Konjunkturbericht Bauindustrie
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Konjunkturbericht Bauindustrie
Bau- und Baustoffmaschinen USA Konjunkturbericht Bauindustrie September 2013 Der Bericht wurde von der gtai mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt – der VDMA übernimmt für Inhalt und Richtigkeit keine Haftung. www.gtai.de Marktbericht Bauwirtschaft - USA (VDMA) Washington D.C. (gtai) - Im Herbst 2013 gehörte die Bauwirtschaft weiterhin zu den stärkeren Wirtschaftssektoren in den USA. Dies ist vor allem dem fortgesetzt starken Wohnungsbau zu verdanken, während die Aktivitäten im Wirtschafts- und Infrastrukturbau zuletzt nachließen. Bei öffentlichen Bauprojekten wird die Auftragslage wegen der Sparzwänge auf allen Ebenen der Verwaltung noch längere Zeit schwach bleiben. Hoffnungen für 2014 beruhen auf einer von vielen Ökonomen erwarteten gesamtwirtschaftlichen Belebung. 1. Gesamtwirtschaftliches Umfeld und Strukturdaten zum Bausektor Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts Im Herbst 2013 verfolgte die US-Wirtschaft weiterhin einen moderaten Wachstumskurs. Nach einer Konsensprognose von Topanalysten vom September 2013 könnte die USWirtschaft im laufenden Jahr real um rund 1,6% zulegen. Dies ist deutlich weniger als der von der US-Statistikbehörde zuletzt kräftig nach oben revidierte Wert für 2012 (+2,8%). Für die Wachstumsabschwächung zeichnen vor allem die Steuererhöhungen zu Jahresbeginn sowie die seit März 2013 wirksam gewordenen Sparautomatismen auf der US-Bundesebene (sogenannte "Sequestrierung") verantwortlich. Dank einer robusten privaten Nachfrage rechnen die meisten Ökonomen jedoch für 2014 wieder mit einem beschleunigten Wachstum. Allgemeine Wirtschaftsdaten USA 2009 307,4 45.458 -2,8 -0,4 9,3 -16,7 2010 310,2 46.740 2,5 1,6 9,6 1,5 Bevölkerung (Mio.) BIP pro Kopf (US$) BIP-Wachstum (real, %) Inflation (Anstieg der Verbraucherpreise, %) Arbeitslosigkeit (%) Private Bruttoanlageinvestitionen (reale Änderung, %) Privater Verbrauch (reale Änderung, %) -1,6 2,0 Devisenkurs (Jahresdurchschnitt) 1,3133 1,3257 Quellen: U.S. Bureau of Economic Analysis, www.oanda.com 2011 313,2 48.134 1,8 3,2 9,0 6,2 2012 316,3 49.340 2,8 2,1 8,1 8,3 2,5 1,3920 2,2 1,2921 Der wirtschaftliche Aufschwung wird jedoch immer noch durch eine stark expansive Geldpolitik der US-Notenbank alimentiert. Aussagen von Notenbank-Chef Ben Bernanke deuten jedoch darauf hin, dass zumindest die umstrittenen quantitativen Maßnahmen der Bank schon bald ein Ende haben könnten. So denkt die Notenbank derzeit über eine Reduzierung ihrer Anleihenkäufe von gegenwärtig rund 85 Mrd. US$ monatlich nach und könnte sie bei einem weiteren Rückgang der Arbeitslosigkeit (Juli 2013: 7,3%) sogar 2 gänzlich einstellen. Seit 2008 hat sich die Bilanzsumme der US-Notenbank durch das "Quantitative Easing" bereits mehr als vervierfacht. Ein zu abrupter Ausstieg wäre allerdings wegen der schwer zu berechnenden Marktreaktionen mit Risiken verbunden. Zusätzliche Liquidität und niedrige Zinsen kommen vor allem den Aktien- und Immobilienmärkten zugute. Über Vermögenseffekte stimulieren sie zusätzlich den wichtigen privaten Konsum. Trotz der Liquiditätsschwemme hält sich die US-Verbraucherpreisinflation mit Raten von deutlich unter 2% weiterhin in Grenzen. Von der öffentlichen Finanzpolitik sind auf absehbare Zeit keine zusätzlichen Wachstumsimpulse zu erwarten. Zwar wurde der zu Jahresbeginn drohende konjunkturelle Absturz von der sogenannten "Fiskalklippe" gerade noch verhindert. Auf die Abwendung der ab März 2013 einsetzenden Sequestrierung konnte sich der zerstrittene Kongress jedoch nicht einigen. Die gesetzlichen Sparautomatismen werden im laufenden Jahr rund ein halbes Prozent an Wachstum kosten. Darüber hinaus könnten sie der Volkswirtschaft in den nächsten zehn Jahren bis zu 1,2 Billionen US$ an Staatsausgaben entziehen. Betroffen sind von der Sequestrierung vor allem die Militärausgaben, zudem aber auch Posten wie Bildung oder einige wichtige Infrastrukturprogramme. Vonnöten wäre eigentlich ein längerfristiger Plan zur Haushaltskonsolidierung, der Sparmaßnahmen besser an den Konjunkturverlauf anpasst und besonders wachstumssensible Bereiche schont. Wegen der politischen Blockaden im US-Kongress, wo keine der Parteien über eine handlungsfähige Mehrheit verfügt, kam dieser jedoch bislang noch nicht zustande. Investitionen Trotz einer zuletzt verbesserten Entwicklung der Steuereinnahmen wird die Rückführung der Budgetdefizite im öffentlichen Sektor noch längere Zeit in Anspruch nehmen. Für kostspielige öffentliche Investitionsprojekte bleibt daher nur wenig Spielraum. Bei den Investitionen des Privatsektors ist die Lage differenzierter. Der private Wohnungsbau hat 2012 einen starken Turnaround hingelegt und wird angesichts niedriger Zinsen und steigender Hauspreise real auch 2013 zweistellig zulegen. Außerhalb des Wohnungssektors hat die Investitionsdynamik zuletzt etwas nachgelassen. Dennoch könnte Prognosen zufolge am Ende des Jahres ein reales Plus von etwa 4% stehen. Überdurchschnittlich starke Investitionszuwächse wurden 2012 in Bereichen registriert, in denen deutsche Lieferanten traditionell gut positioniert sind (Industrie- und Transportausrüstungen, verarbeitendes Gewerbe, Stromwirtschaft). Hohe Wachstumspotenziale gibt es weiterhin im Energiesektor und in anderen Industriebereichen, die vom Boom in der örtlichen Öl- und Gasförderung profitieren. 3 Konsum, Kaufkraft- und Einkommensentwicklung Der Konsum, der für die US-Wirtschaft mit einem Anteil von rund 70% an den wirtschaftlichen Aktivitäten eine Schlüsselrolle spielt, hat bislang immer noch nicht zu seiner alten Stärke aus der Zeit vor der Finanzkrise zurückgefunden. Wirtschaftsforschern zufolge könnte die Zunahme des Konsums 2013 real rund 2% erreichen (2012: 2,2%). Einen positiven Einfluss auf die Verbraucherstimmung hat die verbesserte finanzielle Gesamtsituation vieler Bürger, die auf den Rückgang der Arbeitslosigkeit, steigende Hauspreise und Aktienkurse sowie niedrige Zinsen zurückzuführen ist. Infolgedessen erhöhen viele Amerikaner ihre Ausgaben und nehmen auch wieder stärker Kredite auf. Gebremst wird der Konsum durch eine schwache Entwicklung der verfügbaren Einkommen (2013 erwartet: real +0,6%). Negativ wirken die Anfang 2013 beschlossene Steuererhöhungen, die die Budgets breiter Einkommensklassen belasten. Strukturdaten zur Bauwirtschaft Ausgewählte Strukturdaten zur Bauwirtschaft in den USA (in Mrd. U$; Veränderungen in %) 1) Kennziffer 2011 2012 Veränderung 1. Hj. 1. Hj. Veränderung 2012/11 2012 2013 1. Hj. 2013/1.Hj. 2012 Wert der 788,0 857,0 8,7 388,8 408,5 5,1 Bauinvestitionen insgesamt (in Mrd. US$), davon… Gebäudebau 536,7 585,0 9,0 270,2 292,9 8,4 .Wohnungsbau 252,7 286,5 13,4 127,7 153,7 20,4 davon ..Neubau 130,9 159,9 22,1 69,6 93,6 34,5 ..Renovierung 121,8 126,7 4,0 58,1 60,1 3,4 davon ..öffentlich 8,5 6,3 -26,5 3,1 2,9 -6,5 ..privat 244,1 280,3 14,8 124,7 150,8 21,0 .Nichtwohngebäude 284,0 298,5 5,1 142,5 139,2 -2,3 ..