Husten: Diagnose und Management
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Husten: Diagnose und Management
MODERNE GERIATRIE Pneumologie Husten Husten: Diagnose und Management von Robert Thurnheer Stressinkontinenz und auch zu einer allgemeinen Verunsicherung. Ein akut aufgetretener Husten wird meist nicht intensiv abgeklärt. Oft werden den Spezialisten Nichtraucher mit normalem Thorax-Röntgenbild, normaler Lungenfunktion und normalem Peak-Flow-Protokoll zur weiteren Abklärung zugewiesen. 1. Akuter Husten: PD Dr. med. Robert Thurnheer Die Funktion des Hustens besteht darin, die Atemwege von Substanzen zu reinigen, die diese verlegen oder verengen könnten. Die banale Erkältung stellt die häufigste Ursache dar. Husten ist ein normaler Schutzreflex zur Freihaltung der Atemwege, kann aber aufgrund diverser Umstände und Erkrankungen persistieren und die Lebensqualität beeinträchtigen. Husten ist eines der häufigsten Symptome, aufgrund derer ein Arzt aufgesucht wird, sei es, weil er als quälend empfunden wird, die Nachtruhe stört oder Anlass zu größerer Besorgnis ist. Die Prävalenz eines chronischen Hustens wurde in einer grossen populations-basierten Studie mit 10% angegeben, es handelt sich somit um eines der am häufigsten geäusserten krankmachenden Symptome. Husten gilt als das 5.-häufigste Symptom, für welches Patienten Arztpraxen aufsuchen. Frauen sind zweimal häufiger betroffen als Männer, der Grund dafür ist unklar, auch der ACE-Hemmer-induzierte Husten ist bei Frauen doppelt so häufig wie bei Männern. Neben dem nützlichen Effekt des Hustens führt dieser je nach Verlauf auch zur körperlichen Erschöpfung, zu Schwindel und Synkopen, Kopfschmerzen, Insomnie, Muskelschmerzen, Heiserkeit, 2 SAR 4/06 Akuter Husten beginnt abrupt und dauert weniger als 3 Wochen, meist liegt ein Infekt der Luftwege zugrunde. Die Behandlung erfolgt, falls nötig, rein symptomatisch. Bei oberen Atemwegsinfekten ist der Nutzen von inhalativem Ipratropiumbromid am besten dokumentiert. Akute, meist virale infektiöse Erkrankungen der oberen und unteren Atemwege stellen die häufigste Ursache des Husten dar, die Infekte klingen in der Regel nach zwei bis vier Wochen spontan ab. Die allergische Rhinitis (Heuschnupfen), oft vergesellschaftet mit Sinusitis, Konjunktivitis, Pharyngitis und Laryngitis, kann ebenfalls zu akutem Husten führen. Akute Intoxikationen durch inhalative Noxen (Unfälle am Arbeitsplatz, Brände) können akut zu Husten und- oft nach einem beschwerde- und hustenfreien Intervall von 6–24 Stunden- zu einem toxischem Lungenödem führen. 2. Subakuter Husten Als subakuter Husten wird oft ein Husten von einer Dauer zwischen 3 und 8 Wochen bezeichnet. Postinfektiöser Husten überdauert zeitlich den auslösenden akuten bronchialen Infekt und kann bis zu acht Wochen anhalten. Im Anschluss an einen viralen grippalen Infekt der oberen Atemwege oder nach einer Mykoplasmen,- Chlamy- dien- oder Pertussis-Infektion kann ein prolongierter Husten beobachtet werden, die Therapie ist analog wie bei post-nasal drip einzusetzen, ebenso kann bei nachgewiesener bronchialer Hyperreagibilität (BHR) wie bei «cough-variant Asthma» (s.u.) verfahren werden. In Fällen, bei denen keine BHR nachgewiesen werden kann, soll inhalatives Ipratropiumbromid in über 80% der Patienten die klinische Symptomatik verbessern. 