Klick mit Kick - sandra

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Klick mit Kick - sandra
Klick mit Kick
Shoppen, zocken, buchen, surfen – Mit dem Internet lassen sich viele Dinge von daheim erledigen.
Auch nach Freunden oder sogar nach der großen Liebe kann man bequem vom heimischen Rechner
aus fahnden. Das machen eine Menge Communitys und Foren möglich. Sandra Langen klickte hier
und da und schaute sich in der virtuellen Welt der Partnersuche um.
Der Monitor wirft ein schwaches
bläuliches Licht auf die Tastatur,
der Rechner brummt leise vor sich
hin. Ich sitze im Halbdunkel, als
wollte ich vertuschen, was ich vorhabe. Ich werde mich gleich ins
World Wide Web stürzen, um Leute
kennen zu lernen. Eigentlich nichts, weswegen man die Schreibtischlampe ausschalten und ein
mulmiges Gefühl im Bauch haben
müsste. Immerhin sind tagtäglich
2,51 Millionen User im Alter von
18 bis 35 Jahren im Netz unterwegs, um neue Freunde zu finden.
Trotzdem fangen meine Hände an zu
schwitzen und ich fahre nervös mit
der Maus über das Pad. Ein biss-
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chen komme ich mir vor, als würde
ich eine Kontaktanzeige aufgeben.
feuerflamme, passionierte Chatterin, im realen Leben Lehrerin
und 29 Jahre alt, kennt dieses Gefühl: „Kontaktanzeigen werden im
allgemeinen Verständnis als Last
Exit gehandhabt.“ Unter dem
Stichwort „Eheanbahnung“ finden
sich in den lokalen Tageszeitungen
verzweifelte Dreizeiler von Leuten, die sonst schon vieles auf die
Beine gestellt haben, um an den
Traumpartner zu kommen. Diese
Torschlusspanik wird gerne auf die
Single-Communities im Internet
übertragen. „Wenn ich jemandem,
der kein Internet hat, erzähle, dass
ich Leute aus dem Netz kenne,
denken die ‚Oh Gott, was sind das
für Gestalten, die sich da rumtreiben?’“ AgainstTheSky (Student
und 28 Jahre alt) lässt sich trotz
solcher Vorurteile nicht vom Surfen abhalten. „Ich denke, dass es
etwas verpönt ist, Leute im Internet
kennen zu lernen, vergleichbar mit
Kontaktanzeigen in der Zeitung.“
den Reiz des Chattens und Flirtens
via www ausmacht, warum Freunde und Kollegen so begeistert davon sind, warum die Medien die
virtuellen Cafés hochjubeln. Ich
tippe eine Adresse ein, von der eine
Freundin
immerzu
berichtet:
www.friendscout24.de, quasi die
Urmutter der Kennenlern-Seiten.
Die Community ist seit 1999 online
und mit einer Million Mitgliedern
die größte Partnerbörse Deutschlands. Auch feuerflamme wurde
von Bekannten auf die SingleWebseiten neugierig gemacht. „Ich
habe in einer Studenten-WG gewohnt und wir hatten Langeweile
zwischen Examen und Anfang der
Ausbildung. Nachdem sich meine
Mitbewohnerinnen in einer solchen Community angemeldet hatten, haben die beiden immer über
ihre Erfahrungen im Chat gequatscht. Ich wollte mitspielen und
vor allem mitreden können. Eine
der beiden hat mir dann ein Profil
erstellt, weil ich nicht wusste, wie
es geht.“
Was will ich?
Wer bin ich?
Ich ignoriere das mulmige Gefühl
im Magen. Schließlich bin ich wild
entschlossen herauszufinden, was
In den meisten Plattformen bekommt jeder User nach Anmeldung sein eigenes Profil. Was sich
nach FBI-Verbrecherkartei anhört,
soll Aufschluss geben, wer sich
hinter Nicknames wie „kuschelbaerchen77“, „L0nelyStudent“ und
„punks_not_dead“ verbirgt. Beim
Erstellen dieses Profils ist besondere Kreativität und Sorgfalt gefragt. Nicht jeder ist mit einer
bloßen Beschreibung von Größe
und Augenfarbe zufrieden. feuerflamme legt Wert auf Einfallsreichtum: „Ein gewisser Wortwitz
spricht mich an. Wenn jemand etwas völlig Abstruses schreibt, was
nicht zur Sache gehört, finde ich
das gut. Ich muss erkennen können, dass der Mann Charme hat,
witzig und intelligent ist. Was mich
total abstößt, sind Rechtschreibund Grammatikfehler.“
Ebenso wichtig, so die User, ist
die richtige Auswahl des Fotos.
