Wachkoma-2015-4 - Schädel
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Wachkoma-2015-4 - Schädel
DEUTSCHE WACHKOMA GESELLSCHAFT BUNDESVERBAND BUNDESVERBAND FÜR SCHÄDEL-HIRNVERLETZTE, PATIENTEN IM WACHKOMA »APALLISCHES DURCHGANGSSYNDROM« UND ANGEHÖRIGE. Logo gesetzl. geschützt Nr. 305 76 159 SCHÄDEL -HIRNPATIENTEN IN NOT e.V. AUSGABE 4 / 2015 DEZ. www.schaedel-hirnpatienten.de WACHKOMA und danach Offizielles Organ des Bundesverbandes e or r h u a e b i N l i e tation r e s n U 20 Jahre Phasenmodell F pft und gemeinsam erre icht!“ ns erkäm u n o “V a m e n r R e e t h S a himme lende l Strah A Akutphase C B D Weiterführende Rehabilitation Medizinische Rehabilitation Medizinischaktivierende Behandlungspflege E Schulisch-Berufliche Rehabilitation www.schaedel-hirnpatienten.de D-92224 Amberg Bayreuther Str. 33 Frührehabilitation Seite 8ff REHA Care 2015 Wir waren dabei! Seite 18 f Parl. Staatssekretärin Kramme Fachgespräche in der Bundesgeschäftsstelle Seite 40 f 1 Eyeblinker WACHKOMA und danach · 4|2015 Mitgliederfamilie Seemann entwickelt Kommunikationsgerät WACHKOMA und danach · 4|2015 2 Inhalt Was uns bewegt - Zum Jahresende „Ein Dankeschön an Sie“ S. 4-5 Gesucht/Gefunden S. 55 Aktuelles… kurz berichtet S. 7 Leserbriefe S. 56-57 Einer von uns S. 58-59 Hallo wie geht es Dir? S. 60-61 Bundesweit - REHACARE 2015 - Wir waren dabei - Anette Kramme, MdB in Amberg - 20 Jahre BAR - Mehr Teilhabe für Menschen mit erworbenen Hirnschäden - Modellprojekt /Teil 2 - „Sich selber nicht vergessen“ - Was Sie wissen sollten - Was ist neuropsychologische Therapie - P.A.N. Zentrum – Neues Modellprojekt - Intensive Neurorehabilitation (DGKN) - Pro Walk Symposium / 25 Jahre - Eyeblinker Kommunikationsgerät - Herbsttagung Deutscher Verband der Ergotherapeuten e.V. - Vorankündigung Amberger Symposium 2016 - Therapieerfolg mittels Schallwellenmatratze -D ankeschön an GKV S. 8-17 S. 18-19 S. 20-23 Befreundete Verbände … S. 24-27 S. 28-29 S. 30-32 S. 33 S. 34-35 S. 36-37 S. 38-39 S. 40-41 IMPRESSUM - Geschwisterbeziehungen - Hochauflösende MRT-Bilder - Neues Verfahren zur Diagnose bei Schwindel - Neuroradiologische Methoden bei Schlaganfall - MRSA oft ein großes Problem - „Raus aus dem Bett!“ „Schädel-Hirnpatienten in Not e.V.“ Basierend dem aktuellen ExpertenstanDeutscheauf Wachkomagesellschaft dard des DNQP vermitteln Verlagsort: 92224 Amberg die Autorinnen Stefanie Hellmann und Rosa Rößlein komAuflage: 10.000 Stück das Grundlagenwispakt und übersichtlich Erscheinungsweise: sen zu Dekubitus und chronischen Wunden. jeden dritten Monat Redaktion: Armin Nentwig, Landrat a. D. Bundesvorsitzender, Andrea Tresch, Karin Strobel, Alexandra Götz Tel. 0 96 21/6 36 66, Fax 0 96 21/6 36 63 [email protected] Herausgeber: Bundesverband „Schädel-Hirnpatienten in Not e. V.“ Bayreuther Str. 33 D-92224 Amberg Bundesweite Notrufzentrale Tel. 0 96 21 / 6 48 00 S. 62-63 Neurologische Reha-Phasen A – G S. 65 Leistungsansprüche 2015 S. 66-67 Unsere Regionalen Verbandsgruppen S. 68-70 Aus den Bundesländern S. 42 S. 43 S. 44-45 S. 45 Fachberichte Mitglieder-Fachzeitschrift unseres Selbsthilfeverbandes - Besuch beim BPA-Bundesverband S. 46-47 S. 48-49 S. 50 S. 51 S. 52-53 S. 54 Bayern Thüringen S. 73-75 S. 77 Alles was Rechtens ist S.78-79 Buch|Video|DVD -Tipps S. 80-81 Trauerseite S. 82 Bundesgeschäftsstelle: Tel. 0 96 21/6 36 66, Fax 0 96 21/6 36 63 www.schaedel-hirnpatienten.de Für den Anzeigeninhalt ist der Inserent verantwortlich. Gerichtsstand ist Amberg. Formulierungshilfen: E-Mail: [email protected] Nachdruck: Pflege von Menschen mit DerExpertenstandard Bundesverband Schädel-Hirnpatienten in Die im „Wachkoma“ verfassten Texte bleiben chronischen Not e.V. – Deutsche Wachkomagesellschaft ist Wunden Eigentum des Verbandes und dürfen nur nach im Vereinsregister des Amtsgerichtes Amberg vorherigem schriftlichen Einverständnis ver unter der Registernummer VR613 eingetragen. öffentlicht werden. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotounterlagen wird keine Stefanie Hellmann· • Rosa Rößlein Konzeption, Layout & Satz: Haftung Brigitte Kunz Verlag, 2013. 72 Seiten, 14,8 x 21,0 cm, übernommen. Namentlich gekennzeichtomtom-media nete Beiträge geben die Meinung des Verfassers ISBN 978-3-89993-812-8 www.tomtom-media.de wieder. 2 12,95 [D] / 2 13,40 [A] Bilddaten: Spendenkonto: A. Nentwig / SHP / tomtom-media IBAN: DE64 7529 0000 0005 7942 00 Druck: Frischmann Druck und Medien GmbH www.frischmann-net.de Bezugsgebühr: für Mitglieder im Beitrag enthalten im Einzelbezug 3 8,– jährl. Abopreis für vier Ausgaben 3 30,– Mediadaten 04/2014. 3 BIC: GENODEF1AMV Volksbank-Raiffeisenbank Amberg eG Erscheinungstermin Ausgabe 1/2016: 20. März Redaktionsschluß: 20. Februar 2016 WACHKOMA und danach · 4|2015 Was uns bewegt ZUM JAHRESENDE: „EIN DANKESCHÖN AN SIE!“ Armin Nentwig, Bundesvorsitzender, Landrat a. D. DAS LAUFENDE JAHR, UNSER JUBILÄUMSJAHR 2015, NEIGT SICH DEM ENDE ZU. 1990 WURDE UNSERE SCHICKSALSGEMEINSCHAFT NACH 2-JÄHRIGER VORBEREITUNG (1988-1990) GEGRÜNDET. Dank den Pionieren der Neuroreha! Wir werden weiter dringend gebraucht Allen die von Anfang an schon dabei waren, mit kämpften, in den Folgejahren Mitglied wurden und unseren Kampf um den Aufbau der Neuro-Rehabilitation unterstützt haben, danken wir recht herzlich. Durch unseren gemeinsamen Erfolg retten wir Zehntausenden von Gleichbetroffenen mit Schädel-Hirnverletzung das Leben und verbessern ihre Lebensqualität entscheidend. Dies ist, trotz unserer schweren Einzelschicksale, für uns alle ein schönes Gefühl und macht uns stolz. Trotz aller Erfolge um die flächendeckende und durchgängige Neuroreha im gesamten Bundesgebiet werden wir weiter gebraucht. Alleine durch unsere Glaubwürdigkeit der Betroffenheit, werden wir weiter gebraucht. Wenn nicht wir, die Betroffenen, wer dann?! Dank an betroffene Familien, an Medizin, Therapie, Pflege, Gesundheits-/ Sozialpolitik und Unterstützer Ihnen allen gilt unser gemeinsamer Dank und unsere Anerkennung. Wir alle glaubten an die Rehabilitationschancen unserer Betroffenen. Unsere Erkenntnisse sind nun längst bewiesen und belegbar. Danke für 2015 Auch dieses Jahr sind wir mit unseren Bitten und Forderungen wieder entscheidend vorangekommen. Dies erkennen wir an. Alleine schon das Blindengeld für Wachkoma-Patienten hat unseren Einsatz belohnt. WACHKOMA und danach · 4|2015 Nicht über uns – ohne uns! Manche in der Neuroreha-Szene Handelnden tun dies zwischenzeitlich über unsere Köpfe hinweg. Da geht es um Eigeninteressen und Selbstzweck. Unsere Aussage hierzu: „Nur der Betroffene steht mit seiner Familie im Mittelpunkt. Er ist die Hauptperson, um die es alleine geht!“ Familien, alle in der Neuroreha Tätigen und alle an den Themen Interessierten herzlich ein, bei uns mitzumachen und mitzugestalten. Dank dem Vorstand, Beirat, den Gremien und allen Mitwirkenden! Zum Jahresende sei Ihnen allen für das Mitmachen, Mitgestalten und Voranbringen gedankt. Stellvertretend gratulieren wir Geburtstagsjubilaren und wünschen weiterhin Kraft: Wir sind die stärkste Gemeinschaft! Gemessen an kleinen Selbsthilfe gruppen sind wir als flächendeckender Bundesverband, mit hauptamtlichem Fachpersonal und etwa 70 Regionalgruppen bundesweit, die stärkste Gemeinschaft mit der längsten Erfahrung um den Aufbau der Neurorehabilitation. Bei uns mitmachen – gemeinsam sind wir noch stärker! Wir laden alle Betroffenen mit ihren 4 Harald Walter, (Kassenrevisor), rechts im Bild mit Familie, zum 55. Geburtstag im September (betroffen durch die Tochter Susanne) Was uns bewegt Gertrud Bosem, zum 70. Geburtstag im Oktober, langjährige Kassiererin und Gruppenleiterin Heinz Kleemann, zum 70. Geburtstag im Dezember, langjährig als Beirat im Verband tätig, aktiv in der Neuroreha Heinz Muth zum 70. Geburtstag im Dezember, stv. Vorsitzender im Bundesverband, betroffen durch Sohn Henrik Für Sie alle besinnliche Weihnachten und ein gutes und erfolgreiches Jahr 2016, mit allen guten Wünschen Armin Nentwig Bundesvorsitzender mit Vorstand, Beirat und Mitarbeiterinnen Armin Lenk, zum 50. Geburtstag im November , langjähriger Kassier und Gruppenleiter Frohe Weihnachten Die gesamte Vorstandschaft mit Beirat, alle Regional verbandsgruppen und das Team der Bundesgeschäftsstelle wünschen Ihnen allen eine frohe und gesegnete Weihnacht und für das neue Jahr alles Gute, Hoffnung für unsere Betroffenen und Kraft für die Angehörigen und Pflegenden. 5 WACHKOMA und danach · 4|2015 Ihre Entlastung ist unser Anliegen Senioren- & Therapiezentrum Senioren- & Therapiezentrum Fruchtallee 82 . 20259 Hamburg Telefon: (040) 239 366 80 24h-Servicenummer: 0172 / 540 83 75 www.wehbers-park.de Am Akku 2 . 22885 Barsbüttel Telefon: (040) 671 00 02-0 24h-Servicenummer: 0172 / 513 15 10 www.haus-barsbuettel.de Haus Schleusberg Senioren- & Therapiezentrum Eichenhof / Stockelsdorf Pflege- & Therapiezentrum Schützenstr. 2-8 . 24534 Neumünster Telefon: (04321) 49 05 0 24h-Servicenummer: 0172 / 525 40 22 www.haus-schleusberg.de Segeberger Straße 48 b . 23617 Stockelsdorf Telefon: (0451) 49 86 70 24h-Servicenummer: 0172 / 515 30 51 www.haus-eichenhof-luebeck.de Gut Wienebüttel 1 . 21339 Lüneburg Telefon: (04131) 67 40 24h-Servicenummer: 0175 / 580 93 82 www.pflegezentrum-wienebuettel.de Senioren- & Therapiezentrum Senioren- & Therapiezentrum Senioren- & Therapiezentrum Schonensche Str. 26 . 13189 Berlin Tel.: (030) 47 99 88 0 6 0172 / 515 12 80 24h-Servicenummer: www.haus-am-park-berlin.de Bootsbauerstaße 17 . 10245 Berlin Tel.: (030) 26 39 59 0 24h-Servicenummer: 0172 / 991 31 45 www.haus-an-der-spree.de Haus am Wehbers Park Senioren- & Therapiezentrum Haus Havelblick Havelschanze 3 . 13587 Berlin Tel.: (030) 355 30 70 24h-Servicenummer: 208 98 00 WACHKOMA 0162 und /danach · 4|2015 www.haus-havelblick.de Haus am Park Haus Barsbüttel Gut Wienebüttel Haus an der Spree AKTUELLES… kurz berichtet! „ Hier sind wir wieder“ HSWW Berlin 2015 Unser Treffen der Wiedererwachten fand dieses Jahr Anfang November in Berlin statt. Für alle Betroffenen, Angehörigen und Mitarbeiter unseres Verbandes war die Veranstaltung wieder ein großer Erfolg. Auf dem Programm stand unter anderem ein Besuch im Deutschen Bundestag, ein Empfang bei der Behindertenbeauftragten der Bundesregierung Frau Verena Bentele und Frau Anette Kramme, MdB (parlamentarische Staatssekretärin), eine Stadtrundfahrt durch Berlin und interessanten Wokshops. Ein Teil der Gruppe in guter Stimmung vor einem Berliner Bären Wir danken der Aktion Mensch für die Förderung. Wir werden in der nächsten Ausgabe, 1/2016, ausführlich darüber berichten. Im Bundesministerium für Arbeit und Soziales wurde es ganz still als unsere Betroffenen selbst berichteten, ihre Schicksale ausbreiteten und die Forderungen stellten. Vorne in der Tischmitte die parlamentarische Staatssekretärin MdB Frau Anette Kramme, die aufmerksam zuhörte. Reha-Einkaufsführer 2015/2016 – bei uns anfordern (kostenlos!) - Umfassende Information über alle Reha Artikel Ab sofort kann bei unserer Geschäfts stelle in Amberg der Reha-Einkaufs führer 2014/15 angefordert werden. Dieses umfassende Nachschlagewerk aus dem Bereich der Alten- und Krankenpflege umfasst alle anbietenden Firmen und alle angebotenen Artikel aus den Bereichen: • Alltagshilfen (Haushalt/Mahlzeiten) • Kleidung, Körperpflege, -hygiene • Kommunikation und PC • Hilfen für Seh-, Hör- und Sprachgeschädigte • Geh- und Mobilitätshilfen • Fahrgeräte, Rollstühle • Auto, Verkehr, Transport für Behinderte • Physiotherapie, Ergotherapie • Freizeit, Sport, Spiel • Bauen, Wohnen • Arbeitsplatz und Ausbildung • Dienstleistungen • Orthopädische Hilfsmittel • Medizinische Versorgung • Reisen und Erholung für Menschen mit Handicap Das 470-seitige Nachschlagewerk mit einschlägigen Adressen für Menschen mit Handicap und deren Angehörige, Betreuer und Pflegepersonal kann in der Bundesgeschäftsstelle (Tel. 09621/64800) angefordert werden und wird kostenlos zugesandt. Wir bedanken uns bei Friedhelm Todtenhöfer (links im Bild) und auch seiner Frau, für seinen großartigen Einsatz um den Reha-Einkaufsführer. Bereits seit vielen Jahren beliefert uns Familie Todtenhöfer mit diesem umfassenden Nachschlagewerk in dem alle Reha-Hilfsmittel und Hersteller verzeichnet sind. Durch jahrelang gute Zusammenarbeit können wir dieses hilfreiche Nachs chlagew erk unseren Mitgliedern kostenlos zur Verfü gung stellen. Herzlichen Dank! 7 WACHKOMA und danach · 4|2015 REHACARE Düsseldorf 2015 Messe Ein Teil unseres Gemeinschaftsstandes „Neuro-Reha“ aus der Sicht von oben. Der beleuchtete große Würfel Deutsche Wachkoma Gesellschaft Schädel-Hirnpatienten in Not ist über die ganze Halle 3 ersichtlich und fällt auf. Reha-Care Messe Düsseldorf Oktober 2015 Die Mega-Messe für behinderte Menschen aller Art Unser Verband mit eigenem Stand „Neuro-Reha“ wieder dabei Kennenlernen und Informieren Für die unzähligen Besucher, unsere Mitglieder und Interessenten boten sich das gegenseitige Informieren und Kennenlernen an. Auch für unsere Mitarbeiterinnen aus der Geschäftsstelle und Notrufzentrale sind diese Kontaktgespräche wichtig, regen an und es ergeben sich neue Aufgabenfelder. An vier Tagen im Oktober 2015 waren wir in langjähriger Tradition mit unserem großen Gemeinschaftsstand Neurorehabilitation vertreten. Mit dabei waren auch wieder Firmen mit interessanten Produkten zu unserer Thematik. Düsseldorf: „Ein Muss!“ Vorstand sehr zufrieden Alleine die vielen neuen Produkte und interessanten Themen, die wichtigen Gäste und Besucher, die unzähligen Fachgespräche und neuen Kontakte sind den Aufwand für diese weltgrößte Messe für Rehabilitation in Düsseldorf wert. Mit einem Aufgebot aus unserer Bundesgeschäftsstelle in Amberg, Vorstands- und Beiratsmitgliedern, sowie engagiert mithelfenden Personen war der Stand unseres Verbandes und der mit ausstellenden Firmen immer umlagert, in der Diskussion und fiel durch die Vielfalt der angebotenen Produkte und Informationen auf. WACHKOMA und danach · 4|2015 Beim Abschlussgespräch waren sich die anwesenden Vorstandsmitglieder und Beiräte einig, dass die Messe Reha-Care den Aufwand lohnt. So waren sich Armin Nentwig, Heinz Muth, Horst Bolle, Ursula Rau und Maria Schüßler einig, auch im kommenden Jahr wieder mit dem großen Gemeinschaftsstand Neuro-Reha teilzunehmen. 8 Messe Andrea Tresch, Mitarbeiterin in unserer Geschäftsstelle und Pflegedienstleiterin im Beratungsgespräch Unser Stand war ständig umringt Andrea Tresch, Ursula Rau und Horst Bolle (v.l.) im Gespräch am Büchertisch Unsere neue Mitarbeiterin Alexandra Götz hat sich bereits gut in unser Sachgebiet eingearbeitet Unser Büchertisch, angeregt von Regine Straß, bietet gute Gesprächsgrundlagen Großes Interesse an allen Sachthemen 9 WACHKOMA und danach · 4|2015 Messe Die beiden Vorsitzenden nutzen die Messetage zum Gespräch Fachliche Beratung durch Andrea Tresch v.l. Mitarbeiterin Alexandra Götz, Kassierer Horst Bolle, Pflegefachberatung Andrea Tresch … Immer was los … Gäste, Besucher, Mitglieder und Interessierte an unserem Stand Tobias Lamertz (rechts) mit seiner Familie, immer ein gern gesehener Gast bei uns WACHKOMA und danach · 4|2015 „ Was ich dir schon lange mal sagen wollte……“ (Familie Keil mit Sohn Thomas) 10 Messe Unsere Mitglieder Norma de Wall und Berend de Wall, seit 2010 verheiratet, strahlen um die Wette. Beide haben sich sogar ihre Motorjacht behindertengerecht umgebaut und werden ab April 2016 für 6 Monate durch die Ostsee fahren. Ihr kleines Schiff ist barrierefrei und auch Bad und Sanitär sind angepasst. Künftig wollen die de Wall`s für Tiere nach dem Tierkrematorium eine Haustier-Seebestattung anbieten. Begeistert erzählten sie von ihren Plänen. Die vierfachen deutschen Meister und Top-Ten der Weltliste im Rollitanzen besuchten uns auch dieses Jahr. Reiner Kober und Birgit Habben-Kober tanzen in verschiedenen Disziplinen in der Weltspitze. „Trotz Behinderung macht die Bewegung Spaß, bringt Freude und hält Unserumringt Verband und die Damen unseres Unser Stand warfit“. ständig Gemeinschaftsstandes freuten sich und gratulierten. Tina Nentwig, Bild Mitte, immer aktiv und ihren Mann fleißig unterstützend, hier im Gespräch mit unserer vormaligen Schriftführerin Raphaela Biekert (links) und ihrem Freund Wolfgang Kaiser. Unsere neue Mitarbeiterin Alexandra Götz hat sich bereits gut in unser Sachgebiet eingearbeitet Stammgast Chefarzt Dr. med. Harald Bennefeld, tätig in Klinik Dreizehnlinden Bad Driburg, im Austausch mit Heinz Muth. Die VitalKliniken Bad Driburg bieten Neurologie, Ortho pädie, Innere Medizin und Onkologie. Alle Gäste und Besucher wurden bei uns mit dem vielgelobten „ Würstltopf“, Kaffee und frischen Kuchen sowie anderen Getränken bewirtet. Wie bereits im letzten Jahr übernahm Herr Erwin Stache gekonnt die Rolle des Küchenchefs und des Servierens. 11 WACHKOMA und danach · 4|2015 Messe Fachgespräch mit Kerstin Uelfer, Logopädin und exam. Krankenschwester, sowie Maresa Dederichs, Logopädin, berichten unseren Mitarbeiterinnen Frau Tresch und Frau Götz über den Weg zur Dekanülierung. Frau Uelfer wird auch in unserer Mitgliederzeitschrift „WACHKOMA und danach“ eine Artikelserie über den ganzheitlichen logopädischen Ansatz bei allen Beeinträchtigungen und besonders auch den Weg zur Dekanülierung beschreiben. (Kontakt. Praxis für Logopädie, Kerstin Uelfer, 53175 Bonn) Irem Scholz, Rechtsanwältin und Fachanwältin für Medizinund Arzthaftungsrecht bietet allen Mitgliedern unseres Verbandes bei Schmerzensgeldforderungen, Arzthaftungs ansprüchen und Unfällen mit Schadensersatzansprüchen ihre Leistungen an. Frau Scholz ist Mitglied unseres Verbandes und hat ihr Anwaltsbüro in D-56410 Montabaur. Oberärztin Annegret Korte aus der Neurorehaklinik des Bezirkes in Erlangen am Europakanal berichtet über die dortige erfolgreiche Phase B und nannte das Leitmotto „Raus aus dem Bett!“ Dr. Harald Bennefeld, neuer Chefarzt in der Rehaklinik Bad Driburg, ist von Anfang an mit dabei. Die Vorstands mitglieder Heinz Muth und Maria Schüßler ehrten ihn als Pionier der Neurorehabilitation. WACHKOMA und danach · 4|2015 12 Messe Helga Seel, die Geschäftsführerin der Bundesarbeits gemeinschaft für Rehabilitation (BAR) tauscht sich über Fachthemen mit Beirätin Maria Schüßler (rechts) und Armin Nentwig aus. Dr. Rolf Schmachtenberg, Ministerialdirektor des Bundes ministeriums für Arbeit und Soziales, besuchte uns und besprach lange und ausführlich mit den anwesen den Vorstandsmitgliedern, sowie Dr. Harry Fuchs die Gesamtsituation der Neurologischen Rehabilitation im Zusammenhang mit den Sozialgesetzbuch IX. man war sich über der Grundsatz „Rehabilitation statt Pflege“ voll einig und Dr. Harry Fuchs forderte bewusst die gesetzlichen Vorgaben für Teilhabe in SGB IX für neurologische Patienten ein: „Eingliederungshilfe und Sozialhilfe sind kein Weg. Stattdessen stehen die Krankenkassen und die Teilhabeleistungen in der Pflicht.“ Dr. Rolf Schmachtenberg hier bei der vorangegangenen Podiums diskussion, ausgerichtet von der BAG Selbsthilfe Unser Mitglied, Stefan Berns (rote Sportjacke) umarmt von Heike Moll, seiner Lebensgefährtin, mit den Vertretern des Adeli Medical Centers in Piestany, Slowakei, (unten rechts Geschäftsführer Cem Kilinc). Heike Moll, selbst Physiotherapeutin, berichtete uns, dass bei vollem Erfolg Stefan Berns zwei Wochen die ambulante Rehabilitation in Piestany von der AOK bezahlt bekommen hatte. Täglich 5 Therapien (auch Samstags!) mit Sauerstofftherapie, Ultraschall für Sehnen und Gelenke, Elektrostimulation, manuelle Therapien, Bewegungstherapie nach Bobath, Ganzkörpermassagen und Logopädie hätten sich abgewechselt. Dazu Heike Moll: „Am liebsten hätte ich alle Therapeuten gleich mit nach Hause genommen. Sie waren fürsorglich und liebevoll und die Angehörigen konnten immer dabei sein und selbst mit lernen und üben. Es gab auch keinerlei Sprach- bzw. Kommunikationsprobleme.“ Wolfgang Vogt, Vorstandsvorsitzender des BKF (Bundes verband Konduktive Förderung nach Petö e.V.), hier mit dem Laufrad an unserem Messestand. Er bedauerte, dass bei der BAG Wohnen für Menschen mit erworbenen Hirn schädigungen die Mitarbeit der Betrof fenen leider von den Vertretern der Einrich tungen nicht gewollt waren und stattdessen deren berufspolitischen Interessen im Vordergrund standen. Die anwesenden Vorstandsmitglieder unseres Verbandes waren sich mit Wolfgang Vogt einig, dass der betroffene Patient mit seiner Familie im Mittelpunkt steht und diese nicht ausgegrenzt werden dürfen. „Dies gebiete eigentlich schon die Berufsehre und das Ethos der NeuroRehabilitation!“ so Armin Nentwig deutlich. 13 WACHKOMA und danach · 4|2015 Messe Unsere Mitaussteller: Bett für Pflege und Therapie ein wahres Wunderbett, leicht bedienbar. Liegen, sitzen, aufstehen – alles in einem und multifunktional. Links der Verkaufsleiter Hans-Georg Klose. Immer viele Interessenten am Stand Die Therapiebetten der Firma CareTec erregen ständig große Aufmerksamkeit und Interesse. Jeder will dieses Betten- und Therapiewunder selbst ausprobieren. Erstmals bei uns mit dabei die Therapieklinik Adeli-Center. Wir berichteten bereits in der letzten Ausgabe „Wachkoma und danach“ darüber. Mit großem Interesse ließen sich viele Mitglieder und Betroffene über die sehr preisgünstig angebotene ambulante Intensivtherapie mit guter Unterbringung und Einweisung für die Angehörigen informieren. Mitglieder die diese vorbildliche Einrichtung in der Slowakei bereits kennen empfahlen und lobten die jeweils zweiwöchigen intensiven Therapiewochen bei denen besonders auch die Angehörigen geschult werden. Der Geschäftsführer der Adeli Therapieklinik in Piestany (Slowakei) Herr Cem Kilinc zählt die Vielfalt der kostengünstigen Therapieangebote auf. Diese Therapien im MedicalCenter Piestany werden auch durch ärztliche Verordnung im Sinne von ambulanten Therapieangeboten durch die Kassen übernommen. Der Eyeblinker, mit dem Erfinder Dr. Berthold W. Seemann (rechts) und seine aktiv unterstützende Frau (links) erfanden aus der Not der eigenen Betroffenheit mit ihrer Tochter Adda dieses Gerät, damit sich unsere Betroffenen verständlich machen können. WACHKOMA und danach · 4|2015 14 Messe Bewundernswert im Einsatz: Die Familie Dr. Seemann erfand ein interessantes Produkt um ihrer Tochter zu helfen, sich verständlich zu machen. Hier bieten sie dies für alle Betroffenen an und beraten. Bernd Rothert, der Inhaber der Firma Heiwasch, stellt sein Produkt „Bettdusche mit System“ als unkompliziert, hygienisch und überall einsetzbar vor. Heiwasch Bettdusche – ein gutes Gefühl, frisch geduscht zu werden und das besonders im Krankheitsfall und im Pflegebett Barbara Huber, Max Helber und Rolf Lauterbach von der Firma Tyromotion „ The Clever Therapie“. Diese computerunterstützten Therapiegeräte sind auf dem Rehabilitationssektor führend und dienen mit der Therapie robotik der Finger-Arm und Arm-Schulter Rehabilitation, mit der computergestützten Sensorik der Hand-Arm Rehabilitation und auch der Rehabilitation für den ganzen Körper. Die Firma Tyromotion, sogar mit dem österreichischen Staatspreis für Innovation bedacht, ist mit ihren TopProdukten, besonders in der neurologischen Rehabilitation, sowohl für die Bedürfnisse in klinischen Bereich, aber auch in Praxis und für zuhause geeignet. Kontaktdaten der Mitaussteller: Fa. Adeli Medical Center Hlbokà 45 SK-92101 Piestany Slowakei www.adeli-center.com Fa. CareTec Herr H.-G. Klose Bökenring 14 32609 Hüllhorst www.caretec.info Fa. HEIWASCH Herr B. Rothert Steglitzer Str. 15 21502 Geesthacht www.heiwasch.de 15 Fa. Eyeblinker Dr. B. W. Seemann Kreienberg 58 21271 Hanstedt www.eyeblinker.de Fa. Tyromotion GmbH Bahnhofgürtel 59 A-8020 Graz Österreich www.tyromotion.com WACHKOMA und danach · 4|2015 Messe Messerundgang – Interessantes – Neuheiten Besuch am Messestand der Bundesarbeitsgemeinschaft Phase F Hier unser Vorsitzender im Gespräch mit Vorstandsmitglied Ralf Schmutz-Macholtz (Pflegeteam Odenwald in D-69483 Wald-Michelsbach). Armin Nentwig dankte dem aktiven Pionier der Neurorehabilitation für seinen jahrzehntelangen Einsatz um den Aufbau der Phase F für Menschen in Koma und Wachkoma. „Du lieber Ralf hast fachlich unsere Arbeit mit den Angehörigen von Anfang an begleitet, uns bestärkt und den Aufbau der BAG Phase F mit uns gestaltet. Deine vorbildliche Einrichtung hat Modellfunktion. Danke!“ MOTOmed letto 2 der Beintrainer fürs Bett (Hersteller Fa. Reck, Medizintechnik, D-88422 Betzenweiler) Ein gutes Gespann Die beiden Vorsitzenden Ursula Rau und Armin Nentwig auf dem HUG-BIKE (Herstellerfirma in Treviso, Italien) Hier probiert Armin Nentwig selbst die Vakkuumanpassung an den Körper aus (Hersteller: Vakuform, D-64367 Mühltal) Alexandra Götz, unsere neue Mitarbeiterin, informiert sich über die neuesten therapeutischen Geräte, die sich dem ganzheitlichen Muskeltraining widmen. WACHKOMA und danach · 4|2015 Unser Verband informierte sich bei der Pflegeagentur 24. Diese Vermittlungsagentur für 24-Std.-Betreuung aus Osteuropa ist seit 10 Jahren Partner für die Betreuungsvermittlung. Sie haben dadurch die Gewähr zu überschaubaren Preisen gute Betreuungsleistungen zu bekommen. Zudem haben Sie deutsche Gewährleistung, überprüfte deutsche Standards, neutrale Beratung und Versorgungsangebote aus einer Hand. Kontaktadresse: Pflegeagentur 24, Max-Keith-Str. 42, D-45136 Essen „My 7“ – die ideale Lagerungshilfe, praktisch, bequem und auch gut waschbar. 16 Messe Die Firma Proroba aus Düsseldorf hilft leicht und einfach die Ihnen zustehende persönliche Assistenz sowie das persönliche Budget zu beantragen und abzurechnen. Hier ist man darauf spezialisiert Sie umfangreich zu informieren und dem Sozialgesetzbuch entsprechend Ihre Leistungen abzufragen. Kontaktadresse: Proroba, Hildebrandtstr. 