öffentlich 119,2 113,9 -4,4 55,0 47,9 -12,9 ..privat 164,9 184,6 12,0 87,5 91,3 4,3 Infrastrukturbau 251,3 272,0 8,2 118,5 115,6 -2,5 Wert erbrachter Ingenieur-, Architektur- und anderer Dienstleistungen Wohnungsbau: Baugenehmigungen (in 1.000 Einheiten) Baubeginne (in 1.000 Einheiten) 234,1 246,6 5,3 58,8 2) 58,2 2) -1,0 2) 624 830 32,9 385 476 23,7 609 781 28,2 364 453 24,3 4 Baufertigstellungen (in 585 649 11,0 277 338 21,8 1.000 Einheiten) Hausverkäufe (in 1.000 306 368 20,3 190 244 28,4 Einheiten) Hausbestand (in Mio. 132 133 0,4 133 133 0,0 Einheiten) 1) Angaben zu den Investitionen beziehen sich auf die Größe "Construction Put in Place"; 2) jeweils Daten des 1. Quartals Quellen: U.S. Department of Commerce, U.S. Census Bureau, Reed Construction Data, 2013 2. Hochbau/Gebäudebau Investitionen im Gebäudebau der USA (in Mrd. US$; Veränderungen in %) Kennziffer 2011 2012 Veränd. 2012/11 2012 Jan.Juni 2013 Veränd. Jan.- Jan.-Juni Juni 2013/ Jan.-Juni 2012 292,9 8,4 Gebäudebauinvestitionen 536,7 585,0 9,0 270,2 insgesamt (in Mrd. US$), davon… .Wohnungsbau 252,7 286,5 13,4 127,7 153,7 20,4 ..Neubau 130,9 159,9 22,1 69,6 93,6 34,5 …Einfamilienhäuser 108,2 132,0 22,0 57,1 76,1 33,2 …Mehrfamilienhäuser 22,7 27,8 22,6 12,4 17,5 40,4 ..Renovierung 121,8 126,7 4,0 58,1 60,1 3,4 .Nichtwohngebäude 284,0 298,5 5,1 142,5 139,2 -2,3 ..Hotels 9,1 11,4 25,1 5,4 6,6 22,2 ..Bürogebäude 36,0 38,4 6,7 18,4 17,9 -2,6 ..Handel 43,4 46,3 6,7 21,8 22,4 2,6 ..Gesundheit 40,2 41,8 4,0 20,6 20,0 -3,2 ..Ausbildung 85,0 84,6 -0,4 40,1 36,6 -8,8 ..Religiöse Einrichtungen 4,2 3,8 -11,1 1,9 1,7 -6,7 ..Öffentliche Sicherheit 10,4 10,3 -1,1 5,2 4,6 -10,9 ..Freizeit/Unterhaltung 16,0 15,0 -6,4 7,2 6,6 -8,0 ..Verarbeitende Industrie 39,7 46,9 18,1 22,0 22,9 3,8 Quellen: U.S. Department of Commerce, U.S. Census Bureau, Reed Construction Data, August 2013 5 Prognose der Gebäudeinvestitionen in den USA (in Mrd. US$ zu laufenden Preisen; Veränderungen in %) Kennziffer 2012 2013 Veränderung 2013/12 7,6 2014 Veränderung 2014/13 8,4 Gebäudeinvestitionen 585,0 629,2 682,3 insgesamt (in Mrd. US$), davon… .Wohnungsbau 286,5 337,8 17,9 377,5 ..Neubau 159,9 202,2 26,5 226,3 ..Renovierung 126,7 135,6 7,1 151,2 .Nichtwohnungsbau 298,5 291,4 -2,4 304,8 *) Werte von 2011 vom U.S. Department of Commerce, U.S. Census Bureau Quelle: Reed Construction Data, August 2013 11,7 11,9 11,5 4,6 Wohnungsbau Eine Mehrheit der Marktbeobachter geht davon aus, dass der Wohnungsbau 2013 sein Investitionsplus vom Vorjahr (+13,4%) noch übertreffen wird. Nach fünf sehr schwierigen Jahren, die von Zwangsversteigerungen, Preisverfall und einem starken Angebotsüberhang bei Wohnimmobilien geprägt waren, hatte der US-Häusermarkt 2012 zu einer kräftigen Erholungsbewegung angesetzt. Angesichts des moderat positiven wirtschaftlichen Umfelds, des fortschreitenden Abbaus der Arbeitslosigkeit und der immer noch stark konjunkturstützenden Rolle der US-Notenbank stehen die Chancen gut, dass der Aufwärtstrend noch länger anhält. Darauf deuten auch das Wachstum der Baugenehmigungen und Baustarts sowie die anziehenden Häuserpreise hin. Der vielbeachtete S&P/CaseShiller-Index, der die Hauspreisentwicklung in 20 wichtigen US-Metropolen aufzeigt, lag im Juni 2013 gegenüber dem Vorjahresmonat um 12,1% im Plus. Das positive Szenario setzt allerdings voraus, dass einige konjunkturelle Risikofaktoren nicht zum Tragen kommen. Erste Andeutungen der US-Notenbank, über ein Ende ihrer ultralockeren Geldpolitik nachzudenken, hatten in den Sommermonaten bereits zu einem Anstieg der langfristigen Zinsen um über einen Prozentpunkt geführt. Tritt sie bei ihren künftigen Ausstiegsbemühungen zu stark auf die Liquiditätsbremse, könnten konjunkturgefährdende Turbulenzen an den Finanzmärkten die Folge sein. Weiteres Ungemach droht durch eine mögliche Eskalation des US-Haushaltsstreits, der im Herbst 2013 mit den Budgetverhandlungen für das kommende Haushaltsjahr und der notwendigen Anhebung der US-Schuldengrenze in seine nächste Runde geht. Nicht zuletzt wird der Aufschwung auch durch externe Faktoren bedroht. Dazu gehören neben der europäischen Verschuldungskrise mögliche Ölpreisanstiege infolge neuer militärischer Auseinandersetzungen. Generell befindet sich der US-Häusermarkt auch im sechsten Jahr nach seinem Zusammenbruch immer noch auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau. Die für 2013 zu erwartenden, knapp 1 Mio. Baubeginne (+25% gegenüber 2012) sind immer noch deutlich weniger als die als "normal" angesehenen 1,5 Mio. Einheiten. Im Boomjahr 2005 konnten sogar über 2 Mio. Starts verzeichnet werden. Der Gesamtwert der Wohnungsbauinvestitionen lag damals mit rund 617 Mrd. US$ mehr als doppelt so hoch wie 2012. 6 Noch nicht bereinigte Strukturprobleme dürften die Marktentfaltung noch einige Zeit behindern. So gibt es weiterhin einen hohen Bestand an Häusern, bei denen die (ehemaligen) Besitzer ihre Hypothekenkredite nicht mehr bedienen können, die aber wegen der drohenden Verluste noch nicht zum Verkauf oder zur Zwangsversteigerung gebracht worden sind. Die Finanzengpässe vieler Hausbesitzer sind auch ein Grund für die recht zurückhaltenden Renovierungs- und Umbauaktivitäten. Steigende Hauspreise haben indes dazu geführt, dass die Anzahl der Eigentümer "unter Wasser" - das heißt, mit einem Hypothekenkredit, der höher als der eigentliche Wert ihrer Immobilie ist - weiter gesunken ist. Nach Berechnungen der Agentur CoreLogic wiesen Ende des 2. Quartals 2013 noch rund 7,1 Mio. oder 14,5% aller Immobilien mit Hypotheken negatives Eigenkapital auf. Im ersten Quartal waren es noch circa 9,6 Mio. beziehungsweise 19,7%. Regional betrachtet gibt es bei den Wohnungsbauaktivitäten erkennbare Unterschiede. Gemessen an den Baubeginnen zeigte der Westen des Landes zuletzt die stärkste Wachstumsdynamik. Projekte des Wohnungsbaus in den USA (in 1.000 Einheiten) 2009 554 62 97 278 117 2010 587 72 98 298 120 2011 609 68 101 308 133 2012 781 80 128 398 175 2013 *) 932 98 140 471 224 2014 *) 1.082 115 157 528 281 Baubeginne insgesamt .Nordosten .Mittlerer Westen .Süden .Westen *) Prognosen Quellen: U.S. Department of Commerce, U.S. Census Bureau, Reed Construction Data, August 2013 Nichtwohnungsbau Im Wirtschaftsbau ist die Lage abhängig vom betrachteten Subsektor sehr unterschiedlich. Gute Auftragschancen bestehen bei Projekten für die Kfz-Branche und den Energiesektor, die weiter zu den Zugpferden der US-Wirtschaft gehören. Bürobauten und Projekte des Groß- und Einzelhandels haben sich dagegen bei einer gegenüber dem Vorjahr leicht abgekühlten Gesamtkonjunktur zuletzt eher mäßig entwickelt. Hoffnungen liegen jedoch auf dem Jahr 2014, für das viele Beobachter eine Wachstumsbelebung voraussagen. In Sektoren, in denen öffentliche Auftraggeber eine größere Rolle spielen, sind die Aussichten dagegen weniger rosig. Die seit März 2013 wirksamen automatischen Haushaltseinsparungen (sogenannte "Sequestration") haben die Einsparzwänge auf der US-Bundesebene verstärkt. Auch ein Großteil der Bundesstaaten und Kommunen ist knapp bei Kasse und kann gerade einmal die nötigsten Projekte durchführen. Im Bereich Healthcare dürften sich wegen der demographischen Entwicklung und der Obama'schen Gesundheitsreform längerfristig etwas bessere Perspektiven ergeben. Ein wachsender Trend bei Gewerbebauten, Krankenhäusern, Bildungseinrichtungen und Verwaltungsgebäuden sind umweltfreundliche und energieeffiziente Bauweisen. Während im Wirtschaftsbau das steigende Interesse von Mietern, Kunden und Investoren dafür 7 hauptverantwortlich ist, sind es im öffentlichen Sektor häufig