Schnappschüsse von der letzten
wilden Kneipentour mit den Jungs
sind vielleicht ganz lustig, aber
eben nur für die, die dabei waren.
Potenzielle Flirtpartner sind nicht
an Abbildungen Betrunkener interessiert. Viel schlimmer findet
ROCKet (Technischer Angestellter, 28 Jahre alt), wenn jemand besonders witzig sein will: „Ein Bild
von einer Diddl-Maus im Profil –
nein, danke! Meistens steht dann
irgendwo noch der Satz ‘Mit mir
kann man Pferde stehlen!’, da
sträuben sich mir die Nackenhaare.
Das sind die, die immer noch die
Bravoposter über dem Bett hängen
haben, die nicht wissen, wo es
langgeht.“
Neben der möglichst kreativen
Selbstbeschreibung enthält ein solches Profil auch harte Fakten, wie
Geschlecht, Alter, Wohnort, Musikgeschmack, Freizeitaktivitäten
und Kleidungsstil.
Mit Hilfe einer Suchmaske kann
man per Mausklick auswählen und
sich alle in Frage kommenden Personen anzeigen lassen, die gerade
online sind. Dann kann das Plaudern losgehen. Doch wer jetzt tiefschürfende Gespräche erwartet,
wird erst einmal enttäuscht. „Da
unterscheidet sich das Internet
nicht vom realen Leben. Wenn ich
abends in der Kneipe jemanden
kennen lerne, dann wird auch erst
mal nur Smalltalk gemacht, um
den anderen ein bisschen abzuklopfen. Ich werde mit Sicherheit
niemandem in der zweiten Mail
meine Lebensgeschichte und meine Sorgen erzählen, genauso wenig
werde ich das jemandem nach zwei
Stunden an der Theke erzählen.“,
berichtet ROCKet. Da bleibt man
schon mal in den gemütlichen vier
Wänden, anstatt sich aufzubrezeln
und auszugehen. Hier kann man
auch in Jogginghose und ungeduscht nette Gespräche führen.
Wem oberflächliches Geplauder zu
langweilig ist, der wird vielleicht
Spaß an der Strategie von AgainstTheSky haben. Der Student fordert
seine Chatpartner hin und wieder
zum Wortgefecht auf: „Ich labere
die Leute schon mal schräg von der
Seite an. Ich will herausfinden, was
sie drauf haben, indem ich sie reize. Leider gibt es nur wenige, die
darauf Paroli bieten können.“ In
den Weiten des Netzes findet er immer wieder neue Gegner, mit denen er sich – in Sicherheit am heimischen Rechner – messen kann.
Grenzerfahrung
Aber egal, ob man sich für Smalltalk oder den Angriff nach vorn
entscheidet, es gilt – wie im realen
Leben auch –, die Umgangsformen
zu wahren. Niemand möchte beschimpft werden und auch die detaillierte Beschreibung bevorzugter
Sexualpraktiken ist kein guter Einstieg ins Gespräch. feuerflamme
kennt solche eMails: „Mich nervt
es, wenn es direkt um Sex und den
Austausch von körperlichen Aktionen geht. Ich habe nicht das Ziel
mit irgendjemandem eine schnelle
Nummer zu schieben. Das ist ein
Niveau, auf das ich mich nicht begeben möchte, darüber rede ich
auch nicht mit den Leuten.“
Schließlich ist nicht jeder im Internet auf der Suche nach schnellem
Sex ohne viele Fragen.
