Wachkoma-2015-2 - Schädel

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Wachkoma-2015-2 - Schädel
DEUTSCHE WACHKOMA GESELLSCHAFT
BUNDESVERBAND
BUNDESVERBAND FÜR SCHÄDEL-HIRNVERLETZTE, PATIENTEN IM WACHKOMA
»APALLISCHES DURCHGANGSSYNDROM«
UND ANGEHÖRIGE.
Logo gesetzl.
geschützt
Nr. 305 76 159
SCHÄDEL -HIRNPATIENTEN IN NOT
e.V.
AUSGABE 2 / 2015 JUNI
www.schaedel-hirnpatienten.de
WACHKOMA
und
danach
Offizielles Organ des Bundesverbandes
www.schaedel-hirnpatienten.de
D-92224 Amberg
Bayreuther Str. 33
Fachtagung „Amberger Symposium“ zeigt neue Wege auf.
Großer Erfolg, Info, Austausch und Ehrungen.
1988 Beginn Aufbauarbeit
1990 Gründung des Verbandes
> 25 Jahre Verband
Dazu Dr. Mario Prosiegel, 1. Vorsitzender der Deutschen
Gesellschaft f. Neurotraumatologie und Klinische Neuro­
rehabilitation: „Gründung des Verbandes wahrlich eine
Sternstunde der Reha­bilita­tions­neurologie
Sterbehilfe – Für uns unfassbar!
1
WACHKOMA
und danach
2|2015
– wir
wurden dadurch
wach· gerüttelt!“
Urteil Europäischer Gerichtshof > Seite 4
WACHKOMA und danach · 2|2015
2
Diese Ausgabe verzögerte sich, da kurz vor Drucklegung das Urteil des
Europäischen Gerichtshofes in Sachen Sterbehilfe erging.
Dieses, für uns grundsätzlich wichtige Thema, mussten wir sofort aufgreifen!
Inhalt
siehe Seite 4
Was uns bewegt
- Sterbehilfe – Für uns unfassbar!
Hallo wie geht es Dir?
S. 54-55
S. 4-5
Verbände, die uns nahe stehen
Bundesweit
- Bundesverband Logopädie
S. 56
- Diakonische Behindertenhilfe Lilienthal
S. 56
Neurologische Reha-Phasen A – G
S. 57
- Amberger Symposium
S. 6-23
- Jahreshauptversammlung
S. 24-27
- RVG-Leitertreffen
S. 28-30
- Vorankündigung HSWW
S. 31
- Bessere Diagnose schwerer Traumata
S. 32
Leistungsansprüche 2015
S. 58-59
S. 33-35
Unsere Regionalen Verbandsgruppen
S. 60-62
- Mehr Teilhabe für Menschen mit
erworbenen Hirnschäden - Modellprojekt
- Rückenprävention - Belastungsstudie
S. 36
- Hirnstimulation verbessert kognitive Kontrolle S. 38
Aus den Bundesländern
- Rainer Wolf zum 70. Geburtstag
Baden-Württemberg
S. 65-67
Bayern
S. 68
Hessen
S. 68-69
Niedersachsen
S. 70-73
Nordrhein-Westfalen
S. 74-77
Rheinland-Pfalz
S. 79
Buch|Video|DVD -Tipps
S. 78-79
Trauerseite
S. 80
Was Sie wissen sollten
S. 40-41
S. 42-43
Fachberichte
- Hippotherapie
S. 46-47
- Rota-Therapie
S. 48-49
Gesucht/Gefunden
S. 50
S. 51
Eine von uns
S. 53
IMPRESSUM
Leserbriefe
Mitglieder-Fachzeitschrift
unseres Selbsthilfeverbandes
„Schädel-Hirnpatienten in Not e.V.“
Basierend
dem aktuellen Expertenstan­
Deutscheauf
Wachkomagesellschaft
dard
des
DNQP
vermitteln
Verlagsort: 92224
Amberg die Autorinnen
Stefanie Hellmann und Rosa Rößlein kom­
Auflage:
10.000 Stück das Grundlagenwis­
pakt
und übersichtlich
Erscheinungsweise:
sen zu Dekubitus und chronischen Wunden. jeden dritten Monat
Redaktion:
Armin Nentwig, Landrat a. D.
Bundesvorsitzender,
Andrea Tresch, Isolde Wiesneth
Tel. 0 96 21/6 36 66, Fax 0 96 21/6 36 63
[email protected]
Herausgeber:
Bundesverband
„Schädel-Hirnpatienten in Not e. V.“
Bayreuther Str. 33
D-92224 Amberg
Bundesweite Notrufzentrale
Tel. 0 96 21 / 6 48 00
Bundesgeschäftsstelle:
Tel. 0 96 21/6 36 66, Fax 0 96 21/6 36 63
www.schaedel-hirnpatienten.de
Für den Anzeigen­inhalt ist der Inserent
verantwortlich.
Gerichtsstand ist Amberg.
Formulierungshilfen:
E-Mail: [email protected]
Nachdruck:
Pflege von Menschen
mit
DerExpertenstandard
Bundesverband Schädel-Hirnpatienten
in
Die im „Wachkoma“ verfassten Texte bleiben
chronischen
Not e.V. – Deutsche Wachkomagesellschaft
ist Wunden
Eigentum des Verbandes und dürfen nur nach
im Vereinsregister des Amtsgerichtes Amberg
vorherigem schriftlichen Einverständnis veröf­
unter der Registernummer VR613 eingetragen.
fentlicht werden. Für unverlangt eingesandte
Manuskripte und Fotounterlagen wird keine
Stefanie
Hellmann·
•
Rosa
Rößlein
Konzeption, Layout & Satz:
Haftung
Brigitte Kunz Verlag, 2013. 72 Seiten, 14,8 x 21,0
cm, übernommen. Namentlich gekennzeich­
tomtom-media
nete Beiträge geben die Meinung des Verfassers
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Mediadaten 04/2014.
3
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Volksbank-Raiffeisenbank Amberg eG
Erscheinungstermin
Ausgabe 3/2015: 20. Sept.
Redaktionsschluß:
10. August 2015
WACHKOMA und danach · 2|2015
Was uns bewegt
FÜR UNS UNFASSBAR:
Europäischer
Gerichtshof für
ERLAUBT STERBEHILFE
Armin Nentwig,
Bundesvorsitzender,
Landrat a. D.
Menschen im Wachkoma
sind keine Sterbenden!
„Sie haben ein Menschenrecht auf
Leben, Teilhabe und Rehabilitation!“
Unser Bundesverband, mit tausen­
den betroffenen Familien, steht zum
Lebensrecht unserer schwerstkran­
ken Patienten. In den über 25 Jahren
unseres Bestehens, mussten wir mehr­
fach energisch dieses Menschenrecht
einfordern, standen wie der „Fels in der
Brandung“ und ließen auch nicht zu,
als die Europäische Union das „Recht
auf die Organe“ unserer Betroffenen
einfordern wollte.
Rehabilitation
mit Hoffnung
Die immer besser werdenden Erfol­
ge, der Neurologischen Rehabili­
ta­ti­ons­kette, die fortschreitenden
Forschungsergebnisse und die besse­
ren Prognosen für unsere Betroffenen
sprechen für das Lebensrecht und die
Chancen auf Rehabilitation.
Der mutmaßliche Wille
entscheidet!?
Wir sind der Meinung, dass der soge­
nannte mutmaßliche Wille, wenn
nicht eindeutig schriftlich festgelegt,
ver­schie­den ausgelegt werden kann.
Damit bleibt die Ungewiss­heit und
letztlich auch ein „unauf­löslicher
Konflikt“ bei betroffenen Familien.
Menschenrecht auf Leben
Eines der wichtigsten Grundrechte der
Menschen ist das Recht auf Leben und
Unversehrtheit. Dieses darf nicht aus­
gehebelt werden.
„Wie stehen Sie dazu?“
Wir bitten unsere Mitgliedsfamilien, die
Leser und an der Thematik interessier­
te Personen, auch aus Pflege, Medizin
und Therapie um Ihre Meinung.
Für uns geht es um eine der existen­
ziellen Grundwerte und Grundfragen.
Zu der gesamten Thematik und Pro­ble­
matik sind wir als Schicksals­gemein­
schaft gefordert und stehen in der
Verant­wortung.
Schreiben oder mailen Sie uns!
Bundesverband Schädel-Hirnpatienten
in Not e. V.
Bayreuther Str. 33
92224 Amberg
Tel. 0 96 21/ 6 48 00
Fax 0 96 21/6 36 63
Mail:
[email protected]
Armin Nentwig
Heinz Muth
Ursula Rau
Bundesvorsitzender
Betroffener Vater
durch Sohn Wolfgang (†)
Stellv. Vorsitzender
Betroffener Vater
durch Sohn Henrik Stellv. Vorsitzende
Betroffen durch
Bruder Thomas (†)
Diakon Jürgen Moratz
Horst Bolle
Schriftführer
Betroffen durch Patenkind
Kassierer
Betroffener Vater
durch Sohn Henrik
Die aktive Vorstandschaft des Bundesverbandes Schädel-Hirnpatienten in Not e.V.
WACHKOMA und danach · 2|2015
4
Was uns bewegt
Menschenrechte
für Wachkomapatient!
über passive Sterbehilfe positiv ent­
schieden. Voraussetzung dafür war ein
Beschluss des Bundestages vom 19.
Juni 2009 über das „Dritte Gesetz zur
Änderung des Betreuungsgesetzes“
(Drucksache 593/2009), in dem die
Rechtsfigur des mutmaßlichen Willens
verbindlich festgeschrieben wurde.
Prof. Dr. Andreas Zieger, Mitglied
Apl. Professor an der Carl von
Ossietzky Universität Oldenburg
„Mutmaßlicher Wille eine frag­
würdige Rechtskonstruktion!“
„Wo bleibt das
Menschenrecht auf Leben und
Unversehrtheit?“
„Unauflösliches
Dilemma“ auch in den
Familien
Das EGMR-Urteil bestätigt die juri­
stische Wirksamkeit des sogenann­
ten mutmaßlichen Willens für die
Erlaubnis einer passiven Sterbehilfe
beim Wachkoma. De facto führt es
zur Beendigung des Lebens eines im
langjährigen Wachkoma befindlichen
Menschen durch Nahrungsentzug
bzw. Einstellen der sog. künstlichen
Ernährung. Hierzu hatte in einem ande­
ren Fall der BGH am 25. Oktober 2010
aufgrund des mutmaßlichen Willens
Hierzu mein damaliges Statement
unter http://www.wachkoma.at/
Informa­tionen/Stellung­nahme Zieger
zum BGH-Urteil vom 25062010.pdf
Unheilvolle Entwicklung
Aus ärztlicher und beziehungsmedi­
zinischer Sicht wird mit dem jetzigen
Urteil die unheilvolle Entwicklung
fortgesetzt, Menschen im Wachkoma
kein konsequentes Recht auf Leben
zuzusprechen und keine konsequente
Lebenshilfe zu gewähren. Ähnlich wie
im Fall von Terri Schiavo im März 2005 in
den USA wird allein auf Grundlage des
mutmaßlichen Willens, ohne den aus­
drücklich und schriftlich erklärten indi­
viduellen Willen des Komapatienten,
durch höchst richterlichen, aber strit­
tigen Beschluss das Menschenrecht
auf Leben und Unversehrtheit abge­
sprochen.
Ökonomische Interessen?
Doch ist gerade der mutmaßliche
Wille höchst anfällig für ökonomische
Interessen, falsches Mitleid, subjek­
tive Vorstellungen und Wünsche, die
dem Betroffenen selber nicht entspre­
chen, könnte er sich dazu äußern.
Und häufig sind es die allgemeinen
Wertvorstellungen, die bekanntlich
5
in der Gesellschaft je nach ökono­
mischer Lage und vorherrschender
Moral erheblich schwanken, die in die­
sen Fällen über die Durchsetzung der
fragwürdigen Rechtskonstruktion des
„mutmaßlichen Willens“ entscheiden.
Menschliche Not und
Härte
Dass eine solche Biopolitik, die sich
der Verfügbarkeit über das mensch­
liche Leben glaubt bemächtigen zu
müssen, immer dann „eingreift“,
wenn es in der Familie (wie in diesem
Fall und auch bei Terri Schiavo) zu
Konflikten zwischen den Eltern und
dem Ehe­partner über den Lebenswert
und Lebenswunsch des komatösen
Dritten gekommen ist, spricht für die
menschliche Not und Härte eines auch
durch Rechtsprechung nicht auflös­
baren Dilemmas. Der „mutmaßliche
Wille“ stellt nur eine unmenschliche
Scheinlösung dar.
Betroffene, Familienangehörige und
Selbsthilfeorganisationen sollten sich
für die vielen tausend Menschen im
Wachkoma in Europa laut und hörbar
einsetzen und das Recht auf Leben
dieser Menschen, die in sinnvollen und
menschenmöglichen Seinsweise des
Wachkomas leben, verteidigen! Diese
meine Stellungnahme möge hierzu
beitragen.
Prof. Dr. Andreas Zieger
Mitglied im Bundesverband SchädelHirnpatienten in Not e.V.
Postfach 2503, D-26111 Oldenburg
www.uni-oldenburg.de
WACHKOMA und danach · 2|2015
Bundesweit
„Amberger Symposium“
eine einzigartige Mischung
die Erfolg garantiert!
Armin Nentwig,
Bundesvorsitzender, Landrat a. D.
1988 Vorarbeit –
1990 Gründung
März 2015
Die beiden Tage des Amberger Sympo­
siums, der Fachtagung unseres Verban­
des in Amberg, waren wieder beeindru­
ckend vielfältig und auf hohem Niveau.
Ehrung der
Gründungsmitglieder
Im Rahmen der Jahreshaupt­ver­samm­­
lung, am Nachmittag des 2. Veran­stal­
tungs­tages, kamen die Gründungs­mit­
glieder zur Wort.
1990 hatten sie den Verband mit
gegründet, nachdem bereits seit 1988
mit Hochdruck an der Vorbereitung
und der Bekanntmachung der Not der
Betroffenen gearbeitet worden war. Die
Aussagen der damaligen Gründungs­
mitglieder sprechen für sich.
Wie sehen die Gründer
nach 25 Jahren den Verband?!
Dr. Mario Prosiegel
bis 2007 Chefarzt Klinik München,
Tristanstraße und Fachklinik Bad
Heilbrunn,
langjähriger Bundesvorsitzender
der Deutschen Gesellschaft f.
Neurotraumatologie
und Neurorehabilitation (DGNKN)
Pastor i. R. Hans-Günter Rose (i.R.)
mit Familie schreibt:
„1990 – der Verband
1. Hilfe zum Überleben“
„Hilflosigkeit, Tränen,
Not und Strohhalm
Verband“
WACHKOMA und danach · 2|2015
Aus dem Herzen eines Reha-Neuro­
logen: Dr. Mario Prosiegel, Pionier der
Neuro-Reha und Gründungsmitglied,
erinnert sich genau an die damalige Not
und die stürmisch-mitreißende Arbeit
unserer Schicksalsgemeinschaft.
> „Ich weiß, was dieser Verband alles
bewirkt hat“
> „Gründung des Verbandes wahrlich
Sternstunde der Reha-Neurologie“
> „Situation damals geprägt von
Ratlosigkeit und Resignation“
>„wir Ärzte, Therapeuten, Pflege­
kräfte damals vom Verband rasch
wachgerüttelt“
>„wir erkannten alle das Wissens­
defizit“
> „bin sehr glücklich zu den Grün­
dungs­vätern zu gehören, für mich
große Ehre“
>„dem Verband noch viel Kraft um
alles vorantreiben“
Mit herzlichen Grüßen, Ihr
Dr. Mario Prosiegel
> „ der Verband war im März 1990 für uns so etwas wie Erste Hilfe zum
Überleben in Extremsituationen“
> „10- jähriger Sohn Martin schwer verletzt“
> „dann Trost, Hoffnung und aktive Hilfe“
> „Sie gaben uns das Gefühl nicht alleine zu sein“
> „für uns heute noch ein Wunder“
> „ Sohn Martin ist heute Lehrer, verheiratet und wir warten auf das zweite
Enkelkind“
> „ Danke an Sie, den gegründeten Verband und alle guten Wünsche für alle
Betroffenen!“
6
Bundesweit
Familie Naas aus Bonn,
Gründungsmitglied, schreibt:
Familie Retzer aus Bad Tölz,
Gründungsmitglied schreibt:
Cilly Marek
aus Obertshausen
„1998 schlechte
Prognose – heute
glücklich-lebensfroher
Mensch“
„Unsere Tochter Nina
ist schon 22 Jahre tot“
„Dem Verband
weiterhin treu“
„Mit 15 Absturz in den
Alpen - heute im Rolli
ein selbstständiges
und glückliches Leben“
> „ Unsere Tochter ist zwar schon
vor 22 Jahren gestorben aber
wir fühlen uns immer noch
allen Betroffenen und unserem
Verband verbunden und halten
ihm die Treue“
Christian Marek, aus Obertshausen
(Hessen), hatte 1988 einen schwe­
ren Bergunfall durch Absturz. Er war
zeitgleich mit Wolfgang Nentwig,
Sohn des Bundesvorsitzenden, auf
der Intensivstation in der Uniklinik
Innsbruck.
> „ Wir können ebenso auf 25
Jahre zurückblicken“
> „ Sohn Dirk, schwerstverletzt
mit schlechter Prognose
und keiner Hoffnung, heute
ein glücklich-lebensfroher
Mensch“
> „ als Neubetroffene damals hilf­
los, alleine und überfordert“
> „ Verband damals 1989 ein
kompetenter Ansprechpartner“
> „ ein Danke an Sie und alle
Mitarbeiter für Ihren Einsatz“
> „ Durch diese Gemeinschaft
haben wir viel gelernt“
> „ Allen Betroffenen und dem
Verband alles Gute“
> „ Denn nur gemeinsam sind wir
stark!“
Bei Christian ging es gut, Prof. Dr.
Gerstenbrand sagte damals zur
Mutter „Ihr Bub wird wieder“.
Nach Reha Aufenthalten in Valenz,
Burgau und Gailingen ging es berg­
auf. „Heute lebe ich selbstständig
im Schweizer Hof in Heidelberg.
Hier ist mein zweites Zuhause, ha­be
eine kleine 2-Zimmer-Wohnung, es
geht mir gut“, so Christian.
„Dem Verband sind wir dankbar!“
Betroffener Karl-Heinz Naas,
1989 mit schlechter,
hoffnungsloser Prognose
Die junge Nina
mit Ihrer Mutti und
der Pflegekraft
Anni E. mit ihrem Baby.
Nina im Wachkoma –
war sehr kinderlieb.
All diesen Betroffenen und Ihren Familien sind wir
es schuldig für weitere Verbesserungen zu kämpfen,
denn nichts kommt von alleine!
– Wenn nicht wir! Wer dann? –
Mit herzlichen Grüßen
Ihr Armin Nentwig
7
Gründungsmitglied Christian
Marek mit seiner Mutter Cilly
Cilly Marek: „Als Gründungsmitglied
bin ich stolz auf unseren Verband
und seine Leistungen. In meiner
Not halfen Sie mir bereits 1988.
Wichtig waren der Austausch mit
Gleichbetroffenen und das Wissen
um die damalige Mangelware
„Rehakliniken“. Allen Betroffenen
wünschen wir weiterhin viel Kraft!“
WACHKOMA und danach · 2|2015
Bundesweit
FACHTAGUNG NEURO-REHA
Unsere Fachtagung
„Amberger Symposium“ ~ März 2015
„Die geballte Kraft der Neurorehabilitation!“
Amberg. Die Rekordzahl von über 220
Teilnehmern aus Medizin, Therapie,
Pflege, Sozialpolitik, Betroffenen und
ihren Angehörigen sowie fachlich
Interessierten zeigt das ständig wach­
sende Interesse an unserer Fachtagung
mit deutschlandweit bekannten Refer­
enten, den brennenden Themen und
der einzigartigen fachlichen Mischung
unseres Publikums.
Eine Aufwertung insgesamt bekommt
die Fachveranstaltung, da bereits
vor­geschaltet die Tagung der Regio­
nalen Gruppensprecher und Ansprech­
partner unseres Verbandes stattfin­
det und im Anschluss an die zwei­
tägige Fachtagung sich aus organi­
satorischen Gründen auch gleich die
Jahreshauptversammlung unseres
Bundesverbandes anschließt.
In seinen kurzen Grußworten bedankte
sich Armin Nentwig beim Hausherren,
Landrat Richard Reisinger, sehr herz­
lich. In sein Dankeschön schloss er alle
Mithelfenden, Unterstützenden und
WACHKOMA und danach · 2|2015
fördernden Firmen, Institutionen und
Einzelpersonen ein. Zudem machte
für teilnehmende Fachpersonen die
Aufwertung als anerkannte Fort­bil­
dungs­­veranstaltung mit Teilnahme­
bescheinigung und entsprechenden
Fortbildungspunkten zusätzlich Sinn.
Pflegende Angehörige
sind auch Profis
Chefärztin, Dr. Andrea von Helden,
vom Vivantes Klinikum Berlin Span­
dau ermutigte alle pflegenden Ange­
hörigen: „Auch Sie sind wirkliche
Profis und können stolz auf ihre
Leistungen sein!“ Sie sagte aber
auch, dass Pflegende besonders auch
an sich selbst denken müssten um
nicht „auszubrennen“.
„Nehmen
Sie Ihr Schicksal an, um nicht daran
zu zerbrechen!“ so die Medizinerin.
Deutlich nahm Sie auch zu medizi­
nischen Prognosen Stellung. Bis heute
gäbe es keine Diagnostik, wie die
8
Chancen für Betroffene seien, wir wis­
sen jedoch, dass Hypoxie und Sauer­
stoff­mangelpatienten meist schwere
Betroffenheit auslöst, da das gesamte
Gehirn geschädigt ist. Bei SchädelHirntraumen handelt es sich meist
um eine lokale Schädigung, die sich
nicht so auswirkt, da die einzelnen
Hirnareale sich oft aushelfen.
Therapeutische
Kurzzeitpflege
Christel Friedrich, Beirätin unseres
Verbandes, betroffen durch Ihren
Sohn Ingo, erläuterte, wie dieser zwei­
mal jährlich jeweils zwei Wochen in
Cottbus bei „Ambulant PHYSIO“, im
Team von Torsten Erler Therapien,
unter Einbeziehung der Angehörigen,
be­kommt. Nach Einzelfallentscheidung
habe die Kasse jeweils außerhalb der
Regel­therapie diese Anträge auf thera­
peutische Kurzzeitpflege, mit Anleitung
der Angehörigen, genehmigt.
Bundesweit
FACHTAGUNG NEURO-REHA
Widerspruch einlegen
> Wie geht es weiter?
Christian Winter, Beirat und ange­
hender Jurist, gab den Tipp bei der
Pflegeeinstufung ggf. Widerspruch ein­
zulegen. Es genüge völlig, vor Ablauf
der Monatsfrist, die beiden Sätze:
„Hiermit lege ich Widerspruch gegen
das von Ihnen erstellte Pflegegutachten
vom …… ein. Eine Begründung wird
nachgereicht!“
Das nächste Amberger Symposium,
unsere bundesweite Fachtagung 2016,
findet statt am:
Donnerstag, 10. März 2016
Treffen der Regionalgruppenleiter
(ab 18.00 Uhr)
Wir laden dazu
herzlich ein und freuen
Freitag, 11. März 2016
14.30 Uhr
Beginn der Fachtagung
(bis ca. 18.30 Uhr)
18.30 Uhr
Herzliche Einladung zum
Referentenabend
uns über Ihre Teilnahme,
Mitwirkung und
▲
Unterstützung.
Erstmals waren bei unserem
Amberger Symposium, der großen Jahres-Fachveranstaltung
unseres Verbandes in Amberg,
über 220 Teilnehmer aus Medizin,
Therapie, Pflege, sowie Betroffene,
ihre Angehörigen und fachlich
Interessierte. Diese einzigartige
Mischung einer fachlich hoch stehenden Veranstaltung bringt für
alle Seiten große Gewinne, sowie
neue Erfahrungen und Sichtweisen.
Letztlich sind sich alle einig: Im
Mittelpunkt der Bemühungen steht
alleine der Patient.
▲
Die Begründung könne dann in aller
Ruhe formuliert und in den nächsten
4 – 8 Wochen nachgereicht werden.
Somit sichere man sich sein Recht auf
Einspruch.
Samstag, 12. März 2016
09.30 Uhr – 12.30 Uhr
Fortsetzung der Fachtagung,
ab 13.30 Uhr
Jahreshauptversammlung des
Verbandes
Das Präsidium der Fachveran­stal­tung,
von links: Bundesvorsitzender Armin
Nentwig, Kassierer Horst Bolle,
stv. Vorsitzende Ursula Rau und
Schriftführer Diakon Jürgen Moratz.
Stv. Vorsitzender Heinz Muth musste sich wegen der Betreuung seines
Sohnes Henrik entschuldigen.
9
WACHKOMA und danach · 2|2015
Bundesweit
FACHTAGUNG NEURO-REHA
▲
▲
Prof. Dr. med. Andreas Zieger, vormals ärztlicher Leiter der
Frührehabilitation und weiterführenden Reha am Evangelischen
Krankenhaus in Oldenburg, dem Verband seit vielen Jahren verbunden und Kämpfer für unsere Betroffenen der ersten Stunde, war
der ärztliche Leiter dieser zweitägigen Fachveranstaltung. Für alle
teilnehmenden Mediziner gab es pro Fachtag 3 Fortbildungspunkte,
für beruflich Pflegende 4 Punkte je Veranstaltungstag. Auch diese
Bewertung unserer Fachtagung als Fortbildungsveranstaltung wurde
bei den beruflich Teilnehmenden dankbar angenommen.
▲
WACHKOMA und danach · 2|2015
▲
Privatdozent Dr. med. Andreas Bender, aktives Mitglied unseres Verbandes
und Chefarzt im Therapiezentrum in Burgau, ging auf die wohl schwierigste
Aufgabenstellung für Mediziner in der Neuroreha, die Themen „Diagnose
und Prognose“, ein. Besonders für die betroffenen Angehörigen ist dies
wichtig und für die Patienten könne dies oft über Leben und Tod entscheiden. „Vieles deutet darauf hin, dass die Patienten mehr wahrnehmen als
wir bisher vermutet hatten. Neurophysiologische Studien zeigen, dass ein
Teil der Betroffenen Aufgabenstellungen wahrnimmt, versteht und versucht
diese zu erfüllen. So finden wir bei etwa 20 % der Wachkomapatienten
deutliche Hinweise auf ein verborgenes Bewusstsein.“ Das Foto zeigt den
engagierten Referenten (rechts) bei der anschließenden Beantwortung einzelner Fragen in der Kaffeepause. Für unsere betroffenen Familien ist diese
Möglichkeit des gemeinsamen Austausches und persönlichen Beratung ein
unschätzbarer Vorteil unserer Veranstaltung.
Grundsätzlich gab es nach jedem
Referat die Diskussionsmöglichkeit.
Diese wurde von allen Teilnehmern
gerne angenommen, brachte mit den
Meinungsunterschieden Farbe und
Lebendigkeit in die Veranstaltung.
Die von allen Seiten sehr engagierten
Wortmeldungen und Redebeiträge
gaben so dieser Fachveranstaltung
die richtige Würze und eine ganz
besondere Note.
Ralf Monreal, von der Fa. PROROBA Düsseldorf, Fachbereich Beratung in
Budgetfragen und Koordination von Budgetverhandlungen, sprach über die
allgemeinen Leistungen und die mögliche Wegbegleitung zum persönlichen
Budget. „Als Betroffener und auch als Angehöriger fällt es meist schwer
sich um alle Angelegenheiten ausreichend zu kümmern und sich durch
den Antragsdschungel der Leistungsträger zu schlagen. Wir leisten ihnen
Beistand vor Gewährung des persönlichen Budgets und unterstützen sie
bei Beantragung und allen weiteren Formalitäten. Das persönliche Budget
für Schädel Hirnpatienten bringt eine Unabhängigkeit von Pflegediensten,
entlastet die Angehörigen, ist Möglichkeit der individuellen Förderung,
der Teilhabe und Eigenständigkeit. Somit steigert diese zu beanspruchende Leistung eindeutig die Lebensqualität der Betroffenen.“ Siehe dazu
Kontaktmöglichkeiten bei den ausstellenden Firmen.
10
Bundesweit
FACHTAGUNG NEURO-REHA
▲
▲
Dr. med. Markus Ebke, Chefarzt der Neurologie in der Dr.-Becker-Rhein-SiegKlinik in Nümbrecht, sprach über den Stand der Versorgungsforschung in
der Neurorehabilitation. „Nicht zuletzt sei durch die Aktivität des Verbandes
1995 das neurologische Phasenmodell mit der Bundesarbeitsgemeinschaft
für Rehabilitation (BAR) entstanden und habe so in der Neurorehabilitation
wichtige Empfehlungen gegeben. Erfolgreiche Frührehabilitation erkennt
man auch an den wöchentlichen Teambesprechungen mit Behandlungs­
ergebnissen und Behandlungszielen, der aktivierend-therapeutischen Pflege
durch besonders geschultes Pflegepersonal und der Aktivität verschiedener
Therapeuten. In der Frührehabilitation (Phase B) sind deshalb täglich mindestens 300 Minuten Therapie erforderlich.“ Kritisch setzte sich Dr. Ebke mit
der Frühreha-Quote in Nordrhein-Westfalen auseinander. Er verurteilte das
krasse Missverhältnis bei den mangelnden Frühreha-Betten in NRW und den
um ein vielfaches besseren Ausbaus in den anderen Bundesländern.
Physiotherapeut Torsten Erler, Inhaber der therapeutischen Praxis
„Ambulant PHYSIO“ in Cottbus, mit derzeit 30 Therapeuten in den
Fachbereichen Physio-, Ergotherapie und Logopädie, beschrieb anhand
eines Fallbeispiels den Grundsatz „Therapie und Rehabilitation beginnt
bereits bei der Grundpflege“ und bot seine kostengünstige ambulante
Rehabilitation für die betroffenen unter Einbindung der Angehörigen an.
„Anstelle einer Wiederholungsrehabilitation (Intervall-Reha) finanzieren die Kassen oft auch zwei- bis dreiwöchige Therapieeinheiten mit
Unterbringung der Angehörigen. Dabei werden diese in die Therapie mit
einbezogen um zu gewährleisten, dass die Therapien zu Hause fortgeführt
werden. Zudem müssen wir als Therapeuten Hand in Hand mit der Pflege
zusammenarbeiten und Betroffenen mit Ihren Familienangehörigen kostengünstige Therapie- und Unterbringungsmöglichkeiten anbieten.
Kontakt:
Ambulant Physio, Das Kompetenzzentrum für Wahrnehmung, Bewegung
und Kommunikation. Praxis für Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie
und Mobile Therapie, Merzdorfer Str. 42/43, 03042 Cottbus,
Tel. 0355/32115 oder 0355/4763108, Fax: 0335/4763109
www.ambulant-physio.de
▲
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Franz Gerstenbrand, Facharzt für Neurologie und
Ehrenmitglied unseres Verbandes, war der erste Mediziner, der erkannte,
dass Patienten im Wachkoma nicht hirntod sind und er legte mit seinen
Forschungsarbeiten die Grundlage für eine moderne Rehabilitation. Weltweit
ist Prof. Franz Gerstenbrand als Kapazität für die Krankheit „Apallisches
Syndrom“ anerkannt und ist Begründer der Österreichischen Komaforschung.