3. Chronischer Husten Chronischer Husten, meist definiert als über 8 Wochen anhaltend, ist ein häufiges und subjektiv stark störendes Symptom. Diagnostische Schritte sollten je nach Wahrscheinlichkeit des Vorliegens einer Grunderkrankung eingeleitet werden. In über 80% aller Fälle liegt eine der drei häufigsten Ursachen vor: Post-nasal drip (PND) (41%), Asthma bronchiale (25%), gastrooesophageale Refluxerkrankung (GERD) (21%). Andere relativ häufige Ursachen sind «post-viraler» Husten, Bronchiektasen und interstitielle Lungenerkrankungen. Bei Patienten mit produktivem Husten ist in erster Linie eine pulmonale Ursache zu suchen. Nur selten liegen bei einem Patienten mehrere Ursachen gleichzeitig vor. Post-nasal drip äussert sich mit verstopfter Nase, Schleim-Eiterstrasse im Rachen, Gefühl von nasalem Sekret im Rachen, einem Fötor und schlechten Geschmack im Mund. Gelegentlich können Symptome auch vollends fehlen. Aetiologisch kommen allergische, perenniale nicht-allergische und vasomotorische Rhinitis, akute Nasopharyngitis und Sinusitis in Frage. Wenn möglich, wird bei allergischer Rhinitis Allergenkarenz empfohlen. Allenfalls kann diagnostisch ein CT der Nasennebenhöhlen durchgeführt werden. Leider ist die Spezifität dieser Untersuchung gering, d.h. man findet häufig pathologische Befunde, welche in MODERNE GERIATRIE Pneumologie Husten der Ursachenabklärung und Therapie wenig Bedeutung haben. Therapeutisch bieten sich Antihistaminika an, die älteren, sedierenden Antihistaminika wirken stärker antitussiv bei Husten aufgrund gewöhnlicher Erkältungen. Heute werden auch die nicht-sedierenden Antihistaminika empfohlen. Topische nasale Steroide sollten innerhalb weniger Tage wirken, der Wirkungseintritt kann jedoch 2 Wochen auf sich warten lassen. Die Therapie wird oft für 3 Monate weitergeführt. Bei einer Sinusitis wird zusätzlich zu einer abschwellenden Therapie ein Antibiotikum (z.B. Trimethoprim-Sulfamethoxazol oder Cefuroxim) für bis zu 6 Wochen empfohlen. Kurzfristig dürfen zum Abschwellen der Nasenschleimhäute Vasokonstriktoren (Xylometazolin) dazugegeben werden. Asthma bronchiale ist meist einfach zu diagnostizieren, anamnestisch besteht ein «wheezing» und episodische Atemnot. Oft werden eine begleitende Rhinitis, Konjunktivitis und saisonale Symptome beklagt. Tierhaltung, Atopie, Familienanamnese und berufliche Anamnese können erfragt werden. Aufwachen mit Husten frühmorgens weist auf eine bronchiale Hyperreagibilität hin. Der Nachweis einer bronchialen Hyperreagibilität oder einer reversiblen Bronchialobstruktion beweist noch nicht die asthmatische Genese des Hustens, am besten wird dies erst durch das Ansprechen des Hustens auf eine antiasthmatische Therapie, zum Beispiel mit einem Betaagonisten und topischen inhalativen Steroid dokumentiert. Für die Therapie eines Asthma bronchiale können die GINA-Guidelines (www.ginaasthma.com) beigezogen werden. Initial ist bei stark störendem Husten eine inhalative Steroidbehandlung, z.B. 2 mal 400 ug Budesonid oder 2 mal 500ug Fluticason-propionat indiziert. Als «Cough variant asthma» bezeichnet man den Husten als alleinige klinische Manifestation eines Asthmas, d.h. «wheezing» und Dyspnoe können fehlen. Der MethacholinBronchoprovokationstest ist positiv, allenfalls kann auch eine reversible Bronchialobstruktion dokumentiert werden. Therapeutisch