4 F, 40215 Düsseldorf ) So modisch können RolliModen und Schlupfsäcke für Rollstuhlfahrer sein. Besuch bei der BAR (Bundes arbeitsgemeinschaft für Reha bilitation), dem Dachverband der Kostenträger mit Sitz in Frankfurt. „Wir als Betroffe ne haben der BAR alles zu verdanken, da diese Bundes arbeitsgemeinschaft für Rehabilitation von Anfang an beim Aufbau der Neurologischen Rehabilitationskette voll zu uns stand und unsere Forderungen mit uns erarbeitete, durchsetzte und die vorgegebenen Grundlagen schuf.“ Dies brachten Frau Rau und Armin Nentwig bei der Standbesetzung, Frau Dana Walter und Herrn Günter Thielgen, deutlich zum Ausdruck. Die Bundesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe (BAG Selbst hilfe) ist als Dachverband von Selbsthilfe-Verbänden für uns seit Jahren ein wichtiger Partner. Armin Nentwig und Ursula Rau führten umfangreichen Gespräch mit dem stellvertretenden Geschäftsführer Wolfgang Tigges und sprachen über gemeinsame Anliegen. Seit Jahren transportiert die BAG Selbsthilfe auch Forderungen unserer Betroffenen an die wichtigen Ansprechpartner in Politik, Gesellschaft und Verwaltung. Armin Nentwig bedankte sich auch dafür. Die neue „Hasomed“-Handtherapie, die der Mobilisierung der Finger und der Wiederherstellung von Sensorik und Motorik dient. Handtherapiegerät der Fa. Hasomed, welches der Mobilisierung der Finger und der Wiederherstellung von Sensorik und Motorik dient. Zudem dient es auch der Rückbildung einer Spastik (Verkürzung der zuständigen Muskulatur). (Hersteller: Hasomed, D-39114 Magdeburg) Fazit: Für unseren Verband war die Reha Care 2015 in Düsseldorf mit unserem eigenen großen Messestand und den Mitausstellern unter dem Motto NEUROREHABILITATION wieder ein Riesenerfolg. Die unzähligen Fachgespräche und Kontakte mit Verbänden, Initiativen, Vereinen, Institutionen, Vertretern aus Politik und den Fachpersonen aus Medizin, Pflege und Therapie die sich alle um das Thema Neurorehabilitation kümmern, sind äußerst wichtig, unverzichtbar und höchst interessant. Neben den sinnvollen Gesprächen und den guten persön lichen Kontakten waren alle Gäste und Besucher höchst erfreut und erstaunt über die großzügige und gute Bewir tung mit Köstlichkeiten aus dem beliebten „bayerischen Würstltopf“. Wir alle freuen uns auf die Reha Care 2016. 17 WACHKOMA und danach · 4|2015 Bundesweit Großer Bahnhof in Amberg für Bundes-Staatssekretärin Kramme Sozialpolitischer Skandal der fehlenden Dekanülierung und Rehabilitation MdB Parl. Staatssekretärin, Anette Kramme, vom Bundesministerium Arbeit und Soziales wird von Vorsitzenden Armin Nentwig mit Blumen begrüßt und um die Schirmherrschaft der kommenden Veranstaltung gebeten. Auch wenn die Kontrollfunktionen der Heimaufsicht und des Medizinischen Dienstes (MDK) in der Versorgungsform „Wohngruppe“ bewusst oft umgangen werden, darf es keinesfalls als weitere Stufe der Neurorehabilitation an mangelnden Therapien, der verantwortlichen Fürsorge und der weiteren Schritte hin zur Verbesserung der Lebensqualität für Patienten in Koma und Wachkoma fehlen, so Vorsitzender Armin Nentwig. die existenzielle Ernsthaftigkeit, um Leben und Tod und um Rehabilitation statt „Preisgünstig untergebracht“. Vielfach, so die Gesprächsrunde, werden Angehörige bereits mit der Frage „Wollen Sie die teure oder die billigere Lösung?“ vor der Entlassung des Patienten aus der Rehaphase (Frührehabilitation) überfordert und das Wohl der Patienten und seiner noch möglichen Fortschritte vernachlässigt. Verschließen des Tracheostomas Betroffenheit In völlig falscher Auslegung des sozialpolitischen Prinzips „AMBULANT vor STATIONÄR“ verkehre man dies in das glatte Gegenteil und nutze die bevorzugte Finanzierung von beatmeten und tracheotomierten Patienten durch die Krankenkasse aus. Vielfach werden hierbei die gezielte Dekanülierung und das Verschließen des Tracheostomas mit einer wesentlichen Verbesserung der Lebensqualität nicht vorangetrieben, obwohl dies bei etwa 80 % aller Betroffenen möglich wäre. Bei dem Gespräch ging es auch um WACHKOMA und danach · 4|2015 MdB Anette Kramme, Parl. Staats sekretärin im Bundesministerium für Arbeit und Soziales, zeigte sich erschüttert und war über die Klarheit der angesprochenen Zusammenhänge erstaunt. Dass dabei auch die Kranken kassen für einen einzelnen Patienten monatlich mit bis zu 30.000,-- € (oft auch mehr) herangezogen werden, lasse die Frage aufkommen, wie lange dies noch aus unserer Solidarkasse überhaupt zu finanzieren sei. AOK Direktor Wolfgang Händlmeyer sah dies ebenso kritisch und die Staatssekretärin wandte ein, dass die 18 L änder hier schnell gefordert seien, das Heimrecht zu ändern, um den in solchen Wohngruppen untergebrachten Patienten und ihren Angehörigen die erforderlichen Qualitätssicherung der Rehabilitation zu geben. Diese alleine müsse im Vordergrund stehen. Phase B (Frühreha) muss dekanülieren Die Folgerung aus der Gesamt betrachtung ist klar: In der Früh rehabilitationsphase B müssen bereits alle Anstrengungen unternommen werden, die Patienten von der Kanüle abzutrainieren, das Tracheostoma zu verschließen und den Patienten eine bessere Reha-Chance und viel bessere Lebensqualität zu geben. So sollen die Patienten dabei auch wieder lernen, selbst zu essen, um die Nahrungsaufnahme über die Magensonde hinfällig zu machen. Ebenso müsse man über SGB IX und Teilhabe die Krankenkassen in die Pflicht nehmen um die Angehörigen nicht in die vermeintlich billigen Lösungen zu drängen. Bundesweit Juso-Vize Lukas Stollner, Bürgermeister Martin Preuß, Direktor der AOK Amberg Wolfgang Händlmeyer, Armin Nentwig, MdL Reinhold Strobl, MdB Anette Kramme, Pflegeberater der AOK Michael Falkenstein, SPD-Frak tionschefin Birgit Fruth, und Hans Meßmann, sowie vorne Andrea Tresch und Karin Strobel aus der Bundes geschäftsstelle, diskutierten lange die sehr ernsthaften Themen. MdL und Bürgermeister waren sich mit den beiden AOKVertretern einig, dass zu dieser angesprochenen dramatischen Situation die Krankenkassen sowie Bund- und Länder gefordert seien. Vorsitzender Armin Nentwig nutzte die Gelegenheit den Gästen und dem anwesenden Pressevertreter, Thomas Amann, die Arbeitsleistung des Verbandes mit bereits über 50.000 Beratungs- und Fachgesprächen und teilweisen totalen Hilfestellungen in allen Fragen rund um Koma und Wachkoma, vorzutragen. Er hob die Leistungen der Beschäftigten des Verbandes in der Amberger Notrufund Beratungszentrale mit Bundes geschäftsstelle hervor und dankte der Vorstandschaft, den Mitgliedern im gesamten Bundesgebiet und den über 70 Regionalgruppenleitern für deren Einsatz in den jeweiligen Regionen. 19 WACHKOMA und danach · 4|2015 Bundesweit Die BAR feiert mit den Pionieren 20 Jahre Neurologisches Phasenmodell - für Menschen mit einem erworbenen Hirnschaden Nentwig: „Es kam nicht von alleine! Wir, die Betroffenen waren der Motor und die Drehscheibe!“ Michael Schumacher, Monica Lierhaus, Gabi Köster: Das sind Namen, die wir alle kennen. Ihre Schicksale und ihre Kämpfe zurück ins Leben machten und machen Schlagzeilen. Sie sind drei von rund 800.000 Menschen, die heute in Deutschland mit den Folgen einer erworbenen Hirnschädigung leben. Etwa 40.000 schwere und schwerste Fälle Schädelhirnverletzungen, Schlag anfälle, entzündliche Hirnerkran kungen und Hirntumore sind dafür verantwortlich, dass für diese Menschen oftmals nichts mehr so ist wie es vorher war. Und je nach Schwere sowie betroffener Hirnregion gestaltet sich die Situation anders. Sprachverlust, Mobilitätseinschränkungen, Konzen trationsschwierigkeiten, Wesensver änderungen können die Folgen einer Schädelhirnverletzung sein. Das macht die Notwendigkeit deutlich, in jedem Einzelfall von der medizinischen Seite her schnell einzugreifen und nach der medizinischen Versorgung - oder sogar schon parallel - mit den Möglichkeiten der Rehabilitation die eingetretenen Einschränkungen so gut es geht zu beheben und die Menschen wieder so nah wie möglich an ihr bisheriges Leben heranzuführen. Kein Generalplan, sondern Einzelbetrachtung WACHKOMA und danach · 4|2015 Menschen mit erworbener Hirnschädigung brauchen eine besondere Art der Versorgung und der Rehabilitation, die den Besonderheiten jedes Einzelfalls gerecht wird. Die neurologische Rehabilitation leistet einen entscheidenden Beitrag, indem sie diese Menschen dabei unterstützt, ein größtmögliches Maß an Teilhabe, Selbstbestimmung und Lebensqualität zu erlangen oder wieder zu erlangen. Den Rahmen für die Behandlungs- und Rehabilitationsleistungen bildet das Neurologische Phasenmodell, dessen 20-jähriges „Jubiläum“ die BAR jetzt in einem Fachsymposium gemeinsam mit Experten, Wegbegleitern, betroffenen Menschen und Angehörigen gefeiert hat. Dabei standen die Pioniere im Mittelpunkt und unser Verband wurde als Motor und Drehscheibe oft erwähnt. Weltweit vorbildliches Modell! Das Phasenmodell der neurologischen Rehabilitation stellt eine Einteilung der Behandlung und Rehabilitation in sechs Phasen A bis F dar: Die intensiv- und akutmedizinisch geprägten Behandlungsphasen einschließlich der sog. Frührehabilitation (Phasen A und B), die Phasen der medizinischen Rehabilitation (Phasen C und D), die Phase nachgehender Leistungen einschließlich Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben (Phase E als „Brücke zur Inklusion“) sowie die Phase, in der unterstützende, betreuende und/ oder zustandserhaltende Maßnahmen durchgeführt werden (Phase F). Ein chronologischer Ablauf wird durch das neurologische Phasenmodell nicht vorgegeben, wesentlich ist vielmehr 20 eine regelmäßige (Neu-)Ausrichtung der Leistungen auf den individuellen Bedarf des betroffenen Menschen. Mit einem Rückblick auf 20 Jahre Neurologisches Phasenmodell und die darauf basierenden Empfehlungen der Bundesarbeitsgemeinschaft für Reha bilitation (BAR) bot das Symposium eine aktuelle Standortbestimmung. Insbesondere aber wurden die Weiter entwicklungsmöglichkeiten der neu rologischen Rehabilitation diskutiert, nicht zuletzt vor dem Hinterg rund der Maßg aben der UN- Behinderten rechtskonvention. Unser Verband dankt der BAR für die Unterstützung von Anfang an, als viele noch nicht an den Erfolg der Neurorehabilitation glauben wollten. Armin Nentwig dankte für den Verband und die Betroffenen der BAR recht herzlich. Bundesweit Prof. Dr. Dr. Paul-Walter Schönle sprach vom neurologischen Phasenmodell als eine Erfolgsgeschichte seines gleichen. Beim Aufbau der neurologischen Rehabilitation erfolgte durch den Druck der Betroffenen in kürzester Zeit wirklich dem Wort auch die Tat. Dies dauerte lediglich 10 Jahre. Prof. Schönle ging deutlich auf die dramatische Situation vor 1990 ein, bei der Betroffene oft zum Tode verurteilt waren. Er bezeichnete auch die Jahrzehnte von 1990 bis 2010 als die „ Dekade des Gehirns“. Klar benannte er auch unseren Bundesverband als die treibende Kraft ,die zudem gefürchtet war, aus der eigenen Betroffenheit sehr glaubwürdig und die Ministerien regelrecht zum Aufbau der Rehabilitationsversorgung antrieb. Auch unser Verband hat Prof. Dr. Dr. Walter Schönle sehr viel zu verdanken. Dr. Friedrich Mehrhoff von der deutschen gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV), einer der größten Unterstützer unseres jahrzehntelangen Kampfes um den Aufbau des neurologischen Phasenmodelles. Besonders auch die deutsche gesetzliche Unfallversicherung und die Berufsgenossenschaften hatten sich dabei sehr große Verdienste erworben. Bei unzähligen Veranstaltungen unseres Verbandes war Dr. Mehrhoff als Vertreter der DGUV bereits in den 90er-Jahren aktiv beim Aufbau mit dabei. Die Geschäftsführerin der BAR, Dr. Helga Seel, zeigte sich voll motiviert um das neurologische Phasenmodell zu vervollständigen, abzusichern und weiter auszubauen. So sprach sie auch die erforderliche Überarbeitung bei der ambulanten Neurorehabilitation an und forderte auch, Betroffene noch stärker einzubeziehen. Zudem sei es auch der Wunsch der BAR nicht nur Empfehlungen für Neuroreha zu geben sondern diese möglichst auch umzusetzen. Sie wünschte, dass die Dynamik noch weiter 20 Jahre anhalte und die Motivation besonders durch die Betroffenen gestärkt wird. Versitzenden Armin Nentwig sprach sie direkt an: „ Durch die Wucht der Betroffenen ist vieles erreicht worden“. „Strahlender Stern am Reha Himmel“ Prof. Dr. Karl-Heinz Mauritz von der Median Klinik Berlin-Kladow räumte ehrlicherweise die Anfangsschwierigkeiten innerhalb des damals herrschenden Versorgungssystems bezogen auf den Mangelzustand, sowohl bei Kostenträgern, Gesundheitspolitik und auch der Ärzteschaft, ein. Das Ausschlussprädikat „nicht rehafähig“ war völlig ungenau definiert und gerade Schwerstverletzte hatten dadurch kaum Aufnahmechancen. Durch die eindeutigen BAR Empfehlungen sei vieles erreicht worden, jedoch müsse man nun auch noch nachbessern. Die Geschäftsführerin von ZNS Frau Helga Lüngen ging auf die weiteren Erfordernisse in der Neurorehabilitation ein. Klar sprach sie auch an, dass nicht nur der Betroffene selbst, sondern auch die gesamte Familie mit ihren Angehörigen betroffen sei. So ist die Nachsorge für teilrehabilitierte Patienten nach wie vor nicht geklärt und noch immer bekommen auch manche Betroffene keine Rehabilitation. Zudem müsse auch der Begriff der Reha-Fähigkeit hinterfragt werden und die Phase E muss dazu dienen das Erreichte zu halten. Das gesamte Auditorium bei dieser Festversammlung der BAR, Symposium „20 Jahre Neurologisches Phasenmodell“, zeigt Fachpersonen, die sich alle um den Aufbau der neurologischen Rehabilitation verdient gemacht haben. weiter auf der nächsten Seite 21 WACHKOMA und danach · 4|2015 Bundesweit Heimbeatmung Mobile Beatmung Inhalations- und Atemtherapie Sauerstofftherapie Tracheostomaversorgung Patientenüberwachung Enterale Ernährung Parenterale Ernährung Dekubitusprophylaxe und -therapie Pädiatrie Wundversorgung und -beratung Kontinenzförderung Systemhygiene Pflegehilfsmittel und Verbrauchsmaterial Überleitmanagement Dienstleistungen und Schulungen Im Dienst unserer Kunden. Jederzeit. Ihr Partner in der Hilfsmittelversorgung in Bayern. Dr.-Rank-Straße 8 · 82275 Emmering Telefon 08141 2297-0 · Fax 08141 2297-111 [email protected] www.wkm-medizintechnik.de WACHKOMA und danach · 4|2015 22 Bundesweit Die BAR feiert mit den Pionieren Die Moderatorin Astrid Jaehn forderte Bundesvorsitzenden Armin Nentwig auf, ebenfalls Stellung aus der Sicht der Betroffenen und unseren Bundesverbandes zu geben. In kurzer Form schilderte Nentwig die historische Entwicklung ab 1988 bei der klar die Betroffenen, mit ihren Angehörigen, Experten ihrer eigenen Sache waren. Ausgehend von Sohn Wolfgang, der 1988 in ganz Deutschland kein Reha-Bett bekam und fünf Monate später verstarb, hatte Nentwig den Bundesverband gegründet und legte damit den Grundstein die Betroffen mit ihren Forderungen zu bündeln und zusammen zu schließen. Er schilderte es als sehr mühsam in jedem einzelnen Bun desland die Überzeugungsarbeit zu leisten, dass die Neuro rehabilitation trotz vieler Bedenken aus der Medizin sinnvoll und erfolgreich sei. Die zuständigen und verantwortlichen Sozial- und Gesundheitsminister wurden meistens in den jeweiligen Landtagsgebäuden der Bundesländer direkt mit den Betroffenen und den Angehörigen konfrontiert und dabei auch massiv bedrängt. Unter dem Druck der Betrof fenheit nahmen sie sich dann auch verstärkt dem Aufbau des neurologischen Phasenmodells in ihrem Bundesland an. Dazu Nentwig: Die BAR mit ihrem damaligen Geschäfts führer Bernd Steinke baute unter seiner Federführung von 1992 bis 2006 das neurologische Phasenmodell auf. Sein Nachfolger Bernd Petri, in der BAR Geschäftsführung, lobte 2010 beim 20jährigen Jubiläum unseres Verbandes: „Der Verband ist für die BAR ein wertvoller Partner und Berater, der ganz eng mit dem Aufbau des Phasenmodells verbunden sei“. Markus Hofmann, Vorsitzender des Vorstandes der BAR hatte Eingangs betont, dass die BAR weiterhin noch viel bewegen möchte. Dem Vorsitzenden Nentwig war es zudem auch sehr wichtig, neben der BAR besonders die deutsche Vereinigung für Rehabilitation (DVfR) zu benennen und ihr zu danken. Hatte doch der damalige Geschäftsführer Martin Schmollinger den Verband als eine gelungene Mischung aus Betroffenen, Angehörigen und vielen Fachpersonen bezeichnet, der sich gerne als Mitgestalter rühmen könne. Nentwig hatte zusammenfassend ausdrücklich neben der Medizin auch der Pflege, der Therapie, der Sozialpolitik und vielen gutmeinenden Fachpersonen seinen Dank und die Gratulation zum 20 Jährigen Jubiläum ausgesprochen. „ Gruppenbild mit Dame“ Einige der Pioniere der Neurorehabilitation hier mit der BAR Geschäftsführerin Dr. Helga Seel (Bild mitte) und unserem Bundesvorsitzenden Armin Nentwig (links). Bundearbeitsgemeinschaft für Rehabilitation e.V. (BAR) Solmsstraße 18, 60486 Frankfurt am Main, Tel. 069 / 60 50 18 – 19/ - 31, [email protected] www.bar-frankfurt.de 23 WACHKOMA und danach · 4|2015 Bundesweit Mehr Teilhabe für Menschen mit erworbenen Hirnschäden – Zur Umsetzung eines Modellprojekts Von Tim Krüger und Dr. Ralf Quester (2. Teil, Fortsetzung von Ausgabe „Wachkoma und danach“ 02/2015) Entstehung des Modellprojekts In der Entwicklung von Konzepten zur Verbindung von Pflege, Therapie und Wohnformen für Menschen mit schweren Hirnschäden besitzt die neurologische Fachpflegeeinrichtung „Fichteneck“ in Braunlage eine über 25-jährige Erfahrung. Seit dem Jahre 2000 existiert in Niedersachsen ein „Rahmenkonzept zur vollstationären Pflege von Schädel-Hirngeschädigten in Pflegeeinrichtungen der Phase F“, welches maßgeblich unter Beteiligung der Träger der Einrichtung entwickelt wurde. In diesen Vorgaben wird ein hoher Anspruch an die Behandlung in der Phase F deutlich. Einrichtungen der Phase F zeichnen sich hiernach durch ein ganzheitlich konzipiertes Hilfsangebot aus. Mit ihrer Konzeption verfolgt die Einrichtung in Braunlage eine langfristig ausgerichtete Förderung ihrer Bewohner. Die unmittelbare Lebens welt der Betroffenen ist Ausgangs punkt aller Maßnahmen von Pflege und Therapie. Sie zielen auf eine Besserung des Gesamtzustandsbildes, ein erhöhtes Maß an selbständiger Lebensführung und eine Teilhabe am Leben in der Gesellschaft. Eine solche teilhabeorientierte Förderung bedeutet, Menschen mit hochgradigen Beeinträchtigungen in ihren menschlichen Bedürfnissen ernst zu nehmen. Dies schließt auch ihren Wunsch nach Zwischenmenschlichkeit und Einbindung in soziale und gesellschaftliche Zusammenhänge ein. Seitens der Einrichtung konnte bereits nachgewiesen werden, dass die Umsetzung des dargestellten Grund prinzips der Ganzheitlichkeit langfristig die Teilhabe der Betroffenen fördert. WACHKOMA und danach · 4|2015 Abbildung 1: Trotz motorischer Aphasie (Sprachbildungsstörung) intensiv beteiligt – Herr B. (65 J.) im Zentrum seiner Unterstützer So hat sich bei vielen Bewohnern des „Phase F – Bereichs“ über die Dauer ihres Aufenthalts in der Einrichtung ein erkennbarer Zuwachs an Fähigkeiten und Leistungspotentialen gezeigt. Dies betrifft besonders den Bereich der kommunikativen, sozialen und kognitiven Kompetenzen. Sowohl seitens des Niedersächsischen Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung als auch seitens der Einrichtung erschien daher eine Ausweitung der Anstrengungen in Richtung der Förderung von Teilhabe als notwendig. In der Folge entstand ein Modellprojekt, über dessen Grundlagen bereits in der Ausgabe 2/2015 der Mitgliederzeitschrift „Wachkoma und danach“ berichtet wurde. Der folgende Beitrag soll nun die konkrete Umsetzung des Projekts näher beleuchten. Ausgestaltung des Modellprojekts Das Modellprojekt bietet die Chance, 24 durch erweiterte Leistungen die soziale Teilhabe der Betroffenen und ihre Handlungskompetenzen im Alltag und in sozialen Interaktionen zu verbessern. Dies wird durch zusätzliche Leistungen der Eingliederungshilfe über die Sozialhilfeträger ermöglicht, was die Finanzierung dafür benötigter Mitarbeiterstellen einschließt. Die Einrichtung unterstützt das Vorhaben mit ihren verfügbaren personellen und auf Sachmittel bezogenen Leistungen. Solche erweiterte Leistungsangebote werden im Rahmen der üblichen Vergütungsmodelle der Gesetzlichen Krankenversicherung und der Sozialen Pflegeversicherung bisher nicht ausreichend berücksichtigt. Insofern sind diese Leistungen momentan ohne Unterstützung der Sozialhilfeträger nicht realisierbar. Die Erfahrungen, die innerhalb des Projekts gesammelt werden, tragen zur Weiterentwicklung der Förderung von Teilhabe bei Menschen mit komplexen neurologischen Beeinträchtigungen bei. Bundesweit Im Moment erhalten 19 der insgesamt 65 Bewohner im „Phase F – Bereich“ der Einrichtung ergänzende Leistungen der Eingliederungshilfe. Es handelt sich dabei um Betroffene, bei denen im Verlauf der letzten Jahre bereits größere Entwicklungsfortschritte zu beobachten waren. Das übergeordnete Ziel besagter Leistungen ist die zusätzliche Förde rung und Stärkung dieser Menschen in Bereichen des täglichen Lebens. Sie tragen in mehr und mehr Lebensbereichen zur Verselbständigung und zur Über windung von Fremdhilfebedarf sowie zur Verbesserung sozialer und kommunikativer Kompetenz bei. Ebenso werden die Fähigkeiten zur Kompensation beeinträchtigter Funktionsbereiche erhöht und die Selbstverantwortung und Eigeninitiative der Bewohner gestärkt. Förderung der Teilhabe planen Den für die Erfassung der Bedürfnisse und die Formulierung der Ziele benötigten Rahmen bilden die halbjährlich durchgeführten „persönlichen Fallbesprechungen“. Hierbei steht die persönlich betroffene Person, begleitet durch alle relevanten Unterstützer (Angehörige, Betreuer, Bezugspflegekräfte, Therapeuten), im Mittelpunkt (siehe Abbildung 1) Dies bedeutet ihm wertschätzend und positiv zu begegnen. Die Planung der Teilhabeziele orientiert sich in erster Linie an den Stärken des Betroffenen. Sie bildet das „Herzstück“ der Förderung von Teilhabe in der Ein richtung. Ausgangspunkt für die Ziel formulierung des Betroffenen, in Abstimmung mit seinen Unterstützern, bilden die Lebensbereiche, die er als bedeutsam erachtet (Abbildung 2). Dieses therapeutische Konzept ist auf eine zunehmende Befähigung und Erweiterung der Handlungskompe tenzen ausgerichtet, um behinde rungsbedingte und soziale Benach teiligungen zu vermindern. Zuneh mende soziale Teilhabe wird erreicht durch eine Stärkung des sozialen Umfelds und der sozial-emotionalen Kompetenz sowie durch eine Verbes serung gesellschaftlicher Rahmen bedingungen. Hierzu trägt auch eine positive Einflussnahme auf innere Einstellungen und eine Erweiterung kommunikativer und kognitiver Kompetenzen bei. Die erweiterten Leistungen richten sich an den individuell geäußerten Wünschen und Zielsetzungen der Betroffenen im Hinblick auf Teilhabe aus. Die Auswahl von Zielen und die Ausgestaltung von Unterstützungsmaßnahmen orientieren sich an persönlichen Kompetenzen und berücksichtigen psychosoziale Aspekte wie biographische Besonder heiten, Emotionalität und charakteristische Merkmale der Individualität und Persönlichkeit der betroffenen Menschen. Ihre aktive Mitgestaltung ist in allen Phasen des Prozesses der Förderung von Teilhabe (Planung, Durchführung und Auswertung) von zentraler Relevanz. Abbildung 3: Aus den Lebens bereichen abgeleitete individuelle Teilhabeziele von Herrn W. (64 J.), Abstimmung der Maßnahmen mit Hilfestellung seiner Unterstützer. Die Förderung der Teilhabe verfolgt das Ziel, für den Betroffenen Teilhabe als selbstverständlichen Ausdruck seines Lebens erfahrbar zu machen. Der gesamte therapeutische Prozess fördert Selbstbestimmung und Selbst gestaltung der Betroffenen. Er wirkt damit auf eine zunehmende Selbst befähigung hin. Umsetzung in der Einrichtung Abbildung 2: Persönlich relevante Lebensbereiche von Herrn S. (58 J.) als Ausgangspunkt für die Planung einer Teilhabeziele. Gemeinsam werden konkrete Schritte zur Umsetzung der Teilhabeziele für das kommende halbe Jahr eingeleitet (siehe Abbildung 3). Dabei geht es auch um die Nutzung von Chancen und den Abbau von Barrieren auf diesem Weg. In die Planung müssen somit möglichst alle fördernden und hemmenden Einflüsse auf die Teilhabe des Einzelnen einbezogen und systematisch erfasst werden (Abbildung 4). Aufgrund der Unterschiedlichkeit der bereits erreichten Entwicklungs fortschritte der Betroffenen wurden innerhalb des Modellprojekts zwei Gruppen gebildet. Hierbei wird zwischen der Gruppe der neurologisch „weiter fortgeschrittenen“ Bewohner und der Gruppe „schwerer betroffener“ Bewohner unterschieden. Beide Gruppen werden kontinuierlich von je einer Fachkraft begleitet. Sie dient als fester Ansprechpartner für die betroffenen Menschen. Diese Fachkraft unterstützt die Betroffenen auf dem Weg zur Erreichung ihrer individuell festgelegten Teilhabeziele. Gleichzeitig koordiniert sie die Aktivitäten in diesem Rahmen im multiprofessionellen Team. weiter auf der nächsten Seite 25 WACHKOMA und danach · 4|2015 Bundesweit FA M I L I E FRANKE I H R N E U E S ZU HAUS E Alles inklusive: Das Sanatorium West liegt, umgeben von viel Grün, im ruhigen Berliner Stadtteil Lankwitz. Das Haus bietet Bewohnern aller Pflegestufen und Härtefällen liebe volle, kompetente Betreuung und ein be hagliches, gepflegtes Zuhause. » helle Ein- und Zweibettzimmer » frische Kost aus eigener Küche » ärztliche 24h-Bereitschaft und fest angestellte Ärztin im Haus » Wachkomastation (Phase F), palliative Pflege und Wohnbereich für junge Menschen » Partner aller Kostenträger ADRESSE: Dessauerstraße 1 | 12249 Berlin | TEL: (030) 773 02 0 | FAX: (030) 773 02 290 E-MAIL: [email protected] | www.sanatorium-west.de PERSÖNLICHE PFLEGE seit 1971 Der Mensch im Mittelpunkt Wir orientieren unsere Pflege an den individuellen Bedürfnissen und Fähigkeiten der Patienten. Gemäß unserem Motto „Zurück ins Leben“ betreuen wir bundesweit intensivpflegebedürftige und/oder beatmungspflichtige Erwachsene und Kinder im eigenen Zuhause. WACHKOMA und danach · 4|2015 Nähere Informationen: Tel. 030/2 32 58 500 oder www.gip-intensivpflege.de 26 Bundesweit Abbildung 4: Mögliche Einflüsse auf die erlebte Teilhabe der Betroffenen Bildnachweis: Tim Krüger Erweiterte Teilhabe