Das Magazin 18/2012 - OstwestfalenLippe

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Das Magazin 18/2012 - OstwestfalenLippe
Ausgabe 18.2012
Spitzencluster it‘s OWL
Wie Intelligenz
in die Maschine kommt
Wirtschaft: Neue Energie braucht das Land | Kultur: Vorhang auf im neuen Theater Paderborn | Urlaub: Himmlisches Glück und innere Einkehr | Porträt: Frank und Gerd-Oliver Seidensticker | Sport: 20 Jahre Gerry Weber Open
w w w. ahl ers -ag.com
F A C T O R Y
O U T L E T
E l v e r d i s s e r S t r. 3 1 3 I 3 2 0 5 2 H e r f o r d
Öffnungszeiten: Mo-Fr 10-18 Uhr I Sa 9-16 Uhr
EDITORIAL
03
Wir sind Spitze(nCluster)!
F
ür die als bodenständig und nüchtern geltenden Ostwestfalen und
Lipper ist der Ausruf: „Wir sind Spitze!” schon etwas Besonderes. Aber der
Erfolg im Spitzenclusterwettbewerb des
Bundesforschungsministeriums ist eben
auch etwas ganz Besonderes, worauf
wir in OstWestfalenLippe mit Recht
stolz sind.
Mit dem Cluster „Intelligente Technische Systeme OstWestfalenLippe” –
kurz „it's OWL” – haben 174 Partner aus
Wirtschaft und Wissenschaft die hochkarätig besetzte Jury überzeugt und dabei
prominente Mitbewerber hinter sich
gelassen. Als anerkanntes Spitzencluster gehört OstWestfalenLippe jetzt zur
Königsklasse der Hightech-Standorte in
Deutschland und in Europa.
Der Erfolg ist auch eine Bestätigung dafür, dass im Wirtschafts- und Kulturraum
„ganz oben in Nordrhein-Westfalen”
hochleistungsfähige Unternehmen,
moderne Hochschulen und aufstrebende Forschungseinrichtungen wirken, die im internationalen Vergleich
glänzen und in enger Zusammenarbeit
Herausragendes zustande bringen. Als
klassischer Industriestandort, der auf
einen vielfach familiengeführten und
nachhaltig agierenden Mittelstand und
auf außergewöhnliche Branchenvielfalt
aufbaut, verfügt OstWestfalenLippe
über eine solide Basis, um internationale
Spitze zu erreichen.
Wobei der Gewinn im Spitzenclusterwettbewerb auch das Ergebnis eines
strategischen Entwicklungsprozesses in
der Region ist. Wirtschaft, Wissenschaft
und Politik hatten sich vor einigen
Jahren gemeinsam vorgenommen, die
Forschungs- und Entwicklungsinfrastruktur auszubauen. Insofern ist der
Prozess auch Beispiel für gelungene
Regionalentwicklung.
gleichzeitig die Theaterlandschaft der
Region weiter bereichert.
Ziel ist es nun, mit dieser Vorreiterstellung in Sachen Intelligente Technische
Systeme auch ein starkes Markenzeichen für den Technologiestandort OstWestfalenLippe aufzubauen. „it's OWL”
ist ein Versprechen: Wo das drauf steht,
da ist OstWestfalenLippe drin!
Vielleicht liegt es auch ein Stück weit
an der beruhigenden und inspirierenden
Kulturlandschaft rund um den Teutoburger Wald, die Spitzenleistungen wie „it's
OWL” besonders fördert. Diese besondere Ressource beschreibt der Beitrag
über den neuen KlostergartenrouteFahrradrundkurs, der im südlichen Teil
der Region herrliche Landschaften und
klösterliche Spiritualität verbindet.
In einem Umfeld, in dem ein solcher
Cluster entstehen kann, gedeihen auch
andere Spitzenleistungen. Dafür gibt es
zahlreiche Beispiele. Die Energiewende
etwa stellt Wirtschaft und Wissenschaft
in Deutschland vor neue Herausforderungen. Diesem Thema widmen wir
uns in der Schwerpunktstory in diesem
Heft und zeigen auf, welche Lösungen
Unternehmen und Organisationen aus
OWL anbieten.
Nicht nur in Wirtschaft und Wissenschaft, auch im Kulturangebot tut sich
einiges. In Paderborn wurde beispielsweise für 23 Millionen Euro ein neues
Theater gebaut, das städtebauliche
Akzente in der Paderstadt setzt und
Ein herausragendes Beispiel für ostwestfälischen Unternehmergeist ist der
Modemacher Gerhard Weber. Aus einem
bescheidenen Tennisturnier auf der
grünen Wiese ist ein Tennisereignis von
Weltrang geworden: „Die Gerry Weber
Open” feiern ihr 20-jähriges Jubiläum.
Dies und vieles mehr präsentieren wir
Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, in
dieser neuen Ausgabe von OstWestfalenLippe – Das Magazin. Lassen Sie
sich überraschen vom Wirtschafts- und
Kulturraum ganz oben in NordrheinWestfalen. Am besten, Sie besuchen uns
einmal und machen sich selbst ein Bild.
Herbert Weber
(Geschäftsführer OstWestfalenLippe GmbH)
OWL-Das Magazin 18.2012
04
INHALT
Editorial .................................................03 Minden macht Geschichte .....................31
neu erlebbar
Neue Forschungsbauten .......................06 Themenjahr mit zahlreichen Veranstaltungen
Wissenschaftsstandort OWL wird gestärkt
Panorama ...............................................32
Panorama ...............................................07
Vorhang auf! ..........................................34
Wie Intelligenz in die ............................08
Maschine kommt
Spitzencluster it’s OWL: Mit Intelligenten
Technischen Systemen an die Spitze
Paderborn hat für 23 Millionen Euro
ein neues Theater gebaut
Kultur .....................................................38
Neue Energie braucht das Land .............16 Himmlisches Grün und ...........................40
Mehr Effizienz, weniger Kosten: Intelligente
innere Einkehr
Lösungen aus OstWestfalenLippe für den
Spirituelle Kraft und besondere Naturerlebnisse
auf der neuen Kloster-Garten-Route
Umbau der Energieversorgung
Hightech für das Haus von morgen ........24
Interview mit Miele-Geschäftsführer
Dr. Eduard Sailer
Porträt ..................................................... 44
Frank und Gerd Oliver Seidensticker
„Astrein” ...............................................28 Im grünen Bereich..................................48
Die Gerry Weber Open werden 20 Jahre jung
OWL Museumsjahr zeigt die vielen
Facetten von Holz
Panorama ...............................................29
08
OWL-Das Magazin 18.2012
OWL-Preise ............................................52
Ausgezeichnetes aus OstWestfalenLippe
16
Ausgezeichnet .......................................55
OWL-Biennale hat Premiere ..................57
Land.schafft.kultur im Juni auf Schloss Rheda
Kulturkalender .......................................58
Kulturtermine 2012 im Überblick
Unternehmens-News ............................. 64
Zahlen und Fakten .................................68
OWL – Ganz oben in Nordrhein-Westfalen
Impressum .............................................70
Titelbild: Der Spitzencluster it’s OWL steht für eine
neue Generation von Produkten und Anwendungen
in zahlreichen Branchenfeldern.
34
40
OWL-Das Magazin 18.2012
PANORAMA
Foto: Universität Bielefeld
06
Mehr Raum für die Forschung: Das Bielefelder
Exzellenzcluster Citec zieht im Herbst 2012
in ein neues Gebäude.
Neue Forschungsbauten stärken Wissenschaftsstandort OWL
B
ielefelder Robotikforscher sind
Weltspitze. Deswegen waren für
den neuen Forschungsbau des Exzellenzclusters „Cognitive Interaction
Technology“ (CITEC) auf dem Campus
Bielefeld 32 Mio. Euro bewilligt worden.
Ab Herbst 2012 finden hier 32 Forschergruppen aus sechs wissenschaftlichen
Disziplinen auf 5.300 Quadratmetern
modernste Arbeitsbedingungen für
ihre Forschungen auf dem Gebiet der
Interaktiven Intelligenten Systeme vor.
Herzstück des Forschungsbaus wird ein
fächerübergreifendes Zentrallabor sein.
Hier werden kognitive Interaktionsprozesse mit modernster Instrumentalisierung in bisher ungeahnter Auflösung
erforschbar gemacht.
Foto: Dietmar Flach
Mit dem neuen Forschungszentrum
„Intelligente Technische Systeme“
der Zukunftsmeile Fürstenallee in Paderborn haben Politik, Wissenschaft
und Wirtschaft die Voraussetzungen
geschaffen, Kooperationsprojekte in den
Bereichen Maschinenbau, Informatik
und Elektrotechnik an der Universität Paderborn zu initiieren. Auch die
Fraunhofer Projektgruppe Entwurfstechnik Mechatronik hat in diesem
Gebäude ihre Heimat. (RS)
OWL-Das Magazin 18.2012
Neue Heimat: Das neue Gebäude des Forschungszentrums für Intelligente Technische Systeme an
der Zukunftsmeile Fürstenallee
PANORAMA
07
Miele, Oetker & Bertelsmann: OWL-Unternehmen
mit ausgezeichneten Markenprofilen
D
er Gütersloher Hausgerätehersteller Miele gehört zu Europas
vertrauenswürdigsten Marken. Das
ergab die Studie „European Trusted
Brands 2011“, an der 33.000 europäische Verbraucher teilnahmen. Miele
erhielt nicht nur den „Pegasus Award“
für höchstes Verbrauchervertrauen,
sondern auch den „Trusted Brands
Nachhaltigkeitspreis“ für höchste
Glaubwürdigkeit in Bezug auf nachhaltiges Wirtschaften im Sinne fairer
Produktionsbedingungen.
Seit Durchführung der Studie 2001
belegt Miele kontinuierlich den ersten
Platz. Auch in anderen Disziplinen ist
Miele top. So landete das Unternehmen
bei der Studie „Imageprofile 2012“, die
vom „Manager-Magazin“ erhoben wird,
unter 170 untersuchten Unternehmen
auf dem sechsten Platz. Andere Ostwestfalen konnten sich ebenfalls gut
platzieren: Lebensmittel-Hersteller Dr.
Oetker aus Bielefeld auf Platz 11, der
Gütersloher Medienkonzern Bertelsmann auf Platz 38. (RS)
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OWL-Das Magazin 18.2012
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MINDEN
OSNABRÜCK
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HAMELN
BIELEFELD
BAD PYRMONT
DETMOLD
GÜTERSLOH
OELDE
HÖXTER
PADERBORN
LIPPSTADT
SOEST
WARSTEIN
174 Partner arbeiten gemeinsam im Cluster it’s OWL:
Unternehmen
Hochschulen und Forschungseinrichtungen
wirtschaftsnahe Organisationen
Die Logos zeigen die 24 Kernunternehmen, die im Rahmen der Clusterstrategie Projekte umsetzen, sowie die sechs beteiligten Hochschulen.
TITELTHEMA
9
Spitzencluster it’s OWL: Mit Intelligenten Technischen Systemen an die Spitze
Wie Intelligenz
in die Maschine
kommt
Hightech-Produkte für die Märkte von morgen: In OstWestfalenLippe wächst ein Cluster,
der weltweit Maßstäbe in Sachen Intelligente Technische Systeme setzen will. Mit der
Auszeichnung im Rahmen seines Spitzenclusterwettbewerbs hat das Bundesministerium
für Bildung und Forschung (BMBF) dem Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort OWL
im Januar gleichsam ein Gütesiegel verliehen.
174
Unternehmen, Hochschulen, Forschungszentren
und Organisationen arbeiten an dieser Spitzencluster-Strategie, um gemeinsam neue Technologien für eine
neue Generation von Produkten und Produktionsverfahren
zu entwickeln, von Haushaltsgeräten über Fertigungsmaschinen bis zu Erntefahrzeugen und Großwäschereien.
24 Unternehmen setzen im Verbund mit Hochschulen,
Forschungszentren und weiteren Firmen entsprechende
Entwicklungsprojekte um. Das Programm hat ein Volumen
von insgesamt knapp 100 Millionen Euro.
„Wir wollen im globalen Wettbewerb eine Spitzenposition
erreichen, dafür hat die Region die Kraft“, beschreibt Professor
Dr.-Ing. Jürgen Gausemeier das Ziel. Der Vorstand des Heinz
Nixdorf Instituts an der Universität Paderborn ist konzeptioneller Leiter von „it’s OWL – Intelligente Technische Systeme
OstWestfalenLippe“, so der programmatische Titel des Clusters.
Industrielle Basis
Als klassischer Industriestandort steht OstWestfalenLippe
für soliden, familiengeführten und nachhaltig agierenden
>>
10
Günther Bachmann
(Gildemeister)
TITELTHEMA
Hans Beckhoff
(Beckhoff)
Roland Bent
(Phoenix Contact)
Benedikt Boucke
(Denios)
Wilhelm Emperhoff
(BHTC)
Dr. Reinhold Festge
(Haver & Boecker)
Dr. Theo Freye
(Claas)
Bringen Projekte in den Cluster ein: Repräsentanten der 24 Kernunternehmen und der sechs beteiligten Hochschulen.
>>
Foto: Gildemeister
Mittelstand und für Branchenvielfalt und genau das ist das Fundament von
it’s OWL. Im Mittelpunkt des Spitzenclusters stehen erfolgreiche Unternehmen in den Branchen Maschinenbau,
Elektrotechnik, Automatisierung, IT
und Automobilzulieferung. Viele von
ihnen sind auf ihren Arbeitsfeldern
Marktführer.
Ein Beispiel für die Leistungskraft
der Spitzencluster-Branchen sind die
Automatisierungstechnik-Spezialisten
in der Region. Beckhoff, KEB, Harting,
Lenze, Phoenix Contact, Wago und
Weidmüller setzen mit ihren Produkten
globale Technologiestandards und bedienen zum Beispiel mehr als zwei Drittel
des weltweiten Bedarfs für elektronische
Verbindungstechnik.
Und im Maschinenbau – OstWestfalenLippe gehört zu den drei TopStandorten der Branche in Deutsch-
Foto: Bundesministerium für Bildung und Forschung
Hightech für die Märkte von morgen: Intelligente
Technische Systeme vereinen
Ingenieurskunst und Informatik.
OstWestfalenLippe gehört nach einer
Untersuchung der Stockholm School of
Economics zu den stärksten Produktionsclustern in Europa. Im Maschinenbau,
der Elektro- und Elektronikindustrie
sowie der Automobilzulieferindustrie
bieten 400 Unternehmen Arbeitsplätze
für rund 80.000 Beschäftigte und erwirtschaften einen Jahresumsatz von 16,5
Milliarden Euro.
Ausgezeichnet: (v. l.) Jury-Mitglied und Laudator Prof. Dr. Stephan Jansen (Gründungspräsident und
Geschäftsführer der Zeppelin University Friedrichshafen), Herbert Sommer (Vorsitzender Gesellschafterversammlung
OstWestfalenLippe GmbH), Prof. Dr.-Ing. Jürgen Gausemeier (Vorstand Heinz Nixdorf Institut, Universität Paderborn,
und konzeptioneller Leiter von (it’s OWL) und Staatssekretärin Cornelia Quennet-Thielen
vom Bundesministerium für Bildung und Forschung bei der Preisverleihung.
OWL-Das Magazin 18.2012
land – stehen neben Schwergewichten
wie Gildemeister mittelständische
Sondermaschinen-Hersteller wie Kannegiesser oder Kemper, die auf ihren
Spezialgebieten führend sind – oftmals
nicht nur national, sondern selbst in
globaler Perspektive.
Hochschulen bauen
Forschungskapazitäten aus
Neben diesen leistungsfähigen Wirtschaftsbranchen entwickelt sich die
aufstrebende Forschungslandschaft
mit den Universitäten Bielefeld und
Paderborn sowie Fachhochschulen wie
der Hochschule Ostwestfalen-Lippe,
der Fachhochschule Bielefeld und der
privaten Fachhochschule der Wirtschaft
und der Hochschule Hamm-Lippstadt
aus der Nachbarschaft von OWL. Die
Hochschulen bauen weitere Kompetenz
auf in Mensch-Maschine-Interaktion,
Industrial Automation, Selbstoptimierung oder Robotik. Sie sind erfolgreich in der interdisziplinären Arbeit
und bringen diese Kompetenz in die
einzelnen Entwicklungsprojekte der
Clusterstrategie ein.
Die Hochschulen des Spitzenclusters
haben ihre Kapazitäten für Forschung
und Entwicklung kräftig ausgebaut. Das
Exzellenzcluster Citec in Bielefeld, neue
Sonderforschungsbereiche und Kompetenzzentren wie die Fraunhofer Projektgruppe Entwurfstechnik Mechatronik in
Paderborn oder das Fraunhofer Anwendungszentrum Industrial Automation in
Lemgo sind entstanden, weitere befinden
sich im Aufbau. Zusätzliche Studiengänge, zum Beispiel in Maschinenbau und
Automatisierung, werden eingerichtet,
TITELTHEMA
Dietmar Harting
(Harting)
Dr. Rolf Heddrich
(Goldbeck)
Eckhard Heidloff
(Wincor Nixdorf)
um den Bedarf an Fach- und Führungskräften zu bedienen und Nachwuchs für
die Forschung zu gewinnen.
„Die Zusammenarbeit von starken
Unternehmen und Spitzenforschungsinstituten in OWL ist einzigartig“,
betont Hans Beckhoff, Geschäftsführender Gesellschafter von Beckhoff Automation. Der Spezialist für
Industrieautomation ist eines von 24
Dr. Hans-Jürgen Hesse
(Hesse & Knipps)
Dr. Andreas Hettich
(Hettich)
sogenannten Kernunternehmen, die im
Rahmen der Spitzencluster-Strategie
konkrete Entwicklungsprojekte in die
Tat umsetzen und neue Produkte und
Anwendungen zur Marktreife bringen. Dabei arbeiten sie mit anderen
Firmen sowie mit Hochschulen und
Forschungszentren zusammen.
Die Bandbreite der Innovationsprojekte ist groß: So entwickeln Unter-
Sven Hohorst
(Wago)
11
Dr. Peter Ide
(Delta Energy Systems)
nehmen wie der WerkzeugmaschinenSpezialist Gildemeister oder der
Bäckereimaschinen-Hersteller Kemper
neue Maschinen, die sich selbständig
optimieren und Fehler erkennen und
beheben können. Der HaushaltsgeräteHersteller Miele arbeitet an einem
innovativen Trockner. Dank SmartGrid-Technologie schaltet sich das
Gerät eigenständig ein, wenn der Strom
am billigsten ist.
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12
Martin Kannegiesser
(Kannegiesser)
Dr. Peter Köhler
(Weidmüller)
Ralf Lutter
(Karl E. Brinkmann)
Auf einem ganz anderen Feld ist Claas
aktiv. Das Unternehmen entwickelt eine
neue Technologie für Erntefahrzeuge, die
damit ihre Umgebung analysieren können. Die Großwäscherei aus dem Hause
Kannegiesser arbeitet dank innovativer
Steuerung material- und kostensparend
– ein Plus für die Umwelt ebenso wie für
die Gesundheit der Beschäftigten und
die Kasse des Nutzers. Diese Beispiele
machen deutlich, auf welche Weise
Intelligente Technische Systeme ihren
Anwendern helfen können, welche Vorteile sie haben und welche Marktchancen
sie ihren Herstellern bieten.
Ingenieurskunst und Informatik
Volker Meier
(Wittenstein)
Dr. Markus Miele
(Miele)
Stefan Osterhage
(Hella)
sind, sondern ihren Anwendern ganz
konkrete Vorteile bieten bei Bedienung, Verlässlichkeit, Sicherheit,
Kosteneffizienz und Ressourcenschonung. Die Verbindung von IT und
Ingenieurwissenschaften bietet dafür
faszinierende Perspektiven.
Konzeptioneller Leiter des Clusters:
Prof. Dr.-Ing. Jürgen Gausemeier
Foto: Beckhoff
Foto: Heinz Nixdorf Institut
Foto: Hella
Foto: Emil Kemper
Informatik, sind intuitiv bedienbar,
arbeiten ressourceneffizient und passen
sich an die Wünsche des Nutzers an.
Hightech-Produkte und Produktionsverfahren also, die kein Selbstzweck
Nachdem „it’s OWL“ im Januar 2012
beim Spitzenclusterwettbewerb der
Bundesregierung erfolgreich war, winken insgesamt 40 Millionen Euro
Fördermittel für die Projekte. „Durch
die Förderung des Bundesforschungsministeriums erfolgt der Transfer unserer
Spitzenforschung in die Unternehmen
der Region in Zukunft massiver und
schneller“, verdeutlicht Professor
Dr.-Ing. Gerhard Sagerer, Rektor der
Universität Bielefeld.
Foto: Phoenix Contact
Die Vielfalt von Produkten hat einige Grundmerkmale gemeinsam: Sie
kombinieren Ingenieurskunst und
Frank Maier
(Lenze)
Foto: Hettich
>>
TITELTHEMA
Vom Haushaltsgerät bis zum Mähdrescher: Intelligente Technische Systeme aus OstWestfalenLippe optimieren viele Produkte für die Märkte von morgen.
OWL-Das Magazin 18.2012
HOTEL BIELEFELDER HOF
BIELEFELD
Prof. Dr. Wilfried Rostek
(Benteler)
Jan Sickmann
(AEG Power Solutions)
Dr. Hans Jürgen Wessel
(Emil Kemper)
Die Spitzencluster-Strategie setzt nicht nur auf die Entwicklungsprojekte, die in den nächsten fünf Jahren umgesetzt
werden, sondern auch auf Nachhaltigkeit. In der mittelständisch geprägten Region ist dafür beispielsweise der Technologietransfer zu kleinen und mittleren Unternehmen wichtig.
Wirksamer Schutz vor Produktpiraterie, die Stärkung der
Strategiekompetenz und Marktorientierung der Unternehmen
sowie neue Angebote für Aus- und Weiterbildung gehören
selbstverständlich auch zum Programm.
„Wir erwarten durch den Spitzencluster die Entstehung von
50 neuen Hightech-Unternehmen und 10.000 zusätzlichen
Arbeitsplätze in der Region“, verdeutlicht Professor Dr.-Ing.