werden topische Steroide eingesetzt, falls nötig, müssen während 1 Woche bis 14 Tage auch systemisch orale Steroide verschrieben werden. Das Ansprechen ist in der Regel gut, die Behandlung wird mit inhalativen Steroiden fortgesetzt. Die Eosinophile Bronchitis wurde erst vor wenigen Jahren beschrieben. Es zeigen sich vermehrt Eosinophile im Sputum, eine BHR oder eine reversible Bronchialobstruktion fehlen. Die Diagnose ist den Pneumologen vorbehalten, da eine Bronchialbiopsie benötigt wird. Eine eosino- phile Bronchitis kann aber bereits bei einer erhöhten Eosinophilen-Zahl im induzierten Sputum vermutet werden. Da die Erkrankung typischerweise auf inhalative Steroide anspricht, wird bei vermuteter eosinophiler Bronchitis in der Regel ohne Schleimhautbiopsie empirisch behandelt. SAR 4/06 3 MODERNE GERIATRIE Pneumologie Husten Patienten mit häufigen Rezidiven einer eosinophilen Bronchitis neigen offenbar vermehrt zu Asthma bronchiale und COPD. Gastrooesophagealer Reflux von Magensäure stimuliert Rezeptoren im oberen Atemwegstrakt und Larynx und fördert Mikroaspirationen. Der Husten ist meist unproduktiv, Refluxbeschwerden sind oft entweder unspezifisch oder fehlen ganz. Gelegentlich werden Heiserkeit oder Halsschmerzen beklagt. Husten, welcher beim Abliegen auftritt, ist für die DD GERD-induzierter Husten nicht wegweisend und 40% aller Patienten mit reflux-bedingtem Husten beklagen kein Sodbrennen. Die Diagnose kann mit der Oesophagus-pHMetrie gestellt werden, allerdings ist deren Nutzen im klinischen Alltag beschränkt. Oft spricht der Husten bei GERD auf Lebensstil-Aenderung wie Auslassen von fettreichen Mahlzeiten, Schokolade, Alkohol, Tabakstop, an. Ein Ess-SchlafAbstand von > 2–3h sollte eingehalten werden. Hochlagern des Oberkörpers kann ebenfalls hilfreich sein. Eine gastrooesophageale Refluxerkrankung soll mit hohen Dosen eines Protonenpumpenhemmers (PPI) behandelt werden, z.B. 2 mal 40 mg Omeprazol, allenfalls kombiniert mit Metoclopramid (z.B. 3 mal 10 mg Motilium), kontrollierte Studien liegen dazu allerdings nicht vor. Bis zur klinischen Wirkung der erwähnten Massnahmen muss oft grosse Geduld (mehrere Monate) aufgebracht werden. Bei Versagen all dieser Massnahmen kann einmal eine Fundoplicatio nach NissenRossetti indiziert sein. In einer Untersuchung wurde eine Erfolgsrate von 83% 6 Monate nach dem Eingriff angegeben. Motilitätsstörungen des Oesophagus werden ebenfalls als Hustenursache angeschuldigt, die Bedeutung der Oesophagusmanometrie in der Abklärung solcher Störungen ist jedoch noch nicht definiert. Chronische Bronchitis: Husten und Auswurf während mindestens 2 Monaten innerhalb zweier aufeinander folgender Jahre wird als chronische Bronchitis definiert. Meist sind Raucher betroffen oder es liegt eine berufliche Belastung vor. Nach Tabakstop verschwindet der Husten in 94–100%, allenfalls können inhalative Steroide oder Ipratropiumbromid helfen. Bei produktiver Symptomatik sollten zumindest tagsüber keine Antitussiva eingesetzt werden, damit das Sekret abgehustet wird. 4 SAR 4/06 ACE-Hemmer- Husten kann in bis zu 15% der Behandelten auftreten. Asthmatiker sind nicht häufiger betroffen. ACE-Hemmer inhibieren die Kininase II, welche für den Abbau des Bradykinins verantwortlich ist. Bradykinin stimuliert vermutlich afferente C-Fasern (verantwortlich für den Hustenreiz) des