politische Vorgaben, die für eine Nachfrage nach "grünen" Gebäuden sorgen. Auf einschlägige Zertifizierungen wie LEED (Leadership in Energy and Environmental Design - neue Version 4.0 wird im November 2013 eingeführt) oder Energy Star wird zunehmend Wert gelegt. Hochwertige Zulieferprodukte und Know-how aus Deutschland treffen in diesem Bereich auf einen breiten Interessentenkreis. Liste der Top-10-Bundesstaaten für LEED-Green-Buildings Bundesstaat LEED-zertifizierte Flächen 2012 (in Mio. Quadratfuß) District of Columbia 22,2 Virginia 29,7 Colorado 10,6 Massachusetts 13,4 Illinois 24,9 Maryland 11,0 New York 34,4 Washington 10,5 California 54,3 Texas 36,0 Nevada 3,7 Quelle: U.S. Green Building Council, 2013 Pro-Kopf-Fläche (in Quadratfuß) 36,97 3,71 2,10 2,05 1,94 1,90 1,77 1,56 1,46 1,43 1,39 Deutlich geringer ausgeprägt ist dagegen noch die Nachfrage nach energieeffizienten Wohngebäuden. Aufgrund niedriger Energiepreise, kultureller Faktoren und häufig langer Amortisationszeiten ist es schwer, Planer, Hausbauer und Kapitalgeber zu Investitionen in die Energieeffizienz zu bewegen. Deutsche Unternehmen benötigen sehr wettbewerbsfähige Produkte und eine gute Vertriebsstrategie, um in diesem Marktsegment Erfolg zu haben. Allerdings dürften sich die Absatzchancen in diesem Bereich künftig verbessern. So ist die Politik derzeit stark darum bemüht, die Energieeffizienz von Wohnhäusern durch regulatorische und andere Fördermaßnahmen voranzubringen. Weiterführende Informationen zum umweltfreundlichen und energieeffizienten Bauen in den USA finden sich in folgenden GTAI-Artikeln: http://www.gtai.de/GTAI/Navigation/DE/Trade/maerkte,did=802184.html http://www.gtai.de/GTAI/Navigation/DE/Trade/maerkte,did=802186.html Ausgewählte Großprojekte in den USA (Investitionssumme in Mrd. US$) Vorhaben Investitio Projektstand Anmerkungen nssumme Post-Sandy Rebuildung 19,5 Planung/in Bau Investitionsprogramm des Bürgermeisters New York City zur Verbesserung des Widerstandskraft von New York City gegen die Effekte des Klimawandels (Gebäude- und Infrastrukturbau) Gulf Coast Performance 4,0 Investitionsplan Umfasst unter anderem vier neue Plastic Facilities/ Dow Ethylen- und Propylen-Produktionen an Chemical Co. der US-Golfküste; Engineering und Design bis 2014 Nissan-Infinity-Werk 2,0 Planung/Standor Inbetriebnahme ab 2017, Jahreskapazität tauswahl 100.000 Stück, Standortentscheidung zwischen USA, Kanada und Mexiko 8 Baltimore Harbor Point, MD Stickstoffdüngerfabrik von Northern Plains Nitrogen, Grand Forks, ND Tenaris Steel Pipe Plant, Bay City, TX Horizon Redevelopment Project, Charleston, SC 1,8 Planung 1,5 Planung 1,3-1,5 Planung 1,0 Planung Mixed-Use-Stadtentwicklungsprojekt der Beatty Development Group Jahreskapazität 600.000 t, Baubeginn Frühjahr 2015, Inbetriebnahme ab 2017 Geplante Fertigstellung bis 2016, Jahreskapazität 600.000 t Mixed-Use-PPP-Stadtentwicklungsprojekt der Stadt Charleston und der Medical University of South Carolina (Fokus auf Life-Science und Research) Mehrzweck-Stadion für 70.000 Zuschauer; Eröffnung ab 2017 Ausbau der Kfz-Teile-Produktion bis 2017 Atlanta Falcons Football 1,0 Design Stadium, GA Denseo-Werke in MI, 0,75 Investitionsplan IA, TN, CA, NC World Trade Center, 0,7 Planung Vorschlag von Waterfront Renessaince Camden Waterfront, NJ Associates; Mixed-Use Quellen: Pressemitteilungen, Recherchen von Germany Trade & Invest 3. Tiefbau/Infrastrukturbau Verglichen mit anderen hochindustrialisierten Staaten ist die Infrastruktur in den USA in vielen Bereichen heute nur noch Mittelmaß. Im "Global Competitiveness Index 2013-14" des World Economic Forum belegte das Land bei der Gesamtbeurteilung der vorhandenen Einrichtungen lediglich Platz 15 (Deutschland: Rang 3). Schwächen zeigen sich vor allem in der Elektrizitätsversorgung und im Verkehrssektor, wo die US-Standards hinter denen in vielen westeuropäischen Ländern zurückbleiben. Einstufung der globalen Wettbewerbsfähigkeit der USA im Bereich Infrastruktur nach dem World Economic Forum Global Competitiveness Index 2013-14 Kriterium Indexwert Platzierung Indexwert Platzierung USA unter 148 Deutschland unter 148 Ländern Ländern Qualität der gesamten 5,7 19 6,2 10 Infrastruktur (Transport, Telefonie, Kommunikation) Qualität der Straßen 5,7 18 6,0 11 Qualität der 4,9 17 5,7 7 Schienentransportsysteme Qualität der Häfen 5,7 16 5,8 9 Qualität der 5,9 18 6,1 8 Lufttransportsysteme Qualität der 6,2 30 6,1 32 Elektrizitätsversorgung Gesamteinstufung in der 5,77 15 6,24 3 Subkategorie Infrastruktur*) *) Hier gehen zusätzlich noch Flugverkehrskapazitäten und Telefonanschlüsse in die Bewertung mit ein. Quelle: World Economic Forum, The Global Competitiveness Report 2013-14 Grund für den schlechten Zustand vieler US-Infrastruktursysteme ist eine jahrelange Unterfinanzierung durch den öffentlichen Sektor. Daran dürfte sich jedoch angesichts der 9 öffentlichen Haushaltsnöte zumindest kurz- bis mittelfristig nur wenig ändern. Im Gegenteil: Bundesregierung, Staaten und Kommunen könnten bei ihren Ausgaben eher noch zu zusätzlichen Einschränkungen gezwungen sein. Problemverschärfend wirken die seit März 2013 gültigen automatischen Haushaltskürzungen auf der US-Bundesebene. Von diesen sind unter anderem auch wichtige Investitionsprogramme des US-Verkehrsministeriums betroffen. Präsident Obama, der sich wiederholt für höhere Infrastrukturbudgets eingesetzt hat, dürfte es schwer haben, seine geplanten Ausgabensteigerungen tatsächlich auch umzusetzen. Er benötigt dazu die Zustimmung des republikanisch dominierten Repräsentantenhauses, das bisher eher eine fiskalkonservative Linie vertreten hat. Hoffnungen der auf Infrastrukturmaßnahmen spezialisierten Bauunternehmen beruhen deshalb eher auf einem wachsenden Engagement privater Investoren. Auch die öffentliche Hand wird angesichts ihrer Kassenlage künftig verstärkt auf eine Zusammenarbeit mit dem privaten Sektor (PPP) setzen müssen. Im Jahr 2012 hatten privat finanzierte Projekte in der Energie- und Stromwirtschaft einen großen Anteil daran, dass die US-Infrastrukturausgaben 2012 insgesamt gesehen zunahmen. Im ersten Halbjahr 2013 stagnierten jedoch die entsprechenden Ausgaben, und die Gesamtinvestitionen nahmen gegenüber der Vergleichsperiode um 2,5% ab. Infrastrukturinvestitionen in den USA nach Sektoren (in Mrd. US$; Kennziffer 2011 2012 Veränd. 2012/11 (in %) Veränderungen in %) 2012 2013 Veränd. Jan.Jan.Jan.-Juni Juni Juni 2013/ Jan.