Jürgen Gausemeier. Fünf neue Forschungsinstitute sollen
angesiedelt werden, 500 zusätzliche Wissenschaftler in der
Region arbeiten und neue interdisziplinäre Studiengänge
eingerichtet werden. Damit bietet OstWestfalenLippe Fachkräften und Wissenschaftlern aus Maschinenbau, Automotive,
IT, Elektro- und Automatisierungstechnik viele Chancen für
eine erfolgreiche berufliche Zukunft.
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OWL-Das Magazin 18.2012
14
TITELTHEMA
Dr. Oliver Herrmann
(Hochschule
Ostwestfalen-Lippe)
>>
Prof. Dr. Beate
Rennen-Allhoff
(Fachhochschule Bielefeld)
Prof. Dr. Nikolaus Risch
(Universität Paderborn)
Prof. Dr.-Ing. Gerhard Sagerer
(Universität Bielefeld)
Vor allem aber entstehen in der Region neue Produkte und Prozesse, die
der Wirtschaft eine starke Position im
weltweiten Wettbewerb verschaffen und
dazu beitragen, den Technologie- und
Industriestandort Deutschland im produzierenden Gewerbe weiter zu stärken.
Treiber für die Regionalentwicklung
Der Spitzencluster it’s OWL ist das
Ergebnis eines strategischen Entwicklungsprozesses, der in der Region vor
einigen Jahren gemeinsam von Wirtschaft, Wissenschaft und Politik und
mit Unterstützung des Landes NRW
gestartet wurde. Ziel ist der Ausbau
der Forschungs- und Entwicklungs-
Prof. Dr. Franz Wagner
(Fachhochschule der
Wirtschaft)
Prof. Dr. Klaus Zeppenfeld
(Hochschule Hamm-Lippstadt)
Centrum Industrial IT, ein Partnership
von Unternehmen und der Hochschule
OWL in Lemgo, sind in dieser Zeit
entstanden.
Ein Motor der regionalen Initiative:
Karl-Heinz Stiller, Aufsichtsratsvorsitzender
von Wincor Nixdorf.
Infrastruktur mit dem besonderen Blick
auf die kleinen und mittelständischen
Unternehmen. Projekte wie der Forschungscampus Zukunftsmeile Fürstenallee der Universität Paderborn, der
Ausbau des Campus Bielefeld oder das
„Mit dem Spitzencluster und dem Markenzeichen it’s OWL wollen wir das
Technologieprofil des Standorts schärfen
und uns für Investoren und insbesondere
Fach- und Führungskräfte aus aller Welt
empfehlen“, beschreibt Karl-Heinz
Stiller, Aufsichtsratsvorsitzender des
Cash-Management-Spezialisten Wincor
Nixdorf und Treiber der Entwicklung,
die Perspektiven. (HW/JS)
www.its-owl.de
www.spitzencluster.de
Globaler Markt für Intelligente Technische Systeme der Clusterbranchen
Maschinenbau, Elektro- und Elektronikindustrie, Automobilzulieferindustrie
5 Querschnittsprojekte
Teilsysteme
Systeme
Vernetzte Systeme
Beispiele:
● Intelligente Sensoren
● Antriebe
● Automatisierungskomponenten
Beispiele:
● Produktionsmaschinen
● Hausgeräte
● Geldautomaten
Beispiele:
● Smart Grids
● Produktionsanlagen
● Cash-Management
Systeme
Sie bilden die Basis für
Systeme.
Sie bilden die Basis für teils
geographisch verteilte,
vernetzte Systeme.
Zur Laufzeit veränderlich, neue
Funktionalität durch Zusammenspiel von Systemen.
34 Innovationsprojekte
schaffen Technologieplattform für
Innovationsprojekte und Transfer
Selbstoptimierung
Mensch-Maschine-Interaktion
Intelligente Vernetzung
Energieeffizienz
Systems Engineering
der Kernunternehmen führen zu überlegenen Marktleistungen
8 Maßnahmen für die Nachhaltigkeit
erzeugen Entwicklungsdynamik über Förderung hinaus
Vorausschau
Technologietransfer
Marktorientierung
Akzeptanz
Prävention Produktpiraterie
Aus- und Weiterbildung
Chancengleichheit, Integration
Unternehmensgründungen
Das Konzept des Clusters: Insgesamt 34 Innovationsprojekte werden von 24 Unternehmen in Zusammenarbeit mit Hochschulen oder weiteren Partnern umgesetzt.
Die Ergebnisse von Querschnittsprojekten der Hochschulen sorgen für eine entsprechende Technologieplattform und stehen den Unternehmen zur Verfügung.
Weitere Maßnahmen sorgen für eine nachhaltige Wirkung des Clusters und den Transfer in die Region hinein.
OWL-Das Magazin 18.2012
Begehrte Marken aus aller Welt:
Blaue Mauritius,
British Empire (bis 1968)
Inverted Jenny,
USA
Doppelgenf,
Schweiz
Napoleon 5 Fr,
Frankreich
Merkur,
Österreich
Mehr Infos unter 0180-52 52 100 (0,14 €/Min.) oder www.miele.de
Miele,
Deutschland
016
SCHWERPUNKTTHEMA ENERGIE
Neue Energie
braucht das Land
Mehr Effizienz, weniger Kosten: Intelligente Lösungen
aus OstWestfalenLippe für den Umbau der Energieversorgung
von Reinhard Schwarz
OWL-Das Magazin 18.2012
Grüne Energie: Das Fahrzeug der Zukunft fährt
elektrisch – doch wer liefert umweltfreundlichen
Strom dafür? Der Bielefelder Maschinenbauer
Gildemeister zeigt mit seiner CO2-neutralen Elektrotankstelle eine innovative Lösung mit umweltfreundlicher Stromversorgung. Zum netzunabhängigen Komplettsystem gehören Solaranlage,
Kleinwindanlage und eine Großbatterie.
D
Foto: Gildemeister
er überraschende Beschluss zum
Atomausstieg im Sommer 2011
ließ viele Menschen befürchten, dass
in Deutschland die Lichter ausgehen werden. Falsch, entgegnete die
Agentur für Erneuerbare Energien
(AAE) und legte mit dem Potenzialatlas Deutschland – Erneuerbare Energien eine Untersuchung vor, die
belegt, dass bis 2020 der Anteil der
Erneuerbaren Energien am Verbrauch
in der Bundesrepublik 28 Prozent
betragen wird. Bis 2050 fordert die
Politik sogar 90 Prozent. Wie das gehen
könnte, zeigen innovative Technologien
aus OstWestfalenLippe auf.
Auf dem Weg zur Zukunftsenergie
kommen starke Wirtschaftszweige wie
Maschinenbau, Elektro, Verbindungsund Automatisierungstechnik, IT oder
Gebäudetechnologie der Region zugute.
Unternehmen aus mehreren Branchen
arbeiten eng vernetzt an Konzepten,
Produkten, Komponenten und Schnitt-
>>
18
stellen. Sie setzen wichtige Akzente
bei nachhaltiger Energieerzeugung,
Energie- und Ressourceneffizienz und
Intelligenter Gebäudetechnik. Geforscht, entwickelt und konstruiert wird
in OWL auf Grundlage praxiserprobter
Ressourcen wie zum Beispiel Windenergie. Immerhin drehen sich von den 2.500
Windkraftanlagen in NRW allein 800
in OWL. Aber auch bei Solarenergie,
Wasserkraft und Erdwärme zeigen OWLUnternehmen Präsenz.
Allein bei Verbindungstechnik für
Windkraftanlagen decken Beckhoff,
Harting, Phoenix Contact, Weidmüller,
Wago und weitere Firmen aus OWL
einen Großteil des Weltmarktbedarfs.
Unternehmen wie Schüco, Goldbeck,
Gildemeister und Miele funkeln im
Licht solarer Produkte und Anwendungen und sonnen sich im Glanz der
Intelligenz von Gebäuden, die in OWL
zumeist im Verbund entwickelt werden.
Energiewende bietet enorme
Chancen
„Die Energiewende ist technisch machbar“, sagt Dr. Claudia Kemfert, Abteilungsleiterin Energie, Verkehr, Umwelt
am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung und Professorin für Energieökonomie und Nachhaltigkeit an der
Hertie School of Governance, „es
werden Investitionen in erneuerbare
Energien, Kraftwerke, Energieeffizienz,
nachhaltige Gebäude und Mobilität
getätigt werden. Die deutsche Wirtschaft kann dabei wie keine andere
profitieren.“ Laut Kemfert könnten
hunderttausende neue Arbeitsplätze
geschaffen werden.
Daran arbeitet man in OWL in einer
konzertierten Aktion von leistungsfähigen Unternehmen, innovativen
Hochschulen und lernenden Netzwerken. Sie wollen die Chancen der Energiewende nutzen. Das zeigen Beispiele
für neue Ideen und Technologien – von
HighTech-Steuerung für Windkraftanlagen bis zur Intelligenz für das Haus,
von innovativen Baukonzepten bis zu
kreativen Lösungen im Detail.
OWL-Das Magazin 18.2012
Grafik: Harting
>>
SCHWERPUNKT ENERGIE
Intelligenz für die Windmühle
Laut Worldwide Wind Energy Council arbeiten weltweit Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 194 GW. Innovative Elektrotechnik
aus OstWestfalenLippe stellt sicher, dass sich die Rotoren zuverlässig
und effizient drehen.
S
& Kahl entwickelt werden. Hier sind
ständig intelligente Lösungen gefragt.
Moderne Windkraftanlagen sind Hightech-Geräte. Schnell wechselnde Anlagenzustände bei teilweise extremen
Klima- und Umweltverhältnissen
stellen höchste Anforderungen an die
Steuerungssysteme: Hitze, Kälte, Feuchtigkeit, Sand, Stürme, Turbulenzen und
vieles mehr müssen sie aushalten und
zuverlässig reagieren. Immer kompakter
werdende Anlagen erfordern für die
Rotoren neuartige elektromechanische
Bremssysteme, wie sie von Hanning
Zulieferer aus OWL mischen auf dem
Weltmarkt kräftig mit und haben die
Region zum Kompetenzzentrum für
Windkraftanlagen-Technologien gemacht. Allein Beckhoff hat weltweit
mehr als 15.000 Windkraftanlagen
mit PC-basierter Steuerungstechnik
ausgerüstet; das sind mehr als 24 Gigawatt installierter Leistung zur Produktion von umweltfreundlichem Strom.
Darüber hinaus ist das Unternehmen
Steuerungslieferant im gesamten Zulieferbereich von Windkraftanlagen,
also zum Beispiel bei den Herstellern
von Pitchsystemen, Bremsen und Umrichtern. (RS)
pezialisten wie Beckhoff Automation
(Verl), Harting (Espelkamp), Phoenix Contact (Blomberg), Weidmüller
(Detmold), Wago Kontakttechnik
(Minden) oder Hanning & Kahl (Oerlinghausen) haben die Nase im Wind.
19
SCHWERPUNKT ENERGIE
Das Beispiel Weidmüller zeigt, wie wichtig Hightech aus OWL
für die Windenergie-Branche ist. Die Detmolder produzieren
zahlreiche Komponenten (siehe Grafik rechts):
1. Generator: Lenkt Windenergie in elektrische Energie um
2. Top-Box: Verarbeitet alle Informationen für eine optimale Führung der
Anlage
3. Umrichter: Überführt die veränderliche Rotordrehzahl für den Netzbetrieb in eine konstante Spannung
4. Getriebe: Seriengetriebene Modelle decken ein Leistungsspektrum
zwischen 1,5 und 3,6 Megawatt ab
5. Blattverstellsystem: Sorgt für optimale aerodynamische Stellung der
Rotorblätter durch das Pitchsystem
6. Bremssystem: Das elektromechanische oder hydraulische Bremssystem
und die Arretierung mittels Verbolzung sind sicherheitsrelevante Anlagenteile
7. Azimutsystem: Die Windnachführung der Gondel wird über das Azimutsystem gesteuert, so dass ein maximaler Energieertrag erzielt wird
und die Anlage z.B. für Wartungszwecke „aus dem Wind“ gedreht werden
kann
8. Turminstallationen: Enthalten u.a. Leistungs- und Signalkabel, Beleuchtung und Arbeitssteckdosen
9. Bottom-Box: enthält wesentliche Komponenten für die Kommunikation
des Betriebszustandes nach außen zum Betreiber bzw. für die Einbindung
in einen Windpark, um z. B. die Leistungen der einzelnen Anlagen
untereinander regeln zu können.
2 Top-Box
3 Umrichter
4 Getriebe
1 Generator
6 Bremssystem
5 Blattverstellsystem
7 Azimutsystem
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20
SCHWERPUNKT ENERGIE
Foto: Phoenix Contact
Mehr Effizienz bei der Energieerzeugung:
OWL-Spezialisten wie Phoenix Contact aus
Blomberg liefern Komponenten und
Komplettsysteme für die Anlagensteuerung.
Die Kraft der Sonne nutzbar machen
M
aximaler Ertrag von Photovoltaik und Solarthermie ist nur
mit durchdachten Konzepten und
zuverlässigen Komponenten möglich,
die zu einem effizienten System verbunden werden.
Aus innovativen Komponenten des
Blomberger Elektrotechnik-Spezia-
listen Phoenix Contact werden Systeme und Lösungen für Energieeffizienz,
Regenerative Energien, Elektromobilität und Verkehrsinfrastruktur.
Seien es Steckverbinder für eine
schnelle und sichere Verbindung aller
Anlagenteile vom Solarmodul bis
zur Einspeisung, vorkonfektionierte
Photovoltaik-Sets, die den Überspannungsschutz solcher Anlagen garantieren, oder Module zur Stromüberwachung, die Ausfälle sofort anzeigen: Für
ein zuverlässiges Datenmanagement in
der PV-Anlage sorgen modulare Kleinsteuerungen. Daten werden erfasst und
gespeichert und können wahlweise über
Ethernet, drahtgebunden oder über das
GSM-Mobilfunknetz übertragen werden. Solche Steuerungen erfassen Energiedaten, erkennen Fehler, speichern
Daten und ermöglichen Ferndiagnose
und Fernwartung.
So hat das Unternehmen Elektrofahrzeuge in den Fuhrpark aufgenommen
und Ladestationen mit eigenen Komponenten gebaut, um die Einsatztauglichkeit der Fahrzeuge und Ladetechnik
aus Nutzersicht zu bewerten und die
Produkte zu optimieren. (RS)
Umweltfreundliche Energie aus Wasserkraft
Kreis Höxter plant innovatives Speicherkraftwerk - 500 Millionen Euro werden investiert
W
asserspeicherkraftwerke können
einen wichtigen Beitrag beim
Ausbau und der Verfügbarkeit Erneuerbarer Energien leisten. Wegen der
witterungsbedingt schwankenden Ver-
Oberbecken
und Einlaufbauwerk /
Auslaufbauwerk
Generator
Transformator
Unterbecken und
Auslaufbauwerk /
Einlaufbauwerk
Nethe
Turbine
Maschinenkaverne
Unterwasserstollen
Pumpe
OWL-Das Magazin 18.2012
34 Stadtwerke aus Deutschland, Österreich und der Schweiz wollen unter
Federführung der Trianel GmbH das
Projekt mit einer Investitionssumme
von über 500 Mio. Euro auf Machbarkeit
hin untersuchen.
So funktioniert es: Das Wasserspeicherkraftwerk Nethe soll Energie speichern,
indem es bei hohem Energieaufkommen Wasser in ein höher gelegenes
Oberbecken pumpt. Von dort kann
es durch einen unterirdischen Stollen
in kürzester Zeit wieder abgelassen
werden und Stromturbinen antreiben.
Der Betrieb des Kraftwerks ist praktisch
emissionsfrei. (RS)
380 kV
Transformatorkaverne
Druckwasserstollen
fügbarkeit von Wind- und Sonnenstrom
ist der Bau von Speichern notwendig.
In Beverungen und Höxter soll eines
der größten Wasserspeicherkraftwerke
Deutschlands entstehen.
Grafik: Trianel
Magische Momente vom 25.-28.05.2012
Stadtverkehr Detmold GmbH
www.stadtverkehr-detmold.de
22
SCHWERPUNKT ENERGIE
„Grüne Fabrik“ spart Energie
Hettich mit nachhaltiger Fertigungshalle für innovative Produkte
E
Foto: Hettich
ine Fabrik für die Zukunft: Der
Möbeltechnik-Spezialist Hettich
hat eine innovative Halle für die Fertigung des neuen Schubkastensystems
ArciTech gebaut. In die Planung flossen
auch Erkenntnisse aus dem Hettich
Forum am Firmensitz in Kirchlengern
ein, für das die Unternehmensgruppe
den nationalen Green Building Award
2009 der EU bekommen hatte.
Null Energie: Das neue Fabrikgebäude von Hettich
setzt Maßstäbe in puncto Effizienz.
Die weit überdurchschnittliche Ressourceneffizienz dieses Null-EnergieGebäudes steht auch für den hohen
Standard der neuen Fertigungshalle.
Signifikante Einsparungen durch
Dämmung, Solarenergie, effiziente
Haustechnik, Beleuchtung und ein
Gründach werden auch für die neue
Fertigungshalle wahr.
Deren Energiebilanz kann sich sehen
lassen: Schon die Wahl von Holz als primärem Baustoff für Konstruktion und
Verkleidung führt zu positiven Werten,
hat doch die Holzkonstruktion der
14.000 Quadratmeter großen Produktionshalle bereits beim Baumwachstum
1.630 Tonnen klimaschädliches CO2
der Atmosphäre entzogen. Für Dachund Wandbauteile wurde eine hoch
wärmegedämmte Holz-Leichtbaukonstruktion gewählt. Insgesamt überbietet
der Bau die Primärenergieanforderungen der Energieeinsparverordnung
um 75 Prozent. (RS)
Wie Gebäude intelligent werden
Wirtschaft und Wissenschaft entwickeln Praxis-Lösungen für mehr Ressourceneffizienz
I
ntelligente Häuser integrieren Energie, Lüftung, Heizung, Kälte, Medien, Nachrichten, Licht oder Sicherheitstechnik zu einem ganzheitlichen
System, um Ressourcen zu schonen
und Kosten zu sparen. Doch vielfach
fehlt es an Koordination, Abstimmung
und Schnittstellen, um alle Bereiche
optimal ausstatten und vernetzen zu
können. Zwei neue Netzwerke für
Intelligente Gebäudetechnologie in
OWL bündeln Kraft und Kompetenz,
um innovative Konzepte zu entwickeln.
Die nordrhein-westfälische Innovationsministerin Svenja Schulze gab im März
2012 den offiziellen Startschuss für das
Regionale Innovationsnetzwerk Intelligente Gebäudetechnologie OWL. Sein
Ziel: Lösungen für energieeffiziente und
intelligente Gebäude bearbeiten, regionale Kompetenz bündeln, maßgeschneiderte Anwendungen für Verbraucher
schaffen. „Die Energiewende braucht
handfeste Konzepte. Die liefert künftig
das Netzwerk“, erklärt die Ministerin.
OWL-Das Magazin 18.2012
Konkrete Ansätze werden zum Beispiel
am Campus Minden der FH Bielefeld
entwickelt. Mit den Fächern Architektur, Bauingenieurwesen, Elektrotechnik, Maschinenbau und Informatik
ist er als Entwicklungszentrum für
Intelligente Gebäudetechnologie prädestiniert. Um den Campus wächst ein
Netz, in dem Wissenschaft, Wirtschaft
und Institutionen Projekte vorantreiben
– von Forschung und Entwicklung über
Anwendung bis Wissenstransfer.
Am Campus Minden will man neue
Verfahren entwickeln, Studienangebote schaffen und den Transfer
in die Wirtschaft vorantreiben. Im
Mittelpunkt stehen Energieeffizienz
und Wirtschaftlichkeit. Laut einer
McKinsey-Studie können in Deutschland allein durch Regelungstechnik
und Energiemonitoring im Gebäudesektor bis 2020 rund 5,4 Millionen
Tonnen Kohlendioxid-Emissionen
vermieden werden.
Große Potenziale
Ein geplanter Neubau für den Campus
wird als Passivhaus mit hoher Ressourceneffizienz im Betrieb gestaltet. Das
vorbildliche Gebäude wird nicht nur
Heimat des neuen Schwerpunkts Intelligente Gebäudetechnologien, sondern
dient selbst als Forschungsobjekt. Der
Landrat des Kreises Minden-Lübbecke,
Dr. Ralf Niermann, ist optimistisch:
„Wir haben die große Chance, in
Minden die Keimzelle der Intelligenten
Gebäudetechnologien zu etablieren.“
(RS)
Welches Potenzial integrale Bauweise
bietet, erläutert Professor Dr.-Ing. Oliver
Wetter von der FH: „Zahlreiche Unternehmen in unserer Region wie zum
Beispiel Goldbeck, Wago oder Miele
können mit hohen Kompetenzen und
innovativen Produkten in der Gebäudetechnik punkten. Defizite bestehen
jedoch in der praktischen Umsetzung,
wenn auf einer Baustelle verschiedene
Gewerke zusammenkommen. Da passen
die Einzelsysteme oft nicht zusammen.“
Schmeckt immer
wie beim Italiener.
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Energieeffizienz
nach OWL-Art
Lernende Netzwerke:
Analysieren, Optimieren,
Modernisieren
K
Und das geht so: Ein zertifiziertes
Ingenieurbüro leistet zu Beginn eine
gründliche Initialberatung und analysiert die Ist-Situation als
Grundlage für den Vorschlag hoch rentierlicher
Verbesserungen. Während diese durchgeführt
werden, tauschen sich die
Unternehmen in regelmäßigen Treffen aus und
besuchen Workshops zu
Themen wie etwa Druckluft, Antriebstechnik und
Energiemanagement – es
entsteht ein lernendes,
Klaus Meyer, nachhaltiges Netzwerk,
Geschäftsführer,
das erworbenes KnowEnergie Impuls OWL
how langfristig ins Unternehmen implementiert.
Das Interesse ist mittlerweile bei
den OWL-Unternehmen so groß,
dass – einzigartig in Deutschland –
jetzt das dritte LEEN aufgebaut wird.
