Impuls Nr. 27, Klinikum Hannover
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Impuls Nr. 27, Klinikum Hannover
Ausgabe Nr Nr. 27 · Juli 2005 Die Zeitung für MitarbeiterInnen im Klinikum Hannover Ultraschall in der Frauenklinik Physiotherapie in neuen Räumen Mach’s gut, altes Haus Das Heidehaus zieht um impuls Nr. 27 · Juli 2005 · Seite 1 Inhalt Was zuletzt geschah 4 Brustzentrum Hannover Nordstadt ist zertifiziert 6 Schminkkurs für Krebspatientinnen 6 Neues 3D-Ultraschallsystem in der Frauenklinik 7 Prominenter Nachwuchs 7 Gefäßzentrum ist zertifiziert Aus den Abteilungen 19 19 20 22 Oase der Ruhe Palliativstation wird eröffnet Morbus Crohn-Patientenforum Zukunftstag für Mädchen und Jungen 23 Fachweiterbildungen begonnen und beendet 23 Examen bestanden Schwerpunktthema 8 Das „Projekt Heidehaus“: Eine Klinik zieht um 10 Abschiedsfest im Heidehaus : Niemals geht man so ganz 10 Eintrag im Patienten-Gebetsbuch 11 Begrüßungsfeier im Klinikum Hannover Oststadt-Heidehaus : Herzlich willkommen! 11 Chronik einer Klinik Presse 24 Atemkrisen kommen meistens im Schlaf 25 MHH hat Interesse an Hautklinik 25 Neue Klinik: Standort ist Siloah 26 Viele Langenhagener beim Sommerfest des Klinikums 26 MHH bietet Mitarbeitern Garantien 26 Klinik bietet Baby-Kino Aus den Abteilungen 13 Zwei Kliniken wachsen zu einem chirurgischen Zentrum zusammen 14 Ballonkyphoplastie 15 Integrierte Versorgung 15 AUG-Jahresprogramm 2005 vereinbart 16 Physiotherapeutische Abteilungen des Klinikum Hannover Nordstadt 17 Energie-Sparen intensiv 18 Kooperation der Herzkatheterlabore in der Region Hannover Sekt und Selters 27 Glosse : Ein Fall für Kruse 28 Farbwelten – Ausstellung im Oststadt-Heidehaus und Nordstadt 28 18. Regionsentdeckertag 28 Fotoausstellung im Klinikum Hannover Siloah 29 Fotowettbewerb der Impuls 29 Ankündigungen: Fit am Arbeitsplatz · 10 Jahre Onkologie Siloah 29 Klinikum beim Hannover Marathon 30 Besuch aus Schanghai 30 Betriebsfest des Klinikum Hannover 30 Kindertagesstätte Sudewiesenstraße 31 Als Statist bei der Aida-Aufführung 32 110 Jahre Reglementierung der Krankenhaus-Seelsorge Editorial Liebe Leserin, lieber Leser, Die Frauenklinik am Klinikum Hannover Nordstadt meldet Erfreuliches: Das interdisziplinäre Brustzentrum wurde von der Deutschen Krebsgesellschaft sowie der Deutschen Gesellschaft für Senologie zertifiziert – als erstes in der Region Hannover. Dr. Alexander Moser, Leitender Oberarzt der Frauenklinik des Klinikum Hannover Nordstadt und Leiter des Brustzentrums, stellt uns dieses Kompetenzzentrum für alle senologischen Erkrankungen vor. Und noch eine Auszeichnung: Für sein neu gegründetes Gefäßzentrum erhielt das Klinikum Hannover Oststadt-Heidehaus im April 2005 als erstes Krankenhaus bundesweit eine Zertifizierung durch die Deutsche Gesellschaft für Angiologie. Unter dem Dach des interdisziplinären Gefäßzentrums werden alle modernen Diagnose- und Therapiemethoden aus einer Hand angeboten. Seit März 2005 stehen die Kliniken für Chirurgie am Klinikum Hannover Siloah sowie am Klinikum Hannover Nordstadt unter gemeinsamer ärztlicher Leitung. Chefarzt Prof. Dr. Ferdinand Köckerling berichtet vom Zusammenwachsen der beiden Kliniken zu einem chirurgischen Zentrum. Eine minimal invasive Methode in der Wirbelsäulenchirurgie stellte Dr. Kord Westermann, Chefarzt der Unfallchirurgischen Klinik am Klinikum Hannover Nordstadt, in einem Pressegespräch vor. Die Ballonkyphoplastie wird zur Behebung von Wirbelkörperkompressionsfrakturen eingesetzt, zum Beispiel infolge von Osteoporose oder Tumorerkrankungen. Die physiotherapeutische Abteilung am Klinikum Hannover Nordstadt ist aus ihrem bisherigen architektonischen Kellerdasein befreit. Wir haben uns vor Ort umgeschaut. Eine tragende Rolle Ab sofort bieten das Klinikum Hannover Siloah, das Robert-Koch-Krankenhaus in Gehrden und das Krankenhaus Neustadt am Rübenberge gemeinsam einen 24-Stunden-Bereitschaftsdienst zur Versorgung von Patienten mit akutem Koronarsyndrom und Herzinfarkt: standortübergreifende Hilfe rund um die Uhr. Die Medizinische Klinik I am Klinikum Hannover Siloah veranstaltete zum ersten Mal ein Patientenforum. Die Informationsveranstaltung zum Thema Morbus Crohn war ein voller Erfolg. Ein Krankenpflege-Ausbildungskurs war auf (privat finanzierter) großer Fahrt. Die Teilnehmer berichten von ihrer Reise in die Türkei, in deren Rahmen sie auch das Universitätskrankenhaus in Alanya besichtigen konnten. Und zum Ende wird es klassisch : Holger Schneider aus der Abteilung Personal und Organisation erzählt von seinem Auftritt als Hohepriester bei der hannoverschen Aufführung der Oper Aida. Spannend war es – und grandios! Ob am Baggersee oder beim Sonnenbad auf dem heimischen Balkon: Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei der Lektüre. Foto: gkö am 24. Mai war es soweit. Nach Jahren der Planung und Monaten der intensiven Vorbereitung wurde das Klinikum Hannover Heidehaus, eine der größten Spezialkliniken für Atemwegs- und Lungenerkrankungen in Deutschland, in das bisherige Klinikum Hannover Oststadt umgesiedelt. Wochenlang hatte man sich hier auf die „Heidehäusler“ vorbereitet und die baulichen Voraussetzungen für den Einzug geschaffen. Der Umzug selbst war dann eine logistische Meisterleistung. Wir haben den Beteiligten dabei über die Schulter geschaut. Wir berichten, wie die Kolleginnen und Kollegen voller Wehmut von „ihrem“ Heidehaus Abschied genommen haben und zeigen, wie sie im Klinikum Hannover Oststadt-Heidehaus feierlich willkommen geheißen wurden. Ihre Gertraude König Telefon: (05 11) 9 06-7314 impuls Nr. 27 · Juli 2005 · Seite 3 Was zuletzt geschah Am 22. Juni wurde das Brustzentrum in Anwesenheit zahlreicher interner und externer Kooperationspartner offiziell eingeweiht. Ausgezeichnete Qualität Brustzentrum Hannover Nordstadt ist zertifiziert Fotos: gkö E s ist geschafft: Als erstes Brustzentrum in der Region Hannover wurde das interdisziplinäre Brustzentrum an der Frauenklinik des Klinikum Hannover Nordstadt zertifiziert. Wir trafen Dr. Alexander Moser, den leitenden Oberarzt der Frauenklinik des Klinikum Hannover Nordstadt und Leiter des Brustzentrums, zum Gespräch. „Mit der Zertifizierung würdigen die Deutsche Gesellschaft für Senologie und die Deutsche Krebsgesellschaft die hohe Qualität der medizinischen Versorgung im Brustzentrum, die durch die enge interdisziplinäre Kooperation aller am Behandlungsprozess Beteiligten geprägt ist“, berichtet Dr. Moser stolz und erläutert: Es sei die lückenlose Verknüpfung von Diagnose, Therapie und Nachsorge, die die Überlebenschancen von Frauen, die an bösartigen Brusttumoren erkrankt sind, spürbar steigere. Deshalb arbeite das Brustzentrum in einem engen Netzwerk ambulanter und stationärer Partner aus den Bereichen Radiologie, Pathologie, Schmerztherapie und Psychoonkologie. Und er ergänzt: „Natürlich behandeln wir nicht nur Patientinnen mit bösartigen Befunden, sondern mit allen senologischen Erimpuls Nr. 27 · Juli 2005 · Seite 4 krankungen, also mit allen Erkrankungen, die die weibliche Brust betreffen.“ Brustsprechstunde als „Schaltzentrale“ Die tägliche Brustsprechstunde ist Anlaufstelle und „Schaltzentrale“ des Brustzentrums zugleich. Sie steht Frauen mit allen senologischen Problemen offen. Auch reine Vorsorge- untersuchungen sind möglich. Die meisten Patientinnen kommen jedoch auf Überweisung ihres behandelnden Gynäkologen, um auffällige Befunde abklären zu lassen. Zur Diagnostik und histologischen Abklärung stehen im Brustzentrum eine Reihe moderner Untersuchungsmethoden bereit. „Neben Mammografie und Sonografie setzen wir auf minimal invasive Methoden, die zu- Leistungsspektrum des Brustzentrums Diagnostik • Mammografie und Sonografie (in der Frauenklinik) • MRT-gesteuerte Mammaeingriffe • Ambulante Diagnostik mittels Hochgeschwindigkeits-Stanzbiopsie, Vakuum-Saug-Biopsie, Punktion. • Falls notwendig, sofortige feingewebliche Diagnose mittels Schnellschnittuntersuchung • Besprechung des operativen Vorgehens, OP-Termin innerhalb von drei Tagen • Präoperative Nadelmarkierung Operative Therapie • Sofortaufbau bzw. spätere Rekonstruktion mittels Hautfettmuskellappen, Expandertechnik • Hoher Anteil an Brust erhaltenden Operationen • Defektdeckung mittels lokaler Hautverschiebung • Axilla: Sentinel Lymphknoten • Prä- und postoperatives interdisziplinäres Tumorboard • Reduktionen/Straffungen, Augmentationen Adjuvante onkologische Therapie • Chemotherapeutische ambulante Tagesklinik • Psychoonkologische Beratung • Seelsorgerische Begleitung • Kosmetik-Kurse • Ernährungsanleitung • Enge, kooperative Zusammenarbeit mit dem einweisenden Arzt. Untersuchung am Lorad(Abby)-Tisch verlässige Ergebnisse bringen, ohne die Patientinnen unnötig zu belasten,“ so Dr. Moser. Minimal invasive Biopsien, wie Punktion, HochgeschwindigkeitsStanzbiopsie und Vakuum-Saug-Biopsie, gehören zum Standard des Brustzentrums. Falls notwendig, erfolge eine sofortige feingewebliche Diagnose mittels Schnellschnittuntersuchung. Im Jahr 2004 haben sich rund 2600 Patientinnen in der Brustsprechstunde Vorsorge Anleitung zur Selbstuntersuchung der Brust jeden 3. Mittwoch im Monat 18.00 Uhr in der Frauenklinik, Herrenhäuser Kirchweg 5 Wegen begrenzter Teilnehmerinnenzahl wird um Anmeldung gebeten: Frau Heintz, Telefon (0511) 970-32 33. vorgestellt, die Tendenz sei steigend, berichtet Dr. Moser. Das Einzugsgebiet reiche inzwischen von Bremen bis zum Südharz. Schonende operative Therapie Sollte ein Mammakarzinom festgestellt werden, erhält die Patientin bereits in der Brustsprechstunde einen zeitnahen OP-Termin, in der Regel innerhalb der nächsten fünf Tage. Während des folgenden Behandlungsprozesses ist die kontinuierliche psychologische Betreuung der Patientin durch eigens geschulte Psychoonkologen sowie Schmerztherapeuten, Radiologen, Sozialpädagogen und Selbsthilfegruppen sichergestellt. Bei rund 70 Prozent aller Eingriffe kann Brust erhaltend operiert werden. Um den Patientinnen eine operative Entfernung der Lymphknoten in den Achselhöhlen möglichst zu ersparen, wird im Brustzentrum die SentinelNode-Biopsie angewandt. „Dabei wird der Wächterlymphknoten, der so genannte Sentinel-Node, entfernt und histologisch untersucht. Ist dieser Lymphknoten nicht verändert, können wir auf eine vollständige Ausräumung der Achselhöhle verzichten“, erklärt Dr. Moser. In der Klinik kommen nicht nur modernste Methoden der Brusterhaltung, sondern auch der Brustrekonstruktion einschließlich der plastischen Chirurgie zur Anwendung: Im Rahmen der wieder herstellenden Brustkrebsoperation erfolgt der optimale Wiederaufbau der Brüste. „Unser Konzept wird hervorragend angenommen“, freut sich Dr. Moser.„Mein besonderer Dank geht deshalb an alle beteiligten Kolleginnen und Kollegen, die zum Gelingen unseres Projektes beigetragen haben !“ Kn impuls Nr. 27 · Juli 2005 · Seite 5 Was zuletzt geschah Freude am Leben Baby Kino in 3 D Schminkkurs für Krebspatientinnen als Teil der Therapie Neues Ultraschallsystem liefert dreidimensionale Bilder aus dem Mutterleib reidimensionale Bilder und Echtzeitaufnahmen direkt aus dem Mutterleib liefert ein neues, leistungsstarkes Ultraschallsystem der Frauenklinik am Klinikum Hannover Nordstadt. Der entscheidende Vorteil des Gerätes ist die hohe Bildauflösung: Sie macht eine präzise frühzeitige Dignostik möglich. So lassen sich nicht nur Gesicht, innere Organe und Bewegungen des Ungeborenen erkennen, sondern auch eventuelle Fehlbildungen, wie z.B. Herzfehler, offener Rücken oder Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalten. Das Gerät wird insbesondere bei potenziellen Risikoschwangerschaften werdender Mütter über 35 Jahren zum Einsatz kommen. Bei Verdacht auf Gesundheitsprobleme des Fötus können sich aber auch jüngere Frauen von ihrem behandelnden Gynäkologen zur Untersuchung überweisen lassen. Die Kosten für die ambulante Ultraschalldiagnose wird von den Krankenkassen übernommen. Die Klinik hat rund 300 000 Euro in das High-Tech-Gerät der Firma Siemens investiert. Kn Fotos: gkö A lle zwei Monate organisiert Claudia Becker, Krankenschwester in der Onkologischen Tagesklinik im Klinikum Hannover Nordstadt, einen Schminkkurs für Frauen, die an Krebs erkrankt sind. Wir durften ihr über die Schulter schauen. Eine Krebsbehandlung mit Chemooder Strahlentherapie hinterlässt bei den Patientinnen und Patienten meist schwerwiegende Veränderungen im Aussehen. Gerade Frauen leiden unter den Folgen: Haarausfall, der Verlust von Wimpern und Augenbrauen oder Hautirritationen rauben den Betroffenen häufig Selbstwertgefühl und Lebensfreude. Hier setzt das Programm „Freude am Leben“ der gemeinnützigen Gesellschaft mbH Aktiv gegen Krebs (AGK) an. Sie bietet spezielle kostenfreie Kosmetikseminare für Kliniken und andere soziale und medizinische Einrichtungen an, zu denen Claudia Becker im Klinikum Hannover Nordstadt regelmäßig einlädt. Sie erläutert das Konzept: „Die Schminkkurse sollen dazu beitragen, die Patientinnen zu einem lebensbejahenden Umgang mit der Erkrankung und den Folgen impuls Nr. 27 · Juli 2005 · Seite 6 der Behandlung zu ermutigen. Das Motto, um neuen Lebensmut anzuregen und so neue Lebensqualität aufzubauen, heißt : sich wohler fühlen durch gutes Aussehen.