Wer mit der Tür ins Haus fällt,
wird in den meisten Fällen von den
Objekten seiner Begierde gnadenlos ignoriert. Sollte jemand wirklich unverschämt und beleidigend
werden, empfiehlt Petra Piper von
der „Lycos Europe GmbH“, der
Firma, die hinter der Homepage
www.love.lycos.de steht: „Den
Nutzern steht jederzeit ein UserSupport zur Verfügung, der sich
der jeweiligen Probleme annimmt,
Störenfriede verwarnt und bei
Verstößen gegen die Allgemeinen
Nutzungsbedingungen die entsprechenden Seiten aus der Community entfernt.“
Doch was ist es, was normale
Menschen wie Lehrerinnen, Studenten und Technische Angestellte
immer wieder und oft stundenlang
ins Netz zieht? Für AgainstTheSky
bedeutet das Surfen und Chatten
pure Erholung: „In meinem Fall ist
das Internet ein Ersatz fürs Fernsehen. Als ich meine Examensarbeit geschrieben habe, war es
eine Ablenkung. Und da im Fernsehen ziemlich viel Scheiß kommt,
entspanne ich mich lieber vor dem
Chat-ABC
User Internetnutzer
Surfen im Internet unterwegs
sein
Chatten plaudern
www world wide web - Internet
Community Plattform, in der ange-
meldete User eMails schreiben,
chatten, in Foren Meinungen
austauschen und gezielt Partner
und Freunde suchen können
Profil Steckbrief
Nickname Pseudonym
Homepage Internetseite
User-Support Ansprechpartner für
Internetnutzer
Allgemeine Nutzungsbedingungen
Regeln, die in der Community
gelten
Chatroom Seite, auf der jeder mit
jedem plaudern kann
Blinddate das erste Treffen
Covern Kontrollanrufe während
eines Blinddates
Internetsucht Das Auskommen
ohne Internet ist nicht mehr
möglich
Rechner.“ ROCKets Beweggründe
sind da etwas zielgerichteter: „Als
ich mich vor zwei Jahren bei
love.lycos.de angemeldet habe,
war ich gerade frisch getrennt und
wusste abends nicht so recht, was
ich machen sollte.“ Wie der Technische Angestellte sehen viele User
nach dem Ende einer Beziehung
eine neue Chance in den SingleBörsen im www.
Die Möglichkeiten sind unbegrenzt. Von der oberflächlichen
Plauderei quer über den Erdball bis
hin zum intimen Candle-LightDate ist alles zu finden auf den unzähligen Single-Seiten. Das Interesse an diesen Angeboten ist bei 14
Millionen einsamen Herzen in
Deutschland groß. Doch nicht immer ist die Suche nach einem
Traumpartner der Beweggrund sich
im Netz zu unterhalten. In feuerflammes Fall ist es etwas anderes,
das sie ins Internet treibt. „Ich finde es interessant herauszufinden,
wer sich hinter den Profilen verbirgt.“ Schließlich sind durch die
völlige Anonymität der Phantasie
keine Grenzen gesetzt. Mit dem
Foto einer unbekannten Schönheit
wird aus dem Mauerblümchen mit
Pickeln und Igelhaarschnitt mit ein
paar Klicks eine rassige Blondine
mit einem Brustumfang von 92
Zentimetern. Schnell sind alle Unsicherheiten wegen des Erscheinungsbilds vergessen und plötzlich
stehen die Jungs – wenn auch nur
virtuell – Schlange.
Ein kleiner Flirt via Chatroom?
