSo, RSu) Götz Huwald (Seite 48, 49, 54) Bastian Königs (Seite 5, 24o) Peter Krull (Seite 29r) Simone van Lier (Seite 17o, 32o) Michael Porter (Seite 31o, 31u) Dietmar Schörner (Seite 40o) Georg Schweers (Seite 44u) Petra Schwinn (Seite 20, 22, 25o, 25u, 50) Christian Vogt (Seite 13u) Stadtarchiv (Seite 4) 70