1988 war Wolfgang Nentwig, der Sohn unseres Bundesvorsitzenden, nach
einem Lawinenunglück in der Universitätsklinik Innsbruck bei Chefarzt Prof.
Dr. Gerstenbrand untergebracht und wurde dort behandelt. In seinem viel
beachteten Vortrag ging er über auf die besonderen Therapien des ADELI
MEDICAL Centers in Piestany (Slowakische Republik) und das Angebot
der dortigen Sauerstoff-Überdrucktherapie, ein. Dabei erläuterte er auch,
dass durch diese Therapie besonders die Steigerung der Effektivität und
Verlängerung der Wirksamkeit bestimmter Medikamente deutlich werde und
diese Intensivtherapien, auch mit den Angehörigen durchgeführt, bei günstiger Unterbringung für die Familien sehr interessant sei.
Anmerkung: Im Mai 2015 besuchte Prof. Dr, Gerstenbrand mit unserem
Vorsitzenden das Adeli Medical Center in Piestany. In der nächsten Ausgabe
„Wachkoma und danach“ werden wir ausführlich darüber berichten.
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WACHKOMA und danach · 2|2015
Bundesweit
FACHTAGUNG NEURO-REHA
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Chefärztin für Neurologie am Vivantes Klinikum in Berlin-Spandau,
Dr. Andrea von Helden sprach die vielen kritischen Fragen von
Angehörigen an, die bei einem Akutereignis aufkommen.
Besonders wichtig war es ihr die Stagnation zu überwinden und die
Klärung der Fragen „Wie geht es den pflegenden Familien,
welche Bedürfnisse haben sie und wie können wir sie unterstützen?“
▲
Eine engagierte Familie und Freunde, die sich um den Betroffenen
kümmern beeinflussen den Therapieverlauf immens
und dies trägt folglich immer zu einer wesentlich günstigeren
Prognose für den Patienten bei.
Herbert Maul, Geschäftsführer des Bundesverbandes Privater Anbieter
(BPA), ging in seinem Referat auf die Neuro-Rehaphasen E und F ein.
Deutlich forderte er: „Raus aus der Abhängigkeit von der Sozialhilfe!“
Dabei mahnte er die mangelnde politische Unterstützung zur Durchsetzung
des eigentlich politischen Anliegens an. Er ging auf das finanzielle
Missverhältnis zwischen häuslicher Pflege in Wohngemeinschaften und
stationärer Unterbringung in üblichen Pflegeeinrichtungen ein.
Während in häuslichen Wohngemeinschaften von den Krankenkassen bis
zu 15.000 EUR und mehr im Monat bezahlt werden, wird selbst bei intensivpflegerischer Versorgung in üblichen Pflegeeinrichtungen dafür täglich
nur ca. 125 EUR pro Tag angeboten. „Was für ein Irrsinn!?“
▲
Janine Ehlers, Ergotherapeutin und Dipl. Sprachtherapeutin, mit dem
Schwerpunkt „Dysphagietherapie und Trachealkanülenmangement“ ging
auf diese Fachthemen und auch Schluckstörungen bei Kindern in der NeuroRehabilitation ein. Unter der Überschrift „Raus aus dem Bett – Rein in das
Leben!“ forderte sie, alles zu tun damit die Betroffenen die Füße
auf den Boden bringen. Dies sei besonders wichtig.
▲
Schlucken und Atmen, so Janina Ehlers gehören zusammen und
haben einen gemeinsamen Zyklus. Sie erwähnte auch,
dass Kinder eben keine kleinen Erwachsenen seien, da sie anatomisch
wesentliche Unterschiede hätten.
Chefarzt Dr. med. Harald Bennefeld, von der Neurologischen Klinik Bad
Neustadt a. S. ging auch in der Diskussion auf die Mangelernährung in der
Frührehabilitation ein. „Wir brauchen für die meisten Patienten im Koma
und Wachkoma eine wesentlich höhere Kalorienzahl bei der Ernährung um
keine Infekte und Verschlechterung des Ernährungszustandes aufkommen
zu lassen.“
Zudem gäbe es Anpassungsschwierigkeiten zwischen den Rehaphasen B
(Frührehabilitation) zur Phase C (weiterführende Rehabilitation). Oft müssen
die Patienten aus Kostengründen aus der Frühreha entlassen werden, seien
aber für die kostengünstige Rehaphase C noch nicht geeignet. Hier fehlt ein
Übergang und eine Anpassung. Auch er dankte dem Verband für die jahrzehntelange Zusammenarbeit beim Aufbau der Neuroreha Deutschland.
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Bundesweit
FACHTAGUNG NEURO-REHA
Prof. Dr.med. Andreas Zieger, bis Dezember 2014 ärztlicher Leiter der Station Frührehabilitation und weiterführende Reha am Ev. Krankenhaus Oldenburg, sprach über
das Teilhabeangebot in der Akutphase, der Früh-Reha
und der Langzeitversorgung unserer Betroffenen. „Die
Bittstellerei muss endlich aufhören!“ so der Referent.
Er betonte nochmals die Wichtigkeit der Angehörigen
und auch, dass seit 2009 ein Bundesgesetz die Rechte
für Menschen mit Behinderung eindeutig regele. Er
bezeichnete es als Skandal, dass die Forderungen aus
dem Sozialgesetzbuch IX (SGB) einfach ignoriert werden. „Wir als Schicksalsgemeinschaft und Verband seien
für den Fortschritt in der Neurorehabilitation enorm
wichtig“, so Dr. Zieger. Die Selbstbestimmung und die
umfassende gesellschaft­liche Teilhabe von Menschen
mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen ist
ein gesetzliches Recht und muss verstärkt eingefordert
werden. Auch die UN-Behindertenrechtskonvention
schreibe dies vor. Aktuell werde im Bundestag das
Bundesteilhabegesetz entwickelt und soll im nächsten
Jahr beschlossen werden.
„Mischen sie mit und treten sie mit uns dafür ein, dass
die Veränderungen in unserem Sinne sind!“ so Prof.
Zieger. Armin Nentwig ergänzte, dass in diesem Bereich
der Verband auf verschiedenen Ebenen seit Jahren hin
wirkt und sich weiter einmischen werde.
Oberarzt Dr. Christoph Hechenrieder vom Bezirks­
klinikum Regensburg, der Chefarzt Dr. Gerhard Weber
vertrat, beklagte, dass viele Wachoma-Patienten
nur noch in Pflegestufe 2 eingestuft werden. Häufig
sei der Ablehnungsgrund durch den MDK der, weil
die Nahrungseingabe aufgrund einer vorhandenen
Magensonde (PEG) entfällt und deshalb weniger
Grundpflege anfällt.
Armin Nentwig wandte hier ein, dass bei Patienten im
Wachkoma grundsätzlich die Pflegestufe 3 (eigentlich
mit Härtefall) anerkannt werden müsse, sonst könne
man diese Pflegestufe ohnehin streichen.
Oberarzt Dr. Hechenrieder erwähnte zudem, dass
die Krankenkasse immer weiter die Kürzung der
Dauer in der Phase B betreibt. Dabei müsse man den
Patienten die erforderliche Zeit geben um aus dem
Wachkoma zurückzukommen. Außerdem gäbe es in den
Akutkrankenhäusern zu wenig Aufklärung und oft findet
keine ordentliche Überleitung statt.
Armin Nentwig dankt dem Bezirksklinikum Regensburg,
eine der ersten Einrichtungen mit Pioniercharakter, und
lobte die dortigen Leistungen der gesamten Ärzteschaft
und des Personals.
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▲
Priv. Doz. Dr. med. Ralf Quester, von der Universitätsklinik in Köln und
Referent bei unseren Veranstaltungen für die Wiedererwachten, ging
auf die Forderung nach mehr Teilhabe für Menschen mit erworbenen
Hirnschädigungen ein. Auch er forderte, das SGB IX für Menschen mit
Behinderungen endlich umzusetzen und diese Betroffenen als mündige und
kompetente Partner anzuerkennen.
Für die Rehabilitationsphase F forderte er „Weg von der Zustandserhaltung
hin zur Teilhabe.“ Zudem begleitet Dr. Quester ein Modellprojekt zur langfristigen Teilhabe in der Einrichtung „Fichteneck“ in Braunlage.
(Siehe dazu eigener Beitrag in diesem Heft).
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FACHTAGUNG NEURO-REHA
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Unser Beiratsmitglied Christian Winter, angehender Jurist, aus
Heidelberg beantwortete in der Diskussion mehrfach Fachanfragen
und riet eben auch bei der Pflegeeinstufung zum Widerspruch
bei nicht ausreichender Pflegestufe. Hier ist das Ausschöpfen der
Widerspruchsfrist von 4 Wochen sinnvoll, denn damit gewinnt man
Zeit für die nachzureichende Begründung an den MDK.
Christel Friedrich, betroffene Mutter ihres Sohnes Ingo, Beiratsmitglied
unseres Verbandes mit eigener Regionalgruppe, brachte mehrfach die
Anliegen ihrer betroffenen Gruppenmitglieder vor. Sie nutzte das umfassende
Wissen der Fachreferenten und des Fachpublikums um zu Hause den Rat weitergeben zu können.
Wertvolle Erfahrungen zum Thema „Kurzzeit-Reha“ bei Torsten Erler in Cottbus
gab sie an die Teilnehmer weiter.
▲
▲
Regine Straß, Beirätin und
Regional­­­gruppenleiterin in
Nürn­berg war selbst jahrzehntelang Intensiv­­krankenschwester
(Bildmitte). Sie setzte sich massiv
für unsere betroffenen Familien ein.
Ihr ist es ein Anliegen, dass die zu
Hause Pflegen­den sich selbst nicht
vergessen und durch das Einfordern
von Unter­stützung und Hilfen
auch auf die eigene Gesundheit
achten. „Wenn Sie selbst krank
sind, wer soll sich dann um ihren
Pflegebedürftigen kümmern?“
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Kassenrevisor Rudolf Friedrich aus Frankfurt, betroffen
durch die Tochter Sonja und selbst Gruppenleiter/ regionaler Ansprechpartner, meldete sich mehrfach engagiert
zu Wort.
Bundesweit
FACHTAGUNG NEURO-REHA
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Armin Nentwig: „Durch meine Arbeit für die Betroffenen und unseren
Bundesverband habe ich im Sinne unseres verstorbenen Sohnes Wolfgang
gehandelt und so durch jahrzehntelange Hilfe für Gleichbetroffene in
Not unserem Schicksalsschlag, durch den Aufbau der neurologischen
Rehabilitation in Deutschland, Sinn gegeben und wertvolle Trauerarbeit
leisten können“. Er betonte, dass wir mit unserer Schicksalsgemeinschaft
„Schädel – Hirnpatienten in Not“ weiter aktiv bleiben werden.
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Frau Gudrun Gerstenbrand (links) aus Wien, Gattin unseres
Ehrenmitgliedes Dr. Dr. Franz Gerstenbrand und Tina Nentwig,
Frau unseres Vorsitzenden, hier sich einig in der aktiven Unterstützung
Ihrer Männer, um den familiären Rückhalt für die umfassende Arbeit
im Ehrenamt zu geben.
Ein Teil unserer Referenten,
die während der zweitätigen
Fachtagung aktiv mitarbeiteten
und, besonders auch in den
Pausen, ständig Einzelberatungen
durchführten und Ratschläge
gaben.
Frau Isolde Wiesneth, jahre­lange
Mitarbeiterin in der Bundes­
geschäftsstelle, wird durch
Vorsitzenden Armin Nentwig
geehrt. „Es ist sicher nicht
einfach in unserer Notruf- und
Beratungszentrale täglich mit so
viel Leid, seelischen Schmerz,
Angst und Sorge der Betroffe­
nen befasst zu sein“. In diesen
Dank schloss er alle aktiv Tätigen
in allen Phasen der Neuro­reha­
bilitation ein.
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FACHTAGUNG NEURO-REHA
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Gudrun Gerstenbrand mit Ihrem
Mann, Professor Dr. Franz Gersten­
brand (sitzend) wird hier nochmals
durch die Vorstandschaft für den
jahr­zehntelangen Einsatz gedankt
und Prof. Dr. Franz Gersten­brand
zur Ehren­mitgliedschaft in unserem
Verband gratuliert. (hintere Reihe v.
li.: stv. Vorsitzende Ursula Rau, Armin
Nentwig und Kassierer Horst Bolle)
Unser aktives Mitglied Jürgen Siepl, rehabilitiert, vormals Schwerstbetroffener,
mischt sich mehrfach aus der Sicht der Betroffenen in die Diskussionen ein und
sorgte durch seine Schlagfertigkeit auch für lachende und damit auflockernde
Momente.
Insgesamt 8 Fachaussteller im Foyer unserer Veranstaltungsräume im Kur­fürst­
lichen Schloss (Landratsamt Amberg-Sulzbach) standen während der Fach­
veranstaltung unserem Publikum mit weiterführenden Informationen zu verschiedenen Themen zur Verfügung. Wir bedanken uns bei unseren Ausstellern,
die mit Ihren Beratungen, Vorführungen und Demonstrationen die Fachtagung
wesentlich bereicherten.
Diese Firmen unterstützten
mit ihrer Teilnahme auch
die Organisation unserer
Fachtagung.
„Danke!“
Fa. Andreas Fahl, Medizintechnik,
Trachealkanülenmanagement
August-Horch-Str. 4a, 51149 Köln
Tel. 02203/2980-0,
Fax: 02203/2980-100"
Fa. Reha & Care, Dienstleister im
Bereich Hilfsmittelversorgung,
Hermann-Kolb-Straße 35,
90475 Nürnberg
Tel. 0911/8174470
PHÖNIX-Institut, Wolfgang Ludwig
Werlseestr. 29, 15537 Grünheide
Tel. 03362/75419,
Fax: 03362/502103
Fresenius Kabi Deutschland,
Ernährung
Else Kröner Str.1,
61352 Bad Homburg
Tel. 0172/6146818,
Fax: 06172 60839-0415
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Buchhandlung Müller, Büchertisch
mit Fachliteratur
Georgenstraße 43, 92224 Amberg
Tel. 09621/915573
Linimed GmbH, Pflegedienst und
Pflegefacheinrichtung
Fregestraße 8, 07747 Jena
03641/5343564
PROROBA – Beratung im Bereich
Persönliches Budget
Hildebrandtstr. 4 f,
40215 Düsseldorf
Tel. 0211/ 938810
Reha Vista, Hilfsmittel im Bereich
Kommunikation
Konsul-Smidt-Str. 8c, 28217 Bremen
Tel. 0421/989 628-21
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Bilder der Aussteller
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Bilder der Aussteller
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FACHTAGUNG NEURO-REHA
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Das romantische Foto zeigt den Innenhof des Zeughauses, Teil des vormals Kurfürstlichen Schlosses, dem heutigen
Landratsamt Amberg Sulzbach. In diesem stilvollen Ambiente am Fluss Vils gelegen und direkt in der historischen
Amberger Altstadt, finden seit Jahren die Fachtagungen unseres Verbandes, die Amberger Symposien, statt.
Unser Bundesvorsitzender Armin Nentwig bedankte sich ausdrücklich beim Hausherren, Landrat Richard Reisinger,
Nentwigs Nachfolger im Amt, für dessen Gastlichkeit und Überlassung der stilvollen Räumlichkeiten und Säle.
▲
▲
Mit großem Beifall bedankte sich die
Versammlung bei allen Helfenden,
sowie den Ausstelllern. Diese wurden
einzeln vorgestellt und bedankt.
Bei dem Besucheransturm von über
220 Teilnehmern reichten teilweise
die Sitzplätze nicht aus. Die beiden Hausmeister schafften jedoch
schnell weitere Sitzmöglichkeiten
herbei.
Ein Teil unserer Damen, die für Gastlichkeit und Bewirtung zuständig sind:
(v. li.:) Martina Kummer, Tina Nentwig, Carola Paa (vormalige Mitarbeiterin
im Verband), Elfriede Schinhammer (vormals Sekretärin im Landratsbüro),
Bärbel Spiegl (Schwester von Armin Nentwig)
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Bundesweit
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FRANKE
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Alles inklusive:
Das Sanatorium West liegt, umgeben von
viel Grün, im ruhigen Berliner Stadtteil
Lankwitz. Das Haus bietet Bewohnern
aller Pflegestufen und Härtefällen liebe­
volle, kompetente Betreuung und ein be­
hagliches, gepflegtes Zuhause.
» helle Ein- und Zweibettzimmer
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fest angestellte Ärztin im Haus
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palliative Pflege und Wohnbereich
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PERSÖNLICHE PFLEGE
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seit 1971
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FACHTAGUNG NEURO-REHA
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Ralf Hüttl, zuständig für Bild- und Tontechnik und auch anderweitig
den Verband unterstützend, sorgt schon jahrelang für den reibungslosen technischen Ablauf. „Danke lieber Ralf!“
Von allen Teilnehmern wird seit
Jahren die vorbildliche Gastlichkeit,
die Bewirtung, das einheimische
Speisenangebot und die Möglichkeit
zum Austausch, Kennenlernen und
Fachgesprächen hervorgehoben.
Das Foyer vor dem König-RuprechtSaal mit ständigem Speisen- und
umfassenden Getränkeangebot bietet dazu alle Möglichkeiten.
Einige Stimmen zu unserer Fachtagung
Ich war von der Veranstaltung am 13. und 14. März in
Amberg sehr beeindruckt. Es waren wirklich SpitzenReferenten in Amberg. Man konnte bei der Veranstaltung
sehr gute Tipps und Hilfestellungen erhalten.
Ein großes Dankeschön auch an die Damen und Herren
„hinter den Kulissen“: Die Organisation und Bewirtung
war einfach erstklassig.
U. Jäger
…………………………………………………………………………………………
Wir möchten uns ganz herzlich noch mal für die ausgezeichnete Fortbildung bedanken. Sowohl die Themen,
als auch die Referenten waren sehr hochkarätig. Auch
von der Ehrung der Gründungsmitglieder waren wir sehr
angetan. Wieder einmal wurde uns vor Augen geführt,
wie belastend für die Angehörigen die umfangreiche
Pflege und Versorgung sein kann und es war schön zu
sehen, welchen Zusammenhalt es gibt.
Ihnen und Ihren engagierten Mitarbeitern, die für den
reibungslosen Ablauf gesorgt haben, wünschen wir alles
Gute.
H. Neuwinger und F. Schieri
…………………………………………………………………………………………
Die Tagung im März in Amberg war für mich sehr positiv.
Dieses positive Feedback möchte ich an die Gestalter und
Organisatoren weiter geben:
• Ein sehr schönes Ambiente – wie immer
• Eine persönliche Atmosphäre; das merkt man nicht nur
bei der Begrüßung durch Hr. Nentwig, sondern auch im
Umgang mit den Betroffenen und den Angehörigen
• Kompetente Referenten
• Die Offenheit der Diskussionen
• Das technische Equipment
• Das gute Essen aus ausgewählten Amberger
Metzgereien und Bäckereien
Danke nochmals. Natürlich komme ich nächstes Jahr
wieder – wie immer…
Dr. med. Christoph Hechenrieder, Oberarzt am
Bezirksklinikum Regensburg, Fachklinik für Neuroreha
…………………………………………………………………………………………
Unsere Tochter befindet sich nach einem Hirninfarkt
2010 im Wachkoma (Phase F). Wir waren im März auf
dem „Amberger Symposium“ anlässlich der Jahres­haupt­
versammlung. Die Veranstaltung hat uns sehr, sehr gut
gefallen und wir sind mit einem Rucksack voller neuer
Eindrücke nach Hause gefahren. Wir sind von dem Wirken
und Engagement des Vereins absolut beeindruckt und
begeistert. Wir haben erfahren, wie viele Mitglieder von
Beginn an dabei sind und den Verein mit getragen und
unterstützt haben. Wir haben großen Respekt vor diesem
Engagement.
Familie Allerding
…………………………………………………………………………………………
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WACHKOMA und danach · 2|2015
Ihre
Entlastung
ist unser
Anliegen
Senioren- & Therapiezentrum
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Fruchtallee 82 . 20259 Hamburg
Telefon: (040) 239 366 80
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24h-Servicenummer: 0172 / 525 40 22
www.haus-schleusberg.de
Segeberger Straße 48 b . 23617 Stockelsdorf
Telefon: (0451) 49 86 70
24h-Servicenummer: 0172 / 515 30 51
www.haus-eichenhof-luebeck.de
Gut Wienebüttel 1 . 21339 Lüneburg
Telefon: (04131) 67 40
24h-Servicenummer: 0175 / 580 93 82
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Senioren- & Therapiezentrum
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Schonensche Str. 26 . 13189 Berlin
Tel.: (030) 47 99 88 0
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Tel.: (030) 355 30 70
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WACHKOMA 0162
und /danach
· 2|2015
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Haus Barsbüttel
Gut Wienebüttel
Haus an der Spree
Bundesweit
Impressionen von der Fachtagung Neuro-Reha
unseres Verbandes „Amberger Symposium 2015“
Noch nie dagewesener Teilnehmerrekord in Amberg!
Bitte vormerken!
Blick durch das Wahrzeichen
„Stadtbrille“ Amberg auf die
Altstadt mit der Basilika St. Martin
> Wir mit dabei
REHACARE 2015
Düsseldorf, 14. – 17. Oktober
Weltweit größte Pflege- und
Therapiemesse
Besuchen Sie uns!
23
WACHKOMA und danach · 2|2015
Bundesweit
JAHRESHAUPTVERSAMMLUNG
Die Bildserien zeigen dramatische Szenen, erinnern an das
totale NICHTS bei der Versorgung unserer betroffenen Patienten
und dokumentieren die unwahrscheinlich große Not, Angst und
Sorge unserer betroffenen Familien um ihre schwerstverletzten
Angehörigen. Manfred Enders hatte dankenswerter Weise die
Diaschau zusammengestellt und aufbereitet.
Jahreshauptversammlung unseres Verbandes 2015
Ehrungen unserer Gründungsmitglieder im Mittelpunkt
Diaschau über 27 Jahre Aktivität für unsere Betroffenen
Amberg. Anschließend an unsere
große Fachveranstaltung 2015 fand am
Samstag, 14. März 2015 Nachmittag
die Jahreshauptversammlung unseres
Verbandes statt. Auch hierzu sind inte­
ressierte Gäste immer willkommen.
• Intervallrehabilitation
• Ambulante Rehabilitation
• Hilfsmittel
Jahresbericht
des Vorsitzenden
In bewährter Weise führte Versamm­
lungsleiter Franz Kick formal durch
die Jahreshauptversammlung. Er
zeigte sich erfreut, dass der Verband
in Harmonie und Gemeinsamkeit,
aber zielstrebig und nachhaltig, die
Interessen der Betroffenen und ihrer
Familien vertrete. „Wir alle können mit
Stolz und Dankbarkeit auf die Arbeit
von Vorstand, Beirat, Geschäftsstelle,
den Regionalgruppen und allen
Unterstützern zurück blicken“, so
Versammlungsleiter Franz Kick.
Armin Nentwig gab zum vergangenen
Jahr seinen umfassenden Jahres- und
Tätigkeitsbericht ab. Er schilderte die
vielen Informationsveranstaltungen,
die Vorstandssitzungen, die Groß­
veranstal­tungen, die Messe Reha Care
in Düsseldorf sowie die vielen Fach­
gespräche und Seminare für unsere
Mitglieder.
Von den Themen seien besonders
herauszuheben:
• Im Wachkoma nicht mehr zum
Sozial­fall
• Richtige Einstufung durch den MDK
• Blindengeld für unsere Betroffenen
• SGB IX und Teilhabe statt Sozialhilfe
• Rehazeiten in der Frührehabilitation
• Ambulante Versorgung
• Phase G, Wohnen – Arbeiten
• Phase E, Neubezeichnung statt
Phase G
WACHKOMA und danach · 2|2015
Versammlungsleiter
Franz Kick
Ehrungen der
Gründungsmitglieder
Festlich und einzeln wurden die anwe­
senden Gründungsmitglieder vorge­
stellt und geehrt.
„Ohne Sie gäbe es den Verband nicht,
Ihnen haben wir sehr viel zu verdanken“, so gemeinsam die Vorstands­
mitglieder Ursula Rau, Horst Bolle und
24
Diakon Jürgen Moratz. Diese nahmen
auch die Ehrungen vor.
Bewegende Worte
Die geehrten Gründungsmitglieder
brachten in ihren Dankesworten
die Anerkennung der Arbeit unserer
Schicksalsgemeinschaft zum Ausdruck
und waren alle stolz auf das gemein­
sam Erreichte.
Lob von allen Seiten
„Diese drei Tage in Amberg mit Tref­
fen der Regionalgruppensprecher,
der Fachtagung und der Jahres­haupt­
versammlung mit Mitgliederehrung
waren eine meiner schönsten Fach­
tagungen“, so übereinstimmend die
Aussagen und Lobesworte einiger
Mitglieder.
Stellvertretend für das Büroteam,
das gesamte Helferteam, Vorstand
und Beirat nahm Vorsitzender Armin
Nentwig dies gerne auf und dankte
für das Vertrauen und die vielfältige
Unterstützung. „Ihr Mitmachen, Ihre
Begeisterung und das gemeinsam
Erlebte geben uns Kraft und Stärke für
die kommenden Monate.“
Bundesweit
Impressionen von der Jahreshauptversammlung 2015
Der König-Ruprecht-Saal des vormals Kurfürstlichen Schlosses
war der Tagungsraum für unsere Jahreshauptversammlung.
Die beiden Kassenrevisoren Harald Walter und Rudolf
Friedrich, beide selbstbetroffen durch ihre Töchter, gaben
den Kassenbericht ab und sprachen sich lobend über das
Team der Geschäftsstelle und den Vorstand aus. Links auf
dem Bild zu sehen: Versammlungsleiter Franz Kick
Vorsitzender Armin Nentwig (stehend) führt die Diaschau
„27 Jahre Arbeit des Verbandes“ vor und kommentierte die
einzelnen Bilder.
Ursula Rau und Diakon Jürgen Moratz bei der Ehrung unserer
Gründungsmitglieder. Diese berichteten einzeln über ihre
damalige Notsituation, völlige Verzweiflung und die absolute Hilflosigkeit der einzelnen Familien. „Wir alle haben
damals jedoch schnell begriffen, dass man nur gemeinsam als
Betroffene vieles verändern und erreichen kann!“
Chefarzt Dr. med. Matthias
Schaupp, von der SchönKlinik Bad Aibling nahm für
die Mitgliederfamilie Schön
die Ehrung entgegen. Dabei
würdigte
Vorsitzender
Armin Nentwig den großen
Mut und die Wagnis der
Familie Schön, in den damals noch völlig neuen Bereich
Neurorehabilitation in solcher Größenordnung zu investieren und von Anfang an auf die Zusammenarbeit mit
den betroffenen Familien zu setzen. „Ich weiß es noch
ganz genau, als mich 1989 die gesamte Familie Schön
im bayerischen Landtag besuchte und wir mit dem bayerischen Sozialminister die Situation bayernweit und bundesweit besprachen und dies der Startschuss für Ihr mutiges
Investment bedeutete. Nach kurzer Zeit gab es dann auch
das großzügige Angebot zur Neurorehabilitation in der
Schön Klinik Bad Aibling für unsere Betroffenen.“
Der Verband – einzigartig
Chefarzt Dr. Schaupp überbrachte die Grüße der Familie
Schön, besonders von Dieter Schön, dankte seinerseits für
das Vertrauen und die gute Zusammenarbeit. Er erinnerte sich
auch noch an die damalige Notsituation im Bereich der neurologischen Rehabilitationsversorgung. „Die Familie Schön“,
so Dr. Schaupp, „hatte schnell die Durchsetzungsfähigkeit
und die Legitimation der Betroffenen im Verband erkannt
und auf diese Kräfte gesetzt. Damals war es nicht vorauszusehen, welche stürmische Aufwärtsentwicklung dieser jüngste
Bereich der Medizin nehmen würde und wie heute, nach
etwa 15 Jahren, sich die gesamte Neurorehabilitation entwickelt hat.“ Chefarzt Dr. Schaupp ist auch der 1. Vorsitzende
des Arbeitskreises Rehabilitation von Schlaganfallpatienten
und Schädel-Hirnverletzten in Bayern.
25
WACHKOMA und danach · 2|2015
Wir bieten Ihnen:
- vollstationäre Pflege für Menschen im Wachkoma Phase F in unserem 2004
eröffneten Pflegezentrum - Haus Spitzbergblick - mit 15 Betten einschl.
Beatmungsbetten
- ein fachlich und menschlich hochqualifiziertes Personal, welches auf über
10 Jahre an Erfahrungen im Umgang mit Wachkomapatienten zurückgreifen kann
- vollstationäre Pflege, Kurzzeit- und Übergangspflege in unser seit 2005
neu eröffneten Fachabteilung für Intensivpflege mit 26 Betten, davon
8 Beatmungsplätze
- eine enge Zusammenarbeit mit allen Vertretern medizinischer Berufsgruppen (Ärzte, Therapeuten, etc. )
Angehörige können bei uns in der Gästewohnung zeitweise übernachten
– Den Menschen wieder wahrnehmen lernen, sich an kleinen Dingen erfreuen –
WACHKOMA und danach · 2|2015
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Impressionen von der Jahreshauptversammlung 2015
Viele unserer Gründungmitglieder mussten sich aus Alters­
gründen oder auch wegen der umfassenden Pflegetätigkeit
für ihre betroffenen Angehörigen entschuldigen. Sie
alle übermittelten jedoch der Versammlung und den
Gleichbetroffenen herzliche Grüße und gute Wünsche.
Mit großem Beifall wurde jeder einzelne Geehrte bedacht.
Der König–Ruprecht–Saal, Sitzungssaal des Kreisparlamentes
des Landkreises Amberg-Sulzbach, vormals Stallung des
kurfürstlichen Schlosses
Liebevoll hatten die Damen unserer Geschäftsstelle mit
den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern die einzelnen
Tagungs- und Sitzungsräume vorbereitet und dekoriert.
Das Gruppenfoto
der Geehr­ten mit der
Vorstand­schaft
Quelle: Amberger Zeitung
Vorsitzender Armin
Nentwig beim
Vortrag seines
Geschäftsberichtes 2014
27
WACHKOMA und danach · 2|2015
Bundesweit
25 Leiterinnen und Leiter, sowie regionale Ansprechpartner/ -innen
hatten an den beiden Tagen in Amberg viel gelernt.
Tagung der „Regionalen
Gruppenleiter“ und Ansprechpartner
Unsere Regionalen Verbandsgruppen – „Motor und Herz!“
Zum diesjährigen „Treffen der Regio­
nalen Gruppenleiter“ und Ansprech­
partner konnten 25 Teilnehmer aus
dem gesamten Bundesgebiet begrüßt
werden.