“ Zehn Frauen haben sich zum Februarkurs angemeldet. Eine ausgebildete Kosmetikerin leitet sie im Umgang mit Mascara und Puder an, hilft bei der Wahl des richtigen Make upTons und gibt wertvolle Tipps für den geschickten Umgang mit dem Augenbrauenstift. Wir kommen mit einer der Teilnehmerinnen ins Gespräch. Sie erzählt, wie viel Überwindung es sie anfangs gekostet hat, überhaupt wieder in den Spiegel zu schauen – und sich angesichts ihres Spiegelbildes nicht sofort wieder abzuwenden. Jetzt habe sie gelernt, sich zu akzeptieren und etwas dafür zu tun, dass sie sich besser fühle. Und ihre Nachbarin ergänzt: „Wenn ich mich schminke, fühle ich mich wieder gut! In der Öfentlichkeit trete ich dann gleich viel selbstbewusster auf – so wie früher.“ gkö D Prof. Dr. Brunkhorst (4.v. l.) mit Ärzten des Gefäßzentrums Diagnose und Therapie aus einer Hand Stolze Eltern Prominenter Nachwuchs Voller Stolz präsentierten Julian de Guzman, Fußballer bei Hannover 96, und seine Lebensgefährtin Rahil Amim am 27. Mai in der Frauenklinik des Klinikum Hannover Nordstadt ihre kleine Tochter. Liya-Sage, geboren am 25. Mai um 10:24 Uhr, 47 cm groß und 3050 Gramm schwer, ließ sich durch das Blitzlichtgewitter nicht aus der Ruhe bringen, sondern schlummerte ruhig weiter auf dem Arm ihrer Mutter. Der junge Vater war voller Begeisterung: „Es ist ein unbeschreibliches Gefühl! Meine Tochter im Arm zu halten ist besser als jeder Sieg auf dem Fußballplatz!“ Ein besonderer Dank ging an Oberarzt Dr. HansPeter Hagenah. gkö Gefäßzentrum am Klinikum Hannover Oststadt-Heidehaus ist zertifiziert F ür sein neu gegründetes Gefäßzentrum erhielt das Klinikum Hannover Oststadt-Heidehaus im April 2005 als erstes Krankenhaus bundesweit eine Zertifizierung durch die Deutsche Gesellschaft für Angiologie. Unter dem Dach des Gefäßzentrums werden alle modernen Diagnose und Therapiemethoden aus einer Hand angeboten. Kolleginnen und Kollegen der Gefäßchirurgie, Radiologie, Angiologie, Diabetologie und Nephrologie arbeiten in enger Abstimmung zusammen: Therapieentscheidungen erfolgen interdisziplinär. Das breite Spektrum der Behandlungsverfahren ermöglicht die individuell bestmögliche Behandlung und wirkt so einer möglichen Gefahr der einseitigen Bevorzugung eines Therapieverfahrens mangels methodischer Alternativen entgegen. Im Rahmen der Zertifizierung wurden hausinterne Leitlinien für definierte Krankheitsbilder formuliert und eingeführt sowie Klinische Pfade (Clinical pathways) implementiert. Das Angebot des Gefäßzentrums umfasst die Diagnostik und Therapie des gesamten Spektrums der Gefäß- krankheiten. Schwerpunkte sind: degenerative und entzündliche Erkrankungen der Arterien; akrale Durchblutungsstörungen und Störungen der Mikrozirkulation; venöse Thrombembolien; schwere Formen der chronischen venösen Insuffizienz; Lymphödem und Erysipel; chronisches Ulkus cruris; Behandlung von multiresistenten Erregern wie MRSA; Diabetisches Fußsyndrom. Für die Betreuung von Diabetikern steht in der Klinik ein vierköpfiges Diabetes-Team zur Verfügung, in dem unter oberärztlicher diabetologischer Leitung eine Diabetesassistentin, eine Ernährungsberaterin und eine diabetologisch ausgebildete Ärztin die Betroffenen schulen und während des stationären Aufenthaltes betreuen. Dem diabetischen Fußsyndrom wird im Rahmen des Gefäßschwerpunktes besonderes Augenmerk gewidmet. Kn impuls Nr. 27 · Juli 2005 · Seite 7 Schwerpunktthema Umzug Heidehaus Eine Klinik zieht um Das „Projekt Heidehaus“: eine logistische Glanzleistung Fotos: gkö I m Jahre 1998, mit der Zusammenführung der sieben städtischen Krankenhäuser zum Eigenbetrieb Klinikum Hannover, fiel auch die Entscheidung, den Standort des Heidehauses an der Stadtgrenze zu Garbsen aufzugeben und die traditionsreiche Fachklinik für Lungenheilkunde und Thorax- und Gefäßchirurgie 2004/2005 in das Klinikum Hannover-Oststadt umzusiedeln. Am 9. Oktober 2003 nahmen die Überlegungen konkrete Gestalt an, als das Direktorium auf einer Personalversammlung die Pläne vorstellte. Damit fiel der Startschuss für das „Projekt Heidehaus“. Unter der Federführung von Pflegedirektorin Angelika Hausen erarbeiteten 25 Arbeitsgruppen die Einzelheiten der Verlagerung, von der Raum-, über die Geräte- und impuls Nr. 27 · Juli 2005 · Seite 8 Möbelplanung bis hin zur Personalplanung. Im Klinikum Hannover Oststadt bereitete man sich mit umfangreichen Baumaßnahmen auf den Einzug der „Heidehäusler“ vor : Vier Stationen, die seit dem Auszug der Frauenklinik in die MHH ungenutzt waren, wurden umfassend saniert: Aus dem ehemaligen Kreißsaal wurde die Bronchoskopie, der ehemalige gynäkologische OP wurde zum chirurgischen OP. Es entstand eine neue interdisziplinäre Intensivstation. Die ehemalige onkologische Tagesklinik beherbergt nun eine Station mit vier Isolier-Krankenzimmer für Patienten mit infektiösen Lungenerkrankungen. Die Zimmer entsprechen neuesten Hygiene-Richtlinien, wie insgesamt die technischen Standards der „Heidehaus-Stationen“ höher sind als am ehemaligen Stand- ort. Man sah Gerd Hutschenreuter, den Projektleiter der Baumaßnahme Oststadt, nur noch im Laufschritt durch das Haus eilen, das Handy immer am Ohr. Freundlich und souverän steuerte er die Beteiligten durch alle Unwegsamkeiten einer derart umfassenden Baumaßnahme. Der Countdown läuft. Alles blickt auf den 24. Mai, den Tag des großen Umzugs. Im Heidehaus stehen schon Tage zuvor große Mengen an gefalteten Umzugskartons bereit, die bestückt werden müssen. Neben der täglichen Arbeit, ob Krankenpflege, Diagnose und Therapie oder Administration, verstauen die Kolleginnen und Kollegen – begleitet von einer gehörigen Portion Wehmut – „ihr Heidehaus“ in Hunderte von Umzugskartons. In den leeren Räumen stapeln sich nach und nach die Kartons, jeder gut be- schriftet, damit die Umzugshelfer wissen, in welche Räume des Klinikum Hannover Oststadt die wertvolle Fracht transportiert werden muss. Kurz vor dem großen Moment die letzten Handgriffe: Wohin mit dem Notfallkoffer? Ist der Medikamentenschrank auch wirklich leer ? Die Station 6 bekommt von dem Trubel nichts mehr mit. Sie sind schon am Tag zuvor umgezogen. Auch die Beatmungspatienten werden zu dieser Zeit bereits im Klinikum Hannover Oststadt-Heidehaus versorgt. Am Morgen des 24. Mai steht das Klinikum Hannover Heidehaus mit gepackten Umzugskarton zum Transport bereit. Mit sieben LKW pendeln die Mitarbeiter der Spedition Deckert zwischen Stöcken/Garbsen und dem Nordosten Hannovers hin und her und schaffen Klinikinventar und Me- dizintechnik an den neuen Ort der Bestimmung. Krankenwagen transportieren die 30 Patienten sicher in die neu gestalteten Stationen. Der Umzug entpuppt sich als logistische Glanzleistung. Während ein Teil der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter noch bis zur letzten Minute im Heidehaus bleibt, um die Versorgung bzw. die Verlegung der Patienten zu organisieren, packen ihre Kolleginnen und Kollegen im Klinikum Hannover Oststadt-Heidehaus die ersten Umzugskartons schon wieder aus. Nach und nach werden die Computer angeschlossen und die Arbeitsbedingungen für einen reibungslosen Stationsbetrieb wieder hergestellt. Am Abend ist der Transport weitgehend abgeschlossen. Die Patienten sind auf ihren neuen Zimmern und wollen versorgt werden, in den Gän- gen stehen noch die letzten Umzugskisten und müssen ausgepackt werden. Alle packen mit an. Das Heidehaus ist angekommen, die meisten Kolleginnen und Kollegen mit ihrem Herzen aber noch nicht. Eine spricht aus, was viele denken: „Wenn ich morgens zur Arbeit kam, habe ich mich immer gefreut. Das Heidehaus war so idyllisch: Das viele Grün, die Ruhe, das Vogelgezwitscher – fast wie im Urlaub!“ Die Redaktion heißt alle Kolleginnen und Kollegen im neuen Klinikum Hannover Oststadt-Heidehaus willkommen. Möge ihnen ihr neues Umfeld genauso ans Herz wachsen wie uns, die wir schon seit Jahren hier an der Podbi zuhause sind. gkö, Kn impuls Nr. 27 · Juli 2005 · Seite 9 Schwerpunktthema Umzug Heidehaus Niemals geht man so ganz ... „Niemals geht man so ganz ...“ lautete das Motto des Abschiedsfestes im Heidehaus am 22. April 2005. Schon nach dem letzten Sommerfest war klar, dass auf alle Fälle ein Abschied im großen Rahmen stattfinden sollte. Doris Schumann, Doris Berger und Antje Doß initiierten die Feier. Dazu wurden alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des gesamten Klinikum eingeladen. Aber auch die vielen Ehemaligen sollten noch eine letzte Möglichkeit bekommen, ihren ehemaligen, meist langjährigen Arbeitsplatz aufzusuchen. Und es kamen viele!!! Gerechnet hatten die Initiatorinnen mit ca. 250 Gästen, gekommen waren zeitweise um die 400!!! Neben Fassbier, Wein, Sekt und anderen Leckereien konnte man ein T-Shirt kaufen, das extra für diesen Anlass erstellt wurde. Insgesamt wurden davon 120 Stück in Umlauf gebracht. Sogar Kollegen, die nie im Heidehaus gearbeitet hatten und der Einladung gefolgt waren, zeigten mit dem Erwerb eines T-Shirts ihre Sympathie für das Heidehaus. In der Einladung war um Fotos gebeten worden, die auf einer riesigen Fotowand ausgestellt wurden und die Vielfältigkeit der Arbeit und Ereignisse im Abschiedsfest im Heidehaus Heidehaus zeigten. So konnte man noch einmal in Erinnerungen schwelgen. Dr. Bernd Vogel, Leitender Oberarzt der Klinik für Pneumologie, Intensiv- und Schlafmedizin, erinnerte zusätzlich mit launigen Worten und vielen Dias an die vergangenen Jahre. Bevor zu viel Wehmut aufkam, traten die beiden DJs in Aktion und brachten die vielen Gäste zum dauerhaften Tanzen. Es war ein Fest, von dem viele heute noch reden. Schließlich hieß es ja im Motto : „Niemals geht man so ganz. Irgendwas von mir bleibt hier. Es hat seinen Platz immer bei dir. Nie verlässt man sich ganz. Irgendwas von dir geht mit. Es hat seinen Platz immer bei mir.“ Antje Doß Fotos: Privat Eintrag im Patienten-Gebetsbuch im ‚Raum der Stille‘ im Heidehaus „2.Mai 2005: 30.12. 04 das erste Mal hier angekommen mit keiner guten Diagnose: Bronchialkarzinom. Silvester 2004 ein neues „Getränk“ probiert. Es hat geholfen. Tumor zwar nicht operabel, aber Lymphknotenschwellungen weg. Heute die 5. Chemo bekommen. Von Anfang an liebe ich diesen Raum. Zum Freuen, zum Weinen, zum Nachdenken habe ich ihn aufgesucht. Auch der Wald um das Heidehaus wurde mein Freund mit allen Bewohnern. Warum entscheiden jetzt Politiker über die Schließung ??!! Menschen, die nicht nachvollziehen können, was dieses Areal für Patienten und Personal bedeutet ??!! impuls Nr. 27 · Juli 2005 · Seite 10 Über allem liegt Traurigkeit. Ich bin sicher, ich bekomme Hilfe auch im Oststadtkrankenhaus. Doch hier unterstützte die Ruhe und Ausgeglichenheit meine Hilfe zur Selbsthilfe. Ich habe die Krankheit angenommen und schon vieles geschafft. Seit 15 Jahren abstinente Alkoholikerin, seit 6 Monaten Nichtraucherin. Ich hab alles extrem gemacht. Auch gearbeitet. Auch diese Krankheit wurde mir geschickt, ein Hinweis, dass ich etwas ändern muss. Und ich weiß, ich werde wieder gesund. Ich habe auf meine innere Stimme viel zu spät gehört. Das habe ich bereits geändert. „Gott, oder wer auch immer für uns sorgt, gebe mir den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, die Kraft und Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, die Weisheit, das Eine vom Anderen zu unterscheiden.“ Meine Einstellung kann ich ändern !! R.H. Ich nehme Abschied vom Heidehaus und dem Raum der Stille und werde beides im Herzen bewahren und mich erinnern und darin Trost suchen.“ Herzlich willkommen! R und eine Woche nach dem großen Umzug des Klinikum Hannover Heidehaus in das Klinikum Hannover Oststadt hatte das Direktorium des Klinikum Hannover zu einer gemeinsamen Begrüßungsfeier geladen. Rund 180 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fanden sich am Nachmittag des 3. Juni im Speisesaal des neuen Klinikum Hannover Oststadt-Heidehaus ein. Prof. Dr. Rudolf Schmid, Leitender Direktor, bedankte sich bei allen am Umzug Beteiligten, die dieses große Projekt mit Bravour gemeistert hätten. Mit dem Umzug sei ein Vorhaben verwirklicht, das bereits im Jahr 1998 beschlossen worden sei. Pflegedirektorin Angelika Hausen erinnerte an die zahlreichen „Marathonsitzungen“ der insgesamt 25 Arbeitsgruppen, die mit der Umzugsplanung und -abwicklung betraut waren. Der Umzug war eine organisatorische Großtat: Insgesamt wurden allein 1280 Kartons mit Aktenordnern gefüllt und 3000 Umzugskartons gepackt und wieder ausgepackt. 