im Alltag und am sozialen Leben Wie die bisherigen Erfahrungen aus der Umsetzung und der Begleit forschung des Vorhabens zeigen, ist der beschrittene Weg zur stärkeren Förderung der Teilhabe der Betroffenen möglich und erfolgreich. Die Reflexion der Maßnahmen, die zur Kompetenzsteigerung, zur Selbstbefähigung, zur Überwindung von Barrieren und zu verbessertem Heilungsverlauf beitragen, aber auch der dabei auftretenden Schwierigkeiten, trägt zur stetigen konzeptionellen Verbesserung des Modellvorhabens bei. Folgende Chancen und Erfolge zeichnen sich für die Betroffenen ab: • stärkere Entfaltung vorhandener Kompetenzen • Erhöhung der Fähigkeiten zur Selbst entfaltung • emotionale Stabilisierung • Erweiterung kommunikativer Kompetenzen • Motivationssteigerung • Verbesserung von Wohlbefinden und Lebensqualität Es hat sich gezeigt, dass bei jedem Einzelnen der in das Modellprojekt ein bezogenen Betroffenen ein entschie dener Wunsch und Wille nach mehr gleichberechtigter Teilhabe im Alltag und im sozialen Leben besteht. Teilweise trug die Unterstützung dazu bei, auch unbewusste Wünsche nach Teilhabe stärker zu entwickeln. Insofern hat das Modellprojekt bewirkt, dass die Betroffenen sich ihrer eigenen Wünsche und Ziele immer klarer bewusst wurden. Die erweiterten Leistungen des Projektes sind wertvolle Hilfe und Unterstützung, um Betroffenen mit hochgradigen neurologischen Beeinträchtigungen individuelle Wege zu eröffnen, Erholungsverlauf und Fortentwicklung von Kompetenzen günstig zu beeinflussen. Gleichzeitig wird ihr Anspruch auf gleichberechtigte Teilhabe durch Förderung, Stärkung und zunehmende Selbstbefähigung mehr und mehr verwirklicht. Bei allen am Prozess Beteiligten haben die bisherigen Erfolge zu einer positiven Einstellung im Hinblick auf die Ziele und die Umsetzung des Modellprojekts geführt. Hiermit einher geht ein Lernprozess auf allen Seiten. Dazu gehören neben den Betroffenen das pflegerisch-therapeutische Team und die Angehörigen. Perspektiven Der an den neurologischen Fortschritten ausgerichtete Auswahlprozess für die Teilnahme am Modellprojekt ist Folge der begrenzt zur Verfügung stehenden Fördermittel. Zunächst galt es mit den limitierten personellen und finanziellen Möglichkeiten die Umsetzbarkeit der Leistungen zu ermitteln und die Wirksamkeit der Maßnahmen genauer zu untersuchen. Dabei sind sich alle beteiligten Seiten der hohen Verantwortung und Verpflichtung allen Bewohnern der Einrichtung gegenüber bewusst. Keinem Bewohner dürfen de facto Leistungen vorenthalten werden, welche Heilungsverlauf und Teilhabe fördern können. Insofern verdeutlichen die Auswahlkriterien das schwierige Spannungsfeld zwischen finanziellen Gegebenheiten und ethischer Verantwortung. Umso wertvoller sind die mittlerweile gewonnenen Erkenntnisse, dass bei allen 19 Betroffenen, welche bislang in das Modellvorhaben eingeschlossen wurden, eine positive Bewertung erfolgte. Ebenso sind bei allen Teilnehmern messbare Fortschritte in 27 neurologischer Hinsicht und im Hinblick auf die Teilhabe in unterschiedlichen Lebensbereichen nachweisbar. Dies unterstreicht aus wissenschaftlicher und therapeutischer Sicht die Notwendigkeit der Fortführung der Maßnahmen. Ebenso legen die Ergebnisse eine Ausweitung der Leistungen auf eine größere Zahl der Bewohner der Einrichtung nahe. Hiermit verbunden wäre eine Erweiterung oder Aufhebung der bisherigen Auswahlkriterien. Im Interesse der Stärkung gleichberechtigter Teilhabe der Betroffenen sollte möglichst durch eine Sicherung weiterer Finanzierungsgrundlagen ein zukunftsfähiger Weg eröffnet werden, diese Leistungen mehr Menschen zur Verfügung zu stellen. Den Bewohnern der neurologischen Fachpflegeeinrichtung Fichteneck in Braunlage, ihren Angehörigen und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gilt unser besonderer Dank. Ohne ihr aktives Engagement wären die erzielten Erfolge nicht erreichbar gewesen. In einem weiteren Beitrag im kommenden Jahr werden die bisher erreichten Ergebnisse des Modellprojekts näher vorgestellt. Für die finanzielle Unterstützung der Begleitforschung und der Leistungen für die Menschen mit Hirnverletzung danken wir dem Bundesverband SchädelHirnpatienten in Not, der Medizinischen Fakultät der Universität zu Köln, der Rainer Wolf Stiftung, der Jörg Bernards Stiftung, der Kurt Graulich Stiftung und privaten Spendern. Ferner sind wir dankbar für die Zuerkennung von Geldauflagen der Justiz in verschiedenen Bundesländern zur Förderung gemeinnützig anerkannter Zwecke zur Förderung von Wissenschaft und Forschung und von öffentlichem Gesundheitswesen und öffentlicher Gesundheitspflege für hirnverletzte Betroffene. Tim Krüger Privatdozent Dr. Ralf Quester WACHKOMA und danach · 4|2015 Bundesweit Pflegende Angehörige: „Sich selber nicht vergessen!“ Etwa 65 % unserer Betroffenen werden zu Hause gepflegt – Umfrage der Techniker Krankenkasse (TK) In den überwiegenden Familien unse rer Betroffenen erfolgen die Pflege, Betreuung, Versorgung und Therapie für unsere Patienten in Koma, Wach koma und danach, zu Hause. Dies geschieht meist durch die Angehörigen selbst, die sich jedoch von ambulanten Pflegediensten und therapeutischen Praxen unterstützen lassen. Stufenweise kleine Fortschritte Alle Familien berichten uns, dass sie ständig und stufenweise kleine Fort schritte erzielen und bemerken. Dies entspricht auch den Remissions stufen von Prof. Dr. Dr. Franz Gersten brand, unserem Ehrenmitglied. Familie, bester emotionaler Bezug Besonders für unsere Betroffenen erscheint so die Familie, mit dem allemal besten emotionalen Bezug, auch als Garant für viele weitere Fortschritte. Zudem lassen sich die meisten Angehörigen durch die Pflege fachkräfte und Therapeuten auch in die aktivierende Behandlungspflege einweisen und wenden diese zum Wohl ihrer Betroffenen an. Sich selbst nicht vergessen! Unser Vorsitzender Armin Nentwig beklagt in diesem Zusammenhang immer wieder, dass sich sehr oft die Hauptpflegepersonen (meist die Mutter bzw. Ehefrau oder Partnerin) dann leider zu sehr von der 24-Stundenpflege rundum an sieben Tagen vereinnahmen lassen, dabei oft jeglichen Kontakt mit WACHKOMA und danach · 4|2015 Freunden und Bekannten verlieren und sich ausschließlich auf die Pflege- und Betreuungsarbeit konzentrieren. Deshalb sein Appell: Bedenken sie bitte dabei, dass ihrem „Schützling“ nicht geholfen ist, wenn sie durch diese oft jahrelange Überlastung und Überforderung zusammenbrechen und sie für ihren Betroffenen nicht mehr da sein können. Spätestens dann müssen andere diese Pflege- und Betreuungsarbeit übernehmen, die sie vorher nicht einmal wenigsten für ein paar Stunden oder einige Tage abgeben wollten. Es ist deshalb unverantwortlich sich nicht auch zwischendurch einen freien Nachmittag oder auch ein paar Tage zum Ausspannen und Erholen zu vergönnen. Speziell dafür wurde auch die Verhinderungspflege geschaffen. 28 Helferteam aufbauen Nutzen sie bitte alle Möglichkeiten, aus Freunden, Familienmitgliedern, Nachbarn, Kollegen und Institutionen die sie um Hilfe bitten, um zusammen einen Freundeskreis bzw. ein Helfer- und Betreuungsteam für ihren Betroffenen zu schaffen und dieses auch immer wieder zu beleben. Erbitten und fordern sie die tätige Mithilfe, Unterstützung und Hilfe bei diesen Personenkreisen ein. „Sie werden sehen, dass sie meist nicht auf Ablehnung stoßen sondern dass ihnen eine Welle der Hilfsbereitschaft entgegen schlägt!“ so Armin Nentwig Binden sie dabei auch möglichst oft ihre offiziellen Helferkreise, Kirchen gemeinde, Selbsthilfeorganisationen mit ein oder geben sie doch auch ein- Bundesweit fach einmal ein Inserat unter dem Motto „Wer hilft mir?“ in ihrer Heimatzeitung auf. Sie werden sehen, es gibt viele Menschen die spontan und zuverlässig helfen wollen und die ein vorbildliches soziales Verantwortungsgefühl haben und dieses auch einbringen möchten. Unsere Regionalgruppen helfen auch Unsere etwa siebzig regionalen Verbandsg ruppen, mit unseren Ansprechpartnern, in den jeweiligen Regionen Deutschlands, geben hier zudem praktische Tipps und auch Hilfsangebote. Schließen sie sich mit gleichbetroffenen Familien zusammen und erfragen sie diese in unserer Bundesgeschäftsstelle in Amberg. Wir unterstützen sie zudem aus vollen Kräften wenn sie selbst eine solche kleine Gruppe aufbauen wollen. Damit haben sie bereits die beste fachliche Austausch- und Hilfsgrundlage um nicht „auszubrennen“ oder gar gesundheitlichen Schaden zu nehmen. Wer pflegt, wenn sie nicht mehr können Diese zentrale Frage bleibt ständig im Mittelpunkt. Aus Verantwortungsbewusstsein für ihren „Schützling“ gegenüber, sollten sie sich selbst diese Frage ständig stellen und zulassen, dass auch andere ihren Part, wenigsten zeitweise, übernehmen. Somit erhalten sie sich ihre Kraft und können sich weiter um alles kümmern. Umfrage der Techniker Krankenkasse Die beiden Darstellungen der Umfrage der Techniker Krankenkasse (TK) bei über tausend pflegenden Angehörigen mit persönlichen Interviews zeigt wie überfordert oftmals die Angehörigen mit der Pflege sind und wie sie sich dabei fühlen. Wir danken der Techniker Kranken kasse für sinnvolle Umfrage, die vieles deutlich macht. Pflegekurse für Sie! Unser Bundesverband bietet ihnen zudem praktische Pflegekurse in ihrer Nähe an, die unsere Pflegefachkraft und Pflegedienstleitung, Frau Andrea Tresch, leitet. Für einen solchen Pflegekurs sollten mindestens zehn Pflegende, Betroffene und Interessierte anwesend sein. Dabei lernen sie auch gleich Gesprächs- und Austauschpartner kennen. 29 Andrea Tresch Pflegefachkraft, Pflegedienstleitung, in unserer Amberger Zentrale WACHKOMA und danach · 4|2015 Bundesweit Unsere neue Verbandsbroschüre E rs ti n fo rm a Was Sie wissen sollten! ti o n n e von Mensche für Angehörig ungen und tz rle ve irn l-H Schäde ch mit schweren oma und dana Koma/ Wachk im n he sc en M Fortlaufend veröffentlichen wir künftig Auszüge aus unserer neuen „Erstinformation“(Broschüre mit 114 Seiten - kann kostenlos in der Bundesgeschäftsstelle angefordert werden). Wir wollen damit Information mit „Hilfe zur Selbsthilfe“ geben, damit Sie die vielen weittragenden Entscheidungen selbst treffen können. D BUNDESVERBAN SCHÄDEL -H IR NPATI ENTEN te, Patienten im del-Hirnverletz für Schä Bundesverband IN NOT e.V. CHAFT HKOMA GESELLS DEUTSCHE WAC ndrom« und ihre gssy llisches Durchgan Wachkoma »Apa Herausgeber dieser Broschüre ist der amtierende Vorstand 2011 des bundesweiten Selbsthilfeverbandes Schädel-Hirnpatienten in Not e. V. - Deutsche Wachkomagesellschaft. Angehörigen. Wir danken der für die freundliche Unterstützung. Erklärung von Fachbegriffen ( in alphabetischer Reihenfolge) J/K Widerstand der einzelnen Körperteile wie Rumpf oder Extremitäten Kapillar Kleinhirn Haarfein, kleinste Blutgefäße (Haargefäße) betreffend Der in der hinteren Schädelgrube unterhalb der Hinterhauptlappen des Großhirns gelegene Teil des Gehirns; Mitwirkung bei der Aufrechterhaltung des normalen Tonus der Skelettmuskulatur und des Körpergleichgewichtes; Regulierung und Koordinierung der Bewegungsabläufe Katheter Allgemeine Bezeichnung für biegsamen Plastikschlauch Kernspintomographie (MRTMagnet-Resonanz-Tomographie, MRI) Bei dieser Methode werden keine Röntgenstrahlen benutzt. Gemessen wird die Ablenkung eines Magnetfeldes durch die verschiedene Dichte der Hirnzellen. Die Darstellung erfolgt dann ebenfalls mit Hilfe eines Computers. Bei beiden Methoden können ohne stärkere Belastungen des Patienten Veränderungen der Hirnzellen, z.B. nach unfallbedingter Hirnquetschung, Hirnblutungen, aber auch Aufstau des Nervenwassers sicher und risikolos nachgewiesen werden. Klonus 1. Schüttelkrampf mit schnellen, ruckartigen Muskelkontraktionen, krampf artiges Zucken 2. Durch plötzliche Dehnung auslösbare, längere Zeit anhaltende, rhythmische Muskelkontraktionen kognitiv Grundfunktion der bewußten Hirnleistung wie Konzentration, Aufmerksamkeit, Wahrnehmung, Gedächtnis, Orientierung und Denkfähigkeit Skala zur Messung der Fortschritte beim Prozess des Erwachens aus dem Koma Konsiliararzt Bezeichnung für „beratender Arzt“ Kontinenzfähigkeit Fähigkeit, Urin- und Stuhlabgang zu steuern Kontraktur Versteifung eines Gelenkes durch Narbenbildung oder Bewegungseinschränkung, die bis zur völligen Versteifung führen kann. Koordination Abgestimmtes Zusammenspiel der Muskulatur für flüssige Bewegungsabläufe Kortex Siehe „Hirnrinde“ kortikal Von der Gehirnrinde ausgehend; in Richtung der Gehirnrinde gehend Kinästhesie Koma Bewegungsgefühl; Wahrnehmung von Stellung, Bewegung, Gewicht und Tiefe Bewusstlosigkeit WACHKOMA und danach · 4|2015 Koma-Remissions-Skala 30 Bundesweit L Laryngoskopie Kehlkopfspiegelung Läsion Verletzung oder Störung der Funktion eines Organes oder Körpergliedes Limbisches System Teil des Gehirns, welches die emotionalen Funktionen steuert Linguistik dünner Schlauch, der im Magen mündet; Er dient der Versorgung mit flüssiger Nahrung. gesetzt aus verschiedenen Personengruppen z. B. Ärzte, Pflegepersonal und Therapeuten, Psychologen usw. Medulla oblongata multisensorisch (Lateinisch) medizinischer Fachbegriff; Hiermit wird der Teil des Hirnstamms bezeichnet, der ins Rückenmark übergeht. Reizzufuhr über alle Sinnesqualitäten Mediainfarkt Schlaganfall durch Verschluss der mittleren Hirnarterie Meningitis Entzündung der Hirnhäute Sprachwissenschaft Liquor cerebrospinalis Medizinische Bezeichnung für das „Hirnwasser“, welches sich in den Hirnkammern (s. Ventrikeln) und zwischen den Hirnhäuten befindet. Logopädie (Sprachtherapie) Logopädie bedeutet die Diagnostik und Behandlung von Stimm-, Sprech- , Schluck- und Sprachstörungen mit wissenschaftlich gesicherten Methoden. Ziel ist es, die gestörte Kommunikationsfähigkeit zu verbessern. Luftröhrenschnitt, Tracheotomie Operationsverfahren, durch das der Beatmungsschlauch (Tubus) eines beatmeten Patienten unterhalb der Stimmbänder verlagert wird. Die Anlage eines Luftröhrenschnittes kann z.B. bei Langzeitbeatmung oder auch bei schweren Brüchen im Kieferbereich und Schluckstörungen erforderlich sein. M Mesencephalon/ Mittelhirn Das Mittelhirn liegt in der Mitte von Zwischenhirn sowie Hirnstamm und kontrolliert u. a. die Muskelspannung. Myoklonien Medizinische Bezeichnung für feine Muskelzuckungen, die mit Bewegungen einzelner Muskelgruppen einhergehen. N Neglect Unterdrückung von Teilgebieten der Wahrnehmungs- oder Bewegungsfähigkeit Neurochirurgie Mobilisation Beweglich machen, z.B. von der Bettlägrigkeit zum Rollstuhl oder in den Stand Monitor Zentrale Überwachungseinheit des Patienten; Am Monitor laufen alle zur Überwachung relevanten Daten, welche kontinuierlich erfaßt werden (verschiedene Drücke, Körpertemperatur, EEG, EKG) zusammen und werden graphisch dargestellt. Das Monitorsystem ist ferner in der Lage, beim Über- und Unterschreiten kritischer Grenzwerte einen akustischen Alarm zu geben und so die Überwachung des Patienten zu unterstützen. Spezialgebiet der Chirurgie, das alle operativen Eingriffe am zentralen und peripheren Nervensystem erfaßt (Gehirn und Rückenmark einschließlich Hüllen und Gefäße, Körpernerven) Neuroleptika Neuroleptika werden bei akuten und chronischen Psychosen, bei Erregungszuständen eingesetzt. Ihre Hauptwirkung besteht in der Unterdrückung von Halluzinationen, Wahnvorstellungen, formalen Denkstörungen und Ichstörungen. Ihre zentral dämpfende Wirkung ist je nach Substanz unterschiedlich stark. Neurologie Motorik Gesamtheit der willkürlichen, gesteuerten Bewegungsvorgänge MRT, MRI Lehre von den Erkrankungen und Schädigungen des zentralen und peripheren Nervensystems, also Gehirn, Rückenmark, periphere Nerven und Muskulatur; Diagnostik und Therapie dieser Erkrankungen Siehe „Kernspintomographie“ Magensonde Multidisziplinäres Team Ein meist durch die Nase geführter Bezeichnung für ein Team, zusammen- 31 Neuron Nervenzellen (Synonyme Neuron, Neuronum) sind spezialisierte Zellen, WACHKOMA und danach · 4|2015 Bundesweit Erklärung von Fachbegriffen ( in alphabetischer Reihenfolge) die für die Reizaufnahme sowie die Weitergabe und Verarbeitung von Nervenimpulsen (Erregungen) zuständig sind. Neuropädagogik Anbahnung von Wachheit Reaktionsvermögen, intellektuellen und kognitiven Fähigkeiten auf sonderpädagogischer und didaktischer Grundlage; Wiedererwerb von schulischem und berufstheoretischem Altwissen Neuropädiater Auf die Behandlung neurologischer Krankheiten spezialisierter Kinderarzt Neuropathologie Lehre von den Krankheiten des Nervensystems und den zugrunde liegenden Veränderungen der Nervenzellen, des Hirngewebes und auch der Muskelfasern Neurophysiologie Oedem Lehre von den Funktionszusammenhängen des Nervensystems; Die Neurophysiologie untersucht allgemeine und spezielle Leistungen des Nervensystems bei der Koordinierung des Organismus in seiner Wechselbeziehung zur Umwelt. Eine Flüssigkeitsansammlung im Körper; Die Flüssigkeit wird aus den Blutgefäßen gefiltert und bleibt im Gewebe. Dies kann in der Folge einer Verletzung geschehen. O Oberflächensensibilität Bezeichnung für die taktile Wahrnehmung, d.h. für die Komponente der Wahrnehmnung, die es dem Menschen ermöglicht Berührung, Temperatur, Druck, Vibrationen und Schmerz über die Haut zu empfinden (s. a. Tiefen sensibilität). Okzipitallappen Siehe Hinterhauptslappen; Jener Anteil der beiden Hemisphären, der im Hinterkopf liegt und vor allem für die Aufnahme und Verarbeitung der optischen Signale zuständig ist. Olfaktorische Stimulation Anregung durch Geruchsreize Ophthalmologie Augenheilkunde occipital Orthopädie Das Hinterhaupt/den Hinterhauptslappen des Gehirns betreffend Medizinisches Fachgebiet für Erkrankungen der Bewegungsorgane Fortsetzung in der kommenden Ausgabe Wir bieten Ihnen: - vollstationäre Pflege für Menschen im Wachkoma Phase F in unserem 2004 eröffneten Pflegezentrum - Haus Spitzbergblick - mit 15 Betten einschl. Beatmungsbetten - ein fachlich und menschlich hochqualifiziertes Personal, welches auf über 10 Jahre an Erfahrungen im Umgang mit Wachkomapatienten zurückgreifen kann - vollstationäre Pflege, Kurzzeit- und Übergangspflege in unser seit 2005 neu eröffneten Fachabteilung für Intensivpflege mit 26 Betten, davon 8 Beatmungsplätze - eine enge Zusammenarbeit mit allen Vertretern medizinischer Berufsgruppen (Ärzte, Therapeuten, etc. ) Angehörige können bei uns in der Gästewohnung zeitweise übernachten – Den Menschen wieder wahrnehmen lernen, sich an kleinen Dingen erfreuen – WACHKOMA und danach · 4|2015 32 Bundesweit Was ist eine Neuropsychologische Therapie? Mit der neuropsychologischen Therapie werden organisch bedingte psychische Störungen behandelt. Solche Störungen treten häufig nach einem Schlaganfall, einem Schädelhirntrauma oder anderen Erkrankungen oder Verletzungen des Gehirns auf. Dabei können Störungen geistiger (kognitiver) Funktionen, des emotionalen Erlebens, des Verhaltens oder der Krankheitsverarbeitung sowie damit verbundene Störungen psychosozialer Beziehungen auftreten. • Stufe 1: Feststellung einer erworbenen Hirnschädigung oder Hirnerkrankung durch einen Neurologen, Nervenarzt oder Psychiater. • Stufe 2: Feststellung der neuropsychologischen Gesundheitsstörungen mit Durchführung einer neuropsychologischen Diagnostik, Einschätzung der Therapieindikation und Erstellung eines Behandlungsplans durch einen Psychotherapeuten / Arzt mit neuropsychologischer Zusatzqualifikation. Ambulante Neuropsychologische Leistungen Da die neuropsychologische Versor gung derzeit noch nicht flächendeckend gewährleistet ist, kann die Kostenübernahme bei den gesetzlichen Krankenkassen auch über Kostenerstattung erfolgen. Dazu muss vorab bei der Krankenkasse ein Antrag gestellt und von dieser auch bewilligt werden. • Neuropsychologische Untersuchung • Behandlung organisch bedingter psychischer Störungen z.B. neuropsychologische Therapie von Aufmerksamkeits- und Gedächtnisstörungen • Behandlung bei emotionalen und affektiven Beeinträchtigungen und Verhaltensstörungen nach neurologischen Erkrankungen • Angehörigenarbeit • Neuropsychologische Begutachtung • Begleitung und Unterstützung bei der beruflichen Wiedereingliederung nach einer erworbenen Hirnschädigung Kostenträger für eine ambulante Neuropsychologische Behandlung Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) Seit Februar 2012 ist die Neuro psychologische Therapie eine Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung. Die Abrechnung kann bei einem kassenzugelassenen Neuropsychologen direkt über die Gesundheitskarte erfolgen. Die Feststellung der Indikation zur neuropsychologischen Therapie erfordert eine zweistufige Diagnostik: Private Krankenversicherung (PKV) Bislang gibt es in der privaten Kranken versicherung keine Abrechnungsziffern für ambulante neuropsychologische Leistungen. Aus diesem Grund erfolgt die Abrechnung in Analogie zu anderen Psychotherapieziffern, z. B. der Verhaltenstherapie oder Psycho dynamischen Psychotherapie. Vorab ist aber eine Rücksprache mit der privaten Krankenversicherung erforderlich. Beihilfe Die neuropsychologische Therapie ist nach der Bundesbeihilfeverordnung und nach einigen Landesbeihilfe verordnungen beihilfefähig. Gesetzliche Unfallversicherung (Berufsgenossenschaften) Berufsgenossenschaften vergüten neuropsychologische Leistungen auf der Grundlage einer Vereinbarung mit der Gesellschaft für Neuropsychologie. Die Kostenübernahme ist geregelt, wenn die neuropsychologischen Störungen als Folge eines Arbeitsunfalls anerkannt sind. 33 Ablauf einer Neuropsychologischen Therapie Zu Beginn der Behandlung findet zunächst eine neuropsychologische Untersuchung statt. Die Untersuchung beinhaltet eine Krankheitsanamnese sowie eine klinische und testpsychologische Untersuchung. Manchmal ist es sinnvoll, die Angehörigen zur Fremdanamnese in die Erstgespräche mit einzubeziehen. Anhand der Unter suchungsergebnisse wird der Thera pieplan erstellt, wobei sowohl Einzelals auch Gruppentherapien möglich sind. Im Einzelfall können auch nach Abklärung der Kostenübernahme Haus besuche durchgeführt werden. Wie finde ich einen Neuropsychologen? Bei den • Psychotherapeutenkammern • Kassenärztlichen Vereinigungen des jeweiligen Bundeslandes oder bei der • GNP (Gesellschaft für Neuropsychologie) Wir danken der Gesellschaft für Neuropsychologie e.V. (GNP) für die gute Zusammenarbeit und die Genehmigung zum Abdruck der Informationen aus dem Faltblatt „Kostenübernahme für eine ambulante neuropsychologische Therapie“ (Stand: März 2014/5). Bei der GNP handelt es sich um einen eingetragenen gemeinnützigen Verein, der die berufspolitischen und fachlichen Interessen von Neuropsychologen in Deutschland vertritt. Die GNP hat zurzeit etwa 1500 Mitglieder. Weitere Informationen zur GNP finden Sie im Internet unter folgender Adresse: www.gnp.de WACHKOMA und danach · 4|2015 Bundesweit Berlin, Brandenburg, Deutschland, Phase E (G) Modellprojekt startet in Berlin - Frohnau Auch von außen ein imposantes Gebäude – architektonisch gelungen 66 Plätze um wieder möglichst selbstständig leben zu können! Offene Therapieräume, Orte der Begegnung, komfortable Einzelzimmer: Nach fünf Jahren Ausbau ist das komplett modernisierte P.A.N. Zentrum für Post-Akute Neurorehabilitation in Berlin-Frohnau neueröffnet worden. Die traditionsreiche Berliner Fürst Donnersmarck-Stiftung hat für den Neubau rund 35 Millionen Euro aus Eigenmitteln aufgewendet. Für Menschen mit erworbenen Schädigungen des Nervensystems ist am Wissenschaftsstandort Berlin eine der modernsten neurologischen RehaEinrichtungen ist entstanden. Innovatives Raumkonzept = Gelebte Interdisziplinarität Die Bedeutung des Raumkonzeptes im waldnahen Fürst-Donnersmarck-Haus für die Therapie der Rehabilitanden ist immens: „Unser festes Ziel ist es, dass WACHKOMA und danach · 4|2015 unsere Rehabilitanden ein weitgehend selbstständiges Leben wiedererlernen. Die neuen Räume stärken unsere hochengagierte, interdisziplinäre Zusammenarbeit und ermöglichen ein individuell abgestimmtes Therapiekonzept“, ist sich Prof. Dr. med. Stephan Bamborschke, leitender Arzt des P.A.N. Zentrums, sicher. Reha-Angebot für jüngere Menschen mit schweren Schäden des Gehirns Jährlich erleiden bundesweit viele Menschen schwere Schäden des Gehirns aufgrund von Unfällen oder Schlaganfällen. Häufig sind auch jüngere Menschen betroffen. Auch sie werden nach der Akut-Reha aufgrund mangelnder Angebote oft in Pflegeheimen untergebracht, obwohl sie noch erhebliches Rehabilitationspotenzial haben. Auf diese Gruppe hat sich das Team des P.A.N. Zentrums spezialisiert. Insgesamt stehen 66 Plätze zur Verfü gung. Die durchschnittliche Verweil dauer der Rehabilitanden liegt bei 18 34 P.A.N. Zentrum für Post-Akute Neurorehabilitation im Fürst Donnersmarck-Haus, Berlin-Frohnau Wildkanzelweg 28, 13465 Berlin Prof. Dr. med. Stephan Bamborschke, Leitender Arzt Tel. 030 40606-233 Fax 030 40 606-340 bis 24 Monaten. Das P.A.N. Zentrum ist eine Einrichtung der Fürst Donners marck-Stiftung zu Berlin. Ziel und Zweck der 1916 gegründeten Stiftung ist die Rehabilitation von Menschen mit Körper- und Mehrfach behinderungen. In der Stiftung und ihren Tochtergesellschaften arbeiten mehr als 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Arbeitsfeldern Rehabilitation, Bildung und Tourismus. Bundesweit Feierliche Eröffnung in der Aula Abschließendes Gruppenbild – mit viel Beifall bedacht Nach der Feierlichkeit im Austausch v.l. Armin Nentwig, Chefärztin Dr. Andrea von Helden, Prof. Dr.med. Stephan Bamborschke, Prof. Dr. Dr. Paul Walter Schönle „Neue Wege – Schritt für Schritt“ Prof. Dr. med. Stephan Bamborschke leitete eine interessante Diskussion. Prof. Dr. Dr. Paul Walter Schönle erklärt hierbei gerade die vielen Chancen dieser Neuro-Reha Phase E 35 WACHKOMA und danach · 4|2015 Bundesweit Neurophysiologen widerlegen altersdiskriminierendes Vorurteil: Intensive Neurorehabilitation hilft nicht nur jungen Menschen Ältere Menschen erhalten nach einem Schlaganfall oft nur eine beschränkte, geriatrische Rehabilitation. Jüngere Menschen hingegen bekommen meist eine intensive Neurorehabilitation. Grund ist die Vorstellung, Ältere würden von einer intensiven Behandlung wenig profitieren - eventuell sogar überfordert sein. Diese These haben Experten der Deutschen Gesellschaft für Klinische Neuropyhsiologie und funktionelle Bildgebung (DGKN) und RehaWissenschaftler jetzt widerlegt. Die Preisträger: Prof. James F. Malec Ph. D. und Prof. Dr. med. Stefan Knecht (Pressesprecher der DGKN) . WACHKOMA und danach · 4|2015 Preisverleihung bei der Fürst-DonnersmarkStiftung Für Ihre Arbeit wurden sie im November 2015 in Berlin mit dem Forschungspreis der Fürst Donnersmarck-Stiftung ausgezeichnet. post-akuter Neurorehabilitation nach Hirnschädigungen in den USA. Fünf, mit je 3000 Euro dotierte Belobigungen wurden an eine italienische Wissenschaftlerin und vier deutsche Wissenschaftler ausgesprochen. Renommiertes Forscherteam Der internationale Forschungspreis ging zu gleichen Teilen an ein Forschungsteam um Professor Dr. med. Stefan Knecht von der St. Mauritius Therapieklinik Meerbusch und der Heinrich Heine Universität Düsseldorf für seine systemmedizinische Arbeit zur Wirksamkeit von Neurorehabilitation bei älteren Menschen sowie an Professor James F. Malec Ph. D. und Professor Jacob Kean Ph. D. aus Indiana von der Indiana University School of Medicine. Letztere beschäftigen sich mit Langzeiteffekten 36 Fürst von Donnersmarck (Kuratoriumsvorsitzender), Prof. Karl Wegscheider (Jurymitglied), Prof. James F. Malec (Preisträger) , Prof. Stefan Knecht (Preisträger), Prof. Paul-Walter Schönle (Jury vorsitzender), Thomas Golka (Organisator des Forschungspreis), Wolfgang Schrödter (Geschäftsführer) v.r.n.l. Bundesweit Kombination aus mehreren Therapiebereichen sinnvoll Die Rehabilitations-Wissenschaftlerin Dr. lic. phil. Bettina Studer hat bei mehr als 2300 Patienten gemessen, wie gut sich Betroffene nach einem Schlaganfall durch vier Wochen intensive Neurorehabilitation erholen. Die Ergebnisse der Verlaufsstudie belegen, dass die Kombination aus Physio-, Ergo, Sport- und Sprachtherapie Menschen über 80 Jahren genauso gut hilft wie Menschen zwischen 65 und 80 und Menschen unter 65 Jahren. Unabhängig vom Alter bringt jede Stunde mehr an Therapie ein Mehr an Erholung und ein Weniger an Pflegeabhängigkeit. Patienten allen Alters müssen Neurorehabilitation erfahren „Zu alt für Neurorehabilitation ist durch diese Arbeit als ein altersdiskriminierendes Vorurteil wissenschaftlich widerlegt“, erklärt Studienleiter Professor Knecht, Pressesprecher der DGKN. Zum Thema „Gehirn und Mobilität“ wird er auch einen Vortrag bei der 60. Jahrestagung der DGKN im März 2016 in Düsseldorf halten. Rehabilitation bis an die Leistungsgrenze Durchgeführt wurde die in der Fach zeitzeitschrift „Journal of Neurology, Neurosurgery & Psychiatry“ veröffentlichte Studie an der St. Mauritius Therapieklinik in Meerbusch. „Eine intensive Neurorehabilitation bis an die Leistungsgrenze hilft unabhängig vom Alter jedem Schlaganfall-Patienten gleichermaßen und sollte daher vor allem bei geriatrischen Menschen öfter zum Einsatz kommen“, resümiert der DGKNExperte. Das Team freut sich über den Preis, der mit 30.000 € dotiert ist. Das Geld wollen sie der Initiative „Neuro-Reha – Forschung für Men schen" stiften, um weitere drängende Fragen zu beantworten – etwa die Frage, wie stark verzögerter Beginn von Neurorehabilitation die Erholung beeinträchtigt. 