Häää? Porzellan-Café? Was soll`n das sein?! Lage und
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Häää? Porzellan-Café? Was soll`n das sein?! Lage und
Lage und Erreichbarkeit Statt materieller Geschenke gestalte ich für meine Mutter zum Geburtstag jedes Jahr einen MutterTochter-Überraschungs-Tag. Wir starten mit einem gemeinsamen Frühstück und danach darf sie sich überraschen lassen, was wir unternehmen. Dieses Jahr entdeckte ich das Porzellan-Café in der Südstadt - ein rundum wunderbarer Ort! Häää? Porzellan-Café? Was soll‘n das sein?! Im Porzellan-Café finden kreative Köpfe und solche, die es werden wollen, einen Ort, an dem sie sich austoben können (aber nicht zu doll - Vorsicht, Scherbengefahr!). Der Gast kann aus einer Vielzahl von Keramik-Rohlingen wählen und das Stück seiner Wahl in gemütlicher Atmosphäre und mit professioneller Unterstützung bemalen. Den Brennvorgang übernimmt der hauseigene Brennofen, nach ca. drei Tagen kann man sein Meisterwerk dann abholen (und bewundern und überall damit angeben). Achtung: Nach Möglichkeit reservieren - das Café ist sehr gut besucht! Das Porzellan-Café befindet sich in der Dieckmannstraße/Ecke Lutherstraße. Wer die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen möchte, wählt am besten die Linien U4, U5, U6 und Buslinie 121 (Station „Marienstraße“) oder die Linien U1, U2 und U8 (Station „Schlägerstraße“). Je nachdem, wo man wohnt, bietet sich auch der Drahtesel an. Auf die Parkplatzsituation habe ich nicht geachtet, südstadttypisch-schlecht, nehme ich an. Äußerer Eindruck Das Porzellan-Café befindet sich in einem hübschen Eckhaus. Vor der Tür sind ein paar Kübelpflanzen sowie Stühle arrangiert, die Schaufenster sind mit fertigen Werkstücken ansprechend gestaltet. Hier kann man sich schon mal inspirieren lassen. Die „inneren Werte“: Ambiente Im Inneren ist das Lokal durch die großen Fensterfronten hell und freundlich. Es ist im momentan so angesagten Shabby-Chic-Stil gestaltet. Weiße Holztische und -stühle mit hübschen Sitzkissen laden zum Verweilen ein. Die Tischdeko hübsch, aber minimalistisch gehalten - schließlich braucht man hier Platz zum Arbeiten. Hinten links befindet sich ein ins Gesamtbild gut passender Tresen, an jeder freien Wand sind Reale mit den Rohlingen aufgestellt worden. Auf der rechten Seite des Gastraumes findet man Pinsel, Farben und sonstige Malutensilien. Hinten rechts führt eine Holztreppe in den offen gehaltenen ersten Stock. An ihrem Fuß findet man ein kleines Real mit Malvorlagen, an ihren Wänden entlang lassen sich weitere Reale mit Rohlingen entdecken. Oben angekommen fällt der Blick zunächst auf weitere Sitzgelegenheiten - sehr gemütlich hier oben auf der Galerie! Rechterhand findet der Gast die Toilette sowie den Lager- und Brennraum für fertig bemalte Kunstwerke. Insgesamt ist die Einrichtung sehr schön und detailverliebt. Überall lassen sich Gegenstände aus Porzellan entdecken, die passend ins Gesamtkonzept integriert wurden: Bemalte Lampenschirme im Gastraum, an der Toilettentür prangt ein selbst bemaltes Türschild, selbst der Seifenspender ist aus bemaltem Porzellan. Man kann sich leicht im Betrachten der ganzen schönen Stücke verlieren. Meine Mutter und ich waren uns einig: Der Laden ist ein echter Hingucker. Die gesamte Atmosphäre ist gemütlich, freundlich, irgendwie lebensfroh - das gefällt uns gut. Das Publikum ist sehr angenehm, bunt gemischt von Müttern mit Kindern bis hin zu einer Gruppe von Frauen mittleren Alters an einer langen Tafel, welche anscheinend