2400 Arbeitsstunden leisteten allein die Mitarbeiter der Spedition Dekkert. Die Umzugswagen pendelten ständig zwischen den beiden Standorten hin und her – eine Strecke von insgsamt rund 3000 Kilometern kam so zusammen. Angelika Hausen bedankte sich mit einer Geste bei allen Beteiligten: Es gab eine Rose für jeden Einzelnen, denn „ohne Sie alle wäre der Umzug nicht geglückt.“ Begrüßungsfeier im Klinikum Hannover Oststadt-Heidehaus Ihr besonderer Dank ging an Gerd Hutschenreuter (Projektleiter Krankenhausplanung, Abt. Bau und Technik): Er habe versucht, auch kleinste Wünsche zu realisieren, sei immer freundlich gewesen, auch wenn er selbst nicht immer so behandelt worden sei, habe den Ehrgeiz gehabt, die Baumaßnahmen termingerecht abzuschließen und dabei auch noch die Kosten im Blick zu behalten. Dafür, so Angelika Hausen, habe er einen Orden verdient! Sprach’s und hängte dem verblüfften Kollegen die Auszeichnung gleich um den Hals. gkö Chronik einer Klinik D ie Gründung de∑ Krankenhause∑ Heidehau∑ ist eng mit den sozialen Verhältnissen in den deutsµen Großstädten um die Jahrhundertwende verbunden: Aufgrund der teilweise verheerenden Wohn- und Arbeitsbedingungen breitete sich die Lungentuberkulose mehr und mehr aus und drohte, zu einer echten Volksseuche zu werden. Vor dem Hintergrund dieser alarmierenden Entwicklung führte der im Jahre 1888 gegründete „Verein für bedürftige Lungenkranke“ im Jahre 1905 erste Verhandlungen mit dem Allgemeinen Hannoverschen Klosterfonds (vertreten durch die „Königliche Klosterkammer“), um ein geeignetes Grundstück zur Behandlung von Tuberkulosekranken zu erwerben. In der Mitglie- derversammlung am 14. Februar 1906 wurde schließlich der Bau einer eigenen Heilanstalt auf einem „an der Chaussee nach Neustadt a. Rbge. zwischen Stöcken und Berenbostel gelegenen ca. 30 ha großen Waldkomplex“ beschlossen – die Geburtsstunde des Heidehauses. Die „Königliche Klosterkammer“ als Eigentümerin des Waldes erklärte sich bereit, einen Teil ihres Grundstückes Schwerpunktthema Umzug Heidehaus (8 1⁄2 ha) ab 1. Juli 1906 auf 90 Jahre in Erbpacht gegen einen Erbbauzins von jährlich 170 M abzugeben. Die Baukosten für die Errichtung der Heilstätte konnten durch die Bürgschaft der Landesversicherungsanstalt Hannover abgesichert werden. Nach einjähriger Bauzeit der im so genannten Pavillonstil erriµteten „Heilan≤alt“ wurde da∑ Heidehau∑ am 2. Juni 1907 feierlich erö∆net. Schnell zeigte sich, dass die ursprünglich 102 Betten bei weitem nicht ausreichten. Die Kosten für die notwendige Vergrößerung übernahm der „Provinzialverein zur Bekämpfung der Tuberkulose“; die „Königliche Klosterkammer“ blieb jedoch weiterhin Eigentümerin des Grundstückes. Bis zum 1. Weltkrieg wurde die Zahl der Betten auf über 200 erhöht; impuls Nr. 27 · Juli 2005 · Seite 12 in dieser Zeit waren vier Ärzte, zehn Schwestern und 50 übrige Mitarbeiter beschäftigt. Krieg und Nachkriegszeit hinterließen vor allem an der Bausubstanz ihre Spuren. Die bauliche Unterhaltung überstieg die Finanzmittel des „Provinzialverein zur Bekämpfung der Tuberkulose“ bei weitem. Deshalb schloss er am 13. August 1920 mit der Stadt Hannover einen Übernahmevertrag im Rahmen eines Erbpachtvertrages. In der Folgezeit beseitigte die Stadt Hannover die größten Mängel. So wurde die Warmwa∏eranlage erneuert; ein neues Küchengebäude entstand; 1926/1927 wurde ein neues Operationsgebäude mit einer modernen Röntgenabteilung errichtet, dem ein Neubau (Haus 12) für Frischoperierte angegliedert wurde. Zu jener Zeit verfügte das Heidehaus über 286 Betten. Im Jahre 1937 entstand zwischen den Häusern 1 und 2 eine Verbindung, sodass beide jetzt eine Einheit bildeten. In Zeiten der Weltwirtschaftskrise mussten nötige Neuanschaffungen unterbleiben; drastische Sparmaßnahmen blieben nicht aus. Den 2. Weltkrieg überstand das Heidehaus relativ unbeschadet: In der Nähe detonierte Bomben hinterließen nur kleinere Sachschäden. Nach dem 2. Weltkrieg wurde die Bautätigkeit fortgesetzt. In den 50er Jahren entstanden nach Abriss des Maschinenhauses ein Verwaltungstrakt sowie der Wirtschaftshof mit Kesselhaus, Wäscherei, Werkstätten und Lagerraum. 1966 wurde ein Schwesternhaus fertig gestellt, 1967 konnte der Neubau von Haus 14 übergeben werden. Es beherbergte danach zwei Stationen mit je 25 Betten, die ärztliche Abteilung mit der Ambulanz sowie die Funktionsbereiche. Im Jahre 1961 verkaufte der Allgemeine Hannoversche Klosterfonds das ge- samte ca. 28 ha große Grundstück an die Stadt Hannover, die damit Eigentümerin des von ihr bereits 1920 in Erbpacht übernommenen Areals wurde. Während bi∑ 1962 in der inzwischen umbenannten „Lungenklinik Heidehau∑“ au∑schließlich Tuberkulosekranke behandelt wurden, fand ab 1963 eine allmähliche Umstrukturierung zur Spezialklinik für alle Lungen- und Bronchialerkrankungen statt: Im Jahre 1980 wurde die Lungenklinik in „Krankenhaus Heidehaus“ umbenannt. Seitdem umfasste sie zwei Kliniken: Klinik für Pneumologie (137 Betten) und Klinik für Thorax- und Gefäßchirurgie (53 Betten). Die ersten Pläne zur Aufgabe des Standortes stammen bereits aus dem Jahre 1998: 2002 wurde die Verlagerung in das Klinikum Hannover Oststadt endgültig beschlossen. Am 24. Mai ist das Klinikum Hannover Heidehaus, eine der größten Spezialkliniken für Atemwegs- und Lungenerkrankungen in Deutschland, in das Klinikum Hannover Oststadt umgezogen. Entstanden ist das Klinikum Hannover Oststadt-Heidehaus. Die bisherigen Behandlungsschwerpunkte des Heidehauses, – vor allem obstruktive Atemwegserkrankungen – (COPD und Asthma bronchiale), Diagnostik und Therapie des Bronchialkarzinoms, Tuberkulose und Lungenfibrose, Narkosebronchoskopie und Thorakoskopie sowie die Thoraxund Gefäßchirurgie bleiben in vollem Umfang bestehen und finden ihre Erweiterung am neuen Standort. Als pneumologisches und thoraxchirurgisches Zentrum bleibt das Heidehaus eine der führenden Spezialkliniken. Weitere Informationen: www.klinikum-hannover.de Aus den Abteilungen „Im großen Team sind wir flexibler“ Zwei Kliniken wachsen zu einem chirurgischen Zentrum zusammen für Minimal Invasive Chirurgie“, einer wissenschaftlichen Vertretung von rund 600 deutschen Chirurgen, die auf diesem Gebiet tätig sind. Im nächsten Jahr lädt die Chirurgische Arbeitsgemeinschaft zu einem großen Kongress nach Hannover ein; erwartet werden Experten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Der zweite medizinische Schwerpunkt der Klinik liegt in der Tumorchirurgie. Behandelt wird das gesamte Spektrum der Tumorchirurgie des Bauchraums und der Speiseröhre, ergänzt durch die Metastasenchirurgie des Bauchraumes. Am Tumorzentrum Klinikum Siloah besteht naturgemäß eine enge Kooperation mit den ansässigen Kliniken für Medizinische Onkologie, Strahlentherapie und Gastroenterologie. Die medizinischen Schwerpunkte in der rund 45 Betten umfassenden Chirurgischen Klinik am Klinikum Hannover Nordstadt sind ähnlich, wenn auch ein wenig anders gewichtet. Die Mehrzahl der jährlich rund 1500 Eingriffe entfällt auf die endokrine Chirurgie, die operative Tumortherapie der Bauchorgane und der thorakalen Speiseröhre. Eine Spezialisierung liegt in der Therapie spezieller Patientengruppen, wie z.B. Diabetiker und Dialysepatienten mit ihren krankheitsspezifischen Begleiterscheinungen und Komplikationen. Auch hier soll die minimal invasive Chirurgie ausgebaut werden. Profitieren vom Verbund „Wir wollen ein einheitliches Team werden!“, formuliert Prof. Köckerling das Ziel. „Trotz einiger Unterschiede in den medizinischen Schwerpunkten der beiden Chirurgien sollen unsere ärztlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Lage sein, an beiden Stand- Prof. Dr. Fedinand Köckerling orten gleich gut zu arbeiten.“ Allein schon unter dem Aspekt der bevorstehenden Arbeitszeitgesetzgebung sei dies von immenser Bedeutung, gibt er zu bedenken. „Es zeigt sich bereits jetzt, dass wir im großen Team weitaus flexibler sind: Wir können uns gegenseitig aushelfen und ergänzen, wenn es personelle Engpässe gibt.“ So zieht Prof. Köckerling auch eine durchweg positive Bilanz der ersten Wochen gemeinsamer Arbeit: „Die neuen Strukturen der Klinik für Viszeralchirurgie und Zentrum für minimal invasive Chirurgie Siloah und Nordstadt erweisen sich bereits jetzt als äußerst flexibel. Die angestrebten Synergieeffekte kommen sowohl im Bereich des ärztlichen Personals als auch im Bereich der Patientenversorgung zum Tragen. Wir werden organisatorisch und wirtschaftlich effizienter: Durch den gezielten Personaleinsatz und durch die Nutzung der Ressourcen beider Standorte können wir mehr Patienten aufnehmen und behandeln.“ „Wie empfinden die ärztlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die neue Situation?“, wollen wir wissen. impuls Nr. 27 · Juli 2005 · Seite 13 Foto: Ahrensmeier S eit März 2005 haben die Kliniken für Chirurgie am Klinikum Hannover Siloah sowie am Klinikum Hannover Nordstadt eine gemeinsame ärztliche Leitung. Wir trafen Chefarzt Prof. Dr. med. Ferdinand Köckerling zum Gespräch. Bereits seit April 1998 ist Prof. Dr. Ferdinand Köckerling Chefarzt der Chirurgischen Klinik am Klinikum Hannover Siloah. Unter seiner ärztlichen Leitung hat sich die chirurgische Abteilung zu einer weltweit ausgewiesenen Spezialklinik für minimal invasive Chirurgie entwickelt. Die Klinik umfasst vier Krankenstationen mit insgesamt rund 100 Betten. Für die operative Versorgung stehen vier Operationssäle zur Verfügung. 20 Ärztinnen und Ärzte, darunter fünf Oberärzte, stellen die medizinische Versorgung sicher. Rund 3000 Operationen aus dem gesamten Spektrum der Allgemein- und Viszeralchirurgie werden jährlich durchgeführt. Rund die Hälfte aller Eingriffe wird inzwischen minimal invasiv vorgenommen. Zum Standard gehören u.a. die laparoskopische Entfernung von Gallenblasen und Blinddärmen, die endoskopische Reparation von Leistenbrüchen sowie laparoskopische Eingriffe am Magen oder Dickdarm. „Wir sind auch wissenschaftlich sehr aktiv“, berichtet Prof. Köckerling. Häufig werden er und seine Kollegen zu Fachkongressen eingeladen, um die Ergebnisse ihrer Arbeit national und international vorzustellen. Prof. Dr. med. F. Köckerling selbst ist zudem Mitglied im „Scientific Board“ der weltweit führenden Zeitschrift für minimal invasive Chirurgie „Surgical Endoscopy“ sowie Vorsitzender der „Chirurgischen Arbeitsgemeinschaft Aus den Abteilungen Natürlich brauche es eine gewisse Zeit, bis man gleiche Konzepte, OP-Techniken usw. habe, räumt Köckerling ein. „Man muss sich erst aneinander gewöhnen.“ Doch durch die frühzeitige standortunabhängige Mischung des Teams habe man die Chance genutzt, einen schnellen und reibungslosen Prozess in Gang zu setzen. Es zeichne sich bereits jetzt ab, dass die Mitarbeiter davon unmittelbar profitierten. Er nennt Ballonkyphoplastie Fotos: gkö E ine neue und schonende Methode in der Wirbelsäulenchirurgie stand im Mittelpunkt eines Pressegespräches am 18. Mai im Klinikum Hannover Nordstadt. Dr. Kord Westermann, Chefarzt der Unfallchirurgischen Klinik am Klinikum Hannover Nordstadt, sowie Oberarzt Dr. Jörg Franke stellten den versammelten Medienvertretern die Möglichkeiten der Ballonkyphoplastie vor. Das minimal invasive Verfahren der Ballonkyphoplastie stellt eine erfolgreiche Alternative zur herkömmlichen Therapie dar. Es wird zur Behebung von Wirbelkörperkompressionsfrakturen, zum Beispiel infolge von Osteoporose oder Tumorerkrankungen, eingesetzt. Bekannt ist das Verfahren bereits seit rund 20 Jahren; in den USA werde die Ballonkyphoplastie seit 1996 angewandt, in Deutschland etwa seit dem Jahre 2000. ein Beispiel : Durch die zwei Standorte werde den Oberärzten jetzt die Möglichkeit geboten, ihre Facharztanerkennung für Viszeralchirurgie zu erwerben: Für die Chirurgie am Standort Siloah liege die notwendige Weiterbildungsberechtigung vor, die für den Standort Nordstadt fehle.„Die Kollegen profitieren also direkt von dem großen Verbund!“, resümiert er. Am Klinikum Hannover Nordstadt ent- Minimal invasive Methode in der Wirbelsäulenchirurgie vorgestellt Bei dem Eingriff wird über einen kleinen Hautschnitt ein Ballon in den betroffenen Wirbelkörper eingeführt. Durch Dehnen des Ballons wird die Fehlstellung behoben und der Wirbelkörper zur dauerhaften Stabilisierung mit Knochenzement gefüllt. Die Ballonkyphoplastie sei eine besonders schonende Form des Eingriffs, die insbesondere auch für ältere Patienten geeignet sei, erklärte Dr. Westermann den versammelten Journalisten. Es trete nicht nur eine sofortige Schmerzlinderung ein; der Patient könne auch am Tag nach der Operation das Bett bereits wieder verlassen. Im Klinikum Hannover Nordstadt waren zum Zeitpunkt des Gespräches zehn Patienten mit der Methode der Ballonkyphoplastie behandelt worden. Einer von ihnen ist Wolfgang Grimpe. Er sei bei Glatteis gefallen und mit dem Rettungswagen ins Nordstadtkrankenhaus gebracht, erzählt er. Dort Die Ballonkyphoplastie ist ein minimal invasives Verfahren zur Behandlung von Wirbelkörperfrakturen, durch das sowohl der frakturbezogene Schmerz als auch die Wirbelköperdeformität beseitigt werden. Dr. Jörg Franke erklärt die Ballonkyphoplastie steht zurzeit der Neubau der Chirurgie. Prof. Köckerling verbindet das mit einem dringenden Wunsch: Im Hinblick auf die zukünftige Entwicklung sei es extrem wichtig, dass in dem neuen OP ein voll ausgestattetes minimal invasives Equipment verfügbar sei. „Nur so können wir unsere führende Position auf diesem Fachgebiet weiter ausbauen – wir sind da auf einem guten Weg !