Thema Wachkoma - Diagnose und Prognose Referent Dr. med
Transcription
Thema Wachkoma - Diagnose und Prognose Referent Dr. med
Thema Wachkoma - Diagnose und Prognose Referent Dr. med. Andreas Bender, Therapiezentrum Burgau Der lebende Gegenwebeweis gegen die veraltete Lehrbuchmeinung Max Schuster vor 25 Jahren. Gründung der Burgauer Klinik. Namenschaos Apallisches Syndrom, coma vigile, vegetative State, Wachkoma, Syndrom reaktionsloser Wachheit Syndrom reaktionsloser Wachheit Krankenkassen können mit diesem Begriff noch nichts anfangen. Diagnose Wachkoma Falsche Diagnose: 30 - 40 %! Warum? Diagnose zu stellen ist nicht einfach. Weg Zuerst Koma. Nach Augenöffnung Syndrom reaktionsloser Wachheit (SRW), nach Blickfixation oder befolgen einfacher Aufforderung: Minimalbewusstsein (minimal conscious state). Lehrbuchmeinungen Die Medizin kann die Prognose genau vorhersagen, in jedem einzelnen Fall. Wer nicht nach 3 (Sauerstoffmangel) bzw. 12 Monaten (SHT) erwacht, bleibt für immer im Wachkoma. Realität Patienten, die für mind. 6 Monate im Wachkoma waren: Hypoxie 20 % wieder kontaktfähig, SHT: 40 %. Ergebnisse Langzeitzustand Verbale Kommunikation: 31 % Orale Kost: 31 % Ohne TK: 46 % Alles o.g. zusammen 17 %. Der höchste FIM-Wert betrug 65 Punkte. Kopfregister Multizentrische Beobachtungsstudie. Aktuelle Zwischenergebnisse: 40 % der Betroffenen versterben. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, nach 12 Monaten besser als MCS zu sein. 55 % SHT, 30 % non-SHT Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, nach 12 Monaten funktionell unabhängig zu sein. SHT 20 %, non-SHT (Hypoxie) <5%. Faktoren: - Gute Verläufe in der Kategorie 20 - 30 Jahre. - Bewusstsein bei der Aufnahme. Umso höher die - Punkte des Bewusstseins bei der Aufnahme, umso besser die Wahrscheinlichkeit. Hypoxie oder SHT 1 Wachkomapatienten bessern sich in den ersten 3-6 Monaten oder nie. Stimmt weitestegehend für funktionelle Erholung Stimmt nicht für Wiedererlangen von Bewusstsein. Realistisch bei Wiederaufwachen Bewusstsein und teilweise Autonomie, Ja. Vollige Selbständigkeit: Unwahrscheinlich. Wie gut können Ärzte die Lebensqualität einschätzen? Nicht gut! Skala: 10 Punkte-Skala. -5 schlechte Phase in meinem Leben bis +5 beste Phase in meinem Leben. Frage: Wie ging es Ihnen in den vergangen 2 Wochen. Normalpersonen und Locker-In-Patienten haben sich beide bei 2 eingeschätzt. Der wichtigste Punkt Zeit! Das Gehirn braucht als maximalkomplexe Maschine viel Zeit! Phase B Durchschnittliche Aufenthaltsdauer 40 Tage in Burgau. Wachkoma und minimaler Bewusstseinszustand fMRT: Nur 50 % richtige Entscheidung ERP qEEG TMS/EEG (FDG-PET!): 95 % richtige Diagnose Korrekte Vorhersage FDG-PET / EEG: 75 % richtige Vorhersage, wie es dem Patienten nach 1 Jahr gegen wird. Hier wird die Aufnahme von Glukose und Verarbeitung im Gehirn beobachtet. Was glauben Sie, in welchem Bewusstsein ist Ihr Angehöriger? (Oft denkt man, die Angehörigen überschätzen die Möglichkeiten des Betroffenen). 76 % Übereinstimmung. Angehörigen- und Patientencharakteristika Durchschnittsalter 60 Jahre Angehörige, 43 Jahre Patient. 66 % der Angehörigen fühlen sich vom Gesundheitssystem im Stich gelassen. 14 % eingetretener oder drohender Ruin Wachkoma und Phase F sind keine Sachkasse langsame Besserungsschritte sind teilweise möglich Für die Betreuung von Wachkoma-patenten braucht man Experten Wachkoma_Pateinten brauchen mehr Lobby und eine bessere finanzielle Abbildung im Gesundhheitswesen Die Belange der Angehörigen müssen besser berücksichtigt werden. Es handelt sich um eine familiäre Erkrankung. Es gibt noch viel zu erforschen und zu verbessern. 