37 DGKN – Deutsche Gesellschaft für Klinische Neurophysiologie und funktionelle Bildgebung Robert-Bosch-Str. 7 64293 Darmstadt Tel.: 06151/66 73-422 (erreichbar täglich von 9 - 12 Uhr) Fax: 06151/66 73-423 [email protected] Terminhinweis: 60. wissenschaftliche Jahrestagung der DGKN Termin: 16. bis 19. bis März 2016 Ort: Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Gebäude 23.01, Haupteingang Anschrift: Universitätsstraße 1, 40225 Düsseldorf Vortrag im Rahmen des Kongress: „(Wieder) Laufen lernen in der Neurorehabilitation“ Termin: Donnerstag, 17. März 2016, 15.00 bis 16.30 Uhr, Vortragsraum 3 WACHKOMA und danach · 4|2015 Bundesweit Referenten aus dem Bereich der Kinderneurologie, der Sozialpädiatrie und der Neuroorthopädie, das interessierte Fachpublikum auf den neusten Wissensstand der Neurorehabilitation. Prof. Schmitt, ehem. Leiter der Abteilung Wirbelsäulen orthopädie an der orthopädischen Universitätsklinik Friedrichsheim hob in seinem Vortrag als Zeitzeuge hervor, wie wichtig und unerlässlich die Zusammenarbeit der unterschiedlichen Berufsgruppen im Rehabilitationsprozess für betroffe ne Patienten ist, und spannte einen eindrucksvollen Bogen von der Vergangenheit bis heute. Gute Hilfsmittel für unsere Betroffenen! können, hilft der ProWalker beim Erlernen der ersten Schritte. Am Anfang stand nur eine Idee: Auch Kinder mit schweren Rücken marksschädigungen sollten nicht nur im Bett liegen, sondern am Leben teilhaben können. Mit dem ersten technischen Hilfsmittel der Pro Walk GmbH, dem Swivel Walker – der Stehund Gehorthese für Kinder mit hoher Querschnittlähmung – hat Pro Walk mehr Mobilität und Lebensqualität in die Familie gebracht. Die hightech Myo-Orthese WalkAide – der kleine Kasten am Knie, der den Peroneusnerv am Beim stimuliert und die Muskeln dazu bringt, den Fuß zu heben, wenn der Mensch dazu selbst nicht in der Lage ist. Dies ermöglicht Menschen mit Multipler Sklerose, sowie nach Schlaganfall, mit Zerebralparese oder Schädel-HirnVerletzungen wieder besser zu gehen. Dem folgte bis heute ein großes Repertoire an orthopädischen Hilfen, besonders auch für neurologische Patienten, die entwickelt und ausgesucht wurden. Aktive Neurorehabilitation In der Neurologie und Neuropädiatrie setzten sie in den vergangenen 25 Jahren immer wieder neue Trends, die heute Standard sind. Das Stehen und Gehen von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit Querschnittlähmung wird meist mit Pro Walk in Verbindung gebracht. Kindern, mit ausgeprägten Bewegungs störungen, die nicht stehen und gehen WACHKOMA und danach · 4|2015 Handrehabilitation In der Handrehabilitation von Schlag anfallpatienten stellt Pro Walk Orthe sen- Konzepte bereit, mit denen der Patient seine Hand in vielen Fällen wieder nutzen kann. Aus Anlass des 25-jährigen Bestehens der Pro Walk GmbH fand nun am 11.11.2015 das mit hochkarätigen Referenten besetzte Symposium im Bürgerhaus in Erzhausen statt. Fachsymposium in Offenbach Unter der wissenschaftlichen Leitung von Dr. Bollinger, Chefarzt des sozialpädiatrischen Zentrums am Sana Klinikum Offenbach, brachten die 38 Dr. Seeger, stellvertretender ärztli cher Leiter des sozialpädiatirschen Zentrums Frankfurt referierte zum Thema Botulinumtoxin bei Spastik, der Kinderneurologe Dr. Sitte-Zöllner aus Jena erläuterte sein Konzept der Beeinflussung von Gangstörungen mittels spezieller Unterschenkelschienen, die bei entsprechender Indikation bei Kindern, Jugendlichen und Erwach senen erfolgreich genutzt werden können. Dr. Bernius, Chefarzt des Zentrums für Kinder- und Neuroorthopädie der Schön Klinik München Harlaching zeigte anhand eindrucksvoller Fall beispiele wie schwer betroffene Menschen selbst mit minimalen operativen Eingriffen an Muskeln und Muskelhüllen wieder besser stehen, gehen und greifen können. All die vorgestellten Verfahren erfordern ein engagiertes interdisziplinäres Team, das Hand in Hand zum Wohle der Patienten arbeitet. Diesem Anspruch hat sich die Pro Walk GmbH, die Teil der Preisler Group ist, verschrieben. Neurorehabilitation, d.h. für Benedikt Preisler – Ergotherapie, Physiotherapie, Orthopädietechnik – alles an einem Ort, alles in Egelsbach in der Woogstr. 48, ist gelebte interdisziplinäre Zusammenarbeit der unterschiedlichen Berufsgruppen. Bundesweit Das Symposium war ein voller Erfolg. Die Teilnehmer konnten viele wertvolle Eindrücke gewinnen, die sie in ihre Arbeit mit den Patienten aufnehmen werden. Auch unser Verband gratuliert und dankt. Die vorbildliche Zusammen arbeit zum Wohle der Betroffenen steht für uns alle im Mittelpunkt. Danke! Pro Walk GmbH Woogstraße 48 D-63329 Egelsbach Tel.: 06103-706420 www.prowalk.de [email protected] Die Referenten von links nach rechts: Benedikt Preisler – Geschäftsführer der Pro Walk GmbH; Dr. med. Matthias Bollinger, Leiter des Sozialpädiatrischen Zentrums am Sana Klinikum Offenbach; Dr. med. Jürgen Seeger, Stellvertretender ärztlicher Leiter des Sozialpädiatrischen Zentrums Frankfurt Mitte; Prof. em. Dr. med. Erich Schmitt, Vormals Leiter der Abteilung Wirbelsäulenorthopädie der Orthopädischen Universitätsklinik Friedrichsheim; Dr. med. Peter Sitte-Zöllner, Praxis für Kinderneurologie und Kinderorthopädie in Jena; Dr. med. Peter Bernius, Chefarzt des Zentrums für Kinder und Neuroorthopädie Schönklinik München Harlachingen 39 WACHKOMA und danach · 4|2015 Bundesweit Unsere Mitgliedsfamilie Dr. Seemann entwickelte für ihre Tochter Adda ein faszinierendes Hilfsgerät. Eyeblinker – ein neuartiges Kommunikationsgerät für Behinderte Tochter Adda mit der Spezialbrille Kommunikation mittels der Augen Behinderte Menschen leiden an unterschiedlichen Beeinträchtigungen. Oft sind Wahrnehmung und Kommunikation in hohem Maße gestört, so dass nur noch eine Kommunikation mittels der Augen möglich ist. Angeleitet vom medizinischen Pflegepersonal lernt der Behinderte, durch einen Lidschlag "Ja" oder auch mit zwei Lidschlägen „Nein“ zu sagen. Das trifft für Patienten im Wachkoma ebenso zu, wie für Menschen, die einen Schlaganfall erlitten haben. Unsere Tochter Adda hat ein solches Schicksal erfahren müssen. Im Bemühen, ihre Kommunikation zu verbessern und so die soziale Eingliederung zu fördern, ist etwas Neues entstanden. Steigerung der Lebensqualität Das vorgestellte Gerät fördert die Selbst bestimmung und trägt so in hohem Maße zur Steigerung der Lebensqualität bei. Mit einem bewussten Lidschlag ist der Behinderte in der Lage, verschie- WACHKOMA und danach · 4|2015 dene Wünsche zu äußern oder sich der Umgebung mit einem gesprochenen Satz mitzuteilen. Das Verfahren benützt eine auf die individuellen Bedürfnisse eines jeden Behinderten ausgerichtete modifizierte Software. Auf einem Notebook werden nacheinander im zeitlichen Abstand von etwa 10 Sekunden Fotos und Bilder von Esswaren oder diversen Gegenständen gezeigt, die die Wünsche oder Befindlichkeiten des Behinderten kognitiv widerspiegeln. Sobald ein Bild erscheint, das eine Willensäußerung auslöst, schließt der Behinderte kurz die Augen, indem er „Ja“ sagen möchte. Damit bewirkt er, dass sein Wunsch als gesprochener Satz zu hören ist. Die automatische Bildfolge bricht dann ab, damit der Betreuer auch nach seiner momentanen Abwesenheit erkennt, welches der Wunsch war. Beim wiederholten Lidschlag wird auch der ausgesprochene Wunsch wiederholt. Alle Fragen und Wünsche sind in drei Themenbereiche untergliedert: Essen und Trinken – Kleidung und Outfit – Wünsche und Befinden. Dazu sind bereits einige Inhalte vorgegeben, die aber für jeden Behinderten 40 gemäß seinen Bedürfnissen und seiner Persönlichkeit ausgewählt oder neu definiert werden können. Ebenso werden solche Fotos eingefügt, die in seinem früheren Umfeld aufgenommen wurden. Erfahrungen haben gezeigt, dass damit Erinnerungen geweckt werden, die eine positive Auswirkung auf den Behinderten haben. Auch das ist ein wesentlicher Aspekt für die gesellschaftliche Wiedereingliederung. Die Intervalle zwischen den gezeigten Bildern können ebenfalls dem jeweiligen Auffassungsvermögen des Betrof fenen angepasst werden. Die Erfassung des Lidschlags erfolgt mittels einer speziellen Brille, in der ein kleiner Infrarotsensor angebracht ist, der die Lichtreflexion am Auge erfasst. Die folgende Signalverarbeitung geschieht in der Elektronikbox, wo auch die unwillkürlichen Lidschläge ausgefiltert werden, um mögliche Fehlmeldungen zu vermeiden. Die vom Sensor ausgesandte infrarote Strahlung ist sehr schwach und kann vom menschlichen Auge nicht wahrgenommen werden. Sie stellt keine Gefahr dar, zumal das Sonnenlicht, dem wir ausgesetzt sind, einen hohen infraroten Strahlungsanteil besitzt. Bundesweit Bei Patienten, die in der Lage sind eine Hand zu bewegen, wird anstelle der Spezialbrille ein Handsensor eingesetzt, der auf eine Handbewegung reagiert. Es versteht sich von selbst, dass auch diese einfachen Bewegungen an der Seite eines Betreuers geübt werden müssen. Auch der Umgang mit der Spezialbrille ist sicher gewöhnungs- tisch erfolgt dann die Umschaltung in diesen Betriebsmodus. Damit wird die Verbindung zum Notebook unterbrochen und es kann abgeschaltet werden. Um den Eyeblinker zu starten, wird lediglich das Notebook eingeschaltet, darauf auf zwei Tasten gedrückt und das Programm beginnt. signalisieren den Betriebsmodus und den Lidschlag. Die Kennzeichnung der LEDs und die der Buchsen erfolgt mittels einprägsamer Symbole. Die Bedienungsanleitung für den Eye blinker besteht aus wenigen Worten und befindet sich auf der Unterseite der Elektronikbox. bedürftig und sollte ebenfalls ausreichend trainiert werden. Nur so kann mit dem Eyeblinker eine verbesserte Kommunikation erzielt werden. > Bewusst wurde auf überflüssige Elemente verzichtet, um die Handhabung so einfach wie möglich zu gestalten. Die Elektronikbox enthält weder Schalter noch Tasten. Die Kabel sind mit unverwechselbaren Steckern bestückt, so dass jede Fehlbedienung ausgeschlossen ist. Da auch keine Batterien enthalten sind, erübrigt sich ein Batteriewechsel. Drei Leuchtdioden > Dieses Gerät erhebt nicht den Anspruch, ein high end Produkt zu sein, vielmehr ist es gelungen, durch intelligente Lösungen ein leicht bedienbares, wartungsfreies und kostengünstiges Kommunikationsgerät zu schaffen. Die Elektronikbox benötigt für den Modus „Kommunikation“ keine separa te Stromversorgung. Für die Betriebsart „Notruf“ wird lediglich das SteckerNetzteil angeschlossen und automa- Der Eyeblinker® wurde in Niedersachsen entwickelt und wird in Deutschland hergestellt. Anmerkung der Redaktion Siehe dazu auch den Leserbrief „Wie entstand das Hilfsmittel „Eye blinker“ oder Addas anderes Leben“? > Seite 56 in diesem Heft Fa. Eyeblinker Dr. Berthold W. Seemann Kreienberg 58 D - 21271 Hanstedt Tel.: 0049 4184 888 527 [email protected] www.eyeblinker.de 41 WACHKOMA und danach · 4|2015 Bundesweit Herbsttagung des Fachausschusses Neurologie 2015 Auch zu seinem 40.jährigen Jubiläum hat der Fachausschuss Neurologie des deutschen Verbandes für Ergo therapeuten e.V. wieder eine spannende und abwechslungsreiche Tagung zusammengestellt. Dieses Mal in Kooperation mit dem Fachausschuss Lehrende. Im Mittelpunkt standen in diesem Jahr „Seltene Krankheitsbilder in Anleitung und Praxis“. In insgesamt 11 Stunden an zwei Tagen konnten sich die 130 Teilnehmer sowohl Vorträge zu seltenen Krankheitsbildern wie Schädelhirntrauma, Querschnittsl ähmung, Epilepsie, ALS oder MS, aber auch über Neurodidaktik, profes sionelles Reasoning und Zielverein barungen anhören. Da diese seltenen Erkrankungen eine Herausforderung für die Therapeuten darstellen, ist es wichtig, schon in der Ausbildung eine gute Basis zu schaffen. Die Tagung verhalf den Zuhörern zum Einen dazu wieder up-to-date über die neusten Do‘s und Dont‘s in der Therapie dieser Erkrankungen zu sein, zum anderen aber auch zu neuen Ideen in der Vermittlung an Schüler und Studenten im Praktikum. Stefan Krüger machte in seinem Vortrag darauf aufmerksam, dass das Schädelhirntrauma z.B. kein Fall für eine „einfache“-Behandlung oder Anleitung ist. Die Schwierigkeit liegt seiner Meinung nach in der Komplexität der Erkrankung. Ziel sollte deshalb eine kleinschrittige, strukturierte Anleitung sowie eine praktische Vertiefung der theoretischen Grundlagen sein. Aber auch ein stark patientenorientiertes Vorgehen ist bei diesem vielseitigen Krankheitsbild enorm wichtig. Zusätzlich zu den Vorträgen konnte man sich in den Pausen noch weiter in einer Ausstellung informieren. Hier zeigten unter anderem die Firmen Sporlastic, Kogti, Baleo-Senso und Tobii ihre Produkte. WACHKOMA und danach · 4|2015 Zusammengefasst sind alle Vorträge in einem Tagungsband, welcher im Schulz-Kircher-Verlag erscheint. Wir danken dem Deutschen Verband der Ergotherapeuten für die gute Zusammenarbeit und Frau Carolin Lüdeking für den Bericht über den Fachausschuss Neurologie. Deutscher Verband der Ergotherapeuten e.V. Postfach 2208 Becker-Göring-Str. 26/1 76307 Karlsbad-Ittersbach 42 Bundesweit Vorankündigung März 2016 – Einladung Kurfürstliches Schloss 10. – 12. März 2016 – Fachtagung und Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen Donnerstag, 10. März 2016 Treffen der Regionalgruppenleiter (ab 18.00 Uhr) Freitag, 11. März 2016 14.30 Uhr Beginn der Fachtagung (bis ca. 18.30 Uhr) Samstag, 12. März 2016 09.30 Uhr – bis 12.30 Fortsetzung der Fachtagung ab 13.30 Uhr Jahreshauptversammlung des Verbandes mit Neuwahlen Wir laden herzlich ein und freuen uns über Ihre Teilnahme, Mitwirkung und Unterstützung Traditionsgemäß findet die große Veranstaltung auch 2016 wieder im Kurfürstlichen Schloss (Landratsamt Amberg-Sulzbach) statt. Das prächtig, historische Gebäude bietet mit seinen Räumlichkeiten den passenden Rahmen für die Fachtagung. Viele namhafte Referenten haben uns bereits zu einen fachübergreifenden Austausch zugesagt. Die Fachtagung bietet sicherlich wie der für alle Teilnehmer interessante Themen, garantiert spannende Vorträ ge und Diskussionen an • Aktueller Stand der Neuro-Reha Neues aus Forschung, Medizin, Therapie, Pflege, Ethik • Phase G / E für unsere teilreha bilitierten Betroffenen (Leben, Wohnen, Betreuung, Förde rung, Arbeit) • Inklusion / Integration – „Wie geht es weiter?“ • Phase F (medizinisch aktivierende Rehabilitation und Teilhabe) „Im Koma - Kein Sturz mehr in die Sozialhilfe!“ • Verschiedene Wohn-, Lebens- und Therapieformen in der Phase F 43 (Kosten für die Angehörigen / Quali tät / Rehabilitation) Dabei kommt sicherlich auch folgendes zur Sprache: • Entwicklung und die Folgen für die Betroffenen in den „Ambulanten Intensiv-Wohngruppen“ • Zahnärztliche Versorgung für Schwerstbetroffene • Sozialgesetzbuch (SGB) IX: Rehabilitation und Teilhabe für behinderte Menschen • Sterbehilfe – „Mutmaßlicher Wille“ ? • Weaning und Dekanülierung als Hauptziel der Phase B (Frühreha) Die persönliche Einladung an unsere Mitglieder wird wieder rechtzeitig zugesandt. WACHKOMA und danach · 4|2015 Bundesweit Danke für die Probestellung der Schallwellenmatratze von Robert Schwab, Pflegedienstleiter Erfahrungsbericht: Gerne berichten wir von unseren Erfahrungen mit der Schallwellen matratze „Mediwave 7000 mobil“, die wir dankenswerterweise von Herrn Wolfgang Ludwig / Phönix-Institut zur Probestellung bekommen hatten. In diesem Versuchs-Einsatz stellten sich unter vielen positiven Erfahrungen bei unseren Bewohnern eine Erkenntnis und ein Ereignis bei einem Bewohner ganz besonders heraus. Besagter Bewohner hatte in 2011 einen Autounfall mit Polytrauma und unter anderem ein schweres Schädel hirntrauma mit intrazerebraler Blutung. Er kam nach der Frührehabilitation im Jahre 2011 direkt zu uns zur weiteren Therapie und Pflege. Wir lernten ihn kennen als jungen Mann, der seinen 30. Geburtstag leider in unserer Einrichtung mit seinen Freunden feierte. Mimik und Körperhaltung veränderten sich positiv Er war all die Jahre von einer versteinerten Mimik, die sich nur bei Schmerz verzog geprägt, mit hochtonischer Muskulatur im oberen Schultergürtel mit angewinkelten Armen und herangezogenen Händen. Diese Muskulatur kann nur mit intensivem Kraftaufwand und dann auch nur minimal gelockert werden. Hier war es unser Ansinnen, den Tonus zu lockern mit der Mediwave 7000. Alle anderen medikamentösen Anwendungen und selbst eine Baclofenpumpenimplantation vor WACHKOMA und danach · 4|2015 einigen Jahren hatten keinen Erfolg. So versuchten wir den Tonus durch die Schallwellenmassage zu lockern. Schon nach kurzer Zeit auf der Mediwave 7000 konnten einer meiner Therapeuten und ich erkennen, dass er die Arme (Ellenbeuge) langsam öffnete, so wie es Kollegen manchmal im Schlaf des Bewohners beobachteten. Er war aber wach und konnte bzw. öffnete die Ellenbogen durch Lockerung des M. Bizeps. Nach fast 5 Jahren endlich ein Lachen Wir waren zufrieden und hatten auch ein gutes Gefühl, da sich unsere Erwartungen erfüllt hatten. Aber es kam noch besser! Am Tag danach konnten Mitarbeiter der Pflege, die sehr viel intensiven Kontakt mit ihm hatten, ein leichtes Lächeln erkennen. Dies steigerte sich noch, indem er im Rollstuhl sitzend, bei bestimmten Personen im Dialog und auf Aufforderung, intensiv lachte. Hierbei haben die Augen ein Strahlen zusammen mit ausgeprägten Lachfalten, und die ganze Gesichtsmuskulatur lacht mit. Unerwarteter Erfolg Das mag für Außenstehende nichts Besonderes sein aber für uns, die wir nun fast 5 Jahre in ein versteinertes Gesicht blickten, ist diese Möglichkeit, die er nun zur Kommunikation nutzt, außergewöhnlich und nicht zu erwarten gewesen. Die kognitive Leistung des Gehirns, die ihn im Dialog mit meinen Mitarbeitern lächeln lässt und das noch anlassbezogen (Aufforderungs 44 Bundesweit motorik), stellt für uns eine bahnbrechende Beobachtung dar und lässt vermuten, dass diese Schallwellen in Kombination mit Musik, innere Blockaden lösen. Weitere wichtige Beobachtung Eine weitere sehr wichtige Beobachtung stellte sich etwas später heraus. Der junge Mann konnte im Rollstuhl sitzend nicht nur so wie immer mit den Augen fixieren und schauen wer an ihm vorbeigeht, sondern es war ihm nun auch möglich, die Halswirbelsäule nach links zu drehen, um länger nach vorbeigehenden Personen zu schauen. Wenn Personen von hinten an ihn herantreten, dreht er den Kopf, um frühen Blickkontakt zu erlangen. Eine eigenständige Bewegung der Halswirbelsäule war ihm bisher ebenso wie ein aktives lächeln, nicht möglich. Wir freuen uns auf weitere gute Erfahrungen mit dieser Matratze nach Erwerb der Schallwellenmatratze Mediwave 7000. Anmerkung der Redaktion: Die Fachpflegeeinrichtung Neuro Care in Hünfeld ist seit 2006 aktives Mitglied in unserem Bundesverband. Wir bedanken uns für den wertvollen und informativen Erfahrungsbericht und die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Neuro-Care-Fachpflegezentrum Hünfeld Am Mühlgraben 3 36088 Hünfeld Telefon: 06652 / 793 95 - 201 Fax: 06652 / 793 95 - 299 Email: [email protected] www.fachpflegezentrum.de Dankeschön an GKV – Gemeinschaftsförderung Selbsthilfe Die GKV-Gemeinschaftsförderung Selbsthilfe Bund fördert seit vielen Jahren unsere Arbeit. Dieser Gemeinschaftsförderung gehören an: Verband der Ersatzkassen e.V. (vdek), AOK-Bundesverband, BKK Dachverband, IKK, Knappschaft und die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau. Wir freuen und bedanken uns ganz herz lich für die Förderung als Festbetrags finanzierung. Mit diesen Fördermitteln unterstützt die GKV unsere bundesweit tätige Notruf- und Beratungszentrale, Projekte und Veranstaltungen die unseren betroffenen Patienten mit der Langzeit-Krankheit „Apallisches Durchgangssyndrom“ zu Gute kommen. 45 Seit Beginn unserer Arbeit 1988, haben wir bereits über 50.000 betroffene Familien beraten, begleitet, betreut und unterstützt. Herzlichen Dank für die Förderung! WACHKOMA und danach · 4|2015 Fachberichte Veränderung der Rollen bei Betroffenheit durch Behinderung Die Geschwisterbeziehungen Der Vortrag von Frau Monika Krapf, selbst Mitglied unserer Gruppe, stellte eine sehr kurzweilige Mischung aus eigenen Erfahrungen als mehrfache Mutter mit einem Wachkomakind und wissenschaftlichen Anteilen aus der bestehenden Literatur über Geschwisterbeziehungen dar. Gesunde Geschwisterbeziehung So ging es im ersten Teil zunächst um „gesunde“ Geschwisterbeziehungen und die damit häufig verbundenen, typischen Rollen (wie z.B. als Erstgeborener, großer Bruder, Sandwichkind, Nesthäkchen o.