Die Sitzung begann mit einleitenden
Gruß­worten des Bundesvorsitzenden
Armin Nentwig, der die Regional­
grup­­pen als Wurzeln des Ver­ban­des
beschreibt und den Regional­grup­pen­
leitern und ihren Stellvertretern für
Ihren Einsatz und Ihr Mitwirken um
Sinne unserer Betrof­fenen besonders
dankte.
Mit einem großen Lob an die, die mit­
wirken und nicht resignieren machte
Nentwig allen Teilnehmern in der
Runde Mut weiterhin so engagiert und
tatkräftig für den Verband tätig zu sein.
Beisammensein in
gemütlicher Runde
Als kleines Dankeschön an die Regio­
nal­gruppenleiter kam man am Vor­
abend der Tagung bereits bei einem
WACHKOMA und danach · 2|2015
gemeinsamen Abendessen in lockerer
Atmosphäre zusammen. Im gemüt­
lichen Bräuwirtshaus Bruckmüller in
Amberg konnten regionale Köstlich­
keiten und bayerisches Bier probiert
werden.
Vorstellungsrunde
Zu Beginn des Treffens am Freitag­
vormittag konnte jeder noch einmal
seine eigene Betroffenheit und seine
Arbeit in der regionalen Selbst­hilfe­
gruppe vorstellen.
Einige der Teilnehmer waren zum ers­
ten Mal mit dabei und zeigten sich sehr
erfreut über die tolle Atmosphäre und
der Möglichkeit sich hier persönlich
mit anderen, erfahrenen, RVG-Leitern
auszutauschen.
Berichte aus den
Gruppentreffen
Zu den Gruppentreffen, die individuell,
je nach Anfragen und Wünschen der
28
Teilnehmer in den einzelnen Regionen
stattfinden, gab es unterschiedliche
Rück­meldungen. Hervorgehoben wur­
de von den Leiterinnen und Leitern
der Grup­pen die gute Kooperation
mit Einrichtungen die problemlos
zur Zusammenarbeit mit der Selbst­
hilfegruppe bereit sind und stets
auch Räumlichkeiten und oftmals
bei Bedarf auch Referenten aus dem
Fach­personalbereich für Vorträge zur
Verfügung stellen. Langjährige Grup­
pen­sprecher betonten vor allem auch
die Wichtigkeit eines stellvertretenden
Gruppenansprechpartners, damit bei
Krankheit oder Urlaub auch die regel­
mäßigen Treffen weiterhin stattfinden
können.
Vortrag zum
Thema „Vollmacht“
Beirätin und RVG-Leiterin Christel
Friedrich erläuterte in ihrem verständ­
lichen Vortrag die Bedeutung und
Wichtigkeit einer Betreuungsvollmacht.
Bundesweit
Wer feste arbeitet, darf auch „Feste“
feiern. Bei deftiger Brotzeit und star­
kem Bockbier ließen es sich unsere
Gruppenleiter/ innen gut gehen und
pflegten Freundschaft und Gesellig­
keit miteinander.
▲
Andrea Tresch aus der Verbandszentrale Amberg, besprach den Leitfaden für
regionale Gruppenleiter. Isolde Wiesneth, links davon, zuständig für die Ab­rech­
nungen der regionalen Gruppen beantwortete hierzu Fragen. „Unsere Ge­schäfts­
stelle in Amberg ist immer für Sie da,“ so Vorsitzender Armin Nentwig.
In den einzelnen Arbeitskreisen wurde
das Wort reihum gegeben und jede
Gruppe stellte ihre Arbeit vor.
Anhand ihrer damit gemachten Erfah­
rungen schilderte sie eindrucksvoll,
wie sehr sie auch bei ihrer Arbeit als
RVG-Leiterin immer wieder merkt,
welchen Stellenwert Information und
Aufklärung in diesem Bereich hat.
Erfahrungsaustausch
und neue Informationen
Die jährlichen Treffen der RVG-Leiter
dienen auch dem Erfahrungsaustausch
unter den Gruppenleitern und um
direkt Informationen aus der Bundes­
geschäfts­stelle zu erfahren. Zum
Ab­lauf von Gruppentreffen stellte
Andrea Tresch aus der Geschäftsstelle
Mög­lich­keiten zur Einladung der Inte­
res­sierten und Mitglieder vor. Auch
die Rückmeldungen aus den Gruppen­
treffen an die Geschäftsstelle sind wich­
tig um die verschiedenen Themen und
Anliegen unserer Mitglieder aufgreifen
und auch für die Öffentlichkeitsarbeit
nutzen und darstellen zu können. In
unserer Zeitschrift „WACHKOMA und
danach“ können Berichte aus den
Gruppen­aktivitäten veröffentlicht wer­
den. Dies zeigt die Lebendigkeit und
Vielfalt unserer regionalen Verbands­
arbeit vor Ort.
Weitere Angebote
für die RVG
> Vorstellung der Hilfs- und Unter­
stützungs­angebote des Verbandes
Andrea Tresch aus der Bundes­geschäfts­
stelle bot den Gruppen­sprechern an, zu
einzelnen Treffen ein­mal persönlich zu
kommen und bei dieser Gelegen­heit
auch den Verband und seine Arbeit
vorzustellen.
> „Informationen „Rund um die
Pflege“ in einem Tages-/Halbtages­
seminar (je nach Bedarf und Thema),
als Pflege­seminar für die Gruppen­teil­
nehmer – Referentin: Andrea Tresch,
Pfle­ge­fach­kraft. Die Inhalte müss­ten
vorab besprochen werden und es sollten
dann auch mindestens 12 Personen an
den Seminaren teilnehmen.
> Leitfaden für die Arbeit als regionaler Gruppenleiter
Der Leitfaden für die Arbeit der RVGLeiter wurde aktualisiert und an die
Teilnehmer verteilt. Nicht anwesende
RVG-Leiter können den Leitfaden in der
Geschäftsstelle kostenlos anfordern.
> POWER-POINT-Präsentation des
Bundesverbandes
RVG-Leiter können in der Bundes­
geschäfts­stelle die von Heinz Muth (stv.
Vorsitzender) erstellte Präsentation
per Mail als Datei (auch auf CD mög­
lich) anfordern.
> Roll-Up (Werbebanner des
Verbandes) ist für öffentliche Veran­
staltungen, bei denen sich die regio­
nalen Gruppen präsentieren und auf
die Hilfs- und Unterstützungsangebote
aufmerksam machen, gedacht. Das
Werbeplakat kann in der Bundes­
geschäftsstelle kostenfrei bestellt wer­
den.
> Informationsmaterial (Zeit­schrif­
ten, Flyer, Plakate): Für geplante
Öffentlichkeitsarbeit mit Info-Ständen
weiter auf der nächsten Seite 
29
WACHKOMA und danach · 2|2015
Bundesweit
> Tagung der „Regionalen Gruppenleiter“ und Ansprechpartner
können die regionalen Gruppenleiter
diese Materialien in der Geschäftsstelle
anfordern.
Dank an Ursula Rau
Armin Nentwig dankte seiner Stell­
vertreterin, Ursula Rau – selbst Leiterin
der RVG Weiltal, für die Ideengebung
zur Gestaltung und Herstellung der
Roll-Up´s und weiterer Werbemittel.
Wortmeldungen
und Gedanken von
den Leitern unserer
Regionalgruppen
> „Meine Familie hat unser Schicksal
angenommen und damit geht es
uns besser.“
> „Ich bin durch die Gruppenarbeit
stark geworden, kann anders mit
Menschen umgehen.“
> „Unsere Patienten auf die Füße
stellen fördert die Wachheit, dies
ist das einfachste Rezept.“
> „Wir waren nie der jammernde
Haufen der betroffenen Familien,
WACHKOMA und danach · 2|2015
wir haben alle gemeinsam die neu­
rologische Welt völlig verändert
und dies macht uns gemeinsam so
stark.“
> „Unsere Gruppe trifft sich alle zwei
Monate, dieser Rhythmus ist sehr
gut und überfordert nicht.“
> „Als Betroffene stand ich wie vor
einem großen Berg und kam nicht
rüber. Durch meine Aufgabe als
regionale Sprecherin habe ich viel
dazu gelernt, bin selbstbewusst
geworden und konnte so meinem
betroffenen Sohn viel helfen“
> „Wir müssen uns den Kampfgeist
weiter erhalten, nur wer kämpft
kann gewinnen.“
> „Unsere Gruppe ist gemischt,
Betroffene, Angehörige und
Personen die berufliches Interesse
an unserer Thematik haben. Dies
belebt, man lernt voneinander und
es ist sehr interessant.“
> „Ich danke dem Verband sehr, da
die Rolle als Leiter einer Gruppe
sehr erfüllend und sinngebend ist.
Ich kann dies nur jedem empfeh­
len.“
> „Meine Tochter ist nach 6 Monaten
im Wachkoma nun wieder voll im
Leben. Das Dankeschön dafür gebe
ich als Gruppenleiterin nun an die
anderen Betroffenen zurück.“
Unser Verband bedankt sich bei allen
Sprecherinnen und Sprechern, bei
den Stellvertretern unserer regio­
nalen Gruppen sowie den regionalen
Ansprechpartnern.
> „Ich war vormals Leitung einer neu­
rochirurgischen Intensivstation.
Damals war es üblich, dass frisch
Operierte von der Intensivstation
direkt ins Pflegeheim verlegt wur­
den, weil kein Krankenhaus sie
aufnahm. Dies war damals für
diese Patienten meist das sichere
Todesurteil.
Was sie tun ist menschlich, sozial,
großartig und kann nicht genug gelobt
und gedankt werden!
30
Wir danken dem BKK
Dachverband e.V. für die
großzügige finanzielle
Unterstützung unseres
bundes­weiten Regional­
gruppen­leiter­treffens im
März 2015.
Bundesweit
Weitere Informationen: Bundesverband Schädel-Hirnpatienten in Not e. V.
Bayreuther Str. 33, 92224 Amberg, Tel. 09621 64800
~ Vorankündigung ~
Einladung zu unserem 11.Treffen der Wiedererwachten in Berlin
Termin: Mittwoch, 04. November – Sonntag, 08. November 2015
Der Termin rückt immer näher, daher nochmals die Voran­
kündigung „Einladung zu unserem 11.Treffen der Wieder­
erwachten in Berlin“
Verena Bentele, Beauftragte der Bundesregierung für
die Belange von Menschen mit Behinderung, hat uns die
Übernahme der Schirmherrschaft zugesagt.
Weitere Informationen:
Bundesverband Schädel-Hirnpatienten in Not e. V.,
Bayreuther Str. 33
92224 Amberg
Tel. 09621 / 64800
Was erwartet die Teilnehmer:
> getrennte Workshops für Betroffene und Angehörige
> Kennenlernen und Austausch
> Schifffahrt auf der Spree
> Besuch des Deutschen Bundestages
> Diskussion mit der Politik
> Viel Spaß und Freude
„Kennenlernen und Austausch“
Verena Bentele
Bildnachweis: www.vorwaerts.de
Behindertenbeauftragte
„Unsere Schirmherrin!“
Schifffahrt auf der Spree
31
WACHKOMA und danach · 2|2015
Bundesweit
Aktion Mensch, AOK und Barmer-GEK helfen uns, damit WIR helfen können
Stellvertretend für viele Förderer und
Sponsoren danken wir von Herzen dem
AOK Bundesverband, der Barmer-GEK
und der Aktion Mensch für die jahre­
lange und großzügige Unterstützung
unserer Arbeit. Somit werden spezielle
Vorhaben der Selbsthilfe in besonderer
Weise unterstützt, die unseren betrof­
fenen Patienten zu Gute kommen.
Über 50.000 Betroffenen „Schwerst-
Kranken“ haben wir in diesen 25 Jahren
jegliche Unterstützung, Beratung und
Betreuung zukommen lassen.
Dies war nur möglich, da die
Betroffenen sich in unseren Verband
zusammengeschlossen haben und
wir durch aktives hauptamtliches
Fachpersonal und den Aufbau der
Bundesgeschäftsstelle in Amberg per­
sonell stark sind.
Unser Einsatz wird von AOK, Barmer GEK und Aktion Mensch anerkannt. Dies bestärkt uns!
Bessere Diagnose schwerer Traumata
Unfälle sind häufige
Ursache für schweres
Schädel-Hirntrauma
Richtige Diagnose
kann entscheidend für
Rehabilitation sein
Oft sind es Autounfälle, bei denen der
Kopf durch abruptes Bremsen verletzt
wird: Schädel-Hirn-Traumata – medi­
zinisch: axonale Scherverletzungen –
erleiden rund 270.000 Menschen pro
Jahr. Bei etwa einem Drittel dieser
Hochrasanz-Traumen lassen sich die
schweren Hirnverletzungen jedoch
bislang nicht nachweisen.
Allerdings können nur 72 Pro­zent
dieser schwerwiegenden Kopf­verlet­
zungen zweifelsfrei diagnostiziert
werden. Bei etwa einem Drittel der
Patienten lässt sich keine strukturelle
Hirnschädigung nachweisen, obwohl
sie unter neurologischen und neuro­
psychologischen Beeinträchtigungen
leiden. Dabei ist die Diagnose für die
Reha­bilitation, die berufliche Rein­te­
gration sowie in versicherungsrecht­
lichen Fragen entscheidend.
Nervenfasern reißen
Die Kosten für das deutsche
Gesundheitssystem zur Versorgung
Schädel-Hirn-Verletzter werden auf
2,5 Milliarden Euro jährlich geschätzt.
Ausgelöst wird ein solches Trauma
zum Beispiel durch Verkehrsunfälle,
Stürze aus großer Höhe oder
Sportverletzungen.
Die rasche Be- und Entschleunigung
des Hirngewebes lässt Nervenfasern
zerreißen und löst Mikroblutungen
aus. Anschließend leiden die Patien­
ten unter verschiedenen Symp­tomen,
angefangen bei leichten Gedächtnis­
störungen, bis hin zu posttrauma­
tischer Demenz.
WACHKOMA und danach · 2|2015
Neue MRT-Bildgebung
gibt Aufschluss
Bei Verdacht auf ein Schädel-HirnTrauma setzt man u.a. auf radiolo­
gische Untersuchungen, in der Regel
auf die Magnetresonanztomographie.
Ein neuer Ansatz gibt nun Hoffnung
auf Klarheit. In einer Pilot-Studie am
UK Essen konnten die Wissenschaftler
der Medizinischen Fakultät die
Identifikation der traumatischen
Mikroblutungen im Gehirn entschei­
dend verbessern. Sie verglichen
dabei die Bilder der üblichen 3 Tesla
Hochfeld-MRT mit der mehr als doppelt
so starken 7 Tesla Ultrahochfeld-MRT.
32
Bildnachweis: Uni Duisburg-Essen
Publikation zu einer Pilotstudie / Universität Duisburg-Essen
Weitere Informationen unter:
„Diffuse Axonal Injury at Ultra-High
Field MRI“ http://journals.plos.org/
plosone/article?id=10.1371/journal.
pone.0122329
MRT-Aufnahmen der Scherverlet­
zun­gen mit Bild­beschreibung unter:
http://www.uni-due.de/de/presse/
pi_fotos.php
Kontakt:
Christine Harrell
Tel. 02 01/7 23-1615
Email:
[email protected]
Bundesweit
Mehr Teilhabe für Menschen
mit erworbenen Hirnschäden –
Grundlagen eines Modellprojekts
Von Tim Krüger und Dr. Ralf Quester
Wissenschaftliche
Zusammenarbeit
zur Begleitung des
Modellprojekts
Tim Krüger ist Student der Reha­bi­li­­
ta­tionspädagogik am Institut für
Reha­­­bilitationswissenschaften
an
der Humboldt-Universität zu Ber­lin.
In seiner Diplomarbeit untersuchte
er den Ausbau teilhabefördern­der
Maßnahmen in der neurologischen
Fachpflegeeinrichtung
„Fich­t en­
eck“ in Braun­lage über das Modell­
projekt „Ergänzende Einglie­derungs­
hilfe in neurologischen Fach­pflege­
einrichtungen der Phase F“ des Landes
Niedersachsen. Aktuell begleitet
er weiterhin, mit Unterstützung des
Bundesverbandes Schädel-Hirn-Pati­
enten in Not, die Umsetzung und
Fortentwicklung dieses Projekts.
Von Seiten der Universität zu Köln
hat Herr Privatdozent Dr. Ralf Quester
die Diplomarbeit in rehabilitations­
wissenschaftlicher Hinsicht unter­
stützt. Aufgrund seines Engagements
für Menschen mit erworbenen Hirn­
schäden gemeinsam mit dem Bundes­
verband setzt er sich mit seiner
Expertise für die Weiterentwicklung des
Modellprojektes ein. Er tritt seit vielen
Jahren für die Ziele des Verbandes und
die umfassende Teilhabeförderung ein.
Die Unterstützung der Universität zu
Köln und der Jörg Bernhards-Stiftung
sind Grundlagen für die wissenschaft­
liche Begleitung dieses Vorhabens.
Teilhabe – menschliche
Entfaltung in sozialen
Bezügen
Für alle Menschen besteht ein Recht
auf Würde, Achtung ihrer Person und
Wertschätzung ihrer Fähigkeiten,
Förderung der Teilhabe – aktive Mitgestaltung
der Betroffenen innerhalb des therapeutischen Teams
Wünsche und Vorstellungen. Als
soziales Wesen hat jeder Mensch
das Bedürfnis eingebunden zu sein.
Der Anspruch auf gleichberechtigte
Teilhabe am Leben in der Gesellschaft
ergibt sich für alle – auch behin­
derte – Personen unmittelbar aus
ihrem Menschsein heraus. Er drückt
somit die Verwirklichung eines
menschlichen Grundbedürfnisses
aus.
Diesem
menschenrecht­
lichen Anspruch auf Teilhabe trägt
die deutsche Sozialgesetzgebung
Rechnung. So ist ihr Auftrag Leistun­
gen zur Sicherung existentieller
Lebensbedingungen vorzuhalten,
somit auch zur Sicherung der Teilhabe
als menschliches Grundbedürfnis.
Einen
besonderen
Stellenwert
besitzt dabei die Rehabilitation, um
Benachteiligungen in Verbindung
mit Behinderungen abzubauen.
Umfassendes Streben nach Teilhabe
ist daher auch ein Leitgedanke des im
Sozialgesetzbuch IX (SGB IX) veran­
kerten Rehabilitationsrechts.
Im SGB IX stehen Menschen mit
Behinderung im Mittelpunkt. Es
setzt innerhalb des Sozialrechts
das Benachteiligungsverbot des
Artikels 3 Absatz 3 Satz 2 des
Grundgesetzes – Niemand darf wegen
seiner Behinderung benachteiligt
werden – konsequent um. Menschen
mit Behinderung erhalten besonde­
re Leistungen, um Benachteiligungen
bei der Teilhabe am Leben in der
Gesellschaft möglichst gar nicht erst
entstehen zu lassen oder sie so schnell
wie möglich zu überwinden.
Erscheint eine Überwindung noch
nicht möglich, so gilt es die Benach­
teiligungen der Teilhabe abzubauen.
Die dafür erforderlichen Leistungen
sind individuell. Das SGB IX fasst
Menschen mit Behinderung als mün­
dige und kompetente Partner auf. Ihre
Interes­sen und Wünsche sind seit der
Einführung dieses Gesetzbuches ein
ganz zentraler Aspekt innerhalb des
Rehabilitationsprozesses.
weiter auf der nächsten Seite 
33
WACHKOMA und danach · 2|2015
Bundesweit
In allen Phasen der Rehabilitation –
somit von der Phase A bis zur Phase
F – steht die Förderung der Teilhabe
im Fokus. Eine Behinderung als Folge
der zugrundeliegenden Erkrankung
oder eines Unfalls leitet sich nicht
allein aus dem gesundheitlichen
Problem, sondern wesentlich aus den
Einschränkungen ab, welche sich für
den Betroffenen in verschiedenen
Bereichen seines sozialen und gesell­
schaftlichen Lebens ergeben. Der
Ansatzpunkt der Rehabilitation liegt in
der Entwicklung geeigneter Strategien,
um bestehende Beeinträchtigungen
abzubauen.
Teilhabe durch
Rehabilitation
Die Förderung von Teilhabe ist
Anspruch der Rehabilitation. Sie soll
u.a. erreichen, dass eine Behinderung
gemildert, Pflegebedarf reduziert und
die Fähigkeiten und Möglichkeiten des
Betroffenen erweitert werden. Die kon­
sequente Umsetzung des Teilhabege­
dankens in der Durchführung reha­
bilitativer (bzw. teilhabefördernder)
Maßnahmen fordert die Selbst- und
Mitbestimmung der betreffenden
Person in diesem Prozess. Der Prozess
der Förderung von Teilhabe zielt auf
die zunehmende Handlungsfähigkeit
einer Person in sozialen Kontexten.
Dies gilt für den gesamten Verlauf
der Rehabilitation, von der Einleitung
frührehabilitativer Maßnahmen in
der Akutklinik über die Fortführung
und Früh­mobilisation in der Reha­
bilitationsklinik. Ferner gehören hierzu
WACHKOMA und danach · 2|2015
Positive Bestärkung – Auswahl individueller
Teilhabeziele und gemeinsame Planung der Umsetzung
ambulante rehabilitative Maßnahmen,
bis hin zur sozialen und schulischberuflichen Teilhabe. Die dargestell­
ten rehabilitativen Prinzipien gelten
uneingeschränkt auch für Betroffene
in der Phase aktivierender Pflege
(Phase F).
Rehabilitationsphase F
– der Weg von der
Zustandserhaltung zur
Teilhabe
Betroffene in der Phase F haben schwe­
re Hirn­schädigungen erlitten. Hierbei
handelt es sich in erster Linie um Folgen
von unfallbedingten Verletzungen,
34
Schlaganfällen, Hirn­tumoren oder
Infektionen. Auch Sauer­stoff­unter­
versorgungen oder Blu­tungen infolge
von Gefäßausweitungen kommen als
Ursachen vor. In der vorausgegangen
rehabilitativen Behandlung haben
die Betroffenen bislang noch nicht so
große Fortschritte erzielt, dass eine
Befähigung erreicht wurde, selbstän­
dig oder im betreuten Rahmen zu
leben und zu wohnen.
In der Rehabilitationsphase F ste­
hen zunächst unterschiedlich ausge­
prägte Störungen des Bewusstseins
im Vordergrund der Behandlung.
Mit dem Abklingen dieser Bewusst­
seinsstörungen ergeben sich gün­
Bundesweit
stigere Voraussetzungen für einen ver­
stärkten Einsatz teilhabeorientierter
Maßnahmen der Pflege und Therapie.
Besondere Herausforderungen an
die Behand­lung stellen eine redu­
zierte Belastungsfähigkeit und Beein­
trächtigungen der Emotionalität der
Betroffenen dar.
Ihre Fähigkeit zur Selbstbestimmung
und Selbstentfaltung lässt sich erwei­
tern, wenn es therapeutisch gelingt,
krankheits- oder un­fall­beding­te Beein­
träch­ti­gungen der Kom­­muni­kations­
fähigkeit, der Wahr­neh­mung, der
Aufmerk­samkeit und des Gedächt­nis­
ses zu vermindern. Maß­nahmen zur
Förderung von Teil­habe müssen eben­
so mögliche Ein­schränkungen moto­
rischer Funktionen und der Sensorik
berücksichtigen. Gleiches gilt für
viel­fach reduzierte Fähigkeiten des
Planens und Handelns.
Die Befähigung in den Aktivitäten
des täg­lichen Lebens stellt eine
weitere wich­tige Aufgabe auf dem
Weg zu mehr Teilhabe dar. Auch die
Möglichkeiten zur Gestaltung sozi­
aler Interaktionen sind zu erwei­
tern. Es ergeben sich somit in die­
ser Rehabilitationsphase vielfältige
Aufgaben und Handlungsoptionen,
um schrittweise das Ausmaß der
Teilhabeaktivitäten zu erhöhen. Dieser
Weg kann nur erfolgreich sein, wenn
die Betroffenen mehr und mehr diesen
Prozess aktiv mitgestalten.
Zur zunehmenden Etablierung der
Förderung von Teilhabe existiert seit
dem Jahre 2000 in Niedersachsen ein
„Rahmenkonzept zur vollstationären
Zur Entstehung des Modellprojekts
Wie sich zeigte, fördert die Umsetzung
des dargestellten Grundprinzips der
Ganz­heitlichkeit langfristig die Teil­
habe der in der Einrichtung „Fichten­
eck“ lebenden Betroffenen. Dies stell­
te sich besonders im Hinblick auf die
kommunikativen, sozialen und kogni­
tiven Kompetenzen der Bewohner der
Einrichtung dar. 20 von insgesamt 64
der dort lebenden Betroffenen erreich­
ten über die Dauer ihres Aufenthalts
in der Einrichtung einen erkenn­
baren Zuwachs an Fähigkeiten und
Leistungspotentialen.
Nicht nur von Seiten der Einrichtung,
sondern auch seitens der Vertreter
des Sozialministeriums des Landes
Niedersachsen wurde daher ein Bedarf
für eine Ausweitung der Anstrengungen
in Richtung der Förderung von
Teilhabe gesehen. Um die Ausweitung
der Leistungsangebote verwirklichen
zu können, wurden in der Folge sei­
tens der Einrichtung Verhandlungen
mit dem Sozialministerium geführt.
Hieraus erwuchs die Schaffung eines
Modellprojekts des Landes Nieder­
sachsen. Seit Ende des Jahres 2013
werden in diesem Rahmen über die in
der Einrichtung übliche umfassende
Betreuung, Therapie und Pflege hinaus
ergänzende Maßnahmen eingesetzt,
um die intensivierte Förderung der
Teilhabe umsetzen zu können.
Pflege von Schädel-Hirngeschädigten
in Pflegeeinrichtungen der Phase F“.
Einrichtungen der Phase F – so auch die
neurologische Fachpflegeeinrichtung
„Fichteneck“ – halten hiernach ein
ganzheitlich konzipiertes Hilfsangebot
vor. Das heißt, dass alle Maßnahmen
von Pflege und Therapie an der unmit­
telbaren Lebenswelt des Betroffenen
ansetzen und zu einem erhöhten Maß
an selbständiger Lebensführung bei­
tragen sollen. In diesen Vorgaben wird
der hohe Behandlungsanspruch der
Phase F deutlich. Die Verpflichtung
zur Förderung der Teilhabe bedeu­
tet, Menschen mit hochgradigen
Beeinträchtigungen in ihren mensch­
lichen Bedürfnissen ernst zu nehmen.
Dies schließt auch ihren Wunsch nach
Zwischenmenschlichkeit und Teilhabe
am gesellschaftlichen Leben ein.
(Die Mitgliederzeitschrift
„Wachkoma“ berichtete darüber in
der Ausgabe 4/2013).
In der nächsten Ausgabe der Mit­
glieder­zeitschrift widmen wir uns in
einem zweiten Teil der Erläuterung
des Modellprojekts. Dabei werden die
konkreten Fragen der Umsetzung im
Mittelpunkt der Betrachtung stehen.
Tim Krüger
Privatdozent
Dr. Ralf Quester
Bildnachweis: Tim Krüger
Kontakt.
35
WACHKOMA und danach · 2|2015
Bundesweit
Rückenprävention –
bevor die Pflegekraft zum Pflegefall wird
Der Anteil an Pflegekräften, die starken Belastungen
ausgesetzt sind – Stress, und körperlich schwere Arbeit
nimmt kontinuierlich zu.
Hohe Belastung
für den Rücken
Bei vielen Beschäftigten im Gesund­
heitswesen und pflegenden Angehö­
ri­gen zu Hause kommt es zu einer
hohen mechanischen Belastung im
unteren Rückenbereich, vor allem beim
Bewegen von Patienten.
Diese müssen schließlich in Rollstühle
gehoben, in andere Sitz- und Liege­
positionen gebracht oder auf andere
Betten verlegt werden.
Belastungsstudie zeigt
einwirkende Kräfte auf
Die Dritte Dortmunder Lumbal­be­
lastungs­studie unter­suchte neun
Bewegungs­abläufe beim Pfle­ge­
personal, die als sicher gefähr­
dend gelten. In Kooperation mit der
Berufsgenossenschaft für Gesund­
heitsdienst und Wohlfahrtspflege
entwickelte eine Projektgruppe unter
anderem das „Dortmunder Messbett“,
mit dessen Ergebnissen die Kräfte
bestimmt werden können, die auf die
Lendenwirbelsäule der Pflegekraft wir­
ken. Mittels optoelektronischer und
Videokameras werden die jeweils ein­
genommenen Körperhaltungen und
einwirkenden Kräfte erfasst und die
Belastung für den Rücken berechnet.
Möglichkeiten zur
Belastungsverringerung
In der prämierten Studie an der TU
Dortmund, unter der Leitung von
PD Dr. Matthias Jäger, beschäftigten
sich die Forscher mit biomecha­
WACHKOMA und danach · 2|2015
nischen Simulationen, die die
Belastung der Lendenwirbelsäule
quantitativ beschreiben. Auf dieser
Grundlage testete die Arbeitsgruppe
verschiedene Möglichkeiten zur
Belastungsverringerung durch biome­
chanisch optimierte Arbeitsabläufe
sowie durch die Verwendung von
Hilfsmitteln wie Gleitmatte und
Rutschbrett.
Konventionelle
Arbeitsweise überdenken
Für die Verwendung der bislang kon­
ventionellen Arbeitsweise ergaben
sich die ungünstigsten Werte. „Opti­
mierte Arbeitsabläufe”, bei denen
Grundregeln wie körpernahes und
symmetrisches Arbeiten berücksich­
tigt werden, sind deutlich rücken­
freundlicher. Aufgrund der Studie liegt
nun der wissenschaftlich gesicherte
Nachweis vor, dass die Arbeitsweise
bei zusätzlicher Verwendung kleiner
Hilfsmittel am schonendsten für den
Rücken ist, da diese beispielsweise
die Reibung zwischen Patient und
Bettoberfläche verringern.
Einsatz von Hilfsmitteln
und körpernahes
Arbeiten wirken sich
günstig aus
Demzufolge wird die Anwendung einer
angemessenen Arbeitsweise unter
Zuhilfenahme kleiner Hilfsmittel drin­
gend zur Prävention empfohlen, um
die Wirbelsäule beim Patiententransfer
nicht zu überlasten.
36
Quelle:
Informationsdienst
Wissenschaft e.V. -idwUniversitätsstr. 30
95440 Bayreuth
E-Mail: [email protected]
Telefon: 09 21 - 34 899 89 70
Telefax: 09 21 - 34 899 89 78
Forschungsgesellschaft
für Arbeitsphysiologie und
Arbeitsschutz e.V.
Ardeystraße 67, 44139 Dortmund
http://www.ifado.de/presse_
infos/_8910_Das_IfADo_setzt_
Standards/index.html
PD Dr. Matthias Jäger
Tel.: 02 31/10 84-267
E-Mail: [email protected]
Bundesweit
Vorstellung des Elektro-Rollstuhl
Sitzen, Stehen, Liegen:
Vieles möglich im E-Rollstuhl
Verschiedene
Positionsprogramme
weise die Atmung und Verdauung
und ermöglicht zudem mehr
Bewegung. Dadurch werden wiede­
rum sowohl das Herz-Kreislauf- als
auch das Lymph-System und darü­
ber hinaus auch der Stütz- und
Bewegungsapparat gestärkt. Das
zeitweise Stehen beugt somit dro­
henden Bewegungseinschränkungen
der Gelenke sowie Verspannungen
und Spasmen wirksam vor. Eine
Liege- sowie Relaxposition runden die
Möglichkeiten dieses hochkonfigu­
rierten Elektrorollstuhls ab und tragen
in idealer Weise zu einer gesünderen
Sitzhaltung und Druckentlastung bei.