-Juni 2012 118,5 115,6 -2,5 Infrastrukturinvestitionen 251,3 272,0 8,2 insgesamt (in Mrd. US$), davon… .Transportwesen 34,7 38,2 10,0 16,9 18,6 .Straßenbau 79,3 80,5 1,5 33,7 31,4 .Wasser, Abwasser, Abfall 36,9 35,3 -4,3 17,1 16,4 .Strom 75,2 94,1 25,1 39,5 39,3 .Telekommunikation 17,7 17,5 -0,9 8,3 7,1 .Umwelt und Entwicklung 7,5 6,4 -15,8 2,9 2,7 Quellen: U.S. Department of Commerce, U.S. Census Bureau, Reed Construction Data, August 2013 Unternehmen aus Deutschland haben im US-Infrastrukturbau vor allem bei komplexeren Projekten recht gute Auftragschancen. Nichtsdestotrotz ist die die Konkurrenz stark, und es muss in fast allen Bereichen mit einem intensiven Wettbewerb gerechnet werden. Transport und Verkehr Die Investitionen im Verkehrssektor haben sich zuletzt recht positiv entwickelt, wenngleich hier der American Society of Civil Engineers (ASCE) zufolge weiterhin ein erheblicher Modernisierungs- und Erweiterungsbedarf besteht. Durch die Verabschiedung der 104 Mrd. US$ schweren "Transportation Bill" (auch "MAP 21" genannt) und die Erweite10 9,9 -6,9 -4,2 -0,6 -13,7 -7,7 rung des Kreditprogramms auf Basis des Transportation Infrastructure Finance and Innovation Act (TIFIA) wurde die Bundesfinanzierung wichtiger Schnellstraßen- und anderer Transportprojekte zumindest bis Ende des Haushaltsjahres 2014 gesichert. Der US-Hafenbau und der Ausbau der Wasserwege profitieren weiterhin von der bevorstehenden Erweiterung des Panama-Kanals. Durch diese dürfte der Frachtenaustausch mit Asien ab 2015 spürbar zunehmen. Milliardeninvestitionen in neue Hafeninfrastrukturen sind zudem zu erwarten, wenn sich die USA weiter für den LNG-Export in Länder ohne Freihandelsabkommen öffnen (siehe hierzu auch den GTAI-Artikel "http://www.gtai.de/GTAI/Navigation/DE/Trade/maerkte,did=876354.html"). Im Verbund mit einem zunehmenden Seefrachtverkehr steigt auch der Bedarf für den intermodalen Binnentransport. Dies kommt vor allem den privaten Frachteisenbahnen zugute, die kräftig in Lokomotiven, Züge und den Ausbau der Schienenwege investieren. Für Projekte im Personenzugverkehr fällt es dagegen weiterhin schwer, die notwendigen Finanzmittel zu akquirieren. Wasser/Abwasser/Abfall Der Sektor Wasser/Abwasser gilt in den USA als einer der am stärksten unterfinanzierten Infrastrukturbereiche. Laut der ASCE dürften hier bis 2020 etwa 42 Mrd. US$ investiert werden, notwendig wären aber drei Mal so viel. Vielen Kommunen fehlen die Mittel, die zum Teil schon gesundheitsgefährdenden Mängel ihrer Wasserinfrastruktursysteme zu beseitigen. Sie werden dafür künftig noch stärker als zuvor auf die Zusammenarbeit mit privaten Investoren setzen müssen. Wachstumschancen bietet der Bereich Industriemüllentsorgung und -recycling. Die Fortsetzung des Aufschwungs und steigende Umweltauflagen könnten hier für zusätzliche Investitionen sorgen. Energie Die Energiewirtschaft wird in den USA noch auf Jahre hinaus einer der wichtigsten Wachstumsbereiche bleiben. Der Schiefergasboom sorgt dafür, dass die Investitionen in Gaskraftwerke, Pipelines und andere Ausrüstungen für die Gasindustrie kräftig steigen und Energiealternativen wie Kohle oder Atomstrom an Bedeutung verlieren. Auch die USÖlförderung ist durch den verbreiteten Einsatz von "Fracking-Techniken" wieder im Aufwind. Im Stromsektor bleibt die Modernisierung der Stromübertragung und -verteilung das große Thema. Hier dürften in den nächsten Jahren erhebliche Summen in "intelligente Netze" und robustere Verteilungssysteme investiert werden. Nach Angaben der US-Regierung sind die volkswirtschaftlichen Kosten von Stromausfällen in den letzten Jahren beständig gestiegen und belaufen sich mittlerweile auf 18 bis 33 Mrd. US$ pro Jahr. Kommt es zu Ausnahmeereignissen wie Hurrikan Sandy drohen sogar noch deutlich höhere Schäden. 11 Kommunikation Auch wenn sich die Investitionen in Telekommunikationsinfrastrukturen zuletzt eher mäßig entwickelten, so bestehen hier doch längerfristig gute Wachstumsaussichten. Die Telecommunications Industry Association (TIA) prognostiziert, dass die Ausgaben für Mobilfunknetze zwischen 2013 und 2016 um 9,2% jährlich zulegen werden. Ursache ist die hohe und weiter steigende Nachfrage nach mobiler Datenübertragung, die durch immer leistungsfähigere Endgeräte vorangetrieben wird. Die Netzbetreiber müssen kräftig in ihre Infrastrukturen investieren, um im Wettbewerb um die besten und schnellsten Mobilfunkangebote bestehen zu können. Im Festnetzbereich ist die Ausgabenfreude dagegen spürbar geringer. Hier könnte eine wachsende Nachfrage nach Diensten wie Cloud Computing, VoIP (Voice over Internet Protocol) oder IPTV (Internet Protocol Television) für zukünftig höhere Ausrüstungsinvestitionen sorgen. Ausgewählte Großprojekte in den USA (Investitionssumme in Mrd. US$) Vorhaben Investitions- Projektstan Anmerkungen summe d Modernisierung der 25,0 Planung Bau verschiedener Tunnel- und Wasserversorgung in Wasserleitungssysteme; Baubeginn Kalifornien ab 2015 (Dauer: circa zehn Jahre); weitere 9 Mrd. US$ für O&M Post-Sandy Rebuilding New 19,5 Planung/in Investitionsprogramm des York City Bau Bürgermeisters zur Verbesserung der Widerstandskraft von New York City gegen die Effekte des Klimawandels (Gebäude- und Infrastrukturbau) Lake Charles LNG8,3 Planung Genehmigung des Exportterminal, Los Angeles Energieministeriums unter Vorbehalt im August 2013; Betreiber BG Group und Southern Union, Inbetriebnahme ab 2018 Freeport LNG7,3 Planung Genehmigung des Exportterminal, Quintana Energieministeriums unter Vorbehalt Island, Texas im Mai 2013; Partner unter anderem BP und Dow Chemical, Inbetriebnahme ab 2017 Virginia Beach Offshorek.A. Planung Gewinner der Pachtauktion Virginia Windparks, Virginia Dominion Power; Maximalkapazität 2 GW; Inbetriebnahme ab 2023 Natural Gas Pipeline, 3,6 Planung Gaspipeline von Alabama über Florida Power & Light Co. Georgia nach Florida; Anfangskapazität 400 Mio. Kubikfuß/Tag; Baubeginn ab 2016 LaGuardia Airport Terminal 2,4 Planung Shortlist erstellt; Vergabe durch Building Replacement, New PANYNJ; Fertigstellung bis 2021; Jersey zusätzliche 1,2 Mrd. US$ für Infrastruktur-Updates Light Rail Line 2,2 Planung ÖPNV-Projekt "Purple Line"; Montgomery County, Realisierung als PPP-Modell Maryland Transit angestrebt; Baubeginn ab 2015 Administration, Maryland 12 Upgrade der 1,1 Planung Auflage der Regulierungsbehörden an Abwasserbehandlung von SAWS zur Fertigstellung bis 2025 San Antonio Water System (SAWS) Carlsbad Desalination 1,0 Planung Meerwasserentsalzungsanlage für 50 Project, San Diego Water Mio. Gallonen/Tag; Fertigstellung bis Authority, California 2016; Bauaufsicht Poseidon Water Quellen: Pressemitteilungen, Recherchen von Germany Trade & Invest 4. Branchenüberblick und Geschäftspraxis Branchenstruktur und Wettbewerbssituation Die US-Bauwirtschaft ist infolge der Wirtschafts- und Finanzkrise kräftig geschrumpft. Zugleich hat die Konzentration in der Branche zugenommen. Branchenkennern zufolge gibt es insbesondere bei öffentlichen Aufträgen einen intensiven Preiswettbewerb. Diesen bekommen auch Bauzulieferer und Dienstleister zu spüren. Indikatoren zur Bauwirtschaft in den USA *) NAICS 23 – Bauwirtschaft .Zahl der Beschäftigten (in 1.000), Juli 2013 .Sektorale Arbeitslosigkeitsrate (in %), Juli 2013 .Durchschnittlicher Stundenlohn (in US$), Juli 2013 .Zahl der Betriebe (in 1.000), 4. Quartal 2012 ..Private ..