2 Thema Stand der Versorgung und der Forschung in der Neurorehabilitation Referenz Dr. Markus Ebke, Chefarzt Neurologische Klinik, Dr. Becker Rhein-Sieg Klinik, Nümbrecht Geschichte Ab 1960 Beschleunigung Rettungswesen und Verbesserung im Notfall- sowie Intensivmedizin. Ab 1970 Aufbau neurologisch- neurochirurgischer Frührehabilitationseinrichtungen in Rehabilitationskliniken (Godeshöhe, Braunfels, Hessisch-Oldendorf, Coppenbrügge, Burgau), Schnittstelle Neurologische Aktklinik Neurologische Rehabilitationsklinik 1995 Neurologisches Phasenmodell und Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation (BAR)Empfehlungen Ab 1998 Schlaganfallversorgung mit Frührehabilitation Schnittstele der Diagnosen Schäldehirntrauma-SchlaganfallSchnittstelle Neurologisch Neurochirurgische Frührehabilitation 2001 SGV IX Frührehabilitation am Krankenhaus sozialrechtlich verankert, Schnittstelle AktmedizinRehabilitation Ab 2004 Frührehabilitation wird im FallpauschalenSystem (DRG) an Akut- wie Rehabilitationskliniken in Krankenhausbette erfasst Schnittstelle AbrechnungssystemKrankenhaus-Rehabilitationsklinik-Bundesländer Schlaganfallpatienten mit neurologischer Frühreha 27,6 % in Pflegeheimen Phase C+ Hat nichts mit dem BAR zu tun. Wurde in NordrheinWestphalen zum Thema. Qualität, Werterhaltung, Prozesse, Effektivität. Neurologisch-Neurochirurgische Frührehabilitation ist eine gewachsene Behandlungsform auf Rehabilitationskliniken und später Akutkliniken. Neurologisch-Neurochirurgische Frührehabilitation ist qualitativ steuerbar und in ihrem Effekt zunehmend messbar. Phase B1 und B2. Ist nicht mehr existent in Nordrhein-Westphalen. 1 Thema Therapeutische Kurzzeitpflege Referent Torsten Erler, Physiotherapeut und Inhaber der Firma „Ambulant Physio“ Ambulantes Konzept zur pflegerischen und therapeutischen Betreuung von menschen mit erworbenen / erlittenen Hirnschäden Intensive Anwendung der Konzepte Bobath; Affolter und FOTT in einer auf den Menschen ausgerichteten Tagesstruktur gesell. Teilhabe. Tagesstruktur Auch schwerverletzte Menschen werden in eine Tagesstruktur gebracht. Weg zur Teilhabe - Aktuelles zur Feststellung des Rehabilitationsbedarfs in der Pflegeversicherung Der Grundsatz der Rehabilitation, vor und bei der Pflege, ist gesetzlich verankert: - SGV (GKB) - SGB IX (Rehabilitation und Teilhaber behinderter Menschen) und - SGB XI (Soziale Pflegeversicherung) Fazit Die Wahrnehmung ist die Wurzel der Entwicklung. 1 Referent Herbert Mauel, Geschäftsführer bpa. 7.500 Mitglieder. Thema Sozialhilfeabhängigkeit beenden in Einrichtungen der Phase F Rechtliche Grundlagen §37 Häusliche Krankenpflege und §132a Versorgung mit häuslicher Krankenpflege. HKO-RL 11.06.2008 Abschnitt I. 6. Eine Verordnung von Behandlungspflege ist auch für Versicherte in Pflegeheimen zulässig… Dies ist der Fall, wenn die zuständige Anwesenheit einer geeigneten Pflegefachkraft zur individuellen Kontrolle und Einsatzbereitschaft oder ein vergleichbar intensiver Einsatz einer Pflegefachkraft erforderlich ist, insbesondere weil - behandlungspflegerische Maßnahmen in ihrer Intensität oder Häufigkeit unvorhersehbar am Tag und in der Nacht erfolgen müssen oder - die Bedienung eines Beatmungsgerätes erforderlich ist. Seit 9. September 2008 können die Kosten der medizinischen Behandlungspflege von der Krankenkasse übernommen werden. Was ist passiert seitdem? Spätestens seit 2008 besteht somit ein Anspruch gegenüber der Krankenkasse. Finanziell entlastet wurde bisher ausschließlich der Sozialhilfeträger Zahlreiche Einrichtungen der Phase F geraten mittlerweile in Existenznot Problem MDK-Beurteilung Eine wesentliches Problem stellten