ä.). Jeder Teilnehmer konnte sich in seiner persönlichen Geschwistersituation die eigene Rolle bewusst machen und umso leichter die Folgen erkennen, die sich z.B. durch den Unfall eines Geschwisters diesbezüglich ergeben können. Anhand von zwei privaten Fotos, die Mitglieder der Gruppe im Vorfeld beigesteuert hatten, verdeutlichte sie die Unterscheidung, ob eine Behinderung vor der Geschwisterreihenfolge existierte oder erst nach einer bereits bestehenden Geschwisterreihung eintritt. Einige Aspekte der abrupten Verände rung der bislang vertrauten Geschwis WACHKOMA und danach · 4|2015 tersituation beispielsweise durch Unfall oder andere schwere Beeinträchtigung wurden im Folgenden näher beleuchtet und konnten gut nachvollzogen werden. Viele persönliche Beispiele brachten die anwesenden Teilnehmer dazu selbst ein. • Einbruch in der Rollenverteilung (z.B. Tochter hatte sich bisher um Eltern gekümmert oder Bruder fällt als beruflicher Berater weg) • Der Stärkere ist nun Pflegefall, neue Rolle von uns selbst gefordert • Übernahme der Aufgaben bei den älter werdenden Eltern • Existenz sichern, Erbangelegenheiten neu regeln • Übernahme / Hilfen in Familie des Betroffenen, Kindererziehung • Übernahme an Pflegeleistungen durch Geschwister • Mobilitätsverlust aus Verantwortungsbewusstsein • Verzicht auf eigene Freiheiten/ Freizeiten für Besuche • Betreuerfunktion 46 • Aufmerksamkeit vonseiten der Eltern gegenüber behindertem Geschwisterteil; Vernachlässigung, Benachteiligung des anderen • Finanzielle Beanspruchung • Pflege auf zwei Seiten Fachberichte • Selbstbewusstsein im Auftreten in der Öffentlichkeit mit dem betroffenen Geschwisterteil Geschwister von behinderten Kindern Der dritte Teil des Abends befasste sich mit der Situation der Geschwister von behinderten Kindern, in der viele der bekannten Rollen während der Kindheitsentwicklung auf dem Kopf stehen. Hier waren Aspekte wie Vernach lässigung, fehlender Spielpartner, frühe Verantwortungsübernahme, Fokus auf Entwicklung des gesunden oder des behinderten Kindes und Parallelen zu erwachsenen Betroffenen das Gesprächsthema. Zum Abschluss stellte Frau Krapf den thematisch sehr gut passenden Roman „Drei Worte auf einmal“ von Maria Knissel vor und regte durch das Vorlesen einiger prägnanter Textpassagen einen sehr persönlichen Austausch an diesem Abend an. Verlag: Socictäts-Verlag ISBN: 9783942921824 Regionale Verbandsgruppe Nürnberg 47 WACHKOMA und danach · 4|2015 Fachberichte Hochauflösende MRT-Bilder Ultrahohes Magnetfeld zeigt Gehirnaktivität besser und Hirnaktivität genauer Je stärker, desto besser? Auf Magnetresonanztomografie-Mag neten scheint das zuzutreffen – wenn die richtige Methode eingesetzt wird. Prof. Klaus Scheffler, Direktor der Abteilung Biomedizinische Magnet resonanz an der Universität Tübingen und Leiter der Abteilung HochfeldMagnetresonanz am Max-PlanckInstitut für biologische Kybernetik, und Dr. Philipp Ehses forschen an einer hochauflösenden MRT-Messmethode. Damit gelang es ihnen, Hirnstrukturen um ein Vielfaches genauer darzustellen und Gehirnaktivität besser zu lokalisieren. Eine hohe Auflösung ist wichtig In der funktionellen Magnetresonanz tomografie (fMRT) hängt die Aus sagekraft der Aufnahmen stark von der Signalstärke und damit von der Magnetfeldstärke des Gerätes ab. Eine hohe Auflösung ist für die richtige Interpretation des Signals wichtig, da die Nervenzellaktivität durch MRT nur indirekt gemessen werden kann. Die Forscher der Abteilung Hochfeld-Magnetresonanz am MaxPlanck-Institut für biologische Kyber netik arbeiten mit einem 9,4 TeslaMagneten, wodurch sich die Auflösung der Hirnscans auf weniger als 1 mm reduzieren lässt. Kein Wunder: Das Magnetfeld ist mindestens dreimal so stark, wie das der medizinisch verwendeten Tomografen. Signale der Hirnsubstanz erkennbar machen Das in der Studie verwendete fMRTVerfahren basiert auf der sogenannten bSSFP-Methode (balanced steady-state free precession), die vor einigen Jahren bei wesentlich klei- WACHKOMA und danach · 4|2015 neren Magnetfeldern erstmals von Klaus Scheffler vorgestellt wurde. Dr. Philipp Ehses, wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung für Hochfeld-Magnetresonanz, über die Vorteile: „Diese Methode zielt vor allem darauf ab, den Signalanteil aus der Mikrovaskulatur in der grauen Hirnsubstanz gegenüber größeren Gefäßen zu erhöhen. Denn dort findet die tatsächliche Nervenzellaktivität statt.“ Da die Herkunft des fMRTSignals entscheidend ist, liegt darin die Stärke der Methode. Aktivierung der Sehrinde aufschlussreich Der Versuchsaufbau war simpel gehalten, denn es sollte lediglich die Sehrinde aktiviert werden – sie produziert ein besonders starkes Signal. Die Versuchspersonen betrachteten daher abwechselnd einen schwarzen Bildschirm und ein flackerndes Schachbrettmuster. Der Vergleich der MRT-Bilder dieser beiden Bedin gungen lieferte dann eine Karte der Gehirnaktivierung. 48 Mikroskopische Prozesse sind für das fMRT-Signal verantwortlich Die mikroskopischen Prozesse zu verstehen ist eine wesentliche Vor aussetzung, um die richtigen Schlüs se aus neurowissenschaftlic hen Experimenten zu ziehen und Mess verfahren zu verbessern. Doch selbst in den hochaufgelösten fMRT-Bildern der Studie befinden sich in jedem Bildpixel immer noch Millionen von Gehirnzellen und Tausende kleinerer Gefäße. Zusätzliche Berechnungen durch Computersimulationen sind daher unerlässlich: Sie sollen im nächsten Schritt den Einfluss der Hirnstruktur auf das Signal ermitteln. Diese Kalkulationen müssen dann wiederum im Experiment bestätigt werden. Langsamere Bildgebung Obwohl die Signaleffizienz pro Zeit einheit sehr gut ist, ist die bSSFPfMRT gegenüber der klassischen Fachberichte Bildgebung bislang noch zwei- bis dreimal langsamer. Die Forscher wollen als Nächstes daran arbeiten, die Aufnahmezeit ihrer Methode soweit zu verringern, dass sie hinsichtlich der Geschwindigkeit mithalten kann. Einsatz bei der Planung von Operationen am Gehirn geplant Die bSSFP-Methode könnte in neurowissenschaftlichen Studien zum Einsatz kommen, aber auch im medizinischen Bereich, wie Prof. Klaus Scheffler erklärt: „Bisher wird die Methode routinemäßig in der Herzbildgebung eingesetzt. Wir könnten uns auch bei der Planung von Hirnoperationen eine Anwendung vorstellen - wichtige Hirnregionen könnten vor der Operation viel genauer lokalisiert werden.“ UNSER ASB PFLEGEZENTRUM BIETET ALTERNATIVEN Originalpublikation: Klaus Scheffler, Philipp Ehses; High-Resolution Mapping of Neuronal Activation with Balanced SSFP at 9.4 Tesla; Magnetic Resonance in Medicine, 2015; DOI: 10.1002/mrm.25890 Unsere MDK-Prüfungsergebnisse: Wachkoma-Station: 1,0 sehr gut Pflegezentrum: 1,0 sehr gut ❯ Wohnpflegebereich mit 19 Plätzen für Menschen im Wachkoma ❯ Großzügig gebaute Einzelzimmer, Doppelzimmer und Appartements ❯ Modernste Ausstattung in einer freundlichen und hellen Atmosphäre ❯ Rehabilitierende und individuelle Pflege ❯ Physiotherapie, Logopädie und Ergotherapie (ASB Therapiezentrum) ❯ Eigener ambulanter Pflegedienst vor Ort ❯ Frühzeitige Mobilisierung u. Aktivierung von Sprache und Orientierung erfolgt in enger Zusammenarbeit mit Ärzten, Therapeuten u. Angehörigen Max-Planck-Institut für biologische Kybernetik Dr. Philipp Ehses Tel.: 07071 601- 937 E-Mail: [email protected] DARÜBER HINAUS BIETEN WIR: ❯ Insgesamt 92 Plätze für Dauerpflege und Kurzzeitpflege ❯ Einzelzimmer ohne Aufpreis ❯ Tagespflege Musiktherapie für Wachkoma-Patienten Angemerkt: ASB Pflegezentrum HN-Sontheim Bottwarbahnstr. 28, 74081 Heilbronn Tel. 07131.589 82 603, Frau Reichert Fax 07131.589 82 982 [email protected] www.asb-heilbronn.de Die neueren Erkenntnisse und diese neueste Technik beweisen endlich was Angehörige bereits seit 30 Jahren bemerkten und erlebten. Nämlich, dass ihre Betroffenen keine Sterbenden sind, sondern Kranke mit dem schweren Krankheitsbild „Apallisches Durchgangssyndrom“, die leben, fühlen, spüren, reagieren, rehafähig sind und unserer besonderen Fürsorge bedürfen. Sie haben ein Recht auf Leben und Rehabilitation. Wir helfen hier und jetzt Arbeiter-Samariter-Bund LV Baden-Württemberg e.V. RV Heilbronn-Franken Armin Nentwig, Bundesvorsitzender 49 WACHKOMA und danach · 4|2015 Fachberichte Videobasierter Kopfimpulstest gibt schnell Hinweise auf Schlaganfall Neues Verfahren zur Diagnose bei Schwindel Videobasierter Kopfimpulstest hilft bei Diagnose Schwindel zählt zu den häufigsten Krankheitssymptomen. Seine Ursachen können sehr unterschiedlich sein, was die genaue Diagnose schwierig macht. Mit dem videobasierten Kopfimpulstest gibt es nun jedoch eine einfache Methode, mit der Ärzte bei Patienten mit akutem Schwindel schnell Hinweise für einen Schlaganfall erhalten können. Die Deutsche Gesellschaft für Klinische Neurophysiologie und Funktionelle Bildgebung (DGKN) empfiehlt deshalb den Einsatz des neuen Tests – auch in Notaufnahmen. Krankhafter Schwindel häufig Etwa jeder dritte Deutsche leidet mindestens einmal im Leben an krankhaftem Schwindel, mehr als jeder zehnte Hausarztpatient klagt darüber. Alles dreht sich, andere sehen verschwommen, sie fühlen sich benommen oder ihnen wird übel. Die Ursachen dafür reichen von Störungen des Gleichgewichtsorgans über zentral-neurologische und psychische Erkrankungen bis zu Alkohol- oder Medikamentenmissbrauch. Das macht die Diagnose für Neurologen und Hals-Nasen-Ohren-Ärzte schwierig. Übliche Verfahren zur Untersuchung bei Schwindel sind die kalorische Spülung, bei der die Gehörgänge mit warmem und kaltem Wasser gespült werden, oder die Drehstuhl-Untersuchung, bei der der Patient gedreht und seine WACHKOMA und danach · 4|2015 Seit wenigen Jahren gibt es den videobasierten Kopfimpulstest (vKIT), bei dem eine Kamera die Augenbewegungen misst, während der Kopf vom Untersucher rasch gedreht wird und der Patient gleichzeitig versucht einen Zielpunkt im Blick zu behalten. Da das Gleichgewichtsorgan sehr empfindlich auf Beschleunigungen reagiert, können Fehlfunktionen des Organs durch rasche Kopfbewegungen gut erfasst werden. Die Technik des vKIT habe sich kürzlich entscheidend verbessert, so dass nun auch solche schnellen Kopfbewegungen aufgezeichnet und in wenigen Minuten ausgewertet werden können, erklärt Professor Dr. med. Christoph Helmchen, Leiter der Schwindelambulanz des Universitätsklinikums SchleswigHolstein und Mitglied der DGKNFortbildungskommission. Der neue Test gewinnt zunehmend an Bedeutung: „Mehr als hundert Hals-Nasen-OhrenÄrzte und Neurologen in Deutschland verwenden das Video-System bereits.“ Schnelle Diagnosestellung möglich Die Gründe dafür liegen laut Helmchen auf der Hand: Eine von ihm geleitete Studie an mehr als 1500 Schwindel patienten zeigt, dass der vKIT für die Patienten verträglicher ist und deutlich weniger Zeit in Anspruch nimmt als eine einstündige kalorische Spülung oder eine Drehstuhl-Untersuchung: „Mit dem 50 vKIT finden wir in 15 Minuten heraus, ob die Ursache für den Schwindel im Innenohr oder im Gehirn liegt.“ Je nach Ergebnis lässt sich damit unmittelbar ein Schlaganfall ausschließen, weshalb der DGKN-Experte den Video-Test auch für Notaufnahmen in Kliniken empfiehlt. „Viele Menschen, die mit Schwindel die Notaufnahme erreichen, leiden an einem vestibulären Schwindel, bei dem die Ursache im Innenohr liegt“, erklärt Helmchen. Bisherige bildgebende Verfahren bedingt geeignet Die bisher übliche Magnetresonanz tomographie (MRT) sei für diese Diagnose meistens nicht geeignet und auch nicht notwendig, folgert der DGKN-Experte aus den Ergebnissen einer amerikanischen Studie. Diese zeigt, dass Ärzte mittels vKIT und zwei anderen einfachen Untersuchungen einen Schlaganfall als Ursache einer akuten Schwindelepisode genauso gut diagnostizieren können wie mit MRT, allerdings in erheblich kürzerer Zeit. Helmchen geht sogar noch weiter: „Der videobasierte Kopfimpulstest könnte künftig den gleichen Stellenwert erlangen, wie das EKG für den Neurologen in den Notaufnahmen.“ Weitere Informationen zum vKIT: www.dgkn.de/Schwindeldiagnose DGKN – Deutsche Gesellschaft für Klinische Neurophysiologie und funktionelle Bildgebung Robert-Bosch-Str. 7 64293 Darmstadt Tel.: 06151/66 73-422 (erreichbar täglich von 9 - 12 Uhr) Fax: 06151/66 73-423 [email protected] Bildquelle: B. Machner et al. Videobasierter Kopfimpulstest, Nervenarzt 84: 975-983, Abb. 2 reflektorischen Augenbewegungen aufgezeichnet werden. Fachberichte Neuroradiologische Methoden erhöhen Chancen für Schlaganfall-Patienten Neues Zeitfenster bis über 6 Stunden! 700mal pro Tag sind Rettungswagen in Deutschland allein wegen Schlaganfällen unterwegs. Insgesamt 270 000 Menschen erleiden pro Jahr diesen Hirnschlag, der noch in viel zu vielen Fällen verheerende Folgen hat. Mit der Expertise von Neuroradiologen erhöhen sich für Schlaganfall-Patienten die Chancen, nach Behandlung und Reha wieder selbstständig ihr Leben zu führen. Bisher: „Thrombolyse-Therapie“ „Bisher wurden Schlaganfälle nahezu ausschließlich mit der intravenösen Thrombolyse-Therapie behandelt. Denn nur diese hatte ihre Wirksamkeit in Studien bewiesen“, erläutert Prof. Dr. Karl-Titus Hoffmann, Leiter der Abteilung für Neuroradiologie am Universitätsklinikum Leipzig. „In diesem Jahr konnte aber in fünf Studien mit höchstklassiger Beweiskraft mit eindrucksvollen Zahlen belegt werden, dass Verfahren der Neuroradiologie bei Verschlüssen der großen Hirngefäße den herkömmlichen Therapien überlegen sind.“ Bisherige Standardtherapie alleine nicht ausreichend Bei der Standardtherapie mit der intravenösen Thrombolyse wird dem Patienten per Infusion ein Medikament ins Blut geleitet, das in der Lage ist, Blutgerinnsel aufzulösen. Denn beim Schlaganfall ist zumeist ein Blutgefäß im Gehirn durch ein Blutgerinnsel verstopft; alle Bereiche hinter dem Stau werden dadurch nicht mehr mit Blut, also Sauerstoff, versorgt und sterben nach und nach ab. Neu: Neuroradiologische Therapie zur Ergänzung Gefäßverschluss so schnell wie möglich beseitigen „Es geht beim Schlaganfall immer darum, so schnell wie möglich den Gefäßverschluss zu beseitigen“, so Prof. Hoffmann. „Und da haben unsere Methoden deutliche Vorteile. Wir können beispielsweise mit einem Katheter über die Leistenbeuge bis in Gehirn vordringen und das Medikament zur Auflösung des Blutgerinnsels direkt vor Ort einbringen. Oder mit einem so genannten Stent-Retriever das Gerinnsel einfangen. Dazu führen wir ein winziges zusammengefaltetes Metallnetz bis zum Ort des Geschehens, entfalten es, so dass sich das Blutgerinnsel darin verfängt, und ziehen Netz samt Thrombus aus dem Blutgefäß heraus.“ Zeitfenster für Behandlung auf bis über 6 Stunden erweitert In den aktuellen Studien wurde deutlich: Bis zu 70 Prozent der Schlaganfall-Patienten haben von neuroradiologischen Eingriffen deutlich profitiert. Die Thrombolyse konnte nur bis zu 40 Prozent der Patienten wesentliche Vorteile bringen. „Zudem sind bei unseren Therapien die Komplikationsraten vergleichsweise niedrig“, betont der Leipziger Neuroradiologe. „Bedeutsam ist aber vor allem, dass das Zeitfenster für die Behandlung der Patienten erweitert werden kann. Die konventionelle Therapie muss innerhalb von viereinhalb Stunden nach dem Schlaganfall erfolgen; die neuroradiologischen 51 Prof. Dr. Karl-Titus Hoffmann Leiter Abt. Neurologie Therapien können innerhalb von sechs Stunden und im Einzelfall darüber hinaus eingesetzt werden. Also: Selbst Patienten, die relativ spät nach dem Ereignis bei uns eintreffen, können wir noch helfen.“ Therapien nur in spezialisierten Zentren umsetzbar Leipzig: Rund um die Uhr einsatzbereit! Freilich können nur spezialisierte Zentren diese neuroradiologischen Therapien umsetzen. Hochqualifizierte Fachleute und entsprechende Ressour cen sind nötig. Am Leipziger Universi tätsklinikum ist rund um die Uhr ein spezialisierter Neuroradiologe in Bereitschaft, um Eingriffe bei Schlag anfall-Patienten vorzunehmen. „Die intravenöse Therapie bleibt natürlich unverzichtbar; sie ist in der Mehrzahl der Fälle die Therapie der Wahl“, so Prof. Hoffmann. „Doch unsere neuroradiologischen Eingriffe ergänzen die Möglichkeiten, mit denen Schlaganfall-Patienten geholfen werden kann, nicht unerheblich. In diesem Jahr werden es von heute aus hochgerechnet etwa 60 Patienten sein, denen wir helfen konnten.“ Universitätsklinikum Leipzig Liebigstr. 18, 04103 Leipzig Tel. 0341/97-109 Tel. 0341/97-17410 Fax 0341/97-17490 www.neuroradiologie.uniklinikum-leipzig.de/ WACHKOMA und danach · 4|2015 Fachberichte MRSA – oft ein großes Problem Lab-on-a-Chip-Entwicklung als Plattformtechnologie für BakterienSchnelltests am Beispiel von MRSA Entwicklung des Schnelltests ermöglicht vollautomatische Analysen von Tupferproben am Point of Care (POC) innerhalb einer Stunde. Weiterentwicklung des vom BMWi (Bundesministerium für Wirtschaft und Energie)geförderten Prototypen geplant. MRSA-Keim hauptsäch licher Erreger bei krankenhausbedingter Infektion Das Bakterium Staphylococcus aureus gehört zu den hauptsächlichen Erregern krankenhausbedingter und ambulanter Infektionen. Besonders die Methicillin- bzw. multiresistenten Stämme von S. aureus (MRSA) führen zu Problemen, da die Behandlung mit den gängigen Antibiotika aufgrund deren gebildeten Resistenzen nicht mehr möglich ist. Etwa 20 % der klinischen Isolate in Deutschland sind resistent. Schwerwiegende Folgen bei erkrankten Patienten Ein hoher Prozentsatz der Erkran kungen führt zu einer Verlängerung der Behandlung des Patienten, die oft auch tödlich verlaufen. Dies führt zu erhöhten Behandlungskosten und einer psychischen wie physischen Belastung des Erkrankten. Eine frühzeitige Erkennung von Patienten mit MRSA wird als sicherste Methode zur Eindämmung der Gefährdung beurteilt. Keim-Erkennung oftmals zu langwierig Die derzeit verbreiteten Untersuchungs methoden benötigen fast immer ein WACHKOMA und danach · 4|2015 Norbert Kaspers von DNE, Prof. Carsten Harms und Frau Anna Lena Schomacker von der Hochschule Bremerhaven und ein interessierter Kunde. externes Labor, in das die Patienten proben gesendet werden müssen, so dass selbst eine nur 2-stündige Unter suchung durch den Transport an den Ort der Analyse mindestens einen Tag dauert. Hohe Kosten und unklare Weiterversorgung Positive Ergebnisse müssen dabei in einer weiteren Untersuchung verifiziert werden, was die Quarantäne, sofern diese durchgeführt wird, unnötig verlängert. Die langwierigen und aufwendigen Analysen führen zu unzulänglichen Maßnahmen im Umgang mit resistenten Keimen, denn die hohen Kosten der Isolierung der Patienten bis zum Befund lassen die Krankenhäuser vor konsequentem Screening und MRSA-Management zurückschrecken. 52 Neues Testverfahren ermöglicht schnelle und richtige Weiterversorgung Ein Test mit dem hier vorliegenden Lab-on-a-Chip-Prototyp hat den entscheidenden Vorteil, dass er direkt bei der Aufnahme des Patienten im Krankenhaus gemacht werden kann. Noch bevor dem Patienten ein Zimmer zugewiesen wird, liegt der Befund vor. Es kann unmittelbar entschieden werden, ob eine Isolierung des Patienten notwendig ist. Geringe Kosten Die Kosten für den Test sind dabei so gering, dass jeder Patient getestet werden kann. Für die Krankenhäuser sind weitere Einsparungen möglich, wenn sie mehrere Patienten mit dem gleichen Fachberichte Typ der Resistenz in einem Zimmer isolieren können. Diese sog. KohortenIsolation MRSA-kolonisierter und -infizierter Patienten wird vom Bundes gesundheitsministerium explizit empfohlen, um die MRSA-Situation zu verbessern. Dazu ist die Unterscheidung der Mutationskassetten auf genomischer Ebene, i.d.R. mittels PCR (Polymerase-Ketten-Reaktion) notwendig, die derzeit in einem externen Labor in einem meist mehrstufigen Verfahren vorgenommen werden muss. Die zusätzlichen Kosten werden von den Krankenhäusern kaum investiert. Genaue Informationen zur Art des Keims innerhalb einer Stunde Der neu entwickelte Chip soll diese Information ohne jeglichen Mehrauf wand innerhalb von etwa einer Stun de bieten. Der Prototyp ist ein Chip im CD-Format, der in ein Analysegerät gesteckt wird, in dem alle Reaktions schritte vollautomatisch durchgeführt werden. • Die Hands-on-time begrenzt sich damit auf wenige Minuten. Auf dem Chip werden Bakterien aus NasenAbstrichen direkt aus dem Tupfer lysiert und damit die DNA freigesetzt. • MRSA- spezifische Abschnitte der DNA werden mittels PCR vervielfältigt und gleichzeitig mit einem Fluoreszenz-Farbstoff markiert. • A n typenspezifischen Sonden erfolgt im nächsten Schritt eine Hybridisierung. Nur relevante DNAAbschnitte werden dabei an den komplementären Punkten auf dem Chip gebunden. • Die Farbmarkierung der DNA, die sich an dem jeweils entsprechenden Punkt anreichert, kann mit einer integrierten Ausleseeinheit ausgewertet werden. Die Positiv-Negativ- Kontrollen gewährleisten einen ein deutigen korrekten Verlauf der Ana lyse für jeden Reaktionsabschnitt. Durch die Kombination von spezifischer PCR und typenspezifischer Hybridisierung wird eine doppelte Ergebnis-Sicherheit erreicht. • Das Ergebnis kann einfach vom Pflegepersonal abgelesen werden. Über geeignete Software-Schnitt stellen können die Ergebnisse in Krankenhäusern und Gesund heitseinrichtungen archiviert werden. Bedarf für schnelles Testverfahren ist da Der Markt für die entwickelte ChipTechnologie des Schnellnachweises von MRSA inklusive Typisierung ist mit 17 Millionen Menschen, die in Deutschland jährlich vollstationär behandelt werden, mit großem Potential vorhanden. Breites Anwendungsgebiet möglich Hinzu kommen Anwendungen in der ambulanten Medizin, wie der zahnmedizinischen Versorgung und den ambulanten Pflegediensten. Altenheime mit Pflegestationen könnten die Gesundheitsgefährdung ihrer Bewoh ner durch MRSA-Screenings und Hygienemaßnahmen ebenfalls stark verbessern und die Kosten und den Pflegeaufwand z.B. durch schlechtheilende Wunden verringern. Schneller und kostengünstiger als herkömmliche Testmethoden Der Chip-basierte Schnelltest bietet direkt am ”Point of Care” einen 53 Nachweis für MRSA-Bakterien, der vom Pflegepersonal einfach bedient und eindeutig interpretiert werden kann. Dies ist somit schneller und kostengünstiger als die derzeitigen Verfahren und Produkte. Durch die Information über die Mutationskassette besteht zusätzlich die Möglichkeit der KohortenIsolation. Bei geringen Ausgaben für das Patienten-Screening mit diesem neuartigen System ergeben sich für die Krankenhäuser und das gesamte Gesundheitssystem enorme Ein sparungen gegenüber der heute sehr kostenintensiven Behandlung der Symptome. Nachweis anderer Bakterien möglich Da es sich um eine PlattformTechnologie handelt, kann der Chip durch eine einfache Änderung der biologischen Nachweis-Parameter zur Analyse anderer Bakterien verwendet werden. Außerdem können Kombinationen interessanter Bakterien nach Bedarf zusammengestellt und mit dem vorhandenen Analyser bearbeitet werden. DNE microtechnology Norbert Kaspers DNE GmbH Bergstrasse 10 92253 Schnaittenbach [email protected] Tel: 0 96 04 / 9 09 98 40 WACHKOMA und danach · 4|2015 Fachberichte „Raus aus dem Bett!“ Aufenthalt außerhalb des Bettes möglich machen Die Lagerung und Positionierung schwerstbehinderter Personen stellt pflegende und betreuende Personen erfahrungsgemäß vor schwierige Herausforderungen. Mit anderen Worten: "Was kann ich tun um dem Patienten zumindest zeitweise einen Aufenthalt außerhalb des Bettes zu ermöglichen". Meistens bieten die zur Verfügung stehenden Rollstühle /Multifunktions stühle nicht den notwendigen Halt. Auch maßgefertigte Versorgungen garantieren oft nicht die optimale Lösung, da sich die Bedürfnisse der behinderten Menschen häufig verändern. Automatische Anpassung an die Körperform Vakuform Systeme sind über eine einfache Veränderbarkeit in der Lage sich der jeweiligen Situation des Patienten anzupassen und so stufenweise eine individuelle, sichere Positionierung im Rollstuhl zu ermöglichen. Patienten die bisher nur im Bett liegen mussten, können hierdurch in einen Rollstuhl gesetzt und mobilisiert werden. Das Wirkungsprinzip der Produkte ist einfach: Das Kissen besteht aus einem elastischen Neoprenmantel der mit feinen Styroporkügelchen gefüllt und luftdicht versiegelt ist. Im belüfteten Zustand bildet es eine weiche und bequeme Basis in die der Patient einsinkt. Das Vakuform Kissen passt sich dabei automatisch der Körperform an. Über das herausziehen der Luft und weiteres anformen entsteht bei optimaler Druckverteilung ein sicherer, druckfreier Halt. So kann der Nutzer langsam in eine halbliegende oder gar aufrechte Sitzposition gebracht werden. Vakuform Systeme werden von den Krankenkassen seit vielen Jahren übernommen und können vor Ort erprobt werden. Die Beratung und Erprobung bietet die Firma VAKUFORM bundesweit Partnern bundesweit mit Ihren Partnern an. Spezielle Entwicklung für Wachkomapatienten Das speziell für Wachkoma- und andere Patienten mit wechselndem Tonus entwickelte Vakucoon Lagerungssystem bietet diese Möglichkeiten im besonderen Maße. Es kann in jeden vorhandenen Multifunktionsstuhl nachgerüstet werden und bietet eine wenn nötig schnell veränderbare und somit sehr flexible Alternative zu bisherigen Versorgungskonzepten. Alle VAKUFORM GmbH Weiterstädter Landstraße 13 64291 Darmstadt Tel. 0049 (0)6151 9183618 Fax 0049 (0)6151 9183819 Mobil 0049 (0)177 8183618 www.vakuform-reha.de ® VAKUFORM VAKUCOON – Von Kopf bis Fuß perfekt gelagert. 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Mit ihm lassen sich Füße, Beine und Becken in nahezu jeder Position einzeln und gemeinsam sichern! Daten: Lenk-Bremsrollen, FersenAnschnallsicherung, Balance-Einheit lang mit gut verstellbarer Federkraft, Knie- und Beckenpelotten, Tisch einheit und Bauchpolster. Trainer ist für Personen bis zu 140kg. Anmerkungen zum Zustand: Der Trainer ist fast im Neuzustand! Vor 2 1/2 Jahren gekauft. Kleinere Gebrauchsspuren sind vorhanden, welche kaum sichtbar sind! Ausstattung ist komplett! Familie Benner, Tel. 09621 / 877 44 Foto 4 Arjo Huntleigh Hubbadewanne Foto 5 Foto 4 Foto 3 Alles in sehr gutem Zustand! Kontaktaufnahme unter : 0171-7208919 Foto 5 Mercedes Sprinter und Elektrorollstuhl zu verkaufen Mercedes Sprinter (EZ 8.4.2010, 16.300 km) behindertengerecht umgebaut (VB 30.000 €) und Elektrorollstuhl (2012, wenig gebraucht) von Paravan (VB 14.000 €) gemeinsam oder getrennt zu verkaufen. Bei Interesse können Fotos und weitere Informationen zugesandt werden. Kontakt: Frigga Schädel, Pölzig Tel. 03 66 95 / 3 29 26 55 WACHKOMA und danach · 4|2015 Leserbriefe Wie entstand das Hilfsmittel „Eyeblinker“? Oder….