Presseheft mit Informationen zum Film

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Presseheft mit Informationen zum Film
präsentiert
Ein Film von
JUSTIN CHADWICK
mit IDRIS ELBA, NAOMIE HARRIS u.v.m.
Kinostart: 30. Januar 2014
PRESSEHEFT
MANDELA: DER LANGE WEG ZUR FREIHEIT
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PRESSEBETREUUNG:
Schmidt Schumacher Presseagentur
Senator Film Verleih
Barbara Schmidt
Antje Pankow (Leitung Publicity)
Anna Schattkowsky
Claudia Hegner (Senior Projektmanager Publicity)
Mommsenstraße 34
Schönhauser Allee 53
10629 Berlin
10437 Berlin
Tel: 030 / 26 39 13-0
Tel: 030 / 880 91-799
Fax: 030 / 26 39 13-15
Fax: 030 / 880 91-703
[email protected]
[email protected]
VERTRIEB:
Central Film Verleih GmbH
Keithstr. 2-4
10787 Berlin
Tel: 030 / 214 922 - 00
MATERIAL / INFORMATIONEN:
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MANDELA: DER LANGE WEG ZUR FREIHEIT
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INHALTSVERZEICHNIS
BESETZUNG & STAB
TECHNISCHE DATEN
KURZINHALT & PRESSENOTIZ
ANMERKUNGEN DES REGISSEURS
PRODUKTIONSNOTIZEN
Wie erzählt man eine der größten Geschichten der Menschheit?
Wie hat Mandela selbst seine Geschichte erzählt?
Die Wahl des Regisseurs
Die Suche nach Mandela – Die Besetzung
Mandelas große Liebe – Winnie
Die glorreichen Sieben – Der Rest des Ensembles
Mandelas Welt – Das Produktionsdesign
Die Menschen in Mandelas Welt – Die Statisten
Die Wiederauferstehung von Mandelas Welt – Der Look des Films
Mandelas Welt wird eingekleidet – Die Kostüme
Mandela in alt und jung – Das Make-Up
Mandela – Ein Mann, der die Welt veränderte
BIOGRAFIEN / BESETZUNG
IDRIS ELBA – Nelson Mandela
NAOMIE HARRIS – Winnie Mandela
TONY KGOROGE – Walter Sisulu
RIAAD MOOSA – Ahmed Kathrada
FANA MOKONEA – Govan Mbeki
BIOGRAFIEN / STAB
JUSTIN CHADWICK – Regie
ANANT SINGH – Produktion
DAVID M. THOMPSON – Produktion
CAMERON MCCRACKEN – Executive Producer
WILLIAM NICHOLSON – Drehbuch
LOL CRAWLEY – Kamera
JOHNNY BREEDT – Produktionsdesign
DIANA CILLIERS – Kostümdesign
MANDELA: DER LANGE WEG ZUR FREIHEIT
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RUY FILIPE – Kostümdesign
ALEX HEFFES – Musik
CAIPHUS SEMENYA – Contributing Music Composer
MARK COULIER – Prosthetic Make-up Design
MEGAN TANNER – Hair- und Make-up-Design
MANDELAS LEBEN IM ZEITRAFFER
DER KOOPERATIONSPARTNER SOUTH AFRICAN TOURISM
MANDELA: DER LANGE WEG ZUR FREIHEIT
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BESETZUNG
Nelson Mandela
IDRIS ELBA
Winnie Mandela
NAOMIE HARRIS
Walter Sisulu
TONY KGOROGE
Ahmed Kathrada
RIAAD MOOSA
Govan Mbeki
FANA MOKOENA
STAB
Regie
JUSTIN CHADWICK
Produktion
ANANT SINGH
DAVID M. THOMPSON
Executive Producer
CAMERON MCCRACKEN
Drehbuch
WILLIAM NICHOLSON
Kamera
LOL CRAWLEY
Produktionsdesign
JOHNNY BREEDT
Kostümdesign
DIANA CILLIERS
RUY FILIPE
Musik
ALEX HEFFES
Contributing Music Composer
CAIPHUS SENENYA
Prosthetic Make-up-Design
MARK COULIER
Haar- & Make-up-Design
MEGAN TANNER
TECHNISCHE DATEN
Originaltitel:
MANDELA: A LONG WALK TO FREEDOM
Herstellungsland/-jahr:
USA/ 2013
Länge:
ca. 152 Minuten
Bildformat:
Cinemascope
Tonformat:
Dolby Digital
MANDELA: DER LANGE WEG ZUR FREIHEIT
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KURZINHALT
Kaum ein anderer Mensch hat die Weltpolitik unserer Zeit so beeinflusst wie Nelson Mandela.
Nun wird seine außergewöhnliche Lebensgeschichte mit dem Film MANDELA: DER LANGE
WEG ZUR FREIHEIT zum ersten Mal auf die große Leinwand gebracht und spannt einen
dramatischen Bogen von seiner Kindheit, der ersten großen Liebe und seinem beginnenden
Kampf gegen die Apartheid bis zu seiner Amtseinführung als erster Präsident des
demokratischen Südafrikas.
PRESSENOTIZ
Bildgewaltig wird die zutiefst persönliche Geschichte eines Mannes porträtiert, der sich
konsequent allen Widerständen entgegen stellt, um für ein besseres Leben in seinem
Heimatland zu kämpfen. Noch während seiner 27-jährigen Haftstrafe auf der berüchtigten
Gefängnisinsel Robben Island stieg Nelson Mandela zum charismatischen Führer der AntiApartheid-Bewegung auf und zum weltweiten Symbol für friedlichen Widerstand. MANDELA:
DER LANGE WEG ZUR FREIHEIT beschreibt die Entstehung einer modernen Ikone, die die
Aufhebung der Rassentrennung und damit eine langersehnte politische Wende in Südafrika
herbeiführte und ist gleichzeitig eine Liebeserklärung an einen Menschen, der durch seinen
unermüdlichen Kampf für Freiheit, Gleichheit und Unabhängigkeit die ganze Welt verändert
hat.
MANDELA: DER LANGE WEG ZUR FREIHEIT
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ANMERKUNGEN DES REGISSEURS
Regisseur Justin Chadwick macht keinen Hehl aus der Herausforderung, einen Film über
einen Mann zu drehen, der nicht nur einer der am meisten bewunderten Staatsmänner des
20. Jahrhunderts, sondern auch eine weltweite Ikone und ein von vielen geliebter Mensch ist:
„Mein Bauchgefühl sagte mir, dass ich die Geschichte auf Nelson Mandela als Menschen
konzentrieren sollte. Als ich seine Töchter und andere Menschen, die ihm nahe standen, traf
und mit ihnen über meine Herangehensweise sprach, stimmten mir alle zu: Behandele ihn
wie einen ganz normalen Mann.“
„Am hilfreichsten war für mich der Input von Produzent Anant Singh. In all der Zeit, in der er
damit beschäftigt war, den Film auf die Beine zu stellen, hat er tiefe und ehrliche
Beziehungen zu Menschen aufgebaut, die in die Anti-Apartheidbewegung involviert waren. Er
schickte mir üppige Pakete mit Büchern und Bildern aus jener Zeit. Auch die Nelson
Mandela Foundation, die mit viel Sorgfalt diesen Teil der Geschichte katalogisiert hat,
gewährte mir unbeschränkten Zutritt. Dort konnte ich schockierende Aufnahmen sichten, die
niemals irgendwo gesendet worden sind. Aber auch anderes unbekanntes Material, wie etwa
ungeschnittene Interviews mit Winnie und Madiba, wie Mandelas Clan-Name lautet.“
„Obwohl ich genau wusste, welchen Film ich drehen wollte, war ich natürlich vorsichtig.
Immerhin komme ich aus Manchester und damit von außen. Mir ging es aber ganz klar um
ein echtes Kinoerlebnis, deswegen musste ich seine Geschichte aus einem ganz bestimmten
Blickwinkel erzählen, nicht einfach als ausführliche Chronologie vom kleinen Jungen zum
alten Mann. Das wäre schlicht zu viel gewesen. Es waren wirklich die persönlichen
Gespräche, dank derer ich die emotionale Seite dieser Geschichte gefunden habe.“
„Schon als Anant zum ersten Mal mit mir über dieses Projekt sprach, legte er viel Wert
darauf, dass im Zentrum das menschliche Schicksal stehen muss; der Preis, den Mandela für
seinen Kampf als Mann, zu Lasten seiner Familie und seiner Beziehung zu Winnie zahlte. Als
Filmemacher erschien mir der beste Ansatz zu sein, mit der Kamera an dieses Leben
heranzuzoomen. Klar, wir alle können uns an die Fernsehbilder und ikonischen
Momentaufnahmen erinnern, als Mandela aus dem Gefängnis entlassen wurde. Aber ich
wollte die Kamera natürlich mit hinter verschlossene Türen nehmen, wenige Minuten vor
diesem
Moment,
und das Aufeinandertreffen mit
seinen Töchtern zeigen. Unser
Drehbuchautor William Nicholson war davon gleich begeistert.“
„Vermutlich weil sich dieses Projekt so lange in der Entwicklung befand, waren die
Erwartungen, wie wir Mandelas Geschichte erzählen, besonders groß. Als ehrfurchtsvolles
Biopic? Sicher, uns war wichtig, dass alle Schauplätze zu 100 Prozent authentisch sind. Aber
ich wollte, dass wir uns der Sache so nähern, wie wir es auch mit einer modernen Geschichte
getan hätten. Wenn im Drehbuch eine Verfolgungsjagd vorkommt, dann wollte ich die
genauso drehen wie ich es auch in einer zeitgenössischen Geschichte tun würde. Der Film
sollte kein bisschen altmodisch oder verstaubt, sondern unglaublich pulsierend und lebendig
MANDELA: DER LANGE WEG ZUR FREIHEIT
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wirken. Schließlich glich Mandelas Leben einer wilden Achterbahnfahrt, sowohl vor seiner
Zeit im Gefängnis als auch während er dort festsaß. Von seiner Familie getrennt zu sein,
brach ihm das Herz. Und auch nach seiner Freilassung ging es rastlos weiter, als er sich in
relativ hohem Alter mit einem sehr schwierigen, brutalen Abschnitt der südafrikanischen
Geschichte konfrontiert sah. Mit all diesen Phasen beschäftigen wir uns in unserem Film.“
„So, wie wir den Film schließlich gedreht haben, funktioniert er als Unterhaltung.. Unser
Film umfasst knallharte Action genauso wie schonungsloses Drama. Und im Kern des Ganzen
steckt eine einzigartige Liebesgeschichte.“
„Wir haben die ganze Dynamik und Energie von Mandelas Leben auf diesen Film übertragen,
damit das Publikum wirklich immer mittendrin ist und ein wenig spüren kann, wie das
damals für Mandela und seine Mitstreiter war. Wir wollten richtig in Mandelas Haut
schlüpfen. Viele brillante Dokumentationen haben sich ihm von außen genähert, aber das war
nicht unser Ziel. Bei uns ging es um die Zuschauer, die gemeinsam im Kino sitzen und die
wir mit auf diese Achterbahnfahrt der Emotionen mit all ihren Verlusten, Opfern und
Gefahren nehmen wollten.“
„Wenn man sich mit Ereignissen auseinandersetzt, die Menschenleben erschüttert und
zerstört haben, kann man nichts anderes als sein Bestes tun. Deswegen war bei dieser
Produktion jeder mit hundertprozentiger Hingabe dabei. Das waren wir ihm schuldig,
schließlich ist dies der offizielle Mandela-Film. Aber gleichzeitig ist es auch so viel mehr als
nur Mandelas Familiengeschichte. Es ist ein Film über den Kampf und der dauert bis heute
an. Er beeinflusst bis heute das Leben jedes einzelnen Menschen dort, man spürt ihn auf der
Straße, bei den Leuten, mit denen man arbeitet, bei der ganzen Crew. Der Kampf geht noch
immer weiter, deswegen musste der Film all diesen Menschen gerecht werden.“
MANDELA: DER LANGE WEG ZUR FREIHEIT
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PRODUKTIONSNOTIZEN
Für den Produzenten Anant Singh war es eine unglaubliche, 16 Jahre lang andauernde
Odyssee, diese so persönliche Geschichte eines der größten Menschenfreunde der Geschichte
auf die Leinwand zu bringen. Als in dritter Generation von indischen Einwohnern
abstammend und damit von der Apartheidregierung als „nicht-weißer“ Bürger eingestuft, war
er selbst Teil des Befreiungskampfes. „Madiba war für alle, die daran beteiligt waren, eine
Ikone. Schon als ich anfing Filme zu machen, fand ich die Geschichte dieser Befreiung so
bewegend, dass sie einfach erzählt werden musste“, berichtet Singh, der seine
Produzentenlaufbahn auf der Höhe der Apartheid begann und die ersten südafrikanischen
Anti-Apartheidfilme auf die weltweiten Leinwände brachte. Ironischerweise konnte er
allerdings keinen von ihnen gemeinsam mit den weißen Regisseuren im Kino anschauen, da
die in Südafrika damals nach Rassen getrennt waren.
Es war seine enge Beziehung zu der prominenten Anti-Apartheidaktivistin Fatima Meer (die
mit Mandelas Autorisierung seine Biografie „Higher than Hope“ geschrieben hatte, als er
noch im Gefängnis saß), dank der Singh Mandela vorgestellt wurde. Sechs Wochen nach
seiner triumphalen Freilassung hatte der Produzent das wohl bedeutsamste Treffen seines
Lebens. „Fatima lud mich zu sich nach Hause ein – und da saß plötzlich Madiba. Ich hatte
keine Ahnung, dass er da sein würde“, erinnert sich Singh, der mit Mandela so kurz nach
seiner Freilassung eine ganze Stunde verbrachte.
„Was mich auf Anhieb begeisterte, war seine Bescheidenheit, sein enormes Wissen und vor
allem dass er wirklich den Wunsch hatte, sich meinen Standpunkt anzuhören“, fährt der
Produzent fort. „Er machte die Sache wirklich unglaublich leicht. Da saß ich mit einem
Menschen zusammen, den ich mein ganzes Leben lang bewundert hatte, und hatte trotzdem
das Gefühl, mich mit einem Freund zu unterhalten. An diesem Tag begann meine
Freundschaft zu ihm.“
Bevor seine Autobiografie „Der lange Weg zur Freiheit“ 1995 veröffentlicht wurde, lud
Mandela Singh ein, einen Blick auf das Manuskript zu werfen. „Ich las es an einem
Wochenende durch und sagte sofort zu ihm, dass dies der Stoff für einen bedeutenden Film
sei, den ich einfach drehen müsse!“ Als das Buch zwei Monate später auch an internationale
Agenturen geschickt wurde, kamen schnell Angebote aus Hollywood und ein Bieterwettstreit
um die Rechte entbrannte. Doch Madiba, so erinnert sich Singh, sagte zu ihm: „Dies ist eine
südafrikanische Geschichte, deswegen will ich, dass du sie erzählst.“
Mandela übertrug Singh persönlich das Recht, seine Autobiografie als Film zu adaptieren.
„Alles, was ich Madiba versprechen konnte, war meine hundertprozentige Hingabe. Ich
versprach ihm, dass ich mein Möglichstes tun würde, um einen Film zu drehen, von dem ich
hoffte, dass er stolz darauf sein könne.“ Doch so sehr Singh die Ehre zu schätzen wusste, die
ihm zuteil geworden war, so sehr war er sich auch im Klaren darüber, vor welch riesiger
Herausforderung er damit stand.
MANDELA: DER LANGE WEG ZUR FREIHEIT
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Der Film stellte eine Art Wiedersehensfeier für Singh, Drehbuchautor William Nicholson,
Regisseur Justin Chadwick und Produzent David Thompson dar. Mit Thompson hatte Singh
die Filme SARAFINA! (1992), RED DUST – DIE WAHRHEIT FÜHRT IN DIE FREIHEIT
(2004) und „Bravo Two Zero - Hinter feindlichen Linien“ (1999) produziert, wobei Nicholson
für ersteren das Drehbuch schrieb. Und sowohl Thompson als auch Singh zeichneten als
Produzenten für Chadwicks preisgekröntes, in Kenia gedrehtes Drama DER ÄLTESTE
SCHÜLER DER WELT (2010) verantwortlich.
Cameron McCracken, inzwischen Managing Director für Pathé in Großbritannien, war bei
British Screen (dem Vorgänger des British Film Institutes) tätig, als er Singh, der damals am
Anfang der Projektentwicklung stand, das erste Mal traf. 16 Jahre später war Pathé der erste
Verleiher, der mit an Bord kam und nicht nur die Rechte für Großbritannien und Frankreich,
sondern auch den internationalen Verkauf übernahm. „Anant trug dieses Projekt 16 Jahre
lang mit sich herum und hat keinen Moment lang die Leidenschaft dafür eingebüßt, weil er
selbst Teil dieser Geschichte ist“, sagt McCracken, der sich sicher ist, dass Singhs Film sich
von bisherigen Arbeiten über Mandela abheben wird. „Einer der Hauptunterschiede ist schon
mal die Größe. Wenn man die Geschichte eines der wichtigsten Menschen aller Zeiten
erzählt, dann muss man auch die größte südafrikanische Produktion aller Zeiten auffahren.
So ein Projekt braucht die größtmögliche Leinwand.“
Wie erzählt man eine der größten Geschichten der Menschheit?