Bronchialsystems. Eine Dosis-Wirkungs-Beziehung besteht nicht. Der Husten beginnt innerhalb einer oder 2 Wochen, kann aber auch erst bis 6 Monate nach Einleiten der Therapie auftreten. Nach Absetzen der ACE-Hemmer verschwindet der Husten innerhalb von 4 Tagen bis 4 Wochen. Der Wechsel auf einen AT-II–Blocker löst das Problem in den meisten Fällen. Laryngopathia sicca ist durch nur tagsüber vorhandene Husten-Symptomatik gekennzeichnet, Allgemeinsymptome werden nicht beklagt. Fremdkörper-Gefühl im Hals, intermittierende Heiserkeit sind typische Begleiter. Die Symptomatik wird durch psychische Belastung und Stress verstärkt. Als wichtigste Differentialdiagnose müssen GERD, PND, und ein «Globus hystericus» erwähnt werden. Am häufigsten sind postmenopausale Frauen betroffen. Der laryngeal ausgelöste Husten tritt häufig in kalter Jahreszeit auf, der Husten ist oft produktiv, begleitet von Schmerzen, Odynophagie, Fremdkörper-Gefühl. Rauchen und Noxen am Arbeitsplatz können zur Symptomatik beitragen. Primär ungeklärte Ursachen können auch einmal eine psychogene Ursache haben. In hochselektionierten Patienten, welche bereits von Pneumologen abgeklärt und an ein universitäres Zentrum zugewiesen wurden, wurden letztlich 42% als idiopathisch diagnostiziert, 76% der Betroffenen waren weiblichen Geschlechts. Seltene Ursachen sind Pleuraergüsse, Tumoren (endobronchial oder Lymphangiosis carcinomatosa), Zenker-Divertikel, oesophago-tracheale Fistel, Berufs-Noxen, Sarkoidose, interstitielle Pneumopathien Spezielle Sypmtome und zusätzliche Abklärungen Alarmsymptome: Als Alarmsymptome gelten gelblicher Auswurf, «wheezing» (Giemen), Fieber, Gewichtsverlust, Nachtschweiss, Hämoptoe, Änderung der Sputum-Qualität bei Rauchern, aber auch jeder berufsbedingt aufgetretene Husten. Auswurf: Das expektorierte Materials kann mukös, mukopurulent, oder purulent aussehen. Bei grossen Mengen wird der Verdacht auf Bronchiektasen geäussert. Die Diagnose wird mittels CT gestellt. Die Sputumfarbe liefert keine sicheren erregerspezifischen Hinweise. Die Behandlung bleibt Spezialisten vorbehalten. Eine Sputum-Bakteriologie-Untersuchung ist v.a. bei Bronchiektasen, Immunmangel-Syndrom mit der Frage nach spezifischen Erregern wie Pseudomonas oder atypische Mykobakterien indiziert. Bei Verdacht auf Tbc kann Spontan-Sputum oder induziertes Sputum (Provokation mit 3% MODERNE GERIATRIE Pneumologie Husten Tabelle 1: Zusatzuntersuchungen in der Abklärung des chronischen Hustens Untersuchung Indikation Besonderes Lungenfunktionsprüfung Verdacht auf Asthma bronchiale, COPD, interstitielle Lungenerkrankung mit Diffusionsstörung Reversibilitätstest bei Obstruktion immer durchführen Methacholin-Bronchoprovokation V.a. BHR, «cough-variant asthma» Cave: Bei 10% der gesunden Männer + Cave: Bei 30% der gesunden Frauen + Normaler Methacholintest macht ein Asthma bronchiale sehr unwahrscheinlich; Unterstützung der Diagnose «cough variant asthma» Thoraxbild Chronischer Husten Indikation grosszügig stellen Bronchoskopie Bei Hämoptoe, pathologischem Thoraxröntgenbild, probatorische Behandlung ohne Erfolg Indikation vor allem bei Alarmsymptomen oder ausgeprägter Chronizität, oft vor allem zum Ausschluss eines Tumors, z.B. Bronchus-Karzinoid oder eines Fremdkörpers Sputum – Zytologie und Bakteriologie Selten indiziert, bei