“Addas anderes Leben“ Unsere Tochter Adda war eine lebenslustige, 23jährige Frau. Sie studierte Modemarketing und Modedesign, hatte ein gutes Gespür für Modetrends. Ihr Leben war angefüllt mit verschiedenen Jobs, Reisen, Treffen mit Freunden, Flohmarktbesuchen..... Sie war eine Betriebsnudel, sehr sozial eingestellt aber auch sehr pflichtbewusst. Liebevoll, kompetent und viel Herz Unerklärlicher Herzstillstand Seit 2002 lebt Adda im Don Bosco Haus in Mölln. In diesen Jahren hat Adda sich merklich positiv verändert und ihr Zustand sich wesentlich verbessert. Das Umfeld im Don Bosco Haus in Mölln und die vielen Anregungen, die sie dort erfährt haben sehr dazu beigetragen. Die Schwestern, die wie mit einem gesunden Menschen mit ihr umgehen, sich mit ihr unterhalten, Spaß machen, gelegentlich auch einmal schimpfen, vermitteln ihr das Gefühl von Normalität. Das Don Bosco Haus ist ihr Zuhause, wo sie liebevoll, kompetent und mit viel Herz betreut wird. Und dann geschah im November 2000 das Unfassbare: Im Mittagsschlaf erlitt Adda aus unerklärlichen Gründen einen Herzstillstand. Eine Beatmung blieb erfolglos. Bis der Rettungsdienst eintraf, verging zu viel Zeit. Ihr Gehirn wurde mit zu wenig Sauerstoff versorgt. So erlitt sie einen hypoxischen Hirnschaden. Nach einer Reanimation mit einem Defibrillator begann das Herz wieder zu schlagen. Sie wurde ins nächste Krankenhaus gebracht und dort in ein künstliches Koma versetzt. Die Ärzte machten gar keine Hoffnung. Nach einem dreiwöchigen Aufenthalt im Krankenhaus wurde sie in die Rehaklinik in Plau am See, Mecklenburg-Vorpommern, verlegt, wo sie 18 Monate verbrachte. Ihre Mutter, obwohl sie noch berufstätig war, fuhr fast jeden Tag zu ihr: Hin- und Rückfahrt 450 km. Auch Addas Schwester besuchte sie so oft wie möglich, ebenso Freunde, Verwandte und Nachbarn. Sie hatte jeden Tag Besuch, was für ihre Psyche äußerst wichtig war. Adda war in ihrem Krankheitszustand nicht allein, wurde umsorgt, verwöhnt und war weiterhin familiär eingebunden. Adda versteht, was man ihr sagt. Wenn ihr etwas vorgelesen wird, hört sie aufmerksam zu und zeigt durch ihre Mimik, dass sie den Inhalt verstanden hat. Z.B. wenn ein trauriges Ereignis geschildert wird, weint sie. Wenn im Fernsehen komische Situationen gezeigt werden, schmunzelt sie. Freunde und Verwandte, die sie lange nicht gesehen hat, erkennt sie und begrüßt sie mit einem Lächeln. Von der Familie wird sie oft besucht, verbringt Wochenenden in ihrem Elternhaus, Urlaube mit ihren Eltern an der Ostsee und nimmt an Familienfesten teil. So ist Adda weiterhin ein integriertes Mitglied ihrer Familie. Sowohl im Don Bosco Haus als auch zu Hause wird viel unternommen, um ihre Kommunikation zu fördern und der Eyeblinker unterstützt sie dabei. Regina Seemann, Mutter von Adda. Hanstedt Freund und Vater In 2001 lernte ihre Mutter einen Mann kennen, der bereit war, das schwere Schicksal und die Sorge um Adda mit ihr zu teilen. In ihm hat Adda einen wahren Vater und Freund gefunden, der nichts unversucht lässt, ihr therapeutisch zu helfen und vor allem etwas zu finden und herzustellen, um ihre Kommunikation zu verbessern, denn Adda kann nicht sprechen und sich nicht bewegen, aber sie kann über die Augen und Mimik kommunizieren. In dieser Fähigkeit sah ihr Vater eine Möglichkeit, einen Weg zu finden, die Kommunikation zu verbessern. So entstand der Eyeblinker. WACHKOMA und danach · 4|2015 Siehe dazu den Artikel „Eyeblinker“ , Seite 40ff 56 Leserbriefe Wer kann mir Rat geben? Daniel nach Frontalhirnschaden Ich bin durch meinen Sohn Daniel, 37 Jahre, mit Unfall 1999, betroffen. Seither bin ich auch Mitglied im Verband. Daniel hatte 2014 am Treffen der Wiedererwachten in Schliersee teilgenommen. Er war begeistert dabei, auch wenn das nicht unmittelbar zu erkennen ist. Doch die positiven Erzählungen über alles, was dort „ziemlich cool“ war, und sein Wille, auch dieses Jahr mit den Wiedererwachten nach Berlin zu fahren, lassen keine andere Schlussfolgerung zu. Hoffnung Neurokom Bad Tölz Durch viele Rehabilitationsschritte ist er in den ersten viereinhalb Jahren nach dem Unfall gut vorangekommen. In den folgenden Jahren hat er alleine gelebt und kam er relativ gut zurecht. Seit gut zwei Jahren hat sich sein Zustand jedoch sehr verschlechtert und er befindet sich in einer starken Verweigerungshaltung, hat keine Krankheitseinsicht und ein sehr auffälliges Verhalten. Dies ging so weit, dass für ihn eine dauerhafte geschlossen Unterbringung vorgeschlagen wurde. Daniel war jetzt für ein halbes Jahr in der Frankenalb Klinik in Engelthal untergebracht. Dort wurde er am 4. November entlassen und soll zu einer Rehabilitation in das Zentrum Neurokom in Bad Tölz kommen. Leider ist der Platz für ihn noch nicht frei. In der Neurokom war er schon einmal vor 14 Jahren zweiundzwanzig Monate lang in Rehabilitation. Verweigerungshaltung Als Mutter habe ich aufgrund schwerer Vorfälle im Mai d. J. die Betreuung übernommen und mich, wie in all den Jahren (auch ohne Betreuung), um ihn und seine Angelegenheiten gekümmert. Die Ablehnung meiner Person und Daniels Verweigerungshaltung haben mich allerdings nun veranlasst die Betreuung zurückzugeben. Ein schwerer Schritt, der jedoch notwendig scheint. „Ich bin in Sorge!“ Natürlich bin ich in Sorge um ihn. Wie wird wohl seine Zukunft aussehen? Gibt es nach der Reha-Maßnahme eine Unterbringung, in der er seine Würde behalten kann? Wird er eine adäquate Betreuung bekommen? Diese Fragen bedrängen mich. Wer rät mir und spricht mit mir? Wer ist ähnlich betroffen? Mit wem kann ich über diese besondere Situation sprechen? Durch meine Berufstätigkeit bin ich am besten abends oder am Wochenende zu erreichen. Monika Neubauer Telefon: 09120-1833333 Mobil: 0157-38487878 Leserbriefe müssen nicht die Meinung der Redaktion wiedergeben. Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe sinnwahrend zu kürzen. 57 WACHKOMA und danach · 4|2015 Einer von uns Danke an den Bundesverband Danke an alle die uns unterstützt und begleitet haben Krankenkassenverantwortlichen und Politikern die Präsenz und der Lebenswille von Wachkomapatienten unter die Haut gehen würde, damit sie erkennen, dass sie zu schade sind um sie der Organspendenlobby als Fraß vor die Füße zu werfen. Ich möchte Ihnen heute mitteilen, dass am 1. Mai unser Sohn Matthias (33 Jahre) verstorben ist. 7 Jahre und 5 Tage nach seinem verhängnisvollen Unfall ist er mit einem Lächeln auf den Lippen eingeschlafen. Wir haben vor 4 Jahren ein passendes Auto gekauft, einen FIAT Doblo „Hochdach“ mit dem es möglich wurde, unseren Sohn mit samt Rollstuhl nach seinen Bedürfnissen zu befördern. Es war eine schöne Zeit! Herzliche Grüße an Sie und Ihr Team Familie Rießner Auch wenn eine unvorstellbare Zeit damit vorüber gegangen ist, dürfen wir es doch so sehen, dass uns und ihm von Gott seinem Leben noch eine Spanne zugesetzt wurde. In Obhut seiner Lieblingstherapeutin verabschiedete er sich ganz heimlich und schnell. Die letzten 4 Tage zeigten, dass die schon 3-4 Monate währenden Probleme, mit resistenten Darmbakterien doch schlimmer waren, als von den Ärzten angenommen und die angewandten Antibiosen den Zustand nur verschlimmerten. Eine durch Erbrechen ausgelöste Lungenentzündung ließ uns den Entschluss fassen, jeden zusätzlichen chirurgischen Eingriff abzulehnen. Heute möchten wir uns bei Ihnen und dem Wachkoma Verband für die Herzlichkeit und Wärme in der besonders am Anfang so schweren Zeit ganz herzlich bedanken. Ambulanter Pflegedienst Dank den Selbsthilfegruppen und Allen denen, die ein offenes Ohr und Wort für die plötzlich aus heiterem Himmel entstandene Not hatten. Alberta In Regionen München – Augsburg und Umgebung Sie gaben uns Hoffnung, viel Halt und machten uns Mut mit dem Unsäglichen umzugehen und ein Gespür für unseren Patienten zu finden. Wir wünschen Ihrer Arbeit im Verband ein segensreiches Wirken, lassen Sie nicht nach um Verständnis und Anerkennung der Lebenswürdigkeit unserer Angehörigen zu werben und zu kämpfen. Wir werden Ihnen und dem Verband auf alle Fälle verbunden bleiben. Heimbeatmungsservice | Intensivversorgung 24 St. am Tag | Versorgung von Patienten mit Tracheostoma | Versorgung von Patienten mit apallischem Syndrom | ALS | MS | Muskeldystrophie … Beethovenstraße 54 86438 Kissing Tel. Büro: 08233/7363030 Tel. Handy: 0178/8591999 [email protected] www.pflegedienstalberta.de Unser Zukunftswunsch wäre, dass noch vielen Ärzten, WACHKOMA und danach · 4|2015 58 Einer von uns Wenn einer eine Reise tut… Als wir im Januar 2012 ein mit Motor ausgestattetes Dreirad von Draisin kauften, hatten wir noch keine Ahnung, was wir damit wohl alles erleben können… Nach einem schweren Wildunfall am 21.05.2009 lag mein Mann (schweres Schädel-Hirn-Trauma, später Lungenentzündungen und Hirnhautentzündung) über einen Zeitraum von knapp vier Monaten im Wachkoma und befand sich insgesamt fast zehn Monate in Krankenhäusern und Kliniken. Am 23.3.2010 wurde er nach Hause entlassen. Mit vier Mann trugen wir ihn im Rollstuhl die 14 Treppenstufen zur Wohnung hoch – ohne jegliche Ahnung, wie und wann wir diese das nächste Mal wohl wieder verlassen könnten. Schnell fahren, vor allem die Unterführungen hinunter, ist seine große Leidenschaft. Er will wieder Motorrad fahren, irgendwann. Und wir glauben fest daran, dass er es eines Tages auch schaffen wird. Demnächst fahren wir zu einem Motorradtreffen ins Allgäu – ich war da noch nie, aber mein Mann war da sehr oft, keine Ahnung, was passiert, kommt mehr Erinnerung? Egal was kommt, wir machen weiter und vertrauen unserem Lebensweg. 02.08.2015 Carmen und Jorge Münster… …viele Fahrräder, viele Radwege, ein tolles Naher holungsgebiet am Aasee, ein wunderschöner Markt und Stadtkern August 2009 vor der Shunt-OP …Zu diesem Zeitpunkt hatten wir nur „aufwachen und überleben” im Sinn… Ein Bier in der Brauerei Pinkus und eines für unseren Freund Christoph – zurzeit nach einem Unfall im Wachkoma… Mittlerweile liegt dies nun ganz schön lange zurück. Mit viel Liebe, Humor, verrückten Ideen, Therapien und der Unterstützung unserer Freunde wurde es schlussendlich doch ganz gut - und zwar so gut, dass wir dieses Jahr den Entschluss fassten, einen Anhänger zu mieten. Wir machten uns auf den Weg von Baden-Württemberg nach Nordrhein-Westfahlen, genauer nach Münster, die heimliche Radhauptstadt, und Umgebung. Als wir dann mit unseren Rädern die Gegend erkundeten, sagte mein Mann: „Ich hätte nie geglaubt, dass ich mal in Münster Rad fahre!“. Das war der Moment, der mir den Impuls gab, diesen kleinen Artikel zu schreiben. …von Meppen nach Haren am Emskanal… 2015 – so viel ist passiert… …ein Anhänger mit ausklappbarer Rampe, Platz für das Dreirad, den E-Skooter, mein Fahrrad und das Gepäck. So konnten wir immer wieder unseren Ausgangspunkt für Touren ändern und den Hänger am vorherigen Abend an unser geplantes Ziel befördern… …mit dem Gespann auf dem Weg von Münster nach Meppen, wir machten Halt im Naturzoo in Rheine… Mit dem Fahrrad ist mein Mann SELBSTÄNDIG: ER lenkt, ER bremst, ER schaltet. Am Liebsten betätigt er zusätzlich den Motor, um Gas zu geben. …auch die Posaune war mit dabei… 59 WACHKOMA und danach · 4|2015 Hallo wie geht es Dir Christoph Kemper (Gj. 1986) – Wer schreibt mir? Matthias "Matze" Welle (Gj. 1969) – Suche "Mädel" zum Schreiben und Kennenlernen Christoph ist sehr gesellig, tauscht sich auch gern am PC mit Gleichbetroffenen aus. Sein Hobby: Fußball. Früher spielte er im Spielmannszug Flöte. > Bergweg 104, 48485 Neuenkirchen „Matze“ hört gern Musik, spielte früher Gitarre und fuhr Motorrad. Er sucht Brieffreundschaft, telefonischen Austausch und persönlichen Kontakt. > Brunnenhof 3, 71701 Schwieberdingen Tobias Lamertz (Gj. 1987) – Wer will mich näher kennen lernen? Marc Berkefeld (Gj. 1985) – „Hallo! Wo seid ihr?“ Tobias hört gern Musik (Charts), surft im Internet und er trainiert fleißig das Laufen. Tobias geht auch gern aus. Dazu sucht er Freundschaften. E-Mail: [email protected] Marc interessiert sich für Fußball und Tennis. Er ist ein echtes „Christkindl“, da er am 24. Dezember geboren ist. Wer möchte Marc kennen lernen? E-Mail: [email protected] Was habt Ihr so erlebt? – Sabine Klose (Gj. 1976) Nach einem schweren Autounfall Herwig Weinhardt (Gj. 1966) – Schicksal verbessern, Herwig gibt nicht auf hat sich viel geändert. Ich würde gern Kontakt mit Menschen aufnehmen, die Ähnliches erlebt haben. Ein kleiner Hund ist ein guter Ausgleich für mich. Sabine Klose, Hohlmühlallee 5, 95448 Bayreuth; E-Mail: [email protected] Herwig hat geschafft, seine Behinderungen möglichst auszugleichen. Er trainiert viel, überwand die Behinderung. Früher spielte er Kirchenmusik, jetzt hört er Musik, hat Spaß am Sport (Rad fah ren und Fitness). E-Mail: [email protected] Tobias Nier (Gj. 1987) – „Hallo Ihr, schreibt mir doch einfach mal!“ Boris Pfeiffer (Gj. 1969) – Wer möchte Telefonfreundschaft? Tobias hört gern Musik und interessiert sich für Fußball. Früher hat er Schlagzeug ge spielt. Er freut sich auf E-Mail-Kontakte: [email protected] Suche nette Leute zum Telefonieren, Austauschen, evtl. gegenseitige Besuche. Bin halbseitig gelähmt. Fahre Elektro-und mechanischen Rollstuhl. Ruft mich doch einfach an. Ich würde mich freuen! Tel. 06 21-15 30 30 28 Susan Lang (Gj. 1981) – „Hallo bitte melden!“ Theo Hirschmann (Gj. 1963) – „Ich suche Austausch“ Susan fährt gern in den Urlaub, liest und schreibt Geschichten. In ruhigen Stunden malt sie und fährt Fahrrad. Besonders gern geht sie aus, dann meist ins Café. E-Mail: [email protected] Theo ist Verwaltungsangestellter in der Patientenaufnahme im Klinikum Nürnberg. Er hört gern Musik, löst Kreuzworträtsel und geht auch gern gut Essen. Er ist an Unterhaltung und Austausch interessiert. > Penzstr. 10, 90419 Nürnberg Bastian Potempka (geboren. 1976) - Christof Glunz (Gj. 1974) – Schreibt mir oder ruft mich an! Nach einem Autounfall 1995 habe ich mich ins Leben zurückgekämpft. Meine Hobbies sind: Musik hören, Computer, Filme, Spaziergänge und Radfahren. Ich mag Tiere. Kontakt: 0 92 27 / 97 33 94 oder Handy 01 51 / 12 30 56 54 WACHKOMA und danach · 4|2015 Ich hatte 1996 einen Autounfall und habe mich wieder aufgerappelt. Ich möchte gern Menschen mit ähnlichem Schicksal kennen lernen und freue mich schon auf Eure Anrufe und Briefe. Birkenweg 3, 33034 Brakel, Tel. 0 52 72/39 25 82 60 Hallo wie geht es Dir Jürgen Siepl (Gj. 1967) – „Nette Bekanntschaft gesucht“ Harry Schley (Gj. 1958) – „Freue mich über Kontakte mit Gleichbetroffenen!“ Jürgen geht gern ins Café zum Reden, hört Radio, ist freundlich und pflegeleicht. Gern geht er auch in die Altstadt, um Freunde zu treffen und Neues zu sehen. >Sulzbacher Str. 61, 92224 Amberg, Tel. 0 96 21-6 19 48 Harry spielt gern am Computer, sammelt Münzen, war früher Berufskraftfahrer (selbstständig) und ist verheiratet mit Ehefrau Petra. Wer nimmt mit mir Kontakt auf? > Aspenweg 20, 36391 Sinntal, Tel. 0 66 65-91 88 19 Björn-Tobias Vogel (Gj. 1982) – Hallo, Euch würde ich gerne kennen lernen! Hubert Sauer (Gj. 1964) – Würde gerne nette „S I E“ kennenlernen! 2001 war ich leider in einen schweren Verkehrsunfall involviert und versuche seitdem meinen Platz im Leben zu finden. Björn-Tobias Vogel, 31139 Hildesheim, Tel. 0 51 21/4 27 92, E-Mail: [email protected] Hallo, liebe Leserinnen! Gerne hätte ich Brieffreundschaften, telefonischen oder persönlichen Kontakt. Meine Hobbys sind Schwimmen, Wandern und Musik hören. Stockumer Str. 9, 59846 Sabine Nagel (Gj. 1967) – Schreibt mir – Ich möchte Reiseerlebnisse austauschen! Ernst Laufer (Gj. 1965) – Wer meldet sich? Sundern (Sauerland), Tel. 0 29 33/49 55 Suche liebe und ehrliche Partnerin, die zu mir hält. Ich bin 1,75 m groß, 76 kg schwer, schlank und von fröhlicher Natur -liebe Musik und spazieren fahren. Bin durch Verkehrsunfall gehbehindert. Tel. 0 94 72-5 01; E-Mail: [email protected] Ich bin Architektin und hatte einen Verkehrsunfall. Gern würde ich über Briefwechsel interessante Menschen kennen lernen. Hobbys: Logigtraining, moderne Musik und Architektur. Berliner Sr. 115, 63477 Maintal Anna-Leena (Gj. 1978) – Hallo, wie läuft‘s denn so bei Dir? Andreas (Gj. 1969) - Wer schreibt mir? Ich sitze im Rolli und suche Austausch, Bekanntschaft und Kennen lernen. In Kürze bin ich auch per E-Mail erreichbar. Freue mich bis dahin auf Eure Anrufe und Eure Post. Andreas Rothardt, Erlenweg 14, 71522 Backnang, Tel. 0 71 91 – 6 Gibt’s da auch mal was zu lachen? Ich freue mich über E-Mails oder Anrufe. Meine Hobbys sind lesen, reisen und E-Mails schreiben. Anna-Leena Rohmann, Nürnberg, Tel. 01 75/6 71 40 22, E-Mail: [email protected] ! 77 06 Brieffreundschaft, E-Mail Kontakte etc. zum Erfahrungsaustausch, Kennenlernen oder mehr … Hier haben Sie die Möglichkeit. 61 ! WACHKOMA und danach · 4|2015 Befreundete Verbände - Institutionen - Vereinigungen Unser Verband im Gespräch Besuch beim „bpa“ – Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. „Pflegeeinrichtungen und Pflegedienste für uns gute Partner!“ Berlin. Unserem Bundesverband ist es sehr wichtig mit den Partnern in der Pflege gut zusammen zu arbeiten. So repräsentiert der „bpa“ als Trägervertretung und berufsständische Vertretung auf Bundes- und Landesebene etwa 4.250 Pflegedienste sowie stationäre und teilstationäre Pflegeeinrichtungen in Deutschland. Aus der Vergangenheit ist unser Bundes verband ohnehin sehr eng verbunden mit der Bundesarbeitsgemeinschaft Phase F, die spezielle Einrichtungen für unsere Phase F Patienten umfasst. Wurde doch diese Arbeitsgemeinschaft durch unseren Bundesverband mit gegründet und aufgebaut. Über Jahre hinweg, waren Dr. Martin Willkomm und Armin Nentwig die beiden paritätischen Sprecher dieser Bundes arbeitsgemeinschaft. Vor der Gründung dieser BAG und der Erarbeitung der Reha Phase F mit der BAR als Dachverband der Kostenträger gab es im Bundesgebiet keinerlei Versorgung für unsere Langzeitpatienten im Koma und Wachkoma. Diese Einrichtungen wiederum sind auch meist im BPA als Dachverband Gute und starke Partner Man war sich in gegenseitiger Wertschätzung und einer Interessengemeinschaft einig: Herbert Mauel Geschäftsführer der Bundesgeschäftsstelle in Berlin (rechts), Bundesvorsitzender Armin Nentwig und bpa-Jurist Robert Mittelstädt. zusammen gefasst. So informierte Bundesgeschäftsführer Herbert Mauel Armin Nentwig aus erster Hand über die Pflegereform und man konnte die Details sowie die Zusammenhänge gut ansprechen. Besonderes Thema waren auch die Stellenschlüssel in der Pflege, die verschiedenen Pflegestufen und auch die Kostensituation für die Facheinrichtungen der Pflege in der Phase F. Über diese Situation hatte Geschäftsführer Herbert Mauel im April 2015 auch bei unserer großen Fachtagung in Amberg gesprochen und war auch als einer der Pioniere der Neurorehabilitation ausgezeichnet worden. Man vereinbarte den Gedankenaus tausch weiter zu pflegen und zu intensivieren. Monitoring-Projekt der DVfR zur Reform des Reha- und Teilhaberechts Im Herbst 2015 startet das neue Kooperationsprojekt „Partizipatives Monitoring der aktuellen Entwicklung des Rehabilitations- und Teilhabe rechts“ der DVfR (Deutsche Vereini gung für Rehabilitation e. V.) Die Deutsche Vereinigung für Reha bilitation (DVfR) als interdisziplinärer Fachverband begleitet die Erarbeitung des dafür geplanten Bundesteilhabe gesetzes mit einem neuen Projekt: Im WACHKOMA und danach · 4|2015 internetbasierten „Diskussionsforum Rehabilitations- und Teilhaberecht“ (www.reha-recht.de) wird der erforderliche Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis im Rahmen eines sog. Monitoring-Prozesses organisiert. Für das vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales aus Mitteln des Ausgleichsfonds geförderte und von September 2015 bis August 2018 laufende Projekt konnte die DVfR nam- 62 hafte Expertinnen und Experten aus den Bereichen Rechts- und Sozial wissenschaften, Sozialmedizin/Begut achtung, Psychologie und Rehabili tationsmedizin gewinnen Reformprozess unterstützen Es soll den Reformprozess zu einem Bundesteilhabegesetz mit dem Fokus Befreundete Verbände - Institutionen - Vereinigungen auf der Teilhabe am Arbeitsleben unterstützen. Die Ergebnisse werden u. a. in Form von Fachbeiträgen fortlaufend auf www.reha-recht.de veröffentlicht und können dort kommentiert und diskutiert werden, z. B. im Rahmen von Online-Expertenkonsultationen. Beteiligung möglich Alle Reha-Akteure und Interessierten, insbesondere behinderte Menschen und ihre Interessensvertreter, können sich am interaktiven Austausch beteiligen. Powerstrips Wirkstoffpflaster Pflegende sind hochbelastet und leiden nicht selten unter muskulären Schmerzen Schnelle Hilfe durch natürliche Inhaltsstoffe ohne Medikamente: - Roter koreanischer Ginseng - Exclusives Alpha 3 CMP ™ Meeresphytoplankton - Silber – Ionen - Mineralien: Calcium, Magnesium, Kalium - Infrarottechnologie basierend auf elementarem Germanium Die Wahrnehmungen und Einschät zungen der behinderten Menschen und die Bedeutung der Regelungen für ihre Lebenssituation sollen dabei besondere Berücksichtigung erfahren. Um dies zu erreichen, bedarf es einer breiten Beteiligung am fachlichen Austausch, betont der DVfRVorsitzende und ergänzt: „Ich möchte alle Reha-Akteure und interessierten Personen dazu einladen, sich mit ihrer Expertise in den MonitoringProzess einzubringen.“ Möglich wird dies z. B. durch das Verfassen eigener Fachbeiträge oder auch die Teilnahme an Online-Konsultationen zu ausgewählten Themen. Leistungen für behinderte Menschen Eines der wichtigsten sozialen Vor haben in der 18. Wahlperiode des Deutschen Bundestages ist die Reform des Teilhaberechts. Ziel ist es, Leistun gen für behinderte Menschen aus dem bisherigen „Fürsorgesystem“ zu lösen. Die Eingliederungshilfe soll zu einem modernen Teilhaberecht weiterentwickelt werden. „Nach wie vor machen Menschen mit Behinderung die Erfahrung, dass gesetzliche Regelungen nicht schlicht umgesetzt, sondern in der Praxis unterschiedlich interpretiert, bisweilen auch ignoriert werden“, so der Vorsitzende der DVfR, Dr. Matthias Schmidt-Ohlemann. Fehlende Rechtsklarheit Für die Betroffenen würden dadurch gerade auch in der Arbeitswelt Barrieren für eine nachhaltige Teilhabe entstehen. Die fehlende Rechtsklarheit sei auch für die Fachleute der Rehabilitation und Eingliederung bei der bedarfsgerechten Leistungsausführung ein Problem. Sozialgesetzbuch IX als übergeordnetes Gesetz Die besondere Konstruktion des SGB IX als übergeordnetes Gesetz für die Rehabilitation und Teilhabe behinderter Menschen führt noch immer zu Problemen bei der Rechtsanwendung. Das Portal „Diskussionsforum Reha bilitations- und Teilhaberecht“ (www. reha-recht.de) veröffentlicht Fach beiträge und Informationen zur aktuellen Rechtsprechung und zur Rechtsentwicklung im Bereich des SGB IX sowie an den Schnittstellen des Sozialrechts z. B. zum Arbeitsrecht und zur Sozialmedizin. Außerdem ermöglicht es Online-Diskussionen zu ausgewählten Schwerpunktthemen. Ziel ist die Verbreitung nicht hinreichend bekannter Rechtsnormen, der aktuellen Rechtsprechung und ihrer Auslegung sowie die Diskussion von rechtlichen und rechtspolitischen Fragen in der Fachöffentlichkeit und bei den Akteuren in Betrieben und Institutionen. Hierdurch soll die Anwendung und Weiterentwicklung des Rehabilitationsrechts unterstützt werden. Weitere Informationen bei: Ass. iur. Steffen Heidt Projektkoordination Diskussionsforum Rehabilitations- und Teilhaberecht Tel.: 06221 / 18 79 01-22 E-Mail: [email protected] www.reha-recht.de Schnelle Schmerzlinderung ! Fordern Sie unser Testpaket an! 3 Stück für 10€ zzgl. Mwst. + Vers. Wolfgang Ludwig 03362-75419 www.phoenix-institut-gruenheide.de Dr. Schmidt-Ohlemann 63 Deutsche Vereinigung für Rehabilitation e. V. (DVfR) Maaßstraße 26, Heidelberg Tel.: 0 62 21 / 18 79 01-0 Fax: 0 62 21 / 16 60 09 E-Mail: [email protected] www.dvfr.de WACHKOMA und danach · 4|2015 Nikolaustag 1 Di 2 Mi 3 Do 4 Fr 5 Sa 6 So 2. Advent 50 7 Mo 8 Di 9 Mi 10 Do 11Fr 12 Sa 3. Advent 13 So 14 Mo 51 15 Di 16 Mi 17 Do 18 Fr 19 Sa 20 So 4. Advent 52 21 Mo 22 Di 23 Mi 24 Do Heiligabend 25 Fr 1.Weihnachtstag 26 Sa 2.Weihnachtstag 27 So 53 28 Mo 29 Di 30 Mi 31 Do Silvester DEZEMBER 15 1 Fr 2 Sa 3 So 4 Mo 5 Di 6 Mi 7 Do 8 Fr 9 Sa 10 So 11 Mo 12 Di 13 Mi 14 Do 15 Fr 16 Sa 17 So 18 Mo 19 Di 20 Mi 21 Do 22 Fr 23 Sa 24 So 25 Mo 26 Di 27 Mi 28 Do 29 Fr 30 Sa 31 So 4 3 2 Hl. 3 Könige* 1 Neujahr JANUAR Logo gesetzl. geschützt Nr. 30576 159 (Alle Angaben ohne Gewähr) 5 1 Mo 2 Di 3 Mi 4 Do 5 Fr 6 Sa 7 So 8 Mo Rosenmontag 6 9 Di Fastnacht 10 Mi 11 Do 12 Fr 13 Sa 14 So Valentinstag 7 15 Mo 16 Di 17 Mi 18 Do 19 Fr 20 Sa 21 So 8 22 Mo 23 Di 24 Mi 25 Do 26 Fr 27 Sa 28 So 9 29 Mo FEBRUAR 10 13 Ostermontag Ostersonntag Karfreitag 12 11 Amberger Symposium und JahresHauptversammlung mit Wahl Regional Gruppenleitertreffen 1 Di 2 Mi 3 Do 4 Fr 5 Sa 6 So 7 Mo 8 Di 9 Mi 10 Do 11 Fr 12 Sa 13 So 14 Mo 15 Di 16 Mi 17 Do 18 Fr 19 Sa 20 So 21 Mo 22 Di 23 Mi 24 Do 25 Fr 26 Sa 27 So 28 Mo 29 Di 30 Mi 31 Do MÄRZ 1 Fr 2 Sa 3 So 4 Mo 5 Di 6 Mi 7 Do 8 Fr 9 Sa 10 So 11 Mo 12 Di 13 Mi 14 Do 15 Fr 16 Sa 17 So 18 Mo 19 Di 20 Mi 21 Do 22 Fr 23 Sa 24 So 25 Mo 26 Di 27 Mi 28 Do 29 Fr 30 Sa APRIL 17 16 15 14 1 So Maifeiertag 18 2 Mo 3 Di 4 Mi 5 Do Chr.Himmelfahrt 6 Fr 7 Sa 8 So 19 9 Mo 10 Di 11 Mi 12 Do 13 Fr 14 Sa 15 So Pfingstsonntag 16 Mo Pfingstmontag 20 17 Di 18 Mi 19 Do 20 Fr 21 Sa 22 So 21 23 Mo 24 Di 25 Mi 26 Do Fronleichnam* 27 Fr 28 Sa 29 So 22 30 Mo 31 Di MAI 1 Mi 2 Do 3 Fr 4 Sa 5 So 6 Mo 7 Di 8 Mi 9 Do 10 Fr 11 Sa 12 So 13 Mo 14 Di 15 Mi 16 Do 17 Fr 18 Sa 19 So 20 Mo 21 Di 22 Mi 23 Do 24 Fr 25 Sa 26 So 27 Mo 28 Di 29 Mi 30 Do JUNI 26 25 24 23 1 Fr 2 Sa 3 So 4 Mo 5 Di 6 Mi 7 Do 8 Fr 9 Sa 10 So 11 Mo 12 Di 13 Mi 14 Do 15 Fr 16 Sa 17 So 18 Mo 19 Di 20 Mi 21 Do 22 Fr 23 Sa 24 So 25 Mo 26 Di 27 Mi 28 Do 29 Fr 30 Sa 31 So JULI 30 29 28 27 SEPTEMBER 31 1 Do 1 Mo 2 Di 2 Fr 3 Mi 3 Sa 4 Do 4 So 36 5 Fr 5 Mo 6 Sa 6 Di 7 So 7 Mi 32 8 Do 8 Mo 9 Di 9 Fr 10 Mi 10 Sa 11 Do 11 So 37 12 Fr 12 Mo 13 Sa 13 Di 14 So 14 Mi 15 Mo Mariä Himmelf.