Mit einer Rate von bis zu 22 Prozent
sind die zu erzielenden Einsparungen
signifikant. (RS)
OWL-Das Magazin 18.2012
Foto. S. Freitag/OstWestfalenLippe GmbH
osteneffizienz ist ein wesentliches Kriterium für den Erfolg
der Energiewende. In OWL unterstützen zwei Lernende Energie-EffizienzNetzwerke (LEEN), entwickelt vom
Fraunhofer-Institut für System- und
Innovationsforschung, 26 PilotUnternehmen bei der Erschließung
von Energie- und Kosteneinsparpotenzialen. Initiator ist das Branchennetzwerk Energie Impuls OWL.
Dessen Geschäftsführer Klaus Meyer
hat große Ziele: eine wirtschaftliche
und nachhaltige Steigerung der
Energieeffizienz um zehn Prozent in
drei Jahren.
Smart Building Technologies:
Interview mit Miele-Geschäftsführer Dr. Eduard Sailer
Hightech für das Haus
von morgen
Das „denkende Haus“ wird Realität. Themen wie Vernetzung,
Smart Grids und Steuerung über Smartphones sind marktreif.
Von Reinhard Schwarz
S
martHome in Paderborn, ein Musterhaus voller intelligenter Technologie, gibt wichtige Impulse für den Transfer
in die Praxis. Ein Partner dieser Initiative
ist der Gütersloher Haushaltsgerätehersteller Miele. Dessen Geschäftsführer
Dr. Eduard Sailer macht im Interview
deutlich, wie komplexe Technologien
im Schulterschluss entwickelt werden.
www.smarthomepaderborn.de
Miele wirbt sehr erfolgreich mit dem
Slogan „Immer besser“. Wollen Sie
jetzt auch energieoptimierte Häuser
bauen?
Dr. Eduard Sailer: Nein, bestimmt
nicht. Unser Engagement beim Smart
Home ist vor dem Hintergrund zu
sehen, dass die Gebäude der nahen
Zukunft völlig anders entwickelt und
SCHWERPUNKT ENERGIE
gebaut werden müssen als bisher. Die
vorherrschenden Themen Vernetzung, Energieeffizienz, Sicherheit und
Komfort sind jene, welche auch die
Entwicklung unserer Geräte seit Jahren bestimmen. Das Bauen überlassen
wir gerne anderen Unternehmen, von
denen wir einige sehr kompetente hier
in der Region haben; ich nenne spontan
Goldbeck oder Schüco. Als Pioniere bei
der Vernetzung von Hausgeräten mit
höchstem Elektronifizierungsgrad sehen
wir uns allerdings als Vorreiter auch
bei der Entwicklung von intelligenten,
energieeffizienten Häusern.
Miele setzt also auf Energieeffizienz
und Vernetzung?
Dr. Eduard Sailer: Unsere Hausgeräte
können miteinander kommunizieren.
Alle Daten lassen sich am Display eines
unserer Geräte abrufen, sogar per Smartphone. Wir inszenieren ein intelligentes
Zusammenspiel von Geräten und Komponenten, von exakt passendem Zeitpunkt für Energieabruf und Einspielen
neuer Applikationen. Wenn also zum
Beispiel die Kochplatte angeht, wird
automatisch die Abzugshaube aktiv.
Energie lässt sich so wohl kaum
einsparen.
Dr. Eduard Sailer: Es geht ja weiter.
Wenn Sie den jeweils günstigsten
Stromtarif nutzen wollen, drücken
Sie die Smartstart-Taste und Ihr Geschirrspüler und Ihre Waschmaschine
beginnen erst dann zu laufen, wenn
Strom günstig ist. Dazu geben die Versorgungsunternehmen ihre Tarife über
Internet bekannt, das wird ausgelesen
und so der günstigste Anbieter ermittelt.
Das wird Miele aber wohl kaum
alleine stemmen können.
Dr. Eduard Sailer: Deswegen denken
wir ja vernetzt, und das in jeder Beziehung. Mit der Deutschen Telekom,
E.ON, EnBW und eQ-3 führen wir einen
neuen, offenen Standard zur Vernetzung
von Haustechnik-Komponenten ein.
Verbraucher profitieren hier direkt
von einem größeren Angebot flexibler
und kostengünstigerer Stromtarife
für Smart-Grid-fähige Hausgeräte.
Bestimmte Angebote übermitteln
Wartungshinweise für Geräte direkt
ans Smartphone. Vorstellbar sind auch
Programme, die via App auf den Backofen geladen werden und eine perfekte
Zubereitung ermöglichen.
Das kann alles auch von technischen Laien gesteuert werden?
Dr. Eduard Sailer: Wir haben schon
mehrere Apps für Anwender ins Netz
gestellt, um zum Beispiel über das iPhone
vernetzte Hausgeräte steuern und aktives Energiemanagement betreiben zu
können, auch über große Entfernungen.
Ein Denkszenario wäre dabei, zukünftig
über QR-Codes sogar Programmfunktionen erweitern oder neue Softwarestände eingeben zu können.
Was kann das Smart Home sonst
noch zu einer positiven Energiebilanz beitragen?
Dr. Eduard Sailer: Sie steuern zum
Beispiel die eigene Photovoltaikanlage
damit, indem Sie den selbst erzeugten
Strom nicht weitergeben, sondern dann
nutzen, wenn gerade viel produziert
wird. Und mit einem Miele-Solartrockner lassen sich die Energiekosten
und der Primärenergie-Verbrauch im
Vergleich zu einem Wärmepumpentrockner gut um die Hälfte reduzieren,
bei herkömmlichen Abluft-/Kondenstrocknern sogar um bis zu 80 Prozent. Die
25
Primärenergie-Ersparnis kann ebenfalls
bis zu 80 Prozent betragen.
Was verspricht sich ein Global
Player wie Miele eigentlich von
einem Engagement im Smart Home,
in dem sehr viele kleine und unbekannte Unternehmen aus der
Region mitmachen?
Dr. Eduard Sailer: Das Smart Home ist
ein tolles Versuchsobjekt und auch eine
„Spielwiese“ für Neues. Dabei nutzen
wir den hohen Vernetzungsgrad, den die
Unternehmen in OWL nun mal haben.
Der Verler Elektronikspezialist Beckhoff
zum Beispiel kann mit beeindruckender
Vernetzungskompetenz glänzen – jede
der beteiligten Firmen bringt eben das
ein, was sie kann. Das ist die eigentliche
Stärke des Smart Home: Wir sind thematisch sehr breit aufgestellt.
Kann die Welt beim Thema Energiewende etwas von OWL lernen?
Dr. Eduard Sailer: Ich denke schon.
Aufgrund unserer hervorragenden Infrastruktur und der Interdisziplinarität
von Wirtschaft, Wissenschaft und
Verwaltung haben wir alle Instrumente,
um auch komplexe Innovationen sehr
kostengünstig und rasch zu entwickeln
und in den Markt zu drücken. Wo andere
Millionen für Forschung und Entwicklung verwenden, aktivieren wir unsere
Netzwerke, in die jeder seine Erfahrung
mit einbringt – ohne gleich hohe Rechnungen zu schreiben. Denn vom Ergebnis
wollen schließlich alle profitieren. Das
alleine zählt in OstWestfalenLippe.
Dr. Eduard Sailer
ist seit 1998 der für Technik verantwortlicher Geschäftsführer der Miele & Cie.
KG in Gütersloh. Nach dem Studium
an der Universität München war der
Diplom-Physiker zunächst wissenschaftlicher Mitarbeiter und promovierte 1986
über ein Thema zur wirtschaftlichen
Nutzung von Solarenergie.
OWL-Das Magazin 18.2012
26
SCHWERPUNKT ENERGIE
Foto: Schüco International
geben sie die gespeicherte Wärme
wieder kontrolliert ab. Im Zusammenspiel mit dem Layersystem wird
so der Energiebedarf für Heizung und
Kühlung gegenüber einem Gebäude
um 80 Prozent reduziert.
■ Adaptives Layersystem: Ein elektro-
Das Haus als Kraftwerk
Schüco Energy Buildings erzeugen mehr Energie als sie verbrauchen
A
b 2020 sollen alle Neubauten
in der EU für Heizung, Warmwasser, Lüftung und Kühlung nahezu
keine Energie mehr benötigen. Die
Energry Buildings von Schüco sollen
schon jetzt eine positive Energiebilanz
ermöglichen, indem sie mehr Energie
produzieren als sie verbrauchen.
bäudehülle spart, gewinnt und vernetzt
Energie, lüftet und kühlt automatisch.
Intelligente Gebäudeautomation passt
die Gebäudehülle unterschiedlichen
Umgebungen und Nutzergewohnheiten
adaptiv an. Folgende Komponenten setzt
das Bielefelder Unternehmen ein ein:
■ Photovoltaik: Dünnschichtmodule in
der Fassade und auf dem Dach erzeugen Solarstrom, was wirtschaftliche
Solarerträge selbst bei Ost- oder Westausrichtung der Fassade ermöglicht.
■ Energiemanagement: Es steuert
■ Thermoaktive Wände: In der Tag-
Dank intelligenter Steuerung und Speicherung werden sie mit sauberer Solarenergie versorgt. Eine hoch effiziente Ge-
nisch gesteuertes SmartNet versorgt
LED-Leuchten, Lüftung, Kühlung,
Au-tomation, IT-Systeme oder Batterien von Elektrofahrzeugen mit
Solarenergie.
situation entziehen sie der Zuluft
Wärme und halten damit den Innenraum kühl. Während der Nacht
den kompletten Ener-giehaushalt
des Gebäudes und koordiniert die
Energiegewinnung mit dem Bedarf.
(RS)
Wie ein Rathaus passiv wird
Löhner Stadtverwaltung mit vorbildlichem Energieprojekt
N
„Ostwestfälische Unternehmer
erfreuen sich eines extrem hohen
Vernetzungsgrades. Hier herrscht
ein Miteinander von vorwiegend
mittelständischen Unternehmen,
die alle an einem Strang ziehen, offen diskutieren und rasch Entscheidungen treffen. Energieeffiziente
Themen und Ressourcen schonende
Verfahren sind Chefsache, werden
nachhaltig ins Unternehmensgeschehen integriert und von den Mitarbeitern konstruktiv umgesetzt.“
Dr. Peter Jahns,
Leiter der Effizienzagentur NRW
OWL-Das Magazin 18.2012
ormalerweise glänzt Löhne (Kreis
Herford) vor allem als Standort
renommierter Küchenmöbelhersteller
und Zulieferer. Jetzt sorgt die Stadtverwaltung mit einem innovativen
Bauprojekt bundesweit für Aufmerksamkeit: Sie lässt ihr Rathaus mit Hilfe
modernster Technologie vorbildlich
und zukunftsfähig umbauen – ein
Passivhaus der besonderen Art.
Das Rathaus wird sich quasi selbst aufheizen. Wie das geht? Einerseits durch
einen optimierten Wärmeschutz, der die
Energie im Gebäude lässt und andererseits durch Nutzung der Sonnenwärme,
die quasi umsonst durch energetische
Fenster im Gebäude hereindringt.
Ein weiterer wichtiger Baustein im
Energiekonzept des Rathauses ist der
Einsatz hocheffizienter Lüftungs- und
Beleuchtungstechnik.
Bürgermeister Heinz-Dieter Held und
Matthias Kreft, Leiter der Löhner Immobilienwirtschaft, sind maßgebliche
Motoren des Umbauprojekts. Nach
ihrem Willen soll durch „eine moderne und effiziente Wärmedämmung
erreicht werden, dass das Gebäude
ohne aktives Heizsystem im Winter
auskommt.“ Bürgermeister Held:
„Durch eine konsequente Planung der
Gebäudehülle unter Berücksichtigung
aller bauphysikalischen Zusammenhänge und dem Einsatz effizienter
Technologien ist für uns bereits heute
das Passivhaus wirtschaftlich und
ökologisch sinnvoll.“
Die Löhner erhoffen sich, dass man
künftig für die Beheizung eines Quadratmeters Bürofläche pro Jahr weniger als 1,5 Liter Heizöl benötigen wird. Bis Ende 2012 soll das
Projekt abgeschlossen sein. (RS)
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28
PANORAMA
„Astrein”: OWL Museumsjahr zeigt die
vielen Facetten von Holz
A
Foto: Landschaftsverband Westfalen-Lippe
strein! Holz“ – unter diesem Titel
beweist die Museumsinitiative
OWL, dass Holz weit mehr ist als Wald
oder Möbel. Zum gemeinsamen Themenjahr 2012, das 40 Museen und Organisationen gemeinsam veranstalten,
gehören zahlreiche Ausstellungen und
Aktionen. Das Themenspektrum reicht
vom Wald als Raum für Märchen, als
Rohstofflieferant und Wirtschaftsfaktor
bis zum Kulturraum oder Kunst- und
Architekturobjekten.
Dass Holz mehr ist als der Wald und
als das Möbelstück, zeigen die einzelnen Ausstellungen im Rahmen des
Themenjahrs auf vielfältige Weise. Das
Naturkundemuseum in Bielefeld macht
unter der Überschrift „Locken, Betören,
Täuschen – Die Welt mit anderen Augen riechen“ erfahrbar, was im Wald mit
unseren Sinnen passiert. Das Museum
Wäschefabrik in Bielefeld lässt die
Puppen der Puppenspielerfamilie Selje
tanzen und in Hiddenhausen frisst sich
Holzwurm Hannibal durch fünf Museen
und Kulturinstitutionen.
Schatztruhen und Holzhäuser
Foto: Jürgen Rehrmann/Kunsthalle Bielefeld
Schatzkisten: Historische hölzerne Truhen zeigt
das LWL-Freilichtmuseum Detmold.
Architektur-Kunst aus Japan:
Sou Fujimoto im Park der Kunsthalle Bielefeld.
OWL-Das Magazin 18.2012
„Schatzhüter“ sind im Westfälischen
Freilichtmuseum Detmold zu sehen. Die
Ausstellung zeigt, in welchen Möbeln
Wertvolles aufbewahrt wurde. Holznutzung in der Vorgeschichte steht im
Archäologischen Freilichtmuseum Oerlinghausen im Mittelpunkt. Bewegende
Erfindungen aus Holz von Leonardo da
Vinci, nachgebaut von Studierenden der
Produktentwicklung an der Fachhochschule Bielefeld sind im Historischen
Museum Bielefeld zu sehen.
Auch in der Kunst ist Holz ein wichtiges Element. So präsentiert das Forum
Jacob Pins in Höxter Holzschnitte. Die
Künstlergruppe ARTI.G. und Gäste
stellen im Kulturverein ARTD Driburg
viele Facetten des Themas Holz aus und
im Steinheimer Möbelmuseum erwartet
Besuchern ein Jahr lang jeden Monat
ein anderes historisches Möbelstück.
Unter dem Titel „Küchenschränke,
Wäscheklammern, Bollerwagen – Holzprodukte aus Gütersloh“ erinnert eine
Ausstellung im Stadtmuseum Gütersloh an die „hölzerne“ Vergangenheit
der Stadt. Und was haben alte Säcke
und alte Schachteln gemeinsam? Das
erfahren die Besucher im Sackmuseum
in Nieheim.
Die Kunsthalle Bielefeld zeigt als Teil
des Themenjahres vom 3. Juni bis 2.
September 2012 „Futurospektive Architektur“ aus Holz des japanischen
Architekten Sou Fujimoto. Der international anerkannte Künstler entwirft
interaktive Räume. Bekannt wurde er
vor allem mit seinen ungewöhnlichen
Privathäusern. „Primitive Architektur“
nennt er seinen Ansatz. Dabei organisiert Fujimoto seine Gebäude mal
als komplexe Verschachtelung von
Räumen, mal als überdimensionale,
funktional frei bestimmbare Möbel.
Der Kunsthalle Bielefeld ist es gelungen,
ein Bauwerk Fujimotos im Maßstab 1:1
als Replik für eine bestimmte Zeit im
Skulpturenpark der Kunsthalle aufzubauen. Das Original „Final Wooden
House“ befindet sich seit 2008 im Süden
Japans nahe der Stadt Kumamoto. In
sechs Themenräumen werden neben
Modellen auch Objekte und Materialien
gezeigt, die das Denken Fujimotos anregen. Für dieses „Cottage“-Haus bekam
Sou Fujimoto 2009 den Wallpaper
Design Award in der Kategorie „bestes
Privathaus“. (RS/JS)
www.museumsinitiative-owl.de
www.kunsthalle-bielefeld.de
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Fachhochschule des
Mittelstands (FHM)
Innovatives Recycling: Pack die
Brote in den Tank
E
thanol als Beimengung zum Super-Kraftstoff wird hauptsächlich aus Weizen und Zuckerrüben gewonnen. Das
könnte sich bald ändern: Timo Broeker, Forscher im Fachbereich Life Science Technologies der Hochschule OstwestfalenLippe, weiß, wie man umweltfreundliches Bioethanol auch
aus alten Brötchen machen kann.
Zwei Jahre lang hat Broeker unter der Leitung von Professor
Jan Schneider vom Institut für Lebensmitteltechnologie NRW
der Hochschule OWL geforscht. Sein Fazit: „Eigentlich lassen
sich alle stärkehaltigen Lebensmittel wie Reis, Salzstangen,
Kuchen oder Cerealien für die Gewinnung von Bioethanol
verwenden. Im Schnitt kann man 280 Milliliter Alkohol aus
einem Kilogramm Brot gewinnen.“ Die Ressourcen für diese
Art der Kraftstoffproduktion sind da. Nach Angaben Broekers
werden in Deutschland jedes Jahr mindestens 600.000 Tonnen Altbrot entsorgt. Allein daraus ließen sich rund 130.000
Kubikmeter Bioethanol herstellen. (RS)
www.hs-owl.de
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Foto: Hochschule Ostwestfalen-Lippe
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Timo Broeker erforscht an der Hochschule OWL, wie man
aus altem Brot Treibstoff herstellt.
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OWL-Das Magazin 18.2012
30
PANORAMA
Zwei OWL-Professoren in
Wissenschaftsrat berufen
Z
Foto: Universität Bielefeld
wei Wissenschaftler aus OstWestfalenLippe sind in den Wissenschaftsrat berufen worden. Das
Gremium berät die Bundesregierung
und die Landesregierungen in wissenschaftspolitischen Fragen.
Foto: Bundesministerium für Bildung und Forschung
Neu im Wissenschaftsrat:
Prof. Dr. Katharina Kohse-Höinghaus.
Erneut berufen: Prof. Dr.-Ing. Jürgen Gausemeier.
Neu im Wissenschaftsrat ist Prof. Dr.
Katharina Kohse-Höinghaus. Die Professorin für Physikalische Chemie an der
Universität Bielefeld gehört der Nationalen Akademie der Wissenschaften
Leopoldina an und wurde mit dem Bundesverdienstkreuz für ihre Initiative der
Bielefelder „teutolab“-Mitmachlabore
ausgezeichnet. Uni-Rektor Professor
Dr.-Ing. Gerhard Sagerer freute sich
über die Berufung: „Ihre Aufnahme in
den Wissenschaftsrat ist eine verdiente
Auszeichnung für außerordentliche
Forschungsleistungen und großes wissenschaftspolitisches Engagement."
Erneut in den Wissenschaftsrat berufen
wurde Prof. Dr.-Ing. Jürgen Gausemeier,
Professor am Heinz Nixdorf Institut und
Leiter des Lehrstuhls für Produktentstehung an der Universität Paderborn.
Der Wissenschaftler ist konzeptioneller
Leiter des Spitzenclusters it’s OWL –
Intelligente Technische Systeme OstWestfalenLippe. Die erneute Berufung
in den Wissenschaftsrat ist für Universitäts-Präsident Prof. Dr. Nikolaus Risch
eine Bestätigung der wissenschaftlichen
Reputation von Professor Gausemeier
und des internationalen Ansehens des
Heinz Nixdorf Instituts.
Der Wissenschaftsrat wurde 1957 gegründet und ist das älteste Beratungsgremium
seiner Art in Europa. Er gibt Empfehlungen zur inhaltlichen und strukturellen Entwicklung der Wissenschaft
und der Hochschulen. (RS/JS)
D
as französische Ministerium für
Bildung und Forschung hat den
Bielefelder Pflanzenphysiologen und
Biochemiker Professor Dr. Karl-Josef
Dietz für seine Verdienste um die
deutsch-französische Wissenschaftskooperation und seine international
anerkannten Forschungsarbeiten mit
dem mit 60.000 Euro dotierten GayLussac-Humboldt-Preis ausgezeichnet.
Dietz forscht und lehrt seit 1997 an der
Universität Bielefeld und ist seit vielen
OWL-Das Magazin 18.2012
Jahren an zahlreichen Forschungsprojekten auf europäischer Ebene beteiligt.
Er ist der vierte Wissenschaftler der Universität Bielefeld, der mit diesem Preis
ausgezeichnet wird. Zuvor erhielten
ihn der Rechtswissenschaftler Prof. Dr.
Christoph Gusy (2001), der Chemiker
Prof. Dr. Achim Müller (2001) und
der Pflanzengenetiker Prof. Dr. Bernd
Weisshaar (2006). (RS)
www.uni-bielefeld.de
Foto: Universität Bielefeld
Französische Regierung zeichnet
Bielefelder Biologen aus
Von der französischen Regierung geehrt: Der Bielefelder Biologe Prof. Dr. Karl-Josef Dietz.
GESCHICHTE
31
Minden macht Geschichte neu erlebbar
Reenactment bezeichnet die authentische Neuinszenierung historischer Ereignisse. Minden greift
das große Interesse an der Vergangenheit mit einem bundesweit einmaligen Ereignis auf:
Vom 6. bis 7. Oktober 2012 lädt die Weserstadt zu 2. Internationalen Reenactor-Messe ein. Die Messe
ist Teil eines Themenjahres, mit dem Geschichte rund um die Entwicklung der traditionsreichen Stadt
neu erlebbar wird.
Fotos: Minden Marketing
F
reunde der lebendigen Geschichte
kommen bei der Messe am Mindener Preußenmuseum voll auf ihre
Kosten. Darsteller und Händler aus
der Zeit von der Antike bis 1918 und
auch Larp- und Fantasy-Fans inszenieren eine bunte Welt voller Magie und
Esprit. Geschichte wird in Minden neu
erlebt – mit Stadtführungen, kleinen
Spielszenen bis zu Großinszenierungen
an der historischen Weserfurt – die
Stadt wird zur einzigartigen Kulisse für
neue Inszenierungen der Vergangenheit.