die Begutachtungsergebnisse der Medizinischen Dienste dar, welche nicht an den Versorgungserfordernissen ausgerichtet waren, sondern an der Versorgungsform. So wird der Aufwand für den gleichen Versicherten bei häuslicher Versorgung z.B. mit 21 Stunden pro Tag festgestellt, bei stationärer Versorgung aber höchstens mit drei Stunden. Würden die Werte unter Berücksichtigung der ständigen Interventionsbereitschaft den Ergebnissen der Verhandlung im stationären Bereich zugrunde gelegt, wären die jetzigen niedrigen Entgelte nicht zu erklären Dies ist kein Ruhmeszeichen für den MDK. Mittlerweile haben wir in den Begutachtungen einen Wert von 24 Stunden. sodass 21 Stunden auch in stationären Pflegeeinrichtungen zu Lasten der Krankenkassen gehen. Anforderungen an die Vereinbarungen mit den Krankenkassen Vereinbarungen, welche die bisherige personelle Ausstattung in allen vier Konstellationen nicht gewährleisten, gefährden die Versorgung wie auch das Versorgungsangebot. Vereinbarungen, welche die unterhaltspflichtigen Angehörigen nicht entlasten, entsprechen nicht dem gesetzlich eWillen. Bei der Kalkulation und Vereinbarung ist die ständige Interventionsbereitschaft auch finanziell zu berücksichtigen. 1 Problem Vereinbarungen mit den Krankenkassen Auch Jahre nach dem seit 01.04.2007 geltenden Wettbewerbsstärkungsgesetzes muss festgestellt werden, dass zwar Verträge nach 132a SGV in einzelnen Ländern geschlossen wurden, diese aber nicht die betroffenen Menschen, sondern wenn überhaupt den Sozialhilfeträger entlasten. Nachdem 2008 die HKP-Richtlinie angepasst wurde, forderten erste Einrichtungen die Landesverbände der Krankenversicherung. Künftige Vereinbarungen dürfen nicht auf dieser strukturellen Ungleichbehandlung aufbauen, sondern müssen den durch die ständige Interventionsbereitschaft in allen Versorgungsformen gleich anfallenden Zeitaufwand auch gleich berücksichtigen. Der Preis wird sicherlich berücksichtigen, dass die stationäre Versorgung personell nicht den gleichen Aufwand verursachen muss wie die häusliche Versorgung. Position der Sozialhilfeträger Sozialhilfeträger sehen Einsparpotenzial durch Verlagerung der Kosten bei besonders hohem Bedarf an Behandlungspflege auf die Krankenkassen. Sozialhilfeträger leisten keine Unterstützung bei dem Auslegen der finanziellen Entlastung der Angehörigen. Anforderungen an die Vereinbarung mit dem Sozialhilfeträger Vereinbarungen, welche die bisherige personelle Ausstattung in allen vier Konstellationen nicht gewährleisten, gefährden die Versorgung wie auch das Versorgungsangebot. Die bisherige Versorgungsintensität muss für alle Bewohner der Spezialeinrichtungen erhalten bleiben, auch wenn die individuellen Anforderungen an die Finanzierung eines besonders hohen behandlungspflegerischen Aufwand nicht vorliegt. Beispiel Sachsen Den Einrichtungen der Phase F wurden Pflegesatzverhandlungen verwehrt, bis sie parallel eine Vereinbarung zur besonderen Behandlungspflege abgeschlossen haben. Die neuen Vereinbarungen erfolgten ohne verbindliche Unterstützung. Die Pflegesätze wurden reduziert um den Anteil der vereinbarten Behandlungspflegekosten. Der Sozialhilfeträger kürzte daraufhin auch die Pflegesätze für die Bewohner ohne eigenen Anspruch auf die Leistungen der besonderen Behandlungspflege. Doppelter Profiteur ist der Sozialhilfeträger Vergütet werden weniger als 30 Euro pro Tag. In der häuslichen Pflege und in Wohngemeinschaften entstehen von teilweise mehr als 15.000 Euro im Monat. Den Einrichtungen der Phase F werden Vereinbarungen von mehr als 900 Euro im Monat verwehrt. Die AOK schließt zeitgleich Verträge mit üblichen Pflegeheimen über