* 15 Do 33 16 Fr 16 Di 17 Mi 17 Sa Do 18 So 18 38 19 Fr 19 Mo 20 Sa 20 Di 21 So 21 Mi 34 22 Do 22 Mo 23 Di 23 Fr 24 Mi 24 Sa 25 Do 25 So 39 26 Fr 26 Mo 27 Sa 27 Di 28 So 28 Mi Reha Care 35 29 Do Reha Care 29 Mo 30 Di 30 Fr Reha Care 31 Mi AUGUST 1 Sa Reha Care 2 So 3 Mo Tag d.dt.Einheit 40 4 Di 5 Mi 6 Do 7 Fr 8 Sa 9 So 41 10 Mo 11 Di 12 Mi 13 Do 14 Fr 15 Sa 16 So 42 17 Mo 18 Di 19 Mi 20 Do 21 Fr 22 Sa 23 So 43 24 Mo Di 25 26 Mi 27 Do 28 Fr 29 Sa 30 So 31 Mo Reformationstag* OKTOBER 1 Di 2 Mi 3 Do 4 Fr 5 Sa 6 So 7 Mo 8 Di 9 Mi 10 Do 11 Fr 12 Sa 13 So 14 Mo 15 Di 16 Mi 17 Do 18 Fr 19 Sa 20 So 21 Mo 22 Di 23 Mi 24 Do 25 Fr 26 Sa 27 So 28 Mo 29 Di 30 Mi 48 1. Advent 47 Totensonntag Buß- u. Bettag* 46 Volkstrauertag 45 44 Allerheiligen* NOVEMBER 1 Do 2 Fr 3 Sa 4 So 5 Mo 6 Di 7 Mi 8 Do 9 Fr 10 Sa 11 So 12 Mo 13 Di 14 Mi 15 Do 16 Fr 17 Sa 18 So 19 Mo 20 Di 21 Mi 22 Do 23 Fr 24 Sa 25 So 26 Mo 27 Di 28 Mi 29 Do 30 Fr 31 Sa Silvester 52 2.Weihnachtstag 1.Weihnachtstag Heiligabend 51 4. Advent 50 3. Advent Nikolaustag 49 2. Advent DEZEMBER 1 So 2 Mo 3 Di 4 Mi 5 Do 6 Fr 7 Sa 8 So 9 Mo 10 Di 11 Mi 12 Do 13 Fr 14 Sa 15 So 16 Mo 17 Di 18 Mi 19 Do 20 Fr 21 Sa 22 So 23 Mo 24 Di 25 Mi 26 Do 27 Fr 28 Sa 29 So 30 Mo 31 Di 5 4 3 2 Hl. 3 Könige* 1 Neujahr JANUAR 2017 Neurologische Reha-Phasen A - G Neurologische Reha-Phasen A bis G Rehabilitationsphasen für Schwerst-Schädel-Hirnverletzte und Patienten im Wachkoma Phase D: Medizinische Rehabilitation Phase A: Akutbehandlung Neurologische, neurochirurgische, internistische Klinik (Intensivstation). Tritt nach Abschluss der Frühmobilisierung ein und stellt die medizinische Rehabilitation im bisherigen Sinne dar. Hier ist die Rentenversicherung der zuständige Leistungsträger, bzw. die Unfall- oder Krankenversicherung (bei besonderen versicherungsrechtlichen Voraussetzungen). Es wird versucht, die weitestgehende Wiedereingliederung des Patienten in Beruf/Alltag zu erreichen. Phase B: Frührehabilitation Phase E: Nachgehende Rehabilitation Frührehabilitation mit noch meist schweren Bewusstseinsstörungen. Der Patient ist inkontinent und wird künstlich ernährt, intensivmedizinische Behandlungsmöglichkeiten sollten noch vorgehalten werden. Die Patienten sind meist mit einem Luftröhrenschnitt (Tracheostomie) einer Ernährungssonde (PEG) und einem Harnableitungssystem (z.B. Blasenkatheter) versorgt. Durch umfangreiche rehabilitative Maßnahmen (Behandlungspflege, Therapien) soll eine Besserung des Bewusstseinszustandes und die Herstellung der Mitarbeit des Komapatienten an den Therapien erreicht werden. Aufnahmekriterien: Nicht mehr dauerbeatmungspflichtig, kreislaufstabil, Verletzungen versorgt, Knochenbrüche übungsstabil, kein Hirndruck. Nachgehende Reha und berufliche Reha. Hier geht es insbesondere bei den Behandlungszielen um die Sicherung des medizinischen Behandlungserfolges, bzw. um Vorbeugung oder Besserung einer Behinderung (bzw. Verhütung), von deren Verschlimmerung sowie Vermeidung oder Minderung von Pflegebedürftigkeit und um die berufliche Wiedereingliederung (1. oder 2. Arbeitsmarkt) sowie die soziale und häusliche Wiedereingliederung. Phase C: Weiterführende Rehabilitation Weiterführende Rehabilitation. Der Patient kann in der Therapie bereits mitarbeiten, muss aber noch mit hohem pflegerischen Aufwand betreut werden. Durch umfangreiche Rehamaßnahmen soll die Teilmobilisierung erreicht werden. Phase C ist leistungsrechtlich in § 40 Abs. 2 SGB V, § 15 SGB VI bzw. SGB VII einzuordnen. Phase F: Aktivierende Rehabilitation - Aktivierende Behandlungspflege für Patienten im Wachkoma Trotz aller medizinischen und rehabilitativen Bemühungen in der Akutbehandlung und in den nachfolgenden Behandlungsphasen (meist schon nach Phase B) bleiben bei einer Reihe von neurologischen Patienten schwerste Schädigungen bestehen. Sie gehen vom Apallischen Syndrom bis zu verschiedenen Graden von Fähigkeitsstörungen (oft auch mit Mehrfachbehinderungen). Diese Rehaphase ist auf Langzeit angelegt. Leider fühlt sich fast nur die Pflegekasse (leider nur Teilkasko!) zuständig. Ein Patient im Wachkoma muss in Stufe 3+ (Härtefall) eingestuft sein. Wenn nicht diese Patienten, welche dann? 65 Bei einem Arbeitsunfall hilft die Berufsgenossenschaft dem Betroffenen und seiner Familie. Haben Sie schon das Blindengeld beantragt? Eigentlich müsste durch das LangzeitKrankheitsbild „Apallisches Syndrom“ ausgelöst, die Krankenkasse mindestens 50% der Kosten für „Aktivierende Behandlungspflege“ in Phase F für Patienten im Wachkoma übernehmen. Die Phase F wird überwiegend Zuhause geleistet (60%!) sowie in Fachpflegeeinrichtungen und auch in Seniorenheimen. Phase G: Betreutes und begleitendes Wohnen Durch ein Therapie-, Beratungs-, Betreuungs- und Pflegeangebot soll den Schädel-Hirnverletzten nach erfolgter Rehabilitation / Teilrehabilitation unter dem Motto „Hilfe zur Selbsthilfe“ geholfen werden, zum selbstbestimmten Leben zurückzufinden. Finanzierung leider auch nur durch die Pflegekasse und/oder als Leistung zur Teilhabe lt. SGB IX, § 4 (früher Eingliederungshilfe). Auch hier bildet die Berufsgenossenschaft die Ausnahme, wenn es sich um einen Arbeitsunfall handelt. Diese Neurologische Rehabilitationskette gibt es weltweit nur einmal – in den meisten europäischen Ländern nicht einmal ansatzweise. Die Versorgung im Bundesgebiet von Phase A – G ist das Lebenswerk unseres Verbandes. Darauf sind wir sehr stolz! WACHKOMA und danach · 4|2015 „Pflegeleistungen nach Einführung des Pflegestärkungsgesetzes 1 (Stand: 07.11.14) an die Versicherten ab dem 01. Januar 2015“ Pflegestufe 0 Personen mit dauer haft eingeschränkter erheblicher Alltags kompetenz Häusliche Pflege von rein körperlich hilfe bedürftigen Menschen Pflegestufe 1 Erheblich Pflegebedürftige Pflegestufe 2 Schwerpflegebedürftige Pflegestufe 3 Schwerstpflegebedürftige Pflegegeld Monatlich (1) 244 3 458 3 728 3 PflegesachLeistungen Bis zu mtl. (1) 468 3 1.144 3 1.612 3 (1.995 3 bei Häusliche Pflege von Versicherten mit erheblichen allgemeinen Betreuungsbedarf (eingeschränkte Alltagskompetenz, Demenz) Pflegegeld monatlich PflegesachLeistungen bis zu mtl. Verhinderungspflege (2) Pflegeaufwendungen für bis zu 4 Wochen im Kalenderjahr Härtefallregelung) 123 3 316 3 545 3 728 3 1.612 3 (1.995 3 bei 231 3 689 3 1.298 3 1.612 3 1.612 3 1.612 3 1.612 3 Pflegeaufwendungen für bis zu 4 Wochen im Kalenderjahr 1.612 3 1.612 3 1.612 3 Pflegeaufwendungen Bis zu monatlich 468 3 1.144 3 1.612 3 689 3 1.298 3 1.612 3 Härtefallregelung) Verhinderungspflege / Ersatzpflege durch nahe Angehörige siehe (3) Kurzzeitpflege (4) Teilstationäre Tagesund Nachtpflege (5) Zusätzliche Betreuungs leistungen für Versicher te mit erheblichem allgemeinen Betreuungsbedarf (6) Pflegeaufwendungen bei Personen mit Demenz (Personen mit dauerhaft eingeschränkter Alltagskompetenz) monatlich 231 3 ohne erheblich eingeschränkter Alltagskompetenz 104 3 / Monat 104 3 / Monat 104 3 / Monat mit dauerhaft erheblich eingeschränkter Alltagskompetenz 104 3 / Monat 104 3 / Monat 104 3 / Monat 104 3 / Monat mit dauerhaft erheblich eingeschränkter Alltagskompetenz, der zur Inanspruch nahme des erhöhten Betrages berechtigt 208 3 / Monat 208 3 / Monat 208 3 / Monat 208 3 / Monat Zusätzliche Leistungen für Pflegebedürftige in ambulant betreuten Wohngruppen monatlich Vollstationäre Pflege Pflegeaufwendungen pauschal monatl. (die Beträge für Menschen mit und ohne Demenz sind gleich) mit Demenz (Personen mit dauerhaft einge schränkter Alltags kompetenz) 205 3 205 3 205 3 1.064 3 1.330 3 1.612 3 (1.995 3 bei 205 3€ Pflege in vollstationären Einrichtungen für behinderte Menschen Härtefallregelung) Aufwendungen bis zu monatlich 266 3 monatlich Pflegehilfsmittel die zum Aufwendungen bis zu Verbrauch bestimmt sind monatlich (mit dauerhaft erheblich eingeschränkter Alltagskompetenz) Technische und sonstige Hilfsmittel Aufwendungen je Hilfsmittel in Höhe von 100 % der Kosten, unter bestimmten Voraussetzungen ist jedoch eine Zuzahlung vom Versicher ten in Höhe von 10 %, höchstens 25 3 je Pflegehilfsmittel zu leisten. Techn. Pflegehilfsmittel werden vorrangig leihweise, also unentgeltlich, und somit zuzahlungsfrei zur Verfügung gestellt; Maßnahmen zur Verbesserung des Wohnumfeldes Aufwendungen in Höhe von bis zu 4.000 3 je Maßnahme (bis zum vierfachen Betrag – also insgesamt 16.000 3 wenn mehrere Anspruchsberechtigte zusammen wohnen) 40 3 40 3 40 3 40 3 Leistungsansprüche der Versicherten im Jahr 2015 an die Pflegeversicherung – Erläuterungen – 1) Es wird entweder das Pflegegeld oder es werden ambulante Pflegesach leistungen gewährt. Beide Leistungen können jedoch auch miteinander kombiniert werden (sog. Kombi nationsleistung). Das Pflegegeld vermindert sich dann anteilig (prozentual) im Verhältnis zum Wert der in Anspruch genommenen Pflegesachleistungen. 2) Ab dem 01.01.2015 ist eine Ersatz pflege bis 6 Wochen pro Kalenderjahr möglich. Außerdem kann bis zu 50 % des Leistungsbetrages für Kurzzeit pflege (= 806 1) zusätzlich für Verhin derungspflege ausgegeben werden, diese kann dadurch auf max. 150 % des bisherigen Betrages ausgeweitet werden. Der für die Verhinderungspflege in Anspruch genommene Erhöhungs betrag wird auf den Leistungsbetrag für eine Kurzzeitpflege angerechnet. 3) Bei einer Ersatzpflege durch nahe Angehörige wird die Verhinderungs pflege ab 01.01.15 auf bis zu 6 Wochen im Kalenderjahr ausgedehnt. Die Aufwendungen sind grundsätzlich auf den 1,5 fachen Betrag des Pflegegeldes der festgestellten Pflege stufe beschränkt. 4) Ab dem 01.01.2015 wird gesetzlich klargestellt, dass der im Kalenderjahr bestehende, noch nicht verbrauchte Leistungsbetrag für Verhinderungs pflege auch für Leistungen der Kurz zeitpflege eingesetzt werden kann. Der für die Kurzzeitpflege in Anspruch genommene Erhöhungsbetrag wird auf den Leistungsbetrag für eine Verhinde rungspflege angerechnet. dem 01.01.2015 können die Leistun gen der Tages- und Nachtpflege neben der ambulanten Pflegesachleistung/ dem Pflegegeld in vollem Umfang in Anspruch genommen werden. 6) Ab 01.01.2015 werden zusätzliche Betreuungsleistungen um die Möglichkeit ergänzt, niedrigschwellige Entlastungsleistungen in Anspruch zu nehmen. Wer seinen Anspruch auf ambulante Pflegesachleistungen nicht voll ausschöpft, kann zudem ab 01. Januar 2015 den nicht für den Bezug von ambulanten Sachleistungen genutzten Betrag – maximal aber 40 % des hierfür vorgesehenen Leistungsbetrages – für niedrigschwellige Betreuungs- und Entlastungsangebote verwenden. 5) Teilstationäre Tages- bzw. Nacht pflege und ambulante Pflegesachleis tungen sowie Pflegegeld können auch miteinander kombiniert werden. Ab Weitere Maßnahmen der Pflegeversicherung zugunsten der Versicherten Zur Stärkung der Pflege bei häuslicher Versorgung oder stationärer Versorgung: • Hilfestellung durch wohnortnahe Pflegestützpunkte • Umfassende und individuelle Pflegeberatung: ¬ auf Wunsch einschließlich der Erstellung eines individuellen Versorgungsplans, der sämtliche im Einzelfall erforderlichen Sozialleistungen und sachgerechten Hilfen mit berücksichtigt (Fallmanagement); ¬ frühzeitige Pflegeberatung innerhalb von zwei Wochen nach Eingang eines Leistungsantrags durch qualifizierte Pflegeberater der Pflegekassen, auf Wunsch auch bei der, bzw. dem Pflegebedürftigen zu Hause; ¬ Ausstellung von Gutscheinen für eine Beratung durch unabhängige und neutrale Beratungsstellen, wenn die Beratung durch die Pflegekasse nicht fristgerecht erfolgen kann ¬ Übermittlung von ¬ Leistungs- und Preisvergleichslisten über zugelassene Pflegeeinrichtung ¬ Leistungs- und Preisvergleichslisten über niedrigschwellige Betreuungsangebote ¬ Informationen zu Selbsthilfekontaktstellen und Selbsthilfegruppen ¬ Informationen über Integrierte Versorgungsverträge/Teilnahme an der Integrierten Versorgung im Einzugsbereich des Antragstellers • Förderung ehrenamtlicher Strukturen und der Selbsthilfe Zur Stärkung der Pflege bei häuslicher Versorgung: • Pflegekurse für Angehörige und ehrenamtliche Pflegepersonen Zur Stärkung der Pflege in der stationären Versorgung: • Vergütungszuschläge für zusätzlich Betreuung bei Versorgung von Pflegebedürftigen mit erheblichem allg. Betreuungsbedarf im stationären Bereich • Förderung von aktivierenden und rehabilitativen Maßnahmen durch Bonuszahlungen an Pflegeeinrichtungen für deutliche Reduzierung des Hilfebedarfs. (Quelle: Bundesministerium für Gesundheit – „Leistungsansprüche der Versicherten an die Pflegeversicherung im Überblick“) 67 WACHKOMA und danach · 3|2015 Unsere Regionalen Verbandsgruppen Unsere Regionalen Verbandsgruppen (RVG) Unser Bundesverband fördert und unterstützt zur Zeit etwa 65 Regionale Selbsthilfegruppen (RVG) im gesamten Bundesgebiet. Die Gruppen treffen sich meist einmal im Monat und haben ein Einzugsgebiet bis ca. 50 km. Wenden Sie sich telefonisch an den/die Ansprechpartner/in oder schreiben Sie eine E-Mail an die angegebene Adresse. Als Mitglied können Sie auch auf der Homepage unseres Verbandes www.schaedel-hirnpatienten.de über den Link "Für Verbandsmitglieder" unter Nennung Ihres persönlichen Passwortes (bitte in der Bundesgeschäftsstelle anfordern) diese Informationen direkt abrufen. Baden-Württemberg RVG "Balingen und Umgebung" >Elfriede Adler-Merbach, Tel. 07433 9032814, mail: [email protected] RVG "Besigheim und Umgebung" >Ulrike Stalder, Tel. 0170 8922241, mail: [email protected] >Tanja Motz: Tel. 0170 1712370 mail: [email protected] RVG Heilbronn >Bettina Reichert: Tel. 07131 58982603, mail: [email protected] RVG Hochrhein > Diakon Jürgen Moratz, Tel: 02381 9736512, mail: [email protected] RVG Nordbaden >Marina Weber, Tel. 07254 6966, mail: [email protected] RVG Ochsenhausen und Umgebung >Veronika Oelmaier, Tel. 07352 91016 RVG Ostalb >Knut Frank, Tel. 07362 923170, mail: wachkoma.bopfingen@t-online. de >Raphaela Biekert, Tel. 0160 95791230 (ab 16:00 Uhr), mail: [email protected] RVG Stuttgart >Bettina Sibahn, Tel. 0711 5050-170, mail: [email protected] RVG Villingen-Schwenningen WACHKOMA und danach · 4|2015 >Ruth Wagner, Tel. 07726 8122, mail: [email protected] Bayern RVG Amberg-Sulzbach und Umgebung >Bundesgeschäftsstelle Amberg, Armin Nentwig, Andrea Tresch, Tel. 09621 63666, mail: [email protected] RVG Augsburg-Schwaben >Harald Walter, Tel. 0821 2182159, mobil: 0172 7010965, mail: [email protected] RVG Bayrisch-Untermain >Sandra Zgorzelski-Will, Tel. 06021 4464179, mail: [email protected] RVG Berchtesgadener Land, Bayerisch Gmain >Tanja Pozun, Tel. 08651 716103 RVG Burghausen und Umgebung >Katalin Harrer, Tel. 08677 62232, mail: [email protected] RVG Erlangen Höchstadt >Erna Nowak, Tel. 09193 2580, mail: [email protected], >Frieda Dennerlöhr, Tel. 09548 737 RVG Ingolstadt und Umgebung >Johannes Schärf, Tel./Fax 08456 1574 Regionale Gruppenleiter/innen gesucht Im Raum München suchen wir eine/n Ansprechpartner/in für unsere Betroffenen ihre Angehörigen. Frau Brigitte Rudolf hat uns über viele Jahre als RVG-Leiterin hier tatkräftig unterstützt und sowohl Gruppentreffen als auch persönliche Beratungen im häuslichen Umfeld durchgeführt. Aus privaten Gründen möchte Frau Rudolf diese, wie sie es beschreibt, schöne aber auch verantwortungsvolle Aufgabe, abgeben. Wir danken Frau Brigitte Rudolf für Ihre jahrelangen Unterstützung und engagierte Mitarbeit in unserem Verband. Sie ist seit 2010 in unserem Verband Mitglied, betroffen durch Ihren Sohn Dirk (bereits verstorben). Frau Rudolf liegt es sehr am Herzen, dass hier im Raum München wieder eine aktive Regionale Selbsthilfegruppe des Bundesverbandes SchädelHirnpatienten in Not e.V. entsteht. In ihrem Sinne und bitten wir um Rückmeldungen wer bereit ist seine Erfahrungen als betroffener Angehöriger in der Funktion als regionaler Ansprechpartner und RVG-Leiter ehrenamtlich einzubringen. Die Arbeit als Gruppenleiter wird durch unseren Bundesverband umfassend unterstützt. Weitere Informationen hierzu erhalten Sie in der Bundesgeschäftsstelle, Ansprechpartnerin ist Andrea Tresch, Tel. 0 96 21 / 6 36 66 oder per Mail: [email protected] 68 Unsere Regionalen Verbandsgruppen RVG Mainfranken-Rhön / Grabfeld >Dieter Griff, Tel./Fax: 0971 4776 RVG München >Gruppenleiter/innen gesucht! RVG Nürnberg und Umgebung >Regine Straß (Beirat), Tel. 0911 564726, mail: [email protected] >Jürgen Ruis, Tel. 09122 691909, mail: galabau. [email protected] RVG Oberfranken - Bayreuth, Kulmbach, Kronach >Irene Potempka, Tel. 09227 973393 RVG Passauer Land / Bayr. Wald >Johann Zöls, Tel. 0851 49080-4494, mail: [email protected] RVG „Rund ums Allgäu“ >Sabine Heberer, Tel. 08363 9602033, mobil: 0176 72588517, mail: [email protected], >Martina Mastaller, Tel. 0171 3229989, mail: [email protected] RVG Stiftland/Fichtelgebirge >Peter Vucic, Tel. 09631 799444, mail: [email protected] RVG Schlüchtern - Bad Brückenau (s.a. Hessen) >Maria Schüßler, Tel. 09746 931201, mail: [email protected] RVG Vohenstrauß - Nördliche Oberpfalz >Stefan Hammerl, Tel. 09653 9299777, mail: hspflegeservice@aol. com, >Heidi Zimmermann, Tel. 09651 924091, mail: [email protected] RVG Würzburg und Umgebung >Gerald Büchold, Tel. 09365 8161666 oder 0931 20128411, mail: gerald. [email protected] Weitere Ansprechpartner: >Regine Straß: Tel. 09 11 56 47 26, mail: [email protected], Berlin RVG Berlin >Korinna Groschupp, Tel. 030 6555955, mobil: 0176 45899948, mail: [email protected] Brandenburg RVG Senftenberg und Umgebung >Christel Friedrich: Tel. 035756 12572, mail: [email protected] Bremen RVG Bremen >Ulfert Walter: Tel. 0421 546990, mobil: 01 76 26 11 64 48, mail: [email protected] Hamburg RVG Hamburg - Eilbeck >Ingeborg Strempel, Tel. 040 6792641 (ab 20.00 Uhr) Weitere Ansprechpartner: >Walter Ullmer, Tel. 040 5362677, mail: [email protected] Hessen RVG Frankfurt >Ljubica Greschik, Tel. 069 405040, [email protected] RVG Fulda und Umgebung >Ines Bauer, Tel. 0171 3529987, mail: [email protected] RVG Gelnhausen u. U. >Ursula Schluckebier, Tel. 06051 68727, raumfuersinneerleben@ gmx.de, >Susanne Rabe, Tel 06051 6009130 RVG Nordhessen-Südniedersachsen, Hannover Münden (s.a. Nieder sachsen) >Gerhard Hente, Tel. 05541 33464, mail: [email protected] RVG Schlüchtern-Bad Brückenau >Maria Schüßler, Tel. 09746 931201, mail: [email protected] RVG Überwald >Tanja Eisenhauer, Tel. 06207 949315, [email protected] RVG Weiltal >Ursula Rau, Tel. 0171 9710223, mail: [email protected] RVG Werratal-Eichsfeld >Mario Eißing, Tel. 05651 7460111, mail: [email protected] Weitere Ansprechpartner: >Rudolf Friedrich, Tel. 069 567783, mail: [email protected] MecklenburgVorpommern RVG Rostock-Güstrow >Jens Langkau, Tel. 03846 633555 Niedersachsen RVG Friesland, Wangerland >Heinz Muth (stellv. Vorsitzender), Tel. 04426 7711, ab 17:00 Uhr, mail: [email protected] RVG Göttingen >Barbara Müller, Tel. 0551 40143013, mail: [email protected] RVG Hannover >Aldona Eisler, Tel. 0511 667242, mail: [email protected]. >Regina Schöfer, Tel. 05103 927931 RVG Hochharz >Bärbel Müller, Tel. 034651 70391, >Hannelore Bartschat, Tel. 05323 40622 RVG Meppen-Emsland >Ursula Lorenz, Tel.05931 14446 RVG Papenburg >Kurt Dulz, Tel. 04961 74300, mobil: 0172 2775667 RVG Südniedersachsen-Nordhessen (s. a. Hessen) >Gerhard Hente, Tel. 05541 33464, mail: [email protected] weiter auf der nächsten Seite 69 WACHKOMA und danach · 4|2015 Unsere Regionalen Verbandsgruppen Änderungen vorbehalten. Aktuelle Informationen unter www.schaedel-hirnpatienten.de RVG Teufelsmoor (OsterholzScharmbeck) >Jasmin Böttcher, Tel. 04791 811213, mail: [email protected] RVG Hamm und Umgebung >Diakon Jürgen Moratz, Tel. 02381 9736512, Handy 0178 2066122, mail: [email protected] RVG Vechta - Osnabrück und Umgebung >Irene Hüsers, Tel. 05453 99678, mail: [email protected] Weitere Ansprechpartner >Rainer Wiegand, Tel. 05522 76061, mail: [email protected] Weitere Ansprechpartner >Dorothea Hartmann, Tel. 02432 6871, >Herbert Küpper: Tel. 0211 7337041, mail: [email protected] Rheinland-Pfalz RVG Bad Marienberg, Westerwald >Margit Schneider, Tel. 02688 8556, mail: [email protected] Nordrhein-Westfalen RVG Dinslaken und Umgebung >Brigitte Baumann, Tel. 02064 4441634, mail: [email protected] Sachsen RVG Chemnitz und Umgebung >Wolfgang Müller, Tel. 03765 65787, mail: [email protected] RVG Dortmund >Inge Brekau, Tel. 0231 161759, Treffen: jeden 1. Donnerstag im Monat um 17.00 Uhr im Cafe Baum, Hansastr.3, 44137 Dortmund (im Museum) RVG Oberlausitz >Claudia Engfer, Tel. 03585 4688065, mail: claudiaengfer@aol. com RVG Köln-Porz >Doris Freund, Tel.02203 369112-550, mail: [email protected] Schleswig-Holstein RVG Herford und Umgebung >Michaela Prelle, Tel. 05719 7269543 RVG Holstein - Rendsburg >Inge Bohnhoff, Tel. 04392 6542, mail: [email protected], >Christine Gemeinsam auf dem Weg Bei uns erhalten wachkomatöse und beatmete Menschen (RehaPhase F), sowie jüngere, neurologisch Betroffene (unter 65 Jahren) eine individuelle rehabilitative Pflege und Therapie. Dregelies, Tel. 0431 72382, >Maren und Rolf Petersen, Tel. 04642 9289247 RVG Itzehoe-Westküste >Ernst Fischer, Tel. 04825 901440, mail: [email protected] RVG Neumünster >Martina Westphal, Tel. 04321 529589, mail: [email protected] RVG Halstenbek-Pinneberg >Carola Rusch, Tel. 04101 376367, mail: [email protected] RVG Lübeck und Umgebung / RVG Ostholstein >Ingo Lerch, Tel. 04505 5707438, mobil: 0160 1579072, mail: [email protected], [email protected] RVG Kiel >Frank Riehl, Tel 0431 2392451, mobil: 0176 95328054, mail: frank. [email protected] RVG Schleswig >Hortense Tegatz, Tel. 04621 831891, mail: [email protected] Thüringen RVG Gotha und Landkreis >Martin Korb, Tel. 03622 67810 RVG Ostthüringen - Saalburg >Monika Schmidt, Tel. 036651 30362 RVG Ostthüringen - Gera >Delia Müller, Tel. 0365 4234777, mail: [email protected], >Traudel Schlotter: Tel. 0365 83047-103 Unser Angebot für Sie: • • • • WACHKOMA und danach · 4|2015 Aktivierende Pflege und Therapie nach Konzepten wie Basale Stimulation, Kinästhetik, Bobath, uvm. Ergotherapie und Tagesstrukturierung Physiotherapie auf Verordnungsbasis im Hause Möglichkeit zur Peritonealdialyse 70 Termine aktueller zeitnaher Veranstaltungen erfragen Sie bitte in unserer Geschäftsstelle in Amberg unter der Telefonnummer: 0 96 21/6 48 00 DEUTSCHE WACHKOMA GESELLSCHAFT BUNDESVERBAND Logo gesetzl. geschützt Nr. 305 76 159 SCHÄDEL -HIRNPATIENTEN IN NOT e.V. BUNDESVERBAND FÜR SCHÄDEL-HIRNVERLETZTE, PATIENTEN IM WACHKOMA »APALLISCHES DURCHGANGSSYNDROM« UND ANGEHÖRIGE. WACHKOMA und danach Beitrittserklärung 4/2015 Bitte zurücksenden an: Schädel-Hirnpatienten in Not e.V. , Bayreuther Str. 33, 92224 Amberg Durch meine Mitgliedschaft will ich den Bundesverband „Schädel-Hirnpatienten in Not e. V.“ unterstützen und stärken. Nur durch die Solidarität der Betroffenen und die Mithilfe von engagierten Menschen können wir unser Ziel, die Gesamtsituation in allen Phasen schnell zu verbessern, gemeinsam erreichen. Dabei brauchen wir auch Sie! Wenn wir, die Betroffenen uns selbst nicht einsetzten, wer tut es dann für uns? Gemeinsam sind wir stärker! JAHRESBEITRAG nur 50,- EURO Unsere vierteljährlich erscheinende Mitgliederzeitschrift ist im Mitgliedsbeitrag enthalten. Name: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Vorname: ...................................................................... Straße: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wohnort:....................................................................... Geburtsdatum: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bundesland: ................................................................. Telefon priv.: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Telefon gesch.: ............................................................. email.: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Handy.: ......................................................................... Zutreffendes bitte ankreuzen: Ich bin selbst betroffen Ein Familienangehöriger ist betroffen, wer (Vor- und Zuname): .................................................................. geb:..................... Sonstige Gründe für den Beitritt ........................................................................................................................................ Mit der Weitergabe meiner oben genannten Daten (personenbezogen im Sinne des Datenschutzes), auch nur teilweise, durch den Verein bin ich nicht einverstanden (ausgenommen ist unsere regional begrenzte Kontaktliste nur für Gleichbetroffene). Falls Weitergabe meiner persönlichen Daten, nur durch einen Treuhänder! Unterschrift: ................................................................. (Vor- und Zuname) Bitte wenden! WK 4/2015 Bitte freimachen BUNDESVERBAND SCHÄDELHIRNPATIENTEN IN NOT e.V. Nutzen Sie den direkten Kontakt zu unseren Mitgliedern sowie engagierten Fachkräften aus Medizin, Therapie, Pflege, Sozialpolitik und weiteren Interessierten für Ihre Werbung. Bitte senden Sie mir unverbindlich die aktuellen Mediadaten für Inserenten zu. Bundesverband für Schädel-Hirnverletzte, Patienten im Wachkoma »Apallisches Durchgangssyndrom« und ihre Angehörigen. Anerkannt gemeinnütziger Verein. DEUTSCHE WACHKOMA GESELLSCHAFT tomtom-media.de-2014/05 ✂ BERATUNGS- UND NOTRUF – Telefon 0 96 21/6 48 00 Bundesgeschäftsstelle Bayreuther Straße 33 Bundesgeschäftsstelle Schädel-Hirnpatienten in Not e. V. Bayreuther Straße 33 D – 92224 Amberg Tel: 0 96 21 / 6 36 66 Fax: 0 96 21 / 6 36 63 [email protected] www.schaedel-hirnpatienten.de D – 92224 Amberg Mitglied in der www.bag-selbsthilfe.de 71 WACHKOMA und danach · 3|2015 ✁ Ort/Datum: .................................................................... DEUTSCHE WACHKOMA GESELLSCHAFT BUNDESVERBAND SCHÄDEL -HIRNPATIENTEN IN NOT e.V. Logo gesetzl. geschützt Nr. 305 76 159 BUNDESVERBAND FÜR SCHÄDEL-HIRNVERLETZTE, PATIENTEN IM WACHKOMA »APALLISCHES DURCHGANGSSYNDROM« UND ANGEHÖRIGE. Hiermit ermächtige(n) ich/wir Sie widerruflich, die von mir/ uns zu entrichtenden Zahlungen für den Mitgliedsbeitrag (Jahresbeitrag), incl. Mitgliederzeitschrift „WACHKOMA und danach“ bei Fälligkeit zu Lasten meines Girokontos einzuziehen: Kontonummer …………………………………………............................ Kontoinhaber ……………………………………………….................... Bankleitzahl ……………………………………………............................ Institut ………………………………………………………..................................... IBAN …………………………………………………………………................... BIC ……………………………………………….……............................................. Bitte Zutreffendes ankreuzen: 50,- Euro / Jahresbeitrag für Privatpersonen 120,- Euro / Jahresbeitrag Einrichtungen, Kliniken und Institutionen ........ Euro / Freiwillig höherer Jahresbeitrag. (Dies kann jederzeit widerrufen werden) Der Beitrag ist steuerlich absetzbar. Wünschen Sie eine Bestätigung Datum:............................................... D EUTSCHE W ACHKOMA G ESELLSCHAFT Ja Nein Unterschrift:...................................................... (Vor- und Zuname) WACHKOMA ✁ und danach Offizielles Organ des Bundesverbandes „SCHÄDEL - HIRNPATIENTEN IN NOT e.V.