Besucher erleben im Themenjahr „Geschichte neu erleben“ die Einweihung
des legendären Preußenzugs zur Kaiserzeit, mittelalterliches Alltagsleben vor
dem 1200-jährigen Mindener Dom, eine
Lazarettkirche zur Zeit der Schlacht bei
Minden, historische Impressionen aus
Japan, Maskerade und Theater mit der
spanischen Darstellergruppe „La Tal“.
Seine Majestät gibt sich die Ehre:
Historische Persönlichkeiten wie
Preußenkönig Friedrich II. werden
wieder lebendig.
So wird Geschichte verschiedener
Epochen durch internationale Reenactment-Darstellergruppen unterhaltsam,
lehrreich und authentisch begreifbar
gemacht und auch kulinarisch erlebt.
Weitere Highlights sind zum Beispiel
die Präsentationen und Stadtführungen
zum kunsthistorisch bedeutsamen Thema Weserrenaissance, die Aufarbeitung
der preußischen Spuren mit dem Event
„Minden und die Preußen“ und die
Beiträge zu Genese und Bedeutung
des Rhein-Weser-Kanals mit einem
der größten Wasserstraßenkreuze der
Welt. (RS)
www.minden-erleben.de
Geschichte zum Anfassen: Bei
der 2. Reenactor-Messe werden
historische Utensilien aller Art
verkauft.
OWL-Das Magazin 18.2012
32
PANORAMA
Campus Handwerk: Neue
Perspektiven für die Ausbildung
D
Fotos: Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe
as Handwerk in OstWestfalenLippe bekommt ein neues Nervenzentrum: Die Handwerkskammer
Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld baut
einen Campus, unter dessen Dach
Verwaltung und berufliche Bildung
zusammengeführt werden. Die Baukosten werden mit gut 60 Millionen
Euro veranschlagt, der Einzug ist für
das Jahr 2015 geplant.
Auf 87 Prozent der Fläche werden
Lehrwerkstätten und Bildungsräume
untergebracht, 13 Prozent stehen der
Handwerksverwaltung zur Verfügung.
Der Campus Handwerk direkt gegenüber dem Bielefelder Hauptbahnhof
bietet Raum für die Umsetzung moderner Ausbildungskonzepte. Neben
überbetrieblichen Lehrlingsunterweisungen werden Lehrgänge zur
Meistervorbereitung und Fort- und
Weiterbildungskurse stattfinden.
Schritte zum Neubau
Ein wichtiger Bestandteil des Campus
Handwerk im Zentrum von Bielefeld
wird das Kompetenzzentrum „Technisches Facilitymanagement – Energie- und Gebäudetechnik“. Dort
lernen Handwerker, ein Gebäude als
ganzheitliches energetisches System
zu betrachten und das Zusammenspiel
verschiedener Gewerke wie Elektro,
Heizung, Klima und Sicherheit zu
managen. (JS)
www.handwerk-owl.de
OstWestfalenLippe ist Modellregion für Bio-Lebensmittel
B
io-Lebensmittel werden von den
Verbrauchern immer mehr nachgefragt. Doch es mangelt an Erzeugern.
Das nordrhein-westfälische -Umweltministerium hat OstWestfalenLippe
wegen der zahlreichen guten Ansätze
zur Modellregion für die Vermarktung
von Bio-Lebensmitteln erkoren. OWL
habe einerseits eine intakte landwirtschaftliche Struktur, andererseits viele
städtische Bereiche, die für genügend
Absatz sorgten.
OWL-Das Magazin 18.2012
So werden in den nächsten zwei Jahren
Kooperationsmodelle und Vermarktungskonzepte für regionale Anbieter
erarbeitet und umgesetzt. Dabei soll
zwischen den Bereichen Erzeugung,
Verarbeitung, Logistik und Handel
eine bessere Vernetzung geschaffen
werden. (RS)
Foto: Bioland
Herausfinden wolle man, so Umweltund Landwirtschaftsminister Johannes
Remmel, wie die Angebotssituation auf
dem Biomarkt verbessert werden könne
und die heimische Landwirtschaft das
Biopotenzial besser ausschöpfen könne.
Lecker und gesund: Erzeugung und Vertrieb
von Bio-Lebensmitteln aus OWL werden
weiter optimiert.
DAS ORIGINAL.
Foto: Fachhochschule Bielefeld
Bandsysteme von
SIMONSWERK.
Gemeinsam engagiert: Gleichstellungsbeauftragte
Hildegard Schumacher-Grub (links) und die Präsidentin
der Fachhochschule, Prof. Dr. Beate Rennen-Allhoff.
FH Bielefeld ist Spitzenreiter
bei Gleichstellung
G
leiche Chancen für Frauen: An der Fachhochschule
Bielefeld wird das erfolgreich gelebt. Nicht umsonst
ist die FH im Hochschulranking des Leibniz-Instituts für
Sozialwissenschaften in puncto Gleichstellung die führende
nordrhein-westfälische Hochschule und hat 107.000 Euro
Fördermittel aus dem NRW-Strukturfonds bekommen. „Wir
meinen es ernst mit der Gleichstellung, und das gilt für alle
Bereiche der Hochschule“, erklärt FH-Präsidentin Prof. Dr.
Beate Rennen-Allhoff.
Sowohl bei Mitarbeitern als auch bei Studierenden ist
der Frauenanteil stark gestiegen. Der Hochschulrat ist zur
Hälfte mit Frauen besetzt. Familienfreundlichkeit wird
durch gleitende Arbeitszeiten und eine eigene Kindertagesstätte gelebt. Die FH kooperiert mit dem Institut TechnikDiversity-Chancengleichheit und unterstützt Projekte, um
junge Frauen für ihre technisch-naturwissenschaftlichen
Studiengänge zu gewinnen. (JS)
www.fh-bielefeld.de
Fon + 49 (0)5242/ 413- 0
simonswerk.de
Die Westfälischen Kammerspiele
Elert Bode hat am 9. November 1957 die Westfälischen Kammerspiele in der Aula eines
Paderborner Gymnasiums aus der Taufe gehoben.
Der Neubau des Paderborner Theaters wurde finanziert von Stadt und Kreis Paderborn.
Die jährlichen Unterhaltungskosten liegen bei knapp 5,5 Millionen Euro. 900.000 Euro
davon trägt eine von E.ON finanzierte Förderstiftung.
OWL-Das Magazin 18.2012
KULTUR
35
Vorhang
auf!
Paderborn hat für 23 Millionen Euro ein
neues Theater gebaut und damit auch
städtebaulich Akzente gesetzt.
Von Stefan Brams
Fotos: Harald Morsch
D
Klassiker auf der neuen Bühne: Tschechows
"Die Möwe" hatte im März 2012
im Paderborner Theater Premiere.
ie Stadt Paderborn ist um eine
Attraktion reicher. „Vorhang
auf!“, hieß es am 8. September 2011 für
das neue Theater in der zweitgrößten
Metropole OstWestfalenLippes. Ein
Haus, das nach mehr als 40 Jahren dem
provisorischen Dasein des bisherigen
Theaters ein positives Ende bereitet
hat. Der neue Name „Theater Paderborn/Westfälische Kammerspiele“
signalisiert dabei Aufbruch und Traditionsbewusstsein zugleich.
Das neue Theater ist nicht nur eine
gelungene Investition in die Theaterkunst, sondern setzt auch städtebaulich Akzente inmitten der Paderborner
Innenstadt. Glaspalast wird das neue
Theater genannt. Der Begriff ist gut
gewählt, denn der Rundbau mit seiner
transparenten Fassade prägt das neue
Quartier, das unweit des alten Paderborner Rathauses unter der Adresse
„Neuer Platz“ entstanden ist.
Die offene Architektur des Theaters
lädt hier ein zu Begegnung und Erkundung. Hier öffnet sich ein Theater
bewusst zur Stadt hin und wendet sich
seinen Bürgern zu. Hier wird nichts
versteckt, sondern eingeladen, Theaterkunst zu entdecken und zu genießen.
Ein schönes Signal.
Wer das Haus betritt, der wird sofort
gefangen genommen. Geschwungene
Treppen entlang der Glasfassade führen
hinauf in den Zuschauersaal mit 400
Plätzen, eine Verdopplung gegenüber
dem alten Theater, das - wohl eine
OWL-Das Magazin 18.2012
>>
Foto: Harald Morsch
KULTUR
Foto: Theter Paderborn
36
Hinter den Kulissen: Moderne Bühnentechnik
gibt den Paderborner Theater-Machern ganz
neue Möglichkeiten.
Viel Raum für die Kunst: Das neue Theater
in Paderborn besticht mit offener, luftiger
Architektur. Der Saal bietet 400 Plätze.
>>
bundesweite Kuriosität — in einer
ehemaligen Bank untergebracht war.
Die Wände waren ganz in Schwarz
gestrichen, gaben dem Raum eine
düstere Anmutung.
Ganz anders das strahlende Weiß des
neuen Theaters, das die Offenheit des
Hauses auch im Inneren unterstreicht
und Freundlichkeit ausstrahlt. 23 Millionen Euro haben sich Stadt und Land
das neue Theater kosten lassen. Maßgeschneidert wurde es nach den Wünschen der langjährigen Intendantin Dr.
Merula Steinhardt-Unseld und ihres
Dramaturgenteams konzipiert. Und der
Einsatz hat sich gelohnt. Nach zehn
Jahren Diskussions-, Planungs- und
Bauzeit konnte es schließlich mit Heinrich von Kleists Drama „Käthchen von
Heilbronn“ feierlich eröffnet werden.
Schon die gelungene Eröffnungspremiere machte aufs Schönste deutlich: Nun können in Paderborn große
Stücke, die viele Szenenwechsel
erfordern, besser gespielt werden. Die
neue, deutlich größere und mit neuester
Technik ausgestattete Bühne macht es
OWL-Das Magazin 18.2012
möglich. Ein variabel einsetzbarer Orchestergraben erlaubt zudem Gastspiele
von Musiktheatern.
Ein Gewinn für
die Kunst und das Publikum
Ein Gewinn ist das Theater für die
Kunst, für die Zuschauer und das
zehnköpfige Ensemble, das nun auf
dieser ansprechenden Bühne sein
künstlerisches Können noch stärker
entfalten kann als bisher schon. Doch
trotz seiner Größe strahlt das neue Haus
eine intime Atmosphäre aus – dank der
Kompaktheit seiner Architektur und
der Tatsache, dass der Zuschauersaal
einen wunderschön geschwungen
Rang hat, der die Nähe des gesamten
Publikums zur Bühne garantiert.
Aber auch eine moderne und sehr
vielseitige Studiobühne, ideal für
zeitgenössische Inszenierungen, trägt
zur positiven Gesamtausstrahlung bei.
Abgerundet wird der durch und durch
gelungen Theaterbau durch einen spektakulären Theatertreff auf dem Dach
des Hauses, der einen traumhaften
Blick über Paderborn ermöglicht.
Doch damit nicht genug: Im Theatertreff gibt es eine weitere Bühne, die
kleinere Aufführungen möglich macht.
Und der Ort hier oben belegt einmal
mehr, was bürgerliches Engagement
zu leisten vermag. Aus Kostengründen
wäre der Treff beinahe dem Rotstift zum
Opfer gefallen. Dass es ihn nun dennoch
gibt, ist dem Förderverein des Theaters
zu verdanken, der mehr als 200.000 Euro
für den Treff gesammelt hat.
Der Neubau des Paderborner Theaters
unterstreicht, was auch andernorts in
OstWestfalenLippe in den vergangenen Jahren bewiesen wurde: Es ist
möglich, den kulturellen Aufbruch
zu wagen, auch in Zeiten, in denen
landauf, landab über die Schließung
von Theatern und anderen kulturellen
Spielstätten nicht nur geredet wird.
Und mit dem neuen Theater hat auch
die Theaterlandschaft in OWL insgesamt gewonnen.
Für alle, die Paderborn kennenlernen
wollen, gibt es nun einen guten Grund
mehr, der Stadt einen Besuch abzustatten. Es lohnt sich! Vorhang auf!
KULTUR
37
Investitionen in die OWL-Theaterlandschaft
Während andernorts Theater geschlossen oder Stellen abgebaut werden,
geschieht in OstWestfalenLippe Gegenteiliges: Theater werden aufwändig
modernisiert oder gar neu gebaut.
Bereits im März 2010 wurde in Gütersloh ein neues Theater eröffnet. 21,7
Millionen Euro nahm die Stadt, unterstützt von Sponsoren wie Bertelsmann
und Miele, in die Hand, um das 50 Jahre
alte Theater durch einen imposanten
Neubau zu ersetzen. Unterschied zu
People | Power | Partnership
Paderborn: Das Theater Gütersloh mit
seinen rund 520 Plätzen ist ein reines
Gastspielhaus.
In Bielefeld wurde das Stadttheater
zwischen 2004 und 2006 komplett
entkernt und saniert, da das 1904 eröffnete Haus baufällig war. 23 Millionen
Euro flossen in die Totalsanierung. Im
vergangenen Jahr wurde zudem das
Theater am Alten Markt, das kleine
Haus des Bielefelder Theaters, energetisch saniert und um eine weitere
kleine Bühne bereichert. Das Foyer
wurde komplett neu gestaltet.
Das Landestheater in Detmold, 1825
gegründet, erhielt 2008 einen neuen
Anbau. Zudem wurde der Orchestergraben umgebaut. Das Haus hat 648
Plätze.
Das Theater Espelkamp wurde im Jahr
2002 komplett saniert. Es hat 647 Plätze
und wird von der Harting-Technologiegruppe intensiv unterstützt.
HERMES
AWA R D
2 0 0 6
www.HARTING.com
OWL-Das Magazin 18.2012
38
KULTUR
10. Auflage von „Frühling im Park“
„Wege durch das Land“
Ausstellung im Museum Marta
Gartenfestival
vor romantischer
Kulisse
Gutshöfe
und Klöster als
Kulturbühnen
Was Atelier
und Küche
gemeinsam haben
S
Fotos: Fürstliche Kanzlei
Rund um das Schloss präsentieren über
130 Aussteller Gartenideen, Kunst,
Schmuck, Aktivitäten, Mode, Delikatessen und vieles mehr rund um Wohnen
und Leben. Zum Festival gehört auch
ein attraktives Rahmenprogramm. So
liest Schauspieler Heikko Deutschmann
Grimms Märchen für Kinder und Erwachsene und erzählt Märchenkönig
Achim Vaross Sagen, Legenden und
Märchen aus aller Welt. Konzerte,
Dressurvorführungen und Aktivitäten
für Kinder runden das Programm des
Gartenfestivals ab. (JS)
www.fruehling-im-park.de
OWL-Das Magazin 18.2012
Andreas Slominski. Ofen mit Hühnerherz, 1997. Foto: Egbert Haneke, Hamburg
as Rhedaer Schloss bildet die
romantische Kulisse: Vom 17. bis
20. Mai laden Erbprinz Maximilian und
Erbprinzessin Marissa zu BentheimTecklenburg zu „Frühling im Park“ ein.
Zur zehnten Auflage des Gartenfestivals
werden bis zu 20.000 Besucher in RhedaWiedenbrück erwartet.
Auch in diesem Jahr hat die künstlerische Leiterin Dr. Brigitte Labs-Ehlert
wieder hochkarätige Künstler für die
„Wege durch das Land“ gewonnen. So
lesen 2012 unter anderem die Schauspieler Bruno Ganz, Eva Mattes, Dominique
Horwiz und Matthias Brandt. Eigene
Texte tragen Autoren wie John Burnside,
Ulrikka Gernes, Tomas Venclova und
Nora Bossong vor. Programm und Karten
unter Telefon 05231/30802-10. (JS)
www.wege-durch-das-land.de
A
teliers spielen in der Kunst eine
wichtige Rolle, das liegt auf der
Hand. Auch die Küche ist ein Ort, der
immer wieder Objekt künstlerischer
Betrachtung wird. Was beide Räume
gemeinsam haben und wie Künstler
sie sehen untersucht eine Ausstellung
im Marta Herford: „Atelier + Küche –
Labore der Sinne“.
Foto: Archiv Literaturbüro OWL
D
chlösser, Gutshöfe, Mühlen, Kirchen und Klöster werden im Sommer zu Kulturbühnen der besonderen
Art: Die 13. Auflage des Literatur- und
Musikfestes „Wege durch das Land“ lädt
vom 11. Mai bis zum 28. Juli zu insgesamt
35 Veranstaltungen an ungewöhnlichen
Orten überall in OstWestfalenLippe ein.
Schauspieler in Residence: Jens Harzer
führt an drei Tagen erstmals ein vom ihm
ausgearbeitetes Literaturprogramm auf.
Die Schau zeigt erstaunliche Parallelen
in den Entwicklungen der beiden
Raumgattungen. Von der archaischen
Feuerstelle zu Hightech und Design
rund um den Herd das eine, vom handwerklich ausgestatteten Werkraum zum
Multimedia-Laboratorium das andere
Sujet. Die Ausstellung spannt Bögen
durch die Kunstgeschichte von den
alten Meistern bis zur Gegenwart und
zeigt vom 12. Mai bis 16. September
2012 spannende Entwicklungen und
originelle Sichtweisen auf. (JS)
www.marta-herford.de
Twittern
auf
westfälisch!
Herrliches
Herforder.
Foto: Frank Grawe/Gesellschaft für Wirtschaftsförderung im Kreis Höxter
TOURISMUS
Höxter
Eggegebirge
Bad Driburg
Brakel
Schulklostergarten
St. Kaspar und Stiftskirche
Schlosspark
Gehrden
Willebadessen
Beverungen
Die Hegge/
Weg-Worte
Bad
Karlshafen
Abteigärten
Herstelle
Borgentreich
Klosteranlage
Hardehausen
Zionsgarten
Warburg
Hofgeismar
Sinnesgarten
Germete
41
Himmlisches
Grün und
innere Einkehr
Mit dem Fahrrad auf neuen Wegen: Spirituelle Kraft und
besondere Naturerlebnisse auf der neuen Kloster-Garten-Route.
Von Oliver Abraham
D
as Klima ist ein wenig rau hier oben
auf der Hegge. Ödland war es, bevor
die Frauen vom Christlichen Bildungswerk 60.000 Bäume pflanzten, und der
Wind weht immer noch im Vorland
des Eggegebirges. Aus den Bäumchen
ist ein schöner Waldpark geworden,
mit Obstwiese und Rabatten. Der
„Wort-Weg“ zur Entschleunigung und
inneren Einkehr ein. Ein Naturlehrpfad
sollte es auf keinen Fall werden, sagt
Oberin Dorothee Mann, sondern die
Seele ansprechen und zum Nachdenken
anregen. Die Hegge bietet sich an als
Ausgangspunkt der neuen „KlosterGarten-Route“.
Natur und Kultur entdecken:
Radfahrer vor dem Panorama
der Hansestadt Warburg.
Die 185 Kilometer durch den Kreis
Höxter im Südosten der Urlaubsregion
Teutoburger Wald sind eine Tour voll
himmlischer Gärten und klösterlicher
Spiritualität. Und voll wunderschöner
Natur. Eine — gerade mit dem Elektrofahrrad — gemütliche Runde zum
Genießen.
Ein steiler Weg führt in Scherfede auf
den Zionsberg. Hier haben evangelische
Diakonissen kleine Refugien geschaffen.
Ihr Gärtchen mit Trockenmauern, Oleander und Clematis zum Beispiel hat
einen beinahe mediterranen Charakter.
Thymian und Salbei duften. Und der
schöne, wilde Wald hinter dem Haus
lädt zur Stille ein. Hier blühen Enzian
und Leberblümchen, Orchidee und
Heilkraut. Eschen und wilde Kirschbäume rauschen leise im Wind. Der
Buchfink singt und der Blick reicht weit
über die Hügel des Warburger Waldes.
Hier und unten an der Diemel findet
Schwester Ursula Beinwell, eine uralte
Heilpflanze. Daraus macht sie eine
Salbe, die bei Gelenkschmerzen und
Überforderung der Bänder hilft. Bis
nach Afrika und Australien hat sich das
heilkräftige Wissen der Schwestern vom
Zionsberg herumgesprochen.
Auf dem Weg nach Warburg hat sich
die Diemel eine weite Aue geschaffen.
Vor Wethen führt der Weg vorbei an
uralten Apfelbäumen. Wer kennt noch
„Bismarkapfel“ oder „Extertaler Katzenkopf“? Die Leute von Wethen kümmern
sich um dieses Erbe, jeden September
versteigern sie die Ernte eines Baumes
>>
42
TOURISMUS
Foto: Christiane Sasse/Gesellschaft für Wirtschaftsförderung im Kreis Höxter
für kleines Geld. Der Erlös geht in den
Erhalt dieser Kultur. Die Äpfel schmecken herrlich.
Entdeckungen: Dazu lädt der Sinnesgarten
in Germete ein.
Die Natur wieder zu entdecken und auf
seine Sinne zu hören; das geht nicht nur
im Kloster. Aber gerade auch dort. Bei
Warburg, am Haus Germete der ServiamGemeinschaft spricht ein kleiner Garten
alle Sinne an. In den Beeten duften
Zitronenmelisse und Pfefferminz, Johannisbeere kann probiert werden - und wer
kennt noch die Mispel? Und wie fühlt
sich der Ziest an? Das gefällige Ensemble
von Fachwerk, Park und Landschaft tut
dem Auge wohl, dazu farbliche Akzente
von Königskerze und Glockenblume.
Wer die Augen schließt, hört den Wind,
wie er die Kronen der Bäume kämmt.
Foto: Christiane Sasse/Gesellschaft für Wirtschaftsförderung im Kreis Höxter
Erloschener Vulkan thront über
der Landschaft
Foto: Irina Janßen/Gesellschaft für Wirtschaftsförderung im Kreis Höxter
Kräuter-Expertin: Verena Arendes weiß
bestens Bescheid.
Grüne Idylle und Cortenstahl:
der Klostergarten in Herstelle.
OWL-Das Magazin 18.2012
Allmählich biegt die Kloster-GartenRoute nach Norden ab. Weit reicht der
Blick über die Warburger Börde. Fast
immer zu sehen ist der Desenberg, ein
vor Ewigkeiten erloschener Vulkan. Es
geht weiter durch reiches Bauernland.
Hier eine einsame Feldscheune, dort
eine Mühle. Durch das saftige Gras
murmelt munter die Diemel und ganz
oben schreien Bussarde.