“ Kn diagnostizierten Dr. Westermann und sein Team gebrochene Wirbelkörper. Ihn hätten starke Schmerzen gequält und er sei nahezu bewegungsunfähig gewesen. Am 28. Februar dann erfolgte die Operation. „Drei Tage später wurde ich schon wieder entlassen“, staunt er noch immer. In der Tat bleibt Patienten, die nach dieser minimal invasiven Methode operiert werden, ein langer Krankenhausaufenthalt erspart. Statt einer mehrwöchigen stationären Behandlung können sich die Patienten bereits nach wenigen Tagen wieder in ihrem gewohnten sozialen Umfeld erholen. In der Regel dauert der Eingriff etwa eine Stunde. Die Kosten des Materials von mehr als 4000 Euro werden von den Krankenkassen übernommen. „Wir planen ein Patientenforum zum Team Wirbelsäulenerkrankung, erzählt Chefarzt Kord Westermann. Beginnen wolle man mit Informationen über Osteoporose. Zudem würde jeden Mittwoch eine Wirbelsäulensprechstunde in der Klinik abgehalten. gkö Integrierte Versorgung Erster Vertrag zur integrierten Versorgung am Klinikum Hannover Nordstadt geschlossen „Bitte unterschreiben Sie hier …“ A m 21. März unterzeichneten das Klinikum Hannover Nordstadt, der BKK Landesverband, die Krankenhäuser Neustadt am Rübenberge und Lehrte sowie die Rehakliniken Bad Gandersheim und Bad Nenndorf den ersten Vertrag zur integrierten Versorgung. Mit der Unterzeichnung des Vertrages werden BKK-Versicherte der Region Hannover, die in einem der beteiligten Häuser mit einem künstlichen Hüftoder Kniegelenk versorgt werden sollen, zukünftig „aus einer Hand“ versorgt. Zum einen wird die Wartezeit auf eine Operation spürbar verkürzt. Nach dem Eingriff erfolgt die unmittelbar anschließende Rehabilitation in den Kliniken in Bad Gandersheim oder Bad Nenndorf. Für die Versicherten entfällt zudem die sonst übliche Zuzahlung von zehn Euro am Tag. Stattdessen zahlen sie einen Eigenanteil von einmalig zehn Euro für die gesamte Behandlung. „Mit diesem Vertrag ist es uns gelungen, für Patienten, die ein künstliches Gelenk brauchen, eine Komplettlösung zu schaffen,“ betonte Professor Dr. Rudolf Schmid, Leitender Direktor des Klinikum Hannover. Ingo Werner, Vorstandsvorsitzender des BKKLandesverbandes Niedersachsen berichtet, dass man auch mit weiteren Krankenhäusern und Rehakliniken in anderen Regionen in Verhandlungsgesprächen stehe: „Unser Ziel ist eine flächendeckende integrierte Versorgung für Hüft- und Knieoperationen mit leistungsfähigen und guten Kliniken.“ gkö Sicherheit am Arbeitsplatz: AUG-Jahresprogramm 2005 vereinbart Das Direktorium und die Personalvertretung haben für Arbeitssicherheit, Umweltschutz und Gesundheitsförderung ein AUG-Jahresprogramm 2005 mit dem Schwerpunkt „Sicherheit am Arbeitsplatz“ vereinbart. Darin sind u.a. die Übertragung von Unternehmerpflichten auf die so genannte zweite Führungsebene ebenso geregelt wie das Angebot von Fortbildungsveranstaltungen, die Organisation eines einheitlich gestalteten Berichtswesen der Stabsfunktionen Arbeitssicherheit, Betriebsmedizin, Umweltschutz, Brandschutz sowie die Entwicklung eines ganzheitlichen Verfahrens für die Durchführung von Gefährdungsbeurteilungen. Das Direktorium hat sich bei dieser Vereinbarung nicht nur davon leiten lassen, dass die Aufsichtsbehörden zunehmend die öffentlich-rechtlichen Krankenhäuser „aufs Korn nehmen“, wenn es um die Sicherheit am Arbeitsplatz geht – ein erstes Anzeichen dafür war die Überprüfung der Umsetzung der Biostoffverordnung im vergangenen Jahr. Vielmehr soll ein Leitgedanke bewusst gemacht werden: Ein Krankenhaus soll kranke Menschen gesund und nicht gesunde Menschen krank machen. Es wird also nicht allein eine rechtssichere Organisation geschaffen, um den Vorstellungen des Gesetzgebers sowie der Aufsichtsbehörden und Berufsgenossenschaft zu entsprechen; vielmehr erhalten die Führungskräfte gleichzeitig die Grundlagen für einen offensiven Umgang mit dem Führungsauftrag, die Sicherheit und die Gesundheit der Beschäftigten zu schützen. Auf dieser „Schiene“ soll sich künftig die Entwicklung von Maßnahmen der Arbeitssicherheit, des Umweltschutzes und Gesundheitsförderung bewegen. Als weitere Schritte zeichnen sich ab : • Einbindung der Führungskräfte mit eigenständiger Pflichtentragung, aber ohne formelle Übertragung von Unternehmerpflichten nach dem Arbeitsschutzgesetz • Werbung um Beschäftigte, die bereit sind, Aufgaben nach § 10 Arbeitsschutzgesetz (1. Hilfe, Brandbekämpfung, Evakuierung von Beschäftigten) zu übernehmen, • Erweiterung des Kreises der Unfallbeauftragten gemäß Sozialgesetzbuch sowie gezielte Fortbildungsangebote zu AUG-Themen. Ständig aktualisierte AUG-Informationen finden Sie im Intranet unter „Leitender Direktor“ – „Arbeitssicherheit, Umwelt, Gesundheit“. Gerd Jaeger Aus den Abteilungen Ein Blick hinter die Kulissen der physiotherapeutischen Abteilungen des Klinikum Hannover Nordstadt Natürlich bewegen Fot0s: gkö I m Rahmen der Umbaumaßnahmen des Klinikum Hannover Nordstadt hat die physiotherapeutische Abteilung nach 25 Jahren Arbeit „unter Tage“ endlich neue, hellere Räumlichkeiten im Haus 41 oberhalb der physikalischen Therapie bezogen. Gleichzeitig wurden die drei bisher eigenständigen Physiotherapieabteilungen der Chirurgie/ Innere Medizin, der Neurologie/ Neurochirurgie/HNO, der Gynäkologie sowie die Physikalische Therapie zusammengeführt. Wir trafen Renate Reiss und Christel Kluge, die Leiterinnen dieser Funktionseinheit, zum Gespräch. Die Freude über die neuen Räumlichkeiten ist den leitenden Physiotherapeutinnen sichtlich anzumerken: Es ist wieder „Licht in ihr Arbeitsleben eingekehrt“. 25 Jahre befand sich die Abteilung von Christel Kluge und Renate Reiss in den Kellergemäuern des Klinikum Nordstadt – ein nicht sonderlich angenehmes Arbeitsklima für Mitarbeiter und Patienten. Doch nun erstrahlt die Abteilung in neuem Glanz. Man arbeitet gerne hier, fühlt sich wohl in dieser hellen und frischen Atmosphäre. Die Arbeit als Physiotherapeutin hat beiden schon immer Spaß bereitet, auch das merkt man ihnen schnell an. Begeistert erläutern sie uns, worin die Schwerpunkte der Physiotherapie liegen und welche Therapieformen angeboten werden. „Über allem steht das eine Ziel : die Wiederherstellung des natürlichen und ökonomischen Bewegungsverhaltens – und damit die best- und schnellstmögliche Wiederherstellung der Selbstständigkeit der Patienten im Alltag“, verrät uns Christel Kluge. „Die physiotherapeutische Behandlung ist dabei angepasst an die Diagnose, den Krankheitsverlauf impuls Nr. 27 · Juli 2005 · Seite 16 und den jeweils aktuellen physiotherapeutischen Befund. Deshalb ist sie für jeden Patienten individuell gestaltet und beinhaltet verschiedene Behandlungstechniken“, erläutert Renate Reiss. Zum Einsatz kommen Therapieformen wie Bobath, Manuelle Therapie, Cyriax, Brügger, Propriozeptive neuromuskuläre Fazilitation (PNF), medizinische Trainingstherapie, osteopathische Techniken. Auch Präventionsmaßnahmen sind ein wichtiger Bestandteil der Physiotherapie. Begegnung von Patient und Therapeut Ein besonderes Merkmal der Therapie ist die persönliche Begegnung zwischen Patient und Physiotherapeutin/ Physiotherapeut während der Behandlung. Ausschlaggebend für den Therapiererfolg ist neben dem theoretischen Fachwissen und dem praktischen Können die Fähigkeit, die Motivation der Patienten zu wecken – um dadurch die aktive Mitarbeit des Patienten an- zuregen und die Eigenverantwortung zu wecken und zu erhalten. Die Leistungen erbringen die Physiotherapeutinnen/Physiotherapeuten in allen medizinischen Fachgebieten, sowohl bei Störungen der Bewegungsorgane als auch des zentralen und peripheren Nervensystems oder der inneren Organe. Die krankengymnastischen Methoden können durch physikalische Therapie unterstützt werden, beispielsweise durch Kälte- und Wärmeanwendung, medizinische Bäder, Massagetechniken, manuelle Lymphdrainage oder Elektrotherapie. Hinter den beiden leitenden Physiotherapeutinnen steht ein engagiertes Team mit vielfältigen Ideen für zukünftige Projekte. So sind die Wiederaufnahme des erfolgreichen Kurses „Rückengerechtes Verhalten am Arbeitsplatz“, eine „Kinderrückenschule in Kooperation mit Kindergärten“ sowie Kurse zum Thema „Entspannung und Wellness“ nach Feldenkrais nur einige der vielen Ideen, die es nun umzusetzen gilt. Jan Gutkuhn Behandlungsmethoden in der Physiotherapie Verbesserung der Gelenkfunktionen Koordination Muskelkraft Ausdauer Bewegungsabläufe mit neuromuskulären Störungen des peripheren und zentralen Nervensystems Leistungsfähigkeit bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen Belüftungs- und Durchblutungsverhältnisse der Lunge, Funktionsfähigkeit der Atemwege Körperwahrnehmung bei Störung des Körperschemas Einsatz von Manualtherapeutische Konzepte, Cyriax PNF (Propriozeptive. Neuromuskuläre Fazilitation) Bobath, PNF, Brügger med. Trainingstherapie, Koronarsport, Gymnastik Atemtherapie Psychomotorik, Sensorische Integration Energie-Sparen intensiv Möglichkeiten für konzentriertes Energiesparen Umwelt- und Ressourcenschutz wird am Klinikum Hannover ernst genommen. Dank der engagierten Arbeit im Rahmen des betrieblichen Umweltschutzprojektes ÖKOPROFIT wurde das Umweltbewusstsein der Kolleginnen und Kollegen nicht nur geweckt oder gestärkt, sondern auch in konkrete Maßnahmen geleitet. Es zeigt sich, dass das Gelernte inzwischen nicht nur im betrieblichen Bereich umgesetzt wird, sondern ressourcenund finanzsparend auch im heimischen Haushalt: Umweltschutz ist – im wahrsten Sinne des Wortes – eben häufig Einweihung der neuen Physiotherapie-Räume eine Frage der richtigen Einstellung … Möglichkeiten, noch mehr Energie zu sparen, gibt es immer und überall! Das zeigt das neue Pilotprojekt „Energie intensiv“, das in der Hals-, Nasen- und Ohrenklinik sowie der Neurologischen Klinik am Klinikum Hannover Nordstadt gestartet ist. Beim Rundgang durch die Kliniken erläuterte uns Swetlana Böhm, Umweltbeauftragte des Klinikum Hannover, wo überall noch wertvolle Energie achtlos vergeudet wird. Ein Kühlschrank, so erfuhren wir, sollte – unter Energiegesichtspunkten – stets eine Temperatur von acht Grad Celsius nicht über- oder unterschreiten. Und die Fernsehgeräte, egal ob im Patientenzimmer oder im heimischen Wohnzimmer, sollten nicht stundenlang im Standby-Betrieb laufen. Ein kleines Gerät kann hier Abhilfe schaffen: Der Power Saver wird zwischen TV-Gerät und Steckdose geschaltet: Er erkennt selbstständig, ob der Fernseher gerade Strom für den Betrieb benötigt oder nur „im Wartestand“ gehalten wird. In diesem Falle schaltet das Gerät den Fernseher vollständig aus. Es genügt jedoch ein kurzes Antippen der Fernbedienung, um den Stromkreis wieder zu schließen. gkö Aus den Abteilungen Hilfe rund um die Uhr Kooperation der Herzkatheterlabore in der Region Hannover H ilfe für Herzinfarktpatienten rund um die Uhr: Ab sofort bieten das Klinikum Hannover Siloah, das Robert-Koch-Krankenhaus in Gehrden und das Krankenhaus Neustadt am Rübenberge gemeinsam einen 24-Stunden-Bereitschaftsdienst zur Versorgung von Patienten mit akutem Koronarsyndrom und Herzinfarkt an. In der Region Hannover erleiden im Jahr rund 3600 Patienten einen Herzinfarkt. „Durch das flächendeckende Netz der medizinisch kardiologischen Abteilungen in unseren dreizehn Krankenhäusern ist eine wohnortnahe stationäre Betreuung nach dem Notfalleingriff im Herzkatheterlabor und die enge Vernetzung mit den niedergelassenen Kollegen gewährleistet,“ betonte Professor Dr. Reinhard Brunkhorst, Ärztlicher Direktor des Klinikum Hannover, am 8. März vor Vertretern der Presse. Diese Kooperation sei ein erster Schritt zur Bildung eines kardiologischen Zentrums im neuen Krankenhausverbund der Region Hannover. Durch die Kooperation wird die Behandlungsqualität entscheidend verbessert. Ein Herzinfarkt ist stets ein Wettlauf mit der Zeit! Eine schnelle und kompetente Hilfe steigere deshalb die Überlebenschance der Patienten ganz entscheidend, betonte Prof. Dr. Enz-Rüdiger von Leitner, Chefarzt der Medizinischen Klinik II – Kardiologie – im Klinikum Hannover Siloah. „Wichtig ist,“ so von Leitner, „dass die akuten Herzinfarktpatienten innerhalb der ersten drei Stunden nach Auftreten der Symptome in das Herzkatheterlabor kommen.