intensivpflegerische Versorgung und bietet hierfür Krankenkassenleistungen von über 125 Euro pro Tag. 2 Alle bisherigen Angebote der Phase F Einrichtungen wurden abgelehnt. Begründet wurde dies meist mit Prüfaufträgen. Per Musterklage wird nun eine von Pflegesystemspezialisten und Rechtsanwälten begleitete Musterverhandlung für eine Einrichtung durchgeführt, welche wahrscheinlich zu einer erheblich höheren finanziellen Belastung der Krankenversicherung führen wird. Am Rande: Die Qualitätsanforderungen an die neu geschaffenen Pflegeheime mit Intensivpflege sind niedriger als die in Einrichtungen der Phase F. 3 Thema Die Mühen der Ebene - oder: Wie überwinde ich Stagnation? Referentin Dr. Andrea von Helden, Zentrum für Schwerst-SchädelHirnverletzte Vivantes Klinikum Spandau Einführung Die Berge sind überwunden, aber es liegen noch die Mühen der Ebenen vor einem. Es geht um den Alltag und um das Durchhalten. Pflegende Angehörige / Familie / Freunde Wie geht es den Familien? Welche Bedürfnisse haben Sie? Wie können sie unterstützt werden? Bedürfnisee Akutphase / Intensivstation Informationen zum Krankheitsbild Therapiemöglichkeiten Prognose!!! Prognosen sind am Anfang unsicher. Alle aktuellen Diagnostikmöglichkeiten sind ein Puzzlestück mit einer Information. Es gibt aber noch nicht die Diagnostik, mit der sicher gesagt werden kann, wie die Zukunft wird. Neuronale Plastizität im fmRT Das Gehirn erholt sich und lernt. Teile des Gehirns übernehmen Aufgaben von geschädigten Hirnteilen. Art der Hirnschädigung Diffuse Schädigung - Sauerstoffmangel cererbrale Hypoxie (sieht man fast nicht im CT) - schwerste Schädigung - Subarachnoidalblutung SAB Lokale Schädigung - SHT - Intracerebrale Blutung (ICB) - Schlaganfall - Hirnstamminfarkt Faktoren für eine ungünstige Prognose - Lange Bewusstlosigkeit Komplikationsreicher Verlauf Schwerste Schluckstörung Höheres Alter Faktoren für eine günstige Prognose - Jugendliches Alter Rasche Erstversorgung Gute Reha / Früh- und Langzeit Engagierte Familie / Freunde (Studie: Vangel SJ, Rapport LJ, Hanks RA, Journal of Head Trauma Rehabilitation 2011) Nach 2 Jahren Was tun gegen die Stagnation? Beeinflussbare Faktoren - Stagnation Häufige Infekte Immunabwehr vermindert Pflegerische Versorgung ausreichend Verschlechterung der Wachheit Schluckstörung - geblockte Trachealkanüle? - unzureichendes TK-Management - Erhöhung / Wechsel Logopädie 1 Medikamente Antispastika Neuroleptika Antiepileptika Beruhigungsmittel Schlafmittel Nachfrage bei behandelnden Ärzten: NIE alleine absetzen Es gibt Medikamente, die wirken nach einer Weile nicht mehr so wie am Anfang. Alle oben stehenden Medikamente machen als Nebenwirkung Müdigkeit. Bedarf muss regelmäßig geprüft werden. Antiepileptika müssen in der Regel immer weiterlaufen. Die Spiegel müssen regelmäßig geprüft werden. Oftmals hält die Magensonde einen Teil der Medikamente auf. Hydrocephalus (Aufstau von Hirnwasser) Liquorstau Shuntinsuffizienz cCT-Kontrollen, Vorstellung der Bilder und ggf des Patienten in der Neurochirurgie Patient wird müder, erbricht und setzt sich dann herzhaft ans Frühstück. Klassisches Zeichen für beginnenden Hirndruck. Handelt es sich um Evakuu, ist es keine Shuntindikation Shunts sind nicht einfach (30 % Komplikationsrate, Infektionen, etc.) und sollten nicht regelmäßig angeschaut oder geändert werden. Nieder mit Depression und Langeweile Sensorische Stimulation Höhepunkte Kleine Änderungen des Alltags Therapeutenwechsel nonverbale Stimulation Austausch mit anderen Ausflug, Eis, an den Strand, Tiere Pflegende Angehöre nach 2 Jahren 30 % Ängste, Depression, Isolation, körperliche Symptome, 50 % erhöhter