Von elegant bis schrill - Friseur

Von elegant
bis schrill
Friseur-Meister müssen alle Stile beherrschen
Von Karin Höller
Auch historische Frisuren
zaubern die angehenden
Meister.
Fotos: Matthias Ahlke
Münster. Wer ein Meister
seines Fachs werden möchte,
setzt sich nicht nur mit aktuellen Trends auseinander. Spannend wird´s auch beim Blick
zurück auf die Frisurenmode
längst vergangener Zeiten.
Eine Augenweide sind vielfach die Modenschauen der
frisch gebackenen Friseurmeister zum Abschluss ihres
Prüfungsmarathons.
Dann
wird geschnitten, gesteckt, tupiert, gewickelt, gefärbt und
frech gestylt. Im Zeitraffer
geht es durch unterschiedliche Jahrzehnte der Frisurenmode.
Die Friseur-Innung Münster
wurde bereits 1886 unter dem
Namen „Barbier- und FriseurInnung Münster“ gegründet.
„Im nächsten Jahr feiern wir
unser 125-jähriges Bestehen“,
kündigt nicht ohne Stolz
Obermeisterin Rosemarie Ehrlich an. Was heute ein freiwilliger Zusammenschluss ist,
war früher eine Zwangsgemeinschaft, bei der jeder eine
Strafe berappen musste, der
nicht bei den Versammlungen
erschien, hat Ehrlich beim
Blick in die Annalen herausgefunden.
Von den damals 39 Betrieben wurden fünf von Frauen
geführt. Wie sich das Blatt im
Laufe der Zeit änderte: Heute
ist der Friseurberuf weiblich
dominiert. Viele der 85 Innungsbetriebe werden von
Frauen geführt.
Als die münsterische Friseur-Innung noch in den Kinderschuhen steckte, dominierte der Jugendstil auch die
Köpfe der feinen Gesellschaft.
Im Stil von Kaiserin Sissi wurden lange Haare aufwendig
hochgesteckt und mit Blumen
dekoriert. In den 1920er und
1930er Jahren wurden hingegen viele Zöpfe abgeschnitten. Die boomende Filmindustrie machte kürzere Haare hoffähig.
In den 1960er Jahren wagte
sich die Damenwelt dann mit
superkurzem Haupthaar im
Twiggy-Look auf die Straße.
Stars aus Film und Fernsehen
waren häufig Vorreiter für
neue und ausgefallene Modetrends.
Rosemarie Ehrlich erinnert
sich, dass beispielsweise Sepp
Maier mit seiner Minipli den
Durchbruch bei der Dauerwelle für den Mann brachte. Und
Extravagante Trends machte
in den 1990er Jahren beispielsweise der englische
Fußballspieler David Beckham durch seinen gemäßigten
Irokesenschnitt bei jungen
Beim Preisfrisieren in der Stadthalle Münster-Hiltrup zeigen die Mitarbeiter, dass sie die verschiedenen Stilarten von elegant
bis modisch-schrill beherrschen. .
Fotos: Matthias Ahlke
Leuten
nachahmenswert.
Gleiches gilt für Stefan Effenberg, der mit Leopardenlook
im Haupthaar auffiel.
Etwas weniger zu tun hatten
hingegen die Friseure Anfang
der 1970er im Nachgang der
68er-Bewegung, als es auch
für Männer als schick galt, die
Haare länger wachsen zu lassen. Eine Schere wurde nur
ungern und selten herangelassen.
In Münster siedelten sich
im Laufe der Jahrzehnte viele
Friseure an den Ausfallstra-
ßen an – vor allem wegen der
günstigeren Mieten. Auch
heute noch gelten die Wolbecker, Warendorfer und Hammer Straße als „Friseur-Straßen“. Zehn Friseure an einem
Straßenzug sind hier keine
Seltenheit.
Friseur-Innung Münster
www.schilling-muenster.de
Ossenkampstiege 111
48163 Münster
Telefon
02 51/5 20 08-57
E-Mail
[email protected]
Internet
www.friseurinnung-muenster.de
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Anschrift
im germania campus
An der Germania Brauerei 3
48159 Münster
Te. 0251 – 3842163
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