Ohne Frage stellte die größte Herausforderung für die Filmemacher dar, rund 80 Jahre eines
überwältigend ereignisreichen Lebens in einen Film zu verwandeln, der keine drei Stunden
dauert. Nachdem er 23 Jahre zuvor bereits bei SARAFINA! mit William Nicholson
zusammengearbeitet hatte, bot Singh die Adaption als erstes dem zweifach Oscar®nominierten Drehbuchautor an. „William hält sich sonst meistens von Adaptionen fern,
deswegen war es besonders wundervoll, dass er zusagte“, meint dazu der Produzent.
Nicholson fügt hinzu: „Ich erinnerte ihn daran, dass ich Brite sei, und schlug vor, er solle
sich einen südafrikanischen Drehbuchautoren suchen, von denen es doch großartige gäbe
und einige sogar genau jenen schwierigen Zeiten erlebt haben. Doch Anant sagte mir, dass
dies ein internationaler Film werden müsse, für die ganze Welt statt nur für Südafrika.“
Singh hatte sich viele Gedanken gemacht über die potentielle Gefahr, dass sich ein Autor –
ganz gleich ob schwarz oder weiß – schnell in den Komplexitäten des Kampfes verlieren
könne: „Ich wollte deswegen jemanden, der auch einen Schritt zurücktreten und die
Geschichte in ihrer Bedeutung für die gesamte Welt sehen könnte.“ Und lachend ergänzt er:
„Mir war nur nicht klar, dass William dafür 16 Jahre und 34 Drehbuchversionen brauchen
würde.“
MANDELA: DER LANGE WEG ZUR FREIHEIT
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In der Filmbranche weiß jeder, dass ein Film manchmal jahrelang in der Entwicklungsphase
feststecken kann. Doch längst nicht jeder würde, wie Singh, die gesamte Zeit und über
zahllose Drehbuchfassungen hinweg dem Projekt die Treue halten. Über Singh, seinen
Produktionspartner Thompson und die lange Entstehungsgeschichte des Films sagt
Nicholson: „Die beiden sind alte Freunde von mir, denn wir waren damals alle an SARAFINA!
beteiligt. Also haben wir bei diesem Film durchgehalten und sind immer wieder zu dem
Projekt zurückgekehrt. Anant betonte immer wieder, dass noch nichts verloren sei und wir
den Film auf jeden Fall drehen würden. Immerhin hatte er es Madiba versprochen und wollte
dieses Versprechen auch nicht zurücknehmen. Aber er wollte den Film eben auch erst dann
machen, wenn wirklich jedes Element am richtigen Platz war.“
„Der Film ist mehr als das Buch“, sagt Nicholson. „Er ist eine Art Sammlung der
persönlichen Erfahrungen, von Mandela, Winnie und allen anderen Beteiligten. Ein
durchschnittliches Drehbuch ist 120 Seiten lang, deswegen wäre es irrsinnig zu glauben,
man
könnte
alle
Aspekte
darin
unterbringen.
Also
konnte
der
Film
gar
keine
Zusammenfassung des Buches sein.“
„Meine Aufgabe war es in gewisser Hinsicht, die historische Verantwortung schnell wieder zu
vergessen und das Material in eine möglichst beeindruckende Geschichte zu verwandeln, die
die Essenz und den Geist dessen einfängt, was Mandela erreicht hat. Von Anfang an wusste
ich, dass ich dafür eine Menge Details würde auslassen und die Beziehung zwischen ihm und
Winnie als Dreh- und Angelpunkt würde nehmen müssen. Im Herzen unserer Erzählung
stehen dadurch zwei Geschichten: Mandelas und Winnies. Er ist ein Mann, der sich
ursprünglich gar nicht politisch engagieren wollte. Ihm ging es nur darum, erfolgreich sein
Leben zu führen, doch dann setzte er sich mehr und mehr in dem Kampf ein. Und je weiter
er sich darin verstrickte, desto klarer wurde ihm auch, was es zu verlieren gab. Deswegen
sehen wir im Film nun all die Veränderungen, die er durchgemacht hat: anfangs hat er sich
bedingungslos der Verpflichtung des African National Congress (ANC) zur Gewaltlosigkeit
verschrieben, doch dann realisierte er, dass die nicht zum Erfolg führte und der Kampf nur
mit Gewalt fortzusetzen war.“
Singh fügt hinzu: „Ich bin mir sicher, dass jeder glaubt, etwas über Madiba zu wissen. Und
vermutlich stimmt das sogar. Aber natürlich kratzt das meiste, was wir wissen, bloß an der
Oberfläche. Madibas Kindheit in seinem Dorf und die Tatsache, dass er dort zum Anführer
des Madiba-Clans erzogen wurde, stellte die Grundlage dafür dar, dass er später zu einer
großen Leitfigur wurde.. Über sein Leben mit seiner ersten Frau Evelyn weiß niemand etwas.
Seine Zeit mit Winnie ist wesentlich besser dokumentiert. Wir stellen deutlich heraus, dass
die frühen Jahre ihrer Beziehung traumatisch waren. Und wir haben versucht, mit dem Film
gleichzeitig einen sehr intimen Einblick in dieses Leben zu geben, aber es eben trotzdem in
der Größe zu präsentieren, die Mandelas Wirken würdig ist. Mandela ist in vielerlei Hinsicht
ein Mythos, den wir in Realität verwandelt haben.“
„Es war keine leichte Aufgabe, dieser Geschichte eine dramatische Form zu geben“, berichtet
auch David Thompson. „Die ersten Drehbuchfassungen waren im Tonfall ein wenig zu
MANDELA: DER LANGE WEG ZUR FREIHEIT
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respektvoll. Wir waren wohl alle ein wenig zu ehrfürchtig, weil dieses Thema so riesig und
Mandela eine solche Ikone ist. Aber Anant war hartnäckig und hat weggestrichen was
weggestrichen werden musste.’
Mandela hat bekanntermaßen über sich selbst geschrieben, dass er nicht wie ein Heiliger
behandelt werden wolle, sondern ein Mensch wie alle anderen sei, aus Fleisch und Blut, mit
schlagendem Herz und vor allem ganz normalen Schwächen.
„Die Liebesgeschichte ist womöglich der bewegendste Teil in Nelson Mandelas ohnehin
berührenden Geschichte“, fasst McCracken zusammen. „In so vielen Dingen, die er erreicht
hat, erscheint er beinahe übermenschlich zu sein. Deswegen tat er gut daran, Anant zu
erinnern, dass er bloß ein Mensch ist. Und dass auch die ungewöhnlichsten Menschen auf
tönernen Füßen stehen. Aber so oder so: wenn man in seinem Leben etwas Bedeutsames
erreicht hat, dann ist das immer inspirierend – und deswegen ist das Drehbuch, genau wie
der gesamte Film, triumphal. Es ist ein froher, unterhaltsamer Film voller Leben, nicht bloß
trockener Politik.“
Wie hat Mandela selbst seine Geschichte erzählt?
Ahmed Kathrada, einer der sieben politischen Gefangenen, die neben Nelson Mandela im
Rivonia-Prozess verurteilt wurden, erinnert sich an die Entstehung von Mandelas
Autobiografie: „Das Manuskript, das Madiba auf Robben Island schrieb, war nicht so dicht
wie ‚Der lange Weg zur Freiheit’. Aber es bildete die Basis des Buches, das dann später sehr
viel strukturierter und fundierter recherchiert war. Als Madiba 60 wurde und wir schon seit
zehn Jahren im Gefängnis saßen, dachten wir, dass es an der Zeit sei, ein politisches
Statement abzugeben und wollten ihn deswegen dazu bringen, seine Autobiografie zu
schreiben. Nicht einmal der African National Congress war eingeweiht, nur wir, die wir direkt
in die Sache involviert waren. Er schrieb immer so viel wie möglich und gab den Text dann
mir, damit ich Kommentare an den Rand schreiben konnte. Ich gab ihn dann weiter an
Walter Sisulu (Vetrauter Mandelas und Antiapartheidskämpfer), der seinerseits Anmerkungen
dazu schrieb. Daraus hat dann Madiba eine endgültige Version gemacht, die schließlich an
Mac Maharaj (ehem. Mitglied des African National Congress) ging, der die 600 Seiten in
winziger Schrift auf 50 doppelseitig beschriebene Seiten übertrug.“
Alles basierte auf einem ausgeklügelten Plan, wie Kathrada beschreibt. Als Maharaj nach
zwölf Jahren entlassen wurde, war es sein Job, das Manuskript von der Gefängnisinsel zu
schmuggeln und an Exil-Südafrikaner in London zu schicken. Sobald das geschehen war,
sollte er eine unverdächtige Postkarte an Kathrada schicken, die bedeuten würde, dass das
Manuskript in Sicherheit sei und das Original (das sie in kleinen Plastikbehältern im
Gefängnisgarten vergraben hatten) zerstört werden könne. „Wir wiegten uns in Sicherheit,
aber zerstörten es nicht. Dann begann die Gefängnisleitung damit, eine Mauer in jenem
Garten zu bauen. Also versuchten wir so schnell wie möglich, die Seiten wieder auszugraben
MANDELA: DER LANGE WEG ZUR FREIHEIT
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und zu vernichten. Ein Teil wurde allerdings konfisziert – und wir wegen des Verfassens
illegaler Dokumente zu vier Jahren ohne Bücher verurteilt.“
Mit Blick auf den Film fährt Kathrada fort: „Wir wollen nicht, dass Robben Island zu einem
Museum unseres Leidens wird. Das Gefängnis ist ein Symbol des Sieges, denn zum ersten
Mal in der Geschichte der Menschheit ist hier ein Individuum in so kurzer Zeit von der
Gefängniszelle ins Parlament gewechselt und dann auch noch Präsident geworden. Ich hoffe,
dass der Film weit über Madibas Leben hinausgeht und auch sein Vermächtnis beleuchtet;
das wofür er immer einstand und was er stets in den Vordergrund gerückt hat. Er selbst hat ja
mehrfach die Sorge geäußert, dass ihn die Menschen zu einem Heiligen verklären könnten.
Sogar in seinen Büchern. Stets hat er betont, dass er Teil des Kollektivs ist und keine
Entscheidungen im Alleingang getroffen hat.“
„Madibas Geschichte und die der Menschen in seinem Umfeld erzählen zu dürfen, ist ein
großes Privileg“, sagt Anant Singh. „Es war unglaublich bedeutsam, Kontakt zu jemandem
wie Ahmed Kathrada zu haben, der 26 Jahre lang direkt in der Zelle neben Madiba saß. Als
Quelle war er von unschätzbarem Wert. Aber vor allem war es wunderbar, die Erfahrung und
Entwicklung dieses Films mit ihm zu teilen. Er war von dem Tag, an dem ich die Rechte
bekam, mit dabei und hat die gesamte Entstehung begleitet.“
Die Wahl des Regisseurs
„Ich hatte mit Justin Chadwick gerade DER ÄLTESTE SCHÜLER DER WELT gedreht“,
berichtet Singh. „Da habe ich sein Talent dafür erlebt, wirklich tief in eine Geschichte
vorzudringen und sie kraftvoll, emotional und authentisch zu erzählen. Das war der Schlüssel
bei der Entscheidung, ihn zu engagieren.“
McCracken ergänzt: „Justin lässt sich nicht von der Größe eines Projekts einschüchtern. Und
dass seine Bandbreite von opulenten Kostümdramen bis zu intimen, emotionalen
Geschichten reicht, sieht man an so unterschiedlichen Filmen wie DIE SCHWESTER DER
KÖNIGIN (2008) oder dem in Kenia gedrehten DER ÄLTESTE SCHÜLER DER WELT. Dass er
Erfahrung mit der Arbeit in Afrika hatte und das nötige Selbstvertrauen für eine aufwändige
Produktion besaß, war für diesen Film genau die richtige Kombination.“
„Justin brachte eine frische Perspektive mit“, sagt Nicholson. „Von Anfang an hatte er die
Vision, dass der Film von einer visuellen Freiheit und Direktheit leben solle. Das Publikum
mag einen ernsten, staatsmännischen Tribut an einen großen alten Mann erwarten. Doch
Justin wollte mitten rein ins Geschehen, schnell und schmutzig. Also haben wir im Drehbuch
stets darauf geachtet, dass der Film bloß keine Aneinanderreihung von feierlichen Reden
wird.“
MANDELA: DER LANGE WEG ZUR FREIHEIT
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Die Suche nach Mandela – Die Besetzung
Die Filmemacher standen vor der schwierigen Aufgabe, so ikonischen Figuren wie Nelson und
Winnie Mandela gerecht zu werden – und nebenbei jene „Mandela-Magie“ einzufangen, von
der jeder berichten kann, der diesem Mann je begegnet ist.
„Ich bin Brite, aber dies ist ein südafrikanischer Film“, sagt Chadwick. „Deswegen war es mir
wichtig, dass die Geschichte auch von Südafrikanern erzählt wird, also habe ich dort mit der
Suche begonnen.“
„Mandela ist eine Ausnahmeerscheinung, aber ich hatte kein Interesse an einem
ehrfürchtigen Porträt. Vielmehr suchte ich nach jemandem, der an der Oberfläche dieser
Story würde kratzen können. Jemand, der ihn menschlich und als Mann mit Fehlern
erscheinen lassen würde, als jemand, der – bei aller Intelligenz und aller Anziehungskraft –
unter großem Druck steht“, erläutert der Regisseur, der nicht zuletzt seinen Gesprächen mit
Mandelas Kameraden und Wegbegleitern große Bedeutung beimaß. „Alle sprachen darüber,
wie elektrisierend seine Gegenwart ist, wie scharfsinnig er ist und wie er jeden Raum, den er
betritt, sofort zum Leuchten bringt.“
Schließlich entschied Chadwick sich als Hauptdarsteller für Idris Elba, vor dessen Talent er
höchsten Respekt hat: „Mein Instinkt sagte mir, dass Idris der Richtige sein könnte. Ich habe
seine Arbeit in der TV-Serie The Wire“ geliebt und halte ihn für einen sehr wahrhaftigen und
mutigen Schauspieler. Also bin ich nach Toronto gereist, um ihn zu treffen. Und sobald wir
uns unterhielten, wusste ich, dass er der Richtige ist. Er verstand sofort, wie ich den Film
erzählen wollte. Und obwohl er Respekt hatte vor dem Thema, war er nicht eingeschüchtert.
Für mich war es das wichtigste, jemanden in der Rolle zu besetzen, der genau dem
entsprach, was diesen Film ausmacht.“
Singh fügt hinzu: „Als es in unseren Diskussionen um Idris ging, befand er sich in seiner
Karriere an einem Zeitpunkt, an dem diese Rolle perfekt zu ihm passte. Ich fand ihn
unglaublich beeindruckend in ‚Als das Morden begann’ (2005), dem Film über den Genozid
in Ruanda, und das ist sicherlich einer der Gründe dafür, dass wir ihm nun diese Rolle
gegeben haben. Ein anderer ist, dass er eine ähnliche Statur und Präsenz wie Mandela hat.
Letztlich aber dreht sich alles um die Darstellung und das Einfangen der ‚Mandela-Magie’.
Und genau auf diesem Gebiet hat Idris überzeugt, mit einem Charisma und Charme, wie wir
ihn alle von Madiba kennen. Es gab niemand anderen, bei dem wir das Gefühl hatten, er
würde das so gut hinbekommen.“
Mandelas große Liebe – Winnie
Während Mandelas intensiver Kampf gegen die Apartheid ihn auf der Bühne der
südafrikanischen Politik in die erste Reihe katapultierte, ist seine private Geschichte eine
MANDELA: DER LANGE WEG ZUR FREIHEIT
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deutlich tragischere. Seine Inhaftierung auf Robben Island isolierte ihn von seiner geliebten
jungen Frau Winnie (die damals 23 Jahre alt und erst seit vier Jahren mit ihm verheiratet
war) und seinen Kindern. Für den Sieg, den er mit der Freiheit seines Landes errang, zahlte
er somit letztlich einen erschreckend hohen Preis in seinem Privatleben.
„Filme leben von ihren Figuren“, sagt Drehbuchautor Nicholson, „und mein Job war es nicht,
eine Geschichtsstunde abzuhalten. In meinen Augen ist Winnies Geschichte fast genauso
faszinierend, reich und komplex, wie die von Mandela. Die enge Verbindung der beiden zu
zeigen und beide bis zum Ende zu begleiten, als er sich gezwungen sieht, sich öffentlich von
ihr zu trennen, ist ein unglaublich starker Filmstoff.“
„Während Mandela inhaftiert war, glaubten viele, dass es letztlich Winnie war, die zu leiden
hatte, und dass die Brutalität ihrer Peiniger eine wunderschöne, liebende Ehefrau in eine
Person voller Wut und Kampfbereitschaft verwandelt habe“, fährt er fort. „Gleichzeitig kam
Mandela im Gefängnis zum genau gegenteiligen Schluss. Letztlich also trieben die jeweiligen
Ereignisse in ihren Leben sie in ganz verschiedene, nicht mehr miteinander vereinbare
Richtungen. Einen dramatischeren Konflikt hätte man sich gar nicht ausdenken können!“
Im Zuge seiner Recherche sprach Chadwick mit verschiedenen Zeugen, die damals miterlebt
hatten, wie diese beiden ausgesprochen dynamischen Menschen zusammenkamen: „Madiba
war ein junger Mann, der nur so strotzte vor Energie. Das war, als würden zwei Naturgewalten
aufeinanderprallen. Auf Fotos von damals sieht man ein strahlendes Paar und es muss
wirklich eine wahre, leidenschaftliche Liebe gewesen sein. Die große Tragödie war wohl, dass
er nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis erkennen musste, dass sie nicht mehr die
gleiche war, in die er sich damals verliebt hatte. Denn natürlich hatte der harte Kampf auf
der Straße bei ihr Spuren hinterlassen.“
Um diese beeindruckende und facettenreiche Frau, die gleichermaßen geliebt wie gehasst
wird, auf der Leinwand zum Leben zu erwecken, wandten sich die Filmemacher an Naomie
Harris, die zuvor bereits in DER ÄLTESTE SCHÜLER DER WELT (2010) eine so
eindrucksvolle Leistung gezeigt hatte. „Als ich Naomie das erste Mal fragte, ob sie sich
vorstellen könne, Winnie Mandela zu spielen, war sie davon ziemlich umgehauen“, erinnert
sich Singh.