Für feuerflamme nur bedingt
machbar: „Man kann nicht mit jemandem flirten, den man nicht vor
sich hat.“ Das sieht Markus Damm,
Autor des Buchs „Nie wieder
Single“ (Jungfermann Verlag,
10,50 €), ähnlich. Der Student des
nach eigener Aussage „philosophi-
Smileys
(Smileys in Gedanken 45 Grad im
Uhrzeigersinn drehen)
:-) lachender Smiley
:-( trauriger Smiley
:-P Smiley, der die Zunge rausstreckt
:-o erstaunter Smiley
;-) zwinkernder Smiley
:-D laut lachender Smiley
8-) Smiley mit Brille
:-x küssender Smiley
:-/ ratloser Smiley
usw …
schen Single-Ratgebers“ vermisst
sämtliche Sinneserfahrungen beim
Chatten und rät jedem von dieser
Art der Partnersuche ab. Die
Hauptkriterien beim Flirten seien
Körpersprache, Geruch und das
äußere Erscheinungsbild. All das
fehle im Internet. Außerdem bezeichnet der Experte Single-Communities als zu anonym. „Es ist
leicht, jemandem etwas vorzumachen oder sich selbst - teilweise unbewusst - besser darzustellen, als
man in Wirklichkeit ist. Die
schlechten Eigenschaften werden
einfach weggelassen.“ Ähnliche
Erfahrungen hat auch feuerflamme
gemacht. Sie lernte jemanden via
Netz kennen und der Kontakt wurde sehr schnell intensiver. „Ich
habe all meine Wünsche und
Sehnsüchte in diese Person projiziert. Selbst, wenn dieser Mensch
noch so toll gewesen wäre, hätte er
diesem Bild niemals gerecht werden können. Er hat diese Illusionen
noch geschürt. Es gibt eine Menge
Leute, die ein Bild von sich aufbauen, das nicht der Realität entspricht.“ Vorsicht ist also geboten,
wenn plötzlich Liebesschwüre for muliert werden und man mit Herz-
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Allein vor dem Rechner
Treffpunkte im www
gibt es unzählige, hier
eine kleine Auswahl:
• love.lycos.de
• friendscout24.de
• neuverlieben.com
• single.de
• singlecafe.de
• jetzt.de
• bildflirt.de
• liebesalarm.de
• spinchat.de
• bilderflirt.de
• angesagter.de
rasen vor dem Rechner sitzt, wenn
der Name des Chatpartners auf
dem Bildschirm auftaucht. Nicht
selten kann so etwas in einer Enttäuschung enden.
Das erste Date
Dass ein Blinddate allerdings auch
das komplette Leben umkrempeln
kann, weiß AgainstTheSky. Allen
Unkenrufen von Markus Damm
und Co. zum Trotz hat er seine
Freundin in den Weiten des Internets gefunden. „Ich habe gehofft
und vielleicht ein bisschen geahnt,
dass sie wirklich toll sein würde.
Ziemlich bald hat es dann gefunkt
und wir sind jetzt seit ein paar Monaten zusammen.“
Die meisten User lernen früher
oder später jemanden kennen, mit
dem sie sich gut unterhalten können, der die gleiche Musik hört, in
derselben Stadt wohnt und die gleichen Bücher mag. Man versteht
sich gut und einem Treffen steht eigentlich nichts mehr im Wege. Für
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ROCKet gibt es ganz klare Regeln:
„Wenn ich mich mit jemandem
treffe, lasse ich mir auf jeden Fall
ein Foto schicken. Schließlich
kauft man nicht die Katze im
Sack.“ Irgendwann steht man dann
mit einem flauen Gefühl im Magen
an der Bäckerei am Barbarossaplatz, sitzt im Hallmackenreuther
oder hält auf der Domplatte Ausschau und wartet. Wird man den
anderen erkennen, ist er wirklich
so gut aussehend wie auf dem Foto
im Profil? Kann sie in natura auch
so schöne Geschichten erzählen
wie per eMail? Vom aufgeregten
Plausch bis zur peinlichen Sprachlosigkeit ist alles drin. Dass auch
Männer beim Date schon mal in
Bedrängnis geraten können, gesteht ROCKet lachend: „Die Alte
war total krank. Das hat man vorher nicht gemerkt, weil sie nette
eMails schrieb, und doch lebt sie
auf einem anderen Stern. Sie stand
auf Sexualpraktiken, mit denen ich
nichts zu tun haben wollte, die sie
aber ziemlich offen einfordern
wollte. Ich hatte Angst vor der
Frau.“ Damit feuerflamme sich
nicht einer solchen Situation ausgesetzt wiederfindet, legt sie besonders auf einen sicheren Treffpunkt Wert: „Ich treffe mich weder
bei mir zu Hause noch bei ihm. Immerhin kenne ich diesen Menschen
nicht. Vielleicht zeckt der sich bei
mir fest und ich muss ihn dann irgendwann rausschmeißen. Bei ihm
habe ich nicht so schnell die Chance zu flüchten. Wenn ich mich an
einem neutralen Ort mit jemandem
treffe, kann ich immer noch irgendwelchen Freundinnen Bescheid sagen, dass sie mich anrufen sollen.