“ Hier würden sofort die entscheidenden Schritte unternommen, um die verschlossene Arterie zu öffnen und die Sauerstoffversorgung des Herzens umgehend wieder herzustellen. „Eine wichtige Rolle in der Notfallversorgung spielt die Zusammenarbeit mit den Notärzten,“ erläuterte Prof. Dr. Claus Bossoller, Chefarzt der Klinik für Herz- und Gefäßkrankheiten am Robert-Koch-Krankenhaus, den Medienvertretern. Heute seien die Rettungswagen so ausgestattet und das Personal so geschult, dass sie bereits vor Ort und auf dem Weg zu einem Krankenhaus mit entsprechender kardiologischer Abteilung die notwendige Hilfe leisten könnten. Zum Abschluss der Veranstaltung dann noch der Hinweis an alle Anwesenden: Einen Brust- oder Herzschmerz nie auf die leichte Schulter nehmen, sondern gleich den Notarzt rufen! Denn die ersten drei Stunden bei einem Herzinfarkt können über Leben oder Tod entscheiden! gkö Alarmzeichen für einen Herzinfarkt Die Herzkatheterlabore der Region sind vorbereitet. impuls Nr. 27 · Juli 2005 · Seite 18 • schwere, länger als fünf Minuten anhaltende Schmerzen im Brustkorb, die in Arme, Schulterblätter, Hals, Kiefer, Oberbauch ausstrahlen können • starkes Engegefühl, heftiger Druck im Brustkorb, Angst • zusätzlich zum Brustschmerz Luftnot, Übelkeit, Erbrechen • Schwächeanfall (auch ohne Schmerz), evtl. Bewusstlosigkeit • blasse, fahle Gesichtsfarbe, kalter Schweiß • bei Frauen sind Luftnot, Übelkeit, Schmerzen im Oberbauch und Erbrechen manchmal die alleinigen Alarmzeichen. Quelle: www.herzstiftung.de Oase der Ruhe S eit Februar dieses Jahres verfügt die Onkologische Station 22 im Klinikum Hannover Siloah über eine „Oase“. Hinter diesem verheißungsvollen Namen verbirgt sich ein Raum der Ruhe und Besinnung für Patienten, Angehörige sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Station. Ein Krankenhaus ist ein öffentlicher Raum : Im geschäftigen und aufreibenden Arbeits- und Patientenalltag gibt es kaum Möglichkeiten, sich besonders in emotional oder körperlich belastenden Momenten zurückzuziehen, um abseits der Blicke von Mitpatienten oder Kollegen Ruhe zu finden, sich zu sammeln und zu besinnen. Die neu eröffnete „Oase“ bietet nun seit Februar einen Platz fernab der öffentlichen Aufmerksamkeit. Bereits 2003 entwickelten die Krankenschwestern der Onkologischen Station 22 um Andrea Strube-Kirsch Ideen, wie sich ein Ort der Ruhe für Patienten, deren Angehörige, aber auch für das Pflegepersonal umsetzen ließe. Schnell war ein Zimmer gefunden, doch es fehlte zunächst an allem: Möbel, ein neuer Wandanstrich, ansprechende Details. Die Pflegekräfte der Station 22 zeigten Engagement und Fantasie: Schon bald war der Raum wohnlich eingerichtet und mit Fotografien attraktiv und einladend geschmückt. Andrea Strube-Kirsch erläutert das Konzept der Oase: „Es war uns wichtig, Rückzugsmöglichkeiten für die Patienten zu schaffen.“ Im täglichen Arbeitsbetrieb auf der Station fehle manchmal die erforderliche Ruhe, um konzentrierte Gespräche zu führen: Auch die Patientenzimmer böten nicht die vertrauliche Atmosphäre, die Patienten gerade in emotional belastenden Momenten für Gespräche mit ihren Angehörigen benötigten. Und sie ergänzt: „Auch für uns als Krankenschwestern ist es gut, zu wissen, dass wir uns nach belastenden Situationen auch mal zurückziehen können.“ Die Oase wird auch von Patienten der Tagesklinik genutzt, die nach erfolgter Chemotherapie hier gern noch einmal Kräfte sammeln, bevor sie sich wieder auf den Heimweg machen. „Die Nachfrage ist groß – unsere Oase wird bestens angenommen!“, freut sich Andrea Strube-Kirsch. gkö Palliativstation wird eröffnet Am 28. Juli 2005 wird am Klinikum Hannover Siloah die erste Palliativstation der Region Hannover feierlich eröffnet. Die Station ist Teil eines ganzheitlichen und umfassenden Konzepts zur palliativmedizinischen Betreuung Schwerstkranker am Klinikum Hannover. Weitere Säulen des Konzeptes sind der palliative Konsildienst in den einzelnen Fachabteilungen sowie die enge Kooperation mit dem Ambulanten Palliativdienst des Hospiz Luise. Die Palliativstation ist keine Hospizstation, son- dern eine Übergangsstation zwischen Akutmedizin und heimischer Umgebung. Die meisten Schwerstkranken äußern den Wunsch, ihre letzte Lebensphase in vertrauter Umgebung und im Kreise ihrer Angehörigen verbringen zu können. Aus Angst vor Schmerzen, Einsamkeit und Überlastung der Angehörigen tritt der Wunsch jedoch häufig in den Hintergrund. Das Konzept der Palliativstation ist es, Patienten und Angehörige dazu zu befähigen, diesen Wunsch in die Tat umzusetzen. Die Station nimmt am 1. August offiziell ihren Betrieb auf. Kn Nicht dem Leben mehr Tage hinzufügen, sondern den Tagen mehr Leben geben. Cicely Saunders (Begründerin der Palliativmedizin am St. Christopher’s Hospice in London, 1967) impuls Nr. 27 · Juli 2005 · Seite 19 Foto: Strube-Kirsch Rückzugsmöglichkeit für Patienten und Mitarbeiter Aus den Abteilungen Premiere für Patientenforum Informationsveranstaltung zum Thema Morbus Crohn E Fotos: gkö rstes Patientenforum im Klinikum Hannover Siloah. Prof. Dr. Till Wehrmann, Chefarzt der Medizinischen Klinik I, hatte am Samstag, den 5. März, die interessierte Öffentlichkeit zu einer Informationsveranstaltung über „Morbus Crohn“ (Colitis ulcerosa) eingeladen. In verschiedenen Vorträgen informierten die Mediziner der Medizinischen Klinik 1 über das Krankheitsbild, über Ätiologie und Pathogenese von Morbus Crohn. Dabei handelt es sich um eine chronisch entzündliche Darmerkrankung, die in Schüben verläuft. Ursache und Entstehungsweise sind noch weitgehend unbekannt. Die Entzündung kann alle Anteile des Verdauungstraktes betreffen, am häufigsten ist sie jedoch im Übergangsbereich vom Dünndarm zum Dickdarm lokalisiert. Typische Symptome sind Durchfälle, die von krampfartigen Schmerzen im rechten Unterbauch begleitet sein können. Bei der Mehrzahl der Betroffenen kommt es nach langjährigem Krankheitsver- lauf zu Komplikationen wie Fistelbildung, Abszesse oder Darmverschluss, die häufig eine Operation erforderlich machen. Rein statistisch treten jährlich zwei bis vier Neuerkrankungen pro 100 000 Einwohner auf. Es erkranken beide Geschlechter mit gleicher Häufigkeit. Die Erkrankung befällt Personen jeden Alters, tritt jedoch besonders häufig zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr sowie um das 60. Lebensjahr herum auf. Benannt ist die Krankheit nach dem Magen- und Darmspezialisten Dr. Burrill Bernard Crohn, der das Krankheitsbild 1932 erstmals beschrieb. Einer der Vorträge widmete sich ausführlich der Diagnostik. Dazu gehören das Röntgen (Darstellung des MagenDarm-Traktes durch Kontrastmittelfüllung), die Darmspiegelung (Endoskopie) mit Entnahme von Gewebeproben (Biopsie) und deren feingewebliche Untersuchung (Histologie), der Ultraschall (Sonografie) sowie Laboruntersuchungen und bakteriologische Stuhluntersuchung zum Ausschluss Prof. Dr. Till Wehrmann begrüßt die Besucher des Patientenforums. impuls Nr. 27 · Juli 2005 · Seite 20 von erregerbedingten Darmentzündungen. Ziel der Therapie ist es, die Symptome zu mindern, die Intervalle zwischen den Krankheitsschüben zu verlängern, Komplikationen zu vermeiden und operative Eingriffe so lange wie möglich zu umgehen. Für die Patientinnen und Patienten besonders wichtig: Fragen der Ernährung. Generell, so erfuhren sie, sollte die Ernährung kalorien- und eiweißreich, leicht resorbierbar und zuckerfrei sein. Unverträgliche Nahrungsmittel gelte es, unbedingt zu meiden. Oft, das bestätigten die Anwesenden, finden Patienten mit der Zeit selbst heraus, welche Nahrungsmittel für sie besonders gut verträglich sind. An alle Vorträge schlossen sich eine rege Diskussion und ein lebhafter Erfahrungsaustausch der Besucher. Wer sich zusätzliches Informationsmaterial mit nach Hause nehmen wollte, fand an den Ständen reiche Auswahl. Das Fazit des Tages : Eine gelungene Veranstaltung, die dazu beigetragen hat, durch gezielte und kompetente Information die Ernährungs- und Lebensqualität der Patientinnen und Patienten zu steigern, zumindest aber auf möglichst hohem Niveau zu erhalten. gkö Au s im K ku m Ein Trip in die Türkei Hannover Langenhagen, 8. März. Um 21.00 stiegen wir, 17 Krankenpflegeauszubildende sowie unser Lehrer Heiko Fichte und Frau, durchgefroren, ein wenig blass und teilweise auch mit zittrigen Knien in den Flieger. Unser Ziel war die Türkei: Im Rahmen unserer Ausbildung wurde es uns ermöglicht, eine einwöchige Kursfahrt (aus eigenen finanziellen Mitteln) zu organisieren. Bereits der Flug war für einige von uns schon ein Abenteuer, stiegen sie doch zum ersten Mal in ein Flugzeug. In Antalya angekommen, erwartete uns gleich eine Änderung unseres Reiseprogramms. Statt der vorgesehenen Krankenhausbesichtigung in Alanya ging unsere Fahrt zunächst nach Kemer. Dank der Flexibilität des türkischen Krankenhauspersonals konnte der Termin verschoben werden, sodass wir uns mit Muße Land und Leuten widmen konnten – um Sehenswürdigkeiten, Landschaften, gutes Essen, Gastfreundschaft, Kultur, Tradition und auch Religion ausgiebig kennen zu lernen. Besonders beeindruckt waren wir von den berühmten, zum Weltkulturerbe gehörenden Kalkterrassen in Pamukkale. Barfuß betraten wir die heißen Quellen der Terrassen, und konnten – selbstverständlich sofort – ihre verjüngende Wirkung erleben. Atemberaubend auch die antike Stadt Hierapolis mit dem Thermalbad und den antiken Grabstätten. Im gut erhaltenen Amphitheater finden auch heute noch Konzerte statt. Ebenso fasziniert waren wir vom Handwerk des Teppichknüpfens, das uns in einer Fabrik näher gebracht wurde. Staunend erfuhren wir, welche Geduld und Fingerfertigkeit vonnöten ist, bis ein derart kunstvoll gearbeiteter Teppich fertig gestellt ist, manchmal erst nach Jahren. Bäder aus Marmor Endlich ging die Fahrt auch in das Universitätskrankenhaus in Alanya, ein modernes Krankenhaus, das auf Herz-, Nieren-, Kreislauf- und Asthmaerkrankungen spezialisiert ist. Zunächst als Hotel geplant und schließlich zum Krankenhaus umfunktioniert, faszinierte uns gleich die mit Mosaiken geschmückte, hochtragende Empfangshalle sowie die mit Marmor ausgestatteten Bäder der Patientenzimmer. Das Haus besteht aus zwei Türmen. In einem Turm befindet sich der stationäre Bereich mit 120 Betten. Alle Zimmer sind ausschließlich Ein- oder Zweibettzimmer. Der andere Turm beherbergt Diagnostik, Verwaltung, das Aufnahmezentrum sowie mehrere Polikliniken, in denen Fachärzte aller medizinischen Bereiche tätig sind. Die Ambulanz ist in einen Bereich für Einheimische und einen Extrabereich für Touristen, in dem mehrsprachiges Personal tätig ist, eingeteilt. Im Haus gibt es eine eigene Wäscherei und Küche. Eine moderne Caféteria ist Treffpunkt für Patienten und Angehörige. Nachdem wir uns ein Bild von Aufbau und Ausstattung des Krankenhauses gemacht hatten, hatten wir auch Gelegenheit, uns mit einigen Kollegen aus dem türkischen Pflegepersonal auszu- tauschen. Dabei erfuhren wir, dass blaue Kleidung (meistens männliches Personal) dem deutschen Krankenpflegehelfer entspricht und die weiße Bekleidung die/den Krankenschwester/-pfleger kennzeichnet. Besonders interessierte uns die Ausbildung zur/zum Krankenschwester/-pfleger. In der Türkei erfolgt die Ausbildung bzw. das Studium nur in den Universitäten der Großstädte. Nach Information unserer Gesprächspartner umfasst die theoretische Ausbildung vier Jahre, danach erst folgt der praktische Teil. Wir konnten übrigens beobachten, dass die weiblichen Beschäftigten keine Kopftücher trugen. Dies sei gesetzlich verboten, erfuhren wir. Auch sonst waren im gesamten Haus keine religiösen Symbole zu entdecken. Es war schön, mit welcher Offenheit, Freundlichkeit und Gesprächsbereitschaft unsere türkischen Kollegen uns begegnet sind. Leider war die Zeit viel zu kurz! Und so stiegen am 15. März wieder 17 Krankenpflegeauszubildende + Zwei aufgetaut, angewärmt und voll neuer Eindrücke entspannt in den Flieger nach Hannover. Im Flugzeug trat dann ein Ereignis ein, das wir bisher alle nur aus dem Film kannten : An Bord wurde „die Hilfe eines Arztes oder medizinischen Personals benötigt“: Entschlossen und erfolgreich stellte unser Lehrer seine Fähigkeiten vor aller Augen unter Beweis. Wir waren beeindruckt! Danke für diese spannende, informative und auch lustige Reise ! Kurs Nordstadt impuls Nr. 27 · Juli 2005 · Seite 21 Foto: Privat Krankenpflege-Ausbildungskurs auf informativer Fahrt Aus den Abteilungen Berufe entdecken Zukunftstag für Mädchen … und Jungen Fotos: gkö Z ukunftstag: Schülerinnen und Schüler blicken hinter die Kulissen des Klinikum Hannover. Bereits zum fünften Mal fand im April der bundesweite „Girls’day“ statt. Dieser „Zukunftstag für Mädchen“ bietet Schülerinnen der 5. bis10. Klassen die Möglichkeit eines Einblicks in Berufsfelder, die von ihnen in der Regel seltener in Betracht gezogen werden. Auch das Klinikum Hannover öffnete seine Türen und gewährte den Mädchen – und in diesem Jahr erstmals auch den Jungen – einen Blick hinter die Kulissen. Fünfzehn Mädchen und Jungen gehen am 28. April auf berufliche „Entdeckungstour“ durch das Klinikum Hannover Oststadt. Nach einem gemeinsamen Frühstück steuert die Gruppe die Großküche an, wo sie bereits von Diätküchenleiterin Silke Böhnke erwartet wird. Staunend inspizieren sie die Spülstraße, gegen die die heimische Spülmaschine nicht die Spur einer Chance hat. Sichtlich beeindruckt zeigen sie sich auch von den großen Gefrierschränken, in denen eine konstante Temperatur von minus 30 Grad die Frische der Lebensmittel sicherstellt. Erstaunte Gesichter vor impuls Nr. 27 · Juli 2005 · Seite 22 dem Gefrierschrank der Milchprodukte. „Das ist die Tagesration, heute Abend ist der Schrank wieder leer“, erklärt Silke Böhnke – und ein Raunen geht durch die Gruppe. Wurde vorher noch gelacht und gescherzt, kehrt beim Betreten der interdisziplinären Notfallaufnahme sofort gespannte Ruhe ein. Doch je mehr Schwester Rita erläutert, desto aufgeschlossener zeigen sich die jungen Besucher und stellen auch die eine oder andere Frage. Ein Mädchen wagt sich vor und lässt sich tapfer den Blutdruck messen. „Tut gar nicht weh“, ruft sie erleichtert. Als Schwester Rita das fahrbare EKGGerät holt und fragt: „Wem soll ich ein EGK schreiben ?