Das neue, multifunktionale Sitz­system
bietet insgesamt sechs Positions­
programme, die auf einfache Weise
und ohne Programmiergerät auf den
jeweiligen Nutzer angepasst werden
können.
Dank der vielseitigen und unkompli­
ziert einstellbaren Positio­nierungs­
optionen kann der „Jive Up“-Nutzer
seinen persönlichen Assistenzbedarf
verringern und viele Anforderungen
im Alltag selbst bewältingen.
Unterstützung beim
Stehen und beim Transfer
Der Elektrorollstuhl kann sowohl als
Steh-Stuhl als auch als Transferstuhl
verwendet werden. Er ermöglicht es
dem Nutzer sich aufzurichten und
dann komplett zu stehen, sowie eine
teilweise Aufrichtung nach vorne.
Bessere Atmung,
mehr Bewegung und
Prophylaxe
Für Elektrorollstuhlnutzer birgt die
Steh-Funktion eine ganze Reihe von
Vorteilen: Sie erleichtert beispiels­
Gemeinsam auf dem Weg
Bei uns erhalten wachkomatöse
und beatmete Menschen (RehaPhase F), sowie jüngere, neurologisch Betroffene (unter 65
Jahren) eine individuelle rehabilitative Pflege und Therapie.
Sonderausstattung
möglich
Zusätzliche Optionen für den Elektro­
rollstuhl sind auch über die FMG (Für
mich gebaut)-Abteilung von Sunrise
Medical erhältlich. So lässt sich das
flexible Modell zum Beispiel mit
einer Sonder­steuerung über das Kinn
erweitern. Zur Standardausstattung
gehören die hochwertigen Sitzund Rückenlösungen aus der JayProduktfamilie für eine optimale
Positionierung der Nutzer im Elektro­
roll­stuhl.
Mehr Informationen
und technische Daten finden Sie
unter www.SunriseMedical.de
Unser Angebot für Sie:
•
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Aktivierende Pflege und Therapie nach Konzepten wie Basale
Stimulation, Kinästhetik, Bobath, uvm.
Ergotherapie und Tagesstrukturierung
Physiotherapie auf Verordnungsbasis im Hause
Möglichkeit zur Peritonealdialyse
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Sunrise Medical GmbH & Co. KG
Kahlbachring 2-4
D-69254 Malsch
Telefon: 0049 (0)7253 – 980 203
Fax: 0049 (0)7253 – 980 202
E-Mail:
kundenservice@
sunrisemedical.de
WACHKOMA und danach · 2|2015
Bundesweit
Hirnstimulation
verbessert
Depressive
Erkrankungen
sind
gekenn­zeichnet durch eine mangeln­
de Bewältigung und Kontrolle von
nega­tiven Eindrücken, Gedanken und
Gefüh­len. Mit Psychotherapie und
anti­depressiven Medikamenten kann
zwar vielen Patienten gut geholfen
werden, ein besseres Verständnis der
neurobiologischen Grundlagen dieser
Erkrankung könnte aber eine noch
gezieltere und effektivere Thera­pie
ermöglichen.
In der neurolo­gi­schen und psychia­
trischen Therapieforschung werden
schwache elektrische Ströme, die
transkranielle Gleichstromstimulation
(tDCS), als Behandlungsmöglichkeit
der Erkran­kung untersucht. Und das
mit vielversprechendem Erfolg, wie
neueste Veröffentlichungen zeigen.
In einer vom Bundesministerium für
Bildung und Forschung (BMBF) unter­
stützten Forschungsinitiative unter­
suchen Psychiater und Psychologen
der Universität Tübingen unter der
Leitung von Prof. Christian Plewnia und
Prof. Andreas J. Fallgatter die Wirkung
einer Stimulation des Gehirns auf
charakteristische Veränderungen von
Wahrnehmung, Denken und Handeln
bei Patienten mit Depression. Auf
Grundlage dieser Erkenntnisse sollen
neue Möglichkeiten zur zielgerichteten
Behandlung entwickelt werden.
Bildnachweis: BVMed
kognitive
Kontrolle über
Emotionen
Beeinflussung der
Wahrnehmung und
Verarbeitung von
Informationen
Bei vielen psychiatrischen Erkran­
kungen ist die Wahrnehmung und
Ver­ar­­beitung bestimmter, bei De­pres­­
sionen vor­wiegend negativer, Infor­
ma­tionen verstärkt. Die dies­bezüg­
liche Steuerung emotionaler Auf­merk­
sam­keits- und Informations­ver­arbei­
tungs­prozesse ist vor allem Aufgabe
des Stirnhirns.
Bei Patienten mit Depressionen ist die
Aktivität dieses Hirnbereichs und damit
die Kontrolle über die Verarbeitung
emotionaler Informationen verrin­
gert. Mit Hilfe schwacher elektrischer
Ströme ist es möglich, die Aktivität
dieses Hirnbereichs zu unterstüt­
zen. Dieses vergleichsweise einfache
und die Patienten kaum belastende
Verfahren der sogenannten transkra­
niellen Gleichstromstimulation (tDCS)
wird derzeit in zahlreichen Bereichen
der neurologischen und psychiat­
rischen Therapieforschung eingesetzt.
Aktivität des Stirnhirns
In einer weiteren Studie konnten die
Forscher mit der gleichen Art von
Hirnstimulation gesunden Ver­suchs­
personen helfen, den Ärger beim
Schei­tern an einer Konzen­tra­ti­ons­auf­
gabe so zu unterdrücken, dass die
Kon­zen­trationsleistung besser wurde.
Die Stimulation des linken Stirnhirns
während der Aufgabe ver­bes­serte
damit die Fähigkeit zur Begren­zung
negativer Gedanken und Impulsen.
Verbesserung der
Depressionstherapie
Die Forscher schließen daraus auf eine
entscheidende Bedeutung des linken
Stirnhirns für den individuellen Umgang
mit emotionalen Informationen und
damit auch für deren Störung z.B. bei
Depression. Diese Erkenntnisse sind
die Grundlage für neue therapeutische
Ansätze durch die Kombination von
kognitivem Training und gleichzeitiger
elektrischer Stimulation des Gehirns.
Quelle: idw-informationsdienst
Die Tübinger Wissenschaftler schildern
ihre Untersuchungen, mit denen sie
zeigen konnten, dass die Verbesserung
der Aktivität des linken Stirnhirns durch
Prof. Dr. Christian Plewnia
E-Mail [email protected]
WACHKOMA und danach · 2|2015
tDCS die erhöhte Aufmerksamkeit für
negative Informationen bei Patienten
mit Depression tatsächlich vorüberge­
hend beseitigen kann.
38
Kontakt:
Universitätsklinikum Tübingen
Klinik für Psychiatrie und
Psychotherapie
Calwerstr. 14
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Tel. 0 70 71 29-8 61 21
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Bundesweit
Endlich auf „eigenen Füßen stehen“ –
die Welt nicht nur aus dem Liegen und Sitzen betrachten.
Steh und Gehtrainer „GATE Bure Rise & Go“
von Katja Hadzig-Reusch, Physiotherapeutin (Fa. Reha & Care)
Für gesunde Menschen ist das Gehen
die normalste Sache der Welt, für
Wachkomapatienten bedeutet wieder
ins Stehen und Gehen zu kommen ein
neues Lebensgefühl!
Stabilisierung des HerzKreislaufsystems
Aus therapeutischer Sicht kann das
Stehen und Gehen gar nicht hoch
genug bewertet werden. Neben den
allgemeinen positiven Effekten wie
Stabilisierung des Herz-, Kreis­lauf­
systems, Verbesserung der Atem­
funktion oder Aktivierung der Durch­
blutung spielen Osteoporose- und
Kontraktur­prophylaxe eine große
Rolle.
Raus aus dem Bett
Aber nicht nur deshalb müssen SchädelHirn-Patienten sobald wie möglich in
eine aufrechte Position ge­bracht wer­
den. Ziel ist es eine Reak­tion zu provo­
zieren, denn im Stehen kann niemand
schlafen.
Die Körperwahrnehmung wird auf jeden
Fall angeregt, denn wenn die Füße auf
festem Boden stehen sendet der Körper
Impulse von unten nach oben, anderes
als im Liegen oder Sitzen.
Stärkster Reiz
zum „Erwachen“
Die Bewegung im allgemeinem und
im Besonderen das Anbahnen des
Gehens, ist der stärkste Reiz um wie­
der aufzuwachen, außerdem dient es
dazu den Körper „Fit“ halten und auf
Wiedergebrauch vorbereiten.
Einsatz der Hilfsmittel
von Remissionsphase
abhängig
Abhängig von der Remissionsphase
in der sich der Patient befindet ste­
hen verschiedene
Hilfsmittel zur
Verfügung. Als Grundsatz für eine
sinnvolle Hilfsmittelauswahl gilt, so
viel Unterstützung wie nötig aber
so wenig wie möglich. In den frühen
Phasen kommen Stehbretter, Stehpult
und Rollstühle mit Aufstehfunktion
zum Einsatz. Später wenn die
Rumpfkontrolle es ermöglicht und mit
ersten Schritte begonnen werden kann
stellten auch Gehtrainer eine thera­
peutische Versorgungsmöglichkeit da.
Beispiel für einen
sinnvollen Steh- und
Gehtrainer
Der „Gate Bure Rise & Go“ ist als
moderner Geh- und Stehtrainer so
konzipiert, dass er mit Hilfe eines
Beckengurtes und elektrischer stu­
fenloser Höhenverstellung sicher von
der sitzenden Position in den Stand
führt, dies entspricht dem natür­
lichen Bewegungsablauf. Die stabile
Bauweise mit zwei Säulen sowie ver­
stellbare breite Unterarmauflagen zur
körpernahen Positionierung geben die
ausreichende Sicherheit. Bei Bedarf
besteht auch die Möglichkeit einen
speziellen Laufgurt zu verwenden.
39
Im klinischen und häus­
lichen Bereich einsetzbar
Der breite Unterbau ermöglicht nahes
Heranfahren an den Rollstuhl oder auch
das Unterfahren eines Pflegebetts.
Wenn nötig kann der „Rise & Go“
mit einer schnell einzuhängenden
Transportplatte auch als Transferhilfe
eingesetzt werden. Durch die vielfäl­
tigen Einsatzmöglichkeiten ist dieser
Gehtrainer nicht nur kosteneffizient
sondern auch platzsparend.
Die vorgestellten und viele weiteren
Produkte zum Thema Stehen und
Gehen können im großen Ausstellungs­
zentrum des Servicezentrum Reha &
Care GmbH Nürnberg-Altenfurt auspro­
biert werden.
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WACHKOMA und danach · 2|2015
Bundesweit
Rainer Wolf zum 70. Geburtstag
Ein Pionier unserer Phase F
„Zum Geburtstag viel Glück!“ so
singen hier mit den vielen Gästen
die beiden Geburtstagskinder Rainer
Wolf (Bildmitte, 70 Jahre) und Armin
Nentwig (ebenfalls Geburtstag).
Rechts: Rosi Wolf
Eschwege. Dynamisch wie immer,
mit vielen Ideen und stark in der
Umsetzung, so kennen wir Rainer Wolf,
schätzen ihn und sind dafür sehr dank­
bar.
Pionier der Phase F
Rainer Wolf, mit seiner Pflege­fach­
ein­richtung Fichteneck in Braunlage
(Harz) ist seit 1991 aktives Mitglied
unseres Verbandes, damit gehört er
fast zu den Gründungsmitgliedern und
hat ab 1991 die vorbereitende Phase
für das Phasenmodell der neurolo­
gischen Rehabilitation mitgestaltet.
Bereits 1994 setzte man sich in kleinem
Kreis zusammen um eine umfassende
erste Konferenz für die „Aktivierende
Behandlungspflege mit Patienten im
Wachkoma in Einrichtungen und zu
Hause“ vorzubereiten.
Lengenfelder
Seminartage
Im Oberpfälzischen Lengenfeld, dem
Gutshof der Privatbrauerei Winkler mit
angegliedertem Bräustüberl kam es
WACHKOMA und danach · 2|2015
zu den legendären Lengenfelder Semi­
na­ren. Bereits 1995 wurde hier getagt
und die Grundzüge der Phase F in ein­
zelnen Arbeitsgruppen diskutiert, erar­
beitet und festgelegt. Dies wiederum
war die Grundlage für die gemeinsame
erste Bundesfachtagung Phase F, die
im November 1999 mit der Kasseler
Erklärung zu den Rechtsgrundlagen der
Ethik und der gesamten Finanzierungsund Versorgungssituation dieser neu­
ro­lo­­gi­schen Rehabilitationsphase er­ar­
bei­­tete und beschloss.
in bei­spiel­hafter Weise vermocht, die
unter­schiedlichen Perspektiven der an
der Pflege und Betreuung beteiligten
zusammen zu führen und zu einem
aktiven Fürsprecher für die Phase
F-Patienten zu werden.“
Treibender Motor waren die Betroffenen
und unser Verband, sowie die Bundes­
arbeits­gemeinschaft für Rehabili­tation
(BAR) und die Deutsche Vereinigung
für Rehabilitation Behinderter (DVfR).
Die Bundesarbeitsgemeinschaft Pha­se
F, paritätisch geführt durch Dr. Martin
Willkomm und Armin Nentwig, hatte
sich ebenfalls bereits gegründet. Der
damalige Beauftragte der Bun­des­
regierung für die Belange der Behin­
derten, MDB Karl Hermann Haack,
sagte in seinem Grußwort:
„Die Bundesarbeitsgemeinschaft Pha­
se F hat es in ihrer kurzen Geschichte
Armin wir helfen dir!
40
Um dieses Ziel zu erreichen, hatten sich
die Betroffenen mit un­se­rem Bun­des­
verband und den Betrei­bern der interes­
sier­ten Pfle­ge-Facheinrichtungen zur
Bundes­arbeitsgemeinschaft Phase F
zusammen getan.
Bereits 1994 kamen dann Rainer
Wolf und Lothar Schwuntek auf
Armin Netnwig zu und bespra­
chen mit ihm die fehlende Versor­
gung Phase F. Beide Fach­personen
aus der Pflege und Therapie über­
zeugten Bundesvorsitzenden Armin
Nentwig die Sache gemeinsam in die
Hand zu nehmen. So kam es dann
bereits 1995 zu der ersten Fachtagung
in Lengen­feld. Mit dabei waren u.a.
Chefarzt Dr. Gerhard Weber, Rainer
und Rosi Wolf, Ralf Schmutz-Macholz,
Bundesweit
Dieses Foto,
aufgenommen 1998
bei der Jahreshaupt­
versammlung unseres
Verbandes in Frankfurt
zeigt Rainer Wolf
vor 17 Jahren.
Wie immer zeigte sich Rainer Wolf unserem Verband gegenüber sehr großzügig.
Neben vielen bisherigen Spenden überreichte er einen Spendenscheck
an den Verband über 2.220,-- EUR. Armin Nentwig bedankt sich sehr herzlich dafür. Dieses
Geld werde für die Seminartage für die Wiedererwachten, die Pflegeseminare für betroffene
Angehörige und für die Notruf- und Beratungszentrale in Amberg verwendet.
Ingrid Ranzinger und Helga
Schützinger aus Kiefersfelden
und weitere Fach­personen.
Freund und Berater
unseres Verbandes
So ist Rainer Wolf, Fachmann in
Pflege und Therapie, fast 25 Jahre
aktiv für unsere Betroffenen
tätig. Dafür danken wir umso
mehr. Diesen Dank brachte bei
der Festveranstaltung am 70.
Geburtstag von Rainer Wolf
Bundesvorsitzender
Armin
Nentwig deutlich zum Ausdruck.
Dabei dankte er auch Rosi
Wolf, der Ehefrau und aktiven
Mitgestalterin.
Stilvoll und auch mit vielen Vertretern aus den Fachbereichen wurde im Festsaal
der Einrichtung Wolf in Eschwege dieser 70. Geburtstag gefeiert.
Der Bundesverband wünscht
Rainer Wolf weiter­hin viel
Tatkraft und bedankt sich für
alle weitere Unterstützung
unseres Verbandes und der
Betroffenen.
41
WACHKOMA und danach · 2|2015
Bundesweit
Unsere neue Verbandsbroschüre
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Was Sie wissen sollten!
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Fortlaufend veröffentlichen wir künftig Auszüge aus unserer neuen
„Erstinformation“(Broschüre mit 114 Seiten - kann kostenlos in der
Bundesgeschäftsstelle angefordert werden).
Wir wollen damit Information mit „Hilfe zur Selbsthilfe“ geben, damit
Sie die vielen weittragenden Entscheidungen selbst treffen können.
D
BUNDESVERBAN
SCHÄDEL -H IR
NPATI ENTEN
te, Patienten im
del-Hirnverletz
für Schä
Bundesverband
IN NOT e.V.
CHAFT
HKOMA GESELLS
DEUTSCHE WAC
ndrom« und ihre
gssy
llisches Durchgan
Wachkoma »Apa
Herausgeber
dieser Broschüre ist der amtierende Vorstand 2011
des bundesweiten Selbst­­hilfe­verbandes Schädel-Hirnpatienten in Not
e. V. - Deutsche Wachkoma­gesellschaft.
Angehörigen.
Wir danken der
für die freundliche Unterstützung.
Erklärung von Fachbegriffen
( in alphabetischer Reihenfolge)
B
Bahnung
(auch motorische Führung o. kinästhe­
tisch propriozeptive Wahrnehmung)
Es wird davon ausgegangen, dass
durch konsequente und systematische
Reizzufuhr, die anfangs auch rein pas­
siv sein kann, neue Funktionskreise im
Gehirn aufgebaut werden. Der Patient
wird hierdurch in die Lage versetzt,
aktiv die geplanten Bewegungen
auszuführen.
Basale Stimulation
Therapiekonzept zur Wahrnehmungs­
förderung durch gezielte Stimulations­
angebote
Blasenkatheter
Behandlung von hirnorganisch beding­
ten Bewegungsstörungen; Eines ihrer
Prinzipien ist, falsche (pathologische)
Reflexe zu blockieren, um gesunde
Bewegungsabläufe und eine normale
Haltung aufbauen zu können. Unter
anderem wurden Prinzipien zur Lage­
rung von Betroffenen entwickelt, die
auch Grundlage moderner Pflege von
Menschen im Wachkoma geworden
sind.
cerebral
(Lateinisch) das Gehirn betreffend
Cerebralparese
Bohrloch
(Externe Ventrikeldrainage) ein bei ei­
ner Operation in den Schädelknochen
gebohrtes Loch; Mit einem dünnen
Schlauch (s. Shunt) kann unter der
Schädeldecke angesammelte Flüssig­
keit und Blut entfernt werden. Sobald
die Gefahr des zu hohen Schädelin­
nendruckes gebannt ist, kann der
Schlauch wieder entfernt werden.
Ableitung des Urins durch die Harn­
röhre mittels eines Schlauches
C
Bobath-Methode
Cerebellum
Krankengymnastische Methode zur
(Lateinisch) medizinischer Fachbegriff
WACHKOMA und danach · 2|2015
für „Kleinhirn“. Ungefähr mandari­
nengroßer Hirnanteil, der in unmit­
telbarer Nähe des aus dem Gehirn
austretenden Rückenmarks liegt und
für die Koordination der Bewegungen
zuständig ist.
Sammelbegriff für die Folgezustände
der während der Geburt oder in früher
Kindheit durchgemachten Hirn­
schädigung, heute als Ausdruck der
Mehrfachbehinderung gekennzeich­
net, wobei die Bewegungsstörungen
immer im Vordergrund des Erschei­
nungsbildes stehen.
Coma vigile
(Lateinisch) medizinischer Fachbegriff
für „Wachkoma“ (siehe auch apalli­
sches Durchgangssyndrom/Wachko­
ma)
42
Bundesweit
Erklärung von Fachbegriffen
( in alphabetischer Reihenfolge)
Commotio cerebri
Dornröschenschlafsyndrom
Gehirnerschütterung
D
Computertomographie (CT)
Debridement
Die Computertomografie (griech.
tome: Schnitt, gráphein: schreiben;
Abkürzung CT) bezeichnet ein compu­
tergestütztes röntgendiagnostisches
Verfahren zur Herstellung von dreidi­
mensionalen Schnittbildern (Tomo­
gramme, Quer- und Längsschnitte) des
menschlichen Körpers. Diese Form der
Röntgenbilder wird also von einem
Computer mit Hilfe von Röntgenstrah­
len, die durch die zu untersuchenden
Körperschichten hindurchgeschickt
werden und so den Körper optisch
in Querscheiben aufteilen, erstellt.
Dadurch können (Gewebe-)Verände­
rungen sehr genau erkannt werden.
Diese Methode zeigt auch sehr gut
die Weite der Hirnkammern bei dem
Verdacht auf einen Liquorstau (siehe
auch Hydrocephalus).
Der Chirurg spricht auch von „Wundto­
ilette“. Gemeint ist das sorgfältige Ent­
fernen von Schmutzteilchen und nicht
mehr lebensfähigem Körpergewebe zur
Vermeidung von Infektionen.
Contre-Coup-Verletzung
Wenn der Kopf einer Person heftig in
eine bestimmte Richtung bewegt wird
(z.B. nach vorn),bewegt sich gleich­
zeitig das Gehirn in die entgegenge­
setzte Richtung. Dies führt zu einer
Hirnverletzung durch Quetschung am
knöchernen Schädel.
Contusio cerebri
Hirnprellung (siehe Gehirnquet­
schung)
Corticoide
Lebenswichtige Nebennierenrinden­
hormone, die u.a. zur Behandlung
einer Hirnschwellung dienen.
Cranio-Sacraltherapie
Manuelle Therapie-der Therapeut er­
spürt den Pulsaktionsfluss der Gehirnund Rückenmarksflüssigkeit durch
sanften Druck im Bereich des Schädels
und des Sakralbereichs und versucht
diesen zu regulieren; Aktivierung der
Selbstheilungskräfte
Phänomen bei manchen hirnverletzten
Kindern; sie bleiben auch bei verbes­
serter Bewusstseinslage „lieber noch“
im Schlaf und müssen wie Dornrös­
chen behutsam aus diesem Zustand
„erweckt“ werden.
Dura
Die äußere Haut des Gehirns und des
Rückenmarks
Dekubitus
Durchliegen/Wundliegen mit der Aus­
bildung von Druckwunden und Druck­
geschwüren
Deprivation
Zustand, in dem einem Individuum
wichtige äußere Anregungen, aber
auch soziale Kontakte nicht gegeben
werden.
Desorientierung
Störung des normalen Raum- und
Zeitempfindens
Diabetes insipidus
Hormonelle Regulationsstörung im
Hirnanhangsdrüsen-ZwischenhirnSystem mit vermehrtem Harnfluß und
Durst
Dura mater
Die Dura mater liegt direkt auf dem
Schädelknochen auf und bildet die
äußerste und dickste der drei Hirnhäu­
te, die das Gehirn umgeben.
Dysarthrie
Sprechstörung bei der Lautbildung;
Diese basiert auf einer hirnorganisch
bedingten Bewegungsstörung der
Organe, die das Bilden von Lauten
ermöglichen. Es kommt daher zu einer
verwaschenen, meist langsamen Spra­
che. Das Sprachverständnis ist dabei
erhalten (falls nicht zusätzlich eine
Aphasie besteht, s. dort).
Dysphagie
Schluckstörung
Disphonie
Dysphonie
Stimmstörung mit Veränderung des
Stimmklanges und Einschränkung der
Stimmleistung
Stimmstörung
Divergenz
Ein- oder beidseitige nach außen ge­
richtete Abweichung der Augenachsen
von der normalen Parallellage (Schie­
len)
Dystonie
Bewegungsstörung, die sich in langsa­
men, schraubenden Bewegungen von
Kopf, Rumpf und/oder Extremitäten
äußert.
Dopplersonographie
Schmerzfreies Verfahren mittels Ult­
raschall um Auskunft über die Durchblutung einzelner Hirngefäßabschnitte
zu erhalten.
43
Fortsetzung
in der kommenden Ausgabe
WACHKOMA und danach · 2|2015
DEUTSCHE WACHKOMA GESELLSCHAFT
BUNDESVERBAND
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WACHKOMA und danach · 2|2015
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45
WACHKOMA und danach · 2|2015
Fachberichte
Spastiken lindern und vorbeugen durch
den „Co-Therapeuten“ – das Pferd
„Hippotherapie“ - das Pferd trägt dazu bei,
Entwicklungsprozesse zu erleichtern
oder in sehr schwierigen Fällen überhaupt
erst in Gang zu setzen
Therapeutisches Reiten
Bei der Hippotherapie handelt es
sich um eine krankengymnastische
Behandlungsmethode auf dem Pferd.
Die Therapie wird hauptsächlich bei
Patienten mit neurologischen oder
orthopädischen Erkrankungen durch­
geführt. Hierbei werden die gleich­
mäßigen Bewegungen des Pferdes im
Schritt genutzt. Die Behandlung wird
unter ärztlicher Aufsicht von spezi­
ell ausgebildeten Physiotherapeuten
durchgeführt.
Damit
können
Wirkungen erzielt werden, die sich
mit anderen krankengymnastischen
Methoden oft nicht erreichen lassen.
Wirkungsweise der
Hippotherapie
Die rhythmischen Bewegungsabläufe
schulen den Gleichgewichtssinn des
Patienten, wirken durchblutungsför­
dernd und lösen Spastiken. Die Dreh-
Kipp-Bewegungen des Beckens, die
durch das Pferd im Schritt erzeugt
werden, sind denen des gesunden
Menschen beim Gehen sehr ähnlich.
Auf diese Weise erfährt der geh- und
bewegungsbehinderte Reiter den
Bewegungsablauf des normalen
Ge­hens und bekommt so eine genaue
Vor­stellung von dem „wie es sein
sollte". Dadurch kann er seine Haltung
bei all­täg­lichen Bewegungen verbes­
sern.
Behindertenreiten
„Behindertenreiten“ ist der Oberbegriff
für die therapeutischen Maßnahmen,
die körperlich oder geistig behinder­
ten Menschen – angepasst an ihre
Behinderung und gegebenenfalls
mit individuellen Hilfsmitteln- das
Reiten ermöglichen soll. Besonders
bei gehbehinderten Menschen ist
das Pferd ein idealer Partner. Er ver­
leiht Ihnen nicht nur eine einzigar­
tige Mobilität, sondern lindert durch
seine Bewegungen auch oft noch
Beschwerden. Die durch das Reiten auf­
tretenden Brems-, Beschleunigungsund Zentrifugalkräfte wirken auf den
gesamten Körper des Menschen und
stärken ihn.
Reiten für Menschen mit
Unterstützungsbedarf
Reiten ist übrigens die wohl ein­
zige Sportart bei der Behinderte
und Nichtbehinderte unter gleichen
Bedingungen gegeneinander kon­
kurrieren. Hierfür hat die Deutsche
Reiterliche Vereinigung zusammen
mit den Deutschen Kuratorium für
Therapeutisches Reiten festgelegt,
welche spezielle behinderten-gerech­
te Ausrüstung verwendet werden
darf und welche Hilfsmittel erlaubt
sind (z.B. akustische Signale, die es
Sehbehinderten ermöglichen, sich in
der Reitbahn zu orientieren, das Reiten
mit zwei Dressurgerten im Falle von
Querschnittslähmungen und anderes
mehr).
Verstehen und Zuneigung
zwischen Mensch und
Pferd
Bei Menschen mit Schädel-Hirn­verlet­
zungen machen besonders die non­
verbale Kommunikation, vorbehalt­
lose Zuneigung und Duldsamkeit die
Eignung des Pferdes aus. Dazu kom­
men noch Wärme und Vertrautheit und
die Möglichkeit einfach mal so richtig
WACHKOMA und danach · 2|2015
46
Fachberichte
kuscheln zu können. Durch ihre offene,
unkomplizierte Art geben Pferde den
Patienten schnell ein Gefühl von
Vertrauen, Sicherheit und physischem
Wohlbefinden.
Hippotherapie – ein
Bestandteil der neuro­
logischen Rehabilitation
Hippospezifische Wirkungen:
Förderung der Posturalen Kontrolle
(Fähig­keit den Körper im Gleichgewicht
zu halten) unter dynamischen Bedin­­gun­
gen. D.h. die permanente neuro­mus­ku­
läre Kompensation von geplan­ten, gera­
de durchgeführ­ten bzw. zu erwar­ten­den
motori­schen Hand­lungen mit dem Ziel
das Gleichgewicht zu halten.
Rhythmus der Bewegung
Der dreidimensionale und gleichförmige
Bewegungsdialog zwischen Kind und
Pferd vermittelt dem Kind die Erfahrung
von Rhythmus und Geschmeidig­keit der
Bewegung (Grund­voraussetzung für
ökonomi­sches Bewegungsverhalten).
Trainingseffekt für den Oberkörper
im Gehen
Kontakt:
Jürgen Moratz
Regionale Selbsthilfegruppe Hamm
Tel. 02 38/46 02 32
oder 01 78/2 06 61 22
Bei inkompletten oder passageren
Querschnittssymptomatiken ermög­
licht die Hippotherapie den nicht
betroffenen Körperregionen sich ihre
motorische Kompetenz in Bezug auf
das Gehen zu erhalten.
Tonusregulation
Funktioneller Normotonus in Funktion
und Handlungsbereitschaft.
Ganzheitlicher Ansatz:
• Unterstützung von logopädischen
Zielsetzungen
• Aufrichtung, Mundschluß, Ökonomie
der Atmung
• Unterstützung von neuropsycholo­
gischen Zielsetzungen
• Konzentration, Merkfähigkeit
• Unterstützung von pädagogischen
Zielsetzungen
• Kooperation, Verantwortung
Deutsches Kuratorium für
Therapeutisches Reiten e.V.
Gemeinnütziger Verein in
Kooperation mit der Deutschen
Reiterlichen Vereinigung (FN)
Geschäftsführender Vorstand
Freiherr-von-Langen-Straße 8a
48231 Warendorf
Tel.: 0 25 81 / 92 79 19 0
Fax: 0 25 81 / 92 79 19 9
E-Mail: [email protected]
Internet: www.DKThR.de
47
WACHKOMA und danach · 2|2015
Fachberichte
·–·–· von Sandra Zgorzelski-Will, Ergotherapeutin, Leiterin der Regionalgruppe „Bayrischer Untermain / Aschaffenburger Raum“·–·–
Die Rota –Therapie,
passend wie ein Schlüssel zum Schloss
„Arbeiten an der Ursache – am Kern der Problematik!“
Behandlungskonzept
mit neuen Ansätzen
16 Berufsjahre musste ich hinter
mich bringen um endlich zu einem
Behandlungskonzept zu gelangen,
welches an Schlüssigkeit und Logik
alle anderen Konzepte weit hinter
sich lässt. Ich habe wirklich schon
vieles ausprobiert. Manches war
ganz akzeptabel bis gut, vieles recht
unbefriedigend. Aber das „richtige“
Behandlungskonzept, welches sich
für viele ZNS-Erkrankungen eignet
und dann auch noch langfristig etwas
bringt, da es an der Ursache, am Kern
der Problematik arbeitet und eben
nicht am Symptom, war nicht dabei.