Tumorverdacht, V.a. Eosinophile Bronchitis, Infekterregersuche, z.B.Tbc, atypische Mykobakterien, Pseudomonas Ev. mehrmals Sputumproben abnehmen. Qualität der gewonnenen Probe wichtig NNH CT PND, keine Besserung nach empirischer Behandlung Tiefe Spezifität, viele Befunde mit geringer klinischer Bedeutung, hohe Sensitivität CT Thorax Zurückhaltend indizieren, bei Verdacht auf Bronchiektasen, Lungenfibrose, bei Exogen Allergischer Alveolitis, auch wenn Thorax-RX normal. Ev. nach Rücksprache mit Pneumologen Eher bei produktivem Husten als bei Reizhusten. Abnormale Röntgenbefunde und produktiver Husten führen meist zu einer pulmonalen Pathologie NaCl plus 8 Tr. Ventolin mittels Ultraschallvernebler) gewonnen werden. Hämoptoe ist immer ein Alarmzeichen, >100ml/24 h wird als «major hemoptysis» bezeichnet, <5ml oder lediglich tingiertes Sputum gilt als «minor». In der Regel ist eine Bronchoskopie indiziert. Zusatzuntersuchungen: Ein Thoraxröntgenbild soll grosszügig indiziert werden. Ebenso sollte mit einer lungenfunktionellen Untersuchung nicht zugewartet werden, eine einfache Spirometrie mit Reversibilitätstestung kann in jeder Hausarztpraxis durchgeführt werden. Bei Verdacht auf ein Asthma bronchiale, ein «cough-variant» Asthma sollte eine Methacholinbronchoprovokation erfolgen. Eine klinische HNO-ärztliche Untersuchung gehört ebenfalls zu den Basis-Abklärungen. Eine Oesophago-Gastroskopie ist primär selten indiziert. Der diagnostische Wert der Oesophagus-pH-Metrie ist gering. Der Nutzen von Zusatzuntersuchungen ist stets zu hinterfragen (Tab.1). Bei aufwändigen Zusatzuntersuchungen ist eine vorgängige Absprache mit den entsprechenden Fachspezialisten ratsam. Symptomatische Therapie: Am besten erfolgt die Diagnostik, die empirische und kausale Therapie gemäss einem einfachen Algorithmus. Wenn möglich, sollte eine kausale Therapie eingeleitet werden. Die entsprechenden Behandlungsmöglichkeiten wurden unter den jeweiligen Differentialdiagnosen bereits erwähnt. Oft muss jedoch empirisch behandelt werden. Dabei ist abzuwägen, ob es wirklich erwünscht ist, den Hustenreflex zu unterdrücken und die die bronchiale «Clearence» damit zu vermindern. Zentral wirksame Antitussiva sind oft Opioide, wie das am häufigsten verwendete Codein. Dies ist z.B. in Form von Dihydrocodeinon Tropfen erhältlich, ein Betäubungsmittel-Rezept wird benötigt. Dextrometorphan, häufig im Hustensirup enthalten, ist das am häufigsten eingesetzte Nicht-Opioid. Vergleichende Studien mit geringen Fallzahlen sind wenig aussagekräftig, wahrscheinlich sind beide Substanzen etwa gleich gut wirksam. Guaifenesin hat ebenfalls erwiesene antitussive Wirkung. Antihistaminika vom Typ der H1-Blocker werden besonders bei allergischer Rhinitis eingesetzt, H1-Blocker haben selbst einen antitussiven Effekt. Bei unklarer Hustenursache und Dauer > 3 Wochen darf einmal probatorisch mit einem topische Steroid behandelt werden. Der Nutzen einer solchen Behandlung wurde bisher aber nur bei Nichtrauchern bewiesen. Oft helfen auch befeuchtende Massnahmen, Emser Salz und Blackcurrant-Pastillen. Das häufig verschriebene N-Acetylcystein hat keinen antitussiven Effekt, die Verflüssigung des Schleims kann sogar vermehrte Schwierigkeiten zum Abhusten mit sich bringen. PD Dr. med. Robert Thurnheer Spezialarzt Pneumologie Kantonsspital CH-8596 Münsterlingen SAR 4/06 5