Dann kann ich eventuell abhauen.“
Sollte mal keine Freundin Zeit haben, übernimmt blinddate-security.com das so genannte Covern.
Der kostenlose Service funktioniert nach einem einfachen Prinzip:
Man meldet ein geplantes Blinddate 48 Stunden vorher an, trägt alle
Infos über den Chatter, den man
treffen möchte, in das Antragsformular auf der Homepage ein - die
Angaben werden streng vertraulich
behandelt - und erhält dann von einem Schutzengel je nach Wunsch
einen oder mehrere Anrufe
während des Dates. Ist man nicht
erreichbar, wählen die ehrenamtlichen Mitarbeiter umgehend 110.
Herr Wolf, Mitarbeiter der Presseabteilung der Polizei Köln, kennt
den Service: „Die Kollegen würden sofort auf einen Anruf dieser
Art reagieren. Glücklicherweise
hat es einen solchen Fall bisher
noch nicht gegeben.“
Von der Öffentlichkeit wird das
Internet als Tummelplatz für Spinner, Vergewaltiger und potenzielle
Mörder gesehen. Diese Meinung
wird oft von reißerischer Berichterstattung der Boulevardpresse bekräftigt. Dass es sich hierbei um
Einzelfälle handelt, zeigt die Tatsache, dass die Polizei für diese Art
der Delikte nicht einmal eine gesonderte Abteilung hat, weil sie zu
selten vorkommen, so Wolf.
Suchtgefahr
Psychologen warnen vor einer viel
größeren Gefahr, die von der virtuellen Realität ausgeht, der Internetsucht. In Fachkreisen streitet
man noch, ob es sich um eine psychische Erkrankung handelt, weil
die körperliche Abhängigkeit fehlt.
Die Symptome, wie zwanghaftes
Einloggen, Schuldgefühle wegen
zu langer Online-Zeiten, Rückzug
aus dem sozialen Umfeld, Nervosität und Depressionen, sind laut
Medicine Worldwide allerdings
alarmierend. Kann man nicht mehr
ohne Anschluss ans www auskommen, ist oft Hilfe von außen nötig.
Der Verein der Hilfe zur Selbsthilfe
für Online-Süchtige (www.onlinesucht.de) ist für alle Fragen zu diesem Thema offen und bietet Tipps
und Kontaktadressen von Therapeuten. Solange man allerdings
wie ROCKet, feuerflamme und
AgainstTheSky schlafen kann,
ohne eMails gecheckt zu haben
und die Urlaubsreise ohne Rechner
genießen kann, sollte man sich keine Gedanken machen.
Abwarten
Inzwischen ist das Profil erstellt,
ich habe mein Foto hochgeladen
und auch das Licht am Schreibtisch
angeknipst. Jetzt heißt es erst ein-
Traute Zweisamkeit –
vielleicht im Internet?
Abkürzungen
*g*
*fg*
*lol*
*rotfl*
*brb*
grinsen
frech grinsen
laughing out loud
rolling on the floor laughing
be right back
cu
lg
hdl
n8
see you
liebe Grüße
hab’ dich lieb
gute nacht
mal abwarten. Prompt erhalte ich
eine Nachricht. Vielleicht nur einen Klick von einer neuen Freundschaft entfernt, meldet sich die
Aufregung wieder. Neugierig öffne
ich die eMail und lese: „hallo unbekannte, schöne grüße von köln
nach köln. dein baeri05.“ Etwas
ratlos blicke ich auf die wenigen
Worte, die mir vom Monitor entgegenflimmern. Nicht so ganz das,
was ich erhofft hatte, denke ich
enttäuscht, aber da trudelt schon
die nächste Nachricht in die Mailbox.