Öffentliche NAICS 236 – Gebäudebau .Zahl der Beschäftigten (in 1.000), Juli 2013 .Zahl der Betriebe (in 1.000), 4. Quartal 2012 NAICS 237 – Nichtgebäude/Infrastruktur .Zahl der Beschäftigten (in 1.000), Juli 2013 .Zahl der Betriebe (in 1.000), 4. Quartal 2012 NAICS 238 – Baudienstleister/Kontraktoren .Zahl der Beschäftigten (in 1.000), Juli 2013 .Zahl der Betriebe (in 1.000), 4. Quartal 2012 *) Angaben vom Juli 2013, vorläufig Quelle: U.S. Bureau of Labor Statistics Wert 5.793 9,1 26,21 756 750 6 1.262 222 891 57 3.640 478 Ein ortskundiger Kooperationspartner kann den Markteinstieg in den USA erheblich erleichtern. Eine umfassende Auflistung der in den USA führenden Bauunternehmen, aufgegliedert nach den verschiedenen Sparten, bietet zum Beispiel die Zeitschrift Engineering News-Record (siehe http://enr.construction.com/toplists). Führende US-Bauunternehmen 2012 (Umsatz und Neuaufträge in Mio. US$) Firma, Sitz (Stadt/Bundesstaat) Umsatz gesamt Umsatz internatio nal Neuauftr äge 2012 Beschäftigte Bechtel Corp., San Francisco/California Fluor Corp., Irving/Texas 29.436 23.255 19.468 53.000 www.bechtel.com 22.353 17.210 27.100 41.000 www.fluor.com 13 Internetadresse Kiewit Corp., New York/New York The Turner Corp., New York/New York 9.601 3.239 6.208 26.000 9.085 731 11.263 5.200 PCL Construction Enterprises, Denver/Colorado KBR, Houston/Texas Skanska USA, New York/New York 6.842 5.296 7.644 10.500 www.pcl.com 6.070 4.330 14.190 27.000 www.kbr.com 5.779 91 6.748 9.400 CB&I, The Woodlands/Texas Balfour Beatty US, Dallas/Texas 4.415 3.504 7.306 50.000 4.143 k.A. 4.611 1.496 The Shaw Group Inc., Baton Rouge/Louisiana 4.130 315 k.A. 25.000 www.shawgrp.com Jacobs, Pasadena/California Tutor Perini Corp., Sylmar/California 4.104 2.087 6.021 48.600 www.jacobs.com 4.096 130 2.694 11.016 www.tutorperini.co m Clark Group, Bethesda/Maryland 4.074 0 3.734 3.800 www.clarkconstructi on.com The Walsh Group Ltd., Chicago, Illinois 4.049 148 4.704 6.000 www.walshgroup.co m 0 5.003 5.839 www.whitingturner.com The Whiting-Turner 3.782 Contracting Co., Baltimore/Maryland Quelle: ENR, Top 400 Contractors, Mai 2013 www.kiewit.com www.Turnerconstru ction.com www.usa.skanska.c om www.cbi.com www.belfourbeattyu s.com Führende Wohnungsbauunternehmen 2011 und 2012 *) Unternehmen Vertragsabschlüsse (in Einheiten) 2011 17.176 15.275 10.845 8.487 5.812 4.216 Vertragsabschlüsse (in Einheiten) 2012 19.954 16.505 13.802 9.843 6.282 5.356 Umsatz (Mio. US$) 2011 3.768 4.137 3.095 2.670 1.316 1.307 Umsatz (Mio. US$) 2012 4.722 4.820 4.105 3.193 1.560 1.806 4.809 4.428 4.238 3.766 943 822 861 1.575 1.308 1.006 1.194 1.500 D.R. Horton Pulte Homes Lennar Corp. NVR KB Home Hovnanian Enterprises The Ryland Group 3.664 Beazar Homes USA 3.597 Meritage Homes Corp. 3.268 Habitat for Humanity 4.970 *) Single-Family Homebuilders Quelle: Standard & Poor’s Homebuilding, Juli 2013 14 Geschäftspraxis Deutsche Unternehmen, die sich an Ausschreibungen in den USA beteiligen wollen, müssen sich sehr sorgfältig darauf vorbereiten. Größere US-Bundesausschreibungen werden auf der Website www.FedBizOpps.gov veröffentlicht. Erschwerend bei der Akquise öffentlicher Aufträge können manchmal sogenannte "Buy-American-Bestimmungen" oder Regelungen zur Bevorzugung kleiner und mittlerer Unternehmen sein. Auch größere privatwirtschaftliche Aufträge werden in den USA häufig ausgeschrieben. Hilfreich für Bieterwettbewerbe sind erfolgreiche Referenzprojekte in den USA oder der Hinweis auf bewährte Kooperationen mit amerikanischen Bauunternehmen. Darüber hinaus können auch eigene Niederlassungen mit US-amerikanischen Arbeitnehmern vorteilhaft sein. Wichtig sind in jedem Fall der Aufbau und die Pflege eines differenzierten Kontaktnetzwerkes. Kontaktadressen Bezeichnung Internetadresse Deutsch-Amerikanischen www.ahk-usa.de Handelskammern (AHK USA) Der Delegierte der www.rgit-usa.com Deutschen Wirtschaft/ Representative of German Industry and Trade – RGIT Anmerkungen Anlaufstelle für deutsche Unternehmen in den USA Verbindungsbüro des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) und des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) in Washington, DC U.S. Department of Housing http://portal.hud.gov/hudport Ministerium für and Urban Development al/HUD Wohnungsbau und Stadtentwicklung HUD.GOV www.huduser.org/portal/ Infowebsite des Ministeriums zu Wohnungsbautrends Database of State Incentives www.dsireusa.org Überblick über for Renewables & Efficiency Förderprogramme im (DSIRE) Bereich (Gebäude)Energieeffizienz U.S. Census Bureau http://www.census.gov/econ/ Daten zur USconstruction.html Bauwirtschaft National Association of Home Builders (NAHB) Association of Equipment Manufacturers (AEM) www.nahb.org National Association of Realtors (NAR) Associated Builders and Contractors, Inc. (ABC) www.realtor.org www.aem.org www.abc.org Portland Cement Association www.cement.org/ 15 Verband der Wohnungsbauunternehmen Verband für Baumaschinen- und Ausrüstungshersteller Verband der Immobilienwirtschaft Vereinigung von Bauunternehmen und Kontraktoren Verband der Zementindustrie U.S. Green Building Council (USGB) American Road & Transportation Builders Association (ARTBA) Engineering News Record (ENR) http://new.usgbc.org/ www.artba.org Vereinigung für nachhaltige Gebäudeentwicklung Verband der Straßenbauer www.enr.construction.com Fachzeitschrift, monatlich Builder www.builderonline.com Fachzeitschrift der National Association of Home Builders, monatlich CONEXPO-CON/AGG www.conexpoconagg.com Führende internationale Baumaschinenmesse, alle drei Jahre (März 2014 in Las Vegas) Greenbuild International Conference and Expo www.greenbuildexpo.org Internationale Fachmesse, jährlich (20 bis 22.11.13 in Philadelphia) Internationale Fachmesse, jährlich (Februar 2014, in Las Vegas) NAHB International Builders’ www.BuildersShow.com Show 5. Baustoffe und Zulieferprodukte Die positive Entwicklung der Baukonjunktur macht sich auch bei den Lieferanten von Baumaterialien und anderen Zulieferprodukten bemerkbar. Ausgehend von einem immer noch niedrigen Nachfrageniveau kann die Bauzulieferbranche in den USA auf weitere Absatzsteigerungen hoffen. Allerdings entwickelt sich der Markt in den einzelnen Abnehmerbereichen zunehmend auseinander. Während der Wohnungssektor seinen starken Turnaround auch 2013 weiter fortsetzt, waren der Wirtschaftsbau und der Tiefbau im ersten Halbjahr sogar rückläufig. Bei Zulieferungen für öffentliche Bauprojekte sind die Geschäftsperspektiven zurzeit ohnehin eingeschränkt. Insbesondere im Häuser- und Wohnungsbereich bleiben die Marktperspektiven weiterhin gut. Verglichen mit dem Niveau der Wohnungsbauinvestitionen vor der Immobilienblase gibt es immer noch ein beachtliches Aufholpotenzial. Selbst wenn die langfristigen Bauzinsen im Sommer 2013 wieder angezogen sind, ist die sogenannte "Erschwinglichkeit" (affordability) der eigenen vier Wände immer noch recht günstig. Materialien und Zulieferungen für den Nichtwohn- und Infrastrukturbau werden dann wieder mehr gefragt sein, wenn die Konjunktur wie von vielen Ökonomen erwartet ab Ende 2013 wieder stärker Fahrt aufnimmt. Der Gesamtindex der Produzentenpreise für Baumaterialien und Komponenten des U.S. Department of Labor lag im August 2013 um 2% höher als zwölf Monate zuvor (für Detaildaten siehe www.bls.gov/web/ppi/ppi_dr.pdf). 