BOBATH- und ROTATherapie ähnlich!
Wichtig ist: Was kann das Gehirn
schon leisten?
Es gibt nichts Schlimmeres, als nicht
genau zu wissen, ob die Behandlung
qualitativ hochwertig ist, oder eben
nur ein „bisschen“. Selbst das inter­
WACHKOMA und danach · 2|2015
national bekannte sowie anerkann­
te und vor vielen Jahren ent­wickelte
Bobathkonzept konnte meine Zufrie­
den­heit am Patienten nur kurzfristig
aufrechterhalten. Leider bleibt mei­
stens etwas auf der Strecke. Ist der
Tonus gut, geht es mit der wieder­
erlangten Bewegung bergab. Sind
kognitive Leistungen oder neuropsy­
chologische Fähigkeiten annähernd
alltagstauglich, müssen oftmals die
pathologischen Bewegungs- und
Haltungsmuster in Kauf genommen
werden.
Im Ansatz sind sich die Bobathund die Rota-Therapie ähnlich. Bei
der Rota-Therapie wird aber keine
Funktion geübt, die einfach noch nicht
da ist bzw. die das Gehirn aufgrund der
Schädigung nicht oder „noch“ nicht
leisten kann.
Auf Tonusregulations­
störungen eingehen
Es gibt nur wenige Therapeuten, die
das Prinzip physiologischer Tonus und
daraus resultierende Bewegung ver­
48
standen haben. Einige meiner Kollegen
arbeiten fast ausschließlich mit der
durch die Hirnschädigung erworbenen
Tonusregulationsstörungen, die sich
meist immer im Behandlungsverlauf
zeigen. Arbeitet hier trotzdem der
Therapeut in bzw. mit der Aktivität
zeigen sich bald Bewegungsmuster
die mit einem angestrebten norma­
len Muskeltonus nichts mehr zu tun
haben. D.h., kann zum Beispiel ein
Betroffener zum Stehen oder Gehen
gebracht werden, geschieht dies aus­
schließlich mit Hilfe der zu hohen
Muskelspannung oder Spastizität und
das hat Krankheitswert und ist nicht
physiologisch.
Jeden Tag üben
Als ich nun durch die Behandlung mei­
ner eigenen Kinder nach dem RotaKonzept viele Zusammenhänge erkann­
te, die mit Tonus, Wahrnehmung und
Funktion wie an einer Kette beisam­
men hängen und zwar genau in dieser
Reihenfolge, ließ ich das erst einmal
auf mich wirken. Zu Beginn war ich
noch skeptisch v.a. als ich hörte: jeden
Fachberichte
Tag bitte üben und dies auch nicht
wenig. Im Alltag sind gewisse Abläufe,
anderes Handling, tägliches Baden,
Schwerpunkte des Rota Prinzips.
Angehörige als
Co-Therapeuten
Dadurch dass Eltern, Pflegekräfte und
ander­­weitig eingebundene Angehörige
keine Zeit für Fahr­ten in irgend­welche
Praxen, Therapiezentren oder ähn­
liches investieren müssen, rechnet sich
durchaus der zeitliche Auf­wand des
täglichen Übens zu Hause. Die weni­
gen An­schaffungen die dazu benötigt
werden bewegen sich in einem gerin­
gen finanziellen Rahmen.
bin ich auch mit den Säuglingskursen
fertig.
Vor allem bei mehrfach körperbehin­
derten Kindern gibt es viele
Erfahrungsberichte die vielverspre­
chend in die richtige Richtung laufen.
Es wäre wünschenswert für die vielen
Betroffenen, egal welchen Alters, dass
ein Umdenken stattfindet, welches den
ganzen Menschen und sein individu­
elles Umfeld in die Behandlung mit
einschließt.
Therapie unter
Einbeziehung
des individuellen
Umfeldes
Buchempfehlung
zur Rota-Therapie:
„Der
gesunde Dreh,
wenn Ihr Kind Sie zum
Rotieren bringt“
von Doris Bartel und Sabine Kocher
Taschenbuch
ISBN-13: 978-3000288425
Ausgabe: 2., Auflage
Bartel, Doris
Anzahl Seiten: 177
Erscheinungsdatum: 2009
Preis: 25,-- 1 (D)
Vor kurzem habe ich nun die Rota
Ausbildung, zertifiziert für Kinder und
Erwachsene, abgeschlossen. Bald
Kontakt
für Fachanfragen:
Sandra Zgorzelski-Will,
Ergotherapeutin
Laurentiusweg 4
63808 HaibachDörmorsbach
Tel.: 0 60 21 / 4 46 41 79
Mobil: 01 78 / 26 983 72
www.ergotherapie-haibach.
de
49
WACHKOMA und danach · 2|2015
Gesucht/Gefunden
Erfahrungs­­
austausch:
"Wir suchen andere Angehörige,
die mit ihren schwer betroffenen Menschen im Zentrum der
Rehabilitation in Pforzheim gewesen sind für einen Erfahrungs­
austausch."
Susan und Regina
Kontakt unter Mailadresse:
[email protected]
„Hallo – Freiwilliges Soziale Jahr“
> Zwei kleine Kinder und Vater suchen Unterstützung
> Mutter im Wachkoma
Freiwilliges Soziales Jahr an der
Augustana-Hochschule
Gesucht wird von der AugustanaHochschule Neuendettelsau (www.
augustana.de) ab September 2015
eine Freiwillige / ein Freiwilliger im
sozialen Jahr (FSJ).
Damit soll einem alleinerziehen­
den Dozenten die Verbindung von
Familie und Beruf ermöglicht wer­
den. Dessen Ehefrau erlitt nach der
Geburt des zweiten Kindes eine
massive Hirnblutung. Sie ist seit­
dem körperlich 100%-schwerstbe­
hindert, kann aber mit den Augen
kommunizieren und geistig am
Leben teilnehmen. Seit Januar
2015 wird sie im familiären Umfeld
betreut.
Tätigkeiten
(Arbeitszeiten nach Absprache):
• Unterstützung des Vaters bei der
Betreuung der beiden Kinder (1,5
Jahr und 3,5 Jahre)außerhalb der
KiTa-Zeiten
• Einzelbeschäftigung der unter
dem Locked-in-Syndrom lei­
denden Mutter (Vorlesen, DVD
anschauen, Musik, Düfte, taktile
Reize, …)
• Mitarbeit in hochschuleigenen
Dienst­­leistungseinrichtungen und
Hoch­schulprojekten
Kontakt und Information
Elisabeth Helmreich
Verwaltungsleiterin AugustanaHochschule
Tel.: 0 98 74/5 09-222
[email protected]
Pfr. Dr. Ingo Klitzsch
Wiss. Assistent
Tel.: 0 98 74/5 03 65 47
[email protected]
Verkaufe behindertengerechte Eigentumswohnung
3-Raum-Wohnung (101 m2)
in
Leipzig-Süd­vorstadt mit großer
über­dachter Terrasse, rollstuhlge­
rechtem Zugang und behinderten­
gerechten Bad.
(Weitere Bilder können auch in der
Bundesgeschäftsstelle angefordert
werden)
Die Wohnung ist ausgestattet mit:
• Deckenlift, Duschwanne, Dusch­
roll­stuhl im behindertengerechten
Bad
• Deckenlift im Schlafraum
• Wandlifter,
WACHKOMA und danach · 2|2015
• Bobathliege,
• Activline Rollstuhl neuwertig
(Neupreis 17 000 1),
• Einbauküche und weitere Möbel
Verkaufspreis: 250.000 1
Heidrun Kilmann
Steinstr.21
04275 Leipzig
Tel.03 41/6 88 51 11
Handy: 01 77/4 21 42 26
[email protected]
50
Leserbriefe
„Dankbar für jeden Tag mit Alois!“
Sehr geehrter Herr Bundesvorsitzender Nentwig,
als wir heute in den Nachrichten hörten, dass der
Europäische Gerichtshof (EuGH) per Gesetz dem fran­
zösischen Staat erlaubt einen Wachkomapatienten,
obwohl Familienangehörige nicht einverstanden sind, die
Nahrung zu entziehen, waren wir entsetzt.
Urteil empörend und himmelschreiend!
Dieses Urteil des EuGH ist empörend und himmel­
schreiend, dass man im Jahr 2015 einen kranken- und
hilfebedürftigen Menschen verhungern, verdursten
und elend zugrunde gehen lassen kann und das auf
Staatsverordnung.
Ich glaube, dass wir wieder vor 1946 angekommen sind.
Was geht in den Köpfen der politisch verantwortlichen
Europäer vor, die so tun als ob nur das Wohl der Menschen
und die Menschlichkeit ihnen am Herzen liegen. Können
diese Menschen noch in den Spiegel schauen.
Es vergeht kein Tag, wo im Fernsehen gezeigt wird, was
vor 1946 geschehen ist. Und dann so ein Urteil – Schande!
Betroffen seit 1994
1994 ist unser Sohn verunglückt und er lag 8 Monate im
Wachkoma. Am 16 Juni jährte es sich das 21-mal. Wir
danken Gott und den Ärzten, dass er uns erhalten geblie­
ben ist und dass uns so ein Urteil erspart geblieben ist.
Wenn man sieht wie er mit der Behinderung lebt, jeden
Tag meistert und mit Zuversicht in die Zukunft blickt, sind
wir dankbar, dass wir jeden Tag mit ihm genießen dürfen.
Sehr geehrter Herr Nentwig, ich glaube, dass der EuGH
oder ein anderes Gericht einen kranken Menschen nur
weil er sich nicht wehren kann, auf so grausame Weise
zum Tode verurteilt.
Wir möchten nicht in einem europäischen Land leben müs­
sen, wo das Oberste Gericht so eine Unmenschlichkeit
begeht. Wir können nur auf diesem Wege unsere
Betroffenheit und Trauer kundtun.
Familie Behabetz (betroffen durch Sohn Alois)
DANK an unseren Verband:
„Bereue keinen einzigen Pflegetag!“
Sehr geehrter Herr Nentwig mit Team, liebe Leser-/innen,
ich möchte Sie informieren, dass meine Ehefrau
HANNELORE am 12.02.2015 nach insgesamt fast 16
Jahren, davon über 15 Jahren intensiver Pflege im eige­
nem Umfeld zu Hause, in meinem Beisein nach vier Tagen
Aufenthalt im Krankenhaus eingeschlafen ist.
viele Tipps gegeben
hat.
Freundliche Grüße aus
Bremen und
–MACHT WEITER SOPeter Warncke
Es waren 16 Jahre sehr aufwändiger Betreuung, von
denen ich nicht einen einzigen Tag bereut habe, nachdem
ich mich im Nov. 2000 entschieden habe, meine Ehefrau
nach Hause zu holen.
Dieses war NUR möglich mit Unterstützung eines
ambulanten Pflegedienstes sowie die Hilfe durch AWONachbarschaftshilfen, med. Hilfen und therapeutischen
Hilfen.
Nicht zu vergessen, einem nach wie vor exzellenten
Freundeskreis.
Letztlich bedanke ich mich auch für die Hilfe, durch den
Verband und Ihrem Team, welches mir außerordentlich
Anmerkung: Herr Peter Warncke ist seit 1999 Mitglied im
Verband.
Wir alle übermitteln Peter Warncke unser Mitgefühl und
herzliches Beileid. Wir wünschen Kraft, Stärke und Trost.
Danke für den Spenden­aufruf zugunsten unseres
Verbandes.
51
WACHKOMA und danach · 2|2015
DEUTSCHE WACHKOMA GESELLSCHAFT
BUNDESVERBAND
Logo gesetzl.
geschützt
Nr. 305 76 159
SCHÄDEL -HIRNPATIENTEN IN NOT e.V.
BUNDESVERBAND FÜR SCHÄDEL-HIRNVERLETZTE, PATIENTEN IM WACHKOMA
»APALLISCHES DURCHGANGSSYNDROM« UND ANGEHÖRIGE.
Kostenloser Service für unsere Mitglieder
> tel 0 96 21/6 36 66
"Schädel-Hirnpatienten in Not e. V."
Bundesgeschäftsstelle
> fax 0 96 21/6 36 63
Bayreuther Str. 33
> [email protected]
92224 Amberg
Kostenloser Mitglieder- und Leserservice
in unserer Fachzeitschrift „Wachkoma- und danach“
(Auflage 10.000 Stück)
Unter der Rubrik „Gesucht/Gefunden“ können Sie Hilfsmittel, Möbel, Ausstattungen,
Pflegehilfen suchen, verkaufen, verschenken.
Unter der Rubrik „Leserbriefe“ bitten wir Sie, Ihre wertvollen Erfahrungen zu ver­
öffentlichen. Dadurch helfen Sie unserer Schicksalsgemeinschaft. Sie können auch
einfach Ihre Fragen stellen.
Unter der Rubrik „Hallo wie geht es Dir?“ finden Sie Kontakt zum Reden, Austauschen
und Kennen lernen per Brief, Mail, Telefon.
Wir warten auf Ihren Text:
Anbieter
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( ) Gesucht/Gefunden
( ) Leserbrief
( ) Hallo wie geht es Dir?
Straße, Nr.:
PLZ, Ort:
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Wenn möglich, senden Sie uns bitte ein Bild.
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Zusatzinformationen
WACHKOMA und danach · 2|2015
52
Eine von uns
Seit 30 Jahren pflegt und betreut Familie
Oelmaier ihre Tochter Tina
Liebe Mitglieder, liebe Betroffene,
liebe Leser,
ich möchte Euch meine Geschichte
betreffend des Reha-Antrages, bei der
AOK, für unsere Tochter Tina erzählen:
Im Oktober 2013 war Tina in der SchönKlinik in Vogtareuth. Wir wussten uns
keinen Rat mehr. Tina wurde depressiv,
emotional instabil. Zudem litt sie wei­
terhin unter Ihrer Epilepsie.
Der behandelnde Arzt in Vogtareuth
war total überrascht, dass nach dem
Unfall noch keine Reha stattfand. Der
Unfall liegt 30 Jahre zurück!
Erster Rehaantrag nach
30 Jahren
Es wurde gleich ein Antrag auf
Epilepsie-Reha bei der AOK gestellt.
Daraufhin bekamen wir 10 DIN
A4-Seiten, vorne und hinten mit Fragen
bedruckt, die sich zum Teil wiederhol­
ten. Der ganze Papier-Berg ging dann
an die Rentenversicherung. Innerhalb
einer Woche kam dann die Absage mit
dem Vermerk, die Angelegenheit gehe
an die AOK zurück, diese wird sich bei
uns melden.
Am 05. Juni 2014, nach unzähli­
gen Telefonaten meinerseits um
Stellungnahme, lehnte die AOK die
Rehamaßnahme ab. Ich übergab
die Angelegenheit meiner Anwältin
– diese hatte unverzüglich einen
Widerspruch eingeleitet. Im August
2014 mahnte meine Anwältin die AOK
an und bat um Mitteilung des aktu­
ellen Sachbestands.
Veronika Oelmaier mit Tochter Tina
ständig und wird für den Wiedereinstieg
in den Beruf vorbereitet.
in keiner Weise mehr einer Beurteilung
von Menschen mit Schädel-Hirntrauma.
Das war nicht die Rehabilitation die
Tina brauchte. Wieder musste ich mit
der AOK telefonieren. Diese behaupte­
te, die Rehaklinik entscheidet in wel­
cher Phase der Patient therapiert und
rehabilitiert wird. Ich rief in der Klinik
an und konfrontierte diese mit der
Aussage der AOK. „Die AOK ist der
Geldgeber und entscheidet welche
Rehabilitation finanziert wird,“ so die
Klinik.
Im September 2014 setzte ich der AOK
ein Ultimatum. Ich drohte mit einer Klage
vor dem Sozialgericht. Am 03.10.2014
bekam ich telefonisch die Zusage für
eine Rehabilitationsmaßnahme Phase
C und zwar für 20 Tage. Tina bekam
dann Reha mit Verlängerung in der
Schmieder-Klinik in Allensbach. Von der
Antragstellung bis zur Genehmigung
vergingen 12 Monate. Ist das Ganze
nicht traurig?
Und wieder ging alles von vorne
los. Nochmals ein Gutachten von
Vogtareuth und letztendlich hat sich
dann auch noch Tinas Hausarzt massiv
eingemischt.
Kämpfen lohnt sich!
Zusage nach 11 Monaten
für Phase D
Barthel-Index nicht aussagekräftig
Am 06. September 2014 bekamen
wir die Zusage für eine Reha Phase D.
Meine Alarmglocken läuteten: Phase
D? Darüber hab ich schon mal was gele­
sen. In Phase D ist der Patient selbst­
Dann bekamen wir ein Barthel-IndexFormular von der AOK zugeschickt.
Nach meinen Recherchen wurde dieser
1965 entwickelt. Heute entspricht die­
ser Vergleichs-Index meines Erachtens
53
An alle, die eine Reha-Absage bekom­
men: KÄMPFT !!! Wehrt Euch !!!
Unsere kranken Angehörigen können
das nicht alleine. Kranke und behin­
derte Menschen brauchen dringend
Reha um wieder am Leben teilhaben
zu können.
Seid alle recht herzlich gegrüßt,
Veronika Oelmaier
WACHKOMA und danach · 2|2015
Hallo wie geht es Dir
Christoph Kemper (Gj. 1986) – Wer
schreibt mir?
Matthias "Matze" Welle (Gj. 1969) – Suche
"Mädel" zum Schreiben und Kennenlernen
Christoph ist sehr gesellig, tauscht sich auch
gern am PC mit Gleichbetroffenen aus. Sein
Hobby: Fußball. Früher spielte er im Spiel­
mannszug Flöte.
> Bergweg 104, 48485 Neuenkirchen
„Matze“ hört gern Musik, spielte früher Gitarre
und fuhr Motorrad. Er sucht Brieffreundschaft,
telefonischen Austausch und persönlichen Kontakt.
> Brunnenhof 3, 71701 Schwieberdingen
Tobias Lamertz (Gj. 1987) – Wer will
mich näher kennen lernen?
Marc Berkefeld (Gj. 1985)
– „Hallo! Wo seid ihr?“
Tobias hört gern Musik (Charts), surft im
Internet und er trainiert fleißig das Laufen.
Tobias geht auch gern aus. Dazu sucht er
Freundschaften.
E-Mail: [email protected]
Marc interessiert sich für Fußball und Tennis. Er
ist ein echtes „Christkindl“, da er am 24. Dezem­
ber geboren ist. Wer möchte Marc kennen lernen?
E-Mail: [email protected]
Was habt Ihr so erlebt? – Sabine Klose
(Gj. 1976) Nach einem schweren Autounfall
Herwig Weinhardt (Gj. 1966) – Schicksal
verbessern, Herwig gibt nicht auf
hat sich viel geändert. Ich würde gern Kontakt
mit Menschen aufnehmen, die Ähnliches erlebt
haben. Ein kleiner Hund ist ein guter Ausgleich
für mich. Sabine Klose, Hohlmühlallee 5, 95448
Bayreuth; E-Mail: [email protected]
Herwig hat geschafft, seine Behinderungen mög­
lichst auszugleichen. Er trainiert viel, überwand
die Behinderung. Früher spielte er Kirchenmusik,
jetzt hört er Musik, hat Spaß am Sport (Rad fah­
ren und Fitness). E-Mail: [email protected]
Tobias Nier (Gj. 1987) – „Hallo Ihr,
schreibt mir doch einfach mal!“
Boris Pfeiffer (Gj. 1969) –
Wer möchte Telefonfreundschaft?
Tobias hört gern Musik und interessiert sich
für Fußball. Früher hat er Schlagzeug ge­
spielt. Er freut sich auf E-Mail-Kontakte:
[email protected]
Suche nette Leute zum Telefonieren, Austauschen,
evtl. gegenseitige Besuche. Bin halbseitig gelähmt.
Fahre Elektro-und mechanischen Rollstuhl. Ruft
mich doch einfach an. Ich würde mich freuen!
Tel. 06 21-15 30 30 28
Susan Lang (Gj. 1981)
– „Hallo bitte melden!“
Theo Hirschmann (Gj. 1963)
– „Ich suche Austausch“
Susan fährt gern in den Urlaub, liest und
schreibt Geschichten. In ruhigen Stunden
malt sie und fährt Fahrrad. Besonders gern
geht sie aus, dann meist ins Café.
E-Mail: [email protected]
Theo ist Verwaltungsangestellter in der Patien­
tenaufnahme im Klinikum Nürnberg. Er hört gern
Musik, löst Kreuzworträtsel und geht auch gern
gut Essen. Er ist an Unterhaltung und Austausch
interessiert. > Penzstr. 10, 90419 Nürnberg
Bastian Potempka (geboren. 1976) -
Christof Glunz (Gj. 1974) –
Schreibt mir oder ruft mich an!
Nach einem Autounfall 1995 habe ich mich
ins Leben zurückgekämpft. Meine Hob­
bies sind: Musik hören, Computer, Filme,
Spaziergänge und Radfahren. Ich mag Tiere.
Kontakt: 0 92 27 / 97 33 94 oder Handy 01 51
/ 12 30 56 54
WACHKOMA und danach · 2|2015
Ich hatte 1996 einen Autounfall und habe mich
wieder aufgerappelt. Ich möchte gern Menschen
mit ähnlichem Schicksal kennen lernen und freue
mich schon auf Eure Anrufe und Briefe. Birkenweg
3, 33034 Brakel, Tel. 0 52 72/39 25 82
54
Hallo wie geht es Dir
Jürgen Siepl (Gj. 1967)
– „Nette Bekanntschaft gesucht“
Harry Schley (Gj. 1958) – „Freue mich über
Kontakte mit Gleichbetroffenen!“
Jürgen geht gern ins Café zum Reden, hört
Radio, ist freundlich und pflegeleicht. Gern
geht er auch in die Altstadt, um Freunde zu
treffen und Neues zu sehen. >Sulzbacher
Str. 61, 92224 Amberg, Tel. 0 96 21-6 19 48
Harry spielt gern am Computer, sammelt Münzen,
war früher Berufskraftfahrer (selbstständig) und
ist verheiratet mit Ehefrau Petra.
Wer nimmt mit mir Kontakt auf? > Aspenweg 20,
36391 Sinntal, Tel. 0 66 65-91 88 19
Björn-Tobias Vogel (Gj. 1982) – Hallo,
Euch würde ich gerne kennen lernen!
Hubert Sauer (Gj. 1964) –
Würde gerne nette „S I E“ kennenlernen!
2001 war ich leider in einen schweren Ver­
kehrsunfall involviert und versuche seitdem
meinen Platz im Leben zu finden.
Björn-Tobias Vogel, 31139 Hildesheim, Tel.
0 51 21/4 27 92, E-Mail: [email protected]
Hallo, liebe Leserinnen! Gerne hätte ich Brief­
freundschaften, telefonischen oder persönlichen
Kontakt. Meine Hobbys sind Schwimmen, Wan­
dern und Musik hören. Stockumer Str. 9, 59846
Sabine Nagel (Gj. 1967) – Schreibt mir –
Ich möchte Reiseerlebnisse austauschen!
Ernst Laufer (Gj. 1965) – Wer meldet sich?
Sundern (Sauerland), Tel. 0 29 33/49 55
Suche liebe und ehrliche Partnerin, die zu mir hält.
Ich bin 1,75 m groß, 76 kg schwer, schlank und von
fröhlicher Natur -liebe Musik und spazieren fahren.
Bin durch Verkehrsunfall gehbehindert. Tel. 0 94
72-5 01; E-Mail: [email protected]
Ich bin Architektin und hatte einen Verkehrs­
unfall. Gern würde ich über Briefwechsel
interessante Menschen kennen lernen.
Hobbys: Logigtraining, moderne Musik und
Architektur. Berliner Sr. 115, 63477 Maintal
Anna-Leena (Gj. 1978) –
Hallo, wie läuft‘s denn so bei Dir?
Andreas (Gj. 1969) - Wer schreibt mir?
Ich sitze im Rolli und suche Austausch, Bekannt­
schaft und Kennen lernen. In Kürze bin ich auch
per E-Mail erreichbar. Freue mich bis dahin auf
Eure Anrufe und Eure Post. Andreas Rothardt,
Erlenweg 14, 71522 Backnang, Tel. 0 71 91 – 6
Gibt’s da auch mal was zu lachen? Ich freue
mich über E-Mails oder Anrufe. Meine Hob­
bys sind lesen, reisen und E-Mails schreiben.
Anna-Leena Rohmann, Nürnberg, Tel. 01 75/6
71 40 22, E-Mail: [email protected]
77 06
55
WACHKOMA und danach · 2|2015
Verbände, die uns nahe stehen
Neue Geschäftsführerin beim Bundesverband
Logopädie Cordula Winterholler ist neue Geschäftsführerin des
Deutschen Bundesverbandes für Logopädie.
Seit dem 1. Mai 2015 ist Cordula
Winterholler neue Geschäftsführerin
des Deutschen Bundesverbandes für
Logopädie eV. (dbl).
Die Logopädin hat an der FriedrichAlexander Universität in Erlangen
Linguistik,
Psychologie
und
Theaterwissenschaft (MA) studiert. Es
folgten Tätigkeiten in logopädischen
Praxen, in der Frühförderung und der
Geriatrie. Cordula Winterholler erwarb
berufliche Erfahrungen in einer StrokeUnit und im Bereich der Neonatologie.
An der Berufsfachschule in Erlangen
baute sie den Fachbereich Dysphagie/
Dysarthrie auf und beschäftigte sich
vor allem mit der Dysphagie bei neuro­
logisch progredienten Erkrankungen.
Aus diesen Erfahrungen heraus ent­
wickelte sie das Konzept der pal­
liativen Logopädie. Zudem war
sie an der Konzeption des grund­
ständigen Bachelor-Studiengangs
Logopädie an der Friedrich-AlexanderUniversität Erlangen beteiligt. Hier
war sie an der Philosophischen
Fakultät auch als Koordinatorin für
Qualitätsmanagement tätig. Von
2012 an leitete Cordula Winterholler
den Studiengang Logopädie an der
Fachhochschule Wiener Neustadt.
Cordula Winterholler bringt vielfältige
Erfahrungen aus unterschiedlichen
logopädischen Tätigkeitsfeldern in
ihre neue Aufgabe mit ein. Ihre fach­
liche und kommunikative Kompetenz
sind eine hervorragende Grundlage
für eine erfolgreiche Leitung der dblGeschäftsstelle. Sie wird für Sie in
der Geschäftsstelle in Frechen eine
Ansprechpartnerin sein, an die Sie sich
mit Ihren Anliegen vertrauensvoll wen­
den können.
Cordula Winterholler
Geschäftsführerin des
Bundesverbandes für Logopädie
Kontakt:
Deutscher Bundesverband für
Logopädie e.V.
Augustinusstraße 11a
50226 Frechen
Fon: 0 22 34.379 530
Fax: 0 22 34.379 53-13
http://www.dbl-ev.de
Neue Geschäftsführerin
Diakonische Behindertenhilfe Lilienthal
Ab dem 1. April 2015
über­nimmt Birgit Mara
Hopp, 45, die Aufgabe
der Geschäftsführerin
in der Diakonischen
B e ­h i n d
­ e r ­t e n h i l f e
gGmbH in Lilienthal.
stellt. Sie unterstützen 330 Menschen,
die in unterschiedlichen Wohnformen
in Lilienthal und Bremen leben. 305
Menschen besuchen täglich die ver­
schiedenen Tagesförderstätten in
Lilien­thal und nutzen die Angebote zur
Beschäftigung,
Zusammen mit Geschäftsführer
Christoph vom Lehn bildet sie dann
die zukünftige Führungsspitze des
Diakonischen Dienstleisters in Lilien­
thal. Sie war zuletzt als stellvertre­
tende Regionalgeschäftsführerin für
die Diakonie Himmelsthür in Wildes­
hausen tätig.
Therapie und Tagesstruktur.
„Es bleibt alles neu! Ich freue mich
darauf, gemeinsam gewohnten Stan­
dards und Inhalte der Arbeit hier in
Lilienthal weiterzuentwickeln!“, sagt
Birgit Mara Hopp, die ihr Amt von Hans
Mencke übernimmt.
Dieser tritt nach 28 Jahren in Lilienthal
in den Ruhestand.
In der Diakonischen Behindertenhilfe
gGmbH sind 550 Mitarbeitende ange­
WACHKOMA und danach · 2|2015
Hans Mencke gilt unser Dank!
56
Unser Verband wünscht Frau Hopp viel
Erfolg bei der Tätigkeit im neuen, ver­
antwortungsvollen Aufgabenbereich.
Wir danken für die gute Zusammenarbeit
und wünschen weiterhin alles Gute.
Armin Nentwig, Vorsitzender,
Bundesverband Schädel-Hirnpatienten
e.V., mit Vorstandschaft und Büroteam.
Kontaktdaten:
Diakonische Behindertenhilfe
gemeinnützige GmbH
Moorhauser Landstraße 3a
28865 Lilienthal
www.dbh-lilienthal.de
Neurologische Reha-Phasen A - G
Neurologische Reha-Phasen A bis G
Rehabilitationsphasen für
Schwerst-Schädel-Hirnverletzte und Patienten im Wachkoma
Phase D:
Medizinische Rehabilitation
Phase A:
Akutbehandlung
Neurologische, neurochirurgische,
internistische Klinik (Intensivstation).
Tritt nach Abschluss der Frühmobili­
sierung ein und stellt die medizinische
Rehabilitation im bisherigen Sinne dar.
Hier ist die Rentenversicherung der
zuständige Leistungsträger, bzw. die
Unfall- oder Krankenversicherung (bei
besonderen versicherungsrechtlichen
Voraussetzungen). Es wird versucht, die
weitestgehende Wiedereingliederung
des Patienten in Beruf/Alltag zu errei­
chen.
Phase B:
Frührehabilitation
Phase E:
Nachgehende Rehabilitation
Frührehabilitation mit noch meist
schwe­ren Bewusstseinsstörungen. Der
Patient ist inkontinent und wird künst­
lich er­nährt, intensivmedizinische Be­
handlungsmöglichkeiten sollten noch
vorgehalten werden. Die Patienten sind
meist mit einem Luftröhrenschnitt (Tra­
cheostomie) einer Ernährungssonde
(PEG) und einem Harnableitungssystem
(z.B. Blasenkatheter) versorgt. Durch
umfangreiche rehabilitative Maßnah­
men (Behandlungspflege, Therapien)
soll eine Besserung des Bewusstseins­
zustandes und die Herstellung der
Mitarbeit des Komapatienten an den
Therapien erreicht werden. Aufnahme­
kriterien: Nicht mehr dauerbeatmungs­
pflichtig, kreislaufstabil, Verletzungen
versorgt, Knochenbrüche übungsstabil,
kein Hirndruck.