“, treten fast alle einen kleinen Schritt zurück. Nur Marvin erweist sich als wahrer Held: „Ja, ich mach es!“ Ausführlich und leicht verständlich erklärt Schwester Rita jeden Arbeitsschritt – und schließlich bekommt Marvin sein persönliches EKG überreicht. Stolz verstaut er seine neue Trophäe in der Hosentasche. Ein paar Meter weiter lernen die Schülerinnen und Schüler unterschiedliche Verbände und Verbandstechniken kennen. Diesmal ist es Philipp, der sich als „Proband“ zur Verfügung stellt. Schnell stellt er fest, dass die Halskrause seine Bewegungsfähigkeit doch erheblich einschränkt: „Ich kann meinen Kopf ja gar nicht mehr bewegen!“ Carla stellt für einen Fingerverband ihren Zeigefinger zur Verfügung, während Axel einen Rückzieher macht: „Nee, lieber nicht ; ich brauch’ meine Finger noch zum Fechten“. Knifflige Aufgaben warten in der Röntgenabteilung: Gabriele Jahn zeigt den jungen Gästen verschiedene Röntgenaufnahmen. Ähnlich einem Suchspiel sollen sie erkennen, was nicht auf das jeweilige Bild gehört. Tatsächlich erkennen sie eine Halskette, einen Ohrring, sogar ein Hörgerät. Nach einer kleinen Stärkung im Speisesaal werden die Schülerinnen und Schüler von ihren Müttern, Vätern, Tanten oder Omas abgeholt – um nun auch deren Arbeitsplatz im Klinikum kennen zu lernen. gkö Au s b il d Es ist geschafft! Zwei Jahre lang haben sie im Schulzentrum berufsbegleitend für die Fachweiterbildung gebüffelt: Nun ist es geschafft ! Am 12. April bekamen es die erfolgreichen Krankenschwestern und Krankenpfleger des Klinikum Hannover mit ihrem Zeugnis schwarz auf weiß: Die Fachweiterbildung für Intensivmedizin und Anästhesie wurde erfolgreich absolviert. Die Redaktion gratuliert : Sandra Arndt, Melanie Brinkhaus, Holger Brunnmeier, Dorte Bruns, Katrin Bunk, Petra Heuer, ArnoChristoph Ilchmann, Stefanie Rieck, Peter Sauermann, Elke Schäfer, Agnieszka Spouncer und Anja Umbach. gkö Examen bestanden ! un Herzlichen Glückwunsch! Die 19 Auszubildenden des Kurses Siloah 8/02 erhielten am 13. Juli Ihre Zeugnisse zum bestandenen Examen in der Krankenpflege. Gespannte Erwartung auf allen Gesichtern, bis der Prüfungsauschuss endlich die erlösenden Worte sprach: „Alle haben bestanden!“ Einige der frisch Examinierten schienen es aber erst zu glauben, als sie ihr Prüfungszeugnis tatsächlich in den Händen hielten. Irma Walkling-Stehmann, Leiterin des Schulzentrums für Krankenpflege am Klinikum Hannover, freute sich über die Leistungen ihrer Schülerinnen und Schüler. Es sei bedauerlicherweise gerade keine gute Zeit, um ins Berufsleben entlassen zu werden, gab sie zu bedenken. Doch im Augenblick zähle einzig und allein: „Examen bestanden!“ Die Redaktion gratuliert: Stephanie Brunngräber, Diana Korosc, Özkan Gedik, Jana Giesecke, Sandy Gothe, Sandra Günther, Meike Heß-Geesmann, Helena Michajlovski, Nancy Peiske, Yvonne Scheibe, Yvonne Schnepel, Melanie Schubert, Manuela Schütz, Katja Ulbrich, Krasimir Valchev, Juliane Wilhelms, Jessica Wilke, Sylvana Bitterlich, Jessica Pawlowski. s bi Au ld g Gemeinsam lernen m Zum ersten Mal lernen sie gemeinsam : Am 1. Mai begann für Krankenschwestern und Krankenpfleger aus allen 12 Krankenhäusern der Region die erste gemeinsame berufsbegleitende Fortbildungsmaßnahme zur Fachweiterbildung Intensivmedizin und Anästhesie. Gisela Krug, Lehrerin für Pflege und Leiterin der Fachweiterbildung, freut sich auf diese neue Herausforderung und sieht mit Spannung der Planung der praktischen Einsätze entgegen. Christian Bernemann, Christian Böllert, Nils Dechant, Johanna Dyba, Marion Gerhard, Katharina Kraft, Nadine Krain, Thomas Krüger, Nadine Lach, Petra Meyer, Nancy Otto, Renate Plüschke, Silvia Probst, Annett Ruppert, Viola Schade, Denis Schakat, Bettina Schneider, Kathrin Sombrowski, Iris Tegethoff, Annette Vahldieck, Simone Wege. Die Redaktion wünscht allen viel Erfolg. gkö Atemkrisen kommen meistens im Schlaf Künstliche Beatmung kann Lungenkranken das Leben retten. Interview mit Prof. Bernd Schönhofer Beim Kongress der Arbeitsgemeinschaft Heimbeatmung und Respiratorentwöhnung in Celle ging es kürzlich um das Thema Beatmung. Was versteht man darunter? Bei der maschinellen Beatmung wird die Lunge, die für unsere Sauerstoffversorgung und für die Entsorgung von Kohlendioxid verantwortlich ist, zum Teil oder komplett durch spezielle Beatmungsgeräte ersetzt. In Ruhe atmen wir sechs bis acht Liter Luft pro Minute ein und aus und unter Belastung automatisch mehr. Es gibt aber viele akute und chronische Erkrankungen, bei denen die Atmungskapazität der Lunge ausfällt oder stark beeinträchtigt ist. In dieser lebensbedrohlichen Situation wird mit Hilfe eines Beatmungsgeräts sauerstoffreiche Luft in die Lunge transportiert. Was sind die von Ihnen erwähnten akuten Gründe für eine Beatmung? Das bekannteste Beispiel ist die schwergradige Lungenentzündung. Hierbei breiten sich Keime innerhalb der Lunge aus. Die Lunge reagiert darauf, indem sie Abwehrzellen mobilisiert, die den Erreger bekämpfen und dann absterben. Dadurch bildet sich in der Lunge eine eitrige Flüssigkeit, die die zarten Lungenbläschen verstopft. Bei schwergradigen Lungenentzündungen können auf diese Weise innerhalb von wenigen Stunden große Teile der Lunge für die Atmung ausfallen. Diese bedrohliche Krise überlebt der Kranke nur mit Hilfe eines Beatmungsgerätes auf der Inten- impuls Nr. 27 · Juli 2005 · Seite 24 sivstation. Früher hat man die Patienten dazu immer narkotisiert und über einen in der Luftröhre befindlichen Tubus beatmet. Da über diesen Tubus Keime ungehindert in die Lunge gelangen können, ist er häufig selber Ursache für lebensbedrohliche Infektionen. Heute kann man die Patienten auch mit einer Maske beatmen, wodurch sich die Tubus-bedingten Komplikationen deutlich verringern lassen. Neunzig Prozent der beatmeten Patienten können binnen weniger Tage wieder selbstständig atmen. Und die restlichen zehn Prozent? Sie haben große Schwierigkeiten, wieder normal und ohne maschinelle Unterstützung zu atmen. Für diese Problempatienten werden erfahrene Fachleute und Spezialeinheiten benötigt, an denen es bisher mangelt. Unsere wichtigste Aufgabe ist es, spezialisierte Kompetenzzentren einzurichten, damit solchen Patienten bestmöglich geholfen werden kann. Daran arbeiten wir derzeit in der „Arbeitsgemeinschaft Respiratorentwöhnung“, einem Zusammenschluss von Beatmungsexperten. In den Zentren versuchen spezialisierte Ärzte, Pflegekräfte und Physiotherapeuten mit Hilfe von Beatmungsverfahren und Atmungstechniken, die erschöpfte Atemmuskulatur zu entlasten, damit sie sich erholen und wieder zu Kräften kommen kann. Neben einer akuten Erkrankung, wie der Lungenentzündung, gibt es aber auch chronische Erkrankungen des Atmungsorgans, die eine Beatmung nötig machen. Muss der Patient dann ständig beatmet werden? Das kommt darauf an. Eine tägliche Beatmung von mehreren Stunden, die „Heimbeatmung“, ist bei chronischen Lungenerkrankungen, wie der Lungenüberblähung, aber auch bei Muskelkrankheiten wie der Muskeldystrophie nötig. Die Patienten erleben ihre Atmungskrisen vorwiegend nachts im Schlaf. Daher kommen die Beatmungsgeräte in der Nacht zur Anwendung. Dadurch erhalten die Patienten wieder genügend Sauerstoff, sie schlafen besser und sind tagsüber leistungsfähiger. Das Prinzip der Heimbeatmung ähnelt der Maskenbeatmung auf der Intensivstation. Die Patienten lernen, ihre Maske selbst aufzusetzen und das Gerät zu handhaben. Sie werden dadurch mobiler und erleben eine bessere Lebensqualität. So haben wir nachgewiesen, dass manche Patienten, die zuvor bettlägerig waren, nach einigen Monaten Beatmungstherapie wieder 2000 Schritte und mehr am Tag gehen konnten. Verschlechtert sich jedoch die Grunderkrankung und damit auch die Atmungskapazität, dann wenden die Patienten das Beatmungsgerät nicht nur in der Nacht, sondern zusätzlich auch tagsüber an. Interview: Nicola Zellmer, Hannoversche Allgemeine Zeitung, 23. Juni 2005 MHH hat Interesse an Hautklinik Linden Neue Klinik : 2009 Umzug nach Groß-Buchholz? Standort ist Siloah Das Stühlerücken innerhalb der hannoverschen Krankenhäuser geht weiter : 2009 soll die Hautklinik Linden an die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) verlegt werden. Das geht aus einem Verwaltungspapier der Region hervor. Zurzeit ist die MHH für Forschung und Lehre in der Hautklinik verantwortlich, während das Klinikum Hannover für die Krankenversorgung zuständig ist. „Wir haben Interesse an der Hautklinik. Wir müssen aber erst ein großes Forschungsgebäude sanieren“ sagt MHHSprecher Arnd Schweitzer. Noch stehe wegen der ungeklärten Finanzierung nicht fest, wann die Sanierung beginnen könnte. Allerdings drängt die Zeit: Die Region Hannover erwartet noch vor der Sommerpause eine Zusage, ob die MHH die Hautklinik (85 Betten, davon 25 teilstationär) aufnimmt. Denn die Region braucht Fördergeld für den geplanten Krankenhaus Neubau. Das Land will noch in diesem Halbjahr einen Antrag. Die Region plant, das Oststadtkrankenhaus, Heidehaus, Siloah und eventuell die Hautklinik Linden an einem Standort zu konzentrieren. Da die Kliniken einen erheblichen Sanierungsbedarf aufweisen, ist es nach Meinung vieler Experten günstiger, ein Krankenhaus neu zu bauen. Das neue Haus soll zwischen 452 und 522 Betten haben und 2012 stehen. Zurzeit befinden sich in den vier Häusern 789 Betten. Das neue Krankenhaus soll am Standort Siloah in Linden gebaut werden. (NP berichtete) Der Gesundheitsausschuss soll am Donnerstag darüber entscheiden. „Unter ökonomischer Betrachtung ist eine Investition am Standort Siloah erfolgversprechender als am Standort Oststadt“, heißt es in einem Gutachten. So sprächen die Nähe des Oststadtkrankenhauses zur MHH und die Bevölkerungszahl für das Siloah-Krankenhaus. Ein weiterer Grund. Das Oststadt-Gelände gilt als besser vermarktbar. Stadtplaner sehen in Groß-Buchholz noch Bedarf für hochwertiges Wohnen. Thomas Nagel, Neue Presse vom 10. Mai 2005 Impressum Hannover. Der Regionsausschuss hat gestern in der Gesundheitspolitik eine wichtige Weiche gestellt: Das Siloah-Krankenhaus in Linden wird der Standort für die neue Regionsklinik. Dafür hat sich der Regionsausschuss ebenso einstimmig ausgesprochen wie zuvor der Gesundheitsausschuss. Als Alternativstandort war auch noch das Klinikum Oststadt-Heidehaus (GroßBuchholz) im Gespräch. Allerdings sprachen die Patientenzahlen, die Lage und die Konkurrenz des Oststadtkrankenhauses mit der MHH für den Standort Linden. In dem neuen Krankenhaus sollen Oststadt-Heidehaus, Siloah und Hautklinik aufgehen. Erwin Jordan schätzt die Kosten für den Neubau, der 2012 stehen soll, auf mehr als 100 Millionen Euro. Die Lage des Siloah-Krankenhauses am Rande eines Überschwemmungsgebietes und belasteter Boden machen den Neubau in Linden Schätzungen zufolge um 1,5 Prozent teurer als in Groß-Buchholz. Allerdings sei das Oststadt-Heidehaus als Immobilie besser vermarktbar. „Diesen Erlös brauchen wir für den Neubau,“ so Jordan. Ferner hofft die Region auf eine Landesförderung. ton, Neue Presse am 1. Juni 2005 „impuls“, Zeitschrift für MitarbeiterInnen des Klinikum Hannover 8. Jahrgang 2005 Verantwortlich für den Inhalt : Klinikum Hannover Kommunikation & Presse, Telefon (05 11) 9 06-73 03, Fax (05 11) 9 06-73 02 Redaktionsanschrift: impuls, Klinikum Hannover, In den Sieben Stücken 2 – 4, 30655 Hannover, Telefon (05 11) 9 06-7314, Mobil (0178) 5 4015 48 E-Mail gertraude.koenig.direktorium@ klinikum-hannover.de Chefredakteurin : Gertraude König (gkö) Erscheinungsweise: 4 x jährlich Redaktionelle Beratung: Sabine Knackstedt (Kn) Auflage: 3500 Exemplare Herausgeber: Klinikum Hannover Grafik Design : Maxbauer & Maxbauer Druck: Druckhaus Pinkvoss Alle Rechte sind der Redaktion vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit dem Einverständnis der Redaktion. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Leserbriefe geben die Meinung des Autors wieder, die nicht mit der Redaktionsmeinung übereinstimmen muss. Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zu kürzen. impuls Nr. 27 · Juli 2005 · Seite 25 Berührungsängste abbauen Viele Langenhagener beim Sommerfest des Klinikums Langenhagen (ok) Die Erleichterung war Bürgermeisterin Susanne SchottLemmer anzusehen, als Rudolf Schmid, Leitender Direktor des Klinikum Hannover, zum Auftakt des traditionellen Sommerfestes in Langenhagen verkündetet : „Es gibt keinerlei Diskussionen über den Standort Langenhagen.“ Die Verbundenheit mit der Stadt sei sehr groß, die Zusammenarbeit eng und gut. Eine Aufwertung erfahre die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, die in wenigen Wochen zum akademischen Lehrkrankenhaus der MHH ernannt wird. Und auch Bürgermeisterin Schott-Lemmer betonte in ihrer Rede, wie vielfältig und interessant das Tätigkeitsfeld der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie und des Geriatrischen Zentrum Hagenhof sei. So kämen im Verlauf des Festes sicher eine Menge Gespräche zwischen Personal, Patienten und natürlich auch Bürgerinnen und Bürgern Langenhagens zustande und Berührungsängste würden abgebaut. Das Fest sei bereits ein fester Bestandteil der Langenhagener Sommerveranstaltungen. Und ein bunter noch dazu, denn für jeden war im Programm etwas dabei : Das Ensemble „Die drei jungen Kalauer“ sorgte für die musikalische Untermalung. Unterhaltung gab’s mit dem Kinderzirkus „Ricovino“ der Adolf-Reichwein-Schule und dem mitteralterlichen Spektakel „Excalibur“. Auch toll für die Kids : Der Zirkus „Chiccolino“ mit seinen vielen Streichel- und Reittieren. Organisator Michael Sandau ist jedenfalls begeistert über den „intergrativen Aspekt“ des Sommerfestes im Eichenpark. Langenhagener Echo vom 2. Juli 2005 impuls Nr. 27 · Juli 2005 · Seite 26 MHH bietet Mitarbeitern Garantien Hannover. Die MHH garantiert Mitarbeitern, die vom Klinikum OststadtHeidehaus umziehen, dass ihre Arbeitsverträge unangetastet bleiben. „Für sieben Jahre, für ältere Mitarbeiter sogar zehn Jahre“, so MHH-Präsidiumsmitglied Holger Baumann zur NP. Die Klinik für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie (PHW) im Oststadt-Heidehaus soll zum 1. Januar an die MHH umziehen. Verdi teilte mit, dass „eine Reihe von Mitarbeitern den Wechsel an die MHH nicht mitmachen wollen“. Anscheinend fürchten sie beim Arbeitgeberwechsel von der Region zum Land schlechtere Verdienstmöglichkeiten. „Es ist klar, dass wir schlechtere Verträge haben, deshalb ist unser Angebot sehr fair“, so Baumann. Er kündigte an, dass die Arbeitsorganisation in der PHW-Klinik (42 Betten, 90 Beschäftigte) so bleiben wird, wie sie jetzt ist. „Diese Struktur hat sich bewährt“, sagt das MHH-Präsidiumsmitglied. Bislang sei nur aus dem Operationsbereich klar, dass einige Mitarbeiter nicht wechseln wollen. „Dieses Personal werden wir ersetzen“, erklärt Baumann. Ansonsten habe die MHH aber Interesse, das komplette Personal wegen seiner großen Erfahrung zu übernehmen. Am Freitag werde auf einer Personalversammlung den betroffenen Mitarbeitern die Pläne unterbreitet. „Danach wird Klarheit herrschen“, versichert Baumann. ton, Neue Presse vom 5. Juli 2005 Klinik bietet Baby-Kino Ultraschall liefert dreidimensionale Bilder Mit einem neuen Ultraschallgerät können Ärzte der Nordstadt-Frauenklinik Babys im Mutterleib besser als zuvor untersuchen. Schon in einem frühen Stadium der Schwangerschaft sei auf diese Weise möglich, das Gesicht sowie innere Organe und auch mögliche Fehlbindungen gut zu erkennen, sagte Nordstadt-Oberarzt HansPeter Hagenah. Die Klinik verfüge jetzt über ein 300 000 Euro teures Ultraschallsystem der Firma Philips, das dreidimensionale Bilder in hoher Qualität darstellen könne. Auch die Bewegungen des ungeborenen Kinder könnten genau gezeigt werden. Ganz neu ist diese Technik allerdings nicht: Geräte von einer vergleichbaren Qualität gibt es auch in anderen Kliniken in der Stadt sowie in Praxen von niedergelassenen Frauenärzten. Bei Verdacht auf Gesundheitsproblemen des Fötus könnten sich Schwangere von ihrem Frauenarzt zu der ambulanten Ultraschalldiagnose auf Kosten der Krankenkasse in die Klinik überweisen lassen, sagte Hagenah. Der Arzt demonstrierte den „High-End-Ultraschall“ bei der Untersuchung einer 23-jährigen Schwangeren aus dem Landkreis Hameln. Das Baby der Frau, die in rund drei Wochen ihr zweites Kind zur Welt bringen wird, ist laut Ultraschallbefund kerngesund. Wenn die Ärzte Hinweise auf Fehlbildungen sehen, folgen in der Regel weitere Untersuchungen wie etwa ein Fruchtwassertest. Ein „Revolution in der Ultraschalldiagnostik“ ist diese Technik der NordstadtFrauenklinik nach Angaben der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) allerdings nicht: „Wir haben seit zwei Jahren ein Gerät mit der gleichen Leistungskraft von einer anderen Firma“, sagte der Leiter der MHH-Frauenklinik, Alexander Scharf. Bernhard Koch, Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 6. Juni 2005 Glosse Ein Fall für Kruse oder: Des Wahnsinns fette Beute? Eine Dame, die bislang stets nett und freundlich zu mir war und mir gelegentlich auch mal einen Tee spendierte, hat sich neulich als die Bedrohung vom anderen Stern entpuppt. Diese Dame kennen Sie auch – von der Sache mit meinem Freund Hinnerk und den Flaschen vom Klinikum (imPuls Nr. 23/2004). Da befasste sie sich mit der Rettung der Welt oder so. Aber jetzt !!! Da stand*: ArbSchG – ASiG – GSG – BetrSichV – AMBV – PSA–BV – BaustVO – DampfkV – DruckbehV – VbF – ElexV – BioStoffV – ArbStättVO – SGB VII – BGVR – BauGB–MBO – MindBauRL – MLAR – BimSchG – BimSchV – TA Lärm – TA Luft – Krw–/AbfG – GewerbeAbfV – NachwV – AVV – EfbV – TGV – BestüVAbfV – AbfVerbrV VerpackV – TA Abfall – WHG – AbwV – GrundwasserV – LöRüRI – VvVwS – BodSchG – NatSchG – ChemV – GefStoffV – AtG – StrlSchV – ISG – GenG – SprengG – SprengVO – GefBefG – GGVSE – GGAV – GGVBinSch – GGVSee – GGKontrollV – GGKostV – GbV – SofortmaßnahmenV – StVG – StVO – StVZO – ZustVO – LBO – SmogV – LandesabfallG. Ist Ihnen der Vergleich mit der Frau nebenan im Bett jetzt klar? Solch eine Frau mochte ich nicht allein für mich haben, schon gar nicht übers Wochenende. Also leitete ich die Info weiter an meinen Chef – nicht ohne den Hinweis, dass ich ihm eigentlich nicht das Wochenende verderben wolle – und dass ich (trotz der Dienstanweisung zum Alkoholgenuss im Dienst) jetzt erst mal einen Obstler trinken würde. Seitdem ich meinen Chef in Sachen AUG begleite, habe ich so etwas vorsichtshalber in Griffnähe. Dabei wollt ich ihm eigentlich doch nur sagen, dass ich vergessen hätte, ihm auch noch die WG VawS zu nennen! Fast hätte ich’s vergessen : Falls Sie in den nächsten Tagen dem Chef begegnen und er etwas melancholisch durch Sie hindurch blickt – die Langenhagener haben für Menschen in solcher Situation immer etwas in der Schublade liegen. Also haben Sie Verständnis für den Mann ! Gerd Jaeger *Um die Dimensionen der impuls nicht zu sprengen, sind nur die Abkürzungen genannt. Am Montag darauf suchte ich das Vorzimmer auf, erkundigte mich nach der Reaktion auf die Info und begehrte, dem Chef kurz etwas mitteilen zu dürfen. Die zu mir bislang ebenfalls stets freundliche Vorzimmerdame erwiderte mit arbeitsplatzabbauendem Blick, dass der Chef kurzfristig einen Termin bei Herrn Professor Kruse habe. Illustration: Maxbauer Ich kam mir vor wie in einem dieser Filme, mit denen RTL II, Pro 7 und Konsorten abends die Aufgabe der virtuellen Kindersitterin übernehmen, wenn die Eltern nicht zu Hause sind: Neben einem Mann liegt eine tolle Frau im Bett und mit einem Mal verändert sie sich zu einer grässlichen – na Sie wissen schon. Wie das jetzt bei dieser Netten? Angeregt vom Interesse meines Chefs bezüglich all der „grauslichen“ (er stammt aus Bayern) Rechtsvorschriften in Sachen Sicherheit am Arbeitsplatz mailte sie mir an einem Freitag(!) eine Übersicht aller von ihm zu beachtenden Rechtsvorschriften aus dem Dunstkreis des Umweltschutzes zu. impuls Nr. 27 · Juli 2005 · Seite 27 Sekt und Selters Farbwelten Ausstellung im Klinikum Hannover Oststadt eröffnet „Farbwelten“ hieß die Ausstellung von Norbert Feist, die bis zum 7. Juli im Klinikum Hannover Oststadt-Heidehaus gezeigt wurde. Zur feierlichen Eröffnung hatten sich am 21. April rund 30 Kunstinteressierte im Speisesaal zusammengefunden. Musikalisch umrahmt wurde der Abend durch das Duo „Blue Moon“ mit Hartmut Brandt (Saxofon) und Jürgen Winkler (Gitarre). „Meine Ideen zu meiner Malerei hole ich mir oft aus den Straßenkarten,“ erläuterte Norbert Feist beim Gang durch die Ausstellung. Feist arbeitet sowohl mit Acryl als auch Öl, einige der gezeigten Werke sind in Mischtechnik entstanden. Als kleine Aufmerksamkeit erhielten alle Gäste der Vernissage ein kleines gedrucktes Bild mit dem Autogramm des Künstlers. Die Ausstellung ist derzeit bis zum 30. September in der Cafeteria des Klinikum Hannover Nordstadt zu sehen. gkö Bitte vormerken! 18. Regionsentdeckertag Unter dem Motto: „…und die Familie kommt auf Touren“ startet am 11. September der 18. Regionsentdeckertag. Das Klinikum Hannover beteiligt sich in diesem Jahr mit einem „Tag der offenen Tür“ in der HalsNasen-Ohren-Klinik (HNO) sowie Klinik für Neurologie am Klinikum Hannover Nordstadt. Beide Häuser sind in der Zeit von 11:00 Uhr bis 17:00 Uhr geöffnet. Für das leibliche Wohl wird ebenso gesorgt wie für informative Kurzweil. gkö Hannoversche Feste Fotos: gkö Fotoausstellung im Klinikum Hannover Siloah Über ein Jahr lang hat der Fotograf Günter Kiepke mit Lust und Liebe die größten hannoverschen Feste auf den Straßen und Plätzen unserer Stadt abgelichtet. Das Ergebnis seiner Arbeit ist in der aktuellen Fotoausstellung „Hannoversche Feste“ im Klinikum Hannover Siloah zu sehen. Die Ausstellung wurde am 9. Juni von Astrid Beyer eröffnet, musikalisch begleitet von Hartmut Brand am Saxophon. Beim Rundgang durch die Austellung sind die Besucher herzlich eingeladen, Kiepke auf seinen fotografischen Streifzügen über das Maschseefest, das Schützenfest, das Kleine Fest im Großen Garten, aber auch das Sommerfest im Klinikum Hannover Siloah zu begleiten. Entstanden sind Fotos, die den Betrachter beeindrucken, wie das sympathi- impuls Nr. 27 · Juli 2005 · Seite 28 sche Porträt des kleinen Jungen, der vergnüglich sein Eis lutscht. Jedes Foto ist so individuell wie das Gesicht, das es zeigt, mal lachend, mal staunend, mal überrascht oder voller Freude, immer authentisch, nichts wirkt gestellt. Kiepkes Fotos zeigen ein Feuerwerk an Frohsinn, Lebenslust und Spontanität. In seiner Einführungsrede bringt HansWerner Herbst eine Botschaft der Bilder auf den Punkt : „Lebenslust ist das beste Lebensmittel“. Und er zitiert den Schweizer Theologen und Schriftsteller Kurt Marti : „In Festen leuchtet die Freiheit auf, in Festen leuchtet Frieden und Versöhnung auf. Feste sind möglich, wo man in Freundschaft zusammen ist. Feste öffnen Menschen füreinander, sie öffnen Fenster der Hoffnung in eine bessere Zukunft.“ Auf ein Foto weist Hans-Werner Herbst besonders hin. Das sprudelnde Wasser der Maschseequelle als Symbol für Lebensfreude und Lebenskraft. Schon als kleiner Junge zeigte Kiepke großes Interesse für die Fotografie, obwohl die Familie damals keinen Fotoapparat besaß. Als er 13 Jahre alt war, bekam Kiepke seinen ersten Fotoapparat, geschenkt von einem amerikanischen Soldaten. Während seiner beruflichen Laufbahn beim Bundesgrenzschutz war er immer wieder als Fotograf tätig. Vor 10 Jahren eröffnete Günter Kiepke sein eigenes Fotostudio „Der Knipskasten“ und erfüllte sich damit einen Lebenstraum. „Hannoversche Feste“ ist bereits die dritte Ausstellung Günter Kiepkes im Klinikum Hannover Siloah. Die Ausstellung ist bis zum 30. September täglich im Eingangsbereich des Klinikum Hannover Siloah zu sehen. gkö Termine Ein Bild von einem Klinikum Aufruf zum Fotowettbewerb der Impuls Bevor das Klinikum Hannover zum Klinikum Region Hannover GmbH wird, wollen wir ein wenig Rückschau halten, nicht mit Wehmut oder Melancholie, sondern mit dem Fotoapparat : Wir suchen die schönsten und eindrucksvollsten Aufnahmen aus der Welt des Klinikum Hannover. Was verbinden Sie mit dem Klinikum Hannover ? Halten Sie es im Bild fest ! Das können Menschen sein, Situationen, Gebäude, Details aus Ihrer unmittelbaren Umgebung, von Ihrem Arbeitsplatz, von der Abteilungsfeier oder dem Sommerfest. Typisches, an das Sie sich immer erinnern werden, Momente, die Sie besonders berührt haben und so weiter … Lassen Sie Ihrer Fantasie freien Lauf ! Die Fotos können aktuell sein oder auch bereits älteren Datums. Einzige Ankündigungen „Fit am Arbeitsplatz“ Das Thema „Sucht“ steht im Mittelpunkt einer Informationsveranstaltung für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Klinikum Hannover Oststadt-Heidehaus. Am 15. September dreht sich von 12 bis 14 Uhr im Speisesaal alles um Prävention, Auswirkungen und Therapie verschiedener physischer und psychischer Abhängigkeiten. 