16 Produzentenpreisentwicklung ausgewählter Baumaterialien und -komponenten (1982=100) Baumaterialen Indexstand August 2013 Gesamtindex Baumaterialien und -komponenten Weichholz Hartholz Installationszubehör und Messingarmaturen Heizungsanlagen Flachglas Zement Betonprodukte Asphaltprodukte Gipsprodukte Quelle: U.S. Bureau of Labor Statistics (BLS), August 223,0 Veränderung August 2013/August 2012 2,0 191,0 212,7 247,3 8,4 15,8 2,4 239,9 118,5 199,3 221,8 243,6 268,4 2013 1,3 3,0 4,1 3,1 3,6 14,0 Zunehmend an Bedeutung gewinnt bei Bauzulieferprodukten das Thema Energieeffizienz. Die Verwendung besonders energieeffizienter Komponenten und Materialen wird durch eine Reihe von Förderprogrammen auf Bundes-, Bundesstaaten- und kommunaler Ebene sowie auch durch viele regionale Energieversorger gefördert. Einen umfassenden Überblick zu relevanten Maßnahmen und Regularien im Bereich der Gebäudeeffizienz auf den verschiedenen Verwaltungsebenen bietet die Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (DSIRE; www.dsireusa.org). Der wichtige Residential Energy Efficiency Tax Credit auf US-Bundesebene wird noch bis Ende 2013 auch für energiesparende Heiz- und Klimatechnik, Isoliermaterialien, Dachabdeckungen sowie Fenster und Türen gewährt. Ob es danach zu einer Verlängerung kommt, ist derzeit noch nicht abzusehen. Ein wachsender Trend ist die Verwendung von besonders umweltfreundlichen und recycelten Materialien. Dies kann zum Beispiel im Geschäftsgebäudebau von Interesse sein, wenn sie zur Erreichung einschlägiger Umweltzertifikate beitragen. Der Markt für "grüne" Bauprodukte ist aber heute noch recht begrenzt. Sofern keine Betriebskostenersparnisse oder andere Vorteile locken, sind nur wenige Kunden bereit, dafür eine höhere Prämie zu zahlen. Gleichwohl lassen sich Produkte mit einem Umweltsiegel besser verkaufen, solange der Preis stimmt. Im Juni 2013 verabschiedete das U.S. Green Builing Council neue Standards für "grünes" Bauen - Leadership in Energy & Environmental Design (LEED), Version 4.0. Die nicht unumstrittenen, verschärften Regularien sollen im November 2013 eingeführt werden. Zertifizierungen auf Basis der Vorgängerversion werden jedoch weiterhin möglich sein. Zement, Beton, Asphalt Nach den Erwartungen der Portland Cement Association (PCA) wird die US-Zementnachfrage 2013 um rund 4% zunehmen. Laut der PCA wurden in der ersten Jahreshälfte viele 17 Projekte aufgrund der Wetterbedingungen nach hinten verschoben. Bis Mitte des Jahres lag der Zementverbrauch nur etwa genauso hoch wie in der Vergleichsperiode 2012. Für die zweite Jahreshälfte und 2014 rechnet die Vereinigung mit einer spürbaren Absatzbeschleunigung. Hält der aktuelle Wirtschaftsaufschwung an und legt sogar wie erhofft an Dynamik zu, wird sich die Einnahmensituation der Bundesstaaten und Kommunen weiter verbessern. Infolgedessen würden sich auch die Spielräume für dringend benötigte Straßen- und andere Bauprojekte vergrößern. Gleichzeitig könnte der Zementbedarf im Hochbau von wieder anziehenden Gewerbebauaktivitäten profitieren. US-Zementverbrauch 2013 bis 2015 (in 1.000 t) Sektoren 2013 *) Insgesamt .Portland-Zement .andere (Masonry) Zement- und Klinkerimporte 81.830 79.764 2.066 Veränd. 2013/12 (in %) 4,1 4,1 3,7 7.300 3,7 Verbrauch an PortlandZement .Wohnungsbau 22.789 17,1 ..Neubau 14.603 28,3 ...Einfamilienhäuser 12.471 20,5 ...Wohnhäuser 2.132 107,4 ..Modernisierung u. 8.186 1,4 Erweiterungen .Nichtwohngebäudebau 7.023 13,1 ..Industriebauten 745 27,1 ..Bürogebäude 619 23,7 ..Hotels, Motels 191 -15,1 ..Krankenhäuser 686 10,9 ..Religiöse Gebäude 69 17,2 ..Schulen etc. 1.234 5,9 ..Andere Gebäude 1.108 -1,0 ..Handel 2.371 22,5 .Energieinfrastruktur 2.507 3,3 .Landwirtschaftliche 5.776 -16,9 Bauten .Öl- u. Gassektor 3.877 4,4 .Öffentliche Bautätigkeit 37.792 -0,1 ..Gebäude 1.355 -4,8 ..Straßenbau 27.955 -1,2 ..Abwasserentsorgung 2.673 5,6 ..Wasserversorgung 2.264 11,6 *) Prognosen Quelle: Portland Cement Association, Sommer 2013 18 2014 *) 2015 *) 89.751 87.426 2.326 Veränd. 2014/13 (in %) 9,7 9,6 12,6 98.461 95.826 2.635 Veränd. 2015/14 (in %) 9,7 9,6 13,3 7.500 2,7 8.200 9,3 27.449 18.935 16.680 2.256 8.513 20,4 29,7 33,7 5,8 4,0 31.100 22.246 19.860 2.386 8.854 13,3 17,5 19,1 5,8 4,0 8.796 1.017 813 325 839 89 1.576 1.191 2.946 2.598 5.874 25,2 36,5 31,4 70,2 22,3 28,0 27,7 7,5 24,2 3,6 1,7 11.114 1.275 1.096 505 1.071 109 1.920 1.330 3.807 2.771 6.003 26,4 25,5 34,9 55,3 27,6 22,5 21,8 11,7 29,2 6,7 2,2 3.755 38.954 1.641 28.060 3.060 2.464 -3,1 3,1 21,1 0,4 14,5 8,8 3.850 40.988 2.083 28.974 3.455 2.642 2,5 5,2 26,9 3,3 12,9 7,2 Produktionskapazitäten führender US-Zementhersteller, Stand 31.7.12 (in 1.000 t, Anteile in %) Unternehmen Kapazität Anteil an der Gesamtkapazität Insgesamt 104.445 100,0 CEMEX 15.038 14,40 Holcim (US) Inc. 13.821 13,23 Lafarge North America Inc. 9.272 8,88 Lehigh Hanson Cement Company *) 9.178 8,79 Buzzi Unicem USA Inc. 7.793 7,46 Ash Grove Cement Company 7.502 7,18 Texas Industries Inc. 6.291 6,02 Essroc Cement Corp. 4.246 4,07 CalPortland 3.387 3,24 Titan America LLC 2.853 2,73 Giant Cement Holding, Inc. 2.440 2,34 Argos USA 2.381 2,28 *) beinhaltet Lehigh Southwest Cement Company und Hanson Permanente Cement Quelle: Portland Cement Association (Yearbook 2012) Der Wirtschaftsaufschwung kommt auch dem Markt für vorgefertigte Betonteile zugute. Im Bereich der Zement- und Beton-Zusatzstoffe sind Produkte gefragt, die zu einer Verkürzung der Bauzeiten beitragen und generell eine gute Umweltbilanz aufweisen. Die Absatzaussichten für Asphalt korrelieren stark mit denen für Zement und Beton. Asphalt ist in den USA auch ein wichtiger Baustoff für Gebäudebedachungen. Asphaltschindeln und andere bitumenhaltige Materialien kommen dort dem Institut Freedonia zufolge auf einen Marktanteil von rund 70% (2011: 140,5 Mio. qm). Energieeffiziente Asphaltdächer profitieren noch bis Ende 2013 von der Bundesförderung im Rahmen des "Residental Energy Efficiency Tax Credit". Keramik, Porzellan, Naturstein Die US-Nachfrage nach Keramikplatten hat sich durch den starken Turnaround des Wohnungsbaus beschleunigt. Im 1. Quartal 2013 legte der Absatz um 8,4% gegenüber der Vorjahresperiode zu. Die Verwendung von Keramikplatten erscheint in den USA noch stark ausbaufähig. Während diese bei Bodenbelägen gerade einmal auf einen Marktanteil von rund 10% kommen, erreicht die in der Regel kostengünstigere textile Auslegeware über 50%. Mit einer Fortsetzung des Aufschwungs dürfte der Interessentenkreis für aufwändigere Keramikböden und Dekorfliesen weiter zunehmen. Sie werden insbesondere von betuchteren Kunden geschätzt, die einen erhöhten Wert auf besonderes Design, eine gute Haltbarkeit und einen geringen Wartungsaufwand legen. Gerade im High-End-Bereich kommt Keramik neben Naturstein- und Porzellanfliesen zum Einsatz, um die Werthaltigkeit von Häusern und Apartmentgebäuden zu steigern. Nachfragefördernd ist auch der Trend zu größeren Küchen und mehr beziehungsweise größeren Badezimmern. 