Harris freute sich über die seltene Gelegenheit, als Schauspielerin eine derart vielschichtige
Figur auf einem so außergewöhnlichen Weg begleiten zu können: „Winnie wird aus dem
Leben einer jungen Ehefrau und Mutter in die harsche Realität einer Frau katapultiert, die
mit einem politischen Gefangenen verheiratet ist und sich alleine um zwei kleine Kinder
kümmern muss. Um das zu überleben, muss sie eine unglaubliche Stärke entwickeln, denn
sie wird immer wieder von der Polizei schikaniert und belästigt. Wo sie anfangs eine gänzlich
unpolitische Person gewesen ist, hat sie sich bis zu Mandelas Freilassung in eine sehr
militante, Gewalt befürwortende und verbitterte Frau entwickelt.“
Zur Vorbereitung auf die Rolle schickte Singh Harris jede Menge Lesematerial, Reportagen
und Fernsehinterviews sowie ungeschnittene Aufnahmen von ihren Kundgebungen und
MANDELA: DER LANGE WEG ZUR FREIHEIT
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detaillierte Informationen ihrer Folterqualen. Vor Ort in Südafrika traf sich die Schauspielerin
zusätzlich mit verschiedenen Leuten, die Winnie kannten, wie sie berichtet: „Das war
spannend, denn die Meinungen über sie gehen weit auseinander. Deswegen habe ich mir
selbst ein Bild von ihr und eine Interpretation ihres Lebens geschaffen.“
Als Harris schließlich die Gelegenheit bekam, die echte Winnie zu treffen, fiel ihr ein Stein
vom Herzen: „Sie war unglaublich freundlich. Ich fragte sie, was sie sich von diesem Film
erhoffe, was die Zuschauer mit nach Hause nehmen sollen und wie sie selbst wahrgenommen
werden wolle. Darauf antwortete sie mir, dass das Publikum vor allem die Wahrheit erfahren
solle. Sie vertraute darauf, dass ich sorgfältig recherchiert habe und gewissenhaft mein
eigenes Bild ihres Lebens zeichnen werde. Das war enorm großzügig von ihr – und für mich
als Schauspielerin sehr befreiend.“
Gleichzeitig macht Harris keinen Hehl daraus, dass auch sie selbst bei diesem Film einen
sehr emotionalen Weg zurücklegte und in vielen Szenen durchaus zu leiden hatte. „Als ich
aus meinem Haus gezerrt und von meinen Kindern fortgerissen wurde, um ausgepeitscht,
gefoltert und in Einzelhaft festgehalten zu werden, war das wirklich qualvoll“, erklärt die
Schauspielerin. „Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie es für Winnie war. Sie war
vollkommen allein, es gab keine Gesetze oder Vorschriften zu ihrem Schutz. Sie war der
Willkür und Brutalität der Polizisten ausgeliefert, die es auf Mandela abgesehen hatten.“
„Neben jeder Menge Enthusiasmus und Leidenschaft zeichnet sich Justin vor allem durch
eine wundervolle Feinfühligkeit aus. Ich habe mich unglaublich unterstützt und gut
aufgehoben gefühlt“, schwärmt Harris über ihren Regisseur. „In einer Sache war er allerdings
unnachgiebig. Und zwar bei seiner Ansage: keine Schauspielerei! Er wollte, dass sich alles
echt und authentisch anfühlt, und tatsächlich waren diese qualvollen Szenen für mich sehr
real.“
„Naomie hat ihrer Rolle eine sehr komplexe, dunkle und kraftvolle Seite abgewonnen“, sagt
Thompson über die Darstellerin. „In gewisser Weise ist Winnie darstellerisch sogar die
kompliziertere der beiden Figuren, denn sie hat so viele unterschiedliche Facetten. Sie ist
liebevoll und süß, grausam und stark, nachtragend und rachsüchtig, aber eben auch voller
Zärtlichkeit. Für diese Rolle brauchten wir eine Schauspielerin mit unglaublicher Bandbreite,
und genau die hat Naomie auf sehr nachdrückliche Weise an den Tag gelegt. Dabei stand sie
vor einer wirklichen Herausforderung, denn Winnie ist in vielerlei Hinsicht unergründlich.“
Die glorreichen Sieben – Der Rest des Ensembles
Für die Besetzung der übrigen Rollen wandte sich Chadwick an Moonyeenn Lee, Südafrikas
führende Casting-Agentin, die bereits DER ÄLTESTE SCHÜLER DER WELT (2010) besetzt
hatte. „Justin ist ein echter Schauspieler-Regisseur, der seine Darsteller liebt und
respektiert“, berichtet Lee. „Seine wichtigste Forderung ist stets, dass ein Schauspieler nicht
MANDELA: DER LANGE WEG ZUR FREIHEIT
17
so wirken dürfe, als ob er spielt. Vielmehr muss er so wahrhaftig wie möglich wirken. Diese
Qualität kann ich bei einem Vorsprechen sofort erkennen.“
Die Darsteller jener Gefangenen, die gemeinsam mit Mandela zu lebenslanger Haft verurteilt
wurden, sind während der Dreharbeiten von Cast und Crew liebevoll „die glorreichen Sieben“
genannt worden.
Für Mandelas Kameraden und Mithäftlinge, die in seiner Lebensgeschichte eine
entscheidende Rolle spielen, konnten einige von Südafrikas besten Schauspielern gewonnen
werden. Tony Kgoroge, der auch schon in DER ÄLTESTE SCHÜLER DER WELT (2010) mit
von der Partie war, spielt Walter Sisulu, Tiaad Moosa verkörpert Ahmed Kathrada und Govan
Mbeki ist Fana Mokoena, während Raymond Mhlaba den renommierten Dichter Zolani Mkiva
spielt und Simo Magwaza und Thapelo Mokoena als Andrew Mlangeni sowieElias Motsoaledi
zu sehen sind.
„Sie wurden zu einem eingespielten Team, fast wie das Rat Pack“, freut sich Singh. „Wann
immer ich Sisulu, Kathrada und Madiba zusammen erlebte, spürte ich diese ganz besondere
Stimmung und Kameradschaft zwischen ihnen. Und genau die existierte auch zwischen den
Schauspielern, die wir für den Film engagierten. Das war sehr wichtig, denn natürlich sieht
man das auf der Leinwand.“
Chadwick gab sich große Mühe, Schauspieler zu finden, die nicht nur einige der wichtigsten
Anti-Apartheidkämpfer
verkörpern
konnten,
sondern
auch
als
geschlossene
Gruppe
funktionierten. Neben den Gefangenen von Robben Island gab es dabei noch weitere
Schlüsselfiguren in Mandelas Leben zu besetzten, nicht zuletzt aus seiner Familie.
S’Thandiwe Kgoroge (auch im echten Leben die Ehefrau von ihrem Filmmann Tony Kgoroge)
spielt Walter Sisulus Ehefrau Albertina, die sich ebenfalls als standhafte Freiheitskämpferin
einen Namen machte. Weitere treue ANC-Anhänger wie Oliver Tambo oder Albert Luthuli
werden von Tshallo Chokwe und Sello Maake verkörpert. Die Rolle von Mandelas
Gefängniswärter James Gregory übernahm Jamie Bartlett. Präsident de Klerk wird von Gys de
Villiers dargestellt. Als weitere Mitglieder der Apartheidregierung sind Deon Lotz
(Justizminister Coetzee) und Carl Beukes (Geheimdienstchef Barnard) zu sehen.
In denen Szenen des Rivonia-Prozesses wirken außerdem James Cunningham als Mandelas
Anwalt George Bizos, Andre Jacobs als Bram Fischer, dem Leiter von Mandelas
Verteidigungsteam und Louis van Niekerk als Richter de Wet sowie Adam Neill als
Oberstaatsanwalt Yutar mit.
Fest entschlossen, Chadwicks Wunsch nach Wahrhaftigkeit zu erfüllen, fuhr Lee auf der
Suche nach ‚echten’ Gefangenen mit ihrer Kamera und einer Sound-Crew nach Robben
Island, wo heute etliche der früheren Gefangenen ironischerweise ihren Lebensunterhalt
verdienen. So wirken am Film nun tatsächlich zahlreiche Personen mit, die die
Gefangenschaft auf der Insel am eigenen Leib erlebt haben und wenn schon keine
Beziehung, dann doch zumindest eine Begegnung mit den wichtigsten Bezugspersonen in
Mandelas Leben hatten. Insgesamt und einschließlich der größten Nebenrollen besetzte Lee
MANDELA: DER LANGE WEG ZUR FREIHEIT
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die beeindruckende Zahl von 140 Rollen, von denen zwar nicht alle Dialog, aber doch Raum
genug für nachhaltige Schauspielerleistungen boten.
In der Haut von Mandela
Als Sohn von in Ghana und Sierra Leone geborenen Eltern ist Idris Elba natürlich kein
Südafrikaner, wie Chadwick unumwunden zugibt: „Ich habe mit Idris gleich als erstes
darüber gesprochen, dass sein kultureller Hintergrund nicht der des Ostkaps ist. Aber mir
ging es ja auch nicht darum, mit dem Film bloß die Realität zu kopieren. Viel wichtiger war
es, dass Idris ein kulturelles Verständnis der Figur bekommt. Er kam hierher, hat recherchiert
und wirklich einen Blick unter die Oberfläche geworfen. Bevor wir mit dem Dreh begonnen
haben, hatte er alles aufgesogen.“
Mandelas dramatische Geschichte umfasst mehr als sieben Jahrzehnte, und der Film reicht
von seiner Kindheit im Provinzdorf über sein Leben als junger, eleganter Anwalt und seine
Inhaftierung bis zu seiner Wahl zum Präsidenten. Während er als Kind und Jugendlicher von
zwei jungen Schauspielern verkörpert wird, musste der 40-jährige Elba den Großteil dieser
Lebensgeschichte übernehmen und Mandela von 23 bis 76 Jahren spielen.
„Nur einen einzigen Schauspieler zu haben, der den ganzen Film trägt, war großartig“,
schwärmt Singh. „Das schaffen nicht viele vergleichbare Filme.“ Im Verlauf seines Weges
entwickelt sich Mandela vom ehrgeizigen Anwalt in einen kämpferischen jungen Mann und
schließlich in einen unglaublich begabten Aktivisten, der das politische Spiel auf höchstem
Niveau beherrscht. „Für einen vergleichsweise jungen Schauspieler ist es wirklich
ungewöhnlich, all diese Jahre und damit die unterschiedlichen Emotionen, Fähigkeiten und
Wesenszüge zu verkörpern“, zeigt sich auch Thompson begeistert. „Deswegen muss man
wirklich sagen, dass Idris eine absolut unschlagbare Leistung abgeliefert hat.“
„Über den jungen Mandela ist wenig bekannt, es gibt so gut wie keine Fotos. Deswegen gab
es nichts, woran wir uns zwingend halten mussten, sondern konnten uns ganz auf einen
Schauspieler verlassen, der ihn voller Agilität und Energie verkörpert und dabei dem Geist
Mandelas treu bleibt“, erklärt Chadwick. „Dafür war Idris die Idealbesetzung.“
Thompson pflichtet ihm bei: „Idris ist ein unglaublich instinktiver Schauspieler, der einfach
vor die Kamera tritt und auf Anhieb das richtige Gespür für die Szene findet. Das dem
natürlich auch ganz viel Rollenstudium, Recherche und gedankliche Auseinandersetzung
liegen, sieht man ihm dabei gar nicht an. Als wir zum Beispiel die Szene gedreht haben, in
der sich Mandela im Fernsehen erstmals an die Nation wendet, war das das erste Mal, dass
Idris den alten Madiba spielte. Aber es war einfach unglaublich: er kam herein und legte
sofort den Schalter um. Gleich in der ersten Einstellung war er perfekt! Von der Stimmung
über die Stimme bis hin zu Madibas Persönlichkeit und seinen Bewegungen. Ich weiß
MANDELA: DER LANGE WEG ZUR FREIHEIT
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wirklich nicht genau, wie er das gemacht hat, denn es war fast, als habe Mandelas Geist von
ihm Besitz ergriffen. Es schien gerade so, als sei ihm diese Rolle zugefallen, und vom ersten
Tag an machte er sie sich zu eigen, was normalerweise wirklich unglaublich schwierig ist.“
Sprachtrainerin Fiona Ramsey berichtet, dass es in den insgesamt elf offiziellen
Landessprachen Südafrikas ein breites Spektrum an Dialekten gibt. Ihre Hauptaufgabe in der
Zusammenarbeit mit Elba war es, seinen Londoner Cockney-Akzent loszuwerden und mit
Mandelas berühmter Artikulation vertraut zu werden. Es gibt kaum Aufnahmen davon, wie
Mandela als junger Mann gesprochen hat, so dass Ramsey sich gemeinsam mit der isiXhosaLehrerin Nomboniso Paile überlegen musste, wie er geklungen haben könnte. „Es war
spannend, sich für Idris einen Dialekt zu überlegen, der sich über so viele Jahre entwickelt“,
berichtet Ramsey. „Womit wir gespielt haben, war der Gedanke, dass es einen Unterschied
zwischen öffentlicher und privater Person gibt. Denn fast alle Aufnahmen, die es von Mandela
gibt, stammen von öffentlichen Auftritten. Also haben wir versucht, eine leichte Abweichung
von seinem offiziellen Sprechen zu dem mit seiner Familie oder selbst mit einem ihm
vertrauten Gefängniswärter zu etablieren. Dadurch bekam Idris noch mehr Raum, mit der
Sprache und dem Klang zu spielen.“
Mandelas Welt – Das Produktionsdesign
Verantwortlich für das spektakuläre Aussehen des Films in Sachen Authentizität und Ausmaß
ist der Produktionsdesigner Johnny Breedt, den Singh bereits vor 15 Jahren als so genannten
‚Action Vehicle Coordinator’ für das Projekt verpflichtete. Während das Projekt im Laufe der
Jahre verschiedene Entwicklungsstufen durchlief, erweiterte sich Breedts Mitwirkung um
Bereiche wie Location-Suche und Recherche. Die ausgedehnte Vorbereitungsphase gab ihm
dabei die Möglichkeit, eine beachtliche Menge Material anzusammeln. Am Ende waren es
über 300 Bücher und 5.000 Fotografien, die während der Dreharbeiten für die Schauspieler,
den Regisseur, die Kostümabteilung und andere Crew-Mitglieder für Verweiszwecke zur
Verfügung stand.
Das Design des Films war ein Schlüsselelement in Chadwicks Plan, die Geschichte als
modernen, zeitgenössischen Film zu erzählen: „Ich habe allen gesagt, dass der Film zu
100% authentisch aussehen soll. Doch es sollte auch Actionsequenzen geben, und wenn eine
Verfolgungsjagd im Auto auf dem Plan stand, dann wollte ich die spannend und schnell
drehen. Da sollte dann nicht bloß ein Haufen alter Autos herumtuckern. Mir ging es um eine
unmittelbare, eindringliche Wirkung des Films.“ Breedt selbst erinnert sich noch daran, dass
er ein wenig amüsiert war, als der Regisseur auf
Referenzfilme verwies, die bei einem
solchen Thema vermutlich den wenigsten in den Sinn gekommen wären, darunter CITY OF
GOD (2002) oder TROPA DE ELITE (2007).