Nachgehende Reha und berufliche
Reha. Hier geht es insbesondere bei
den Behandlungszielen um die Siche­
rung des medizinischen Behandlungs­
erfolges, bzw. um Vorbeugung oder
Besserung einer Behinderung (bzw. Ver­
hütung), von deren Verschlimmerung
sowie Vermeidung oder Minderung
von Pflegebedürftigkeit und um die
berufliche Wiedereingliederung (1. oder
2. Arbeitsmarkt) sowie die soziale und
häusliche Wiedereingliederung.
Phase C:
Weiterführende Rehabilitation
Weiterführende Rehabilitation. Der
Patient kann in der Therapie bereits
mitarbeiten, muss aber noch mit hohem
pflegerischen Aufwand betreut werden.
Durch umfangreiche Rehamaßnahmen
soll die Teilmobilisierung erreicht wer­
den. Phase C ist leistungsrechtlich in §
40 Abs. 2 SGB V, § 15 SGB VI bzw. SGB
VII einzuordnen.
Phase F:
Aktivierende Rehabilitation
- Aktivierende Behandlungspflege
für Patienten im Wachkoma
Trotz aller medizinischen und rehabilita­
tiven Bemühungen in der Akutbehand­
lung und in den nachfolgenden Behand­
lungsphasen (meist schon nach Phase
B) bleiben bei einer Reihe von neuro­
logischen Patienten schwerste Schädi­
gungen bestehen. Sie gehen vom Apal­
lischen Syndrom bis zu verschiedenen
Graden von Fähigkeitsstörungen (oft
auch mit Mehrfachbehinderungen). Die­
se Rehaphase ist auf Langzeit angelegt.
Leider fühlt sich fast nur die Pflegekas­
se (leider nur Teilkasko!) zuständig. Ein
Patient im Wachkoma muss in Stufe 3+
(Härtefall) eingestuft sein. Wenn nicht
diese Patienten, welche dann?
57
Bei einem Arbeitsunfall hilft die Berufs­
genossenschaft dem Betroffenen und
seiner Familie.
Haben Sie schon das Blindengeld bean­
tragt?
Eigentlich müsste durch das LangzeitKrankheitsbild „Apallisches Syndrom“
ausgelöst, die Krankenkasse minde­
stens 50% der Kosten für „Aktivierende
Behandlungspflege“ in Phase F für Pati­
enten im Wachkoma übernehmen.
Die Phase F wird überwiegend Zuhause
geleistet (60%!) sowie in Fachpflege­
einrichtungen und auch in Seniorenhei­
men.
Phase G:
Betreutes und begleitendes
Wohnen
Durch ein Therapie-, Beratungs-, Be­
treuungs- und Pflegeangebot soll den
Schädel-Hirnverletzten nach erfolgter
Rehabilitation / Teilrehabilitation unter
dem Motto „Hilfe zur Selbsthilfe“ ge­
holfen werden, zum selbstbestimmten
Leben zurückzufinden.
Finanzierung leider auch nur durch die
Pflegekasse und/oder als Leistung zur
Teilhabe lt. SGB IX, § 4 (früher Einglie­
derungshilfe).
Auch hier bildet die Berufsgenossen­
schaft die Ausnahme, wenn es sich um
einen Arbeitsunfall handelt.
Diese Neurologische Rehabilitationskette gibt es weltweit nur
einmal – in den meisten euro­
päischen Ländern nicht einmal
ansatzweise. Die Versorgung im
Bundesgebiet von Phase A – G
ist das Lebenswerk unseres Ver­
bandes.
Darauf sind wir sehr stolz!
WACHKOMA und danach · 2|2015
„Pflegeleistungen nach Einführung des Pflegestärkungsgesetzes 1
(Stand: 07.11.14) an die Versicherten ab dem 01. Januar 2015“
Pflegestufe 0
Personen mit dauer­
haft eingeschränkter
erheblicher Alltags­
kompetenz
Häusliche Pflege von
rein körperlich hilfe­
bedürftigen Menschen
Pflegestufe 1
Erheblich Pflegebedürftige
Pflegestufe 2
Schwerpflegebedürftige
Pflegestufe 3
Schwerstpflegebedürftige
Pflegegeld
Monatlich (1)
244 3
458 3
728 3
PflegesachLeistungen
Bis zu mtl. (1)
468 3
1.144 3
1.612 3
(1.995 3 bei
Häusliche Pflege von
Versicherten mit erheb­
lichen allgemeinen
Betreuungsbedarf
(eingeschränkte
Alltagskompetenz,
Demenz)
Pflegegeld monatlich
PflegesachLeistungen
bis zu mtl.
Verhinderungspflege (2)
Pflegeaufwendungen
für bis zu 6 Wochen
im Kalenderjahr
Härtefallregelung)
123 3
316 3
545 3
728 3
1.612 3
(1.995 3 bei
231 3
689 3
1.298 3
1.612 3
1.612 3
1.612 3
1.612 3
Pflegeaufwendungen
für bis zu 4 Wochen
im Kalenderjahr
1.612 3
1.612 3
1.612 3
Pflegeaufwendungen
Bis zu monatlich
468 3
1.144 3
1.612 3
689 3
1.298 3
1.612 3
Härtefallregelung)
Verhinderungspflege / Ersatzpflege durch nahe Angehörige siehe (3)
Kurzzeitpflege (4)
Teilstationäre Tagesund Nachtpflege (5)
Zusätzliche Betreuungs­
leistungen für Ver­sicher­
te mit erheblichem
allgemeinen Betreuungsbedarf (6)
Pflegeaufwendungen
bei Personen mit
Demenz (Personen
mit dauerhaft
eingeschränkter
Alltagskompetenz)
monatlich
231 3
ohne erheblich
eingeschränkter
Alltagskompetenz
104 3 / Monat 104 3 / Monat 104 3 / Monat
mit dauerhaft erheb­
lich eingeschränkter
Alltagskompetenz
104 3 / Monat 104 3 / Monat 104 3 / Monat 104 3 / Monat
mit dauerhaft erheb­
lich eingeschränkter
Alltagskompetenz,
der zur Inanspruch­
nahme des erhöhten
Betrages berechtigt
208 3 / Monat 208 3 / Monat 208 3 / Monat 208 3 / Monat
Zusätzliche Leistungen
für Pflegebedürftige
in ambulant betreuten
Wohngruppen
monatlich
Vollstationäre Pflege
Pflegeaufwendungen
pauschal monatl.
(die Beträge für
Menschen mit und
ohne Demenz sind
gleich)
mit Demenz (Personen
mit dauerhaft ein­ge­
schränkter Alltags­
kompetenz)
205 3
205 3
205 3
1.064 3
1.330 3
1.612 3
(1.995 3 bei
205 3€
Pflege in vollstationären
Einrichtungen für behin­
derte Menschen
Härtefallregelung)
Aufwendungen bis
zu monatlich
266 3 monatlich
Pflegehilfsmittel die zum Aufwendungen bis zu
Verbrauch bestimmt sind monatlich
(mit dauerhaft erheblich eingeschränkter
Alltagskompetenz)
Technische und sonstige
Hilfsmittel
Aufwendungen je
Hilfsmittel in Höhe
von
100 % der Kosten, unter bestimmten Voraussetzungen ist jedoch eine Zuzahlung vom Ver­sicher­
ten in Höhe von 10 %, höchstens 25 3 je Pflegehilfsmittel zu leisten. Techn. Pflege­­hilfsmittel
werden vorrangig leihweise, also unentgeltlich, und somit zuzahlungsfrei zur Verfügung gestellt;
Maßnahmen zur
Ver­bes­serung des
Wohnumfeldes
Aufwendungen in
Höhe von bis zu
4.000 3 je Maßnahme (bis zum vierfachen Betrag
– also insgesamt 16.000 3 wenn mehrere Anspruchsberechtigte zusammen wohnen)
40 3
40 3
40 3
40 3
Leistungsansprüche der Versicherten im Jahr 2015 an die Pflegeversicherung
– Erläuterungen –
1) Es wird entweder das Pflegegeld
oder es werden ambulante Pflege­sach­
leistungen gewährt. Beide Leis­tungen
können jedoch auch mit­einander
kombiniert werden (sog. Kombi­
nationsleistung). Das Pflegegeld ver­
mindert sich dann anteilig (prozentual)
im Verhältnis zum Wert der in Anspruch
genommenen Pflegesachleistungen.
2) Ab dem 01.01.2015 ist eine Ersatz­
pflege bis 6 Wochen pro Kalenderjahr
möglich. Außerdem kann bis zu 50
% des Leistungsbetrages für Kurz­zeit­
pflege (= 806 1) zusätzlich für Verhin­
derungspflege ausgegeben wer­den,
diese kann dadurch auf max. 150 % des
bis­heri­gen Betrages aus­geweitet wer­
den. Der für die Verhin­derungs­pflege
in Anspruch genomme­ne Erhöhungs­
betrag wird auf den Leistungsbetrag für
eine Kurzzeitpflege angerechnet.
3) Bei einer Ersatzpflege durch nahe
Angehörige wird die Verhin­derungs­
pflege ab 01.01.15 auf bis zu 6
Wochen im Kalender­jahr ausgedehnt.
Die Aufwen­dungen sind grundsätz­
lich auf den 1,5 fachen Betrag des
Pflegegeldes der fest­gestellten Pflege­
stufe be­schränkt.
4) Ab dem 01.01.2015 wird gesetzlich
klargestellt, dass der im Kalen­der­jahr
bestehende, noch nicht ver­brauch­te
Leistungs­betrag für Verhin­derungs­
pflege auch für Leistungen der Kurz­
zeit­pflege eingesetzt werden kann.
Dadurch kann der Leistungsbetrag der
Kurzzeitpflege maximal verdoppelt
wer­den; parallel kann auch die Zeit
für die Inan­spruch­nahme von 4 auf 8
Wochen aus­geweitet werden. Der für
die Kurz­zeit­pflege in Anspruch ge­nom­
me­ne Er­höhungs­betrag wird auf den
Leistungsbetrag für eine Verhin­de­
rungspflege angerechnet.
5) Teilstationäre Tages- bzw. Nacht­
pflege und ambulante Pflege­sach­leis­
tungen sowie Pflege­geld kön­nen auch
miteinan­der kombiniert werden. Ab
dem 01.01.2015 können die Leis­tun­
gen der Tages- und Nachtpflege neben
der ambu­lanten Pflegesachleistung/
dem Pflegegeld in vollem Umfang in
An­spruch genommen werden.
6) Ab 01.01.2015 werden zusätz­
liche Betreuungsleistungen um die
Möglichkeit ergänzt, niedrigschwellige
Ent­lastungs­leistungen in Anspruch
zu nehmen. Wer seinen Anspruch auf
ambulante Pflegesachleistungen nicht
voll ausschöpft, kann zudem ab 01.
Januar 2015 den nicht für den Bezug von
ambulanten Sachleistungen genutzten
Betrag – maximal aber 40 % des hier­
für vorgesehenen Leistungsbetrages –
für niedrigschwellige Betreuungs- und
Entlastungsangebote verwenden.
Weitere Maßnahmen der Pflegeversicherung
zugunsten der Versicherten
Zur Stärkung der Pflege bei häuslicher Versorgung oder stationärer Versorgung:
• Hilfestellung durch wohnortnahe Pflegestützpunkte
• Umfassende und individuelle Pflegeberatung:
¬ auf Wunsch einschließlich der Erstellung eines individuellen Versorgungsplans, der sämtliche im Einzelfall
erforderlichen Sozialleistungen und sachgerechten Hilfen mit berücksichtigt (Fallmanagement);
¬ frühzeitige Pflegeberatung innerhalb von zwei Wochen nach Eingang eines Leistungsantrags durch qualifizierte
Pflegeberater der Pflegekassen, auf Wunsch auch bei der, bzw. dem Pflegebedürftigen zu Hause;
¬ Ausstellung von Gutscheinen für eine Beratung durch unabhängige und neutrale Beratungsstellen, wenn die
Beratung durch die Pflegekasse nicht fristgerecht erfolgen kann
¬ Übermittlung von
¬ Leistungs- und Preisvergleichslisten über zugelassene Pflegeeinrichtung
¬ Leistungs- und Preisvergleichslisten über niedrigschwellige Betreuungsangebote
¬ Informationen zu Selbsthilfekontaktstellen und Selbsthilfegruppen
¬ Informationen über Integrierte Versorgungsverträge/Teilnahme an der Integrierten Versorgung im
Einzugsbereich des Antragstellers
• Förderung ehrenamtlicher Strukturen und der Selbsthilfe
Zur Stärkung der Pflege bei häuslicher Versorgung:
• Pflegekurse für Angehörige und ehrenamtliche Pflegepersonen
Zur Stärkung der Pflege in der stationären Versorgung:
• Vergütungszuschläge für zusätzlich Betreuung bei Versorgung von Pflegebedürftigen mit erheblichem allg.
Betreuungsbedarf im stationären Bereich
• Förderung von aktivierenden und rehabilitativen Maßnahmen durch Bonuszahlungen an Pflegeeinrichtungen
für deutliche Reduzierung des Hilfebedarfs.
(Quelle: Bundesministerium für Gesundheit – „Leistungsansprüche der Versicherten an die Pflegeversicherung im Überblick“)
59
WACHKOMA und danach · 2|2015
Unsere Regionalen Verbandsgruppen
Unsere Regionalen
Verbandsgruppen (RVG)
Unser Bundesverband fördert und unterstützt zur Zeit etwa 65 Regionale
Selbsthilfegruppen (RVG) im gesamten Bundesgebiet. Die Gruppen treffen sich
meist einmal im Monat und haben ein Einzugsgebiet bis ca. 50 km.
Wenden Sie sich telefonisch an den/die Ansprechpartner/in oder schreiben Sie
eine E-Mail an die angegebene Adresse. Als Mitglied können Sie auch auf der
Homepage unseres Verbandes www.schaedel-hirnpatienten.de über den Link
"Für Verbandsmitglieder" unter Nennung Ihres persönlichen Passwortes (bitte in
der Bundesgeschäftsstelle anfordern) diese Informationen direkt abrufen.
Baden-Württemberg
RVG "Besigheim und Umgebung"
>Ulrike Stalder, Tel. 0170 8922241,
mail: [email protected]
>Tanja Motz: Tel. 0170 1712370
mail: [email protected]
RVG Heilbronn
>Bettina Reichert: Tel. 07131 58982603, mail: b.reichert@asb-heilbronn.
de
RVG Hochrhein
Wieder neu ab Mai 2015
Informationen bis dahin bei:> Diakon
Jürgen Moratz, Tel: 02381 9736512,
mail: [email protected]
RVG Nordbaden
>Marina Weber, Tel. 07254 6966,
mail: [email protected]
RVG Ostalb
>Knut Frank, Tel. 07362 923170,
mail: wachkoma.bopfingen@t-online.
de
>Raphaela Biekert, Tel. 0160
95791230 (ab 16:00 Uhr), mail: rapha­
[email protected]
Bayern
RVG Amberg-Sulzbach und
Umgebung
>Bundesgeschäftsstelle Amberg,
Armin Nentwig, Andrea Tresch, Tel.
09621 63666, mail: beratung@schae­
del-hirnpatienten.de
RVG Augsburg-Schwaben
>Harald Walter, Tel. 0821 2182159,
mobil: 0172 7010965, mail: shp@wse­
online.de
RVG Bayrisch-Untermain
>Sandra Zgorzelski-Will, Tel. 06021
4464179, mail: [email protected]
RVG Berchtesgadener Land,
Bayerisch Gmain
>Tanja Pozun, Tel. 08651 716103
RVG Burghausen und Umgebung
>Katalin Harrer, Tel. 08677 62232,
mail: [email protected]
RVG Erlangen Höchstadt
>Erna Nowak, Tel. 09193 2580,
mail: [email protected], >Frieda
Dennerlöhr, Tel. 09548 737
RVG Stuttgart
>Bettina Sibahn, Tel. 0711 5050-170,
mail: [email protected]
RVG Ingolstadt und Umgebung
>Johannes Schärf, Tel./Fax 08456
1574
RVG Villingen-Schwenningen
>Ruth Wagner, Tel. 07726 8122, mail:
[email protected]
RVG Mainfranken-Rhön / Grabfeld
>Dieter Griff, Tel./Fax: 0971 4776
RVG München
>Brigitte Rudolf, Tel: 089 41221646
WACHKOMA und danach · 2|2015
60
RVG Nürnberg und Umgebung
>Regine Straß (Beirat), Tel. 0911
564726, mail: regine.strass@schae­
del-hirnpatienten.de >Jürgen Ruis,
Tel. 09122 691909, mail: galabau.
[email protected]
RVG Oberfranken - Bayreuth,
Kulmbach, Kronach
>Irene Potempka, Tel. 09227 973393
RVG Passauer Land / Bayr. Wald
>Johann Zöls, Tel. 0851 49080-4494,
mail: [email protected]
RVG „Rund ums Allgäu“
>Sabine Heberer, Tel. 08363
9602033, mobil: 0176 72588517, mail:
[email protected], >Martina
Mastaller, Tel. 0171 3229989, mail:
[email protected]
RVG Stiftland/Fichtelgebirge
>Peter Vucic, Tel. 09631 799444,
mail: [email protected]
RVG Schlüchtern - Bad Brückenau
(s.a. Hessen)
>Maria Schüßler, Tel. 09746 931201,
mail: [email protected]
RVG Vohenstrauß - Nördliche
Oberpfalz
>Stefan Hammerl, Tel. 09653
9299777, mail: hspflegeservice@aol.
com, >Heidi Zimmermann, Tel. 09651
924091, mail: [email protected]
RVG Würzburg und Umgebung
>Gerald Büchold, Tel. 09365 8161666
oder 0931 20128411, mail: gerald.
[email protected]
Weitere Ansprechpartner:
>Regine Straß: Tel. 09 11 / 56 47 26,
mail: regine.strass@schaedel-hirnpa­
tienten.de,
Berlin
RVG Berlin
>Korinna Groschupp, Tel. 030
6555955, mobil: 0157 32690726,
mail: [email protected]
Unsere Regionalen Verbandsgruppen
Brandenburg
RVG Senftenberg und Umgebung
>Christel Friedrich: Tel. 035756
12572, mail: [email protected]
Bremen
RVG Bremen
>Ulfert Walter: Tel. 0421 546990,
mobil: 01 76 26 11 64 48, mail:
[email protected]
Hamburg
RVG Hamburg - Eilbeck
>Ingeborg Strempel, Tel. 040
6792641 (ab 20.00 Uhr)
Weitere Ansprechpartner:
>Walter Ullmer, Tel. 040 5362677,
mail: [email protected]
Hessen
RVG Frankfurt
>Ljubica Greschik, Tel. 069 405040,
[email protected]
RVG Gelnhausen u. U.
>Ursula Schluckebier, Tel. 06051
68727, raumfuersinneerleben@
gmx.de, >Susanne Rabe, Tel 06051
6009130
RVG Nordhessen-Südniedersachsen,
Hannover Münden (s.a. Nieder­
sachsen)
>Gerhard Hente, Tel. 05541 33464,
mail: [email protected]
RVG Werratal-Eichsfeld
>Mario Eißing, Tel. 05651 7460111,
mail: [email protected]
Weitere Ansprechpartner:
>Rudolf Friedrich, Tel. 069 567783,
mail: [email protected]
MecklenburgVorpommern
RVG Rostock-Güstrow
>Jens Langkau, Tel. 03846 633555
Niedersachsen
RVG Friesland, Wangerland
>Heinz Muth (stellv. Vorsitzender),
Tel. 04426 7711, ab 17:00 Uhr, mail:
[email protected]
RVG Göttingen
>Barbara Müller, Tel. 0551 40143013,
mail: [email protected]
RVG Hannover
>Aldona Eisler, Tel. 0511 667242,
mail: [email protected].
>Regina Schöfer, Tel. 05103 927931
RVG Hochharz
>Bärbel Müller, Tel. 034651 70391,
>Hannelore Bartschat, Tel. 05323
40622
RVG Meppen-Emsland
>Ursula Lorenz, Tel.05931 14446
RVG Papenburg
>Kurt Dulz, Tel. 04961 74300, mobil:
0172 2775667
RVG Schlüchtern-Bad Brückenau (s.a.
Bayern)
>Maria Schüßler, Tel. 09746 931201,
mail: [email protected]
RVG Südniedersachsen-Nordhessen
(s. a. Hessen)
>Gerhard Hente, Tel. 05541 33464,
mail: [email protected]
RVG Überwald
>Tanja Eisenhauer, Tel. 06207
949315, [email protected]
RVG Teufelsmoor (OsterholzScharmbeck)
>Jasmin Böttcher, Tel. 04791 811213,
mail: [email protected]
RVG Weiltal
>Ursula Rau, Tel. 0171 9710223,
mail: ursula.rau@schaedel-hirnpati­
enten.de
RVG Vechta - Osnabrück und
Umgebung
>Irene Hüsers, Tel. 05453 99678,
mail: [email protected]
Weitere Ansprechpartner
>Rainer Wiegand, Tel. 05522 76061,
mail: [email protected]
Nordrhein-Westfalen
RVG Dinslaken und Umgebung
>Brigitte Baumann, Tel. 02064
4441634, mail: wachkoma@st-franzis­
kus-altenpflegeheim.de
RVG Dortmund
>Inge Brekau, Tel. 0231 161759,
Treffen: jeden 1. Donnerstag im
Monat um 17.00 Uhr im Cafe Baum,
Hansastr.3, 44137 Dortmund (im
Museum)
RVG Köln-Porz
>Doris Freund, Tel.02203 369112550, mail: d.freund@alexianer-koeln.
de
RVG Herford und Umgebung
>Michaela Prelle, Tel. 05719
7269543
RVG Hamm und Umgebung
>Diakon Jürgen Moratz, Tel. 02381
9736512, Handy 0178 2066122, mail:
[email protected]
Weitere Ansprechpartner
>Dorothea Hartmann, Tel. 02432
6871, >Herbert Küpper: Tel. 0211
7337041, mail: [email protected]
Rheinland-Pfalz
RVG Bad Marienberg, Westerwald
>Margit Schneider, Tel. 02688 8556,
mail: [email protected]
Sachsen
RVG Chemnitz und Umgebung
>Wolfgang Müller, Tel. 03765 65787,
mail: [email protected]
RVG Oberlausitz
>Claudia Engfer, Tel. 03585
4688065, mail: claudiaengfer@aol.
com
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61
WACHKOMA und danach · 2|2015
Unsere Regionalen Verbandsgruppen
Änderungen vorbehalten. Aktuelle Informationen unter www.schaedel-hirnpatienten.de
Schleswig-Holstein
RVG Holstein - Rendsburg
>Inge Bohnhoff, Tel. 04392 6542,
mail: [email protected], >Christine
Dregelies, Tel. 0431 72382, >Maren
und Rolf Petersen, Tel. 04642
9289247
RVG Itzehoe-Westküste
>Ernst Fischer, Tel. 04825 901440,
mail: [email protected]
RVG Neumünster
>Martina Westphal, Tel. 04321
529589, mail: martinawestphal@foni.
net
RVG Halstenbek-Pinneberg
>Carola Rusch, Tel. 04101 376367,
mail: [email protected]
mail: hortense.tegatz@helios-kliniken.
de
RVG Lübeck und Umgebung / RVG
Ostholstein
>Ingo Lerch, Tel. 04505 5707438,
mobil: 0160 1579072, mail: regional­
[email protected], regio­
[email protected]
Thüringen
RVG Gotha und Landkreis
>Martin Korb, Tel. 03622 67810
RVG Ostthüringen - Saalburg
>Monika Schmidt, Tel. 036651 30362
RVG Kiel
>Frank Riehl, Tel 0431 2392451,
mobil: 0176 95328054, mail: frank.
[email protected]
RVG Ostthüringen - Gera
>Delia Müller, Tel. 0365 4234777,
mail: [email protected], >Traudel
Schlotter: Tel. 0365 83047-103
RVG Schleswig
>Hortense Tegatz, Tel. 04621 831891,
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WACHKOMA und danach · 2|2015
62
DEUTSCHE WACHKOMA GESELLSCHAFT
BUNDESVERBAND
Logo gesetzl.
geschützt
Nr. 305 76 159
SCHÄDEL -HIRNPATIENTEN IN NOT e.V.
BUNDESVERBAND FÜR SCHÄDEL-HIRNVERLETZTE, PATIENTEN IM WACHKOMA
»APALLISCHES DURCHGANGSSYNDROM« UND ANGEHÖRIGE.
WACHKOMA und danach
Beitrittserklärung
2/2015
Bitte zurücksenden an: Schädel-Hirnpatienten in Not e.V. , Bayreuther Str. 33, 92224 Amberg
Durch meine Mitgliedschaft will ich den Bundesverband „Schädel-Hirnpatienten in Not e. V.“ unterstützen und stärken.
Nur durch die Solidarität der Betroffenen und die Mithilfe von engagierten Menschen können wir unser Ziel,
die Gesamtsituation in allen Phasen schnell zu verbessern, gemeinsam erreichen. Dabei brauchen wir auch Sie!
Wenn wir, die Betroffenen uns selbst nicht einsetzten, wer tut es dann für uns? Gemeinsam sind wir stärker!
JAHRESBEITRAG nur 50,- EURO
Unsere vierteljährlich erscheinende Mitgliederzeitschrift ist im Mitgliedsbeitrag enthalten.
Name: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Vorname: ......................................................................
Straße: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wohnort:.......................................................................
Geburtsdatum: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bundesland: .................................................................
Telefon priv.: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Telefon gesch.: .............................................................
email.: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Handy.: .........................................................................
Zutreffendes bitte ankreuzen:
Ich bin selbst betroffen
Ein Familienangehöriger ist betroffen, wer (Vor- und Zuname): .................................................................. geb:.....................
Sonstige Gründe für den Beitritt ........................................................................................................................................
Mit der Weitergabe meiner oben genannten Daten (personenbezogen im Sinne des Datenschutzes), auch nur teilweise,
durch den Verein bin ich nicht einverstanden (ausgenommen ist unsere regional begrenzte Kontaktliste nur für Gleichbetroffene).
Falls Weitergabe meiner persönlichen Daten, nur durch einen Treuhänder!
Unterschrift: .................................................................
(Vor- und Zuname)
Bitte wenden!
WK 2/2015
Bitte
freimachen
BUNDESVERBAND
SCHÄDELHIRNPATIENTEN
IN NOT e.V.
Nutzen Sie den direkten Kontakt zu unseren Mitgliedern sowie
engagierten Fachkräften aus Medizin, Therapie, Pflege, Sozialpolitik
und weiteren Interessierten für Ihre Werbung.
Bitte senden Sie mir unverbindlich
die aktuellen Mediadaten für Inserenten zu.
Bundesverband für Schädel-Hirnverletzte, Patienten im
Wachkoma »Apallisches Durchgangssyndrom« und ihre Angehörigen.
Anerkannt gemeinnütziger Verein.
DEUTSCHE WACHKOMA GESELLSCHAFT
tomtom-media.de-2014/05
✂
BERATUNGS- UND NOTRUF – Telefon 0 96 21/6 48 00
Bundesgeschäftsstelle
Bayreuther Straße 33
Bundesgeschäftsstelle Schädel-Hirnpatienten in Not e. V.
Bayreuther Straße 33
D – 92224 Amberg
Tel: 0 96 21 / 6 36 66
Fax: 0 96 21 / 6 36 63
[email protected]
www.schaedel-hirnpatienten.de
D – 92224 Amberg
Mitglied in der
www.bag-selbsthilfe.de
63
WACHKOMA und danach · 2|2015
✁
Ort/Datum: ....................................................................
DEUTSCHE WACHKOMA GESELLSCHAFT
BUNDESVERBAND
SCHÄDEL -HIRNPATIENTEN IN NOT e.V.
Logo gesetzl.
geschützt
Nr. 305 76 159
BUNDESVERBAND FÜR SCHÄDEL-HIRNVERLETZTE, PATIENTEN IM WACHKOMA
»APALLISCHES DURCHGANGSSYNDROM« UND ANGEHÖRIGE.
Hiermit ermächtige(n) ich/wir Sie widerruflich, die von mir/ uns zu entrichtenden Zahlungen
für den Mitgliedsbeitrag (Jahresbeitrag), incl. Mitgliederzeitschrift „WACHKOMA und danach“ bei Fälligkeit
zu Lasten meines Girokontos einzuziehen:
Kontonummer …………………………………………............................ Kontoinhaber ………………………………………………....................
Bankleitzahl ……………………………………………............................ Institut ……………………………………………………….....................................
IBAN …………………………………………………………………................... BIC ……………………………………………….…….............................................
Bitte Zutreffendes ankreuzen:
50,- Euro / Jahresbeitrag für Privatpersonen
120,- Euro / Jahresbeitrag Einrichtungen, Kliniken und Institutionen
........ Euro / Freiwillig höherer Jahresbeitrag. (Dies kann jederzeit widerrufen werden)
Der Beitrag ist steuerlich absetzbar. Wünschen Sie eine Bestätigung
Datum:...............................................
D EUTSCHE
W ACHKOMA
G ESELLSCHAFT
Ja
Nein
Unterschrift:......................................................
(Vor- und Zuname)
WACHKOMA
✁
und
danach
Offizielles Organ des Bundesverbandes „SCHÄDEL - HIRNPATIENTEN IN NOT e.V.“
>
„WACHKOMA und danach“ erscheint jeden dritten Monat.
Der Abonnementpreis beträgt 30,00 Euro inklusive Versandkosten.
Kündigungsmöglichkeit besteht jeweils zum Jahresende mit einer Frist von 3 Monaten.
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Die Einzugsermächtigung kann ich jederzeit widerrufen.
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Unterschrift
WACHKOMA und danach · 2|2015
64
✂
BUNDESVERBAND FÜR SCHÄDEL-HIRNVERLETZTE, PATIENTEN IM WACHKOMA
»APALLISCHES DURCHGANGSSYNDROM«
UND ANGEHÖRIGE.
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>
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Ermächtigung zum Einzug von Forderungen durch Lastschriften
AUS DEN BUNDESLÄNDERN
BADEN-WÜRTTEMBERG
Langzeitpflege Reha Phase F
in Rheinfelden feierlich eröffnet
Im Haus Senterra in Rheinfelden / Fachbereich Phase F stehen
24 Plätze für pflegebedürftige Menschen mit neurologischen
Erkrankungen ab einem Alter von 18 Jahren zur Verfügung.
Therapieren, pflegen
und begleiten
Pflegebedürftige Menschen mit schwe­
ren und schwersten neurologischen
Schädigungen, werden in diesem
Spezialbereich therapeutisch geför­
dert, aktivierend gepflegt und psycho­
sozial begleitet.
Individuelle Gestaltungs­
möglichkeiten
Der Wohnraum wird nach biogra­
phischen Besonderheiten mit den
Angehörigen gestaltet. Er bietet jeder­
zeit die Möglichkeit für Rückzug, Ruhe
und Entspannung.
Aus einer Fülle
therapeutischer
Möglichkeiten schöpfen
Der Wohnbereich verfügt über sepa­
rate Therapieräume, die es ermögli­
chen alle therapeutischen Angebote
unseres Interdisziplinären Teams
umzusetzen. Ein speziell eingerichte­
ter Snoezelenraum bietet Raum für
Wahrnehmungsförderung aller Art.