Nach Osten führt die Strecke über
einsame Wege, durch ein Landschaftsmosaik aus Wiesen und Wäldern. Diese
Route wurde angelegt, um die reiche
Kloster- und Gartenkultur individuell
und einfach zu erleben. Weil es hügelig ist und der Wind nicht immer von
hinten weht, gibt’s Elektrofahrräder mit
Tretunterstützung samt Verleih- und
Ladestationen.
Zur Abtei nach Herstelle wird es nochmals steil. Oben wartet ein kleiner Garten der Benediktinerinnen. Er ist keine
Rekonstruktion traditioneller Konventgärten, sondern mit Hochbeeten aus
Cortenstahl ein eher modernes Kleinod.
Lavendel, Jasmin und Rosen duften in
der Sonne. Am Eingang des Klosters
wurde ein Spiralweg angelegt: Er beginnt
unter der Linde mit blühenden Blumen
und endet an einer Christrose. Sie blüht
zum Ende der dunklen Jahreszeit. Der
Spiralweg vom Kloster Herstelle ist ein
Sinnbild des Lebens.
Von Beverungen führt die Route entlang
der Weser nach Höxter. Am Weserbogen
steht die ehemalige Reichsabtei Corvey. Die monumentale Anlage spiegelt
1.200 Jahre Geschichte und bewirbt
sich derzeit um die Aufnahme in die
Weltkulturerbeliste der UNESCO. Die
Abtei galt einst als eine der wichtigsten
in ganz Norddeutschland. Bis hinauf
nach Schweden reisten die Missionare
von der Weser. Beim Wandeln durch
den Kreuzgang und dem Blick auf das
wuchtige Westwerk mag man die einstige
Bedeutung erahnen.
In Borgentreich nimmt Verena Arendes
ihre Gäste mit in die Natur. „Früher
gehörten Kräuter zum Leben dazu und
gegen jedes Leiden ist ein Kraut gewachsen. Vor nicht einmal hundert Jahren
wussten die Menschen darum Bescheid“,
sagt die zertifizierte Naturführerin und
Kräuterfrau. Sie möchte dieses Wissen
wieder vermitteln, denn „Mensch und
Natur gehören einfach zusammen“.
Weinbau hat im Kloster eine lange
Tradition
In ihrem kleinen Laden stehen nicht nur
Wildrosengelee und Löwenzahnsirup,
sondern auch große Glasflaschen mit
Kräutern der Region: Minze und Mädesüß, Wermut und Weißdorn. „Zweimal
pro Woche gehe ich raus und sammle
die Kräuter, natürlich abseits der Straßen
und nicht in Schutzgebieten. Es gibt
noch genügend Orte, wo man sie finden
kann.“ Wer mag, darf mit.
Zum Kloster gehört Wein. Michael
Rindermann ist nicht nur Weinhändler
in der Domäne Corvey, sondern lässt die
alte klösterliche Weinbaukultur auferstehen. Lebendige Forschung ist das, was
er am Weinberg über der Stadt betreibt.
Einst kamen vom Rebberg mehrere Hektoliter in die Keller des Klosters. 2011
waren es ganze 36 Halbliterflaschen. Der
wertvolle Tropfen bleibt repräsentativen
Zwecken vorbehalten.
TOURISMUS
Foto: Frank Spiegel
wissen, sie achten auf Gesundheit und
innere Balance“, sagt Gisela Reineke.
Gegen alles ein Kraut: Kräuterfrau
Gisela Reineke kennt sich bestens aus.
Gisela Reineke hat ein paar Kräuter
mitgebracht, zum Probieren vor der
Wanderung. Auch sie ist zertifizierte
Naturführerin und verrät den Gästen
ein paar Geheimnisse der Heil- und
Küchenkräuter aus heimischen Wiesen
und Wäldern: „Die bereichern nicht nur
unseren Speiseplan, sondern helfen bei
vielen kleinen Wehwehchen und können unsere Gesundheit unterstützen.“
Gegen alles gibt es ein Kraut
Die kleine Gästegruppe trifft sich in
Brakel, direkt am Weg der Route, und
ist gespannt. Nicht nur auf das, was
die Naturführerin aus ihrer Tasche
holt - getrockneten Bärlauch, lecker
für Suppen und Soßen, frische Triebe
von Brennessel als Vitaminstoß und
Entschlackung - sondern auch auf das,
was sie in Feld und Flur entdecken wird.
„Wir sollen die Kräuter, die vor Ort
wachsen, nutzen“, sagt Gisela Reineke.
„Gegen alles ist ein Kraut gewachsen!“
Also, dann los. An einer schönen
Waldwiese steht eine uralte Hudebuche,
Johanniskraut leuchtet sonnengelb, ein
Specht hämmert. Kräuterfrau Gisela
spricht von Achtsamkeit gegenüber der
Natur und sich selbst - wenn der Akku
leer ist: mal aufladen! Und wo geht das
besser als in der freien Natur. Der Gundermann wandert in die Tasche und der
Waldmeister, Holunder und Lindenblüten. „Die ursprüngliche Ernährung mit
Kräutern und Pflanzen erlebt eine echte
Renaissance. Die Leute wollen das wieder
In Rheder steht ein schönes, altes Schloss.
An der Mühle plätschert das Flüsschen
Nethe, im Park rauschen gewaltige Eichen und Buchen. Barockschloss, Gut
und Park; das ist romantisches OstWestfalen aus dem Bilderbuch. Wer durch
den Schlosspark streift, kann sich auf
ein lebendes Bauwerk freuen: 30 Meter
lang und 10 Meter hoch ist das neue
Weidenpalais aus gebundenen Weidenruten. Zwei Türme greifen stilistisch das
Westwerk von Corvey auf.
Seit 326 Jahren köstliches Bier
Im Sudhaus von Rheder stehen die
großen Kupferkessel. Seit 326 Jahren
brauen die Familien von Spiegel und
von Mengersen ein köstliches Bier. Für
das Rheder Schloßbräu wächst die Braugerste auf eigenem Grund, das Wasser
stammt aus einem Naturschutzgebiet
- und wird mit dem handwerklichen
Können von Braumeister Joachim Corves ein feinherbes Pils. Im Biergarten
werden dazu kleine Stärkungen gereicht
- in Westfalen natürlich auch Schinken.
Radler, kommst Du nach Gehrden; kehre ein! Heute ist die uralte, imposante
Klosteranlage der Benediktinerinnen
ein 4-Sterne-Hotel. Den Machern ist
Per E-Bike durch den
Teutoburger Wald
Das ist wie bergab und immer Rückenwind: Urlaub mit dem E-Bike ist Radeln
mit Genuss. Gäste im Paderborner Land,
im Kulturland Höxter und in Lippe, dem
Land des Hermanns, können an rund 40
Stationen Elektro-Fahrräder mieten und
leere Akkus tauschen. Die Hügel in der
Urlaubsregion Teutoburger Wald werden
zum Kinderspiel und das Land in seiner
ganzen Schönheit erfahrbar - gerade auch
für diejenigen, die Komfort schätzen oder
nicht so oft auf dem Rad sitzen.
Schätze per Rad entdecken
Auf 250 Kilometern sind die Perlen
des Paderborner Landes zu einem
43
eine außergewöhnliche Verbindung von
Historie und Moderne gelungen. Im
Park beeindruckt die prachtvolle, mehr
als 400 Jahre alte Zwölf-Apostel-Linde.
Kann es noch schöner kommen? Kann
es: die nachmittägliche Radeltour ins
Tal des Flüsschens Öse nahe Gehrden.
Wenn der Tag den Hang aufgewärmt
hat, duftet der Magerrasen nach Thymian und Dost. Salamander liegen in
der Sonne und Schmetterlinge tanzen.
Über der Öse saust der Eisvogel gleich
einem fliegenden Edelstein. Wer früh
aufsteht, etwas Glück und Geduld sowie ein Fernglas mitbringt, kann einen
Schwarzstorch beobachten.
Die Hecken sind nicht nur Brutgebiete,
sondern duften nach Wildrose und Holunder. Im Herbst stehen die Obstwiesen
in voller Pracht. Wer hier einen lauen
Abend verbringt, denkt, er hätte sich ans
Mittelmeer verfahren - so würzig-duftig
ist es, so vibriert die Luft, so summt und
brummt es. Eine Flasche Rotwein dazu,
Ziegenkäse und Bauernbrot. Eine Gegend zum Genießen, mit allen Sinnen.
Eine kostenlose Karte der KlosterGarten-Route kann bestellt werden
unter Tel. 05271 9743-23.
www. kulturland.org
www.teutoburgerwald.de
Schmuckstück verknüpft - der Paderborner Land Route. Naturliebhaber
wie Kulturfreunde kommen hier auf ihre
Kosten. So führt die Route zum Beispiel
vorbei an der imposanten Klosteranlage
Dalheim und dem WeserrenaissanceSchloß Neuhaus.
www.paderbornerlandroute.de
Sieben historische Stadtkerne im
Land des Hermann, dazu Herrensitze,
Schlösser und Gutshöfe - das ist die
Fürstenroute Lippe. Auf gut 170
Kilometern geht es zu den schönsten
Sehenswürdigkeiten in vielfältiger
Kulturlandschaft durch das Fürstentum.
www.land-des-hermann.de
OWL-Das Magazin 18.2012
44
OWL PORTRAIT
Frank Seidensticker
Unternehmerportrait: Frank und Gerd Oliver Seidensticker
„Alles, was ich anfasste,
wurde zu Hemden“
Das Lebensfazit des Unternehmensgründers Walter Seidensticker sen. bestätigt sich heute mehr
denn je. Denn mit dem Jahr 2004, als die Söhne der beiden nachfolgenden Unternehmer Walter und
Gerd Seidensticker in der Bielefelder Unternehmenszentrale das Ruder in die Hand nahmen, lautete
das Motto „back to the roots“. Nach dem gelungenen Generationenwechsel konzentrierten sich die
Cousins Frank und Gerd Oliver wieder auf jene Kernkompetenz, die der Textil- und Verbraucherwelt
einen herausragenden Markennamen bescherte.
Von Reinhard Schwarz
OWL PORTRAIT
45
Fotos: Seidensticker
Gerd Oliver Seidensticker
W
ir haben besonders mit Blick auf
den Handel einen Baukasten
rund ums Hemd entwickelt, der alle
Facetten berücksichtigt, die für eine
erfolgreiche Produkt- und Markenstrategie wichtig sind“, erläutert Frank
Seidensticker und ergänzt: „Wir bieten
eine erfolgsorientierte geschlossene
Hemden- und Blusenpalette mit Features, die den Bedürfnissen des Handels
und der Verbraucher gleichermaßen
gerecht werden.“
Der wohlklingende Markenname Seidensticker steht heute für die Hemdenmarke mit dem mit Abstand höchsten
Bekanntheitsgrad in Deutschland. Und
es scheint, als ob die Konstellation Gerd
Oliver und Frank Seidensticker so ideal
zusammen passt, dass sich diese Markenbekanntheit im Zeichen der Schwarzen
Rose, von Jacques Britt, Dornbusch,
Lorenzo Calvino und Redford noch
sehr viel mehr weiter entwickeln wird.
Beide gingen nach Gymnasium und
Bundeswehr zunächst ihren eigenen
Weg: Gerd Oliver (46), den Jüngeren,
zog es nach dem Studienabschluss
als Diplom-Kaufmann für neun Jahre
zur Seidensticker Overseas Ltd. nach
Hongkong. Frank absolvierte seinen
Industriekaufmann bei Hugo Boss in
Metzingen und New York, um anschließend seine kaufmännischen Kenntnisse
und sein Retail-Know-how bei der Deutschen Bank und Peek & Cloppenburg
zu vertiefen.
Zusammen mit Detlef Adler bilden
sie ein Führungstrio, das sich die
Kompetenzen klar und synergetisch
zugeteilt hat: Firmensprecher ist
Detlef Adler (Finanzen und Dienstleistungsbereiche), das Marken- und
Retailgeschäft verantwortet – marketinggetrieben – Gerd Oliver und das
Lizenzgeschäft – produktgetrieben –
Frank Seidensticker.
„Wir sind keine ‚Schreibtischtäter’
und befolgen lieber die Philosophie
eines ‚walking office’“, sagt Frank
Seidensticker. Deswegen habe man
auch möglichst flache Hierarchien
geschaffen, um die Kommunikation
im Unternehmen flüssig zu halten.
Jede Marke wird von einem autonom
denkenden Designteam begleitet, das
die Eigenständigkeit fördert.
Intelligente Markenpolitik
Selbst die Erfahrungen der gut geschulten, beratungsfreundlichen Verkaufsteams in den Seidensticker-Shops
fließen in die Produktentwicklung
mit ein. Denn die eigenen Shops
liefern wertvolle Informationen über
das Kaufverhalten der Kunden, über
„Renner“ und „Penner“. So kommt
der Selbstvermarktungsstrategie, die
nach dem erfolgreichen Platzieren der
Seidensticker-Anleihe im Markt große
Wachstumschancen eröffnet, eine
OWL-Das Magazin 18.2012
>>
OWL PORTRAIT
Fotos: Seidensticker
46
Markenzeichen: Die schwarze Rose steht für
Hemdenqualität aus Bielefeld.
Den Park des Stammsitzes dient in diesem
Jahr als Schauplatz einer Veranstaltung
des OWL-Literatur- und Musikfestivals
"Wege durch das Land".
>>
immer größere Bedeutung zu. „Jetzt
können wir jedes Jahr die Anzahl unserer Shops und Outlets in Deutschland
und angrenzenden Ländern deutlich
erhöhen und auch unsere Fertigung und
Präsenz in Asien ausbauen.“, so Frank
Seidensticker.
"Know-how und Liebe für
das Produkt"
Mit einem bemerkenswerten Vertikalisierungsgrad, der beim Einkauf der Garne
beginnt und bei der Flächenbewirtschaftung am Point-of-Sale endet, einer intelligent konzipierten Markenbreite und
16 Millionen verkauften Hemden pro
Jahr haben sich die Bielefelder Hemdenmacher auf die Pole Position in Europa
gearbeitet. „Know-how und Liebe für das
Produkt trotz der produzierten Mengen
sind unser Kennzeichen“, begründet
Frank Seidensticker die Markenstärke
des Unternehmens.
Deswegen sei man auch im Hinblick auf
den dauernd benötigten Fachkräftebestand in der Region OstWestfalenLippe
bestens aufgehoben: „OWL hat hohe
Kompetenzen im Bereich der Bekleidungsindustrie mit sehr gut ausgebildeten
Fachkräften und guten Beziehungen
zu den Hochschulen. Als eingesessene
Ur-Ostwestfalen mit einem Hang zur
Sesshaftigkeit können wir sagen, dass
jeder, der hier in Bielefeld angekommen
ist, sich auch in der Region wohlfühlt.“
Mit den anderen großen OWL-Textilherstellern pflegt man mehr als gute
Nachbarschaft. Die Seidenstickers treffen sich zum regelmäßigen Austausch
mit der „Ostwestfalen-Connection“,
der zum Beispiel Stella Ahlers, Wolfgang Brinkmann und Gerhard Weber
angehören – ein Netzwerk der starken
textilen Marken.
Geschäftsleitung:
Frank-Walter Seidensticker
(Geschäftsführender Gesellschafter)
Gerd Oliver Seidensticker
(Geschäftsführender Gesellschafter)
Detlef Adler
(Sprecher der Unternehmensleitung)
Gesamterlöse: über 200 Mio. Euro
(180 Mio. Euro 2009/2010)
Exportrate: 40 Prozent
(Vgl. 36 Prozent 2009/2010)
Mitarbeiter: 1.800 Mitarbeiter weltweit
Stückzahlen: ca. 16 Mio. Teile pro Jahr
Produktion: in 13 Ländern,
Osteuropa und Asien
Stores: 33 ohne Franchise,
Sie alle fühlen sich mit der Region gut
verwachsen und setzen auch eigene Zeichen: „Mit dem Bau der Seidenstickerhalle und unserem Kultur-Sponsoring
zum Beispiel beim jährlichen OWLLiteraturfestival ‚Wege durch das Land’
erbringen wir ganz bewusst und gerne
Leistungen für Bielefeld und die Region,
in der wir uns wohlfühlen.“
Das geht bei Frank Seidensticker sogar
noch weiter: „Im Hinblick auf die Wirtschaftskraft der Region spüre ich in mir
ein großes Gefühl des Stolzes, das ich
gerne nach außen trage.“
1.817 Shop in Shop
Eigene Marken:
Seidensticker Hemden und Blusen,
Schwarze Rose Hemden und Blusen,
Jacques Britt Hemden und Blusen,
Dornbusch, Lorenzo Calvino, Redford
Master-Lizenz:
camel active (alle Fashionprodukte)
Lizenzen:
Joop!, Strellson, Bogner, Baldessarini,
Michalsky
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WWW.HANDWERK-OWL.DE
Die Zukunft
wird rechtzeitig
fertig.
Wir sind pünktlich wie die Maurer. Und Mecha troniker. Und
Zahntechniker. Und alle anderen der über 130 Handwerksberufe.
Schließlich wollen wir die Zukunft genauso wenig warten lassen
wie unsere Kunden. So entwickeln, bauen, installieren und
arbeiten wir schon heute an morgen. Das Handwerk geht eben
mit der Zeit. Und ihr manchmal sogar voraus.
48
SPORT
Im grünen
Bereich
Die Gerry Weber Open werden
20 Jahre jung
Fotos: Gerry Weber World
Von Oliver Kreth
SPORT
49
Ralf Weber ist Turnierdirektor
der Gerry Weber Open.
Als der Vorläufer der Gerry Weber Open im Jahr 1991 ausgetragen wurde,
war noch keineswegs absehbar, dass im westfälischen Halle Jahre
später eine Hochburg des nationalen und internationalen Tennis stehen würde. >>
Foto: Gerry Weber World
SPORT
Foto: Günter Rudolph
50
Heimspiel: Neben dem lippischen Handball-Bundesligisten
TBV Lemgo kämpft auch die deutsche Auswahl im
Gerry Weber Stadion um Punkte.
Konzertbühne: Stars aus Klassik, Pop, Rock
und Volksmusik locken ihre Fans nach Halle,
zum Beispiel die Band „Pur”.
D
er den Siegerscheck entgegen. Drei Mal
siegte Yevgeny Kafelnikov (1997, 1998,
2002). Und Boris Becker? Der konnte
sich nicht in die Siegerliste eintragen,
genauso wenig wie André Agassi oder
Rafael Nadal.
as Preisgeld für die Veranstaltung
auf Sand betrug gerade mal 25 000
Dollar. Und der Zusatz „Westfalen“ war
sehr wichtig, denn in den ersten Jahren
flogen viele Tennis-Fans nach Leipzig,
um von dort aus den kurzen Weg nach
Halle an der Saale anzutreten.
Grün ist die Hoffnung, dachte sich Organisator Ralf Weber zwei Jahre später.
Im zweiten Jahr als Challenger-Turnier
waren die Haller ausgezeichnet worden.
Gleichzeitig bekamen sie Post von der
ATP, der Turnier- und Spielerorganisation der Männer, dass im Jahr 1993
ein Grand-Prix-Turnier ausgetragen
werden sollte. Unternehmer Gerhard
Weber erinnert sich: „Na prima, habe
ich gedacht, das ist jetzt der Dank dafür,
dass wir eine perfekte Veranstaltung
abgeliefert haben, dass sie uns auch
noch Konkurrenz machen.“ Sein Sohn
beruhigte ihn mit den Worten: „Reg dich
nicht auf. Wir bewerben uns. Und dann
spielen wir auf Rasen.“
Eine Nacht wurde darüber geschlafen,
und dann fiel der Entschluss des Modemachers und seines Geschäftspartners Udo Hardieck: Wir machen das.
Gerhard Weber: „Deutschland hatte
mit Boris Becker, Michael Stich und
Steffi Graf drei Wimbledonsieger, aber
nicht ein Turnier auf Rasen. Das war
der Reiz.“ Udo Hardieck: „Ich frage
OWL-Das Magazin 18.2012
mich manchmal aber schon: Wie hast
du damals nur den Mut aufgebracht, so
eine Entscheidung zu treffen?“
Geplant war eigentlich ein Stadion
mit 3.500 Plätzen, mittlerweile passen
9.000 Menschen mehr in das GerryWeber-Stadion. Die Idee erwies sich als
Volltreffer. Mehr als 100 000 Zuschauer
kommen jedes Jahr auf die Anlage. 1995
waren es 112 000 — das ist bis heute
nationaler Rekord.
Top Ten der Weltrangliste zu Gast
in Halle
Der Erste, der sich in die Siegerliste
des Grand-Prix-Turniers eintrug, war
Henri Leconte (1993 betrug das Preisgeld 350 000 Dollar), ihm folgte 1994
Michael Stich, der die erfolgreiche deutsche Geschichte in Halle begründete.
1999 triumphierte Nicolas Kiefer, ein
Jahr später David Prinosil, 2009 schlug
Tommy Haas Novak Djokovic.
Im letzten Jahr gab es ein deutsches
Finale: Philipp Kohlschreiber bezwang
Philipp Petzschner. Am häufigsten triumphierte der wohl beste Tennisspieler
aller Zeiten, der Schweizer Roger Federer: Von 2003 bis 2006 und 2008 nahm
Schon lange ist das Gerry Weber Stadion
kein reiner Tennis-Tempel mehr. Einer
der Höhepunkte war die Austragung von
Handball-WM-Spielen. In Halle wurde
2007 der Grundstein für das deutsche
Wintermärchen gelegt. Danach marschierte die Mannschaft von Heiner
Brand zielsicher zur Weltmeisterschaft.
Handball-Bundesligist TBV Lemgo ist
regelmäßiger Gast.
Auch Dirk Nowitzki war schon in Halle
- mit der deutschen Basketball-Nationalmannschaft. Henry Maske, Marco Huck,
Felix Sturm und Axel Schulz ließen ihre
Fäuste fliegen. Und Halle hat sich als
deutsches Volleyball-Wembley etabliert.
Dieses Jahr trafen sich die Männer und
Frauen zum großen Pokal-Finale am 4.
März. Getanzt wurde auch schon im
Gerry Weber Stadion (WM Lateinamerikanische Tänze), Eis gelaufen (mit Kati
Witt) und außerdem geritten.