Obwohl er selbst bereits einige historische Geschichten wie „Dickens“ für die BBC oder DIE
SCHWESTER DER KÖNIGIN (2008) mit Natalie Portman und Scarlett Johansson verfilmt
MANDELA: DER LANGE WEG ZUR FREIHEIT
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hat, legt Chadwick Wert auf die Feststellung, dass er eigentlich kein Fan von Kostümfilmen
ist: „Wer möchte schon einen trockenen Historienfilm gucken? Ich wollte lieber, dass mein
Team die Energie und Spannung einfängt, die man in vielen dieser südamerikanischen Filme
erleben kann.“ Und er fügt hinzu, dass er selbst zur Inspiration auch noch mal DER PATE
(1972) oder die Filme von David Lean heranzog. „Wir drehten auf 35mm Film in einer
unglaublich weiten Landschaft, aber ich hatte keine Lust auf diese traditionelle Reihenfolge
von Totale-Nahaufnahme-Halbnahe. Ich wollte, dass die Kamera mittendrin bei den
Schauspielern ist und alle Emotionen der Szene einfangen kann. Genau, wie es eben in
einem modernen Film der Fall ist.“
Die Kulissen dienten nur dazu, dem Ganzen die richtige Energie zu verleihen.“ Breedt ist sich
sicher, dass diese Herangehensweise genau den gewünschten Effekt erzielte: „Idris hatte eine
Nacht in Mandelas tatsächlicher Zelle auf Robben Island verbracht. Als er dann später ans
Set kam und unsere Kulisse des Gefängnisses betrat, sagte er zu mir, dass er sich sofort
wieder in diese Welt versetzt fühlte.“
Da sich der Film über so viele Jahrzehnte erstreckt, war es Breedts Hauptaufgabe, das
gesamte Spektrum dieser Zeit in aller Breite, aber auch Detailliertheit einzufangen und
jeweils einzelne Eindrücke und Stimmungen der verschiedenen Zeitabschnitte in den
Vordergrund zu rücken. Das reichte von dem ländlichen Dorf, in dem Mandela aufwuchs, bis
zum pulsierenden Stadtleben im Johannisburg der frühen 1940er Jahre, wo die Weißen
eigene Autos fuhren und die Schwarzen Busse und Straßenbahnen benutzten. „In jenen
Jahren“, so der Produktionsdesigner, „waren die Schwarzen überwiegend Wanderarbeiter und
Hausangestellte, die im Stadtalltag nicht allzu sichtbar waren.“
Breedt und die Location-Manager Robert Bentley und Edu Klarenbeeck nahmen rund 400
potentielle Locations unter die Lupe, von denen schließlich an etwa 200 tatsächlich gedreht
wurde.
Die Herausforderung, Mandelas Lebensweg nachzuzeichnen, begann für Breedt mit dem Dorf
seiner Kindheit, einer Oase der Natur und Schönheit in Transkei, einem Gebiet im östlichen
Kapland von Südafrika, durchdrungen von der Stammeskultur. Weil es keine Bilder des
Dorfes aus jenen Jahren gibt, bot sich für den Produktionsdesigner nicht zuletzt hier die
Chance, seiner Phantasie freien Lauf zu lassen.
Seit 1920 hat sich Mandelas Dorf derart drastisch verändert (und beherbergt heute unter
anderem ein Museum und ein Hotel für Touristen), dass das Team einen anderen Drehort
finden musste, der aber natürlich visuell genauso beeindrucken musste wie Transkei. Fündig
wurde man im grandiosen Drakensberg in der Provinz KwaZulu-Natal. In Südafrika gehören
große Teile der ländlichen Regionen den verschiedenen Stämmen, und um dort
Drehgenehmigungen zu bekommen, musste direkt mit den jeweiligen Stammesführern
verhandelt werden, wie Breedt berichtet: „Da herrschen ganz konventionelle Regeln,
ausgerichtet auf die Ältesten. Bevor wir in ihren Regionen drehen konnten, mussten wir
immer Opfergaben darbringen. Meistens wurde eine Ziege geschlachtet und wir veranstalteten
MANDELA: DER LANGE WEG ZUR FREIHEIT
21
für die Nachbarschaft ein Grillen. Außerdem investierten wir in die Gemeinde, indem wir vor
Ort einige Arbeiter engagierten.“
Die meisten der in Kapstadt spielenden Szenen wurden auch an Ort und Stelle gedreht. Doch
weil Robben Island inzwischen längst eine Touristenattraktion ist, konnten dort (auch aus
logistischen Gründen) nur Außenaufnahmen, etwa der spektakuläre Ausblick auf den
Tafelberg, umgesetzt werden. Die erstklassigen Cape Town Film Studios dienten deswegen
mit etlichen auf dem Studiogelände gebauten Kulissen als Fixpunkt der Produktion. Dort
wurden mit größter Genauigkeit und Authentizität unter anderem der Hof der Sektion B des
Gefängnisses von Robben Island einschließlich der Zellen und Besucherräume, aber auch
Straßenzüge und Gebäude des Townships Orlando in den 1940er Jahren nachgebaut.
Um genug Platz zum Bau dieser Kulissen zu haben, mussten professionelle Baufirmen mit
ihrer Industrieausrüstung auf dem Studiogelände ein Gebiet von rund 15.000 Quadratmetern
ausheben. Für den Bau des beeindruckenden Robben Island-Sets wurde ein bleibendes
Gebäude inklusive authentischem Dach und Abflusssystem gebaut. Eine Straßenbaufirma
wurde eigens engagiert, um für die im Township Orlando spielenden Szenen geteerte Straßen
entstehen zu lassen. Zusätzlich dazu baute Breedts Team, das aus 200 Profis sowie
angelernten örtlichen Arbeitern bestand, für Außenaufnahmen 20 aus jener Epoche
stammende Häuser.
Breedt betont, dass die Robben Island-Kulissen für die Sechziger Jahre ausgelegt waren: „In
späteren Jahren, als die Presse und die Weltöffentlichkeit den Druck auf die Behörden
erhöhten, wurden die Bedingungen im Gefängnis immer wieder verbessert. Unter anderem
gab es irgendwann einen Kinoraum, Studienmöglichkeiten, Toiletten mit verschließbaren
Türen und Betten in den Zellen.“
Im prachtvollen Justizpalast von Pretoria wurde mit dem Rivonia-Prozess der sicherlich
berühmteste Fall der südafrikanischen Geschichte verhandelt. Dort hielt Mandela auch seine
bekannteste Rede. Heutzutage dient das Gebäude als Hauptquartier der Abteilung des
Obersten Gerichtshofs, die für die Provinz Gauteng zuständig ist, und bleibt der Öffentlichkeit
verschlossen. Diese sehr beschränkten Zugangsmöglichkeiten zogen einen weiteren
aufwändigen Nachbau in den Studios nach sich: das Innere des Justizpalastes mitsamt der
Säulenhalle des Erdgeschosses und den Hafträumen unter dem Gerichtssaal. Obwohl
Mandelas berühmte Rede hinlänglich mitgeschnitten und dokumentiert wurde, existieren
keine Filmaufnahmen des Prozesses. „Abgesehen von den Menschen, die damals dabei
waren, weiß niemand, wie diese Gerichtssäle während der Prozesse wirklich aussahen“, führt
Breedt aus. „Warum das Gebäude Justizpalast genannt wird, versteht man nicht wirklich. Bis
man es betritt. Von innen entpuppt es sich als prachtvoller Bau im Stil der italienischen
Renaissance.
Vlokkie Gordon, Co-Produzentin des Films, betont die Vorteile des Drehens im Studio: „Durch
die gesparten Kosten konnten wir wirklich fantastische Kulissen bauen. Und so bot sich uns
MANDELA: DER LANGE WEG ZUR FREIHEIT
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die Flexibilität, auch mal in die echten Townships zu wechseln, die sich seit den 1940ern
und 1950ern extrem verändert haben.“
Vor allem aber konnten die Filmemacher so die Kontrolle über das Geschehen behalten in
jenen
Straßenkampfszenen,
in
denen
Armeepanzer
und
Molotowcocktails
in
den
Townshipstraßen zum Einsatz kamen. „Diese Szenen sind für die Geschichte des Films
natürlich von entscheidender Bedeutung. Aber sie mit all der Gewalt und der
Militärausrüstung in der Öffentlichkeit nachzustellen ist keine Option, denn diese Ereignisse
sind für die Bewohner der armen Township-Gemeinden noch immer traumatisch“, erklärt
Gordon.
Angesichts all der modernen Häuser und Satellitenschüsseln existiert das ‚echte’ Soweto
(kurz für „South Western Townships“) schon lange nicht mehr. Die berühmte Vilakazi Street,
in der Mandela und Winnie damals lebten, sieht längst vollkommen anders aus. Doch
Kliptown, das in einer älteren Gegend von Soweto liegt, konnte für etliche dort angesiedelte
Szenen herhalten, zumal das Team dort rund 30 unterschiedliche Sets errichtete. Aus
Sophiatown in Johannisburg stammen einige der bekanntesten Schriftsteller, Dichter,
Musiker und Künstler Südafrikas, doch es war die große Jazz-Legende Miriam Makeba, die
diesen schwarzen Vorort so richtig bekannt machte. In den fünfziger Jahren, als weiße
Südafrikaner Safari-Anzüge trugen und abgeschiedene, privilegierte Leben führten, war
Sophiatown – quasi als Mini-Soho – das Nervenzentrum der Kunst- und Unterhaltungsszene
des Landes.
Anders als andere Townships in Südafrika war Sophiatown ein Eigentums-Township, das
bereits etabliert war als jenes Gesetz in Kraft trat, das den Schwarzen den Landbesitz
untersagte. Es war das letzte verbleibende ethnisch gemischte Gebiet. Als absolute
Ausnahmeerscheinung jener Zeit entwickelte sich das Viertel zum kosmopolitischen, hippen
und beliebten Knotenpunkt, wo Weiße, Farbige, Schwarze und Inder zusammenkamen, um in
den Nachtclubs die vibrierende Welt des Tanzes und der Musik zu erleben. Der starke
Einfluss amerikanischer Filme schlug sich in den Kleidern der Frauen ebenso wieder wie in
den schnittigen Outfits der als ‚Tsotsis’ bekannten Gangster.
Angesichts der Nähe zum Stadtzentrum von Johannesburg ließ die Apartheidregierung 1963
die Barackenstadt bis auf den Grund niederreißen und beraubte diese einzigartige Gemeinde
ihres Zuhauses.
Dieser brutale Zerstörungsakt spiegelte die Verachtung der Apartheidregierung für alle
Farbigen und spielt damit auch im Film eine zentrale Rolle. Chadwick wollte diese Szenen
besonders nachdrücklich und brutal darstellen. Breedt, der in der Nähe einer alten Mine auf
eine Ruine stieß, berichtet: „Wir verwandelten diese Ruine in ein halb zerstörtes Sophiatown.
Doch alles, was wir dafür bauten, errichteten wir tatsächlich aus Ziegeln und Zement. Wenn
die Bulldozer die Mauern niederreißen, musste die Zerstörung so echt wie möglich
aussehen.“
MANDELA: DER LANGE WEG ZUR FREIHEIT
23
Die Menschen in Mandelas Welt – Die Statisten
JP van der Merwe war bei MANDELA: DER LANGE WEG ZUR FREIHEIT für die
Koordinierung der Statisten zuständig und stand vor der beträchtlichen Aufgabe, tausende
von Personen zu finden, die Mandelas Leben bevölkern sollten. Dabei ging es um die inneren
familiären und freundschaftlichen Kreise ebenso wie um Dorfbewohner auf dem Lande,
Freiheitskämpfer, Polizisten, Regierungsbeamte, Wächter und Insassen des Gefängnisses,
aber auch um die vielen Bewohner des Townships, all die wütenden Randalierer auf den
Straßen oder die unglaubliche Menschenmasse von über 10.000 Personen, die sich vor dem
Victor Verster-Gefängnis versammelten, um ihren Helden bei seinen ersten Schritten in
Richtung Freiheit willkommen zu heißen.
Auch van der Merwe machte es sich zur Aufgabe, Chadwicks Wunsch nach größtmöglicher
Authentizität umzusetzen, wie er berichtet: „Ich habe mich ganz bewusst nicht an die
üblichen Casting-Agenturen für Statisten gewandt. Deren Klienten sind das Filmemachen
bereits gewöhnt und haben ihre Unschuld längst verloren. Ich wollte viel lieber echte
Menschen haben, die noch jeden Tag im Alltag mit den Nachwirkungen der Apartheid
ringen.“
Angesichts
des
praktisch
unmöglichen
Unterfangens,
sich
in
den
chaotischen
Kommunikationssystemen der Slums zurechtzufinden, verließ sich van der Merwe auf die
jeweiligen Gemeindeleiter, um Personen zu empfehlen, die arbeitslos und auf der Suche nach
einem kleinen Einkommen waren. Anschließend entwickelte er ein systematisches Verfahren,
um den Anforderungen des Drehplans jederzeit gerecht werden zu können. „Die meisten
dieser Menschen haben keine normalen Telefone oder Handys, deswegen war es eine
Mammutaufgabe, diesen Bereich der Produktion geschmeidig laufen zu lassen“.
Die Einbeziehung der örtlichen Gemeinden schuf dringend benötigte Jobs, weswegen auch
Vlokkie Gordon das dortige Engagement der Produktion betont: „Ein Film ist ein riesiges
Unternehmen, das sich vorübergehend in anderer Leute Gegend breit macht. Deswegen war
es unser Ziel, die Menschen dort daran teilhaben zu lassen, schließlich ist es nicht zuletzt
ihre Geschichte, die wir erzählen.“
Dabei war angesichts eines Filmdrehs, der 283 Szenen, 200 Sets mit jeweils mindestens
zwei oder drei Kulissenteilen und ein mehrere hundert Leute umfassendes, durch Südafrika
reisendes Team umfasste, der enge Zeitplan die größte Herausforderung. Mit mehr als
10.000 an der Entstehung beteiligten Individuen ist der Film nach Produktionsaufwand und
Budget die größte afrikanische Produktion, die je auf dem Kontinent entstanden ist.
MANDELA: DER LANGE WEG ZUR FREIHEIT
24
Die Wiederauferstehung von Mandelas Welt – Der Look des Films
„Schon beim ersten Treffen mit Justin wurde klar, dass er für die epische Lebensgeschichte
von
Nelson
Mandela
eine
sehr
frische,
intuitive
und
einfallsreiche
stilistische
Herangehensweise im Sinn hatte“, erinnert sich Kameramann Lol Crawley.
„Weil er die Filme von Fernando Meirelles, Matteo Garrone oder Jacques Audiard als wichtige
Einflüsse genannt hatte, verglichen wir die Handkameraarbeit und das natürliche Licht von
Filmen wie CITY OF GOD (2002), GOMORRHA (2008) oder EIN PROPHET (2009) mit der
eher klassischen Filmsprache von GANDHI (1982) oder LAWRENCE VON ARABIEN (1962)“,
fährt er fort. „Wir hatten den Eindruck, dass wir das epische Element von Mandelas Leben
genauer unter die Lupe nehmen und auch wirklich feiern mussten, ohne ihn dabei auf ein
Podest zu stellen. Zum ersten Teil der Geschichte, also Mandelas Kindheit in der Transkei,
passte unserer Meinung nach eine ruhigere, sorgfältig geplante und klassische Kameraarbeit.
Die sollte dann in starkem Kontrast zu den immer Energie geladeneren, wilden
Kamerabewegungen stehen, mit denen wir Mandelas Leben von seiner Ankunft im
Johannesburg der 1940er Jahre bis zum Rivonia-Prozess zeigen wollten.“
„Wann immer es möglich war, wollten wir im Idealfall an genau den Orten drehen, an denen
die Ereignisse wirklich stattgefunden hatten, um wirklich so authentisch wie möglich zu
sein“, berichtet der Kameramann weiter. „Eine der größten Entscheidungen, die ein
Filmemacher heutzutage treffen muss, ist die, ob er auf Film oder digital drehen will. Aber im
Falle dieses Projekts stand es immer außer Frage, dass Film die erste Wahl war. In den
Wochen vor Drehbeginn mussten wir deswegen alle möglichen Tests durchführen und etwa
unterschiedliche Make-up-Phasen und Linsen mit verschiedenem Filmmaterial und
Postproduktionstechniken ausprobieren. Wie die jeweiligen Entscheidungen zu bestimmten
Ergebnissen bezüglich der verschiedenen Landschaften und Zeitperioden, der Kostüme und
Kulissen führen, ist ein entscheidender Bestandteil des kreativen Prozesses einer
Filmproduktion.“
Mandelas Welt wird eingekleidet – Die Kostüme
Auch auf die Arbeit der Kostümdesigner Diana Cilliers und Ruy Filipe hatte Chadwicks kurze
Anweisung, so realitätsnah wie möglich zu bleiben, große Auswirkungen. So kopierten die
beiden mit großer Genauigkeit verschiedene historische Kostüme. Wobei Chadwick, so
Cilliers, neben Authentizität auch auf die filmische Qualität der Entwürfe Wert legte. Dabei
nahm sich das Garderobenteam der Herkules-Arbeit an, Kostüme für einen Zeitraum von fast
einem gesamten Jahrhundert zu entwerfen. „Ein Traumprojekt für jeden Designer“, stellt
Filipe fest.
Das engagierte Duo achtete sorgsam auf die kleinsten Details der Stoffe, Farben und Nähte,
um mehr über die jeweilige Figur zu erzählen, sei es eine Hauptrolle oder ein Statist. Auch
MANDELA: DER LANGE WEG ZUR FREIHEIT
25
die Atmosphäre und der Stil der jeweiligen Epoche, die Drehorte und die Schlüsselereignisse
dieser Geschichte spielten für die beiden eine entscheidende Rolle. Dass Mandela als
Mitglied des Madiba-Clans im Dorf Qunu in der ländlichen Region Transkei geboren wurde,
spielte visuell für den Film eine genauso entscheidende Rolle wie seine familiäre
Abstammung vom Xhosa-Stamm
Filipe wollte vor allem die organischen Elemente des Lebens fern der Städte auf der
Leinwand zu zeigen. Dass die Gemeinschaft dort von der Landwirtschaft, der Nähe zu ihren
Herdentieren und einer bedeutsamen Beziehung zum Land geprägt war, spiegelt sich
deswegen in seiner Verwendung von Erdtönen wider.