Stress - Probleme in der Familie Ehefrauen leiden mehr als Eltern / Geschwister / Freunde besonders schwierig für Angehörige sind Verhaltens- und Persönlichkeitsstörungen der Patienten wie bspw. Aggression Was hilft zur Verbesserung der Lebensqualität? Information - Beratung - Kurse (Studien: Ergh T 2002, Chronister J 2010) Social Support (Freundeskreis, Selbsthilfegruppe) Studien: Ergh T 2002, Kreutzer J 2009, Coy A 2013) Unterstützung von Familie, Freunden, Gemeinde, Selbsthilfeorganisationen!!! Was hilft ist die Gruppe! FVA Family Caregiver Alliance Große Seite im Internet mit Tipps für Angehörige 2 www.caregiver.org www. brainline.com Take care of yourself ask for and accept help Keiner kann den Patienten so gut pflegen, wie der Angehörige. Aber der Angehörige muss auch fit bleiben und es leisten können. Ziel ist die Verbesserung der Lebensqualität ALLER Mitglieder 3 Referent Franz Gerstenbrand (* 6. September 1924 in Hof, Nordmähren, Tschechoslowakei) ist ein österreichischer Neurologe und emeritierter Hochschullehrer. Er war der erste, der erkannt hat, dass die Apalliker nicht hirntot sind und legte mit seinen Forschungsarbeiten die Grundlagen für eine moderne Rehabilitation. Er ist weltweit als Kapazität für die Krankheit „apallisches Syndrom“ anerkannt und ist Begründer der österreichischen Komaforschung. Heute werden seine Erkenntnisse u.a. in der internationalen Raumfahrt angewandt Er ist Ehrenmitglied des Bundesverbandes schädel-Hirn-Patienten in Not e.V. Thema: Besondere Therapien und Sauerstoffüberdrucktherapie im Adeli Medical Center, in Piestany CZ. Karl Landsteiner Institute for Neurorehabilitation and Space Neurology New Neuro Rehabilitation System Adeli System Infantile Cerebralparese Traumatische Folgen Prevention methods durcing space flights Treadmill, Weight trainer, Electromyostimulator Das Überdrucksystem ist nicht neu Das erste Überdrucksystem wurde von Alexander dem Großen als Taucher-Glocke bei der Schlacht von Typus 443 v. Chr. eingesetzt. 1920 - 30 berichtet o. Cunningham, Professor für Anästehiologie, University of Kansas. Cunningham’s Domicilum. Die Hypberbaric Oxygenation, Therapie (HBOT) verwendet Sauerstoff unter erhöhtem atosphärischem Druck, 1,5 - 1,7 bar. Druckerhöhter Sauerstoff folgt allen physikalischen Gesetzen Grad des Überdrucks Dauer der Exposition Frequenz Gesamtzahl der Behandlungen Art der Druckkammern Multiplace Kammern (mehrsitzig) Monoplace Kammern Durchführung hyperbarer Sauerstoffbehanldung 20 - 60 Behandlungen, von der Versicherung anerkannt Manche Patienten benötigen allerdings um die 100 Behandlungen Effekt - akuter Hirnschaden 1 Reduziert die Adhäsion der weißen Blutkörperchen an das Endothelium Perfundierte Wirkung in allen Gewebsabschnitten Lebenserhaltender Sauerstoff steht durch retrograde Pression zur Verfügung ohne Trickle Phänomen Metabolische Wirkung des Sauerstoffs ohne chemischen Energietransfer - Wirkung ohne Bluttransfer Effekt - akuter Hirnschaden 2 Druckerhöhter Sauerstoff folgt allen physikalischen Gasgesetzen Druckerhöhter Sauerstoff verdrängt andere Gase im Körper wie Stickstoff, CO Folgt dem Massenverdrängung-Gesetz Komplette Sauerstoffversorgung von Hämoglobin Reduktion des Hirnödems bei ICP Verminderung der ischämischen Kaskade Reduktion des CNS Laktat Peaks Neutralisierung toxischer Amine Deaggration der Blutplättchen Steigerung der Phagocytoseaktivität der weißen Blutkörperchen Effekt - chronischer Hirnschaden Wiederherstellung der Blut-Hirnschranke und der Zellmembran-Funktion Verbesserung der Zellrespiration bei Reduktion der Zeltnebenprodukte, Zytokine Verbesserung der Neovaskularization, Verbesserung der