Und vor allem Musik gemacht. Regelmäßig geben sich Pop- und Rock-Stars
die Klinke in die Hand, von Lionel
Ritchie bis zu Deep Purple. Klassik-Fans
Foto: Gerry Weber World
Anerkennung: Gerhard Weber bekommt von Daviscup-Kapitän
Patrick Kühnen den Tennis Award 2011 als Würdigung seines
erfolgreichen Einsatzes für den weißen Sport.
kommen auf ihre Kosten, wenn André Rieus Walzer-Klänge
das Stadion bezaubern, Placido Domingo Tenor-Arien zelebriert oder eine Verdi-Oper einen Hauch von Verona nach
Halle bringt. Das Gerry Weber Stadion bildet zusammen mit
Eventzentrum, Hotel, Wellness-Bereich und Golfplatz die
Gerry Weber World.
In diesem Jahr gehen die Gerry Weber Open ins 20. Jahr.
Roger Federer und Rafael Nadal haben ihre Zusage gegeben. Das deutsche Davis-Cup-Team wird wohl geschlossen
antreten. Und sicherlich werden sich zwischen dem 9. und
17. Juni wieder mehr als 100 000 Zuschauer auf der Anlage
an Sport und Entertainment, dem zweiten wichtigen Standbein des Rasenturniers, erfreuen. Und vielleicht schauen
die Tennis-Frauen irgendwann auch mal nicht nur zu einem
Showmatch vorbei.
Es ist also alles im grünen Bereich in Halle. Den Zusatz
„Westfalen“ kann man im Zusammenhang mit Sportveranstaltungen übrigens getrost weglassen.
Messearchitektur
Schauräume
Mobile Präsentationen
www.conform.cc
Die Gerry Weber International AG
Aus kleinen Anfängen zum international erfolgreichen
Mode- und Lifestyle-Konzern: Die Modemarke Gerry
Weber steht für eine beeindruckende Erfolgsgeschichte.
1973 begannen Gerhard Weber und Udo Hardieck mit
der Produktion und dem Verkauf von Damenhosen.
In den 80er Jahren führte das Unternehmen aus dem
westfälischen Halle die Marke Gerry Weber ein und
gewann Tennisstar Steffi Graf als Werbepartner. Heute
zählt die Gerry Weber International AG mehr als 3.300
Mitarbeiter und ist in mehr als 60 Ländern präsent. (JS)
www.gerryweber-ag.de
52
OWL-PREISE
Ausgezeichnetes aus OstWestfalenLippe
Mit Kaffeefiltern, Waschmaschinen und Backpulver fing es an: Gute Ideen haben in OstWestfalenLippe
Tradition und enorm dazu beigetragen, die Region zu einem der führenden deutschen Wirtschafts- und
Technologiestandorte zu machen.
E
ine mittelständisch geprägte, dynamische und breit
aufgestellte Unternehmenslandschaft bietet beste Voraussetzungen, um aus innovativen Ideen neue Produkte
und Verfahren zu entwickeln und Unternehmen fit für eine
erfolgreiche Zukunft zu machen.
Die OstWestfalenLippe GmbH würdigt herausragende
Leistungen alle zwei Jahre mit dem OWL-Innovationspreis.
Der mittelständische Interessenverband „Die Familienunternehmer – ASU“ zeichnet den „Unternehmer des Jahres
aus“ und der Marketing-Club OWL verleiht die „Marketing
OWL“ für vorbildhafte Marketingstrategien. Mit dem OWL
Kulturförderpreis hat die OstWestfalenlippe GmbH 2011
zum ersten Mal Unternehmen gewürdigt, die sich besonders erfolgreich für die kulturelle Vielfalt in der Region
engagieren. (JS)
Foto: OstWestfalenLippe GmbH
OWL-Innovationspreis für
Paragon, Hettich und Saperatec
A
Foto: ?????
uszeichnung für drei glänzende
Ideen: Die OstWestfalenLippe
GmbH hat den OWL-Innovationspreis
MARKTVISIONEN 2011 an Paragon,
Hettich und Saperatec verliehen. In
seinem Festvortrag bei der Preisverleihung im Marta Herford betonte Thomas
Rachel, Parlamentarischer Staatssekretär
im Bundesforschungsministerium, vor
200 Gästen, dass „OstWestfalenLippe als
Innovationsstandort gut aufgestellt ist.“
Foto: Saperatec
Foto: Hettich
Die große Zahl von 102 Bewerbungen
um den OWL-Innovationspreis, dessen
Hauptsponsoren E.ON Westfalen Weser und die Stadtwerke Bielefeld sind,
zeigt Ideenreichtum und Branchenvielfalt in OWL. Die Wahl der Jury
fiel auf drei besonders hervorstechende
Projekte: Die Paragon AG (Delbrück)
für ihr Gurtmikrofon belt-mic, die Hettich GmbH & Co. KG (Kirchlegern)
für das innovative Schubkastensystem
ArciTech und das junge Unternehmen
Saperatec GmbH (Bielefeld) für ein
neuartiges System zum Recycling von
Solarmodulen.
Preisgekrönt: Das Gurtmikrofon belt-mic von
Paragon, das Schubkastensystem ArciTech von
Hettich und das Recyclingsystem von saperatec.
OWL-Das Magazin 18.2012
Mit belt-mic wird ein Anschnallgurt
zum Hightech-Produkt. Die Paragon
AG aus Delbrück (Kreis Paderborn)
hat ein hochmodernes Mikrofon
entwickelt, das direkt ins Gurtgewebe
integriert ist. Die Verbindung traditioneller Webtechnik mit modernster
Elektronik macht das Produkt einzigartig. Dank belt-mic stärkt Paragon
seine Position als führender Anbieter
von Akustiksystemen für Autos.
Strom aus Sonnenlicht ist ein wichtiger Baustein der Energiewende, die
Zahl der Photovoltaikmodule auf
Deutschlands Dächern wächst rasant.
Doch was geschieht mit ausgedienten
Solarpaneelen? Eine innovative Antwort hat die Bielefelder Saperatec
GmbH entwickelt und dafür den
Start-up-Preis bekommen. Saperatecs
Verfahren zur Verwertung ausrangierter
Photovoltaikanlagen stellt sicher, dass
wertvolle Rohstoffe recycelt werden.
Für sein neues Schubkasten-Plattformkonzept ArciTech mit einmaligem Komfort und außerordentlicher Stabilität
hat der Möbeltechnologie-Hersteller
Hettich aus Kirchlegern (Kreis Herford)
einen Sonderpreis bekommen. Zusätzlicher Pluspunkt ist die ressourceneffiziente Produktion in einer eigens gebauten
neuen Fertigungshalle. (JS)
OWL-PREISE
53
Boge gewinnt die
„Marketing OWL 2012“
D
Kriterien für die viel beachtete Auszeichnung sind Markterfolg, innovative Leistungen im Marketing und eine insgesamt
marktorientierte Unternehmensführung. Die Jury würdigte,
dass der Spezialist für Druckluftsysteme „mit einem neuen,
konsequenten Markenauftritt ein prägnantes Profil und
weitere Marktanteile gewonnen hat.“ Das Markenkonzept
strahle im positiven Sinne „konservative Solidität, hohe
Kompetenz und durchgängige Logik aus.“ Boge-Chef
Wolf D. Meier-Scheuven zeigte sich erfreut: „Für einen
Premiumhersteller wie BOGE ist die Marke der wichtigste
Unternehmenswert.“ (RS)
Foto: Boge
er Bielefelder Kompressoren-Hersteller Boge ist mit
der „Marketing OWL“ des Marketing-Clubs OWL
ausgezeichnet worden. Der Preis wird seit 1997 an ein
mittelständisches Unternehmen aus OstWestfalenLippe
verliehen, das sich in jüngster Vergangenheit nachweislich
durch eine erfolgreiche Marketingstrategie besonders positiv
in seinem Markt durchgesetzt hat.
Freuen sich über die Marketing OWL 2012: Boge-Chef Wolf D. Meier-Scheuven (l.), der stolz auf Unternehmensgründer Otto Boge verweist,
und Marketingleiter Matthias Eichler.
www.pwc.de/familienunternehmen
Ein Expertenteam, das an
Ihrem Erfolg arbeitet
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A © 2012 PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Alle Rechte vorbehalten.
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054
54
OWL-PREISE
Foto: OWL GmbH/Matthias Schrumpf
Auszeichnung für außergewöhnlichen
Einsatz im Dienst der Kultur
D
ie Unternehmen Harting (Espelkamp), Wemhöner (Herford)
und Reden (Dörentrup) haben für ihr
kulturelles Engagement den OWL
Kulturförderpreis 2011 bekommen , den
die OstWestfalenLippe GmbH erstmals
ausgeschrieben hat.
49 Unternehmen aus OstWestfalenLippe hatten sich um die neue Auszeichnung beworben. „Ohne ein solches
regionales Engagement gäbe es keine
starken Kulturregionen und kein starkes
Kulturland Nordrhein-Westfalen“, betonte NRW-Kulturministerin Ute Schäfer bei der Preisverleihung in Detmold.
Dieser Gedanke hatte auch die OWL
GmbH dazu bewegt, einen regionalen
Kulturförderpreis für Unternehmen auszuschreiben. Das Ziel ist es, vorbildliche
Förderer der OWL-Kultur aus der Wirtschaft zu würdigen und zugleich weitere
Unternehmen zu motivieren, Projekte
Geehrt: Die Träger des OWL Kulturförderpreises
stellen sich mit Verantwortlichen, Juroren,
Laudatoren und NRW-Kulturministerin Ute Schäfer
zum Gruppenbild.
in OstWestfalenLippe zu unterstützen
und damit einen Beitrag zur kulturellen
Vielfalt zu leisten. Die Jury würdigte
besonders das nachhaltige und tief in der
Firmenkultur verankerte Engagement der
Preisträger für Kultur und Kulturprojekte.
Die undotierte Auszeichnung soll nun
regelmäßig verliehen werden. Die Bewerbungsfrist für den 2. OWL Kulturförderpreis läuft bis Ende Juni 2012. (JS)
www.owl-kulturbuero.de
Brinkmann-Brüder sind Unternehmer
des Jahres
A
Unternehmer des Jahres und Gratulanten: (v.l.)
ASU-Regionalvorsitzender W. Arndt Bertelsmann, Wolfgang Brinkmann, Werner Dressler, Klaus Brinkmann,
Jury-Vorsitzender Prof. Dr. Fred Becker.
OWL-Das Magazin 18.2012
ls „Unternehmer des Jahres 2011“ sind die Herforder Textilfabrikanten
Klaus und Wolfgang Brinkmann von der bugatti Holding Brinkmann
GmbH & Co KG ausgezeichnet worden. Der Verband „Die Familienunternehmer ASU e.V.“ und die Bankenvereinigung Bielefeld vergaben den Preis, weil
es die beiden Unternehmer verstanden hätten, kontinuierlich den Ausbau der
Marken bugatti, Atelier Torino, Eduard Dressler, Wilvorst, Pikeur und Eskadron
voranzutreiben.
Weitere Kriterien waren die vorbildfunktion in und außerhalb der Region
sowie ehrenamtliche Tätigkeit und soziales engagement der Brüder. Die
Brinkmann-Gruppe zählt inzwischen zu den größten Herrenmodeproduzenten
in Deutschland. 934 Beschäftigte erwirtschafteten 2012 einen Jahresumsatz
von 210 Mio. Euro. (RS)
AUSGEZEICHNET
55
A
uszeichnung für Phoenix Contact:
Das Blomberger Unternehmen hat
den Hermes Award 2012 gewonnen.
Die Jury würdigte ein neues System,
das die Energie von Blitzen misst und
die Messergebnisse via Internet für die
Fernwartung bereitstellt. So können
Windkraftanlagen kontinuierlich aus
der Ferne überwacht und nach starken
Blitzeinschlägen umgehend Reparaturarbeiten eingeleitet werden. Das System
macht die Wartung zielgenauer, senkt
die Kosten und trägt zur Versorgungssicherheit bei.
Im Rahmen der Eröffnungsfeier der
Hannover Messe 2012 übergab Bundesforschungsministerin Prof. Dr. Annette
Schavan den international angesehenen
Technologiepreis an Geschäftsführer
Roland Bent und Geschäftsbereichsleiter Dr. Martin Wetter von Phoenix
Contact. Die Bundesministerin hatte
zusammen mit dem niedersächsischen
Ministerpräsidenten David McAllister
die Schirmherrschaft über den Preis
übernommen.
Der Hermes Award wird jedes seit 2004
Jahr zur Hannover Messe für eine herausragende Innovation an ein Unternehmen verliehen. Phoenix Contact ist
bereits der zweite Preisträger mit OWLWurzeln. 2004 hatte Harting Mitronics,
ein Tochterunternehmen der HartingTechnologiegruppe (Espelkamp), den
Hermes Award bekommen. (JS)
www.phoenixcontact.com
Foto: Deutschen Messe AG
Hermes-Award für Blitz-Monitoring
von Phoenix Contact
Preisverleihung an den Gewinner des Hermes
Awards 2012 Prof. Dr. Annette Schavan,
Bundesministerin für Bildung und Forschung,
Roland Bent, Geschäftsführer Marketing und
Entwicklung Phoenix Contact, Prof. Dr. Wolfgang
Wahlster, Vorsitzender der HERMES AWARD-Jury,
Dr. Martin Wetter, Geschaeftsbereichsleiter
Phoenix Contact, David McAllister, niedersäcsischer Ministerpräsident, Dr. Wolfram von Fritsch,
Vorsitzender des Vorstandes der Deutschen Messe AG
Meine Energie für Miele
»Miele steht für Qualität und Zuverlässigkeit. Ein
Traditionsunternehmen mit innovativen Produkten.
Das verbindet uns. Dafür investiere ich gern all
meine Energie«
Thomas Monkenbusch, Stadtwerke Bielefeld
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OWL-Das Magazin 18.2012
56
AUSGEZEICHNET
Stringente Strategie: Deutscher Marketingpreis für Schüco
Konsequente Kommunikation mit Kunden und Partnern gewürdigt
D
Preisverleihung an Schüco: (v. l.): Karl Georg Musiol (Deutscher Marketing-Verband), Tanja Brinks,
Dirk U. Hindrichs (beide Schüco) und der ehemalige Bundesumweltminister Klaus Töpfer, ebenfalls
ein OstwWestfalenLipper.
Im Beisein von Gästen aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft nahm
Schüco-Chef Dirk U. Hindrichs im
Berliner Museum für Kommunikation
den Preis entgegen. Die Bielefelder
treten damit in die Fußstapfen zweier
weiterer Unternehmen aus OWL.
Foto:
Foto: Schüco
Schüco International
International
er Marketingpreis 2011 des Deutschen Marketing-Verbandes
ging an Schüco, Hersteller von Solarlösungen, Fenstern, Türen und Fassaden aus Bielefeld. Karl Georg Musiol,
Präsident des Marketing-Verbandes,
begründete die Entscheidung für das
ostwestfälische Unternehmen so: „Der
Preis würdigt Schücos stringente Marketingstrategie und auf der Führungsebene verankerte Markenführung. Unter dem Claim ‚Grüne Technologie für
den Blauen Planeten. Saubere Energie
aus Solar und Fenstern’ kommuniziert
Schüco aus dem Kern der Marke heraus
konsequent auf den Ebenen Markt,
Partner und Kunden und erreicht so
höchst unterschiedliche Zielgruppen.“
Auch Miele und Nixdorf haben den
Deutschen Marketingpreis bereits
bekommen. (RS)
www.schueco.com
HARTING ist Preisträger
bei „Produkte des Jahres 2012“
Zweiter Platz in der Kategorie „Automatisieren“
für Energiemanagement-Konzept
Foto: Harting
B
Claus Kleedörfer (l.) und Stev Hausen von der
deutschen HARTING Vertriebsgesellschaft
zusammen mit Andrea Gillhuber (Redaktion
Elektronik) bei der offiziellen Urkundenverleihung
OWL-Das Magazin 18.2012
ereits seit 14 Jahren wählen die Leser der Fachzeitschrift „Elektronik” ihre
Produkte des Jahres. 2012 gehörte das Energiemanagement-Konzept der
HARTING Technologiegruppe „smart Power Networks“ zu den 111 von der
Redaktion ausgewählten Produkten, die den Lesern präsentiert wurden – und
es überzeugte diese auf der ganzen Linie. In der Kategorie „Automatisieren“
erreichte HARTINGs Schlüsseltechnologie für effiziente Produktionsprozesse
einen hervorragenden zweiten Platz.
Mit smart Power Networks wird aus der Strom-Verteilung von heute ein
intelligentes Energieverteilungs-Netzwerk von morgen. Für den Anwender
bedeutet das Vorteile bei der Planung, Inbetriebnahme und Anlagenverfügbarkeit. Die neu entwickelte HARTING Technologie dient dazu, Einsparpotenziale zu erkennen, zu analysieren und dann auch konsequent umzusetzen.
Das ist der Schlüssel zur Steigerung der Energieeffizienz. (RS)
PANORAMA
57
Land.schafft.kultur:
OWL-Biennale hat im Juni auf Schloss Rheda Premiere
F
ünf Kultur-Leuchttürme aus OstWestfalenLippe feiern gemeinsam
Premiere: Zum ersten Mal findet im Juni
2012 die OWL-Biennale „land.schafft.
kultur“ statt. Die Theater Bielefeld
und Paderborn, die Nordwestdeutsche
Philharmonie, das Landestheater und
die Hochschule für Musik in Detmold
laden gemeinsam zu ungewöhnlichen
Begegnungen und musikalischen Grenzgängen ein – und werfen damit auch
ein neues Schlaglicht auf die lebendige
Kulturszene in OstWestfalenLippe.
Den Auftakt gestalten die Bielefelder
Philharmoniker und Mnozil Brass am
13. Juni mit einem Open-Air-Konzert.
Auch in den vier folgenden FestivalTagen bietet das historische Schloss
Auftakt: Mnozil Brass geben gemeinsam mit den Bielefelder Philharmonikern ein Open-Air-Konzert auf Schloß Rheda.
Rheda (Foto rechts) eine eindrucksvolle Szenerie für ein ambitioniertes
Kulturereignis. Im Sommer 2011 hatte
der Prolog zur Biennale bereits einen
Vorgeschmack auf die Kunstgenüsse
gegeben, die auf die Besucher von „land.
schafft.kultur“ warten. (JS)
www.landschafftkultur.de
„Unsere Wertstoffsortieranlagen arbeiten mit
Hochdruck für den Umweltschutz. Dank BOGE.“
Peter Berlekamp, Leiter Technik der Tönsmeier-Gruppe
Die Tönsmeier-Gruppe betreibt mehrere der modernsten Wertstoffsortieranlagen
Europas. Aus dem bunt zusammengewürfelten Inhalt der gelben Säcke werden
hier säuberlich getrennte Sekundärrohstoffe mit einer Sortenreinheit von bis
zu 95 %. Kernstück jeder Anlage sind die zahlreichen Nahinfrarot-Trenner. Sie
erkennen die unterschiedlichen Wertstoffe und separieren sie zuverlässig, schnell
und äußerst effizient durch präzise Druckluftimpulse aus dem Materialstrom.
Intelligente Kompressoren-Technologie von BOGE gibt hier die Luft zum Arbeiten.
OWL-Das Magazin 18.2012
58
KULTUR
Kulturtermine 2012
Ausstellungen, Aufführungen, Events, Festivals: Die Galerien, Museen, Bühnen und viele andere
Kultur-Schauplätze in OstWestfalenLippe haben für jeden Geschmack etwas zu bieten. Hier eine
kleine Auswahl – noch mehr Termine finden Sie unter www.owl-kulturbuero.de.
Termin
Veranstaltung
Weitere Informationen
17.12.2011-04.11.2012
Lippisches Landesmuseum,
Detmold
Die Ausstellung „Die Falkenburg. Ursprung Lippes” beschäftigt sich mit der
Burganlage des 12. Jahrhunderts. Umfangreiche Grabungsfunde spiegeln
die vielfältigen Facetten des Lebens auf der Burg als adeligem Wohnsitz,
Wehrbau, Verwaltungs- und Wirtschaftszentrum wider.
www.lippisches-landesmuseum.de
11.01.-16.12.2012
Heinx Nixdorf Museums
Forum, Paderborn
„Genial & Geheim. Alan Turing in 10 Etappen” präsentiert in zehn
aufeinander folgenden Inszenierungen Leben und Werk des bedeutenden
englischen Mathematikers, Computerpioniers und Kryptologen, der in
diesem Jahr 100 Jahre alt geworden wäre.
www.hnf.de
09.03.-28.05.2012
Lippisches Landesmuseum,
Detmold
„Prinzessinnen und Äbtissinnen” zeigt die fünf großformatigen Porträts www.lippisches-landesmuseum.de
der Äbtissinnen des Damenstifts Cappel erstmals nach ihrer Restaurierung
wieder gemeinsam.
11.03.-31.12.2012
Museen in OWL
Die Museen in Ostwestfalen-Lippe veranstalten 2012 ihr drittes gemeinsames Themenjahr: „ASTREIN! HOLZ”.
www.museumsinitiative-owl.de/
25.03.-24.06.2012
Historisches Museum Bielefeld
„Leni Riefenstahl”. Die Ausstellung setzt sich kritisch mit Leben und
Werk der umstrittenen Regisseurin und Fotografin auseinander.
www.historisches-museum-bielefeld.de
01.04.-31.10.2012
LWL-Freilichtmuseum Detmold
„Schatzhüter - Truhen aus fünf Jahrhunderten”, unter diesem Motto zeigt
das LWL-Freilichtmuseum Detmold in einer Sonderausstellung und an
13 Geländestationen, warum Truhen echte Schatzhüter waren und dass
es auch unter den Deckeln viel zu entdecken gibt.
www.lwl-freilichtmuseum-detmold.
de
15.04.2012 (Premiere)
Theater Bielefeld
„Where The Wild Things Are/Dido und Aeneas”: ein Opern-Doppelabend, der Alte und Neue Musik, Kinder- und Barockoper miteinander
verbindet: Oliver Knussens Märchenoper „Wo die wilden Kerle wohnen” nach Maurice Sendaks Kinderbuchklassiker und Henry Purcells
einstündiges Meisterwerk „Dido und Aeneas”.
www.theater-bielefeld.de
15.04.-03.06.2012
Robert Koepke Haus,
Schwalenberg
„Im Wald und anderswo” Stephanie Woch – Malerei. Die Ausstellung
zeigt zwei Werkgruppen: Garten- und Waldbilder und eine Serie von
Islandbildern. Die Garten- und Waldbilder sind im Alltag der Künstlerin
entstanden. In den Islandbildern hält sie ihre Reiseeindrücke fest – und
übermittelt die mythische Stimmung dieses Landes.
www.kulturagentur-online.de
15.04.-03.06.3012
Städtische Galerie,
Schwalenberg
„Mit Reiselust. Das künstlerische Werk von Richard Sprick 1901-1968” www.kulturagentur-online.de
zeigt die Städtische Galerie „Reisebilder” des lippischen Künstlers Richard
Sprick, der als Absolvent der Bielefelder Kunstgewerbeschule und der Kasseler
Kunstakademie regional zu den großen Kunstschaffenden seiner Zeit gehörte.