19 Wichtig ist es jedoch, den Geschmack der amerikanischen Kundschaft zu treffen, der vom deutschen stark abweichen kann. Dies gilt bei Bodenbelägen ebenso wie bei Wandfliesen und Küchenflächen. Grundsätzlich ist in den USA derzeit ein Trend zu ansprechend designten Naturmaterialien erkennbar. Auf eine wachsende Nachfrage treffen ferner Baustoffe, die eine gute Umweltbilanz aufweisen. Dünnere oder recycelte Keramikplatten sind in den USA allerdings bisher noch wenig verbreitet. Entwicklung der US-Nachfrage nach Keramikplatten (in 1.000 sq.ft.) Jahr Auslieferungen Importe Exporte Nachfrage insgesamt 1) 1.858.952 2.001.792 2.082.781 2.194.518 576.264 Nachfrageӓnd. zum Vorjahr (in %) -18,1 7,7 4,0 5,4 8,4 2) 2009 571.255 1.333.252 45.555 2010 649.057 1.394.779 42.044 2011 717.865 1.410.194 45.278 2012 748.290 1.491.845 45.618 2013 198.236 388.523 10.495 (1.Quartal) 1) Rechnerisch: Auslieferungen + Import – Export; 2) Veränderung gegenüber 1. Quartal 2012 Quelle: The Tile Council of North America, Juli 2013 Holz, Holzverbundmaterialien und -imitate Die Erholungsbewegung im US-Wohnungsbau sorgt auch bei Bauholz, Holzbohlen und dielen, Sperrholz , Zierholzelementen und anderen Holzerzeugnissen für eine steigende Nachfrage. Die Preise für Nutz- und zugeschnittenes Bauholz haben im Jahresverlauf 2013 kräftig angezogen. Der Absatz von Holzmischmaterialien und -imitaten könnte dem Marktforschungsinstitut Freedonia zufolge zukünftig stärker zulegen als der von Naturhölzern. So wird deren Widerstandskraft und geringere Pflegebedürftigkeit von immer mehr Kunden geschätzt. Bei Bodenbelägen sind Hartböden weiter im Kommen. Nach dem Catalina Research Institut erreichen sie in den USA gemessen an der Fläche inzwischen einen Marktanteil von über 40%. Den weiter dominierenden Teppichböden haben sie damit in der letzten Dekade über zehn Prozentpunkte abgenommen. Höherwertige Fliesen-, Holz- und Laminatbeläge treffen vor allem bei Gutverdienern auf eine hohe Nachfrage. Mit einer Fortsetzung des Aufschwungs dürfte ihr Absatz weiter zulegen. Gute Wachstumschancen versprechen auch weiterhin PVC-Böden. Dem Institut Freedonia zufolge geht hier der Trend in Richtung Premium-Materialien, die über eine hohe Leistungsfähigkeit und zudem eine ansprechende Ästhetik verfügen. 20 US-Nachfrage nach Hartbodenbelägen (in Mio. Quadratfuβ, Anteile und Nachfragewachstum in %) Insgesamt .PVC .Fliesen .Laminate .Holz .andere Quelle: The Freedonia Group, Inc., 2012 Anteil 7.240 2.880 1.970 920 850 620 2013 100,0 39,8 27,2 12,7 11,7 8,6 Erwartetes Wachstum p.a. 2012-2017 5,0 6,0 4,9 3,7 4,7 3,0 Bauisolationsmaterialien, Gebäudeaußenverkleidungen Neue Aktivitäten zur Verbesserung der Energieeffizienz von Wohngebäuden führen im Verbund mit einem generell anziehenden Hausneubau zu einem gesteigerten Bedarf an Bauisolationsmaterialien (siehe hierzu ausführlich http://www.gtai.de/GTAI/Navigation/DE/Trade/maerkte,did=802184.html). Auch im Gewerbebau steht die Energieeffizienz der Gebäude zunehmend im Fokus (siehe http://www.gtai.de/GTAI/Navigation/DE/Trade/maerkte,did=802186.html). Da viele Hausbauer und -besitzer immer noch knapp bei Kasse sind und auf kurze Amortisationszeiten ihrer Gebäudeinvestitionen Wert legen, sind im Markt vor allem kostengünstige Materialien gefragt. Auf Glaswolle und künstliche Schaumstoffe entfallen in den USA über 90% der Dämmstoffnachfrage. Der Markt für Naturmaterialien aus Zellstoff ist noch recht klein. Innovative Isolationstechniken, die sich die Sonnenstrahlung zu Nutze machen, besitzen in sonnenreicheren Gegenden der USA wachsende Marktchancen. US-Nachfrage nach Isolationsmaterialen (in Mio. US$, Anteile und Nachfragewachstum in %) Isolationsmaterialen insgesamt .Fiberglas . künstliche Schaumstoffe .Mineralwolle .andere Quelle: The Freedonia Group, Inc., 2011 Anteil 5.990 100,0 Erwartetes Wachstum p.a. 2011-2016 7,9 2.890 2.750 115 235 2012 48,2 45,9 1,9 3,9 8,4 7,3 4,7 9,5 Der Markt für Gebäudeaußenverkleidungen ist nach Jahren der Krise ebenso wieder im Aufwind. Wachstumschancen bestehen auch hier vor allem im Wohnungsneubau. 21 US-Nachfrage nach Hausverkleidungen (in 100 Mio. Quadratfuβ, Anteile und Nachfragewachstum in %) 2011 Anteil Hausverkleidungen insgesamt 64,5 .Kunststoff 23,9 .Faserzement 9,4 .Gipsverputz 8,7 .Backsteine 7,2 .andere 15,3 Quelle: The Freedonia Group, Inc., 2012 100,0 37,0 14,6 13,5 11,2 23,7 Erwartetes Wachstum p.a. 2011-2016 8,4 6,6 10,5 10,8 11,3 6,8 Glas Zunehmend interessant wird in den USA der Markt für leistungsfähige Flachglasprodukte. Das Marktforschungsinstitut Freedonia traut dem Bereich im Zeitraum 2012 bis 2017 ein jahresdurchschnittliches Absatzwachstum von 8,2% zu. Besonders gute Perspektiven werden Erzeugnissen attestiert, die möglichst viel Wärmeenergie im Innenraum halten können (sogenannte "Low-e"-Gläser). Sie profitieren von den gestiegenen und weiter anziehenden Anforderungen an die Gebäudeenergieeffizienz. Der Einbau von Wärmedämm- und Isolierglas dürfte auch weiterhin durch verschiedene öffentliche Fördermaßnahmen unterstützt werden. Dem US-Markt für Sicherheitsglas machten zuletzt die eher schwache Entwicklung im Gewerbeimmobilienbau zu schaffen. Sogenanntes "smartes" Glas kommt im Bau bisher noch selten zum Einsatz, verspricht aber einiges Zukunftspotenzial. US-Markt für High-Performance-Flachglas (in Mio. US$, Anteile und Nachfragewachstum in %) *) 2012 Anteil Erwartetes Wachstum p.a. 2012-2017 8,2 High-Performance Flachglas 6.170 100,0 insgesamt .Sicherheitsglas 4.164 67,5 .Sonnenschutzglas (Solar 1.388 22,5 Control Glas) .andere 618 10,0 *) Bezieht sich auf alle Absatzbereiche und nicht nur die Bauglas Quelle: The Freedonia Group, Inc., 2013 6,8 12,3 7,8 Fenster und Türen Der starke Turnaround des US-Wohnungsbaus sorgt unter den Herstellern von Türen und Fenstern für wachsenden Optimismus. Regulierungsvorgaben und andere Förderprogramme begünstigen den Absatz energieeffizientere Produkte. Ein ausführlicher Bericht zur Marktsituation im Sommer 2013 findet sich unter http://www.gtai.de/GTAI/Navigation/DE/Trade/maerkte,did=863252.html. 22 Farben, Lacke, Klebstoffe Im Zuge der verbesserten Baukonjunktur entwickelt sich der US-Markt für Baufarben, lacke, -beschichtungen und -klebstoffe ebenso positiv. Bei Baufarben und -beschichtungen gehen die Marktforscher von Freedonia davon aus, dass das durchschnittliche Absatzvolumen (2012: 665 Mio. Gallonen) zwischen 2012 und 2017 um 5,5% per annum zulegen wird. Die größten Verkaufszuwächse gibt es zurzeit im Wohnungsbau. Über die Hälfte der in den USA verkauften Farben und Beschichtungen finden in der Bauwirtschaft Verwendung. Neben der Leistungsfähigkeit der Produkte gewinnen deren Umwelteigenschaften zunehmend an Bedeutung. Anbieter innovativer Hochleistungsprodukte treffen in den USA auf eine aufgeschlossene Kundschaft. Für die Zukunft ist zu erwarten, dass der Marktanteil von wasserbasierten Farben, High-Solid-Farben, Farbpuder und anderen nicht in Lösungsmitteln dispensierten Farben zunehmen wird. Deutschland war bei Farben und Lacken mit einem Importmarktanteil von 19,2% der zweitwichtigste Lieferant der USA (für alle Absatzsektoren, nicht nur die Bauwirtschaft). Im ersten Halbjahr 2013 legten die deutschen Lieferungen um 6,9% gegenüber der Vorjahresperiode zu. Rohre, Pumpen Der US-Markt für Rohre und Pumpen verspricht in den kommenden Jahren ordentliche Wachstumsraten. Allerdings sind die Perspektiven in den verschiedenen Abnehmerbereichen recht unterschiedlich. In der florierenden Öl- und Gaswirtschaft wird weiterhin kräftig investiert. Der andauernde "Fracking"-Boom verhilft inzwischen auch der US-Ölproduktion zu neuen Blüten. Hohe Investitionen in Pumpen und Rohre sind zukünftig auch in der Schwerchemie sowie in der LNG-Branche zu erwarten (zu letztgenanntem Bereich siehe www.gtai.de/GTAI/Navigation/DE/Trade/maerkte,did=876354.html). Anderen Industriebereichen macht 2013 die etwas schwächere konjunkturelle Dynamik zu schaffen. Viele Ökonomen rechnen allerdings mit einem zukünftig wieder leicht beschleunigten industriellen Wachstum. Der hohe Sanierungsbedarf im Bereich der Wasserver- und Abwasserentsorgung lässt eigentlich auf große Marktpotenziale für Pumpen, Rohrleitungen und Kanalsysteme schließen. Gleichwohl sind die dafür verfügbaren öffentlichen Investitionsmittel sehr begrenzt. Neue Auftragschancen dürften sich zukünftig vermehrt bei Projekten ergeben, die im Rahmen von PPP-Modellen realisiert werden. 