Epithelisation Beseitigung freier Radikale Bakteriostischer Effekt, Sängerismus mit einzelnen Antibiotika Antibiotika werden verstärkt Chochrane Empfehlungen algemein - Traumatic Brain Injury (SHT) - Neonatal hypoxic encephalopathy - Cerebral Parsy Anwendung HBOT Akut-Neurologie: - TBI, Hirnverletzung, Schlaganfall, Encephalitis, Tauchunfälle Progrediente neuroloigsche Erkrankungen - MS, Demenz Chronische neurologische Erkrankungen: - Cerebral Parsy - Apallisches Syndrom - Hypoxische Encephalopathie - Vaskuläre Demenz, mixed dementia - Alzheimer Demenz Zusammenfassung Full Stage: re-organization of cortical connections to brain steam centers supported by the activation of reticular system Remission stage: Re-vitalization of the cortical network (idling neurons), Revitalization of damaged axons Defect stage: Re-activation of dendrite system HBOT in appalic syndrome state in full stage: as early as possible in remission stage with temporary interruption state II - III: after 3 months in later remissions states and in defect stage without sufficient result of running rehabilitation: in any case Continuation of classic treatment and consequent neuro-rehabilitation program Firma Haux Life Support Betten und Überdruckkammern 1 Kein Patient ist austherapiert. Es kann mit neuen Methoden noch sehr viel gemacht werden. Das Bed-Rest-Syndrom ist eine zweite Erkrankung, die sich ergibt, wenn nichts gemacht wird. Anmerkung von Dr. Andrea von Helden Jeder Mensch soll mobilisiert und aufgestellt werden. Das System ist nicht frei von Nebenwirkungen. Anmerkung von Dr. Andreas Zieger Es könnte ein Paradigmenwechsel sein. Kenntnisse aus der wissenschaftlichen Gemeinde. Es wäre ein verheißungsvoller neuer Ansatz: Wir haben noch das Mittel der Sauerstofftherapie. Gibt es Ergebnisse, ob es eine signifikante Verbesserung? Antwort: Man darf nicht falsche Hoffnungen wecken und es fehlen noch ausreichende klinische Studien. Aber: Man sollte die Chancen nutzen und nicht falsche Sorgen schüren. 2 Referent Prof. Dr. med Andreas Zieger. Facharzt für Neurochirurgie, Rehabilitationswesen, bis Dez. 2014 ärztlicher Leiter am evang. krankenhaus in Oldenburg. Thema Das Teilhabegebot in Aktphase, Früher und Langzeitversorgung von Betroffenen und ihren Angehörigen Historische Dimensionen Habeas Corpus Act und Bill of Rights , Französische Revolution, Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, Übereinkommen über die Rechte für Menschen mit Behinderungen (UN-BRK 2006 / 2009). UNESCO Weltkonferenz Salamanca-Erklärung 1994 Auf Einladung der UN sind fast 200 Staaten der Welt und zahlreicher Behindertenverbände zusammengekommen. Inklusion bekommt einen größeren Stellenwert. Heterogenität als Ausgangspunkt. Wir unterscheiden nicht mehr zwischen Behinderte und Nichtbehinderte, sondern wir unterschieden die Probleme. Begründungszusammenhänge Moderne Gesellschaften Menschenrechtliche Begründungen Verändertes Menschenbild rechtsstaatliche Soziale-/Behinderten- und Rehabilitationspolitik Schutzrecht vor Benachteiligung und Ausgrenzung Diskriminierungsverbot Veränderte Stellung des Individuums: Selbstbestimmmung, Gleichberechtigung Teilhabe, Inklusive Gesellschaft Philosophie und Ethik der Inklusion nach Herrn Wochen 2011, S. 57 Franz. Revolution brachte die Menschenrechte BRK Freiheit bedeutet Selbstbestimmung Gleichheit bedeutet Gleichberechtigung Brüderlichkeit bedeutet Teilhabe Werteorientierung schaffte Handlungskonzepte Positive Vasenzen (Wertigkeiten) Das Teilhabeangebot Primäres solidarisches soziales Netzwerk der Familie Öffentliche Fürsorge der Gemeinschaft Christliche Caritas Europäische Aufklärung im 18. Jahrhundert