19.04.-20.05.2012
Kreismuseum Wewelsburg,
Büren
„RechtsRock - Hass und Rassismus auf´s Ohr”: Die Ausstellung nimmt
Lifestyle und Musik in den Blick und klärt über die gängigen Methoden
auf, mit denen Organisationen gezielt Jugendliche für rechtsextremes
Gedankengut gewinnen möchten.
www.wewelsburg.de
22.04. - 17.6.2012
MARTA Herford
Roger Ballen - Fotografien 1969 bis 2009. Die Ausstellung zeigt einen
repräsentativen Querschnitt durch das Schaffen des 1950 in New York
geborenen Fotografen, dessen Werk zu den ungewöhnlichsten Positionen
der zeitgenössischen Fotografie zählt. Die abgründigen und groteske Bilder
zeigen z. B. Menschen, die zu Akteuren in absurden Rollenspielen werden.
www.marta-herford.de
01.05.-03.10.2012
Neuhäuser Schloßpark,
Paderborn
Schloßsommer 2012 mit zahlreichen Veranstaltungen; Eröffnung am 1.
Mai mit der Marchingband „Jazzpolizei“, dem Maskenwalkact „Gianno,
Nanini & Pino” und dem Saxophonquartett „Pinderkaas“ sowie einigen
Überraschungen.
www.schlosspark-paderborn.de
OWL-Das Magazin 18.2012
Zukunft denken.
Ideen verbinden.
Jeden Moment hat jemand auf der Welt eine neue Idee.
Wir bringen Menschen mit Ideen zusammen –
für innovative Lösungen im industriellen Umfeld.
Wir sind Partner der Industrial Connectivity.
Weidmüller sucht erfahrene Fach- und Führungskräfte (m/w)
aus dem kaufmännischen und technischen Bereich,
die gerne weiterdenken: Engagiert. Anspruchsvoll. Überzeugend.
Let‘s connect. Starten Sie mit uns in die Zukunft.
Ihre Bewerbung ist willkommen.
www.weidmueller-jobs.de
60
KULTUR
04.05. - 02.09.2012
Naturkundemuseum
im Neuhäuser Schloßpark,
Paderborn
Mit der Sonderausstellung „Pflanzen in Gefahr” präsentiert Dr. Shirley
Sherwood, eine engagierte Sammlerin zeitgenössischer Gemälde und
Graphiken mit botanischen Motiven, die im renommierten Londoner
Botanischen Garten „Kew-Gardens“ eine eigene Galerie besitzt, erstmals
Teile ihrer Sammlung in Deutschland.
www.schlosspark-paderborn.de
05.05.2012 (Premiere)
Theater Bielefeld
„Company”: Musical von Stephen Sondheim mit Starbesetzung über
eine New Yorker Clique und das unterschiedliche Haltbarkeitsdatum
von Beziehungen in den Dreißigern.
www.theater-bielefeld.de
06.05.-24.06.2012
Schloss Corvey, Höxter
Die 58. Corveyer Musikwochen sind ganz vom klassischen und romantischen Repertoire geprägt. Mozart und Beethoven, aber auch Haydn und
Bach sind klangvolle Namen im diesjährigen Programm.
www.schloss-corvey.de
11.05.-28.07.2012
OstWestfalenLippe
Das Literatur- und Musikfest „Wege durch das Land” lockt auch dieses
Jahr mit zahlreichen Lesungen und Konzerten in die schöne Landschaft
OstWestfalenLippes.
www.wege-durch-das-land.de
12.05. - 16.09.2012
MARTA Herford
„Atelier + Küche = Labore der Sinne”. Die Ausstellung rückt die vielseitige Beziehung zwischen dem Künstleratelier und der Küche als kreative
Produktionsstätten in den Blick. Von Stichen der Berufsstände aus dem
16. Jahrhundert über die Genremalerei und wichtige Werke der Moderne
bis hin zur Gegenwartskunst spannt die Ausstellung einen Bogen.
www.marta-herford.de
25.05. - 28.05.2012
NRW Landesregierung,
Detmold
NRW-Tag. An den Pfingsttagen 2012 blickt ganz Nordrhein-Westfalen www.nrwtag2012detmold.de
nach Lippe. Detmold ist Schauplatz des NRW Tages und des Europäischen
Straßentheater-Festivals. Präsentieren werden sich Landesregierung, Ministerien, Kreise, Städte und Institutionen aus ganz Nordrhein-Westfalen.
Für ausgelassene Feststimmung sorgt ein attraktives und kurzweiliges
Bühnenprogramm im Rahmen des Europäischen Straßentheater-Festivals.
24.05.-02.09.2012
Naturkunde-Museum Bielefeld
„LandschafftRessourcen”: Landschaften werden oft mit Erholung,
Freizeit und Natur assoziiert. Diese Ausstellung zeigt die Landschaft als
Rohstofflieferant mit ihren Konfliktpotentialen sowie mit dem Blick auf
eine nachhaltige Ressourcennutzung.
www.namu-ev.de
25.05.-13.06.2012 Forum
Junger Künstler. Neuhäuser
Schloßpark, Paderborn
Die Ausstellung „Das Schwere und das Leichte” zeigt Künstlerische
Fotografie und Acrylmalerei von Renate Blöink.
www.schlosspark-paderborn.de
02.06.2012
Innenstadt Bielefeld
Der 16. Umzug Carnival der Kulturen in Bielefeld steht unter dem Motto
„Auf der Suche nach der blauen Blume - ökologische Netzwerke”
www.carnival-bielefeld.de
03.06-26.08.2012
Weserrenaissance-Museum,
Lemgo
Stadt - Land – Schloss Historische Ortsansichten auf Papier – Kabi- www.wrm.lemgo.de
nettausstellung. Die reizvollen Veduten zeigen neben Bauwerken und
Landschaften oft auch die Einwohner in ihren typischen Trachten.
03.06.-02.09.2012
Kunsthalle Bielefeld
„Sou Fujimoto. Futurospektive Architektur” zeigt die erste umfassende
Präsentation des jungen Architekten in Europa. Fujimoto ist international
bekannt als ein Architekt, der in der Tradition der Moderne den Raum
als Ort des Verweilens und Erlebens neu definiert.
www.kunsthalle-bielefeld.de
09.06.2012
Freie Theater Bielefeld
Die freien Theater Bielefelds zeigen Ausschnitte aus ihren aktuellen
Programmen oder eigens inszinierte Stücke. Von Spielort zu Spielort gibt
es auf der „Nachtreise” Neues zu entdecken: Schauspiel, Straßentheater,
Figurentheater, Kindertheater, Comedy und mehr.
www.freie-theater-bielefeld.de
13.-17.06.2012
Schloss Rheda,
Rheda-Wiedenbrück
Biennale für Ostwestfalen-Lippe »land.schafft.kultur«: Unter diesem www.landschafftkultur.de
Dach haben sich fünf führende Kulturinstitutionen aus OWL für ein
einzigartiges Projekt zusammengetan und präsentieren ein spartenübergreifendes Kulturfestival der Extraklasse in atemberaubender Szenerie
auf Schloss Rheda.
17.06.-29.07.2012
Städtische Galerie,
Schwalenberg
Im Dialog: Meisterwerke aus der Künstlerkolonie Kronberg. Im Zentrum
der Ausstellung stehen 48 Rheinaquarelle Jakob Fürchtegott Dielmanns
(1809 – 1885). Ergänzt werden sie von Landschafts- und Genrebildern
verschiedener Künstler der Kronberger Malerkolonie.
17.06.-29.07.2012
Robert Koepke Haus,
Schwalenberg
Verwandlungen - Skulpturen und Graphiken von Thomas Duttenhoefer: Der www.kulturagentur-online.de
Künstler Thomas Duttenhoefer hat seit den frühen 1970er Jahren ein umfangreiches bildhauerisches, graphisches und zeichnerisches Werk geschaffen.
OWL-Das Magazin 18.2012
www.kulturagentur-online.de
KULTUR
61
23.-24.06.2012
Minden
Mindener Zeitinseln: Es werden spannende Einblicke in die Vergangenheit gezeigt. Die Höfische Jagd, das Vermessungswesen, der Preußenzug,
das Lazarettleben und die historische Maskerade sind hier nur einige
Höhepunkte.
www.minden-erleben.de
29.06-02.09.2012
Lippisches Landesmuseum,
Detmold
Jubiläumssonderausstellung: pickArt in Resonanz. Ein kooperatives Kunstprojekt der Gruppe pickArt mit auswärtigen Künstlerinnen. Dazu luden
die Mitglieder von pickArt Künstlerinnen aus ganz Deutschland ein, um
paarweise an einem selbst gewählten Thema zu arbeiten.
www.lippisches-landesmuseum.de
30.06.-01.07.2012
Lippisches Landesmuseum,
Detmold
Beim Mittelalterwochenende im Lippischen Landesmuseum wird für Besu- www.lippisches-landesmuseum.de
cher die Zeit der Falkenburg wieder lebendig. Krämer, Handwerksmeister,
Weber, Fischer und Bauersleut versammeln sich, um alte Handwerkskünste
und regen Handel zu betreiben.
30.06. - 26.08.2012
MARTa Herford, LippoldGalerie
GIOM Tausendfüßler. In seiner ersten größeren Museumspräsentation gibt
der französische Zeichner, Maler, Bildhauer und Performance-Künstler
Guillaume Bruère (*1976 in Poitiers, lebt und arbeitet in Berlin) Einblicke
in sein vielgestaltiges Werk.
www.marta-herford.de
08.-21.07.2012
Bielefeld
Das Tanzfestival Bielefeld kombiniert in diesem Jahr als Teil des Festivals Tanz OWL qualifizierten Tanz- und Choreographie-Unterricht
internationaler Dozentinnen und Dozenten mit Aufführungen moderner
Tanzensembles aus Polen.
www.tanzfestival-bielefeld.de
www.tanz-owl.de
18. 07. - 26.08.2012
Lippische Gesellschaft für
Kunst e.V., Schloss Detmold
Anselm Kiefer - Arbeiten aus den Jahren 1988 bis 1993. Bekannt wurde
Anselm Kiefer vor allem durch seine Materialbilder auf fotografischem
Hintergrund. In Detmold zeigt er sieben Bilder und ein bleiernes Flugzeug, dessen Halte– oder Schicksals- Schnüre durchtrennt sind - einem
abgestürzten Vogel ähnlich.
www.kunstverein-lippe.de
28.07.-30.09.2012 Galerie in
der Reithalle, Paderborn
Ausstellung „Juan Miró”
www.schlosspark-paderborn.de
Das Bürobuch für das iPad
mit vielen Zusatz- und Detailinformationen
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www.februe.de
62
KULTUR
3.8.-5.9.2012 LWL-Museum
Kloster Dalheim, Lichtenau
„Unterwegs“ lautet das Motto des „Dalheimer Sommers“ 2012. Zum
Programm gehören Theater, Konzerte und Rezitationen.
www.dalheimer-sommer.de
11.08.2012 Neuhäuser
Schloßpark, Paderborn
Der musiksynchroner Feuerwerkswettbewerb „Sternenzauber“ fasziniert nicht nur mit drei fantastischen Barockfeuerwerken.
www.schlosspark-paderborn.de
12.08.-16.09.2012
Robert Koepke Haus,
Schwalenberg
Jutta Kirchhoffs „Variablen” befasst sich mit der Darstellung der mensch- www.kulturagentur-online.de
lichen Gestalt. Die Künstlerin arbeitet im Bereich Plastik mit Gips, Ton
und Bronze, in der Malerei mit Öl auf Leinwand und in der Zeichnung
mit Feder, Kohle und Graphit.
12.08.-21.10.2012
Städtische Galerie,
Schwalenberg
„Lorbeeren und Erdbeeren. Max Ernst – Das grafische Spätwerk. Mit
ausgewählten Arbeiten wird ein Querschnitt durch das grafische Werk
Max Ernsts (1891-1976) aus der Sammlung des Sprengel Museums
Hannover präsentiert.
www.kulturagentur-online.de
17.-19.08.2012
LWL-Freilichtmuseum Detmold
Bei der Velocipediade zeigt der Verein Historische Fahrräder bei Teilemarkt,
Fahrradauktion oder Bergrennen eine große Vielfalt historischer Fahrräder.
www.lwl-freilichtmuseum-detmold.de
17.-19.08.2012
Schloss Corvey, Höxter
Das Gartenfest Schloss Corvey - der Ausflugstipp für Gartenfans und
Freunde der Landhauskultur.
www.schloss-corvey.de
18.-19.08.2012
Minden
MINDENer LEBEN 2012: Der König kommt. Im Jahr seines 300. Geburts- www.minden-erleben.de
tages ehrt Friedrich II. Minden mit seinem Besuch. Händler, Handwerker
und Bürger bereiten dieses Ereignis vor und heißen ihren König willkommen.
23.-26.08.2012
AQUA MAGICA
Landschafts- und Kulturpark,
Bad Oeynhausen & Löhne
Das 11. Internationales Literaturfest „Poetische Quellen 2012” lädt zu
einer Begegnung mit nationalen und internationalen Autoren in Gesprächen und Diskussionen, bei Lesungen und Signierstunden ein. Das
Schwerpunktthema lautet: „Nachbarschaften - Freundschaften: Poetische
Brücken von Mensch zu Mensch”.
www.poetischequellen.de
04.-09.09.2012
LWL-Freilichtmuseum Detmold
Bei den Handwerkertagen dreht sich eine Woche lang alles um das
historische Handwerk, das beim Kirchenbau zum Einsatz kam.
www.lwl-freilichtmuseum-detmold.de
08.09.-01.11.2012
Schloss Corvey, Höxter
Die Ausstellung „Belle Vue - Blick auf die Welt zeigt” Karten, Atlanten
und Globen vom 16. Jahrhundert bis heute. Eine Ausstellung der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
www.schloss-corvey.de
13.-16.09.2012
Schloss Corvey, Höxter
Das 23. Holzmindener Jazzfestival und die 3. Corveyer Jazz-Tage gehen in
diesem Jahr neue Wege: Abwechselnd finden verschiedene Jazzkonzerte
und Jam Sessions auf beiden Seiten der Weser statt.
www.schloss-corvey.de
16.09.2012-24.02.2013
Naturkunde-Museum Bielefeld
„Locken. Betören. Täuschen. Die Welt mit anderen Augen riechen”.
Die Ausstellung präsentiert eine Reihe unterschiedlichster Duftspuren
aus dem Tier- und Pflanzenbereich und zeigt auf, wie der Mensch Duftessencen der Natur nutzt.
www.namu-ev.de
22.-23.09.2012
Archäologisches
Freilichtmuseum Oerlinghausen
Traditionell finden jeden September im Archäologischen Freilichtmu- www.afm-oerlinghausen.de
seum Oerlinghausen die Wikingertage statt. Vorgeführt werden unter
anderem wikingerzeitliche Moden- und Kampfschauen, Handwerk und
die damalige Eisenproduktion.
23.09.-25.11.2012
Kunsthalle Bielefeld
Kiki Smith, Seton Smith, Tony Smith: Eine Künstlerfamilie ist in der
Bielefelder Kunsthalle zu Gast.
29.09.-04.10.2012
Theater Gütersloh
Das Berliner Ensemble zu Gast im Theater Gütersloh - Fünf Produktionen - www.theater-gt.de
Fünf Mal Neues Erleben. An fünf Tagen stehen drei Schauspielproduktionen
sowie zwei Lesungen aus dem Repertoire dieses geschichtsträchtigen Hauses
auf dem Programm. Der Intendant Claus Peymann wird in Gütersloh durch
zwei Inszenierungen und einen persönlichen Auftritt selbst zu erleben sein.
30.09.-25.11.2012
Kreismuseum Wewelsburg,
Büren
Sonderausstellung „Kindheit in der Nachkriegszeit” Fotografien amerika- www.wewelsburg.de
nischer Beobachter 1945 - 1955. Diese bisher unveröffentlichen Aufnahmen
dokumentieren den Alltag in der Nachkriegs- und Wirtschaftswunderzeit.
06.-07.10.2012
Minden
Deutschlands 2. Reenactor-Messe: Von der Antike bis 1918 kann man
Historisches einkaufen und vor Ort Geschichte unterhaltsam erleben.
Für alle, die Freude an schönen Dingen haben.
27.-31.10.2012 Heinz Nixdorf
MuseumsForum, Paderborn
Spannende Tage voller Experimente, Forschung und Spaß für Schüle- www.paderborn.de/wissenschaftstage
rinnen und Schüler präsentieren die Paderborner Wissenschaftstage, eine
Veranstaltung der Stadt Paderborn, der Universität und des Heinz Nixdorf
MuseumsForums.
OWL GmbH übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
OWL-Das Magazin 18.2012
www.kunsthalle-bielefeld.de
www.minden-erleben.de
OWL-Das Magazin 18.2012
64
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UNTERNEHMENS-NEWS
Hotel
Bielefelder Hof
Tradition in neuem Glanz
Im Jahr 2012 geht es los: In dem traditionsreichen Hotel Bielefelder Hof werden die 162 Zimmer und öffentlichen
Bereiche renoviert. Der Betrieb läuft in
dieser Zeit natürlich uneingeschränkt
weiter.
Im Zuge der Neuerungen ist das Team
bereits vergrößert worden und ein
umfangreiches Aus- und Weiterbildungsprogramm wurde erstellt. Man
setzt auf Professionalität, Erfahrung
und hohe Servicequalität. Das Hotel
Bielefelder Hof ist kompetenter Partner
für große und kleine Veranstaltungen,
ob privater oder geschäftlicher Natur.
Foto: Hotel Bielefelder Hof
Auch das Restaurant wird mehr als nur
einen neuen Anstrich bekommen. Ein
neues Küchenkonzept wurde eigens
entwickelt: Vom schnellen Mittagsteller bis hin zum opulenten Menü am
Abend oder Flying Buffet – für jeden
Anspruch hat sich das Küchenteam etwas Passendes ausgedacht. Besonders
viel Wert legt man hier auf überwiegend regionale und frische Produkte,
die raffiniert angerichtet werden. Und
auch das Thema Wein wird groß geschrieben, das Serviceteam berät gern
bei der Auswahl des richtigen Tropfens.
Hier schlemmt und genießt der Gast
nach Herzenslust – und ab Ende 2012
erstrahlt alles im neuen Glanz.
www.bielefelder-hof.de
Ahlers Factory Outlet
Nur 15 Minuten von Bielefeld - Große Auswahl - Entspannt shoppen
Die börsennotierte Ahlers AG zählt zu
den führenden Bekleidungsunternehmen Europas, mit hochwertigen Marken
wie z.B. Baldessarini, Pierre Cardin und
Otto Kern. Seine kundenorientierte
Philosophie stellt das Traditionsunternehmen u.a. mit seinem Factory Outlet
im Herforder Stadtteil Elverdissen unter
Beweis. Auf einer Verkaufsfläche von
1.200 Quadratmetern wird ein breites
Sortiment an Damen- und Herrenmode und Accessoires angeboten. Das
Markenportfolio des Flagship Outlets
im Herforder Süden umfasst die Marken Pierre Cardin, Otto Kern, Gin Tonic,
Jupiter, Pioneer Authentic Jeans, Pionier
Jeans & Casuals und Pionier Workwear
(Berufskleidung).
Das Outlet bietet hochwertige Markenware zu Outletpreisen. Zusätzliche
Sonderangebote und Preisreduktionen
von bis zu 50% locken Schnäppchenjäger aus vielen Regionen Deutschlands.
Das Outlet wird täglich mit neuer Ware
beliefert und bietet als besonderen
Service einen Änderungsservice an, der
bei Bedarf die Passformen der Kleidungsstücke optimiert.
www.ahlers-ag.com.
NRW-Tag und Europäischem Straßentheaterfestival
Magische Momente im Land
des Hermann
200 Zelte werden auf einer Veranstaltungsfläche von 5 Hektar aufgebaut
und wer die gesamte Veranstaltung zu
Fuß abläuft, darf sich auf 5,5 KilomeVeranstalter und Sponsoren stellen
ter spannende Unterhaltung freuen.
das Programm für die NRW-Tage vor
Bis zu 300.000 Besucher werden am
Pfingstwochenende in Detmold erwartet. Das sind die beeindruckenden Zahlen
für die „magischen Momente“ im Land des Hermann. „Wer zum NRW-Tag kommt
und vorher noch nicht in Detmold oder Lippe zu Gast war, wird sich wundern,
was hier alles los ist und geboten wird“, kündigt Landrat Friedel Heuwinkel an.
Gemeinsam mit dem NRW-Tag findet auch das Europäische Straßentheaterfestival in Detmold statt. Aufführungen und Vorstellungen verschiedener Genres
werden dem Publikum geboten; darunter acht Deutschland- und sieben Weltpremieren. Neben Kultur ist auch die Politik ein Thema. Am 26. Mai kommt das
NRW-Landeskabinett nach Detmold. Auch Ministerpräsidentin Hannelore Kraft
hat ihren Besuch angekündigt.
Für die Inhalte der UNTERNEHMENS-NEWS verantwortlich im Sinne des Presserechts sind ausschließlich die Verantwortlichen
der jeweils dargestellten Unternehmen.