Die Mitarbeiter des Wohnbereiches Phase F
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Außen Ansicht Pflegezentrum
„RheinGarten“ Rheinfelden
Kontakt:
Senterra Pflegezentrum
„RheinGarten“
Basler Straße 22 F
79618 Rheinfelden
Telefon: 07623 / 90 29 - 0
Fax: 07623 / 90 29 - 199
E-Mail:
[email protected]
www.senterra.eu
Verkehrsgünstig
Durch die zentrale Lage Rheinfeldens
sind Orte zur individuellen, milieu­
therapeutischen und integrativen
Sinneserfahrung in der näheren
Umgebung gut erreichbar.
Das
Senterra
Pflegezentrum
„RheinGarten“ liegt 1 Kilometer vom
Zentrum Rheinfelden entfernt und ist
zu Fuß oder im Rollstuhl gut erreich­
bar. Der DB- und Busbahnhof liegt in
unmittelbarer Nähe.
65
WACHKOMA und danach · 2|2015
AUS DEN BUNDESLÄNDERN
BADEN-WÜRTTEMBERG
Neues Mitglied der Geschäftsleitung
– Kliniken Schmieder –
Wolfgang Vogt ist neuer Klinikmanager
für die Standorte Heidelberg und Stuttgart
Seit Anfang April ist Wolfgang Vogt
Klinik­manager für die Standorte in
Heidelberg, Stuttgart und Gerlingen.
Er übernimmt die operative Führung
und Leitung der Kliniken und ist für die
Sicherstellung des Leistungsangebots
zur Patientenversorgung verantwort­
lich. Unterstützt wird er dabei insbeson­
dere durch die ihm direkt zugeordneten
Mitglieder der Standortführungsteams,
die jeweils aus der Ärztlichen Lei­tung,
der Therapie-, Pflege- und Verwal­
tungs­leitung bestehen.
Wolfgang Vogt (50) verfügt über eine
langjährige umfangreiche Berufs­
erfah­rung im Gesundheitswesen.
Zu­vor war der Diplom-Betriebswirt
(BA) 14 Jahre lang Geschäftsführer der
Charlot­ten­klinik für Augenheilkunde
in Stuttgart. Während seiner dorti­gen
Tätigkeit war er für alle Geschäfts­
vorgänge gesamthaft verantwortlich,
leitete Projekte, entwickelte zahlrei­
che Konzepte und setzte diese erfolg­
reich in die Klinikstrukturen um. Zwei
wichtige zukünftige Projekte der
Kliniken Schmieder werden die bauli­
chen Erweiterungen der Standorte in
Stutt­gart und Heidelberg sein, die er
gemeinsam mit der Geschäftsführung
gestalten wird.
Information zu Schmieder-Kliniken:
In den Kliniken Schmieder Heidelberg
auf dem Speyererhof versorgen ca.
350 Mitarbeiter jährlich über 2.000
Patienten in allen Schweregraden und
über alle neurologischen Phasen hin­
weg.
An den beiden Standorten der Kliniken
Schmieder Stuttgart (Gerlingen und
Tagesklinik im Stuttgarter Zentrum)
sind rund 300 Mitarbeiter beschäftigt,
die jährlich ca. 1.800 Patienten behan­
deln ‑ ebenfalls in allen Schweregraden
und Phasen. An beiden Standorten
bestehen enge Kooperationen mit
den dortigen Akutkliniken, wie der
Universitätsklinik Heidelberg und dem
Klinikum Stuttgart.
Mitglied der Geschäftsleitung:
Wolfgang Vogt verantwortet seit
Anfang April das Klinikmanagement
der Klinikstandorte in Heidelberg und
Stuttgart.
Kontakt:
Kliniken Schmieder
Heidelberg, Speyererhof
69117 Heidelberg
Tel.: 0 62 21/65 40-0
Solitudestraße 20
70839 Stuttgart
Tel.: 0 71 56/9 41-0
[email protected]
Therapiegerät mit neuem Gehgefühl
Training für Patienten mit Gang- und Gleichgewichtsstörungen
Die Schmieder Klinik in Allensbach
schaffte vor kurzem ein Therapie­
system an, mit dem sich das Gangund Gleichgewichtstraining verbessern
und intensivieren lässt. Die Inves­ti­
tionskosten beliefen sich auf ca.
200.000 Euro. Europa­weit arbeiten
erst zehn Therapieeinrichtungen mit
dem Gerät.
Computersteuerung
„Der Vector erlaubt unseren Patienten
WACHKOMA und danach · 2|2015
eine aktive Therapie bereits in einem
sehr frühen Stadium nach SchädelHirn­erkrankungen. Das Körpergewicht
der Patienten kann flexibel entlastet
werden, während sie beim Gehen
in einem Gurt gehalten werden, der
wiede­rum mit einem computergesteu­
erten Schienensystem an der Decke
verbunden ist. Mit dem System kön­
nen eine Vielzahl von alltagsnahen
Übungen durchgeführt werden, wie
Gangschulungen, Treppensteigen,
Seitschritte, Haltungs- und Stabi­li­täts­
66
übungen, das Aufstehen vom Boden
oder auch das Übersteigen von Hinder­
nissen.“
Realistische Therapie
Die Informationen jeder Therapie­
einheit werden in einer Daten­bank
gesammelt und geben den Thera­
peuten detaillierte Informationen,
um den Reha­bili­tations­prozess für
den Pati­enten indivi­du­ell zu steu­ern.
„Unsere Ziele sind es, die Funk­tions­
AUS DEN BUNDESLÄNDERN
BADEN-WÜRTTEMBERG
▲
Beim Training: Physiotherapeutin
Angela Binder führt Hans-Joachim
Hugle über einen Hindernisparcours.
Ein Gurtsystem sichert den Patienten
und unterstützt ihn bei den
Gangübungen. Die Daten werden für
ajede Therapiesitzung ausgewertet,
damit das Training individuell angepasst werden kann.
Umfassende Versorgung
▲
▲
beeinträchtigungen schnell zu verrin­
gern und den Rehabilitationsprozess
der Patienten zu einem frühestmög­
lichen Zeitpunkt durch sehr alltags­
nahe, selbstständige Aktivitäten und
Anforderungen in die Senkrechte
zu verlagern ‑ und dies in einer
gesicher­ten Umgebung.“ Die ersten
Rückmeldungen der Patienten seien
sehr positiv.
Übungen vom Aufstehen aus
dem Rollstuhl oder
das Balancieren über Hindernisse
sind mit dem Vector möglich ‑
ohne dass der Patient befürchten
muss zu stürzen.
In der Schmieder Klinik Allensbach
befinden sich die Abteilungen für
alle Phasen der Neurologischen
Rehabilitation, von der Akutversorgung
(Phase A), der Frührehabilitation
(Phase B) bis zu den Phasen C, D/E.
67
Kontakt:
Kliniken Schmieder,Allensbach
Zum Tafelholz 8,
78476 Allensbach,
Tel.: 07533 – 808 – 0,
[email protected]
Fachkompetenzleitung Motorik
Sabine Lamprecht,
Tel.: 07533 – 808 -1231,
s.lamprecht@kliniken-schmieder.
de
WACHKOMA und danach · 2|2015
AUS DEN BUNDESLÄNDERN
BAYERN
HESSEN
Inklusion in der Rhön
Unterschriftenaktion erfolgreich
Der Wirtschafts- und Umweltausschuss
bewilligt die Kosten in Höhe von
65.000 EUR für den Anbau einer
Behindertentoilette an beliebtem Aus­
flugsziel in der Rhön am Farnsberg/
Berggasthaus. So besteht dort bald
die Möglichkeit nicht nur spazieren zu
fahren und die Aussicht zu genießen
sondern auch im Biergarten zu sit­
zen, und gut zu speisen. Des Weiteren
versprach Landrat Emil Müller sich
vermehrt für die Interessen der
Behinderten einzusetzen.
Übergabe der 448 Unterschriften von Roland Eyrich an den
stellvertretenden Landrat Emil Müller, Maria Schüßler, (von
links nach rechts - stehend) Robert Nieß und Manfred Schüßler
(vorne).
Vortrag bei den regionalen Verbandsgruppen
„Weiltal“ und „Wiesbaden“
Tipps und Tricks zur Mundhygiene
„Älter werden mit Biss"
Tipps und Tricks zur Mundhygiene
und zum Umgang mit Zähnen,
Zahnprothesen und Co. in der Pflege.
Hierzu waren die Mitglieder und
Interessierten der Regionalgruppen
„Weiltal“ und „Wiesbaden und
Umgebung“ eingeladen.
Im März dieses Jahres hielt Dr. Antje
Köster-Schmidt, Vorstandsmitglied
der Landeszahnärztekammer Hessen,
im Vitos Pflegezentrum in Weilmünster
im großen Festsaal /Sozialzentrum
einen interessanten Vortrag zum
Thema
WACHKOMA und danach · 2|2015
Notwendigkeit zahnärztlicher Prophylaxe bei
Pflegebedürftigen
Frau Dr. Köster-Schmidt erläuterte
zu Beginn des Vortrags die Folgen
68
mangelnder Mundhygiene. Die durch
schlechte Mund- und Zahnpflege auf­
tretenden Erkrankungen aufgrund
von Entzündungen und bakteriel­
len Belastungen wirken sich nicht
nur auf den Mundraum aus. Auch
Herzinfarkt, Lungenentzündung und
Zuckerkrankheit (Diabetes) werden
mit Folgen schlechter Mundhygiene in
Verbindung gebracht.
AUS DEN BUNDESLÄNDERN
HESSEN
Hilfsmittel zur
Mundpflege
Für
die
besondere
Mund- und Zahn­pflege
gibt es verschiedene Hilfs­mittel. Dr.
Köster-Schmidt ging in diesem Zusam­
menhang gesondert auf die „Drei­
kopf­zahnbürste“, „Zungen­reiniger“
und „Mund­pflege-Fingerling“ ein und
erläuterte deren Handhabung. Die spe­
ziellen Mundpflege-Finger­linge haben
eine zusätzliche Sicher­heits­schlaufe
hat, die den Fingerling während der
Anwendung fest und sicher auf dem
Finger hält und somit auch keine
Gefahr des Verschluckens besteht.
Wertvoller Tipp aus dem
Erfahrungsschatz einer
pflegenden Angehörigen
Unser Mitglied Frau Anne-Marie
Heimann konnte im Anschluss an
den Vortrag noch Informationen zum
Thema
„Mundpflege-Fingerling“
geben. Diesen hat sie sowohl bei ihrer
Mutter und Schwiegermutter als auch
in der Hospizbegleitung bisher einge­
setzt. Es bietet sich damit eine gute
Möglichkeit der Geschmacksanregung
an. Hierfür eignen sich von der
Fleischsauce über Obst und Gemüse
bis hin zu Kaffee und Tee verschiedene
Speisen und Getränke an. Hier geht
es speziell darum, durch das Aroma
die Geschmacks- und Geruchsnerven
anzuregen. Durch das damit gleich­
zeitige Befeuchten von Gaumen
oder Seitentaschen der Wangen wird
der Speichelfluss angeregt und die
Mundtrockenheit verringert.
Ein herzliches Dankeschön
auch an Klaus Günther vom Vitos
Pflege­zentrum in Weilmünster und sei­
nem Helfer Thomas Hessler, die bei
unseren Veranstaltungen den Festsaal
und bei unseren Gruppentreffen stets
Räumlichkeiten zur Verfügung stellen
und für unsere Belange vorbereiten.
Regionalgruppenleiterin Ursula Rau
bedankt sich bei Frau Dr. KösterSchmidt für den interessanten und
informativen Vortrag.
Das Skript kann bei Interesse kostenlos über die Bundesgeschäftsstelle
(Tel. 09621/64800 oder per Mail:
[email protected])
angefordert werden.
Dr. Antje Köster-Schmidt
In der Weilmünsterer Presse wurde
der Vortrag angekündigt sowie auf
Plakaten darauf hingewiesen.
Diese Veranstaltung wurde auch von
der IKK classic gefördert. Herzlichen
Dank für die Unterstützung im Sinne
unserer Betroffenen.
Reger Erfahrungsaustausch
nach dem Vortrag
69
WACHKOMA und danach · 2|2015
AUS DEN BUNDESLÄNDERN
NIEDERSACHSEN
Dr. Martin Groß übernimmt die Leitung
der Neurorehabilitation am Evangelischen
Krankenhaus Oldenburg
Neuer Chefarzt eingeführt – Kontinuität gesichert – Konzept ausgebaut
Gute Nachrichten für die Behand­
lung von schwersterkrankten neuro­
logischen Patienten: Die Chef­arztNachfolge der Klinik für Neuro­reha­
bilitation am Evangelischen Kranken­
hauses Oldenburg ist langfristig gesi­
chert: Dr. Martin Groß leitet ab sofort
den Bereich, der auf die Behandlung
von Schwerst-Schädel-Hirn-Verletzten
spezialisiert ist. Der 40-jährige Neuro-­
loge wechselt von Geesthacht nach
Oldenburg; er übernimmt die Klinik von
Prof. Dr. Andreas Zieger, der Ende letz­
ten Jahres in Ruhestand gegangen ist
und den Bereich in über 15 Jahren aufund ausgebaut hat. Erst 2014 wurde
die Klinik um eine Station für beatmete
Patienten (Phase B) erweitert und hat
damit eine wichtige Versorgungslücke
im Umkreis von mehr als hundert
Kilometern geschlossen.
Lückenlose
Behandlungskette ist
entscheidend
Schlaganfall, Koma, Schädel-HirnVerlet­zun­gen durch Unfälle - es kann
jeden treffen. Und dann ist schnel­
le und kompetente Hilfe erforderlich.
Entscheidend ist eine lückenlose
Behandlungskette von der neuro­
logischen Erstbehandlung bis zur
anschließenden Neurorehabilitation.
Dafür ist das Evang. Krankenhaus im
Nordwesten bekannt. Dr. Groß wird
die von Prof. Zieger erfolgreich entwi­
ckelten Behandlungskonzepte fortfüh­
ren und ausbauen: „Prof. Zieger und
seinem Team war es gelungen, ein­
zigartige Strukturen der neurologischneurochirurgischen Frührehabilitation
zu etablieren. Sie eröffnen auch
schwerst­betroffenen Menschen oft
WACHKOMA und danach · 2|2015
wieder die Perspektive zur Teilhabe am
gemeinschaftlichen Leben. Es erfüllt
mich mit Stolz, diese beeindruckende
Arbeit fortsetzen zu dürfen,“ so der
neue Chefarzt Dr. Martin Groß.
Interdisziplinäre
Teamarbeit
Die Zusammenarbeit mit der Anäs­
thesie, Neurologie oder Neurochirurgie
auf höchstem Niveau ermögliche auch
die Behandlung schwieriger neuro­
logisch-neurochirurgischer Krank­
heitsbilder. Die frühe Einbindung von
Ergo­therapie, Logo­pädie, Phy­sio­thera­
pie und Psychologie so­wie Ko­ope­ra­
tionen mit weiteren Abteilungen, etwa
der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde im
Evang­elischen Kran­ke­nhaus, tragen
eben­falls zur bestmöglichen Pati­en­
ten­versorgung bei.
funktionsverlusten bei Lepra mit
Prednisolon“. Nach seiner Assistenz­
arztzeit in pneumologischen und neu­
rologischen Fachabteilungen war er
zunächst als Facharzt für Neurologie
an das Universitätsklinikum Müns­
ter tätig. Von 2013 bis 2015 war er
als leitender Oberarzt an der Helios
Klinik Geesthacht tätig und baute
eine Beatmungs- und Früh­reha­bili­
tationsstation für Kinder, Jugendliche
und junge Erwachsene auf. Er ver­
fügt über die Zusatzbezeichnungen
Intensiv­m edizin,
Notfallmedizin,
Palliativ­medizin und Schlafmedizin
und sieht seine Aufgabe darin,
schwerst­kranken Patienten zu einer
best­möglichen Teilhabe am Leben zu
verhelfen.
Nachfolge von Prof. Dr.
med. Andreas Zieger
Vorstand Armin Sülberg freut sich,
mit Dr. Groß einen so erfahrenen wie
versierten Nachfolger für Prof. Zieger
gefunden zu haben: „Die hochkarä­
tige Besetzung der Nachfolge von Prof.
Zieger mit Dr. Groß ist ein hervorra­
gendes Beispiel dafür, dass wir unsere
medizinischen Ziele konsequent ver­
folgen und auch schwerstbetroffene
neurologische Patienten langfristig
exzellent versorgen werden.“
Fundierte Ausbildung und
Vorerfahrungen
Dr. Martin Groß studierte Humanmedizin
an der Georg-August-Universität in
Gött­ingen und promovierte 2002 zum
Thema der „Behandlung von Nerven­
70
Als neuer Chefarzt bringt Dr. Groß
die erforderliche Vorerfahrung in der
Betreuung langzeitbeatmeter und neu­
ro-muskulärer Patienten mit.
„Ich möchte die Neurorehabilitation am
‚Evangelischen’ weiter vernetzen“, so
Groß, „und so die Versorgungssituation
auch dieser Patienten optimieren. Auf
diese Aufgabe freue ich mich sehr.“
AUS DEN BUNDESLÄNDERN
NIEDERSACHSEN
▲
Über das Evangelische
Krankenhaus Oldenburg:
Das Evangelische Krankenhaus
Oldenburg verfügt über ca. 400
Betten und versorgt mit rund 1.200
Mitarbeitenden ambulant und sta­
tionär etwa 40.000 Patienten im
Jahr. Seit 2012 gehört das Haus mit
mehreren Universitätskliniken zum
Medizinischen Campus der Universität
Oldenburg und ist Teil der European
Medical School Oldenburg-Groningen.
Werden die Versorgung schwerstkranker Patienten in der Region
weiter verbessern: Dr. med. Martin Groß (re.) neuer Chefarzt der
Klinik für Neurorehabilitation des Evangelischen Krankenhauses
Oldenburg und Kaufmännischer Vorstand Armin Sülberg (li.).
Prof. Dr. med. Andreas Zieger
Anmerkung unseres Verbandes:
Kontakt:
Evangelisches Krankenhaus
Oldenburg
Steinweg 13-17
26122 Oldenburg
Telefon: 0441 / 236-0
Telefax: 0441/236-429
www.evangelischeskrankenhaus.
de
Wir bedanken uns nochmals bei unserem
Mitglied und Pionier der 1. Stunde, Prof.
Dr. med. Andreas Zieger und seinem
Team für seinen Einsatz und seine
Unterstützung.
Dem Nachfolger im Amt als Chefarzt Dr.
med. Martin Groß wünschen wir Erfolg
und eine glückliche Hand zum Wohle
unserer Betroffenen.
Armin Nentwig
71
WACHKOMA und danach · 2|2015
AUS DEN BUNDESLÄNDERN
NIEDERSACHSEN
Schallwellenmassage
Erfahrungsbericht des MATERNUS Pflegeund Therapiezentrums Wendhausen
von Denise Schlotze und Gloria Heiser:
Seit einem guten halben Jahr kommt die
Schallwellenmatte MEDIWAVE 7000
regelmäßig zum Einsatz im Pflege- und
Therapiezentrum Wendhausen.
Wir arbeiten hauptsächlich mit Men­
schen, deren Diagnose „apallisches
Durchgangssyndrom“ (Wachkoma)
lautet. Für uns war es spannend, die
unterschiedlichen Reaktionen auf die
Behandlung beobachten zu können.
Abschließend können wir noch von
einer Bewohnerin berichten, wel­
che sich nach einer Hirnschädigung
Entspannung durch Autostimulation
in Form von permanentem Schreien
verschafft. Dies ist für sie selbst, ihre
Mitbewohner und das Personal sehr
anstrengend. Allein die Vibration der
Schallwellenmatte unterbricht das
Schreien. Andere vibratorische Reize
(z.B im Bereich des Sternums in Form
einer Klopfmassage) erzielen nicht
den erwünschten Effekt. Wir möch­
ten gerade bei dieser Bewohnerin die
Schallwellenmatte nicht mehr missen.
Menschen im Wachkoma
zeigen gute Reaktionen
Während unsere Bewohner infolge
eines Apoplex in der Regel eine stärkere
Vibration benötigen, um in eine rela­
tive Entspannung zu finden, reagierten
Bewohner im Wachkoma bereits bei
geringer Intensität der Schallwellen.
Wir stellten fest, dass jemand mit
einer Hemiplegie gern mal ein anre­
gendes Programm genießt, was für
Bewohner im Wachkoma nach unseren
Erfahrungen oft eine zu schnelle
Reizsetzung bedeutet. Hier arbeiten wir
mit leichteren Vibrationseinstellungen.
Die Bewohner zeigen nach einer
kurzen Gewöhnungsphase von etwa
fünf Minuten eine deutlich tiefere
Atmung. Hektische Augenbewegungen
werden ruhiger und viele schließen
die Augen. Nicht selten schlafen
Bewohner unter der Anwendung auf
der Schallwellenmatte ein.
„Nachspüren lassen“
Auch nach Ende der Behandlung lassen
wir den Bewohner gern noch auf der
Matte zum Nachspüren. Hierbei arbei­
ten wir eng mit dem Pflegepersonal
zusammen. Die Pflegekräfte entfer­
nen die Matratze meist bei der näch­
sten Lagerung des Bewohners. Dabei
lässt sich häufig beobachten, dass
sich der Bewohner deutlich entspan­
nter zeigt und die Lagerung somit für
WACHKOMA und danach · 2|2015
den Bewohner selbst als auch für das
Personal erleichtert wird.
Leichte Handhabung
Der Einsatz der Schallwellenmatratze
ist leicht verständlich und daher
auch für Angehörige durchführbar.
Auf Wunsch haben verschiedene
Angehörige von uns eine Einweisung
erhalten und nutzen die Matratze
selbstständig mit Ihren Betroffenen,
z.B. am Abend vor der Nachtruhe oder
an einem verregneten Wochenende.
Einsatz mit Musik
Viele Menschen berichten, dass sie die
Wellen noch lange Zeit im Körper wahr­
nehmen können, obwohl das Gerät
längst ausgeschaltet ist. Besonders die
Anwendung in Kombination mit Musik
finden alle Befragten großartig. Je nach
Stimmung kann man hier durchaus
flottere Musik oder auch ruhige und
meditative Klänge einsetzen.
Positive Auswirkungen
Neben der entspannenden Wirkung
konnten wir ebenfalls eine Förderung
der Verdauung beobachten. Spastiken
und Abwehrspannungen werden redu­
ziert mit unterschiedlicher Dauer.
72
Wir danken den Mitarbeiterinnen
Denise Schlotze und Gloria Heiser aus
dem Pflege- und Theraiezentrum Wend­
hausen für diesen Erfahrungsbericht.
Bei weiteren Fragen zur Schallwellen­
matratze wenden Sie sich bitte an:
Physiotherapie
Medizinproduktehandel
Wolfgang Ludwig
Werlseestr. 29, 15537 Grünheide
Tel. 0 33 62 / 7 54 19
Fax: 0 22 62 / 59 21 03
www.phoenix-institut-gruenheide.de
Kontakt:
Maternus
Pflege- und Therapiezentrum
Wendhausen
Hauptstr. 18
38165 Lehre-Wendhausen
Tel. 05309-7090
[email protected]
AUS DEN BUNDESLÄNDERN
NIEDERSACHSEN
13. Internationale Fachtagung der
„ISNA – Snoezelen professional e.V.“
vom 9.-11. Oktober, 2015 in 37574 Einbeck, Hullerser Tor 4
Thema: SNOEZELEN – Viele Möglichkeiten, ein gemeinsamer Weg
Die 13. Internationale Fachtagung der
International Snoezelen Association
„ISNA-Snoezelen professional e.V.“
findet in diesem Jahr in Einbeck statt.
Kolleginnen der Fachschule Heil­er­
zieh­ungspflege sowie der Berufs­
fachschule Alten­pflege der Berufs­bil­
denden Schulen mit ihren Schülerin­
nen und Schülern unterstützen die
ISNA. Die Schule besitzt ein großes
Snoezelenareal, welches für die Work­
shops genutzt wird.
Die Fachtagung wird am Samstag,
10.10.2015 um 9.30 Uhr eröffnet
(Anmeldung ab 8.30 Uhr). Nach dem
Eröffnungsvortrag von Dr. Martin
Buntrock zum Thema „Wohlklang und
Störenfried – Musik im Snoezelenraum“
werden 6-10 Workshops parallel ange­
boten. Die breiten Möglichkeiten
des „Snoezelens“ in Förderung und
Therapie - aber auch zum Wohlfühlen
und Entspannen - sollen erläutert und/
oder mit den Teilnehmenden prakti­
ziert werden. Insgesamt kann jeder
Tagungsbesucher vier Workshops
auswählen. Bislang sind folgende
Schwerpunkte geplant:
Praxis: Snoezelen
• in der Familie mit Kleinkindern;
• mit geistig behinderten Kindern und
Erwachsenen;
• mit schwer behinderten
Erwachsenen;
• in Prüfungszeiten;
• bei Aggression und Hyperaktivität;
• mit Tieren; Räume neu planen und
einrichten – unter Berück­sich­ti­gung
unterschiedlicher Beeinträch­tigun­
gen;
• bei Menschen mit Demenz;
• mit Kindergartenkindern;
• eine Möglichkeit der Teamstärkung
...
Theorie:
• Einsatz und Wirkung von Ent­span­
nungsmusik im Snoezelenraum
• Theoretische Grundlagen und
Praxisbeispiele;
• Neue Materialien zum Snoezelen
(mit Vorstellung einzelner Geräte);
• Snoezelen bei schweren Störungen
des Essverhaltens;
• Das Demenz-Klinik-Hotel, ein in der
Welt einmaliges Projekt;
• Snoezelen mit Kindern und
Jugendlichen ...
Anmeldungen
(mit vollem Namen)
Referat Fort- und Weiterbildung
der „International Snoezelen
Association ISNA –
Snoezelen professional“,
z. Hd. M. Trescher,
Dominikus Ringeisenwerk,
Förderstätte Haus 10,
97702 Maria Bildhausen
[email protected]
Stichwort: „ISNA-Fachtagung
Einbeck 2015“.
Ein Anmeldungsformular für die
Workshops kann auch ab April unserer
Homepage www.isna.de entnommen
werden.
73
Kontakt:
International Snoezelen
Association ISNA
Snoezelen professional e.V.
Kontakt 1. Vorsitzende:
Prof. Dr. Krista Mertens
Rüdesheimer Str. 4
14197 Berlin
Tel. : 0 30/8 85 17 50
mertens@snoezelen-professional.
com
WACHKOMA und danach · 2|2015
AUS DEN BUNDESLÄNDERN
NORDRHEIN-WESTFALEN
10 Jahre „kinderinsel“
an der DRK-Kinderklinik Siegen
Intensivstation mit Wohncharakter für dauerbeatmete Kinder
Seit 2005 finden Kinder und
Jugendliche mit unterschiedlichsten
Krankheitsbildern, die eine Beatmung
erforderlich machen, in Siegen ein
neues Zuhause. Begonnen hat man
auf dem Wellersberg vor zehn Jahren
zunächst mit sechs Bewohnern aus
ganz Deutschland, die damals von 18
Mitarbeiter/innen versorgt wurden.
Bedarfgerechtes Konzept
Schnell erwies sich das Konzept als
bedarfsgerecht und funktionell, so
dass man bereits zwei Jahre später
auf 12 Intensivbetten erweiterte und
die Räumlichkeiten entsprechend an
den Bedarf anpasste. Die Kombination
einer speziellen Intensivstation mit
Wohncharakter, die direkt an eine
Fachklinik für Kinder und Jugendliche
angebunden ist, gilt als einzigartig in
ganz Deutschland.
Multiprofessionelles
Team Rund-um-die-Uhr
Ein großes Team aus dem Bereich der
Gesundheits- und Kinderkrankenpflege
sowie Therapeuten (Physiotherapie,
Logopädie, Sozialpädagogik, Heil­päda­
gogik, Musik­therapie), Lehrern, Haus­
wirt­schaftskräften, Anästhesisten,
Inselbewohner beim gemeinsamen Musizieren
mit der Lehrerin der „Schule für Kranke“
und Ärzten aus allen Fachrichtungen
versorgt die Kinder rund um die Uhr,
jedoch nicht im Umfeld einer klassi­
schen Intensiv­station, sondern in
individuell ausgestatteten Bewoh­
ner­zimmern, die dennoch über alle
lebens­notwendigen Gerätschaften
und Versorgungselemente verfügen.
So besteht jederzeit die Möglichkeit
einer kontinuierlichen Überwachung
der künstlichen Beatmung mittels ent­
sprechender Geräte sowie der hierfür
notwendigen Trachealkanüle.
Kurzzeitpflege für
Diagnostikaufenthalt
Aber auch Kinder und Jugendliche, die
mit Unterstützung einer besonderen
Häuslichen Kinderkrankenpflege zu
Hause bei ihren Eltern leben, können
zu medizinischen Untersuchungen im
Rahmen von Diagnostikaufenthalten
auf dem Wellersberg nach Termin­
absprache in einem dafür eingerichte­
ten Zimmer kurzfristig und für kurze
Zeit auf­genommen werden.
Das vor Ort umgesetzte Versorgungs­
konzept basiert auf den vier Säulen:
• Medizin
• Pflege
• Pädagogik
• Therapie
Intensive
Zusammenarbeit mit
Eltern
Ziel dabei ist eine dem jeweiligen
Krankheitsbild entsprechend bestmög­
WACHKOMA und danach · 2|2015
74
AUS DEN BUNDESLÄNDERN
NORDRHEIN-WESTFALEN
liche Versorgung in einem wohnlichen
Umfeld, das von Normalität geprägt
sein ist, um eine positive Atmosphäre
für die Patienten und deren Familien
zu schaffen. Dabei wird auf eine inten­
sive Einbeziehung der Eltern geachtet,
um die Anbindung der Eltern an die
Einrichtung und damit die Beziehung
Eltern – Kind - Geschwister - Familie
zu begleiten und aufrecht zu erhalten.
Beschulung
vor Ort möglich
Bei vielen der Bewohner erfolgt eine
Beschulung vor Ort durch die an der
Klinik ansässige Patientenschule.
Bewoh­ner, die medizinisch ausrei­
chend stabil und dank Rolli oder gar
aus eigener Kraft mobil sind, gehen
in externe Einrichtungen wie Schule,
Kindergarten oder Werkstatt.
Die Lebensqualität für Kinder verbes­
sern. Das ist unser Auftrag
In der “kinderinsel“ finden sie ein
familien­ähnliches Zuhause in einer
Umgebung zum Wohlfühlen.
Bei der Versorgung der Bewohner, die
teilweise erst wenige Monate alt sind,
steht die Stabilisierung der Beatmungs­
situation mit der Entwicklung eines
individuellen Behandlungsplans an
erster Stelle. Unser Ziel ist es, die jun­
gen Menschen bestmöglich zu fördern
und ihnen ein Umfeld zu schaffen, das
größtmögliche Selbständigkeit und
Normalität erlaubt.
Durch die direkte Anbindung an die
DRK-Kinderklinik Siegen können wir
in der „kinder­insel“ jederzeit auf ein
großes, interdisziplinäres Versor­gungs­
team zurückgreifen. Alle dia­gnos­
tischen und therapeuti­schen Behand­
lungs­möglichkeiten einer hoch spezi­
ali­sierten Fach­klinik für Kinder und
Jugendliche mit Sozial­pädiatrischem
Zentrum und Kinder­intensiv­medizin
stehen für eine optimale RundumBetreuung unserer Bewoh­ner zur
Verfügung.