anlässlich einer Feier erschienen sind. Zu meinem Erstaunen hält sich oben auf der Galerie sogar eine Gruppe von (geschätzten) Mittzwanzigern auf - Frauen und Männer in friedlicher Eintracht emsig die Keramik bepinselnd - ich bin gerührt. Während des Aufenthaltes kommen wir immer wieder mit anderen Gästen in Kontakt. Man schaut sich gegenseitig über die Schulter, ist neuierig, was die anderen machen, staunt und lobt, nimmt sich gegenseitig die Zweifel am künstlerischen Talent. Insgesamt eine tolle Wohlfühl-Atmosphäre! ...und so funktioniert‘s – der Ablauf: Wir werden bei Betreten des Ladens freundlich von einer der Mitarbeiterinnen in Empfang genommen. An diesem Samstag bei strahlendem Sonnenschein hatte ich nicht damit gerechnet, dass es derart voll hier sein würde. Wir ergattern gerade noch den letzten Zweiertisch. Die Mitarbeiterin weist uns darauf hin, dass dieser Tisch in 2,5 Stunden reserviert sei - kein Problem (denken wir zu diesem Zeitpunkt noch). Sie erklärt uns den Ablauf und die Gepflogenheiten: Wir dürfen uns einfach den Rohling unserer Wahl aus dem Regal nehmen. An den Regalen sind die Preise zu finden, bei denen es sich um „All-InclusivePreise“ handelt: Farben, Benutzung sämtlicher Utensilien sowie das Brennen sind darin bereits enthalten. Ein gutes Konzept, wie ich finde, so hat man das Rundum-Sorglos-Paket und erlebt keine bösen finanziellen Überraschungen. Zum Schutz unserer Kleidung können wir sogar Schürzen bekommen. Wer etwas trinken möchte, kann sich bei den Kaltgetränken einfach am Kühlschrank bedienen, abgerechnet wird später. Für Kaffee- oder Teewünsche wendet man sich an eine der Mitarbeiterinnen. Bevor man mit dem Bemalen beginnt, müssen unbedingt die Hände gewaschen werden, denn auf Fett hält die Farbe nicht. Die Farben stehen in Flaschen bereit und werden auf kleine Teller gefüllt. Sie sehen im Ursprungszustand anders aus als im gebrannten, durch den Brennvorgang werden sie glatt, glänzend und intensiver. Um abschätzen zu können, wie das Endresultat aussehen wird, hängen an der Wand kleine fertig gebrannte Porzellanfliesen mit der jeweiligen Farbe und der dazugehörigen Nummer versehen. Mit den Farben sei sparsam umzugehen, lieber noch mal etwas nachnehmen als sich gleich den ganzen Teller vollzukippen und dann die Hälfte wegzuwerfen - logisch. Das alles bringt die Mitarbeiterin sehr nett und ohne „erhobenen Zeigefinger“ rüber. Die Umrisse lassen sich mit Bleistift vorzeichnen, dieser verbrennt später im Ofen und ist dann nicht mehr zu sehen. Schließlich stellt sie uns noch ein Kästchen mit Fotos fertiger Stücke zur Inspiration auf den Tisch. Die Auswahl entscheiden. Schließlich fällt die Wahl meiner Mutter auf ein kleines rundes Schmuckdöschen mit Deckel, welches sie ihrer an Krebs erkrankten Freundin schenken möchte. Sie wird später einen Gutschein für einen gemeinsamen Freundinnen-Nachmittag im Porzellan-Café hineinlegen. Ich entscheide mich für eine kleine bauchige Tasse - ideal, um daraus meine geliebten Tassen-Suppen zu löffeln. Die Preise Die Preise hängen natürlich vom gewählten Rohling ab. Ich weiß es nicht mehr so genau, aber soweit ich mich erinnere, zahlten wir für das Döschen um die zwölf, für meine Tasse um die dreizehn Euro. Dafür, dass alles weitere im Preis enthalten ist und wir dazu auch noch mehrere Stunden Freizeitbeschäftigung bekommen, finde ich die Preis- gestaltung mehr als fair. Wir begeben uns zu den Regalen und können uns kaum satt sehen. Das Bemalen Die Entscheidung fällt extrem schwer - hier gibt es