Atandwa Kani, der den jungen Mandela spielt, hat ebenfalls eine Xhosa-Abstammung und
damit einen engen Bezug zu dieser lebendigen Kultur: „Wir sind stolz auf diese Kultur, die
sich auch in unseren verzierten Trachten zeigt.“ Viele Aspekte im Alltag der Xhosa sind
bestimmt von ihrer untrennbaren Verbindung zu ihren Vorfahren, außerdem ehren sie die
Traditionen und erweisen stets den Ältesten Respekt. Der gesellschaftliche Stand einer
Person ist ebenso an ihrer Kleidung zu erkennen wie ihre Abstammung. Jede Perle, jede
Farbe, jedes Muster hat eine Bedeutung. Zu den Initiationsriten, mit denen ein Xhosa-Junge
sein Eintritt ins Erwachsenenalter begeht, gehört es, dass sein Körper mit weißem Ton bemalt
wird. Als Mandela in den 1940er Jahren im geschäftigen Johannesburg ankommt, sieht er
zum ersten Mal, was weiße Menschen tragen. „Damals nahm seine Vorliebe für feine
Maßanzüge ihren Ursprung. Er hat äußerste Sorgfalt auf seine äußere Erscheinung gelegt“,
sagt Filipe, dessen Team 19 Anzüge für den jungen Anwalt von Hand fertigte. „Er war
großartig, Idris einzukleiden. Er hat eine tolle Statur und sieht in allem, was er trägt, gut
aus.“
Obwohl Held für Millionen von Menschen, blieb Mandela stets auch ein Mythos. Während
seiner Haft wurden alle Fotos von ihm zerstört, und für beinahe drei Jahrzehnte hatte
praktisch niemand auf der Welt eine Ahnung davon, wie er aussah. Deswegen hatte die
Kostümabteilung, wie auch die anderen Designteams der Produktion, nur sehr begrenztes
Referenzmaterial zur Verfügung. Doch viele der Gefangenen von Robben Island spendeten
nach ihrer Freilassung in den 1990er Jahren ihre Habseligkeiten aus dem Gefängnis dem
Mayibuye Centre der University of the Western Cape. Und genau dort stieß Cilliers deswegen
auf eine archivarische Goldmine. „Wir hatten Zugriff auf ihre tatsächliche Gefängniskleidung,
die wir deswegen in Stoff und Design genau imitieren konnten“, berichtet die
Kostümbildnerin. „Außerdem konnten wir ganz viele kleine, persönliche Details in unsere
Entwürfe übernehmen, all die kleinen Veränderungen an ihrer Kleidung, mit denen sie sich
dem Alltag im Gefängnis angepasst hatten. Von Kathrada fanden wir einen wunderschön
erhaltenen Pullover, den er vermutlich von einem Briefkontakt geschenkt bekommen hatte.
Das war ebenso bewegend wie inspirierend.“
Derweil berichtet Harris über Winnies Garderobe: „Sie war immer tadellos gekleidet, egal was
sie gerade durchmachte. Ich glaube, das hat ihr geholfen durchzuhalten.“
MANDELA: DER LANGE WEG ZUR FREIHEIT
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Aus der fröhlichen Jazz-Ära von Sophiatown ging ein lebendiger Modestil hervor, der laut
Cilliers in der weißen Bevölkerung nie ankam. „Die dortige Gesellschaft war sehr beeinflusst
von der amerikanischen Kultur. Die Frauen begeisterten sich für Mode und verwendeten viel
Zeit auf Pflege und Aussehen. All diese weiten Röcke und Unterröcke, die Hüte, Taschen und
Handschuhe hat man so sonst nie wieder in der schwarzen Community gesehen“, berichtet
Cilliers .
Um all die verschiedenen gesellschaftlichen Schichten und die Facetten der Apartheid
greifbar zu machen, wünschte sich Chadwick, so Filipe, Kostüme, die wirklich die Realität
jener Jahre spüren ließen: „Unter den Weißen ließ sich immer ein Gefühl der Opulenz
beobachten, während die Schwarzen oft gebrauchte Kleidung trugen. Doch trotz der
erbärmlichen Armut, in der sie lebten, spürt man bei ihnen eine gewisse Würde.“
Rechnet man alle unterschiedlichen Kostüme der Hauptfiguren, der Kleinstrollen und der
tausenden von Statisten zusammen, kommt Cilliers auf insgesamt 15.000 Outfits, die von ihr
und ihrem Team entworfen und zusammengestellt wurden.
Mandela, in alt und jung – Das Make-up
Die größte Herausforderung, die optischen Veränderungen auf Mandelas langem und
mühsamem Weg glaubhaft auf die Leinwand zu bringen, lag beim für Make-up und Prothesen
zuständigen Team.
Make-up-Designerin Meg Tanner und ihr herausragendes Team zeichneten für das Aussehen
von 12.000 Statisten, 105 Schauspielern und mehreren Hauptdarstellern über den Verlauf
von fünf Jahrzehnten verantwortlich. Inspiriert durch die wahre Geschichte und einen
visionären Regisseur wie Justin Chadwick, stürzte sich Tanner auf die Arbeit und verließ sich
dabei vor allem auf akkurate fotografische Referenzen: „Wir wollten all jenen Menschen die
Ehre erweisen, die in diesem Film vorkommen.“
Mit Elba arbeitete Tanner besonders eng zusammen und entwarf dabei sieben verschiedene
Looks für Mandelas im Laufe der Jahre verändertes Aussehen. Als junger Mann fiel Mandela
vor allem durch seinen auffälligen Seitenscheitel auf. Sein schneidiges Aussehen, sein
sportliche Figur, eine gute Portion Selbstbewusstsein und frecher Charme bescherten ihm
damals jede Menge Erfolg bei den Frauen. „Man hat bei Idris nicht das Gefühl, dass er
krampfhaft versuchen muss, wie Mandela auszusehen. Er hat dieses Funkeln in den Augen
und seine ganz eigene Präsenz, das reichte schon“, erklärt Tanner, die Elba für die Szenen
des jungen Mandela eine Echthaar-Perücke anfertigte. „Sie wurde wirklich zu einem Teil
seines Kopfes und seiner Bewegungen.“Um etliche der Hauptfiguren – darunter neben
Mandela selbst auch seine Mitgefangenen sowie Winnie – insgesamt 40 Jahre älter werden zu
lassen, mussten zwangsläufig auch Prothesen zum Einsatz kommen, durch die sich
Alterungsprozesse meist besser umsetzen lassen als durch herkömmliches Make-up.
MANDELA: DER LANGE WEG ZUR FREIHEIT
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„Wir mussten einen Weg finden, die Schauspieler altern zu lassen und ihren realen
Gegenparts anzugleichen. Vor allem im Fall von Idris gab es viele Diskussionen, wie er
Mandela ähnlicher sehen könne, ohne ihn zu einem Imitat werden zu lassen“, erinnert sich
Tanner. „Letztlich entschieden wir uns dazu, ihn nicht allzu offensichtlich in Mandela zu
verwandeln.“
Tanners Entwürfe dienten dem Make-up- und Prothesen-Team als Anleitung, um das Projekt
stimmig umzusetzen. Sie arbeitete dabei eng mit dem Oscar®-prämierten Prothesen-Designer
Mark Coulier (DIE EISERNE LADY,2011, WORLD WAR Z,2013) aus England zusammen.
Gemeinsam fanden sie schließlich einen Weg, den Bruch zwischen natürlichem Altern und
den prothetischen Ergänzungen so unauffällig wie möglich zu gestalten.
Die meisten der Schlüsselfiguren der Erzählung machten zwei Prothesen-Phasen durch. Zur
ersten gehörte es, die Schauspieler nach und nach so altern zu lassen, dass sie irgendwann
eine 18-jährige Haftstrafe hinter sich haben konnten. Die zweite kam ins Spiel, als die
Gefangenen 1982 ins Pollsmoor-Gefängnis verlegt wurden. Für jene Phase waren jeden
Morgen vier Stunden in der Maske von Nöten, wo die Prothesen angebracht und an Haare und
Make-up Hand angelegt werden musste.
Coulier arbeitete mit dem südafrikanischen Prothesen-Spezialisten Clinton Aiden-Smith
zusammen. Insgesamt war ein Team aus rund 20 Experten aus Großbritannien und Südafrika
an der Arbeit, die ihre Magie in Aiden-Smiths Werkstatt „Cosmesis“ entfalten konnten.
„Jeden Tag müssen für jeden Schauspieler die Prothesen neu vorbereitet werden“, berichtet
Coulier über die Herausforderung der Vorbereitung, des Modellierens und Bemalens von
Feinheiten wie Augenbrauen und ähnlichem. „Für eine Szene mit sechs Darstellern mussten
wir an einem einzigen Drehtag 36 Einzelteile vorbereiten und auftragen.“
Bisweilen arbeiteten bis zu zwölf Visagisten gleichzeitig an einer Figur und ihren Prothesen.
Doch keine, so Aiden-Smith, erwies sich als so kompliziert wie Winnie: „Das war ein
unglaublich kniffliges Verfahren, denn wir mussten all diese prothetischen Feinheiten mit
Naomies eigentlich makelloser Haut verschmelzen.“
Nicht nur Thompson hat deswegen größten Respekt vor der Arbeit der Make-up-Künstler: „Sie
sind einfach sensationell gut gewesen und haben Idris so in den 75-jährigen Mandela
verwandelt, dass man es komplett geglaubt hat. Dank ihnen konnten wir einen einzigen
Schauspieler all diese Jahrzehnte durchleben lassen.“
Mandela – Ein Mann, der die Welt veränderte
Nelson Mandela gilt als ein Mann, der die Welt verändert hat. Die Folgen seines Triumphes
waren auf der ganzen Welt spürbar. Nicht nur dank seines strategischen, politischen
Geschicks und seines unerschütterlichen Intellekts gelang es Mandela, seinem am Rande
MANDELA: DER LANGE WEG ZUR FREIHEIT
28
eines Bürgerkriegs stehenden Land zu Frieden zu verhelfen. Und das auf eine Art und Weise,
wie es in der Geschichte noch kein anderer Anführer geschafft hatte: in dem er sich in seine
Feinde hineinversetzte, sie verstand und ihnen letzten Endes vergab. Noch zu Lebzeiten fand
er damit seinen Platz in den Geschichtsbüchern nicht nur als größter Staatsmann seiner Zeit,
sondern auch als großer Menschenfreund.
„Jeder Südafrikaner hat einen Bezug zu dieser Geschichte, jeder fühlt Stolz und
Teilhaberschaft. Deswegen waren wir trotz der Größe der Produktion wie eine große Familie,
und egal wer auf welcher Position arbeitete, fühlte sich jeder von uns privilegiert, die
einmalige Gelegenheit zu haben, an dieser bemerkenswerten Geschichte mitwirken zu
können.“
Und er ergänzt: „Heute stehen wir hier und können diese Geschichte so akkurat erzählen,
dass die Welt auch in 50 oder 100 Jahren noch den Film gucken kann und sehen wird, was
dieser Mann für einen unglaubliche, kaum vorstellbaren Weg hinter sich hat. Mandelas
Geschichte hebt sich von allen anderen ab – und wir haben uns an eine filmische
Wertschätzung gewagt, die hoffentlich uns alle und die ganze Welt inspirieren wird.“
Zolani Mkiva, der nicht nur die Rolle des Raymond Mhlaba spielt, sondern auch als
kultureller Berater an dem Film beteiligt war, sagt: „Ich möchte MANDELA: DER LANGE
WEG ZUR FREIHEIT auf Russisch, Arabisch, Französisch, Portugiesisch, Swahili und in unser
aller Muttersprachen sehen. Denn diese Geschichte hat das Zeug, Milliarden von Menschen
auf der ganzen Welt zu inspirieren. Es ist der erste Film dieser Art, der im befreiten Südafrika
entstanden ist. Noch nie ist hier eine Produktion dieser Größenordnung und dieser
Bedeutsamkeit auf die Beine gestellt worden, deren Botschaft von Südafrika aus um die
gesamte Erdkugel reichen wird.“
„Als Filmemacher hoffen wir, dass wir kommenden südafrikanischen Generationen das
Vermächtnis eines Mannes hinterlassen, der für ihre Demokratie gekämpft hat“, meint
Executive Producer Sanjeev Singh. Und Anant Singh fügt hinzu: „Ich hatte die große Ehre,
Madiba während unserer Dreharbeiten ein paar Mal zu treffen. Er sah kräftig aus und war
frohen Mutes. Wir können uns glücklich schätzen, ihn mit seinen 95 Jahren noch unter uns
zu haben, und werden das hoffentlich auch noch etliche Jahre können. Doch das wichtigste
ist mir, sicherzustellen, dass er den Film auch wirklich zu Gesicht bekommt.“
MANDELA: DER LANGE WEG ZUR FREIHEIT
29
BIOGRAFIEN / BESETZUNG
IDRIS ELBA – Nelson Mandela
Golden Globe-Gewinner Idris Elba begeisterte das amerikanische Publikum erstmals in der
Rolle des Stringer Bell in der von der Kritik gefeierten TV-Serie „The Wire“. Seither gilt er als
einer der kommenden großen Stars in Hollywood und kann bereits auf eine Reihe viel
gelobter Rollen in verschiedenen, hochkarätigen Filmen und Fernsehproduktionen verweisen.
Elba, der Sohn eines Vaters aus Sierra Leone und einer ghanaischen Mutter, begann seine
Karriere in seiner Heimatstadt London, wo er bereits mit Mitte 20 regelmäßig auf dem
Bildschirm zu sehen war. Er spielte Rollen in einigen der erfolgreichsten britischen
Fernsehserien, darunter „Dangerfield“, „Bramwell“ oder „Ultraviolet“. Letztere wurde 2000
auch ans US-Fernsehen verkauft, was Elba den Durchbruch auf dem amerikanischen Markt
ermöglichte. Nach seinem Umzug nach New York, wurde er für seine Darstellung des Achilles
in Sir Peter Halls Off-Broadway-Produktion von Shakespeares „Troilus und Cressida“ mit
hymnischen Kritiken bedacht. Wenig später erhielt er eine Rolle in der Fernsehserie „Law &
Order“, danach folgte „The Wire“. Seine Darstellung dieser ebenso komplexen wie
skrupellosen Figur gilt als eine der faszinierendsten der Fernsehgeschichte. Es dauerte nicht
lange, bis Fans wie Kritiker auf Elba aufmerksam wurden. 2005 wurde er für die Rolle
darüber hinaus für den NAACP Image Award als Bester Nebendarsteller nominiert.
Eine weitere solche Nominierung folgte kurz darauf für seine Hauptrolle in dem TV-Film „Als
das Morden begann“, der 2005 auch im Wettbewerb der Berlinale gezeigt wurde. Eine
weitere große Filmrolle spielte er in Tyler Perrys Drama DADDY’S LITTLE GIRLS (2007), für
die er eine BET-Nominierung erhielt.
2007 war Elba neben Denzel Washington, Russell Crowe, Ruby Dee und Josh Brolin in Ridley
Scotts für den Golden Globe-nominiertem Film AMERICAN GANGSTER (2007) zu sehen. Das
Ensemble wurde dafür mit einer Nominierung für den Screen Actors Guild Award bedacht. Im
gleichen Jahr kehrte er nach London zurück, wo er gemeinsam mit Gerard Butler, Thandie
Newton und Tom Wilkinson für ROCK’N‘ROLLA („Rocknrolla“, 2008) von Guy Ritchie vor der
MANDELA: DER LANGE WEG ZUR FREIHEIT
30
Kamera stand. Seine Rolle in dem Thriller OBSESSED (2009) mit Beyoncé Knowles
bescherte ihm nicht nur den ersten Platz in den Kinocharts, sondern auch Nominierungen für
den BET und den NAACP Image Award.
Darüber hinaus konnte man ihn in Filmen wie THE LOSERS (2010) mit Zoe Saldana und
TAKERS (2010) mit Matt Dillon, Chris Brown und Hayden Christensen sehen. Als Bester
Nebendarsteller wurde er für letzteren abermals für den NAACP Image Award nominiert. Für
die Dreharbeiten zum Film LEGACY (2010), an dem er auch als ausführender Produzent
beteiligt war, zog Elba im gleichen Jahr vorübergehend nach Glasgow, wo der Film 2010
beim örtlichen Filmfestival als Abschlussfilm gezeigt wurde.
2010 übernahm er darüber hinaus die Titelrolle in der britischen Krimiserie „Luther“, von
der seither drei Staffeln gedreht wurden. Für die BBC-Produktion wurde er insgesamt mit
einem Golden Globe, dem NAACP Image Award und dem BET Award sowie einer weiteren
Golden Globe- und zwei Emmy-Nominierungen ausgezeichnet. Demnächst ist er unter
anderem neben Taraji P. Henson in NO GOOD DEED sowie in SECOND COMING zu sehen.