Kontakt:
DRK-Kinderklinik Siegen
Wellersbergstraße 60
57072 Siegen
Tel.: 02 71 / 23 45-374
Fax: 02 71 / 5 63 91
www.drk-kinderklinik.de
– · – · – · – · – · – · – · – Pressemitteilung Regionale Verbandsgruppe „Hamm und Umgebung“ – · – · – · – · – · – · – · –
Regionale Verbandsgruppe
„Hamm und Umgebung“
auch 2015 mit individuellen Projekten familienorientierter Selbsthilfe am Start
n den Projekten 2015 geht es um ein
weiteres Bindeglied in der familien­
orientierten Selbsthilfe. Dem Einsatz
von zielgerichteten therapeutischen
Angeboten und der Vermeidung von
Sekundärschäden. Wir haben uns in
diesem Jahr für den Einsatz eines weite­
ren Co - therapeutischen Indikators ent­
schieden, dem Einsatz eines Mediums
in der tiergestützten Therapie. Dieser
CO – Therapeut ist Physiotherapeut
und Psychotherapeut in einer „Person“
und berührt die emotionale Ebene
noch einmal auf einer ganz anderen
Form von Zuneigung und Vertrauen als
guter Freund und Wegbegleiter. Die
Wirkungsweise der Therapieform des
therapeutischen Reitens der „Hippo­
therapie“ wird in den in der Wirkung
als Spastik lindernder und vorbeu­
gender Therapieform beschrieben.
Ein enger, offener Kontakt von The­
ra­peuten zu den Angehörigen neu­­­
ro­­­lo­gisch Er­kran­k­­ter ist eine wich­ti­­
ge Vor­­aus­setzung für den Reha­bili­
tationserfolg. Die Erfahrung zeigt,
dass dieser Gruppe eine wesentliche
Rolle bei der Aufrechterhaltung der
Behandlungseffekte zukommt.
In diesem Zusammenhang ergeben sich
aus therapeutischer Sicht im Wesent­
lichen folgende Aufgabenkomplexe:
1. Angehörige als „Mitbetroffene“
Eine Vielzahl angloamerikanischer
Studien belegt eine deutlich erhöhte
familiäre Morbidität nach zerebraler
Schädigung. Durch das Krankheitsgeschehen
entsteht
bei
den
Angehörigen eine enorme psychische
und physische Belastung, die - wie
Verlaufsstudien belegen - meist auch
langfristig anhält. In der Konsequenz
zeigt sich ein gehäuftes Auftreten
affektiver Störungen wie Angst und
Depressionen. Deshalb besteht für
die Angehörigen die Möglichkeit zu
psychotherapeutischen Einzel- und
Paargesprächen. Ergänzt werden diese
durch Einzel- bzw. Familienberatungen
durch ehrenamtliche Mitarbeiter der
Regionalen Verbandsgruppe z.B.
einem Sozialarbeiter, zur Klärung
weiter auf der nächsten Seite 
75
WACHKOMA und danach · 2|2015
AUS DEN BUNDESLÄNDERN
NORDRHEIN-WESTFALEN
– · – · – · – · – · – · – · – Pressemitteilung Regionale Verbandsgruppe „Hamm und Umgebung“ – · – · – · – · – · – · – · –
finanzieller, sozialer und rechtlicher
Fragen. Nur ein funktionsfähiges sozi­
ales Umfeld ermöglicht einen dauer­
haften Rehabilitationserfolg.
2. Angehörige als Co-Therapeuten
Es ist eine häufige Beobachtung, dass
auch nach erfolgreich verlaufener
Rehabilitation, der Transfer des in
der Therapie Gelernten oft nicht ausreichend bzw. nur kurzfristig gelingt.
Um diesem Effekt entgegenzuwir­
ken, werden in der Neurologischen
Rehabilitation, die Angehörigen von
Anfang an zu "Co-Therapeuten" aus­
gebildet. Durch gezielte Anleitung und
Informationsvermittlung werden sie
befähigt, die Fortsetzung der statio­
nären Reha­bilitation im Lebens­alltag
des betroffenen Familien­mitglieds
sicher zu stellen. Deshalb sind die
Angehörigen eingeladen, in der
gemein­samen Freizeit, alle Therapie­
inhalte des betroffenen Menschen zu
begleiten. Zu diesem Zweck besteht
für sie die Möglichkeit der ambulanten,
ange­lei­teten Mithilfe im Rahmen
der Ihnen zur Verfügung stehenden
Möglich­keiten.
Nicht nur von Behinderung oder chro­
nischer Erkrankung betroffene Men­
schen benötigen Unterstützung,
son­dern auch deren Eltern, Kinder,
Geschwister und Partner. Sie brau­
chen Hilfe­stellung um gesundheitliche
Beein­träch­tigungen der Angehörigen
wegen der häufig bestehenden Über­
belastung zu vermeiden.
3.Die Familie als „Co-Therapeut“
Ist ein Kind oder ein Elternteil
schwer oder chronisch krank, ist die
gesamte Familie betroffen. Alle sind
Teile eines Systems, alle sind mit­
einander verbunden. Das können
wir uns wie bei einem Mobile vor­
stellen. Gerät durch eine besondere
Situation ein Teil in Bewegung, kom­
men automatisch auch die anderen
Teile in Bewegung. Innerhalb der
Familie führt eine schwere Erkrankung
häufig zu großen Veränderungen.
Einschränkungen in der Mobilität,
Abschied von Lebensentwürfen und
ein Neuorientieren für die Zukunft: Das
sind Herausforderungen, die oft eine
starke Belastung für Eltern, Kinder,
aber auch die Geschwister sind. Hier
setzt familienorientierte Selbsthilfe an,
denn sie bezieht das ganze familiäre
Umfeld mit ein.
4. Familienkompetenz
Selbsthilfegruppen entfalten Wirkun­
gen, die Familien ergänzen und entla­
sten: Durch persönliche Zuwendung und
Anteil­nahme, durch Informationen und
Alltags­tipps. Die in Selbsthilfegruppen
ent­wickelte “Betroffenenkompetenz”
bedeutet auch einen Zuwachs an
“Familienkompetenz”.
5. Wissensschatz der Familie
Elternselbsthilfe in Deutschland
muss als selbstverständlicher Faktor
im Gesund­heits- und Sozialwesen
mit allen Rechten anerkannt wer­
den. Eltern mit (chronisch) kranken
Kindern und Jugendlichen und jungen
erwach­senen Personen, werden über
ihre Kinder zu Experten bezüglich
der Belange ihrer Kinder: Diagnostik,
Therapie, Rehabilitation, Integration,
Inklusion, Autonomie. Insbesondere
haben Eltern mit Kindern mit seltenen
Krankheiten zumeist Spezialwissen
zu Ursachen, Therapie- und Rehabili­
tations­möglichkeiten erwerben kön­
nen. Diesen Wissensschatz müssen
Fach­leute ernst und dankbar entge­
gennehmen.
6. Selbsthilfe stärken
Selbsthilfe leistet einen entschei­
denden Beitrag zur Verbesserung
der Lebens­qualität von kranken und
behinderten Menschen. Ziel ist es, die
Selbsthilfe als eine wichtige Säule im
Gemeinwesen weiter zu verankern. Dies
beinhaltet zum einen, die Selbsthilfe
zu profilieren, und zum anderen auch
Kooperationen anzuregen, aufzubauen
und zu festigen. Um diese Aufgabe lei­
sten zu können, wurde mit Paragraph
20c SGB V die Selbsthilfeförderung
weiter verbessert. So wurde beispiels­
weise die Verausgabung der für die
Selbsthilfeförderung bereitstehen­
den Mittel sichergestellt und das
Antragsverfahren vereinfacht. Viele
Selbsthilfegruppen und SelbsthilfeOrganisationen haben das beson­
dere Potenzial der Angehörigen
erkannt, aber auch die Probleme,
mit denen Familienangehörige im
Alltag konfrontiert sind. Sie bie­
ten neben den Angeboten für die
Betroffenen bereits entsprechende
Unterstützungsmaßnahmen
für
Angehörige an. Diese guten Ansätze
gelten es weiter zu fördern und aus­
zubauen.
7. Aus einer Anzahl von therapeuti­
schen Angeboten wählen
Therapien sind für Menschen mit
erworbenen Hirnschädigungen unver­
zichtbares Mittel, um verbliebene
Fähigkeiten so weit wie möglich zu
entwickeln oder auch zu entdecken
und zu reaktivieren, aber auch um
zusätzlichen Folgeschäden vorzubeu­
gen. Sobald die Akutphase überwun­
den und eine vitale Stabilität wieder
erreicht ist, sind es Therapien, die die
weitere Entwicklung und Genesung
entscheidend beeinflussen.
8. Minderung von Sekundärschäden
Typische Sekundärschäden sind
Tonus Änderungen der Muskulatur
– Ver­kramp­fungen (Spastiken) oder
Lähmun­gen (Paresen), die neurologisch
bedingt sind. Insbesondere Spastiken
sowie eine fehlende Möglichkeit der
selbstständigen Bewegung führen zu
Versteifungen und Fehlstellungen der
Gelenke (Kontrakturen). Der soge­
nannte „Spitzfuß“ ist eine typische
Sekundärschädigung, die auf feh­
lende oder unzureichende rechtzeitige
Prophylaxe zurück zu führen ist.
Diakon Jürgen Moratz
Leiter der regionalen Verbandsgruppe
„Hamm und Umgebung“ des
Bundesverbandes „SchädelHirnpatienten in Not e.V.“
– · – · – · – · – · – · – · – Pressemitteilung Regionale Verbandsgruppe „Hamm und Umgebung“ – · – · – · – · – · – · – · –
WACHKOMA und danach · 2|2015
76
AUS DEN BUNDESLÄNDERN
NORDRHEIN-WESTFALEN
Pflege und Rehabilitation
in der Wohngemeinschaft
Einzel- und Wohn­
gemeinschaft in Bonn
Das Zusammenleben von intensivpfle­
gebedürftigen Menschen, die aufgrund
einer Erkrankung oder eines Unfalls
von medizinischen und pflegerischen
Hilfsmitteln abhängig sind, ist zu einer
alternativen Wohnform geworden,
die die PuR Pflege und Rehabilitation
GmbH, seit mehreren Jahren als
Leistung anbieten.
Bedarfsgerechte Pflege
und Therapie
Die Einrichtung befindet sich in Bonn,
diese gibt es seit neun Jahren. Seit
dem wird, sowohl die Einzelversorgung
zu Hause, als auch in einer von uns
betreuten Wohngemeinschaft den
Patien­ten eine individuelle Versorgung
im Bereich Pflege, Therapie und Betreu­
ung angeboten.
Rehabilitation
steht im Vordergrund
Die Rehabilitation steht im Vordergrund,
da Ergo- und Physiotherapeuten, aber
auch Logopäden im Team aufgenom­
men wurden.
Alle Patienten in der
Wohngruppe erfahren
diese Therapie
Das ganzheitliche Therapiekonzept
ermöglicht die Umsetzung von struk­
turierten Therapiekonzepten sowohl
an Patienten im Wachkoma, als auch
an tracheotomierten (Patienten mit
Luftröhrenschnitt) und beatmeten Pati­
en­ten, mit Erfolg, durchgeführt werden
kann. Dadurch soll dem Patienten ver­
holfen werden, den schnellstmöglichen
Weg von der Intensivstation zurück ins
häusliche Umfeld, oder in Einrichtungen
wie unsere, zu ermöglichen.
Teamarbeit
wirkt sich für alle
Beteiligten positiv aus
Logopäden, Ergotherapeuten, Physio­
thera­peuten und die Pflegekräfte arbei­
ten zusammen. Dies wirkt sich positiv
auf den gesundheitlichen Zustand der
Patienten aus.
Aufrechte Körperposition
des Patienten als Basis
Das VeRegO-Konzept setzt die Prinzipien
der Vertikalisierung (Aufrichtung),
Regulation (Normalisierung) und
Oralisierung (normales Essen anstelle
einer Magensonde / PEG) um. Dies
ist die Basis jeglichen therapeutischen
Handelns.
Therapie mit einem Patienten
Erfolgserlebnisse
Ein besonderer Erfolg für das Perso­nal,
als vor kurzem eine unserer Patien­
tinnen nach langer Therapiezeit die
Möglichkeit hatte, wieder zu sprechen.
Motivation für Fortführung
des Therapiekonzepts
Anfangs ist es natürlich schwierig, alle
Personen- bzw. Arbeitsgruppen auf
diese Art und Weise zusammen zu brin­
gen, doch aller Anfang ist schwer. Nach
einigen Monaten der Zusammenarbeit
und den positiven Erfahrungen haben
wir jedoch festgestellt, dass diese Art
der Therapie und der Zusammenarbeit
Erfolge für den Patienten mit sich bringt
und die Angehörigen wieder einen
Grund haben, sich zu freuen.
Wohngemeinschaft „Kannheide“
Kontakt:
PuR
Pflege und Rehabilitation GmbH
Wachsbleiche 26
53111 Bonn
Tel. 0228/39040209
Fax: 0228/39040280
www.purgmbh.de
Spätestens dann wissen wir, dass wir
alles richtig gemacht haben und unsere
Arbeit fortführen können.
77
WACHKOMA und danach · 2|2015
D EUTSCHE
W ACHKOMA
G ESELLSCHAFT
Wir informieren schnell und unbürokratisch über die
gesamte Versorgungssituation für Schädel-Hirnverletzte und Komapatienten im Krankenhaus-, Therapie- und Pflegebereich sowie der ambulanten Versorgung für Kinder, Jugendliche und Erwachsene.
05 / 2014 DWG© www.tomtom-media.de
Schließen Sie sich uns an!
Spendenkonto
Volksbank-Raiffeisenbank Amberg eG
Konto 5794200 · BLZ 752 900 00
IBAN: DE64 7529 0000 0005 7942 00
BIC: GENODEF1AMV
Anerkannt gemeinnütziger Verein.
Logo gesetzl. geschützt
Nr. 305 76 159
Schnelle Hilfe
zur Selbsthilfe
Der Bundesverband Schädel-Hirnpatienten in Not e.V. - Deutsche
Wachkoma Gesellschaft ist im Vereinsregister des Amtsgerichtes
Amberg unter der Registernummer VR613 eingetragen.
Bundesverband für
Schädel-Hirnpatienten,
Patienten im Wachkoma
»Apallisches
Durchgangssyndrom«
und ihre Angehörigen.
DEUTSCHE WACHKOMA GESELLSCHAFT
BUNDESVERBAND
SCHÄDEL -HIRNPATIENTEN IN NOT
e.V.
3 0 96 21-
Bayreuther Straße 33 · D-92224 Amberg
Tel.: 0 96 21 / 6 36 66 · Fax: 0 96 21 / 6 36 63
[email protected]
6 48 00
Stellvertretende Vorsitzende:
Heinz Muth
Unsere Mitglieder Fachzeitschrift:
WACHKOMA
DE UT SC
AND
BUNDESVERB
SC HÄ DE
del-hirnpa
LL
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IN NOT
www.schae
DEZEMBER
Die Fachzeitschrift
tiente
und
danach
Offizielle
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des Bund
s Organ
Heinrich-Tiarks-Str. 35 · D-26434 Wangerland-Horumersiel
Tel. / Fax: 0 44 26 / 77 11 (ab 17 Uhr)
SC HA FT
4 / 2012
AUSGABE
e.V.
OMA
WACHK
WACHKOMA - und da-
rbandes
nach ist das offizielle
Ursula Rau
Peter-Sander-Str. 16 · D-55252 Mainz-Kastel
Tel.: 01 71 / 97 10 22
Organ des Bundesverbandes „SchädelHirnpatienten in Not
(li.)
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D-92224
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Nr. 305
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danach
für das Schwarze Brett in Intensivstationen, Krankenhäusern,
Rehaeinrichtungen, Ämtern, Arztpraxen, Behörden, Firmen…
Bundesvorsitzender:
Armin Nentwig, Landrat a. D.
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Bundesweites
Notruf- und
Beratungstelefon:
Mitnehmen und Aufhängen
www.schaedel-hirnpatienten.de
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ture
„ Kontrak
Seite 22
„ Dyspha
Seite 22
1
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e. V.“ und erscheint
jährlich in 4 Ausgaben.
Mitglied in der
Miteinander Füreinander
www.bag-selbsthilfe.de
AUS DEN BUNDESLÄNDERN
Rheinland-Pfalz
Wohnen für Menschen
mit erworbener Hirnschädigung
Neues Wohnhaus im Zentrum von Bad Ems
Die Stiftung Scheuern bietet seit
Anfang März 2015 in einem neuen
Wohnhaus für erwachsene Menschen
mit erworbener Hirnschädigung in der
Kurstadt Bad Ems/Lahn (RheinlandPfalz) 16 Wohnplätze an. Auch eine
ambulante Betreuung ist möglich.
Diese Initiative richtet sich an jene,
die:
• noch nicht in der Lage sind, selbst­
ständig zu leben.
• stark von pflegerischer Versorgung
abhängig sind.
• ihren Platz im Alltag noch nicht wie­
der gefunden haben.
Das neue barrierefreie Wohnhaus im
Stadtzentrum bietet Wohnfläche auf
zwei Etagen mit Gemeinschaftsräumen.
Es eignet sich auch für Menschen
mit hohem Unterstützungsbedarf. Es
bietet Wohnraum für 10 Personen in
Einzelzimmern (1. Etage) und Gemein­
schaftsräume für Wohnen, Essen,
Küche und Pflegebad. Zusätzlich gibt es
4 Mietwohnungen für Einzelpersonen.
Cafés, Restaurants, sowie kulturelle
Einrichtungen wie z.B. Bibliotheken
und Museen sind gut erreichbar.
Nähere Informationen
zum Wohn­angebot in Bad Ems:
www.stiftung-scheuern.de/lebennach-hirnschaedigung
In unmittelbarer Nähe befinden sich
Kurhäuser mit Kurpark am Fluss und
ein Thermalbad. Die neue, überwie­
gend barrierefreie, Einkaufszone
bietet alle Dinge für den täglichen
Lebensbedarf.
Kontakt:
Stiftung Scheuern
Am Burgberg 16
56377 Nassau
Tel. 0 26 04/9 79-0
Fax. 0 26 04/9 79-109
[email protected]
Einige Ausflugsmöglichkeiten in unmittelbarer Nähe des Wohnhauses
79
WACHKOMA und danach · 2|2015
Buch|Video|DVD–Tipps
Erschienen im Paranus-Verlag ist das
Ermutigungsbuch „Angehörige sind Erfah­
rene“, das von Fritz Bremer und Hartwig
Hansen mit tatkräftiger Unterstützung von
vielen Angehörigen(verbänden) herausgege­
ben wurde.
Darin berichten achtzehn Eltern und Part­
ner psychisch kranker Menschen von den
„Achterbahnfahrten“ ihrer Emotionen zwi­
schen Schock, Ratlosigkeit, Liebe, Verzweif­
lung und Hoffnung. Aber vor allem auch
davon, wie sie es schafften, mit dieser manch­
mal über­großen Herausforderung umzuge­
hen und sich selbst wieder eigene Freiräume
zu schaffen.
Ein Leitfaden für Ärzte, Therapeuten, Pfleger,
Angehörige und Sozialdienste die außerkli­
nisch Schwerstkranke betreuen.
Es vermittelt fachliches Wissen und beschreibt
in einer kompakten Form alles, was in der
ausserklinischen Intensivpflege wichtig
ist. In vielen Tabellen und Checklisten wird
Wesentliches zum schnellen Nachschlagen
und Nachlesen zusammengefasst.
Schwerpunktthemen werden interdiszipli­
när, für alle an der ausserklinischen Intensiv­
pflege beteiligten Berufsgruppen darge­
stellt. Die Autoren stützen sich dabei auf
Erfahrungen aus dem Alltag in unterschied­
lichen Versorgungskontexten.
Der neue Rechtsratgeber „Berufstätig sein
mit einem behinderten Kind – Wegweiser für
Mütter mit besonderen Herausforderungen“
des Bundesverbandes für körper- und mehr­
fachbehinderte Menschen e.V. (bvkm) leistet
einen wichtigen Beitrag zum Wiedereinstieg
in den Beruf, wenn die Berufstätigkeit wegen
der Versorgung eines Kindes mit Behinderung
die Erwerbstätigkeit unterbrochen wurde.
Es ist eine Herausforderung für jede Familie,
Erziehungsverantwortung und Erwerbs­
tätigkeit miteinander zu vereinen. Wenn ein
Kind mit Behinderung in der Familie lebt,
stellen sich Fragen der Vereinbarkeit aller­
dings in zugespitzter Form. Nach wie vor
sind es generell und auch in diesen Familien
WACHKOMA und danach · 2|2015
Angehörige sind Erfahrene
Ein Ermutigungsbuch
Fritz Bremer
Hartwig Hansen (Hg.)
2015, 184 Seiten, kartoniert
Paranus-Verlag
ISBN 978-3-940636-32-4
2 19,95 [D]
Eine so kompakte und intensive Sammlung
vom Erfahrungswissen Angehöriger ist wohl
bisher einzigartig.
Außerklinische Intensivpflege
Frank Oehmchen, Marus Pohl und Dirk Koschel
3. Auflage, 2015
190 Seiten/kartoniert
Zuckschwerdt-Verlag
ISBN 978-3-86371-131-3
2 29,90 [D]
Dieses Buch soll Pflegenden, Therapeuten,
Hausärzten und Angehörigen eine Orien­
tierung in diesem Arbeitsfeld geben.
Berufstätig sein mit einem behinderten Kind
Neuer Rechtsratgeber gibt Müttern
Orientierungshilfe
Die gedruckte Version kann bestellt werden bei:
bvkm, Brehmstr. 5-7, 40239 Düsseldorf,
Tel.: 0211/64004-21 oder [email protected]
Selbstkostenpreis von 3,00 2 [D]
die Frauen, die den überwiegenden Teil der
Familienaufgaben übernehmen.
Weitere Informationen: Bundesverband für
körper- und mehrfachbehinderte Menschen
80
e.V., Frau Anne Willeke
Brehmstraße 5-7, 40239 Düsseldorf
Tel.: 0211-64004-21,Fax: 0211-64004-20
Buch|Video|DVD–Tipps
Wegweiser durch die Pflegeversicherung
Die Pflegeversicherung ist für viele alte und
kranke Menschen eine unentbehrliche, wert­
volle Einrichtung. Seit ihrer Einführung wurde
sie immer weiter ausgebaut. Die Pflegereform
2015 bringt neue spürbare Verbesserungen.
Der soeben in der 3., aktualisierten Auf­
lage erschie­nene Fachratgeber Die neue
Pflege­ver­sicherung erklärt verständlich und
praxis­orientiert Grund­sätzliches sowie die
wich­tigsten Neuerungen für Pflegende und
Gepflegte, zu (Familien)Pflegezeit, Vor­sorge­
fonds, Beratungsgutscheinen, Geld für Pflege­
bedürftige in Wohngruppen sowie zusätzliche
Leistungen für Demenzkranke.
Ansprüche kennen und ausschöpfen
Horst Marburger beantwortet dringende
Anmerkung der Redaktion:
Wegen eines Druckfehlers in der letzten
Wachkoma-Ausgabe stellen wir diesen
Ratgeber noch einmal vor:
Betreuer haben wenig Zeit bei der Bewälti­
gung ihres Tagespensums. Umso wichtiger
ist es, strukturiert vorzugehen, den Blick fürs
Wesentliche zu schärfen und so Raum für die
individuelle Betreuungsarbeit zu schaffen.
Die neue Arbeitshilfe Rechtliche Betreuungen
erfolgreich führen bietet Berufseinsteigern,
„Fortgeschrittenen“ und Bürogemeinschaf­
ten konzentrierte Hilfe, um die eigene Arbeit
sinnvoll zu planen und durchzuführen. Von
der Büroführung über die Ablauforganisation
sowie wichtige gesetzliche Grundlagen bis zur
konkreten Betreuungsführung (Fallmanage­
Ganzheitlich behandeln
Ob zur Abrundung Ihrer Arzneimittelemp­
fehlung oder weil Sie den Wunsch Ihres Pa­
tienten nach naturheilkundlicher Beratung
aufgreifen - mit dem passenden Wickel ge­
hen Sie bei der Behandlung von Kindern und
Erwachsenen neue Wege. Zusätzlich zum
physikalischen Effekt wirken Zeit und Zu­
wendung wahre Wunder.
Um jederzeit die passende Empfehlung
parat zu haben finden Sie hier bebilderte
Schritt-für-Schritt-Anleitungen für die die
wichtigsten Wickel, Auflagen und Bäder
kompakte Informationen zu nützlichen
Zusätzen und Wickelmaterialien aus der
Apotheke konkrete Empfehlungen zu 26 In­
dikationen: Wickelart, -temperatur und pas­
sende Zusätze.
Die neue Pflegeversicherung
Horst Marburger
Praxisratgeber für Pflegebedürftige und Pflegende
2015, 3. Aktualisierte Auflage
192 Seiten, Paperback
Walhalla Verlag, Regensburg
ISBN 978-3-8029-7320-8
2 9,95 [D]
Fragen zu Ansprüchen und Leistungen.
Er informiert über Themen wie: Wer ist
in der Pflegeversicherung versichert?
Welche Leistungen stehen bei häuslicher
/ stationärer Pflege zu? Wie funktioniert
Familienpflegezeit oder die Freistellung
von der Arbeit wegen Pflegezeit?
Rechtliche Betreuungen erfolgreich führen
Rechtliche Betreuung effizient im Griff!
Alexander Kutscher
Organisationshandbuch
Checklisten, Excel-Formulare,
Musterschreiben herunterladen und bearbeiten
2014, 184 Seiten, DIN A4-Format, gelocht,
WALHALLA Fachverlag, Regensburg
ISBN 978-3-8029-7346-8
2 49,00 [D]
ment) gibt das Organisationshandbuch
Anregungen und informiert kompetent.
Arbeitshilfen wie Checklisten, Formulare
und Musterschreiben sind im Buch ab­
gedruckt und können zudem kostenlos
in Form von Excel-Tabellen runtergeladen
werden.
Wickel und Auflagen
Uhlemayr, Ursula / Wolz, Dietmar
Beratung, Auswahl und Anwendung
2015, 143 S., 58 farb. Abb., kartoniert
Deutscher Apotheker Verlag
ISBN 978-3-7692-5988-9
2 23,80 [D]
81
WACHKOMA und danach · 2|2015
Trauer um unsere verstorbenen Mitglieder
Für unsere Schicksalsgemeinschaft
Wenn ein Mensch fortgegangen ist
SPENDEN
bleiben wir zurück in dem Schmerz
darüber,
„Füreinander – Miteinander“
„Ich denke an Sie! Ihr Spendenaufruf für unsere
Schicksalsgemeinschaft ist im Sinne Ihres verstor­
benen Sohnes Peter“, so Bundesvorsitzender Nentwig
in dem Kondolenzschreiben an eine Mitgliedsfamilie.
Diese Familie hatte anlässlich der Bestattung
um Spenden für unseren Verband und unsere
Schicksalsgemeinschaft gebeten.
dass auch auf den schönsten Sommer
ein Herbst folgt,
dass auch der glücklichste Tag einen
Abend hat
und selbst die bezaubernste Melodie
irgendwann verklingt.
Als Trost bleibt uns nur die Gewissheit,
dass auch dieser Schmerz vergänglich ist
wie die Winter, die Nacht und die
Stille.
Nur unsere Erinnerungen, unsere
Sehnsucht
und unsere Liebe sind unsterblich.
Unser Spendenkonto:
Volksbank-Raiffeisenbank Amberg
IBAN: DE64 7529 0000 0005 7942 00
BIC: GENODEF 1 AMV
– Jochen Mariss –
Die Spendengelder werden ausschließlich für unsere
bundesweite Notrufzentrale verwendet, um so anderen,
in gleicher Weise Betroffenen, schnell Hilfe,
Information und Unterstützung zukommen zu lassen.
Damit handeln Sie im Sinne Ihres Verstorbenen und
helfen so unserer Schicksalsgemeinschaft.
Unsere Schicksalsgemeinschaft trauert
um unsere verstorbenen Mitglieder.
Den Angehörigen gilt unser herzliches Beileid
und unser aller Mitgefühl. Als Gleichbetroffene
denken wir in Ihrer Trauer und Ihrem Schmerz
an Sie.
WACHKOMA und danach · 2|2015
Seit nun 25 Jahren hat unser Verband weit über
50.000 betroffene Familien begleitet und betreut.
Spendengelder kommen dieser Betreuung, der
Herausgabe unserer Zeitschrift „Wachkoma und
danach“, der Präsenz im Internet sowie unseren
Regionalen Verbandsgruppen zugute. Somit verwan­
deln Sie Ihr Schicksal mit Leid und Schmerz in Hilfe und
menschliche Zuwendung für andere Gleichbetroffene.
Dies steht auch für unseren Leitspruch:
„Füreinander – Miteinander“.
Ihr Armin Nentwig, Landrat a.D., Bundesvorsitzender,
Leiter der Bundesgeschäftsstelle mit Vorstand,
Beirat, Mitarbeitern und allen Mitgliedern.
82
So weich
so gut!
PRIMUS-SOFT
mit Haken
PRIMUS®-SOFT
mit Klettverschluss
… die Kanülenhaltebänder PRIMUS-SOFT
Ein Kanülenhalteband sorgt dafür, dass die Kanüle sicher und richtig im
Tracheostoma sitzt.
Mit unserem neuen Kanülenhalteband PRIMUS-SOFT haben wir ein Produkt
entwickelt, welches durch zahlreiche Produktmerkmale überzeugt:
• besonders weiches und hautschonendes Material: leichter Schaumstoffkern,
umgeben von einem hautfreundlichen Baumwollüberzug
• das PRIMUS-SOFT Kanülenhalteband ist einteilig
• die Klettverschlüsse an den Enden ermöglichen eine sichere Befestigung an der
Kanüle. Alternativ ist das Halteband auch mit Kunststoff-Haken erhältlich, die ein
schnelles Befestigen an der Kanüle erlauben
• durch Ösen lässt sich das PRIMUS-SOFT schnell in der Länge regulieren und
individuell anpassen
• das Kanülenhalteband wird in 4 verschiedenen Längen angeboten:
18 cm, 25 cm, 30 cm, für Kinder: PRIMUS-SOFT PED in 13 cm
HEIMOMED Heinze GmbH & Co. KG
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83
WACHKOMA
1|2013
4|2012
WACHKOMAund
unddanach
danach· ·2|2015
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Zur Erwärmung, Anfeuchtung und
Filterung der Atemluft
Für die Anwendung am Tag
und in der Nacht (max. 24 Std.)
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unterschiedlichen Varianten:
mit Überdruckventil - ermöglicht
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WACHKOMA und danach · 2|2015
REZEPTABWICKLUNG
Die Rezeptabwicklung und die Kostenerstattung
regeln wir für Sie direkt mit Ihrer Krankenkasse.
ANDREAS FAHL
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