Elternbrief Nr. 2 2014/15 - Sönke-Nissen

Elternbrief Nr. 2 im Schuljahr 2014/15
Glinde, den 27.01.2015
Sehr geehrte Eltern,
liebe Schülerinnen und liebe Schüler!
Nach der Anspannung und Aufregung der vergangenen Schultage ist es uns als Schule (und sicherlich auch Ihnen als Eltern) ein wichtiges Anliegen, wieder Normalität einkehren zu lassen. Bislang
sind Sie durch Telefonketten der Schule, durch Hinweise auf unserer Homepage und sicher auch
durch die Berichterstattung in den Medien so zeitnah und gut wie möglich auf dem Laufenden
gehalten worden. Dennoch möchte ich mich heute noch einmal mit einem Elternbrief an Sie
richten, um Sie geordnet über die Ereignisse der letzten Woche informieren zu können.
Am Dienstag, den 20.01.2015 ging spätnachmittags am Gymnasium Glinde eine E-Mail ein, in der
mit einem Amoklauf gedroht wurde. Neben dem Gymnasium in Glinde wurde unter „cc“ auch die
Gemeinschaftsschule in Barsbüttel angeschrieben. Die Sönke-Nissen-Gemeinschaftsschule wurde
nicht direkt bedroht, war aber durch die gemeinsame Lage im Schulzentrum betroffen.
Das Ministerium für Schule und Berufsbildung entschied in Abstimmung mit dem Innenministerium
und der Polizei, dass der Unterricht im gesamten Schulzentrum und an der Erich-KästnerGemeinschaftsschule aus ermittlungstaktischen Gründen am Folgetag ausfallen sollte.
Entsprechend fand am Mittwoch, den 21.01.2015 kein Unterricht statt. Trotzdem waren Lehrkräfte vor Ort und stellten sicher, dass die wenigen Schülerinnen und Schüler, die doch zur Schule
kamen, empfangen wurden. Auch eine Betreuung von unversorgten Schülerinnen und Schülern
war organisiert, wurde aber nicht in Anspruch genommen. Im Laufe des Tages entschieden Polizei
und Bildungsministerium gemeinsam mit den betroffenen Schulen, dass der Unterricht am Donnerstag wieder stattfinden sollte.
Am Donnerstag, den 22.01.2015 und am Freitag, den 23.01.2015 führte die Polizei an beiden
Eingängen des Schulzentrums Einlasskontrollen durch; Lehrkräfte und die Schulleitungen beider
Schulen waren bei diesen Kontrollen ebenfalls präsent. Schon als die Schülerinnen und Schüler
morgens das Gebäude betraten, war erkennbar, dass sie überwiegend ohne Angst zur Schule
kamen. Die Berichte der Lehrkräfte über die Unterrichtsatmosphäre und das Arbeitsverhalten der
Schülerinnen und Schüler bestätigten diesen ersten Eindruck.
In den ersten zwei Unterrichtsstunden informierten die Lehrkräfte die Schülerinnen und Schüler
über die Situation und boten den Raum für die Aufarbeitung ihrer Fragen und Gedanken.
Sollten Schülerinnen und Schüler in der kommenden Zeit verstärkt das Bedürfnis haben, über die
Ereignisse der letzten Woche zu sprechen, kann die Schule Fachleute aus dem Bereich der Gewaltprävention einladen oder den schulpsychologischen Dienst um Unterstützung bitten. Mit der
Polizei ist verabredet, dass sie in nächster Zeit auf dem Schulgelände und im Schulgebäude in
unregelmäßigen Abständen präsent sein wird.
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An dieser Stelle ist es mir wichtig, darauf hinzuweisen, dass unsere Schule auf Gefährdungslagen
vorbereitet ist. Seit 2009 liegt ein neuer Notfallwegweiser des Ministeriums vor, der den Schulen
Hilfestellung in konkreten Krisensituationen bietet. Auf der Basis dieses Notfallwegweisers haben
wir in Kooperation mit dem Gymnasium und mit der Polizei Glinde einen schulinternen Notfallplan
für beide Schulen erarbeitet.
In der Situation, die am vergangenen Dienstag eintrat, wurde sofort ein Team aus den beiden
Schulleitungen und der Polizei gebildet. Die Einsatzleitung lag bei der Polizei, die gemeinsam mit
dem Bildungsministerium und unter Einbeziehung der Schulen Entscheidungen traf. Sowohl am
Mittwoch als auch am Donnerstag war darüber hinaus die zuständige Schulrätin Frau Blohm-Leu
vor Ort und half bei der beständigen Abstimmung mit dem Ministerium, was wir als beruhigend
und entlastend erlebt haben.
Natürlich dominierte in den vergangenen Tagen das Gefühl der Anspannung. Doch jetzt in der
Rückschau stelle ich auch erleichtert und anerkennend fest, wie viele Menschen besonnen und
konstruktiv an der Bewältigung der Lage mitgearbeitet haben:
Ich danke den Polizeikräften, die im Schulzentrum im Einsatz waren, für die hervorragende Zusammenarbeit sowie die kompetente und menschliche Begleitung! Den Lehrkräften sei herzlich
gedankt für ihren Einsatz in diesen besonders belastenden Tagen und für das Einfühlungsvermögen, mit dem sie den Schülerinnen und Schülern begegneten. Den Hausmeistern und den Sekretärinnen gilt mein besonderer Dank für ihre Zuverlässigkeit und Bereitschaft zu außerordentlichem
Einsatz!
Sehr herzlich bedanke ich mich auch bei Ihnen als Eltern. Obgleich Sie sicherlich beunruhigt waren
und großes Bedürfnis nach Information hatten, zeigten Sie sich sehr zurückhaltend mit Anrufen im
Sekretariat und traten sehr besonnen auf, was unsere Arbeit erleichterte!
Nun freue ich mich, dass unser normales Schulleben wieder in die Schule zurückkehren wird! In
diesem Sinne hilft es vielleicht sogar, wenn ich - wie gewohnt - am Ende meines Elternbriefes die
anstehenden Termine ankündige bzw. wiederhole:
Die beweglichen Ferientage des Schuljahres sind Freitag, der 20.02.2015 und Montag, der
23.02.2015. Der erste Schulentwicklungstag in diesem Schuljahr, an denen die Schülerinnen und
Schüler schulfrei haben, steht am 02.02.2015 unmittelbar bevor (Halbjahreszäsur nach den Zeugnissen). Den zweiten Schulentwicklungstag kündige ich für den 13.05.2015 an (Mittwoch vor
Himmelfahrt; am Montag nach Himmelfahrt beginnen die zentralen Abschlussarbeiten). Das
diesjährige Betriebspraktikum des 8. Jahrgangs findet vom 29.06. bis zum 10.07.2015 statt.
Herzliche Grüße
S. Plaumann, Rektor
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