10 Jahre Onkologie Siloah Jubiläumsveranstaltung am 3. September 2005: Vormittags findet ein wissenschaftliches Forum statt. Nachmittags lädt die Klinik die interessierte Öffentlichkeit zu einem Blick hinter die Kulissen. Bedingung : Der Bezug zum Klinikum Hannover muss eindeutig nachvollziehbar sein. Schicken Sie bitte auch eine kurze Beschreibung Ihres Foto mit : Wann und wo wurde es aufgenommen ? Wen oder was zeigt es, was beutetet es Ihnen ? Vergessen Sie bitte auch nicht Ihren Namen und Absender (Klinik, Abteilung, ggf. Station) und eine Telefonnummer, unter der wir Sie bei Rückfragen während der Arbeitszeit am Besten erreichen können. Jede Teilnehmerin/jeder Teilnehmer kann bis zu drei Fotos einsenden : • Papierabzug im Format 13 x18 cm, schwarz/weiß oder Farbe oder • Digitalfotos in der Auflösung 300 dpi. Bitte senden Sie Ihre Bilder an die Redaktion Impuls Gertraude König In den Sieben Stücken 2 – 4 30655 Hannover Einsendeschluss ist der 30. 9. 2005. Eine Jury wird die eindruckvollsten/ bewegendsten/technisch brillantesten Fotos auswählen und prämieren. Das gibt es zu gewinnen : 1. bis 10. Preis : Gutscheine für Fotozubehör von 10 bis 100 Euro. Selbstverständlich werden wir die Fotos auch in der Impuls vorstellen. Wir freuen uns auf Ihre Fotos! gkö Ein echter Renner Der Hannover Marathon ist bereits ein Klassiker unter den sportlichen Großveranstaltungen in der Landeshauptstadt. Jährlich fesselt er nicht nur durch packende Wettkämpfe, sondern lockt auch durch ein buntes Rahmenprogramm. In diesem Jahr meldeten sich mehr als 11000 Aktive zu der sportlichen Tour. Sie hatten die Wahl : Fun-Run, 10 km, Halbmarathon oder die Königsdisziplin, der Marathon. Für Skater gab es zudem die Möglichkeit, den „Halben“ und den „Ganzen“ unter die Rollen zu nehmen. Am 8. Mai gingen auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Klinikum Hannover auf die Strecke. Ob Marathon, Halbmarathon oder 10-km-Lauf: Sie bewiesen langen Atem. Die Redaktion zollt den Kolleginnen und Kollegen ihren sportlichen Respekt und gratuliert : Dr. Martina Freudenhammer, Mechthild Hesch, Dr. Omar Huegel, Denise Hufgard, Reiner Hötte, Daniel Redeke, Georg Schmeinck. gkö impuls Nr. 27 · Juli 2005 · Seite 29 Sekt und Selters Besuch aus Schanghai Professoren aus Schanghai im Klinikum Hannover Nordstadt Am 26. Mai begrüßte Professor Dr. Jan-Peter Jantzen, Sprecher der Chefärzte am Klinikum Hannover Nordstadt, zwei Gäste aus Schanghai zu einem Informationsbesuch. Professor Huang Quimin und Deputy President Chen Aidong von der Second Medical University wollten sich einen Überblick über die spezifischen Krankenhaustrukturen, aber auch über ihre Finanzierung angesichts der Veränderungen im deutschen Gesundheitswesen verschaffen. In China, so berichteten sie, werde zurzeit lebhaft über die Privatisierung der Kliniken diskutiert. Ein großer Unterschied läge im Budget : Die Universität in Schanghai habe umgerechnet 16,5 Millionen Euro zur Verfügung. Das Budget für das Klinikum Hannover Nordstadt belaufe sich, so Professor Jantzen, auf rund 75 Millionen. Rund 70 Prozent des Budgets entfallen allein auf Personalkosten. Bei der abschließenden Führung über das Gelände bestätigen die Gäste spontan, wie gut es hier gelungen sei, „das Alte mit dem Neuen zu verbinden.“ gkö Gute Laune Betriebsfest des Klinikum Sonnenschein, Spaß und gute Laune auf dem Betriebsfest des Klinikum Hannover am 3. Juni. Das Direktorium hatte alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum geselligen Beisammensein in das Klinikum Hannover Oststadt-Heidehaus eingeladen. Star des Festes war zweifellos das Männerballett, dessen Tänzer ein sehr individuelles Bewegungstalent bewiesen. Kinderkram Ein Blick in die Kindertagesstätte Sudewiesenstraße Foto: gkö Kinder ganzheitlich fördern, sie in ihrer Entwicklung zu starken Persönlichkeiten unterstützen und sie anleiten, soziale Verantwortung zu übernehmen : Die Mitarbeiterinnen der Kindertagestätte Sudewiesenstraße haben ihren Erziehungs- und Bildungsauftrag klar formuliert. Insgesamt 85 Plätze stehen hier für Kinder von 1,5 Jahren bis zur Beendigung der Grundschulzeit zur Verfügung. Es gíbt eine Krippe für Kinder im Alter von 1,5 bis drei Jahren, zwei Kindergartengruppen für Drei- bis Sechsjährige sowie eine Hortgruppe für Grundschulkinder von der 1. bis zur 4. Klasse. Mittelpunkt der Kita ist die Halle mit Galerie. Hier wird getobt, getanzt, gerannt und gesungen. Drumherum ein attraktives Spielgelände, das von allen Gruppen vom Frühling bis zum Winter ausgiebig genutzt wird. Kn impuls Nr. 27 · Juli 2005 · Seite 30 Termine „Grandios“ Als Statist bei der Aufführung von „Aida“ in Hannover Am 11., 12. und 13. Februar fand in der TUI Arena in Hannover eine Opernaufführung der Superlative statt. Mehr als 500 Mitwirkende verwandelten die Arena in eine sandige ägyptische Landschaft, die als Schauplatz für Giuseppe Verdis weltbekannte Oper „Aida“ eine perfekte Kulisse darbot. Unter den Statisten war auch Holger Schneider aus der Abteilung Personal und Organisation. Wir haben mit ihm gesprochen. Für die gigantische Opernproduktion suchte die holländische Produktionsgesellschaft zahlreiche Statisten, die als Krieger, Hofdamen, Priester oder Sklaven ihr Talent beweisen konnten. Auch Holger Schneider aus der Abteilung Personal und Organisation folgte dem Aufruf in den hannöverschen Tageszeitungen und machte sich auf zum Casting. Etwa 800 Menschen versuchten an zwei Castingtagen, eine der begehrten Statistenrollen zu erlangen. Die Zahl der Bewerber war ebenso groß wie deren Vielfalt, von kleinen und großen, alten und jungen, dicken und dünnen Bewerbern war alles dabei. Holger Schneider schildert : „Uns wurde einiges abverlangt. Artistische Kampfszenen waren ebenso gefragt wie erhabenes Schreiten.“ Jeder Einzelne wurde fotografiert und von Kopf bis Fuß vermessen, denn die Jury suchte „passgenaue“ Statisten für die bereits vorhandenen Kostüme und Rollen. Holger Schneider entsprach den Anforderungen. Kurz vor Weihnachten hatte er eine Zusage für eine Rolle als einer von 40 Priestern im Briefkasten. Ende Januar begannen die Proben. Den Teilnehmern standen zwei aufregende, aber auch anstrengende Wochen bevor. Werktags wurde zwischen 18 Uhr und Mitternacht ge- probt, am Wochenende ganztags. Lediglich die Montage waren frei. Die insgesamt rund 300 Statisten wurden in Gruppen zu je 20 Personen aufgeteilt, sodass die komplexe Handlungsfolge gründlich einstudiert werden konnte. Durch farblich unterschiedliche Westen, versehen mit den Vornamen der Teilnehmer, fiel die Unterscheidung und auch das Kennenlernen leichter. Den Priester neben ihm, so stellte sich in einem Gespräch heraus, verkörperte Timo Splitt, Krankenpflegehelfer aus dem Klinikum Hannover Siloah. Priesterlich erhabenes Schreiten auf Sand Es galt nun, mit der zusammengewürfelten Gruppe von bühnenunerfahrenen, jedoch hoch motivierten Menschen einen perfekt funktionierenden Ablauf einzustudieren. Neben dem punktgenauen Reagieren auf die Musik wurde auch das aufrechte Schreiten geübt, eine echte Herausforderung auf dem Sandboden. In der zweiten Woche bekamen die Statisten die Kostüme zur ersten Anprobe. Die Priester trugen verschiedenfarbige Umhänge, Riemchensandalen und eine goldene Kopfbedeckung. „Nachdem uns professionelle Visagisten geschminkt hatten, haben wir uns selbst kaum wiedererkannt,“ erzählt Schneider. Der große Auftritt Am 11. Februar 2005 war es soweit. Die so oft einstudierten Abläufe mussten genau sitzen: Die Priester mit Holger Schneider in ihrer Mitte schritten anmutig über die Bühne. Ein Wasserlauf, Palmen, Sträucher und Obelisken machten die Illusion des alten Ägypten perfekt. Spots illuminierten unterschiedliche Stimmungen: Geier flogen durch die Arena, ein Feuerwerk und ein Wagenrennen sorgten zusätzlich für Überraschungsmomente. Den stimmungsvollen Rahmen gestalteten brennende Fackeln und mit Trockeneis gefüllte Schalen. Schneider schwärmt: „Es war ein besonderes Erlebnis, neben erfahrenen Bühnenstars durch Bewegungen und Gestik zum Gelingen der Aufführung beitragen zu können.“ Holger Schneider und die anderen Statisten meisterten ihren Auftritt bravourös. Auf die Frage, ob er noch einmal an einer so gigantischen Inszenierung teilnehmen würde, antwortet er: „Klar, sofort !“ Anna Grosfeld Hätten Sie’s gewusst? Heiliger Bürokratus 110 Jahre öffentlich rechtliche Reglementierung der Seelsorge I n einer guten Kommunalverwaltung wird nichts dem Zufall überlassen – auch nicht die Sorge um Seelenheil von Krankenhaus patienten. Erste Nachweise der Neuzeit finden sich in den alten Archivgewölben des Direktoriums. In Gestalt einer Dienstanweisung für den Geistlichen des Krankenhauses I in Hannover. Womit zugleich auch der Personaleinsatz festgestellt wird: den Geistlichen – also einer. Später wurde die Vermittlung des Seelenheils sogar durch die Reichsverfassung von 1919 geregelt. Dem folgte dann das Grundgesetz mit seinen Artikeln 3 und 4. Mal abwarten, was die Segnungen der EU und ihrer Kommissare in Gestalt von Verordnungen diesbezüglich noch so mit sich bringen. Die paradiesischen Zeiten, in denen alles mit 10 Geboten abgehandelt wurde, sind jedenfalls endgültig vorbei. All dem wurde im Jahr 1955 noch ein Vertrag zwischen dem Land Niedersachsen und der Evangelischen Landeskirche draufgesetzt, in dem die Errichtung von Anstaltsgemeinden und die Zulassung der Amtshandlungen vereinbart wurden. Die Seelsorger der ehemals stadthannöverschen Krankenhäuser können jedenfalls je nach Couleur wählen, ob sie 110 Jahre kommunales Organisationsrecht für die Seelsorge oder 50 Jahre republikanische Regelung derselben feierlich beflaggen. Hier der originale Wortlaut des historischen Corpus Delicti. Gerd Jaeger impuls Nr. 27 · Juli 2005 · Seite 32 Dienstanweisung für den Geistlichen des Krankenhauses I in Hannover 1. Der Geistliche des Krankenhauses nimmt die geistlichen Amtshandlungen im Krankenhause war, namentlich die seelsorgerlichen Besuche, Bibelstunden, Kommunionen und Taufen. Derselbe hat sich zu diesem Zwecke regelmäßig mindestens zwei Mal wöchentlich im Krankenhause einzufinden. 2. Dem Geistlichen steht zu diesem Zwecke der Zutritt zu allen Pavillons frei mit Ausnahme der Isolierabteilungen. In letzteren wird derselbe nur auf Wunsch und im Einverständnis mit dem betreffenden Abteilungsarzte amtieren. 3. Die regelmäßige Zeit für geistliche Amtshandlungen muss sich auf die Nachmittagsstunden von 3–5 Uhr beschränken. Wird in besonders dringlichen Fällen geistlicher Zuspruch zu außergewöhnlicher Zeit gewünscht, so hat sich der Geistliche mit dem betreffenden Abteilungsarzte darüber zu verständigen. 4. Der Geistliche unterstellt sich der Hausordnung des Krankenhauses und besonders dem § 10 derselben. 5. Der Geistliche hat das Recht, sich durch den ihm beigegebenen Pfarrkollaborateur vertreten zu lassen, aber auch die Pflicht, darüber zu wachen, dass die demselben übertragenen Amtshandlungen der Dienstanweisung gemäß ausgeführt werden. 6. Bei Antritt eines über eine Woche hinausgehenden Urlaubes setzt der Geistliche die Krankenhaus-Direktion davon unter Benennung seines Stellvertreters in Kenntnis. 7. Stößt der Geistliche bei Verwaltung seines Amtes auf Hindernisse oder Schwierigkeiten, so hat er solches zunächst zur Kenntnis der KrankenhausDirektion zu bringen, welche gegebenen Falls Entscheidung trifft, oder die Entscheidung des Magistrats herbeiführt. 8. Außer dem Krankenhausgeistlichen, (bzw. dessen Vertreter) dürfen andere Geistliche Amtshandlungen im Krankenhause nur bei solchen Kranken vornehmen, welche zu ihren respect. Parochien gehören. Dieselben haben sich deswegen jedoch in allen Fällen mit dem Abteilungsarzte oder seinem Vertreter vorher zu verständigen und hiervon beim Betreten des Krankenhauses dem Büreau Anzeige zu erstatten. Auch auf diese Geistlichen finden die Bestimmungen der §.§. 2 bis 4.7 entsprechende Anwendung. Hannover, den 24. Dezember 1895. Der Magistrat der Königlichen Hauptund Residenzstadt (Unterschrift)