Filmografie (Auswahl):
2013
2012
2011
2010
2009
2008
2007
Titel
MANDELA: DER LANGE WEG ZUR FREIHEIT
(Mandela: Long Walk to Freedom)
THOR – THE DARK KINGDOM
(Thor – The Dark Kingdom)
PACIFIC RIM
(Pacific Rim)
PROMETHEUS – DUNKLE ZEICHEN
(Prometheus)
GHOST RIDER: SPIRIT OF VENGEANCE
(Ghost Rider: Spirit of Vengeance)
THOR
(Thor)
TAKERS
(Takers)
THE LOSERS
(The Losers)
LEGACY
(Legacy)
OBSESSED
(Obsessed)
THE UNBORN
(The Unborn)
ROCK’N’ROLLA
(Rocknrolla)
THE HUMAN CONTRACT
(The Human Contract)
PROM NIGHT
(Prom Night)
AMERICAN GANGSTER
(American Gangster)
Regie
Justin Chadwick
Alan Taylor
Guillermo del Toro
Ridley Scott
M. Neveldine & B. Taylor
Kenneth Branagh
John Luessenhop
Sylvain White
Thomas Ikimi
Steve Shill
David S. Goyer
Guy Ritchie
Jada Pinkett Smith
Nelson McCormick
Ridley Scott
MANDELA: DER LANGE WEG ZUR FREIHEIT
31
NAOMIE HARRIS – Winnie Mandela
Als gefeierte Schauspielerin hat sich Naomie Harris auf der Kinoleinwand, dem Bildschirm
und der Theaterbühne gleichermaßen einen Namen gemacht. Erst kürzlich war sie als
Moneypenny neben Daniel Craig, Judi Dench, Javier Bardem, Ralph Fiennes und Albert
Finney in Sam Mendes’ James Bond-Film JAMES BOND 007: SKYFALL („Skyfall“, 2012) zu
sehen.
An der Seite von Benedict Cumberbatch und Jonny Lee Miller stand sie zuletzt am The
National Theatre in Danny Boyles gefeierter „Frankenstein“-Inszenierung in London auf der
Bühne. Außerdem spielte sie eine Hauptrolle in dem Drama DER ÄLTESTE SCHÜLER DER
WELT („The First Grader“, 2010) von Justin Chadwick, das von einem 84-jährigen
Erstklässler in Kenia erzählt. Der auf zahlreichen internationalen Festivals präsentierte Film
gewann unter anderem die Publikumspreise in Telluride und Doha und belegte in Toronto den
zweiten Platz.
Der
große
Durchbruch
Überraschungserfolg
28
war
TAGE
der
gebürtigen
SPÄTER
(„28
Londonerin
Days
2002
Later“,
in
2002)
Danny
Boyles
gelungen.
Ein
Millionenpublikum begeisterte sie später als Tia Dalma in PIRATES OF THE CARRIBEAN –
FLUCH DER KARIBIK 2 („Pirates of the Carribean: Dead Man’s Chest“, 2006) und PIRATES
OF THE CARRIBEAN – AM ENDE DER WELT („Pirates of the Carribean: At World’s End“,
2007).
Zu den Preisen, die sie im Laufe ihrer Karriere gewonnen hat, gehören der Preis als Beste
Schauspielerin beim Monte Carlo Television Festival, der Rising Star Tribute Award des
Bahamas International Film Festivals und zweimal der Screen Nation Award sowie der die
Auszeichnung als Beste Schauspielerin der Royal Television Society. Außerdem war sie für
den BAFTA Orange Rising Star Award nominiert.
Harris studierte Sozial- und Politikwissenschaften an der Cambridge University, wo sie ihren
Abschluss cum laude machte, bevor sie auf die renommierte Bristol Old Vic Theatre School
wechselte.
MANDELA: DER LANGE WEG ZUR FREIHEIT
32
Filmografie (Auswahl):
Titel
MANDELA: DER LANGE WEG ZUR FREIHEIT
(Mandela: Long Walk to Freedom)
JAMES BOND 007: SKYFALL
(Skyfall)
DER ÄLTESTE SCHÜLER DER WELT
(The First Grader)
SEX & DRUGS & ROCK & ROLL
(Sex & Drugs & Rock & Roll)
NINJA ASSASIN
(Ninja Assasin)
STREET KINGS
(Street Kings)
AUGUST
(August)
EXPLICIT ILLS
(Explicit Ills)
Regie
Justin Chadwick
2007
PIRATES OF THE CARRIBEAN – AM ENDE DER
Gore Verbinski
2006
(Pirates of the Carribean: At World’s End)
MIAMI VICE
(Miami Vice)
Michael Mann
PIRATES OF THE CARRIBEAN – FLUCH DERKARIBIK 2
Gore Verbinski
2013
2012
2010
2009
2008
2005
2004
2002
(Pirates of the Carribean: Dead Man’s Chest)
A COCK AND BULL STORY
(Tristram Shandy: A Cock and Bull Story)
AFTER THE SUNSET
(After the Sunset)
28 TAGE SPÄTER
(28 Days Later)
Sam Mendes
Justin Chadwick
Mat Whitecross
James McTeigue
David Ayer
Austin Chick
Mark Webber
Michael Winterbottom
Brett Ratner
Danny Boyle
TONY KGOROGE – Walter Sisulu
Tony Kgoroge ist ein preisgekrönter südafrikanischer Schauspieler, der unter anderem 1997
einen Vita Award gewann und sich seither am Theater ebenso einen Namen gemacht hat wie
auf Bildschirm und Leinwand.
Im Fernsehen war er in zahlreichen erfolgreichen südafrikanischen Fernsehserien wie
„Isidingo“, „Deafening Silence“, „Dark Angels“, „Tarzan“, „Soul City“, „Gazlam“,
MANDELA: DER LANGE WEG ZUR FREIHEIT
33
„Homecoming“ oder „Zero Tolerance“ zu sehen. Zu seinen Filmen gehören DER ÄLTESTE
SCHÜLER DER WELT („The First Grader“, 2010) von Justin Chadwick, Clint Eastwoods
INVICTUS – UNBEZWUNGEN („Invictus“, 2009) (wo er niemand anderen als Nelson
Mandelas Leibwächter spielte), SKIN – SCHREI NACH GERECHTIGKEIT („Skin“, 2008) mit
Sophie Okonedo, Edward Zwicks BLOOD DIAMOND (2006), LORD OF WAR - HÄNDLER DES
TODES („Lord of War“, 2005) mit Nicolas Cage, Terry Georges HOTEL RUANDA („Hotel
Rwanda“, 2004) mit Don Cheadle, HIJACK STORIES (2000) sowie THE BIRD CAN’T FLY
(2007) von der niederländischen Regisseurin Threes Anna. Am Theater stand er – sowohl in
Südafrika als auch in Großbritannien – in Stücken wie „Equus“, „SeZar“, „Fiddler on the
Roof“ oder „Joseph“ – auf der Bühne. Als Absolvent der Pretoria Technikon wurde Kgoroge
eine Ehren-Auszeichnung der Pretoria University of Technology zuteil.
RIAAD MOOSA – Ahmed Kathrada
Riaad Moosa ist einer der beliebtesten und angesehensten Stand Up-Komiker Südafrikas.
Seine Karriere begann er als Zauber-Komiker, wofür er mit dem Comdey Magic Award des
Centre for the Magical Arts ausgezeichnet wurde.
Moosa, der auch promovierter Arzt ist, begann noch während seines Medizinstudiums mit den
Auftritten als Komiker. Damit feierte er auf Anhieb Erfolge, so dass er zunächst in den
Comedy Lab-Workshops des Cape Comedy Collective auftrat und wenig später beim One City
Festival den beliebten „One City, Many Comics“-Talentwettbewerb gewann. Schon in seinem
ersten Jahr als Komiker absolvierte er Auftritte als Headliner mit dem Cape Comedy
Collective und wurde zu Pieter Dirk Uys „Evita Live“ oder auch in die Comedy-Sendung
„Dangerous“ eingeladen.
2003 trat Moosa beim legendären Edinburgh Fringe Festival auf, bevor er als Autor und
Darsteller an der beliebten Sendung „Pure Monate Show“ mitwirkte. Außerdem spielte er
eine Rolle in dem Film CRAY MONKEY – STRAIGHT OUTTA BENOMI (2005). Seine erste
eigene One-Man-Show „Strictly Halaa“ feierte 2006 am Nelson Mandela Civic Theatre
Premiere. Seither war er mit seinen Shows auf den unterschiedlichsten Bühnen im ganzen
Land und immer wieder auch im Fernsehen zu sehen. Sein komisches Talent ließ sich
MANDELA: DER LANGE WEG ZUR FREIHEIT
34
darüber hinaus auf der DVD zur erfolgreichen Comedy-Show „Blacks Only“ und im von Anant
Singh und John Vlismas produzierten Film OUTRAGEOUS (2010) erleben.
Gemeinsam mit zahlreichen anderen südafrikanischen Top-Komikern trat er im Februar 2010
in Eddie Izzards „It’s No Joke“-Wohltätigkeitskonzert auf. Seither ist er zum regelmäßigen
Moderator der Sendung „The Second Opinion – with Dr. Riaad Moosa“ im Rahmen de SatireProgramms „Late Night News with Loyiso Gola“ aufgestiegen. Im März 2011 wurde er mit
dem Comics Choice Award ausgezeichnet. Rund ein Jahr später folgte der Film MATERIAL
(2012), der in Südafrika nicht nur von der Kritik gefeiert, sondern auch mit fünf SAFTAs
ausgezeichnet wurde.
FANA MOKONEA – Govan Mbeki
Zu den jüngsten Filmen des südafrikanischen Schauspielers Fana Mokoena gehören unter
anderem Marc Forsters Welterfolg WORLD WAR Z (2013) mit Brad Pitt sowie der Actionfilm
SAFE HOUSE (2012) mit Denzel Washington und Ryan Reynolds. WORLD WAR Z-Regisseur
Marc Forster hatte nach ihrer ersten Zusammenarbeit beim Film MACHINE GUN PREACHER
(2011)
explizit
darum
gebeten,
wieder
mit
dem
talentierten
Schauspieler
zusammenzuarbeiten.
Für seine Rolle in Akin Omotosos MAN ON GROUND (2011) erhielt Mokoena den Preis der
Afrikanischen Filmakademie in der Kategorie Bester Hauptdarsteller, für die TV-Produktion
„The Lab“ darüber hinaus einen SAFTA Award. Zu seinen weiteren Filmen gehören INSIDE
STORY (2011) von Rolie Nikiwe, STATE OF VIOLENCE (2010) von Khalo Matabane, Terry
Georges Oscar®-nominiertes Drama HOTEL RUANDA („Hotel Rwanda“, 2004), DANGEROUS
GROUND (1997), JUMP THE GUN (1997) oder der TV-Film „Inside“ von Arthur Penn.
MANDELA: DER LANGE WEG ZUR FREIHEIT
35
Auch im Fernsehen war Mokoena, der als einer der besten und erfolgreichsten Schauspieler
Südafrikas gilt, immer wieder zu sehen und spielte Rollen in den beiden extrem populären
Serien „Generations“ und „Isidingo“. Auch in „Regent Street“ von Oscar®-Gewinner Gavin
Hood (TSOTSI, 2005) und die von Barry Levinson als ausführendem Produzenten
verantwortete Serie „The Philanthropist“.
MANDELA: DER LANGE WEG ZUR FREIHEIT
36
BIOGRAFIEN / STAB
JUSTIN CHADWICK – Regie
Der
britische
Filmemacher
Justin
Chadwick
begann
seine
Karriere
in
der
Unterhaltungsbranche als Kinderdarsteller. Später studierte er an der University of Leicester,
bevor er 1991 mit LONDON KILLS ME (1991) sein Leinwanddebüt gab. Als Schauspieler war
er außerdem in THE LOSS OF SEXUAL INNOCENCE (1999) und TV-Produktionen wie
„Heartbeat“, „Dangerfield“ oder „Dalziel and Pascoe“ zu sehen.
Sein Regiedebüt gab Chadwick 1993 mit dem TV-Film „Family Style“. Vor seiner Kamera
stand dabei unter anderem Ewan McGregor, mit dem er auch die „Shakespeare Shorts“
drehte, eine Reihe von Kurzfilmen über die Geschichte einiger Figuren der Werke
Shakespeares. Des Weiteren inszenierte er Folgen von Serien wie „Eastenders“, „Byker
Grove“, „The Bill“, „Spooks“ oder „Red Cap“, außerdem übernahm er die Regie von neun der
15 Folgen der Miniserie „Bleak House“. Die BAFTA-prämierte BBC-Produktion brachte
Chadwick Nominierungen für den Emmy, den Royal Television Society Award und den BAFTA
einbrachte. „Bleak House“ wurde darüber hinaus für zwei Golden Globes, vier Royal
Television Society Awards, drei Broadcasting Press Guild Awards, drei Satellite Awards den
Television Critics Award nominiert.
Nach seinem Kinofilm DIE SCHWESTER DER KÖNIGIN („The Other Boleyn Girl“, 2008), der
im Wettbewerb der Berlinale Premiere feierte, drehte Chadwick das preisgekrönte Drama DER
ÄLTESTE SCHÜLER DER WELT („The First Grader“, 2010).
Filmografie (Auswahl):
2013
2010
2008
Titel
MANDELA: DER LANGE WEG ZUR FREIHEIT
(Mandela: Long Walk to Freedom)
DER ÄLTESTE SCHÜLER DER WELT
(The First Grader)
DIE SCHWESTER DER KÖNIGIN
(The Other Boleyn Girl)
ANANT SINGH – Produktion
Der während des Apartheidregimes im südafrikanischen Durban geborene Anant Singh
begann seine Karriere im Filmgeschäft, als er mit 18 Jahren sein Studium an der University
of Durban-Westville abbrach, um eine Videothek für 16mm-Filme zu kaufen. Später widmete
er sich dem Video-Vertrieb, gründete die Firma Videovision Entertainment und versuchte sich
schließlich 1984 mit PLACE OF WEEPING (1986), dem ersten komplett in Südafrika
entstandenen Antiapartheid-Film erstmals als Produzent.
MANDELA: DER LANGE WEG ZUR FREIHEIT
37
Singh gilt als Südafrikas führender Filmproduzent und kann seit 1984 auf über 80
Produktionen zurückblicken, darunter einige der wichtigsten Antiapartheid-Filme Südafrikas
wie SARAFINA! (1992) oder CRY, THE BELOVED COUNTRY (1995).
Nelson Mandela bezeichnete Singh als „einen Produzenten, den ich sehr respektiere, und
einen Mann von herausragenden Qualitäten“, als er ihm die Filmrechte seiner Autobiografie
„Long Walk to Freedom“ zusprach.
Singh produzierte unter anderem YESTERDAY (2004) von Darrell James Roodt, der als erster
südafrikanischer Film 2005 für den Oscar® als Bester nicht-englischsprachiger Film
nominiert wurde. Außerdem erhielt der Film einen Peabody Award und eine EmmyNominierung. Zu seinen weiteren Filmen gehören SARAFINA! mit Whoopi Goldberg und
Miriam Makeba, THE ROAD TO MECCA (1991) mit Kathy Bates, FATHER HOOD (1993) mit
Patrick Swayze und Halle Berry, CAPTIVES (1994) mit Julia Ormond und Tim Roth, Stephen
Kings THE MANGLER (1995), CRY, THE BELOVED COUNTRY mit James Earl Jones und
Richard Harris und Tom Hoopers RED DUST – DIE WAHRHEIT FÜHRT IN DIE FREIHEIT
(„Red Dust“, 2004) mit Hilary Swank und Chiwetel Ejiofor.
2008 produzierte Singh das bewegende Dokudrama MORE THAN JUST A GAME (2007) über
die Fußballmannschaften von Robben Island, jenem Hochsicherheitsgefängnis, in dem
Nelson Mandela und seine Mitstreiter einsaßen. Das von Justin Chadwick inszenierte Drama
DER ÄLTESTE SCHÜLER DER WELT („The First Grader“, 2010) mit Naomie Harris wurde
bei den Filmfestivals von Telluride, Toronto, London und Doha gefeiert.
Zu den von Singh verantworteten Dokumentarfilmen gehören „My Hunter’s Heart“ über die
älteste schamanische Kultur der Welt und „Once in a Lifetime“ über die von der
Fußballweltmeisterschaft 2010 in Südafrika ausgelöste Euphorie. Außerdem produzierte er
Dokumentationen wie COUNTDOWN TO FREEDOM (1994), „Prisoners of Hope“, „Hero For
All“, „Viva Madiba: A Hero For All Seasons“, OBAMA: PEOPLE’S PRESIDENT (2009) oder
„The Journalist and the Jihadi: The Murder of Daniel Pearl“.
Singh ist Mitbesitzer der Cape Town Film Studios, einem hochmodernen Filmstudio in
Kapstadt, wo ein Großteil der Dreharbeiten von MANDELA: DER LANGE WEG ZUR FREIHIT
stattfand. Außerdem ist er Ko-Vorsitzender des Radiosenders Smile 90.4FM. Zuvor war er
außerdem je zwei Amtszeiten lang Vorstandsmitglied des International Marketing Council of
South Africa (heute: Brand South Africa) und South African Tourism sowie bei der in Los
Angeles sitzenden Organisation Artists For A New South Africa und der Nelson Mandela
46664 AIDS Awareness Initiative.
Im Laufe seiner Karriere wurde er mit dem Crystal Award des World Economic Forums und
dem Lifetime Founder Member Award des Nelson Mandela Children’s Fund ausgezeichnet.
Außerdem ist er Träger der Ehrendoktorwürden der University of Durban-Westville und der
University of Port Elizabeth. 2006 wurde Singh vom einflussreichen Wirtschaftsmagazin
Black Business Quarterly als Black Businessman of the Year nominiert. Im Jahr darauf ehrte
ihn das Palm Beach International Film Festival für seine Verdienste um das Weltkino mit dem
World Visionary Award.