“ > „WACHKOMA und danach“ erscheint jeden dritten Monat. Der Abonnementpreis beträgt 30,00 Euro inklusive Versandkosten. Kündigungsmöglichkeit besteht jeweils zum Jahresende mit einer Frist von 3 Monaten. Ich will abonnieren! Name Ermächtigung zum Bankeinzug: Vorname Den Abopreis bitte ich, von meinem Konto abzubuchen Einrichtung IBAN Funktion BIC Straße Bankverbindung PLZ/Wohnort Telefon Die Einzugsermächtigung kann ich jederzeit widerrufen. Email Kontoinhaber, falls abweichend Datum 2. Unterschrift Unterschrift WACHKOMA und danach · 3|2015 72 ✂ BUNDESVERBAND FÜR SCHÄDEL-HIRNVERLETZTE, PATIENTEN IM WACHKOMA »APALLISCHES DURCHGANGSSYNDROM« UND ANGEHÖRIGE. > > > ✁ ✁ Ermächtigung zum Einzug von Forderungen durch Lastschriften AUS DEN BUNDESLÄNDERN BAYERN „Wichtiger und guter überregionaler Versorger!“ Gemeinsame Fachveranstaltung mit HELIOS Klinik Kipfenberg durch die Eröffnung der HELIOS Klinik Kipfenberg dazu. Wie groß der Bedarf tatsächlich war, lässt sich auch an der Entwicklung der Klinik ablesen. In den letzten 22 Jahren ist die Zahl der Betten im Bereich der Frührehabilitation auf 125 angewachsen. Im Jahr 2014 wurden fast 1000 Patienten behandelt. Noch weiße Flecken Sandra Rothhardt, zuständig für die Personalleitung und Unternehmens kommunikation berichtet Armin Nentwig von der sehr guten Personal ausstattung der Klinik im Bereich Pflege, Therapie und Medizin. „Für uns steht der Patient als Mensch ganzheitlich im Mittelpunkt“, so Sandra Rothhardt. Der Bundesverband Schädel-Hirn patienten in Not e.V., bestehend aus 65 Selbsthilfegruppen in Deutsch land, veranstaltete in der HELIOS Klinik Kipfenberg eine Fach- und Informationst agung. Betroffene, Angehörige und verschiedene Akteure des Gesundheitswesens trafen sich zum Austausch. Fachvorträge aus den Bereichen Medizin, Therapie und Pflege Dr. Hans-Jürgen Gdynia (seit Oktober 2015 Ärztlicher Direktor), Norbert Miklitza, Pflegedienstleiter und Frank Roelandt, Therapeutischer Leiter der HELIOS Klinik, referierten über die aktuelle Situation in der Klinik und der neurologischen Rehabilitation. Der Bundesverband Schädel-Hirn patienten in Not kämpft seit über 25 Jahren für eine bessere Versorgung schädel-hirnverletzter Patienten. „Für die etwa jährlich 40.000 neu betroffenen Schwerst-Kopfverletzten und Komapatienten standen noch 1988 im gesamten Bundesgebiet etwa 25 qualifizierte Frührehabilitationsbetten als Krankenhausversorgung zur Verfügung“, so Armin Nentwig, Gründer und 1.Vorsitzender des Vereins. Aufbau der Neurologischen Rehabilitation Durch die Initiativen des Verbandes wurde in Deutschland flächendeckend die Versorgung aufgebaut. 76 Krankenhausbetten kamen 1993 allein 73 Trotzdem wäre laut Nentwig noch ein weiter Weg zu gehen. Zwar sei die direkte Versorgung nach der Intensivbehandlung inzwischen gut geregelt, die weitere Versorgung in speziellen Pflegeeinrichtungen, Wohngruppen oder zu Hause sei jedoch noch optimierungsbedürftig. „In einigen Regionen Deutschlands haben wir regelrechte weiße Flecken, auch in der Region um Kipfenberg bestehen nicht genügend Angebote zu weiteren Versorgung. Wir sind weiter gefordert Wegen des demografischen Wandels und des zunehmenden Pflegemangels in Deutschland entstehen zukünftig weitere Herausforderungen. „In den nächsten Jahren wird die Bedeutung der neurologischen Rehabilitation weiter steigen“, erläutert Dr. Gdynia: „Die deutsche Bevölkerung wird älter und da neurologische Erkrankungen oft erst im Alter auftreten, wird die Zahl weiter steigen.“ Besonderheit: Intensivstation Eine Besonderheit der Einrichtung ist, dass hier sehr schwer betroffene Patienten bereits auf einer voll ausweiter auf der nächsten Seite WACHKOMA und danach · 3|2015 AUS DEN BUNDESLÄNDERN BAYERN gestatteten Intensivstation aufgenommen werden können. Die Aufnahme von Patienten mit multiresistenten Keimen ist ebenfalls kein Problem, da die Intensivstation ausschließlich über Einzelzimmer verfügt Helios, für uns ein guter Partner Die HELIOS Klinik Kipfenberg ist eine Fachklinik für neurologische Erkrankungen und spezialisiert auf die Rehabilitation von Patienten mit Schlaganfällen, SchädelHirnverletzungen nach Unfällen oder Operationen, neuroimmunologischen Erkrankungen des Gehirns wie Multiple Sklerose, Rückenmarkserkrankungen mit Querschnitt-Symptomatik, Erkran kungen des peripheren Nerven systems und der Muskulatur und Bewegungsstörungen wie Parkinson Syndrome und Dystonien. Die Klinik verfügt über 192 vollstationäre Betten. Die Mitarbeiter behandeln jedes Jahr mehr als 2.000 Patienten. Die HELIOS Klinik Kipfenberg ist Teil der HELIOS Kliniken Gruppe. Zur HELIOS Kliniken Gruppe gehören 111 eigene Akut- und Rehabilitationskliniken inklusive sieben Maximalversorger in BerlinBuch, Duisburg, Erfurt, Krefeld, Schwerin, Wuppertal und Wiesbaden, 50 Medizinische Versorgungszentren (MVZ), fünf Rehazentren, zwölf Präventionszentren und 15 Pflegeeinrichtungen. HELIOS ist damit einer der größten Anbieter von stationärer und ambulanter Patientenversorgung in Deutschland und bietet Qualitätsmedizin innerhalb des gesamten Versorgungsspektrums. WACHKOMA und danach · 4|2015 Vorsitzender Nentwig bedankt sich hier bei Geschäftsführer Rainer Meinhardt für die Jahrzehntelage Zusammenarbeit, ehrt ihn als einer der Pioniere der Neurorehabilitation und dankt ihm, dass dieser bereits in den 90iger Jahren voll auf die Chancen und Möglichkeiten der Rehabilitation für unsere betroffenen Patienten setzte, während viele andere noch abwarteten und nicht daran zu glauben vermochten. Nentwig dankte dem Geschäftsführer für den herzlichen Empfang, die gastliche Bewirtung und die gute Organisation. Für uns ist Kipfenberg ein guter und auch überregionaler Versorger Armin Nentwig. Kontakt: HELIOS Klinik Kipfenberg Konrad-Regler-Straße 1, 85110 Kipfenberg Telefon: +49 8465 175-0 Telefax: +49 8465 175-111 [email protected] www.helios-kliniken.de Die Geschäftsführung der HELIOS Kliniken 74 AUS DEN BUNDESLÄNDERN BAYERN Die gesamte Führungsspitze der Helios Klinik Kipfenberg folgte mit großer Aufmerksamkeit der gesamten Veranstaltung und stand allen Betroffenen mit ihren Familien, den Gästen und Interessierten bei den Diskussionen und zahlreichen beratenden Einzelgesprächen zu Verfügung. Alle waren sehr erfreut, dass folgende interessierte Einrichtungen auch vertreten waren: Intensivservice Wanninger aus Regensburg, Intensivpflegeklinik aus Schwaig, die ZAMOR-Beratungsstelle aus Ingolstadt, der Versorger „Reha und Care“ Servicezentrum aus Nürnberg, der Pflegedienst Vivicare aus Neufahrn bei Freising, die Ergotherapie Praxis Werler aus Manching, die Caritas Sozialstation aus Bergtheim, die Löw´sche Einrichtung aus Maxhütte-Haidhof, die Regens-Wagner- Stiftung aus Lauterhofen und auch unsere regionale Verbandsgruppe aus Ingolstadt mit Johannes Schärf. Ausdrücklich dankte unser Verband den anwesenden Einrichtungen und Institutionen die sich als gemeinsames Netzwerk unseren Betroffenen mit ihren Familien widmen. „Wir wissen Ihre Teilnahme, Ihr Interesse und Ihre vielen Hilfsangebote sehr zu schätzen“, so Nentwig. Zeigt die Referenten Frank Roelandt, therapeutischer Leiter, Norbert Miklitza, Pflegedienstleitung und Dr. Hans-Jürgen Gdynia, seit Oktober 2015 ärztlicher Direktor der Neurochirurgischen und Neurologischen Fachklinik, im Gespräch mit unseren beiden Mitarbeiterinnen Andrea Tresch und Karin Strobel (jeweils von links). 75 WACHKOMA und danach · 4|2015 DEUTSCHE WACHKOMA GESELLSCHAFT BUNDESVERBAND Logo gesetzl. geschützt Nr. 305 76 159 SCHÄDEL -HIRNPATIENTEN IN NOT e.V. BUNDESVERBAND FÜR SCHÄDEL-HIRNVERLETZTE, PATIENTEN IM WACHKOMA »APALLISCHES DURCHGANGSSYNDROM« UND ANGEHÖRIGE. Kostenloser Service für unsere Mitglieder > tel 0 96 21/6 36 66 "Schädel-Hirnpatienten in Not e. V." Bundesgeschäftsstelle > fax 0 96 21/6 36 63 Bayreuther Str. 33 > [email protected] 92224 Amberg ( ) Suche ( ) Verkaufe ( ) Verschenke Möbel/Ausstattung ) Pflegebett und Zubehör [1 ) Mobi-Sessel [1 ) Betttisch, Stecktisch [1 ) Nachtkästchen mit Betttisch [1 ) Treppenlift [1 ) sonst. Möbel/Zubehör [1 ) [1 ) [1 Alltagshilfen ( ( ( ( ( ( ( ( ( ) Strumpfanzieher [1 ) Knopfverschlussschließer [1 ) Greifhilfe [1 ) Essbesteck [1 ) Anti-Rutsch-Matte [1 ) Einhandtasse [1 ) Schreibgriff [1 ) [1 ) [1 Gehhilfen ( ( ( ( ( ( ) Gehgestell, Gehwagen [1 ) Rollstuhl [1 ) Gehstützen, Gehstock [1 ) Rollator [1 ) ) [1 [1 Dekubitusprophylaxe ( ( ( ( ( ( ( ) Weichpolster-Kissen/ -matratzen [1 ) Gel-Sitzkissen [1 ) Lagerungshilfen/ -polster [1 ) Anti-Dekubitus- / Würfelmatratze [1 ) Drehscheibe [1 ) [1 ) [1 Sonstiges ( ( ( ( ( ) Arzneikassette [1 ) Blindenarmbinde [1 ) Blutdruckmessgerät [1 ) Blutzuckermessgerät [1 ) Restbestände an Pflegeartikeln [1 z.B. Einlagen, Katheter, Stomaplatten ( ) [1 ( ) [1 ( ) [1 Zusatzinformationen [1 [1 Körperpflege Anbieter ( ( ( ( ( ( ( Name: ) Kopfwaschwanne [1 ) Sicherheitsgriffe [1 ) Augenbadewanne [1 ) Duschsitz/ -stuhl [1 ) Badewannenlifter/ -sitz [1 ) [1 ) [1 Toilettenhilfen ( ) Toilettensitz [1 ( ) Urinflasche [1 WACHKOMA und danach · 4|2015 Straße, Nr.: PLZ, Ort: Telefon: email: Wenn möglich, senden Sie uns bitte ein Bild vom Verkaufsgegenstand zu. 76 ✂ ( ( ( ( ( ( ( ( ( ) Steckbecken [1 ( ) ( ) AUS DEN BUNDESLÄNDERN THÜRINGEN RVG Gotha gestaltet Sommertreffen Unser Sommerfest im August 2015 Das Wetter war schön und am Nach mittag gab es sommerliche 25 Grad. Gekommen waren Betroffene, teilweise im Rollstuhl mit ihren Angehörigen, aber auch Freunde und Helfer. Erstmalig erhielten wir auch eine Unterstützung unserer Sparkasse als gute Geste. Spaß auf der Kegelbahn Beim gemeinsamen Kegeln zeigten sich erste gute Ansätze für einen sehr jungen Betroffenen aus unserer Gruppe. Benedict, 14 Jahre, der zum ersten Mal eine Kugel in der Hand hielt, brachte diese mit Erfolg auf die richtige Spur. Der anschließende Applaus von den weiteren Teilnehmern stimmte ihn positiv, was an seiner Mimik unverkennbar zum Ausdruck kam. Diskussion um das Urteil des EGMR Ein Teil der Teilnehmer am Sommertreff mit dem Banner der Sparkasse, die neben unserem Verband sponsert. Natürlich wurde am Rande unseres Sommertreffens, bei dem auch Angehörige, Freunde und Helfer der betroffenen Familien mit einbezogen waren, auch die Entscheidung des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte bezüglich der Zustimmung der Sterbehilfe für einen Wachkomapatienten in Frankreich diskutiert. Unsere Meinungen und Überlegungen dazu wurden dem Bundesverband zur Veröffentlichung zugesandt. denen, Freude bei allen Mitwirkenden, sehr beeindruckt. Betroffene mit Ihrer Behinderung und ihren pflegenden Angehörigen am sozialen Leben teilhaben zu lassen war unser Motto und es wurde an diesem Nachmittag in besonderer Weise „gelebt“. Neue Mitglieder in der Gruppe Zwei neue Teilnehmer in der Gruppe waren von der Gestaltung unseres Sommertreffens mit dem sportlichen Teil „Kegeln“ und der, damit verbun- 77 Bericht und Bild: Martin Korb Kontakt: Regionale Verbandsgruppe Gotha und Landkreis Martin Korb 99880 Waltershausen Tel. 0 36 22 / 6 78 10 WACHKOMA und danach · 4|2015 Alles was rechtens ist... Christian Winter Jurastudent und Publizist Beirat unseres Verbandes Pleikartsförster Str. 71 69124 Heidelberg Mehrkosten für ein gewünschtes Pflegeheim von unter 20 % sind nicht unangemessen Der Begriff der unangemessenen Mehrkosten muss weit ausgelegt werden Tel. 0 62 21/41 26 51 Der beklagte Kostenträger war beim vorliegenden Fall nicht bereit, dem Kläger das von ihm gewünschte Pflegeheim zu finanzieren. Begründet wurde diese Absage mit der Behaup tung, dass das Pflegeheim unangemessen teuer wäre. Das Sozialgericht Karlsruhe widersprach dieser Ansicht. Unangemessen teuer ist nach dem Sozialgericht eine Einrichtung erst, wenn sie, wie von der Literatur vertreten, im Vergleich mit der von dem Kostenträger gewünschten Einrichtung zwischen 20-30 % teurer ist. In diesem Zusammenhang betonten die Richter, dass es keine feste mathematische Grenze gäbe, bei der man von einer unangemessenen Unterbringung ausgehen kann und der Begriff der „unangemessenen Einrichtung“ weit auszulegen sei. Vielmehr ist es ausreichend, dass die Kosten der Einrichtung noch angemessen seien. Diese Angemessenheit, so die Richter weiter, lässt sich feststellen, in dem man die Mehrkosten der Einrichtung mit den Wunsch WACHKOMA und danach · 4|2015 des Betroffen abwägt. Der Wunsch des Antragsstellers ist in diesem Zusammenhang umso gewichtiger, je mehr die Einrichtung seinen objektiven Bedürfnissen entspricht. Im vorliegenden Fall ist der Beklagte davon ausgegangen, dass die Kosten für die gewünschte Einrichtung zwischen 14-18 % teurer wären. Nach den Ausführungen des Sozialgerichts Karlsruhe genügt dieser höhere Betrag nicht, um eine Ablehnung sinnvoll begründen zu können. Sozialgericht Karlsruhe, Urteil vom 28.11.2014 - S 1 SO 750/14 78 Dieses Urteil des Sozialgerichts ist zu begrüßen, weil es für Betroffene, die auf eine Einrichtung angewiesen sind einen größeren Gestal tungsraum zulässt und gleichzeitig die Möglichkeit gibt von den Vorstellungen des Kostenträgers abzuweichen. Weiterhin ist positiv zu bewerten, dass das Sozial gericht die Bedürfnisse des Betrof fenen nicht bedingungslos den Preisvorstellungen des Kosten trägers unterordnet, sondern ihnen ein gewisses Gewicht einräumt. Alles was rechtens ist... Bärbel Schönhof Rechtsanwältin und Fachanwältin für Sozialrecht Wasserstr. 219 44799 Bochum Telefon: 0234 970 47 300 Telefax: 0234 970 53 769 Mail: [email protected] www.kanzlei-schoenhof.de D ie Versorgung von Menschen am Lebensende soll verbessert werden. Der Bundestag beschloss am 5.11.2015 ein Gesetz zur Verbesserung der Hospiz- und Palliativversorgung (HPG). Ab 2016 sollen die Kranken kassen jährlich ein Drittel mehr für die Hospizversorgung und Palliativ medizin aufwenden. Die letzte Lebensphase erleichtern Die Palliativmedizin zielt darauf ab, sterbenskranken Menschen die letzte Lebensphase zu erleichtern - insbesondere durch Schmerztherapien, aber auch durch psychosoziale Betreuung. Die geplante Neuregelung soll vor allem die derzeit noch unterdurchschnittlich finanzierten Hospize besser stellen. Krankenkassen wer den bei stationären Hospizen für Erwachs ene künftig 95 Prozent statt 90 Prozent der Kosten übernehmen. Bei Kinderhospizen zahlen die Krankenkassen bereits heute 95 Prozent der Kosten. Hospizund Palliativgesetz beschlossen Höherer Tagessatz Die Hospize erhalten zudem von den gesetzlichen Krankenkassen einen höheren Tagessatz je betreutem Versicherten. Er steigt von 198 auf rund 255 Euro. Bei den Zuschüssen für ambulante Hospizdienste werden künftig neben den Personal- auch die Sachkosten berücksichtigt (etwa Fahrtkosten der ehrenamtlichen Mitarbeiter). Stärker gefördert werden auch ambulante Hospizdienste. Bisher erhalten diese mobilen Sterbe begleiter nur Zuschüsse zu den Personalkosten. Künftig dürfen sie auch Sachkosten, z. B. auch Fahrt kosten, geltend machen. Verbesserte Palliativversorgung Zur Stärkung der Hospizkultur und Palliativversorgung in Pflegeheimen und Krankenhäusern wird Sterbe begleitung ausdrücklicher Bestandteil des Versorgungsauftrages der sozialen Pflegeversicherung. Koopera 79 tionen von Pflegeheimen mit Hausund Fachärzten zur Versorgung der Bewohner sind nicht mehr nur freiwillig, sondern sollen von den Vertragspartnern abgeschlossen werden. Ärzte, die sich daran beteiligen, erhalten eine zusätzliche Vergütung. Damit sollen Ärzte stärker in die ambulante Palliativversorgung eingebunden werden. Die Übergänge von allgemeiner zu spezialisierter ambulanter Palliativversorgung sollen weiter verbessert werden. Umfassende Beratung Gesetzlich Versicherte haben zudem künftig einen Anspruch darauf, umfassend von ihrer Krankenkasse über bestehende Palliativ- und Hospizleistungen beraten zu werden. Menschen in Pflegeheimen wird eine individuelle Versorgungsleistung ermöglicht. WACHKOMA und danach · 4|2015 Buch|Video|DVD–Tipps Bewährtes Standardwerk aktuell in der 7. Auflage Anatomie, Physiologie, Pathophysiologie des Menschen Alle Inhalte auf neuestem Wissensstand, Ergänzung bekannter Fakten um wichtige neue Erkenntnisse. Anschaulich und einprägsam • Mittels zahlreicher, vielfach überarbeiteter oder neuer Abbildungen und Tabellen • Einheitlicher, schlüssiger Aufbau • Verständliche Sprache • Erklärungen schwieriger Sachverhalte Eine zuverlässige Quelle zum Erwerb medizinischen Grundlagenwissens. Basale Stimulation – Dieses Konzept ist zum bekanntesten in der Arbeit mit sehr schwer und mehrfach beeinträchtigten Menschen im deutschsprachigen Raum geworden. Vaupel, Schaible, Mutschler Wissenschafltiche Verlagsgesellschaft, Stuttgart, 7. vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage, 2015 1047 Seiten, 613 vierfarbige Abb., 158 Tabellen, gebunden ISBN Buch: 978-3-8047-2979-7 Preis Buch: EUR [D] 69,80 Ein Nachschlagewerk für Schüler, Studenten und Pflegende. Basale Stimulation Ein Konzept für die Arbeit mit schwer beeinträchtigten Menschen Das erfolgreiche Standardwerk will eine Orientierung ermöglichen und Anregung geben. Es war an der Zeit, die jahrelangen Erfahrungen mit dem Konzept einzuarbeiten. Andreas Fröhlich Düsseldorf 2015, 280 Seiten Verlag „selbstbestimmtes Leben“ ISBN 978-3-910095-98-4, 18,90 EUR [D] Bestellbar im Buchhandel oder über den Verlag „selbstbestimmtes leben“ ([email protected]) Das Gehirn ist unsere Schaltzentrale – es steuert die physiologischen Vorgänge im Körper. Es bestimmt aber auch unsere Psyche. Es ist der Sitz unseres Bewusstseins, von Verstand und Emotion, Charakter und Persönlichkeit. Veränderungen im Gehirn, seien sie natürlicher Natur oder von außen verursacht, betreffen mitunter nicht nur die Funktionsfähigkeit des Körpers. Sie können sich auch auf unser Denken und Fühlen, auf Wahrnehmung und Verhalten auswirken. Erkrankungen oder Verletzungen des Gehirns haben daher oft auch eine moralische Dimension. Was nimmt ein Mensch im Koma wahr und welche Konsequenzen hat das für die Gehirn und Moral Ethische Fragen in Neurologie und Hirnforschung WACHKOMA und danach · 4|2015 Markus Frings, Ralf Jürgen Jox Georg Thieme Verlag, Stuttgart, 2015 760 Seiten/ 13,0 x 19,0 cm, gebunden ISBN Buch: 978-3-13-198961-1 Preis Buch: EUR [D] 19,99 | EUR [A] 20,60 Behandlung? Sind Hirntote wirklich tot? Verändert ein Schlaganfall die Persönlichkeit? Wie gehen wir mit den neuen technischen Möglichkeiten wie Neuroprothesen und tief- 80 er Hirnstimulation um? Allgemeingültigen Antworten auf diese Fragen gibt es nicht. Buch|Video|DVD–Tipps Diagnostik und Therapie der frühen und späten klinischen Funktionseinschränkungen Zeitnah und kompetent behandeln • Hintergründe zur Pathophysiologie und zur Prognose früher und später Komplikationen nach Schlaganfall • Anleitungen, Skalen und Fragebögen zur Erkennung und Dokumentation • Darstellung der internistischen und allgemeinmedizinischen sowie der neurologischen und neuropsychiatrischen Komplikationen • Besondere Aspekte älterer Menschen und ihrer Versorgung • Best-Practice-Empfehlungen und praktische Algorithmen zur Behandlung „Ich will keine Therapie, ich bin gesund!“ wehren psychisch kranke Menschen häufig Unterstützung und Hilfsangebote von Familie und Beratern ab. Der klinische Psychologe Xavier Amador kennt solche Situationen aus der Praxis und weiß, wie Angehörige, Ärzte und Therapeuten mit psychisch Kranken ins Gespräch kommen können. In seinem Buch „Lass mich – mir fehlt nichts!“ (Georg Thieme Verlag, Stuttgart. 2015) stellt er sein klinisch erprobtes LEAP-Konzept mit konkreten Handlungsanleitungen vor. Wie spricht man mit Menschen, die glauben, psychisch gesund zu sein, obwohl Angehörige und Therapeuten vom Gegenteil überzeugt sind? Psychisch Kranken die Einsicht zu vermitteln, dass eine Therapie das Beste für sie Wer plötzlich schwer erkrankt oder einen folgenreichen Unfall hat, braucht meist rasch medizinische Hilfe. Doch wie wird der Lebensunterhalt gesichert, wenn sich abzeichnet, dass man länger arbeitsunfähig ist oder nur vermindert arbeitsfähig sein wird? Anträge richtig stellen – Fallstricke erkennen Krankengeld, Arbeitslosengeld, Nahtlosigkeitsregelung, Patientenrecht: Mit dem Ratgeber „Plötzlich schwer krank und arbeitsunfähig“ erfahren Betroffene, Angehörigen und Selbsthilfegruppen, welche Anträge so, wie und in welcher Form gestellt werden, um den Lebensunterhalt zu sichern. Die Autorin erklärt die Verfahren zur Anerkennung von Erwerbsminderung, Schwerbehinderung und wie Pflegestufen beantragt werden. Sie legt dar, wann Krankenbeförderung und Krankenfahrten von der Kasse Komplikationen und Folgeerkrankungen nach Schlaganfall Gerhard Jan Jungehülsing / Matthias Endres Georg Thieme Verlag, Stuttgart, 2015 216 Seiten, 45 Abbildungen, gebunden ISBN Buch: 978-3-13-174011-3 Buch: EUR [D] 79,99 / EUR [A] 82,30 / CHF 92,00 Unerlässlich bei der Behandlung und Nachsorge von Schlaganfallpatienten. Lass mich – mir fehlt nichts! Ins Gespräch kommen mit psychisch Kranken Xavier Amador, übersetzt von Frank-Gerald Pajonk Georg Thieme Verlag, Stuttgart, 2015 ISBN Buch: 9783131802118 Preis Buch: EUR [D] 19,99 | EUR [A] 20,60 2 19,99 [D] ist, kann sehr schwierig sein. Die „mangelnde Einsicht“ ist keine bewusste Entscheidung des Betroffenen, sondern ein Symptom seiner Erkrankung, das häufig zu großen Konflikten führt. Angehörige, Ärzte und Therapeuten können Patienten nur dann wirkungsvoll unterstützen, wenn eine vertrauensvolle Beziehung besteht. Plötzlich schwer krank und arbeitsunfähig Anträge richtig stellen – Fallstricke erkennen Helga Müller Walhalla Verlag; Auflage: 1. Auflage (August 2015) Gebundene Ausgabe: 144 Seiten, Größe 22 x 1,5 x 29,7 cm ISBN-13: 978-3802975370 Buch: EUR [D] 19,95 übernommen werden, welche notwendigen Hilfsmitteln Betroffenen zustehen, wem welche Leistungen aus dem Persönlichen Budget zustehen und viele Wichtiges mehr. Musterformulare helfen, die wichtigsten Infor- 81 mationen zur persönlichen Krankengeschichte systematisch aufzulisten; das ist wichtig zur Vorbereitung auf den Begutachtungstermin oder auf Gespräche mit der Agentur für Arbeit, den Kranken- und Pflegekassen. WACHKOMA und danach · 4|2015 Trauer um unsere verstorbenen Mitglieder Für unsere Schicksalsgemeinschaft Wie wenn das Leben wär nichts andres SPENDEN als das Verbrennen eines Lichts! „Füreinander – Miteinander“ Verloren geht kein einzig´ Teilchen, „Ich denke an Sie! Ihr Spendenaufruf für unsere Schicksalsgemeinschaft ist im Sinne Ihres verstorbenen Sohnes Peter“, so Bundesvorsitzender Nentwig in dem Kondolenzschreiben an eine Mitgliedsfamilie. Diese Familie hatte anlässlich der Bestattung um Spenden für unseren Verband und unsere Schicksalsgemeinschaft gebeten. jedoch wir selber geh´n ins Nichts! Denn was wir Leib und Seele nennen, so fest in eins gestaltet kaum, es löst sich auf in tausend Teilchen Seit nun 25 Jahren hat unser Verband weit über 50.000 betroffene Familien begleitet und betreut. Spendengelder kommen dieser Betreuung, der Herausgabe unserer Zeitschrift „Wachkoma und danach“, der Präsenz im Internet sowie unseren Regionalen Verbandsgruppen zugute. Somit verwandeln Sie Ihr Schicksal mit Leid und Schmerz in Hilfe und menschliche Zuwendung für andere Gleichbetroffene. Dies steht auch für unseren Leitspruch: „Füreinander – Miteinander“. und wimmelt durch den Raum. Es waltet stets dasselbe Leben. Natur geht ihren ew´gen Lauf; In tausend neu erschaff´nen Wesen Steh´n diese tausend Teilchen auf. Unser Spendenkonto: Volksbank-Raiffeisenbank Amberg IBAN: DE64 7529 0000 0005 7942 00 BIC: GENODEF 1 AMV – Theodor Storm – Unsere Schicksalsgemeinschaft trauert um unsere verstorbenen Mitglieder. Die Spendengelder werden ausschließlich für unsere bundesweite Notrufzentrale verwendet, um so anderen, in gleicher Weise Betroffenen, schnell Hilfe, Information und Unterstützung zukommen zu lassen. Damit handeln Sie im Sinne Ihres Verstorbenen und helfen so unserer Schicksalsgemeinschaft. Den Angehörigen gilt unser herzliches Beileid und unser aller Mitgefühl. Als Gleichbetroffene denken wir in Ihrer Trauer und Ihrem Schmerz an Sie. WACHKOMA und danach · 4|2015 Ihr Armin Nentwig, Landrat a.D., Bundesvorsitzender, Leiter der Bundesgeschäftsstelle mit Vorstand, Beirat, Mitarbeitern und allen Mitgliedern. 82 Eine nahezu rückstandslose subglottische Absaugung ist möglich, da das Absaugloch direkt oberhalb des Cuffs sitzt. Gecuffte Kanülen Für jede Indikation die passende Kanüle Die Produktmerkmale der gecufften Kanülen: Die seitliche Positionierung des Absaugschlauches und des Cuffdruckschlauches verhindert bei liegenden Patienten ein Abknicken der Schläuche. • vielfältig und flexibel einsetzbar (teilweise mit Sprechfunktion und subglottischer Absaugmöglichkeit) • sehr sicherer Sitz durch ein ergonomisch geformtes Kanülenschild • der weiche und zylindrische Cuff dient als sicherer Aspirationsschutz • Optimierungen sind in hauseigener Technik schnell umsetzbar • hochwertige Materialen und hervorragende Verarbeitung • Qualitätsversprechen „Made in Germany“ • thermosensibel • Niederdruckcuff • praktisch in der Anwendung durch einen einfachen und problemlosen Wechsel der Innenkanüle HEIMOMED Heinze GmbH & Co. KG Daimlerstraße 30 · 50170 Kerpen Tel.: +49 2273 9849-43 · Fax: +49 2273 9849-543 [email protected] · www.heimomed.com 83 WACHKOMA 1|2013 4|2012 WACHKOMAund unddanach danach· ·4|2015 Professionelle und individuelle Versorgung Mit unserem hochwertigen Produktangebot und dem optimalen Service wollen wir Ihr Partner für die Rehabilitation nach Tracheotomie und Laryngektomie sein! DURATWIX ® UNI CUFF bewegliches Kanülenschild besonders dünnwandige Niederdruckmanschnette BLOM ®* Trachealkanüle Phonation unter Beatmung für invasiv beatmungspflichtige Patienten SENSOTRACH ® große Auswahl an Trachealkompressen Varianten SLIT, SKIN, ALU SUPRAFIX® Kanülentrageband aus Schaumstoff mit Haken oder Klettverschluss Künstliche Nasen verschiedene Varianten für eine individuelle Auswahl zusätzlich spezielle Ausführungen für Kinder ANDREAS FAHL MEDIZINTECHNIK-VERTRIEB GMBH WACHKOMA und danach · 4|2015 August-Horch-Straße 4a · D-51149 Köln · Phone +49(0)22 03/29 80-0 Fax +84 49(0)22 03/29 80-100 · Germany · mail [email protected] · www.fahl.de * Vertriebspartner von BLOM®-Produkten für Deutschland, Österreich und Schweiz.