23 US-Pumpennachfrage nach Absatzbereichen (in Mio. US$, Anteile und Nachfragewachstum in %) 2011 Anteil Pumpen insgesamt 7.920 .Industrielle Prozesse 2.810 .Wasserinfrastruktur 1.955 .Öl- und Gaswirtschaft 1.030 .andere Abnehmerbereiche 2.125 Quelle: The Freedonia Group, Inc., Januar 2013 100,0 35,5 24,7 13,0 26,8 Erwartetes Wachstum p.a. 2011-2016 6,8 7,1 5,0 3,8 9,2 In der US-Landwirtschaft hat der Rekordsommer 2012 die Wichtigkeit effizienter Bewässerungssysteme aufgezeigt. Der finanzkräftige und hoch industrialisierte Sektor dürfte auch weiterhin rege in neue Ausrüstungen investieren. Die Belebung des US-Wohnungsbaus befördert vor allem die Nachfrage nach Kunststoffrohren. So kommen bei Trink- und Abwasserleitungen für Immobilien (wie auch bei Bewässerungssystemen für die Landwirtschaft) bevorzugt PVC-Rohre zum Einsatz. Nach Materialien betrachtet erreichen Rohre aus Eisen und Stahl wertmäßig den größten Marktwertanteil. Stahlrohre werden vor allem in der boomenden Öl- und Gasindustrie, aber auch in anderen industriellen Bereichen wie etwa in der Produktion von Chemikalien eingesetzt. US-Auslieferungen von Rohren 2010 und 2011 (in 1.000 US$, Veränderungen in %) NAIC 3261221 3273320 3312100 Bezeichnung Kunststoffrohre Betonrohre Eisen- und Stahlrohre 3329960 vorgeformte Rohre ("fabricated pipes") *) Zahlen für 2012 bei Redaktionsschluss Quelle: U.S. Census Bureau 2010 2011 *) 5.359.829 1.729.074 9.743.221 6.270.982 1.584.838 12.580.273 Veränderung 2011/10 17,0 -8,3 29,1 5.868.832 7.173.183 22,2 noch nicht verfügbar Im Kommen sind weiterhin Kunststoffrohre - und dies nicht nur wegen des Wiederaufschwungs im Wohnungsbau. Aufgrund ihrer steigenden Leistungsfähigkeit werden sie zunehmend auch in physikalisch-chemisch herausfordernden Einsatzfeldern verwendet. Sogenannte "HDPE-Rohre" (Polyethylenrohre mit hoher Dichte) könnten zukünftig eine stärkere Rolle bei der Modernisierung kommunaler Trink- und Abwassersysteme übernehmen. Dadurch ließen sich unter Umständen teurere Beton- oder Stahlkonstruktionen ersetzen. 24 Die US-Einfuhren von Rohren aus Deutschland haben sich - in der Abgrenzung der nachstehenden Tabelle - im ersten Halbjahr 2013 um 23% gegenüber der Vergleichsperiode reduziert. Sie sind damit etwas stärker gesunken als die US-Rohrimporte insgesamt (14,5%). Ausschlaggebend war das starke Minus bei Metallrohren. Allerdings hatten die deutschen Rohrlieferungen in den beiden vergangenen Jahren noch um 28% (2011/10) beziehungsweise 33% (2012/11) zugelegt. US-Einfuhr von Rohren aus Deutschland (in Mio. US$; Veränderungen in %) SITC Warenkennung 2010 2011 2012 2013 Jan.Juli 513,1 682,8 981,8 417,2 Veränd. Jan. - Juli 2013/Jan. - Juli 2012 -31,7 679 Rohre und Hohlprofile, Rohrformstücke, Rohrverbindungsstücke oder Rohrverschlussstücke, aus Eisen oder Stahl Rohre und Schläuche sowie Formstücke, Verschlussstücke und Verbindungsstücke, aus Kunststoffen Rohre und Schläuche aus vulkanisiertem Weichkautschuk, auch mit Formstücken, Verschlussstücken oder Verbindungsstücken (zum Beispiel Nippel, Bögen) Rohre aus Kupfer Rohre, Rohrformstücke, Rohverschlussstücke und Rohverbindungsstücke (zum Beispiel Bogen, Winkel, Muffen) aus Nickel und Nickellegierungen Rohre, aus Aluminium Keramische Rohre, Rohrleitungen, Rinnen, Rohrformstücke, Rohrverschlussstücke und Rohrverbindungsstücke 85,3 115,9 132,2 86,0 14,0 62,5 73,1 90,4 56,1 7,1 52,4 33,8 48,4 39,6 43,1 33,8 19,3 21,0 -17,9 4,0 17,5 0,05 18,4 0,05 20,1 0,00 10,3 0,04 -10,5 k.A. Gesamt 764,7 978,3 1.301,4 610,0 Quellen: U.S. Department of Commerce, U.S. International Trade Commission -23,2 581 6214 68271 68322 68426 66243 25 USA: Hauptlieferländer für Rohre (in Mio. US$; Veränderungen in %) *) Länder 2011 Insgesamt 15.265,6 .Kanada 2.204,2 .Korea (Rep.) 1.701,4 .China 1.635,5 .Japan 1.284,8 .Mexiko 1.494,3 .Deutschland 978,3 .Indien 838,8 *) Produktabgrenzung gemäß obiger Tabelle 2012 Jan.-Juli 2013 18.566,7 2.518,1 2.096,7 1.871,6 1.640,8 1.569,9 1.301,4 890,1 9.788,4 1.365,7 1.265,1 1.124,6 666,6 914,4 610,0 431,5 Veränderung Jan.-Juli 2013/12 -14,5 -11,2 -1,7 -0,9 -33,1 -9,7 -23,2 -25,0 Sanitärtechnik und Armaturen Profiteur der Trendwende im US-Wohnungsbau ist auch der Markt für Sanitärtechnik und Armaturen. Nach Schätzungen des Marktforschungsinstituts Freedonia werden in den USA rund 60% dieser Produkte in Wohngebäuden verbaut. Mit der sich verbessernden Finanzsituation vieler Bürger steigt die Bereitschaft, in größere und luxuriöser ausgestattete Bäder und Küchen zu investieren. Besondere Accessoires wie Badezimmereinrichtungen mit "Spa-Feeling" dürften künftig wieder stärker gefragt sein. Einen wachsenden Einfluss auf die Marktentwicklung haben zudem regulatorische Vorschriften zur Verwendung von wasser- und energiesparender Technik. Hier ist damit zu rechnen, dass bestehende Anforderungen künftig weiter verschärft werden. Wachsende Verkaufschancen bieten sich auch in den USA bei Sanitärprodukten für ältere Menschen. Die in der Regel finanziell recht gut ausgestatteten "Baby-Boomer" (geboren zwischen 1946 und 1964) kommen in die Jahre. Mit zunehmendem Alter dürften sich immer mehr von ihnen entscheiden, ihre sanitären Einrichtungen alters- und behindertengerecht umzugestalten. Die US-Einfuhren von Armaturen in der Abgrenzung der nachstehenden Tabelle haben sich im ersten Halbjahr 2013 nur mäßig entwickelt. In den beiden Jahren zuvor wurden noch jeweils zweistellige Zuwächse verzeichnet. US-Importe von Armaturen und Teilen dafür (Auswahl; in Mio. US$) NAIC 326191 327111 Warenkennung Insgesamt .aus Deutschland Sanitärarmaturen aus Kunststoff .aus Deutschland Sanitärarmaturen aus Porzellan und Steingut .aus Deutschland 2010 2011 2012 Jan.-Juli 2013 4.220,0 160,8 123,6 4.881,9 207,0 125,5 5.535,1 216,1 127,5 3.317,7 123,9 85,9 Veränderung Jan.-Juli 2013/12 (in %) 1,7 -1,0 15,1 2,4 759,8 2,4 735,7 3,1 813,7 2,2 532,6 25,1 15,2 2,7 2,7 3,1 2,0 7,0 26 332913 Ausrüstungen und 1.065,7 1.080,6 1.128,1 720,9 Elemente .aus Deutschland 42,4 48,3 47,4 27,2 332919 Andere 1.860,5 2.474,3 2.964,7 1.683,0 Metallventile und Anschlussstücke .aus Deutschland 103,6 143,8 150,6 84,0 332998 Emaillierte 410,3 465,8 501,1 295,3 Sanitärarmaturen aus Eisen und Metall .aus Deutschland 9,7 9,7 12,0 8,4 Quellen: U.S. Department of Commerce, U.S. International Trade Commission 8,3 4,0 -4,4 -5,2 -2,0 26,6 Andere Haustechnik Die US-Auslieferungen von Heiz-, Lüftungs- und Klimatechnik sind im ersten Halbjahr 2013 in den meisten Güterkategorien kräftig gestiegen. Auch hier zeigt der Turnaround im Wohnungsbau seine positive Wirkung. Sorgen machen dagegen die nachlassenden Aktivitäten beim Bau von Nichtwohngebäuden. Ein umfassender Bericht zur Marktsituation im Sommer 2013 ist unter http://www.gtai.de/GTAI/Navigation/DE/Trade/maerkte,did=859186.html verfügbar. Gute Geschäftschancen gibt es auch in den Bereichen Gebäudesicherheit, Hausautomatisierung und benutzerfreundliche Steuer- und Regelungstechnik. Anbieter innovativer und einfach zu bedienender Lösungen treffen hier in den USA auf einen interessierten und kaufkräftigen Interessentenkreis. Mit der verbesserten Wirtschaftslage hat die Bereitschaft wieder zugenommen, in aufwändigere haustechnische Anlagen zu investieren. 27