MANDELA: DER LANGE WEG ZUR FREIHEIT
38
Zu Singhs weiteren Auszeichnungen gehören der SAFTA Golden Horn Award als Outstanding
Contributor, den er bei den ersten South African Film and Television Awards im Oktober
2006 erhielt, sowie der Simon Mabhunu Sabela Film Lifetime Achievement Award der
KwaZulu Natal Film Commission.
DAVID M. THOMPSON – Produktion
David M. Thompson begann seine Produzentenkarriere bei der BBC, wo er Dokumentationen
für die Open University verantwortete. Anschließend produzierte Reportagen für die Reihe
„Everyman“ bevor er bei der BBC in die Abteilung Fiktion wechselte. Sein erster Spielfilm
dort war das preisgekrönte Drama „Shadowlands“.
Für die von ihm verantworteten Film- und Fernsehproduktionen wurde er bislang mit drei
BAFTAS, zwei Emmys und drei Golden Globes ausgezeichnet. Als Leiter von BBC Films und
BBC Single Drama war er an der Entstehung von preisgekrönten Filmen wie BILLY ELLIOTT –
I WILL DANCE („Billy Elliott“, 2000), IRIS (2001), KLEINE SCHMUTZIGE TRICKS („Dirty
Pretty Things“, 2002), TAGEBUCH EINES SKANDALS („Notes on a Scandal“, 2006), RED
ROAD (2006), DIE SCHWESTER DER KÖNIGIN („The Other Boleyn Girl“, 2008), ZEITEN
DES AUFRUHRS („Revolutionary Road“, 2008), TÖDLICHE VERSPRECHEN – EASTERN
PROMISES („Eastern Promises“, 2007), AN EDUCATION (2009), KABINETT AUSSER
KONTROLLE („In the Loop“, 2009), FISH TANK (2009), MÄNNER DIE AUF ZIEGEN
STARREN („The Men Who Stare at Goats“, 2009), MATCH POINT (2005), DIE HERZOGIN
(„The Duchess“, 2008) oder BRIGHT STAR (2009) beteiligt. Insgesamt zeichnete er als
Produzent oder Executive Producer für über 150 Kino- und Fernsehfilme verantwortlich.
Thompson entdeckte und förderte Regietalente wie Andrea Arnold, mit der er bei RED ROAD
und FISH TANK zusammenarbeitete, Lynne Ramsey (RATCATCHER (1999) und MORVERN
CALLAR (2002)) oder Pawel Pawlikowski (LAST RESORT (2000) und MY SUMMER OF LOVE
(2004)).
Fürs Fernsehen produzierte Thompson unter anderem die beiden Churchill-Dramen „The
Gathering Storm“ und „Into the Storm“. Außerdem war er an der Entwicklung und Produktion
von „Conspiracy“ (2001), „The Lost Prince“ (2003), „Einstein und Eddington“ (2008) oder
dem TV-Film „The Other Boleyn Girl“ (2003) beteiligt.
2008 kehrte Thompson der BBC den Rücken und gründete die Firma Origin Pictures, mit der
er weiterhin – und häufig in Koproduktion mit europäischen und amerikanischen Partnern –
fürs Kino ebenso wie fürs Fernsehen produziert. Zuletzt verantwortete er unter anderem die
BAFTA-nominierte Miniserie „The Crimson Petal and the White“ sowie die Kinofilme DER
ÄLTESTE SCHÜLER DER WELT („The First Grader“, 2010) und THE AWAKENING (2011)
mit Rebecca Hall und Dominic West.
MANDELA: DER LANGE WEG ZUR FREIHEIT
39
CAMERON McCRACKEN – Executive Producer
Cameron McCracken ist Managing Director von Pathé UK. Er ist Mitglied des British Screen
Advisory Councils und Führungsmitglied bei Screen Yorkshire. Bevor er bei Pathé anfing war
er von 1997 bis 2000 Director of Business Affairs at British Screen Finance Limited (dem
Vorgänger des BFI/UK Film Council). McCracken studierte Jura am Balliol College und der
Oxford University und arbeitete neun Jahre lang als Anwalt mit Fachgebiet Film in London,
Paris und Rom, bevor er sich als Produzent etablierte. Zu seinen über 40 Filmen gehören
Stephen Frears’ DIE QUEEN („The Queen“, 2006), SLUMDOG MILLIONÄR („Slumdog
Millionaire“, 2008) von Danny Boyle, DIE EISERNE LADY („The Iron Lady“, 2011) mit Meryl
Streep und aktuell PHILOMENA (2013) mit Judi Dench.
WILLIAM NICHOLSON – Drehbuch
William Nicholson erhielt seine Ausbildung am Internat der Downside School sowie am
Christ’s College in Cambridge bevor er als Dokumentar-Filmemacher zur BBC ging. Dort
nutzte er seine anfangs auf Romane ausgerichteten Schreibambitionen als Autor von
Fernsehdrehbüchern, etwa für die beiden BAFTA-prämierten Produktionen „Shadowlands“
und „Life Story“. Auch „Sweet As You Are“ und „The March“ wurden mit Preisen bedacht.
1988 wurde Nicholson mit dem Writer’s Award der Royal Television Society ausgezeichnet.
Sein erstes Theaterstück, eine Bühnenadaption von „Shadowlands“, erhielt 1990 den Preis
als Bestes Stück vom Evening Standard und lief später auch am Broadway, wo es mit dem
Tony prämiert wurde. Für Richard Attenboroughs Kinoversion (1993) mit Anthony Hopkins
und Debra Winger wurde er darüber hinaus auch für den Oscar® nominiert.
Als Regisseur und Drehbuchautor zeichnete er für seinen eigenen Film VERBORGENES
FEUER („Firelight“. 1997) verantwortlich. Außerdem schrieb er mit „Map of the Heart“,
„Katherine Howard“, „Crash“ und „The Retreat from Moscow“ vier weitere Theaterstücke,
von denen letzteres fünf Monate lang am Broadway zu sehen war und für drei Tonys nominiert
wurde.
Sein Jugendbuch „Der Windsänger“ wurde mit dem Smarties Prize Gold Award und dem Blue
Peter Book of the Year Award ausgezeichnet. Ihm folgten zwei Fortsetzungen. Außerdem
schrieb er eine weitere Fantasy-Romanreihe namens „Der Orden der edlen Krieger,sowie
diverse Bücher für Erwachsene.
Zu Nicholsons Drehbüchern gehören Tom Hoopers LES MISERABLES (2012), ELIZABETH –
DAS GOLDENE ZEITALTER („Elizabeth: The Golden Age“, 2007) mit Cate Blanchett und
Clive Owen, Ridley Scotts GLADIATOR (2000), wofür es eine weitere Oscar®-Nominierung
gab, GREY OWL (1999) von Richard Attenborough, DER 1. RITTER („First Knight“, 1995)
mit Sean Connery und Richard Gere, NELL (1994) mit Jodie Foster und Liam Neeson, der
MANDELA: DER LANGE WEG ZUR FREIHEIT
40
Emmy-nominierte Fernsehfilm „A Private Matter“ mit Sissy Spacek und Aidan Quinn,
SARAFINA! (1992) mit Whoopi Goldberg und weitere TV-Produktionen wie „Der Marsch“,
„The Vision“ mit Dirk Bogarde und Helena Bonham Carter, „Sweet As You Are“ mit Miranda
Richardson und Liam Neeson oder „Life Story“ mit Jeff Goldblum.
Im Laufe seiner Karriere wurde er zweimal für den Oscar®, viermal für den BAFTA und einmal
für den Emmy nominiert. Sein Film VERBORGENES FEUER gewann außerdem einen Preis
beim Filmfestival von San Sebastian.
LOL CRAWLEY – Kamera
Der Brite Lol Crawley genießt dank seiner Arbeiten in den Bereichen Film, Fernsehen und
Musikvideos einen exzellenten Ruf als Kameramann. Nach seinem Studienabschluss 1997
tat er sich mit seinem Kommilitonen Duane Hopkins als Regisseur zusammen und drehte
nicht nur zwei international erfolgreiche Kurzfilme, sondern auch den Kinofilm BETTER
THINGS (2008), der seine Premiere 2008 in Cannes feierte. Im gleichen Jahr ernannte ihn
das Fachblatt Variety zu einem der zehn vielversprechendsten neuen Kameramänner.
Für seine geradezu poetische Arbeit mit der Handkamera bei Lance Hammers Regiedebüt
BALLAST (2008) wurde er in Sundance mit dem Excellence in Cinematography Award
ausgezeichnet und später auch für den Independent Spirit Award nominiert. Zu seinen
weiteren Filmen gehören die britische Komödie FOUR LIONS (2010), Andrew MacLeans
Drama ON THE ICE (2011) sowie HERE (2011) von Braden King, die allesamt in Sundance
Premiere feierten.
Seine Kollaborationen mit Regisseur Daniel Wolfe bei Musikvideos für Künstler wie Plan B,
Chase and Status oder The Shoes bescherte ihm den Music Video Award sowie
Nominierungen für den D&AD Award ein. Außerdem drehte er Clips für Coldplay, Scott
Walker oder The Vaccines und Werbespots für Firmen wie Warp, 4AD Pulse, RSA oder
Somesuch & Co.
Gleich für seine erste Fernseharbeit, die Miniserie „The Crimson Petal and the White“, erhielt
Crawley eine BAFTA-Nominierung. Zuletzt drehte er mit Regisseur Roger Michell den
Historienfilm HYDE PARK AM HUDSON („Hyde Park on Hudson“, 2012) mit Bill Murray und
Laura Linney.
JOHNNY BREEDT – Produktionsdesign
Johnny Breedt ist bereits seit über zwei Jahrzehnten in der Unterhaltungsbranche tätig,
zunächst als Picture Vehicle Coordinator, später in verschiedenen Positionen im Art
Department und als Art Director. Inzwischen hat er sich längst als einer der führenden
MANDELA: DER LANGE WEG ZUR FREIHEIT
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Produktionsdesigner Südafrikas etabliert. Zu seinen Filmen gehören CATCH A FIRE (2006)
von Philip Noyce, THE BREED (2006), DUMA (2005), Terry Georges HOTEL RUANDA
(„Hotel Rwanda“, 2004) und THE LAST HOUSE ON THE LEFT (2009). Im Fernsehen konnte
man seine Arbeit unter anderem in „Death Race 2“, „The No. 1 Ladies Detective Agency“
von Anthony Minghella, „Primeval“, „Red Water“ oder „Scout’s Safari“ sehen.
DIANA CILLIERS – Kostümdesign
Bereits 1977 schloss Diana Cilliers erfolgreich ihr Studium im Fach Costume and Set Design
an der University of Pretoria ab. Anschließend arbeitete sie fünf Jahre lang am Cape
Performing Arts Board und dem State Theatre, wo sie unter renommierten Kostümbildnern
wie Peter Cazalet, Bruno Santini oder Raymond Schoop an diversen Oper-, Ballett- und
Theaterinszenierungen mitwirkte.
Der Wechsel zum Film war für sie der nächste logische Schritt, und so begann sie 1983 bei
Fernsehproduktionen wie „Verspeelde Lente“ oder „Anna“ ihre Zusammenarbeit mit dem
bekannten südafrikanischen Regisseur Manie van Rensburg. Mittlerweile hat Cilliers die
Kostüme für mehr als 100 Kinofilme sowie diverse TV-Produktionen und Werbespots
entworfen. Dazu gehören unter anderem BOESMAN AND LENA (2000) mit Danny Glover und
Angela Bassett, Morgan Freemans BOPHA! (1993) mit Glover, Alfre Woodard und Malcolm
McDowell, RED DUST – DIE WAHRHEIT FÜHRT IN DIE FREIHEIT („Red Dust“, 2004) mit
Hilary Swank und Chiwetel Ejiofor, die Coetzee-Verfilmung SCHANDE („Disgrace“) mit John
Malkovich. Für ihre Kostüme zu der preisgekrönten Serie „Human Cargo“ wurde sie für den
kanadischen Gemini Award nominiert. Den SAFTA erhielt sie für GOODBYE BAFANA mit
Joseph Fiennes, für THEMBA (2010) wurde sie ein weiteres Mal nominiert.
Zuletzt konnte man Cilliers Entwürfe in dem Oscar®-nominierten Science Fiction-Film
DISTRICT 9 (2009), dem Kassenerfolg CHRONICLE – WOZU BIST DU FÄHIG? („Chronicle“,
2012) oder der Serie „The History of US“ bewundern. Seit 1985 leitet sie den Theatre and
Film Costume Workshop, mit dem sie 1992 von Johannesburg nach Kapstadt umzog. Nicht
nur, weil ihr immer Kunstwerke und Gemälde als Inspiration dienen, entschloss sich Cilliers,
an der Michaelis School of Fine Art der UCT einen Masterabschluss der Bildenden Künste zu
machen. Ihre Abschlussarbeit trug den Titel „The Emotional Language of Clothing Focusing
on Africa and the Diaspora“.
RUY FILIPE – Kostümdesign
Der preisgekrönte Kostümdesigner Ruy Filipe begann seine Karriere vor rund drei Jahrzehnten
mit seinem Diplomabschluss an der Escola Superior de Teatro e Cinema in Lissabon. Als
MANDELA: DER LANGE WEG ZUR FREIHEIT
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einer der angesehendsten Kostümdesigner Südafrikas wurde er 2000 mit dem kanadischen
Gemini Award und 2005 mit einer Nominierung für den South African Naledi Award bedacht.
Zu seinen Kinofilmen gehören INESCAPABLE (2012) mit Joshua Jackson und Marisa Tomei,
Terry Georges HOTEL RUANDA („Hotel Rwanda“, 2004) mit Don Cheadle, ONE LAST LOOK
(2012), THE BANG BANG CLUB (2010) mit Ryan Phillipe, BEAT THE DRUM (2003),
QUEEN’S MESSENGER (2001), Gavin Hoods A REASONABLE MAN (1999), JUMP THE
GUN (1997), DANGEROUS GROUND (1997) mit Elizabeth Hurley, CRY, THE BELOVED
COUNTRY (1995) mit James Earl Jones und Richard Harris, sowie SCHWEITZER (1990).
Im Fernsehen konnte man Filipes Kostüme außer in „Mrs. Mandela“ mit Sophie Okonedo
auch in zahlreichen britischen, deutschen, französischen, italienischen und kanadischen
Produktionen sehen, darunter „Angel“, „Silent Witness“, „Coup“, „Diamonds“, „Zero Hour
3“, „The Canterbury Tales“, „Die Wüstenrose“, oder „African Skies“. Zu seinen bekanntesten
Arbeiten im südafrikanischen Fernsehen gehören „Soul City“, „The Principal“ und „Jacob’s
Cross“.
Insgesamt wirkte Filipe, der auch die Kostümfirma Ikaya of Costumes gründete und leitet, an
mehr als 200 Werbespots sowie diversen Kurzfilmen und Theaterinszenierungen mit.
ALEX HEFFES – Musik
Bereits als Kind entwickelte Alex Heffes seine tiefe Liebe zum Kino und beschloss,
Filmmusik zu komponieren. Der internationale Durchbruch gelang ihm mit seinen Arbeiten zu
Kevin MacDonalds Oscar®-Gewinnern EIN TAG IM SEPTEMBER („One Day in September“,
1999) und DER LETZTE KÖNIG VON ENGLAND – IN DEN FÄNGEN DER MACHT („The Last
King of Scotland“, 2006) sowie dem BAFTA-Gewinner STURZ INS LEERE („Touching the
Void“, 2003). Als Experte sowohl für große Orchester-Scores als auch für elektronische Musik
kann er bereits jetzt auf eine einzigartige Karriere zurückblicken, in der er für STATE OF
PLAY – STAND DER DINGE („State of Play“, 2009) mit Russell Crowe und Ben Affleck auch
mit dem britischen Rockproduzenten Flood zusammengearbeitet hat.
Seine erste BAFTA-Nominierung erhielt er für den TV-Zweiteiler „Tsunami – Die Killerwelle“.
Zu seinen weiteren Arbeiten gehören der Oscar®-Gewinner INSIDE JOB (2010), THE RITE –
DAS RITUAL („The Rite“, 2011) mit Anthony Hopkins, Catherine Hardwickes RED RIDING
HOOD – UNTER DEM WOLFSMOND („Red Riding Hood“, 2011), Peter Webbers Kriegsdrama
EMPEROR (2012) mit Tommy Lee Jones oder DER ÄLTESTE SCHÜLER DER WELT („The
First Grader“, 2010) von Justin Chadwick. Für die Musicalverfilmung SWEENEY TODD
(2007) mit Johnny Depp und Helena Bonham Carter arbeitete er mit Regielegende Tim
Burton
zusammen.
Seine
Musik
für
den
Kurzfilm
„Boy“
kam
auch
bei
der
Eröffnungszeremonie der Radrennbahn der Olympischen Spiele 2012 in London zum Einsatz.
MANDELA: DER LANGE WEG ZUR FREIHEIT
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Für seinen Score zu MANDELA: DER LANGE WEG ZUR FREIHEIT kollaborierte er mit der
südafrikanischen Musiklegende Caiphus Semenya.
Im Laufe seiner bisherigen Karriere wurde Heffes mit dem Discovery of the Year Award der
World Soundtrack Academy und dem Ivor Novello Award ausgezeichnet und unter anderem
für den Europäischen Filmpreis, den NAACP Award, den Black Reel Award und den ASCAP
Award nominiert.