OWL-Das Magazin 18.2012
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UNTERNEHMENS-NEWS
65
Über 100.000 Anwender setzen
weltweit auf BOGE Druckluftsysteme
Wo die Einsatzgebiete eine Versorgung
mit sicherer und effizienter Druckluft
verlangen, ist der Name BOGE meist
nicht fern. Über 100.000 Anwender aus
der Chemie-, Pharma- und Automobilindustrie sowie der Lebensmittel- und
Energiebranche setzen weltweit auf die
Qualitätsluft, made by BOGE. Denn die
Premium-Produkte von BOGE erzielen
– auf Basis neuester wissenschaftlicher
Erkenntnisse und mit geringsten Fertigungstoleranzen sowie erstklassigen
Materialien – die optimale Wirtschaftlichkeit und Zuverlässigkeit. Im Detail
wie im System. Immer orientiert an
den Anforderungen und Einsatzorten
der Kunden.
Das 1907 in Bielefeld gründete Familienunternehmen beschäftigt knapp 600
Mitarbeiter, davon arbeiten rund 400 am
Stammsitz in Bielefeld. Die nachhaltige
Nutzung von Energie zur Umwelt- und
Ressourcenschonung hat einen wesentlichen Einfluss auf die Produktentwicklung. Heute verfügt BOGE über ein
breites Spektrum an energieeffizienten
Innovationen. Das Produktsortiment für
Handwerk und Industrieunternehmen
reicht von ölgeschmierten und ölfreien
Kolben- und Schraubenkompressoren
über Anlagen zur Filterung und Aufbereitung der Druckluft bis hin zu Komponenten für die Verteilung der Druckluft oder
die energetische Nutzung der erzeugten
Wärme. Intelligente Maschinen- und
übergeordnete Anlagensteuerungen
sowie Fernüberwachungslösungen
sorgen für maximale Effizienz, Kontrolle
und Sicherheit.
Dieter Richter, Leiter Anlagenbau
Ein dichtes Service-Netzwerk und weltweit angesiedelte Tochterunternehmen
und Service-Partner stellen sicher, dass
auch kurzfristig auftretende Arbeiten an
den BOGE Druckluftsystemen schnell
und verlässlich ausgeführt werden. Die
zertifizierten BOGE Service-Techniker
sind immer auf dem neuesten Stand.
BOGE Originalteile garantieren nach
Wartungen die volle Funktionsweise
und Leistungsfähigkeit der Anlagen und
gewährleisten effizientes und sicheres
Arbeiten auf lange Sicht.
OWL-Das Magazin 18.2012
66
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UNTERNEHMENS-NEWS
Weizen auf westfälisch
Herforder Brauerei unterstreicht Braukompetenz
„Mit Herforder Weizen lässt sich eine typisch
bayerische Spezialität auf ostwestfälische Art genießen“, freut sich Braumeister Frank Rottmann
(r.) mit Peter Lohmeyer, Manager Sponsoring und
Events. „Damit haben wir unsere Braukompetenz
einmal mehr unter Beweis stellen können.“
PwC Bielefeld
Unsere Mandanten stehen tagtäglich
vor vielfältigen Aufgaben, möchten neue
Ideen umsetzen und suchen Rat. Sie
erwarten, dass wir sie ganzheitlich betreuen und praxisorientierte Lösungen
mit größtmöglichem Nutzen entwickeln.
Mittelständische und familiengeführte
Unternehmen erhalten bei uns eine
Betreuung, die sich durch Engagement
und Kontinuität auszeichnet. Unseren
Mandanten steht ein persönlicher An-
Westfälische Braukunst ist auch für ein leckeres Hefeweizen die ideale Basis: Nach
sechsmonatiger Entwicklungsphase hat die Herforder Brauerei im April 2012 ihre
Produktneuheit Herforder Weizen vorgestellt.
Die naturtrübe Bierspezialität ergänzt die Reihe der ganzjährig erhältlichen Produkte Herforder Alkoholfrei, Herforder Export, Herforder Landbier und Herforder
Schwarzbier. Auf Herforder Pils entfallen 90 Prozent der Gesamtbraumenge: Die
Traditionsmarke im jetzt elf Sorten starken Sortiment fließt bundesweit durch die
Zapfhähne von mehr als 5.000 Restaurants, Eckkneipen und Szenetreffs.
Wer sich ein Bild machen möchte, wie aus Wasser, Hopfen, Malz und Hefe Herrliches Herforder entsteht, kann sich durch die Traditionsbraustätte führen lassen.
Nach Begrüßungsbier und Rundgang winkt ein kühles Pils zum westfälischen
Buffet. www.herforder.de
sprechpartner zur Seite, den sie jederzeit
zu allen Fragen konsultieren können. Er
kennt ihr Geschäft, hat die Interessen der
Gesellschafter im Blick und koordiniert
die Arbeit der jeweils erforderlichen
Fach- und Branchenexperten. So bekommen sie alle Leistungen aus einer Hand,
zeitnah und direkt vor Ort. Ihr Kontakt
in Bielefeld: Carsten Schürmann und
Dr. Uwe Hohage.
PwC: 8.900 engagierte Menschen an 28
Standorten. 1,45 Mrd. Euro Gesamtleistung. Führende Wirtschaftsprüfungsund Beratungsgesellschaft in Deutsch-
land. Partner für Familienunternehmen
und Mittelstand. www.pwc.de
Energieerzeugung der Zukunft
Weidmüller offeriert ein umfangreiches und innovatives
Produktprogramm für die regenerative Stromerzeugung.
Kompakte, dezentrale Anlagen im
urbanen Umfeld sind eine interessante
Möglichkeit für die Energieerzeugung in
der Zukunft. Weidmüller offeriert dafür
ein umfangreiches und innovatives
Produktprogramm.
Die Bundesregierung hat die Energiewende eingeleitet. Erneuerbare Energien
sollen bis zum Jahr 2022 für mindestens
35 Prozent des Stroms sorgen: Solarstrom, Windenergie, Biomasse, Geothermie und Wasserkraft müssen dafür
ausgebaut werden. Damit verändert
sich nicht nur die Zusammensetzung
des Stroms, sondern auch seine Erzeugung: In den nächsten Jahren werden
nicht mehr nur Großkraftwerke Energie
erzeugen, sondern auch zunehmend
Landwirte, Gewerbe treibende und
Privatpersonen. Mit „Sonne und Wind“
stehen zwei klimafreundliche Energie-
ressourcen quasi über den Köpfen
der Verbraucher zur Verfügung. Zur
stets uneingeschränkten Funktion der
regenerativen Stromerzeugung sind
hochwertige industrielle Komponenten
unabdingbar – Weidmüller liefert diese,
beispielsweise mit einem System für die
permanente Leistungsüberwachung von
Photovoltaikanlagen.
Darüber hinaus erarbeitet und realisiert Weidmüller in Zusammenarbeit
mit Kun den appli kati onsspezifische
Lösungen, die auf „Herz und Nieren“
geprüft sind und über entsprechende
Zulassungen verfügen.
Für die Inhalte der UNTERNEHMENS-NEWS verantwortlich im Sinne des Presserechts sind ausschließlich die Verantwortlichen
der jeweils dargestellten Unternehmen.
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UNTERNEHMENS-NEWS
67
Von Haus aus einladend
Das Messezentrum Bad Salzuflen bietet ideale Voraussetzungen
für effiziente Marktbegegnungen
Das attraktive Hallenangebot, die
verkehrsgünstige Lage, kompetenter
Service und vielfältiges BranchenKnow-how – mit diesem Erfolgsrezept hat sich das Zentrum der Messe
Ostwestfalen regional, national und
international einen Namen gemacht.
Führende Fach- und Verbrauchermessen, Workshops, Börsen und
Musterungen finden dort ebenso ihr
Zuhause wie Konferenzen, Märkte und
Events. Eine exzellente, leistungsfähige
Gastronomie sorgt fürs leibliche Wohl.
Kompetente Service-Teams liefern
maßgeschneiderte Dienstleistungen
aus einer Hand. Beste Bedingungen für
erfolgreiche Branchen- und BusinessTreffen!
Der Messestandort Bad Salzuflen zählt
zu den bedeutendsten Messeplätzen
Deutschlands. Die hier etablierten
Fachmessen, darunter z. B. die M.O.W.
– Die Messe fürs Möbel-Business, oder
die ZOW – Zuliefermesse Ostwestfalen,
sowie Produktmusterungen, Prämierungen und Events gelten als wichtige
Arbeits- und Dispositionsveranstaltungen für Profis. Großveranstaltungen
für das Publikum, wie z.B. die Haus,
Garten, Touristik und Hochzeit oder
die Automobile sorgen regelmäßig für
regen Besucherandrang.
Modernität und Perfektion erwarten
Aussteller und Besucher in den großzügigen, attraktiven Ausstellungshallen
des Messezentrums Bad Salzuflen.
Insgesamt bieten über 70.000 qm Hallenfläche mit moderner Infrastruktur
viel Freiraum für einen Auftritt. Die
Messehallen 19, 20, 21, 22 und 23 mit
rund 40.000 qm Ausstellungsfläche
passen sich flexibel den verschiedenen
Veranstaltungsgrößen und -themen
an. Die durchdachte Konstruktion und
Ausstattung der Hallen gewährleisten
einen reibungslosen logistischen Ablauf
– von der Anlieferung über den Aufbau
bis zum Abbau.
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ZWISCHEN BIELEFELD UND HANNOVER
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OWL-Das Magazin 18.2012
68
ZAHLEN UND FAKTEN
Bevölkerung
OstWestfalenLippe: Ganz
oben in Nordrhein-Westfalen
OstWestfalenLippe ist deckungsgleich mit Nordrhein-Westfalens
nordöstlichem Regierungsbezirk Detmold. Mit 6.500 Quadratkilometern umfasst die Region etwa ein Fünftel der Fläche dieses
Bundeslandes.
Über zwei Millionen Menschen leben
in den sechs Kreisen Gütersloh, Herford,
Höxter, Minden-Lübbecke, Lippe und
Paderborn und der kreisfreien Stadt
Bielefeld.
Erreichbarkeit
Die Region liegt im deutschen und europäischen Raum zentral und günstig. Die
international und national bedeutsamen
Ost-West-Verkehrswege A2, A30, A33
und A44 mit ihren jeweiligen NordSüd-Anbindungen A7 und A1 bieten
schnelle Verbindungen in alle Richtungen. Hinzu kommen Wasserstraßen
(Mittellandkanal, Weser), Bahnverbindungen mit ICE und IC sowie der
Regionalflughafen Paderborn-Lippstadt
mit innerdeutschen und europäischen
Anbindungen.
Tourismus
In der Urlaubsregion Teutoburger Wald
– mit Highlights wie dem ausgezeichneten Wanderweg „Hermannshöhen” oder
der Garten_Landschaft OstWestfalenLippe – werden jährlich 6,4 Millionen
Übernachtungen verbucht. Das ist spitze
in Nordrhein-Westfalen.
Wirtschaft
OstWestfalenLippe ist einer der stärksten Wirtschaftsstandorte in Deutschland. Die Region steht für einen ausgewogenen Branchenmix mit starken
Großunternehmen – häufig in Familienhand – und zahlreichen Mittelständlern
und Kleinunternehmen. Firmen wie
Bertelsmann, Dr. Oetker, Melitta, Miele, Claas und Schüco, Gerry Weber und
Wincor Nixdorf sind hier fest verwurzelt. Zu den großen Branchen gehören
der Maschinenbau, die Möbelindustrie,
die Metallverarbeitung und die Elektroindustrie, das Ernährungsgewerbe, die
Textil- und Bekleidungsindustrie, die
Gesundheitswirtschaft und die Kunststoff verarbeitende Industrie. Über
eine Million Erwerbstätige arbeiten
in rund 140.000 Unternehmen. Das
Bruttoinlandsprodukt liegt bei knapp
60 Milliarden Euro.
OWL-Das Magazin 18.2012
ZAHLEN UND FAKTEN
Hochschul- und
Forschungslandschaft
London: 7 Stunden
An 13 Hochschulen in OstWestfalenLippe studieren rund 50.000 junge
Menschen aller Fachrichtungen. Die
Hochschulen geben wichtige Impulse
für Forschung und Entwicklung in der
Region.
Städte über 50.000 Einwohner
Bielefeld
Paderborn
Gütersloh
Minden
Detmold
Herford
Bad Salzuflen
323.076
146.940
96.674
82.014
72.622
63.979
53.770
Amsterdam: 4,5 Stunden
69
Hamburg: 2 Stunden
Hannover: 1 Stunde
Berlin: 2,5 Stunden
Düsseldorf: 2 Stunden
Köln: 2 Stunden
Brüssel: 5 Stunden
Frankfurt: 3,5 Stunden
Quelle: IT NRW, Stand 30. Juni 2011
Paris: 6 Stunden
Branchennetzwerke
Institutionen
Zahlreiche Unternehmen der Region
haben sich in Brancheninitiativen
zusammengeschlossen, um Synergien
zu nutzen, ihre Wettbewerbsfähigkeit
zu stärken und ihre Innovationskraft
zu steigern.
Bio-Tech-Region OstwestfalenLippe e.V.
www.bio-owl.de
Energie Impuls OWL e. V.
www.energie-impuls-owl.de
Food Processing Initiative e. V.
www.foodprocessing.de
InnoZent OWL e. V.
www.innozentowl.de
IT Dialog OWL
www.it-dialog-owl.de
Zukunftsinitiative Möbelindustrie
Nordrhein-Westfalen
www.zimit.de
Kunststoffe in OWL
www.kunststoffe-in-owl.de
OWL Maschinenbau e. V.
www.owl-maschinenbau.de
ZIG – Zentrum für Innovation in
der Gesundheitswirtschaft
www.zig-owl.de
Wichtige Anlaufstellen auf regionaler
Ebene sind die Bezirksregierung und die
Kammern in OstWestfalenLippe.
Handwerkskammer OstwestfalenLippe zu Bielefeld
www.handwerk-owl.de
Industrie- und Handelskammer
Ostwestfalen zu Bielefeld
www.bielefeld.ihk.de
Industrie- und Handelskammer
Lippe zu Detmold
www.detmold.ihk.de
Bezirksregierung Detmold
www.bezreg-detmold.nrw.de
München: 6 Stunden
Lippe Tourismus & Marketing AG
www.land-des-hermann.de
pro Wirtschaft GT GmbH
www.erfolgskreis-gt.de
Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft
Bielefeld mbH
www.wege-bielefeld.de
Wirtschaftsförderungsgesellschaft
Paderborn mbH
www.paderborn.de/wirtschaft
Wirtschaftsförderungsnetzwerk des
Kreises Paderborn
www.wirtschaftsfoerderungsnetzwerkpaderborn.de
Wirtschaftsförderung
Wirtschaftsförderung wird in OWL
auf kommunaler Ebene umgesetzt.
Hier finden Sie eine Aufstellung der
Wirtschaftsförderungen der Kreise und
Großstädte:
GfW Gesellschaft für Wirtschaftsförderung im Kreis Höxter mbH
www.gfw-höxter.de
Initiative Wirtschaftsstandort im
Kreis Herford
www.iwkh.de
Kreis Minden-Lübbecke
www.minden-luebbecke.de
OWL-Das Magazin 18.2012
070
HANDBALL WM 2007
OstWestfalenLippe –
Das Magazin
„OstWestfalenLippe – Das Magazin“ bietet seinen Lesern
einen Einblick in das Kultur- und Wirtschaftsleben der
Region. Von den Ausgaben 13 bis 17 sowie von der Sonderausgabe „Leben und Arbeiten” sind noch Exemplare
vorhanden. Wer seine Sammlung komplettieren möchte
– hier die Ausgaben mit Kurzinhalt:
Ausgabe 13
Themen: Konkrete Beispiele für Bürokratieabbau – von OWL lernen, MARTa –
Neues Museum in OWL, Hermannshöhen
– Deutschlands jüngster Spitzenwanderweg, Gerhard Weber
Ausgabe 14
Themen: Bürokratieabbau – OWL als
Vorreiter, Kunststoffe in OWL – ein Branchenporträt, Canossa-Ausstellung in
Paderborn, vielfältige Tagungsorte, Dr.
Andreas Hettich
Sonderausgabe: Leben & Arbeiten
Herbert Sommer, Vorsitzender der Gesellschafterversammlung
der OWL GmbH, und dessen Stellvertreter, Landrat Friedel Heuwinkel
OstWestfalenLippe GmbH
Die OstWestfalenLippe GmbH ist ein Gemeinschaftsunternehmen der Kreise Gütersloh, Herford, Höxter, Lippe,
Minden-Lübbecke und Paderborn sowie der kreisfreien Stadt
Bielefeld und der regionalen Wirtschaft und Wissenschaft.
Diese werden repräsentiert durch den Verein „Wirtschaft und
Wissenschaft für OWL“, in dem die Industrie- und Handelskammern Ostwestfalen zu Bielefeld und Lippe zu Detmold,
die Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld, die
Hochschulen sowie derzeit 125 Unternehmen aus der Region
zusammengeschlossen sind. Die Gesellschaft hat sich zum
Ziel gesetzt, OstWestfalenLippe im Standortwettbewerb der
Regionen um Innovationskapital, Wissen und qualifizierte
Arbeitskräfte als leistungsstarken Wirtschafts - und Wissenschaftsstandort mit hoher Lebensqualität zu stärken und zu
profilieren.
Impressum
OstWestfalenLippe – Das Magazin, Ausgabe 18
Erscheinungsdatum: Mai 2012
Themen: Ostwestfälisch-lippische Ansichten, Starke Marken, Museumstour,
Musik, Theater, Comedy, Spitzensport
& Freizeitspaß, Lebensstile
Herausgeber: OstWestfalenLippe GmbH,
Jahnplatz 5, 33602 Bielefeld
Ausgabe 15
Konzept, Redaktion (V.i.s.d.P.): Herbert Weber,
Geschäftsführer OstWestfalenLippe GmbH
Themen: 2.000 Jahre Varusschlacht,
Beste Chancen, schöner leben, „Spitzentechnologien aus OWL“,Traumauto
Artega, Dr. Markus Miele
Autoren: Oliver Abraham, Stefan Brams, Oliver Kreth,
Dr. Reinhard Schwarz (RS), Jens Sommerkamp (JS),
Herbert Weber (HW)
Koordination, Redaktion: Jens Sommerkamp
Ausgabe 16
Ausgabe 17.2011
Auf dem Weg
zur Exzellenz
OstWestfalenLippe: Spitze bei Innovation und Lebensqualität
Wirtschaft: Maschinenbau trotzt der Krise | Hochschulen: Impulsgeber für die Region
Kultur: Neues Theater in Gütersloh | Profil: Christoph Barre
Themen: Auf dem Weg zur Exzellenz:
OstWestfalenLippe: Spitze bei Innovation und Lebensqualität, Hochschulen:
Impulsgeber für die Region, Neues
Theater in Gütersloh, Christoph Barre
Layout: Artgerecht Werbeagentur GmbH, Bielefeld
Anzeigen: Mielitz Verlag GmbH, OstWestfalenLippe
GmbH, Bielefeld
Druck: Print Design Druck GmbH, Minden
Ausgabe 17
Hinweis: Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben die
Themen: Intelligente Technische Systeme, Ohne OWL bleibt die Küche leer,
Neue Glanzlichter mit Picasso, Unterwegs
zu mehr Gesundheit, Helmut Dennig
Meinung des Autors wieder, nicht unbedingt die des Herausgebers. Serviceangaben sind ohne Gewähr. Nachdruck
von Beiträgen nur mit Genehmigung des Herausgebers.
Ausgabe 17.2011
Intelligente Technische
Systeme für die
Märkte von morgen
OstWestfalenLippe baut
seine Position weiter aus
it´s owl
Intelligente Technische
OstWestfalenLippe
Systeme
Wirtschaft: Ohne OWL bleibt die Küche leer | Kultur: Neue Glanzlichter mit Picasso | Urlaub: Unterwegs
zu mehr Gesundheit | Porträt: Helmut Dennig | Sport: Paderborn plant ein Sommermärchen
OWL-Das Magazin 18.2012
Die lachende MERKUR Sonne, Deutschlands beliebtestes Spiel- und
Glückssymbol, gilt zunehmend auch international als Markenzeichen für modernes Entertainment.
In Europa und darüber hinaus sorgen unsere Produkte – Unterhaltungsspielgeräte mit und ohne Geldgewinn – für faszinierenden und emotionalen
Freizeitspaß.
Das gesamte Geschäftsvolumen der verschiedenen Unternehmensbereiche des
deutschen Marktführers lag im Geschäftsjahr 2011 bei ca. 1,7 Milliarden Euro.
Unser Erfolg beruht auch auf der Kreativität, Flexibilität und Leistungsbereitschaft
unserer aktuell über 6 000 motivierten Mitarbeiter/-innen in Europa, davon über
5 000 in Deutschland. Im Kreis Minden-Lübbecke sind wir mit über 1 500
Mitarbeiter/-innen in den verschiedensten Berufen wichtiger Arbeitgeber und
geschätzter Ausbildungsbetrieb.
Neben internationalem Wachstum und globaler Ausrichtung fühlen wir uns
nicht nur unseren Produkten, Kunden und Mitarbeitern verpflichtet, sondern
auch unserer Heimatregion und ihren Menschen. Als Ausdruck unserer gesellschaftlichen Kompetenz unterstützen wir seit vielen Jahren sportliche, kulturelle, ökologische und soziale Leistungsträger in Ostwestfalen (Schwerpunkt
Altkreis Lübbecke). Die 1999 ins Leben gerufene Gauselmann Stiftung verfügt
über 5 Mio. Euro Kapital und engagiert sich außerdem gezielt für soziale
Projekte, die bevorzugt den Bürgern der Städte Espelkamp und Lübbecke sowie
in den Gemeinden des Altkreises Lübbecke zugutekommen.
Merkur-Allee 1-15 · 32339 Espelkamp · Telefon 05772 49-0 · www.gauselmann.de
Wir erledigen das für Sie!
Das Kongressbüro Bielefeld – mit dem kurzen Draht zu
Kongresszentren, Tagungshäusern, Gastronomie, Dienstleistern
und den Behörden der Stadt. Von der Hotelsuche bis zur Abendveranstaltung organisieren wir alles für Sie.
Ihre persönlichen Ansprechpartner vor Ort:
Gabriela Lamm Tel. (05 21) 51 60 99
Nicole Keßels Tel. (05 21) 51 39 15
Willy-Brandt-Platz 2 | 33602 Bielefeld
Fax (05 21) 51 61 63
[email protected]
www.bielefeld-marketing.de
www.bielefeld.de