ICF WHO 2001, Baustein 1 Gesundheitsproblem, Gesundheitsstörung, Krankheit oder Behinderung. Bio-psychosoziales Modell. Körperfunktionen und -strukturen, Aktivitäten und Partizipation sind verbunden mit Kontextfaktoren: Umweltfaktoren, personenbezogene Faktoren, Förderfaktoren und Barrieren. Modifiziert nach Schultermann 2005. Weltweite Gültigkeit. Wir müssen immer ICF-bezogen arbeiten. SGB IX Rehabilitation und Teilhabe Baustein 2 Teilhabe, selbstbestimmte und selbständige Lebensführung. Teilhabe ist Einbezogensein einer Person in eine Lebenssituation oder in einen Lebensbreich. Ein selbständiges und gleichberechtigtes Leben führen können. SGB IX ist ein TeilhabeleistungsVerbindungsgesetz. Zusammenstellung aller individuell notwendigen Leistungen ohne Anspruch (Fuchs 2012) Ein Gesetz wird erst dann zur Wirklichkeit, wenn wir darum kämpfen. 2012 harry Fuchs zum SGB IX Entscheidend ist allein, der sich aus den individuellen Teilhabebeinträchtigungen ergebende Bedarf an Leistungen zur Herstellung einer inklusive Teilhabe am Leben in der Gesellschaft. 2015 Harry Fuchs zum Pflegestärkungsgesetz II Ausschlaggebend dafür, ob jemand pflegebedürftig ist, wird der Grad der Selbständigkeit sein: Was kann jemand noch alleine und wo benötigt er oder sie Unterstützung / Hilfe? UNBehindertenRechtsKonvention Baustein 3 Artikel 26: Habilitation und Rehabilitation. Menschen mit Behinderungen sollen die volle Teilhabe an allen Aspekten des Lebens erreichen bewahren. Im frühestmöglichen Stadium soll das einsetzen und auf einer multidisziplinären Bewertung der individuellen Bedürfnisse und Stärken beruhen. 1 Parallelbericht an den UN-Fachausschuss für die Rechte von Menschen mit Behinderungen anlässlich der Prüfung des ersten Staatenberichts Deutschland gemäß Artikel 35. Es ist seit Inkarnierten der UN-BRK 2009 in Deutschland eine gewisse Dynamik zugunsten ihrer Umsetzung zu verzeichnen. Ermutigend ist, dass viele nichtstaatliche Akteure, einschließlich der Menschen mit Behinderungen, sich aktiv für die Verwirklichung einsetzen. In vielen Bereichen bleiben Bedeutung und Tragweitere der Konvention rechtlich wirkungslos. Teilhabe von Anfang an. Sozialraum Familie/Wohnen Sozialraum Gemeinde / Pflegeheim Sozialraum Ausbildung / Schule Sozialraum Arbeit / Beruf Was können wir machen? Frühe Mobilisation und Vertikalisierung. Warm-up der Beine, Stabiler Bettsitz, Transfer, Sitzen im Rollstuhl, Aufrichten, Ansprache, Vigilanz, Körperwahrnehmung, Schlucken Aber auch Ausflüge. Teilhabemanagement unter Beteiligung der Betroffenen und ihrer Angehörigen (Zieger 2012 / 2015) Zielfindung, Teilhabekonferenz, Umsetzung und Ergebnis. Resolution vom 6. Nachsorgekongress vom 2. März 2012 Brücken zur Teilhabe und Inklusion DVfR: Positionen zur Weiterentwicklung der Postakuten Neurologischen Rehabilitation und Nachsorge (Phase E) als Brücke zur Inklusion teilhabegesetz.org Es wird 2016 ein Bundesteilhabegesetz verabschiedet. Teilhabe jetzt: für ein gutes Bundesteilhabegesetz. Teilhabe- Prognose und Bedarfsassessment. Nachsorge- und Teilhaberplan. Teilhabeleistungen werden verordnet. Ergebnis: Zufriedenheit. BAR 2014: Empfehlungen zur Neurologischen Rehabiitation, Nachsorge und Teilhabe von menschen mit schweren Hirnschädigungen der Phase E. 2 Referentin: Janine Otzker-Ehlers, Diplom Sprachtherapeutin. Wako Akadomie Thema Therapie bei Tracheotomie und Schluckstörungen bei Kindern in der Neurorehabilitation Einleitung Miller / Willging (2003) berichten über Anstieg wissenschaftlicher Forschung im Bereich der pädiatrischen Dysphagien, dennoch besteht bis dato wenig Evidenz in Bezug auf Diagnostik und Behandlungsstrategien. Benötigt