CAIPHUS SEMENYA – Contributing Music Composer
Caiphus Semenya gehört zu Südafrikas bekannesten Dirigenten und Komponisten, hatte seine
Heimat allerdings bereits in den 1960er Jahren verlassen. Während seines Exils arbeitete er
mit Künstlern wie Hugh Masekela, Jonas Gwangwa, Hotep Galeta oder Miriam Makeba
zusammen. Letztlich ließ er sich in Los Angeles nieder, wo er immer wieder auch mit USMusikern kollaborierte. Seine Kompositionen wurden unter anderem von Harry Belafonte, The
Crusaders oder Nina Simone gespielt. Gemeinsam mit Quincy Jones verantwortete er die
Musik der erfolgreichen Fernsehproduktion „Roots“. Für seine Arbeit an Steven Spielbergs
DIE FARBE LILA („The Color Purple“, 1985) wurde er für den Oscar® nominiert.
MARK COULIER – Prosthetic Make-up Design
Zuletzt wurde Mark Coulier mit dem Oscar® und dem BAFTA für seine Arbeit an DIE
EISERNE LADY („The Iron Lady“, 2011) mit Meryl Streep ausgezeichnet. Mehrfach wurde er
für den Saturn Award nominiert, unter anderem für HARRY POTTER UND DIE HEILIGTÜMER
DES TODES: TEIL 1 („Harry Potter and the Deathly Hallows: Part 1“, 2010) und HARRY
POTTER UND DER STEIN DER WEISEN (‚Harry Potter and the Scorcerer’s Stone“, 2001).
Ersterer bescherte ihm auch eine Nominierung für den Critics Choice Award. Für „Arabian
Nights“ und „Merlin“ wurde er jeweils mit dem Emmy ausgezeichnet, für den er auch für
„Jason and the Argonauts“ nominiert wurde.
Zur langen Liste seiner Kinoarbeiten gehören Filme wie WORLD WAR Z (2013), RUSH –
ALLES FÜR DEN SIEG („Rush“, 2013), X-MEN: FIRST CLASS („X-Men: First Class“, 2011),
CORIOLANUS (2011), DIE MUMIE KEHRT ZURÜCK („The Mummy Returns“, 2001), THE
BEACH (2000), ALIEN VS. PREDATOR (2004), DIE LIGA DER AUSSERGEWÖHNLICHEN
GENTLEMEN („League of Extraordinary Gentlemen“, 2003), EVENT HORIZON – AM RANDE
DES UNIVERSUMS („Event Horizon“, 1997), DAS FÜNFTE ELEMENT („The Fifth Element“,
1997), DIE UNENDLICH GESCHICHTE 3 – RETTUNG AUS PHANTASIEN („The Neverending
Story III“, 1994), FLINTSTONES – DIE FAMILIE FEUERSTEIN („The Flintstones“, 1994),
STAR WARS EPISODE 1 – DIE DUNKLE BEDROHUNG („Star Wars Episode 1: The Phantom
Menace“, 1999) und STAR WARS EPISODE II – ANGRIFF DER KLONKRIEGER („Star Wars
MANDELA: DER LANGE WEG ZUR FREIHEIT
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Episode II: Attack of the Clones“, 2002) sowie Kenneth Branaghs MARY SHELLEY’S
FRANKENSTEIN („Frankenstein“, 1994).
Im Fernsehen konnte man seine Arbeit unter anderem in „Come Fly With Me“, „Demons“,
„Little Britain“ und „Children of Dune“ bewundern. Begonnen hatte Coulier seine Karriere
Ende der Achtziger Jahre als Special Make-up-Techniker bei Clive Barkers HELLBOUND HELLRAISER II (1988). Anfangs war er vor allem im Horror- und Science Fiction-Bereich
tätig, unter anderem auch bei Barkers CANDYMANS FLUCH („Candyman“, 1992) oder der
TV-Produktion „Frankenstein“. Für EIN SCHWEINCHEN NAMENS BABE („Babe“, 1995)
schloss er sich dem Jim Henson’s Creature Shop an.
Coulier, der 1996 seine eigene Firma Coulier Creatures Ltd. in London gründete, hält immer
wieder Vorlesungen und Reden zum Thema Prosthetic Make-Up und ist auch regelmäßig auf
Fan-Conventions anzutreffen.
MEGAN TANNER – Hair- und Make-up-Design
Megan Tanner gehört zu Südafrikas bekanntesten Hair- und Make-up-Designern. Ihre Karriere
in der Unterhaltungsbranche begann sie bereits vor über 20 Jahren, in denen sie mit so
bekannten Regisseuren wie Clint Eastwood, Marc Forster, John Boorman oder Anthony
Minghella zusammenarbeitete. Zu ihren jüngsten Filmen gehören CHRONICLE – WOZU BIST
DU FÄHIG? („Chronicle“, 2012), DREDD (2012), MACHINE GUN PREACHER (2011) mit
Gerard Butler und das Biopic WINNIE (2011) mit Jennifer Hudson und Terence Howard.
Außerdem konnte man ihre Arbeit in Filmen wie INVICTUS – UNBEZWUNGEN („Invictus“,
2009) mit Morgan Freeman und Matt Damon, THE LAST HOUSE ON THE LEFT (2009), THE
DEAL – EINE HAND WÄSCHT DIE ANDERE („The Deal“, 2008) mit Meg Ryan und William
H. Macy, Roland Emmerichs 10.000 B.C. („10,000 BC“, 2008) und John Boormans IN MY
COUNTRY (2004) mit Juliette Binoche und Samuel L. Jackson sehen. Zu Beginn ihrer
Karriere wirkte sie unter anderem an CRY, THE BELOVED COUNTRY (1995) mit James Earl
Jones und Richard Harris, Gavin Hoods A REASONABLE MAN (1999), TARZAN UND DIE
VERLORENE STADT („Tarzan and the Lost City“, 1998) oder DER GEIST UND DIE
DUNKELHEIT („The Ghost and the Darkness“, 1996) mit Val Kilmer und Michael Douglas
mit.
Bei zahlreichen Produktionen war Tanner als persönliche Visagistin von Schauspieler Luke
Goss mit von der Partie. Zu ihren Fernseharbeiten gehören „The No. 1 Ladies Detective
Agency“, „Emergency Room“, „Natalee Holloway“, „Atlantis“ oder die Dokuserie „America:
The Story of US“.
MANDELA: DER LANGE WEG ZUR FREIHEIT
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Mandelas Leben im Zeitraffer
1918 – Nelson Mandela wird am 18. Juli in dem Dorf Mvezo in der Transkei geboren und
bekommt den Namen Rolihlahla (der britische Name Nelson wird ihm später am ersten Schultag
gegeben). Seine Familie gehört zum Königshaus der Thembu, die zum Volk der Xhosa gehören.
1937 – Mandela besucht das Healdtown Methodist College in Fort Beaufort, rund 250 Kilometer
von seiner Heimat entfernt. Zwei Jahre später studiert er am University College von Fort Hare in
Alice, wo er auch sein politisches Engagement beginnt.
1944 – Mandela tritt dem ANC, dem Afrikanischen Nationalkongress, bei und gründet mit Walter
Sisulu und anderen die ANC Youth League. Im Oktober heiratet er seine erste Frau Evelyn Ntoko
Mase, mit der er zwei Söhne und zwei Töchter hat (von denen die erste mit neun Monaten
stirbt). 1957 wird die Ehe geschieden.
1948 – Die National Party gewinnt die südafrikanischen Parlamentswahlen und beginnt ihre
Politik der Apartheid.
1952 – Mandela führt die von Gandhis gewaltlosem Widerstand inspirierte Deficance
Campaign des ANC an und wird aufgrund seines Engagements verhaftet und zu einer
Bewährungsstrafe verurteilt. Im gleichen Jahr gründet er gemeinsam mit Oliver Tambo in
Johannesburg die erste allein von Schwarzen geführte Anwaltskanzlei Südafrikas.
Dezember 1952 – Nach der Entwicklung eines Widerstandkonzepts gegen die Apartheid darf
Mandela sechs Monate lang Johannesburg nicht verlassen. Im Jahr darauf wird dieser Bann um
zwei weitere Jahre verlängert, außerdem bekommt er die Auflage, den ANC zu verlassen.
1955 – Nach seiner Beteiligung am Congress of the People, dessen Verabschiedung der
Freiheitscharta die Basis der Anti-Apartheid-Aktivitäten bildet, wird Mandela im Dezember
erneut verhaftet und wenig später gemeinsam mit 155 weiteren Aktivisten im Treason Trial
wegen Landesverrats angeklagt. Der Prozess endet erst 1961, mit einem Freispruch aller
Angeklagten.
1958
–
Mandela
heiratet
Winnie
Madikizela,
die
erste
schwarzen
Sozialarbeiterin
Johannesburgs, die ihn im Treason Trial unterstützt hatte. Die beiden bekommen zwei Töchter.
1960 – Am 21. März werden im Township Sharpeville bei größtenteils friedlichen Protesten 69
unbewaffnete Demonstranten, darunter Frauen und Kinder, von Polizisten erschossen und
hunderte weitere verletzt. Der Vorfall sorgt für Empörung, Unruhen und Streiks unter der
schwarzen Bevölkerung, so dass am 30. März der Ausnahmezustand ausgerufen wurde. Am 8.
April werden der ANC und weitere Anti-Apartheidgruppen verboten.
MANDELA: DER LANGE WEG ZUR FREIHEIT
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1961 – Mandela wird zum Anführer des bewaffneten Flügels des ANC, kurz MK genannt.
1962 – Am 5. August wird Mandela verhaftet und wegen illegaler Auslandsreisen und Aufruf
zum Streik zu drei Jahren Gefängnis verurteilt.
1963 – Am 7. März beginnt der so genannte Rivonia-Prozess, benannt nach dem Vorort von
Johannesburg, in dem sieben von Mandelas zehn Mitangeklagten und MK-Kameraden verhaftet
wurden.
1964 – In einer vierstündigen Rede begründet Mandela am 20. April, dem letzten
Verhandlungstag vor der Urteilsverkündung, die Notwendigkeit des bewaffneten Kampfes. Am
12. Juni schließlich werden er und sieben Mitangeklagte zu lebenslanger Haft verurteilt. Diese
sitzt er, wie viele weitere ANC-Aktivisten, überwiegend auf der Gefängnisinsel Robben Island ab.
1982 – Ab April sitzt er für sechs Jahre im Pollsmoor-Gefängnis in Kapstadt, ab 1988 dann noch
im Victor-Vester-Gefängnis in Paarl. Ab 1985 lehnt Mandela immer wieder Angebote zur
Freilassung ab, weil er sich nicht an die Bedingung, auf den bewaffneten Kampf zu verzichten,
halten wollte.
1988 – Am 11. Juni findet im Londoner Wembley-Stadion ein Solidaritätskonzert anlässlich von
Mandelas 70. Geburtstag statt, bei dem Künstler wie die Bee Gee, Whitney Houston, die
Eurythmics, Bryan Adams, Joe Cocker, Harry Belafonte, Phil Collins, Peter Gabriel, Sting, Stevie
Wonder, George Michael, Miriam Makeba und Tracy Chapman auftraten.
1990 – Mandela wird am 11. Februar auf Veranlassung von Staatspräsident Frederik de Klerk
aus dem Gefängnis entlassen. Bereits zuvor war das Verbot des ANC aufgehoben worden. Am
Tag nach seiner Freilassung hält Mandela in einem Stadion in Soweto eine Rede vor 120.000
Zuschauern und predigt Versöhnung.
1991 – Mandela wird einstimmig zum Präsidenten des ANC gewählt und leitet in dieser
Position die Verhandlungen mit der Regierung zur Abschaffung der Apartheid-Politik.
1993 – Gemeinsam mit de Klerk erhält Mandela den Friedensnobelpreis.
1994 – Der ANC gewinnt die ersten demokratischen Wahlen Südafrikas mit absoluter Mehrheit.
Mandela wird vom Parlament zum ersten schwarzen Präsidenten des Landes gewählt.
1996 – Vier Jahre, nachdem sie sich getrennt haben, wird die Ehe von Nelson und Winnie
Mandela geschieden.
MANDELA: DER LANGE WEG ZUR FREIHEIT
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1998 – Mandela heiratet zum dritten Mal, dieses Mal Graça Machel, die Witwe des ehemaligen
Präsidenten von Mosambik.
1999 – Mandelas Präsidentschaft endet, doch er setzt seine Arbeit als Anwalt und Kämpfer für
die Menschenrechte weiter fort.
2004 – Mandela zieht sich aus der Öffentlichkeit zurück.
2010 – Bei der Abschlussfeier der Fußballweltmeisterschaft hat Mandela seinen letzten, kurzen
öffentlichen Auftritt.
MANDELA: DER LANGE WEG ZUR FREIHEIT
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DER KOOPERATIONSPARTNER SOUTH AFRICAN TOURISM
„Ich glaube fest daran, dass Südafrika der schönste Ort auf Erden ist. Natürlich bin ich
voreingenommen. Aber wenn man die Naturschönheiten von Südafrika mit der Gastfreundschaft und
Kulturvielfalt unserer Einwohner verbindet, und zudem beachtet, dass das Land ein Paradies für unsere
Tierwelt ist, dann bin ich überzeugt, dass sogar der gewissenhafteste Kritiker mit mir übereinstimmen
würde, dass wir mit einem wahrhaft wundervollen Land gesegnet worden sind.“
Nelson Mandela
Diese Worte Nelson Mandelas beschreiben seine Heimat Südafrika und sprechen Besuchern aus aller
Welt aus der Seele. Neun Provinzen, 11 Sprachen und 1001 Geschichten - die Vielfalt Südafrikas ist oft
zitiert und doch so schwer in Worte zu fassen. Die elektrisierenden Metropolen Johannesburg und
Kapstadt, der bekannteste Nationalpark der Welt, der Krüger Nationalpark, die Panorama Route entlang
des eindrucksvollen Blyde River Canyons, die europäisch anmutende Garden Route mit ihren
zahlreichen Surfspots an der Küste des Indischen Ozeans, die uralten Yellowwood-Bäume im
Tsitsikamma Nationalpark, die Weinregion rund um das zauberhafte Örtchen Paarl - und im Mittelpunkt
immer die persönlichen Begegnungen. Denn eine Reise durch Südafrika begeistert nicht nur mit
traumhaften Landschaften, sondern vor allem mit den gastfreundlichen Menschen des Landes.
Das Land am Kap ist bekannt für seine große Artenvielfalt. In den zahlreichen Nationalparks und
Wildreservaten leben neben den Big Five Löwe, Leopard, Büffel, Elefant und Nashorn dutzende Zebras,
Giraffen, Affen und etliche Antilopen- und Vogelarten. Und gleich an drei Seiten ist Südafrika von
Ozeanen umgeben. Die Tierwelt an der Küste ist genauso artenreich wie an Land und nicht minder
faszinierend.
Mit seinem Mix aus Kulturen und dem entspannten Lifestyle ist Südafrika ein Paradies für Kreative. Die
Bars und Clubs sind bevölkert von Menschen aus aller Welt, Galerien laden zu Vernissagen und
Boutiquen stellen ihre neuesten Kollektionen vor.
geschäftige
Souvenirmärkte
bieten
ein
wahres
Individuelle Läden, riesige Shopping-Malls und
Einkaufsparadies.
Das
Leistungsverhältnis und der exzellente Wechselkurs tun ihr Übriges.
MANDELA: DER LANGE WEG ZUR FREIHEIT
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hervorragende
Preis-
Am Abend geht es nach einem Sundowner-Drink in einer der vielen lebendigen Bars zum Dinner mit
Köstlichkeiten aus aller Welt, garniert mit herzlicher Gastfreundschaft und abgerundet durch eine edle
Flasche Wein. Ob frische Languste, gegrillter Snoek-Fisch, zartes Karoo-Lamm, kapmalaiische Curries,
getrocknetes Biltong-Fleisch, frische Früchte oder feine Fusion-Küche – das kosmopolitische
Geschmackserlebnis ist grenzenlos.
SOUTH AFRICAN TOURISM
ist als Organisation verantwortlich für die internationale Vermarktung Südafrikas
als präferierte Urlaubsdestination. Geleitet wird South African Tourism von
Chief Executive Officer Herrn Thulani Nzima.
Weitere Informationen zum Reiseland Südafrika: www.dein-suedafrika.de
Presseinformationen zu Südafrika:
Pressetexte, Bilder, Video- und Audiomaterial unter
www.dein-suedafrika.de/presse
Pressekontakt:
South African Tourism / Silvia Braun
Tel. (069) 92 91 29 – 33
E. [email protected]
KPRN network GmbH / Isabell Kendzia
Tel. (030) 24 04 77 18 0
E. [email protected]
DER KOOPERATIONSPARTNER SOUTH AFRICAN AIRWAYS
Die schnellste und kürzeste Verbindung nach Südafrika – täglich nonstop und
über Nacht mit SOUTH AFRICAN AIRWAYS von Frankfurt oder München nach
Johannesburg und von dort aus mit bestens abgestimmten Anschlussflügen zu
allen wichtigen Destinationen in Südafrika.
Aktuelle Angebote und Buchung über 069/299803-20 oder www.flysaa.com.
Pressekontakt:
South African Airways
Gallus Haidle
Tel. (069) 29 98 03 – 14
E: [email protected]
Bianka Hansch
Tel. (069) 29 98 03 – 59
E. [email protected]
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