wirklich ALLES Als wir all unsere Utensilien zum Tisch gebracht haben, kommt die Mitaus Porzellan: Tassen, Teller, Schälchen in allen erdenklichen For- arbeiterin zurück und erklärt uns die grundlegenden Techniken, z.B., men, Kerzenständer, Butterdosen, Schmuckdöschen, Stövchen, Teekannen, Figuren, Buchstaben, Vasen, Türknäufe, Fliesen und Schilder, Lampenschirme und 1000 andere Dinge mehr. Wir brauchen allein für die Auswahl ca. eine halbe Stunde! Bei den Farben wird es später nochmals schwierig: Keine Farbe, die es nicht gibt. Schließlich brauchen wir nochmals ungefähr ebenso lange, um uns für Motive zu dass die Farbe, wenn sie richtig decken soll, 2-3x dick aufgetragen werden muss. Meine Mutter entscheidet sich für ein frei gestaltetes Ranken-Motiv mit Namens-Schriftzug, ich habe schon zu Beginn im Schaufenster ein wunderschönes Pusteblumen-Motiv entdeckt. Meine Zweifel, ob ich das wohl so schön hinbekommen würde, kann die Mitarbeiterin beseitigen. Sie zeigt mir die Technik, mit der das Motiv entstanden war und einige Kniffe und Tricks - was so kompliziert aussah stellt sich als ganz einfache Technik heraus! Ich bekomme eine Probe-Tasse, an der ich zunächst „gefahrlos“ rumprobieren kann. Nach einigen missglückten Versuchen habe ich den Dreh schließlich raus und wage mich an das Gestalten meiner Tasse. Wir versinken in unserer Tätigkeit und führen dabei die besten Gespräche seit langem. Die kreative Beschäftigung entspannt uns beide, wir fühlen uns sehr wohl hier und vergessen völlig die Zeit. Zum Schluss bekommen wir schließlich doch Zeitdruck - das hätten wir anfangs nie vermutet. Wir nahmen an, 2,5 Stunden würden locker reichen. Als wir fertig sind, dürfen wir unsere Prachtstücke sowie die Materialien und Werkzeuge einfach auf dem Tisch belassen, die Mitarbeiterinnen übernehmen das Abräumen und Säubern. Ein weiterer Service, der uns gefällt. Vermutlich tun sich die Mitarbeiterinnen damit aber auch selbst einen Gefallen, so können sie sicher gehen, dass alles sorgfältig gesäubert und weggeräumt wird. Wie dem auch sei: Für uns ist es ein weiterer Wohlfühlfaktor. Gezahlt wird am Tresen. Wir erhalten eine Quittung und können unsere fertig gebrannten Stücke am kommenden Mittwoch abholen. Die Abholung Ich kann es kaum erwarten und begebe mich am gleich am Mittwoch nach der Arbeit zum Laden, um unsere Kunstwerke zu bewundern. Wieder werde ich freundlich empfangen, die Abholung läuft rei- bungslos. Die fertigen Stücke werden nach ausgiebiger Bewunderung sorgfältig von der Mitarbeiterin in Papier eingeschlagen und in einer hübschen Papiertüte verstaut. Ich bin stolz auf uns – es sind wahre Prachtstücke geworden :) Weitere Services Es ist möglich, das Café für Feierlichkeiten zu nutzen. Hierfür sollte reserviert werden. Die Tische werden zu diesem Zweck sehr liebevoll eingedeckt, wir konnten das beobachten, als unser Tisch für die nächsten Gäste hergerichtet wurde. Auf Nachfrage habe ich außerdem erfahren, dass es kein Problem ist, eine begonnene Arbeit zu einem späteren Zeitpunkt fortzusetzen, sie muss nicht am selben Tag beendet werden. Der Gast kann sein angefangenes Werkstück entweder im Café deponieren oder selbst mitnehmen und wieder mitbringen. Fazit Mit fällt wirklich kein einziger negativer Punkt ein. Das Gesamtkonzept ist absolut „rund“ und gibt m.E. keinen Anlass zu Verbesserungsvorschlägen. Ich finde das Porzellan-Café einfach toll. Ein nächster Besuch ist in den düsteren Wintermonaten mit einer Gruppe von Freundinnen geplant. Ich freue mich schon drauf :)