werden evidenzbasierte Assessment und Therapiemethoden. Definition Persistierende Probleme beim Essen, Füttern und / oder Schlucken Chronische Nahrungsverweigerung Nasogastrale Sonde / PEG / PEJ Kritische Auswahl der Nahrung Schlechte orale Nahrungsaufnahme Schluckstörung Aktuell keine standardisierte Definition Anatomie / Entwicklung der orofazialen Funktionen Der obere Atmungs- und Phonationstrakt des Neugeborenen und der des Erwachsenen unterscheiden sich anatomisch erheblich. Kinder sind anatomisch keine kleinen Erwachsenen Behandlungsstrategien Stimulation der Mundmotorik und Mundmotorik-Übungen Positionierung Verhaltensstrategien Medikation Kostanpassung Sensorische Stimulation Magensonde (PEG / PEJ / Nasogastral). Raus aus dem Bett und rein ins Leben! Schluck-/Atemkoordination Schlucken und Atmen gehören zusammen. Die Fachtherapeuten müssen beides zusammen betrachten. Wenn einer der Bereiche gestört ist, hat dies Auswirkung auf den anderen Bereich. Im Bereich der Pädiatrie ist das Zwerchfell Dreh- und Angelpunkt der Therapie. 80 % der gesunden Erwachsenen schlucken während der Ausatmungsphase. Schlucken unterbricht die Ausatmung. Nach Beendigung des Schluckvorgangs wird die Ausatmung fortgesetzt (Curtis / Langmore, 1997). Behandlungsstrategien Mundmotorik Eltern berichten über häufige Mumoprobleme und damit verbundenen Schwierigkeiten bei der Fütterung ihrer Kinder mit Zerebralparese (ICP). Niedrige Evidenz, dass Mumo-Übungen die spezifische Mundmotorik verbessern. Behandlungsstrategien Positionierung Warum positionieren wir? Dekubitusprophylaxe Kontrakturprophylaxe Spastikregulation Unterstützung der Atmung Atelektasenprophylaxe Pneumonieprophylaxe Behandlungsstrategien Positionierung bei Tracheostoma & Beatmung Die Haltung ist eine permanente Einflussgröße, die, unabhängig vom Therapieschwerpunkt, immer Berücksichtigung finden muss. Der Haltungshintergrund modifiziert nicht nur die von der Trachealkanüle beeinflussten Funktionen. Behandlungsstrategien Positionierung Normalisierung / Reduzierung abnormer neurologischer Einflüsse auf Körper. Verbesserung der Beweglichkeit, Erhalt und Kontrolle des skelettalen Alignments, Verhindern von Skelettmissbildungen und Muskelkontrakturen, Erhöhte Stabilität führt zu besserer Funktion. Erhöhte Positoinierungstoleranz Verbesserung der Funktion des autonomen Nervensystems Verringerung von Fatigue Erleichterung der Komponenten der normalen Bewegung Limitierte, aber eindeutige Evidenz, dass die Positionierung die orale Nahrungsaufnahme und Fertigkeiten bei Kindern mit ICP verbessert. VFSS (Videoröntgenuntersuchung) kann hilfreich sein, um die optimale Position für die Nahrungsaufnahme zu bestimmen. 1 Schlüsselfaktoren für die Positionierung älterer Ziel: Meiste Funktion mit geringster Unterstützung Stabiles Becken in neutraler Position Unterstützte Füße! (Füße gehören auf den Boden!!!) Neutrale oder leicht gebeugter Kopf Arme nach vorne und frei beweglich Säuglinge: Optimal halb-aufrechte Position, mit Seitenneigung. Kinder auf die Knie legen, eigene Füße ein bisschen erhöht. Reflux Mangel an hochwertiger Evidenz um die Wirksamkeit des Andickens von Nahrung zu unterstützen oder zu widerlegen. Intensivtherapie Mäßige Evidenz, dass intensive transdiziplinäre Behandlungsstrategien wirksam sind. Reduzierung der Sondenabhängigkeit Verringerung des Stress’ der Pflegepersonen Studien nur mit kleinen Stichproben und Mangel an Langzeit-Follow-Ups. Physiotherapie sollten in einer Doppelstunde stattfinden (1,5 Stunden) Alle Kinder zeigten signifikante Verbesserungen im Ernährungsverhalten. Bewegung ist das Tor zum Lernen (C. Hannford) 2